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    Erfahrung gefragt-Oder-Wie entstehen Investitions-Strategien? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 11.01.02 22:41:54 von
    neuester Beitrag 15.03.04 11:48:02 von
    Beiträge: 895
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      schrieb am 11.01.02 22:41:54
      Beitrag Nr. 1 ()
      @Guten Tag liebe Aktionäre, guten Tag liebe Neu-Aktionäre !! :)

      Hier entsteht ein Thread welcher folgende Inhalte zum Thema haben sollte:

      Aktien

      2.Strategien

      3. Psychologie

      4.Markttechnik

      5.Erfahrungen


      @Und die begründete Frage.

      [/b] Wie entstehen Strategien?[/b]

      Einige von Ihnen werden sich an den anfangs so vorzüglichen Thread "Erfahrung gesucht" erinnern. Um allen Spekulationen gleich eine Absage zu erteilen muss ich folgendes sagen. Es soll hier kein Nachfolger dieses teilweise so substanziellen Threads generiert werden. Dieser Thread ist "nicht" ausschliesslich für Alt-Aktionäre, Trader, oder Investoren gedacht, welche durch langjährige Erfahrung an Gewinnen und Verlusten reich wurden!

      Dieses Forum soll dazu genutzt werden um eigenen Erfahrungen in substanzieller Form darzustellen. Es soll hier nicht um beste Performance oder Rendite gehen, welche in kürzester Zeit erreicht wurde. In diesem Forum sollen User zu Wort kommen welche sich durch Erfahrungen der letzten Jahre einen Plan bezüglich Investment zurecht legten, oder von markttechnischen Faktoren dazu gezwungen wurden. Vor allem sollen hier völlig unterschiedliche Strategien vorgetragen werden, mit all ihren Vor,-und Nachteilen! Denn letztendlich kann eines wohl festgestellt werden. Eine gänzlich perfekte oder gar einzigartige Strategie kann und wird es wohl niemals geben.

      Das Hauptmerkmal sollte meiner Meinung auch darin liegen "Fehler" zu vermeiden! Fehler in dem Sinne warum Aktionäre plötzlich ohne Not auf dem Tiefststand verkaufen und auf dem Höchststand kaufen! Welche Intention liegt einem bestimmten Invest zugrunde? Welche Strategie wähle ich für mich und welchen Zeitfaktor lege ich hierfür zugrunde? Welche Ziele nehme ich mir vor und in welchem Zeitrahmen würde ich dies gerne erriechen? Auf welchem Wege ist es mir möglich meine Strategie über den von mir gesamten avisierten Zeitraum durchzuhalten? Welche Mittel habe ich um in Baissen Panik zu vermeiden? Wie kann ich selbst in einer Baisse positiv partizipieren?

      Es ist wahrlich ein gewaltiges Feld über welches wir hier debattieren können liebe Shareholder. Es ist alles erwünscht welches ein wenig zur Aufkärung beitragen könnte warum wir in bestimmten Situationen so und nicht anders reagieren, und wie wir es beim nächsten male eventuell anders machen könnten. Eine Bitte hätte ich an Sie alle meine Damen&Herren!!

      itte keine persönlichen Beleidigungen an andere User

      2.Die Beschreibung sollte gerade für Neu-Aktionäre verständlich sein!

      3.Keine Performance-Ralley!


      Meine persönliche Intention ist folgende. Ich möchte so viel und so gänzlich unterschiedliche Strategien wie möglich in einem Forum darstellen ohne dass Neid oder gar Streitereien unter den verschiedenen Usern zu Tage treten. Und was mir ganz wichtig ist. Die Erfahrungen welche viele hier in langen Jahren gemacht und durchlaufen haben, an Anleger, die jetzt erst in den Aktienmarkt eintreten weiter zu geben! Ich kann mich sehr gut daran erinnern als ich vor einigen Jahren das erste mal hier bei W.O vorbei kam, und einzig von nichts eine Ahnung hatte!

      Vieles könnte noch gesagt werden liebe Aktionäre. Aber bei den gesagten Worten möchte ich es nun belassen. Auch glaube ich dass durch ein nachträgliches erinnern der eine oder andere, auch und gerade von den älteren, dass eine oder andere Aha-Erlebnis haben könnte. Seien Sie bitte alle einmal Ehrlich. Wenn Sie so manche Situation im nachhinein Revue passieren lassen, werden auch Ihnen viele Dinge ins Gedächtnis gerufen, welche Sie heute so nicht mehr tätigen würden.

      Es ist und wird nicht immer einfach werden nun im nachhinein begangene Fehler zu erkennen und zu analysieren. Aber was haben wir denn alle zu verlieren ausser unseren Stolz? Geld haben wir die letzten Jahre alle genug verloren. Ich würde meinen nun ist es an der Zeit dass wir uns auf begangene Fehler besinnen, und uns selbst, und auch all den anderen beschreiben, warum wir damals so handelten, und warum wir heute auf gänzlich andere Art vor gehen!!

      te arbeiten Sie alle mit,um einen substanziellen und vor allem "ehrlichen" Thread zu initiieren, welcher diesen Namen verdient.

      @Dieser Thread wurde von mir ganz bewusst als "Privates Forum" gewählt. Der Sinn lag darin dafür zu sorgen dass nicht jeder unbekannte User seinen Müll hier ablegt, ohne dem Forum namentlich bekannt zu sein. Ich denke alle erfahrenen W.O-User wissen warum hier so verfahren wird!!

      @Ich selbst werde hier den Anfang machen !! Es soll "kein" endgültiges Statement sein. Ich bin mir auch sicher dass jeder der ehrlich ist nicht alle seine Sünden und Erfolge auf einmal aufzählen könnte. Dies ist völlig unnötig. Dieser Thread sollte so lange bestehen wir wir alle lernen!!

      Herr Motzki

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++


      Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern als ich den ersten Kontakt mit der Börse hatte. Ein Freund zeigte mir irgend ein Börsenblättchen welches den Long-Chart von General Electric zeigte. Es war ja alles so einleuchtend und einfach. Und wie es der Zufall wollte hatte ich gerade jetzt einiges an liquiden Mitteln. Völlig unbedarft ging ich aber nicht an diese Sache heran. Ich hatte schon immer einen Hang zur Recherche. Manual durchlesen,usw.! Nach ca. zwei Monaten hatte ich also meine Favoriten zusammen.

      1.Cisco Systems
      2.Nokia
      3.Pfizer
      4.Microsoft
      5.Mattel
      6.Intel

      Mein Invest belief sich damals pro Titel auf ca. 3000,-DM! Eines ist auf den ersten Blick zu erkennen. Ich hatte den Begriff der Diversifizierung schon damals so leidlich begriffen. Der zweite Faktor! Alle waren Marktführer in ihren Segmenten! Als ich mein erstes Invest tätigte,war ich schliesslich kein Teenager mehr. Wenn es diese Firmen geschafft hatten ganz vorne zu sein, warum sollte dies auch in Zukunft nicht möglich sein? Einen Monat später kaufte ich Lucent Technologies dazu. Ich muss zugeben dass ich genau genommen schon zu diesem Zeitpunkt vom rechten Pfad abgekommen bin. Ich fing an Börsenblättchen wie Telebörse,Börse-Go, Der Aktionär, usw.. zu kaufen!! Aber noch lief alles in positiven Bahnen!

      7.Lucent Techn.
      8. Ericsson
      9.SCM Microsystems

      @Jetzt wurde es schon ein wenig spekulativer. Ericsson war eine alteingessene Firma welche sehr bekannt war. Aber SCM? Ich war in einem technischen Beruf zu Hause. Aber wenn ich ehrlich bin,habe ich mich damals blenden lassen von einem Titel aus dem Aktionär, welcher SCM in buntesten Farben darstellte. Mein erster Fehler. Skepsis war ich ja schon bei den benannten Kurszielen, aber naja, ich war halt noch recht unerfahren! Und der Name Förtsch war mir damals noch nicht so geläufig, wie vielen anderen auch nicht!!

      Ich kam gerade zur rechten Zeit. Kaum hatte ich investiert,konnte ich auch schon die ersten fetten Gewinne verzeichnen. Ich konnte es noch gar nicht richtig fassen. Als ich von der Arbeit nach Hause kam hatte ich teilweise mehr Gewinne im Depot als ich tagsüber verdiente. Und dies Tage nahmen immer mehr zu! Als ich teilweise ca. 30% Gewinnen hatte nahm ich Sie mit. Ohne Probleme und mit der Wimper zu zucken. Ich hatte innerhalb eines viertel Jahres mehr verdient als mit meiner Arbeit. Und jetzt kam mein erster wirklich ernsthafter Fehler.

      Ich hatte einen Spiegel-Artikel über die Börse gelesen. Darin stand dass ein Crash eigentlich nur noch eine Sache der Zeit wäre! Ich wollte es nicht glauben, aber da ich schon viele Jahr dieses Magazin bezog fand ich dies nicht völlig unwahrscheinlich. Ich war schon inviziert, aber noch hatte ich gewalt über mein eigenes denken! An diesen Tag kann ich mich noch sehr gut erinnern als ich mein "gesamtes Depot" glattstellte!!

      Einen Tag vor dem Geburtstag meiner Frau, dem 13.03.2001! Warum? Viele unserer Freunde hatte damals auch Aktien und waren verwundert warum ich schon wieder alles verkauft hatte. Ich hört Aussagen wie " Das wird schon wieder", Kleine Konsolidierung, usw..!

      damaligen Zeitpunkt hatte ich an der Börse mehr verdient, als an meinem Arbeitsplatz. Es sollte mein temporärer Untergang werden!!

      Es kamen Einzel-Investitionen in Nokia, Cisco, China Telekom !! Und dann ging plötzlich alles nach unten. Ich kann mich sehr gut erinnern als ich eines abens mit meiner Frau in einer Pizzeria sass, und ihr erzählte dass ich ein Problem hätte weil ich meine ganzen "Gewinne" verloren hätte!! Ich armer Irrer. Damals wusste ich ja noch gar nicht dass ich ein richtiger Glückspilz war. Ich hatte noch mein ganzes Geld!! Aber wie sich heraus stellte nicht mehr lange!!

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Dies war der erste Teil meiner Erlebnisse. Weitere werden folgen. Ich wollte hier einfach nur eine lockere Einführung geben liebe Freunde. Hier soll kein Tagebuch geführt werden. Meine nächsten Beiträge werden auch gänzlich anders beschaffen sein. Dies dient einzig um hier eine Plattform zu schaffen!!

      @Und jetzt können alle hier welche sich trauen ihre ganz persönlichen Erlebnisse beschreiben. Warum ich meinen Anfang beschrieben hatte hat einen guten Grund. Er war der Indikator für all meinen späteren Investitionen!! Und genau deshalb war es mir so wichtig darüber zu berichten. Denn Sie werden alle sehen. Im Laufe des nächsten Jahres wurde ich nicht besser in meinen Investitions-Entscheidungen, sondern eher schlechter!!

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Bitte schreiben Sie alle Ihre persönlichen Erfahrungen in diesen Thread !!!

      Das oben beschriebene Szenario dient lediglich dazu aufzuzeigen warum ich damals auf dies Art&Weise handelte. Es ist dazu gedacht aussenstehenden aufzuzeigen welche Fehler ich damals beging, und wie ich darauf reagierte. Hier und jetzt möchte ich noch nicht darauf eingehen, ab wann und warum ich viele Dinge geändert habe.

      Die oben beschriebenen Sachverhalte beschreiben einen "Werdegang" eines Aktionärs der damaligen Zeit mit all seinen Vorteilen und Fehlern!!

      Im Laufe dieses Threads möchte ich dazu übergehen meine hinzu gewonnenen Strategien zu erklären! Und genau hier liegt der Kern dieses ganzen Threads meiner Meinung nach. Ohne oben genannte Erlebnisse wäre es mir niemals möglich gewesen eine Aktienstrategie, wie ich sie heute praktiziere, anzuwenden!! Aber was diesen Teil betrifft bin ich mir sicher dass wir im Laufe der Zeit so oder so dazu übergehen werden!!

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      [b)Herr Motzki[/b]
      Avatar
      schrieb am 11.01.02 23:10:06
      Beitrag Nr. 2 ()
      @Korrektur

      Es muss heissen Einen Tag vor dem Geburtstag meiner Frau, dem 13.03.2000

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 12.01.02 00:35:40
      Beitrag Nr. 3 ()
      Ich möchte ersteinmal einige Statements aufstellen, die, aufgrund ihrer teilweise etwas provokanten Formulierung, sicherlich einige Leute zu Widerspruch und Diskussion anregen werden:

      Catch a falling knife, but look, that it is already near to the ground

      Hin und her macht weiss Gott nicht immer Taschen leer

      Faulende Gliedmassen müssen rechtzeitig abgeschnitten werden, um die Gesundheit des Ganzen zu retten

      Wenn Du zocken willst, kalkuliere einen Totalverlust ein

      Wenn Du nicht zocken willst, lass die Finger von Absturzwerten, OTC stocks, pink sheets u. Ä.

      Wenn Du zockst, kalkuliere ein, dass Du auch reich werden kannst

      Hör Dir viele Ratschläge an, glaube Wenigen, vertraue Keinem

      Wenn Du eine Aktie recherchierst, sei Dir bewusst, dass Deine Recherche nur so viel Wert sein kann, wie Du von der Materie verstehst

      Die Ersten können schnell die Letzten sein

      Gefeierte CEO`s sind die Knackis von morgen

      Börse ist Abzocke - jeder hat es genau auf DEIN Geld abgesehen

      Dein verlorenes Geld ist niemals weg, es hat nur ein anderer

      Verpasse möglichst keinen "dead cat bounce"

      So, meine Herrschaften, Anlass genug, hier heftig zu widersprechen und zu debattieren...

      Schönen Abend und beste Grüsse
      KB
      Avatar
      schrieb am 12.01.02 00:58:39
      Beitrag Nr. 4 ()
      @Hallo Herr KleinBommenigge :)

      Diese von Ihnen angeführten Sprüche kenne ich alle! Aber jetzt geht es wirklich darum. Sind sie eigentlich richtig oder einfach nur so daher gesagt?

      Ich bin mir sicher das wir hierzu die Lösung in den nächsten Wochen finden werden. Ich kann Ihnen versprechen dass sich das Niveau hier letzthin merklich steigern wird.

      Da ich Sie ja ein wenig persönlich kenne, hoffe ich doch, dass Sie in den nächsten Tagen, einen kleinen realistischen Bericht über Ihre Tätigenkeiten der letzten Monate nachreichen können!

      Und auch alle anderen Shareholder, welche hier hin und wieder vorbei schauen, bitte ich hierzu beizutragen!
      Ich bin mir ziemlich sicher. Wenn Sie einmal anfangen über ihre Handlungen und Vorgehensweisen der letzten Jahre nachzudenken, kommt vieles von selbst. Es bedarf einfach nur eines Anstosses!!

      Ich bin mir ziemlich sicher wenn hier einmal der erste ein Outing betreibt, dann wird dieser Thread von allen laufen! Er ist für "alle" da meine Damen und Herren! Ich bitte Sie also keine besondere Scheu an den Tag zu legen!!

      Freundlichst

      Herr Motzki
      Avatar
      schrieb am 12.01.02 02:29:19
      Beitrag Nr. 5 ()
      @Hier noch der zweite Teil meiner Erlebnisse!!

      +++++++++++++++++++++++++++++++++

      @Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich die Investitionen noch im Griff. Aber jetzt drohte es vollkommen auszuufern. Es machte sich jetzt ein Umstand bemerkbar, welchen ich bis dato strikt eingehalten hatte. Keine Aktien zu kaufen die ich nicht wirklich einschätzen konnte! Es war unerheblich um wenn es ich handelte.

      Ich fing an Shares zu kaufen die ich einfach nur an Hand des Chartes kaufte. SCM passte hier genau rein. Natürlich hatte ich gelesen was Sie machten und welche Patente sie so in Ihren Portfolios zu stehen hatten. Aber trotz allem. Ich hatte überhaupt keine Ahnung wieviel Umsatz diese Firma auswies, und welche Kunden sie hatte. Ausreden gibt es immer. Aber Fakt war. Ich hatte meinen Charakter völlig gewechselt. Von heute auf morgen! Jetzt war Zocken auf der Tagesordnung!

      Kurz vor dem Absturz hatte ich nochmals richtig Glück. Ich kaufte aus einer Laune heraus nochmals die doppelte Anzahl Lucent! Und wie es der Zufall wollte. Am nächsten Tag fing diese Share an sich plötzlich nach oben zu bewegen. Sie stieg von ca. 53,-Dm auf ca. 74,-DM. Und dies innerhalb weniger Stunden. Ich Idiot war nun endgültig überzeugt dass ich die Welt am Schwanze hatte. Ein letztes Mal. Aber ab jetzt hatte ich viele Monate nichts mehr zu lachen. Aber damals wusste ich dies noch nicht.

      Ich kaufte nochmals SCM für ca. 95,-DM. Ein völliger Wahnsinn. Und eine Palm für ca. 50,-DM! Alle Shares waren ja ziemlich gefallen. Was sollte schon schief gehen? Immerhin hatte ich noch zu diesem Zeitpunkt eine Formel beherzigt. Stop Loss einhalten!! Und so kam ich in diesem Monat noch mit einem blauen Auge davon. An die Verluste hatte ich mich in der Zwischenzeit gewöhnt. 3000,-DM Verluste waren nun normal geworden. Völlig verrückt. Wofür ich früher einen Monat arbeiten musste schrieb ich unter temporären Verlusten ab!!

      Andererseits haute ich andere Werte wie Palm, Lucent, Microsoft, Intel, gnadenlos raus. Reine Intuition. Damals hätte ich niemals gedacht dass eine Palm in den einstelligen Dollar-Bereich abdriftet. Palm verkaufte ich damals mit ca. 10% Verlusten. Dabei dachte ich noch ich würde einen schlechten Deal machen. Konnte ich ahnen das diese Aktie von ca. 47,-DM ins Bodenlose fallen würde? Egal was ich auch unternahm, es wurde immer schlimmer. Alle Werte gingen auf Tauchstation. Das Problem waren nicht die Kurse oder die Aktien, sondern ich selbst. Ich war völlig überfordert. Damals konnte ich mit bestimmten Charttechnischen Situationen überhaupt nichts anfangen. Aber mal ehrlich. Welcher Charty hätte diese Kursziel damals vorausgesagt? Bestimmte Aktien hatten schon ca. 50% ihres Wertes verloren. Und immer wieder war ich überzeugt dass dies jetzt endgültig das Ende wäre!

      Ich spürte schon damals dass es hier nicht mehr mit rechten Dingen zuging. Alle Börsenzeitungen schrieben dass man jetzt so richtig zugreifen sollte. Eine solche Gelegenheit käme nicht so schnell wieder!! Ich kann mich noch erinnern dass eine Millenium noch auf ca. 74,-DM stand. Schöne Zeiten!! Ein Freund von mir kaufte ohne Ende bei diesen Kursen. Heute sitzt er immer noch auf seinen Shares! Aber so langsam ging mir ein Licht auf. Ich hatte schon ca. 5000,-DM verloren. Und ich spürte dass dies noch lange nicht das Ende sei. Warum? Auf Parties sprachen alle nur über Aktien. Und jetzt? Niemand wollte noch darauf angsprochen werden. Jetzt war endgültig klar was kommen sollte. Aber dass es so brutal kommen sollte war niemandem wirklich klar!! Begriffe wie Salami-Crash, usw.. kannte ich bis dato gar nicht. Jetzt kennen wir dies alle !!

      @Das einzige was ich mir in dieser Zeit aneignen konnte war ruhig zu bleiben, auch wenn ich mit ca. -4000,-DM ins Wochenende ging!!
      Auch heute kein Grund zu lachen. Aber wenn man diese Zeiten durchgemacht hatte, konnte einen nachher nichts mehr wirklich mürbe machen. Meine Investitionen hatte ich inzwischen sowieso abgeschrieben. Es schien mir das beste mit nichts mehr zu rechnen

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      @Dies waren einige meiner ganz persönlichen Erlebnisse auf dem Parkett. Ganz bewusst schreibe ich auf diese naive Art um klarzumachen das es damals Dinge gab, welche für viele für unmöglich gehalten wurden. Selbst bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich immer noch keine Strategie, welche diesen Namen verdiente. Ich hatte nie den Ansatz einer Chance. Denn letztlich wusste ich ja nie wie ich auf eine bestimmte Bewegung reagieren sollte. Ich konnte noch nicht einmal einschätzen welche Auswirkungen dieses ganze Szenario auf die ganzen Anleger haben sollte!

      @Und genau deshalb ist es so wichtig jetzt über eine adäquate Strategie zu sprechen!! Dieses ganze Szenario war einzig dazu gedacht jedem einen Eindruck zu vermitteln wie es damals teilweise zuging, und dass wir trotz allem nicht in der Lage waren hier auf normale Art&Weise zu reagieren! Aber jetzt und heute ist dies Möglich! Und genau deshalb soll dieser Thread ins Leben gerufen werden!! Es ist völlig unnötig dass anderen daselbe geschieht wie uns damals. Jetzt wollen wir doch einmal schauen ob der Begriff der sozialen Komponente etwas wert ist!!

      Selbst ich muss jetzt für heute Schluss machen! Ich hoffe dass hier noch viele Meinungen und Wortmeldungen eingehen! Wenn nicht werde ich weitermachen liebe Aktionäre. Es gibt hier noch einiges zu erzählen bezüglich der Anlage-Mentalität !!

      Herr Motzki

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      Avatar
      schrieb am 12.01.02 04:40:07
      Beitrag Nr. 6 ()
      Herr Motzki,

      ich finde es sehr gut das Sie gerade "Anfängern" eine Möglichkeit bieten wollen sich über Aktien, Strategien, Psychologie, Markttechnik und Erfahrungen zu Informieren und auszutauschen.

      Ich hoffe auf meine Art zum gelingen einen Teil beizutragen. Auch wenn ich manchmal extreme Standpunkte vertrete. Extreme Zeiten erfodern manchmal extreme Standpunkte und Maßnahmen. Rückblickend würde ich sagen die letzten 3 Jahre waren doch recht extrem und die eine oder andere Wunde wird von vielen Aktionären noch zu lecken sein.

      Zu meiner Person:
      Ich beschäftige mich mehr oder weniger seit ca. 20 Jahren mit Aktien. Meine ersten Aktien waren Hoechst AG, AEG und Fiat. Ich investierte damals ca. 1000-1500 DM.

      Vom Anlagetyp her bin ich ein Spekulant, der manchmal 50% seines Depot`s in Optionscheinen hat, die anderen sind dann Neuer Markt. Halte aber auch wieder zu 100% "Stocksolide" Aktien aus dem M- und S-DAX. Ich bin immer zwischen 90-100% investiert. Also voll investiert. Somit rechne ich mich dem Lager der Bullen zu. Ich bin ein relativ schneller Trader, besonders das letzte Jahr. Es gibt und gab Momente in den ich mein gesamtes Depot innerhalb weniger Minuten von offensive auf deffensive umgeschichtet habe, halte manche aber auch Monate und sogar Jahre durch. Je nachdem. Es gibt oder gab auch Augenblicke wie am 11 September wo ich mich aus ethisch, moralischen Gründen entschied, aus gewissen Ereignissen kein Kapital zu schlagen. (Ich habe mir eine 14 tägige Handelssperre auferlegt. Die Auswirkungen auf mein Depot kann sich ja jeder denken.) Ich glaube daraus wird ersichtlich das Geld, Performence usw. nicht mein Hauptantrieb in diesem Spiel sind.(Für mich ist es auch ein Spiel, manchmal auch mit recht hohen Einsätzen und ich Spiel am liebsten gegen die Bank.) Mir geht es mehr darum ob ich mit meiner Analyse richtig oder falsch liege. Für mich ist Börse oftmals auch eine Art Denksport. Ich versuche Übertreibungen nach unten zu finden.

      Meine primäre Strategie ist Qualitätstitel zu kaufen, die aus irgendwelchen Gründen besoders und zu Unrecht unter Druck geraden sind und ich versuche vom Timming her denn Zeitpunkt der Korrektur zu erwischen. Da geht dann richtig die Post ab (50-100% Gewinn in wenigen Wochen und Monaten sind dann keine Seltenheit). Da ich leider nicht immer denn optimalen Zeitpunkt erwische, achte ich auf Qualität. Denn manchmal/oftmals muß man ein wenig Geduld mitbringen. Die ich leider nicht immer habe. Dies möchte ich gerne am Beispiel von IBM 1993 kurz erläutern. IBM hatte damals mit gewissen Managementprobleme zu kämpfen. Worauf hin Lou Gerstner der neue CEO wurde. Ein Manger von Nabisco (Kraft/Nahrungsmittel)der bis dahin wenig mit EDV zu tun hatte. Desweitern veröffentlichte IBM dann einen Q1/93 Verlust von 5 Mrd. US $. Nachdem sich der erste Rauch verzogen hatte kaufte ich mir dann ein paar IBM. 6 Monate später verkaufte ich dann IBM mit ca. 60% Gewinn, hätte ich noch ein paar Wochen länger mit dem Verkaufen gewartet wäre es deutlich mehr geworden.

      Warum kaufte ich IBM?
      1. Sollte BigBlue Pleite gehen, haben wir ganz andere Probleme als uns um unser Geld zu sorgen. 2. Wie steht man als erfolgreicher Manager da? Alle Leichen aus dem Keller holen, sagen wie schlecht es doch um die Firma steht usw. usw. DaimlerChrysler Wachablösung Reuter/Schremp (Auf einmal hatte Daimler 6 Mrd. DM Verlust. Dämmert was?)

      Warum verkaufte ich zu diesem Zeitpunkt IBM?
      Ich brauchte mal wieder Geld für die angenhmen Dinge des Lebens. Meiner Ansicht nach sollte Geld nicht auf der Bank verschimmeln. Denn dazu ist das Leben zu kurz.

      Soviel mal für den Anfang. Ich werde mich mal bei Gelegenheit zu den Themen Zielstellung (Was will ich, womit erreichen?) und den Themen Strategie und Taktik auslassen (Wie, womit und wodurch will ich mein Ziel erreichen?). Vielleicht gelingt es mir ja, denn Unterschied zwischen strategischen und taktischen Anlagen zu erläutern. Oder vielleicht habe ich ja Lust, mal die eine oder ander Aussage Ihrer Einführung in Frage zu stellen. Denke da konkret an "Das Hauptmerkmal sollte meiner Meinung auch darin liegen "Fehler" zu vermeiden!" Wo ich Ihre Meinung so nicht teile.
      - Wodurch entsteht Wissen? Try and Error!
      - Erfahrungen kann man nicht lernen, man muß Sie sammeln.

      In der Hoffnung auf einen regen Austausch.

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 12.01.02 11:23:01
      Beitrag Nr. 7 ()
      @Guten Morgen liebe Aktionäre, guten Morgen Herr Biotron :)

      Danke für Ihren Anfangs-Beitrag. Besonders gut fand ich dass Sie eine selbsteinschätzung vornahmen, also welchem Lager Sie angehören, oder welchen Anlegertyp Sie verkörpern. Dieser Hinweis ist nämlich für unser Kapital-Investment unerlässlich.

      Der Anfang

      Die Selbseinschätzung des Anlagetyps !! Ist absolut Charakterabhängig. Jemand der sehr selbstbewusst ist wird zumindest am Anfang niemals einen Autowert, sondern eher ein Papier zeichnen, welches [/b]Dynamik verspricht.

      Ist meiner Ansicht nach eigentlich ziemlich schwierig. Und dies aus mehreren Gründen. Man kann sich selbst überhaupt nicht wirklich einschätzen, welchem Anlagetyp man angehört. Anfangs ging auch ich davon aus dass ich ja eigentlich eher zu den konservativen Anlegern zu zählen wäre. Letztendlich hatte ich ja ausschliesslich Marktführer im Depot. Weit gefehlt. Ich hatte ausschliesslich einzelne Aktien ins Depot genommen. Natürlich hatte ich ein Gespräch mit einem Geldinstitut, wie und wo ich eine Geldanlage tätigen könnte. Aber schon als ich damals aus dem Büro ging wusste ich dass dies niemals mein System werden konnte.

      Also dass an die Hand nehmen lassen von einem anderen, auch wenn dieser ein Geldinstitut darstellte. Was mir überhaupt nicht passte war, dass die Bank ausschliesslich in Fonds investieren wollte. Dass diese zufälliger weisse alle aus Ihrem Hause kam war kein Zufall. Aber deswegen mussten sie ja nicht schlecht sein. Aber ich wusste lediglich in welchem Sektor hier investiert wurde. Einzel-Werte konnten oder wollten nicht genannt werden. Es war also sehr wahrscheinlich dass der Fondmanager Titel kaufte von denen ich persönlich die Finger gelassen hätte. Oder andere verkauft welche ich jedenfalls gehalten hätte. Ohne Einfluss eben. Damit konnte und kann ich heute noch nicht leben.

      Also machte ich dass naheliegende. Ich besorgte mir von einem Freund diese ganzen kleinen Börsenblättchen um mir den einen oder anderen Wert anzuschauen. Ich kann mich leider nicht mehr an den genauen Namen erinnern. Jedenfalls wurden dort 10Jahres-Charts abgebildet. Eine feine Sache. Wenn eine AG über einen solchen Zeitraum erfolgreich gewesen ist, sollte dies wohl auch die nächsten Jahre erreichen oder? Meine Wahl für diese Titel war also genau genommen zwingend. Einen Bericht fand ich besonders erwähnenswert. Dort wurde nämlich dargestellt, warum eine Generel Electric gegenüber einer Siemens so outperformed ist.

      Und als ich dort las wieviel ein Mitarbeiter von GE gegenüber einem von Siemens generierte, wusste ich, warum amerikanische Firmen erfolgreicher waren. Natürlich war es kein Zufall dass ich ausschliesslich Titel aus den USA kaufte. Und dass hier die Marktführer genommen wurde war einleuchtend. Sie wurden es weil die AG offensicht ein gutes Management ausweissen konnte. Aber von wegen Konservativ. Mein Depot war gar nicht konservativ sondern genau genommen sehr spekulativ. Ich hatte ausschliesslich einzelne Aktien gekauft. Nicht einen einzigen Fond, oder gar einen andere Geldanlage. Rentenpapiere, mündelsichere Papiere,usw..! Nun gut.

      Es war relativ unwahrscheinlich dass alle meine Firmen pleite machten, aber unmöglich eben auch nicht. Aber schon jetzt war eigentlich ein fataler Fehler in meinem System. Ich hatte überhaupt keine Vorstellungen über meinen Anlagehorizont! Natürlich kaufte ich dies Titel um sie länger im Depot zu belassen, aber ich wusste nicht ab wann ich verkaufen wollte. Oder ab welchem Zeitpunkt ich einen Teil davon umschichten wollte, immer vorausgesetzt, die Papiere hätten sich z.b. verdoppelt.

      Damals viel mir dieser Makel gar nicht auf. Ich kaufte im Prinzip wild darauf los, ohne Sinn und Verstand, aber doch in der vollen Überzeugung ich ginge strategisch an dieses Projekt heran. Zugegeben. Ich hatte die Kardinalfehler wie fehlende Diversifikation unterlassen. Meine Titel kamen aus verschiedenen Sektoren und es war unwahrscheinlich dass all diese Bereiche gleichzeitig schlecht liefen. Aber genau genommen hätte ich zumindest einen guten Ölwert und einen wirklich guten Versorger in das Depot nehmen sollen. Eines darf man/frau ja nicht vergessen. Um eine Diversifikation in Ihr Depot zu bekommen muss man ziemlich viel Geld investieren. Eigentlich mehr wie der gemeine Kleinaktionär in der Realität zur Verfügung haben sollte.

      Man ist ja so geradezu gezwungen in Fonds zu investieren. Und eine gewisse Logik ist schon dabei, wenn der von mir geschätzte Herr Friedhelm Busch http://www.amazon.de/exec/obidos/search-handle-form/028-0253… behauptet, ein Kleinaktionär sollte doch eher Fonds bevorzugen um die so wichtige Streuung ins Depot zu bekommen! Aber man kann auch wie ich hingehen und nach und nach gute Einzeltitel kaufen. Eine Investment-Strategie ist und sollte ja auch viele Jahre aufgebaut sein, und veränderungen unterliegen bezüglich der Depot-Titel. Natürlich hatte ich vor nach und nach Werte aus anderen Sektoren hinzuzukaufen. Was ich natürlich nicht machte. Mein schöner Plan ging nämlich so ziemlich in die Hose. Es konnte gar nicht gut gehen, denn jetzt kam ein Faktor ins Spiel welchen ich überhaupt noch nicht kannte.

      Die Gier

      Ich hatte ja nie damit gerechnet innerhalb weniger Monate, ja Wochen nach Hause zu kommen und in meinem Depot eine Rendite im zweistelligen Bereich zu erkennen. Einzelwerte hatten in kürzester Zeit um bis zu 700,-DM zugelegt, und dies in wenigen Tagen! Ich konnte es nicht glauben. War ich in Wirklichkeit der geborene Trader und vertrödelte auf meiner Arbeit meine wertvolle Zeit? Offensichtlich, wenn ich mein Depot betrachtete. Ich Irrer kam ja gar nicht auf die Idee dass in diesem Moment praktisch auch die Putzfrau in unserem Betrieb dieselbe Performance ihr eigenen nennen konnte (hihihi..) Dummheit stirbt nie aus, und gerade bei Menschen welche glauben dagegen gefeit zu sein. Und dann machte ich den ersten Fehler.

      Ich verkaufte der ersten Titel mit über 30%Gewinn. Andere würden jetzt sagen dass ich hier aus reiner Intuition gehandelt haben könnte in weiser Vorraussicht auf den kommenden Salami-Crash. Wenn es denn so gewesen wäre. Und vor allem. Ich verkaufte einen guten Depotwert, ohne dass ich das Geld benötigt hätte. Warum? Ich wollte einfach den Erfolg, welchen ich aus reinem Glück hatte realistisch machen. Denn schon damals war mir klar dass Buchgewinne nur auf dem Papier stehen und keine wirklichen Gewinne sind solange ich sie im Depot belasse. Oh ja, Motzki wollte sich beweisen welcher toller Bursche er war und so erfolgreich an der Börse.

      Diese ganzen Partys damals. Denn ganzen Abend wurde ausschliesslich über Aktien,Stops,Optionsscheine, Gewinne, usw.. schwadroniert. Verluste gab es damals so gut wie gar nicht. Es war völlig egal wo das Geld investiert wurde. Es wurde Gold. Freunde von mir welche seit wenigen Monaten an der Börse waren sprachen andere an als hätten sie die letzten Jahrzehnte ihre Erfahrungen gesammelt. Und vor allem. Andere, noch nicht infizierte wurden mit unseren Gewinnmeldungen gnadenlos angesteckt. Das hier ein gross angelegter Kettenbrief lief kam uns Dummköpfen überhaupt nicht in den Sinn.

      Das hier etwas nicht stimmen konnte spürten wir ja doch irgendwie alle im Unterbewusstsein, aber wirklich wahrhaben wollte dies keiner. Warum auch? Es war alles perfekt! Arbeiten war zu einer Nebentätigkeit verkommen. Der Blick am Mittag ins virtuelle Depot war zum normal geworden. Ich verkaufte also einen Titel um einen anderen zu kaufen. Völlig verrückt. Wenn ich wenigstens nur einen Teil verkauft hätte um mit dem neu gekauften Titel noch mehr Streuung ins Depot zu bringen.

      Aber alle Anteilscheine eines Wertes ohne Not und aus reiner Geldgier zu verkaufen war einfach idiotisch, weil es planlos war. Planlos war es weil ich zu diesem Zeitpunkt ja noch über liquide Barmittel verfügte. Denn hier kommt noch ein sehr sehr wichtiger Faktor ins Spiel. Niemals ohne liquide Mittel dieses Spiel zu betreiben. Ein Barbestand von ca. 25% in Baisse-Zeiten und von ca. 5% in Hausse-Zeiten sollte unerlässlich sein. Über den prozentuallen Anteil lässt sich streiten, aber es muss immer Bargeld vorhanden sein, aus rein strategischer Sicht!

      Fortsetzung folgt:" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.amazon.de/exec/obidos/search-handle-form/028-0253… behauptet, ein Kleinaktionär sollte doch eher Fonds bevorzugen um die so wichtige Streuung ins Depot zu bekommen! Aber man kann auch wie ich hingehen und nach und nach gute Einzeltitel kaufen. Eine Investment-Strategie ist und sollte ja auch viele Jahre aufgebaut sein, und veränderungen unterliegen bezüglich der Depot-Titel. Natürlich hatte ich vor nach und nach Werte aus anderen Sektoren hinzuzukaufen. Was ich natürlich nicht machte. Mein schöner Plan ging nämlich so ziemlich in die Hose. Es konnte gar nicht gut gehen, denn jetzt kam ein Faktor ins Spiel welchen ich überhaupt noch nicht kannte.

      Die Gier

      Ich hatte ja nie damit gerechnet innerhalb weniger Monate, ja Wochen nach Hause zu kommen und in meinem Depot eine Rendite im zweistelligen Bereich zu erkennen. Einzelwerte hatten in kürzester Zeit um bis zu 700,-DM zugelegt, und dies in wenigen Tagen! Ich konnte es nicht glauben. War ich in Wirklichkeit der geborene Trader und vertrödelte auf meiner Arbeit meine wertvolle Zeit? Offensichtlich, wenn ich mein Depot betrachtete. Ich Irrer kam ja gar nicht auf die Idee dass in diesem Moment praktisch auch die Putzfrau in unserem Betrieb dieselbe Performance ihr eigenen nennen konnte (hihihi..) Dummheit stirbt nie aus, und gerade bei Menschen welche glauben dagegen gefeit zu sein. Und dann machte ich den ersten Fehler.

      Ich verkaufte der ersten Titel mit über 30%Gewinn. Andere würden jetzt sagen dass ich hier aus reiner Intuition gehandelt haben könnte in weiser Vorraussicht auf den kommenden Salami-Crash. Wenn es denn so gewesen wäre. Und vor allem. Ich verkaufte einen guten Depotwert, ohne dass ich das Geld benötigt hätte. Warum? Ich wollte einfach den Erfolg, welchen ich aus reinem Glück hatte realistisch machen. Denn schon damals war mir klar dass Buchgewinne nur auf dem Papier stehen und keine wirklichen Gewinne sind solange ich sie im Depot belasse. Oh ja, Motzki wollte sich beweisen welcher toller Bursche er war und so erfolgreich an der Börse.

      Diese ganzen Partys damals. Denn ganzen Abend wurde ausschliesslich über Aktien,Stops,Optionsscheine, Gewinne, usw.. schwadroniert. Verluste gab es damals so gut wie gar nicht. Es war völlig egal wo das Geld investiert wurde. Es wurde Gold. Freunde von mir welche seit wenigen Monaten an der Börse waren sprachen andere an als hätten sie die letzten Jahrzehnte ihre Erfahrungen gesammelt. Und vor allem. Andere, noch nicht infizierte wurden mit unseren Gewinnmeldungen gnadenlos angesteckt. Das hier ein gross angelegter Kettenbrief lief kam uns Dummköpfen überhaupt nicht in den Sinn.

      Das hier etwas nicht stimmen konnte spürten wir ja doch irgendwie alle im Unterbewusstsein, aber wirklich wahrhaben wollte dies keiner. Warum auch? Es war alles perfekt! Arbeiten war zu einer Nebentätigkeit verkommen. Der Blick am Mittag ins virtuelle Depot war zum normal geworden. Ich verkaufte also einen Titel um einen anderen zu kaufen. Völlig verrückt. Wenn ich wenigstens nur einen Teil verkauft hätte um mit dem neu gekauften Titel noch mehr Streuung ins Depot zu bringen.

      Aber alle Anteilscheine eines Wertes ohne Not und aus reiner Geldgier zu verkaufen war einfach idiotisch, weil es planlos war. Planlos war es weil ich zu diesem Zeitpunkt ja noch über liquide Barmittel verfügte. Denn hier kommt noch ein sehr sehr wichtiger Faktor ins Spiel. Niemals ohne liquide Mittel dieses Spiel zu betreiben. Ein Barbestand von ca. 25% in Baisse-Zeiten und von ca. 5% in Hausse-Zeiten sollte unerlässlich sein. Über den prozentuallen Anteil lässt sich streiten, aber es muss immer Bargeld vorhanden sein, aus rein strategischer Sicht!

      Fortsetzung folgt:[/b]
      Avatar
      schrieb am 12.01.02 11:34:42
      Beitrag Nr. 8 ()
      @Es soll keine Werbung für Herrn Busch erfolgen.

      Aber gerade Jemand, welcher in den Anfängen steht, sollte eventuell einige Worte über Börse, Strategien,usw..lesen!

      Herrn Busch kenne ich seit Jahren als eher seriösen Anleger-Berater. Ganz davon abgesehen hat er viele Jahrzehnte Börsenerfahrung. Deshalb der Hinweis auf seine Bücher. Leider klappt das nicht mit dem diesbezüglichen Link zu Amazon nicht.

      Freundlichst

      HM
      Avatar
      schrieb am 12.01.02 12:18:30
      Beitrag Nr. 9 ()
      @herr.motzki:
      Einen schönen Thread haben Sie hier eröffnet! Jeder Anleger, der sich selbst gegenüber ehrlich ist, kann Ihre Erfahrungen bestätigen. Besonders hervorheben möchte ich zwei (zusammenhängende) Aspekte, die Sie angesprochen haben:

      1. Was für ein Anlegertyp bin ich? Diese Frage nach der Anlage-Strategie muss sich jeder stellen und dann konsequent der Strategie folgen. Anderenfalls läuft man Gefahr durch "planlose" Aktivitäten sein Vermögen zu verspielen (Sie haben dies sehr anschaulich dargelegt).

      2. Definition des Zeithorizontes. Bereits beim Kauf eines Wertes sollte man sich überlegen, wie lange man die Aktie halten möchte - nur zum Zocken bis zu einem definierten Kursziel (+/-) oder als sog. Langfristanlage, um auch einmal voller Freude einen Zehnjahreschart betrachten zu können. Macht es Sinn, einen fundamental guten Wert ohne Not zu verkaufen, nur weil ein (steuerfreier) Gewinn in Höhe von x% auf dem Papier steht? Dies ist eine der ganz zentralen Fragen! Die richtige Antwort darauf gibt es leider nicht, man muss sie sich aber stellen!
      Avatar
      schrieb am 12.01.02 13:11:39
      Beitrag Nr. 10 ()
      @All

      Ich muss mich in einer Sache leider revidieren. Eigentlich wollte ich ja kein Tagebuch oder ähnliches führen. Jedoch komme ich nicht wirklich darum herum. Mein damaliges Verhalten/Unverhalten steht ja in unmittelbarem Verhältnis zu meinen jetztigen Strategien, und wurde ja gerade durch dieses ausgelöst. Ohne die eine oder andere Begebenheit zu benennen, wäre so manches ein wenig aus dem Kontext gezogen. Deshalb werde ich persönlich eine Halb/Halb-Form wählen, wenigstens in einigen Fällen. Jede Form welche hier gewählt wird wird willkommen sein! Sie ist auch nicht der Kernpunkt hier.

      Dieser besteht darin, einen Pool aus Erfahrungen, Strategien, Lernprozessen, usw.. zu bilden, von dem wir ALLE etwas haben!!

      @Hallo Biotron

      Das Sie mit meiner Aussage bezüglich Fehler vermeiden ein kleines Problem haben kann ich beim zweiten durchlesen nun verstehen. Ich hatte mich hier ein wenig unglücklich ausgedrückt. Oder zu unklar. Im Laufe der nächsten Beiträge werde und kann ich auch darauf eingehen und benennen was genau ich eigentlich damit meine!

      @Guten Tag Herr O_Mar

      Danke für Ihren Beitrag. Ich bin mir sicher es werden noch weitere von Ihnen folgen. Hoffe ich zumindest!!


      Mit freundlichen Grüssen

      HM
      Avatar
      schrieb am 12.01.02 16:26:44
      Beitrag Nr. 11 ()
      Hallo Herr Motzki,

      Sie haben einen interessanten Thread eröffnet! Ich halte das Thema für wichtig, da gemeinhin die Bedeutung von Regeln, Strategie und Disziplin weit überschätzt werden.

      Nicht Regeln, sondern Urteilskraft sind für den Börsenerfolg entscheidend.

      Urteilskraft erlangt man allein durch Erfahrung. Wenn man nicht gerade Daytrader ist, oder mit einer anderen Strategie agiert, bei der viel auf eine Karte gesetzt wird, ist Disziplin als Risikokontrolle nicht nur überflüssig, sondern vor allem ein Hemmnis, um aus Erfahrung zu lernen. Die Frage, ob man z.B. einen Verlust per Verkauf begrenzen oder im Gegenteil nachkaufen soll, ist nicht ein für alle mal zu entscheiden.

      > Ich kann mich leider nicht mehr an den genauen Namen erinnern. Jedenfalls wurden dort 10Jahres-Charts abgebildet.
      Dabei handelte es sich sicher um die Actienbörse des Stuttgarter Aktienclub. Wer einmal eine Werbung von denen gelesen hat, kennt so ziemlich den Inhalt sämtlicher Ausgaben. Das Blatt wendet sich an Anleger, die sich selbst für unmündig halten, und nach einem getätigten Aktienkauf sich nie wieder mit dem Investment befassen wollen. Einen Actienbörse-Leser erkennt man spätestens nach 2 Sätzen.

      > Die Selbseinschätzung des Anlagetyps !!

      Auch ich halte die Selbsterkenntnis für den zentralen Punkt eines Anlagestils. Allerdings gehen die Standardfragen der Börsenmagazine und Fondsverkäufer an der Sache vorbei. Alter, Anlagehorizont und Risikofreude sind nur von untergeordneter Bedeutung. Wichtig erscheint mir:
      Was sind meine Stärken und Schwächen?
      Schwimme ich lieber mit dem Trend oder investiere ich abseits?
      Wie und wie oft informiere ich mich?
      Macht es mir Spaß, mich täglich mit Börsenthemen zu befassen, oder treffe ich meine Entscheidungen z.B. bei einer jährlichen Überprüfung des Depots?
      Welche Themen interessieren mich? Was ist mir sympathisch?
      Wie schnell oder langsam bin ich bei meinen Entscheidungen? Wie passt das mit der Geschwindigkeit des Marktes zusammen, in dem ich trade?
      Bin ich eher ein Einkäufer- oder Verkäufertyp? Ersterer wird niedrige Preise mögen, auch wenn der Chart erschreckend aussieht, letzterer bevorzugt starke Trends, auch wenn das KGV irrsinnig hoch ist.
      etc.

      Es gibt viele Strategien, mit denen man Geld an der Börse verdienen kann. In unterschiedlichen Börsenphasen und Märkten sind unterschiedlich Strategien jeweils besonders erfolgreich. Momentumplayer konnten z.B. in der Dienstmädchenhausse am NM außergewöhnlich profitieren. Während des Salamicrashs war man damit bestenfalls gar nicht mehr investiert.

      Wenigen, erfahrenen Anlegern gelingt es, ihre Strategie rechtzeitig den Märkten anzupassen. Wem dies nicht gelingt, sollte seine Strategie beibehalten, denn es wird wieder eine Marktphase kommen, in der die eigene Strategie outperformt. Auf keinen Fall sollte man nach einer längeren Pechsträhne, zu einem anderen Anlagestil überlaufen. z.B. haben Valueinvestoren während des TMT-Hypes gnadenlos underperformt. Als die letzten Wankelmütigen ihre Strategie änderten und auch in TMT investierten, platzte die Blase und nur noch Value-Titel brachten eine positive Rendite.

      So viel fürs erste!

      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 12.01.02 18:26:59
      Beitrag Nr. 12 ()
      ich mach auch mal nen kurzen Anfang:

      Ich habe als Anleger einen Vorteil ggü einigen hier, ich habe ähnliches schon einmal mitgemacht, was sich in den letzten 3 Jahren vollzogen hat.

      Es muß Anfang der 80er gewesen sein, als ich erstmals mit Aktien in Berührung kam. Zu Beginn meines Studiums lernte ich ein paar mehr oder weniger sympathische Leute kennen, aber am Anfang ist die Auswahl nicht so groß...die alle mit Aktien "was machten" und scheinbar auch Ahnung hatten.
      Vor allem machten sie damals auch einiges Geld damit und ich dachte mir, daß das doch nicht so schwer sein könnte, zumal die Leute mir nicht sehr viel klüger vorkamen als ich selbst und mir mit der Zeit auch eher unsympatischer wurden.

      Also dachte ich mir: wieso sollen diese Blödmänner reich werden und Du stehst nur daneben und guckst zu. Also guckte ich ab jetzt auch den Wirtschaftsteil der Zeitung an und las, was denn so angeblich gut sei. Bayer war die erste Aktie, die zahlten damals soviel Dividende wie man auf dem Sparbuch Zinsen kriegte.
      Das Geld kam auch vom Sparbuch, ich hatte schon während der Schulzeit ein bißchen was angespart, alles selbstverdient in den Ferien und mit Nachhilfe.

      Natürlich stieg der Wert auch, weil wir auch damals eine Zeit hatten, wo eigentlich alles stieg, die frühen 80er Jahre. Dazu kamen dann weitere solide Werte wie Kaufhof (gab es damals noch als einzelne Aktie), Vw und andere

      Der erste Fehler war damals mit Sicherheit der, mich zu überschätzen, ich hatte von Aktien eigentlich überhaupt keine Ahnung - und der zweite kam dazu: auf Tips hören.

      Aber dazu später, ich muß jetzt was essen und der Samstag abend ist zu schade, um hier zu schreiben...
      Avatar
      schrieb am 12.01.02 22:23:30
      Beitrag Nr. 13 ()
      +++ hallo herr motzki - gute idee, einen solchen thread mit den von ihnen genannten intentionen zu eröffnen +++

      +++ mein name war bisher leider nie programm +++
      +++ im April 1999 wurde ich von der börsen-leidenschaft infiziert +++
      +++ damals brüllte es auf dem Titelblatt der CAPITAL:
      1000% Gewinn? NEUER MARKT - CAPITAL BEWERTET ALLE 78 AKTIEN - Wo der Einstieg lohnt - Wann es gefährlich wird +++
      +++ ce consumer wurde im heft bei einem kurs von ca. 240 euro zum kauf empfohlen, em.tv genauso bei 800 euro, usw. und so fort ... +++

      +++ nachdem ich mich eifrig in zahllosen Publikationen "schlau" gemacht hatte, stieg ich diversifiziert ein - mittlerweile war es März 2000 geworden +++
      +++ dies war ein fehler, den ich bis heute - finanziell gesehen - noch nicht ausbügeln konnte +++
      +++ einzig und alleine meiner stop-loss-strategie habe ich es zu verdanken, dass ich nicht gänzlich ruiniert wurde +++

      +++ ich glaube auch, dass mittlerweile der letzte bulle in mir gestorben ist - nun ja, die nachzucht ist noch da +++
      +++ das heißt aber nicht, dass ich nun resigniere - nein im gegenteil: ich bin noch immer genauso fasziniert von der börse wie im märz 2000 +++
      +++ leider habe ich die erfahrung machen müssen, dass man an der börse durch fleiß, aktionismus und verstärktes, tatkräftiges handeln und mit einer noch so optimistischen einstellung nichts, aber auch gar nichts besser machen kann +++
      +++ was haben wir noch bereits gelernt: das wichtigste in einer baisse ist: diese erstmal zu erkennen +++
      +++ und was weiter: die börse ist eine mischung aus schach und roulette +++

      +++ soweit für heute - dieses war der erste teil ... +++
      +++ und gruß +++
      Avatar
      schrieb am 13.01.02 11:56:04
      Beitrag Nr. 14 ()
      Erkenne dich selbst ...

      Einen ganz wichtigen Punkt habe ich vergessen:
      Kann ich Geschäftsberichte und Bilanzen lesen und verstehen?
      Wenn ja, ist dies ein wertvoller Vorteil und man kann Stock Picking betreiben, die auf lange Sicht erfolgreichste Strategie.
      Für mich sind dabei deutschsprachige Berichte kleinerer Unternehmen leichter zu verstehen.

      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 13.01.02 12:12:37
      Beitrag Nr. 15 ()
      Guten Tag Herr Motzki

      Zunächst möchte ich mich für ihre Intention und die bisher
      rege Beteiligung bedanken.

      Ich habe alle Beiträge mit Interesse und Zustimmung gelesen.
      Was mir aber auffiel ist die interessante Übereinstimmung
      im Kontext aller Beiträge:

      "Jeder der Autoren lässt eines klar erkennen. Ein erfolgreicher Aktionär oder Trader wächst mit seinen schlechten Erfahrungen, nicht mit den guten!"


      Alle Kleinanleger oder Big-Player (und die die sich dafür halten) sollte sich darüber im klaren sein, das nur sehr sehr wenige als kleine Kostolanys geboren werden oder im Laufe ihres Anlegerlebens dazu werden könnten.

      AFC, Legend-Investor;)
      Avatar
      schrieb am 13.01.02 12:46:46
      Beitrag Nr. 16 ()
      Hallo AFC,

      >"Jeder der Autoren lässt eines klar erkennen. Ein erfolgreicher Aktionär oder Trader wächst mit seinen schlechten Erfahrungen, nicht mit den guten!"

      Entschuldigung, aber da bin ich anderer Meinung. Sicher gibt es glückliche Gewinne, bei denen man nichts lernen kann (z.B. die eigene Aktie wird von einem einflußreichen Börsenbrief ins Musterdepot aufgenommen). Auf Dauer kommt es aber darauf an, die Chancen zu erkennen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit Erfolg haben werden. (z.B. ergeben sich während einer Kapitalerhöhung in einem schwachen Markt oft gute Einstiegskurse.) Die Urteilskraft wächst hier mit der Zahl der gelungenen Investments.
      Negative Erfahrung aufgrund regelrechter Fehler wird man nicht wiederholen und spielen nach ein paar Jahren kaum noch eine Rolle.

      ciao

      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 13.01.02 16:01:37
      Beitrag Nr. 17 ()
      Guten Tag meine Herren

      Wie so oft wird die Wahrheit wohl in der Mitte liegen. Beide Seiten sind meiner Ansicht nach unerlässlich und eines haben die letzten zwei Jahre auch gezeigt. Wir alle haben die extreme Form nach beiden Seiten erleben dürfen/müssen. Sowohl nach oben als auch nach unten. Und gerade weil es so extrem ablief hat sich hier die Spreu von dem Weizen getrennt. Sowohl was die Wirtschaft in Form der einzelnen AG`s betraf. Also auch das viele Kleinaktionäre mit wenig oder gar keiner Erfahrung auf der Stecke blieben.

      Ich meine jetzt nicht nur in finanzieller Form sonder auch in psychischer. Denn Geld haben wohl die meisten verloren, gute wie schlechte, grosse wie kleine! Aber einen merklichen Unterschied können Sie beide auch jetzt noch feststellen. Die Einstellung vieler Shareholder hat sich merklich verändert. Bei manchem wurde ein psychisches Trümmerfeld hinterlassen welches wohl Jahre andauern wird. Bei manchem geht es soweit dass er sich engültig vom Parkett verabschiedet hat.

      Deshalb sollten wir auch einmal genauer definieren.

      Was ist eigentlich Erfahrung?

      Erfahrung ist ja sowohl temporär als auch ein dauernder Zustand. Sie tretet ja auch in den verschiedensten Formen auf und hinterlässt auf so viele verschiedene Art&Weise ihre Spuren und Eindrücke. Hier einige Fall-Beispiele aus meinem persönlichen Umfeld.

      In diesen ganzen Monaten des schleichende Niedergangs der Indizes, allgemein bekannt unter der griffigen Formel "Salami-Crash" hatten sich mehr und mehr meiner Bekannten und Freunde vom Parkett verabschiedet. Gerade die damals verwegensten waren plötzlich recht kleinlaut geworden. Alle waren nach und nach überfordert. Sowohl in finanzieller als auch psychischer Hinsicht. Manche sassen auf Krediten womit Sie ihre schnellen Reichtum finanziert hatte. Die erste Regel der Börse zeigte jetzt warum sie so lange Bestand hat und immer haben würde.

      Es sollten immer nur Geldmittel eingesetzt werden, welche nicht zum Lebensunterhalt benötigt werden

      Und schon gar nicht Kredite. Viele wussten bis zu diesem Zeitpunkt nicht einmal dass die Bank berechtigt ist das Depot glatt zu stellen um die Kredite zu tilgen, wenn absehbar ist dass es anders nicht mehr geht. Dadurch verbunden war nun natürlich der Umstand dass die nun völlig verunsicherten Aktionäre einer Komponente verlustig wurden, welche aber meiner Ansicht nach zu den wichtigsten zähl.

      Die Zeit

      Viele hatten schon lange die Kontrolle über ihr eigenes Handeln verloren, selbst wenn sie jetzt versuchten ruhig und sachlich diese Situation zu meistern. Wenn der Ton der Bank immer rüder und direkter wird ist absehbar dass einem dieselbe so langsam aus den Händen gleitet. Heute können wir es uns natürlich leicht machen wenn wir sagen dass bestimmte Werte, gerade am Neuen Markt niemals wieder auf die Beine kommen würden.

      Aber zumindest in den Anfangszeiten keimte ja immer wieder Hoffnung auf dass es wieder nach oben gehen sollte. Konnte irgendjemand wirklich ahnen dass z.b. eine Intershop,EM-TV, zu Pennystock würden? Viele kannten damals nicht einmal den Begriff des SL! Wir dürfen und können die damalige Situation nicht mit jetzt vergleichen. Dies wäre kontraproduktiv. Heute wissen wir mit Abstand mehr, alle zusammen. Immerhin hatten viele zum ersten mal das Verngügen einen Crash, in welcher Form auch immer erleben zu dürfen.

      Und jetzt aber zum Kern des ganzen! Ich bin einer der wenigen aus meinem persönlichen Bekanntenkreis, welcher nicht nur dabei geblieben ist, sondern auch noch seine Recherchen und sein Engagement verstärkte. Und im Gegensatz zu vielen anderen, habe ich meinen letzten Pfennig zusammengekratzt, und teilweise sogar mein Konto überzogen,nach dem 11.September, als wir auf brutalen Tiefsständen angekommen waren, um zu verbilligen. Eigentlich sollten wir zumindest in dieser Woche alle dieselben Erfahrungen haben.

      Aber wir haben Sie alle miteiander gänzlich anders wahr genommen. Wo völlig überforderte unerfahrene Börsenneulinge ihre Shares praktisch herschenkten, standen andere bereit, um in diesem ganzen Chaos die Gunst der Stunde zu nutzen, um fast zum Nulltarif bedient zu werden. Ich hatte einen solchen Absturz vorher auch noch nie erlebt. Genau genommen hatte ich also gegenüber den Frischlingen keinen wirklichen Vorteil bezüglich der Erfahrung. Aber genau hier möchte ich ansetzen meine Damen und Herren.

