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    Virtual Telecom Studie - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 01.05.99 14:41:00 von
    neuester Beitrag 01.05.99 15:06:00 von
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    ID: 13.002
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      schrieb am 01.05.99 14:41:00
      Beitrag Nr. 1 ()
      Investment Summary: Virtual Telecom zielt auf die Marktführerschaft im europäischen Markt für Online-Finanzinformationen und Online-Brokerage-Software. Mit seinem Dienstleistungsangebot möchte das Unternehmen sowohl von der wachsenden Nachfrage nach Finanzinformationen als auch vom wachsenden Handelsvolumen des Online-Brokerage-Sektors profitieren. Die heute endende Abstimmungsfrist für die Änderung des Firmennamens in “FirstQuote Inc.” markiert einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Notiz als Publikumswert.


      strong buy


      Branche:
      Online-Finanzinformationen
      Online-Brokerage-Software

      Großaktionäre:
      Management (ca. 38%)
      europäische Fonds (ca. 35%)
      Berliner Freiverkehr AG (unter 10%)
      Streubesitz (ca. 17%)

      Sitz:
      Genf (Schweiz)
      Hermosa Beach (Kalifornien)

      Kursnotiz Berlin:
      WKN 917 558
      letzter Kurs: 4,88 Euro

      Kursnotiz OTC Bulletin Board:
      Kürzel “VITE”
      letzter Kurs: 5,00 US$

      Durchschnittlicher Umsatz: 31.000 St. (OTC)

      Marktkapitalisierung:
      65 Mio US$

      Kursziel 6 Monate:
      20 US$


      Herausgeber:
      www.INTERNET-INVESTOR.de

      Kontakt:
      info@INTERNET-INVESTOR.de



      Europas Kapitalmärkte in Aufbruchstimmung: Die Etablierung von erfolgreichen Wachstumssegmenten (Neuer Markt, Alternative Investment Market, Noveau Marché), der Vormarsch der Erbengeneration und sinkende Ordercourtagen haben zu stark steigenden Handelsvolumina geführt. Dem Inter-net kommt in diesem Umfeld eine wachsende Bedeutung zu: Anlageinformationen werden immer häufiger über Internet recherchiert, Aktienorders über Datennetz bei kostengünstigen Online-Brokern aufgegeben und Depot- sowie Kontostände über Internet abgefragt.

      Die digitale Revolution des Wertpapiergeschäfts steht dabei erst am Anfang: Selbst in Deutschland, dem in Europa am stärksten entwickelten Markt für Online-Brokerage und Online-Finanzinformationen, nutzt bislang erst ein Bruchteil der Aktienbesitzer die Möglichkeiten des Internets. In den USA hält ABN-Amro bis zum Jahr 2004 einen Anstieg der Zahl der Online-Depots von derzeit 7,5 auf 48 Mio für wahrscheinlich. In Europa, das beim Online-Broking den US-Trends mit ca. einem Jahr Verzögerung folgt, ist mit einer ähnlich explosiven Entwicklung zu rechnen.

      Von diesem Marktpotential profitiert die in Genf (Schweiz) ansässige Virtual Telecom Inc.. Das 1994 als Internet-Provider gegründete Unternehmen begann bereits 1996 mit der Entwicklung eines umfangreichen Angebots online abrufbarer Finanzinformationen und Analysetools. Nach dreijähriger Entwicklungszeit bietet das Unternehmen heute umfangreiche Informations- und Analysesysteme für institutionelle Anleger, Banken, Börsenunternehmen, Brokerhäuser und Privatinvestoren an. Die Vermarktung erfolgt unter dem geschützten Produktnamen “FirstQuote” über die Homepage www.firstquote.com.

      FirstQuote-Nutzer können Realtime-Daten über eine den individuellen Bedürfnissen anpaßbare Benutzeroberfläche abfragen. Die von FirstQuote entwickelten Analyse-Tools übernehmen die Daten dabei automatisch und erteilen dem Nutzer bei Bedarf Handelssignale. Das Leistungsspektrum umfaßt die börsentägliche realtime-Verfügbarkeit von über 380.000 Kurs- und Wirtschaftsdaten aller bedeutenden Börsenplätze. Die Tiefe der Daten geht dabei weit über das Vergleichsangebot anderer derartiger Systeme hinaus. Speziell für die Bedürfnisse der europäischen Investment Community wurde Wert auf besonders umfangreiche Informationen über europäische Börsenplätze gelegt. Virtual Telecom unterscheidet sich hierdurch von konkurrierenden Anbietern, die meist einseitig auf Informationen über den amerikanischen Wertpapiermarkt ausgerichtet sind.

      Während es die meisten konkurrierenden europäischen Anbieter von Online-Finanzinformationen bis heute nicht geschafft haben, ihre Informationen gegen Geld über das Internet zu verkaufen, erzielt Virtual Telecom mit seinem Internet-Angebot bereits kurze Zeit nach dem Markteintritt eine fünfstellige Dollar-Summe Umsatz pro Monat. Ganz im Sinne des E-Commerce können neue Kunden über die Homepage www.firstquote.com praktisch vollautomatisch aufgenommen werden, so daß auch bei weiter steigendem Kundenaufkommen nur wenig zusätzliches Personal notwendig sein wird. Mit dem Ende letzten Jahres gestarteten verstärkten Marketingaktivitäten können sich die Umsätze im Geschäftsjahr 1999 vervielfachen.

      Zusätzlich zum Finanzinformationens-Angebot hat Virtual Telecom eine Software entwickelt, unter deren Einsatz Banken und Brokerhäuser ihren Kunden den Handel von Aktien und die Führung von Depots via Internet ermöglichen können. Die von Virtual Telecom entwickelten Handelsplattform “FirstQuote Trader” kann vergleichsweise unkompliziert in die bestehenden Softwaresysteme von Banken und Brokerhäusern integriert werden. Da sich europäische Banken und Brokerhäuser zunehmendem Wettbewerb durch Online-Broker ausgesetzt sehen und ihren Kunden zum Schutz der eigenen Marktposition ebenfalls Online-Brokerage anbieten müssen, bietet sich für FirstQuote Trader europaweit eine enorm große Zielgruppe.

      Als Pilotnutzer für FirstQuote Trader konnte Virtual Telecom das renommierte Züricher Privatbankhaus Märki Baumann & Co. (4,3 Mrd Sfr Bilanzsumme) gewinnen. Dank der FirstQuote Trader-Software kann Märki Baumann seinen Kunden als erstes Schweizer Bankinstitut den direkten elektronischen Direktzugang zur Schweizer Börse und somit die sekundenschnelle Ausführung von Aktienorders anbieten. Bis Jahresende will Märki Baumann auch den direkten Marktzugang zum deutschen Xetra-System sowie zur amerikanischen Nasdaq anbieten. Neben dem Geschwindigkeitsvorteil kann Märki Baumann seinen Kunden um 25% niedrigere Provisionssätze anbieten und damit im Hochspesenland Schweiz erhebliche Wettbewerbsvorteile gegenüber anderen Depotbanken erzielen.

      Bedingt durch die hohen Aufwendungen für Softwareentwicklung und Marketing wies das Unternehmen in den vergangenen Jahren erhebliche Verluste aus. Die erfolgreiche Markteinführung der FirstQuote-Informationssysteme und des FirstQuote Trader schafft jetzt jedoch die Voraussetzung für einen erheblichen Wachstumsschub, der mittelfristig zur Erwirtschaftung eines positiven Cashflows und letztlich zum Eintritt in die Gewinnzone führen dürfe.

      Clou der Unternehmensstrategie ist, daß Virtual Telecom an jedem über den FirstQuote Trader getätigten Wertpapierumsatz beteiligt wird. Ist der FirstQuote Trader erst einmal bei mehreren Banken und Brokerhäusern implementiert, wird die Software für Virtual Telecom zur Cashcow: Mit jedem Wertpapiergeschäft fließt automatisch ein Ertrag an Virtual Telecom, ohne, daß der Aufwand für Virtual Telecom nennenswert steigt. Darüber hinaus werden Kunden des FirstQuote Trader automatisch zu Abnehmern von bezahlten FirstQuote-Finanzinformationen.

      Zudem soll die Verbreitung der FirstQuote-Informationssysteme mit Hilfe lokaler Partnerunternehmen massiv ausgebaut werden. FirstQuote will im laufenden Geschäftsjahr 1999 strategische Allianzen mit Informationsanbietern in allen wichtigen europäischen Märkten eingehen. Die Partnerunternehmen sollen in ihren jeweiligen Ländern landes- oder sogar kundenspezifische Versionen der FirstQuote-Informationssysteme an die eigene Klientel vertreiben und Virtual Telecom damit Zugang zu ihrer Kundenbasis verschaffen. Die Gesellschaft hat die Chance, mit dieser Strategie binnen kurzer Zeit in ganz Europa einen erheblichen Kundenstamm aufzubauen.

