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    Leichenzug der Lügner - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 04.07.12 13:05:15 von
    neuester Beitrag 25.09.12 19:31:40 von
    Beiträge: 58
    ID: 1.175.321
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      schrieb am 04.07.12 13:05:15
      Beitrag Nr. 1 ()
      http://einestages.spiegel.de/external/ShowAuthorAlbumBackgro…" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://einestages.spiegel.de/external/ShowAuthorAlbumBackgro…



      Das Konzentrationslager aber lag nur einen Steinwurf vom Ortsrand entfernt. Hunderte Menschen sollten in Sichtweite dieser offenkundig so heilen Welt gequält und ermordet worden sein, ohne dass jemand eingriff? Fuller und seine Kameraden wollten und konnten es nicht glauben.

      Auch für Captain Kimble R. Richmond, Kommandant von Fullers Einheit, war das unvorstellbar. Deshalb ließ er alle wichtigen Persönlichkeiten des Ortes zusammenrufen, darunter den Bürgermeister, Banker, Bäcker, Schlachter, und stellt sie zur Rede. Sie zuckten nur mit den Schultern und beteuerten ihre Unschuld. Sie hätten nichts von der Existenz des Konzentrationslagers gewusst - und vor allem nichts gerochen. Überhaupt seien sie gegen Hitler gewesen. "Es war die lächerlichste Lüge, die jemand äußern konnte", sagte Fuller als er 1988 gemeinsam mit Weiss in Falkenau war, um das Erlebte vor Ort zu rekonstruieren. "Denn der Gestank des Todes" war überall.

      Die Antwort der Stadtbewohner überraschte die US-Soldaten kaum. "Während unseres Feldzuges hatten wir gelernt, Bekenntnissen der Zivilbevölkerung zu misstrauen", erinnerte sich Fuller. "Jeder Araber in Nordafrika war gegen die Nazis. Jeder Franzose schwor Gefolgschaft auf die Freien Französischen Streitkräfte. Sizilianer hassten Mussolini. Belgier hassten Hitler. Und immer mehr Deutsche waren nie NSDAP-Mitglied gewesen."
      6 Antworten
      Avatar
      schrieb am 04.07.12 13:09:06
      Beitrag Nr. 2 ()
      Du reisst hier Dinge aus dem Zusammenhang.
      Wenn du diskutieren möchtest stell doch einen Zusammenhang zu Deiner Headline und Link her.

      Leute wie Du sind nichts anderes als kleine virtuelle Brandstifter.
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 04.07.12 15:16:25
      Beitrag Nr. 3 ()
      Zitat von Loserin: Du reisst hier Dinge aus dem Zusammenhang.
      Wenn du diskutieren möchtest stell doch einen Zusammenhang zu Deiner Headline und Link her.

      Leute wie Du sind nichts anderes als kleine virtuelle Brandstifter.


      Hättest du den Link durchgelesen, hättest du auch den Titel verstanden. Vermutlich zu viel verlangt!:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 04.07.12 15:17:19
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.351.593 von Loserin am 04.07.12 13:09:06Und warum bitte Brandstifter?
      Avatar
      schrieb am 04.07.12 17:23:30
      Beitrag Nr. 5 ()
      Zitat von Loserin: Du reisst hier Dinge aus dem Zusammenhang.
      Wenn du diskutieren möchtest stell doch einen Zusammenhang zu Deiner Headline und Link her.

      Leute wie Du sind nichts anderes als kleine virtuelle Brandstifter.


      Was hat er denn angezuendet? Den Teppich, unter den die Falkenauer die Verbrechen nebenan kehren wollten? :cool:

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      schrieb am 04.07.12 17:37:49
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.351.593 von Loserin am 04.07.12 13:09:06Hallo Loserin,

      es wäre vielleicht angebracht, wenn Du Dein Posting näher erkären könntest. Weder Deine Behauptung noch Deine Schlussfolgerung sind mir nachvollziehbar.

      Gruß
      Gilhaney
      Avatar
      schrieb am 04.07.12 21:49:32
      Beitrag Nr. 7 ()
      Zitat von Loserin: Du reisst hier Dinge aus dem Zusammenhang.
      Wenn du diskutieren möchtest stell doch einen Zusammenhang zu Deiner Headline und Link her.

      Leute wie Du sind nichts anderes als kleine virtuelle Brandstifter.



      Was Leute wie du und deine Bewerter sind, erspare ich mir lieber zu schreiben ...
      Avatar
      schrieb am 05.07.12 00:58:36
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.351.582 von Doppelvize am 04.07.12 13:05:15mein teurer Freund,
      der mit weitem Abstand schlechteste Beitrag, den ich von dir auf w:o gelesen habe :mad::rolleyes:

      die Falkenauer waren keine Täter oder Mittäter
      man kann ihnen nichts vorwerfen
      sie lebten lediglich zur falschen Zeit am falschen Ort

      ich darf zitieren :
      "....bestellte Richmond (der Kommandant von Fullers Einheit) die befragten Falkenauer für den kommenden Tag ins Konzentrationslager ein. Insgesamt 14 Männer. Wer nicht erscheine, ließ er verlauten, werde sich vor einem Erschießungskommando wiederfinden."

      ja, liebe Leutz, was heisst das ?
      dieser Halunke bedroht unschuldige Zivilisten - und er weiss genau, dass die unschuldig sind ! - mit dem Tod für den Fall des Nichterscheinens !!! :rolleyes:

      dieser Richmond gehört vor ein Kriegsgericht.....
      .....und anschliessend aufgeknüpft.
      und der Fuller, der ebenso um die Unschuld der Falkenauer wusste, gehört in die Klapse
      5 Antworten
      Avatar
      schrieb am 05.07.12 06:50:52
      Beitrag Nr. 9 ()
      Verstehe auch nicht :confused:
      Avatar
      schrieb am 05.07.12 13:56:38
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.353.924 von Deeskalationsstrateg am 05.07.12 00:58:36Auch für Captain Kimble R. Richmond, Kommandant von Fullers Einheit, war das unvorstellbar. Deshalb ließ er alle wichtigen Persönlichkeiten des Ortes zusammenrufen, darunter den Bürgermeister, Banker, Bäcker, Schlachter, und stellt sie zur Rede. Sie zuckten nur mit den Schultern und beteuerten ihre Unschuld. Sie hätten nichts von der Existenz des Konzentrationslagers gewusst - und vor allem nichts gerochen. Überhaupt seien sie gegen Hitler gewesen.

      Man kann ihnen vorwerfen dreist gelogen zu haben! Oder glaubst du ernsthaft sie hätten nichts gewusst????

      Wären die Worte bei Schulterzucken gewesen: "Wir konnten nichts dagegen tun"

      Das wäre glaubwürdig gewesen....

      Aber man kennt das, und es hat sich 1990 wiederholt. Keiner war Täter, viele waren auf einmal Opfer und verantwortlich war keiner! Das kotzt mich an, und macht mich wütend!
      4 Antworten
      Avatar
      schrieb am 05.07.12 19:52:35
      Beitrag Nr. 11 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.355.832 von Doppelvize am 05.07.12 13:56:38Ungläubige können sich da ja Fullers Originalaufnahmen ansehen und auch, nach der Befreiung des Lagers, Fullers Kameraschwenk durch das Lagergebiet beäugen. In einigen Szenen sind, kaum 30 m Luftlinie entfernt, die hübschen Häuser der Ortschaft zu sehen. In Falkenau hat sicher, wie auch in vielen anderen Fällen dieser dunklen Zeit, die Parole "nix sehen, nix hören, nix sprechen" gewirkt.

      Einen Schuldvorwurf, etwa gegen die Existenz des Lagers und den Verbrechen an den Insassen nix unternommen zu haben, kann daraus aber sicher nicht abgeleitet werden. Trotzdem bleibt der Seelendruck und die Gewissenspein, bei einer schäbigen Lüge ertappt worden zu sein.
      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 06.07.12 00:01:56
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.357.505 von TimeTunnel am 05.07.12 19:52:35es ist zunächst mal wohltuend, dass du keinen Schuldvorwurf erhebst

      ja, die Falkenauer haben dieselbe "Schuld" auf sich geladen wie der Pizza-Bäcker in der Geschäftszeile von Guantanamo oder der Mann von der Müllabfuhr einer russischen Stadt, neben der ein GULAG errichtet wurde :
      sie waren zur falschen Zeit am falschen Ort


      aber auch dein Vorwurf einer "schäbigen Lüge" scheint mir revisionsbedürftig
      der Zorn und die Wut der Befreier damals war (verständlich !) riesengross. dabei kam es verschiedentlich zu Exzessen (Lynchjustiz), der auch unschuldige Bürger zum Opfer fielen
      dass die Stimmung der KZ-Befreier hochexplosiv war, belegt auch die Bereitschaft des Hauptmanns, völlig Unschuldige erschiessen zu lassen !!

      wenn ich als Falkenauer die Frage bejahe, davon gewusst zu haben, kommt sicher die nächste Frage :
      "warum haben Sie nichts dagegen unternommen ?"

      und dann wirds richtig lebensgefährlich für mich als "ehrlicher" Mensch !
      ich hätte genauso gelogen wie die Falkenauer - aus Selbsterhaltungstrieb !



      so, Doppelvize, zu dir :
      dass du die Falkenauer einer "dreisten Lüge" bezichtigst und dies als Schuld ansiehst, wegen der man sogar gerechtfertigt vor einem Erschiessungskommando landen kann - ja, das ist schon erklärungsbedürftig

      dass du aber in diesem Zusammenhang die Bereitschaft des Hauptmanns, unschuldige Zivilisten erschiessen zu lassen, in keinster Weise kritisierst (ich habe in meinem Beitrag unmissverständlich darauf hingewiesen) - ja, das ist bodenlos !! :mad::mad::mad:



      ich will es mal in der gebotenen Schärfe formulieren :
      der Hauptmann, der bereit ist, Menschen erschiessen zu lassen, obwohl er weiss, dass sie nichts Schuldhaftes getan haben, ist auf eine gewisse Art nicht besser als sein Gegenüber, der KZ-Scherge
      beide haben ein pathologisch gutes Gewissen
      und du, Doppelvize, bist keinen Deut besser als der US-Hauptmann, an dem du ja nichts zu kritisieren hast ! :rolleyes:
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 06.07.12 08:51:36
      Beitrag Nr. 13 ()
      Nur mal so eine Interessenfrage....

      8.Mai 1945.
      Bürgermeister und Banker....Also in Berlin waren zu der Zeit alle nicht Endsiegwichtigen die noch ein Gewehr festhalten konnten und zwischen 14 und sehr alt waren im letzten Aufgebot.Man mußte wohl schon sehr tief in dem Nazisumpf stecken um davon einen "Befreiungsschein" zu kriegen.War das auf dem Land anders?
      Bäcker und Schlachter..... Fände ich ja jetzt mal interessant,wo die KZ Leitung eingekauft hat.Die Insassen und Wärter haben ja nicht von Luft und Liebe gelebt,da waren für die Lieferanten jahrelang gute Geschäfte drin.