      Warum hat Motzki anders reagiert als viele andere?

      Ich schätze mal überwiegend wegen des Charakters. Offensichtlich war ich trotz Chaos immer noch in der Lage nicht in Panik zu verfallen, sondern im Gegensatz genau das Gegenteil der breiten Masse zu tun. Nicht vergessen. Damals wusste niemand mehr wohin die Reise gehen würde, und wann dieser ganze Wahnsinn endlich aufhören sollte! Heute haben wir gut reden von wegen das war absehbar,usw..! Das ist lächerlich und völlig unglaubwürdig. Wenn dies so wäre hätten wir alle miteinander ein dickes Plus im Depot!

      Aber warum müssen die meisten immer noch überwiegend Verlust ausweisen? Weil diese ganzen Anleger nicht mit einer solchen Wendung der Dinge rechneten! Mir ging mindestens genauso der Hinter auf Grundeis wie vielen andern auch. Zu diesem Zeitpunkt war ich mit einem fünfstelligen Betrag an Buchverlusten gesegnet. Wer hier noch von Cool bleiben und Sachlichkeit spricht, hat wohl noch nie solche Summen auf dem Papier verlorenen, die in Jahren angespart wurden. Es kann also behauptet werden dass wir alle Erfahrungen erleben und auch sammeln.

      Aber wie wir sie aufnehmen und verarbeiten ist der Kern auf welchen es ankommt!


      Freundlichst

      HM

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Fortsetzung folgt:
      Avatar
      schrieb am 14.01.02 00:01:20
      Beitrag Nr. 18 ()
      Hallo Motzki,

      Deine Ausführungen sind lesenswert und auch die anderen Beiträge sind interessant. So richtig in das Börsengeschehen bin ich zwar erst im August 2000 eingestiegen, also nach dem ersten Kursverfall, aber das war bei mir nicht der eigentliche Grund, warum ich die Finger von Technologieaktien oder vermeintlichen Wachstumsperlen gelassen habe.

      Im Grunde versuche ich Dinge so systematisch und einfach wie möglich anzugehen. Daher habe ich im August 2000 begonnen, mir ein einfaches lowfive-Depot nach einer Dividendenstrategie für den DAX aufzubauen. Das habe ich durchgehalten und bis heute zwar noch nichts gewonnen, aber auch noch kein Kapital verloren.

      Da meine Aktienanlage in DAX-Werte nicht über die Aktienmärkte diversifiziert ist, habe ich dann noch ab Juli 2001 ein Weltportfolio aus vier Fonds gestartet. Auch mit dem Weltportfolio bin ich jedenfalls im Moment recht zufrieden und werde hier weiterhin kräftig einzahlen.

      Dritte Säule werden Anleihen sein, in die ich umschichte, wenn sich mein Anlagehorizont auf weniger als fünf Jahre verkürzt. Auch hier werde ich wohl einen soliden Weg gehen und Bundesschatzbriefe kaufen. Das Konto bei der Bundesschuldenverwaltung habe ich mir schon mal eingerichtet.

      Mit diesen drei Säulen: DAX-Aktien nach der Dividendenstrategie, Weltportfolio aus vier Fonds und Bundesschatzbriefe hoffe ich jedenfalls mein Anlageziel bis 2008 zu erreichen. Noch will ich mich nicht auf eine mögliche Rendite festlegen, die ist nämlich im Moment bei mageren 0,4% (interner Zinssatz der Ein- und Auszahlungen sowie Depotbestand). Aber ich habe ja auch noch kein gutes Aktienjahr erlebt und immerhin konnte ich das Kapital bisher vollständig erhalten.

      Meine Einschätzung ist, dass ich mit einer langfristig orientierten Strategie und ausreichender Diversifikation, die auf ein hin und her verzichtet, am besten fahren werde. So habe ich auch im letzten Jahr keine Aktienbestände abgebaut, sondern sogar weiter investiert.

      Viele Grüße Cornus
      Avatar
      schrieb am 14.01.02 11:06:51
      Beitrag Nr. 19 ()
      @Guten Tag Herr Cornus

      Sie haben mir hier ein wichtiges Stichwort gegeben.

      Die Dividente

      Sie ist ja einer der Kernpunkte, welchen ich beim Aufbau meines Depots zugrunde legen muss. Denn schon hier wird ja eine Vorauswahl getroffen in welche Werte und Anlagen ich investiere, oder investieren muss, um meine avisierte Renite überhaupt erreichen zu können. Herr Cornus z.b. ist offensichtlich nicht auf höchste, dafür aber auf eine umso sicherere Rendite aus.

      Genau deshalb bezeichnete ich mich selbst nachträglich auch als Risiko-Investor. Einzelwerte zu kaufen beinhaltet ein doch nicht unerhebliches Risiko. Wer kann schon sagen dass z.b. ein heute gesunder Dax-Wert in 10Jahren immer noch gesund ist, oder gar am Dax gelistet wird? Beim Kauf eines Dax-Index-Zertifikates oder eines Fonds, welcher überwiegend Dax-Schwergewichte beinhaltet, sieht die Sache ja doch ein weinig besser aus. Hier wird eine sehr breite Streuung in viele Unternehmen erreicht. Und nicht nur dass. Es wird vor allem zwangsläufig in viele Sektoren investiert, was gerade bei längeren Laufzeiten von Vorteil ist. Denn eines können wir anhand der Erfahrung über die letzten Jahrzehnte doch sagen. Alle Sektoren "zusammen" sind selten schwach. Und damit können schwächer laufende Titel von besser laufenden ausgeglichen werden. Allerdings auch bessere von Schwächeren ausgebremst, aufs Gesamtdepot gesehen. Wie man/frau möchte!

      Und selbst wenn ein Wert komplett raus fällt, indem er Konkurs anmeldet, trifft uns dies nicht sonderlich schwer. Bei einem Fond haben Sie in den meisten Fällen einen Fondanteil eines Einzelwertes von ca. 5% als Höchstwert! Und dies wäre eigentlich schon fast zu hoch. Bei einem Index-Zertifikat sieht die Sache natürlich gänzlich anders aus. Wenn z.b. beim Dax-Zertifikat eine Telekom oder eine SAP ihren Geist aufgeben würden, wäre dies schmerzlicher, als bei einem Telekom,-oder Software-Fond! Wenn Sie den finnischen Index kaufen würden und eine Nokia rausfliegen würde........? Sie sehen also. Wenn ich ein sehr risikoscheuer Anleger bin, muss ich hier schon bestimmte Anlage-Typen ausschliessen, wenn ich sauber und sachlich an die Sache heran gehe!

      Freundlichst

      HM

      Fortsetzung folgt:
      Avatar
      schrieb am 14.01.02 16:13:46
      Beitrag Nr. 20 ()
      Sorry, das in #11 erwähnte Blatt des SAC heißt "Börse Aktuell" (ein recht selbt-ironischer Titel).
      Die "Action Börse" wird von Hans Bernecker herausgegeben und wendet sich an ein ganz anderes Publikum.
      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 14.01.02 17:22:51
      Beitrag Nr. 21 ()
      Hallo Cornus,

      Du hast Dich ja auch hierher "verirrt" ;)

      Hallo Motzki,

      ich lese Deinen Tread seit einigen Tagen mit, ich finde ihn sehr gut! Ich bin seit Ende 1999 an der Börse, erst als "spekulativer NM-Langfristanleger", aber als mir die Baisse mein schönes Depot in wenigen Tagen zertrümmert hat, habe ich fast alles im 1. Zinssenkungspush verkauft und bin zum Daytrader geworden, bisher mit großem Erfolg.

      Ich bin jetzt zu der Ansicht gelangt, daß man an der Börse nur ein Vermögen aufbauen kann entweder mit konsequentem Daytrading (relativ schnell) oder mit konservativer Aktienanlage (langsam, aber solide) oder man investiert zyklisch wie Kostolany (was aber kaum einer beherrscht)

      Für Fonds gilt das Gleiche, wobei ich direkte Aktienanlage wegen der Flexibilität favorisiere.
      Avatar
      schrieb am 14.01.02 17:31:57
      Beitrag Nr. 22 ()
      @Guten Abend Herr Pantarhei

      Das könnte sein. Ich kann mich erinnern dass es eher in Grau gehalten wurde. Meistens mit irgendwelchen Charts auf dem Titelblatt. Hatte A5-Format. Wirkte eher wie ein detailliertes Kinoblättchen. Wobei ich sagen muss dass es um einiges besser war als Schmierenblätter vom Format eines H.Förtsch. Wenn ich heute daran denke dass ich solche Printmedien gelesen habe, dreht sich mir jetzt noch der Magen herum! Ohne Worte!!

      Aber etwas anderes. Nach Ihren Worten zu urteilen sind sie wohl eher jemand, der mehr im Sturm, als in der Defensive zu finden ist? Ein wenig mehr könnten Sie hier schon erzählen, immer vorausgesetzt Sie wollen dies natürlich! Mich persönlich würde dies jedenfalls interessieren.

      Schöne Grüsse von

      HM
      Avatar
      schrieb am 14.01.02 18:31:18
      Beitrag Nr. 23 ()
      @Guten Abend Herr Casel

      Ich machte beides. Im Moment lasse ich die Finger von kurzfristigen Trades. Day-Trading möchte ich nicht sagen, da ich in den meisten Fällen Ü-Positionen gehalten hatte. Mitunter auch über Wochen, je nach dem. Aber wenn dann sollte eine strikte und knallharte Trennung stattfinden. Aber jedenfalls bedarf es hierzu dass Sie denn ganzen Tag wirklich konzentriert beobachten können. Wenn Sie arbeiten ist das keine besonders gute Idee!

      Ist zu Anfang auch nicht einfach gute Short-Werte von guten Long-Werten zu unterscheiden. Da muss man sehr-sehr gut aufpassen, dass hier nichts durcheinander geht. Ich denke Sie wissen sehr genau von was ich spreche?

      Aber ich gebe Ihnen Recht dass man vor allem in einem volatilem Markt wie die letzten Monate gutes Geld verdienen konnte. Genau dies ist ja die Crux. Nicht immer ist es von Vorteil wenn Sie alle Positionen durchweg im Depot belassen. Gerade die Anleger welche wenigstens einen Teil durch SL glattstellen liessen, konnten sich Wochen später über schöne Wiedereinstiegskurse freuen.

      Ich möchte es einmal so betonen. Es war bestimmt kein Nachteil dass ich über die Monate immer wieder glatt stellte oder knappe SL setzte. Wenn ich dies nicht gemacht hätte würde ich heute ein echtes Problem haben!

      Freundlichst

      HM

      ++++++++++++++++++++

      Fortsetzung folgt:
      Avatar
      schrieb am 14.01.02 18:44:53
      Beitrag Nr. 24 ()
      ...so, ich melde mich auch mal wieder. Wie gesagt, wir schreiben das Jahr 1986...ungefähr.

      Es wird das Recht auf Aktienzuteilung bei Neuemissionen diskutiert, weil diese einen sicheren Gewinn von 20-100 % bieten (das war damals unvorstellbar viel), der Höhepunkt war wohl die Emission der Puma-Aktie.
      Ich wußte, was Dividende war, bei der Sparkasse kannte man mich so gut, daß ich telefonisch ordern durfte und nichts mehr unterschreiben mußte. Ich machte Gewinne von 10-50 % in kürzester Zeit mit Aktien wie Bayer und Vw. Ich sah, daß es auch Optionsscheine gab, in der Tageszeitung waren die Kurse von 2 Vw-Optionen abgedruckt, eine lief bis 95, eine bis 2001.
      Heißer Tip war damals Bremer Vulkan, die schienen die Werftenkrise gut überstanden zu haben und brachen auf zu neuen Ufern - erzählte mir ein Bekannter, der schon länger im Geschäft war. DSL Holding, irgendsoeine Bonner Bank, auch ein heißer Tip.
      Eine Order kostete 50 DM, gekauft wurde zum Kassakurs, wenn man nachmittags anrief, zu dem des nächsten Tages. Informieren konnte man sich im Wirtschaftsteil der Tageszeitung, nur Exoten kauften auch noch eine Zeitschrift wie Capital oder ähnliches.

      Es gab diese Zeiten wirklich. Und ich war klug genug, mir einen der beiden Optionsscheine auszusuchen, nach welchem Kriterium, weiß ich nicht mehr, aber wahrscheinlich weil er billiger war; klug genug, Bremer Vulkan und DSL zu kaufen und ihnen beim Anstieg und dann beim langsamen Wertverfall geduldig zuzusehen.

      Es ist heute noch gut für mich zu wissen, wie dumm ich einmal war, wie wenig ich wußte und mich trotzdem für klug hielt. SAP hatte ich mal ziemlich am Tief gekauft, dann festgestellt, daß sie anders als alle anderen DAX-Titel 5 DM und nicht 50 DM-Aktien waren, also 10 x so teuer schienen. Und dann 200 DM pro Stück. Erstaunlicherweise stiegen sie dennoch auf 250 DM, also bis an die Grenze des Steuerfreibetrages von 1000 DM für mich, offenbar hatte ich 20 Stück gekauft. Also raus damit, damit ich nicht den Gewinn versteuern muß. Sie stiegen schnell weiter bis auf ca. 500 DM damals, später noch viel höher.

      Ich war so dumm, daß es schon fast weh tut, wenn ich heute drüber nachdenke, dagegen sind die bisherigen Fehler hier im Thread noch richtige Profi-Fehler. Und ich lernte auch nichts dazu. Und das, obwohl ich studierte, immer ein guter Schüler war und auch an der Uni eher zu den Klugen als den weniger Klugen gehörte. Es lag also nicht am fehlenden Grips.

      Es kam dann eine längere Baisse, die mich nicht ruinierte, aber die mir die ersten Pleiten im Depot einbrachte, BremerVulkan hielt ich bis zum bitteren Ende - fast. Und Vw verkaufte ich nach 3 Jahren, als sie wieder bei +/- Null stande, die Baisse zu Ende war und der Anstieg sich unendlich weit fortsetzte. Ich war nicht mehr dabei.

      Für mich war die Rettung der Neue Markt. Irgendwann hatte die Bank meiner Mutter geraten, ihre Telekom-Aktien zu verkaufen. Sie ganz unbekümmert: "dann zeigten die mir eine Liste, was sie gerade empfehlen, da hab ich mir gedacht, nehm ich mal die Konkurrenz. Mobilcom."

      Nun, soviel hatte ich schon mitbekommen: Mobilcom war relativ neu an die Börse gekommen, in einem neuen Segment, das sich Neuer Markt nannte, war sehr gut gestartet, dann zurückgefallen, notierte aber immernoch deutlich über dem Ausgabekurs und war wieder im Steigen begriffen. Ich ließ sie an meinem Wissen teilhaben, stellte die Klugheit ihrer Entscheidung in Frage und wurde ca. 3 Wochen später Zeuge einer unglaublichen Entwicklung: die Aktie stieg und stieg und stieg, und das nicht um 2-3 % täglich, sondern um 20-50 % TÄGLICH!!!!!

      So etwas konnte es eigentlich gar nicht geben. Wie konnte eine Aktie so steigen?!? Man riet ihr in der Sparkasse zum Verkauf, der Wert hatte sich ungefähr verdoppelt. Ich riet, inzwischen ein kleines bißchen informierter, noch etwas zu warten. Sie hörte auf mich.
      Am Abend kam die 3-sat Börse mit Egbert Prior im Börsenspiel. Er hatte in der Woche zuvor Mobilcom gekauft (wahrscheinlich ein Grund für den rasanten Anstieg), diese Woche war es EM-TV, Kursziel jeweils 1000 DM. Mobilcom stand damals ungefähr bei 600.

      Ich rief zuhause an:
      "warte noch, im TV hat einer gesagt, die steigt noch auf 1000. Allerdings ein komischer Typ, der rumbrüllte wie ein Marktschreier.".
      "Ich geh mal am Montag zur Sparkasse und frag nach, was ich machen soll".
      "Verkauf aber nur die Hälfte, dann hast Du was sicher und kannst beim Rest zugucken, ob es weitergeht (soviel hatte ich aus Vw und Sap doch schon gelernt)"

      Nun, man riet weiter zum Verkauf, wer das bei 600 tut, der tut es bei 800 auch. Es wurde verkauft (alles), die Aktie stieg weiter auf 1000. Prior erhöhte das Kursziel auf 3000 - ob die auch erreicht wurden, weiß ich nicht, aber 2000 auf jeden Fall.

      Das Geld meiner Mutter hatte sich jedenfalls in wenigen Wochen ungefähr vervierfacht. Ungefähr 15.000 DM Gewinn. Unglaublich.

      Natürlich macht sowas Appetit.

      Und für mich war es der Anfang der Zeit, wo ich mich wirklich mit Börse beschäftigte und erkannte, daß es sich lohnt. Und daß ich doch ganz gut in der Lage bin, aus Fehlern zu lernen und damit an der Börse Erfolg zu haben.

      Damit ist der zweite Teil zu Ende. Und auch die Vorgeschichte, wie dumm man als Anleger sein kann und wie dumm mit Sicherheit viele viele Anleger auch heute noch sind. Sehr sehr dumm. Ich spreche aus eigener Erkenntnis.
      Avatar
      schrieb am 14.01.02 21:54:23
      Beitrag Nr. 25 ()
      ..der Beginn des Lernens.

      Man lernt natürlich am besten und am liebsten, wenn man dabei Erfolge hat und die möglichst schnell. Allerdings verführen diese dann eventuell auch zu Leichtsinn und manches, was man glaubt gelernt zu haben, stellt sich im Nachhinein als falsch heraus.

      Am NM war also richtig Geld zu verdienen. Das war offenbar klar, und ich war zeitlich und finanziell in der Lage, hierbei mitzutun.

      Die erste Aktie war "Beta Systems". Wer hat sie nie besessen von denen, die den NM von Anfang an mitgemacht haben? Man konnte gleich richtig gut Erfahrung sammeln - die bis heute bestätigt wird.
      Die Aktie galt als eines der wenigen Unternehmen am NM, das einerseits eine gute Marktstellung hatte, andererseits noch nicht hoffnungslos überteuert war. Also kaufen.
      Schnell stellte sich heraus, daß die Prognosen etwas (viel) zu optimistisch waren. Die Aktie fiel und fiel. Es tat weh, weil der Verlust sicher schon 30 % betrug, aber die Aktie wurde verkauft. Verluste begrenzen, auch das hatte ich inzwischen verstanden. Wie richtig die Entscheidung war zeigt ein Langfristchart. Man kann sich kaum vorstellen, wie eine Aktie immer tiefer fallen kann, obwohl sie doch schon so tief gefallen ist. Seit langem habe ich aber gar nicht mehr hingesehen. Beta Systems kennt kaum noch jemand.
      Aber sie ist ein gutes Beispiel dafür, wie ein Unternehmen sich völlig aus dem Rennen bringen kann, wenn es seine Planzahlen wiederholt verfehlt. Irgendwann ist der Ruf so ruiniert, daß selbst positive Nachrichten nur noch als gute Ausstiegsgelegenheit genutzt werden.
      Sie ist weiter ein gutes Beispiel dafür, daß "billige" Aktien oft nicht ohne Grund "billig" sind. Auch wenn sich der Grund erst später herausstellt.

      Die zweite Aktie war Aixtron. Zu dem Zeitpunkt sicher schon 100 - 200 % gelaufen. Aber irgendwann zeigte sich eine kleine Schwächephase als Kaufgelegenheit.
      Wieso aber kaufen. Nun, es gab damals vielleicht 10-20 Aktien am NM. EM-Tv schien mir schon hoffnungslos überteuert, wenn auch damals allein wegen der Entwicklung und des Geschäfts. Zeichentrickfilme, Biene Maja, Sesamstraße...hatte das wirklich Aussicht auf Erfolg und starkes Wachstum? Mir schien das doch sehr fraglich.
      Aixtron dagegen stellte Maschinen her für Dinge, die sich nach meinen Informationen in näherer Zukunft bestens entwickeln sollten. Leuchtdioden in Flachbildschirmen, als neue Lichtquelle, in Ampeln, in Handy-Displays....es gab noch tausend weitere Gründe, weshalb diese Geschichte eine Wachstumsaktie bleiben sollte. Auch wenn ich den genauen Job nie ganz verstanden habe. Hier war ein dt. Marktführer in einem superspannenden Bereich tätig, Marktanteil über 50 %, bescheidene Leute an der Spitze (weil es wenig Firmen gab, wurden die paar Vorstände der 20 Unternehmen quasi jede Woche irgendwo im TV gezeigt), alles bestens. Muß man haben (war auch richtig). Erster Kauf.

      Und dann kam ein - damals typischer - Kurzcrash im Oktober, November der half, die Position deutlich aufzustocken. 280 DM habe ich bezahlt, ich weiß es heute noch. Kurz danach fiel die Aktie auf 180, aber dann ging es auch ganz schnell wieder hoch.
      Aixtron ist die Aktie, die mich die letzten 2 Jahre hat überstehen lassen. Sie ist das Gegenteil von Beta Systems. Immer zu teuer gewesen, aber auch in der Regel über den Prognosen, ein gutes Management und tausend weitere Gründe, weshalb sie sich dennoch im Wert - von meinem Einstiegskurs - noch einmal ca. versechsfacht haben sollte bis zum Hoch. Mittlerweile hat Aixtron wieder einiges eingebüßt, aber zum Glück habe ich den Abstieg nicht komplett mitgemacht und bin zwischenzeitlich mal ausgestiegen, wenn auch immer nur zum Teil. Aber wenn man nur 50-150 statt 200 Aktien hat, dann spürt man den Verlust weniger stark. Und der Gewinn war nach der langen Zeit sogar steuerfrei.
      Die Schlußfolgerung hier: gute Aktien sind in der Regel teuer. Ohne Aufpreis ist Qualität nicht zu haben. Aber man muß auch mal bereit sein, Gewinne mitzunehmen. Nicht jede Bewegung mitmachen.
      Ein weiterer (falscher) Schluß: in Schwächephasen nachlegen. Spätestens im Dezember geht es wieder nach oben. Es gibt nur eine Richtung.

      Zu Aixtron komme ich eines späteren Tages aber noch in einem anderen Zusammenhang zurück. Ich habe neulich angefangen mit der Steuer für 2001 und da an diesem Beispiel auch ein paar andere Dinge festgestellt. Paßt aber hier noch nicht.

      Die dritte Aktie war Infomatec. LHS und SCM fand ich auch interessant, aber ich konnte diesen Prior nicht leiden, selbst wenn er recht hatte mit seinen Prognosen. Diese Typen vor der Kaufhalle mit den Superreinigungsmitteln hatte am Anfang ja auch immer recht, aber zuhause funktioniert das Zeug dann gar nicht mehr so gut. So einer schien mir Prior auch zu sein.
      Allerdings gab es jetzt 2 Pflichtprogramme. n-tv und 3-sat-Börse (Fr. abend). Auf n-tv im Videotext standen unten immer so komische rote oder blaue Balken mit Aktien. Mir war aufgefallen, daß gerade diese Aktien oft besonders starke Schwankungen aufwiesen. Außerdem gab es eine andere "Regel". Die besten Performer waren am Anfang kaum beachtet worden, während die Aktien, die gleich sehr hoch gestartet waren, sich kaum noch weiterentwickelt hatten.
      So eine Aktie wollte ich auch einmal entdecken. Irgenwann fiel mir auf, daß "Infomatec" immer häufiger auf diesen blauen/roten Feldern auftauchte und sich auch langsam in Bewegung setzte. Hier paßte alles: langsam gestartet, jetzt ging es los. Einen Versuch war es wert.
      Ein Kauf und ein Nachkauf, das hat sich auch hier wieder bewährt. Dann kam so ein kleiner schnauzbärtiger Franke(Bayer?) ins 3-sat Börsenspiel und erzählte von MEINER Aktie (der im übrigen wohl auch für die Werbung auf den blauen/roten Feldern verantwortlich gewesen sein düfte). Der Zug rollte an, mir wurde unheimlich. Anders als Aixtron stieg Infomatec nicht langsam und stetig, sondern schnell und unaufhaltsam. Meine ersehnte Mobilcom. Jetzt war sie da.
      Ich hatte das Glück, ungefähr zum Höchststand meinen Einsatz rauszuholen und auch ein satter Gewinn von rund 10.000 DM dürfte aus den ca. 3.000 DM Einsatz noch zusätzlich entstanden sein.
      Der Ausstieg kam, weil ich auch hier wieder Glück und Verstand hatte. Mir kamen diese ständigen Ad-hocs etwas ZU großspurig vor. "Auf dem Weg zum Weltmarkführer, Global Player usw..." jede einzelne strotze nur so vor Eigenlob. Dabei war andererseits klar, daß es sich um ein kleinen Unternehmen in einem allerdings recht interessanten Bereich handelte. Auch dieser kleine Bayer schien mir nicht sehr viel besser als Prior zu sein, wenn auch nicht ganz so auffällig in seiner Marktschreierei. Schließlich las ich mehr oder weniger zufällig in einem völlig anderen Zusammenhang, daß sich Nokia und noch irgendein anderer "wirklicher" GlobalPlayer zusammengetan hatten, um sich auf Infomatecs Gebiet zu engagieren. Es war zu ahnen, daß hier eventuell bei Infomatec die Marktmacht etwas falsch eingeschätzt worden war, daß sie sich deutlich wichtiger sah als sie waren. Außerdem hätte ich mir NIE vorstellen können, eines von deren Geräten zum Surfen im Internet über TV zu kaufen und kannte keinen, der das anders gesehen hätte. Auch bei Mobilcom - ein Laden war bei uns in der Nähe - konnte man nicht beobachten, daß die Leute reihenweise mit der Infomatec-Box aus der Tür kamen.
      Also lieber aussteigen. Satter Gewinn. Das Trauerspiel danach habe ich nur noch am Rande mitbekommen.

      Das war ein schönes Polster für den kommenden Absturz. Aber heute nicht mehr.
      Avatar
      schrieb am 14.01.02 22:42:32
      Beitrag Nr. 26 ()
      @Hallo Xylophon

      Danke für diese ausführlichen Beiträge!

      Gruss

      HM
      Avatar
      schrieb am 15.01.02 00:13:06
      Beitrag Nr. 27 ()
      Sehr geehrter Herr Motzki, sehr geehrte Boardteilnemer!!

      Ich freue mich über den wirklich gelungenen
      Auftakt ihres Threads, den ich mit Spannung verfolge.
      Es ist gut zu wissen ,dass ich nicht der einzige" Trottel"
      entschuldigen sie bitte diesen Ausdruck bin.
      Ich werde ganz sicher die ein oder andere Anmerkung zu diesem
      Thread beifügen.
      In Berlin gibt es ein T-Shirt mit eienm sehr passenden Aufdruck.

      Telekom 63 Euro Vorderseite
      Ich war dabei Rückseite


      Mit freundlichen Grüßen


      Mabi2000
      Avatar
      schrieb am 15.01.02 01:05:34
      Beitrag Nr. 28 ()
      Hallo Herr Motzki,

      schön das es noch sinnvolle Threads gibt, Ihrer steht auf meiner Rangliste mit ganz oben.

      Auch ich will kurz meine Erfahrungen darlegen: Ich bin seit etwa 1996 an der Börse aktiv, erst Fonds, dann Aktien, nach etwa 1,5 Jahren OS und schließlich per Kredit. Ich wußte zwar das man Lehrgeld bezahlt - aber nicht das das so viel sein kann: ich war bereits vor der Hausse am NM so gut wie pleite und die C-Klasse als Jahreswagen hätte mir besser gefallen als DIN-A4 WP-Abrechnungen.
      In einigen börsenbedingt schlaflosen Nächten sind dann die Zweifel gekommen ob man den der ist für den man sich doch immer gehalten hat... .
      Aus heutiger Sicht war alles vorprogrammiert, aber auch sinnvoll, denn ich konnte meine eigenen Reaktionen von vor ca. 5 Jahren vor 2 Jahren bei Anderen wiedererkennen. Glücklicherweise werde ich immer per 15. d.M. durch eine Abbuchung der Tilgungsrate an mein früheres Tun erinnert, zum Glück ging ich mit für mich gerade noch vertretbaren Beträgen pleite, bei einem höheren Anlagekapital hätte sicher auch eine höhere Verbindlichkeit daruntergelegen.
      Durch folgende Regeln habe ich die Baisse seit 03/2000 ohne größere Verluste überstanden und bin erfolgreich auf dem "Parkett" unterwegs:

      - kombiniere immer Chart- und Fundamentalanalyse, wobei keine Methode eine feste Wichtung einnimmt, jedoch nie größer als 70% ist
      - deute die Marktstimmung aus dem Chart heraus
      - handle nach dem was Du selber siehst
      - reagiere auf Empfehlungen grundsätzlich skeptisch
      - akzeptiere wenn der Markt in eine Richtung läuft, überdenke dann Deine Anlage
      - setze Stop- und Zielmarken, ändere diese nie aus einer Stimmung heraus
      - lege nach drei Verlusttrades eine Pause ein
      - analysiere Dein Verhalten ständig konsequent
      - wenn alle von einer Sache reden erleben wir gerade ein Extremum
      - es spielt keine Rolle ob man bullish oder bearish ist – abgerechnet wird zum Schluß
      - denke prozentual – nicht in absoluten Beträgen
      - laufe einem Trend nicht hinterher, willst Du kaufen ist ein vermeintlich etwas höherer Preis kein Problem, umgekehrt gilt das auch
      - frage Dich vorher: Würdest Du das Papier jetzt auch mit dem Geld Deiner Schwiegermutter kaufen?

      Und vor allem: Auch morgen gibt es die Börse noch!!!

      Sicher klingt das für den Leser alles selbstverständlich, aber handeln Sie wirklich nach Prinzipien?

      Noch ein Buchtip: Behavioral Finance von J. Goldberg/R. Nitsch

      Nacht + weiterhin alles Gute!!

      monza
      Avatar
      schrieb am 15.01.02 19:40:31
      Beitrag Nr. 29 ()
      @Guten Abend Herr Mabi2000, guten Abend Herr Monza

      Das immer wiederkehrende Thema der Verluste.

      Braucht man sie wirklich um ein wirklicher Trader oder widerstandfähiger Anleger zu werden, oder kann man auch, ohne wirkliche gemachte Verluste, vorteilhafte Erfahrung sammeln? Zum Teil sicherlich würde ich meinen. Aber jetzt müssen wir wiederum sehr gut unterscheiden was Verluste überhaupt sind? Wir nehmen jetzt einmal den versierten Anleger, welcher in den letzten Monaten die Gunst der Stunde zu nutzen glaubte, um den einen oder anderen Wert einzukaufen. Mit meiner KBC bin ich heute z.b. leicht im Minus. Vor wenigen Tagen war ich noch schön im Plus. Nehmen wir also an, dieser Shareholder wäre bei ca. 14€ das erste mal eingestiegen!

      Als Daytrader hätte ich eventuell die Gunst der Stunde genutzt und vor einigen Tagen oder Wochen glattgestellt. Immer vorausgesetzt ich benötige die nun freigewordenen Mittel für ein anderes aussichtsreiches Investment. Was aber wäre gewesen wenn wir das von Herr Xylophon beschriebene Szenario erlebt hätten und KBC durch einen postiven Markt unterstützt jetzt noch viel höher stehen sollte? Verlorene Gewinne? Könnte man fast Gier nennen würde der versierte Daytrader behaupten. Wer schafft es schon immer auf dem Top auszusteigen und am Bottom einzusteigen? Ganz ganz wenige, oder die welche es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen. Also weiter jetzt!

      Wenn jetzt KBC noch viel viel tiefer fallen sollte, also sagen wir einmal auf ca. 9€, könnten wir behaupten der Daytrader wäre völlig richtig gelegen, weil er KBC als reines Shortobjekt wahrnimmt und ihn überhaupt nicht interessiert, was diese Firma überhaupt herstellt, oder ob sie Zukunft hat! Hier ist der Chart und das Marktumfeld seine Hauptfaktoren. Was aber machen wir jetzt mit dem vesierten Longtrader, welcher durch Erfahrung klug geworden nicht sein ganzes Pulver beim ersten mal verschossen hat, und noch über schöne liquide Mittel verfügt? Genau auf diesen Moment hat dieser Shareholder gewartet, um jetzt endlich die so lange studierte AG auf einem Tiefstpreis zu bekommen, seine schon vorhandenen Bestände also schön zu verbilligen! Nach zwei bis vier Monaten steht diese AG plötzlich wieder bei ca. 14€, nur mit dem Unterschied das jetzt durch den Zukauf nicht nur die doppelte Anzahl Aktien im Depot sind, sondern dass er jetzt auch noch im Plus steht.Aber nicht nur die Anzahl der Shares hat sich verändert. Auch die Möglichkeiten haben sich nun für diesen mutigen und planerischen Anleger vermehrt. Zählen wir sie doch spasseshalber auf:

      1.Er kann seine zweite gekaufte Position mit ansehnlichen Gewinnen glattstellen!

      2.Er kann beide gekaufte Positionen mit einem kleinen Gewinn glattstellen!

      3.Er kann nur den Anteil des Gewinnes aus beiden Positionen aus dem Depot nehmen um seine liquiden Mittel aufzustocken!

      4.Er kann alles belassen und darauf hoffen dass er in einigen Monaten oder gar Jahren noch viel mehr an dieser Position zu partizipieren!

      Die Positionen 1+3 bilden nun auch noch gleichzeitig ein Polster um bei erneutem Abtauchen sich wieder am so beliebten Bottom-Fishing zu beteiligen!

      Wir sprechen hier jetzt sogar nur von "zwei verschiedenen Positionen". Dieses System tätigte (und tätige)ich zeitweise mit mind. 4Positionen! Ein wenig Glück gehört immer dazu meine Herren, aber wenn eine Share den von mir genannten Weg gegangen wäre, hätten wir ein nicht völlig unrealistisches Szenario, dass Sie mit wenigstens 2Positionen im Plus sind. So eine Art Cost Average. Nur dass Sie hier nicht in einem Fond einzahlen, sondern dies mit einer Aktie praktizieren. Und wenn möglich in einem recht volatilem Umfeld! Diese Taktik hätte ich beim Salami-Crash nicht durchführen wollen.

      Aber jetzt nachdem wir meiner Ansicht nach dass schlimmste überstanden wussten und trotz allem die letzten Monate zeigten wie es rauf und runter ging, war die durchführung dieser Idee eigentlich fast zwangsläufig. Für mich jedenfalls.Als ich dieses JOJO der Markbewegungen lange genug studiert hatte musste ich einfach handeln! Je mehr Positionen Sie durchführen können, umso höher natürlich die Chance, einmal zu einem günstigsten Zeitpunkt reinzukommen.

      Und das schöne daran. Sie können alles, einen Teil oder die Hälfte als Zock, Mittel,-oder Longtrade betrachten. Allerdings ist unabdingbar dass vorher sehr genau die Stops, der Orderpreis, und der Verkaufspreis festgelegt werden. Auch hier kann ich nur bestätigen. Disziplin ist erste Pflicht. Keine SL oder EK aus dem Bauch raus. Das bringt nichts. Ich habe es schon zu oft erlebt dass man plötzlich sagt ich warte noch ein wenig, ist noch nicht so schlimm, oder ein wenig Gewinn nehmen wir noch mit, usw...! Sie kennen dies aus eigenen Erfahrungen, da bin ich mir sicher!

      Klar ist dass nicht jeder unendliche Mittel einsetzen kann. Aber eines sollte doch auch eine selbstverständlichkeit sein. Egal um welche Position im Depot es sich handelt. Es sollte niemals alle dafür vorgesehenen Mittel dafür eingesetzt werden! Dann ist auch hin und wieder ein Konsolidierung nicht allzu schmerzhaft!! Hat jetzt lange gedauert meine Herren, aber nun kann ich die oben von mir gestellte Frage leider immer noch nicht wirklich beantworten!

      Was sind Verluste?

      Hatte ich jetzt Verluste weil ich für einen gewissen Zeitraum, also temporär einen Buchverluste in meinem Depot ausweisen musste? Wenn ich in Panik verkauft hätte ganz gewiss. Aber haben sich die Buchverluste nicht auf wundersame Weise in Gewinne verwandelt? Natürlich. Deshalb haben Sie heute keine Verluste mehr und alleine dies ist wichtig! Doch Moment. Natürlich haben wir eine wichtige Komponente übersehen. Wenn dies keine wirklichen Verluste sind, dann können doch aber die jetztigen Buchgewinne auch keine richtigen Gewinne sein oder? Auch richtig! Aber was jetzt in diesem Moment der einzelne Anleger macht, können Sie oben unter den Punkten 1-4 nachlesen!

      Und um dies auch Charttechnisch noch ein wenig zu untermalen, hier eine meiner Ansicht nach gute Aktie, bei der sich ein solches Vorgehen wahrlich gelohnt hätte!



      Einen noch schönen Abend wünscht Ihnen allen

      HM

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Fortsetzung folgt:
      Avatar
      schrieb am 15.01.02 22:27:40
      Beitrag Nr. 30 ()
      @Herr.Motzki,

      mit welcher Art Aktien wenden Sie diese Vorgehensweise an?

      Die Strategie des Nachkaufens bei niedrigeren Kursen ist m.E. nur die Beruhigung des eigenen Gewissens weil:
      Buchverluste sind unterscheiden sich in keiner Weise von realisierten Verlusten, da die Realisation bei Aktien ständig einzukalkulieren ist (Was wäre wenn KBC morgen mit einer negativen Ad-Hoc käme?)
      Wenn ich also z.B. mit einer Position 20% (Buch-)Verluste produziert habe und die selbe Anzahl Aktien nachordere, hat sich mein Verlust lediglich prozentual halbiert. Und wenn ich mir jetzt die doppelte Anzahl Aktien eines Wertes leisten kann, warum habe ich die dann nicht gleich beim ersten Mal mit geordert? („leisten“ = Gewichtung dieses Wertes im Gesamtporfolio) Ich denke gerade in diesem Moment mache ich nach dem ersten Fehler gerade den zweiten: nach einem bisher erfolglosen Engagement wird dieses noch ausgebaut. Wäre ich dagegen mit einem Verlust von 10% ausgestiegen und würde (weil sich einige Faktoren geändert haben) jetzt nochmal 10% weiter unten wieder einsteigen, hätte ich zur Verlustamortisation bei der erwarteten Gegenbewegung mit der Hälfte meines Engagements genau die selbe %-uale Veränderung mitzumachen wie beim Nachkauf.

      Ich denke an dieser Stelle wird auch ein Teil meiner Arbeitsweise mit Stop-Kursen deutlich: der Einzelwert (und dessen techn. Indikatoren) muß mit dem Gesamtmarkt harmonieren. Nach unten werden SL Limits erfaßt, nach oben SB (bzw. Stop Limit Orders um bei marktengen Werten nicht abgezockt zu werden), jeweils an markanten Chartmarken: Wenn bei einer stark psychologisch bedingten Downbewegung ein Tiefpunkt markiert wird, der Wert sich wieder erholt, sich deutlich oberhalb dieses Tiefs etabliert und ich mich dann zum Kauf entscheide liegt der Stop etwa 2-4 % unter diesem Tief bzw. 10-12% unter meinem Einstand.
      Ist die Kaufentscheidung richtig gewesen ziehe ich den Stop mit abnehmender Dynamik im Vergleich zur Aktie nach und „lehne mich dadurch immer weiter zurück“. Logisch das ich hier den Idealfall schildere, jedoch ist mir dadurch ein Umschiffen der letzen Börsenturbulenzen möglich gewesen.

      Kennt eigentlich jemand Onlinebroker die Stop-Limit Orders für Xetra anbieten?

      Danke und schöne Grüße!

      M der sich auf ein baldiges Feedback von M freut.
      Avatar
      schrieb am 15.01.02 22:50:41
      Beitrag Nr. 31 ()
      @monza

      Wenn man mit der Charttechnik arbeitet, ist ein unvorhergesehener Rückschlag natürlich eine Widerlegung des Kaufsignals.
      Umgekehrt fragt sich, wem eigentlich die Charttechniker die Aktien abkaufen? Irgendwer muss ja auch gegen den Trend die Papiere einsammeln. Ich meine nicht, dass dies nur Witwen und Waisen sind.

      Ich stimme insofern mit Herr.Motzki überein, dass beim Bottomfishing ein gestaffelter Einkauf sich bewährt hat. Natürlich habe ich auf diese Weise eine ganze Reihe von Werten im Depot, die ich auf Tiefstkurs erwischt habe und deren Gewichtung entsprechend zu gering ist.

      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 15.01.02 23:16:27
      Beitrag Nr. 32 ()
      Hallo Herr Motzki,

      Sie haben recht, es ist schwierig für "Anfänger", aber auch noch heute für mich, vorher herauszufinden, wohin der Trend geht. Es ist daher am besten, man versucht erst nicht, das verzweifelt vorauszuahnen, sondern investiert einfach in den laufenden Trend hinein (z.B. wenn der Abwärtstrend gebrochen wird) und läßt dann alles laufen, halt solange wie alles munter steigt oder fällt (wwenn man short ist).

      Der Fehler der meisten Anfänger liegt darin, daß sie Gewinne viel zu schnell mitnehmen, weil sie Angst um die schönen Gewinne haben. Das ist aber falsch. Man muss sie laufenlassen bis zumgehtnichtmehr und sie vernünftig absichern z.B. mit StopLoss ode mentalem Stopp. Verluste sollten möglichst schnell realisiert werden, so daß sie nicht zu groß werden. Aber die Leute nachen das Gegenteil: Wenn etwas wider Erwartung anders läuft, werden sie ängstlich und "sitzen" die Verluste aus, so daß sie erst groß werden können. Die Gewinne hingegen werden schnell willkürlich begrenzt. Viele Leute stzellen auch die Hälfte der Position glatt, wenn sich eine Aktie verdoppelt, um den Einsatz zu sichern. Das ist aber in meinen Augen Unsinn. Sinnvoller wäre ein Stopp, wobei jedem selbst überlassen ist, wie eng es gesetzt wird.

      Ich shorte aber keine Einzelwerte, ich shorte nur den DAX Future via Short Zertifikate und auch nur, wenn ein klarer Abwärtstrend da ist.
      Mit den Ü-Positionen ist das so eine Sache. Wenn die Märkte steigen, kann man mit Ü-Positionen gutes Geld verdienen. Aber hier gibt es große Fehler: Man muss sich im Klaren sein, welche "Saison" gerade ist. In einer Gewinnwarnungssaison ist es sehr gefährlich. Eine solche war von Sommer 2000 bis Ende Sommer 2001. Danach waren die Erwartungen soweit unten, daß es kaum noch Gewinnwarnungen gab. Ich habe das Gefühl, daß jetzt wieder verstärkt Gewinnwarnungen kommen, deshalb würde ich in nächster Zeit keine Ü-Positionen empfehlen.

      Ja, Daytrading ist sehr zeitintensiv und kaum Möglich, wenn man arbeiten gehen muss. Ich bin ja Student und hatte erst in den Semesterferien die nötige Zeit. Jetzt nehme ich mir die nötige Zeit dafür.

      Beim Daytrading ist der Anfang immer am schwersten, man muß erst mal den Dreh raus kriegen. Und das kann teuer werden. Wenn man es aber erstmal "drauf" hat, gibt es wirklich nichts besseres, schnell und vor allem relativ konstant ein großes Vermögen aufzubauen.

      Gruß

      "Herr" casel ;)
      Avatar
      schrieb am 15.01.02 23:25:22
      Beitrag Nr. 33 ()
      @Her Motzki: Das Nachkaufen macht nur Sinn, wenn man von einem Wiederansteigen der Kurse ausgeht. Bei Pleitekandidaten&Firmen, die Prognosen wiederholt verfehlen kann man das nicht behaupten.
      Trotzdem ist eine gekonnnte Fundamentalanalyse nicht alles, Psychologie ist auch sehr wichtig.
      In einem steigenden Markt steigt praktisch alles, extrem gefallene Werte steigen oft sogar überproportional.
      Man sollte daher den Gesamtmarkt niemals aus den Augen verlieren, reines Stock-Picking klappt nicht immer.
      Wenn der Markt nach unten geht, sollte man als normaler Anleger lieber 100%Cash halten bzw. Bestände absichern mit Derivaten (Optionsscheine und Optionen)
      Avatar
      schrieb am 16.01.02 09:15:38
      Beitrag Nr. 34 ()
      @panterhei:

      Das ist ja gerade das schöne an der Börse, gegensätzliche Strategieen bzw. Einschätzungen treffen aufeinander.

      Ich orientiere mich wie im vorherigen Posting dargestellt nicht nur an der Charttechnik, sondern bin in gewisser Weise auch einer der oft belächelten Fundis. Ganz klar das auch ein gewisses Maß an Feeling für den Markt dazugehört, auch im Chart sieht man oft Dinge die man hätte tun können - aber eben nicht getan hat.

      Grüße

      M
      Avatar
      schrieb am 16.01.02 09:16:01
      Beitrag Nr. 35 ()
      @panterhei:

      Das ist ja gerade das schöne an der Börse, gegensätzliche Strategieen bzw. Einschätzungen treffen aufeinander.

      Ich orientiere mich wie im vorherigen Posting dargestellt nicht nur an der Charttechnik, sondern bin in gewisser Weise auch einer der oft belächelten Fundis. Ganz klar das auch ein gewisses Maß an Feeling für den Markt dazugehört, auch im Chart sieht man oft Dinge die man hätte tun können - aber eben nicht getan hat.

      Grüße

      M
      Avatar
      schrieb am 16.01.02 11:23:47
      Beitrag Nr. 36 ()
      ich will den ersten Satz nicht wiederholen, stimme ihm aber zu.

      Erstaunlicherweise kann ich feststellen, daß meine jetzige "Strategie" ziemlich genau mit der des HerrnMotzki übereinstimmt, wobei wir aus völlig verschiedenen Richtungen dort gelandet sind.

      Der Vorteil ist aus meiner Sicht der, daß man als berufstätiger Kleinanleger nicht ausreichend Zeit hat, alle Bewegungen zu beobachten, daß man auch nicht genug Zeit hat, alle Aktien bis ins letzte Detail kennenzulernen, zumal man dann immernoch die Hältfe von dem weiß, was ein Profi (zB Fondsmanager) weiß, der die "besonderen" Informationen bekommt, die uns verschlossen bleiben.

      D.h. - wenn ich von einer Aktie überzeugt bin, weil ich mich ausreichend mit ihr beschäftigt zu haben glaube - dann kaufe ich auch erst eine erste Position, halte aber "Pulver trocken" zum Nachkauf.
      Wobei ich mich grds. eher als Langfristanleger sehe, auch aus den o.g. Gründen.
      Durch den Nachkauf komme ich dann gelegentlich irgendwann zu einem Anteil, der über meinen eigentlichen Vorstellungen liegt. Oder umgekehrt nutze ich Zeitpunkte, in denen eine Aktie ohne jeden Konsolidierung etrem gestiegen ist dazu, einen Teil zu verkaufen - so zuletzt bei United Internet.
      Irgenwann kommt dann mit Sicherheit der Rückschlag, der eine Gelegenheit zum Rückkauf bietet. Steigt die Aktie allerdings nochmals beträchtlich weiter, kann immernoch ein zweiter Teilverkauf erfolgen, um den Rückkauf später zu ermöglichen.
      Beispiel: wenn ich 1000 Aktien halte, kann es sein, daß ich 500 davon eigentlich nicht verkaufen will, sondern langfristig behalten möchte.
      Von den anderen 500 verkaufe ich in den starken Anstieg 250 - nicht gleich am Anfang, aber ich hab da inzwischen ein bißchen Gefühl für entwickelt. Dann schau ich zu, wie es weitergeht. Steigt die Aktie stark weiter, kommt ev. ein zweiter Teilverkauf von 250 in Betracht. Ansonsten kaufe ich irgendwann (nicht 3 Tage später) die Aktien billiger zurück).
      Dies funktioniert ganz gut im Augenblick, man darf aber nicht zuviele Aktien im Depot haben und muß diszipliniert und geduldig sein.

      Wie ich hierzu gekommen bin, schreib ich später mal weiter.
      Avatar
      schrieb am 16.01.02 11:24:33
      Beitrag Nr. 37 ()
      ich will den ersten Satz nicht wiederholen, stimme ihm aber zu.

      Erstaunlicherweise kann ich feststellen, daß meine jetzige "Strategie" ziemlich genau mit der des HerrnMotzki übereinstimmt, wobei wir aus völlig verschiedenen Richtungen dort gelandet sind.

      Der Vorteil ist aus meiner Sicht der, daß man als berufstätiger Kleinanleger nicht ausreichend Zeit hat, alle Bewegungen zu beobachten, daß man auch nicht genug Zeit hat, alle Aktien bis ins letzte Detail kennenzulernen, zumal man dann immernoch die Hältfe von dem weiß, was ein Profi (zB Fondsmanager) weiß, der die "besonderen" Informationen bekommt, die uns verschlossen bleiben.

      D.h. - wenn ich von einer Aktie überzeugt bin, weil ich mich ausreichend mit ihr beschäftigt zu haben glaube - dann kaufe ich auch erst eine erste Position, halte aber "Pulver trocken" zum Nachkauf.
      Wobei ich mich grds. eher als Langfristanleger sehe, auch aus den o.g. Gründen.
      Durch den Nachkauf komme ich dann gelegentlich irgendwann zu einem Anteil, der über meinen eigentlichen Vorstellungen liegt. Oder umgekehrt nutze ich Zeitpunkte, in denen eine Aktie ohne jeden Konsolidierung etrem gestiegen ist dazu, einen Teil zu verkaufen - so zuletzt bei United Internet.
      Irgenwann kommt dann mit Sicherheit der Rückschlag, der eine Gelegenheit zum Rückkauf bietet. Steigt die Aktie allerdings nochmals beträchtlich weiter, kann immernoch ein zweiter Teilverkauf erfolgen, um den Rückkauf später zu ermöglichen.
      Beispiel: wenn ich 1000 Aktien halte, kann es sein, daß ich 500 davon eigentlich nicht verkaufen will, sondern langfristig behalten möchte.
      Von den anderen 500 verkaufe ich in den starken Anstieg 250 - nicht gleich am Anfang, aber ich hab da inzwischen ein bißchen Gefühl für entwickelt. Dann schau ich zu, wie es weitergeht. Steigt die Aktie stark weiter, kommt ev. ein zweiter Teilverkauf von 250 in Betracht. Ansonsten kaufe ich irgendwann (nicht 3 Tage später) die Aktien billiger zurück).
      Dies funktioniert ganz gut im Augenblick, man darf aber nicht zuviele Aktien im Depot haben und muß diszipliniert und geduldig sein.

      Wie ich hierzu gekommen bin, schreib ich später mal weiter.
      Avatar
      schrieb am 16.01.02 11:45:58
      Beitrag Nr. 38 ()
      @xylophon

      Bis auf Details behandle ich meine Positionen ähnlich. 4 Tranchen, wie von Herr.Motzki genannt, sind mir aber zuviel.

      >Dies funktioniert ganz gut im Augenblick, man darf aber nicht zuviele Aktien im Depot haben und muß diszipliniert und geduldig sein.

      Warum? Ich habe im Gegenteil sehr viele Aktien im Depot. Dadurch bin ich flexibler und habe mehr Gelegenheiten für Nachkäufe/Teilverkäufe.

      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 16.01.02 11:56:25
      Beitrag Nr. 39 ()
      ...ich finde bei zu vielen verschiedenen Aktien kann ich kaum noch den Überblick behalten, welche ich gerade jetzt im Augenblick handeln sollte und welche einfach liegenbleiben kann.

      Mit den 4 Positionen gebe ich Dir grds. recht. Allerdings hat das mit dem ersten Absatz zu tun. Weil ich mich lieber auf weniger Titel beschränken möchte, diese aber dafür intensiver beobachte, kommt es bei der einzelnen Aktie auch zu mehr Einzelkäufen/Verkäufen.
      Wobei es auch das Rechnen erleichtert, wenn ich Viertelweise verkaufe. Weil ich gerne Stückzahlen wie 100/500/1000 halte. Und wie gesagt: die eine Hälfte ist eigentlich zum Liegenlassen. Zumindest bis sich was besonderes tut.
      Avatar
      schrieb am 16.01.02 12:16:44
      Beitrag Nr. 40 ()
      :eek: Wie kann man nur so viel schreiben, und doch nichts damit sagen :confused:
      Avatar
      schrieb am 16.01.02 12:20:56
      Beitrag Nr. 41 ()
      und was hat das alles mit Kontron zu tun ???:confused:
      Avatar
      schrieb am 16.01.02 12:39:23
      Beitrag Nr. 42 ()
      ..wie kann man nur so viel lesen - und doch nichts davon verstehen??? ;)
      Avatar
      schrieb am 16.01.02 12:56:04
      Beitrag Nr. 43 ()
      @Guten Tag meine Herren hmmm&softbankie

      Dieser Thread hat wie schon am Titel und in der Einführung beschrieben "Nichts" mit KBC zu tun. Bevor ich schreibe erwarte ich allen ernstes von einem erwachsenen User er liest erst einmal um was es hier geht!

      Und besonders an unserer Freund softbankie. Hier kommen ausschliesslich fundierte und sachliche Beiträge über Erfahrungen und Strategien rein. Wer hier auch nur versucht über die Stränge zu schlagen mit Beleidigungen ist schneller draussen als ihm lieb ist. Dies nur für alle zur Klarheit!

      Ich hoffe dies war deutlich genug. Wem also sein registrierter Nick lieb ist, der verhält sich hier wie es sich an einem öffentlichen Forum gehört. Die Betonung liegt hier bei Anstand und vor allem Toleranz! Und wer nichts aqäquates zu diesem Thema zu schreiben hat hält sich zurück!

      So einfach ist das!

      Alles klar dort draussen im virtuellen Raum meine Herren?!

      Allen noch einen schönen Tag wünscht

      HM
      Avatar
      schrieb am 16.01.02 13:46:58
      Beitrag Nr. 44 ()
      @xylophon

      Ich meine, jeder Anleger kann am besten selbst beurteilen, mit wievielen Positionen er sich am wohlsten fühlt.
      Dass es hier große Differenzen geben muss, ist wohl plausibel. Schließlich sind die aufgewendete Zeit, die eingesetzten Tools und die Intensität der Unternehmensanalyse sehr unterschiedlich.
      Im Board gibt es einige User, die offenbar ständig das Orderbuch und die Umsätze ihrer Aktien beobachten. Besitzer von Medienaktien führen zum Teil Buch über die verkauften Kinokarten. Ich weiß nicht, wie effektiv dies ist, da ich es selbst nie probiert habe. Aber manchmal habe ich den Eindruck, dass eine sehr kleine Zahl von Positionen zu sehr intensiver Beobachtung derselben führt.

      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 16.01.02 14:51:09
      Beitrag Nr. 45 ()
      Hallo Herr Motzki, warum erinnern Sie mich nur permanent an einen anderen User ?? Wie hieß er doch gleich ?
      aaahhhh da fällts mir wieder ein :

      Username: aktienfilter
      Registriert seit: 12.12.1999
      Letztes Login: 02.05.2001 09:26:02
      Threads: 7
      Postings: 689

      weiß auch nicht warum.



      @hmmmm siehe http://www.wallstreet-online.de/ws/community/board/thread.p…
      Avatar
      schrieb am 16.01.02 20:35:01
      Beitrag Nr. 46 ()
      @Hallo Herr monza

      Zum Teil haben Sie natürlich Recht. So eine Art Gewissens beruhigung stellt dies schon dar. Aber wirklich nur ein wenig. Wenn wir dies als eine Art System bezeichneten wäre es besser. Aber jetzt kommt der Punkt. Ich plane einen Nachkauf schon vorher. Und ich plane in wenn möglich bei einem bestimmten Level. Ich rechne mit einem temporären Downgrade, und genau hier ist der Unterschied zu sehen. Ich kaufe jetzt nicht weil mir kein anderer Ausweg mehr bleibt um von meinen Buchverlusten runter zu kommen. Sie dürfen nicht vergessen. Ich hatte explizit darauf hingewiesen dass ich so handelte

      "nachdem" ich den volatilen Markt beobachtet hatte.

      Auch wähle ich hier Shares, von welchen ich ausgehe dass der Downgrade sich in Grenzen hält. Und natürlich nur Aktien, von denen ich einigermassen gesicherte Kenntnisse habe was(Marktstellung,Produktportfolio,Umsatz,Gewinn/Verluste,usw.) angeht. Also Aktien bei denen man zur Not auch einmal über einen längeren Zeitraum aussitzen könnte ohne Angst dieselbe steht in zwei Jahren nicht mehr am Markt. Aber dies wäre wirklich der worst case!

      Und bei Ihren Berechnungen vergessen Sie meiner Meinung einen wichtigen Faktor. Sie sprechen davon bei ca. 10%Verlusten ausstoppen lassen um dann bei ca. 20%Minus wieder einzusteigen. Was machen Sie wenn nach 11% Schluss ist und Sie sogar ein Tagesreversal erleben müssen? Dann haben Sie plötzlich keine Shares mehr im Depot da Ihr Stop gegriffen hatte und dieselben gehen plötzlich nach oben. Jetzt aber werden Sie in der Situation sein auf den neuerlichen Downgrade zu warten. Sie werden dies ganz sicher tun Herr monza, das weiss ich aus Erfahrung.

      Diese Dinge haben eine Art Eigenleben und Sie werden mitunter sogar zum Basher, innerlich jedenfalls, weil Sie sich ein Downgrade wünschen!Sie wollen ganz einfach eine markttechnische Bestätigung dass Sie richtig gehandelt hatten! Mal kommt sie, mal kommt sie nicht!Ein SL macht nicht immer Sinn. Wichtig ist wie volatil ist die Share. Schauen Sie sich doch einmal die Chartkurven in den letzten Monaten einmal an. Wer hier SL bei ca. 10%Downgrade einsetzte hatte nicht sehr lange seine Aktien, und mitunter noch viel weniger Freude weil der Anleger einsehen musste dass er hier einer falschen Berechnung erlag!!

      Und plötzlich nach 2-4Tagen steht Ihre Share um 12% höher und möchte ums verrecken nicht mehr auf Sinkflug gehen!

      Wenn Sie aber hart geblieben wären, also den erwarteten Downgrade stoisch ertragen, könnte ihnen genau daselbe Szenario völlig gleichgültig sein. Eines ist auch noch sehr wichtig. Ich kenne nicht nur meine EK-Order wenn es nach unten geht. Ich kenne Sie natürlich auch auf dem Weg nach Norden! Und hier muss ich ganz einfach bestimmte Chartmarken wenigstens ein wenig kennen um zu wissen ab wann meine Share so lala aus dem Schneider sein könnte. Ich spreche hier jetzt von langfristigen/kurzfristigen Abwärtskanälen, Momentums, Stochastik, usw..!