      Mit Agefi in der Schweiz und Les Echos in Frankreich, zwei marktführenden Informationsanbietern, konnte Virtual Telecom bereits in zwei wichtigen Zielmärkten Kooperationsabkommen abschließen. Agefi und Les Echos werden eine auf die Landesbedürfnisse angepaßte Version der FirstQuote-Produkte in Lizenz an Kunden in der Schweiz und Frankreich vertreiben. Die auf diese Weise erzielten Umsätze werden zwischen Virtual Telecom und dem Partnerunternehmen aufgeteilt.

      Bei der Weiterentwicklung der Technologien kann sich das Unternehmen auf erstklassigen Partner stützen. Für die Entwicklung der FirstQuote-Informationsangebote arbeitet Virtual Telecom mit Standard & Poors ComStock, einer Tochter der Verlagsgesellschaft McGraw-Hill International (3,53 Mrd US$ Umsatz), zusammen. Die für die Vermarktung der Informationen und Handelsplattformen eingesetzten Netzwerk- und Internettechnologien wurden in Kooperation mit Compaq Computer/Digitial Equipment entwickelt. Die Internet-Datenübertragung erfolgt in Zusammenarbeit mit Swiss Telecom, British Telecom, Carrier One, Transpac-France und Colt Telecom.

      Die Handelsplattform und Informationssysteme wurde mit Lizenzen der amerikanischen Townsend Analytics, einem führenden Anbieter von Online-Handelssystemen, erstellt. Virtual Telecom ist in den europäischen Kernmärkten Schweiz, Deutschland, Frankreich und den Benelux-Staaten mindestens bis zum 31.12.2001 exklusiver Lizenznehmer von Townsend Analytics.

      Uns ist neben Virtual Telecom kein weiterer Anbieter bekannt ist, der eine ähnlich starke Fokussierung auf die speziellen Bedürfnisse der europäischen Investment Community vorweisen kann. Wir billigen dem Unternehmen sehr gute Chancen zu, sich zu einem der marktführenden Player im europäischen Markt für Online-Finanzinformationen und Online-Brokerage-Software zu entwickeln.

      Zunächst steht die Gesellschaft 1999 jedoch noch vor zahlreichen Herausforderungen. Wegen der dynamischen und wettbewerbsintensiven Entwicklung des Marktes für Online-Finanzinformationen und Online-Brokerage muß Virtual Telecom erhebliche Mittel in die Weiterentwicklung des Software- und Informationsangebots sowie in die möglichst rasche flächendeckende Vermarktung investieren. Nach einer im Februar 1999 durchgeführten Kapitalerhöhung um 7 Mio US$ wird das Unternehmen mittelfristig für die Umsetzung der Wachstumspläne weitere Eigenmittel benötigen.

      Hierzu dürfte das Unternehmen auf eine Reihe europäischer institutioneller Investoren zurückgreifen, die heute bereits maßgebliche Anteile des Unternehmens halten. Zu den Großaktionären von Virtual Telecom zählt GIMV, eine 1980 gegründete und börsennotierte niederländische Investmentgesellschaft mit 2,5 Mrd US$ Bilanzsumme und Investments in 250 Venture Capital-Gesellschaften, Alta Berkeley Associates, eine europäische Venture Capital Gruppe mit Schwerpunkten in den Bereichen Gesundheit, Medien, Kommunikations- und Informa-tionsdienstleistungen, sowie NeSBIC CTE Fund, ein 60 Mio US$ Investmentfonds mit Schwerpunkten in den Bereichen Neue Medien, Informationstechnologien und Kommunikation. Mit weniger als 10% hat sich im Februar auch die Berliner Freiverkehr (Aktien) AG an Virtual Telecom beteiligt. Die Berliner Freiverkehr (Aktien) AG hat angekündigt, die FirstQuote-Systeme auch im eigenen Haus einzusetzen, und den FirstQuote-Systemen damit ein Gütesiegel erteilt.

      Wir rechnen zudem damit, daß das Unternehmen mit der nächsten Finanzierungsrunde eine Verbreiterung des bislang sehr exklusiven Aktionärskreises anstrebt. Das Unternehmen hat nach einer im März durchgeführten Erhebung weniger als 360 Aktionäre! Eine breitere Streuung der bislang überwiegend von Insidern gehaltenen Aktie könnte auch zur Steigerung des Bekanntheitsgrades der Produkte eingesetzt werden. Da das Unternehmen seinen Sitz in Genf (Schweiz) hat, zieht “Platow” bereits die Notizaufnahme der Virtual Telecom-Aktie im Neuen Markt in Betracht (Ausgabe vom 12.2.1999).

      Signalwirkung messen wir in diesem Zusammenhang der Änderung des Firmennamens zu. Die 1994 als Internet-Provider gegründete Gesellschaft will den alten, mit dem Internet-Providing im Zusammenhang stehenden Namenszug ablegen und zukünftig als “FirstQuote Inc.” auftreten. Der Hauptgeschäftszweck und das umsatzstärkste Produkt sollen damit bereits durch den Unternehmensnamen nach Außen kommuniziert werden. Die am 26. März begonnene Abstimmung über die Namensänderung dürfte am heutigen Stichtag mit einem klaren Votum zugunsten der Namensänderung enden.

      Seit dem Einstieg der Berliner Freiverkehr (Aktien) AG und seit Bekanntgabe der geplanten Namensänderung ist der Aktienkurs unter gestiegenen Umsätzen deutlich in Bewegung gekommen. Dennoch ist das Papier bislang weitgehend unentdeckt. So ist dies nach unserer Kenntnis der bislang einzige umfangreiche Research Report über die Virtual Telecom-Aktie.

      Für Virtual Telecom lassen sich dabei im gegenwärtigen Stadium noch keine der üblichen Bewertungskennziffern errechnen. Impulse dürften in den nächsten Monaten vor allem durch die Erzielung weiterer Vermarktungserfolge, den Abschluß strategischer Allianzen und die Umsetzung der zu erwartenden Namensänderung entstehen. Aufgrund der Einmaligkeit der Equity Story und dem zu erwartenden Ausbau der Gesellschaft zum Publikumswert kann bereits heute von erheblichem Kurspotential der Aktie ausgegangen werden.

      Auf Basis der maximalen Aktienstückzahl wird das Unternehmen bei einem derzeitigen Kurs von 5 US$ mit lediglich 65 Mio US$ bewertet.

      Eine erste Indikation für das Kurspotential liefert ein Vergleich mit der Börsenbewertung amerikanischer Anbieter von Online-Finanzinformationen. Vergleichbare Informationsanbieter, wie marketwatch.com oder TheStreet.com, erzielen in den USA bereits Börsenkapitalisierungen im Bereich von rund 900 Mio US$ (siehe Tabelle auf Seite 1). Die FirstQuote Trader-Software, mit der Virtual Telecom am online gehandelten Aktienvolumen beteiligt wird, ist dabei ein zusätzlicher Vorteil, den nach unseren Recherchen bislang kein anderer Informationsanbieter vorweisen konnte.

      Wir stufen die Aktie auf dem gegenwärtigen Kursniveau als “strong buy” ein. Der für den weiteren Jahresverlauf zu erwartende Börsengang weiterer Anbieter von Finanzinformationen, darunter vermutlich Teledata AG und GIS (“wallstreet-online”), dürfte weitere Aufmerksamkeit auf den gesamten Sektor für Online-Finanzinformationen ziehen.
      Erreicht die neue FirstQuote Inc. das Ziel der Marktführerschaft, kann die Börsenbewertung gegenüber Mitbewerbern ein erhebliches Premium erreichen.

      Wir billigen dem Papier im derzeitigen Marktumfeld spekulatives Potential für einen Anstieg auf 20 US$ innerhalb von 6 Monaten zu. Selbst auf diesem Niveau wäre die Aktie im Vergleich zu amerikanischen Konkurrenten vergleichsweise niedrig bewertet. Wegen des noch frühen Entwicklungsstadiums des Unternehmens und der noch nicht gesicherten Finanzierung der weiteren Expansionsmaßnahmen weist das Papier eine ausgeprägte Chance-/Risikorelation auf. Die Aktie bleibt deshalb vorerst professionellen Anlegern vorbehalten.


      Online-Finanzinformationen:
      Wachstumsstarkes Segment im Internet-Markt

      Mit dem Eintritt ins Informationszeitalter öffnen sich im Finanz- und Börsensektor völlig neue Geschäftsfelder, die regelrecht darauf warten, von innovativen Anbietern besetzt zu werden.War der Finanzsektor bis vor wenigen Jahren fest in den Händen etablierter Finanzinstitute, nutzen heute neue, wendige Anbieter die Möglichkeit, Märkte zu besetzen, die gerade erst im Entstehen sind.