      Es war nicht nur die Anwesenheit eines KZ auf der anderen Seite des Gartenzauns,das ignorieren des Todesgeruchs und das Wegschauen bei eingehenden Transporten.
      So ein KZ hatte auch zur Folge daß Wachmannschaften ihre Freizeit in der Umgebung verbrachten,ihren Sold in der Umgebung ausgaben und das (Zwangs)arbeitskräfte fast kostenlos zu haben waren.Kurz und gut,es war ein nicht zu unterschätzender wirtschaftlicher Anstoß für eine Gemeinde,wenn sich ein KZ in der Nähe befunden hat.

      Sieht so Unschuld aus?

      Ich eigne mich aufgrund meiner Familiengeschichte ja nicht als Richter
      Avatar
      schrieb am 06.07.12 09:03:00
      Beitrag Nr. 14 ()
      Wo ist der Rest ?


      Ich eigne mich aufgrund meiner Familiengeschichte ja nicht als Richter.....
      Und ich weiß auch nicht wie ich mich in deren Situation verhalten hätte.
      Aber eines weiß ich genau:
      Ich hätte die Eier um die Warheit zu sagen:Ich hab nix gesagt,weil ich Angst hatte auch da hinzukommen.

      Angebliche Ahnungslosigkeit ist in meinen Augen nichts weiter als eine dreiste Lüge und eine Beleidigung meiner Intelligenz.


      Für mich persönlich hat dieser US Offizier zwar mit seinen Drohungen falsch gehandelt.Aber heutzutage lässt sich 1. die Emotionen angesichts des gesehenen schwer nachvollziehen und 2. auch nicht klären,ob er sein Säbelgerassel bis zur letzten Konsequenz durchgezogen hätte.

      Gab es denn irgendwo von US Offizieren angeordnete standrechtliche Erschießungen von Zivilisten durch US Truppen?
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 06.07.12 09:47:41
      Beitrag Nr. 15 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.358.846 von Beefcake_the_mighty am 06.07.12 09:03:00Gab es denn irgendwo von US Offizieren angeordnete standrechtliche Erschießungen von Zivilisten durch US Truppen?

      Ich denke nicht, weiß es aber nicht!

      Zurück zur Ausgangsfrage: M.E. mussten die Zivilisten wohl nicht um ihr Leben fürchten wenn sie die Aussage getätigt hätten: "Wir konnten doch nichts dagegen tun" Allerdings wussten sie dieses vermutlich nicht!?

      Mir geht es grundsätzlich um das kollektive "Nichts gewusst haben" Auch noch nach Jahren. UND, ich habe nicht nur einmal die Aussage von älteren Herrschaften gehört: "War doch im Grunde richtig...."
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 06.07.12 09:55:32
      Beitrag Nr. 16 ()
      Als ich mir in den 60ern lange Haare wachsen liess, musste ich mir oft anhören:
      "Leute wie dich haben wir vergessen zu vergasen!"

      Noch Fragen?
      Avatar
      schrieb am 06.07.12 10:19:13
      Beitrag Nr. 17 ()
      Zitat von AdHick: Als ich mir in den 60ern lange Haare wachsen liess, musste ich mir oft anhören:
      "Leute wie dich haben wir vergessen zu vergasen!"

      Noch Fragen?


      Exakt! Das kam teilweise von denen die damals angeblich nichts gehört, gesehen geschweige denn gewusst haben!

      Kleine obrigkeitshörige Speichellecker
      Avatar
      schrieb am 06.07.12 18:40:06
      Beitrag Nr. 18 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.358.375 von Deeskalationsstrateg am 06.07.12 00:01:56aber auch dein Vorwurf einer "schäbigen Lüge" scheint mir revisionsbedürftig
      der Zorn und die Wut der Befreier damals war (verständlich !) riesengross. dabei kam es verschiedentlich zu Exzessen (Lynchjustiz), der auch unschuldige Bürger zum Opfer fielen
      dass die Stimmung der KZ-Befreier hochexplosiv war, belegt auch die Bereitschaft des Hauptmanns, völlig Unschuldige erschiessen zu lassen !!

      wenn ich als Falkenauer die Frage bejahe, davon gewusst zu haben, kommt sicher die nächste Frage :
      "warum haben Sie nichts dagegen unternommen ?"

      und dann wirds richtig lebensgefährlich für mich als "ehrlicher" Mensch !
      ich hätte genauso gelogen wie die Falkenauer - aus Selbsterhaltungstrieb !



      Das ist mir nicht bekannt, dass es unter US-Truppen oder bei Briten zu irgendwelchen Gräuel gegen die deutsche Zivilgesellschaft gekommen ist. Einzelfälle mag es da ja vielleicht gegeben haben, aber sicher keine, die aus einem vergorenen Hassbild heraus die systemische Repression (Exekution/Massenhinrichtung/Standgerichte am Fließband) an den Deutschen bzw. der Zivilgesellschaft verüben wollten.

      Und die Androhung dieses US-Hauptmanns, wenn sie denn tatsächlich so war, die werte ich als Mittel zum Zweck, den Zweck der unbedingten Vorführung und Erscheinung der vermeintlich "Unwissenden" und dem Ansinnen auch massiven Nachdruck zu verleihen, das Leugnen der Verbrechen in direkter Nachbarschaft, welches man ja schon von den Hügeln und den Häusern aus beobachten konnte, während man den zugehörigen Verwesungsgestank ja schon auf dem Weg dorthin in den Nasenflügeln haben musste, klar als feige Haltung ad absurdum zu führen. Nur das wird diesen Hauptmann als Motivation angetrieben haben. Keine Ahnung, was daran verwerflich sein soll.

      Übrigens ... die ganzen Flüchtlingswellen aus den Ostgebieten, die sind in ihrer Abwägung und Not nicht nach Osten geflüchtet, sondern eben genau in die andere Richtung, in die Arme der Briten und Amerikaner, weil sie da ihr Verständnis vom Status eines Flüchtlingsopfer halt besser aufgehoben fühlten. Gräuel haben diese Flüchtlinge auch erwartet, allerdings nur bei den Russen!
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 06.07.12 22:52:44
      Beitrag Nr. 19 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.361.373 von TimeTunnel am 06.07.12 18:40:06Das ist mir nicht bekannt, dass es unter US-Truppen oder bei Briten zu irgendwelchen Gräuel gegen die deutsche Zivilgesellschaft gekommen ist. Einzelfälle mag es da ja vielleicht gegeben haben

      dann nimm bitte folgende Links zur Kenntnis :
      http://de.wikipedia.org/wiki/Vergewaltigungen_in_Nachkriegsd…
      http://de.wikipedia.org/wiki/Kriegsverbrechen_der_Alliierten…
      ich nehme keine Stellung zu den alliierten Verbrechen gegen unbeteiligte Zivilisten (das sind keine Einzelfälle, und die Dunkelziffer ist sicher hoch). dies ist nämlich nicht das Thema.
      aber sie sind Fakt ! und die Zivilisten der noch nicht eroberten Gebiete wussten darüber. da war es fürs Überleben in einer für die Befreier besonders psychisch bedrückenden Situation (Entdeckung von Toten und Lebendigen eines KZ´s) überlebenswichtig, von nichts gewusst zu haben !!
      und du hältst dieses "Nichtwissen" für eine "feige Haltung" :eek::rolleyes:
      und Doppelvize nennt dies "dreiste Lüge" :eek::rolleyes:

      Mannmannmann....:rolleyes::rolleyes::rolleyes:

      habt ihr eigentlich nicht zur Kenntnis genommen, wie ich schrieb :
      ich hätte als Falkenauer ebenso gelogen !
      und ich denke, dass ich (als Nazi-Gegner !) meine Bereitschaft zur Lüge in dieser konkreten Situation absolut plausibel begründe !!


      dass du dem Hauptmann, diesem Halunken, der bereit ist, unbeteiligte Zivilisten zu erschiessen, einen Persilschein ausstellst....
      ...enttäuscht mich doch :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 06.07.12 23:27:43
      Beitrag Nr. 20 ()
      Zitat von Beefcake_the_mighty: Nur mal so eine Interessenfrage....

      8.Mai 1945.
      Bürgermeister und Banker....Also in Berlin waren zu der Zeit alle nicht Endsiegwichtigen die noch ein Gewehr festhalten konnten und zwischen 14 und sehr alt waren im letzten Aufgebot.Man mußte wohl schon sehr tief in dem Nazisumpf stecken um davon einen "Befreiungsschein" zu kriegen.War das auf dem Land anders?
      Bäcker und Schlachter..... Fände ich ja jetzt mal interessant,wo die KZ Leitung eingekauft hat.Die Insassen und Wärter haben ja nicht von Luft und Liebe gelebt,da waren für die Lieferanten jahrelang gute Geschäfte drin.

      Es war nicht nur die Anwesenheit eines KZ auf der anderen Seite des Gartenzauns,das ignorieren des Todesgeruchs und das Wegschauen bei eingehenden Transporten.
      So ein KZ hatte auch zur Folge daß Wachmannschaften ihre Freizeit in der Umgebung verbrachten,ihren Sold in der Umgebung ausgaben und das (Zwangs)arbeitskräfte fast kostenlos zu haben waren.Kurz und gut,es war ein nicht zu unterschätzender wirtschaftlicher Anstoß für eine Gemeinde,wenn sich ein KZ in der Nähe befunden hat.

      Sieht so Unschuld aus?

      Ich eigne mich aufgrund meiner Familiengeschichte ja nicht als Richter

      nun, mein teurer BTM,
      heute reitest du eine Menge toter Pferde ;)

      war es auf dem Land anders ?
      kurz und knapp : oh ja, es war anders


      Kurz und gut,es war ein nicht zu unterschätzender wirtschaftlicher Anstoß für eine Gemeinde,wenn sich ein KZ in der Nähe befunden hat.
      Betriebe aus dem ökonomischen Sektor sind willkommen
      Betriebe aus dem "sozialen" Sektor (z.B. Heim für psychisch Kranke, JVA, KZ) stossen nicht auf Begeisterung...:rolleyes:


      und zu deiner Bemerkung über die billige Arbeitskraft der (Zwangs)arbeiter könnte ich ja flapsig entgegnen, dass die Nachfrage nach Arbeitskräften in diesem körperlichen Zustand wohl nicht besonders nachhaltig gewesen ist...
      allein, das Thema ist zu ernst, deshalb weise ich diesen Gesichtspunkt einfach nur ab, wie auch die restlichen Punkte : IMO spekulativ bis konstruiert :cool:

      ich nehme aber erfreut zur Kenntnis, dass du dem Hauptmann keinen Persilschein ausstellst.
      20 Antworten
      Avatar
      schrieb am 06.07.12 23:34:05
      Beitrag Nr. 21 ()
      Darf ich direkt sein?

      Wenn ein solches Thema im Kreise von (Börsen-)Spekulanten erörtert wird, sind manch spekulative Argumentationen zu beobachten.

      Die Frage "Gab es denn irgendwo von US Offizieren angeordnete standrechtliche Erschießungen von Zivilisten durch US Truppen?" ist doch absolut nicht zielführend. Ihr müßt Euch bei Eurem Versuch einer Bewertung schon in die Situation der Bevölkerung Falkenaus versetzen, der nicht verborgen geblieben ist, welche alliierten Kriegsverbrechen an der Zivilbevölkerung bis dahin begangen worden sind.