      Sie sehen also. Es reicht absolut nicht aus wenn Sie nur auf einem Gebiet Erfahrung haben. Von jedem ein wenig sollte es schon sein. Und noch viel wichtiger. Ich spreche jetzt praktisch von einem Teil Ihrer Investitionsmittel, welche Sie einsetzen können. Ich spreche hier nicht von der langfristigen Geldanlage, das hier keine Missverständnisse aufkommen! Sie können es auch als eine Art Spielgeld bezeichnen um den nun schon so lange anhaltenden volatilen Markt auszunutzen! So muss es aber nicht bleiben. Denn vergessen Sie nicht. Mitunter lernen Sie im Laufe dieses Investments die eine oder andere Aktien besser kennen und schätzen lernen.

      Warum dann nicht einen schönen Teil ins Longdepot verschieben, immer vorausgesetzt die Zukunft sieht so leidlich aus, und dass schlimmste Downgrade ist überstanden!! Sie können so handeln mein guter monza, aber Sie müssen nicht so handeln. So einfach ist das. Während des Tradens aber kennen Sie keine Verwandten und handeln strikt nach einem vorher festgelegten Plan. Auch wenn Sie einmal daneben liegen muss dies so sein. Denn es gibt fast nichts schlimmeres als wenn Sie tagtäglich Ihre eigenen Handlungen in Frage stellen nur weil der Markt heute wieder besonders nervös ist!! Dann rate ich jedem lieber die Finger von solchen Dingen zu lassen. Und es wird und kann Jahre dauern bis ein Anleger so weit ist um die dafür benötigte Disziplin aufzubringen.

      Dies alles hört sich leichter an als es ist. Sie werden dutzende male in die Verlegenheit kommen zu denken jetzt muss ich aber doch anders handeln. Alles eigene Erfahrungen. Natürlich darf die Situation nicht in sturheit ausarten. Bei ausserplanmässigen Veränderungen, Meldungen, Adhocs, usw.. ist zumindest ein neuerliches überdenken Plicht. Aber immer sachlich und nie aus der Panik heraus!!

      Freundlichst

      Herr Motzki

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Fortsetzung folgt:
      Avatar
      schrieb am 16.01.02 21:09:03
      Beitrag Nr. 47 ()
      @Hallo Herr Casel

      In aller kürze für den Moment.

      Ich spreche nicht von Pleitekandidaten und Firmen welche fortwährend wegen überhöhter Umsatzprognosen, welche nicht eingehalten wurden, auf Sinkflug gegangen sind.

      Eine Intershop z.b. war bei ca. 7€ optisch auch billig, und die Anleger stürzten sich immer wieder darauf. In Wirklichkeit war sie aber immer noch vielfach überteuert, und ist sie meiner Ansicht nach immer noch!! In solche Werte würde ich keinen Euro investieren, selbst wenn sie auf ca. 1€ fallen sollte. Da stimmt überhaupt nix!

      Und auf den Punkt der Psychologie werde ich im Laufe der Zeit ganz bestimmt noch eingehen. Sozusagen ein persönliches Steckenpferd von mir, und immer wieder völlig unterschätzt. Da gehen wir vollkommen konform!

      Alles weitere zu einem späteren Zeitpunkt Herr Casel.

      Ihnen einen schönen Abend

      HM
      Avatar
      schrieb am 16.01.02 21:23:44
      Beitrag Nr. 48 ()
      Hallo zusammen,

      nach tollem Einsatz von Sandra darf auch ich jetzt hier posten.

      Zunächst kurz zur Vergangenheit:
      Warum sollte ich schlauer sein, als alle anderen hier. Alle Fehler die hier bereits geschildert wurden, habe auch ich hinter mir. Ganz im Gegenteil. Ich war sogar der Obertrottel und habe zwei Todsünden begangen: 1. Auf Kredit gezockt und 2. ohne S/L gearbeitet.

      Und damit zur Gegenwart (Zukunft):

      1. gewonnene Erkenntnisse:

      Höre nicht auf Analysten.
      Glaube keinem Börsenbrief und keiner Börsenzeitung
      Arbeite nie ohne Kopf-S/L
      Gebe nie eine S/L-Order auf
      Kaufe, wenn alle verkaufen (z.B. diese Woche)
      Verkaufe, wenn alle kaufen (z.B. letzte Woche)
      Habe Geduld
      Bewahre eiserne Diziplin
      Der Markt hat immer recht
      Lerne mit Verlusten umzugehen

      Ich weiß, jetzt werden alle sagen: Haben wir alle schon tausendmal gehört, aber ich behaupte: Kaum einer hält sich an alle Regeln. Mir fehlt z.B. die Geduld.

      2. meine Taktik seit Dezember 2001:

      Nach den Fast-Totalverlusten der letzten beiden Jahre habe ich nächtelang nicht geschlafen um mir folgende Frage beantworten zu können: Was für ein Typ bist du eigentlich? Daytrader? - Nein, denn ich muß tagsüber arbeiten. Will ich Aktien lange halten? - Nein, dafür habe ich keine Geduld. Also was?
      Alternative 1: Aussteigen? - Nein, zu spät, vom Aktienvirus bereits infiziert. Außerdem: Ich will meine Verluste wieder haben.
      Also Alternative 2: Neue Taktik

      Und die sieht jetzt so aus:

      Das Fondsparen wird beibehalten (CostAverage-Effekt). Je nach Marktlage wird zwischen Renten- und Aktienfonds umgeschichtet (Bevorzugt Emerging-Markt).

      Von dem Kapital, was noch da war, wurde 50% langfristig in konserative Aktien investiert. So bleibt wenigstens etwas Dividende.
      40% habe ich in spekulative Aktien angelegt. Diese werden genau verfolgt. Gewinne und Verluste werden ab 20% realisiert.

      Für den Rest gilt je nach Marktlage:
      Seitwärts-Markt (bis letzte Woche):
      Es wird "gezockt". Kleine Gewinne und Verluste werden sofort schonungslos realisiert.

      Abwärts-Markt:
      Alles wird Cash gehalten.

      Aufwärts-Markt:
      Gibt es scheinbar nicht nicht.

      Ich weiß natürlich nicht, ob das der Weisheit letzter Schluß ist, aber meine Performance ist seit dem viel besser.

      Dies soll für das erste einmal genügen.

      Gruß
      bsw
      Avatar
      schrieb am 17.01.02 15:18:09
      Beitrag Nr. 49 ()
      @Herr Motzki

      Meine Anlagestrategie ist eine Investmentstrategie in Anlehnung an Warren Buffet

      Beispiel Kontron :rolleyes:

      Ich postuliere ein Umsatzwachstum von 20% in den nächsten 10 Jahren

      189Mio x 6,19 = 1.172Mio

      Dann postuliere ich eine Umsatzrendite von 8%

      1.172Mio x 8% = 93,7Mio (durch ca. 25 Mio = 3,74€/Aktie)

      Bei einem KGV von 20 ist die Aktie im Jahr 2012 75€ Wert.

      Mit 15% Rendite pro Jahr wäre ich zufrieden. Wenn ich nun die 15% von 75€ zurückrechne, bin ich bereit im Jahr 2002 höchstens 18,5€ pro Aktie zu zahlen.:p

      Im Übrigen handle ich seit 1996 an der Börse, kann aber nicht über gröbere Fehler und/oder größere Verluste (Zufall?) in eurer Erfarungsaustauschrunde berichten.

      Mit freundlichen Grüßen

      :cool:berossi
      Avatar
      schrieb am 17.01.02 16:29:52
      Beitrag Nr. 50 ()
      Hallo oberossi,

      Im Übrigen handle ich seit 1996 an der Börse, kann aber nicht über gröbere Fehler und/oder größere Verluste (Zufall?) in eurer Erfarungsaustauschrunde berichten.

      Heißt das, dass nach der Lektüre von Warren Buffet deine Anlagestrtegie fix und fertig war und du aus Erfahrungen nichts neues mehr lernen brauchtest/konntest?

      Ich hatte schon darauf hingewiesen, dass ich die Erfahrung mit erfolgreichen Investments für wichtiger halten als die Sammlung von Fehlern.

      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 17.01.02 16:44:22
      Beitrag Nr. 51 ()
      @panta rhei

      Thread: Mein Depot - Meine Strategie

      M.f.G.

      Oberossi
      Avatar
      schrieb am 17.01.02 22:00:19
      Beitrag Nr. 52 ()
      Hallo Herr Oberossi

      Da haben Sie mich oder die Intention dieses Forums missverstanden. Es geht hier nicht um Fehlerbeichte oder höchste Renidte, sondern darum welche Strategie Sie gewählt haben, und auch eventuell aus welchen Gründen. Ein Anleger geht doch selten hin und sagt ich investiere jetzt 100000,-Euro, und dann lege ich den Deckel drauf! So geht doch gewiss kein Anleger vor. Ganz sicher lässt man/frau sich doch wenigstens Anfangs, von was auch immer beeinflussen.

      Und auch wenn Sie Ihr Investment tätigen und dann über viele Jahre durchstehen, ist dies doch umso interessanter. Das ich hin und wieder zocke oder gezockt habe, heisst nicht, dass ich mit Warren Buffet nichts anfangen kann. Im Gegenteil könnten sich viele gerade heute eine schöne Scheibe von seiner Langmut abschneiden. Warren schaut sich nach guten Titeln um, welche er sich wenn möglich günstig ins Depot legt, um sie dann über viele Jahre reifen zu lassen.

      Diese Analysten der Wall-Street welche innerhalb weniger Tage erst Strong Buy und dann Strong Sell schreien, nur um ihren Laden am laufen zu halten gehen ihm am Arsch vorbei.

      Und da kann ich ihm nur aus vollstem Herzen zustimmen. Warren weiss genau welche Firma gut und gesund ist und braucht keinen Rat von irgendwelchen Grünschnäbeln, welche gerade von der Uni kommen und denken Sie wären was besonderes! Und der Erfolg gibt im jedenfalls Recht!

      Aber genau darum geht es hier doch.

      Wenn möglich so viele verschiedene Analysen, Erfahrungen, Meinungen, usw.. zu erfahren um eine Mischung in das eigenen Denken zu bekommen. Einflüsse von aussen können mehr als Fruchtbar sein.

      Es kommt doch einzig darauf an dass Sie selbst in der Lage sind eine Analyse des hier gesagten durchzuführen, und die Ihnen vorteilhaft scheinenden Aspekte heraus zu filtern.

      Sie sehen also. Alles ist willkommen. Ich weiss gar nicht wie Sie auf die Idee kommen Sie hätten nichts zu sagen? Warum eigentlich nicht?
      Und auch jetzt werden Sie doch bestimmt immer wieder Ihrem Depot neuen Werte oder Anlagen hinzufügen. Wie machen Sie dies und vor allem, warum machen Sie dies auf eine bestimmte Art und Weise lieber Oberossi? Wie ich das einschätze wissen Sie doch sehr genau was Sie wollen. Dann sagen Sie uns doch einfach warum Sie dies so machen und auf welchen Erfahrungen dies beruht!

      Ich jedenfalls wäre daran schon interessiert. Ich halte sehr viel vom Gedanken des Longtermers. Vor langer Zeit schon wies ich darauf hin sich die Longcharts einer GE,Cisco,Coca-Cola,McDonalds,Pfizer,MS, usw..anzuschauen. Und vor allem haben die alle ihr Geld verdient, ohne monatelang nicht schlafen zu können, aus Angst morgen ist nichts mehr da.

      Wie auch immer Sie sich entscheiden. Ich wünsche Ihnen noch viel Glück und ein gutes Händchen in der Zukunft.

      Freundlichst

      HM
      Avatar
      schrieb am 17.01.02 22:17:23
      Beitrag Nr. 53 ()
      schön Herr Motzki, daß Sie noch einmal die Intention dieses Threads klargestellt haben.
      Genau das ist auch der Grund, weshalb ich in der Vergangenheit ganz überwiegend mich darauf beschränkt habe, meine Anfänge und die dortigen Fehler zu schildern - und damit noch lange nicht fertig bin. Schließlich sind wir da gerade erst am Hoch des NM angekommen.
      Ich denke aber, daß dieser Thread eine sehr langfristige Sache werden kann. Von daher halte ich es nicht für vergeudete Zeit, wenn ich sehr ausführlich schildere, wie ich zu den Erkenntnissen gekommen bin, die mein Anlageverhalten derzeit prägen. Zumal ich jeden Monat dazulerne und auch dies wieder zu Veränderungen führen kann.
      Der Leser wird am Ende der "Geschichte" wissen, wo er eventuell völlig andere Standpunkte/Interessen/Mentalität oder eben völlig andere Erfahrungen hat und deshalb auch ev. eine völlig anderer Strategie wählen. Oder er hat eventuell eine ähnliche Mentalität, macht mich aber auf Denkfehler in meinen Aktionen aufmerksam. Oder er denkt: von so einem Idioten übernehme ich lieber nichts und mache genau das Gegenteil - was als Anti-Lemming-Verhalten wohl auch ein Fehler wäre.

      Für heute soll das aber mal wieder reichen. Morgen werde ich ev. mehr Zeit haben.
      Avatar
      schrieb am 17.01.02 23:07:05
      Beitrag Nr. 54 ()
      @HM

      Solange es immer einen Schritt weiter nach vorne geht als zurück ist auch mal eine Fehlentscheidung kein Thema. In der Tat passiert es ab und an das ich Bewegungen falsch einschätze und der Wert sich verabschiedet und am nächsten Tag ordentlich anzieht. Dies hätte z.B. gestern der Fall sein können... . Grundsätzlich kaufe ich seit etwa einem halben Jahr auschließlich Werte (von denen ich fundamental überzeugt bin), die genau wie der Markt in dem Moment eher überverkauft sind und schon deshalb ein günstiges Chance/Risikoverhälnis besteht. Sollte in einer solchen Situation noch am selben Tag bzw. kurze Zeit später der Kurs nochmal um mind. 10% nachgeben kann der Verkauf m.E. kein Fehler sein, da der Wert durch Gewinnmitnahmen etc. nicht so stark hätte fallen dürfen und offenbar andere, neue Faktoren eine Rolle spielen - die dem MArkt jedoch nicht gefallen. Und wenn`s doch dreht?
      Um sich jetzt auf Ihren letzten Beitrag in meine Richtung zu beziehen: Auch das gehört zum Geschäft.
      Ich nutze auch die Charttechnik wie gesagt nicht als Allheilmittel, man darf nicht vergessen das das eine nachträgliche Betrachtung ist und "danach sind ja sowieso alle schlauer".

      Zum Thema Meinungsänderung möchte ich nochmal kurz wiederholen:
      - akzeptiere wenn der Markt in eine Richtung läuft, überdenke dann Deine Anlage
      Damit sind natürlich Nord- und Südrichtung gemeint.

      zu meinem Standpunkt über Gewinnmitnahme: hier muß m.E. genau mit der selben Konzequenz wie bei der Verlustbegrenzung gearbeitet werden,z.B. wenn ich mich heute über einen Buchgewinn von 8% freue, und morgen sind es schon 13%, dann darf ich nicht übermorgen über 9-10% verärgert sein! Genau jetzt muß ich bei einem kurzen Anlagehorizont die Lage neu peilen, wie als wenn ich gerade eingestiegen wäre.

      Grüße

      M
      Avatar
      schrieb am 17.01.02 23:26:11
      Beitrag Nr. 55 ()
      @ Herr Motzki

      Schauen sich einmal den Chart von Daimler Chrysler an:
      Kurs Mitte 1987: 55 Euro
      Kurs zur Zeit: 55 Euro
      Also Kostolany funktioniert heute nicht mehr, zumindest meistens nicht.

      Auch meine Deutsche Post zeigt mir, daß es nicht immer sinnvoll ist, Aktien langfristig zu halten.

      Die von Ihnen aufgeführten GE, Cisco, MS usw. sind m.E. wirkliche Ausnahmen. Sie profitierten von einer technischen Revolution.
      Das heißt doch dann folgendes, wenn ich langfristig investiere (mehr als 2 Jahre): Ich muß ein Unternehmen finden, was am Anfang einer neuen technischen (uns noch nicht bekannten) Entwicklung steht oder wie sehen Sie das?

      Gruß
      bsw
      Avatar
      schrieb am 17.01.02 23:46:52
      Beitrag Nr. 56 ()
      Daimler Chrysler ist ein konjunkturabhängiger Zykliker und nicht mit Wachstumswerten a la GE usw. vergleichbar!

      Im Thread Thread: Sammelthread für die Gewinner trotz Baisse sind in den ersten 10 Beiträgen die Langfristcharts von sog. klassischen Wachstumsaktien abgebildet, die zu einer Long-Strategie wie Kostolany sie propagierte auch in Zukunft passen werden!

      Diese Werte haben über viele Jahre/Jahrzehnte hinweg Umsatz- und Gewinnsteigerungen im 2-stelligen Prozentbereich, was u.a. zu den klassischen Kriterien von sog. Wachstumsaktien zählt.
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 15:20:57
      Beitrag Nr. 57 ()
      @Herr Motzki,

      Sie haben recht, ich habe Ihre Intention mißverstanden.

      Nun zur Strategie:
      Erfolgreiche Strategie zum Zocken: gibt es nicht
      Jede Aktie ist zum beliebigen Zeitpunkt an der Börse richtig bewertet.
      Wenn man eine Aktie kauft in der Erwartung die würde besser Abschneiden als der Markt, dann ist man schlecht informiert (ausgenommen Insiderwissen). Anderenfalls wird man den aktuellen Preis auch für richtig halten.
      Alle Strategien zur kurzfristiger Anlage basieren auf einer Analyse der Verhaltensmuster am Markt. Das Dumme dabei ist: bei zunehmender Zahl der Teilnehmer, die diese Strategie anwenden, verwässert sich der Erfolg. Letztendlich lernen alle dazu und ändern das Verhaltensmuster. Spätestens dann ist neue Analyse und Strategie fällig. Wer da mitspielen will soll bedenken, das er/sie starke (z.B. institutionelle) Mitbewerber hat, die es auf sein Geld abgesehen haben. (An der Börse wird ja kurzfristig kein Geld erwirtschaftet, nur gewechselt:p.)
      Das ist auch Ihr Problem lieber Herr Motzki: je besser die Threadteilnehmer handeln, desto schwieriger wird es für Sie beim Zocken zu gewinnen :rolleyes: .

      Zur langfristigen Investmentstrategie erlaube ich mir nochmals auf den Thread im #51 zu verweisen.

      Mit freundlichen Grüßen

      :cool:berossi
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 15:46:58
      Beitrag Nr. 58 ()
      @oberossi
      >Jede Aktie ist zum beliebigen Zeitpunkt an der Börse richtig bewertet.

      Diese Random Walk Hypothese wird normalerweise von Charttechnikern ins Feld geführt, um den Fokus auf die Psychologie der Märkte zu lenken. :rolleyes:

      Bei fundamentaler Betrachtungsweise zeigt sich die Börse alles andere als effektiv. Gerade die zunehmende Volatilität macht deutlich, dass immer seltener eine richtige Bewertung sich einstellt.

      Der NEMAX50 bei 9000 Punkten war zumindest in meinen Augen eine krasse Fehlbewertung. Umgekehrt sanken die Bewertungen von Traditionsunternehmen trotz steigender Gewinne auf historische Tiefststände.

      Wenn man bereits in der Theorie die Existenz von Unterbewertungen ausschließt, kann man von diesen Chancen kaum profitieren.

      Als Fundi ist eine eigene Vorstellung vom Wert eines Unternehmens, den man mit den aktuellen Kursen vergleichen kann, die Basis der Anlagestrategie.

      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 16:56:02
      Beitrag Nr. 59 ()
      @Guten Tag Herr BSW

      Da haben Sie ja genau die richtige Aktie herausgesucht. Daimler-Chrysler. Seit Jahren versuche ich meine Schwieger-Eltern von diesem Loser los zu eisen. Bis jetzt leider vergeblich. Ich glaube wer vor ca. 15Jahren in diese Aktie investierte hat keinen Pfennig Gewinn erwirtschaftet. Und dies trotz des eigentlich fulminanten Anstieges der letzten Monate. Und genau deshalb ist ja ein periodisches überprüfen und überdenken des eigenen Depots so wichtig. Stellen Sie sich vor ein Anleger würde sich genau diese 15Jahre nicht um sein Investment gekümmert haben und schaut dann wieder ins Depot. Dann könnten Sie wirklich gleich in Bundesschatzbriefe oder in das gute alte Postsparbuch investieren. Da haben Sie eine sichere Rendite, wenn auch eine nicht sehr hohe.

      Nein-nein. Ich habe die Werte welche Sie anschauen sollen doch beim Namen genannt. Das ist kein Zufall. Ich hätte dutzende anderer nennen können. Schauen Sie einmal hier rein: http://chart.yahoo.com/c/5y/j/jnj.gif ! Einige Parade-Beispiele um zu sehen dass sich die von Herrn Oberossi angesprochene Longterm-Strategie mehr als lohnen sollte. Und hier gehe ich mit ihm mehr als konform. Das sind einfach Top geführte Unternehmen die seit Jahrzehnten genau wissen wo es lang geht. Und genau dies können Sie am Chart erkennen. Der Markt hat immer Recht!! Und wenn ein solches Unternehmen seit Jahrzehnten eine solche Performance hinlegen kann, dann ganz gewiss weil eines sicher ist.

      Sie machen weniger Fehler als andere und richten "immer" den Blick nach vorne!

      Genau deshalb haben sie offensichtlich einen Marktvorteil und nützen diesen knallhart aus!! Wenn sich ein Longinvest wie z.b. Daimler-Chrysler als Fehlinvest outet, dann raus damit. Ohne Gnade. Das ist ja gerade das schwierige an solch einem Longplayer. Steckt er gerade einfach nur in einem Konjunktur-Zyklus, oder sind hier die falschen Leute am Ruder, welche nicht in der Lage sind den Tanker auf Kurs zu halten? Warum wohl bekommt ein Jack Welch Millionen von Dollars jedes Jahr von GE? Dieser Leader ist einfach jeden Dollar wert, so einfach ist das!! Nebenbei erwähnt. General Electic gehört für mich in jedes Depot. Sozusagen als Kerninvestment!! Die Frage ob ich sie habe erübrigt sich also!

      @Guten Tag Herr Oberossi

      Zum ersten nehme ich Ihre Anspielung auf Zocker als Scherz auf. Wenn ich dies wirklich wäre würde dieser Thread nicht entstanden sein. Die Betonung lag eindeutig auf Anlage-Strategien, und ganz gewiss nicht auf Zocken. Trades sehe ich immer als ein Beiwerk um die Spiellust zu beruhigen, welche doch bei den meisten Anlegern, wenigstens was die letzten Jahre betrifft, vorhanden gewesen ist. Und dieser Zockerei bin ich temporär genauso verfallen wie Millionen anderer. Ich habe kein Problem mir dies einzugestehen. Aber im Gegensatz zu manch anderem bin ich lernfähig. Und sie werden lachen mein guter Oberossi. Vor Jahr und Tag behauptete ich schon dass ein Zocker niemals einen Longtermer in der Performance schlagen könne. Immer vorausgesetzt der Investor verfolgt eine klare Strategie und ist jederzeit bereit Gurken aus dem Depot zu werfen! Ganz davon abgesehen dass Sie auch in der Lage sein werden nebenher zur Arbeit zu gehen. Und so soll es auch sein!

      Ihrer Aussage dass viele Marktteilnehmer dazu lernen widerspreche ich. Jedenfalls im Moment. Schauen Sie sich bitte die Charts der letzten Monate an. Wer bitte schön hat hier irgend etwas gelernt? Erst kauften alle wie wild Aktien, welche inzwischen ein KGVè von ca. 1000 hatten, als gäbe es kein Morgen mehr. Und dann verkauften alle Ihre teuer erkauften Shares für ein Trinkgeld, in Panik und ohne Sinn und Verstand! Und wenn Merrill Lynch mit der Peitsche knallt, kaufen wieder alle wie die wilden, ohne zu wissen, warum sie dies jetzt eigentlich machen. Denn fundamental hatte sich doch vor 2-3Monaten nichts, aber auch gar nichts verändert. Und jetzt verkaufen plötzlich alle wieder, weil nicht wirklich eintretet was alle erhofft, aber jeder der selbstständig denken und wirtschaftliche Zusammenhänge kennt erwarten konnte!!

      Von wegen dazu lernen. Das sehe ich völlig anders. Und so unglaublich es klingen mag. Die breite Masse der Anleger wird niemals zum Anlage-Strategen mutieren. Ganz im Ernst jetzt. Schauen Sie sich bitte hier bei W.O um! Was sehen Sie bitte schön? Und hier sind sogar überwiegend Leute anwesend, welche vorgeben, sich auf welche Art auch immer täglich mit Aktien beschäftigen. Das heisst aber noch lange nicht, dass Sie bereit sind eigenen Fehler zu erkennen und auch bereit sind diese knallhart zu analysieren. Schauen Sie bitte in den von mir eröffneten Thread von KBC. Warum wohl schreibe ich dort nicht mehr? Muss ich mehr sagen?!

      Zu Ihrer Aussage bezüglich fairer Bewertung zu jedem Zeitpunkt werde ich später noch eingehen. Wenn dem so wäre dann hätten Sie aber ziemlich schlechte Karten an eine wirklich gute Aktie zu kommen mein lieber Oberossi! Das ist Ihnen doch hoffentlich klar?!

      In diesem Sinne bis später verbleibe ich wie immer an Sie

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 17:10:09
      Beitrag Nr. 60 ()
      @Nachtrag!!

      Hier ist der Link zum Glück des Longtermers!!

      http://www.wallstreet-online.de/ws/community/board/thread.ph…

      @Johnson&Johnson ist nicht schlecht. Aber da gibt es doch eindeutig besseres !!

      @An dieser Stelle noch ein Dankeschön an Herrn F50 für diesen toller Chart-Thread!! Ich gehe einmal davon aus dass ich sein Einverständnis habe, diese Charts hier ins Forum zu stellen?!

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 17:14:06
      Beitrag Nr. 61 ()
      @herr.motzki

      Selbstverständlich haben Sie mein Einverständnis. Ich bitte jedoch, mich nicht mit "F50" zu verwechseln.

      Gruss F 50
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 17:22:03
      Beitrag Nr. 62 ()
      herr.motzki,

      Sie haben nicht eben eine hohe Meinung von den Marktteilnehmern.
      Ich ziehe es vor, mir meine Kontrahenten am Markt als Profis mit priveligierten Möglichkeiten des Research vorzustellen.
      Die von Ihnen geschilderten Akteure werden sich nicht lange an der Börse behaupten und schon gar nicht ein Vermögen in Markt beeinflussender Größe aufbauen können.

      ciao
      panta rhei

      P.S. In meinem Bekanntenkreis hat niemand im letzten September "in Panik" verkauft. Im Gegenteil!
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 18:02:56
      Beitrag Nr. 63 ()
      @ Herr Motzki,

      Der "Fehler" den Sie beschreiben hat mir ca. 2000 Euro Gewinn gebracht.
      Ich habe nämlich aus meinen Fehlern einigermaßen gelernt und bin letzte Woche wieder rechtzeitig ausgestiegen.
      Fazit: Manchmal ist der Trend Your Friend.

      Gruß
      bsw
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 18:23:14
      Beitrag Nr. 64 ()
      Herr Motzki: wo Sie es erwähnen: Meinen Glückwunsch, daß Sie auf die dümmlichen Angriffe in besagtem Thread mit keinem Wort reagiert haben. Weshalb sie zweifelsohne (einer von vielen Gründen) nicht der legendäre af. sind, der sich leider immer wieder in diesen Spielchen aufgerieben hatte.

      F 50: könnten Sie mal klarstellen, wo der Unterschied liegt. Ich weiß, daß es einen Kim-Schmitz-Fan F 50 gibt und offenbar noch einen, der sich sehr ähnlich schreibt. Wie sind sie zu unterscheiden???
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 18:26:42
      Beitrag Nr. 65 ()
      @Hallo Herr pantarhei

      Wir verfolgen doch wohl denselben Markt in den letzten Jahren? Was hat der Gesamtmarkt, und genau von diesem sprach ich, mit Ihrem Bekanntenkreis zu tun? Wie war das nach dem 11.September? Keine Panik? Also jetzt müssen wir doch einmal Tacheles reden. Wenn dies keine Panik gewesen ist, dann erklären Sie mir bitte, wann jemals in den letzten Jahren Panik am Markt zu spüren war! Wenn Sie in der glücklichen Lage sind, in einem Umfeld agieren zu können, wo einzig Profis und Anlagestrategen zu finden sind, dann gratuliere ich Ihnen.

      Ich spreche von dem Gesamtumfeld, und hier weiss ich sehr gut, was die letzten Jahre vor sich ging. Sind wir nicht genau aus diesem Grunde hier. Wenn alle so strategisch und klug vorgehen, warum gibt es denn dann so wenige wirklich substanzielle Threads bei W.O? Bitte gehen Sie wann immer Sie wollen auf die Hauptseite von W.O und lesen Sie die diesbezüglichen Thread-Überschriften. Wie war dies bitte schön?

      Heute 100%Chance!, XY-explodiert-Jetzt Kaufen!

      Das ist einfach die Wahrheit, auch wenn sie uns beiden nicht gefallen sollte. W.O bildet keine Ausnahme, sondern ist einfach nur ein Querschnitt des normalen Anlegers, mit all seinen Vor,-und Nachteilen!

      Und ich verurteile ganz gewiss nicht Unwissen über Einflüsse, welche man sich erst im laufe der Jahre aneignen kann. Ich verurteile Äusserungen wider besseres Wissen, um andere Anleger zu belügen und zu verunsichern. Genau deshalb habe ich diesen Thread ins Leben gerufen. Um Anleger welche eventuell noch nicht die jahrelange Erfahrung haben, an dem Wissen von Leuten teilhaben zu lassen, welche aus früheren Fehlern gelernt haben, und nun bereit sind, diese weiter zu geben!

      Wie diese Erfahrungen von den anderen aufgenommen werden, darauf haben wir keinen Einfluss! Aber letztendlich muss jeder für sich selbst verantwortlich sein-so einfach ist das! Schliesslich ist dies hier kein Kindergarten, sondern ein Forum, wo es mitunter um erhebliche Beträge geht wenn ich mich nicht irre!!

      Ganz davon abgesehen sehe ich keine Kontrahenten neben mir. Wer ist denn unser grösster Gegner, zumindest am Anfang? Sie wissen es doch genauso gut wie ich!

      Der grösste Gegner am Anfang sind immer Sie selbst!

      Es dauert Jahre bis Sie selbst wissen was sie eigentlich selbst wollen. Und nach und nach werden Sie wenn sie einsichtig sind das gröbste korregieren. Aber wie schwer dies ist weiss ich sehr-sehr gut. Vergessen Sie bitte nicht Herr panterhei.

      Die Sucht Gewinne zu machen ist immer direkt in Ihrem Nacken.

      Und erst wenn Sie diese unter Kontrolle haben werden Sie fähig sein eine Strategie zu planen, welche diesen Namen verdient hat.

      @Hallo Herr F 50!

      Gut dass Sie dies betont haben. Immer nur ein Leerzeichen von einer Verwechslung entfernt? Da haben Sie aber Glück dass Sie an einem Forum sind, wo die Teilnehmer überlegen bevor sie antworten! Von diesen Charts würde ich gerne mehr haben. Diese Dinge sind für mich sehr wichtig in meinen Entscheidungen. Die Vergangenheit sagt auch immer etwas über die Zukunft aus. Oder wie ist hier Ihre Meinung?

      Schöne Grüsse von

      HM
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 18:26:52
      Beitrag Nr. 66 ()
      "F 50" mit Leerzeichen (Blank) siehe meinen Nick, das bin ich.
      Der andere (Kim Schmitz - Fan) schreibt sich "F50", ohne Leerzeichen
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 18:34:05
      Beitrag Nr. 67 ()
      Anhand von fundamentalen und technischen Analysen/Einschätzungensowie aus Sicht der Verfassung des Gesamtmarktes versuche ich Aktien zu bewerten.

      Erst die Synthese aller Analysen die mit den o.a. zur Verfügung stehenden Instrumenten gemacht werden,läßt, das richtige Timing vorausgesetzt, den Erfolg einer Börseninvestition wahrscheinlicher werden.

      Die Chartanalyse geht davon aus, daß sämtliche kursrelevanten Nachrichten im Chart eines Wertpapiers enthalten sind und der Kursentwicklung Muster zugrunde liegen, die sich in der Zukunft wiederholen werden. Mittels Trendkanälen, Unterstützungs- und Widerstandszonen und allerhand anderer dubioser Formationen wie Wimpel, Flaggen, Doppeltops, Untertassen und Schulter-Kopf-Schulter-Formationen versucht der Chartist markante Trendumkehrpunkte zu antizipieren. Nach dem Credo: „The trend is your friend“ bleibt ein Trend so lange bestehen, bis er zu Ende geht. Diese Tautologie hat Anhängern der Chartanalyse schon unermessliche Summen gekostet. Wer allerdings den n-tv-Chartguru Dr.Schulz rechtzeitig als Kontraindikator verwendet hat, der könnte seine Vermögensposition ansehnlich verbessert haben.

      Die Technische Analyse, verwandt mit der Chartanalyse, betrachtet nicht den Chart einer Aktie an sich, sondern berechnet u.a. aus den historischen Kursen vielerlei statistische Maßzahlen, die in Kategorien wie Oszillatoren, Trendfolger, Trendbestätigungs-, Trendintensitäts-, Volatilitäts- und Umsatzindikatoren eingeteilt werden. Mit Relativer Stärke, Moving Average und Advance Decline beispielsweise, versucht man optimale Ein- und Ausstiegssignale zu erhalten. Problematisch ist dabei, daß nicht selten die Indikatoren in unterschiedliche Richtungen zeigen und der technische Analyst so schlau ist wie vor seiner Analyse. Angeblich gibt es nicht wenige Techniker, die froh sind, wenn ihre Modelle nur 49% Fehlsignale generieren... .
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 18:43:57
      Beitrag Nr. 68 ()
      Hallo Herr Motzki,

      ich behaupte nach wie vor, die Zeiten der rasanten Gewinnsteigerungen sind vorbei. Sie sehen doch was in den letzten Tagen passiert ist: Unternehmen die ihre Gewinne um 8% steigern (was die Ausnahme ist) werden gnadenlos abgestraft.
      Sie haben mir in Ihrer Antwort zu #55 meine Frage noch nicht beantwortet. Diese finde ich sehr wichtig, wenn ich in ein Langterm gehen will.

      Irgendwo habe ich mal gelesen: Nach jeder technischen Revolution gab es ein lange (10 Jahre oder so) Seitwärtsbewegung.

      Gruß
      bsw
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 18:44:01
      Beitrag Nr. 69 ()
      Hallo Herr Motzki,

      ich behaupte nach wie vor, die Zeiten der rasanten Gewinnsteigerungen sind vorbei. Sie sehen doch was in den letzten Tagen passiert ist: Unternehmen die ihre Gewinne um 8% steigern (was die Ausnahme ist) werden gnadenlos abgestraft.
      Sie haben mir in Ihrer Antwort zu #55 meine Frage noch nicht beantwortet. Diese finde ich sehr wichtig, wenn ich in ein Langterm gehen will.

      Irgendwo habe ich mal gelesen: Nach jeder technischen Revolution gab es ein lange (10 Jahre oder so) Seitwärtsbewegung.

      Gruß
      bsw
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 18:45:22
      Beitrag Nr. 70 ()
      Sorry, irgendwas klemmte da wohl!
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 18:50:54
      Beitrag Nr. 71 ()
      @ F 50

      Können Sie mir ein konkretes Beispiel geben.
      Bei welchem Kurs oder in welchem Marktumfeld würden Sie z.B. GE kaufen?

      Vielen Dank für Ihre Antwort.

      Gruß
      bsw
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 18:58:58
      Beitrag Nr. 72 ()
      Das hängt auch von persönlichen Faktoren ab, z.B. Anlagevolumen, -dauer. Als Langfristanlage würde ich bei jeder Korrektur einige Stücke einsammeln unter der Beachtung, dass die Streuung im Depot noch die richtige - meinem Risikoprofil angepasste - Gewichtung aufweist.
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 18:59:58
      Beitrag Nr. 73 ()
      @Hallo BSW

      So meinte ich dies nicht. Und mit Loser bin ich auch zu weit gegangen. Ich halte von Daimler-Chrysler als AG sehr viel. Eine gute Firma welche über Jahre ein Aushängeschild für die Deutschland-AG gewesen ist. Und ich gehe ganz bewusst nicht auf detaillierte Einstiegskurse jetzt ein. Aber wenn ich Ihnen sage dass meine Schwiegereltern vor ca. 10Jahren diese Share ins Depot gelegt hatten, wissen Sie vermutlich worauf ich hinaus möchte. Wollen Sie sich jetzt nochmals den diesbezüglichen Chart anschauen? Und dann schauen Sie sich bitte ein Nokia, Cisco, Gereral Electric, Coca Cola, McDonalds, Allianz, Deutsche Bank, usw.. an!!

      Das ist kein Zufall mein guter BSW. Diese Firmen haben alle eines gemeinsam.

      Alle sind sie in ihrem Segment und ihrem Umfeld absoluter Marktführer und dies ist kein Zufall!!

      Der Gewinn des letzten halben Jahres bei Daimler-Chrysler tut nichts zur Sache. Ich würde sogar behaupten hier wird der Blick aufs wesentliche verwässert. Diese Share ist in den letzten Jahren eine einzige Katastrophe für ihre Anleger gewesen. Und wer nicht erst dieses Jahr hier rein ist hatte nichts, aber auch gar nichts zu lachen in all den Jahren!! Ich sprach in diesem Zusammenhang von Long-Investments!!

      @Hallo Xylophon

      Genau deshalb habe ich mich von dort verabschiedet. Auf einem solchem Niveau diskutiere ich nicht mehr. KBC wird so oder so seinen Weg gehen. Es ist nicht nötig dort zu insistieren. Mir ging es einzig darum aufzuklären, welches Unternehmen Kontron eigentlich darstellt, und welche Produkte und Märkte wir hier eigentlich vor uns sehen. Vergessen Sie bitte diese Anschuldigungen. Haben Sie nicht selbst über viele Wochen solche Vorkommnisse am AF-Thread erleben müssen?! Man sollte denken den ganzen Teilnehmern hier ginge es um Rendite, Anlagen, Meinungsaustausch, Erkenntnisse, usw..?! Aber leider nicht allen. Auf solche Dinge werde ich jetzt nicht mehr eingehen. Und ganz unter uns. Diesen von mir ins Leben gerufene Thread, in welchem viel Arbeit steckt, wird es nicht mehr lange geben! Viele Wochen der Recherche und Arbeit werden vernichtet werden auf meine Bitte hin. Es wird unwichtig sein. Wir werden den Blick nach vorne richten. Die Vergangenheit wird immer Einfluss nehmen.

      Aber wichtig ist alleine wie wir nun die gewonnenen Erkenntnisse in die Zukunft übertragen wollen und können!!

      Und genau deshalb bitte ich ja alle Anwesenden welche etwas mitzuteilen haben dies zu tun. Für sich und andere.

      @Hallo F 50

      Sind Sie eigentlich in die von Ihnen Charttechnisch dargestellten Werte investiert oder verfolgen Sie hier ein bestimmtes Ziel?

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 19:04:10
      Beitrag Nr. 74 ()
      @herr.motzki

      Teilweise bin ich investiert. Jedoch dient die Liste überwiegend als Watch- und Erinnerungsliste.
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 20:15:46
      Beitrag Nr. 75 ()
      Hallo Herr Motzki,

      leider sprechen wir aneinander vorbei. Daimler-Chrysler war kein Aufhänger sondern ein Beispiel.
      Was ich eigentlich meine, ist folgendes: Wir stehen am Ende einer technischen (Computer)-Revolution. D.H. Wir können hier nicht viel aus der Vergangenheit ableiten, da es bei allen von Ihnen aufgeführten Unternehmen diese starke Gewinnsteigerungen nicht mehr in Zukunft geben wird. Ein weiteres Argument, daß ich für meine These anführen möchte: Je größer der Gewinn ist (war), desto weniger wird die prozentualle Steigerung eines zukünftigen Gewinns (Mathematik).
      Daraus leite ich für mich ab: Ich muß einen neuen Trend finden und dort den Globalplayer rauspicken.
      z.B. Umwelt (Stichwort Brennstoffzelle), Pharma, Entsorung etc.
      Aber auch dort sehen Sie schon unrealistische (eingepreiste) Kurse.
      Und jetzt wollte ich zu dieser meiner These Ihre Meinung erfragen. Es kann ja sein, daß ich das völlig falsche sehe.

      Ein schönen Gruß von Ihrem Freund
      bsw
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 20:23:12
      Beitrag Nr. 76 ()
      Hallo F 50,

      interessante Antwort. Jetzt sind wir nämlich beim Thema: Wie sehe ich ob der Markt nur korrigiert oder ob ein neuer (Salami)-Crash kommt?
      Und sagen Sie bitte nicht: Tiefer kann es nicht mehr gehen. Bei 9800 Punkten ist jede Menge Crash-Potential da.

      Auf Ihre Antwort bin ich jetzt sehr gespannt.

      Gruß
      bsw
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 20:47:56
      Beitrag Nr. 77 ()
      @Guten Abend liebe Long-Investoren und Strategen!

      Ich stelle jetzt als Beispiel ein paar Meinungen von mir hier rein, welche ich in den letzten Tagen und Wochen geäussert hatte. Dazu bedarfs es keines Orakels. Was hier in diesem Zusammenhang einzig wichtig scheint ist, warum ein Anleger bestimmte Postitionen im Depot zu halten hat, immer vorausgesetzt er schenkt seinen eigenen Worten glauben.

      In meinem Falle wäre dies zum Zeitpunkt meiner Aussagen mit einem Downgrade zu rechnen, und dementsprechend gute Substanzwerte günstig ins Depot zu nehmen.

      Natürlich immer wenn alle anderen verkaufen wollen!! Ich möchte damit nur deutlich machen dass ich mit bestimmten Wendungen bezüglich des Gesamtmarktes rechnete, und hierfür vorbereitet war. Welche Werte ich diese und nächste Woche ins Depot aufnehme lasse ich hier noch aussen vor. Denn dies ist nicht Thema dieses Threads. Es geht hier darum zu seinen eigenen Einschätzungen und Analysen zu stehen und dementsprechend vorbereitet zu sein!!

      Manche Dinge haben immer noch Bestand.

      Kaufe wenn alle verkaufen-immer vorausgesetzt es handelt sich um einen guten Wert!!

      Es geht hier auch nicht darum einen bestimmten Tag für ein bestimmtes Szenario auszusuchen, sondern einzig darum ein Gefühl für den Markt zu bekommen und seinen eigenen Worten zu glauben und auch danach zu handeln!! Ziemlich einfach-aber genau genommen ist dieses ganzes Brimborium der Anlageenscheidungen nichts anderes!!

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      @Guten Tag liebe Aktionäre

      Da kann ich dem guten Alan nur zustimmen wenn er eher verhalten und nüchtern von einer wirkliche Erholung des US-Wirtschaft ausgeht! Das würde den ganzen Brokern und Analysten natürlich wieder gut in den Kram passen um die Aktionäre mit Brot und Peitsche zu neuen Käufen anzutreiben. Ist schon ganz gut so dass Herr Grennspan hier ein wenig auf die Bremse tretet. Der Markt wird dies sowieso regeln. Jetzt wird endlich wieder selektiert werden. Bereiche welche nachweisen dass die Kursanstiege der letzten Wochen berechtigt waren, werden davon partizipieren-fertig! Und andere werden erst einmal wieder nach unten korregieren, was ja auch vernünftig scheint!


      @Einen Vorteil hat diese ganze Geschichte ja. Endlich müssen die CEO`s diverser Unternehmen die Hosen runter lassen und beweisen dass sie nicht schon wieder den Mund zu voll genommen haben!

      Ich erinnere an die letzten 6 Quartalsberichte als sich herausstellte dass so ziemlich alle gelogen hatten dass sich die Balken bogen. Oh ja, zumindest Motzki wird dessen noch lange eingedenk sein als eine Gewinnwarnung nach der anderen eintrudelte. Und natürlich waren alle völlig überrascht von dieser Wendung der markttechnischen Situation.

      Ich denke zu diesem Thema sollte noch dass eine oder andere zu sagen sein. Nun harren wir erst einmal der Dinge die da in dieser Woche noch kommen sollten. Ich behaupte jetzt einfach mal dass die nächsten Wochen noch so manche Vorschusslorbeere, in Form eines deftigen Kursanstieges, ein markttechnisches Ende finden sollte!!

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Freundlichst

      HM
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 21:29:36
      Beitrag Nr. 78 ()
      @Hallo BSW

      Natürlich unterliegen wir alle einer Veränderung. Aber glauben Sie bitte nicht das durch eine IT-Revolution, wie immer sie auch aussehen sollte, Firmen wie GE,MS,CISCO,PFIZER,McDonalds,Coca Cola, usw... plötzlich brachliegen. Im Gegenteil werden gerade dadurch diese Firmem einen umso grösseren Anteil haben aus dem Grunde der Bekanntheit. Die Menschen brauchen Bezugspunkte. Und diese finden Sie heute in Form von bestimmen Unternehmen! Natürlich vorausgesetzt das Produkt welches diese AG vertreibt ist vorzüglich!!

      Sie sprechen aber genau diesen Punkt der Zukunft an. Warum wohl glauben Sie investiere ich in ein Unternehmen wie KBC viele tausende Mark? Sie haben dies im wesentlichen erfasst.

      Das wirkliche Wachstum werden in den nächsten Jahren andere Firmen erreichen! Ein Wachstum, welches eine AG wie Kontron in einem neuen Markt, wie dem Embedded-Market generiert, kann und werden eine Intel, AMD, Micron, Nat-Semi, usw.....zumindest in den nächsten Jahren niemals mehr erreichen!!

      Das sind Fakten und können nicht widerlegt werden. Und genau aus diesem Grunde investiere ich ja auch in den nächsten Jahren verstärkt in solche Werte!

      Fragen Sie doch einmal einen eigentlich konservative Anleger wie Herrn Oberossi, warum er auf die verrückte Idee kommen konnte, in einem konservativ ausgerichteten Depot wie seinem, plötzlich eine Beimischung von ca. 15% an KBC-Aktien vorzunehmen?

      Mir scheint nicht das Herr Oberossi plötzlich verrückt geworden ist. Vielleicht hat er einfach nur die Gunst der Stunde genutzt wie ich selbst? Wissen Sie eigentlich wie lange ich KBC schon beobachte? Nie kam ich auf die Idee sie zu kaufen. Immer zu teuer. Bis jetzt!! Und jetzt schauen Sie bitte auf den Long-Chart und führen sich vor Augen wo diese AG in ca. 10Jahren stehen könnte!

      Vergleiche hinken immer mein Freund. Aber wie glauben Sie haben die Big-Player die wir jetzt kennen angefangen? Wissen Sie das eine Amgen einmal kurz vor der Insolvenz gestanden hatte? Damals ging alles den Bach runter. Und nur einige wenige blieben übrig. Eine davon war die gute AMGEN!! Und schauen Sie heute auf diese AG! Paralellen werden ich jetzt nicht ziehen. Aber dies einfach nur eine Art einen jungen Longplayer der Zukunft ins Depot zu nehmen, der eine wirklich gute Performance in den nächsten 20Jahren verspricht! Und KBC ist hier erste Wahl. Dieses Jahr blieben einige auf der Strecke.

      Und wer als Sieger vom Parkett geht ist für uns wichtig !! Und Sieger ist immer der, welcher in einem neuen Markt die Marktführerschaft übernommen hat

      Bezüglich Phama und Brennstollzellen habe ich auch noch etwas zu sagen. Aber letztendlich wollen wir ja nicht alles an einem einzigen Tag erzählen oder!

      Freundlichst

      HM
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 21:37:31
      Beitrag Nr. 79 ()
      Wichtige News !!!!

      Thread: v^v^v^v EILMELDUNG v^v^v^v

      :)

      Gruss PM
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 21:40:44
      Beitrag Nr. 80 ()
      ... sorry - war wohl falsch hier !!!!

      ;)


      ... aber trotzdem wichtig !!!
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 23:09:33
      Beitrag Nr. 81 ()
      Hallo herr.motzki,

      Eine kurze Antwort auf #65, ich möchte das Thema aber nicht ausweiten:

      Es gab durchaus rationale Überlegungen, die im September zu Verkäufen führten. Es gibt ja auch reale Folgen, insbesondere für die Fluglinien und Flugzeugbauer. Darüber hinaus war nicht absehbar, ob es weitere Terrorakte geben würde und welche militärischen Aktionen die Ereignisse nach sich ziehen werden.
      Nur weil ich mit Nachkäufen im nachhinein besser gefahren bin, unterstelle ich anderen nicht, sie hätten irrational gehandelt.

      >Wir verfolgen doch wohl denselben Markt in den letzten Jahren?

      Da bin ich mir nicht sicher. Ich beschäftige mich fast ausschließlich mit deutschen Unternehmen unterhalb des DAX. Depotanteil >80% aus dem SMAX oder darunter. Den Neuen Markt gewichte ich mit 0-8%.

      Allen ein schönes Wochenende!

      ciao
      panta rhei, der keine Börsenprofis persönlich kennt.
      Avatar
      schrieb am 18.01.02 23:47:32
      Beitrag Nr. 82 ()
      @Herr pantarhei

      Warum gewichten Sie denn Neuen Markt mit ca. 0-8%!! Und ich muss Sie entäuschen. Sie sprechen von rationalen Überlegungen! Dies ist allgemein ein Irrtum! Hier ging überhaupt nichts mehr rational vor sich!

      Aber dies ist auch nicht das Thema dieses Forums. Gerade hier geht es doch um die einhaltung von bestimmten Kriterien! Was mich persönlich betrifft werde ich kein Modell, welches auch immer, von Ihnen kritisieren. Schauen Sie Herr pantarhei. Sie bringen mehr als gute Ansätze bezüglich der Investitionen.

      Mir geht es nicht um Prozente in welchem Bereich auf immer!!
      Diese Dinge sind für mich völlig temporär und deshalb auch nicht relevant!! Ich möchte Strategien von Ihnen erfahren mein lieber pantarhei!! In diesem Thread geht es um Nabelschau im wahrsten Sinne des Wortes. Keine Performance sondern um Anstösse gegenüber bestimmten Shares, und bestimmten Marktbereichen!!

      Genau dies ist ja das Geheimnis dieses Threads. Viele können einen Teil-Bereich abdecken, aber doch nicht gänzlich alles. Was ist so schlimm daran? Nichts!!

      Jemand der über diesen Dingen steht stösst sich nicht an bestimmten Kleinigkeiten!! Ich kann nicht wirklich behaupten dass ich von all diesen Dingen weiss. Was mich betrifft werde ich versuchen so viele verschiedene Meinungen wie möglich in den Fokus zu rücken!!

      Ihnen noch ein schönes Wochenende wünscht Ihnen

      HM
      Avatar
      schrieb am 19.01.02 01:34:09
      Beitrag Nr. 83 ()
      @ Hallo Hr. Motzki,

      ich möchte mich nochmals für diesen Thread bei Ihnen bedanken. Jedesmal wenn ich mich mit diesen Thread beschäftige, regt er mich an über mich und meine Anlagestrategie nachzudenken. Und allen aktive und passiven Teilnehmern wünsche ich viel Spaß am Meinungsaustausch.

      @ Lieber BSW,
      ich glaube dieser Thread ist nicht dazu gedacht um uns gegenseitig zu "Beweisen" was für tolle Hechte wir sind (#63). Sodern zum gegenseitigen Austausch über Strategien, Erfahrungen usw. Und nach deinem letzten Posting sage ich nur "Hochmut kommt vor dem Fall" und ich habe so meine Zweifel ob du aus deinen "Fehlern" gelernt hast oder ob du nicht nur die letzten Tage und Wochen etwas "Glück" gehabt hast?

      @ BSW, fasse dies bitte als wohlmeinende Kritik auf meine Art auf. Diplomatie ist, war und wird nie einer meiner stärken werden. Dazu rede ich viel zu gerne Klartext,auch wenn ich oft etwas übertreibe. Dies dient zur klarstellung des Sachverhaltes. Manche können damit umgehen, manche nicht.

      @ All
      Aber nehmen wir DCX als Beispiel, um zurück zum Thema des Threads zu kommen. Wie ich in meinem Eingangsposting erwähnte (#6) habe ich mir aus persönlichen Gründen (Ich arbeite in einem US-Unternehmen, viele meiner Kollegen sind US-Bürger und keiner von uns wuste ob und wenn ja wer seiner Verwanden, Freunde oder Kollegen bei diesem Anschlag ums Leben kam. Und ich wollte an diesem Ereignis kein Kapital schlagen. Ich kenne so Sachen wie den 87er, 89er oder 91er Crash [Hatte leider das Pech in diesem Crash verkaufen zu müssen- Die Irrungen und wirrungen des Lebens schlugen mal wieder voll zu.]) am 11.09.01 eine Handelssperre von 14 Tagen auferlegt. In vollen wissen was mit meinem Depot passieren wird. Aber dieses war mir aus den oben genannten Gründen egal. Ende September nahm ich wieder meine "normale" Handelstätigkeit wieder auf und machte erstmals Tabularassa in meinem Depot. Mit den freien Mitteln bin ich dann am 28.09.01 in Optionsscheine DCX eingestiegen welche ich dann im laufe des Novembers mit einem netten Gewinn veräussern konnte. Ich schreibe dies nicht nur um mich selber zu Feiern, sondern auch um meine Strategien und Taktiken ein wenig zu erläutern.

      Strategie:
      Auch auf die Gefahr hin das ich mich wiederholen sollte. Für mich ist die Grundlage für alle strategischen Überlegungen der persönliche Charakter. Ich bin der Überzegung das ein Mensch "nie" gegen seine Natur erfolgreich sein kann. Meiner Ansicht nach sollte man sich bewust sein was für ein Typ Anleger man ist. Ich bin ein Optimist/Bulle und somit sollte ich die Finger von Puts usw lassen. Ich gehöre zu den Künstlern dennen es gelang im Juni 01 mit Nemax Puts viel Geld in den Sand zu setzen. Ebenso bei meinen weitern Put versuchen in 01. Besonders zu erwähnen wäre da noch mein Put auf Epcos in 11/01. Denn ich zu früh mit 30% Verlust verkauft habe. Somit bleibt festzuhalten: Analyse der Marktlage war vollkommen korreckt, trotzdem verlor ich beides mal Geld. Wobei die Ursache dafür in meiner Person, naturell/Character liegen. Also stellt sich für mich die Frage "Soll ich mich menschlich verändern um gewisse Börsenerfolge zu erreichen? " NEIN, da mein Umfeld (Familie/Freunde) und ich mit mir sehr zufrieden sind. Also muß ich meine schwächen -in Bezug auf gewisse Börsenerfolge - akzeptieren und sagen "ist halt nicht mein Ding" und nach anderen Wegen suchen.

      Deswegen sollte man meiner Meinung nach Wissen was für ein Typ Investor man ist. Der konservative Anleger der mit einer Performence von 10-15% p.A, bei "relativ" begrenzten Risko, zufrieden ist oder ein "eher" spekulativer Anleger.

      Ebenso ist es unerlässlich zu Wissen wie "ehrlich" (Falls dies Überhaupt möglich ist.) bin ich zu mir selber. Habe ich ein Problem damit mir "Fehler" einzugestehen oder nicht? und wie schnell gestehe ich mir meine Fehler ein? Auch sollte man wissen wie Entscheidungsfreudig man ist. Gehört man zu denn eher zögerlichen Menschen oder trifft man sehr schnell bedeutende Entscheidungen. (Ein zögerlicher Mensch der Probleme damit hat sich Fehler einzugestehen sollte besser nicht an der Börse agieren. Und sich erst recht nicht im Derivate Handel versuchen.)

      Desweiteren ist eine klarre Zieldefinition unerlässlich. Was will ich, in welchem Zeitraum mit welchem Investment will ich was erreichen? Denn dadurch wird eine "Erfolgskontrolle" erst möglich. Habe ich mein Ziel erreicht? Wenn Nein warum habe ich mein Ziel nicht erreicht? Ach ja der böse, böse Markt!!! usw.

      Bis hier her, rein "psychologische" Faktoren zur Strategiebestimmnung. Wobei es geht sofort weiter. Bin ich eher eine Art "Eigenbröttler" der sich seine "Perlen" etwas abseits sucht oder bin ich mehr der gesselige Typ der mit dem Trend mitgeht? Fundamentalist oder Chartist?

      Wieviel Engament/Zeit bin ich bereit zu investieren? Bin ich bereit mich dauernd über das Marktgeschehen zu Informieren oder schaue ich -alle paar Wochen- mal in die "Bild" um mich auf dem laufenden zu halten?

      Welche Form umfast mein Wissen? Bin ich ein Techniker dem der Name Schremp nichts sagt oder bin ich ein Fundamentalist der nicht weis was ein Chart ist? Bin ich ein New economy freak oder kenn ich nur VW und DTE? Kenn ich mich International oder nur National aus? Bin ich ein Spezialist für ein sehr kleines Gebiet oder bin ich mehr der Allrounder?

      Welche Form des Wissens ist mir wichtig. Muß ich jede Einzelheit aus den Geschäftsbeichten der letzten Jahre Wissen und kennen? Oder reicht mir ein grober Überblick um eine Entscheidung zu treffen?

      Welche finanziellen Mittel stehen mir zur Verfügung und wieviel davon kann ich Verlieren ohne mich existenziell zu gefährten? Was bin ich bereit zu opfern oder anders herum wo ist meine Schmerzgrenze?

      Habe ich Geduld und kann lange warten oder brauche ich jetzt hier und gleich meinen Erfolg?

      Dies sind meiner Ansicht nach die wesentlichen Fragen die jeder für sich selber beantworten sollte, bevor er den 2. Schritt macht. Überlegen mit welchen technichen Ansatz, versuche ich eine Anlagestrategie zu entwickeln die zu mir past. By and hold oder Daytrading? Wie groß ist mein Portfolio 1-2 Pos. oder 100+x. Meine "Fehleranalyse" Mistrades führt mich immer wieder zurück zu diesen Fragen und zu meinen schwächen in meinen angewanden Strategien. Ich würde sagen ca. 60% meiner Mistrades sind oder waren auf einen der oben aufgeführten Gründe zurück zuführen. (Meistens Geduld, manchmal nur 1-2 Tage, oftmals 1-2 Wochen, selten mehrere Monate.) Die restlichen 40% waren "fehlerhafte" Analyse.