      So eröffnete das Online-Brokerage, ein bis vor fünf Jahren in Deutschland nicht existenter Markt, die Möglichkeit, mit elektronisch erbrachten Wertpapierdienstleistungen eine völlig neue Kundenschicht zu entwickeln. ConSors, ein erst 1994 gegründetes Unternehmen, konnte in diesem Umfeld innerhalb von 5 Jahren mehr als 100.000 Depotkunden gewinnen und Kundengelder in Milliardenhöhe anziehen.

      Mit dem Trend zum Online-Broking wurde eine völlig neue Anlegergeneration geboren. Die neu entstandende Internet Financial Community (= Anleger, die Anlageinformationen über Internet beziehen und Aktienorders online erteilen) hat dabei eine erhebliche Nachfrage nach online abrufbaren Finanz-, Markt-, Kurs- und Unternehmensinformationen geschaffen. Elektronisch abrufbare Finanzinformationen, vor wenigen Jahren mit mehreren tausend D-Mark Abrufgebühren pro Monat die Domäne von Banken und institutionellen Anlegern, entwickelten sich zum Massenmarkt.

      Strukturelle Veränderungen der europäischen Wertpapiermärkte beschleunigen diesen Trend. Mit der Entwiclung neuer Marktsegmente, wie des Neuen Marktes in Frankfurt oder des Alternative Investment Markets in London, können erstmals junge, stark wachsende Unternehmen aus innovativen Bereichen den Weg an den Kapitalmarkt gehen. Die Vielfalt der notierten Werte vergrößert sich somit wöchentlich. Viele der neu an die Börse gegangenen Unternehmen kommunizieren sehr ausführlich und häufig mit der Finanzcommunity und erhöhen dadurch die Menge der verfügbaren Informationen. Mit den neuen Marktsegmenten wurde auch eine völlig neue Anlegerschicht an die Börse gelockt. Diese eigenständig agierenden, teilweise sehr agressiv vorgehenden Anleger benötigen aktuelle Kurs- und Unternehmensnachrichten als Grundlage für ihre Anlagegeschäfte. Ein Auswirkung hiervon ist der Boom von Brokerboards, Email-Börsendiensten und Börsen-Homepages.

      Der Bezug von Finanzinformationen via Internet bietet gegenüber herkömmlichem Medien mehrere entscheidende Vorteile:

      · globale Verfügbarkeit
      Abrufbarkeit von jedem Internet-Anschluß weltweit

      · Lieferung der Informationen in realtime
      Kein morgendliches Warten auf die Tageszeitung mit veralteten Kursen und
      Nachrichten vom Vortag

      · Recherchemöglichkeiten
      Gezielter Abruf jeder gesuchten Information.

      · Bearbeitung von Daten
      Erstellung eigener Kurscharts und Übersichten

      Bislang wurden Finanzinformationen überwiegend kostenlos über das Internet angeboten. Die Tendenzen im US-Markt zeigen jedoch, daß professionelle Angebote
      zukünftig immer häufiger nur noch gegen Gebühr erhältlich sein werden. So konnte der Informationsanbieter TheStreet.com (siehe Seite 18) bereits 37.000 zahlende Kunden für einen Informationsdienst gewinnen, der 9,95 US$ pro Monat kostet. Wegen der hohen laufenden Kosten derartiger Internet-Informationsanbieter rechnen wir damit, daß es im laufenden und im nächsten Jahr zu einem Ausleseprozeß kommen wird, bei dem jene Anbieter, die es nicht schaffen, mit Hilfe von Zusatznutzen aus kostenlosen Website-Besuchern zahlende Kunden zu machen, auf der Strecke bleiben werden. Dieser Prozeß wird den Trend zur kostenpflichtigen Vermarktung von Informationen verstärken, am Ende dürften nur noch wenige Anbieter kostenlose Informationen anbieten.

      Damit öffnet sich Informationsanbietern erstmals die Chance, durch den Vertrieb von Informationen über Internet Umsätze und Erträge zu generieren. Eines der Unternehmen, das bereits jetzt mit Erfolg kostenpflichtige Finanzinformationen via Internet anbieter, ist Virtual Telecom aus Genf (Schweiz).


      FirstQuote: Ausgereifte Informations-
      und Analysetools via Internet

      Um den wachsenden Markt für bezahlte Online-Finanzinformationen zu bedienen, hat die 1994 gegründete Virtual Telecom mit Sitz in Genf (Schweiz) ein umfangreiches Informations- und Serviceangebot entwickelt. Die Informationssysteme werden unter dem Produktnamen “FirstQuote” über die Webpage www.firstquote.com vertrieben. Für “FirstQuote” wurde mittlerweile in den USA, der Schweiz und der gesamten EU Markenschutz beantragt.

      Das Leistungsspektrum umfaßt die börsentägliche realtime-Verfügbarkeit von über 380.000 Kurs- und Wirtschaftsdaten aller weltweit bedeutenden Börsenplätze, mit besonderem Schwerpunkt bei europäischen Märkten. Die Tiefe der Daten geht dabei weit über das Vergleichsangebot anderer derartiger Systeme hinaus. Im Gegensatz zu konkurrierenden Anbietern von Online-Finanzinformationen, deren Datenbestände zumeist eine einseitige Ausrichtung auf den amerikanischen Markt aufweisen, konnte Virtual Telecom ein Informationsangebot speziell für europäische Finanzmarktteilnehmer aufbauen.


      Gegen Abonnementgebühren bietet Virtual Telecom den Bezug verschieden umfangreicher Informationsdienste an:

      FirstQuote Professional: Die Top-Version von FirstQuote dient als Tool zur Unterstützung der Anlageentscheidungen institutioneller Anleger. Neben realtime-Kursinformationen, historischen Daten sowie Markt- und Unternehmensnachrichten bietet FirstQuote Professional vor allem ausgereifte Analyseinstrumente sowie zahlreiche von professionellen Anleger regelmäßig genutzte Indikatoren an. Die Analyseinstrumente erlauben eine automatisierte Unterstützung bei Anlageentscheidungen. Zur Darstellung der umfangreichen Informationen können mehrere Fenster auf mehreren Seiten geöffnet und entsprechend den individuellen Bedürfnissen modifiziert und gespeichert werden. Die Nutzer von FirstQuote Professional erhalten die Lizenz zur Installation der Software auf mehreren Computern (z.B. Büro-PC, Heim-PC, Laptop), um den Dienst möglichst mobil zu machen.

      FirstQuote Lite: Die “Light-Version” richtet sich an Finanzvorstände, Portfolio-Manager, kleinere Brokergesellschaften und professionelle Privatanleger. Der Service umfaßt die gleichen realtime-Kursinformationen und Nachrichten wie die professional-Version, jedoch wurde die Zahl der Analyseinstrumente reduziert.

      InvestMaster: Das kostengünstigste Angebot von Virtual Telecom richtet sich vorwiegend an Privatanleger. Mit InvestMaster können verzögert oder realtime gelieferte Kursinformationen und Nachrichten abgerufen werden. Die Benutzeroberfläche wurde deutlich vereinfacht.

      Das Datenabonnement von FirstQuote Lite mit beschränkten Informationsinhalten kostet bei Modemanwahl 210 US$ pro Monat, bei Standleitung 280 US$ pro Monat. Durch Bezug weiterer Börsenplätze oder Nachrichtendienste kann sich die Bezugsgebühr weiter erhöhen. FirstQuote Pro kostet in der Grundversion 370 US$ (Modemanwahl) bzw. 440 US$ (Standleitung) pro Monat. Auch hier können durch Bezug weiterführender Dienste zusätzliche Gebühren anfallen. Den genauen Umfang der Serviceleistungen, sämtliche Preise sowie die Vertragsbedingungen können unter www.firstquote.com abgerufen werden. Unter dieser Adresse können interessierte Anleger auch ein zeitlich beschränktes Probeabonnement abschließen.

      Die von Virtual Telecom entwickelten und vermarkteten Informationstechnologien basieren zu großen Teilen auf Software-Lizenzen der amerikanischen Townsend Analytics Ltd. (“Townsend”). Die bereits 1987 gegründete Townsend-Gruppe (www.taltrade.com) ist einer der weltweit führenden Anbieter von Software und Technologien zum Einsatz in Internet-basierten Kurs- und Wertpapierhandel-Systemen. Townsend hat u.a. an der Entwicklung der Deutschen Terminbörse (DTB) und der ÖTOB (Österreichisches Termin- und Optionsschein-Börse) mitgewirkt, zudem setzt die Chicago Mercantile Exchange (Warenterminbörse) eine von Townsend entwicklte Software ein.