      Das was Ihr der Bevölkerung Falkenaus zusprecht, wendet Ihr in meinen Augen bei der Bewertung der Geschehnisse um Falkenau selber an.

      Da hier ein Artikel herausgekramt wurde, der über 1 Jahr alt ist, habe ich mir mal die Mühe gemacht, die unter dem Link zu findenden Kommentare durchzulesen, was ich Euch auch empfehlen möchte.

      Kurz auf den Punkt gebracht: "Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt!"
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 06.07.12 23:51:55
      Beitrag Nr. 22 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.359.011 von Doppelvize am 06.07.12 09:47:41Mir geht es grundsätzlich um das kollektive "Nichts gewusst haben" Auch noch nach Jahren.


      ich bin 68er
      ich habe auf diese Fragen offene und ehrliche Antworten erhalten - weil ich nicht mit der Attitüde eines Moralisten aufgetreten bin, der andere zwingen will, sich zu rechtfertigen !

      um die Wahrheit zu finden, kommt es aber auch auf die konkrete Situation an. und im Falkenau-Fall war es offensichtlich, dass unter den gegebenen Umständen keine Wahrheit zu erwarten war...:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 07.07.12 00:39:34
      Beitrag Nr. 23 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.362.166 von Silberpfeil1 am 06.07.12 23:34:05danke - habe jetzt erst die Kommentare entdeckt.

      ich zitiere hier gerne aus 2 Beiträgen eines gewissen J. Erkelenz, der das Ganze, wie ich finde, in treffender Weise auf den Punkt bringt :
      "Ich gebe zu bedenken: die Bewohner des Ortes waren gerade vom Feind erobert worden und dieser Feind war wegen des entdeckten KZs verständlicherweise in Aufruhr und auf der Suche nach Schuldigen. Eine höchst prekäre Situation. Ich halte es für ein völlig normales Verhalten, dass man sich in dieser Situation nicht durch missdeutbare Äußerungen in Gefahr bringt. Es war nicht die Zeit für Aussagen wie: natürlich wusste ich davon, aber was hätte ich tun sollen?.
      Leider werden solche doch eigentlich nahe liegenden Gedanken heute nicht mehr betrachtet und nur Schuldige gesucht. Sehr bequem, sehr heuchlerisch"

      "Hätte ich wohl noch mehr hervorheben sollen: es ging mir um ein gewisses Verständnis für die konkrete Situation. In der beschriebenen Situation offen zu reden wäre lebensgefährlich gewesen, ganz einfach. Und heute wird aus dieser verständlichen Vorsicht ein individueller (mit-)täterschaftsbeweis konstruiert....."
      Avatar
      schrieb am 07.07.12 01:47:49
      Beitrag Nr. 24 ()
      Zitat von Deeskalationsstrateg: es ist zunächst mal wohltuend, dass du keinen Schuldvorwurf erhebst

      ja, die Falkenauer haben dieselbe "Schuld" auf sich geladen wie der Pizza-Bäcker in der Geschäftszeile von Guantanamo oder der Mann von der Müllabfuhr einer russischen Stadt, neben der ein GULAG errichtet wurde :
      sie waren zur falschen Zeit am falschen Ort


      aber auch dein Vorwurf einer "schäbigen Lüge" scheint mir revisionsbedürftig
      der Zorn und die Wut der Befreier damals war (verständlich !) riesengross. dabei kam es verschiedentlich zu Exzessen (Lynchjustiz), der auch unschuldige Bürger zum Opfer fielen
      dass die Stimmung der KZ-Befreier hochexplosiv war, belegt auch die Bereitschaft des Hauptmanns, völlig Unschuldige erschiessen zu lassen !!

      wenn ich als Falkenauer die Frage bejahe, davon gewusst zu haben, kommt sicher die nächste Frage :
      "warum haben Sie nichts dagegen unternommen ?"

      und dann wirds richtig lebensgefährlich für mich als "ehrlicher" Mensch !
      ich hätte genauso gelogen wie die Falkenauer - aus Selbsterhaltungstrieb !



      Was haette den Falkenauern eigentlich passieren koennen, wenn sie sich bei der Befreiung wie ehrbare unschuldige Menschen verhalten haetten? Wenn sie, ohne dass man sie erst gross bitten musste, ausgesagt haetten was im Lager nebenan gelaufen war? Wenn sie sich bereit erklaert haetten bei der Idendifizierung der Taeter behilflich zu sein, damit man das Nazipack vor Gericht stellen und aburteilen kann? Anstatt einfach so zu tun als ob man nichts wuesste....

      Wenn die Amerikaner damals gewollt haetten, dann haetten sie die Leute allein wegen ihres Schweigens zur Rechenschaft ziehen koennen. Was wuerde denn heutzutage eigentlich im Rechtsstaat passieren, wenn Du mitkriegst wie nebenan bei einem Bankueberfall ein paar Leute abgeknallt werden, man wuesste, dass Du dabei die Gesichter der Taeter gesehen haben musst und Du einfach behaupten wuerdest Du haettest nichts gesehen? Ich kann's Dir sagen: Man wuerde Dich wegen Beguenstigung drankriegen! Und der Polizist, der versucht hatte Dich mit einer Drohung zur Aussage zu bewegen, der koennte demgegenueber zumindest mit milden Richtern rechnen.

      Genau dieses Verbrechen haben die Falkenauer, auch wenn sie nicht direkt an den Morden beteiligt waren, getan: Sie haben durch ihr stures, verlogenes Schweigen die Moerder gedeckt!
      Avatar
      schrieb am 07.07.12 11:26:01
      Beitrag Nr. 25 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.362.159 von Deeskalationsstrateg am 06.07.12 23:27:43und zu deiner Bemerkung über die billige Arbeitskraft der (Zwangs)arbeiter könnte ich ja flapsig entgegnen, dass die Nachfrage nach Arbeitskräften in diesem körperlichen Zustand wohl nicht besonders nachhaltig gewesen ist...
      allein, das Thema ist zu ernst, deshalb weise ich diesen Gesichtspunkt einfach nur ab, wie auch die restlichen Punkte : IMO spekulativ bis konstruiert


      Ja das ist flapsig.
      Die Nachfrage war im Gegenteil besonders hoch-gerade wegen des körperlichen Zustandes.
      Das KZ Falkenau war ein Außenlager des KZ Flossenburg.Das "Konzept" des KZ Flossenburg (nebst Außenlagern) bestand im Gegensatz zu den reinen Vernichtungslagern in http://de.wikipedia.org/wiki/Vernichtung_durch_Arbeit]Vernic…
      [/url]Dazu gehörte Stollenbau für unterirdische Fabriken,Zwangsarbeit in der Industrie,Landwirtschaft,Steinbrüche usw.
      Zitat aus obigen Link:
      In der Folge wurden zahlreiche Außenlager in der Nähe von Bergwerken und Industriebetrieben eingerichtet

      Und jetz frage ich mal ganz Flapsig zurrück:
      Ist die Errichtung eines Außenlagers mit dem Ziel der Vernichtung durch Arbeit in der Nachbarschaft einer Stadt deren Wirtschaft seinerzeit aus dem Abbau von Braunkohle und Maschinenbau bestand Zufall?Ich meine diese Außenlager wurden ja nur errichtet um die Arbeitswege der zu vernichtenden Arbeitssklaven möglichst klein zu halten und damit die Produktivität zu steigern.Welcher andere Grund könnte denn deiner Meinung nach vorliegen wenn nicht der,die Leistung (und damit auch die Gewinne) der ansässigen Unternehmen zu erhöhen?
      Im übrigen ist die Versorgen von Arbeitssklaven und deren Wachmannschaften ein nicht zu verachtener Faktor in der Bilanz von ansässigen Nahrungsmittelproduzenten gewesen.


      Betriebe aus dem "sozialen" Sektor (z.B. Heim für psychisch Kranke, JVA, KZ) stossen nicht auf Begeisterung...

      Aber doch nur aus olfaktorischer Sicht und nicht aus ökonomischer.



      ich nehme aber erfreut zur Kenntnis, dass du dem Hauptmann keinen Persilschein ausstellst.


      Natürlich tue ich das nicht.Er hat falsch gehandelt,da gibt es nichts zu diskutieren.
      Aber:
      Ich kenne die Zustände in ähnlichen Lagern in Polen aus Erzählungen von betroffenen Familienangehörigen.Und mit diesem Wissen im Hinterkopf muß ich zugeben daß ich ihn nicht nur verstehen kann,sondern wenn ich ehrlich bin hätte ich es angesichts dessen,was er gesehen hat auch so getan.-Und so wie ich mich kenne hätte ich es bis zur letzten Konsequenz durchgezogen.Gesetze und Moral wären mir wahrscheinlich in dem Moment sowas von egal gewesen.Und dannach hätte ich meine Strafe abgesessen.Und zwar hoch erhobenen Hauptes.

      Aber wie oben schonmal gesagt:
      Ich eigne mich bei sowas nicht als Richter.Ich kann nicht objektiv sein.
      19 Antworten
      Avatar
      schrieb am 07.07.12 16:14:50
      Beitrag Nr. 26 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.362.624 von Beefcake_the_mighty am 07.07.12 11:26:01zum ersten Teil :
      das ist eine andere Baustelle. hat mit dem schräd-Thema nix zu tun. können wir bei passender Gelegenheit diskutieren

      ich bin dir aber dankbar, dass du nicht eine himmelschreiende Realitätsverweigerung betreibst wie die anderen Diskutanten !

      meine These war :
      diese konkrete Situation war nicht nur gefährlich für die unbeteiligten Zivilisten, sondern sogar höchst explosiv

      belegt habe ich diese These mit :
      ....den zahlreichen Morden an unbeteiligten Zivilisten bei anderen Gelegenheiten
      ....mit den Bildern vom befreiten KZ
      ....mit dem Erschiessungsvorhaben des Hauptmanns, das seine aussergewöhnliche psychische Anspannung dokumentiert

      du schreibst :
      muß ich zugeben daß ich ihn nicht nur verstehen kann,sondern wenn ich ehrlich bin hätte ich es angesichts dessen,was er gesehen hat auch so getan.-Und so wie ich mich kenne hätte ich es bis zur letzten Konsequenz durchgezogen.Gesetze und Moral wären mir wahrscheinlich in dem Moment sowas von egal gewesen
      ja, damit bestätigst du dankenswerterweise meine Aussage von der extremen Explosivität dieser Situation ! :
      die Befreier waren in diesem Moment rationalen Überlegungen nicht mehr zugänglich !

      meine Schlussfolgerung :
      jede Aussage, mit der ich keinem anderen schade und die mich als unbeteiligter Zivilist mit dem nackten Leben davonkommen lässt, ist absolut okay



      im Gegensatz zu den anderen Diskutanten weisst du nämlich, dass die konkrete Situation explosiv ist
      und bei passender, entspannter Gelegenheit wirst du später die Betroffenen dazu noch mal hören wollen
      ja, es wird sie geben, die auch später alles leugnen
      aber du wirst auch andere hören, die dir wie ich erklären, warum sie bewusst die Unwahrheit gesagt haben
      und ich bin sicher :
      du wirst mich für die damalige Lüge nicht moralisch verurteilen, im Gegenteil !!

