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    Nachträgliche Vertragsänderungen - Sehr geehrter Herr Ackermann - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 15.01.09 21:26:21 von
    neuester Beitrag 25.01.09 16:04:11 von
    Beiträge: 3
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      schrieb am 15.01.09 21:26:21
      Beitrag Nr. 1 ()
      Sehr geehrter Herr Ackermann,
      sehr geehrte Vorstände von Hypo Real, KfW u.a.,

      aufmerksam folgen die Kleinsparer und Kleinanleger dem Vorbild der Großen. Bankgeschäfte gelten als grundsolides Vorbild für die Allgemeinheit. Klassischerweise leihen und verleihen Banken, sichern ein Geschäft durch ein anderes.

      Jahrelang haben Politiker dem Bürger erzählt, er müsse selbst für seine Rente vorsorgen. Denn obwohl er fleißig an den Staat zahlt, reicht das Ergebnis weder von hinten noch von vorne. So hat der Bürger fleißig gespart und in Aktien angelegt. Sie hatten ja vor einem Jahr erkannt, daß in der Finanzkrise das Gröbste ausgestanden und der Aufschwung nicht mehr weit sei. Man könne daher (Frühjahr 2008) durchaus Aktien der Deutschen Bank kaufen. Diese habe ihre Hausaufgaben gemacht und sei von der Krise kaum betroffen. Die Deutsche Bank sei gut aufgestellt. Das versicherten Sie das ganze Jahr über bis zum gestrigen Schock.

      Nun hat die Deutsche Bank argumentiert, der kürzlich eingegangene Kaufvertrag für Anteile der Postbank, zu Kursen zwischen 43,x (Put der Post) und 55,x (Call der DB) müßte geändert werden, weil sich die Marktlage (inzwischen Fünftelung des Postbankkurses) grundlegend gewandelt habe. Damit hatten Sie Erfolg.

      Gleiches gilt für die Kleinanleger, die auf Anraten des Staates Rente und Zukunft sichern wollten: Seit ihrem Kauf Frühjahr 2008 hat sich die Marktlage grundlegend geändert. Gleiches Recht für alle, oder etwa nicht? Wenn sich nicht einmal die Banken selbst an ihre eigenen Regeln halten, warum sollten das dann andere tun?

      Nachdem die Bank den Kauf von Postbankaktien nachträglich umgestoßen hat und zu heutigen Bedingungen einsteigt, fordern die Bürger das gleiche für ihre Käufer. Alle Argumente, die die Deutsche Bank für sich anführt, gelten erst recht für die Kleinanleger, Kleinaktionäre, Rentenansparer. Die Marktlage hat sich im letzten Jahr für Anleger sogar wesentlich heftiger verändert als für die Deutsche Bank seit Unterzeichnung des Vertrages mit der Post.

      Außerdem haben die Bürger bessere Argumente, denn sie haben auf die Versicherungen gehört, die Deutsche Bank sei gut aufgestellt, habe ihre Hausaufgaben gemacht, die nötigen Abschreibungen bereits vorgenommen u.s.w. Die Bürger haben Ihnen geglaubt, ebenso der ehemaligen Geschäftsleitung der Hypo Real und anderen ehrlichen Unternehmen, die erst nach oft wiederholten Versicherungen gar nicht betroffen waren, ungerecht abgestraft, um später plötzlich zu taumeln. Warum hätte der Bürger den Unternehmensleitern mißtrauen sollen? Solche Gründe können Unternehmensleiter nicht anführen, die selbst nicht von Mächtigeren getäuscht wurden.

      Nun sitzen die irregeführten Kleinen auf ihren Verlusten, während die Großen Verluste abwälzten, Kaufpreise einfach nachträglich umstürzen, oder beim Staat Deckung suchen.

      Die Kleinanleger würden sich nicht schämen, ihre Aktien zu den Preisen zurückzugeben, zu denen sie diese aufgrund falscher Versicherungen der Unternehmensleiter gekauft haben. Aber die Unternehmensleiter schämen sich nicht, den Irregeführten abzulehnen, was sie selbst für sich in Anspruch nehmen.

      Wer hat, dem wird gegeben, wer wenig hat, dem wird genommen? Ist die Börse eine Umverteilung von unten nach oben, so eine Art antisozialer Steuer?

      Politiker und Ökonomen reden kaum besser. Nachdem die Aktien der Commerzbank 80 Prozent ihres Wertes verloren hatten (eine hübsche Rente gibt das für den auf Wunsch des Staates selbstsorgenden Bürger), wurde gar geschrieben, die Aktiönäre hätten noch nicht genug gelitten und dürften nicht zu gut wegkommen. Zynismus als Spiel?
      Doppelmoral als Spiel?

      Dieses Spiel ist ernst und viele Bürger ernstlich sauer.

      Mit vertrauenskriselnden Grüßen,

      Bürger & Kleinsparer
      Avatar
      schrieb am 15.01.09 22:34:27
      Beitrag Nr. 2 ()
      guter Beitrag, da läuft gerade die größte Verarsche der Menschheit.

      In 2-3 Jahren sitzen die von der Realität völlig losgelösten Banker wieder hinter Ihren Champagnergläsnern und erzählen sich Geschichten, wie sie 2008-9 den Staat und Otto- Normalbürger komplett über den Tisch gezogen haben.
      Avatar
      schrieb am 25.01.09 16:04:11
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hallo,

      wer die Macht hat, der hat das Sagen!

      In diesem Zusammenhang wurde in der Wirtschaftswoche eine interessante Idee publiziert. Wenn bestimmte Wirtschaftseinheiten so groß werden, dass deren Zusammenbruch systemrelevant wird, dann sollte sich die Gesellschaft (weltweit) überlegen, ob sie so große Einheiten überhaupt noch zulassen will.

      Wir wollen doch alle eine freiheitliche Wirtschaftsordnung, in der sich kundenfreundliches Verhalten, aktionärsfreundliches Verhalten, die besten Lösungen und günstige Preise durch Wettbewerb einstellen. Große Oligopole scheuen diesen mühsamen Weg und versuchen ihn mit allen Mitteln zu umgehen.

      Da braucht man aber nicht nur auf die Banken zu zeigen - ähnliche Fälle findet man auch in der Energiewirtschaft.

      Euer Onlineorakel


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