Gratisaktionen bei Büchern machen Buchmarkt kaputt - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 31.07.15 11:56:59 von
neuester Beitrag 01.08.15 12:48:56 von
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Ich habe mir letzte Woche bei Amazon die Gratisausgabe der Kindle-Version eines wundervollen Romans herunter geladen, wo es um Singlebörsen ging, und war von diesem Roman begeistert. Habe ihn an einem Tag gelesen. Kurzweilig, humorvoll, spannend, unterhaltsam und informativ zugleich. Das Buch hatte zurecht die Top 10 der Gratis-Bestsellerliste erreicht war in der Rubrik Liebesromane sogar kurzzeitig auf Platz eins.
Es ist schade, dass der Autor kurz nach der Gratis-Aktion sein Buch wieder aus dem Handel genommen hast. Aber vermutlich ist es ihm ähnlich ergangen wie mir. Ich war auch mit meinem Buch in den Gratis-Top 10, hatte pro Tag Umsätze von mehr als 300 Stück. Nach dem Ende der Gratisaktion gingen die Umsätze wie zuvor auch wieder auf Null. Warum? Ganz einfach, die Leute lesen heute fast nur noch umsonst. Warum für etwas zahlen, wenn man jeden Tag die Ware massenweise kostenlos hinterher geworfen bekommt. Die Nutznießer sind die Leser und Amazon selbst, da mit zunehmenden Seitenaufrufen auch die Werbeeinnahmen steigen. Die Dummen sind die Autoren. Ich gehe davon aus, dass etwa 95 % des gesamten Buchumsatzes auf weniger als 1% der Autoren entfallen.
Gratisaktionen, wie sie Amazon anbietet, sind nur auf den ersten Blick ein für den Autor reizvolles Werbemittel. In Wirklichkeit machen sie den Buchmarkt kaputt. Hinzu kommt, dass die Top-Platzierung, die man sich in der Werbeaktion erarbeitet hat, nicht mit in den Ranglistenplatz nach der Aktion eingeht. Man versinkt wieder im Nichts. Zudem machen sich die Leser nicht einmal die Mühe, eine kurze Rezension zu schreiben, die für den Autor auch schon hilfreich wäre. Außerdem sollte man in Gratisaktionen nie sein gesamtes Buch veröffentlichen, sondern nur umfangreiche Leseproben.
Ich selbst habe jedenfalls meine Konsequenzen daraus gezogen. Ich schreibe hobbymäßig noch ein wenig für mich selbst, die Öffentlichkeit bekommt von mir jedoch keine Zeile mehr zu lesen.
Es ist schade, dass der Autor kurz nach der Gratis-Aktion sein Buch wieder aus dem Handel genommen hast. Aber vermutlich ist es ihm ähnlich ergangen wie mir. Ich war auch mit meinem Buch in den Gratis-Top 10, hatte pro Tag Umsätze von mehr als 300 Stück. Nach dem Ende der Gratisaktion gingen die Umsätze wie zuvor auch wieder auf Null. Warum? Ganz einfach, die Leute lesen heute fast nur noch umsonst. Warum für etwas zahlen, wenn man jeden Tag die Ware massenweise kostenlos hinterher geworfen bekommt. Die Nutznießer sind die Leser und Amazon selbst, da mit zunehmenden Seitenaufrufen auch die Werbeeinnahmen steigen. Die Dummen sind die Autoren. Ich gehe davon aus, dass etwa 95 % des gesamten Buchumsatzes auf weniger als 1% der Autoren entfallen.
Gratisaktionen, wie sie Amazon anbietet, sind nur auf den ersten Blick ein für den Autor reizvolles Werbemittel. In Wirklichkeit machen sie den Buchmarkt kaputt. Hinzu kommt, dass die Top-Platzierung, die man sich in der Werbeaktion erarbeitet hat, nicht mit in den Ranglistenplatz nach der Aktion eingeht. Man versinkt wieder im Nichts. Zudem machen sich die Leser nicht einmal die Mühe, eine kurze Rezension zu schreiben, die für den Autor auch schon hilfreich wäre. Außerdem sollte man in Gratisaktionen nie sein gesamtes Buch veröffentlichen, sondern nur umfangreiche Leseproben.
Ich selbst habe jedenfalls meine Konsequenzen daraus gezogen. Ich schreibe hobbymäßig noch ein wenig für mich selbst, die Öffentlichkeit bekommt von mir jedoch keine Zeile mehr zu lesen.