      gut, für @beachbernie werde ich immer der bleiben, der durch "stures, verlogenes Schweigen die Mörder deckt"
      für @Doppelvize bleibe ich für immer der "dreiste Lügner"
      für @Timetunnel bleibe ich immer der "schäbige Lügner", dessen "Haltung feige" ist

      dsR, dem bigotte, realitätsresistente "Moralisten" ein Dorn im Auge sind :rolleyes:
      14 Antworten
      Avatar
      schrieb am 07.07.12 17:40:51
      Beitrag Nr. 27 ()
      Zitat von Deeskalationsstrateg: gut, für @beachbernie werde ich immer der bleiben, der durch "stures, verlogenes Schweigen die Mörder deckt"



      Bist Du denn ein hochbetagter Falkenauer, der damals gewusst hat, was im Lager nebenan passiert ist und so getan hat als wuesste er von nichts? :confused:
      Avatar
      schrieb am 07.07.12 18:06:49
      Beitrag Nr. 28 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.362.994 von Deeskalationsstrateg am 07.07.12 16:14:50zum ersten Teil :
      das ist eine andere Baustelle. hat mit dem schräd-Thema nix zu tun. können wir bei passender Gelegenheit diskutieren


      Doch,das gehört schon zum Thema,weil es aufzeigt wie ich ich zu meiner Überlegung kam,ihr völliges Unwissen und ihr reines unschuldiges Zivilistendasein anzuzweifelnmworauf du dann geantwortet hast.


      diese konkrete Situation war nicht nur gefährlich für die unbeteiligten Zivilisten, sondern sogar höchst explosiv

      belegt habe ich diese These mit :
      ....den zahlreichen Morden an unbeteiligten Zivilisten bei anderen Gelegenheiten
      ....mit den Bildern vom befreiten KZ
      ....mit dem Erschiessungsvorhaben des Hauptmanns, das seine aussergewöhnliche psychische Anspannung dokumentiert

      du schreibst :
      muß ich zugeben daß ich ihn nicht nur verstehen kann,sondern wenn ich ehrlich bin hätte ich es angesichts dessen,was er gesehen hat auch so getan.-Und so wie ich mich kenne hätte ich es bis zur letzten Konsequenz durchgezogen.Gesetze und Moral wären mir wahrscheinlich in dem Moment sowas von egal gewesen
      ja, damit bestätigst du dankenswerterweise meine Aussage von der extremen Explosivität dieser Situation ! :
      die Befreier waren in diesem Moment rationalen Überlegungen nicht mehr zugänglich !



      Da solltest du aber trennen.
      Du hast recht daß zum Zeitpunkt des Vorführungsbefehls und er Drohung die Situation explosiv war.

      Aber als sie dann erschienen waren...Also ich nenne das extrem entspannt.-Ich kann nur für mich selbst sprechen,aber ich wäre nicht in der Lage mich in so einer Situation derart dreist anlügen zu lassen,ohne direkt mit der Faust darauf zu reagieren um nochmal ans Erschießungskomando zu erinnern.
      Ich komm damit klar,daß Leute Angst hatten und deshalb nichts gemacht haben.Das halte ich sogar für nachvollziehbar.
      Ich komme sogar irgendwie damit klar,daß viele schlichtweg gleichgültig und nur auf eigene Vorteile bedacht waren.Auch wenn es mir schwer fällt und ich es zum kotzen finde.

      Aber ich käme definitiv nicht damit klar,wenn ich in derselben Situation wie der Hauptmann es war dermaßen dreist angelogen worden wäre.
      Aus meiner Sicht verdient der Hauptmann höchsten Respekt trotz seines gegen jedes Recht verstoßenden Befehls.
      Er hat ihn nämlich nicht nur nicht umgesetzt,sondern er hat auch nicht so reagiert wie ich es in der gleichen Situation zweifellos getan hätte,nachdem man mich so offensichtlich über die Leichen hinweg angelogen hat.


      meine Schlussfolgerung :
      jede Aussage, mit der ich keinem anderen schade und die mich als unbeteiligter Zivilist mit dem nackten Leben davonkommen lässt, ist absolut okay


      Da hast du schon recht.
      Aber du verkennst,daß Aussagen wie die getätigten sie nicht wirklich aus der Gefahr gebracht haben.


      im Gegensatz zu den anderen Diskutanten weisst du nämlich, dass die konkrete Situation explosiv ist
      und bei passender, entspannter Gelegenheit wirst du später die Betroffenen dazu noch mal hören wollen
      ja, es wird sie geben, die auch später alles leugnen
      aber du wirst auch andere hören, die dir wie ich erklären, warum sie bewusst die Unwahrheit gesagt haben
      und ich bin sicher :
      du wirst mich für die damalige Lüge nicht moralisch verurteilen, im Gegenteil !!


      Kann ich so nicht bestätigen.
      Höchstahrscheinlich hätte ich auch keinen abknallen lassen.Wahrscheinlich hätte ich mich auch nochmal mit ihnen hingesetzt um ihnen meinen Standpunkt darzulegen....
      Aber allerhöchstwahrscheinlich wären sie bei mir mit schweren Prellungen,Platzwunden und gebrochenen Rippen und Nasen zum begraben der Toten marschiert.Denn wwie gesagt:Wäre ich der Hauptmann gewesen,dann wäre die Situation tatsächlich explosiv geworden,nachdem ich diese Lügen gehört hätte

      Später hätte ich ihnen dann allerdings eine verbale Brücke gebaut die es ihnen ermöglicht hätte,doch noch die Warheit zu sagen.Und ich hätte mich entschuldigt-Allerdings nicht ohne den Hinweis,daß sie es verdient haben für die Lüge von mir zur Brust genommen worden zu sein.
      13 Antworten
      Avatar
      schrieb am 07.07.12 23:39:56
      Beitrag Nr. 29 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.363.100 von Beefcake_the_mighty am 07.07.12 18:06:49nun, du bist in deiner Denke keiner der gewaltbereiten, rachedürstigen Invasoren.
      ich darf dich zitieren :
      "Ich komm damit klar,daß Leute Angst hatten und deshalb nichts gemacht haben.Das halte ich sogar für nachvollziehbar.
      Ich komme sogar irgendwie damit klar,daß viele schlichtweg gleichgültig und nur auf eigene Vorteile bedacht waren.Auch wenn es mir schwer fällt und ich es zum kotzen finde."

      wie war die Denke der damaligen Invasoren ?
      auch da darf ich zitieren :
      Hunderte Menschen sollten in Sichtweite dieser offenkundig so heilen Welt gequält und ermordet worden sein, ohne dass jemand eingriff ? Fuller und seine Kameraden wollten und konnten es nicht glauben.
      http://einestages.spiegel.de/external/ShowAuthorAlbumBackgro…

      das heisst für mich :
      die Invasoren können es eben nicht nachvollziehen, dass jemand die KZ-Greuel sieht und nichts unternimmt !
      ergo :
      wenn ich auf die automatisch folgende Frage (nachdem ich bejaht habe, die Greuel gesehen zu haben), welche Art von Widerstand ich geleistet habe, keine verdammt gute Antwort habe, habe ich ein grosses Problem !!

      um das obige Zitat auf den Punkt zu bringen :
      die Invasoren forderten implizit eine Pflicht zum Widerstand von denen ein, die um die grauenvollen KZ-Taten wussten


      nein, dsR hat nicht den Stein der Weisen entdeckt
      nein, dsR kann nicht die einzig richtige Überlebens-"Strategie" für unbeteiligte Zivilisten formulieren
      aber "Wegducken" (wie die Falkenauer Bürger) scheint mir am erfolgversprechendsten in einer solch extremen Situation

      mein teurer BTM,
      wenn du eine bessere Strategie für den unbeteiligten Zivilisten hast, in dieser konkreten Situation zu überleben....
      ....dann lass hören ! :eek:
      dsR ist immer lernbereit :cool:
      12 Antworten
      Avatar
      schrieb am 08.07.12 00:00:15
      Beitrag Nr. 30 ()
      Zitat von beachbernie:
      Zitat von Deeskalationsstrateg: Bist Du denn ein hochbetagter Falkenauer, der damals gewusst hat, was im Lager nebenan passiert ist und so getan hat als wuesste er von nichts? :confused:

      nun, ich bin 68er, wie ich schon in Beitrag#22 schrieb
      ich lehne es ab, deine Frage zu beantworten....
      ....sondern stelle fest, dass du der arithmetischen Grundkenntnisse offenbar nicht mächtig bist :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 08.07.12 02:05:35
      Beitrag Nr. 31 ()
      Zitat von Deeskalationsstrateg:
      Zitat von beachbernie: ...
      nun, ich bin 68er, wie ich schon in Beitrag#22 schrieb
      ich lehne es ab, deine Frage zu beantworten....
      ....sondern stelle fest, dass du der arithmetischen Grundkenntnisse offenbar nicht mächtig bist :rolleyes:



      Dann hast Du Dir den Stiefel durch Dein "stures, verlogenes Schweigen die Mörder zu decken" also nur versehentlich, aus Deiner eklatanten Unfaehigkeit heraus einfache deutsche Saetze zu verstehen, angezogen.:D


      Mich hat das ja auch gewundert wie das zu "68er" passt, vielleicht war ja auch 1868 gemeint. Deshalb dachte ich ich frage besser nochmal nach.:keks:
      Avatar
      schrieb am 08.07.12 14:14:14
      Beitrag Nr. 32 ()
      Zitat von Beefcake_the_mighty: Nur mal so eine Interessenfrage....
      Bäcker und Schlachter..... Fände ich ja jetzt mal interessant,wo die KZ Leitung eingekauft hat.Die Insassen und Wärter haben ja nicht von Luft und Liebe gelebt,da waren für die Lieferanten jahrelang gute Geschäfte drin.

      Es war nicht nur die Anwesenheit eines KZ auf der anderen Seite des Gartenzauns,das ignorieren des Todesgeruchs und das Wegschauen bei eingehenden Transporten.
      So ein KZ hatte auch zur Folge daß (Zwangs)arbeitskräfte fast kostenlos zu haben waren.Kurz und gut,es war ein nicht zu unterschätzender wirtschaftlicher Anstoß für eine Gemeinde,wenn sich ein KZ in der Nähe befunden hat.