      Im November 1998 erhielt Virtual Telecom von Townsend die exklusive Lizenz für die Nutzung und Vermarktung von Townsend-Produkten in der Schweiz, Deutschland, Frankreich und den Benelux-Ländern. Bis zum Ende des Jahres 2001 wird Townsend Analytics in diesen Ländern keine weiteren Lizenzen vergeben. Stuart Townsend, Gründer von Townsend Analytics, sitzt bereits seit April 1997 im Board des Unternehmens und ist auch über privat gehaltene Aktienanteile am Erfolg von Virtual Telecom interessiert.

      Informationslieferant von Virtual Telecom ist u.a. Standard & Poors ComStock, eine Tochtergesellschaft der Verlagsgruppe McGraw Hill (3,53 Mrd US$ Umsatz). Standard & Poors ist einer der weltweit größten Anbieter von Finanzinformationen.

      Ein Abkommen zur Verbreitung von Finanznachrichten über europäische und asiatische Märkte besteht zudem mit AFX NEWS, einem Joint Venture zwischen Agence France Presse und der Financial Times-Gruppe. Zudem ist Virtual Telecom eines von nur drei Unternehmen, die von der britischen Futures- und Options-Börse LIFFE die Erlaubnis zum Vertrieb von LIFFE-Daten via Internet erhielten.

      Es ist nicht bekannt, wie viele Kunden genau Virtual Telecom bislang für die FirstQuote-Informationssysteme gewinnen konnte. Unternehmensmitteilungen sprachen zuletzt von 160 Kunden, wobei jedoch nicht auszumachen ist, inwiefern diese Zahl durch Kunden geschmälert wird, die lediglich auf das Internet-Providing, nicht aber auf die Informationssysteme zurückgreifen.

      Wir gehen jedoch aufgrund von Hinweisen in Geschäftsunterlagen davon aus, daß die Zahl der FirstQuote-Nutzer mittlerweile deutlich über 100 liegt. Unter den Kunden sollen sich zahlreiche institutionelle Anleger befinden. Mit diesem Kundenstamm setzt sich Virtual Telecom von anderen Online-Informationsanbietern ab: Während es die meisten Anbieter von Online-Finanzinformationen bis heute nicht geschafft haben, ihre Informationen gegen Geld zu vermarkten, kann Virtual Telecom bereits ein monatlich im fünfstelligen Dollar-Bereich liegendes Aufkommen an Bezugsgebühren vorweisen, obwohl mit der forcierten Vermarktung gerade erst begonnen wird.

      Neben dem Züricher Privatbankhaus Märki Baumann (siehe Seite 11) ist bereits ein weiterer renommierter Kunde von Virtual Telecom bekannt geworden: Die Berliner Freiverkehr (Aktien) AG, eines der größten Maklerhäuser Deutschlands, will das FirstQuote-System einsetzen. Presseberichten zufolge soll Freiverkehrs-Chef Holger Timm von den FirstQuote-Produkten begeistert sein: Die Berliner Freiverkehr (Aktien) AG will nicht nur das FirstQuote-System einsetzen, sondern erwarb zugleich im Februar 1999 im Zuge einer Privatplazierung “weniger als 10%” (Unternehmensmitteilung) der Virtual Telecom-Anteile.



      Vermarktung:
      Erschließung europäischer Wachstumsmärkte mittels strategischer Allianzen

      Der Markt für Online-Finanzinformationen kann als extrem wettbewerbsintensiv gelten und verlangt deshalb hochspezialisiertes Know-how und möglichst schnelle Marktdurchdringung. Erschwerend kommt hinzu, daß Virtual Telecom in den einzelnen europäischen Ländern gegen das Informationsangebot lokaler Konkurrenten antreten muß.

      Um die wesentlichen europäischen Märkte möglichst rasch abdecken zu können, soll die Vermarktung der FirstQuote-Systeme auch über lokale Partner in den jeweiligen Zielländern erfolgen. Virtual Telecom plant für dieses Jahr strategische Allianzen mit Banken, Brokerhäusern, Finanzdienstleistern, Nachrichtendiensten und Internet-Providern in den einzelnen europäischen Ländern. Mit Hilfe der Partnerunternehmen sollen speziell auf die Landesbedürfnisse zugeschnittene Informationsangebote erstellt werden, um auch gegen direkte Konkurrenten in den Zielländern bestehen zu können.

      Dabei könnten selbst firmenspezifische Lösungen angeboten werden: Zum Beispiel könnte eine Brokergesellschaft mit Schwerpunkten im deutschsprachigen und amerikanischen Aktienbereich eine FirstQuote-Version speziell für diese Märkte konfigurieren lassen und ihren Kunden zugänglich machen. Dabei sind zwei Vertriebsweisen möglich: Das Brokerhaus könnte seinen Kunden den Informationszugang kostenlos anbieten und von Virtual Telecom eine Nutzungsberechtigung für mehrere Nutzer erwerben, oder seinen Kunden den Informationszugang ebenfalls nur gegen Gebühr ermöglichen und die auf diese Weise erwirtschafteten Umsätze mit Virtual Telecom teilen.

      Wir rechnen mit einer erheblichen Beschleunigung der Kundengewinnung, wenn die FirstQuote-Systeme dem bestehenden Kundenkreis der Partnerunternehmen angeboten und gegenüber der Öffentlichkeit beworben werden. Virtual Telecom erhielte auf diese Weise die Möglichkeit, binnen kurzer Zeit erhebliche Kundenzahlen zu akquirieren.

      Zur Erschließung des Marktes in Frankreich und der Schweiz konnten bereits Abkommen mit zwei jeweils führenden lokalen Partnern abgeschlossen werden.

      Im November 1998 ging Virtual Telecom ein Abkommen mit Les Echos, einem führenden Anbieter von Finanzinformationen in Frankreich, ein. Die Website www.lesechos.fr ist die am stärksten frequentierte Homepages Frankreichs mit monatlich 12 Mio Pageviews und täglich 55.000 Besuchern. Virtual Telecom wird Les Echos zusätzlichen “Content” (Inhalte) zur Verfügung stellen. Zudem wird Les Echos einen gemeinsam mit Virtual Telecom entwickelten Informationsservice bewerben und die Einnahmen hieraus zwischen beiden Partnern aufteilen.

      Ebenfalls im November 1998 konnte Virtual Telecom eine Vereinbarung mit Agefi, einem führenden Anbieter von Finanzinformationen in der Schweiz, abschließen. Virtual Telecom wird Agefi zusätzliche Informationsinhalte zur Verfügung stellen, Agefi wiederum wird die von Virtual Telecom angebotenen FirstQuote-Systeme in eigenen sowie fremden Publikationen bewerben.

      Wir rechnen damit, daß Virtual Telecom während der nächsten Monate zusätzlichen strategische Allianzen abschließen und in weitere europäische Länder expandieren wird. Besonderes Augenmerk dürfte Virtual Telecom dabei auch dem deutschen Markt zukommen lassen.


      FirstQuote Trader:
      Beteiligung an Online-Transaktionen von Banken und Brokerhäusern

      Der Markt für Online-Finanzinformationen ist nicht das einzige stark wachsende Segment im europäischen Markt für Internet-basierte Finanzdienstleistungen. Ein weiterer expansiver Bereich ist die Erbringung von Dienstleistungen im Bereich des Online-Brokerage.

      Nach einer aktuellen Studie des US-Investmenthauses Piper Jaffray wird sich der Markt für Online-Brokerage in den USA bis zum Jahr 2003 rasant weiterentwickeln. Bestanden 1997 lediglich 3 Mio Online-Depots, stieg die Zahl 1998 bereits auf 7,5 Mio. Bis zum Ende des Jahres 2003 sollen nach Berechnungen von Piper Jaffray alleine in den USA 25,2 Mio Online-Depots bestehen. Scott Appleby, Analyst bei ABN-Amro, hält es sogar für wahrscheinlich, daß in fünf Jahren 80% aller US-Depots online geführt werden. Bei derzeit 60 Mio Aktiendepots in den USA bestünde somit bis zum Jahr 2004 ein Marktpotential von 48 Mio Online-Depotkunden, eine zwischenzeitliche Steigerung der Zahl der Marktteilnehmer noch nicht eingerechnet. In Europa ist, mit einer Verzögerung von ca. einem Jahr, mit einer ähnlich rasanten Entwicklung zu rechnen.

      Mit der Durchsetzung des Inter-nets als Massenmedium dürfte sich der Wettbewerb zwischen Online-Brokern und herkömmlichen Banken/Brokern erheblich verschärfen. Da Online-Broker neben günstigen Spesen auch die bequeme elektronische Überwachung und Verwaltung von Depots und Konten anbieten, verlieren herkömmliche Banken/Broker bereits jetzt zunehmend Marktanteile.