      Meine Strategie läst sich am besten mit "Buy on the rumor" umschreiben. Somit bin ich eher dem Lager der Fundamentalisten zu zuordnen. Aber ich habe einen sehr starken "psychologischen" Ansatz. Desweiteren hat sich die Art und Weise wie ich mich mit der Börse beschäftige in den letzten Monaten sehr stark verändert. Aus dem ehemaligen Hobbyanleger der sich mal ein paar Aktien käuft, falls mal etwas Geld sinnlos auf der Bank liegt (Was bei mir bisher immer sehr selten war.) zu einem mehr oder weniger Semiprofessionellen Trader. Im Augenblick unterliegt mein Verhältnis zur Chartechnik einer gewissen Veränderung. Statt totaler Ignoranz der Charttechnik nutze ich Sie (als Anfänger) als Hilfsmittel zur Verbesserung meines timings.

      Meine Entscheidungsgrundlagen setzt sich im Augenblick aus etwa 40% Fundamentalanalyse, 40% psychologische Marktbetrachtung und etwa 20% Charttechnik zusammen.

      Da meiner Ansicht nach die Börse ein Irrenhaus ist und ich Verückt genug bin, um zu versuchen damit Geld zu verdienen verhalte ich mich oftmals entsprechend. Um so größer die Übertreibung wird um so aggressiver wird meine Positionierung im Markt. Somit wäre der Kreis zum Anfang geschlossen. Da die Auswirkungen des 11.09.01 auf die Börsen, in diesen Fall besonders DCX, eine sehr starke Übertreibung war erhöhte ich meinen Optionsanteil von 0% auf ca 30% meines Depots, die Woche darauf auf über 50% (War nicht DCX, war aber auch nicht schlecht (TKA?)!Ende Oktober, bis mitte November realisietre ich dann meine Gewinne.) Ich bin halt ein Zocker, aber wahrscheinlich nicht der schlechteste. Zumindest wenn ich mir mein letztjähriges Ergebnis betrachte. Wo ich trotz meiner Verluste bei meinen Ausflügen als Shortie für 2001 und meiner Handelsbeschränckung (Ich hatte auch vor dem 11.09.01 mir ein nettes Plus erarbeitet.) einen netten Betrag aus Spekulationsgewinnen ans Finanzamt überweisen darf. Ich gehöre zu den wenigen die 2001 mit Ihren Longpositionen Geld verdiennt haben. Auch wenn ich glaube das ich das letzte Jahr relativ erfolgreich Überlebt habe, bin ich mit meinem Ergebnis nicht zufrieden. Und zwar nicht weil ich die "falschen" Aktien getradet habe, sondern ab und zu habe ich ein gewisses timing Problem habe. (Geduld und alles was daraus resultiert.) Dieses versuche ich durch Verwendung der technische Analyse zu minimieren. Wie auch so die eine oder andere weitere Schwäche in meinem Konzept. Ich glaube das dies der Schlüssel zum langfristigen Börsenerfolg ist:

      (KVP) Kontinuirlicher Verbesserungs Prozess. Dies erfordert ständiges Überdenken und kritisches Überprüfen der "Fakten", sowie des entsprechenden Konzeptes. Selbstkritik, Flexibiltät, Mut zum Risiko (aber nicht ohne Sinn und Verstand!) aber auch Angst vor Verlusten (Risikominmierung) sind der Schlüssel. Dies erreiche ich unter anderem dadurch das ich immer nahezu vollständig Investiert bin. Dadurch unterliegt mein Depot einem ständigen Fluß, wie der Markt oder meine Strategien entsprechend meiner Markteinschätzung und entsprechend meiner Natur.

      Wer mit wenig zufrieden ist, wird auch nur wenig erreichen.

      In diesem Sinne,

      allen viel Spaß und Erfolg in diesem Thread,

      Biotron

      PS:
      @ Herr.Motzki

      keine Angst, ich bin kein Schleimer, aber ich möchte Ihnen nochmals zu diesem bisher gelungen Thread gratullieren. (Positives Feedback, soll angeblich motivieren.) Und dieser Thread gibt mir die Möglichkeit mich selbst zu reflektieren und dadurch mögliche Fehler in meiner Sicht der Dinge zu entdecken. (Da ist ja der kleine Egoist!)

      @BSW
      Sorry, ich habe jetzt mehrere Stunden an diesem Thread geschrieben und meine Einleitung wäre sanfter ausgefallen, hätte ich deine Postings 69/75 vorher gelesen. Aber so Stand ich vor der alternative Mülleimer oder Posten. Ich habe mich fürs Posten in dieser Form entschieden. die Gründe sind:
      1. Ich habe keinen Bock auf Threads wo jeder glaubt er wäre der obergeilste und sich mit seinen Gewinnen rühmt. Ich habe viele Erfolge aber auch viele Niederlagen an der Börse erlebt. Vom Totalverlust bis hin zu mehreren 100% Gewinn in wenigen Tagen!

      2. Glaube ich, das dieser Beitrag eine Berreicherung für diesen Thread sein kann. Auch wenn dies wahrscheinlich wieder nicht ein Mainstream Beitrag ist. Aber hat der Mainstream recht?

      @ All
      Auch geht mein dank an alle bisherigen Teilnehmer für diesen konstruktiven Thread und die Anregungen die ich aus diesem ziehen kann und konnte. Hoffentlich gilt das gleiche für meine Beiträge, für euch.

      Schönes Wochende und gute Nacht

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 19.01.02 15:39:38
      Beitrag Nr. 84 ()
      @ Hallo Herr Biotron,

      ich glaube meine Schwäche ist es, neben mengelnder Geduld, mich zu artikulieren.

      Ich wollte mit meinen 2000 Euro Gewinn überhaupt nicht pralen. Dazu habe ich überhaupt keinen Grund, nach dem ich soviel Böcke bis dahin geschoßen habe.
      Ich wollte lediglich allen die long investieren aufzeigen, daß diese Taktik nicht immer richtig sein muß (kann?). Warum soll ich nicht versuchen in einem Seitwärtsmarkt mit ein wenig Einsatz ein wenig Geld verdienen?

      Da ich den Sinn dieses Threads (glaube ich) verstanden habe, wollte ich dies ledeglich als eine Art Taktik die Erfolg haben kann nicht unerwähnt lassen.

      Ich bin Ihnen oder anderen natürlich nicht Böse. Ist ja meine Dummheit, wenn ich mich nicht klar ausdrücken kann.

      Dies zu #63

      @ Hallo (jetzt auch) Herr Motzki

      #78 und #83

      Beide Beiträge sind so gut geschrieben, daß sie mich in meinem künftigen Handeln sehr stark beeinflussen könnten. Nach langer Überlegung ist mir nämlich bewußt geworden, ob ich nicht doch mehr der Typ Longtrader bin. Und damit habe ich ehrlich nicht gerechnet.

      Die Wurzeln dazu liegen in der Vergangheit.
      November 1996: Ich zeichne mit einem Lottogewinn T-Aktien und erhalte 100 Stück (exakt mein Gewinn). Ich ertrage monatelang, nein jahrelang Hohn und Spott (den Lottogewinn verschwieg ich). Trotzdem glaubte ich an das Unternehmen und halte. Die zweite Tranche habe ich auch noch gezeichnet. Erst im Sommer 2000 verkaufte ich.
      November 2000: Ich zeichne Deutsche Post AG. Was passiert? Wieder das selbe. Hohn und Spot, aber ich habe sie immer noch.
      Dies sollen nur zwei Beispiele sehen, daß Unternehmen ist glaube ich dabei egal.
      Wichtig sind meine gewonnenen Erkenntnisse: Welchen Charakter habe ich? Wie fest glaubt man seine Aktie (Unternehmen)?

      Zum Schluß folgendes: Dies ist mit Abstand der beste Thread, den ich bislang gesehen habe. Ich glaube fest, daß wir alle, die hier viel Zeit investieren davon irgendwann profitieren werden. Jede Minute Zeit ist hier gut investiert.

      Schönes Wochenende wünscht allen Euer
      bsw

      P.S. Daß Sie, lieber Herr Motzki Kontron für einen Globalplayer für die Zukunft betrachten habe ich erst jetzt richtig verstanden. Alle Mißverständnisse dürften damit erledigt sein.
      Avatar
      schrieb am 19.01.02 15:53:07
      Beitrag Nr. 85 ()
      Nachtrag: Den Lottogewinn habe ich nur erwähnt, weil ich nicht so recht weiß, ob ich DTE nur so lange gehalten habe, weil ein Totalverlust nicht so richtig weh getan hätte.
      Ja, Ja, ist schon so nach Sache mit dem klar ausdrücken.

      bsw
      Avatar
      schrieb am 19.01.02 16:16:15
      Beitrag Nr. 86 ()
      Hallo Biotron,

      beim Thema "Erkenne dich selbst" haben wir die gleiche Wellenlänge. Insbesondere die Erfahrung mit Optionsscheinen habe ich auch gemacht. Mein letzter Versuch in diesem Genre war ein Put auf den Nemax50 (Basis 5500 Punkte), den ich Anfang Februar 2000 erwarb. Man sollte nicht glauben, dass ich den Schein im August00 mit einem kleinen Verlust wieder abgab, aber ich ärgerte mich darüber, dass der Schein sich nicht mit dem Basiswert entwickelte. Mein Vorurteil, dass Optionsscheine ein Glücksspiel sind, bei dem am Ende die Emittenten gewinnen, schien ausreichend bestätigt. Das ist einfach nicht mein Ding!

      Zu Thema Geduld: Als Nebeneffekt der hohen Zahl meiner Positionen (35 -40) gelingt es mir, einige Werte über Jahre zu halten, ohne dass es zu langweilig wird. Auch versuche ich in den Langzeitinvestments ständig meine Ausgangsposition zu verbessern, indem ich an schwachen Tagen aufstocke und an freundlichen Tagen wieder abgebe.

      @herr.motzki

      >Warum gewichten Sie denn Neuen Markt mit ca. 0-8%?

      Der Spatz in der Hand ist mir lieber als die Taube auf dem Dach. Rückblickend war das auf dem Dach meistens auch nur ein Spatz.
      Es ist ein Gemeinplatz, dass an der Börse die Zukunft gehandelt wird, und dass die Marktteilnehmer alles als Tendenz denken.
      Deshalb gilt: Wenn einem Unternehmen A unterstellt wird, es werde bei Wachstumsraten >80% in 3 Jahren ein EPS von 2,80 erreichen können, so wird es an der Börse mit dem Vielfachen gegenüber einem Unternehmen B bewertet, dessen EPS im laufenden Jahr von zuvor 3,20 auf 2,80 fallen.
      Unternehmen A hat im Gegensatz zu B Phantasie. Man kann von Glück sagen, wenn dann nach 3 Jahren A von der Börse so gesehen wird, wie B heute.

      Mein Verdacht ist, dass mehrjährige Wachstumsraten >30% hindeuten auf
      - zu euphorische Prognosen
      - ein Startup, dessen Geschäftsmodell sich erst noch bewähren muss
      - aggressive Akquisitionen, deren bilanzielle Verarbeitung noch aussteht
      Kurzum, je höher das Wachstum, desto wahrscheinlicher, dass es wegbricht.

      Soweit erst mal.

      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 19.01.02 16:16:49
      Beitrag Nr. 87 ()
      @bsw

      Zur ihrer spannenden und nicht einfachen Frage von gestern, folgt aus diesem Artikel zumindest Näherungsweise die Antwort:

      Das Ei des Kostolany
      Um beurteilen zu können, ob ein Markt übergekauft oder überverkauft ist, muß man zunächst die Anatomie einer Auf- und Abwärtsbewegung verstehen. Dabei müssen beide zusammen betrachtet werden. Sie sind an der Börse ein unzertrennliches Gespann. Erkennt man nicht das Ende einer Abwärtsbewegung, kann man auch den Anfang einer Aufwärtsbewegung nicht erkennen, und erkennt man nicht das Ende einer Aufwärtsbewegung, kann man nicht den Anfang einer Abwärtsbewegung voraussehen.

      Meiner Erfahrung nach besteht jede Hausse und jede Baisse an der Börse (sei es bei Aktien, Anleihen, Rohstoffen oder Edelmetallen, also all jenen Märkten, auf denen spekuliert wird) aus jeweils drei Phasen:

      Der Phase der Korrektur;
      Der Phase der Anpassung oder Begleitung;
      Der Phase der Übertreibung.
      Weil die verschiedenen Phasen der Aufwärts- und der Abwärtsbewegung einander ablösen, stelle ich sie in einem Kreisel dar, den ich das Ei des Kostolany genannt habe (siehe Abbildung). Am Beispiel der Hausse von 1982 bis August 1987 und der anschließenden Baisse von August bis zum 19. Oktober 1987 möchte ich die Anatomie eines kompletten Börsenzyklus erklären.



      A1 = Phase der Korrektur (kleiner Umsatz, Zahl der Aktienbesitzer gering)
      A2 = Phase der Begleitung (Umsatz und Zahl der Aktienbesitzer steigend)
      A3 = Phase der Übertreibung (Umsazu wird euphorisch, Zahl der Aktienbesitzer ist hoch, bei X am höchsten)
      B1 = Phase der Korrektur (kleiner Umsatz, Zahl der Aktienbesitzer geht langsam zurück)
      B2 = Phase der Begleitung (Umsatz ist steigend, Zahl der Aktienbesitzer nimmt weiter ab)
      B3 = Phase der Übertreibung (ganz großer Umsatz, Zahl der Aktienbesitzer ist niedrig, bei Y am niedrigsten)
      Kaufen in der Phase A1 und B3
      Abwarten und Papiere halten in der Phase A2
      Verkaufen in den Phasen A3 und B1
      Abwarten und Bergeld halten in der Phase B2


      Wir beginnen 1982 am tiefsten Punkt des Kreisels am Ende der Übertreibung nach unten. Die Kurse waren bereits über Jahre auf Talfahrt gewesen. Auf dem Tiefpunkt der Krise erschien in der Business Week eine Titelgeschichte mit der Überschrift >>Der Tod der Aktie<<. Niemand wollte mehr Aktien haben, die Leute würden sich nur noch für Gold, Immobilien und Sachwerte interessieren, war der Tenor der Geschichte. Die Situationsbeschreibung war nicht ganz falsch - die Inflationsraten waren aufgrund der Ölpreiskrise zweistellig und jeder versuchte sein Vermögen vor der Geldentwertung zu schützen -, doch sie war auch nicht ganz richtig. Und an der Börse ist eine halbe Wahrheit bereits eine ganze Lüge. Denn obwohl angeblich niemand mehr Aktien haben wollte, wurden an der Wall Street 50 Millionen Aktien pro Tag gehandelt. Das bedeutet, daß 50 Millionen Aktien verkauft, aber eben auch 50 Millionen Aktien gekauft wurden. An der Börse steht jedem Verkauf ein Kauf gegenüber, sonst würde es keinen Umsatz und auch keinen Kurs geben. >>Niemand wollte kaufen<< oder >>niemand wollte verkaufen<<, diese Sätze gehören zu den dümmsten Formulierungen in den Börsenkommentaren.
      Doch wer waren diese Käufer, die an den trüben Tagen 1982 die 50 Millionen Aktien gekauft haben? Ganz klar: die Hartgesottenen. Sie decken sich zu Ausverkaufspreisen mit Aktien ein, zu einem Zeitpunkt, an dem die Nachrichten aus der Wirtschaft noch extrem schlecht sind. Dann beginnt die erste Phase der Aufwärtsbewegung, die Korrektur.

      Während dieser werden die Kurse, die zu tief gefallen sind, bei geringen Umsätzen auf ein Niveau korrigiert, das gewissermaßen realistisch und berechtigt ist. Die Käufer sind immer noch die Hartgesottenen. Begünstigt wurde die Korrektur Ende 1982 vom Faktor Geld, der mittlerweile positiv war. Der US-Notenbank war es durch die vorherige Hochzinspolitik gelungen, die Inflation abzuwürgen, und sie hatte die Zinsschraube bereits gelockert, woraufhin auch die langfristigen Zinsen zurückgegangen waren.

      Dann wurden die Nachrichten aus der Wirtschaft und der Politik zunehmend besser. Amerika befreite sich aus der Psychose, in der es seit dem Vietnamkrieg und der Geiselnahme in der Teheraner Botschaft gesteckt hatte. Der Riese erwachte wieder. Die meisten hatten geglaubt, er sei tot. Ich persönlich war aufgrund meiner Erfahrungen als Flüchtling in New York während des Zweiten Weltkriegs immer davon überzeugt gewesen, daß er nur schlief. Ronald Reagan erweckte ihn wieder zum Leben und gab den Amerikanern ihr Selbstbewußtsein zurück. Zu diesem Zeitpunkt trat der Markt in die zweite Phase, die ich die Phase der Begleitung nenne. Während dieser zeit entwickeln sich die Kurse bei leicht steigenden Umsätzen parallel zu den laufenden Ereignissen. Sind sie gut, gehen die Kurse berechtigterweise weiter noch oben. Sind sie schlecht, bröckeln die Kurse wieder ab.

      Mitte der 80er-Jahre waren die Ereignisse äußerst positiv. Die Ölpreise brachen zusammen. Die OPEC, die die westliche Welt in die größte Energiekrise gestürzt hatte, war besiegt. Die Inflationsraten fielen auf fast Null. Paul Volker, der damalige Präsident der Federal Reserve Bank, konnte die Zinsen weiter senken. Die Wirtschaft wies kräftige Wachstumsraten aus und die Unternehmensgewinne explodierten, nicht zuletzt aufgrund einer wirklichen Steuerreform, die den Spitzensteuersatz auf 28 und den Körperschaftsteuersatz auf 32 Prozent senkte. Millionen neue Jobs wurden geschaffen.

      Diese positiven Nachrichten wurden von steigenden Kursen begleitet, die wiederum weitere Käufer anzogen. Die Käufer in der zweiten Phase, der Phase der Begleitung, nenne ich Mischlinge. Sie sind halb hartgesotten und halb zittrig. Es sind Anleger, die sich traditionell für Aktien interessieren und bereits eine gewisse Erfahrung haben. Sie erkennen noch rechtzeitig die wieder haussierenden Kurse und steigen ein. Diese Käufe lassen die Kurse weiter steigen.

      An diesem Punkt der zweiten Phase besteht nun die Gefahr, daß, begünstigt durch weitere positive Ereignisse, automatisch in die dritte Phase übergegangen wird. In dieser Phase des Bullenmarkts, der gemeinhin auch als Milchmädchen-Hausse bezeichnet wird, kaufen die Zittrigen. Die Kurse springen bei stark steigenden Umsätzen von Stunde zu Stunde in die Höhe. Die Kurse und die Stimmungen eskalieren wechselseitig. Die gestiegenen Kurse erzeugen eine rosige Stimmung, und diese treibt die Kurse jetzt noch weiter in die Höhe. Sie haben keine Bedeutung mehr, sind ausschließlich von der Masseneuphorie bestimmt.

      In einer derartigen Stimmung sagte Sir Isaac Newton, der selbst ein leidenschaftlicher Spekulant war und sein ganzes Geld in dem Londoner Seifenblasenkrach verloren hat: "Die Bahn der Himmelskörper kann ich auf Zentimeter und Sekunden berechnen, nicht jedoch, wohin eine verrückte Menge einen Kurs treibt."

      Zu Beginn des Jahres 1987 trat der Markt in die dritte, die Phase der Übertreibung. Die fünfjährige Hausse mit einem Kursanstieg von rund 200 Prozent übte eine enorme Anziehungskraft auf das breite Publikum aus. Die Zittrigen, die zwischen 1980 und 1982 der Aktie abgeschworen, ihre Papiere frustriert zu Tiefstpreisen verkauft und ihr Geld Sachwerte investiert hatten, wollten jetzt schnell wieder einsteigen. Sie kaufen immer dann, wenn in den Massenmedien von der großen Aktienhausse berichtet wird und auf jeder Party Aktien das Thema Nummer eins sind. Ihre Freunde prahlen mit großen Aktiengewinnen, und da wollen sie unbedingt dabei sein. Fast panisch kaufen sie alles, was bereits stark gestiegen ist. Sie suchen nicht nach unentdeckten, unterbewerteten Aktien, sondern steigen dort ein, wo ihre Freunde angeblich bereits das große Geld gemacht haben. Kurzum, sie kauften die Aktien, die gerade in Mode sind. Und wer verkauft den Zittrigen die Aktien zu Rekordpreisen? Natürlich die Hartgesottenen, die unten gekauft haben.

      Die Phase der Übertreibung kann eine Zeit lang andauern, und die Hausse kann noch weitergehen, vor allem solange der Faktor Geld noch positiv ist. Sie findet erst ihr Ende, wenn alle Papiere aus den starken Händen der Hartgesottenen in die schwachen Hände der Zittrigen gewandert sind. Dann haben die Zittrigen kein Bargeld mehr, sondern die Hände voll mit Papieren, die sie sogar auf Kredit gekauft haben, und die Hartgesottenen haben das Bargeld. Jetzt warten die Zittrigen auf noch Zittrigere, die ihnen die Papiere zu noch höheren Preisen abkaufen. Aber die gibt es nicht. Und die Hartgesottenen, die auf Bargeld sitzen, kaufen zu diesen Kursen nicht. Wenn dann der Faktor Geld noch negativ wird, ist der Zusammenbruch vorprogrammiert.

      Als ich Anfang 1987 in einem meiner Vorträge vor der Überhitzung warnte, weil sich meiner Ansicht nach zu viele Papiere in den Händen der Zittrigen befänden, stellte mir ein junger Mann eine provozierende Frage:

      "Herr Kostolany, wie ich lese und höre werden heutzutage 90 Prozent der Umsätze von Fondsmanagern und institutionellen Anlegern getätigt. Sollen das etwa auch Zittrige sein?"

      Meine Antwort war kurz: "Ja, natürlich sind das auch Zittrige. Sie sind keine Milchmädchen, aber sie verhalten sich wie diese. Sie laufen der Masse hinterher und haben weder das G für Gedanken noch das G für Geduld."

      Die bei den instituionellen Anlegern verantwortlichen Money-Manager waren die so genannten Golden Boys - die Symbolfiguren für die Yuppies der 80er-Jahre. Die Investmentbanken, Fondsgesellschafen und Versicherungen hatten sie mit Riesengehältern von Havard und der London School of Economics in ihre Handelsabteilungen geholt. Wer unterschrieb, konnte zwischen Mercedes, BMW, Jaguar oder Porsche wählen. Diese Grünschnäbel zwischen 25 und 30 Jahren hatten weniger Erfahrung als jeder Börsenlaufbursche und sollten Hunderte von Millionen verwalten. Und im August 1987 ging Ihnen auch noch das G für Geld aus. Sie waren sogar vollkommen überinvestiert - nicht am Aktienmarkt, sondern an der Terminbörse.

      Nachdem die Rohstoffhausse vorbei war, mußten sich die Terminspieler etwas Neues einfallen lassen. Und so begannen sie mit dem Handel von Terminkontrakten auf Aktienindizes. Aktienindizes gab es schon immer. Einer der ältesten und der wohl bekannteste ist der Dow-Jones Index. Er ist an sich ein kleiner Index, da er den Durchschnittskurs von nur 30 Unternehmen wiedergibt. Es handelt sich dabei zwar um die 30 größten amerikanischen Unternehmen, doch gibt es andere Aktienindizes, wie zum Beispiel den Standard & Poor´s 500, der diese 30 Aktien und noch 470 andere Werte umfaßt. Auf den S&P 500, wie der Index kurz genannt wird, hatte man einen Terminkontrakt kreiert. Er hat eine Kontraktgröße von 500 multipliziert mit dem Index. Zum damaligen Stand von rund 340 Punkten ergab sich ein Wert von rund 170.000 Dollar. Der Einschuß, den man hinterlegen mußte, um einen Kontrakt handeln zu können, betrug gerade mal 6.000 Dollar, was einer Kapitaldeckung von weniger als fünf Prozent entsprach. Das war genau genommen nichts anderes, als würde man mit weniger als fünf Prozent Eigenkapital und zu 95 Prozent auf Kredit spekulieren. Eine Relation, die noch perverser war als die 1929, wo zumindest zehn Prozent Eigenmittel hinterlegt werden mußten.

      Die Funktionsweise des Terminkontraktes ist jedoch viel schneller und effizienter als der Aktienmarkt 1929. Ist man zum Beispiel long (= Spekulation auf steigende Kurse) in einem Terminkontrakt und der Markt geht zurück, dann wird man umgehend vom Broker aufgefordert, die nötige Sicherheitsdeckung, die so genannte Margin, wieder aufzufüllen. Kommt man diesem Margin-Call nicht nach, wird die Position automatisch zwangsliquidiert. Ob der Kunde bei dem jeweiligen Brokerhaus mit anderen Sparguthaben oder großem Immobilienbesitz als solvent bekannt ist, was ihn in der Schweiz oder auch in Deutschland sicher retten würde, spielt dabei überhaupt keine Rolle. Die Regeln der Terminbörsen zwingen die Broker zur sofortigen Exekution, wird die Margin nicht gleich wieder aufgefüllt.

      Diese neue Variante der Spekulation eröffnete auch der Arbitrage ein neues Spielfeld. Computergesteuert kaufen die große Investmentbanken Terminkontrakte in Chicago, wenn diese billiger sind als die Aktien in New York, und umgekehrt. Die Index-Arbitrage verbindet den New Yorker Aktienmarkt mit dem Terminmarkt in Chicago wie zwei kommunizierende Röhren.

      Die geringen Einschüsse entfesselten 1987 ein hemmungsloses Spiel in diesen Indexkontrakten. Fast regelmäßig war das Volumen der in New York umgesetzten Aktien geringer als das aller in Chicago an einem Tag gehandelten S&P 500-Kontrakte, was den Terminmarkt zur dominierenden Kraft werden ließ. Nicht mehr der Hund wedelte mit dem Schwanz, sondern der Schwanz mit dem Hund. Die Golden Boys waren voll engagiert und trieben mit ihren Indexkäufen den Markt weiter nach oben. Ein Rekord im Dow Jones nach dem anderen wurde mit Champagner begossen. Die Broker freuten sich über immer höhere Umsätze und versuchten, weitere Anleger in die Spielhölle hereinzulocken. Ein Börsenguru namens Robert Prechter, der mit Hilfe der Elliot-Wellen einen Dow Jones von 3686 für 1988 voraussagte, war der Star der Anleger. Seine Berühmtheit war ein klares Indiz dafür, daß sich die Papiere bereits überwiegend in den Händen der Zittrigen befanden. Jeder nur ein wenig erfahrene Börsianer würde niemals einem Guru hinterherlaufen, der behauptet, den Dow Jones auf den Punkt genau vorhersagen zu können. Man kann optimistisch oder pessimistisch sein, aber was Prechter machte, war eine Beleidigung des gesunden Menschenverstandes.

      In ihrer Euphorie bemerkten die Zittrigen nicht, daß der Faktor Geld mittlerweile negativ war. Die Geldmengenexpansion war in den vergangenen Jahren der Motor der Hausse gewesen. Der mittlerweile im Amt befindliche Notenbankpräsident Alan Greenspan wollte Inflationsgefahren vorbeugen und hob die Zinsen von Jahresanfang 1987 bis zum Sommer mehrmals an. Am Kapitalmarkt stiegen die Zinsen der lang laufenden Anleihen um rund zwei Prozentpunkte. Im August ging dem Dow Jones dann bei 2722 Punkten die Puste aus. Die Kurse begannen mit der ersten Phase der Abwärtsbewegung, der Korrektur. In dieser reichen wenige Verkäufe, um die Kurse abbröckeln zu lassen, da es an neuen Käufern fehlt. Von August bis Oktober gingen die Kurse zunächst langsam zurück. Die Börsianer wurden zunehmend nervös und die rückläufigen Kurse führten zu weiteren Verkäufen. Mitte Oktober trat der Markt dann in die Phase der Begleitung. Zwischen den USA und Deutschland gab es Spannungen. Amerika hatte gegenüber Europa und speziell gegenüber Deutschland ein großes Handelsbilanzdefizit. Sie forderten Deutschland auf, endlich die Binnenkonjunktur anzukurbeln, damit auch US-Unternehmen nach Europa exportieren könnten. Die Forderung war durchaus berechtigt, denn die Bundesbank, deren Vizepräsident damals Helmut Schlesinger war, fuhr einen übermäßig restriktiven geldpolitischen Kurs, der in der ganzen Welt Kritik erntete.

      Am Donnerstag und Freitag stürzten die Kurse bereits um jeweils 100 Punkte, was damals über vier Prozent bedeutete. Die Stimmung war nervös und auf das Äußerste gespannt. Als dann am Wochenende der damalige US-Finanzminister James Baker drohte, den Dollar noch weiter fallen zu lassen, wenn die deutsche Bundesbank nicht bereit sei, durch eine Zinssenkung die Binnenkonjunktur anzukurbeln, stürzte der Markt in die dritte Phase der Abwärtsbewegung, die Übertreibung.

      In dieser erzeugen allein die fallenden Kurse einen schwarzen Pessimismus, der wiederum auf die Preise drückt, und die Kurse fallen wie Blätter im Herbst. Die Baissewelle der letzten Phase dauert immer so lange, bis ein psychischer Elektroschock aus irgendeiner Richtung den Teufelskreis zu durchbrechen vermag. Wenn der Elektroschock nicht kommt, obwohl Argumente für die Gegenrichtung bereits vorhanden sind, dann toben sich die Kurse nach unten aus.

      Am 19. Oktober blieb der Elektroschock aus. Den Golden Boys ging auch noch das letzte für Glück stehende G aus. Durch die bereits in der Vorwoche stark gefallenen Kurse waren viele ihrer Terminpositionen nachschußpflichtig. Doch sie waren nicht willens oder konnten nicht nachschießen. Der 19. Oktober begann mit einer Reihe von Zwangsexekutionen, die den S&P-Kontrakt weiter in die Tiefe rissen. Die Kursverluste machten weitere Positionen nachschußpflichtig und lösten die nächste Welle von Zwangsverkäufen aus, die wiederum für weitere Kursverluste sorgten. Die Lawine war nicht mehr aufzuhalten. Zusätzlich zu diesen Verkäufen, die bestehende Long-Positionen schlossen, verkauften die Golden Boys weitere Kontrakte short (= Spekulation auf sinkende Kurse), um ihre Aktienpositionen, die sie an Wall Street hatten, abzusichern. Anstatt alle Aktienpositionen einzeln zu verkaufen, verkauften sie lieber leer den Betrag in Terminkontrakten, was wesentlich einfacher, schneller und vor allem spesengünstiger war.

      Diese Strategie ist auch heute noch die große Mode unter den jungen Money-Managern. Sie nennen es Portfolio Insurance (Portfolio-Versicherung). Ein Unsinn an sich. Denn die Versicherung funktioniert nach dem Motto: Ich verkaufe mein Haus, um es gegen Feuer zu versichern. Ich kann auch nicht verstehen, wie selbst erfahrene Kollegen davon sprechen, daß sie sich am Terminmarkt abgesichert hätten. Es reicht ein Satz: Ich habe verkauft. Versichern kann man sich nur durch den Kauf von Verkaufsoptionen, was auf Dauer jedoch sehr kostspielig wird.

      Die Portfolio-Insurance-Verkäufe trieben den Markt weiter nach unten. Die Index-Arbitrage lief derweil natürlich auf Hochtouren. Der Terminmarkt stand ständig tiefer als der Kassamarkt, was dementsprechend Verkäufe an der Wall Street und Käufe in Chicago auslöste. Doch diese Käufe waren nicht in der Lage, den Kursverfall auf dem Index-Terminmarkt, ausgelöst durch die Zwangsliquidation Tausender kleiner und großer Spieler, aufzuhalten. Alle wollten nur noch durch eine Tür. So wie im Kino, in dem einer Feuer schreit und alle durch die kleine Tür hinaus wollen. Am Ende gibt es sogar Tote und Verletzte, obwohl kein Zündholz gebrannt hat. Ich war am 19. Oktober zufällig bei einem Broker. Ich saß da und hörte wie ununterbrochen das Telefon klingelte. Die Kunden riefen aufgeregt an. Doch sie gaben nicht wie üblich den Auftrag: "Verkaufen Sie die Papiere X und halbieren Sie die Position Y!" Die Zittrigen, die zuvor bei den hohen Kursen eingestiegen waren, gaben nur noch einen Auftrag: Alles verkaufen! Zum Börsenschluß um 16:00 Uhr hatte der Dow-Jones-Index 508 Punkte verloren. Der Krach war da.

      Und wer kaufte die Papiere zu den Schleuderpreisen am 19. Oktober 1987? Ganz klar! Die Hartgesottenen. Sie hatten das Geld und die Nerven. Die Zittrigen hingegen hatten ausverkauft und leckten ihre Wunden. Man suchte einen Schuldigen. Denn gewinnt der Börsianer, schreibt er sich den Erfolg selbst zu. Verliert er jedoch, ist immer ein anderer schuld. Der Schuldige war schnell ausgemacht: die Computer, die den Programmhandel betrieben. Eine Täterrolle, die der arme Computer natürlich nicht ausfüllen konnte. Genauso wenig wie das Besteck, mit dem man einen schlechten Fisch gegessen hat, an der Magenverstimmung schuld ist. Schuld ist nur der faule Fisch oder, um in der Wall-Street-Sprache zu sprechen, die Golden Boys.

      Doch unbenommen, ob die Aussage James Bakers berechtigt oder unberechtigt war, sie war der Nadelstich in den geschwollenen Ballon und die Börse stürzte zusammen. Ein Ereignis, das ich unter diesen Umständen durchaus erwartet hatte. Wären die Papiere in den Händen der Hartgesottenen gewesen, hätte die Börse von Bakers Aussage wahrscheinlich überhaupt keine Notiz genommen. Was jedoch auch mich überraschte war die Tatsache, daß die dritte Phase an nur einem Tag ablief. Einen Kurssturz um 22 Prozent oder auch noch mehr habe ich unzählige Male erlebt, aber eben nicht in dieser Geschwindigkeit. Ich fühlte mich etwa so wie der Europäer, der in Amerika lebt und sich bei seinem New Yorker Freund über das amerikanische Wetter beklagt:

      "Der Winter ist zu kalt, der Sommer zu heiß und der Frühling und Herbst taugen eh nichts."
      "Habt Ihr denn nicht auch vier Jahreszeiten in Europa?", fragt ihn sein Freund. "Doch", entgegnete er, "aber nicht am selben Tag."

      Viele Journalisten fragten damals, ob ich viel verloren hätte. Ich entgegnete: "Verloren? Das ist ja ein Witz. Ich habe nichts verloren. Die Papiere, die ich habe, stehen auch heute noch ein vielfaches höher, als ich sie gekauft habe."

      Dem reichsten Mann Frankreichs, der Großaktionär bei mehreren französischen Unternehmen und gewichtigster Anteilseigner der größten Versicherung AGF ist, stellte man die gleiche Frage. Woran man erkennen kann, wie dumm viele, die sich im Börsenzoo tummeln, doch sind. Herr X verkauft seine Aktien doch nicht, weil die Börsen schwächer werden können. Wenn er verkaufen würde, dann gingen die Papiere allein deswegen zurück. Genauso könnte man die Familie Quandt, Großaktionär von BMW und eine der reichsten Familien in Deutschland, fragen, ob sie viel verloren habe, wenn die BMW-Aktie aus irgendeinem Grund zurückgeht. Verloren hat nur derjenige, der hoch kauft und tief verkauft. Das habe ich nie getan. Und deshalb war ich auch nicht nervös. Viele unserer Freunde erkundigten sich nach dem 19. Oktober 1987 bei meiner Frau nach meinem Wohlbefinden. Sie fragten: "Wie geht es André. Ist er nervös?" - "Nervös? Ich kann nichts feststellen. Er sitzt in seinem Sessel und hört Musik, so wie immer", antwortete meine Frau. Wenn ich voll bezahlte Papiere habe, was mir bereits seit vielen Jahren Gesetz ist, bin und war ich bei Kursstürzen eigentlich immer ruhig. Wenn ich merke, daß sich dennoch ein wenig Unruhe in mir breit machen will, denke ich immer an meinen guten alten Freund Eugène Weinreb, einen routinierten Börsenfuchs, der bereits im Alter von zehn Jahren mit dem Spekulieren begonnen hatte. Eines Tages kam sein Sekretär voller Aufregung zu ihm. "Die Papiere gehen dramatisch zurück, was sollen wir tun?" Er antwortete völlig gelassen: "Die Papiere gehen zurück? Soll ich mich aufregen? Ich war drei Jahre in Auschwitz..."

      Aber nicht alle meine Freunde waren so gelassen. Kurz nach dem Krach traf ich meinen lieben und intelligenten Freund Heiko Thieme auf dem Flughafen. Er war jahrelang der Wall-Street-Experte der Deutschen Bank und managt heute in New York einen eigenen Fonds. Ich schätze ihn sehr, weil er genau wie ich Optimist ist, wenn auch manchmal etwas überzogen. Das stört mich aber überhaupt nicht, und er ist mir tausend Mal lieber als die Schwarzmalerei der Crash-Gurus. Ich konnte mich allerdings nicht des Eindrucks erwehren, daß er gestreßt und nervös war. Ich weiß nicht, welche Engagements er hatte. Möglicherweise war mein Freund long in S&P 500-Kontrakten, was damals die neue Mode war, oder vielleicht hatte er Schulden auf seine Papiere. Und wie man dadurch ins Schwitzen kommen kann, habe ich durch meine eigenen Erfahrungen illustriert.

      Ich stand 1987 nicht mehr auf der Käuferseite und hatte Barreserven, was meine Position sehr komfortabel machte. Das eine oder andere Papier habe ich sogar verkauft, weil ich mit einem größeren Rückschlag rechnete. Das kann nachher natürlich jeder sagen, doch ich habe einen Beweis. In Capital, wo ich seit nunmehr 30 Jahre Kolumnist bin, schrieb ich im Oktoberheft 1987, daß am letzten Freitag im September erschien: "Auch die Wall Street ist keine Einbahnstraße. Der nächste Einbruch kommt deshalb bestimmt." Eine Binsenweisheit, mag man denken. Diese Aussage kann natürlich jeder machen, denn Einbrüche kommen immer irgendwann. Doch meine Leser wissen, daß ich solche Warnungen dann ausstoße, wenn ich auch eine Gefahr sehe. In den Kolumnen schrieb ich während der Hausse der 80er-Jahre häufig über die Wall Street, aber nie in diesen Tönen. Ich war jedenfalls seelisch, mental und materiell vorbereitet. Ich hatte Cash in Reserve. Das es dann weniger als einen Monat dauerte, bis der Krach passierte, war nur Glück. Das konnte ich auch nicht wissen. Ich spürte durch meine erfahrene Nase nur, daß es nach Pulver roch.

      Aber es war nicht die einzige Prognose, die ich in der besagten Kolumne machte. Der Vorspann ging folgendermaßen weiter: "Doch langfristig wird es am amerikanischen Aktienmarkt aufwärts gehen - den Sowjets sei Dank." Diese Prognose war ein wirklicher Volltreffer. Wie wir wissen, steht der Dow-Jones-Index heute bereits rund viermal so hoch wie vor dem Krach 1987. Die sich abzeichnende Entspannung zwischen den Sowjets und den Vereinigten Staaten machte mich so optimistisch.

      Einen Tag nach dem Krach hielt ich einen Vortrag im Deutschen Museum in München. Mein Koreferent war kein geringerer als der damalige Außenminister der Bundesrepublik, Hans-Dietrich Genscher. Er sprach über Außenpolitik und ich, wie sollte es anders sein, über die Börse. Ich verkündete großen Optimismus für die Finanzmärkte und die Weltwirtschaft. Die Süddeutsche Zeitung widmete mir am nächsten Tag eine halbe Seite, weil es, wie sie in dem Artikel selbst zum Ausdruck brachte, so angenehm war, endlich mal einen Optimisten zu hören. Was mich bereits einen Tag nach dem Krach so optimistisch machte, war die damalige Äußerung des US-Notenbankpräsidenten Alan Greenspan: "Die Federal Reserve steht der Wirtschaft mit allen Mitteln zur Verfügung und wenn nötig werde ich die Banken in Liquidität baden." Damit war für mich die Krise gelöst. Eine Wiederholung von 1929 war ausgeschlossen. Diese Aussage Greenspans war für jeden Hartgesottenen das Signal zum Einstieg. Der Faktor Geld war wieder positiv und der nächste Aufschwung somit nur eine Frage der Zeit.

      Die Volkswirte sahen das ganz anders. Sie rechneten mit einer schweren Wirtschaftskrise. In Washington trafen sich 33 Wirtschaftsprofessoren. Mein damaliger Kommentar war kurz aber vielsagend: "33 Professoren, o schöne Welt, du bist verloren."

      Nach dem 19. Oktober pilgerten auch viele Sensationstouristen nach New York. Sie dachten die Wall-Street-Magnaten würden wie 1929 aus den Fenstern springen. Doch sie warteten vergebens. Niemand sprang. Rund 50.000 der Golden Boys verloren zwar ihre Jobs, doch ihr Leben verloren sie glücklicherweise nicht. Und die Kündigungswelle war nicht bedauerlich, sondern eine gesunde Bereinigung. Schließlich waren es die Golden Boys, die aus der Wall Street ein Spielkasino gemacht hatten.

      Auch Guru Robert Prechter schwenkte ins Lager der Pessimisten um. Fortan prognostizierte er einen Dows Jones von unter 1000 Punkten. Tatsächlich markierte der 19. Oktober bereits den tiefsten Stand. Es folgte die Korrektur, und da sich die Wirtschaft entgegen der Prophezeiungen der Professoren weiter nach oben entwickelte, konnten die Kurse weiter steigen und in die Phase der Begleitung durch gute Nachrichten übergehen. Und was waren das für Nachrichten? Zerfall der Sowjetunion, die deutsche Einheit und ein neues technologisches Zeitalter.

      1998 kam es dann wieder zu Übertreibungen. Jeder wollte mitmischen. Besonders am Neuen Mark in Deutschland tobte ein wildes Spiel. Selbst Leute, die zwei Jahre zuvor noch nicht wußten, was Börse überhaupt ist, bekamen Appetit und wurden zum Schluß freß-, sprich: börsensüchtig.

      Ein Rückschlag mußte kommen. Es fehlte nur der Nadelstich in den aufgeblasenen Ballon. Und tatsächlich kamen gleich drei Nadelstiche: Die Südostasienkrise, die verheerende Lage der russischen Finanzen und die berechtigte Warnung Alan Greenspans vor übertriebener Spekulation brachten die Kurse zum Einsturz. Wieder wurde eine weltweite Rezession und Deflation prognostiziert. Die amerikanische Notenbank öffnete die Geldschleusen, um einen Zusammenbruch des Weltfinanzsystems zu vermeiden. Dieser Schritt war für die hartgesottenen Börsianer das definitive Signal zum Einstieg. Der Faktor Geld war wieder positiv. Die Kurse erholten sich fast so schnell, wie sie gefallen waren, und wie es nicht anders zu erwarten war, blieben die von Volkswirten prognostizierten Rezessionen und Deflation aus.

      Und wo stehen wir heute? Der Krach von 1998 hat den Markt nicht so stark bereinigt wie der Krach von 1987. Die Übertreibungen sowohl nach oben als auch nach unten waren diesmal nicht so stark. Die Erholung kam zu schnell, um alle Zittrigen aus dem Markt zu werfen. Trotzdem, die Angst ist ein Jahr später größer als 1998, obwohl der Index seinen alten Rekord schon wieder überboten hat. Ich glaube, daß wir zur Zeit am Ende der zweiten Phase stehen. Euphorie kann ich nicht erkennen.

      Fürchteten sich die Börsianer vor knapp einem Jahr vor der Deflation, ist es jetzt die Furcht vor der Inflation und steigenden Zinsen. Erst wenn immer klarer wird, daß die Wirtschaft aufgrund der rasant steigenden Produktivität weiter inflationsfrei wächst, dürfte die Euphorie kommen und der Markt in die dritte Phase der Aufwärtsbewegung eintreten. Ein größerer Rückschlag wäre dann wie immer nach einem Boom unvermeidbar.

      Doch auch dann bleibe ich bei meiner Prognose vom Oktober 1987: Langfristig wird es am amerikanischen Aktienmarkt aufwärts gehen!



      Boom und Krach: Ein unzertrennliches Gespann

      Der Börsenverlauf zwischen ´82 und´87 ist beispielhaft für unzählige andere. Jeder Börsenzyklus, egal ob am Aktien-, Anleihen-, Rohstoff-, Devisen- oder Immobilienmarkt, verläuft nach dem gleichen Muster. Die Auf- und Abwärtsbewegungen mit ihren Übertreibungen nach oben und unten sind ein Spiegelbild der menschlichen Psyche - der Tanz zwischen Panik und Übermut. Boom und Börsenkrach sind ein unzertrennliches Gespann, der eine kann nicht ohne den anderen sein. Im Zeichen der Prosperität schwellen die Booms gemächlich an. Schließlich ist fatalerweise ein Ballon daraus geworden, der durch einen Nadelstich platzen kann. Es ist ein ewiges Gesetz: kein Börsenkrach, kein Knall, dem nicht ein Boom vorangegangen wäre, und kein Boom, der nicht mit einem Börsenkrach endet.

      Die 400-jährige Geschichte der Börse ist eine Folge von Booms und Börsenkatastrophen. Die meisten hat man längst vergessen. Einige aber haben die Welt verändert und Einzug in die Geschichtsbücher gefunden.

      André Kostolany: Die Kunst über Geld nachzudenken
      Econ Verlag, München, 2000
      Avatar
      schrieb am 19.01.02 17:16:02
      Beitrag Nr. 88 ()
      @Guten Tag Herr Pantarhei

      Das mit dem Spatz in der Hand ist gut. Wenn ich die letzten Monate so Revue passieren lasse drängt sich mir eher der Verdacht auf, die meisten Anleger haben eher ziemlich viele Leichen im Keller (Depot). Von der Taube wollen wir erst gar nicht sprechen. Aber auch Vögel wachsen. Und aus so manchem Küken wurde hin und wieder eine schöne Taube. Schon fast wie im Märchen! Aber Spass beiseite. Dieser Prozess des kennenlernens ist, was mich betrifft, immer noch nicht abgeschlossen. Wie sollte er auch? Diese Geschichte mit den OS-Scheinchen hatte ich auch einmal im Auge. Komischerweise drängen hier viele hin, gerade wenn die Verzweiflung am grössten ist.

      Warum jemand, der vorher mit Shares schon nicht klar kam, plötzlich zum OS-Experten mutieren sollte, und dies praktisch über Nacht, konnten mir damals schon viele meiner Bekannten nicht beantworten.

      Für mich war dies völlig ausgeschlossen. Als ich die diesbezüglichen Statistiken gelesen hatte war die Sache für mich schon einleuchtender. Die erste Frage welche ich mir stellte war.

      Warum sollte mir ein Geldinstitut, was im Prinzip immer erst einmal seinen eigenen Vorteil suchte, in all den vergangen Jahren, mir eine Wette anbieten, bei der Chancengleichheit herrschte?

      Dies kam mir damals schon mehr als verdächtig vor. Ich habe mich dann mit zwei-drei Bekannten über OS unterhalten. Und eines kam ziemlich schnell zum Vorschein. Hier lagen die Nerven völlig blank. Der Druck unter welchem sie standen war allgegenwärtig. Sie hatten ihren besten Verbündeten welchen Sie hatten verloren. Die Zeit! Jetzt mussten Sie nicht nur eine Wette gewinnen, welche von Hause aus schon prozentual gegen sie sprach. Nein, auch den Zeitrahmen, welcher zur Verfügung stand bestimmte der Emittent, also die Bank!

      Bevor ich mir solche Scheine ins Depot lege gehe ich lieber mit meiner Frau für dieses Geld wirklich gut Essen, soviel ist sicher!

      Für mich ist und war dies schon immer eine Lotterie. Mit Geldanlage oder Investment hat dies meiner Ansicht nach nichts mehr zu tun.

      Mit Ihrer Anspielung bezüglich der Wachstumsraten, wegbrechen, usw.. könnten Sie Recht haben. Es ist "wahrscheinlich" sagten Sie. Jau, aber eben auch nicht völlig "unwahrscheinlich"! Ganz davon abgesehen ist glücklicherweise nicht nur der Umsatz für eine Gewinn zuständig. Ich könnte Ihnen genug AG`s aufzählen, welche ein explosionsartiges Wachstum vorweisen können, gleichzeitig aber auch ihre Verluste immer mehr nach oben schrauben. Neudeutsch Cashburner!! Mir ist auf Dauer lieber wenn der Umsatz ordentlich, die Margen aber umso mehr steigen. Ich denke hier an eine finnische AG mit dem Namen NOKIA. Die sind nicht nur im Umsatz Top. Nein. Wo die gute Gewinne ausweisen macht ein Mitbewerber wie z.b. eine Ericsson Milliardenverluste! Und genau hier ist der Unterschied warum dies auch so bleiben wird. Sie brauchen nicht nur gute Produkte, sondern eben auch ein Top-Management! Die Mischung macht es hier! Und das dies so ist beweist der Long-Chart. Diese AG ist einfach Klasse-so einfach ist das! Und wenn es denn ein Ausrüster sein muss dann nur das Orginal. Und das ist NOKY!

      @Guten Tag F 50

      Und ich dachte bis jetzt immer ich würde viel schreiben.

      Das Ei des Kostolany

      Einfach köstlich dieser Spruch. Hätte ich mir auch nicht besser ausdenken können. Aber Ihren Bericht werde ich leider erst später lesen können. Da freue ich mich jetzt schon darauf. Aber leider muss ich jetzt was feines kochen. Und da freue ich mich auch darauf. Von Gewinnen alleine wird nämlich niemand satt-und dies ist auch gut so was!

      Allen einen schönen Abend wünscht

      HM
      Avatar
      schrieb am 19.01.02 17:16:17
      Beitrag Nr. 89 ()
      Hallo, ich werde mich irgendwann auch wieder "autistisch" betätigen und völlig unabhängig von den sonstigen Beiträge einfach "meine Börsengeschichte" weitererzählen.

      Derzeit finde ich es aber interessanter, hier noch kurz zu den Beiträgen der letzten Tage meinen Senf dazuzugeben. Insbesondere diese Frage: "Welcher Anlegertyp bin ich?" ist keinesfalls zu unterschätzen und sollte aus meiner heutigen Sicht immer die erste Frage sein, die man sich stellt.
      Direkt gefolgt von der Frage: "Wo liegen meine Stärken und wo liegen meine Schwächen" - im Bereich Anlage - was aber gelegentlich auch mit ähnlichen Eigenschaften im wirklichen Leben korrespondiert (Geduld, Fleiß, Auffassungsgabe, über den Tellerrand gucken...)
      Gerade diese Fragen sind es, die für mich der Anlaß sind, hier relativ breit - und wie gesagt unabhängig von dem Beiträgen davor oder dahinter - meine Börsengeschichte zu erzählen. Diese Erfahrungen haben mir vor Augen geführt, welche Antworten ich auf die o.g. Fragen geben sollte - und sie können ggf. denen, die in 6 Monaten Beiträge von mir lesen eine Hilfe bei der Einordnung sein. Jemand, der eher risikoscheu ist oder wenig Zeit/Geld (also in kurzer Zeit reich werden will) zur Verfügung hat, der kann eventuell mit meinen Beiträgen kaum etwas anfangen. Wer dagegen eine gewisse Rikikobereitschaft aufbringt und vom Typ eher geduldig ist, der kann eventuell mit meiner Strategie auch etwas anfangen.

      Der andere Punkt ist der, mit welchen "anderen" Marktteilnehmern man es zu tun hat.
      Hier wurden sehr gegensätzliche Standpunkte vertreten. Wenn ich manche (viele) Beiträge auf w:o lese, dann könnte ich mit HerrnMotzki konform gehen, daß ich klüger bin und es überwiegend mit Idioten zu tun habe. Das gilt natürlich erst recht, wenn ich mich an meine Vergangenheit erinnere und daran, daß sicher 3/4 der Privatanleger über diese armseligen Versuche kaum hinauskommen. Wenn man sogar im WDR-Hörfunk einen Börsenreporter hört, der erzählt, die Aktie der dt. Börse wäre wohl zu teuer, weil sie weit über 100 Euro kostet, während die riesige Telekom für 20 Euro zu haben ist, dann macht man sich schon seine Gedanken...

      Allerdings habe ich seit ca. 1 Jahr hier einen anderen Standpunkt, ich sage mal eine differenzierteren. Bei kleinen Werten, die also insbesondere für Fonds ZU klein sind, kann es durchaus sein, daß man es überwiegend mit Privatanlegern zu tun hat und damit die Kursentwicklung sehr zufällig oder gar irrational ist.
      Bei großen Standardwerten, die überwiegend von Institutionellen gehandelt werden sehe ich dies aber völlig anders. Hier käme ich nie auf die Idee, daß ich eventuell klüger wäre als "der Markt". Hier kenne ich mein Informationsdefizit, meine fehlenden Gesamtkenntnisse zu Konjunktur, Konkurrenzsituation usw....
      Wenn also bei einem großen Unternehmen sich im Chart deutlich etwas zum negativen verändert, dann wäre ich der "Idiot", wenn ich mich gegen den Markt stellen würde und glauben, als einziger Recht zu haben.

      Das heißt nicht, daß ich unkritisch alles nachvollziehe nach dem Motto, der Chart hat immer recht. Von der Basis her orientiere ich mich klar an der fundamentalen Situation, warum, das wird in späteren Beiträgen folgen.
      Aber die Entwicklung des Gesamtmarktes und großer Unternehmen wird ein Profi stets besser beurteilen können als ich.
      Ein Beispiel, das für jeden verständlich sein sollte. Jeder, der einen Beruf ein bißchen länger ausübt, der hat gewisse Erfahrung gesammelt und Routine entwickelt. Er kann sich nach ein paar Jahren sicher auch noch an den Eifer erinnern, mit dem er am Anfang eventuell glaubte, einiges verändern und besser machen zu müssen. Wenn er sich aber jetzt fragt, welche dieser Punkte tatsächlich "falsch" waren, dann wird er sicher in einigen (bei mir ca. 30 %) Fällen immernoch überzeugt sein, daß hier die Unlust der Menschen an Veränderungen bessere Lösungen verhindert. In anderen (vielleicht 40 %) wird er denken, daß die Vorteile des bisherigen doch größer sind als er anfangs glaubte und eventuell die Nachteile aufwiegen.
      Und - dies ist der eigentlich wichtige Teil des Beispiels: in manchen Punkten (die letzten 30 %) ist es ihm fast peinlich, wie falsch er anfangs gelegen hat, wie besserwisserisch er gewesen wäre, wenn er den Blödsinn, den er damals für richtiger hielt, tatsächlich als Veränderung vorgeschlagen hätte.
      Und genauso dumm und besserwisserisch wäre ich, wenn ich einem Profi, der den ganzen Tag nichts anderes macht, als sich mit Aktien einer Branche zu beschäftigen, erzählen wollte, daß er falsch liegt und ich recht habe. Ich würde es auch nicht tun. Und weil ich es nicht tun würde, würde ich es auch nicht durch "Aktion" tun, indem ich das Gegenteil von dem mache, was er macht.
      Avatar
      schrieb am 19.01.02 17:18:23
      Beitrag Nr. 90 ()
      @ F 50

      Genau wie das Psychogramm des Anlegers sehe ich mir die verschiedenen Börsenphasen immer wieder gern an. Tatsächlich hat doch jeder Anleger das Problem herauszufinden, in welcher Phase wir stecken. Nehme ich dieses Board als Stimmungsbild, dann mögen viele Anleger meinen, dass wir noch in der Phase B2 stecken und warten ab. Andere sehen uns vielleicht bereits wieder in der Phase A2 und machen sich sorgen, ob sie nicht bereits den interessanten Tiefpunkt verpasst haben. Dann kommen übrigens die netten Postings, die nach den Aktien suchen, die noch nicht gelaufen sein sollen.

      Andererseits gibt es genügend Hinweise darauf, dass Market-Timing als Anlagestrategie bei den meisten Anlegern nur recht schlecht funktioniert. Für mich persönlich sehe ich daher die besten Chancen darin, einfach investiert zu bleiben. Das habe ich auch im September 2001 so gehandhabt, die zwischenzeitlichen Verluste von bis zu Minus 40% weggesteckt und sogar noch Aktien und auch Fondsanteile nachgekauft. Inzwischen steht das Depot wieder bei Plus/Minus-Null.

      Ich habe mir zum Ziel gesetzt, Aktienbestände erst dann abzubauen, wenn mein Anlagehorizont nicht mehr mit der Risikostruktur zusammenpasst. Dann schichte ich von Aktien in Anleihen um, wobei automatisch in Hausse-Phasen mehr Aktien verkauft werden als in Baisse-Phasen, wenn die prozentuale Aufteilung auf die verschiedene Risikoklassen konstant bleiben soll.

      Viele Grüße Cornus
      Avatar
      schrieb am 19.01.02 17:32:47
      Beitrag Nr. 91 ()
      @Hallo Herr Biotron

      Jetzt hätte ich Sie doch beinahe vergessen, was aber sehr töricht gewesen wäre. Denn Sie haben ja den Kern eines jeden Investors angesprochen. Den Charakter, und auch die auswirkungen deselben auf die Anlageentscheidungen "Aller" Anleger! Darauf werde ich zu einem späteren Zeitpunkt gerne noch eingehen. Denn hier kommt doch auf fatale Weise zum Vorschein, was wir seit Jahrhunderten leider immer wieder feststellen müssen.

      Im allgemeinen überschätzen oder unterschätzen die Menschen sich, oder die Situation, ich welcher sie sich befinden!

      Ausnahmen bestätigen hier natürlich die Regel! Aber alles zu seiner Zeit. Jedenfalls ein hochinteressantes Thema!

      Auch Ihnen noch ein schönes Wochenende wünscht

      HM
      Avatar
      schrieb am 19.01.02 17:38:10
      Beitrag Nr. 92 ()
      ...zur Nr. 90: offenbar hat auch Kostolnay hier wohl etwas falsch gelegen, denn im Zeitpunkt des Artikels stand der größte Teil der Abwärtsbewegung jedenfalls noch bevor, unabhängig davon, ob er jetzt hinter uns liegt.

      Dennoch ein sehr interesster Beitrag von ihm, zumal er das erklärt, was ich damals mehr oder weniger "aus der Ferne" mitbekommen habe, zwar als Marktteilnehmer, aber eben ohne Ahnung, wie meine früheren Beiträge zeigten.
      Avatar
      schrieb am 19.01.02 19:10:11
      Beitrag Nr. 93 ()
      Hallo F 50

      Jetzt habe ich den Beitrag doch gleich gelesen. Und vieles dort geschriebene kann ich nur bestätigen. Besonders diese Aussagen bezüglich der Golden Boys oder der lange als heilig verehrten Analysten. Ob ein avisierter Umstand jetzt im Januar oder erst im August eintretet, ist meiner Ansicht nach nicht der Kern. Ich komme jetzt auch auf einen Punkt zu sprechen bezüglich meiner Aussage, dass die breite Anlegerschar nicht wirklich klüger geworden ist, oder gar dazu gelernt hat. Und warum? Ich würde alle einmal bitten die Beiträge hier am Forum vor ca. 16Monaten zu lesen und dann mit heute zu vergleichen. Damals wie heute haben alle eines gemeinsam.