      Sieht so Unschuld aus?

      das sind Gedankengänge, wie sie wohl auch von den Invasoren angestellt wurden
      hatten die Falkenauer nicht doch ein positives Verhältnis zum KZ ? haben sie nicht des schnöden Mammons wegen doch innerlich die Verhältnisse im KZ gutgeheissen und insofern doch Schuld auf sich geladen ?
      ja, diese Gedankengänge klingen verführerisch
      ja, so nach dem Motto :
      wes Brot ich ess, des Lied ich sing


      nun, mein teurer BTM,
      diesen Überlegungen liegt der (Fehl-)schluss zu Grunde, dass beiläufige geschäftliche Aktivitäten die persönlichen Überzeugungen entscheidend prägen !
      es wäre doch absurd, einem Bäcker, der ein AKW beliefert, unbedingt zu unterstellen, er sei Atomkraftbefürworter !
      ich habe ein Aktienpaket geerbt, mit RWE und Rheinmetall. ich bin trotzdem AKW-Gegner und Pazifist geblieben :D

      also, diese Schiene mit beiläufigen wirtschaftlichen Interessen, die einen Überzeugungswandel im persönlichen Bereich implizieren....
      .....ist nüscht

      wenn ich als Bäcker ein Eros-Center beliefere :D, führt es ja auch nicht unbedingt dazu, dass ich Prostitution als positives Phänomen sehe und dass ich die Luden, die mir das Geld geben, als besonders wertvolle Mitglieder unserer Gesellschaft ansehe ;)
      Avatar
      schrieb am 08.07.12 16:22:36
      Beitrag Nr. 33 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.362.624 von Beefcake_the_mighty am 07.07.12 11:26:01Die Nachfrage war im Gegenteil besonders hoch-gerade wegen des körperlichen Zustandes.
      Das KZ Falkenau war ein Außenlager des KZ Flossenburg.Das "Konzept" des KZ Flossenburg (nebst Außenlagern) bestand im Gegensatz zu den reinen Vernichtungslagern in Vernichtung durch ArbeitDazu gehörte Stollenbau für unterirdische Fabriken,Zwangsarbeit in der Industrie,Landwirtschaft,Steinbrüche usw.
      Zitat aus obigen Link:
      In der Folge wurden zahlreiche Außenlager in der Nähe von Bergwerken und Industriebetrieben eingerichtet

      Und jetz frage ich mal ganz Flapsig zurrück:
      Ist die Errichtung eines Außenlagers mit dem Ziel der Vernichtung durch Arbeit in der Nachbarschaft einer Stadt deren Wirtschaft seinerzeit aus dem Abbau von Braunkohle und Maschinenbau bestand Zufall?Ich meine diese Außenlager wurden ja nur errichtet um die Arbeitswege der zu vernichtenden Arbeitssklaven möglichst klein zu halten und damit die Produktivität zu steigern.Welcher andere Grund könnte denn deiner Meinung nach vorliegen wenn nicht der,die Leistung (und damit auch die Gewinne) der ansässigen Unternehmen zu erhöhen?


      was du schreibst, ist ja alles richtig
      nur :
      welche Verantwortung dafür hat der Falkenauer Bürger ?
      die Konzernleitungen im Kohlebergbau und von Siemens haben die Zwangsarbeiter angefordert - da liegt die Verantwortung !


      Im übrigen ist die Versorgen von Arbeitssklaven und deren Wachmannschaften ein nicht zu verachtener Faktor in der Bilanz von ansässigen Nahrungsmittelproduzenten gewesen.

      zu dieser Art von "Argument" habe ich im Beitrag zuvor bereits Stellung genommen
      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 08.07.12 16:25:35
      Beitrag Nr. 34 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.363.401 von Deeskalationsstrateg am 07.07.12 23:39:56die Invasoren können es eben nicht nachvollziehen, dass jemand die KZ-Greuel sieht und nichts unternimmt !
      ergo :
      wenn ich auf die automatisch folgende Frage (nachdem ich bejaht habe, die Greuel gesehen zu haben), welche Art von Widerstand ich geleistet habe, keine verdammt gute Antwort habe, habe ich ein grosses Problem !!


      "Nix mitbekommen" ist aber nunmal keine verdammt gute Antwort sondern eine verdammt durchsichtige und verdammt dumme Lüge die das Problem eher verschärft.Wäre der Hauptmann der "scharfe Hund" als de du ihn bezeichnet hast gewesen,dann wäre das daß Signal zum zubeißen gewesen.





      das heisst für mich :
      die Invasoren können es eben nicht nachvollziehen, dass jemand die KZ-Greuel sieht und nichts unternimmt !
      ergo :
      wenn ich auf die automatisch folgende Frage (nachdem ich bejaht habe, die Greuel gesehen zu haben), welche Art von Widerstand ich geleistet habe, keine verdammt gute Antwort habe, habe ich ein grosses Problem !!

      um das obige Zitat auf den Punkt zu bringen :
      die Invasoren forderten implizit eine Pflicht zum Widerstand von denen ein, die um die grauenvollen KZ-Taten wussten



      Aus dem Spiegeltext:

      Aufgebracht und angewidert angesichts dieser so offensichtlichen Lüge bestellte Richmond die befragten Falkenauer für den kommenden Tag ins Konzentrationslager ein. Insgesamt 14 Männer. Wer nicht erscheine, ließ er verlauten, werde sich vor einem Erschießungskommando wiederfinden........
      Am Morgen des 9. Mai machten sich 14 Falkenauer auf den kurzen Weg in das Lager. Schweigend durchschritten sie das Tor zwischen den beiden Wachtürmen, an dem das stählerne Schild mit der Inschrift "Konzentrationslager Falkenau" befestigt war. Richmond ließ sie im Kreis antreten und gab ihnen einen klaren Befehl: Kleidet die Toten an und begrabt sie. Er wollte, wie es der französische Kunstphilosoph Georges Didi-Huberman beschrieb, "eine Situation schaffen, die, wenn nicht das Verbrechen als solches (...) so doch wenigstens diese Lüge (des Unwissens) bestrafte. Und angesichts solch unermesslicher Würdelosigkeit eine Geste der Würde erzwingen.



      Da steht nichts von Fragen,Forderungen oder sonstwas.Der hat sie schlicht und einfach antreten lassen und gezwungen,das was sie nicht gesehen haben wollen anzusehen und den Toten ein kleines bischen würde zurrückzugeben.
      Das einzig kritikwürdige besteht für mich darin,wie er sie dazu gebracht hat,am nächsten Tag anzutreten.Die Todesgefahr haben die 14 offenbar auch nicht so gesehen,ansonsten hätten sie sich auch über Nacht dünne machen können,so wie es andere gemacht haben.Daß sie sich wahrscheinlich auch einige verächtliche Worte anhören durften....Well....



      ein teurer BTM,
      wenn du eine bessere Strategie für den unbeteiligten Zivilisten hast, in dieser konkreten Situation zu überleben....
      ....dann lass hören !
      dsR ist immer lernbereit


      Eine Todesgefahr bestand ja nicht als sie vorm Hauptmann standen.
      Außerdem hab ich es schon zweimal gesagt:
      "Ich hatte Angst auch dort zu landen wenn ich was dagegen sage".....



      das sind Gedankengänge, wie sie wohl auch von den Invasoren angestellt wurden

      Sorry,aber könntest du (auch wenn es nur mir zuliebe ist) bei einem Gespräch über KZ Befreier das Wort "Invasoren" weglassen ?Ich finde es zum kotzen unpassend.
      Du solltest meinen Post auchmal im Kontext lesen.
      In meiner Ergänzung kurz dannach:
      ..Aber heutzutage lässt sich 1. die Emotionen angesichts des gesehenen schwer nachvollziehen.....

      Ja-Ich hab versucht,die Gedankengänge der Befreier nachzuvollziehen.


      hatten die Falkenauer nicht doch ein positives Verhältnis zum KZ ? haben sie nicht des schnöden Mammons wegen doch innerlich die Verhältnisse im KZ gutgeheissen und insofern doch Schuld auf sich geladen ?
      ja, diese Gedankengänge klingen verführerisch
      ja, so nach dem Motto :
      wes Brot ich ess, des Lied ich sing


      Liegt der Gedanke nicht nahe,wenn sie erzählen daß sie von allem nichts mitbekommen haben?



      diesen Überlegungen liegt der (Fehl-)schluss zu Grunde, dass beiläufige geschäftliche Aktivitäten die persönlichen Überzeugungen entscheidend prägen !

      Außenlager wurden nur dort errichtet,wo sie wirtschaftlich benötigt und wo Arbeitssklaven angefordert wurden.Das sind keine beiläufigen geschäftlichen Aktivitäten.Der Metzger oder Bäcker waren tatsächlich kleine Lichter,aber gilt das auch für den Kohleabbau oder die Maschinenbauindustrie,wegen denen wurde das Lager schließlich (höchstwahrscheinlich) errichtet ?



      wenn ich als Bäcker ein Eros-Center beliefere , führt es ja auch nicht unbedingt dazu, dass ich Prostitution als positives Phänomen sehe und dass ich die Luden, die mir das Geld geben, als besonders wertvolle Mitglieder unserer Gesellschaft ansehe

      Natürlich nicht.
      Aber wenn du als Bäcker einen Puff mit schlechtem Brot belieferst in dem minderjährige Zwangsprostituierte gefangengehalten werden (der Vergleich hinkt weniger als deiner)die von ihrem Zuhälter ganz offensichtlich für zwei Stück trocken Brot und eine Wassersuppe am Tag dazu gezwungen werden,solange von Arischgesichtern gef!($+ zu werden bis sie daran krepieren...
      Dann wirst du dir zurecht gefallen lassen müssen,wenn man dich der Unterstützung anklagt.
      Und wenn du dann als Erklärung sagst du hättest es nicht mitbekommen.....Viel Spaß beim Richter.Der macht dich rund.
      11 Antworten
      Avatar
      schrieb am 08.07.12 16:38:26
      Beitrag Nr. 35 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.364.155 von Deeskalationsstrateg am 08.07.12 16:22:36welche Verantwortung dafür hat der Falkenauer Bürger ?
      die Konzernleitungen im Kohlebergbau und von Siemens haben die Zwangsarbeiter angefordert - da liegt die Verantwortung !


      Doofheit schützt nunmal nicht vor Strafe.
      Wenn mir irgendwer günstig Hehlerware anbietet und die Cops finden die bei mir,dann bin ich dran.
      Wenn eine Stadt aus unmenschlicher Sklavenarbeit und dem Leid der Opfer wirtschaftlichen Gewinn (sei es durch Steuern,anderen geschäftlichen Beziehungen oder auch nur dadurch, daß der einfache Arbeiter zum Vorarbeiter und Aufseher befördert wird, da er die schwere Arbeit nicht mehr selbst machen muß) erzielt...dann gilt das gleiche.

      Es geht dabei ja nicht ums Anklagen oder bestrafen sondern nur ums wegnehmen des Persilscheins.
      Avatar
      schrieb am 08.07.12 17:43:48
      Beitrag Nr. 36 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.364.155 von Deeskalationsstrateg am 08.07.12 16:22:36welche Verantwortung dafür hat der Falkenauer Bürger ?

      Der hatte vielleicht einfach Glück, weil zu den letzten freien Reichstagswahlen das Sudentenland noch zur Tschechoslowakei gehörte und wir hier deshalb keine brauchbare Diskussionsgrundlage aus bewiesenen Erkenntnissen haben, jene, ähnlich wie in Ostpreußen, die dann Wahlergebnisse von 50 und mehr Prozenten für die NSDAP gezeigt hätten.:laugh:

      Für den Fall hätte man doch so schön, z.B. der US-Hauptmann, zusätzlich den Falkenauern ihren Ekelspruch "wir waren gegen Hitler" um die Ohrlappen prügeln können. Nein ... das ist als Tat kein Kriegsverbrechen!:D
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 08.07.12 18:51:57
      Beitrag Nr. 37 ()
      nun ja, wenn man alle Lügner in einen Leichenzug der Deutschen Bundesbahn setzten würde, dann würde der, laut gut informierten Kreisen, einmal um die Welt reichen.
      Avatar
      schrieb am 09.07.12 22:26:29
      Beitrag Nr. 38 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.364.160 von Beefcake_the_mighty am 08.07.12 16:25:35konkrete Schuldzuweisungen an die Falkenauer Bürger waren in der Situation ja nicht mal nötig, denn :
      alle Deutsche waren in der Sicht vieler Amis schuldig an den Verbrechen !
      Stichwort : Kollektivschuld- Verurteilung

      "Die Ideen der Kollektivschuld und der kollektiven Bestrafung entstanden nicht im US-amerikanischen und britischen Volk, sondern auf höheren Ebenen der Politik. Erst gegen Ende des Krieges begann die US-Öffentlichkeit dem deutschen Volk kollektive Verantwortung zuzuweisen. Das wichtigste politische Dokument, das Elemente der Kollektivschuld und der kollektiven Bestrafung enthält, ist JCS 1067 von Anfang 1945.