      In Europa dürfte dieser Effekt nicht zuletzt durch die internationalen Expansionsbemühungen deutscher Online-Broker verstärkt werden. Marktführer ConSors (ca. 100.000 Kundendepots) hat ebenso den Markteintritt in anderen europäischen Ländern angekündigt wie die Comdirect Bank und die Bank24. Zudem formieren sich außerhalb Deutschlands weitere Online-Broker, z.B. E*Trade Frankreich (Lizenznehmer: CPR, eine der führenden französischen Investmentbanken), E*Trade U.K. (Joint Venture zwischen E*Trade Group und der privat gehaltenen EIS Electronic Share Information Ltd.) und Charles Schwab U.K..

      Um den Verlust weiterer Kunden an Online-Broker zu verhindern, müssen herkömmliche Banken und Brokerhäuser ihren Kunden ebenfalls die Möglichkeit zur Durchführung von Online-Wertpapiertransaktionen sowie zur Abfrage von Online-Finanzinformationen anbieten. Die Entwicklung eigener Software zur Abwicklung von Online-Wertpapiertransaktionen ist jedoch mit erheblichen Kosten verbunden und nur mit langer Vorlaufzeit zu realisieren.

      Zur Lösung dieses Problems hat Virtual Telecom eine Software zum Einsatz in Banken und Brokerhäusern entwickelt: Die Handelsplattform FirstQuote Trader. Mit Hilfe von FirstQuote Trader können Banken und Brokerhäuser ihren Kunden den Handel von Aktien und die Führung von Depots via Internet anbieten. Virtual Telecom bietet Banken und Brokern die “schlüsselfertige” Integrierung des FirstQuote Traders in die bestehende Software an.
      Als Pilotnutzer für FirstQuote Trader konnte Virtual Telecom das renommierte Züricher Privatbankhaus Märki Baumann & Co. gewinnen. Ein im Januar 1999 mit Märki Baumann & Co. geschlossenes Abkommen sieht vor, daß das Bankhaus seinen Kunden zukünftig die Möglichkeit bietet, über FirstQuote Trader Aktientransaktionen direkt über Internet ausführen zu lassen.

      Als erstes Bankinstitut überhaupt verschafft Märki Baumann seinen Kunden damit einen elektronischen Direktzugang zur Schweizer Börse. Per Mausklick können Nutzer des FirstQuote Trader ihre Handelsaufträge direkt in das SWX-System der Schweizer Börse eingeben und dadurch mit Orderausführung in Sekundenschnelle rechnen. Noch für 1999 ist auch der direkt Marktzugang zum deutschen Xetra-System geplant, bis Jahresende eventuell auch zur Nasdaq. Das System ist dabei derart konzipiert, daß bei Märki Baumann kein einziger Mitarbeiter mehr in die Abwicklung eingreifen muß.

      Die FirstQuote Trader-Handelsplattform bietet dabei nicht nur die zuverlässige und einfache Übermittlung von Wertpapierorders, sondern auch alle benötigten Kurs- und Marktinformationen sowie Analyseinstrumente. Jeder Nutzer des FirstQuote Trader erhält automatisch auch ein Abonnement der Informationssysteme FirstQuote Professional oder FirstQuote Lite.

      Hinzu kommt ein Geschwindigkeitsvorteil gegenüber herkömmlichen Online-Brokerage-Systemen. Während andere Online-Broker zumeist nur die Aktualisierung von Konto und Depot am Ende des Handelstages anbieten, aktualisiert FirstQuote Trader die Positionen des Depots in realtime. Depot- und Kontostand werden parallel zur Auftragsausführung nachgeführt, vor allem bei der Durchführung von Intraday-Trading ein entscheidender Vorteil. Auch das Riskmanagement für die Bank wird von FirstQuote Trader automatisiert, z.B. ist ein Überziehen des Kontos über das individuelle Limit hinaus nicht möglich.

      Mit dem Angebot des FirstQuote Trader schlägt Märki Baumann gleichzeitig eine Bresche in die Schweizer Bankenlandschaft. Da “Discount Broking” in der Schweiz noch weitgehend unbekannt ist, berechnen die meisten Insitute für inländische Aktienorders 1% vom Ordervolumen, für Orders an ausländischen Börsenplätzen bis zu 1,9% des Ordervolumens.

      Angesichts der internationalen Ausrichtung der meisten in der Schweiz angesiedelten Kundendepots dürfte für eine Möglichkeit zum günstigen internationalen Aktienhandel immense Nachfrage bestehen. Märki Baumann berechnet rund 25% tiefere Provisionen als bei traditioneller Auftragsabwicklung und macht seinen Bankierskollegen, zusätzlich zum technologischen Vorteil der Handelsplattform, erhebliche Preiskonkurrenz.

      Wir rechnen deshalb damit, daß Virtual Telecom vor allem in seinem Heimatland Schweiz rasch weitere Banken für die Nutzung des FirstQuote Traders gewinnen kann. Die Akzeptanz dieses Produkts bei renommierten Schweizer Instituten könnte gleichzeitig eine Signalwirkung für Banken und Brokerhäuser in anderen europäischen Ländern entwickeln und Virtual Telecom einen erheblichen Imagegewinn bringen.

      Für die Virtual Telecom-Aktionäre liegt der Clou in einer Beteiligung an sämtlichen über FirstQuote Trader getätigten Wertpapierumsätzen. Virtual Telecom erhält nicht nur eine monatliche Gebühr für das Betreiben und Warten des Handelssystems, sondern wird zusätzlich an den über das System getätigten Umsätzen beteiligt.

      Der FirstQuote Trader kann sich damit für die Aktionäre von Virtual Telecom zur Cashcow entwickeln: Ist der FirstQuote Trader einmal in einer Bank installiert, bleibt das Unternehmen an wachsender Nutzung der Handelssoftware beteiligt. Jeder neue Depotkunde, den z.B. Märki Baumann dank des FirstQuote Traders gewinnt, wird automatisch auch zur neuen Ertragsquelle für Virtual Telecom: In Form eines Datenabonnements und in Form einer Beteiligung an allen Wertpapierumsätzen.




      FirstQuote Trader:
      Beteiligung an Online-Transaktionen von Banken und Brokerhäusern

      Der Markt für Online-Finanzinformationen ist nicht das einzige stark wachsende Segment im europäischen Markt für Internet-basierte Finanzdienstleistungen. Ein weiterer expansiver Bereich ist die Erbringung von Dienstleistungen im Bereich des Online-Brokerage.

      Nach einer aktuellen Studie des US-Investmenthauses Piper Jaffray wird sich der Markt für Online-Brokerage in den USA bis zum Jahr 2003 rasant weiterentwickeln. Bestanden 1997 lediglich 3 Mio Online-Depots, stieg die Zahl 1998 bereits auf 7,5 Mio. Bis zum Ende des Jahres 2003 sollen nach Berechnungen von Piper Jaffray alleine in den USA 25,2 Mio Online-Depots bestehen. Scott Appleby, Analyst bei ABN-Amro, hält es sogar für wahrscheinlich, daß in fünf Jahren 80% aller US-Depots online geführt werden. Bei derzeit 60 Mio Aktiendepots in den USA bestünde somit bis zum Jahr 2004 ein Marktpotential von 48 Mio Online-Depotkunden, eine zwischenzeitliche Steigerung der Zahl der Marktteilnehmer noch nicht eingerechnet. In Europa ist, mit einer Verzögerung von ca. einem Jahr, mit einer ähnlich rasanten Entwicklung zu rechnen.

      Mit der Durchsetzung des Inter-nets als Massenmedium dürfte sich der Wettbewerb zwischen Online-Brokern und herkömmlichen Banken/Brokern erheblich verschärfen. Da Online-Broker neben günstigen Spesen auch die bequeme elektronische Überwachung und Verwaltung von Depots und Konten anbieten, verlieren herkömmliche Banken/Broker bereits jetzt zunehmend Marktanteile.

      In Europa dürfte dieser Effekt nicht zuletzt durch die internationalen Expansionsbemühungen deutscher Online-Broker verstärkt werden. Marktführer ConSors (ca. 100.000 Kundendepots) hat ebenso den Markteintritt in anderen europäischen Ländern angekündigt wie die Comdirect Bank und die Bank24. Zudem formieren sich außerhalb Deutschlands weitere Online-Broker, z.B. E*Trade Frankreich (Lizenznehmer: CPR, eine der führenden französischen Investmentbanken), E*Trade U.K. (Joint Venture zwischen E*Trade Group und der privat gehaltenen EIS Electronic Share Information Ltd.) und Charles Schwab U.K..

      Um den Verlust weiterer Kunden an Online-Broker zu verhindern, müssen herkömmliche Banken und Brokerhäuser ihren Kunden ebenfalls die Möglichkeit zur Durchführung von Online-Wertpapiertransaktionen sowie zur Abfrage von Online-Finanzinformationen anbieten. Die Entwicklung eigener Software zur Abwicklung von Online-Wertpapiertransaktionen ist jedoch mit erheblichen Kosten verbunden und nur mit langer Vorlaufzeit zu realisieren.