      Sie sind gespickt mit sogenannten Analysen von selbst ernannten Analysten, von denen die meisten nicht das Papier wert sind, auf welchem sie gedruckt wurden.

      Alleine schon der Gedanke dass ein Analystenhaus einer breiten Anlegerschar ein Strong Buy zuruft, so völlig ohne Hintergedanken lässt mich lächeln. Ich könnte Ihnen hier Foren zeigen welche faktisch nur aus solchen Analysen bestehen. Einfach lächerlich. Es ist sicher nicht falsch sich Analysen einmal durch zu lesen. Auch ich mache dies. Aber einzig um eventuell etwas über diese AG in Erfahrung zu bringen was ich vielleich noch nicht kenne. Wenn z.b. bestimmte Zielmärkte angesprochen werden, Partner, usw..! Und ein Auge bleibt dabei "immer" skeptisch!

      Nun aber zum Kern. Warum stehen denn eigentlich so viele Analysen an den ganzen Foren?

      Vielleicht weil sie die eigene positive Einstellung gegenüber dem Papier bestätigen?

      Vielleicht weil es einfacher ist sich die Meinung eines anderen anzueignen?

      Vielleicht weil sich eine eigene Meinung zu bilden immer auch mit eigener Analyse zusammen hängt, also auch eigenes Engagement und Zeit hierfür benötigt wird?


      Warum nehmen den die Analysen und ihre Urheber die Analysten immer noch soviel Einfluss, auch und gerade hier beim W.O-Forum?

      Weil die wenigsten bereit sind ihre Zeit für eine eigene zu opfern. Geld verdienen wollen alle, und wenn möglich so schnell und so viel wie möglich. Aber etwas dafür zu tun...?

      Wenn es nur das wäre. Aber jetzt kommt ja das fatale an der ganzen Geschichte. Je mehr sich ein Anleger auf ein Urteil eines anderen verlässt, umso eindeutiger ist doch eines.

      Er möchte oder kann sich kein eigenes Urteil bilden.

      Er befindet sich also ohne Übertreibung in einer Situation der Anhängigkeit. Jemand der sich kein eigenes Urteil zutraut ist unsicher. Und welche Auswirkungen hat ein solcher Zustand in einer krisensituation? Völlige Hilflosigkeit welche immer mehr in Panik umschlägt! Und genau dieselbe hatten wir nun in den letzten Monaten nachweislich alle erleben dürfen. Und genau hier ist auch der Nachweis für meine Aussage, dass meiner Ansicht nach das breite Publikum nicht wirklich dazugelernt hat.

      Wer also ist denn nun der Zittrige? Genau diese Anleger, welche sich fortwährend auf das Urteil zweiter und dritter verlassen, und letztendlich gerade kurz vor dem Boden ihre Aktien, nun endgültig zermürbt, praktisch herschenken. Und Sie verkaufen ihre Shares an die völlig gegensätzliche Klientel, den sogenannten Hartgesotten.

      Wer aber sind diese Hartgesottenen eigentlich?

      Menschen ohne Nerven, also wahre Supermänner des Parketts? Mitnichten. Auch diese Anleger haben Nerven, wie all die anderen. Aber sie haben einen unschätzbaren Vorteil auf ihrer Seite.

      Sie sind Anleger welche sich "immer" und ausschliesslich" ein eigenes Urteil über eine Marktsituation, oder eine AG im besonderen bilden.

      Sie erreichen dies indem sie hart an sich arbeiten, immer bereit ihr Wissen täglich zu vermehren. Es sind überwiegend Menschen, welche sich nicht in Abhängigkeit begeben, um nachher einer Hyänenmeute ausgesetzt zu sein, welche auch Analysten und Broker genannt werden. Diese Anlegern ist es völlig egal ob ihre Aktie zehn "Strong Buy" oder Strong Sell von den Banken zugewiesen bekommt. Im Gegenteil kennen sie oft ihr Unternehmen besser als genau die hier angesprochene Spezies der Banken. Sie lassen sich nicht ins Bockshorn jagen von all dem Untergangsgeschrei, sondern nützen im Gegenteil die Gunst der Stunde, sprich des temporären Niedergangs eines Wertpapiers! Denn für genau diesen Moment haben Sie vorgesorgt. Und auch wenn es dann erstmal monatelang seitwärts oder sogar noch einmal leicht nach unten gehen sollte werden sie nicht nervös.

      Denn sie wissen sehr genau dass es einzig eine Frage der Zeit sein wird bis die breite Masse wieder zurück kommt. So wie in all den letzten Hunderten von Jahren, solange es eben schon Börse gibt!!

      Und auch wenn sie sich einmal täuschen wirft sie dies nicht zurück, sondern stachelt sie eher an es beim nächsten mal eben besser zu machen.

      Denn sie wissen aus Erfahrung dass es gar nicht möglich sein wird ausschliesslich erfolgreich zu handeln.

      Sie sind Realisten, die wissen dass auch sie Fehler machen werden. Aber eines werden sie ganz gewiss niemals tun. Die Fehler bei anderen zu suchen was völlig kontraproduktiv wäre, weil es dass in diesem Moment einzig vernünftige unmöglich machen würde. Den Fehler bei sich selbst zu suchen. Und deshalb sich selbst zu analysieren warum man so handelte? Und erst hier kann überhaupt eine Selbsterkenntnis eintreten, welche eine unabdingbare Voraussetztung für zukünftiges, besseres Handeln sein kann!

      Und genau hier ist auch der Kern zu finden warum ich persönlich viel von Anlegern wie Kostolany oder Warren Buffet halte. Nicht weil sie wenigstens zeitweise sehr Erfolgreich waren oder gewesen sind. Was sie auszeichnet ist, dass sie sich immer nur auf ihr eigenes Urteil verliessen, und sich nicht auf Aussagen dritter stützten, nie in der Lage sich damit sein eigenens Unvermögen einzugestehen!!

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Fortsetzung folgt:
      Avatar
      schrieb am 19.01.02 21:39:57
      Beitrag Nr. 94 ()
      Noch etwas zum Thema vom guten alten Kostolany:

      Thema: Börsenpsychologie

      "Steigt die Börse, kommt das Publikum,
      fällt die Börse, geht das Publikum
      Wenn man es gan genau nähme, dürfte man gar nicht von "Börsenpsychologie" sprechen, denn die Börse ist Psychologie. "Die Verwirrung der Verwirrungen" heißt das erste Buch, das 1688 über die Börse erschien.
      Zyklen wie Ebbe und Flut, die Abfolge der Jahreszeiten, der beständige Wechsel der Mondphasen prägen die Natur; und auch im gesellschaftlichen Lenben begegnen uns Zyklen, etwa die Abfolge von Boom und Rezession in der Wirtschaft, Krieg und Frieden zwischen den Völkern, überhaupt der Pendelschlag zwischen Optimismus/Innovation und Pessimismus/Stagnation in der Geschichte menschlicher Gemeinschaften. An der Börse ist es genauso, und auch hier treibt die Massenpsychologie als entscheidenter Motor diese immerwährende Bewegung an.

      Ich habe - um das Geschehen an den Finanzmärkten etwas durchsichtiger zu machen - nach jahrzehntelanger Erfahrung und Beobachtung eine Theorie der zyklischen Kursentwicklungen an der Börse entwickelt:

      Jeder Börsenzyklus besteht aus drei Phasen:
      1. der Phase der Korrektur,
      2. der Phase der Anpassung oder Begleitung
      3. der Phase der Übertreibung

      Nehmen wir als Beispiel eine Aufwärtsbewegung. Während der neuen ersten Phase wird der Kurs, der zu tief gefallen war, auf ein Niveau korrigiert, das gewissermaßen realistisch und berechtigt ist. In der zweiten Phase entwickelt sich der Kurs parallel zu den laufenden Ereignissen. Sind sie für den Artikel ungünstig, geht der Kurs berechtigterweise wieder zurück. Sind die Ereignisse positiv, beleitet die Notierung sie in einer Aufwärtsbewegung. An einem gewissen Punkt der zweiten Phase besteht nun die Gefahr, daß, begünstigt durch weitere positive Ereignisse, automatisch in die dritten Phase übergegangen wird. In dieser Phase des Bullmarktes springen die Kurse von Stunde zu Stunde in die Höhe. Die Kurse und Stimmungen eskalieren sich gegenseitig. Die gestiegenen Kurse erzeugen eine rosige Stimmung, der Optimismus kennt keine Grenzen mehr und wird zu Euphorie, und diese treibt die Kurse jetzt noch weiter in die Höhe. Sie haben keine Bedeutung mehr, sind ausschließlich von der Massenhysterie bestimmt.
      In einer zyklischen Baissebewegung erzeugen die tiefen Kurse in der dritten Phase einen schwarzen Pessimismus, der wiederum auf die Preise drückt, und die Kurse fallen wie Blätter im Herbst. Diese Baisse- oder Haussewelle der letzten Phase dauert immer so lange, bis eine psychischer Elektroschock aus irgendeiner Richtung den Teufelskreis zu durchbrechen vermag. Wenn der Elektroschock nicht kommt, obwohl Argumente für die Gegenrichtung bereits vorhanden sind, dann tobt sich diese letzte rein psychologische Phase langsam aus. Und eines Tages wendet sich die Markttendenz ohne jede erkennbare Veranlassung zur größten Überraschung des Publikums uns sogar der Experten, die darauf nicht vorbereitet waren. Nun beginnt die zyklische Gegenbewegung (in unserem Falle die Korrektur, die Anpassung und die Übertreibung in einer Abwärtsbewegung). Das ist die ewige Rotation an der Börse.
      Wie soll sich nun der Spekulant in diesen drei Phasen verhalten? In der dritten, das heißt in der Übertreibungsphase des Bearmarktes, sollte er kaufen und auch nicht erschrecken, wenn die Preise weiter zurückgehen. Denn wie die alten Börsianer schon auf der Budapester Getreidebörse sagten: "Wer den Weizen nicht hat, wenn er zurückgeht, hat ihn auch nicht, wenn er steigt." In der ersten Phase der Aufwärtsbewegung sollter er weiterkaufen, denn der Tiefpunkt ist überwunden. In der zweiten Phase sollte er eigentlich nur Zuschauer sein, nur passiv mit der Bewegung gehen und sich seelisch darauf vorbereiten, in der dritten Phase bei der allgemeinen Euphorie aus dem Markt auszusteigen. Das heißt, bei der zyklischen Börsenbewegung soll man zu zwei Dritteln gegen die Tendenz und zu einem Drittel mit der Tendenz gehen.
      Es ist natürlich sehr schwierig für einen Spekulanten, gegen die dritte Übertreibungsphase der Baisse zu gehen, das heißt gegen den allgemeinen Konsensus zu handeln und zu kaufen, wo die Kollegen, die Massenmedien und Experten zu Verkaufen raten (und vice versa). Denn sogar jener, der diese Theorie kennt und ihr folgen möchte, ändert im letzten Moment unter dem Druck der Massenpsychose seine Meinung und sagt sich, theoretisch müßte ich zwar jetzt einsteigen, doch ist die Situation diesmal anders. Es stellt sich ja erst spät heraus, daß auch diesmal antizyklisches Handeln das beste gewesen wäre. Man muß sehr trainiert, mißtrauisch, zynisch und auch ein wenig eingebildet sein, um sich der Massenhysterie entziehen und sagen zuk können: "Ihr seid alle Dummköpfe, und nur ich weiß etwas, oder jedenfalls weiß ich es besser!" Zugegeben, das ist kein schöner Charakterzug, aber sehr nützlich, um selbständig zu denken und die condition sine qua non zum Erfolg. Deshalb gelingt es an der Börse auch nur einer Minderheit, erfolgreich zu spekulieren. Die Mehrheit zählt ja zu den Verlieren."
      Avatar
      schrieb am 20.01.02 14:32:47
      Beitrag Nr. 95 ()
      @xylophon

      Gut, dass du den Gedanken über die "anderen Marktteilnehmer" vertieft hast. Meine Bemerkung zu diesem Thema war zu kurz und unverständlich.
      Übrigens gibt Peter Siris in
      den gleichen Rat:
      Trade nie in hoch kapitalisierten Aktien!
      Hier hat die Schar der professionellen Großanleger einen deutlichen Vorteil.
      Buy and Hold Investments, die über den Horizont der Analysten von 6-12 Monaten hinausreichen, können aber eingegangen werden.

      Ich halte "Guerilla Investing" für sehr empfehlenswert, besonders weil die darin geäußerten Gedanken sich in keinem anderen Börsenbuch finden.

      Bücherwissen nützt an der Börse wenig, wenn nicht die Urteilskraft aus Erfahrung hinzukommt. In gewisser Weise finde ich dazu Thread: Die richtige STRATEGIE fürs DEPOT interessant. ;)

      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 20.01.02 15:57:03
      Beitrag Nr. 96 ()
      ..auf dieses Buch wäre ich in "meiner Börsengeschichte" auch noch gekommen. Obwohl ich es nicht in allen Punkten "befolge", dieses Buch ist im Prinzip die Richtschnur meines derzeitigen Anlageverhaltens. Kann ich nur jedem empfehlen.
      Avatar
      schrieb am 20.01.02 17:49:18
      Beitrag Nr. 97 ()
      @Guten Abend Xylophon

      Was Sie ansprechen ist ja richtig. Wann sollte man eher antizyklisch handeln, und wann darf man sich keinesfalls gegen den Mainstream stemmen? Wenn wir die Woche nach dem 11.September nehmen, können wir heute doch weitestgehend behaupten, dass hier die Antizyklik mehr als richtig gewesen ist. Hier herrschte doch zum überwiegenden Teil die reine Panik vor. Wenn wir nun aber die Situation der letzten 15Monate nehmen, blicken wir auf eine gänzlich andere Situation.

      Es wäre fatal gewesen hier gegen den breiten Strom zu handeln. Und ein Nachkauf nach dem anderen wäre in einer weiteren Katastrophe geendet. Wann aber bemerken die Anleger denn nun, ob es sich um einen reinen temporären, also eher irrationalen Downgrade handelt, oder um eine grosse, lange und doch gerechtfertigte Korrektur? Und vor allem. Wie kann man sich gegen solche Unbill denn nun schützen?

      Diese Geschichte mit dem SL wird jetzt doch zunehmend interessanter. Soll man den gerade bei richtigen Longplayern überhaupt einen SL setzen? Und wenn, an welcher Stelle? Wichtig bei dieser Entscheidung wäre doch auch wie lange man diese Share im Depot belassen wollte, in welchem Marktumfeld wir uns bezüglich unseres Wertes befinden (z.b. Zykliker), und ob ich z.b. gerade für diesen Wert neue Mittel freigemacht habe um bei Gelegenheit nachzukaufen? Alleine beim prozentualen Nenner scheiden sich die Geister!

      Wollen wir einen SL bei ca. -10% oder doch eher bei -20%ansetzen? Aber wenn wir es machen, dann müssen wir auch jetzt schon planen was denn eigentlich geschehen soll, wenn unser Wert aus dem Depot fliegen sollte? Wird dieser Wert dann auf niedrigerem Niveau wieder eingekauft, und wenn ja bei welchem EK? Letztendlich ist ja auch nicht unerheblich "warum" unser Wert auf Tauchstation gegangen ist? Hausgemachte Probleme?Zyklische Probleme? Oder allgemeines herunterprügeln weil alle anderen auch abtauchten, siehe die letzten 15Monate?

      Und natürlich vermischt sich hier die Vorgehensweise von mir mit derselben aller anderen Marktteilnehmer. Die Frage ist doch. Wieviel Einfluss von aussen durch die anderen Teilnehmer, kann oder möchte ich bezüglich meines eigenen Depots denn nun zulassen? Fragen über Fragen, und welche lassen sich nun teilweise oder gar endgültig beantworten? Wie sieht hier Ihr eigenes Verhalten aus?

      Hallo Herr pantarhei

      Und auch von Ihnen würde ich hier gerne etwas dazu hören. Da Sie ja beide auf dieses Buch anspielen, muss ich wohl davon ausgehen, dass hier interessante Anmerkungen zu vernehmen sind! Wäre es nicht möglich wenigstens das eine oder andere Schmankerl davon hier ins Forum zu stellen, so dass wir wissen was denn hier auf uns zukommen könnte? Gerade bei Ihnen habe ich das Gefühl Sie handeln eigen und ganz gewiss nicht im Tenor mit der breiten Masse.

      Unterliege ich hier einer Täuschung, oder in welchem Kontext kann ich dies sehen?

      Mich würde hier schon einmal interessieren wie denn die von mir vorgetragenen Fragen von anderen beantwortet werden?

      Bis dahin alles gute wünscht

      HM
      Avatar
      schrieb am 20.01.02 18:17:27
      Beitrag Nr. 98 ()
      HerrM.

      Die Fragen die Sie stellen, sind ja wohl die Fragen, die diesen Thread letztlich ausmachen werden. Von daher bitte ich um etwas Geduld bis zur Beantwortung, zumal die Antwort sich eventuell durch stetiges Lernen immer wieder verändern wird....
      Avatar
      schrieb am 20.01.02 18:38:12
      Beitrag Nr. 99 ()
      @Hallo mein guter Xylophon

      Das wissen wir doch beide. Deshalb wurden diese Fragen auch ohne Zeitangabe gestellt (hihi)! Wenn wir eines Tages all diese Fragen zum grössten Teil und zum richtigen Zeitpunkt beantworten könnten, wären wir ein gutes Stück weiter bezüglich lernfähigkeit. Aber leider gibt es eben Dinge welche man niemals endgültig erlernen kann, weil sie einer dauernden Veränderung unterliegen.

      Die Quintessenz wäre ja dann, dass dies auch alle anderen könnten. Dann aber wäre ja unser ganzer schöner Vorteil welchen wir ja leidlich versuchen uns zu erarbeiten wieder zunichte gemacht. Und seien wir alle einmal ehrlich.

      Macht nicht genau diese Ungewissheit und die damit verbunde Spannung die Börse aus?!!

      Letztendlich versuchen zumindest wir hier dies ganze nicht in Roulette ausarten zu lassen. Aber ein wenig kitzel kann es ja schon sein, jedenfalls was mich betrifft!

      Freundlichst

      HM
      Avatar
      schrieb am 20.01.02 18:51:20
      Beitrag Nr. 100 ()
      Hallo herr.motzki,

      ich will Ihrer wiederholten Ermunterung folgen und hier kurz beschreiben, wie ich zu meinem Anlagestil kam.

      1996 kaufte ich meine erste Aktie, die Walter AG. Von Anfang an gefielen mir deutsche Nebenwerte mit erstaunlich günstigen fundamentalen Kennzahlen gut. Ich abonnierte Börse Online und durchforstete mit Vorliebe den Statistikteil. Zwangsläufig geriet ich so an eiskalte Aktien (im Gegensatz zu Hot Stocks) für die sich niemand interessierte.
      Gleichzeitig probierte ich alles aus, was ich las und mir plausibel erschien. Optionsscheine mit sehr begrenztem Einsatz, Fonds, ausländische Small Caps etc.

      Ein Jahr lang zahlte ich überwiegend Lehrgeld und hatte am Ende einen Verlust von 10%, obwohl der Markt hervorragend gelaufen war. Ich fand das in Ordnung, schließlich hatte ich sehr vieles erstmalig probiert, aber meine börsenaktiven Bekannten hielten mich für einen Kontraindikator.

      Mein Hauptproblem war mein winziges Depot, dass mit unbekannten Nebenwerten verstopft war, bei denen sich dann nach 12 Monaten herausstellte, dass die Gewinnschätzungen von BO einfach völlig falsch waren. Gleichzeitig produzierte ich ständig neue und gute Anlageideen, die ich aber mangels Masse nicht nutzen konnte.

      Ich zog 2 Konsequenzen: 1. kündigte ich das BO Abo und 2. versuchte ich die Anzahl der gehaltenen Positionen deutlich zu erhöhen, um flexibler reagieren zu können.

      In der Folge erzielte ich dann für mich befriedigende Ergebnisse, die aber weit unter den teilweise dreistelligen Renditeerwartungen meiner Umgebung lagen.
      Oft war es nicht die Börse, die die Unterbewertung meiner Unternehmen korrigierte, sondern Übernahmeangebote von strategischen Investoren und Private Equity Fonds.
      Mit dem Zusammenbruch des NM im Frühjahr 2000 begann eine gute Phase für die spottbilligen Nebenwerte. Im letzten Jahr war ich mit 35-40 verschiedenen Titel praktisch durchgehend voll investiert. Da ich wiederum mein Ziel einer zweistelligen Rendite nach Steuern erreichen konnte, habe ich den Eindruck, auf dem richtigen Weg zu sein. Dabei gibt es vielleicht nur eine Regel, die ich immer beachte: Kaufe, wenn die Dividendenrendite höher als das KGV im laufenden Geschäftsjahr ist!

      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 20.01.02 19:08:54
      Beitrag Nr. 101 ()
      Wenn man überhaupt keine Antworten auf seine Fragen bekommt macht es keinen Spaß zu posten.

      Gruß
      bsw
      Avatar
      schrieb am 20.01.02 19:39:41
      Beitrag Nr. 102 ()
      @Guten Abend BSW

      Welche Fragen meinen Sie denn nun genau? Die unten stehenden? Einige wurden doch beantwortet. Wenn es andere sein sollten, dann bitte dieselben nochmals ganz konkret stellen! Und vergessen Sie nicht. Die hier ausgerichtete Strategie ist wohl doch eher von längerfristiger Natur. Es kommt nicht auf einen Tag mehr oder weniger an. Und gerade am Anfang eines solchen Threads kommt es vor, dass die eine oder andere Frage unbewusst unter den Tisch fällt. Ich denke nicht dass hier mit Absicht nicht geantwortet wird. Also, immer locker bleiben. Sie werden Ihre noch ausstehenden Antworten bestimmt noch bekommen, davon gehe ich aus!!

      Zu der unbeantworteten Frage bezüglich des Crashes folgendes: Wenn wir dies hier gesichtert wüssten, wäre mein Depot entweder randvoll mit Puts oder Calls! Aber ganz im Ernst. Genau deshalb ist doch eine gute Diversifikation eines Depots so wichtig. Genau dies ist ja die Kunst in einem Markt mit tausenden an Aktien die guten und gleichzeitig günstig bewerteten heraus zu finden!

      Und auch das Thema wie man im Depot befindliche Positionen absichern kann, soll und wird hier bestimmt noch zur Sprache kommen!!

      Gruss

      HM

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++
      Frage:
      Wie sehe ich ob der Markt nur korrigiert oder ob ein neuer (Salami)-Crash kommt?
      Und sagen Sie bitte nicht: Tiefer kann es nicht mehr gehen. Bei 9800 Punkten ist jede Menge Crash-Potential da.

      Auf Ihre Antwort bin ich jetzt sehr gespannt.

      +++++++++++++++++++++++

      @ F 50
      Frage:
      Können Sie mir ein konkretes Beispiel geben.
      Bei welchem Kurs oder in welchem Marktumfeld würden Sie z.B. GE kaufen?

      Vielen Dank für Ihre Antwort.

      Antwort:
      Anhand von fundamentalen und technischen Analysen/Einschätzungensowie aus Sicht der Verfassung des Gesamtmarktes versuche ich Aktien zu bewerten.

      Erst die Synthese aller Analysen die mit den o.a. zur Verfügung stehenden Instrumenten gemacht werden,läßt, das richtige Timing vorausgesetzt, den Erfolg einer Börseninvestition wahrscheinlicher werden.

      Die Chartanalyse geht davon aus, daß sämtliche kursrelevanten Nachrichten im Chart eines Wertpapiers enthalten sind und der Kursentwicklung Muster zugrunde liegen, die sich in der Zukunft wiederholen werden. Mittels Trendkanälen, Unterstützungs- und Widerstandszonen und allerhand anderer dubioser Formationen wie Wimpel, Flaggen, Doppeltops, Untertassen und Schulter-Kopf-Schulter-Formationen versucht der Chartist markante Trendumkehrpunkte zu antizipieren. Nach dem Credo: „The trend is your friend“ bleibt ein Trend so lange bestehen, bis er zu Ende geht. Diese Tautologie hat Anhängern der Chartanalyse schon unermessliche Summen gekostet. Wer allerdings den n-tv-Chartguru Dr.Schulz rechtzeitig als Kontraindikator verwendet hat, der könnte seine Vermögensposition ansehnlich verbessert haben.

      Die Technische Analyse, verwandt mit der Chartanalyse, betrachtet nicht den Chart einer Aktie an sich, sondern berechnet u.a. aus den historischen Kursen vielerlei statistische Maßzahlen, die in Kategorien wie Oszillatoren, Trendfolger, Trendbestätigungs-, Trendintensitäts-, Volatilitäts- und Umsatzindikatoren eingeteilt werden. Mit Relativer Stärke, Moving Average und Advance Decline beispielsweise, versucht man optimale Ein- und Ausstiegssignale zu erhalten. Problematisch ist dabei, daß nicht selten die Indikatoren in unterschiedliche Richtungen zeigen und der technische Analyst so schlau ist wie vor seiner Analyse. Angeblich gibt es nicht wenige Techniker, die froh sind, wenn ihre Modelle nur 49% Fehlsignale generieren...


      ++++++++++++++++++++

      Die von Ihnen aufgeführten GE, Cisco, MS usw. sind m.E. wirkliche Ausnahmen. Sie profitierten von einer technischen Revolution.
      Das heißt doch dann folgendes, wenn ich langfristig investiere (mehr als 2 Jahre): Ich muß ein Unternehmen finden, was am Anfang einer neuen technischen (uns noch nicht bekannten) Entwicklung steht oder wie sehen Sie das?

      Antwort:
      Genau aus diesem Grunde habe ich ja einen relativ hohen Anteil von Kontron avisiert. Wobei ich das Invest noch nicht völlig abgeschlossen habe. Gut Ding will Weile haben

      ++++++++++++++++++
      Avatar
      schrieb am 20.01.02 19:56:45
      Beitrag Nr. 103 ()
      Guten Abend Herr Motzki,

      ich glaube, daß ich in diesem Thread schon eins gelernt habe: Wichtig ist es seinen eigenen Charakter beurteilen zu können.
      Und da ich mir darüber immer noch nicht sicher bin, hatte ich mir ein wenig Hilfe von Ihnen versprochen (#84).

      Zum Thema langfristig noch eine konkrete Frage: Hätten Sie ACG immer noch, wenn Sie wie ich bei 52,50 gekauft hätten?
      Ich hatte sie damals durchaus als langfritiges Investment betrachtet, aber dann wurde ich zittrig.

      Gruß
      bsw
      Avatar
      schrieb am 20.01.02 20:55:32
      Beitrag Nr. 104 ()
      @Hallo BSW

      Ich würde es einmal so ausdrücken. Ihren Anlagecharakter werden Sie wohl in den noch verbleibenden nächsten Jahren sehr gut kennenlernen. Und dieser Thread her ist unter anderem dazu gedacht Marktsituationen kennen zu lernen, so wie sie von anderen Anlegern, also auch anderen Charakteren erlebt wurden. Und das wichtige. Wie sie auf diese Erfahrungen reagiert haben und welchen Einfluss dies auf ihr jetztiges Handeln ausübte! Schauen Sie BSW. Ich kann und werde Ihnen hier keinen wirklichen Rat geben können.

      Ich meine jetzt auf den Punkt gebracht, immer in Verbindung mit einem bestimmten Trade oder einer gerade laufenden Situation. Wie sollte dies gehen? Ich ertappe mich ja selbst noch hin und wieder wie ich der Versuchung zu erliegen scheine, meine zuvor ausgearbeiteten Pläne in Frage zu stellen. Das ist einfach nur zu menschlich. Anders herum gesagt. Man kann es mit Planung und dessen durchführung auch übertreiben. Eventuell werden Sie dann zu Unflexibel und hängen starr an einem Glauben wie z.b. Ihre ACG bei ca. 52€!!

      Diese Fehler können Sie jetzt und heute nicht mehr korregieren. Und auch ich werde und kann viele Dinge der letzten Monate nicht mehr wirklich ändern. Ich blicke einzig darauf zurück um meine vermeintlich grössten Fehler zu betrachten und in mich hinein zu horchen, warum ich so handelte, und wie ich es in Zukunft vermeiden kann es so wieder zu tun! Genau dies ist die Intention dieses Threads. Und nebenbei wenn möglich, andere noch unbedarfte Anleger, oder solche die es gerne werden wollen, einige Denkanstösse zu geben.

      Ich hafte nicht an dem Irrglauben dass ich mit einem solchem Thread irgend jemanden davon abhalten könnte eigene Fehler zu begehen die ihn ein schönes Stück Geld kosten werden. Das wäre unsinnig, und auch völlig unrealistisch. Gerade eines meiner letzten Postings hat ja auf eine solche Situation hingewiesen wie von Ihnen nun beschrieben. Wieviel vertrauen kann und darf ich eigentlich in eine einzelne Aktie setzen? Warum habe ich überhaupt vertrauen in diese AG? Ist es das Produkt? Ist es der Vorstand? Ist es die zukünftige Marktaussicht in welchem sich mein Unternehmen befindet?

      Wie weit geht dieses Vertrauen welches ich ja mit Tätigung des Kaufes zeigte in Zahlen? Sind es -10%,-15%,-20%,-40% oder gar bis nach ganz unten? Und anders herum natürlich auch nach oben. Wann nehme ich Gewinne mit oder lagere wenigstens einen Teil aus um noch mehr Diversifikation zu erreichen, oder meinen Bargeldanteil wieder zu erhöhen? Oft sehen vier Augen mehr als nur die eigenen. Es wäre töricht auf eine sachliche Kritik von aussen nicht zu reagieren. Solche Dinge sollten eigentlich immer wenigstens durchdacht werden. Aber worauf es dann wirklich ankommt wird einzig sein, wie Sie mit einer solchen Kritik umgehen. Kommt die kritische Äusserung von einem eher negativen Marktteilnehmer?(also z.b. ein Bär), oder kommt er im Gegenteil auf positive Art von einem positiven Anleger (also z.b. Bulle)? Diese Dinge sind auch wichtig. Aber an einem Punkt werden Sie "immer" feststellen!

      Bei Ihrer Entscheidung sind Sie immer alleine !!

      Immer und ohne wenn und aber. Und genau deshalb ist es überlebens notwendig dass Sie auch wirklich Ihre eigenen Erfahrungen und damit verbundene Gewinne/Verluste machen! Denn nur Sie selbst wissen was Sie Ihrem Depot an Verlusten zumuten können, und vor allem. Ob Sie mit diesen nun geplanten Verlusten (z.b.gesetzter SL) leben können, und trotzdem weitermachen können!! Vergessen Sie nicht BSW. Herr Motzki ist selbst hier, um so viel als möglich von anderen zu erfahren. Und auch bin ich hier, um mich ganz bewusst anderen Einflüssen auszusetzen. Was wir alle mit denselben dann machen ist die Sache jedes einzelnen.

      Hier geht es auch darum eventuell auch durch Hilfe von anderen eines Tages eine wirklich eigene Entscheidung fällen zu können. Denn durch die beschriebenen einzelnen Fälle erfahren Sie ja schon ob diese Art der Geldanlage etwas für Sie wäre oder? In den meisten Fällen werden Sie bestimmten Strategien oder Aussagen positiv oder negativ gegenüber stehen. Manche werden sofort durch Sie Ad Acta gelegt werden. Dann haben Sie doch schon einen ersten Schritt getan. Sie wissen was Sie nicht wollen, und können Sich umso mehr auf das wesentliche, nämlich verbliebene konzentrieren. Denn auch Ihre Zeit wird endlich sein. Und eine solche Geldanlage wird ein schönes Stück Ihres Lebens kosten, da bin ich mir ziemlich sicher!!

      In diesem Sinne jetzt Ihnen erstmal einen schönen Abend

      HM

      PS:Bezüglich ACG klären wir im dafür befindlichen Thread oder auf privatem Wege. Ungerne bespreche ich hier einzelne Shares. Hier geht es um anderes!!
      Avatar
      schrieb am 21.01.02 00:07:58
      Beitrag Nr. 105 ()
      @ Herr Motzki,

      aber trotzdem ist es doch sehr interessant zu erfahren, wer wann in welchem Marktumfeld aus welchen Gründen profitiert. Long oder Kurztrader?
      Schließlich diskutieren wir ja auch über verschiedene Strategien.
      Sie gehen zum Beispiel gerne long (wenn ich das richtig sehe). Das setzt m.E. voraus, daß man sehr fest an "sein" Unternehmen glaubt. Sie z.B. an Kontron, ich z.B. an Deutsche Post. Oder gehen wir aus anderen Gründen long??

      @ all

      Gerne würde ich noch Meinungen dazu hören, ob wir uns Phase A2 oder B2 befinden.
      Letzte Frage: Wer ist aus seinen Erfahrungen schon ein "Hartgesottener" geworden.


      Ich persönlich zitter noch wenig.

      Ein schönen Wochenanfang wünschz allen
      bsw
      Avatar
      schrieb am 21.01.02 19:38:03
      Beitrag Nr. 106 ()
      Guten Abend BSW

      Sowohl als auch. Und was heisst schon long? Einzig dass bei einem Wert, welcher erst in der Entwicklung ist, die Zeitspanne des abwartens länger bemessen ist, als bei einer AG welche schon länger am Markt ist. Bei vielen Unternehmen vom Neuen Markt z.b. wäre es unfair innerhalb weniger Jahre Dinge zu erwarten, wozu andere alteigesessene Firmen Jahrzehnte hatten. Und wenn ich long sage, heisst dies nicht, dass keine Überprüfungen stattfindet! Letztendlich habe ich die AG aus ganz bestimmten Gründen gekauft.

      Ich gehe dann einfach hin, und prüfe, ob die damaligen Kaufgründe immer noch zum grössten Teil stimmig sind. Wenn mir der Vorstand z.b. immer wieder bestimmte Zahlen verspricht, und die Revenues sagen aber etwas gänzlich anderes, dann schaue ich sehr genau hin warum dies so ist. Und wenn ich davon überzeugt bin der CEO erzählt einen haufen Mist und lügt die eigenen Anteilseigner an, dann fliegt dieser Wert gnadenlos aus dem Depot, Verluste hin oder her.

      Wenn eine AG aber nur leicht unter den Erwartungen bleibt und dafür sachliche und nachvollziehbare Gründe anführen kann, werde ich in den meisten Fällen Gnade vor Recht ergehen lassen. Siehe die letzten Monate.

      Übrigens gehe ich immer und ausschliesslich mit allen Werten so vor.

      Deshalb auch mein Hinweis auf Daimler-Chrysler. In meinem Depot hätte dieser Loser keine 3Jahre überstanden wie bei so manch anderem. Eine solche Anhänglichkeit kenne ich nicht.

      Letztendlich investiere ich in Aktien um eine Rendite zu erzielen, und nicht um einen völlig unfähigen Vorstand zu subventionieren. Sie wäre auch völlig fehl am Platz!

      So einfach ist das!!

      Bei manchen Werten (z.b. Zyklikern) ist es hin und wieder angebracht, sie wenigstens eine zeitlang aus dem Depot zu nehmen, oder diese Positionen anteilsmässig abzubauen. Aber genau hier kommen schon die Feinheiten ins Spiel welche hier doch noch hoffentlich zur Sprache kommen werden. Autowerte z.b. laufen nicht über ein ganzes Jahrzehnt oder? Und auch der Halbleiter-Bereich ist so ein Sorgenkind. Muss ich Ihnen ja nicht gerade erzählen BSW oder? Ein wirklich guter Wert wird dann eben nur zum Teil aus dem Depot genommen.

      Wenn ein solcher 2-3Jahre gut gelaufen ist, spricht doch nichts dagegen z.b. die Gewinne mitzunehmen und den Rest im Depot zu belassen. Schauen Sie z.b. eine Nokia über die letzten 10Jahre an. Wer hier einen solchen vervielfacher im Depot hatte, handelte klug, wenn er immer wieder Bestände abbaute, um sie anderen Investitionen zuzuführen. Stellen Sie sich vor Sie hätten jetzt immer noch "ALLE" Shares von Noky im Depot. Da hätten Sie aber eine ganze Menge Ihrer über die ganzen Jahre eingefahrenen Buchgewinne wieder abgeben müsse-und dies ohne Not!

      Selbst ein solcher Überflieger muss hin und wieder gestutzt werden!! Im Sinne eines ausgewogenen Depots!!

      @Guten Abend Pantarhei, guten Abend Xylophon

      Wäre es nicht möglich den einen oder anderen Auszug aus diesem spannenden Buch hier rein zu stellen? Wenigstens ein wenig. Wenn ich es für gut befinde wird es gekauft. Schliesslich habe ich demnächst Geburtstag! Wäre doch ein schönes Geschenk oder!


      Ihnen allen einen noch schönen Abend wünscht

      HM
      Avatar
      schrieb am 21.01.02 19:53:51
      Beitrag Nr. 107 ()
      @pantarhei
      Danke für den Buchtip.
      @all
      Weiter Bücher die ich für lesenswerthalte:

      Antizyklisch Investieren. Gewinne gegen den Strom.
      von Anthony M. Gallea, William Patalon

      Investieren mit Warren Buffett. Sichere Gewinne mit der Fokus- Strategie.
      von Robert C. Hagstrom

      Die besten Anlagestrategien aller Zeiten.
      von James P. O`Shaughnessy

      MfG

      Oberossi
      Avatar
      schrieb am 21.01.02 20:17:20
      Beitrag Nr. 108 ()
      hallo herr.motzki,

      zu dem von ihnen angefragten inhalt zum buch klicke ich mich einfach mal ungefragt ein:

      die inhaltsangabe bei amazon zeigt einen guten überblick.

      die bewertung der leser:
      Durchschnittliche Kundenbewertung: 4,5 (von 5 möglichen)
      Anzahl der Kundenbewertungen: 8

      der bewertung stimme ich zu, das buch kann ich ihnen ebenfalls empfehlen. es gehört zur besseren kategorie der börsenliteratur (habe selbst so ca. 10 gelesen).

      es liefert hinweise auf technik, fundamentalanalyse, insider, broker, analysten, hintergründe für marktbewegungen, ...
      und gibt dabei den ein oder anderen tipp (eigentlich sehr viele), der (zumindest für mich) sehr hilfreich war.

      qualifiziert hat sich siris allein schon mit der bemerkung: "die realität ist ganz einfach: die bewertungen der analysten helfen bei der suche nach guten aktien überhaupt nicht" ; - )

      danach gibt er acht regeln zum umgang mit analysten preis. z.b. "seien sie vorsichtig, wenn das kursziel ohne besonderen grund verändert wird ......"

      vielleicht kann ja jemand hier mit "copy&paste" noch einen auszug reinstellen?!

      ich selbst bin momentan dabei, mir eine checkliste aufzubauen. das buch ist dabei eine gute hilfe.

      ach ja, abschließend auch noch ein lob. der thread scheint eine positive entwicklung zu nehmen. kompliment.

      gruß

      einschwabe
      Avatar
      schrieb am 21.01.02 20:19:27
      Beitrag Nr. 109 ()
      @Guten Abend Oberossi

      Finden Sie nicht dass Ihr Depotanteil von KBC eindeutig zu hoch ist für ein ebensolches wie bei Ihnen zu sehen? Ist eigentlich gleichgültig welcher Wert. Aber ein Anteil von ca. 15% ??

      Haben Sie hierfür eine Erklärung?

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 21.01.02 20:25:50
      Beitrag Nr. 110 ()
      @Hallo Herr einschwabe

      Danke für den Hinweis. Copy&Paste wird hier prompt erledigt.

      MfG

      HM

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++


      Rezensionen

      Für Peter Siris ist die Börse ein Schlachtfeld. Und wenn Sie ein Einzelanleger sind, dann ist es ratsam, daß sie ihren Gegner -- den Berufsspekulanten -- genauso gut kennen wie Ihre eigenen Grenzen und Fähigkeiten. Laut Siris haben Berufsspekulanten viele Vorteile gegenüber dem Einzelanleger: Sie haben den besseren Zugang zu Informationen, die die Börse lenken, und sie profitieren von Analytikern und ihren Netzwerken mit anderen Berufsspekulanten. Der Trick beim Schlagen der Profis besteht darin, "Guerillataktiken" anzuwenden -- das heißt, ihre Stärken zu meiden und ihre Schwächen auszunutzen.

      Guerrilla Investing untersucht Techniken, die Einzelanleger anwenden können, um im Investmentspiel zu den Gewinnern zu gehören. Siris warnt vor kurzfristigem Anlegen, welches den Profis in die Hände spielt, und befürwortet statt dessen eine Strategie des Kaufens-und-Festhaltens. Er zeigt, wie man Kursdiagramme liest, wie man den Jahresabschluß einer Firma interpretiert und wie man sich nicht von Aussagen der Marktanalytiker zum Narren halten läßt. Er regt Investoren auch dazu an, einen Investmentstil zu entwickeln und daran festzuhalten. Wenn Sie sich als seriöser Anleger sehen oder daran interessiert sind, einer zu werden, dann werden Sie feststellen, daß Sie immer wieder auf Guerrilla Investing zurückgreifen werden. --Harry C. Edwards

      Kurzbeschreibung

      Weiter als je zuvor steht das Schlachtfeld Börse auch Amateuranlegern offen, aber niemand sollte sein Geld aufs Spiel setzen, bevor er nicht Peter Siris` Buch "Guerilla Investing" gelesen hat. Lernen Sie von diesem Wall-Street-Insider, wie man aus den eigenen Stärken Kapital schlagen kann und die Schwächen des wohlgerüsteten Profis - des Feindes bei fast jedem Trade - nutzen kann. Siris vergleicht den Einzelinvestor mit einem Guerillero. Sein Schlachtplan für Sie enthält unter anderem

      Kurzbeschreibung

      Weiter als je zuvor steht das Schlachtfeld Börse auch Amateuranlegern offen, aber niemand sollte sein Geld aufs Spiel setzen, bevor er nicht Peter Siris` Buch "Guerilla Investing" gelesen hat. Lernen Sie von diesem Wall-Street-Insider, wie man aus den eigenen Stärken Kapital schlagen kann und die Schwächen des wohlgerüsteten Profis - des Feindes bei fast jedem Trade - nutzen kann. Siris vergleicht den Einzelinvestor mit einem Guerillero. Sein Schlachtplan für Sie enthält unter anderem

      - Wie Sie die Aktien finden, die Profis nicht zur Kenntnis nehmen.

      - Wie Sie Ihren Instinkten vertrauen und an jeder Straßenecke rentable Chancen entdedecken (der Lebensmittelladen, die Bekleidungsmarken, Urlaubsziele, Restaurants - überall finden Sie Hinweise auf großartige Investments, wenn Sie wissen, worauf Sie achten müssen).

      - Wie Sie zwischen den Zeilen eines Analystenberichts lesen (die meisten dieser Profis sind nicht im Geschäft, um gerade Ihnen zu helfen, die besten Aktien zu finden).

      - Was die Ratings der Brokerfirmen wirklich bedeuten.

      - Wie Sie herausfinden, wann eine Aktie drauf und dran ist abzustürzen oder wann sie im Kurs steigen wird.

      - Wie Sie schnell aus dem Finanzbericht eines Unternehmens schlau werden.

      - Wie Sie herausfinden, was die Unternehmen hinter ihren Zahlen verstecken wollen.

      - Wie Sie Ihren Vorteil daraus ziehen, daß die Profis am Ende jeden Quartals ihre Spielchen treiben müssen.

      - Wie Sie die Auswirkungen der täglichen Nachrichten auf die Börse erkennen.

      - Wie Sie das Internet nutzen, um Ihre Aktie auszusuchen und zu beobachten - und dafür weniger Zeit brauchen als für die Lektüre des Wall Street Journal.

      ... und viel, viel mehr.
      Avatar
      schrieb am 21.01.02 22:55:32
      Beitrag Nr. 111 ()
      @ Guten Abend Herr Mozki,

      vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Ich kann das alles nachvollziehen.

      @ Guten Aben Herr Pantarhai,

      vielen Dank Für den Buchtip, ich werde es mir zum Geburtstag schenken. Die Kurzbeschreibungen, die Herr Motzki uns zur Verfügung gestellt ha, klingen gut.

      zu: "Wie Sie Ihren Vorteil daraus ziehen, daß die Profis am Ende jeden Quartals ihre Spielchen treiben müssen." fällt mir die heutige Meldung ein: Nokia Kursziel 15 Euro.

      Schönen Abend noch!

      bsw
      Avatar
      schrieb am 22.01.02 10:46:00
      Beitrag Nr. 112 ()
      Ahhh es klappt endlich!!

      Hallo alle zusammen.
      Hallo Herr Motzki :)

      Da wir bei Erfahrungen sind: Ich könnte da meine Erfahrungen bzgl. der Vollregistrierung zum besten geben.
      Das wäre allerdings einfach was zum lachen.
      :D

      Ein schönen guten Morgen wünscht
      Mr. Suda :)
      Avatar
      schrieb am 22.01.02 17:35:33
      Beitrag Nr. 113 ()
      @Herr Motzki

      Mein Depot befindet sich im Spannungsfeld zwischen den Strategien von Warren Buffett und James P. O`Shaughnessy.
      Oder wie unser Kanzlerkandidat es so schön formuliert, die Verwaltung eines Depot ist ähnlich der Lenkung eines Tankers (alleine schon aus steuerlichen Gründen):).

      Fragen Sie doch thomtrader wieso er nur 3 AG`s hällt.

      M.f.G.

      :cool:berossi
      Avatar
      schrieb am 22.01.02 19:54:27
      Beitrag Nr. 114 ()
      @Hallo Herr Oberossi

      Hört sich gut an-und vor allem flexibel! Nicht dass ich wirklich kritisch auftreten wollten. Wie könnte ich auch bei KBC. Aber Sie wissen ja. Als versierte Anlage-Strategen gibt es weitestgehend keine Ausnahmen, auch keine guten! Mir ist beim lesen von Ihrem Depot einfach nur dieser relativ hohe Anteil ins Auge gesprungen-im Gegensatz zu Ihren anderen Titeln. Jetzt frage ich einmal anders herum mein guter Oberossi. Haben Sie sich wenigstens genug Informationen über die AG eingeholt bevor Sie ein solches Risiko-Investment eingehen?

      Ich hoffe Sie haben wenigstens hin und wieder diesen guten Thread gelesen welcher jetzt vom Initiator wegen allzu ausfälliger Beiträge gesperrt wurde?!

      Übrigens wollte ich Herrn Thomtrader eventuell fragen, ob er hier auch einmal posten möchte. Allerdings hat mir eines dort überhaupt nicht gefallen. Der grosse Bezug auf Einzeltitel und den Anhängern der Bullen&Bären. Und der dadurch entstandene Streit mit einigen anderen Usern deswegen. Ich hoffe eigentlich hier solche Dinge vermeiden zu können!! Deshalb möchte ich auch, wenn möglich, so neutral wie möglich bleiben-was einzelne Werte angeht. Das mit KBC ist wirklich Zufall Oberossi. Bei jedem anderen Wert hätte ich auch nachgefragt!

      @Sieht so aus als sollten wir die nächsten Wochen noch so manches Schnäppchen bekommen! Immer wieder schön wenn man auch über liquide Mittel verfügt. Dann macht sogar das abschmieren des Marktes ein wenig Spass!

      In diesem Sinne Ihnen einen schönen Abend wünscht

      HM
      Avatar
      schrieb am 22.01.02 22:01:14
      Beitrag Nr. 115 ()
      Hallo zusammen,

      ich sehe, ihr habt euch mit meinem Buchtip schon selbst geholfen. Ich kann hier keine Auszüge posten, da ich nach der Lektüre das Buch endgültig? verliehen habe.
      Um die Diskussion voran zu treiben:
      Warum findet ihr 10 Jahrescharts so faszinierend?
      Was nutzt es zu wissen, was man vor 10 Jahren hätte kaufen sollen?
      Was macht Marktführer so teuer? Ist ein Marktführer gemessen am Gewinn das Doppelte wert?
      Fonds lieben Marktführer: Sie haben eine hohe Marktkapitalisierung und sind liquide. Außerdem lassen sie sich gut an das Publikum verkaufen.
      Aber warum sollte ein Privatanleger darauf setzen? Er kann ohne Schaden die gleiche Leistung auch von dem Branchenzweiten oder Dritten wesentlich günstiger bekommen.
      Fragen über Fragen...
      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 22.01.02 22:24:44
      Beitrag Nr. 116 ()
      Hallo Pantarhai,
      möchte zur Frage: "Warum findet ihr 10 Jahrescharts so faszinierend?" kurz antworten.

      Viele Anleger leiten aus der Vergangenheit die Zukunft ab.
      Warum stehen stets Fonds im Mittelpunkt des Interesses, die die beste Vergangenheits-Performance nachweisen können.

      Ich persönlich vertrete folgende Meinung:
      Es kann zwar nichts Schaden ein paar Aktien von Unternehmen im Porttefeuille zu haben, von denen man weiß, daß sie Ihre Hausaufgaben beherschen. Wichtiger ist es aber die Globalplayer von morgen zu finden, was zugegeben, natürlich sehr schwierig ist.
      Ich glaube es kann nicht schaden mit offenen Augen durch die Welt zu gehen. Was wird gekauft (gebraucht)? Wo könnten neue Märkte entstehen und wer profitiert davon? Auf welche Unternehmen könnte sich, daß veränderte Freizeitverhalten auswirken? usw.

      Du hast schon recht: Frageb über Fragen.

      Gruß
      bsw
      Avatar
      schrieb am 23.01.02 00:29:43
      Beitrag Nr. 117 ()
      @herr.motzki

      Ich lese hier schon seit Anfang mit und bin erfreut über das gute Niveau. Komme wie andere User hier vom Aktienfilter-Thread. Ich bezeichne mich als Novice. Das Jahr 2001 habe ich nicht mit Aktien und anderem gehandelt, nachdem meine ersten Erfahrungen mit Aktien (seit Herbst 1999 dabei) katastrophal geendet hatten. Bin auf das Anraten eines Hausmeisters und aktionär-Lesers zu Aktien gekommen und hatte das "Pech" zu Beginn in der Milchmädchenhausse Gewinn zu verzeichnen. Das hat sich dann also bitter gerächt, nachdem erstmal die Geldgier geweckt war und eine Portion Selbstüberschätzung dazu gekommen ist. Den Aktienfilter-Thread habe ich leider zu spät entdeckt, sonst wäre mir, denke ich, doch einiges erspart geblieben. Leider sind die Denker hier bei wo in der Minderzahl.
      Derzeit lese ich viel bei den 50igern. Derzeit sind noch viele Fragen für mich offen.
      1. Welchen Onlinebroker wähle ich für mich als Österreicher? (gehört vielleicht nicht in diesen Thread), da ich bisher meine Aktiengeschäfte ohne Onlinedepot über eine Bank erledigt habe, was ganz schön kostspielig war. (Damit gehöre ich wohl zu den Dinosauriern hier, was die Aktualität betrifft)
      2. Nachdem ich also beschlossen habe, doch noch nicht das Handtuch zu schmeissen muß ich mir eine Strategie aufbauen. Dabei bin ich mir noch nicht sicher ob ich überhaupt in der Lage bin eine vernüftige eigenverantwortliche Aktienauswahl zu treffen. Dazu fehlen mir fundamentale Kenntnisse, wie z.B. die Fähigkeit eine Bilanz zu lesen etc. Dann, wieviel Zeit kann und auch will ich in meine Kapitalanlage investieren. Derzeit verdichtet sich bei mir die Erkenntnis, daß es meinen Horizont übersteigt, mir eine Aktienportfolio aufzubauen. Deshalb beschäftige ich mich auch sehr mit dem Fondsthread von duessel bei den 50igern.

      Ich bin also beim Suchen und Lernen.

      Gruß

      Hollawind
      Avatar
      schrieb am 23.01.02 13:02:03
      Beitrag Nr. 118 ()
      @ Oberossi

      Ich würde gerne mal eine Frage einwerfen:

      Was sagt den James P. O`Shaughnessy über Portfoliotheorie oder Anlagetheorie?

      Ich hab den Namen noch nie gehört.

      Vielen Dank für die Antwort schon im voraus.

      Gruss
      Mr. Suda :)
      Avatar
      schrieb am 23.01.02 13:57:47
      Beitrag Nr. 119 ()
      Hallo bsw,

      deine Gedanken zu den Technologien und global Player von morgen klingen sehr plausibel. Es kommt aber wohl nicht so häufig vor, dass man hier fündig wird.

      Skeptisch macht mich nur, dass die Exzesse am Neuen Markt auch von der Hoffnung getrieben war, an der "neuen Microsoft des kommenden Jahrzehnts" von Anfang an beteiligt zu sein.

      Zukunftsvisionen sind naturgemäß mit einem erhöhten Risiko verbunden.

      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 23.01.02 14:40:24
      Beitrag Nr. 120 ()
      Tach zusammen,

      bin durch Zufall hier reingeraten. Läßt sich gut lesen. Einer der wenigen niveauvollen Threads außerhalb des 50-er-Boards ;)

      Eins muß ich aber mal loswerden: womit ich mich wirklich schwertue, ist die Siezerei hier. Muß das sein? Und wenn Sie / Du, lieber Herr Motki, jeden User mit "Herr" ansprechen / ansprichst, tun Sie / tust Du unseren weiblichen Threadteilnehmern keinen großen Gefallen.

      Gruß

      duessel, den alle duzen dürfen :)
      Avatar
      schrieb am 23.01.02 15:21:55
      Beitrag Nr. 121 ()
      Hallo duessel

      Ich habe gute Gründe auf diese Art&Weise die einzelnen User hier anzusprechen. Sie können mir unbesehen abnehmen, dass ich Privat ganz bestimmt nicht jeden "sieze". Und ich würde auch jederzeit eine Userin mit Frau ansprechen, immer vorausgesetzt mir ist klar, dass es sich um ein weibliches Wesen handelt. Hin und wieder denke ich daran in einem bestimmten Kontext man/frau zu schreiben. Nun ja, ist auf Dauer eben umständlich. Soll ganz gewiss nicht ausgrenzend sein. Im Gegenteil bin ich überzeugt dass Frauen oft erfolgreicher agieren als Männer. Aber ganz bestimmt nicht schlechter!

      @

      Dies nur zur Klärung. Wenn jemandem etwas nicht gefällt kann er/sie sich ja melden!! Übrigens kann jeder hier so angesprochen werden wie er/sie es wünscht! Hier besteht doch kein "siezzwang". Wäre ja noch schöner! Die Losung am Erfahrungs-Thread heisst Toleranz&freies Denken!!

      @Hallo Hollawind

      Schön dass Sie einmal vorbei geschaut haben. Hoffentlich nicht das letzte mal!

      Gruss aus dem jetzt milden Berlin von

      HM
      Avatar
      schrieb am 23.01.02 16:21:01
      Beitrag Nr. 122 ()
      @herr Motzki
      Nach der O`Shaughnessy-Strategie (eigentlich keine korrekte Bezeichnung) muß ich nur die fundamentale Daten kennen. Die Risikobegrenzung erfolgt durch Diversifizierung. (in seinen Studien je 50 Aktien). An dieser Stelle würde ein Zitat (hoffentlich richtig) von Benjamin Graham passen:“ Lieber weis ich etwas ungefähr richtig, als ganz präzise falsch“.
      Warren Buffett sucht dagegen Unternehmen, die ihn überzeugen. Dann errechnet er einen Preis, den er bereit ist zu Zahlen. Es gibt aber auch Börsenphasen, in denen er keine Investments findet (das ist übrigens auch das Problem vom thomtrader).
      Das heißt für mich je besser ich das Unternehmen kenne und verstehe, desto größer darf sein Anteil in meinem Depot werden.
      Als weitere Begründung/Erklärung unterstreiche ich die Wichtigkeit der im Laufe der Diskussion bereits erwähnten Faktoren wie Anlagehorizont und persönliche Situation (15%KBS in Relation zum Jahreseinkommen).

      @Hollawind
      Suche nach einer erfolgreichen Strategie ist vergeblich. Wenn ich den Gedankengang aus dem #57 fortführen dürfte, gibt es auch keine langfristig erfolgreiche Strategie. Denn auch die Zukunftsentwicklung der einzelnen Branchen und Unternehmen sind aus der Sicht des heutigen Informationsstandes in den aktuellen Kursen eingepreist. Es sei denn Du definierst als Erfolg die Teilhabe an der wirtschaftlichen Entwicklung, die Durchschnittperformens. Dann solltest Du wie Kostolany in den letzten Jahren einfach deine Anlage auf ca. 500 AG’s streuen.

      @Mr.Suda
      Mir geht es wie pantarhei, ich habe das Buch "endgültig" ausgeliehen.
      Rezensentin/Rezensent: Bodo Brochterbeck (Minotaurus007@gmx.net) aus Osnabrück, Germany
      Das Werk gliedert sich in drei Teile. Im ersten Teil betont der Autor die Wichtigkeit einer überprüfbaren Investitionsstrategie. Er versucht zu erklären, daß Wankelmut dazu führt, daß 80% der Fonds - die ja heute so beliebt sind und massiv umworben werden - nicht einmal den Index (hier SP500) schlagen können. Und genau das ist das Ziel der „besten" Anlagestrategien. Es soll dem Anleger die Augen öffnen! Mit Hilfe des Rückwärtstestens von 1996 bis 1951, dessen Methode exakt erklärt wird, sollen einfache und vor allem nachprüfbare Strategien gefunden werden, die ein gefühlsmäßiges Investieren überflüssig machen.

      Im zweiten Teil werden die Tests und Ergebnisse sehr ausführlich in Tabellenform und graphisch dargestellt und im Text verständlich interpretiert. Die meisten Überschriften beinhalten schon die Kernaussagen. Es werden gebräuchliche Kennzahlen wie das KGV, KCV, Kurs-Umsatz-Verhältnis etc. als Einzelvariablen und in Kombination untersucht, ob es mit ihnen möglich ist, Aktien zu finden, die den Index schlagen. Und es ist sogar sehr deutlich möglich! Überraschende Ergebnisse erwarten den Leser. Dabei wird nicht nur die Rendite einer Strategie, sondern stets auch deren Risiko in Form der Standardabweichung und des Sharpe-Ratio mitgeliefert.