      Bereits im 1944 hatten prominente US-Meinungsbildner eine inländische Propagandakampagne (die bis 1948 fortgesetzt wurde) für einen harten Frieden für Deutschland initiiert, mit einem bestimmten Ziel, nämlich um die scheinbare Gewohnheit in den USA der Betrachtung der Nazis und dem deutschen Volk als getrennte Einheiten zu beenden.

      Die Psychological Warfare Division unternahm eine psychologische Propaganda-Kampagne, um eine deutsche kollektive Verantwortung zu entwickeln."

      http://de.wikipedia.org/wiki/Kollektivschuld

      zur Illustration :


      ich darf das Gefettete wiederholen :
      ihr habt ruhig zugesehen und es stillschweigend geduldet...
      das ist Eure grosse Schuld - ihr seid mitverantwortlich für diese grausamen Verbrechen


      das heisst IMO :
      wer um die Verbrechen wusste und keinen aktiven Widerstand leistete, war in den Augen der Amis ein Verbrecher !!!
      damit wird natürlich dein Alternativvorschlag (die Wahrheit sagen und darauf hinweisen, dass Widerstand unmöglich war) zur Makulatur
      aber ich bin doch gespannt auf deine Interpretation dieser Zeilen...:eek::cool:


      ich bleibe dabei :
      die Lüge war der einzig wirklich erfolgversprechende Weg für unbeteiligte Zivilisten, aus der lebensgefährlichen Situation mit dem nackten Leben davonzukommen
      10 Antworten
      Avatar
      schrieb am 09.07.12 22:52:43
      Beitrag Nr. 39 ()
      Zitat von Beefcake_the_mighty: welche Verantwortung dafür hat der Falkenauer Bürger ?
      .....
      Wenn eine Stadt aus unmenschlicher Sklavenarbeit und dem Leid der Opfer wirtschaftlichen Gewinn (sei es durch Steuern,anderen geschäftlichen Beziehungen oder auch nur dadurch, daß der einfache Arbeiter zum Vorarbeiter und Aufseher befördert wird, da er die schwere Arbeit nicht mehr selbst machen muß) erzielt...dann gilt das gleiche.

      nehmen wir mal der Einfachheit halber, an die Stadtverwaltung hat sich schuldig gemacht
      dann ist für dich auch der Falkenauer Bürger schuldig
      ist das wirklich dein Ernst ?? :eek:

      "Kollektivschuld"-Zuweisungen haben mich immer nur gelangweilt - allein schon der Begriff ist in einer seriösen Diskussion ein absolutes NoGo
      Avatar
      schrieb am 09.07.12 23:01:16
      Beitrag Nr. 40 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.367.781 von Deeskalationsstrateg am 09.07.12 22:26:29Die Psychological Warfare Division unternahm eine psychologische Propaganda-Kampagne, um eine deutsche kollektive Verantwortung zu entwickeln."

      Was als Anlage schon vorlag, braucht keine Entwicklung mehr.

      Kollektive Lust sah damals auch so aus:

      Die Hitler-Bewunderer verfassen krause Verse, dichten Hymnen, formulieren ihren Hass auf den „Feind“, schreiben antisemitische Bekenntnisse und verleihen ihrer „Führer“-Bewunderung in schwärmerischen Elogen Ausdruck. Der Band gibt Einblick in die bizarre Gefühlswelt deutscher Seelen, die sich bedingungslos einem vermeintlichen Erlöser auslieferten.

      Henrik Eberle (Hrsg.): „Briefe an Hitler. Ein Volk schreibt seinem Führer“. Gustav-Lübbe-Verlag, Bergisch-Gladbach, 476 S., 19,95 Euro

      Und von diesen hündischen Andienermentalitäten gab es Zehntausende .. Kants Aufklärungsschrift über das selbstbestimmte und eigenverantwortliche Individuum der Selbstvertretung, ein Manifest für das sprichwörtlich Freie Leben, das hatten diese Deutschen der NS-Zeit zumindest nie inhaliert. Deine Generation, die 68er, ja, die haben das wieder aufgenommen. Deshalb sind ja die Deutschen von heute nicht mehr die Deutschen von damals.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 09.07.12 23:03:03
      Beitrag Nr. 41 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.364.262 von TimeTunnel am 08.07.12 17:43:48Ekelspruch "wir waren gegen Hitler"

      nun, wenn du vielleicht einen Alternativvorschlag hast...
      ...dann lass hören ! :eek:

      hier gehts nicht um feine Sprüche in einer entspannten Kaffee-und-Kuchen-Runde...
      ...sondern um die Rettung des nackten Lebens für unbeteiligte Zivilisten !

      also bitte dein Alternativvorschlag !!
      Avatar
      schrieb am 09.07.12 23:11:10
      Beitrag Nr. 42 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.367.908 von TimeTunnel am 09.07.12 23:01:16sorry, aber ich bin intellektuell :D;) nicht in der Lage, einen Zusammenhang deines Beitrags mit der Kollektivschuld-These oder mit dem schräd-Thema allgemein zu erkennen :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 10.07.12 07:54:36
      Beitrag Nr. 43 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.367.781 von Deeskalationsstrateg am 09.07.12 22:26:29ich bleibe dabei :
      die Lüge war der einzig wirklich erfolgversprechende Weg für unbeteiligte Zivilisten, aus der lebensgefährlichen Situation mit dem nackten Leben davonzukommen


      Möglich das es so ist. Ich kann und will es nicht beurteilen.
      Warum aber wurde noch JAHRE danach gelogen?
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 10.07.12 17:17:05
      Beitrag Nr. 44 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.367.781 von Deeskalationsstrateg am 09.07.12 22:26:29zur Kollektivschuld-Vorwurf der US-Propagandastellen :
      ihr habt ruhig zugesehen und es stillschweigend geduldet...
      das ist Eure grosse Schuld - ihr seid mitverantwortlich für diese grausamen Verbrechen



      haben die US-Kräfte in Falkenau so gedacht ?
      zur gefl. Kenntnisnahme :
      "Hunderte Menschen sollten in Sichtweite dieser offenkundig so heilen Welt gequält und ermordet worden sein, ohne dass jemand eingriff? Fuller und seine Kameraden wollten und konnten es nicht glauben."

      hat der Hauptmann diese Kollektivschuld auch für Kinder und Greise angenommen ?
      zur gefl. Kenntnisnahme :
      "Ein vielleicht 14-jähriger Junge, der noch in einer Uniform der Hitler-Jugend steckt, legt ihre Streichholz-dünnen Arme vor der Brust gekreuzt übereinander."
      ja, auch Kinder waren nach dem Verständnis des Hauptmanns in Strafmassnahmen einzubeziehen


      liebe Leutz,
      ich bin der Meinung, dass ein Werturteil über Aussagen der unbeteiligten Zivilisten ohne genaue Kenntnis des historischen bzw. situativen Kontextes nicht gefällt werden darf !
      Avatar
      schrieb am 10.07.12 17:28:30
      Beitrag Nr. 45 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.368.207 von Doppelvize am 10.07.12 07:54:36Warum aber wurde noch JAHRE danach gelogen?

      ja, das ist durchaus eine berechtigte Frage.
      es gab Verdrängungs"künstler"
      es gab Leute, die die Schuldigen decken wollten
      usw.

      und da stimme ich durchaus zu, dass man über einige Kategorien der Leugner den moralischen Stab brechen darf
      da sind dann Werturteile wie "dreiste Lüge", "schäbige Lüge IMO zulässig

      der vorliegende Falkenau-Fall ist aber auf Grund der besonderen konkreten Situation was anderes....
      Avatar
      schrieb am 10.07.12 19:33:18
      Beitrag Nr. 46 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.367.781 von Deeskalationsstrateg am 09.07.12 22:26:29wer um die Verbrechen wusste und keinen aktiven Widerstand leistete, war in den Augen der Amis ein Verbrecher !!!
      damit wird natürlich dein Alternativvorschlag (die Wahrheit sagen und darauf hinweisen, dass Widerstand unmöglich war) zur Makulatur


      Warum?Das Wissen oder die Einstellung zu den Verbrechen hatte ja erstmal keinen Einfluss auf das tatsächliche Verhalten der US Truppen gegen die Zivilbevölkerung.Und das wußten diese auch.Warum glaubst du wohl haben selbst Nichtzivilisten wenn sie ranghöher waren und die Chance besaßen alles daran gesetzt,sich lieber in US Gefangenschaft zu begeben?
      Die Gefahr in die sich sich mit dieser dummen Lüge gebracht haben,haben sie sich selbst zuzuschreiben.Und ein Hauptmann der bei sowas nicht ausrastet,der tut es noch weniger bei meinem alternativvorschlag.

      Was du mit dem Bild bezwecken willst weiß ich allerdings nicht.Solche Plackate aufzuhängrn war am 8. Mai 45 1.garantiert nicht auf der Tagesordung und 2. ist speziell dieses auch erst 16.Juni ausgehangen worden.
      Die Falkenauer Bürger kannten die ganzen "Anklagepunkte" zu diesem Zeitpunkt ja noch gar nicht.Damit wurden sie ja erstmals vom Hauptmann konfrontiert.

      die Lüge war der einzig wirklich erfolgversprechende Weg für unbeteiligte Zivilisten, aus der lebensgefährlichen Situation mit dem nackten Leben davonzukommen

      Und das ist der Punkt.Theoretisch hast du ja recht,aber so wie sie es gemacht haben...Die haben den Amis direkt gegen das Bein gepinkelt und ihnen erzählt es würde regnen.


      nehmen wir mal der Einfachheit halber, an die Stadtverwaltung hat sich schuldig gemacht
      dann ist für dich auch der Falkenauer Bürger schuldig
      ist das wirklich dein Ernst ??


      Sie haben von provitiert.Das lässt sich nunmal nicht ändern.
      Ich richte ja nicht über die Taten,weil die meisten schlichtweg keine andere Wahl hatten.
      Ich klage die Art deren Rechtfertigungen an.


      der vorliegende Falkenau-Fall ist aber auf Grund der besonderen konkreten Situation was anderes....