      Zur Lösung dieses Problems hat Virtual Telecom eine Software zum Einsatz in Banken und Brokerhäusern entwickelt: Die Handelsplattform FirstQuote Trader. Mit Hilfe von FirstQuote Trader können Banken und Brokerhäuser ihren Kunden den Handel von Aktien und die Führung von Depots via Internet anbieten. Virtual Telecom bietet Banken und Brokern die “schlüsselfertige” Integrierung des FirstQuote Traders in die bestehende Software an.
      Als Pilotnutzer für FirstQuote Trader konnte Virtual Telecom das renommierte Züricher Privatbankhaus Märki Baumann & Co. gewinnen. Ein im Januar 1999 mit Märki Baumann & Co. geschlossenes Abkommen sieht vor, daß das Bankhaus seinen Kunden zukünftig die Möglichkeit bietet, über FirstQuote Trader Aktientransaktionen direkt über Internet ausführen zu lassen.

      Als erstes Bankinstitut überhaupt verschafft Märki Baumann seinen Kunden damit einen elektronischen Direktzugang zur Schweizer Börse. Per Mausklick können Nutzer des FirstQuote Trader ihre Handelsaufträge direkt in das SWX-System der Schweizer Börse eingeben und dadurch mit Orderausführung in Sekundenschnelle rechnen. Noch für 1999 ist auch der direkt Marktzugang zum deutschen Xetra-System geplant, bis Jahresende eventuell auch zur Nasdaq. Das System ist dabei derart konzipiert, daß bei Märki Baumann kein einziger Mitarbeiter mehr in die Abwicklung eingreifen muß.

      Die FirstQuote Trader-Handelsplattform bietet dabei nicht nur die zuverlässige und einfache Übermittlung von Wertpapierorders, sondern auch alle benötigten Kurs- und Marktinformationen sowie Analyseinstrumente. Jeder Nutzer des FirstQuote Trader erhält automatisch auch ein Abonnement der Informationssysteme FirstQuote Professional oder FirstQuote Lite.

      Hinzu kommt ein Geschwindigkeitsvorteil gegenüber herkömmlichen Online-Brokerage-Systemen. Während andere Online-Broker zumeist nur die Aktualisierung von Konto und Depot am Ende des Handelstages anbieten, aktualisiert FirstQuote Trader die Positionen des Depots in realtime. Depot- und Kontostand werden parallel zur Auftragsausführung nachgeführt, vor allem bei der Durchführung von Intraday-Trading ein entscheidender Vorteil. Auch das Riskmanagement für die Bank wird von FirstQuote Trader automatisiert, z.B. ist ein Überziehen des Kontos über das individuelle Limit hinaus nicht möglich.

      Mit dem Angebot des FirstQuote Trader schlägt Märki Baumann gleichzeitig eine Bresche in die Schweizer Bankenlandschaft. Da “Discount Broking” in der Schweiz noch weitgehend unbekannt ist, berechnen die meisten Insitute für inländische Aktienorders 1% vom Ordervolumen, für Orders an ausländischen Börsenplätzen bis zu 1,9% des Ordervolumens.

      Angesichts der internationalen Ausrichtung der meisten in der Schweiz angesiedelten Kundendepots dürfte für eine Möglichkeit zum günstigen internationalen Aktienhandel immense Nachfrage bestehen. Märki Baumann berechnet rund 25% tiefere Provisionen als bei traditioneller Auftragsabwicklung und macht seinen Bankierskollegen, zusätzlich zum technologischen Vorteil der Handelsplattform, erhebliche Preiskonkurrenz.

      Wir rechnen deshalb damit, daß Virtual Telecom vor allem in seinem Heimatland Schweiz rasch weitere Banken für die Nutzung des FirstQuote Traders gewinnen kann. Die Akzeptanz dieses Produkts bei renommierten Schweizer Instituten könnte gleichzeitig eine Signalwirkung für Banken und Brokerhäuser in anderen europäischen Ländern entwickeln und Virtual Telecom einen erheblichen Imagegewinn bringen.

      Für die Virtual Telecom-Aktionäre liegt der Clou in einer Beteiligung an sämtlichen über FirstQuote Trader getätigten Wertpapierumsätzen. Virtual Telecom erhält nicht nur eine monatliche Gebühr für das Betreiben und Warten des Handelssystems, sondern wird zusätzlich an den über das System getätigten Umsätzen beteiligt.

      Der FirstQuote Trader kann sich damit für die Aktionäre von Virtual Telecom zur Cashcow entwickeln: Ist der FirstQuote Trader einmal in einer Bank installiert, bleibt das Unternehmen an wachsender Nutzung der Handelssoftware beteiligt. Jeder neue Depotkunde, den z.B. Märki Baumann dank des FirstQuote Traders gewinnt, wird automatisch auch zur neuen Ertragsquelle für Virtual Telecom: In Form eines Datenabonnements und in Form einer Beteiligung an allen Wertpapierumsätzen.


      Finanzsituation:
      Weitere Finanzierungsrunde und Notiz in europäischem Wachstumssegment wahrscheinlich

      Im dynamischen Internet-Markt ist es extrem wichtig, Märkte frühzeitig und möglichst rasch zu besetzen. Wettbewerb erfährt das Unternehmen vor allem durch Portal-Seiten wie Yahoo oder Lycos sowie durch traditionelle Medienunternehmen (u.a. Wall Street Journal Online Edition, CNN Financial News). Der Herausforderung des Wettbewerbs wird Virtual Telecom nur mit erheblichem Kapitalaufwand erfolgreich begegnen können.

      Die bisherige Kapitalausstattung des Unternehmens wird für die Aufgabe nach unserer Einschätzung nicht ausreichen. Zum Jahresende 1998 wies die Bilanz lediglich 229.450 US$ liquide Mittel aus. Zwar flossen dem Unternehmen durch eine im Februar erfolgte Privatplazierung von Vorzugsaktien 7 Mio US$ zu, für die bislang bekannten Expansionspläne dürften diese Mittel jedoch bei weitem nicht ausreichen.

      Im vierten Quartal 1998 lag der negative Cashflow bei durchschnittlich 350.000 US$ pro Monat. Für 1999 kann angesichts der notwendigen Marketingaufwendungen mit einer Steigerung des negativen Cashflows gerechnet werden. Mit der Kapitalerhöhung vom Februar wird zwar voraussichtlich nur der Kapitalbedarf für das laufende Geschäftsjahr, nicht aber der darüber hinaus entstehende Kapitalbedarf gedeckt.

      Wir gehen deshalb davon aus, daß das Unternehmen bereits im in der zweiten Jahreshälfte 1999 erneut an den Kapitalmarkt herantreten wird.

      Von der erfolgreichen Durchführung einer weiteren Finanzierungsrunde hängt der Erfolg des gesamten Unternehmens ab. Schafft es Virtual Telecom nicht, sich weitere Eigenmittel zu sichern oder ersatzweise Fremdkapital zu beschaffen, dürften die Wachstumspläne kaum zu realisieren sein.

      Wir gehen ferner davon aus, daß das Unternehmen im Rahmen der nächsten Kapitalaufnahme eine Verbreiterung der Aktionärsbasis anstrebt. Dabei dürfte sowohl an die Aufnahme weiterer Synergieinvestoren als auch die Schaffung eines breiteren Streubesitzes gedacht werden. Eine breitere Aktionärsbasis würde auch positive Marketingeffekte für die FirstQuote-Produkte mit sich bringen. Bis zu diesem Zeitpunkt dürfte das Unternehmen auch die bislang sehr zurückhaltende Öffentlichkeitsarbeit ausbauen.

      Im Zuge einer Aktienplazierung wird auch ein Segmentwechsel zu überdenken sein. Die derzeitige Notiz im ungeregelten US-Freiverkehr (OTC Bulletin Board) sowie im Freiverkehr der Berliner Börse kann nach unserer Einschätzung nur einen ersten Schritt darstellen, wenn eine Entwicklung der Aktie zum Publikumswert angestrebt wird.

      Der Informationsdienst “Platow”, der Virtual Telecom bereits einmal im Zusammenhang mit einem Bericht über die Berliner Freiverkehr (Aktien) AG nannte, dabei jedoch die Börsennotiz von Virtual Telecom nicht erwähnte, hielt bereits einen Gang an den “Neuen Markt” für möglich. In diesem Fall dürfte der Berliner Effektenbank, einer Tochtergesellschaft des Virtual Telecom-Aktionärs Berliner Freiverkehr (Aktien) AG (siehe Seite 13), eine Rolle bei der Plazierung von Aktien zukommen, so Platow in der Ausgabe vom 12. Februar 1999.