      Im dritten Teil werden die Ergebnisse zusammengefaßt und die günstigen und ungünstigen Strategien verständlich diskutiert. Dabei wird betont, wie wichtig lange Zeithorizonte sind, um eine Investmentstrategie zu beurteilen. 10 Jahre reichen bei weitem nicht.

      Zusammenfassend ist dieses Buch eines der Mitbegründer des Ansatzes des sogenannten „Mechanischen Investierens", um es auch dem Kleinanleger zu ermöglichen, sehr gute Anlageergebnisse zu erzielen. Die Anlageresultate sind so positiv und überzeugend und fußen auf einer unglaublich großen Datenbasis, daß die Renditen von Kapitalanlagen wie Sparbuch, Kapitallebensversicherungen, aktiv gemanagten Fonds und Immobilien schon den Hauch des Unseriösen erhalten. Jedem, der vor der Entscheidung steht, wie er am besten sein Kapital anlegt, sollten die Fakten dieses Buches bekannt sein.

      Nur sehr unzureichend schenkt der Autor allerdings den statistischen Problemen Beachtung, die mit einem solchen „Backtesting" verbunden sein können. Denn was in der Vergangenheit funktionierte, muß nicht automatisch auch in der Zukunft funktionieren. Er fühlt sich offenbar aufgrund des langen Beobachtungszeitraums von fast einem halben Jahrhundert sehr sicher.

      Ein weiterer und grober Kritikpunkt ist der sehr hohe Preis, zumal das Buch überwiegend aus Tabellen und Graphiken besteht. Die englische ebenfalls gebundene Ausgabe kostet erheblich weniger.

      M.f.G.

      :cool:berossi
      Avatar
      schrieb am 23.01.02 16:35:13
      Beitrag Nr. 123 ()
      hallo hollwand,

      ich klink mich mal wieder ungefragt ein ; - )

      wenn du dich nicht mit aktien intensiver beschäftigen möchtest (also zeit investieren), würde ich persönlich das risiko zu groß sehen, irgendwelchen empfehlungen hier oder in anderen boards oder zeitschriften hinterherzulaufen. dann stehst du nicht hinter deinen investments und wirst schnell nervös. oder noch schlimmer, du hältst daran fest, und bekommst noch mehr "um die ohren".

      wenn du doch (zeit) investieren möchtest: entrium scheint einer der günstigsten zu sein (war auch im letzten vergleich von börse online). niedrige kaufgebühren (9 € online), keine depotgebühren und keine gebühren für stopp/loss. wie das mit österreich läuft kann ich dir aber nicht sagen ...

      im bereich fonds vor allem DAB, dann noch consors, comdirect, ... und noch ein paar mehr, die mit abschlägen verkaufen. fidelity will auch für privat-leute ein online-depot aufbauen. könnte auch interessant sein.

      mehr dazu, auch einen vergleich von diversen fonds mit bezugsquellen und abschlägen findest du unter
      http://www.fondsweb.de/

      aber vielleicht hat hier ja auch noch jemand einen link auf einen online-vergleich im netz ?? oder besser einen hinweis auf einen anderen thread, hier geht es ja um anlagestrategien ...

      bevor ich mich verquassele, geb ich wieder den weg frei für die strategie diskussionen ....

      dazu nochmal ein frage an die langfristinvestoren:
      wie seht ihr eine situation wie jetzt eigentlich grundsätzlich? berücksichtigung der aktuellen marktlage/konjunktur und der indicies oder reine konzentration auf die werte und ihre aussichten und fundamentaldaten ?

      grüßle
      einschwabe
      Avatar
      schrieb am 23.01.02 16:55:30
      Beitrag Nr. 124 ()
      @oberossi
      danke für die Vorstellung von O`Shaughnessy`s Anlagestrategien. :)
      Was mir am meisten aufgefallen ist, hast du in thomtraders thread gepostet. Ich erlaube mir, es hier zu zitieren:

      Eine der vielversprechenden Strategien im O´Shaughnessys Buch war ja 50 AG`s nach Marktkapitalisierung im unteren Zehntel + niedrigste KUV. Diese Strategie wurde jedoch verworfen wegen nichthandelbarkeit der kleinen Werte (für Fond`s?), Investition in die Maktführer (Coke) hat um einiges schlechtere Performance gezeigt.

      Da wir als Privatanleger keine Problme mit einer niedrigen Marktkapitalisierung haben, und man damit gleichzeitig die Konkurrenz mit den Fonds-Profis vermeidet, sehe ich hier gute Chancen.
      Dein Investment in Unilog Integrata zeigt, dass auch du den Small Caps aufgeschlossen gegenüber stehst.

      @einschwabe
      Der Konjunktur schenke ich schon größere Beachtung, da ich auch in Zykliker investiere.
      Den Indices und der "Tageskomik" hingegen messe ich überhaupt keine Bedeutung bei.
      Dieses ewige Beäugen des amerikanischen Marktes fällt mir inzwischen so auf den Wecker, dass ich nach 16 Uhr Börsen-TV meide. Wenn man zum 100ten mal hören muss, dass dem Handel die "Impulse" fehlen, weil in USA Feiertag sei, dann habe ich den Eindruck, in D handeln nur Bekloppte.

      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 23.01.02 17:05:39
      Beitrag Nr. 125 ()
      @pantarhei

      mit deinem letzten satz hast du sicher nicht unrecht ... ;-))

      wenn du den indicies keine beachtung schenkst, wie ist es dann man mit dem chart der firma, wenn du dich zu einem kauf aus fundamentaler sicht entschlossen hast ?

      machst du den kauftag / -woche / -monat vom chartbild abhängig ?
      und falls ja, ist für dich dann eher kurzfrist- oder langfristchart wichtig ?

      grüßle
      einschwabe
      Avatar
      schrieb am 23.01.02 17:23:31
      Beitrag Nr. 126 ()
      @einschwabe

      Die Werte in meiner Watchlist beobachte ich mehrmals täglich. An schwachen Tagen kaufe ich lieber und immer mit einem engen Limit. Beim Limitieren werfe ich einen kurzen Blick auf den Chart, ohne auf Trends zu achten.
      Mir gefällt es, Positionen in mehreren Schritten aufzubauen. Wenn ich die Aktie irgendwann billiger bekomme, freue ich mich. Beim nächsten Pik reduziere ich die Position dann wieder.

      Wenn allerdings zum Beispiel Quartalszahlen veröffentlicht, oder vergleichbare gute Nachrichten gemeldet wurden, kaufe ich die erste (oder auch 2.) Position (mit Limit)sofort.
      Das gilt aber nicht für NM-Werte, bei denen die erste Reaktion auf eine Meldung häufig zu stark ausfällt.

      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 23.01.02 18:45:48
      Beitrag Nr. 127 ()
      ... folgenden "Aufsatz" zu dem Thema schrieb ich 2000

      Merlins Börsenweisheiten und Strategien

      Man sollte nur Geld an der Börse investieren, das man in den nächsten Jahren sicher nicht benötigt.
      Die Börse ist schließlich keine Einbahnstraße.Die letzten 10 Börsenjahre waren überdurchschnittlich gut und es könnte rein theoretisch sein, dass die Kursgewinne der Aktien in ein paar Jahren etwas dürftiger werden als wir es zur Zeit gewöhnt sind.
      Ich persönlich glaube das aber nicht :)

      Wir haben in Deutschland immer noch eine recht "unterentwickelte" Aktienkultur. In Deutschland haben ungefähr 10 % aller Menschen Aktien. In Amerika liegt dieser Wert bei ca. 40 % und in Schweden sogar bei ca. 80 %. Und frisches Geld ist bekanntlich eine treibende Kraft für steigende Kurse. Man sieht also, es liegt noch viel Kapital in anderen Wertanlagen gebunden.

      Der Börsenboom veranlasst aber immer mehr, in das spekulativere Geschäft mit den Aktien einzusteigen. Es werden also in der näheren Zukunft sehr hohe Summen zu den Börsen fliessen. Davon kann derjenige profitieren, der einen Trend früh genug erkannt hat oder fundamental gute Aktien im Depot hat, die aber entsprechend günstig bewertet sein müssen, so daß noch Kurssteigerungsphantasien vorhanden sind. Es nützt nichts eine tolle Aktie zu kaufen, deren Preis im Moment überteuert ist, denn dort wird sich der fundamentale Wert erst im Laufe der Zeit dem Marktwert anpassen, was in der Regel bestenfalls eine Seitwärtsbewegung der Aktie zur Folge hat. (aktuelles Beipiel: Brainpool, Top Aktie, aber mit nur geringen Kurssteigerungschancen, da noch überbewertet)

      Wichtig ist, daß dies nur eine Zusammenstellung von persönlichen Tradingstrategien und Erfahrungen ist. An der Börse gibt es keine Regeln, die immer gelten ! Sonst wären wir alle schon Millionäre.
      Der folgende Text ist eine Zusammenfassung unserer persönlichen Erfahrungen und jeder, der diese Regeln anwendet, sollte den Markt theoretisch outperformen :).
      Jeder der an der Börse handelt muß aber auch alt (erfahren!!!) genug sein, um zu wissen, dass er mit seinem eigenen Geld handelt und daher die Verantwortung bei ihm selbst liegt (eigene Recherche ist das A und O!) und sein Ego sein größter Feind sein wird. ("Ich traue mich die Aktie nicht zu verkaufen, da ich im Minus bin ... ")
      Immer daran denken: Man kann an der Börse auch Geld verlieren! Die Börse ist ein Nullsummenspiel: Meine Gewinne sind gleichzeitig Verluste eines Anderen! (Entweder reale Verluste, weil er sie mir mit Verlust verkauft hat, oder Oppertunitätsverlust, denn er profitiert nicht mehr von den steigenden Kursen)

      Langfriststrategie

      Wie die Erfahrung zeigt, steigen die Aktien langfristig (auf 5 Jahresfrist!) gesehen stetig an, sofern es eine positive Gewinnentwicklung des Unternehmens gibt.
      Es besteht natürlich immer die Gefahr, dass es zu einem Crash kommt. Es gab aber bisher so gut wie keinen Crash, bei dem die Kursverluste nicht nach spätestens 3 Monaten egalisiert waren. (Nun ja, aber nur in der jüngsten Vergangenheit...)

      Wenn man langfristig investiert ist, versucht man also, sich Aktien ins Depot zu legen, die auf Sicht von mindestens ein bis zwei Jahren den Markt outperformen können.
      Man sollte sich daher möglichst Wachstumsbranchen zulegen. Es ist unerlässlich, sich eingehend mit der Aktie, die man kaufen möchte, zu beschäftigen. Um auf der sicheren Seite zu liegen, sollte man Firmen wählen, die schon Gewinn machen oder die Gewinnzone in spätestens zwei Jahren erreichen.

      Der Langfristanleger ignoriert Börsencrashs oder kauft bei billigen Kursen nach, um seinen Einstiegskurs zu verbilligen, bzw. seine Depotposition auszubauen!
      Das Schöne bei einer langfristigen Strategie ist, dass man keine Steuern auf die Gewinne zahlen muss, da die Aktien frühestens nach einem Jahr, und damit nach Ablauf der Spekulationssteuerfrist, verkauft werden.
      Wichtig ist also, wie schon angesprochen, das "effektive Stockpicking", also der Kauf von fundamental guten Firmen, mit denen man sich identifizieren kann und auszukennen glaubt.

      Man verkauft nur, wenn sich fundamentale Daten der Aktie zum Negativen verändern. Deshalb ist es wichtig, regelmäßig - möglichst täglich - die Nachrichten und Berichte über Aktien aus seinem Portofolio zu studieren und auf Veränderungen sofort (!!!) zu reagieren (z.B. ABIT: Gewinnwarnung und darauffolgender Kursenbruch um ca. 40% auf 70E, in den kommenden Tagen weiterer Rückgang bis auf 40E).

      Man sollte sein Kapital so verteilen, das immer um die zehn Prozent in einer Position liegen. Es macht aber keinen Sinn, eine Position unter 2000 bis 3000 DM zu kaufen, da man sonst von den Transaktionskosten aufgefressen wird. Man sollte also je nach seiner Liquidität einzelne Positionen aufbauen und ab einer Liquidität von 30000 DM eher nachkaufen als sich noch mehr Aktien ins Depot zu legen.

      Eine Untersuchung zeigte, dass bei einem Portofolio mit 2-4 Aktien Depotentwicklung und Risiko (Deadly Stop-Loss-Kurse sind das Oberste Gebot!!) exponentiell laufen, während die Veränderung eines Depots mit 7-10 Aktien linear verläuft.
      Bei mehr als 10 Aktien ist die Gewinnsteigerung nur noch zweitrangig, vielmehr sichert man sich die Substanz und hat mehr Sicherheit, da Gewinne und Verluste einzelner Positionen sich im Endeffekt nahezu ausgleichen.

      Tradingstrategie

      Getradet werden unterschiedliche Informationen, die eine Aktie positiv beeinflussen können.
      Dazu gehören z.B:
      Gute Unternehmensnachrichten (gute Zahlen, neue Unternehmensbereiche)
      Schlechte Unternehmensnachrichten (schlechte Zahlen, Gewinnwarnungen)
      Akquisitionen (Übernahmen)
      Spreads zwischen Kursen in Amerika und in Deutschland bei derselben Aktie
      Charttechnische Kaufsignale (Futuretrading, Chartanalyse)
      Wichtig beim Traden (v. a. beim Daytraden) ist es, den richtigen Zeitpunkt für seinen Einstieg zu erwischen. Orientieren kann man sich dabei an den Bid- und Ask-Taxen, die die Makler stellen.

      Dieses Spiel ist allerdings sehr risikoreich und man sollte erst mal eine zeitlang Trades auf dem Papier machen und schauen, ob man eine Begabung für den richtigen Einstieg und den Verkauf der Aktien hat.
      Ansonsten hilft nur üben, üben, üben um ein gewisses "Martktfeeling" zu kriegen.
      Wenn man tradet, ist es unerlässlich die Kurse immer zu beobachten und enge Stop-Loss zu setzen.
      Man kann sich als Trader nicht gegen einen Markttrend stellen, ohne große Verluste einzufahren.

      Man kann sich beispielsweise anschauen, welche Nachrichten für diesen Monat noch angekündigt sind.
      Ist man für eine Aktie positiv gestimmt oder liest positive Stimmen von Analysten und denkt zudem, dass die anstehenden Nachrichten positiv sind, kauft man vor Herausgabe der Nachrichten die Aktie des Unternehmens (Beispiel: Mühl AG kündigt die Übernahme eines Unternehmens für die kommende Pressekonferenz an, ergo kurz vor der Pressekonferenz Mühl AG kaufen.)
      Wenn die Nachrichten dann kommen, bewegt sich die Aktie hoffentlich in die erwartete Richtung.

      Wichtig ist, dass man den Kurs ständig beobachtet und eventuelle Gewinne mittels Stop-Loss absichert.
      Es gibt viele Trader an der Börse und es kommt teilweise auch vor, dass eine Aktie sich trotz guter Nachrichten nicht bewegt. Das liegt daran, dass viele Nachrichten schon vorher unter der Hand gehandelt werden und viele Zocker bei Bekanntgabe von guten Nachrichten ihre Gewinne realisieren, da sie sich schon im Vorfeld mit der Aktie eingedeckt haben ("sell on good news").

      Goldene Regeln des Investierens


      Trade nur mit Geld, das Du mit Sicherheit die nächsten Jahre (mindestens zwei!!!) nicht mehr zum Leben brauchst (oder lege Dir so viel Geld zurück, dass Du davon 2 Jahre leben kannst und trade mit dem Rest).
      Kaufe niemals eine Aktie, weil Du gerade Geld rumliegen hast oder weil dir langweilig ist.
      Mach dir immer klar warum Du eine Aktie kaufst. Ändert sich der Grund, überdenke Deine Investition neu und verkaufe sie eventuell.
      Gewinne laufen lassen und Verluste begrenzen.
      Immer Stop-Loss Kurse setzen (Gewinne absichern)!
      Zugeteilte Neuemissionen werden in der Regel nicht abgesichert, da sie (sofern fundamental gute Aktie) im Langfristdepot liegen.
      Tradingpositionen werden immer abgesichert, in der Regel in der Nähe des täglichen Schlusskurses
      Aktien des normalen Depots werden aus charttechnischen Gesichtspunkten mit etwas größerem Spread nach unten ca. einmal pro Woche abgesichert.
      Beim Setzen des Stop-Loss sollte man eine Grundregel der Börse beachten:
      Es ist nicht schwer an der Börse Gewinne zu machen, die Kunst ist es Verluste zu vermeiden!
      Alle Aktien werden regelmäßig auf eine Änderung der fundamentalen Daten überprüft.
      Je öfter man dies tut, desto geringer ist die Gefahr, Verluste durch eine "schlechte" Aktie im Depot zu haben. In der Regel sollte man die Fundamentaldaten seiner Aktien mindestens einmal pro Woche checken.
      The trend is your friend!
      Stelle Dich nie gegen den Markt, denn der Markt hat immer Recht.
      Behalte nie eine Aktie, wenn Du Dir unsicher bist
      (verliebe Dich nicht in eine Aktie!).
      Überlebensprinzip: Du wirst es nie schaffen, immer die besten Aktien mit den größten Kurssteigerungen zu treffen.
      Sei zufrieden, wenn Du Dir mit Deinen Aktien Deinen Lebensstil finanzieren kannst. Ansonsten machst Du Dich nur selber verrückt!
      Um unnötigen Druck zu vermeiden, setze Dir nie zum Ziel, jeden Tag, jede Woche, jeden Monat eine bestimmte Summe erwirtschaften zu wollen.
      Die Erfahrung le(e)hrte, dass das schief geht. Entweder Du hast "Glück" und Deine Aktien laufen, dann lasse sie laufen, oder Du hast "Pech" und dann lehne Dich zurück, frage dich, woran lag es und versuche aus Fehlern zu lernen...
      Lerne abzuschalten.
      Aktien bezahlen Dein Leben, aber sie sind es nicht!
      Wende Dich zum Ausgleich entspannenden Dingen zu. Und an einem schlechten Börsentag lasse Deine Aggressionen nicht an Deine Mitmenschen aus, sondern gehe Holzhacken oder kaufe Dir einen Sandsack.
      Bei größeren Gewinnen, belohne Dich selber und kaufe Dir etwas Schönes (aber nicht auf Kredit!), denn das Geld, dass Du ausgegeben hast, kannst Du an der Börse nicht wieder verlieren.
      Rechne Dir nie Buchgewinne aus, sondern nur realisierte Gewinne.
      Das erspart Dir manche Enttäuschung (warum enttäuscht sein, wenn man Gewinne gemacht hat)!
      Setze Dir keine glatten Ziele, wie zum Beispiel "Die Aktie soll 100% Gewinn machen".
      Ansonsten kann es sein, Du verpennst es, bei 99% die Aktie zu verkaufen und machst noch Verluste...
      Versuche jede Nachricht neutral zu bewerten und nicht in Dein Denkschema zu pressen, vor allem dann nicht, wenn der Markt eine andere Meinung hat (sprich, die Aktie fällt).
      Hoffen und Glauben haben an der Börse nichts zu suchen.
      Gier und Pein sind Deine beiden ständigen Begleiterinnen an der Börse.
      Versuche stets zwischen ihnen zu bleiben!


      MFG
      Avatar
      schrieb am 23.01.02 19:56:09
      Beitrag Nr. 128 ()
      @Guten Abend alle zusammen

      Genau genommen sollte man/frau ja von allem ein wenig nehmen. Natürlich ist es keine Gewähr wenn ein Wert die letzten 10-20Jahre gut gelaufen ist. Eine wirkliche Sicherheit gibt es nirgends auf dem Parkett. Deshalb liegt die hier die Betonung ja auf "Risiko-Investement"!! Und mit den Werten von Morgen ist dies auch so eine Sache. Wir alle wissen doch aus Erfahrung wie schnell das gehen kann wenn die alten Big Player begehrlichkeiten auf einen neuen Markt bekommen welcher eine schöne Rendite auf Sicht der nächsten Jahre verspricht. Wenn dort das neue Pflänzchen der Hoffnung noch ein wenig zu labil ist................?! Dann lassen Sie uns doch einmal auf diese beiden Werte eingehen:

      1.Der Blue Chip

      IBM,Pfizer,Coca Cola, GE, MS, Johnson&Johnson, SAP,Phillip Morris,Wal-Mart,Citygroup,Nokia,Intel usw.usw.usw.. haben Ihren Anteilseignern in den letzten Dekaden kaum Grund zur Trauer gegeben. Wenn ich diese Werte mit einigen Hightechs so vergleiche wird doch einiges deutlich. Hier fanden keine Verluste von bis zu 90% statt. Und diese Kenngrösse hatten wir jetzt schon lange genug vor Augen. Aber jetzt einmal ganz im Ernst. Wenn schon nicht auf diese Longplayer Verlass wäre auf wen dann? Diese Firmen hatten alle schon Krisen. Aber ebenso zeichnete sie auch aus, dass sie aus solchen immer gestärkt hervor gingen. Hier fand immer eine Regeneration statt, und nicht nur das. Denn wenn ein solcher Riese echte Probleme hatte, dann hatte der Mitbewerb erst Recht welche. Und Krisen haben immer und ausschliesslich die Begleiterscheinung dass der Markt bereinigt wird. So eine Art Leichenfletterei. Die Reste wurden dann von der Überlebenden übernommen. Die Quintessence ist also folgende.

      Diese Firmen haben alle Krisen nicht nur gemeistert, sondern gingen oft sogar im nachhinein als Sieger vom Platz.

      Durch diese Szenarien wurden praktisch immer wieder schwache Gliedmassen vom Körper abgetrennt. Es tat Anfangs immer weh. Aber dem Kreislauf kam es letztendlich zugute oder? Dieses Argument höre ich oft von wegen, ...dieser Wert ist jetzt über die Jahrzehnte so gut gelaufen da kann ja nicht mehr viel kommen, usw..usw...! Da kann ich nur sagen. Longchart anschauen. Von wegen nicht mehr laufen. Wir müssen hier doch auch unterscheiden mit welchem Renditeziel ein Anleger sich hier investierte! Natürlich werden sich solche Big Player schwerlich innerhalb eines oder zweier Jahre verdoppeln können-auf gesunde Art&Weise. Na und? Ich denke heute wären viele froh über eine kleine Rendite von ca. 10%Jährlich, anstatt Verluste im dicken zweistelligen Bereich!!

      2. Der Zukunftswert

      War vor einigen Jahren einmal z.b. eine Amgen. Und heute? Den Nachteil, welche im Moment viele dieser Werte haben dürften, ist die fehlende Geduld der Anleger. Wie kann ich Zukunft eigentlich gestalten? Gute Produkte, breite Diversifizierung der Produktpalette, technischer Vorsprung, langfristige Partnerschaften mit obengenannten Big Playern, gutes Management, breite Marktstreuung, um nur einige zu nennen. Firmen welche es verstehen Mitbewerber, Partner, welche sich ergänzend auf das Produktportfolio, Märkte, Vertrieb auswirken günstig zuzukaufen. Die Betonung liegt hier auf günstig. Ich erinnere an den Wahnsinn der letzten Jahre als für jede Klitsche Milliarden von Dollar ausgegeben wurde, welche heute der (Total-,)Abschreibung unterliegen. Synergien ist hier ein Begriff, wenn auch nicht alles! Es gibt ja schon AG`s welche auf einem wirklich guten Wege sind, welche aber auch im allgemeinen Gemetzel der letzten Zeit erst einmal Federn lassen mussten. Für den Moment möchte ich jetzt einfach mal abkürzend sagen. Wer in diesem ganzen Umfeld der letzten 12-20Monate als Sieger gegenüber den anderen kleineren vom Spielfeld ging, hat doch Recht gute Karten auch in Zukunft mehr als die Richtung vorzugeben. Hier tretet daselbe Szenario ein wie oben bei den Big Boys. Nur mit dem Unterschied dass dieselben durch jahrelange Erfahrung so lala ahnen konnten was auf sie zukommt. Auch dürfen wir nicht vergessen dass solche grossen Unternehmen doch meistens über gute Bargeldreserven verfügen um über solche Zeiten zu kommen.

      Und wenn hier das Management beweisen kann dass sie auch das Troubleshooting im wahrsten Sinne des Wortes beherrscht, sehe ich überhaupt kein Problem, genau diesem Management auch in Zukunft mein Vertrauen zu schenken.

      Namen nenne ich jetzt ganz bewusst nicht. Wer in den letzten Monaten seine Hausaufgaben gemacht hatte weiss sehr genau wer hier Vertrauen verdient hat, gerade am Neuen Markt. Gerade wenn das Geheul am grössten und lautesten ist gehen mitunter auch die Perlen von übermorgen darin unter. Aber letztendlich nur temporär. Und wer in den letzten Wochen gut aufgepasst hatte, konnte doch so manchen guten oder günstigen Kauf abwickeln. Immer vorausgesetzt er gibt diesen Firmen eine Entwicklungszeit von ca. 3-5Jahren! Auch diese AG`s werden keine Wunder vollbringen. Das sollen sie auch gar nicht. Hier ist einfach erst einmal die durchsetzung am Markt angesagt. Was bringt mir das beste Produkt wenn es niemand kennt? Es kommt auch nicht immer darauf an gerade in den ersten Jahren eine Gewinnmarge im zweistelligen Bereich einzufahren. Gute Produkte welche sich später und vor allem auf Dauer durchsetzen beinhalten oft eine teuer Entwicklung welche von guten Fachleuten begleitet wird, die eben teuer sind. Hier nenne ich als Beispiel die Pharma-Industrie. Das dauert Jahre über Jahre, und oft mit einer Todgeburt des avisierten Medikamentes. Aber wenn dieses Kind einmal gesund das Licht der Welt erblickt raucht es im Schornstein. Wie war dies einmal mit VIAGRA?

      Fragen Sie einmal den Vorstand von Pfizer ob sie hier ihre Milliarden-Investitionen bereuen! Das ist ein Goldesel ohne Ende. Und wer hätte dies vor vielen Jahren gedacht?

      Allerdings rede ich hier auch nicht von richtigen Cashburner alla bestimmter B2B`s wie heute wieder zu vernehmen. Um nur ein Beispiel zu nennen. Wenn eine Firma eines Tages mehr Verlust einfährt als Umsätze, dann stimmt die Gleichung nicht mehr. Dann sollten alle-aber auch alle Alarmglocken läuten! Und auch hier heisst es dann. Gnadenlos mit der Axt rein um diesem Szenario ein Ende zu bereiten-wenn auch mit Verlusten!

      Nur ein Beispiel das sich ein gutes Unternehmen mit einem guten Produkt nicht immer auf den ersten Blick, sprich über Umsatz/Gewinn/Verlustverhältnis feststellen lässt!! Und auch die anderen Beschreibungen meinerseits sind natürlich jetzt erst einmal sehr vage und oberflächig. Ich werde im Laufe der späteren Diskussion ganz bestimmt noch detaillierten darauf eingehen können. Sollte jetzt erst einmal nur so eine erst Antwort auf die von Herrn BSW aufgeworfenen Fragen sein. Als Fazit würde ich ziehen:

      Die Mischung aus guten bewährten alten Werten und frischen zukunftsträchtigen AG`s wird es wohl machen!!

      Warum erregen denn die jungen zukünftigen Highflyer so viel Aufmerksamkeit?! Weil sie Partnerschaften mit den grossen eingehen oder von diesen als Partnern angenommen werden. Ohne die Big Boys werden Sie niemals Marktführer werden können! Wie sollte dies auch gehen?
      Schon einmal überlegt? Und der grosse partizipiert widerum von den neuen durchschlagenden Produkten, Fertigkeiten, der jungen wilden!!

      Bis dahin alles gute wünscht

      HM
      Avatar
      schrieb am 23.01.02 21:28:30
      Beitrag Nr. 129 ()
      Hallo Herr Motzki,

      daß hört sich alles sehr gut und logisch an. Grundsätzlich kann und will ich Ihnen auch nicht wiedersprechen.
      Trotzdem habe ich mir mal die Mühe gemacht und mir die Charts einiger dieser Blue Chips angeschaut und stellte erstaunliches fest:

      Leider bin zu dumm die Charts hier einzufügen, deshalb in Worten

      Unternehmen/Kurs Jan.2001/Kurs Jan.2002
      Coca Cola/62/52
      Pfizer/48/46
      IBM/125/125
      GE/50/43
      SAP/155/160

      Fazit: Geld verdienen konnte man selbst mit diesen Blue Chips nur, wenn der Einstieg stimmte. Entweder vor 2000, August 2000 oder September 2001. Fataler Einstieg: Dezember 2000.

      Folgende Thesen werden damit natürlich untermauert:
      Aktien muß man mindestens drei Jahre halten.
      Auf den richtigen Einstieg kommt es an.

      Gruß
      bsw
      Avatar
      schrieb am 23.01.02 21:42:10
      Beitrag Nr. 130 ()
      @Hallo BSW

      Natürlich ist der Einstieg immer wichtig. Deshalb werden auch, wenn möglich, mehrere Tranchen gekauft. Aber Ihr Vergleich hinkt ein wenig. Stellen Sie doch einmal die Charts der Hightechs dagegen,

      in den letzten drei Jahren bis zum heutigen Tage!!

      Dann wissen Sie was ich meine! Diese Werte zeichnen sich nicht durch fulminante Performance innerhalb kürzester Zeit aus, sondern dadurch, dass sie nicht leicht in wirklich Schräglage kommen! Was bringt mir ein Highflyer der in einer Woche 50%performed, und in der nächsten Woche wieder um -52%abschmiert? So etwas können Sie einem solidem Longinvestoren nicht zumuten. Ich spreche hier von bestimmten Basis-Investments. Ich weiss ja was Sie hin und wieder suchen BSW.

      Aber wir sprechen hier, wenn möglich, von "soliden" Investments-vorerst! Zocken kann jeder. Und wer meint über Jahre immer auf der Seite des Glückes zu sein hat die Realität noch nicht wirklich kennen gelernt-oder ist noch nicht lange genug dabei. Glücksritter gibt es viele. Sie haben alle eines gemeinsam. Wenn am Schluss abgerechnet wird, werden Sie alle ziemlich kleinlaut!!

      Gruss

      HM

      PS:Pfizer habe ich als Basis-Invest. Die Share, welchem mir in den letzten 24Monaten am wenigsten Sorgen bereitete, wenn ich Nachts schlafen ging!Dieser Tanker bleibt immer auf Kurs-zum Wohle der Shareholder!
      Avatar
      schrieb am 24.01.02 01:48:38
      Beitrag Nr. 131 ()
      Nein, Nein, Herr Motzki, dies sollte keine Kritik an Ihrer Taktik oder gegen Blue Chips werden. Ganz im Gegenteil: Sie haben mich ja schon fast bekehrt. Ich wollte nur mal anmerken, daß man auch mit einem Blue Chip, sich nicht beruhigt zurücklegen kann (Meine Nokia-Erfahrung war z.B. nicht so toll).

      Übrigens, ich zocke nur noch mit max. 10% meines Kapitals (ich kann es nicht ganz lassen).

      Zum Schluß: Bislang war es hier "verpönt" über einzelne Werte zu sprechen. Warum eigentlich? Wenn man über neue Taktiken spricht, weil wir ja alle aus unseren Fehler der Vergangenheit lernen wollen, dann muß doch auch erlaubt sein hin und wieder ins Detail zu gehen, oder?

      Ich wage einfach mal den Anfang: Was halten Sie von Dividendenwerten, wie z.B. K+S oder Norddeutsche Affinerie. Beide tummeln sich zudem auch in Märkten, im denen ich noch ein hohes Wachstumpotential sehe: Entsorgung und Rohstoffe.

      Verstehen Sie mich nicht falsch, dieser gute Thread soll nicht zu einem Aktientip-Chat verkommen. Ich will nur mal versuchen etwas von der Psychologie zur Praxis zu kommen.

      Bitte nich Böse seien, wenn alle anderer Meinung sind.

      Gruß
      bsw
      Avatar
      schrieb am 24.01.02 04:54:05
      Beitrag Nr. 132 ()
      Meine 10 Reglen hier mal als Senf dazu:


      1. Ich lege wert darauf, dass die Aktien immer große Umsätze haben.
      (Außnahmen sind aber erlaubt)

      2. Stelle anhand eines Charts fest, ob eine Aktie er steigt oder ehr fällt.

      3. Ich kaufe nur Aktien die Höchstkurse erreicht haben.

      4. Ich sichere mich immer über ein Stop Loss nach unten bei einer Aktie ab.

      5. Ich halte gar nichts von Analysten und Börsengurus.
      (Wenn man gerade nach einer Baisse feststellt, es geht mit einigen Werten steil aufwärts, werdet Ihr keinen finden, der diese Werte erwähnt, geschweige denn kennt, wenn sie dann bekannt sind und in aller Munde sind dauert es meist auch nicht mehr lange bis die Stories vorbei sind, ist zumindest meine Erfahrung.)

      6. Es gibt für mich keinen plausiblen Grund eine Aktie zu halten, die Ihren Zenith in meinen Augen überschritten hat.
      (Hierzu bediene ich im Grunde reiner automatismen, die das festlegen von StopBuys und StopLosses beinhalten ;) )

      7. Es gibt für mich keinen Grund, eine steigende Aktie zu verkaufen.

      8. Ein Investment, was nach 4 Wochen noch keinen Gewinn abgeworfen hat, zähle ich wenn es nicht einen sehr guten Grund gibt sie weiter zu halten, zu den Fehlinvestments.

      9. Ich werde mich immer wieder irren.
      (Hier muss man sich klar machen, die Masse der Anleger geht an dieser Sache zu Grunde, denn was sind wir nicht alle für tolle Hechte gell Motzki ;) . Eines der Phänomene, dass ich mir hier pers. nicht erklären kann, sondern eigentlich nur über Literatur nachvollziehen kann. Hat vielleicht bei mir evt. mit einer gewissen Abstumpfung im Laufe der Zeit an der Börse zu tun.)

      10. Aktien sind für mich eine Möglichkeit mein Kapital zu vermehren, nicht mehr und nicht weniger.
      (Ja wozu investieren wir denn eigentlich )

      Es gibt noch verschienden Ergänzungen dazu,
      wie z.B. ich halte gar nichts von Langfristinvestments.
      Ich halte überhaupt nichts vom verbilligen einer Position hier setzte eindeutig der Punkt 9 ein, denn bereits die 1. aufgebaute Position würde ich als Irrtum bezeichnen.
      Es gibt für mich keine BlueChips sondern nur Aktien die mir Gewinn bringen oder nicht.

      Gruß
      bw
      Avatar
      schrieb am 24.01.02 09:40:17
      Beitrag Nr. 133 ()
      @Hallo Mr.BSW

      Wie lange sind Sie schon bei W.O? Mit einzelnen Werten fängt es an. Und wo es immer endet, weiss jeder der hier schon Erfahrungen sammeln konnte, an dem einen oder anderen Thread. Es gibt immer Streit. Glauben Sie es einfach!

      Deshalb möchte ich hier nicht über Einzelwert als Empfehlung sprechen. Es ist völlig unnötig BSW. Jeder der hier aufmerksam mitliest und das wesentliche begriffen hat wird es nicht nötig haben von wem auch immer Tips zu bekommen!

      Es kann doch jeder einen Empfehlungs-Thread aufmachen. Das steht jedem frei. Hier war von Anfang an klar, wessen Intention hier verfolgt werden soll. Und ich tue dies aus gutem Grunde! Wissen Sie eigentlich wieviele Einzelaktien, Fonds, usw.. es auf der Welt gibt? Es würde hier sehr bald nur noch um bestimmte Werte gehen, da bin ich mir sehr-sehr sicher. Erfahrungen diesbezüglich habe ich die letzten Jahre genung bei W.O sammeln dürfen!

      Ich bitte dies zu unterstützen. Ansonsten hat dies hier alles keinen Sinn.

      In diesem Sinne einen schönen Tag wünscht Ihnen

      HM
      Avatar
      schrieb am 24.01.02 11:03:23
      Beitrag Nr. 134 ()
      Hallo besserweis,

      das scheint mir das konsistente und erprobte Regelwerk eines Charttechnikers zu sein.

      Weiterhin viel Erfolg! :)
      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 24.01.02 12:16:17
      Beitrag Nr. 135 ()
      @Hallo Herr besserweis

      In einigen Punkten gehen wir konform. Ich werde dazu noch mehr sagen wollen, wenn ich die nötige Zeit habe. Eines wollte ich aber gleich ansprechen, da ich denke Sie liegen hier einem grossen Irrtum auf.

      8. Ein Investment, was nach 4 Wochen noch keinen Gewinn abgeworfen hat, zähle ich wenn es nicht einen sehr guten Grund gibt sie weiter zu halten, zu den Fehlinvestments.

      @Wie soll das gehen? Vier Wochen sind nichts. Sie können doch nicht ernsthaft erwarten, dass gerade wenn Sie einsteigen, jedesmal Ihre Share den fulminanten Weg nach oben antreten wird! So etwas überhaupt als Eckpfeiler aufzustellen finde ich fatal. Natürlich kann eine Aktie nach dem ersten Invest nochmals nach unten gehen. Dies wäre ein völlig normaler Vorgang oder?

      Genau deshalb investiert der versierte Stratege doch niemals alles in einer einzigen Tranche.

      Was Sie unter Punkt 8 beschreiben ist Bottom-Fishing reinster Güte.

      Und dass dies einfach nur dem Faktor Glück unterliegt, aber niemals eine Strategie für längere Zeit ist, sollte eigentlich sehr deutlich sein. Wenn Ihnen dies gelingen sollte hätten Sie doch das Perpedum-Mobile der Anlagetechnik gefunden. Und dies möchte ich jetzt einfach mal als illusionär ausschliessen.

      Übrigens müssen Sie uns allen dann schon genauer definieren wie die von Ihnen genannten "Ausnahmen" den aussehen?! Das kann alles oder nichts sein. Natürlich sollten auch Ausnahmen in bestimmten Fällen immer erlaubt sein, oder wenigstens überlegenswert. Aber genau darum geht es ja hier in diesem Thread. Diese genauer definieren zu können!

      In Erwartung einer genaueren Erläuterung derselben verbleibe ich bis dahin

      Mit freundlichen Grüssen

      HM
      Avatar
      schrieb am 24.01.02 12:29:54
      Beitrag Nr. 136 ()
      @panta,
      ja, ich konnte bisher mit der Auswertung fundamentaler Daten noch keine Gewinne erzielen.
      Hier fließen bei mir pers. zwar Daten ein und ich mache mir zumindest kurz ein Bild von dem Wert den ich kaufe (wichtiger ist schon die gesamte Branche), die Kaufentscheidung an sich ist aber vom Handel und den Preisen an der Börse abhängig und das lässt sich doch am besten im Chart ablesen.
      Wobei ich nicht unbedingt auf der Schiene bin, das man Lehrbücher als Gesetzmäßigkeiten nachvollziehen sollte.
      (ich selbst habe meine verfolgte Strategie auch mit Masse nur übernommen, aber im laufe der Zeit den aktuellen Gegbenheiten angepasst und optimiert.)
      Wichtig ist man muss eine Strategie erklären können, erst dann hat man sie verstanden, ist zumindest meine Meinung.
      Der nächste Takt wäre die Feststellung, arbeitet die Strategie überhaupt gewinnbringend.
      Dann letztendlich wohl das schwierigste ist sie für mich die Richtige und kann ich sie in der Konsequenz daraus überhaupt anwenden.

      Kompliziert wird es in der Regel schon funktionierendes von nicht profitablem zu trennen. (Denn vieles funktioniert ab und zu oder man hat hintereinander ein paar Glückstreffer, auf Dauer kommt aber oft dann doch nüscht raus.) Grundsätzlich habe ich festgestellt, gibt es hier aber ein paar Basismerkmale die alle halbwegs erfolgreichen Investoren an der Börse gemeinsam haben und die hier mit Masse in den allseits bekannten schlauen Sprüchen auch wiedergegeben werden.

      Dazu vielleicht noch eine Anregung.

      Wieviel Gewinne hätten viele gemacht, sofern sie Ihre größten Verluste nicht gemacht hätten (und ich schreibe hier nicht von den kleinen Verlusten die immer wieder mal anfallen können).


      GRuß
      bw
      Avatar
      schrieb am 24.01.02 12:57:26
      Beitrag Nr. 137 ()
      @herr.motzki,
      (übrigens ich fühle mich geschmeichelt, aber das Herr kannst Du/Sie weglassen und @bw reicht, dann weiß ich das ich gemeint bin ;) )
      oh contrair, contrair,
      ich kümmere mich überhaupt nicht ums bottom fisching.
      Beachte Punkt 3 (ist im NM natürlich zur Zeit nicht machbar).

      Ich habe immer wieder das Gefühl, die Anleger verwechseln den Aktienkauf mit dem Kauf eines Autos.
      Beim Autokauf versuche ich ein Schnäppchen zu machen, weil ich von Anfang an davon ausgehe der Wage verliert für mich nach dem Kauf an Geldwert. Also versuche ich den Preis so weit wie möglich herunterzuhandeln oder einfach zu warten.

      Bei Aktienkauf gehe ich davon aus, die Aktie die ich kaufe soll nicht verlieren sonderen steigen, also kaufe ich nicht die Schnäppchen sondern die gesunden teuren Unternehmen die in Kursregionen stehen oder vordringen die sie vorher noch nie hatten, um die Wertpapiere dann später noch teurer zu verkaufen.
      Getreu dem Motto was tief gefallen ist kann noch tiefer fallen und was hoch gestiegen ist steigt oft noch viel höher ;).
      Und das klappt jetzt schon verdammt lange für mich zumindest. :)
      Wenn es hier gewünscht wird zeige ich Dir auch gerne ein paar Beispiele auch aus dem Bereich aktueller, aber ziemlich unbekannter Werte.


      Gruß
      bw
      Avatar
      schrieb am 24.01.02 15:00:57
      Beitrag Nr. 138 ()
      herr.motzki,

      wir waren uns schon einig, dass unterschiedliche Strategien auch zum Teil entgegengsetzte Regeln erfordern.

      >#135:Sie können doch nicht ernsthaft erwarten, dass gerade wenn Sie einsteigen, jedesmal Ihre Share den fulminanten Weg nach oben antreten wird!

      Genau das ist doch die Strategie der Charttechniker! Wenn ein Kaufsignal generiert wird, soll das starke Momentum unmittelbar zu einer Fortsetzung des Kursanstiegs führen. Wenn dies nicht geschieht, war es ein Fehlsignal und der Kaufgrund besteht nicht mehr.

      Im übrigen habe ich den Eindruck, dass bei der Langfriststrategie das Pferd von hinten aufgezäumt wird. Auch wenn man eine Aktie lange halten will, muss man die Geschäftsentwicklung genau beobachten. Gerät ein Unternehmen in eine Krise, so muss die Aktie, egal ob Blue Chip oder Wachstumswert vekauft, werden. Es hat sich nicht bewährt, solche Zeiten auszusitzen. Das Leben ist kurz!
      Natürlich kann man auf einem ermäßigten Niveau wieder einsteigen, wenn sich die Zeichen der Besserung mehren (Turnaround Spekulation).
      Jedenfalls ist eine Perspektive von 10 Jahren entschieden zu lang. Da kann im Prinzip alles Denkbare geschehen.
      Erst im nachhinein kann man feststellen, ob eine Aktie 10 Jahre im Depot geblieben ist. Aber auch Aktien, die nur für ein, zwei oder fünf Jahre die erhoffte Rendite bringen, sind nicht zu verachten.

      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 24.01.02 15:44:42
      Beitrag Nr. 139 ()
      @bw

      Ich habe immer wieder das Gefühl, die Anleger verwechseln den Aktienkauf mit dem Kauf eines Autos.
      -ein bemerkenswerter Gedanke.:rolleyes:

      >Wenn es hier gewünscht wird zeige ich Dir auch gerne ein paar Beispiele auch aus dem Bereich aktueller, aber ziemlich unbekannter Werte.<

      :yawn: Es wird gewünscht.

      MfG

      :cool:oberossi
      Avatar
      schrieb am 24.01.02 16:50:09
      Beitrag Nr. 140 ()
      @panta,
      hat es erkannt. Verschiedene Strategien erfordern evt. verschiedene Handlungsweisen.
      Aber ein Basiskriterium sollte immer sein.
      Halte Verluste so klein wie möglich.
      (Übrigens ich habe es bis heute nicht geschafft, auch nur einen Wert über 1 Jahr lang im Depot zu haben. ;) Den zeitlichen Horizont bestimme ich aber nicht selbst sondern der Kursverlauf der Aktie. )

      Dann weil es gewünscht wurde ein Beispiel, Tripos.
      NASDAQ:TRPS
      In Germany in Frankfurt, Berlin und im XETRA gelistet,
      WPKN 891408 Kürzel TRQ und wie üblich bei solchen Werten hier in Deutschland so gut wie kein Handel und es empfiehlt sich auch nicht so was hier einzukaufen.
      Da der Wert auch gleich in die Kategorie für NASDAQ Verhältnisse ehr geringe Umsätze (bei im Moment ca 2 Mio $ kann man sich darüber streiten, der Wert würde im Neuen Markt Xetrahandel so ca. auf Platz 5 liegen).



      Diesen Wert habe ich zur Zeit z.B. selbst im Depot.

      Weitere Beispiele wären z.B. im Moment MGAM, ALLY oder ASCA ein recht interessanter aber sehr träger Wert aus dem Nasdaq 100 Gilead GILD.

      Ein Wert den ich vor kurzem noch hatte war eine INVN ist mitlerweile aber ausgestoppt. Könnte aber wieder interessant werden, wenn der die 45 wieder überschreitet etc... etc....


      Nun ich denke es herrscht kein Mangel an Werten die anscheinend auf Kommando wenn sie ein altes oder älteres High brechen anfangen zu steigen ;) .

      Gruß
      bw
      Avatar
      schrieb am 24.01.02 19:20:44
      Beitrag Nr. 141 ()
      @Guten Abend alle zusammen!

      Also so langsam ist es wohl Zeit hier Deutlichkeit in den Aussagen zu verlangen.

      Verschiedene Anlagestrategien verlangen eventuell verschiedene Handlungsweisen.

      Muss dies noch erklärt werden?

      Wie wäre es mit "Der Ball ist Rund" usw...!

      Ich glaube nicht dass wir hier alle zusammen über solche Dinge schwadronieren sollten. Das ist Zeitvergeudung. Wem sollen denn diese Statements nützen? Und auch der Hinweis auf den US-Wert ist wenig überzeugend. Erstens wird zurecht darauf hingewiesen dass dieser Wert ja eigentlich nichts ist für uns hier, andererseits soll er als Beispiel für was herhalten? Tut mir leid, aber ich habe diesen Beitrag immer noch nicht kapiert? Worauf wollen Sie eigentlich hinaus? Was ich sehe ist das ein bestimmter Wert erst kürzlich geradezu explodiert ist!

      Was bitte schön soll ein normaler Anleger, welcher versucht hier einige gute Hinweise bezüglich seiner Anlagestrategie zu bekommen davon halten?

      Etwa kaufen? Einen Wert welcher warum auch immer so durch die Decke ist? Warum ist er durch die Decke? Und wer oder was konnte ahnen dass genau dieses Szenario eintreten wird, zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt? Hier soll doch nicht etwa suggestiert werden dass solche Dinge möglich sind ohne Insider-Wissen, oder einfach nur purem Glück?!

      Sorry, aber mit solchen Hinweisen ist hier meiner Ansicht nach nicht vielen geholfen! Wenn selbst ich mit diesem Tip nicht viel anfangen kann, wie geht es dann wohl all den jungen werdenden Strategen, welche hier mitlesen? Sorry Freunde, aber ich wusste warum ich keine Einzeltips hier wollte. Tips welche einen Nutzen haben sollten wenn möglich gegeben werden "bevor" dieser Wert nach oben ausbricht!! Aber die meisten Tips sind, wenn Sie gegeben werden, meist schon wieder überholt. Ganz davon abgesehen kann ich für jeden Tip welcher auf Charts, Momentums, Stoch, Marktstimmung, usw... zehn andere bringen, welche genau das Gegenteil aussagen!

      Natürlich versucht jeder einen Wert zu kaufen der überwiegend die Reise nach Norden einschlägt. Aber dies einfach als Gottgegeben zu erwarten, ist einfach unseriös. Wo gibt es denn so etwas überhaupt? Und von wegen Charttechnik. Wie oft hatten wir die letzten Monate 100%ìge Hinweise dass die Naz jetzt auf die 3000Punkte zusteuert, nur um wieder ein Fehlsignal zu generieren. So ging es mit fast jedem der Indizes!

      Viele Anleger welche auf genau diese Signale setzten haben die letzten Monate schöne Buchverluste oder gar richtige realisiert-und das ist die Wahrheit!

      Es gibt einfach keine eindeutigen Signale. Das ist einfach nur Träumerei!

      Ich dachte wir sprechen hier in erster Linie von soliden Investments?

      Nächster Punkt. Werte welche hochgelaufen sind und höchstwerte erreichten zu kaufen weil sie weiterlaufen? Kann schon sein. Aber einen teuren Wert zu kaufen, alleine weil er gut gelaufen ist, kann es aber auch nicht sein oder? Alle sind auf Sinkflug gegangen in letzter Zeit. Der Strudel war wohl doch ein wenig zu stark den die miese Stimmung auf dem Parkett auslöste. Also auch kein Allheilmittel!

      Soll dies etwa heissen dass ich z.b. eine Amgen kaufe nur weil es ein Highflyer ist und sagenhaft performed hat? Ich bitte jetzt jeden einmal den 5Jahreschart zu betrachten. Was hier geschieht ist, ich möchte mich bewusst zurückhaltend äussern, einfach nur noch mit massloser Übertreibung zu beschreiben. Wenn ich die Marktkapitalisierung sehe wird mir übel. Und das sollte jeder so empfinden der einigermassen Mathematische Grundformeln beherrscht!!

      Was ich damit sagen möchte. Wie viele von uns allen haben die letzten Jahre zumindest überwiegend eine Menge Buchverluste eingefahren? Sollten wir nicht erst einmal dazu übergehen zu analysieren warum dies geschah, anstatt hier schon wieder Charts reinzustellen welche uns den Weg zum Reichtum aufzeigen? Tips jeglicher Art, egal von welcher Aktien gibt es hier bei W.O wie Sand am Meer!! Um solche Dinge sollte es hier nicht gehen.

      Wir landen hier in kürzester Zeit in einer Sackgasse, das ist so sicher wie nur was.

      In kürzester Zeit werden andere kommen welche genau diese Tips von Einzelwerte wieder mit nachvollziehbaren Gründen zerpflücken werden. Und dann? Als nächstes würde User A von User B den besten Tip aus dem M-Dax bekommen! Und dann kommt der beste Wert der im Small-Caps-Bereich zu finden ist! Und Übermorgen dann der Highflyer aus Russland! Und von hier ist es nur ein kleiner Schritt zum Streit, das sollte jeder wissen der hier schon länger zu Gange ist bei W.O!!

      Ich behaupte jetzt einmal ganz frech das ein Anleger, welcher dies auf Dauer nicht selbst fertig bringt sowieso niemals Erfolgreich sein wird.

      Dann können wir gleich dazu übergehen wieder die Börsenblättchen zu studieren oder? Wo ist der Unterschied? Ich kann keinen erkennen!

      Ich bitte Sie also alle zusammen diese Tips und beste Performane-Werte zu unterlassen. Wenn es einige unbedingt brauchen dann kann selbstverständlich ein dafür besser geschaffener Thread hierfür eröffnet werden. Aber dieser Thread hat eine andere Intention gehabt-von Anfang an. Hier soll ja gerade nicht geschehen was an all den anderen dann irgendwann ausartete!!

      Ich möchte extra Betonen dass ich keine Kritik an oben genanntem Wert üben möchte. Es ist unerheblich welcher es ist. Mir geht es hier einzig um das Prinzip.

      Ich hoffe die meisten von Ihnen können dies verstehen. Aber nur dass hier jeder klar sieht. An einem Thread der die besten Werte, Tips, beste Performance beihaltet, werde ich mich nicht weiter beteiligen. Soviel ist sicher! Jeder sollte dies für sich selbst entscheiden, das ist auch klar. Aber ich ginge davon aus dass zumindest die älteren User hier aus Fehlern der Vergangenheit gelernt haben!! Und genau deshalb habe ich diesen Thread eröffnet.

      Ich würde bitten den Thread-Titel näher zu betrachten. In meinen Augen ist er mehr als deutlich!!

      Allen einen schönen Abend wünscht

      HM
      Avatar
      schrieb am 24.01.02 20:23:18
      Beitrag Nr. 142 ()
      Herr.motzki,

      ich erinnere Sie gerne an Ihre Aufforderung, locker zu bleiben. :)

      Der genannte Satz ist in diesem Zusammenhang keine Plattidude, da Sie die Regel eines Charttechnikers aus der Perspektive des Langfristanlegers kritisiert haben. Die besagte Regel 8 macht nur im Zusammenhang dieser Strategie Sinn.

      Auch die erwähnte Einzelaktie diente jawohl als Beispiel für eine charttechnische Situation und nicht als Empfehlung. Außerdem wurde dies Beispiel erst nach Aufforderung durch Oberossi eingefügt.
      Ich erinnere mich, dass Sie auch schon mal eine Aktie (oder waren es zwei) erwähnten.

      `Allheilmittel` und `eindeutige Signale`, die man jungen werdenden Strategen mit auf den Weg geben könnte, wird man bei keiner Börsenstrategie finden.

      Also nochmal, bitte locker bleiben ! ;)

      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 24.01.02 20:25:21
      Beitrag Nr. 143 ()
      @herr.motzki,
      ich werde einige Aussage hier selbst nochmals hinterfragen, um mal konkret festzustellen was das gefasel von Ihnen was im Vorgängethread bereits zu lesen war soll?

      Also so langsam ist es wohl Zeit hier Deutlichkeit in den Aussagen zu verlangen.

      Der Kursverlauf eines WP ist so deutlich, deutlicher geht es nicht.

      Was bitte schön soll ein normaler Anleger, welcher versucht hier einige gute Hinweise bezüglich seiner Anlagestrategie zu bekommen davon halten?

      Gar nichts, hier wurde nach Erfahrung gefragt, die ist wiedergegeben worden. Alles was Du im Moment machst ist diese Erfahrung in Zweifel zu ziehe. Achsel zuck na und, wars dass?

      Zu den Tipps, wenn ich gefragt werde, gebe ich sie, wenn ich nicht gefragt werde oder wenn sie nicht erwünscht sind bekommt sie auch niemand.

      Ach ja solide Investments?????????????????????
      Das ist so ziemlich das lächerlichste was ich immer wieder höre. Mit welchen Investments hast Du denn Deine eingangs erwähnten Niederlagen eingefahren????

      Wie viele von uns allen haben die letzten Jahre zumindest überwiegend eine Menge Buchverluste eingefahren? Sollten wir nicht erst einmal dazu übergehen zu analysieren warum dies geschah,

      Willst Du das wirklich Wissen?
      Dann stell Dich nicht so an wie Du es im letzten Posting machst.

      Aber dem Satz nach zu Folgern
      Wenn selbst ich mit diesem Tip nicht viel anfangen kann, wie geht es dann wohl all den jungen werdenden Strategen, welche hier mitlesen?

      Bist Du wie gehabt der einzige mit Durchblick.
      Überlass den anderen was sie damit anfangen können, denn Du bist eine ID unter tausenden hier.

      Gruß
      bw
      Avatar
      schrieb am 24.01.02 20:32:31
      Beitrag Nr. 144 ()
      Guten Abend Herr Motzki,

      ich habe gedacht dieser Thread dient dazu, aufzuzeigen was wir aus unseren Fehlern gelernt haben um es in der Zukunft besser zu machen.

      Zitat: "Ich behaupte jetzt einmal ganz frech das ein Anleger, welcher dies auf Dauer nicht selbst fertig bringt sowieso niemals Erfolgreich sein wird."

      Dann geben Sie mir doch erstmal einen Tip, damit ich es auf die Dauer lernen kann.

      Ich bin doch zum lernen hier, aber so richtig gelernt habe ich m.E. noch nicht, vielleicht bin ich ja doch für Aktien zu blöd?

      Ein tief trauriger
      bsw
      Avatar
      schrieb am 24.01.02 21:16:34
      Beitrag Nr. 145 ()
      lieber herr motzki,

      ich habe nun die 144 beiträge zu deinem thread gelesen und bin immer noch ohne plan und ohne gewinn :confused:. einzig die beiträge von bw könnten mich bewegen, mich mit einem möglichen investment intensiver zu beschäftigen.

      worum geht es genau? wir sollen uns mit unseren fehlern in der vergangenheit auseinandersetzen, in uns gehen, unsere alten strategien bzw. nicht-strategien analysieren, kurzum, unser fehlgeleitetes anlageverhalten offenbaren - uns outen.

      wozu?

      damit DU uns anschliessend sagen kannst, wo es wirklich lang geht?!

      tell me, i`m listening... :D


      grüsse
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 24.01.02 21:52:41
      Beitrag Nr. 146 ()
      @Guten Abend Cabinda

      Hier wurde niemals von irgend jemandem versprochen bestimmte Gewinne in einer gewissen Zeit zu erreichen. Ganz davon abgesehen stehen wir doch erst am Anfang. Und ich sage hier niemandem wo es lang geht. Ich glaube Sie haben nicht richtig mitgelesen was ich und andere hier eigentlich bezwecken? Sie können hier schreiben, mitlesen oder auch nicht. Aber Ihre Schlüsse müssen Sie schon selbst ziehen. Das hier ist kein Lehrgang für die kommenden Golden Boys alla Wall-Street, die aus Wasser Wein werden lassen. Wäre ja schön wenn, alleine ich kann hier nicht weiterhelfen!!

      Haben Sie denn noch nichts gelesen wo Sie sagen könnten hier habe ich ein gutes Gefühl oder das vorgetragene ist stimmig und nachvollziehbar? Wenn nicht kommt es vielleicht noch. Innerhalb der nächsten 500Beiträge wird bestimmt auch für Sie etwas dabei sein!

      @Hallo BSW

      Ich sagte doch extra "auf Dauer"! Was immer Sie darunter verstehen. Es geht doch darum aufgrund bestimmter Markt-Elemente, Momentums, Charts, Fundamentals, usw.. (was auch immer) bestimmte Werte eines Tages "selbst" zu finden!! Ohne Marktschreier-egal woher sie kommen und wer sie sind! Damit meine ich alle, ausnahmslos. Auch mich selbst. Denn genau genommen sind wir alle Marktschreier oder? Und warum sollten Sie blöd sein? Ihre Aussagen in dem uns bekannten Chip-Forum zeigen mir doch dass Sie dazu gelernt haben. Sie wissen doch was ich meine oder?