      Warum ?
      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 10.07.12 20:28:50
      Beitrag Nr. 47 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.371.134 von Beefcake_the_mighty am 10.07.12 19:33:18Was du mit dem Bild bezwecken willst weiß ich allerdings nicht

      dieses Plakat spiegelt wider, wie die US-Soldaten zu denken hatten ! (psychological warfare division)

      dass man für aktiven Widerstand ins KZ kommen konnte, war den Amis bekannt. sie haben trotzdem aktiven Widerstand gefordert anstatt die Taten stillschweigend zu dulden !
      deine Erklärung, bei aktivem Widerstand ins KZ zu kommen, wird als billige Ausrede für deine "feige Haltung" bewertet. mit diesem Argument kann sich nämlich jeder für seine stillschweigende Duldung der Schandtaten entschuldigen

      sei mir nicht böse :
      ich denke, dass der unbeteiligte Zivilist, folgt er deinem Alternativvorschlag, eher seine Überlebensaussichten schmälert, weil er ja seine "feige Haltung" eingestanden hat.

      sei es, wie sei :
      der "Erfolg", nämlich das Überleben, gibt den Falkenauern recht....



      so, du hast mehrfach von einer "dummen" Lüge gesprochen und dass sie eine Beleidigung deiner Intelligenz sei (wenn du an Stelle des Hauptmanns wärst)
      okay, das ist deine Sicht der Dinge, die ich selbstverständlich respektiere, aber nicht teile

      wäre ich an Stelle des Hauptmanns, würde ich die Aussage nicht als Beleidigung meiner Intelligenz werten, sondern Verständnis für die besondere Lage haben

      wie heisst es so schön :
      jeder Jeck ist anders...:cool:



      Die haben den Amis direkt gegen das Bein gepinkelt und ihnen erzählt es würde regnen.
      na, du bist aber ein Sensibelchen...:eek:
      gehts auch anderthalb Nummern kleiner ? :D;)
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 11.07.12 07:55:18
      Beitrag Nr. 48 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.371.343 von Deeskalationsstrateg am 10.07.12 20:28:50dieses Plakat spiegelt wider, wie die US-Soldaten zu denken hatten ! (psychological warfare division)

      Es spiegelt wieder wie die oberste Militärführung gedacht hat und wie die einfachen Soldaten denken sollten- nicht was sie gedacht haben und nicht wie sie tatsächlich gehandelt haben(siehe z.B: Falkenau )


      dass man für aktiven Widerstand ins KZ kommen konnte, war den Amis bekannt. sie haben trotzdem aktiven Widerstand gefordert anstatt die Taten stillschweigend zu dulden !

      Sie haben es nicht gefordert,sondern erwartet.


      deine Erklärung, bei aktivem Widerstand ins KZ zu kommen, wird als billige Ausrede für deine "feige Haltung" bewertet. mit diesem Argument kann sich nämlich jeder für seine stillschweigende Duldung der Schandtaten entschuldigen

      Also dann doch lieber eine noch billigere,noch offensichtlichere Ausrede?
      Ich bitte dich.....


      der "Erfolg", nämlich das Überleben, gibt den Falkenauern recht....

      Der Erfolg liegt aber ursächlich darin daß die Poropaganda der US Truppenführung eben nicht so gewirkt hat wie du behauptest.-Die Lüge der Falkenauer hat ja niemand auch nur eine Sekunde geglaubt.


      wäre ich an Stelle des Hauptmanns, würde ich die Aussage nicht als Beleidigung meiner Intelligenz werten, sondern Verständnis für die besondere Lage haben

      Na denn mal Butter bei die Fische:
      Du wärst der Hauptmann,rückst am 8.5.45 in Falkenau ein, befreist das KZ und siehst was es dort zu sehen gab.
      Wie hättest du reagiert und im zweifelsfalle dafür gesorgt daß die 14 Männer am nächsten Tag überhaupt bei dir erscheinen,um dir ihre Lügen aufzutischen,für die du dann Verständniss zeigen würdest?
      Was hättest du mir den Leichen machen lassen und von wem?


      na, du bist aber ein Sensibelchen...
      gehts auch anderthalb Nummern kleiner ?


      Kennst du das Märchen von des Kaisers neuen Kleidern?
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 11.07.12 12:12:54
      Beitrag Nr. 49 ()
      Zitat von beachbernie: Was haette den Falkenauern eigentlich passieren koennen, wenn sie sich bei der Befreiung wie ehrbare unschuldige Menschen verhalten haetten? Wenn sie, ohne dass man sie erst gross bitten musste, ausgesagt haetten was im Lager nebenan gelaufen war? Wenn sie sich bereit erklaert haetten bei der Idendifizierung der Taeter behilflich zu sein, damit man das Nazipack vor Gericht stellen und aburteilen kann? Anstatt einfach so zu tun als ob man nichts wuesste....

      Du beurteilst diesen Fall aus der Sicht eines heutigen aufgeklärten Menschen mit dem rückwirkenden Wissen um die Geschehnisse von damals, aber man muss versuchen, sich in die Bevölkerung von damals hineinzuversetzen. Wir befinden uns in den letzten Stunden des Krieges beziehungsweise in den ersten Stunden danach. Die Informationslage dürfte verworren gewesen sein. Möglicherweise sind erste Nachrichten des Maiaufstandes der Tschechen gegen die deutschen Besatzer bis nach Falkenau gedrungen, so auch die Nachrichten, dass sich der Zorn der Tschechen nicht nur gegen deutsche Soldaten, sondern auch gegen die seit Jahrhunderten dort ansässige deutsche Zivilbevölkerung richtete. Die Lage im Sudetenland dürfte äußerst angespannt gewesen sein, denn die Zukunft war nicht nur vor dem Hintergrund des völligen Zusammenbruchs des Deutschen Reiches, sondern auch vor dem Hintergrund, dass Falkenau ursprünglich zur Tschechoslowakei gehört hatte, extrem unsicher.

      Dazu kam die ständige nationalsozialistische Propaganda, die nicht müde geworden war, von wahren oder auch vielen erfundenen Gräueltaten der Alliierten zu berichten, in dem Bemühen, das Deutsche Volk noch einmal zu letzten Anstrengungen des Widerstandes aufzurütteln. Hier kann ich unter anderem auf zahlreiche frühere Berichte von Verwandten, darunter auch auf Erzählungen meiner eigenen Mutter, damals noch ein Kind, zurückgreifen, die sich bei Kriegsende nicht weit entfernt von Falkenau aufgehalten hat.
      Übereinstimmend berichteten mir, als ich mal vor vielen Jahren eine Befragung über den Zweiten Weltkrieg in der Familie startete, die Zeitzeugen (viele waren 1945 bereits erwachsen gewesen und hatten damals schon eigene Kinder gehabt; interessant war aber auch die Sichtweise der damaligen Kindergeneration, die im Dritten Reich groß geworden war und kein Leben vor dem Nationalsozialismus gekannt hatte und so in einem - in meinem Familienfall - Gemisch von nicht naziaffinen bürgerlichen Eltern (und, bevor Rückfragen kommen: Bei den meisten klingt das plausibel, allerdings ist auch keiner Widerstandskämpfer gewesen, und ich bin froh, dass es auch keiner einfach behauptet, ohne es wirklich gewesen zu sein) und nationalsozialistischer Indoktrination in der Schule aufwuchs) von der indifferenten Furcht, was genau geschehen würde, wenn die Sieger in den kleinen Ort einziehen würden. Niemand wusste, was sich ereignen würde, aber wir dürfen aus heutiger Sicht nicht vergessen, dass den Menschen damals nur bedingt freie Medien zur Verfügung standen. Entweder war es die nationalsozialistische Zensur der Medien, oder man versuchte, unter Lebensgefahr einen Feindsender zu hören, wobei auch hier in der damaligen Situation unsicher war, wie korrekt hier die Informationen wirklich war, da einem Menschen von damals einfach die Vergleichswerte fehlten, die wir heute rückblickend haben.

      Jeder hatte zahlreiche Fliegerangriffe auf deutsche Großstädte miterlebt und, teilweise unter großen persönlichen Verlusten, überlebt. Jeder von ihnen hatte verbrannte Leichen auf den Straßen gesehen. Zudem waren viele Angehörige noch im Feld, und glücklich schätzten sich diejenigen, die wussten, dass ihre Angehörigen einigermaßen wohlbehalten in Kriegsgefangenschaft der westlichen Alliierten geraten waren.

      Hunger, Zerstörung, Sorge um die Angehörigen, die möglicherweise verstreut waren, und das Nichtwissen, wie es weiter gehen würde, dürfte damals vieles überschattet haben. Meine Mutter berichtet von dem kampflosen Einmarsch der Amerikaner in der Kleinstadt, in der sie damals durch die Kinderlandverschickung gelandet war. Obwohl die Bevölkerung offenbar, den Umständen entsprechend, froh darüber war, dass es die Amerikaner waren, die noch vor den Sowjets die Stadt erreicht hatten, war die wirkliche Situation gerade in den ersten Stunden und Tagen vollkommen unklar. Es kam zwar zu keinen Vergewaltigungen und Plünderungen, aber übereinstimmend berichteten die Zeitzeugen, dass gleich nach dem Einmarsch ein Bürger von den Amerikanern in den Wald geführt und dort sofort erschossen worden sei. Niemand wusste den exakten Grund. Natürlich wurde darüber spekuliert, ob dieser Mann möglicherweise Juden oder Widerstandskämpfer an die Nazis verraten hatte, aber gerade weil er wohl kein stadtbekannter Nazi gewesen war, schaffte diese Handlung der Amerikaner für die erste Zeit ein Klima der absoluten Verunsicherung.

      Nun übertragen wir dieses Stimmungsbild einer von Falkenau nicht weit entfernten Stadt in ebendieses Falkenau vom Anfang Mai 1945. Es ist davon auszugehen, dass auch dort die Amerikaner, die kämpfende Truppe, nicht mit Blumen in den Gewehren einmarschiert sind. Selbst wenn es keine Übergriffe auf die Zivilbevölkerung gab, werden die Einwohner sich bemüht haben, möglichst nicht aufzufallen und einfach das Wichtigste zu erreichen, was in diesem Moment vermutlich für jeden von uns zählt: Einfach überleben.

      Wie nun verhält man sich, wenn man – wie es den Falkenauern mit großer Wahrscheinlichkeit ging – irgendwie schon weiß, dass es irgendwelche sehr unschöne Ereignisse mit Juden, Regimegegnern, Kriegsgefangenen und sonstwie Verschleppten gegeben hat? Zwar ist davon auszugehen, dass praktisch niemand, der nicht direkt dort gewesen war, sich das Ausmaß des Holocaust, das Elend in den KZs vorstellen konnte, aber die Häftlinge in diesem Außenlager sind mit Sicherheit auch Bürgern des Ortes begegnet, und ihr Anblick dürfte auch dem Blindesten klargemacht haben, dass die Zustände nicht gerade idyllisch dort sind.

      Was macht man nun, angenommen, man war wirklich kaum in irgendwelche nationalsozialistischen Gräueltaten verstrickt? Wir stellen uns die einmarschierenden Amerikaner vor, die das unbeschreiblich Entsetzliche im Falkenauer Lager entdecken. Sie sind gerade erst einmarschiert, die Zivilbevölkerung kann sich noch gar kein Bild von den Siegern und ihrem weiteren Vorgehen machen, zudem ist davon auszugehen, dass viele die Amerikaner gar nicht verstanden.