      Der Notiz in einem europäischen Wachstumssegment käme auch der Unternehmenssitz in Europa zugute. Das Unternehmen verfügt zwar auch über eine Präsenz in Kalifornien, Hauptsitz der Gesellschaft ist jedoch Genf (Schweiz). Diese Notiz wäre auch vor dem Hintergrund, daß die bestehenden oder zukünftigen europäischen Kooperationspartner von Virtual Telecom ein Interesse an einem fungiblen Anteil entwickeln könnten, von großem Vorteil.

      Wir rechnen nicht damit, daß das Unternehmen im Jahr 1999 die schwarzen Zahlen erreichen wird. Weitere Entwicklungs- und vor allem Marketingkosten dürften mindestens bis zum Jahr 2000 kräftig auf die Ertragslage drücken. Die lange Vorlaufzeit kann im Erfolgsfall jedoch durch extrem hohe Gewinnmargen entlohnt werden. Im Informations-Business werden erfahrungsgemäß Gewinnmargen von 20 bis 25% des Umsatzes erzielt (vor Steuern).

      Erreicht das Unternehmen die Gewinnzone, können steuerliche Verlustvorträge zur raschen Stärkung der Eigenkapitalbasis beitragen. Aus amerikanischen Aktivitäten verfügt die Gesellschaft über steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 1,03 Mio US$, die bis zum Jahr 2013 genutzt werden können. Die 100%ige Schweizer Tochtergesellschaft Virtual Telecom SA verfügt über steuerliche Verluste von rund 5,83 Mio US$. Die Nutzbarkeit endet hier zwischen 2002 und 2005. Da zumindest für das laufende Geschäftsjahr mit weiteren Verlusten zu rechnen ist, werden sich die steuerlichen Verlustvorträge weiter erhöhen.



      Aktienbewertung:
      Erheblich niedrigere Bewertung als
      US-Konkurrenten

      Während der Markt für Online-Finanzinformationen in Europa bislang weitgehend unentdeckt ist, wurden die Chancen dieses Sektors in den USA bereits erkannt. Der jüngst erfolgte Börsengang des Online-Finanzinformations-Anbieters Marketwatch.com wurde zur erfolgreichsten Emission der US-Börsengeschichte. Nach einem Ausgabekurs von 17 US$/Aktie legte die Aktie am ersten Handelstag um bis zu 782% auf 150 US$ zu. Nie zuvor hatte eine Aktienemission am ersten Tag der Notiz einen größeren Gewinn verzeichnet.

      Die marketwatch-Aktie wurde in Amerika zum ersten reinen und marktführenden Play auf das Geschäft mit Online-Finanzinformationen. Auf seiner täglich stark besuchten Homepage www.marketwatch.com bietet das Unternehmen Nachrichten, Aktienbesprechungen, Kurse, Analysen und Charts an. Rund 40 der insgesamt 65 Mitarbeiter des Unternehmens kümmern sich um die Inhalte der Homepage. Daneben werden Meldungen von Nachrichtendiensten wie Reuters, Hoover’s und Associated Press veröffentlicht.

      Obwohl marketwatch im abgelaufenen Geschäftjahr lediglich 7 Mio US$ Umsatz erzielte und dabei mehr als 12 Mio US$ Verlust hinnehmen mußte, wird das Unternehmen derzeit mit 909 Mio US$ bewertet. In der Spitze lag die Marktkapitalisierung bereits bei 1,5 Mrd US$.

      In dem auf den ersten Blick sehr hohen Börsenwert drückt sich der Optimismus führender amerikanischer Analysten für den Bereich der Online-Finanzinformationen aus. Einige Experten bescheinigen diesem Bereich sogar ein noch schnelleres Wachstum als dem Online-Brokerage: Selbst Anleger, die noch nicht über ein Online-Broker-Depot verfügen, würden häufig auf Internet-Finanzinformationen zurückgreifen, so daß diesem Markt ein noch größeres Potential offensteht als den Online-Brokern.

      Bereits in dieser Woche dürfte der Sektor der Online-Finanzinformations-Anbieter weitere Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Ein weiterer führender Anbieter aus den USA will an die Börse gehen: Unter der Führung von Goldman Sachs wird TheStreet.com 5,5 Mio Aktien zum Ausgabekurs von 11 bis 13 US$ plazieren. TheStreet.com bietet, ähnlich wie marketwatch, tägliche Börsen- und Unternehmensanalysen. Das Unternehmen konnte mittlerweile 37.000 zahlende Abonnenten gewinnen: Der Bezugspreis liegt bei 9,95 US$ im Monat oder 99,95 US$ im Jahr. Für das abgelaufene Geschäftsjahr wird das Unternehmen, an dem sich kürzlich auch die New York Times beteiligte, einen Verlust von 12 Mio US$ ausweisen. Dennoch wird die Börsenbewertung auf Basis des zu erwartenden Ausgabekurses von 13 US$ rund 391 Mio US$ betragen. Wir rechnen mit raschen Zeichnungsgewinnen und einer per saldo in etwa gleich hohen Marktkapitalisierung wie der direkte Konkurrent marketwatch.

      Sowohl marketwatch als auch The Street.com richten sich eher an Privatanleger (retail clients), wogegen sich das hochpreisige Angebot von Virtual Telecom zunächst schwerpunktmäßig an professionelle Anleger richtet. Da das Business-Modell der Unternehmen jedoch vergleichbar ist, halten wir die beiden US-Anbieter dennoch für geeignet, um im derzeitigen Stadium zumindest eine erste Richtschnur für eine Bewertung der Virtual Telecom zu erhalten.

      Im Vergleich zu börsennotierten amerikanischen Anbietern von Online-Finanzinformationen erscheint die Aktie von Virtual Telecom extrem niedrig bewertet. Bezieht man alle ausstehenden Vorzugsaktien und Optionen mit ein (siehe Seite 18), beträgt die Marktkapitalisierung des Unternehmens lediglich 65 Mio US$ und somit nur ein Bruchteil der amerikanischen Vergleichswerte.

      Wir glauben, daß das Unternehmen bislang einzig aufgrund seiner Notiz im Bulletin Board sowie der sehr zurückhaltenden Informationspolitik des Unternehmens unentdeckt blieb. Die Beschaffung von Informationen war bis zur Veröffentlichung des letzten Geschäftsberichts (Veröffentlichungsdatum: 31.3.1999) sehr schwierig.

      Mit der zunehmend leichteren Verfügbarkeit von Informationen wird sich nach unserer Einschätzung der Bewer-tungsabschlag gegenüber den US-Konkurrenten in naher Zukunft deutlich verkleinern. Wir rechnen nicht nur mit einer verbesserten Öffentlichkeitsarbeit in Europa und einem größeren Bekanntheitsgrad durch Notizauf-nahme in einem europäischen Wachstumssegment, sondern auch mit verstärktem Medieninteresse für den gesamten Sektor. Für Deutschland wurde für 1999 bereits der Börsengang des Kurslieferanten Teledata AG (Tochter von Hornblower & Fischer, Bernecker & Cie; Kurslieferant u.a. von Comdirect) angekündigt, zudem könnte GIS (Anbieter von www.wallstreet-online.de) eine Börsennotiz anstreben. Spätestens mit Durchführung dieser Börsengänge dürften die Wachstumsaussichten im Bereich der Online-Finanzinformationen an der Börse mehr Aufmerksamkeit erfahren.

      Dabei ist noch nicht berücksichtigt, daß Virtual Telecom mit der Online-Brokerage-Software “FirstQuote Trader” über ein nach unserer Kenntnis bislang einzigartiges Produkt verfügt. Mit der Beteiligung an allen über FirstQuote Trader getätigten Wertpapiertransaktion hat Virtual Telecom einen zusätzlichen Joker im Ärmel. Damit kann Virtual Telecom ein weiteres Ertragsstandbein aufbauen, über das die aufgeführten US-Informationsanbieter nicht verfügen.

      Eine Hausse der Virtual Telecom-Aktie dürfte dabei zunächst durch die wohl einzigartige Equity Story und weitere Erfolgsmeldungen hinsichtlich strategischer Allianzen getrieben werden. Im Erfolgsfall sollten im weiteren Jahresverlauf konkrete Informationen über die zu erwartende Umsatz- und Cashflow-Entwicklung verfügbar und damit eine genauere Unternehmensbewertung möglich sein. Dann ist auch damit zu rechnen, daß Virtual Telecom durch Brokerhäuser mit Research abgedeckt wird.

      Solange diese Zahlen nicht verfügbar sind, ist die Virtual Telecom-Aktie ein hochspekulatives Investment, das von der in den Produkten steckenden Phantasie lebt. In der derzeitigen Phase sollte die Aktie deshalb professionellen Anlegern vorbehalten sein, die sich sehr frühzeitig und mit hochgradig ausgeprägtem Chance-/Risikoverhältnis am Wachstum dieses Sektors beteiligen möchten. Weniger risikobereite Anleger können zunächst weitere Vermarktungserfolge und die Veröffentlichung von Prognosezahlen abwarten, müssen dann jedoch damit rechnen, erst zu deutlich höheren Kursen zum Zuge zu kommen. Das persönliche Risikoprofil des Anlegers sollte zur Entscheidung über eine Anlage mit einbezogen werden.


