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    "Wohlfühl-Kapitalismus": Alles falsch in Deutschland - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 07.09.05 08:05:37 von
    neuester Beitrag 07.09.05 09:05:49 von
    Beiträge: 3
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      schrieb am 07.09.05 08:05:37
      Beitrag Nr. 1 ()
      Quelle: t-online
      __________________


      "Wohlfühl-Kapitalismus": Alles falsch in Deutschland

      Führende Ökonomen der amerikanischen Investmentbank Morgan Stanley überraschen kurz vor der Bundestagswahl mit einem Blick in Deutschlands Zukunft. Sie bleibe trist, unken die Volkswirte der Bank. Selbst die Reformen der vergangenen Monate nutzten Deutschland nur wenig. Das Land stehe sich selbst im Wege.

      Morgan Stanley tanzt aus der Reihe
      Erste Konjunkturdaten signalisieren die Chance auf einen Wirtschaftsaufschwung, die Bundestagswahl bietet die Möglichkeit für Reformer zu stimmen - und selbst viele ausländische Wirtschaftsforscher bewerten Deutschland besser als in den Monaten zuvor. Aktienexperten der amerikanischen Investmentbank Goldman Sachs beispielsweise halten den deutschen Aktienmarkt für den derzeit mit Abstand attraktivsten Europas. Und das britische Wirtschaftsmagazin "The Economist" würdigt Deutschlands gestiegene Wettbewerbskraft plötzlich mit einer Titelgeschichte. Hoffnung in Deutschland. Nur die Ökonomen der Investmentbank Morgan Stanley tanzen aus der Reihe. Sie lassen nicht ein gutes Haar an Deutschland.

      Vorsichtiger Blick auf Deutschland
      "Ich finde mich tatsächlich unter denen wieder, die vorsichtiger auf die Bundesrepublik schauen als andere", sagt Elga Bartsch, Morgan Stanleys deutsche Deutschlandexpertin, die einst am Kieler Institut für Weltwirtschaft über die großen Wirtschaftszusammenhänge in der Welt forschte - bis sie nach London zog und für die amerikanische Investmentfirma Morgan Stanley Ökonomisches über zentrale Staaten Europas herausfinden sollte.

      Urteil steht fest
      Was sie seitdem über Deutschland zu sagen hat, lässt Bundesbürger erschauern. "Meinen Gebeten für strukturelle Reformen in Deutschland und seinen Unternehmen" sagt Bartsch in der Rückschau, stand in den vergangenen Jahren "substanzielle Skeptik gegenüber". Jetzt hat sie ihr Urteil über Deutschlands kommende Jahre gesprochen.

      Zweifel an Wachstum
      "Ich glaube gerne, dass Deutschlands Wirtschaft in den nächsten fünf Jahren besser abschneiden wird als in den vergangenen fünf Jahren; in denen legte Deutschlands Wirtschaft aber auch nur ärmliche 0,7 Prozent pro Jahr zu. Aber ich bezweifele, dass die Wirtschaft der Bundesrepublik demnächst schneller wachsen wird als die Wirtschaft der Eurozone im Schnitt."

      Kein Grund für Optimismus
      Bleibt Deutschland also für weitere fünf Jahre nur fades Mittelmaß? Haben wir denn nicht in den vergangenen Jahren die Unternehmenssteuern gesenkt, die Arbeitszeit in vielen Betrieben erhöht und die Lohnstückkosten im Schnitt reduziert, während die in anderen Industrieländern angestiegen sind? Morgan-Stanley-Nationalökonomin Bartsch kennt alles das und noch viel mehr, Grund für Optimismus sieht sie darin nicht.

      Wohlfühl-Kapitalismus stoppt Deutschland
      "So wie ich es sehe, begrenzen drei Hauptprobleme die Aussicht auf wirtschaftlichen Aufschwung in Deutschland - und die Aussicht auf profunde Änderungen an Deutschland: das politische System, die Regeln dieses "Wohlfühl-Kapitalismus" und der Schutz der Insider der Gesellschaft vor ihren Außenseitern."

      Kleine Parteien mit zu viel Einfluss
      Die deutsche Politik beispielsweise neige zu Zwangskompromissen, weil kleine Parteien dank des Wahlsystems zu viel Einfluss hätten. Womöglich wäre der Bundestag deshalb nach der Wahl am 18.September sogar handlungsunfähig. Bartschs Fazit: "Deutschlands bisherige politische Stabilität könnte bald der Vergangenheit angehören."

      Flächentarifvertrag blockiert
      Zudem blockiere der Flächentarifvertrag die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands. Auch die betrieblichen Mitbestimmungsrechte störten, die Angestellten in bestimmten deutschen Unternehmen die Hälfte aller Sitze im Aufsichtsrat zubilligen. "In Frankreich bekommen Mitarbeitervertreter nur ein Drittel aller Aufsichtsratsitze zugestanden, und Frankreich wird oft als Beispiel für sozialistische Tendenzen in Europa angeführt", sagt Bartsch.

      Arbeitslose bewusst ausgeschlossen
      Und schließlich blockiere sich Deutschland selbst: "Die Wirtschaft und Politik ist in Deutschland so etwas wie eine Insider-Outsider-Welt", sagt Bartsch. Beispiel Arbeitsmarkt: Viele Regeln, die Besitzer von Arbeitsplätzen vor dem Wettbewerb mit Arbeitsuchenden schützten, stammten von Übereinkünften der Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände. Statt Verkrustungen auf dem Arbeitsmarkt aufzureißen, würden Arbeitslose bewusst ausgeschlossen. "Wenn Deutschland sein Potenzial als Gesellschaft und Ökonomie ausschöpfen will, wird es überlebensnotwendig sein, das zu ändern", sagt Bartsch.

      Hoffnungsschimmer Merkel
      Vernichtender könnte ihr Urteil kaum ausfallen: Für die Morgan-Stanley-Expertin ist der ganze deutsche Staat marode. Immerhin gibt es aus ihrer Sicht einen Hoffnungsschimmer: "Dass Angela Merkel ausgerechnet Kanzlerkandidatin der CDU/CSU-Fraktion wurde, in der sie eigentlich der Außenseiter schlechthin hätte sein müssen, könnte ein hoffnungsvoller Start in ein offeneres Deutschland werden", sagt Bartsch.

      Überregulierter Arbeitsmarkt
      Unglücklicher Weise scheint sich die Morgan-Stanley-Ökonomin ausgerechnet in ihrem Hoffnungspunkt geirrt zu haben: Das gesellschaftliche Offenheit nichts mit offeneren Arbeitsmärkten zu tun hat, zeigt das Schicksal von Kanzler Gerhard Schröder. Er hat es mit viel Arbeit von ganz unten in der deutschen Gesellschaft bis an die Spitze Deutschlands geschafft - schon vor Jahren. Deutschlands Arbeitsmarkt aber ist nach Meinung vieler Ökonomen noch immer überreguliert
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      schrieb am 07.09.05 08:17:38
      Beitrag Nr. 2 ()
      die babbeln doch wie sie es brauchen. Was heute ein Stein im Weg ist wird morgen schon wieder hoch gelobt...je nachdem wie der DAX steht.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 07.09.05 09:05:49
      Beitrag Nr. 3 ()
      So iss es. Die drehen alles gerade so hin, wie es gerade passt. Das sind doch alles Dampfplauderer, die auch ihre Daseinberechtigung brauchen.


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