      Fragen wir uns nun also, wie wir in so einer Situation reagieren würden, wenn erregte Amerikaner, die noch gar nicht einschätzbar sind, vor einem stehen und einen vermutlich nicht gerade in gesetzten Worten nach Ereignissen vor der eigenen Haustür fragen?

      Die Reaktion – ganz ehrlich – wird vermutlich sehr gleichartig ausfallen: Egal ob man Nazi war oder nicht, egal ob man etwas wusste oder auch nicht, man wird vollständig auf Überlebensmodus schalten und sich bemühen, sich möglichst weit von dem wegzudefinieren, was die Amerikaner da erzählen. „Ich habe keine Ahnung“, „ich weiß nichts“, „ich habe damit nichts zu tun“, „ich habe die Nazis nie gewählt“ werden vollkommen typische und zutiefst menschliche Antworten sein.

      Die Drohung, jemanden standrechtlich zu erschießen, wenn er sich nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort einfindet, dürfte auch nicht die Motivation erhöhen, frei und offen zu reden. Auch hier gilt wieder: Wer in eine derartige Situation gerät, wird in diesem Moment, unter der immer noch wirksamen Drohung, erschossen zu werden, auch im Angesicht des Grauens, wenn man Tote begraben muss, Tote, die offenbar vom eigenen Volk übelst ermordet wurden, praktisch automatisch dazu übergehen zu sagen, dass man von nichts wusste. Der Körper schüttet Adrenalin ohne Ende aus, es geht der Person um das reine Überleben, insbesondere da überhaupt nicht klar ist, wie offen die Amerikaner wirklich für sachliche Diskussionen sind.

      beachbernies Einschätzung, es sei doch für ehrbare Bürger selbstverständlich, einfach an der Aufklärung der Untaten mitzuwirken, ist so nur aus der rückwärtigen Sicht logisch, nicht aber aus Sicht der damaligen Menschen. Insofern ist es nachvollziehbar, dass sich sehr wahrscheinlich Täter wie auch unbescholtene Bürger in den ersten Stunden nach dem Einmarsch sehr ähnlich verhalten haben. An der Aufklärung an zigfachem Mord mitwirken? Die Täter wollten das sicherlich nicht, andere konnten nicht, und für die Dritten war das – so hart das auch klingt – zwar sicherlich entsetzlich, aber zunächst unbedeutend vor dem Hintergrund der vollkommen unsicheren eigenen Zukunft. Würde der Amerikaner da vor mir glauben, was ich sage? Auch wenn es die Wahrheit ist? Bloß nicht zuviel sagen und hoffen, dass man wieder nach Hause gehen darf. Wer weiß schon, wie sich die Sieger verhalten werden? So ist die Denke von den meisten Menschen in solchen Situationen.

      Zitat von beachbernie: Wenn die Amerikaner damals gewollt haetten, dann haetten sie die Leute allein wegen ihres Schweigens zur Rechenschaft ziehen koennen. Was wuerde denn heutzutage eigentlich im Rechtsstaat passieren, wenn Du mitkriegst wie nebenan bei einem Bankueberfall ein paar Leute abgeknallt werden, man wuesste, dass Du dabei die Gesichter der Taeter gesehen haben musst und Du einfach behaupten wuerdest Du haettest nichts gesehen? Ich kann's Dir sagen: Man wuerde Dich wegen Beguenstigung drankriegen! Und der Polizist, der versucht hatte Dich mit einer Drohung zur Aussage zu bewegen, der koennte demgegenueber zumindest mit milden Richtern rechnen.

      Genau dieses Verbrechen haben die Falkenauer, auch wenn sie nicht direkt an den Morden beteiligt waren, getan: Sie haben durch ihr stures, verlogenes Schweigen die Moerder gedeckt!

      Bei allem, was Recht ist, beachbernie, dieser Vergleich hinkt massiv, denn Du vergleichst eine Situation in einem mehr oder weniger funktionierenden Rechtsstaat, wo niemand etwas zu befürchten hat, wenn er mal ganz frech die Klappe aufreißt, mit einer Situation in der Endphase eines Krieges nach Millionen von Toten, in der Übergangsphase von einem totalitären kriegshetzerischen Staat in die Besatzungszeit, von der damals noch niemand sagen konnte, wie sich die Amerikaner wirklich verhalten werden.

      Und jetzt noch abschließend meine Meinung zu den Falkenauer Bürgern: Ich weiß es nicht, aber ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass es Menschen dort geben konnte, die nicht mitbekommen hatten, dass sehr schlimme Dinge dort geschehen waren. Wie schlimm sie wirklich waren, werden die wenigsten wiederum gewusst haben, nichtsdestotrotz verbleibt bei vielen Menschen nach der Erkenntnis natürlich auch das Gefühl, irgendwie mitschuldig zu sein.

      Meine – unbelegte – Vermutung ist, dass die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass keiner der Bürger, die dort in das Lager mussten, vollkommen unwissend war. Ob Täter, Mitwisser, Mitläufer, Schweiger… das kann ich nicht beurteilen.

      Die Erregung der Amerikaner ist verständlich, vielleicht sogar, in Anbetracht des grausamen Krieges, der gerade zuende ging, die Drohung mit dem Erschießungskommando, nachdem man das Grauen in dem Lager gesehen hat. Wie dargelegt ist auch das Verhalten der Bevölkerung erklärbar und in meinen Augen – psychologisch gesehen - keineswegs verwerflich.

      Erst in späterer Zeit, insbesondere als wieder echte und für die Bevölkerung erkennbare Rechtssicherheit gegeben war, ist das andauernde Schweigen und Lügen, nichts gewusst zu haben (immer vorausgesetzt, man hat etwas gewusst), wirklich verwerflich. Auch dieses Verhalten lässt sich psychologisch als Verdrängung erklären (und wir erleben es gerade wieder nach dem Beenden der DDR-Diktatur), wird dadurch aber nicht entschuldigt...
      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 11.07.12 13:49:26
      Beitrag Nr. 50 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.373.474 von mausschubser am 11.07.12 12:12:54Hallo @Mausschubser,
      einer der besten Beiträge die ich hier seit langem gelesen habe!
      Avatar
      schrieb am 11.07.12 16:17:01
      Beitrag Nr. 51 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.372.383 von Beefcake_the_mighty am 11.07.12 07:55:18Na denn mal Butter bei die Fische:
      Du wärst der Hauptmann,rückst am 8.5.45 in Falkenau ein, befreist das KZ und siehst was es dort zu sehen gab.
      Wie hättest du reagiert und im zweifelsfalle dafür gesorgt daß die 14 Männer am nächsten Tag überhaupt bei dir erscheinen,um dir ihre Lügen aufzutischen,für die du dann Verständniss zeigen würdest?
      Was hättest du mir den Leichen machen lassen und von wem?



      ich habe keinerlei Probleme mit einer Antwort :cool:
      man hat als GI zwar schon grauenvolle Bilder von anderen Stätten gesehen, aber das persönliche Sichten einer solchen Stätte steigert die Schockwirkung noch. man reagiert unfassbar erschüttert
      soweit gehen wir noch konform

      und jetzt zum Unterschied :
      als Entscheidungsträger habe ich nicht das Recht, impulsiv zu reagieren
      als Entscheidungsträger habe ich nicht das Recht, persönliche Emotionen in meine Entscheidungsfindung einfliessen zu lassen !
      wegen der Seuchengefahr müssen die Leichen beseitigt werden. dem Andenken der Opfer bin ich schuldig, dass dies in möglichst würdevollem Rahmen geschieht.
      zu dieser Arbeit ziehe ich die Zivilbevölkerung heran (im Alter von etwa 20 bis 50, keine Kinder oder Greise !). dies ist keine Strafe oder Schikane, das sind notwendige Arbeiten, deren Rechtmässigkeit vom Völkerrecht gedeckt ist.
      Nichterscheinen zu dieser Arbeit stelle ich unter Strafe (allerdings nicht unter Todesstrafe !)
      natürlich, obwohl es nicht meine Aufgabe ist, interessiert es mich, was die Zivilisten wissen, ob sie mir sachdienliche Angaben machen können. die Lüge, mir der ich konfrontiert werde, werte ich als Art Fluchtreflex einer verängstigten Bevölkerung. ich überschreite nicht meine Kompetenzen als Truppenführer, sondern überlasse notwendige Befragungen den kompetenten nachrückenden Stellen


      ja, BTM,
      ich bin kein "edler" oder "guter" Mensch, ich bin niemand, der immer richtige Entscheidungen trifft.
      ich habe im Leben viele Fehler gemacht, ich bin vielen Anschauungen erlegen, die sich im nachhinein als fehlerhaft herausgestellt haben.
      aber eins habe ich gelernt, und da bin ich vor allem meinem Elternhaus dankbar :
      selbstkritisch und verantwortungsvoll Entscheidungen zu treffen, immer im Bewusstsein der eigenen Fehlbarkeit !
      Avatar
      schrieb am 11.07.12 16:24:41
      Beitrag Nr. 52 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.373.474 von mausschubser am 11.07.12 12:12:54hallo, Kleintiermobber, ;)

      meine uneingeschränkte Anerkennung für deinen sehr guten Beitrag
      hätte selbst ich :D;) nicht besser formulieren können

      dsR, der nur in seltenen Fällen andere User so bauchpinselt ;)
      Avatar
      schrieb am 16.07.12 14:47:37
      Beitrag Nr. 53 ()
      Es dauert halt immer lange mit der Wahrheit. Gestern (3tes Reich) wie Heute (Ex-DDR)

      Und sie laufen noch frei rum. (wenn sie nicht in Freiheit gestorben sind) Die einen wie die anderen
      Avatar
      schrieb am 16.07.12 14:48:43
      Beitrag Nr. 54 ()
      Zitat von Doppelvize: Es dauert halt immer lange mit der Wahrheit. Gestern (3tes Reich) wie Heute (Ex-DDR)

      Und sie laufen noch frei rum. (wenn sie nicht in Freiheit gestorben sind) Die einen wie die anderen


      Dazu: http://einestages.spiegel.de/s/ab/25187/altonaer-blutsonntag…
      Avatar
      schrieb am 16.07.12 22:47:08
      Beitrag Nr. 55 ()
      Die DDR hat nun wirklich nichts mit diesen Verbrechen zu tun.
      Avatar
      schrieb am 16.07.12 23:17:46
      Beitrag Nr. 56 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.373.474 von mausschubser am 11.07.12 12:12:54Hallo Mausschubser,

      zum dem Zeitpunkt, an dem ich deinen Beitrag lese, werden 1108 Leser laut w:o gezählt.

      Ich verstehe nicht, dass du nicht 1108 positive Bewertungen erhalten hast.

      Dieser Beitrag von dir, ist das Beste was ich seit mehr als 13 Jahren hier gelesen habe.

      Danke dafür.
      Avatar
      schrieb am 25.09.12 15:13:12
      Beitrag Nr. 57 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.368.207 von Doppelvize am 10.07.12 07:54:36Es wurde doch gar nicht gelogen. Ich kenne noch ältere Leute, die stolz auf die damalige Zeit sind.
      Avatar
      schrieb am 25.09.12 19:31:40
      Beitrag Nr. 58 ()
      Zitat von ConnorMcLoud: Es wurde doch gar nicht gelogen. Ich kenne noch ältere Leute, die stolz auf die damalige Zeit sind.



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