      Unternehmenshistorie:
      Indirekter Börsengang über Erwerb einer
      US-Mantelgeselschaft

      Vorläuferin des heutigen Unternehmens war die am 19. Mai 1994 gegründete Virtual Telecom SA, eine Gesellschaft schweizerischen Rechts mit Sitz in Genf.

      Durch die hohen Zugangshürden zur Schweizer Börse war der noch jungen Gesellschaft der Weg an den Kapitalmarkt des Heimatlandes versperrt. Um zusätzliche Eigenmittel aufnehmen und die Aktionärsbasis verbreitern zu können, beschlossen die damaligen Aktionäre die Einbringung der Gesellschaft in einen bereits börsennotierten Mantel. Da börsennotierte Mantelgesellschaften in den USA für vergleichsweise geringe Summen erhältlich sind, wurde der Mantel der US-Freiverkehrsgesellschaft Moke Acquisition Corporation erworben.

      Das indirekte Going-Public erfolgte am 3. Juli 1996 durch Einbringung sämtlicher Anteile an Virtual Telecom SA (Schweiz) in die Moke Acquisition Corporation. Die Altaktionäre von Moke hielten nach der Einbringung noch rund 10%, die Aktionäre der Virtual Telecom SA erhielten als Gegenleistung für die Sacheinbringung rund 90% der Moke-Anteile. Moke wurde anschließend in Virtual Telecom Inc. umbenannt.

      Die Gesellschaft besteht heute aus der Virtual Telecom Inc. als Dachgesellschaft sowie den beiden 100%igen Tochtergesellschaften Virtual Telecom SA (Schweiz) und Virtual Telecom Ltd. (UK). Daneben bestanden nach letzten Informationen keine weiteren Beteiligungen.










      Nach einer Reihe von Plazierungen stehen heute 6.016.309 Mio Stammaktien (common stocks) sowie 5.726.001 Mio Vorzugsaktien (prefered stocks) und 1.574.281 Mio Optionen auf common stocks aus. Bei langfristig zu erwartender voller Umwandlung aller Vorzugsaktien und Optionen können insgesamt 13.316.591 common stocks ausstehen. Diesen maximalen Wert nehmen wir als Basis für die Berechnung der Marktkapitalisierung.

      Von den common stocks sollen mehr als 60% in den Händen von Insidern liegen. Damit befinden sich noch 2,3 Mio common stocks im Streubesitz. Wir gehen jedoch davon aus, daß über die bekannten Insideranteile hinaus weitere kleine Pakete in festen Händen liegen. Zum 22. März 1999 ergab eine Erhebung, daß sich die common stocks im Besitz von 348 Aktionären befinden. Dazu kommen acht Vorzugsaktionäre.
      Die Ausgabe von nicht notierten Vorzugsaktien wurde zur Durchführung von Privatplazierungen und der damit verbundenen raschen Sicherstellung von zusätzlichen Eigenmitteln gewählt.

      Die Plazierung börsennotierter common stocks hätte aufgrund der US-Börsenbestimmungen nur unter Beachtung strenger Regulierungen erfolgen können. Mit der Ausgabe von unnotierten Vorzugsaktien an einen eng begrenzten Kreis von Großaktionären konnte die Kapitalerhöhung rascher durchgeführt werden.

      Die prefered stocks der Gattungen “A”, “B” und “C” wurden im Zuge mehrerer Privatplazierungen an lediglich acht Aktionäre ausgegeben. Die letzte Plazierung im Februar 1999 war die Plazierung der Aktiengattung “C”. Unter den maßgeblichen Besitzern der Vorzugsaktien befinden sich

      · Alta Berkeley Associates, eine europäische Venture Capital Gruppe mit Schwerpunkten in den Bereichen Gesundheit, Medien, Kommunikations- und Informationsdienstleistungen.

      · NeSBIC CTE Fund, ein 60 Mio US$ Investmentfonds mit Schwerpunkten in den Bereichen Neue Medien, Informationstechnologien und Kommunikation. Einer der großen Investoren in den NeSBIC CTE Fund ist die Fortis-Gruppe.

      · GIMV, eine 1980 gegründete und börsennotierte niederländische Investmentgesellschaft mit 2,5 Mrd US$ Bilanzsumme und Investments in 250 Venture Capital-Gesellschaften.

      · Berliner Freiverkehr (Aktien) AG, ein börsennotiertes Makler- und Emissionshaus mit 1,1 Mrd DM Marktkapitalisierung, mit “weniger als 10%” Anteil.

      Die Ausgabe der prefered stocks ermöglichte zudem eine unternehmerische Einbindung der Vorzugsaktionäre. Die Vorzugsaktionäre dürften nicht nur vier der acht Board-Mandate besetzen, sondern verfügen auch über wesentliche Mitspracherechte in entscheidenden Fragen der Geschäftspolitik. So dürfen Akquisitionen im Volumen von mehr als 200.000 US$ nur mit mehrheitlicher Zustimmung der Vorzugsaktionäre erfolgen. Im Gegensatz zu deutschen Vorzugsaktien verbriefen die Vorzugsaktien von Virtual Telecom volles Stimmrecht.

      Die prefered stocks verfügen über ein jederzeit ausübbares Wandlungsrecht im Verhältnis 1:1 in common stocks. Es ist jedoch nicht damit zu rechnen, daß diese Aktien nach einer Umwandlung auf den Markt gelangen. Vielmehr könnten junge Aktien aus einer noch durchzuführenden Kapitalerhöhung umplaziert werden: Die Vorzugsaktionäre verfügen im Falle von Kapitalerhöhungen über ein bis zum 24. Januar 2006 laufendes anteilsgemäßes Vorkaufsrecht auf junge Aktien. Zeichnet z.B. die Berliner Freiverkehr (Aktien) AG weitere Aktien des Unternehmens, könnten diese im Rahmen einer Sekundärplazierung von der Berliner Effektenbank beim Anlegerpublikum weiterplaziert werden.

      Auch die Besitzer großer Stückzahlen common stocks können Sonderrechte nutzen. Die Satzung des Unternehmens räumt größeren Aktionären zusätzliche Informationsrechte ein. Besitzer bzw. Vertreter von mehr als 250.000 common stocks haben das Recht, die Räume des Unternehmens einzusehen sowie Buchhaltung und Schriftverkehr zu prüfen und zu kopieren. Zudem können die Angelegenheiten des Unternehmen und die Finanzlage mit den Vorständen und Wirtschaftsprüfern des Unternehmens besprochen werden.

      Zum nächsten Meilenstein der Unternehmensgeschichte wird die Namensänderung in “Firstquote Inc.”. Entsprechende Abstimmungsunterlagen (“Stockholder Action”) gingen allen Aktionären zu, die am Stichtag 26.3.1999 am Unternehmen beteiligt waren. Angesichts der klaren Mehrheitsverhältnisse besteht kaum Zweifel, daß der Vorschlag des Managements den nötigen mehrheitlichen Zuspruch der Aktionäre finden wird. Stichtag für die Abstimmung ist der 26. April 1999. Nach erfolgter Zustimmung rechnen wir mit einer raschen Eintragung der Namensänderung ins Firmenregister in Delaware (USA), dem juristischen Sitz von Virtual Telecom Inc..





      Quellen für Eigenrecherchen:

      Börseninformationsdienste können immer nur Anregungen für eigene Recherchen liefern, nie aber eine eigenständig gefällte Anlageentscheidung ersetzen. Die in dieser Studie dargestellten Sachverhalte stellen teilweise subjektive Meinungen des Apollo Wirtschaftsverlags dar (siehe Risikohinweis auf Seite 26). Wir raten grundsätzlich dazu, vor dem Erwerb von Wertpapieren eigene Recherchen durchzuführen. Aus diesem Grund nennen wir in jeder Studie die für Eigenrecherchen wichtigen Informationsquellen.

      Das in dieser Studie betrachtete Unternehmen erreichen Sie unter folgenden Adressen:

      Virtual Telecom SA
      Daniel Huber, Vice President
      12, Ave de Morgines
      1213 Petit-Lancy 1
      Genf, Schweiz
      Tel. 0041 22 879 0879
      www.firstquote.com


      Virtual Telecom Inc.
      Neil Gibons, Chairman
      2200 Pacific Coast Highway, #301
      Hermosa Beach, CA 90254
      Tel. 001 310 376 7721


      Quelle: www.internet-invstor.de
      Avatar
      schrieb am 01.05.99 15:06:00
      Beitrag Nr. 2 ()
      virtual telecom zum aktuellen Kurs nächste Woche kaufen und sinnig abwarten!!!!!!!! (mir soll es recht sein!!)

      Das Ei


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