      @Hallo Besserweiss

      Meine Anspielung auf Streit scheint nicht so weit hergeholt. Wenn Sie mit meinen Aussagen nicht einverstanden sind ist dies Ihr gutes Recht, aber wenn möglich weniger unaufgeregter. Hier wurde nie behauptet der Kurs eines Wertpapiers hätte keine Deutlichkeit. Natürlich hat er dies. Aber dann sagen Sie auch, dass er immer und ausschliesslich, die Vergangenheit wiedergibt! Oder irre ich mich hier? Und ich habe nicht wirklich Ihre Erfahrungen kritisiert. Warum sollte ich dies auch? Ich selbst habe doch mit der Eröffnung dieses Threads dazu aufgefordert. Meine Kritik bezog sich auf den von Ihnen vorgestellten Wert. Wo bitte schön ist hier irgend etwas bezüglich Erfahrung oder Anlagestrategie zu erfahren? Bitte sagen Sie es mir. Vielleicht bin ich ja zu Dumm um hier das wesentliche zu sehen?

      Und natürlich bin ich und auch andere kein Überflieger. Dies habe ich gerade in meinen ersten Postings, durch viel Kritik an meinem eigenen Handeln zum Ausdruck gebracht. Ich würde Sie daher bitten die Eingangssequenzen nochmals zu lesen. Und gerade weil es hier, wie von Ihnen selbst angesprochen, um tausende von Usern geht, sind hier keine Einzelinvestments, sondern das grosse Ganze gefragt. Eines sollte hier jetzt auch einmal deutlich gesagt werden. Natürlich habe ich auch Luschen im Depot gehabt, und manche auch ein wenig zu lange. Aber nicht nur. Und ob ich jetzt wieder Even bin oder sogar leicht im Plus ist überhaupt nicht relevant. Aber gerade weil diese Luschen bei uns vorhanden waren, soll es doch hier im Erfahrungs-Thread zur Sprache kommen. Sonst hätte ich einen Winner-Thread aufgemacht indem jeder Verrückte hier seine Dausender-Werte herausposaunt hätte. Wäre dies besser?

      Die Frage: "Was bitte schön soll ein normaler Anleger, welcher versucht hier einige gute Hinweise bezüglich seiner Anlagestrategie zu bekommen davon halten? " bezog sich einzig auf Ihren Tip US-Wert mit Chart, und nicht auf Ihre anderen Aussagen besserweis!! Ich gehe jetzt einmal davon aus, dass hier einfach ein Missverständnis vorliegt. Ich hoffe dies nun geklärt zu haben. Und natürlich haben Sie nur einer Bitte von jemand anders entsprochen. Das weiss ich sehr wohl.

      Aber wo endet dieses bitten? Wenn Sie einmal damit beginnen können Sie keine Linie der Abgrenzung mehr ziehen.

      Es wird innerhalb weniger Tage hier hunderte von Top-Tips geben-dessen bin ich mir sicher. Haben Sie nicht das letzte Drittel des so bekannten AF-Threads Erfahrung gesucht gelesen. Fragen Sie doch einmal die dort älteren Forumsmitglieder was dort zuletzt geschah. Ich weiss dies und ich glaube auch die Gründe dafür zu kennen, wenigstens zum Teil.

      Und dies bitte ich zu bedenken. Dieser Thread wurde genau aus diesen Gründen von mir unter einem ganz bestimmten Motto eröffnet. Daselbe kann jeder auch machen, nach seinen ganz eigenen Wünschen und Ideen! Nebenbei wurde auch erwähnt dass wir mitunter kritisch, aber wenn möglich, nicht beleidigend vorgehen. Wenn ich Sie mit meinen direkten Worten beleidigt haben sollte, bitte ich dies zu entschuldigen besserweis. Das lag nicht in meinem Sinn, das versichere ich Ihnen. Und natürlich bin ich an Ihren ganz persönlichen Erfahrungen auf dem Parkett interessiert. Meine eigenen kenne ich zur genüge. Deshalb schlage ich vor, wir beide gehen jetzt im Sinne der Allgemeinheit wieder zur Tagesordnung über und haben uns wieder so richtig dolle Lieb ;) Meine Worte waren, eventuell wenigstens für Sie, missverständlich. Letztendlich wäre es ja möglich dass ich wenigstens in teilen zur Aufklärung beitragen konnte. Aber nochmals. Ich halte nichts von besonderen Wünschen bestimmter User in Bezug auf bestimmte Marktwerte. Und ich meine es überhaupt nicht überheblich wenn ich sage dass man/frau wenigstens ein wenig dem Thread-Urheber und dessen Intention entsprechen sollten. Wem dies zu schwer fallen sollte, und hier meine ich nicht Sie persönlich, muss hier nicht mitlesen oder gar mitschreiben! Es gibt hier hunderte von Foren, welche seinen Vorstellungen vielleicht besser entsprechen.

      Verstehen Sie denn nicht dass ich als Board-Initiator Einspruch erheben musste gegen Ihr Posting? Es wären andere gekommen-immer mehr. Und wenn Sie einmal damit beginnen ist dieser Thread tot-so einfach ist das. Und dies hat nichts mit meiner persönlichen Einstellung zu tun sondern einzig mit meiner Erfahrung in diesen Dingen. Glauben Sie es einfach! Ich weiss sehr genau warum ich mich hier so aus dem Fenster lehne und mir bewusst bin, dass ich wenigstens von Ihnen übel beschimpft werde. Aber das ist es mir Wert.

      Gerade weil es nicht um einzelne User geht sondern jetzt endlich einmal ein Thread geschaffen werden soll, der nicht voller Dausender-Wert, Eitelkeiten, Besserwisserei, Beleidigungen, usw.. ist!!

      Aber ich dachte, dass wenigstens einige dutzend User bei W.O, erfahren genug sind, um dies eine mal einen anderen Thread zu generieren.

      Und die Betonung liegt hier wirklich auf anders!! Eines noch zum Schluss lieber besserweis. Kritisieren Sie mich wann immer Sie wollen wenn Ihnen danach ist. Aber auf eines muss ich wirklich bestehen. Machen Sie es ein wenig Souveräner. Jemand der wirklich überzeugender sein möchte, sollte dieses Merkmal aufweisen. Es ist unnötig ausfällig zu werden, auch wenn Ihnen im Moment danach ist. Auf diese Art und Weise werde zumindest ich nicht kommunizieren. Ist nichts persönliches. Aber ich gehe davon aus dass hier erfahrene, erwachsene Forumsmitglieder Beiträge schreiben, denen der Begriff des sachlichen Umgangs geläufig ist. Ich persönlich versuche jedem User, ob Erfahren oder Frischling mit Respekt zu begegnen. Dutzen Sie in Ihrer Firma eigentlich auch jeden ob er es wünscht oder nicht? Es ist unerheblich ob wir hier an einem Aktienforum oder sonstwo sind. Wenn jemand von mir so angesprochen werden möchte entspreche ich seinen Wünschen. Und genau dies meine ich mit Respekt. Und auch dies ist nichts persönliches gegen Sie besserweis, aber einfach nur mein Wunsch. Können Sie dem entsprechen?

      In diesem Sinne und auch den Worten von Herrn pantarhei zu genügen hoffe ich dass wir nun alle gemeinsam ein wenig unaufgeregter an diese ganze schwierige Sache des Anlage-Investements herangehen!! Meine Worte waren nicht gegen Sie persönlich gerichtet. Ich hoffe doch dass Sie meinen Worten glauben schenken.

      Ihnen allen einen noch angenehmen Abend wünscht

      HM
      Avatar
      schrieb am 24.01.02 22:39:26
      Beitrag Nr. 147 ()
      Vielleicht sollten wir mal ein kleines Resümee ziehen: Was haben wir bislang gelernt?
      1.) Es gibt verschiedene Strategien und jeder stellt eine andere in Frage.
      2.) Alle scheinen aus Ihren Fehlern gelernt zu haben.

      Was habe ich persönlich gelernt?
      1.) Meine Strategie nochmals zu überdenken.
      2.) Ich bin der einzige der derzeit noch Fehler macht.
      3.) Meinen Charakter zu erforschen.
      4.) Die Feststellung, daß es gegen Profis schwer ist zu gewinnen.
      5.) Die Überlegung, warum verkauft jemand, wenn ich kaufe.
      und
      ich bin jetzt Besitzer eines guten Buches.

      So wie geht es jetzt weiter?
      mit #131 habe ich versucht wieder ein wenig Schwung in den Thread zu bekommen. Den Autor habe ich etwas verärgert.
      Ich persönlich finde ja ein paar Beispiele wären die Würze, aber ich respektiere den Wunsch des Autors.

      Aber ich glaube, daß wir uns etwas festgefahren haben. Jeder findet seine Strategie richtig, was ja auch nicht unbedingt verkehrt sein muß. Streit bringt nichts.

      Also Herr Motzki wie sollen wir weitermachen?

      Gruß
      bsw
      Avatar
      schrieb am 24.01.02 22:54:50
      Beitrag Nr. 148 ()
      @Hallo BSW

      Wie es weitergehen soll müssen Sie selbst wissen. Haben Sie doch bitte etwas Geduld. Diesen Thread gibt es jetzt erst so kurze Zeit. Es geht hier doch erst einmal um Anregung welche durch Äusserungen anderer geweckt werden sollen. Und hier sind wir doch auf einem guten Weg. Wer erwartet hier ernsthaft in wenigen Tagen oder Wochen einen goldenen Weg aufgezeigt zu bekommen? Das ist völlig unrealistisch. Viele investieren sein 40Jahren, und lernen immer noch dazu.

      Gut Ding will Weile haben. Und wie kommen Sie auf die verrückte Idee das nur Sie Fehler machen? Wir machen alle Fehler, gestern, heute und morgen. Es geht doch darum Sie einzugrenzen BSW. Sie zu analysieren und wenn möglich nicht zu wiederholen. Ein kleines Beispiel von Herrn besserweis

      Verluste so klein als möglich zu halten

      Hört sich im ersten Moment nicht stimmig an. Verluste klein halten? Eigentlich wollen wir doch alle Gewinne machen! Aber er hat ja Recht. Sie müssen dies nur im richtigen Kontext sehen. Er meint ganz bestimmt eine Lusche ohne Rücksicht auf Verluste aus dem Depot zu hauen, auch wenn es Sie leichte Verluste kosten sollte. Und wenn dies vor vielen Monaten alle gemacht hätten dann würden sie event. -15% Verluste auf diesen Wert gehabt haben. Aber keine -50%bis -90% wie es bei vielen geworden sind. Weil Sie nicht bereit waren ihre Verluste zu begrenzen!!

      Ist dies so einigermassen richtig interpretiert Herr besserweis?

      Alles weitere später. Auch ich muss irgenwann schlafen gehen mein guter BSW!

      Ihnen eine schöne Nacht wünscht

      HM
      Avatar
      schrieb am 24.01.02 23:03:50
      Beitrag Nr. 149 ()
      @ Herr Motzki

      Verluste klein zu halten, habe ich auch gelernt. Stimmt hatte ich vergessen zu erwähnen.
      Habe es heute sogar heute machen müssen, bin brutal ausgestopt worden. Dies habe ich wohl noch nicht gelernt?

      Eine gute Nacht wünscht Ihnen
      bsw
      Avatar
      schrieb am 25.01.02 06:51:39
      Beitrag Nr. 150 ()
      @hm
      zu Posting 146:
      lass das mit der Eitelkeit und ich kenne meine Fehler und lebe gut mit Ihnen, beleidigen kann man mich damit mit Sicherheit nicht.
      Eine Sache habe ich noch schließe nicht von Deinen eigenen Beweggründen auf die der anderen!!!

      Zum Thema Respekt noch, nein ich habe keinen. Warum sollte ich vor jemandem, der anscheinend Verluste produziert hat, die seine Existenz bedroht haben und der sich auf Grund dieser Tatsache anmaßt Erfahrungen zu bewerten Respekt haben??

      Ansonsten werde ich auf diese Art von Ansprache auf mich, meine Person oder meine Beweggründe hier zu posten nicht mehre eingehen.

      Allerdings beantworte ich gerne Fragen zum Thema Erfahrungen, Strategie und Strategiefindung, aus meinem Repertoir. Die Erfahrungen anderer kann ich nur Bedingt wiedergeben, sofern sie an mich heran getragen wurden.
      Was uns
      zum Posting 148 bringt :
      Verluste minimieren.
      Ja dazu gehört ein funktionierendes Moneymangement.
      Es gibt interessante Studien, die belegen, das anscheinend die Masse der Menschheit zum Loser geboren ist und das anscheinend auf Grund von Wahrnehmungsfehlern und fehlendem mathematischen Verständnis.
      Ein Beispiel:
      100 Leute bekommen 1000€
      in einem Topf wo sie nicht reinsehen können, sind 100 Murmeln 60 grüne und 40 rote.
      grün bedeutet der Einsatz den der Spieler bevor er zieht festlegt, verdoppelt den Einsätz bei rot ist der Einsatz verloren. Jeder hat 100 mögliche Versuche.
      Eigentlich ist die Gewinnchance höher als man sie an der Börse in der Regel hat.
      Das Ergebnis aber ist verblüffend.
      1/3 der Prbanden geht Pleite, 1/3 geht zwar nicht Pleite macht aber auch keinen nennenswerten Gewinn und nur 1/3 gewinnt.
      Mein Fazit, 2/3 haben beim Moneymangement einen gravierenden Fehler gemacht. Die Lösung, ohne viel rumzurechenen ist hier einfach nur gerninge Beträge einsetzen. (Warum? Darüber können sich die Leute ja mal Gedanken machen ;) ).
      Dieses Spielchen ist Beispielhaft, dafür, warum an der Börse noch viel mehr Leute verlieren, denn die Gewinnchance in Bezug auf eigenes Verhalten und Markt ist in der Regel schlechter als 60 zu 40.
      Wie hier bereits bemerkt, es gibt den Superindikator anscheinend nicht, mit dem man diese Verhältniss für sich gravierend verbessern kann.

      Jetzt haben wir hier immernoch einen weiteren Irrtum drin stecken. Wir gehen davon aus, das einfach Gewinn und Verlusttrades gegenüberstehen. Hier ist aber noch etwas anderes miteinzubeziehen. Die Höhe der angefallenen Verluste und die Höhe der Gewinne.
      Wenn diese Sache in das Verhältniss einfließt, muss am Ende immer ein Gewinn stehen, ansonsten mache ich etwas falsch und habe eine Strategie und ein Moneymangement was nicht funktioniert.
      Diese Konsequenz sollten sich alle die an der Börse verlieren oder verloren haben vor Augen halten.

      So jetzt hab ich erst mal keine Lust mehr weiter zu tippen, aber im laufe des Tages werde ich noch reinstellen, wie ich pers. das mit dem Moneymangement halte und was für Konsequenzen sich daraus in der Regel für Strategien und Anlagezeiträume ergeben.
      (Zumindest was sich hier für mich ergibt, außer Zweifel ist für mich das andere mit anderen Mitteln und Wegen vielleicht sogar wesentlich besser fahren als ich)

      Gruß
      bw
      Avatar
      schrieb am 25.01.02 09:21:26
      Beitrag Nr. 151 ()
      @Guten Morgen besserweis ;)

      Dies eine noch zum Thema Respekt. Und dann wollen wir diese Sache mit Ihrer Erlaubnis wirklich ad acta legen. Natürlich soll niemand übermässig Respekt vor Analysten, Anleger, usw.. haben, welche überwiegend Verluste eingefahren hatten. Davon sprach ich überhaupt nicht. Wir scheinen laufend aneinander vorbei zu reden?

      1.Ich spreche hier einzig von Respekt in der Art&Weise wie ich jemanden anspreche, ihn revidiere, seine Meinung kritisiere, usw..!

      2.Ich spreche hier von menschlichem Umgang!

      War dies nun deutlich genug?!

      Und dies wird hier von jedem verlangt-ausnahmslos.

      Auch Motzki wird sich daran halten! Und wer dessen nicht fähig ist, kann meinetwegen schreiben wo er möchte, aber nicht hier in diesem Forum. So einfach ist das. Ich glaube kaum dass dies ausschliesslich mein eigener Wunsch ist. Die meisten User welche Wert auf moderaten, sachlichen Umgang legen haben schon lange die Schnauze voll in welcher Art&Weise gerade hier bei W.O miteinander umgegangen wird! Wenn Sie glauben ich bin hier ein Einzelfall täuschen Sie sich, da bin ich mir ganz sicher.

      Dieser Thread wurde ganz eindeutig unter einer bestimmten Prämise eröffnet! Die Regeln wurden eindeutig umschrieben!

      Eines erscheint mir auch wichtig. Haben Sie schon an Diskussionen teilgenommen wo keine Regeln aufgestellt wurden oder ohne Moderator abliefen? Sie enden alle überwiegend im Streit oder im Chaos. Ganz davon abgesehen, das meistens verbrannte Erde zurück bleibt! Und hier am W.O-Forum ist es genauso. In einem Thread welcher so ausgerichtet wurde, wie hier zu sehen, müssen Sie bestimmte Regeln aufstellen, um einigermassen über die Runden zu kommen. Das ist unabdinglich und hat nichts mit persönlichen Eitelkeiten des Initiators zu tun!

      Und wenn ich in eine vorbereitete Diskussion gehe, dann weiss ich vorher um was es geht und welche Regeln ich zu beachten habe!

      Wo ist das Problem? Wenn mir dies so nicht gefällt, muss ich diese Diskussion nicht aufsuchen, oder gar meine Meinung dazu abgeben!
      Und damit meine ich Jeden User! Hier wird niemand davon ausgenommen!

      Zu Ihrem anderen Punkt Herr besserweis

      Mit persönlich sind User, welche Fehler machten mit dadurch entstandene Verlusten, genau so lieb, wie User welche durch gute Strategie Gewinne generieren konnten.

      Zeigen Sie mir einen Anleger welcher über all die Jahre ausschliesslich alles richtig gemacht hat?

      So etwas gibt es ganz einfach nicht. Und gerade vor den Usern welche hier seit Monaten posten wie toll sich ihr Depot die letzten Jahre entwickelte, sollte man vorsichtig sein. Das komische daran ist dass diese Spezies immer heute Werte benennt, welche grandios outperformed sind. Warum haben sie dies aber nicht schon vor 2Jahren getan?

      Was ist gegen Menschen einzuwenden welche Fehler machten, sie aber einstellen, weil sie lernfähig sind und ihr eigenes Unvermögen erkannt haben? Mir sind solche Leute lieber als Anleger welche vorgeblich fehlerlos sind. Ganz einfach weil es glaubwürdiger ist!

      Und auch weil Fehler zu vermeiden besser übertragbar ist als Erfolg weiter zu geben!

      Wenn mir jemand erzählt er wäre die letzten Jahre mit Aktie XY erfolgreich gewesen, so ist das schön für ihn. Was aber bringt mir dies? Es bringt mir nur einen Vorteil wenn dieser Anleger sehr detailliert aufzeigen kann wie er vorgegangen ist. Also mit welcher Strategie. Wurde hier ausschliesslich nach Charts, Momentums, usw.. vorgegangen ? In welchem Zeitraum verlief dieses Szenario? An welchem Punkt wurde die Vorgehensweise eventuell verändert oder überarbeitet?

      Diese Dinge sind für mich wichtig. Für andere mögen andere Sachverhalte wichtiger sein. Und wenn dies so ist so mögen Sie es bitte sagen!

      Ihnen und allen anderen ein schönes hineingleiten ins behagliche Wochenende wünscht

      HM
      Avatar
      schrieb am 25.01.02 11:43:47
      Beitrag Nr. 152 ()
      Hallo zusammen,

      was haltet ihr davon, die Erfahrungen und Regeln, die hier eingebracht werden, bestimmten Kategorien zuzuordnen und eine Art Charakterologie der Anlagestrategien zu entwerfen.
      Der Vorteil wäre, dass man eine Aussage sofort dem richtigen Kontext zuordnen kann und Missverständnisse vermieden werden.

      Ich fang einfach mal an.

      1. Der Perlentaucher
      Ziel: hohe Rendite bei minimalen Risiko
      Aktienauswahl: fundamental unterbewertete Aktien
      Markt: überwiegend kleine, zum Teil auch marktenge Nebenwerte
      Risikomanagement: starke Diversifizierung in viele Positionen
      Anlagedauer: mittel bis lang
      Anzahl der Positionen: hoch
      Cashquote: durchgehend gering
      Verkäufe: Bei Verschlechterung der fundamentalen Daten oder Überschreiten des fairen Kursziels
      Verhalten bei fallenden Kursen: Nachkaufen
      Aufwand: sehr hoch
      Tugenden: gründliches Studium der Geschäftberichte, guter Einkäufer, Geduld, marktunabhängige eigene Meinung
      Schwächen: schlechter Verkäufer (verkauf oft vor der Übertreibungsphase), suboptimales Timing ( Aktienzufrühkäufer)

      2. Der Wellenreiter
      Ziel: Renditeoptimierung
      Aktienauswahl: charttechnische Signale
      Markt: alle liquiden Titel
      Risikomanagement: strenge StopLoss-Einhaltung
      Anlagedauer: kurz bis mittel
      Verkäufe: per (nachgezogenem) StopLoss oder bei Verkaufssignalen (Doppeltop,SKS)
      Verhalten bei fallenden Kursen: Verkaufen
      Aufwand: mittel
      Anzahl der Positionen: klein bis mittel
      Cashquote: je nach Marktlage mittel bis hoch
      Tugenden: Disziplin, gutes Timing, effiziente Nutzung des eingesetzten Kapitals
      Schwächen: schlechter Einkäufer, Ungeduld, Ungenauigkeit (Fehlsignale)

      3. Der Weltumsegler
      Ziel: systematischer Vermögensaufbau
      Aktienauswahl: bewährte Erfolgsstories, Marktführerschaft, Langfristcharts
      Markt: international BlueChips, Global Players
      Risikomanagement: sorgfältigst Aktienauswahl
      Anlagedauer: (sehr) lang
      Verkäufe: nie oder bei persönlichem Geldbedarf
      Verhalten bei fallenden Kursen: Aussitzen
      Aufwand: minimal
      Anzahl der Positionen: mittel
      Cashquote: gering
      Tugenden: Geduld, Leidensfähigkeit, Lebensqualität, Unabhängigkeit vom Tagesgeschehen, Weitsicht, Fantasie
      Schwächen: spätes Erkennen von Schieflagen, suboptimales Verhalten bei fallenden Kursen

      Ich bitte um Ergänzungen und Vorschläge für weitere Charaktere.

      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 25.01.02 12:06:00
      Beitrag Nr. 153 ()
      @All

      Ich möchte die Aussage von Herrn Pantarhei nochmals vortragen!

      "Auch die erwähnte Einzelaktie diente jawohl als Beispiel für eine charttechnische Situation und nicht als Empfehlung."

      Bevor hier nun durch meine undeutliche Ausdrucksweise missverständnisse ausgelöst werden folgendes:

      Natürlich sollen und können anhand einzelner Aktien und dessen Lang,-Kurs-fristigem Chartverlauf Beispiele hier zur Schau gestellt, und natürlich auch detailliert erklärt werden!!

      Ich würde sogar behaupten dass dies in bestimmten Fällen sogar unabdingbar ist! Natürlich!

      Wo ich ein Problem damit habe sind die sogenannten Top-Tips verschiedener Marktsegmenten, Indizes, Puts, Calls, usw....!! Und wenn jemand wenn er es wünscht darauf hinweist dass er den vorgetragenen Wert in seinem Depot hat ist dies auch kein Grund traurig zu sein. Hier soll lediglich nicht über Tage oder Wochen über einzelne Aktien schwadroniert werden ob sie jetzt ein Strong Sell oder ein Strong Buy darstellen. Dazu sind die Einzel-Threads dieser Aktien da und auch viel besser geeignet! Wenn ich Coca-Cola besprechen möchte kann ich in das dazu gehörige Forum gehen, oder gar ein eigenes eröffnen, wenn es denn keines gibt! Das sollte doch nicht zuviel verlangt sein oder?

      Ich bitte sogar ausdrücklich darum solcher Verläufe von Einzel-Investments oder Fonds hier herein zu stellen und zu erläutern warum der Anleger so und nicht anders reagierte. Warum er hier zukaufte oder verkaufte, usw....!

      Immer vorausgesetzt der Chart wird auch wirklich einigermassen adäquat erklärt. Chartbilder alleine bringen nicht allzu viel. Davon habe ich tausende auf meiner Festplatte und starre darauf um den Weg zum Reichtum zu finden. Offensichtlich ist es mir persönlich nicht gegeben

      das eindeutige für die Zukunft zu erblicken,

      leider! Ich meine jetzt nicht einen Trend, sondern Sicherheit, welche es meiner Ansicht nach sowieso niemals geben wird! Also liebe Forums-Mitglieder. Wenn ich mich hier unglücklich ausgedrückt hatte bitte ich dies zu entschuldigen!

      Freundlichst

      HM
      Avatar
      schrieb am 25.01.02 14:35:47
      Beitrag Nr. 154 ()
      und weiter gehts

      4. Der Walfänger
      Ziel: mit einem großen Fang schnell reich werden
      Aktienauswahl: lauern auf die heißeste Story
      Markt: Neue Märkte, Nasdaq, Emerging Markets
      Risikomanagement: keins, alles oder nichts
      Anlagedauer: länger als gedacht
      Verkäufe: nach 400-1000% Kursgewinn oder Ausbuchung
      Verhalten bei fallenden Kursen: Nachkaufen, neue Threads aufmachen, noch entschlossener Festhalten
      Aufwand: ununterbrochene Beobachtung des Orderbuches erfordert starke Nerven
      Anzahl der Positionen: 1
      Cashquote: negativ, Lombardkredit
      Tugenden: Verwegenheit, Leidenschaft, absolute Hochseefestigkeit
      Schwächen: oft nicht ansprechbar, vom Aussterben bedroht

      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 25.01.02 15:00:44
      Beitrag Nr. 155 ()
      Nun denn, dann mach ich mal ganz gemütlich bevor das Wochenende eingeläutet wird weiter.
      Hier soll ja gerade für Neulinge was rauskommen.
      (So habe ich zumindest den Eingang hier verstanden)

      Genau Moneymangement hatte ich mal so vorgetragen.
      Das entscheidet in der Regel über Gedeih und Verderb.
      Ist zumindest meine Auffassung.

      @panta,
      macht auch schon auf drei Gruppierungen aufmerksam und hat hat es 3x mit Risikomangement betitelt, ein Teil davon ist Moneymangement.

      (Die Ziele sind und bleiben wenn man es genau nimmt bei allen drei Anlegergruppen gleich und lassen sich immer unter dem Begriff Renditeoptimierung zusammenfassen, so vereinfache ich das mal).
      Pers. passe ich dann wohl am ehesten in die Kategorie 2.

      Ich selbst bin auf dem Standpunkt, das ich versuche pro Aufgebauter Position nie wesentlich mehr als 3% meines Basiskapitals zu Riskieren.
      Der 1. Gedanke waaas, der kann seinen Einstieg so genau timen und kursen, das er Stops in einem 3% Rahmen setzten kann. Natürlich nicht.

      Nochmal lesen, nie mehr als 3% meines Basiskapitals riskiere. (Mir sind allerdings in der Regel diese 3% bereits zu viel)
      Ich nehme um es zu vereinfachen Runde Summen.
      Das Basiskaptial beträgt 100000€uro.
      Ich bin mir bewusst, ich kann den Kursverlauf nicht sauber prognostizieren und ich weiß es gibt bei Aktien immer eine Schwankungsbreite, die man als natürlichen Rahmen bezeichen kann.
      Gut ich weiß 3% meines Kapitals sind 3000€ (ja ich weiß sicher kein Pappenstil, aber im Bezug auf das Basiskapital doch ein verschmerzbare Größe).
      Ich weiß, um nicht sofort durch die natürlichen Schwankungen des Wertes den ich außerkoren habe (hier müssen wir uns später mal Gedanken machen, welche Möglichkeiten an Informationsfilterung habe ich, um überhaupt auf einen Wert zu kommen am Ende steht hier mal eine Möglichkeit, die die meisten allerdings nicht zufrieden stellen wird :) ), brauche ich ungefähr einen StopKurs der nach meinem Einstieg ca 12% vom Einstieg weg liegt.
      Also kann ich 25000 € investieren und mein Stop 12% unter meinen EK legen.
      Da mir aber bewusst ist, das ein Stop meist etwas schlechtere Kurse bedeutet und ich gerne Risikoavers handle werde ich weniger als 25000€ einsetzen, sondern ehr 20000€ (dies reduziert dann auch gleich den Satz den ich von meinem Basiskapital aufs Spiel setzte).
      Für mich persönlich ist hier auch irrelevant, ob ich alles nach und nach wenn der Wert gut läuft in einen Wert setzte oder ich auf 3 oder 4 Werte streue. Was ich mit Sicherheit nie mache, ist verbilligen, ich mache das Gegenteil, ich kaufe nach wenn der Wert die gewünschte Richtung eingeschlagen hat und verteure somit.
      (Verbilligen würde für mich heißen, ich muss mich ja bereits beim ersten Einstieg getäuscht haben und dann steht die Chance, dass ich mich bei der 2. Tranche wieder täusche doch fast nix mehr im Weg gell ;) )

      Übrigens mit dieser Methode kann ein Anleger eigentlich die Dartpfeilmethode hernehmen, um Aktien auszuwählen.
      Wichtig ist dabei nur die Gewinne laufen zu lassen und über nachgezogene Stops zu sichern. Auf keinen Fall darf nach dem Kauf der Stopkurs vergessen werden und es darf auf keinen Fall zu viel Kapital in Bezug auf das Basiskapital aufs Spiel gesetzt werden.

      Ach ja Dartpfeilmethode, hänge einfach den Wertpapierteil Deiner Tageszeigung an die Wand und schmeiße 4 oder 5 Pfeile darauf, wo die Pfeile landen da kaufe ein.



      So damit haben wir mal einen Takt den man sicher gleich wieder versucht in der Luft zu zerreißen und es klingt ja auch nicht so richtig Glaubwürdig, kann es denn wirklich so einfach sein.

      So darüber kann man jetzt das Wochenende grübeln und wer Lust hat kann es ja mal auf dem Papier für sich eine Zeit lang testen. ;)

      Ich wünsche in schönes Wochenende.

      Gruß
      bw
      Avatar
      schrieb am 25.01.02 15:36:08
      Beitrag Nr. 156 ()
      @besserweis

      3% des Basiskapitals als Verlustbegrenzung erscheinen auch mir eine vernünftige Größe zu sein.

      Auc dem berühmten Affen mit dem Dartpfeil, der die meisten Fondsmanager schlägt, kann ich durchaus etwas abgewinnen.
      Er hat den großen Vorteil, dass er nicht informiert ist. Der Nachrichtenfluss, die Arbeitsweise der Medien und vor allem die Trendgläubigkeit der Börsianer führen dazu, dass die Aufmerksamkeit der Anleger sich im Gleichklang auf die "aktuellen" Werten richtet und von anderen Werten/Branchen abgezogen wird.

      Per Zufall gerät man öfter an Aktien, für die sich gerade niemand interessiert und die daher einen günstigen Einstiegskurs haben. Da der Wechsel der Moden und Themen für die Börsenumsätze grundlegend ist, wird auch das zufällig gewählte Unternehmen wieder Tagesgespräch werden.

      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 25.01.02 18:30:50
      Beitrag Nr. 157 ()
      @ panterhei

      vielen Dank, jetzt weiß ich endlich ver ich bin: Der Walfänger.
      einziger Unterschied: Ich versuche es mit 2 Positionen und Verkaufe nicht bei 400-1000% Kursgewinn.

      Aber woher kennst Du mich?

      Gruß
      bsw
      Avatar
      schrieb am 25.01.02 18:47:32
      Beitrag Nr. 158 ()
      @ bw

      Folgendes Szenario:
      Ich habe 20.000 Euro. Setze 3% auf einen Wert = 600 Euro + 9 Euro Ordergebühr = 609 Euro.
      Ich verkaufe für 618 Euro ./. 9 Euro Ordergebühr = 609 Euro
      Ergebnis im Portemanai +/-0. Verdient hat die Comdirect.
      Um für 618 überhaupt verkaufen zu können, muß der Kurs also um 3% steigen.

      Ergebnis: Ich lasse es lieber, zu riskant.

      An der Stelle überlege ich gerade: Ist Börse nur was für Reiche.

      Angenommen ich kaufe 1.000 SAP. Der Kurs steigt um 1 Euro. Dann habe ich ca. 950 Euro verdient, obwohl der Kurs nur um 0,6% gestiegen ist.

      Habe ich was übersehen?

      Gruß
      bsw
      Avatar
      schrieb am 25.01.02 19:10:22
      Beitrag Nr. 159 ()
      @bsw

      So habe ich ja auch angefangen! ;) Zu mehr reichte mein nicht vorhandenes "Basisvermögen" auch nicht.

      Wenn man dann einige Unwetter überstanden und am besten noch ein paar Gewinne in der Tasche behalten hat, heuert man lieber auf einem anderen Schoner an, zum Beispiel

      5. Der Küsterfischer
      Ziel: krisensicherer Vermögenserhalt bei Renditen >= Anleihenniveau
      Aktienauswahl: Ein systematisches Netz wird aufgespannt zwischen den Anlageformen Immobilien, Anleihen, Cash, Aktien (und Edelmetallen) in festen prozentualen Anteilen. Die Aktien werden Top Down nach Regionen und Branchen gestreut. Innerhalb der Branchen betreibt er Stock Fishing oder nimmt einfach die Branchenführer. Er fasst auch unerschrocken Fonds an.
      Markt: liquide Blue Chips
      Risikomanagement: Ist durch die Depotstruktur gegeben. StopLoss nach Geschmack
      Anlagedauer: mittel bis lang
      Anzahl der Positionen: mittel
      Cashquote: nach Plan auf einer fixen Größe
      Verkäufe: Wenn Ungleichgewichte auftreten, z.B. Position wird zu groß oder zu klein
      Verhalten bei fallenden Kursen: Gelassenheit, was zählt ist das Gesamtdepot
      Aufwand: nach Ausarbeitung der Stategie mittel
      Tugenden: rational, besonnen, kühl in allen Situation, heiter
      Schwächen: Flops sind systematischer Bestandteil des Depots, unflexibel, übersieht die besonderen Gelegenheiten

      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 25.01.02 19:24:58
      Beitrag Nr. 160 ()
      @ panta

      6. Der bsw
      Ziel: 100% (natürlich utopisch)
      Aktienauswahl: Fondsparen
      Markt: Emerging, Osteuropa (da keine Ahnung über Einzelwerte)
      Risikomanagement: Der Einstieg kann nicht versaubeutelt werden
      Cahsquote: keine (spart alles was jeden Monat durchschnittlich über bleibt)
      Anlagedauer: ca. 6 Monate
      Anzahl der Positionen: genau 5
      Verkäufe: Kurz vor dem Urlaub und Weihnachen
      Verhalten bei fallenden Kursen: Schlaflose Nächte
      Aufwand: Akribische Buchführung und viel Zeit bei w.o.
      Tugenden: Verluste halten sich jetzt in Grenzen
      Schwächen: z.Zt. keine

      Gruß
      bsw
      Avatar
      schrieb am 25.01.02 20:48:33
      Beitrag Nr. 161 ()
      @herr.motzki
      `und ich sage hier niemandem, wo es lang geht.`
      mein eindruck war und ist, dass unterschwellig stets der wunsch vorhanden ist, anderen zu sagen, wo es lang geht. und es gibt leider allzu viele, die jemanden suchen, der das tut.

      @panta rhei
      deine charakterologie der anleger gefällt mir. ich habe mich auch sofort erkannt - der wellenreiter passt. die unter diesem typus geschilderten eigenschaften kann ich eine nach der anderen abhaken. bei den schwächen muss ich allerdings abwandeln: guter einkäufer, schlechter verkäufer. läuft ein wert gleich nach dem kauf 10% ins plus, werde ich unruhig anstatt mich zu freuen - stop nachziehen oder lieber gleich eincashen, und umschichten in den nächsten ausbruchskandidaten? in den letzten zehn tagen habe ich zwei gute trades gemacht, aber beide titel viel zu früh verkauft: 1.) ums bei 17,50e gekauft, verkauf zwei tage später zu 20e. gleich nach dem verkauf kam der sprung auf 23e... 2.) montag datadesign bei 3,00e gekauft, mittwoch zu 3,47e raus, die liefen heute auf 4 e. mit hypes umzugehen fällt mir echt schwer! verluste zu begrenzen dagegen überhaupt nicht, da bin ich so kalt wie ne brotschneidemaschine...

      fazit ist, sich selber kennenzulernen und gegen die eigenen schwächen anzugehen ist eigentlich das wichtigste beim handeln. patentrezepte gibt es nicht, denn dann müssten alle menschen gleich sein. die grundregeln für meine strategie habe ich mir einverleibt, im einzelnen muss noch viel gefeilt werden. aber, jeder muss sich dem temperament entsprechend seine eigene suchen und regeln dafür zusammenbasteln - und sich dann vor allem daran halten.

      schönes wochenende
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 25.01.02 20:52:51
      Beitrag Nr. 162 ()
      @bsw

      Das hört sich doch gut an. Mit Fonds-Sparpläne bist auch gut diversifiziert und zumindest Osteuropa sollte dir Freude bereiten. 100% sind nicht utopisch, vielleicht dauert es nur etwas länger, als du ursprünglich gedacht hast. Ich bin sicher, dass der hohe Aufwand sich mit dem Zinseszinseffekt bald mehr als bezahlt macht.

      zu #158

      3% sind die Verlusttoleranz und nicht die Positionsgröße.
      Als Wellenreiter investierst du z.B. in eine Position 10% = 2000€. Dann solltest du spätestens nach 30% Verlust die Position glattstellen.

      Als Perlentaucher hast du mit 10 Positionen eine gute Ausgangsposition. Nachkäufe verbieten sich zwar, aber bei unterbewerteten Valuetiteln sollten 30% Verlust ausreichen, um auch die Ursachen für den Kurssturz herauszufinden. z.B. führt die AG möglicherweise eine Kapitalerhöhung zu aktionärsfreundlichen Preisen in einem schwachen Markt durch.

      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 25.01.02 21:30:15
      Beitrag Nr. 163 ()
      ich lese jetzt schon eine ganze weile mit, komme aber immer noch nicht so ganz dahinter, was eigentlich mit diesem thread bezweckt wird. gut, die ansätze sind vielversprechend, aber irgendwie habe ich den sinn nicht verstanden.

      wie kann man über strategie reden, ohne einen entsprechenden depotaufbau, sprich aktien? das geht nur ganz grob, indem ich die anlegermentalität festlege. machbar ist eine solche diskussion auch im bezug auf die wirtschaftliche gesamtlage oder von branchenteilen. aber sonst ist die diskussion ohne aktien und damit verbundener branchennennung sinnlos.

      meine strategie ist langfristinvestment mit hohen chancen, aber geringem risiko. hat das jatzt jeder verstanden? was will ich damit sagen? klar ist es wohl keinem.

      anders sieht die sache aus, wenn ich sage: ich war ein high-tech-freak! anfang 2000 las ich morgens in der bäckerei auf dem verkaufstresen die schlagzeile der bildzeitung: "reich durch aktien, hausfrauen spekulieren mit haushaltsgeld!" klar, das war der zeitpunkt um sich zu verabschieden, was ich aber nur teilweise getan habe. als es runter ging, dann ganz raus aus den high-tech`s und rein in defensive werte.

      so, jetzt ist aber immer noch nicht gesagt, was defensiv in meinen augen ist.

      also muß ich hinzufügen: philip morris, harley davidson etc.. damit hat aber noch keiner verstanden was passiert ist. z.b.: emc teilweise mit einem plus von 300% verkauft und dann in philipp morris rein.

      weiß jetzt jeder, welche performance das war? nein, natürlich nicht. philip morris mit einem plus von 100% seit damals, macht also eine verdopplung des investments in emc. harley ein plus von 80% auf den damaligen kursgewinn daraufgepackt, macht auchg eine nette summe. alles in allem ergibt die defensiv strategie nach dem raus aus der high-tech-strategie eine spitzen performance.

      fazit: ohne nennung der zugehörigen aktien oder eine diskussion über strategie im rahmen der wirtschaftlichen lage macht es einfach keinen sinn. man dreht sich nur im kreis. dabei sollte man allerdings nicht in einzelwertdiskussion verfallen, das ist auch wieder richtig.

      ist eigentlich schon mal jemandem aufgefallen, das die börsenblätter in seitenstärke und zahl der blätter abnehmen? macht euch darüber einmal gedanken? vielleicht sollte man einmal darüber diskutieren, wie man aus dem minus herauskommt, die depotleichen beseitigt? die meisten lassen die leichen im depot mit der begründung " das wird schon wieder!" vollkommen falsch. die leichen bleiben bis auf wenige ausnahmen leichen. 90% verlust bedeutet 900% plus um den alten stand wiedre zu erreichen, 95% minus bedeutet 1900% plus um den alten kaufkurs wieder zuerreichen (nur überschlagen, weiß nicht ob ich richtig gerechnet habe!)! ist das mit den leichen zu erreichen?

      nehmen wir einmal m+s elektronik. eigentlich ein totalverlust, aber die leute klammern sich wie verrückt an diese aktie :"das wird schon wieder!" kann sich eigentlich jemand vorstellen, was ein vorläufiges insolvenzverfahren für einen it-dienstleister bedeutet? 500€ zugfahrkarten oder hotelkosten müssen von dem insolvenzverwalter genehmigt werden, auch wenn ein 20.000 € auftrag daranhängt! versuche einmal den zu erwischen für die genehmigung! bis dahin ist der auftrag storniert.

      also ohne nennung einiger aktien zur strategiebesprechung funktioniert die diskussion nicht.
      Avatar
      schrieb am 25.01.02 21:52:53
      Beitrag Nr. 164 ()
      @Hallo JoGa-bavaria

      Auf längere Sicht gesehen könnten Sie Recht haben. Aber bedenken Sie bitte. Solange Sie nicht wissen welche Anlagestrategie Sie sich eigentlich vorstellen können, ist es unerheblich, welche Werte Sie begutachten. Es gibt in fast jeder Branche dutzende wirklich gute. Mit dem Bezug auf Branchen haben Sie allerdings Recht. Natürlich wird ein risikobereiter Charakter, also Anleger, sich im Tech-Sektor, Bio-Sektor, usw..weitaus wohler fühlen als im Automobil-Sektor. Gar keine Frage! Und ich bin mir sicher dass all dies noch detaillierter zur Sprache kommen wird. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut oder ;)

      Aber genau so habe ich damals auch angefangen. Ich suchte mir die Branchen aus welche im am besten verstanden hatte und wählte mir hier die Marktführer aus. Nicht sehr einfallsreich, das gebe ich zu, aber für einen Anfänger wenigstens einigermassen durchdacht, da ich eine gewisse Streuung ins Depot brachte! Aber wenn Sie Ihre Branchen einmal gefunden haben ist es nur noch ein kleiner Schritt zu Ihrem Favoriten. Dann heisst es Zahlen studieren ohne Ende. Oder doch nur nach Chart oder aus dem Bauch heraus?


      @Hallo pantarhei

      Ihre Beschreibungen sind einfach köstlich. Haben Sie die denn selbst entworfen oder gibt es hierzu eine Quelle? Einfach toll-und das meine ich sprichwörtlich. Allerdings habe ich jetzt erst einmal ein kleines Problem. Nach diesen Charakterbeschreibungen habe ich ein Splitting Image, und nicht zu wenig. Vielleicht doch ein Teilgrund warum ich mich hin und wieder nicht richtig entscheiden kann, auf was ich in bestimmten Investitionen hinaus möchte? Bei manchen Werten habe ich hier absolut kein Problem damit. Bei anderen kann ich es gar nicht erwarten Sie so schnell als möglich wieder los zu werden, immer vorausgesetzt die Rendite stimmt! Das muss ich mir nun noch das eine oder andere mal genau durchlesen-in aller Ruhe.

      @Hallo Cabinda

      Sie haben natürlich zum Teil Recht. Es wird wohl doch so sein, dass es in der Natur des Menschen liegt zu suggestieren und auch wirklich Einfluss zu nehmen, im richtigen Leben und auf dem Parkett sowieso. Und wer spricht nicht überzeugend von einer Aktie welche er in seinem Depot hat? Wie sollte er auch das Gegenteil tun? Aber ich versuche schon nicht zu doll über die Stränge zu schlagen. Und wenn ich Statements über Shares abgebe versuche ich soweit als möglich fundamentals und nachweisbares hier ins Forum zu stellen. Wer nützt nun aber mehr. Der Charttechniker welcher einen klaren Aufwärtstrendkanal aufweisen kann, oder der Fundamentalist und technische Kenner der AG welcher genau erklären kann welche Produktpalette hier vorzuweisen ist und auf welchem Markt dieselben vertrieben werden können?

      @Hallo besserweis

      Die Dartmethode wäre nur schlecht wenn Sie ausschliesslich den Neuen Markt getroffen hätten ;) !

      Aber ganz ernsthaft. Angefangen hatte ich mit ca. 15% pro Titel meines Risikokapitals. Es wurden also erst einmal 6Titel ins Depot geholt, welchen noch Zuwachs bekommen sollten. Die SL´s setzte ich bei ca. 15% an. Wobei ich davon ziemlich schnell abgekommen bin. Es war doch schnell zu merken, dass bestimmte Werte sehr viel mehr Volatilität aufwiesen als andere. Gerade in Zeiten wie diesen, und hier bei marktengen Werten, können einige wenige Trades einen temporären Absturz von mehr als 15%verursachen. Deshalb setzte ich hier damals einen toleranteren SL. Wobei ich sagen muss dass ich heute von engen Titeln grunsätzlich die Finger lasse. Da ist Manipulation Tür und Tor geöffnet-gerade wenn die Stops in Frankfurt praktisch wie eine Fahne im Winde hängt! Und wenn Sie Pech haben können Sie nicht einmal Ihre Shares auf den Markt bekommen. Hat keinen Sinn in meinen Augen. Im Gegensatz zu Ihnen halte ich ein verbilligen immer in der Hinterhand. Sicherlich versuche auch ich so weit unten als möglich einzukaufen, aber wenn wir die letzten Monate so betrachten dachten wir öfters jetzt kann es nicht mehr billiger werden. Aber wer wäre jetzt besser gefahren. Derjenige welcher z.b. eine Siebel bei -15% ausstoppen lies und sie auch nicht nachkaufte, oder derjenige, welcher hier eingedenk dieses volatilen Titels den SL weglies um dann nach ca. 35%sinkflug nochmals zugegriffen hatte? Wir könnten hier jetzt hunderte anderer Titel nennen. In diesen Wochen waren normale Stops der Tod jedes Depots.

      Was ich sagen möchte. Ich mache solche Dinge natürlich abhängig vom psychologischen Umfeld in welchem wir uns befinden. Wenn sich der Markt in diesem Jahr, so meine Hoffnung, etwas beruhigt hat, dann werde ich wiederum meine Marken anders ansetzen als heute!

      Was mich in diesem Kontext interessieren würde besserweis. Setzen Sie die SL`s denn heute noch genauso ein wie zu Anfang? Und machen Sie prägnante Unterschiede, ob Sie einen grossen Wert vor sich haben oder einen engen? Hat die allgemeine Martpsychologie einen direkten Einfluss auf Ihre Vorgehen? Genau genommen macht es ja doch einen Unterschied, ob ein Wert in der allgemeinen Hysterie mal eben 15% Downgrade erfährt, oder ob dies in einem ruhigen Umfeld geschieht, wo der Anleger doch eher davon ausgehen kann dass hier fundamentals zu Grunde liegen.



      HM
      Avatar
      schrieb am 25.01.02 22:52:54
      Beitrag Nr. 165 ()
      nur um das richtig zu verstehen: mit dem satz

      ..."Aber genau so habe ich damals auch angefangen. Ich suchte mir die Branchen aus welche im am besten verstanden hatte und wählte mir hier die Marktführer aus. Nicht sehr einfallsreich, das gebe ich zu, aber für einen Anfänger wenigstens einigermassen durchdacht, da ich eine gewisse Streuung ins Depot brachte!" ... ist sicher jemand anderes gemeint.

      zu dieser kategorie gehöre ich nicht. börseninvestments gibt es bei uns schon lange. immer marktführer, oder firmen mit guter kapitaldecke und hervorragender marktpositionierung (natürlich noch einiges beiwerk wie stetige käufe und keiner weiß wer da kauft etc.). bestes beispiel: mannesmann! der mobilfunk boomte und mannesmann war life dabei (mit d2!). im rahmen der übernahmeschlacht war die bewertung aber einfach in utopische höhen vorgestoßen! logische konsequenz: raus aus der aktie aber stückweise um gewinne zu sichern und eventuelle kurssteigerungen noch mit zu machen. hat prächtig funktioniert!

      die strategie, die dahinter steckt ist einfach: gewinne im risikobereich abschöpfen und sicher investieren. damit liegt man gut. zu anderen strategien (spekulativen kann man nur greifen, wenn man sich beruflich mit börse beschäftigt. nemhen wir einmal die feiertage an denen gehandelt wird. um seinen saufbrüdern zu imponieren kauft väterchen vom trecker aus - schon ziemlich bierselig - über sein handy bei seinem direktbroker ein paar aktien vom nm. ziemlich geringer umsatz an solchen tagen! er tut das auch noch unlimitiert und wird ziemlich drauflegen, da profis nur auf solche anlegertypen warten!

      von uns kleinanlegern kann einfach keiner risikoinvestment durchführen (meine meinung, die auch falsch sein kann). also was ist die richtige strategie? überblickt eigentlich noch jemand die fülle der technischen neuerungen im high-tech bereich? kann jemand von uns sagen, ob diese ag auch wirklich mit diesem produkt einen durchschlagenden erfolg haben wird? das geht in der heutigen zeit nur dann, wenn das unternehmen eine gefestigte marktposition hat, bzw. wenn man selbst vom fach ist.

      bsp.: medizintechnik. welches gerät wird der renner? ehrlich gesagt habe ich keine ahnung. ich weiß nur, daß ein investment in diesem bereich für kleinanleger eigentlich nur bei medtronic in frage kommt. siemens hat auch eine hervorragende medizintechniksparte, aber der rest - bis auf kraftwerktechnik - ist nicht gerade gut. an dieser stelle kommt ge ins spiel. siemens hat 447.000 mitarbeiter bei einem umsatz von 78 miliarden € und einem gewinn von 3 miliarden €. ge hat 313.00 mitarbeiter bei einem umsatz von 150 miliarden € und einem gewinn von 15 miliarden €. ge erzielt also mit deutlich weniger mitarbeitern einen doppelt so hohen umsatz und einem fünfmal so hohen gewinn wie siemens. seit beginn an hat man gesagt ge sei zu teuer. immer und immer wieder. wer nicht gekauft hat war selbst schuld (irrtum vorbehalten!).jetzt greift ge siemens auf dem bereich des lukrativen kraftwerksbau, sowie der medizintechnik an beides übrigens immer mehr boomende bereiche (energieknappheit und medizinische versorgung).

      das sind so die gedanken, nach denen ich unsere anlageentscheidung treffe. wirkliche marktführer, an denen auch kein fond-manager vorbei kommt. daneben als sahnehäubchen hie und da einmal etwas spekulatives, wobei das fast überwiegend in die hose ging. waren nur kleine summen, aber immerhin. jda uniphase z.b. mit einem verlust von ca. 75% abgestoßen, da leider in der euphoriephase gekauft und einige der wenigen titel die nicht umgeschichtet wurden.

      es bringt nichts, wenn wir kleinanleger auf den großen geldsegen ("reich durch aktien") hoffen. das geht auch nur langsam, aber beständig. bsp. ich wurde immer belächelt wegen unsere "depotleichen" die dinger haben doch keinen turbo. was willst du denn mit solchen aktien. philip morris! um gottes willen, die haben doch keine performance. es müssen schon mindestens 500% pro jahr sein. die mache ich mit em.tv mindestens.

      tja. seit 1999 haben wir bis heute 117% plus mit solchen aktien wie philip morris harley etc. o.k. war ausergewöhnlich, das gebe ich zu. aber pm ist eine hervorragende wachstumsaktie, die lange unbeachtet blieb. hat übrigens nur noch wenig mit rauchen zu tun. ach so, dann ist da auch noch eine nestle. wer einmal durch einen supermarkt geht und sich die hersteller ansieht wird feststellen, daß vieles von nestle geht. ich möchte einmal den sehen, der aus dem supermarkt kommt, ohne irgendetwas von nestle in der tüte zu haben! das sind basisinvestments mit einer soliden struktur, die man haben sollte. darauf kann man sich verlassen. dazu kommt, daß jeder etwas von dieser branche versteht, wenn er mit offenen augen durch die welt geht.

      deshalb: welche strategie? lieber 10-15% pro jahr (bei uns im schnitt 25%)als die highflyer, die abstürzen. man holt sich eine blutoige nase!

      wir sind kleinanleger und kennen uns nicht gut genug aus um im konzert der großen mitspielen zu können.
      Avatar
      schrieb am 25.01.02 23:21:27
      Beitrag Nr. 166 ()
      Guten Abend,

      ich freue mich, dass meine charakterologischen Versuche auf Zustimmung gestoßen sind. :)

      @cabinda
      Von dem Zufrüh und Zuspät kann jeder ein Lied singen. Es kommt wohl darauf an, dass man in der Summe richtig liegt. Ein Verkauf wird zu unterschiedlichen Zeitpunkten gegensetzlich beurteilt. Oft erlebt man, dass nach dem Verkauf die Aktie weiter ansteigt und ärgert sich. Ein paar Monate später konsolidiert der Kurs und man denkt: Gut das ich den Braten gerochen habe. Nach weiteren 3 Monaten zieht die Aktie mit der Performance gleich, die man inzwischen mit anderen Werten erzielt hat, und nach einem Jahr erkennt man, das man hätte investiert bleiben sollen.
      Bei der Vielzahl meiner Trades lösche ich nach einem Verkauf erstmal die Aktie aus der Watchlist. Schlimmer, als entgangene Gewinne, ist die Verunsicherung, die sich auf die folgenden Trades auswirkt.
      Obwohl ich so eigentlich meinen Seelenfrieden bei meinen Aktionen behalte, hatte ich doch im letzten Jahr einen Verkauf, der mich wurmt. Bei Audi bin ich optimal zu 56 eingestiegen und war in dem miesen Umfeld froh, nach 2 Wochen 17% Gewinn realisiert zu haben. Wenn ich jetzt Audi bei 190 € sehe und ahne, das dies noch nicht das Ende ist, ist mir schon etwas wehmütig zu Mute.
      Ich denke, dass dabei die Marktlage eine Rolle spielt. Vor 6 Monaten war es in der Summe richtig, Gewinne früh zu realisieren. Im Moment sehe ich eine wachsende Robustheit von Aufwärtstrends, so dass ich aktuell Gewinne laufen lasse.
      Auch dabei, glaube ich, hilft die Erfahrung zu entcheiden, ob man versucht, das Top zu verkaufen oder per nachgezogenem Stop Loss Gewinne laufen läßt.
      Wenn die Positionsgröße es zulässt, entscheide ich mich für Teilverkäufe. Dann liege ich mit einer Hälfte immer richtig (und mit der anderen falsch).

      @JoGa
      Wenn ich dazu neigen würde, dann hätten mich deine Performance-Andeutungen neidisch gemacht. Offenbar segelst du schärfer am Wind! :D
      Um für dich einen Charakter zu entwerfen, müsste ich wissen, wie du es anstellst. Auf jeden Fall beeindruckt mich der rechtzeitige Wechsel von Hitec auf defensive Werte.

      @herr.motzki
      Diese Beschreibungen sind spontan in diesem Thread entstanden und bedürfen der Verbesserung.
      Es wird sich im Verlauf der Diskussion zeigen, ob Ihre Splittingprobleme zu einem neuen Charaktertyp gehören oder ob Sie gleichzeitig mit unterschiedlichen Strategien arbeiten.

      Gute Nacht und ciao

      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 25.01.02 23:42:56
      Beitrag Nr. 167 ()
      hallo pantarhai,

      nun die beschreibung ist ganz einfach, lieber der spatz in der hand, als die taube auf dem dach; die fliegt nämlich allzu oft weg.

      wie ich es anstelle. ganz einfach: immer wenn mir die steigerungen zu rasant werden und die bewertung überhaupt nicht mehr mit den bilanzzahlen und wachstumsraten (bzw. kgv oder pgv) übereinstimmt ist für mich der punkt gekommen, an dem ich aussteige (hoffentlich außerhalb der spekulationsfrist), bzw. umschichte. du mußt wissen, ich kenne mich von berufswegen mit bilanzen und wirtschaft etwas aus und weiß, wann gefahr besteht, vom boden abzuheben. das habe ich manchmal selbst gesehen.

      scharf am wind?! ne in keinem fall. rein logische erwägungen. wenn alle kaufen ist der punkt gekommen an dem horrende überbewertungen eintreten und es zeit wird vorsichtig zu werden. oder glaubst du, ich würde den größten teil meiner, bzw. unserer gewinne freiwillig wieder hergeben? börse kann als kleinanleger einfach sein! vermögenssicherung statt performance. wie gesagt 10% pro jahr tun es auch (noch dazu steuerfrei). da srteckt übrigens auch ein haken. zu kursverlusten der kleinanleger kommt jetzt noch das FA hinzu. die steuerfahndung läuft auf hochtouren.

      ich habe eben die erfahrung gemacht, daß es mit defensivwerten am besten geht. noch dazu wenn man von spekulativ in diese werte umschichtet. die gewinne sind da und werden gesichert statt sie im falle eines high-tech-crashs zu verbrennen. denkt daran: nahrungsmittel braucht jeder und wenn es sich noch dazu um profitable konzenre handelt ist das die beste vermögenssicherung, bzw, gewinnsicherung. genauso sieht es mit z.b. mit kosmetik aus. unterschätze niemals die eitelkeit der frauen. damit meine ich lòreal, die seit jahren richtig gut performen.

      wenn dann ein lebensmittelkonzern noch dazu seine marke etablieren kann und mit der marke geld verdient, während er mit den gleichen produkten im billigsegment seine produktionskosten deckt, dann läuft dieser konzern.

      wußtest du, daß man bei aldi mövenpick und käfer kaufen kann? genauso handelt z.b. lòreal (le club de createur de beaute) oder beiersdorf.

      ich würde unser anlageverhalten so bezeichnen: technisch orientiert mit abbau der großen gewinne und sicherung.

      so jetzt bist du dran. welcher typ sind wir?

      p.s. mit wir meine ich meine frau
      Avatar
      schrieb am 25.01.02 23:45:19
      Beitrag Nr. 168 ()
      nochmals sorry, soll heißen

      pantarhei!

      namen falsch zu schreiben ist im gesellschaftlichen und geschäftsleben einer der unschönsten dinge die man tun kann.
      Avatar
      schrieb am 25.01.02 23:56:35
      Beitrag Nr. 169 ()
      @Hallo JoGa-bavaria

      Ihre Eingangsfrage bezüglich meines Statements verstehe ich wirklich nicht? Was meinen Sie damit dies wäre jemand anderes und schon gar nicht Sie? Ohne Anzüglichkeiten jetzt-ich kapiere das wirklich nicht?Bitte nochmals erläutern! Um einige Ihrer Worte zu unterstreichen habe ich einmal von mir geäusserte Worte, ganz zu Anfang nochmals reingestellt.