Antwort auf Beitrag Nr.: 50.306.508 von nonprofitwriter am 31.07.15 11:56:59Auf meine Rezension für o.g. Buch, dessen Titel und Autor ich hier aus verständlichen Gründen nicht nennen will und darf, habe ich von einer gewissen sandra77 folgenden Kommentar erhalten, dem ich nur beipflichten kann:
»Sehe ich ähnlich. Würde man den Autorennamen XXX beispielsweise durch Ildiko von Kürthy, Hera Lind oder Amelie Fried austauschen, wären die Absatzzahlen für dieses Buch bei einem Preis von über 10 Euro vermutlich weit im fünfstelligen Bereich. Aber so ist es nun mal. Nicht jeder wird in eine Fernsehsendung eingeladen, hat die nötigen Connections und kann vor einem Millionenpublikum Werbung machen. Die Welt ist eben ungerecht. Mein Tipp: An der Börse seine Brötchen verdienen. Da ist es wesentlich leichter als am Buchmarkt
Die Abteilung der Bestsellerautoren ist wie eine Art geschlossene Gesellschaft. Wer keinen Zugang zur Massenvermarktung bekommt, ist auf verlorenem Posten, auch wenn man ein Buch mit Bestsellerniveau schreibt. Man lässt nur hin und wieder mal einen durch diese dicke Mauer durch. In der Buchindustrie ist es wie in allen anderen Lebensbereichen auch: einige wenige haben die Macht und bekommen fast alles, die große Masse bekommt fast nichts. Im Normalfall hat man als Autor, auch wenn man noch so gut ist, nicht den Hauch einer Chance. Denn die Verlage haben auch ihre guten Freunde, und nur diese werden verlegt und promotet.«
»Sehe ich ähnlich. Würde man den Autorennamen XXX beispielsweise durch Ildiko von Kürthy, Hera Lind oder Amelie Fried austauschen, wären die Absatzzahlen für dieses Buch bei einem Preis von über 10 Euro vermutlich weit im fünfstelligen Bereich. Aber so ist es nun mal. Nicht jeder wird in eine Fernsehsendung eingeladen, hat die nötigen Connections und kann vor einem Millionenpublikum Werbung machen. Die Welt ist eben ungerecht. Mein Tipp: An der Börse seine Brötchen verdienen. Da ist es wesentlich leichter als am Buchmarkt
Die Abteilung der Bestsellerautoren ist wie eine Art geschlossene Gesellschaft. Wer keinen Zugang zur Massenvermarktung bekommt, ist auf verlorenem Posten, auch wenn man ein Buch mit Bestsellerniveau schreibt. Man lässt nur hin und wieder mal einen durch diese dicke Mauer durch. In der Buchindustrie ist es wie in allen anderen Lebensbereichen auch: einige wenige haben die Macht und bekommen fast alles, die große Masse bekommt fast nichts. Im Normalfall hat man als Autor, auch wenn man noch so gut ist, nicht den Hauch einer Chance. Denn die Verlage haben auch ihre guten Freunde, und nur diese werden verlegt und promotet.«
Da ist das Internet doch ein probates Mittel, wenn es irgendwelche Kiddies schaffen Millionen klicks bei Youtube zu bekommen, ganz ohne mächtige Freunde sollte es ein Bestsellerautor wohl auch schaffen, aber wenn das vergleichs Niveau Hera Lind ist, ist es auch kein Verlust für die Kultur.
Antwort auf Beitrag Nr.: 50.310.639 von iggoperator am 31.07.15 21:11:41Deine Antwort zeigt, dass du von dieser Sache Null Ahnung hast. Vermutlich bist du einer, der von Wallstreet Online für die Quantität der Antworten bezahlt wird, aber nicht für die Qualität.
Ich werde von Wgar nicht bezahlt, ich kann nur diese larmoyanz nicht leiden die aus diesen Zeilen spricht. Ich würde wohl recht geben, dass es aus Autoren Sicht nicht besonders clever ist sein ganzes Buch gratis herzugeben, aber es wird ja wohl niemand gezwungen. Man kann natürlich alles auf die bösen da oben schieben die einem am Aufstieg hindern, man kann aber auch eigen Verantwortung übernehmen. Es gibt ne Menge Leute die mit ihren Büchern eine Menge Geld verdienen und die haben ja auch irgendwann mal angefangen.
Antwort auf Beitrag Nr.: 50.310.873 von iggoperator am 31.07.15 22:04:40Ich kann es hier nur noch einmal wiederholen und jedem unbekannten Autor, der glaubt, bei Amazon reich oder bekannt zu werden, den Tipp geben, an keinen Gratisaktionen teilzunehmen, da man nur ausgenutzt wird. Selbst wenn man in den Gratisaktionen einen Bestseller landet wie ich, gehen die Umsätze sofort wieder auf Null zurück, sobald das Buch wieder kostenpflichtig ist. Es gibt Internetseiten, die sich darauf spezialisiert haben, Tipps für kostenlose Bücher zu geben. Den Kommentaren zufolge lechzen die Leute regelrecht nach kostenlosen Büchern und bedauern es, sobald ein kostenloser Bestseller wieder kostenpflichtig wird. Es ist das reinste Schmarotzertum, aber aus der Sicht der Bücherkonsumenten natürlich nachvollziehbar. Bezahlt wird in der Regel nur für Bestseller, auch wenn es der größte Schund ist, und dazu noch zu weit überhöhten Preisen. Das Geld, das man den millionenschweren Bestsellerautoren nachwirft, spart man bei den unbekannten Autoren wieder ein. Und wie gesagt, Amazon macht mit diesen Gratisaktionen auch seinen Schnitt. Deshalb ein Aufruf an alle Nachwuchsschriftsteller: boykottiert die Gratisaktionen bei Amazon. Verscherbelt eure Arbeit nicht kostenlos an diese Leseschmarotzer.
Antwort auf Beitrag Nr.: 50.312.112 von nonprofitwriter am 01.08.15 10:58:34Hallo nonprofitwriter,
verstehe zwar Deinen Frust aber wie Du ja selbst schreibst: aus Sicht der Bücherkonsumenten nachvollziehbar...
Gebe zu dass ich auch ab und an zu den "Leseschmarotzern" gehöre aber für viele Autoren eben hoffe, dass wenn es sich auch finanziell nicht niederschlägt durch die Gratisaktionen der Name bei den Lesern im Gedächtnis bleibt und sich früher oder später für den Autor der Erfolg einstellt.
LG und die Flinte nicht so schnell ins Korn werfen
Corine
verstehe zwar Deinen Frust aber wie Du ja selbst schreibst: aus Sicht der Bücherkonsumenten nachvollziehbar...
Gebe zu dass ich auch ab und an zu den "Leseschmarotzern" gehöre aber für viele Autoren eben hoffe, dass wenn es sich auch finanziell nicht niederschlägt durch die Gratisaktionen der Name bei den Lesern im Gedächtnis bleibt und sich früher oder später für den Autor der Erfolg einstellt.
LG und die Flinte nicht so schnell ins Korn werfen
Corine
Antwort auf Beitrag Nr.: 50.312.274 von Corine am 01.08.15 11:41:47Hallo Corine,
das einzige, was bei den Lesern in Erinnerung bleibt, ist der Preis 0,00 Euro und vielleicht noch das schöne Cover. Alles andere zählt nicht, und schon gar nicht der Name des Autors. Hauptsache, das nächste Buch ist wieder kostenlos. Für das Buch eines unbekannten Autors zu zahlen ist für 99,9 % der Leser ein absolutes NOGO.
Wie eingangs schon geschrieben, von mir werden die auf Gratisbücher programmierten Leseschmarotzer keine einzige Zeile mehr zu Gesicht bekommen. Und Amazon wird kein Manisukript von mir mehr erhalten. Aber Amazon wird das bestimmt verschmerzen können. Bei 4 Mio Büchern kommt es auf eins mehr oder weniger nicht an.
das einzige, was bei den Lesern in Erinnerung bleibt, ist der Preis 0,00 Euro und vielleicht noch das schöne Cover. Alles andere zählt nicht, und schon gar nicht der Name des Autors. Hauptsache, das nächste Buch ist wieder kostenlos. Für das Buch eines unbekannten Autors zu zahlen ist für 99,9 % der Leser ein absolutes NOGO.
Wie eingangs schon geschrieben, von mir werden die auf Gratisbücher programmierten Leseschmarotzer keine einzige Zeile mehr zu Gesicht bekommen. Und Amazon wird kein Manisukript von mir mehr erhalten. Aber Amazon wird das bestimmt verschmerzen können. Bei 4 Mio Büchern kommt es auf eins mehr oder weniger nicht an.
Antwort auf Beitrag Nr.: 50.312.340 von nonprofitwriter am 01.08.15 12:04:34Mal eine (vielleicht naive) Frage: hilft dem Autor eine Top-Platzierung - eventuell auch mehrmals - nicht dabei dass Verlage sich interessieren bzw. bei der "Bewerbung" bei Verlagen?
Antwort auf Beitrag Nr.: 50.312.370 von Corine am 01.08.15 12:18:25In Ausnahmefällen kann das schon sein, aber für mich ist die Sache abgehakt. Wenn ich eines im Laufe der Jahre gelernt habe, dann ist es, die Dinge einigermaßen mit realistischen Augen zu sehen. Zum Glück bin ich kein Berufsautor, denn dann müßte ich mir ernsthafte Sorgen machen.
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