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Jedenfalls wurden dort 10Jahres-Charts abgebildet. Eine feine Sache. Wenn eine AG über einen solchen Zeitraum erfolgreich gewesen ist, sollte dies wohl auch die nächsten Jahre erreichen oder? Meine Wahl für diese Titel war also genau genommen zwingend. Einen Bericht fand ich besonders erwähnenswert. Dort wurde nämlich dargestellt, warum eine Generel Electric gegenüber einer Siemens so outperformed ist.

      Und als ich dort las wieviel ein Mitarbeiter von GE gegenüber einem von Siemens generierte, wusste ich, warum amerikanische Firmen erfolgreicher waren. Natürlich war es kein Zufall dass ich ausschliesslich Titel aus den USA kaufte. Und dass hier die Marktführer genommen wurde war einleuchtend. Sie wurden es weil die AG offensicht ein gutes Management ausweissen konnte.

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Diese AG gab es niemals günstig seit ich sie kenne. Und wird es auch niemals geben. Und auch ich habe diese Share natürlich als Basisinvestment im Depot. Und genau diese Share ist eine der wenigen welche "nicht" mit einem SL ausgestattet ist. Im Gegenteil kaufe ich bei Schwäche sugzessive dazu! Ausnahmen bestätigen die Regel oder wie war dies nochmal? Jedenfalls kann ich hier wirklich nicht klagen, und dies ist selten genug in diesen wüsten Zeiten!

      Sie haben natürlich Recht damit, wenn Sie zurecht beklagen, wer denn nun eigentlich wirklich in der Lage ist eine AG und vor allem Ihre Produktpalette adäquat zu beurteilen? Wenigstens bis zu einem Punkt, wo Sie sogar einem Freund guten Gewissens raten könnten, diese Share zu kaufen. Sehr-sehr schwierig. Unmöglich ist dies aber weisgott auch nicht. Ich denke auch hier alles eine Sache des Charakters.

      Der eine möchte es ganz genau wissen, während der andere mit dem Mainstream schwimmt! Ob der Kenner der Produkte allerdings hier erfolgreicher agiert vermag ich nicht wirklich zu beurteilen. Allerdings sollte man meinen, dass jemand der mehr recherchiert, auch mehr Sicherheit in seinen Investments haben sollte. Oder wie ist hierzu Ihre Meinung?

      @Hallo pantarhei

      Ich bin wirklich sprachlos. Das haben Sie selbst entworfen-zu unser aller Freude! Tolle Leistung, das muss ich jetzt doch einmal erwähnen. Und vor allem mit einem guten Schuss Komik. Der ist doch wohl nicht zufällig hier eingeflossen oder ;)

      Allen eine schöne Nacht wünscht

      HM
      Avatar
      schrieb am 26.01.02 00:18:22
      Beitrag Nr. 170 ()
      hallo herr-motzki,

      zunächst, der der mehr recherchiert wird zwangsläufig immer der erfolgreichere sein. das war schon immer so und wird immer so sein. nur kostet richtige recherche geld!

      i8nformationen aus dem medizintechnik sektor hole ich mir von ingenieuren und ärzten zugleich. die können am besten sagen, welches gerät den durchbruch schafft, bzw. sich enorm verbessern wird. ich kann es nicht!

      das statement habe ich so verstanden, daß ein setzen auf marktführer nicht sehr einfallsreich ist. das mag sein, aber genau damit kommt unsere depotperformance zustande. mit marktführern meine ich die wirklichen, nicht die selbsternannten. von letzteren gibt und gab es jede menge. aber ohne marktmacht läuft es nicht. bsp. SAP. die sind wirklicher marktführer. kommt ein anderer daher, der meint auf einem nebengebiet von SAP marktführer zu sein. wird er sich ganz schnell umschauen müssen. er kann gar nicht schnell genug reagieren, wie er von den großen überrannt wird.

      meine meinung: allein auf die marktführer setzen ist falsch, aber man sollte das fast ausschließlich tun und nur wenig in den spekulativen bereich. nehmen wir microsoft. die marktmacht ist so gefestigt, daß keiner mehr an den mehr schlecht als rechten produkten vorbeikommt. alle versuche diese firma zu bezwingen sind gescheitert. microsoftinvestments kamen aber erst in frage, als sich die marktbeherrschende stellung abgezeichnet hat. zuvor war diese aktie spekulativ und empfahl sich allenfalls als kleine beimischung.

      meiner meinung nach kann der kleinanleger nur so an der börse gewinnen.
      Avatar
      schrieb am 26.01.02 00:56:54
      Beitrag Nr. 171 ()
      @Hallo JoGa-bavaria

      Das war ein Missverständnis. Im Gegenteil halte ich sehr viel von Marktführern. Es gibt genug Gründe warum sie es wurden und vor allem warum sie es immer noch sind. Ohne Top-Management ist dies über einen Zeitraum von mehreren Dekaden überhaupt nicht möglich. Der Wettbewerb schläft nie!

      GE ist die letzten Jahrzehnte nicht aus Zufall so gelaufen. Und ich sagte einmal in einem anderen Thread das gegen GE eine Siemens ein Loser ist, und dies meine ich auch heute noch so, wenn auch nicht in allen Bereichen. Aber beim Chartvergleich über die letzten 10-15Jahre wird der Unterschied eklatant, aber dadurch keineswegs ungerecht!

      Der Medizin-Bereich ist einer meiner nächsten Sektoren welchem ich mich mehr zuwenden möchte. Wenn hier nicht die Zukunft zu Hause ist wo dann? In einigen Jahren werden Sie nichts finden wo die Menschen mehr ausgeben werden als für ihre Gesundheit. Das sind jetzt schon Fakten. Und ein Ende ist nicht abzusehen.

      Aber alles weitere zu einem späteren Zeitpunkt. Ich muss jetzt schlafen. Die Wochen war hart genug-auch ohne Börse. Ich muss nämlich noch immer täglich zur Arbeit. Nicht dass ich es nicht gerne machen würde, aber offensichtlich fehlt mir zum Reichtum noch ein gutes Ende ;)

      Eine gute Nacht wünscht

      HM
      Avatar
      schrieb am 26.01.02 15:56:37
      Beitrag Nr. 172 ()
      @besserweis

      Ich kaufe Dir gerne ab, das Deine Strategie in den letzten 3 oder 5 Jahren erfolgreich war.

      Für die Zukunft kann ich mir zwei gegenläufige Entwicklungen vorstellen:
      1. Immer mehr Anleger werden überzeugt und folgen deinen Ratschlägen, dadurch wird diese Strategie zur sich selbst erfüllenden Prophezeiung :eek:
      2. Die Institutionellen kommen durch Chartsanalysen dahinter und tricksen Dich aus.:(

      Dein Beispiel mit dem Topf trifft auch meine Überzeugung. Daher auch meine opportune Behauptung , es gibt keine erfolgreiche Strategie. Statistisch gesehen kann ein Durchschnittanleger von dieser Erkenntnis am meisten profitieren .

      MfG

      :cool:berossi
      Avatar
      schrieb am 26.01.02 16:57:12
      Beitrag Nr. 173 ()
      Hallo JoGa-bavaria,

      Ich weiß nicht, ob mir euer Anlagestil vertraut genug ist. Vielleicht entwirfst du den Charakter besser selbst.
      Einiges erinnert mich jedoch an Bekannte, die schon wesentlich länger als ich an der Börse Erfolg haben. Ich will mal versuchen, diese zu charakterisieren.

      5. Kreuzahrt für 2 Personen
      Ziel: den erreichten Wohlstand sichern und genießen
      Aktienauswahl: Shopping macht Spaß! Zwischen Wellnessbereich, Boutiquen und Duty Free lässt sie sich von ihrem untrüglichen Gespür für die Attraktivität starker Marken leiten. "Das ist zwar etwas teurer, aber solide und chique!"
      Er begleitet sie wohlwollend und achtet auf ein angemessenes Preis-Leistungsverhältnis. Ab und an gönnt er sich ein Handy, Palm Top oder das neuste technische Spielzeug.
      Markt: internationale Blue Chips, Marktführer
      Risikomanagement: Qualität, Qualität, Qualität
      Anlagedauer: mittel bis lang
      Anzahl der Positionen: mittel
      Cashquote: gering
      Verkäufe: Ihr gefällt die neue Lollektion nicht so gut. Er findet die neuen Preise überzogen.
      Verhalten bei fallenden Kursen: Nachkauf (er:"XY ist auf diesem Niveau ein Schnäppchen" ) oder Abwarten (sie: "Schatz, das musst du langfristig sehen." )
      Aufwand: mittel
      Tugenden: geschmackssicher, preisbewußt, entspannt
      Schwächen: bequem, mangelnder sportlicher Ehrgeiz


      Schönes Wochenende und ciao

      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 26.01.02 17:50:35
      Beitrag Nr. 174 ()
      hallo pantarhei,

      stimmt, aber irgendwie auch nicht. kreuzfahrt ist zu langweilig. ein bißchen mehr aktion darf es schon sein.

      die 10% jahresperformance sind minimalziel. ich versuche immer 25% zu erreichen. hmmm mangelnder sportlicher ehrgeiz paßt auch nicht ganz. es geht einfach um zu viel, um das vermögen, das man sich aufbaut, zu riskieren. deshalb auch basisinvestment mit spitzen (zur zeit nur eine). schließlich möchten wir im alter auch noch etwas von unserem geld haben und nicht sagen müssen: man, wenn wir damals doch nur weniger in diese misttitel gesteckt hätten.

      noch etwas zum medizinbereich: das ist der typische bereich, in dem wir uns meinen auszukenne, in wirklichkeit aber keine ahnung haben. jeder der krank wird, weiß was er hat. er weiß aber nicht, was heilung verspricht. bsp. grippe: hier gibt es kein heilmittel, sondern nur linderung.

      das kann man auf den medizintechniksektor übertragen. ich habe einfach keine ahnung, welche produkte in zukunft einschlagen werden. also verlasse ich mich auf die alteingesessenen und beschäftige mich nur am rande mit neuen teilen hieraus; z.b. nanotechnologie. das thema interessiert mich brennend, ich wüßte aber beim besten willen nicht, welche entwicklung sich hier durchsetzen wird, welche firma das beste produkt auf den markt bringt. also lehne ich mich zurück und warte ab, bis sich einer herauskristalisiert. vielleicht die ein oder andere spekulation mit wenig geld, das war´s auch schon.

      ach ja, dann hatte herr.motzki noch die sache mit dem management angesprochen. vollkommen richtig, aber unwahrscheinlich schwer in der beurteilung. ich kann eigentlich nur vermuten wie gut ein management ist und das der könig sich seine nachfolger heranzieht. bsp. ge. hier hat walsh den immelt herangezogen und nach seinen ideen geformt. das lief meines wissens bei ge immer schon so.

      wie ich das management beurteilen sol weiß ich nicht. nur so viel, daß ich gegenüber wirtschaftsführern, die so auftreten wie die haffa-brüder, immer schon sehr skeptisch war. in diesem punkt hatte ich mich übrigens in herrn plattner getäuscht. der war mir auch suspekt, hat aber wirklich etwas drauf.

      so in diesem sinne, macht noch etwas aus euren abend, wir tun es
      Avatar
      schrieb am 26.01.02 22:01:07
      Beitrag Nr. 175 ()
      Ich kopiere hier mal einen Ausschnitt aus einem hervorragenden Newsletter herein, der sich am Rande auch mit dem Thema "Strategie" beschäftigt und den Möglichkeiten des Kleinanlegers zur Informationsbeschaffung. Auch wenn der Schwerpunkt woanders liegt, was aber auch nicht ganz uninteressant ist. Und auch wichtig, nämlich die Frage von Bilanzkosmetik, gegenseitiger Abhängigkeiten (bis zur Korruption) auch in funktionierenden Martkwirtschaften und so weiter. Alles sehr erhellend und irgendwann werde ich mich hier auch wieder mehr mit eigenen Beiträgen beteiligen. Zur Zeit habe ich aber beruflich sehr viel zu tun und bin froh, daß mir nicht nur das Hobby "Aktien", sondern auch der Beruf so viel Spaß macht, daß es zwar anstrengend ist, aber eben nicht quälend.
      Und am Ende des hereinkopierten Ausschnitts werde ich noch kurz einen Zusammenhang zu diesem Thread herzustellen versuchen.

      Der Newsletter wurde von mir schon mehrfach im "Erfahrung gefragt"-Thread von aktienfilter empfohlen, noch ist er kostenlos, aber im 2. Halbjahr wird er kostenpflichtig werden. "iWatch" auf www.ekip.de:



      "ENRON

      Wirtschaftspruefer sind die Prostituierten der Wirtschaft. Anwaltskanzleien fungieren als Messdiener. Entschuldigen Sie bitte diese harten Worte, jedoch wer genauer hinsieht wird gewisse Parallelen nicht leugnen koennen.
      Enron ist Opfer des eigenen Systems geworden. Das System, das Unternehmen eigentlich schuetzen sollte, wurde "kreativ" genutzt, um die stets hohen Ansprueche der wichtigsten Partner zu erfuellen. Jeder von Ihnen, der im Dienstleistungsgeschaeft taetig ist, weiss, wie maechtig ein Grosskunde fuer den eigenen Betrieb werden kann. Wie sehr man sich bemueht, den Grosskunden zufrieden zu stellen, denn haeufig ist allein ein Kunde bereits ausreichend, um den Geschaeftsbetrieb am Laufen zu halten.
      Fuer die Wirtschaftsprueefer von Arthur Anderson war Enron ein solcher Grosskunde. Fuer die Anwaltskanzlei Vinson & Elkins ebenso. Fuer Enron war sicherlich die Boerse der grosse Partner, der die Finanzierung des Unternehmens sicherstellt. Vor einigen Jahren waren die Beteiligten auch vermutlich unabhaengig voneinander.
      Hier meine Theorie, wie alles angefangen haben koennte: Eines schoenen Quartals konnte Enron die Erwartungen der Wall Street nicht erfuellen. Zu hoch waren die Verluste, die aus einem bestimmten Geschaeft entstanden waren.
      Ein findiger Bilanzbuchhalter und sein Freund bei Anderson trafen sich am Wochenende und erstellten ein Konstrukt. Beispielsweise wurde eine Firma gegruendet, die Gewinne stets an Enron abfuehrt, Verluste jedoch selber tragen muss. Enron kann im Falle von Verlusten diese Beteiligung als Sonderbelastung abschreiben und aus dem "Pro forma" Ergebnis herausrechnen. Der Wall Street wird ein
      - abzueglich Sondereffekte - sauberes Ergebnis praesentiert und das Finanzsystem von Enron bleibt im Lot.
      Im Lot heisst, das "Credit Rating" bleibt gut und Enron kann sich weiterhin zu guenstigen Zinsen am Markt durch die Ausgabe von Anleihen Liquide Mittel beschaffen. Der Boersenkurs bleibt auf einem hohen Niveau, so dass genuegend Sicherheiten fuer weitere Finanzierungen vorhanden sind.
      Ein weiterer Aspekt dieser "Erfolgsstory" ist nicht zu vergessen: Der Wirtschaftspruefer von Anderson kann ploetzlich zwei Unternehmen pruefen und strahlt in seinem Hause mit einem Umsatzwachstum, welches fuer Anderson, ebenfalls wiederum boersennotiert, auch wichtig ist. Er erhaelt ein Lob von seinem Chef mit den Worten "weiter so".
      Und was ist schon dabei? Dieses Konzept ist am Rande der Legalitaet und dadurch ja noch okay. Und ausserdem haben die beiden Freunde vereinbart, dieses Konzept nur einmalig anzuwenden und anschliessend wieder einzustampfen um gerade einmal eine kurze Schwaecheperiode zu glaetten.
      Aber die aufmunternden Worte des Anderson Chefs und vor allem die dadurch gestiegenen Erwartungen fuer die kommende Periode setzen den Anderson Pruefer unter Zugzwang und mit seinem Freund durchforstet er schliesslich weitere Bereiche, um die Bilanz von Enron noch schoener zu machen und das eigene Geschaeft voranzutreiben.
      Einmal erfolgreich etabliert wird dieses System zum Selbstlaeufer. Es spricht sich herum und weitet sich aus. Schnell ist man an einem Punkt angekommen, wo man dieses System nicht mehr so einfach Rueckgaengig machen kann. Fuer Anderson wuerde dies einen Umsatzeinbruch bedeuten, fuer Enron ein Sturz der Kreditwuerdigkeit und damit Entzug von liquiden Mitteln und letztlich Insolvenz.
      Es ist leicht nachzuvollziehen, dass kein Mitarbeiter ein solches Drama verantworten moechte. Solange es laeuft macht man wohl besser mit. Um so bewundernswerter ist das siebenseitige Schreiben der Mitarbeiterin, die dieses System durchschaut hatte und dessen Folgen aufzeigte. Sicherlich war es ihr bewusst, dass dieser Schritt das Ende ihrer Karriere bedeuten wuerde. Die US-Behoerden ermitteln nun. Der Chef von Enron, Kenneth Lay, ist am Mittwoch zurueckgetreten. Er nannte als Grund fuer seinen Ruecktritt die Probleme, die er mit den Behoerden habe. Eine Rettung des Unternehmens sei nur von jemanden zu bewerkstelligen, der sich hundertprozentig auf diese Aufgabe konzentrieren koenne. Er sei aufgrund der Untersuchungen mehr mit der Vergangenheit beschaeftigt, denn mit der Zukunft.
      Am Freitag gab es dann einen neuen tragischen Hoehepunkt. Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende John Clifford Baxter veruebte Selbstmord. Augenscheinlich kam er zu der Ueberzeugung, dass er das in ihn gesetzte Vertrauen fuer die Kontrolle des Enron Konzerns nicht gewissenhaft ausgeuebt, um ein solches Drama rechtzeitig abzuwenden und damit die Existenz von tausenden von Mitarbeitern aufs Spiel gesetzt hat.
      Sicherlich der falsche Schritt. Es gibt bei einem solchen System niemals nur einen, der das zu verantworten hat.
      Falsch war es auch seitens Anderson, eine Heerschar von Mitarbeitern in die Raeume von Enron zu schicken und belastendes Material schreddern zu lassen. Natuerlich ist es unangenehm, wenn spaeter auf Vertraegen handschriftliche Bemerkungen gefunden werden wie "Ken sagt, wir muessen dies so tun" oder aehnliches.
      Aber genauso wie die Verantwortung fuer die tausenden von Mitarbeitern bereits beim Pruefen missverstanden wurde, so wird nun auch noch alles Beweismaterial vernichtet, damit am Ende nicht eine Aufklaerung inklusive der moralischen Verfehlungen stattfinden, sondern hoechstens ein pauschales Strafmass festgesetzt werden kann.
      Eines ist offensichtlich geworden: Kontrolle und Aufsicht sind nur Makulatur, solange alle Beteiligten demselben System, der Boerse bzw. dem nicht endenden Wachstum, dienen. Genau an dieser Stelle muss das System veraendert werden. Es helfen keine strengeren Vorschriften oder weiter gefassten Kontrollen, sondern der Interessenkonflikt muss beseitigt werden.

      FRAGWUERDIGE EFFIZIENZ DER MODERNEN BOERSENLANDSCHAFT

      Das Internet hat es vielen Privatanlegern ermoeglicht, aehnlich professionelle Informations- und Handelssysteme wie institutionelle Anleger zu nutzen. Dadurch sollte sich, nach der strengen volkswirtschaftlichen Theorie, der Markt in seiner Effizienz steigern, denn Information und Reaktionsgeschwindigkeit wurden signifikant erhoeht. Wie passen jedoch die sich haeufenden Katastrophen wie die Internetspekulationsblase, die Long Term Capital Management (LTCM) Krise oder die Enron Pleite in diese effiziente Welt?
      1998 hatte ein Haendler von LTCM ein System entwickelt, das ihm ueber einen langen Zeitraum sicher eintraegliche Gewinne bescheren wuerde. Er handelte erfolgreich nach diesem System mit immer groesseren Betraegen bis sich dieses System selbst obsolet machte und binnen weniger Wochen zu Milliardenverlusten fuehrte, die das weltweite Finanzsystem in Straucheln brachte. Die Boersen brachen ein, nur eine konzertierte Aktion mehrerer Notenbanken konnte Schlimmeres verhindern.
      Es folgte die groesste Spekulationsblase der Neuzeit: Das Internet werde, so die Marketingtrommeln, ungeahnte Produktivitaetssteigerungen herbeifuehren. Prinzipiell ist dies auch richtig, jedoch rechtfertigt dies nicht Aktienkursgewinne von mehreren hundert Prozent p.a. ueber mehrere Jahre hinweg. Die Spekulationsblase zerplatzte schliesslich im Maerz 2000 und fuehrte zu Kursverlusten von 40% in Blue Chips, 60% in Technologiewerten und ueber 90% in Internetaktien. Nie zuvor wurde innerhalb von nur 18 Monaten weltweit soviel Boersenkapital vernichtet.
      Und nun die Enron-Pleite: Dem Management wird vorgeworfen, seine Anleger nicht rechtzeitig ueber den Ernst der Situation aufgeklaert zu haben. Bilanzverschoenerungen durch die in Mode gekommenen Pro forma Ergebnisse fuehrten dazu, dass eine ganze Nation inklusiv Fondsmanager, Wirtschaftspruefer und anderer Partner mit einem nicht angebrachten Vertrauen Enron gegenueber traten. Sogar Praesident Bush ist in diesen Falls verwickelt. War die groesste Pleite der USA wirklich nicht vorhersehbar?
      Doch. Aber niemand moechte das, das ist das Problem. Es wird Unternehmen nicht schwer gemacht, ein wenig zu Schoenen. Das Problem, mit dem die Boersenkultur zuerst einmal fertig werden muss ist, dass die Boerse keine Einbahnstrasse mehr ist. Die Kurze Reaktionszeit fuehrt dazu, dass antizipierte Entwicklungen sofort im Kurs umgesetzt werden. Es gibt jedoch noch keinen funktionierenden Mechanismus, um anschliessend den Ausstieg aus dieser Aktie einzulaeuten.
      Das Internet ermoeglicht es jedem, Dinge zu veroeffentlichen. Das Internet ermoeglicht es jedem, sich Informationen zu beschaffen. Es muss jedoch noch ein Lernprozess stattfinden, die richtigen und verlaesslichen Informationen herauszufiltern. Anschliessend muss auch noch gelernt werden, wie man mit den richtigen Informationen richtig umgeht.
      Wenn beispielsweise ein Analyst ein 12-Monatsziel von $100 ausspricht, dann ist es heutzutage ueblich, dass dieser Kurs auch binnen weniger Tage erreicht wird. Dass dieser Kurs fundamental jedoch erst in 12 Monaten gerechtfertig ist, so der Analyst, interessiert den Anleger von heute kaum.
      Es besteht also trotz verbesserter technologischer Moeglichkeiten noch immer keine annaehernd effiziente Boerse. Jedem Anleger muss dies bewusst sein. Kurse von heute werden weniger bestimmt durch ihren fairen Preis. Heute ist die Psychologie, das Timing als auch das Vertrauen in eine Aktie weitaus wichtiger. Langfristige Aktienanlagen sind in der heutigen Zeit riskanter als frueher. Erfolgsversprechender sind Anlagen mit mittel- oder kurzfristiger Perspektive.
      Uebrigens: Die US-Boerse ist der Deutschen Boerse dennoch bereits Schritt voraus: In den USA sind Leerverkaeufe, die Kursuebertreibungen effizient und schnell abbauen, auch Privatanlegern erlaubt, in Deutschland noch nicht. Es muss sich meiner Ansicht nach eine Kultur entwickeln, das Selbstverstaendnis entwickeln, dass eine Verkaufentscheidung genauso sorgfaeltig vorbereitet werden muss, wie eine Kaufentscheidung, wenn nicht sogar sorgfaeltiger."


      Kurz gefaßt EIN wichtiger Schluß aus diesem Text: gerade weil der Kleinanleger diese Mauscheleien nicht erkennen kann, auch nicht bei großen Unternehmen, sollte man gerade bei diesen die Charttechnik nicht vernachlässigen. Sie wird wahrscheinlich die einzige Möglichkeit - jedenfalls bei umsatzstarken Aktien - sein, die Folgen jedenfalls klein zu halten und nicht bis zuletzt am "gesunden" Unternehmen festzuhalten.
      Denn wenn diese Dinge, die dort m.E. sehr plastisch geschildert sind, einerseits für alle Beteiligten zunächst von Vorteil sind und deshalb weitergeführt werden, obwohl immer mehr Leute involviert sind - der Vorteil ist andererseits der, daß auch eine immer größere Anzahl von Leuten "böse Vorahnungen" bekommt, was die Folge sein könnte - und die Aktie lieber nicht mehr anfaßt...was man am Chart erkennen sollte.
      Wer sich mit Bilanzen auskennt, sollte sich eventuell zusätzlich bei von ihm beobachteten AGs intensiver mit dem Thema: "pro-Forma-Abschreibung" und "Bilanzkosmetik" beschäftigen.
      Avatar
      schrieb am 26.01.02 22:21:02
      Beitrag Nr. 176 ()
      und zum Unterstreichen des letzten Absatzes noch der Chart von Enron, sofern es mir gelingt, ihn hier reinzukopieren:




      Tatsächlich. Geschafft!!!
      Ich denke, es hätte schon einen Unterschied gemacht, ob man für seine Aktie noch 70 (1. starker Absturz), von mir aus auch 30 (zweiter starker Absturz) oder sogar nur 20 (dramatischer Absturz im Oktober) $ bekommen hätte oder eben nur noch 50 ct...gerade das hohe Volumen beim letztgenannten Absturz ist mehr als aussagekräftig.
      Avatar
      schrieb am 26.01.02 22:28:41
      Beitrag Nr. 177 ()
      Hi All,

      ich möchte mich auch mal wieder in die Diskussion um Anlagestrategien einbringen.

      Wie aus meinen vorherigen Postings ersichtlich ist, habe ich einen straken psycholgischen Ansatz, der aber auch fundamentale Betrachtungen nicht ausschließt. Meiner Ansicht kann an der Börse niemals der "faire" Unternehmenswert eines Unternehmens festgestellt werden und somit gehandelt werden. Dies ist vielleicht auch das was mich an der Börse so reizt.

      Meine "primäre" Anlagestrategie läst sich als sich vielleicht als die des Contrains umschreiben. Ich versuche Übertreibungen (nach oben oder unten) an der Börse zu erkennen. Womit wir wieder beim Ei des Kostolany wären.

      Bis dato sind dies die sehr platten allgemeinen Aussagen. Welche ich aber an 1 oder 2 Beispielen meiner aktuellem Investments erläutern möchte, auch auf die Gefahr hin das jetzt eine Diskussion über einzelne Werte beginnt.

      Ich fange am besten mit einem Wert an, der uns allen geläufig ist. Die Deutsche Telekom:

      Warum habe ich mich für ein Investment im Bereich der Telekomuniktion entschieden?

      Telekumminikation ist ein elementarer Bestandteil unseres täglichen Lebens. Oder wer von uns kann sich noch ein Leben ohne Telefon und Internet vorstellen?
      Desweiteren ist die erste Euphorie (Hype) verflogen und heute ist der Fokus auf die Probleme dieses Sektors gerichtet. (Schulden, verzögerung UMTS, rechnet sich UMTS überhaupt? usw.) Dieses Verhalten erinnert mich doch immer sehr stark an das Verhalten nach einer entäuschten Liebe. Wo ,die meisten, nach beendigung der Beziehung auch nur noch das negative am ehemaligen Partner sehen und nicht mehr die positiven Seiten. Zumindest in der Anfangszeit, der Zeit des schmerzes. Wieso und weshalb habe ich mich in Ihn oder Sie verleibt usw wird dann sehr gerne verdrängt. Das gleiche Verhaltensmuster erkenne ich Momentan in Bereichen der Telekomminkation. Es wird - sehr Einseitig- über die Probleme dieses Sektors diskutiert und relative wenig über die Chancen dieses Sektors. Aufgrund dieser "Tatsachen" ist meiner Ansicht nach dieser Sektor im Augenblick eher Unterbewertet als Überbewertet.

      Warum habe ich mich für einen Telekommunikationsdienst Anbieter und nicht für einen Ausrüster entschieden?

      Meiner Ansicht nach ist der Prozess der Marktbereinigung im Bereich der Dienstanbieter wesentlich weiter fortgeschritten als im Bereich der Ausrüster. Dadurch hat sich deutlich das Angbots- und Nachfrageverhalten zugunsten der Dienstanbieter verschoben. Dies entsteht durch den Wegfall ehemaliger Konkurrenten (z.B: Teldafax, Gigabell, Fusion Mobilcom/ France Telekom usw.). Deswegen haben die verbleibendendie Dienstanbieter eine größere Marktmacht (Position) gegenüber Ihren Zuliefern (Ausrüstern) und Endkunden. Was mittelfristig eher zu steigenden Profiten bei den Dienstanbietern führen wird.

      Waum habe ich mich für die Deutsche Telekom und nicht für Vodafone, France Telekom oder Telefonica entschieden?

      Zu Vodafone.
      Meiner Ansicht nach haben mittelfristig Systemanbieter (Festnetz-, Mobilfunk-, Internetanbieter) immer Vorteile gegenüber Spezialanbietern. Da viele Firmen sowie Privatkunden doch eine Lösung aus einer Hand bevorzugen. Ein Ansprechpartner für alle Probleme. (Auch wenn dies wie Hohn in Bezug auf die DTE und deren Hotline anhört.) Deswegen haben Spezialanbieter (wie Vodafone) immer das eine Problem. Sie müssen auf Dauer deutlich "billiger" ein Produkt anbieten um Ihre Kunden bei der Stange zu halten. Weswegen soll ich, bei vergleichbaren Leistungen, mir 3 unterschiedliche Anbieter haben, wenn nicht wegen der Kosten? Da sind wir dann aber bei des Pudelskern. Sie müssen auf Dauer einen nenneswerten Preisvorteil gegenüber Systemanbietern erzielen! Was ziemlich schwer ist.
      Dies möchte ich noch kurz an einem Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit erläutern, dem Internet. Als ich 1998 ins Netzging fazinierte mich das Internet von Anfang an, hatte aber den Nachteil der relative hohen Kosten. Ich hatte in meinen Anfangesmonaten relative hohe Telefonrechnungen 500.- DM aufwärts. Deswegen beschäftigte ich mich stark mit den Preisen der Unterschiedlichen Anbietern. Wer verlangt wieviel zu welchen Zeiten. Dadurch habe ich dann die Anbieter, wie meine Unterwäsche gewechselt (Naja, meine Unterwäsche habe ich doch wesentlich öfters gewechselt). Aber im laufe der Zeit kam es zu einem starken Preisverfall. Von ca. 20.-DM zu 1.50 DM die Stunde Internet. Somit reduzierte sich für mich der Anreiz meine Zeit in die Suche nach dem günstigsten Anbieter stecken. Dann kam DSL und die DSL Flatrate der Telekom. Seit dem habe ich ein Angebot mit dem ich halbwegs zufrieden bin. Und ob ich jetzt 5-10 Euro im Monat mit einem anderen Angebot Sparren kann, steht für mich in keinem Verhältnis zum Aufwand. Deswegen stellt sich für mich die Frage ob Vodafone auf Dauer seinen Preisvorteil (und somit seine Marktposition) aufrecht erhalten kann? Da ich dieses verneine kommt für mich Vodafone nicht in Frage.

      Zu France Telekom:
      Die France Telekom hat meiner Ansicht nach ein anderes Problem: Ihre geographische Lage. Denn die France Telekom ist eingeklemmt zwischen 2 sehr starken Konkurrenten. Im Süden die Telefonica und im Osten die deutsche Telekom. Diese Konkurrenten haben gegenüber der France Telekom den Vorteil eines nicht so stark umkämpften Hinterlandes. (Telefonica > Südameika; Telekom > Osteuropa) Deswegen werden beide auf Dauer der France Telekom überlegen sein. Wie ein 2 Frontenkreig ausgeht kennen wir ganz gut aus unseren eigenen jüngeren Vergangenheit.

      Zu Telefonica:
      Abgesehen einer gewissen Skepsis gegenüber dem Engament der Telefonica im G3 Konsortium und bei Quam, stehe ich diesem Wert positiv gegenüber. Sollte ich mich irgendwann entscheiden mein Position im Bereich der Telekomunikation auszubauen, mit Sicherheit ein Wert der in die engere Wahl kommt. Ist zumindest auf meiner WL. Und vielleicht habe ich ja Glück und Sie kommen nochmals wegen Südamerika/Argentinien massiv unter Druck.

      Weswegen habe ich mich für DTE entschieden?
      Neben den oben erläuterten Punkten, war für mich der Kursverfall bei der Plazierung des Aktienpakets vom Hutchinson Whompoa durch die Deutsche Bank entscheident. Was hat sich durch die Veränderung in der Aktionärsstrucktur Fundamental verändert? Nichts. Das einzige was kam war die Diskussion (und die damit verbundnenen Ängste) über den Verkauf weiterer Aktien aus dem Sprint Deal. Somit trennen sich viele von Ihren Beständen was den Kurs kurzfristig unter Druck bringt. Weiter wird der verschobene Börsengang von T-Mobile negativ gesehen und zusätzlich die sogennate Immobilienaffäre. Durch dieses sammelsurium an Gründen bekam und hat die Telekom ein schlechtes Image. Wobei der vorherige Kursverfall sein übrieges dazu beiträgt. Was wird aber übersehen oder in den Hintergrund gestellt?
      1. Da die Telekom "relativ" hoch verschuldet ist, ist die Telekom mittlerweile ein Zins sensitiver Wert. Womit die Telekom durch weitere Zinssekungen durch die EZB profitieren dürfte. (Ich rechne mit weiteren Zinssekungen durch die EZB im Laufe des Jahres. Denn langsam bekommt die EZB hierfür Handlungsspielraum. Erfolgreiche Euroeinführung, Infaltion im Eurogebiet von 1.x%, sowie mässiges Wirtschaftswachstum( sicher bin ich mir da nicht, da könnte doch noch die eine oder andere Überraschung drin stecken!))
      2. Stärkung der Marktposition gegenüber dem Endkunden sowie den Ausrüstern.
      - Reduzierung des Sponzorings von Handys , "Erzwungene" Preiserhöhung bei DSL-Anschlüssen durch die Regulierungsbehörde. Fehlgeschlagener Versuch die SMS Preise zu erhöhen. Sollte dies etwa der einzigste und letzte Versuch einer Preiserhöhung gewessen sein?
      - Preisdruck auf die Zulieferer. Verschiebung des UMTS-Starts, Ausnutzen des Preiskampfes bei den Ausrüstern.
      Diese beiden Faktoren dürften sich auf die Margen der Telekom voll durchschlagen. Preiseerhöhung bei gleichzeitiger Kostenreduzierung. Gibt schlechteres!
      3. Erfolgreiches Wachstum sowohl in USA als auch in Osteuropa. Meiner Ansicht nach, wird besonders das Wachstum in USA unterschätzt. Die Telekom hat mit dem GSM-Standard im Mobilfunk Entwicklungsland USA einen nicht zu unterschätzenden technolgoischen Vorteil gegenüber Ihren dortigen Mitbewerbern.
      4. Zeitvorteil. Wo sind hier in Europa die großen US-Player?

      Und viele andere Überlegung bringen mich zur der Überzeugung das sich in den nächsten Wochen und Monaten das Meinugsbild, in Bezug auf die DTE, sich aufhellen wird. Somit dürfte ebenfalls Bewertung der Telekom überdacht werden.

      Als 2. Beispiel möchte ich noch kurz die Versicherer erwähnen.
      So schlimm und schrecklich auch die Ereignisse am 11. September sind und waren, sollte man doch ein paar Punkte nicht aus den Augen verlierren.
      1. Die entstande Schadenssumme durch diese Ereignisse, sind deutlich niedrieger als welche die durch z.B: den Wirbelsturm Andrew damals in den Staaten entstanden.
      2. Durch diesen Schaden werden gewisse Risiken in der Versicherungsbranche neu bewertet. Worauf hin ja das ein oder andere Unternehmen (BASF)angfangen hat, zu Überlegen ob man nicht mit anderen Unternehmen einen gemeinsamen Risikopool bildet um denn deutlich gestiegenen Versicherungsprämien zu entgehen. Ich persönliche stehe diesen Überlegungen skeptisch gegenüber. Ich kann mir kaum Vorstellen, das eine größere Anzahl von Firmen sich unkalkulierbare Risiken der Konkurrenz in die Bilanz holen will. Oder wollen diese Firmen jetzt Untereinander gegenseitig Ihre Firmen/Produktionsgeheimnisse austauschen? Somit ist dies für mich eine nette Idee.
      3. Durch die Ereignisse des 11.Septembers haben viele Menschen das Gefühl der Sicherheit verlorren. Was auf die Dauer zu einem Anstieg von Versicherrungsabschlüssen führen dürfte. Denn wenn ich schon nicht sicher sein kann, so möchte ich (wenigstens) dagegen Versichert sein.

      Diese sind Überlegungen die ich aus antizyklischer Sicht zu den Versicherungen anstelle, aber dazu habe ich auch noch weiterführende Überlegungen.

      4. Die berühmt berüchtigte Riesterrente wird sich über kurz oder lang positiv in den Bilanzen der Versicherer niederschlagen. Wo den sonst, etwa beim Sparer?
      5. Der Beteiligungsbesitz der Deutschland AG wird gehoben (Verkauf der Debis von Daimler an Telekom als Beispiel). Somit wird eine Menge der stillen Reserven dieser Unternehemen erstmals im vollem Umfang sichtbar.
      6. Sind dies Zinssenitive Werte und da ich von weiteren Zinssekungen in Euroland ausgehe, ist ein Engament in diesen Werten vielleicht nicht das schlechteste Idee auf mittlerer Sicht.
      6.a Da ich bei den Banken die Kreditrisiken schlecht abschätzen kann. (Die meisten Firemnpleiten kommen am Ende einer Rezession. Es dauert eine Weile bis die letzten Reserven eines Unternehmen aufgezehrt sind. Gehe ich eher von einer besseren Performence der Versicherer im Vergleich zu den Baken aus.)

      Es nicht meine Absicht jetzt hier eine Diskussion über Telekommunikationswerte oder Versicherungswerte im allgemeinen oder eines der oben aufgeführten Werte im einzelnen abzuhalten. Ich hoffe durch diese Beispiel einen Einblick in die Anlagestrategie und Gedankengänge des Contrains oder auch des Antizyklischen handelns, vermittelt zu haben. Aber wie auch am Beispiel der Versichrer deutlich wurde, ist dieser fudamentale Strategiensatz nicht frei von anderen fundamentalen Überlegungen. Wobei dies fundamentale Überlegungen jenseits des KGV`s darstellen.

      Aber zu dieser Strategie gehört auch das "Wissen" und das verstehen Elementarer schwächen vieler Marktteilnehmer.

      1. Das Mißtrauen vieler Menschen. Das böse lauert hinter jeder Ecke! (Haffa). Das gebrante Kind scheut das Feuer, wie lange scheut dieses Kind das Feuer?
      2. Ein stark ausgeprägter Mangel an Realitätssinn / Unkenntnis fundamentaler Fakten und diese "richtig" einzuordenen. (EM-TV Die Vermarktungsrechte an Biene Maja und Pinochio sind weit mehr Wert als eine Lufthansa! Naja, habe ich nie verstehen können, genausowenig kann und konnte ich vertsehen weswegen ich mir Unternehmensanteile zu einem Bruchteil des Buchwertes kaufen kann. Besonders wenn diese Unternehmen seit Jahren ordentliche Gewinne erzielen.)
      3. Der mangel am mittel und langfristigen Denken. Oder wie sonst sollte ich folgendes Verhalten erklärren. Viele Menschen nehmen wegen kurzfristigen Vorteilen, mittel- und langfristig Nachteile in kauf ?Oder warum sonst wurde mir eine DCX für 30€, eine LHA und TKA für 11€ verkauft, hatte denn kurzfristigen Vorteil das das Geld in "Sicherheit" gebracht wurde. Mittel- und langfristiger Nachteil: Was passiert jetzt mit dem Geld? Sparbuch (1.5% p.A.?), Renten (4.5% p.A.?), Ausgeben ? Oder werden bald wieder viele von dennen, weniger Aktien für das "gesicherte" Geld kaufen? Für diese Annahme sprechen wesentliche Züge des Menschen.
      5. Das Vergessen oder das sich an etwas gewöhnen. Wer spricht heute noch über BSE?
      6. Neugier. Die wenigsten die im September verkauften werden sich für immer von der Börse verabschiedet haben. Die meisten werden doch ab und an mal einen Blick auf den Kurszettel werfen und sich dann ärgern!
      7. Somit kommen wir zur Kunst des Menschen sich Niederlagen einzugestehen und zu akzeptieren. Dies dürfte wohl eine Kunst sein, die wohl die wenigsten von uns beherschen. Oder wie lerne ich aus meinen Fehlern!
      8. Der gute alte Herdentrieb. Man macht das was alle machen!Diesmal war es der neue Markt und die IPO`s, vor 15 Jahren was es Gold (800 US$ die fein Unze), vor 10 Jahren Japan, vor 5 Jahren Südostasien, was wird es das nächste mal sein? Der Mdax, Russland, Immobilien? Keine Ahnung, aber die nächste Blase kommt so sicher, wie das Amen in der Kirche.
      9. Zu guter letzt meine Lieblingsschwäche die Gier. Wem soll ich meine Aktien verkaufen wenn nicht den Gierigen? Denn letzten die auf den fahrenden Zug aufspringen. Welche dann von den Hunden (fallenden Kursen) gebissen werden. Manche mehr, manche weniger.

      Irgendwann beginnt dann das Spiel wieder von neuem. In meinen Augen ist die Börse nichts anderes als eine Dummen Melkmachine. Und auf eines kann ich mich verlassen. Solange es die Menschheit gibt, wird die Dummheit nicht aussterben.

      Ich will und wollte mal einen Strategieansatz aufzeigen der sich jenseits der "normalen" Fundamentalisten (KGV) und Chartisten ( Oh?!, Bruch des Wiederstandes ich muß kaufen oder verkaufen!) bewegt. Dies bezeichne ich als Strategie der Gedanken. Welche Ereignisse innerhalb und ausserhalb der Börse beinflussen das zukünftige Kursverhalten. kurzfristig, mittelfristig, langfristig aus fundamentaler und aus psychologischer Sicht. Mit dieser Strategie gelingt es mir ansehnliche Gewinne zu erzielen.

      Weswegen regiert Dummheit die Welt?

      Weil der Klügere nach gibt!

      In diesem Sinne

      Biotron

      @ Hi Besserweis,

      dein Beispiel in #150 finde ich Klasse.

      Meine Antwort ist

      Einsatz = ges. Kapital / (Summe der vorhandenen roten Kugeln +1)

      wird wohl mind. 50% Rendite bringen, solange das Verhältnis zwischen roten und grüne Kugeln bei 60/40 bleibt. Sollten die roten Kugeln irgendwann in der Mehrheit sein. Wird der Einsatz auf das min. reduziert. Zumindest bis es wieder zu einer 51/49 Verteilung kommt.
      Avatar
      schrieb am 26.01.02 22:35:57
      Beitrag Nr. 178 ()
      danke biotron, das klingt sehr interessant...
      Avatar
      schrieb am 27.01.02 03:07:05
      Beitrag Nr. 179 ()
      Hallo Biotron&Besserweis

      Mit Ihrer Erlaubnis möchte ich jetzt einmal zwei Sachverhalte vermischen, welche Sie unabhängig voneinander angesprochen haben.

      Jetzt haben wir hier immernoch einen weiteren Irrtum drin stecken. Wir gehen davon aus, das einfach Gewinn und Verlusttrades gegenüberstehen. Hier ist aber noch etwas anderes miteinzubeziehen. Die Höhe der angefallenen Verluste und die Höhe der Gewinne.
      Wenn diese Sache in das Verhältniss einfließt, muss am Ende immer ein Gewinn stehen, ansonsten mache ich etwas falsch und habe eine Strategie und ein Moneymangement was nicht funktioniert


      @Herr Besserweis hat vollkommen Recht. Wenn unterm Strich keine Gewinne bleiben hat der Anleger etwas falsch gemacht. Aber was eigentlich? Ich nenne jetzt einmal das Beispiel eines Börsenneulings, welcher im Frühjahr 2000 seine ersten Einsätze tätigte. Ich denke die Charts müssen hier nicht wirklich bemüht werden. Wir wissen alle wie der damalige Verlauf vor sich ging. Und einmal ganz ehrlich.

      Selbst alte Profis erlitten hier einen totalen Schiffbruch. Und der Anfänger hatte hier nicht den Hauch einer Chance aus dieser Falle zu entkommen. Es war doch völlig egal, wann er investierte oder wieder ausstieg.

      Auch Stops wären hier völlig wirkungslos gewesen, immer vorausgesetzt, unser Anfänger hätte es immer wieder versucht Fuss zu fassen. Über einen sehr langen Zeitraum wären ziemlich alle Investitionen in die Verlustezone gelaufen-ohne Chance auf Entrinnen! Und jetzt? Wer könnte nicht verstehen dass unser Frischling nach einem langen Jahr der Verluste, endlich besiegt, endgültig seine letzten übrig gebliebenen Shares verkaufte, um noch ein-zwei mal anständig essen gehen zu können!

      Und selbst als einige unentwegte sich noch Mut machten, wurde Ihr ausharren nach dem 11.September endgültig zerstört. Das sind Fakten, und wer heute erzählt er wäre über diesen ganzen ewig langen Zeitraum Cool und strategisch geblieben, erzählt hannebüchenen Unsinn.

      Und um jetzt auch Herrn Biotron ins Spiel zu bringen. Wie übel wurde über viele Wochen ja Monate auf DTK eingeprügelt als gäbe es kein morgen? Selbst die mutigsten sprangen ab als DTK das Kainsmal des Untergangs bekam. Ich erinnere mich da sehr gut daran. Die ehemalig Top-Aktie des deutschen Anlegers war zu einer wertlosen Anti-Aktie verkommen!

      Kein Schwein wollte mehr diesen Mist im Depot. Und keiner erinnerte sich mehr an die Zeit als dieses Papier jedem praktisch für jeden Preis aus der Hand gerissen wurde! Es war auch bei der Deutschen Telekom völlig unerheblich, wann welcher Shareholder, auch immer hier eingestiegen ist. Er verlor in den letzten 15Monaten praktisch immer-ob Profi oder Anfänger, bleibt hier unbelassen. Und nun wieder das Ergebnis besagter Untersuchung bezüglich der bunten Kugeln:

      1/3 der Prbanden geht Pleite, 1/3 geht zwar nicht Pleite macht aber auch keinen nennenswerten Gewinn und nur 1/3 gewinnt.
      Mein Fazit, 2/3 haben beim Moneymangement einen gravierenden Fehler gemacht. Die Lösung, ohne viel rumzurechenen ist hier einfach nur gerninge Beträge einsetzen. (Warum?


      @Ja warum verlor die überwiegende Mehrheit? Ich habe noch nie erlebt dass eine Mehrheit in welchem Spiel oder Wettbewerb auch immer gewonnen hat.

      Es ist völlig egal welches Spiel Sie nehmen. Die Mehrheit verliert immer-ausschliesslich!!

      Seit wievielen Jahren spielen Millionen von Deutschen Lotto-obwohl-oder gerade weil sie nie gewonnen haben! Aber im Gegensatz zu diesem Roulette ist eine Anlage in Wertpapiere von den Chancen her weitaus aussichtsreicher. Selbst nach dem letzten grossen Börsencrash haben die meisten Anleger, welche bei der Stange blieben, ihre Verluste nicht nur wett gemacht, sonder sogar dicke Gewinne eingestrichen.

      Aber genau hier ist doch der grosse Unterschied. Bei einem Glückspiel haben Sie immer nur eine Chance-bei Aktienanlage eine fast unendliche-jedenfalls solange Sie leben!! Und jetzt komme ich noch zum für mich wichtigsten Punkt in dieser Sache mit den bunten Murmeln! Hier wird von einem Test gesprochen der über einen bestimmten Zeitraum abgehalten wurde. Was aber völlig übersehen wird.

      Was wäre wenn genau dieselben Teilnehmer an genau demselben Spiel nochmals auf die gleiche Art&Weise teilnehmen dürften?

      Hätten wir immer noch zwei Drittel Verlierer? Das möchte ich doch sehr bezweiflen. Einige werden immer verlieren. Aber die Teilnehmer welche analysierten, warum sie damals vermutlich verloren, hätten beim nächsten male zumindest eine bessere Ausgangsposition oder Chance!! Und so wie viele beim nächsten Spiel die bunten Murmeln anfassen würden, so vorsichtig agieren doch auch, zumindest zum jetztigen Zeitpunkt die Anleger oder ehemalige Anleger der Deutschen Telekom! Die Frage wäre jetzt, ob beim nächsten Durchlauf, nochmals genau so viele darauf herein fallen? Und wenn nicht, aus welchen Gründen sind die jetztigen Teilnehmer vorsichtiger?

      Kommen wir jetzt doch an den Punkt dass gestrige Verluste die Gewinne von Morgen sind? Ganz gewiss nicht bei allen. Aber ganz gewiss bei einigen! Das nächste Investment wird gewiss vorsichtiger und überlegter getätigt. Viele werden völlig wegbleiben. Viele werden wieder kommen mit dem Motto "Jetzt erst Recht", und wieder dieselben oder sogar noch schlimmere Fehler begehen. Ich erinner hier an Shareholder welche in ihrer Verzweiflung zu OS greifen, um so schnell als möglich ihre Verluste wett zu machen!

      Und einige werden sich sehr viel vorsichtiger, überlegter, und mit weitaus weniger Erwartungen, auf das Eis des Parketts begeben. Mit dem Unterschied dass sie sich sehr genau daran erinnern wo sie das letzte mal eingebrochen sind!

      Alles ein wenig psychologisch, dessen bin ich mir bewusst. Aber wir sollten nicht vergessen das wenige von uns allen einen solchen Crash wie in den letzten 2Jahren erleben durften. Und diese Situation schätze ich denn doch ein wenig anders ein, als denn normalen Alltag an der Börse. Wenn ein Buffet oder Kostolany vor zwei Jahren erstmals an der Börse investiert gewesen wären, hätten sie genauso eine Katastrophe erlebt, wie alle anderen auch.

      Jedoch hätten Sie wohl das psychologische Momentum besser verstanden, wie jetzt immer noch die breite Masse der Anleger. Und genau dies ist doch erstmal die Quintessence in dieser Sache. Es geht nicht in erster Linie darum mit welchen Werten in der Vergangenheit Verluste eingefahren wurden. Es geht darum wie flexibel ein Anleger auf diese Ausfälle reagiert, und welche Massnahmen er in Zukunft dagegen ergreift!!

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 27.01.02 08:56:52
      Beitrag Nr. 180 ()
      Hallo Hr. Motzki und alle Intressierten,

      zum Thema des Money/Risikomangements. Falls Sie sich mal kurz die mühe gemacht hätten und kurz über die "Formel" Einsatz = ges. Kapital / (Summe der vorhandenen roten Kugeln +1) nachgedacht hätten. Hätten Sie ein schönes Beispiel zum Thema Money/Riskomangement endecken können.

      1. Da durch die Summe der vorhandenen roten Kugeln+1 immer Sichergestellt ist, das egal welche Kugel in welcher Reihenfolge gezogen wird, immer genug Kapital vorhanden ist. Deswegen +1. 1000€/41~24€ Einsatz somit (nSchwarz-nRot)*Einsatz=Gewinn; (60-40)*24€=480€ Gewinn.
      2. Desweiteren wird dies etwas optimiert durch die Abhäigkeit des Verhältnisses nSchwarz/nRot >1. Deswegen Erfolgt nur ein angemessener Einsatz Einsatz=Kapital/(nRot+1) bei einer Chance von größer 50%. Ist die letzte Kugel eine rote oder eine grüne Kugel? Falls rot kein Einsatz, falls grün 100%iger Einsatz.
      3. Eine weitere optimierung Erfolgt durch das entsprechende anpassen des Einsatzes. Beispiele:
      a. Die ersten 20 Ziehungen ergaben 13 grüne und 7 rote Kugeln. Zuerwartende statistische Normalverteilung. Kapital zu diesem Zeitpunkt 1000€+24*(13-7)=1144€. (Punkt vor Strichrechung, falls in Vergessenheit geraten.) Dadurch erhöht sich der Éinsatz für die verbleibenden 80 Ziehungen auf einen Einsatz=Kapital/(nRotGes-nRotGez)+1=1144/(40-7)+1~33€. Somit verbleibt für die restlichen 80 Ziehungen ein zu erwartender Gewinn von (nSchwarzRest-nRotRest) * 33+144=606€. Und so weiter und so weiter...
      b. Sollte in des ersten 20 Ziehungen 20 mal eine grüne Kugel gezogen werden, ergibt sich ebenfalls ein Gewinn von mind. 480€ (wird sogar etwas mehr sein, da in diesem Fall ca. alle 4 Ziehungen der Einsatz um 1 € steigt. 480+16+12+8+4=520€) danach erfolgt vorläufig kein Einsatz bis die Bedingung aus 2 wieder erfüllt ist. nSchwarzRest/nRotRest >1.
      c. Sollte ich das große Glück haben und in den ersten 40 Ziehungen werden alle roten Kugeln gezogen wächst mein Kaptial gegen unendlich da 40€^60.

      Falls Sie Lust haben können Sie ja mal ein wenig Nachrechnen! Falls Sie eine Kombination finden sollten wo ich nicht einen deutlichen Gewinn erziele, las ich Ihnen gerne eine gute Flasche Wein zukommen. Zu welchem 1/3 glauben Sie, gehöre ich?

      Desweiteren gibt es Anleger, die das große Glück hatten das Jahr 2000 relativ Unbeschadet zu überstehen. Gerade weil ich nicht im NM sondern Dax, EuroStoxx und DowJones investiert war. Mit Werten wie Boeing und Aventis welche beide im Jahr 2000 eine hervorrangende Performence hatten (Waren meine Highflyer)!
      Meine Gründe weswegen der NM-Hype halbwegs Spurlos an mir vorbei ging, habe ich Versucht zu erläutern. Wie konnte es sein das ein Unternehmen mit 300 Mitarbeitern, welches die Rechte an Pinochio und Biene Maja hält, mehr Wert ist als eine Lufthansa mit über 10000 Mitarbeitern? Oder wie will und wollte mir einer Erklärren das die 5 größten NM-Unternehmen "mehr" Wert waren als die 5 größten deutschen Dax-Werte? Wo waren da die Relationen? Dies waren sehr einfache Fragen die sich meinem einfachen Menschenverstand auftränkten! Selbstverständlich wurde ich in 1999 und auch 2000 von vielen belächelt, weil ich lieber eine Boeing, Aventis, Münchner Rück oder BMW hatte (Das Roever Debakel, wäre ebenso ein schönes Beispiel gewessen um den Contrain-Ansatz zu erläutern. Wie der NM in 1999-2001 nur halt in umgekehrter Richtung.) als eine Mogelcom (Verzeihung Mobilkom), Intershop oder EM-TV. Trotz allem kann ich Ihren Ärger und Schmerz teilweise Verstehen. Da meine Eltern zu den Menschen gehörren, die alleine in einer DTE mehr als 100.000€ investiert hatten. Da aber mein Vater nicht auf meinen Ratschlag gehörrt hat, DTE bei über 90€ zu verkaufen. Hat er halt "Pech" (selbst Schuld) gehabt (Wie hat er sich gefreut als die DTE über 100€ ging und er es mir "zeigte", der ja bei 90€ fast schon um einen Verkauf gefleht hatte. Naja, seine knapp 1700 DTE hat er noch heute. Was solls, vielleicht sehen die ja die 100€. wieder? Ich wünsche mir nur, das er es noch erlebt, denn dann hat er noch ein ganzes weilchen zu Leben!

      Warum sollte ein Anleger der die Crashs 87,89,91 und 93 erlebt und Überlebt hat, Aufgrund der Ereignisse des 11.Septembers die Nerven verlieren? Besonders wenn Erfolgreich ein gewisses Risikomanagement betrieben wird. Ein Crash mit seinen gesamten Auswirkungen sollte immer Einkalkuliert werden und sein. Erst Recht in einem Jahr wie 2001, wo wir es seit Juni wieder mit einer fallenden Markttendenz zu tun hatten, die sich im Laufe des Juli/Augusts beschleunigte und alle auf den finalen SellOff warteten. ( Wie Errate ich denn eine fallende Markttendenz? Gleitende Durchschnitte, am besten 5,10,20 und 38 Tage Durchschnitte sind manchmal auch zu etwas nütze. Diese erlauben eine relativ zuverlässige Einschätzung der jeweiligen Markttendenz und lassen eine Veränderung des vorherrschenden Trends frühzeitig erkennen. Meistens sogar noch Rechtzeitig, für einen Einstieg erkennen.Die entsprechenden Signale wurden zwischen dem 27.September und dem 3.Oktober geliefert. Bei DAX-Ständen von ca.4000, 4100 und 4200 Punkten. Völker hörret die Signale und ein wenig technische Analyse kann bei soetwas nicht schaden. Besonders was Fragen des Timmings betrifft.) Dies war der erste Crash mit vorankündigung denn ich erlebte! War auch der Grund weswegen ich nahezu komplett im MDax investiert war. Ich hatte so Teile wie Douglas, Nordeutsche Affinerie und Dykerhoff. Bis ende September. Am 3.Oktober hatte ich mehr als 50% in Optionen (Restlaufzeit mind.18 Monate) und den Rest in Werten des NM.

      Gerade dieses "Cool" bleiben, in solchen Situationen, ist unerlässlich für den Ansatz des Contrains. Wie das Risikomangement. Noch ein wenig Mathematik und Risikomanagement:
      Ein Depot das 25% Verlust hat, muß 33% Gewinn machen um auf Null zu kommen.
      Ein Depot das 50% Verlust hat, muß 100% Gewinn machen um auf Null zu kommen.
      Ein Depot das 75% Verlust hat, muß 400% Gewinn machen um auf Null zu kommen.

      Deswegen ist beim Risikomangement die Frage der eingesetzten Instrumente (Ob Cash, Indexzertifikat, Aktie oder Optionen) von zentraler Bedeutung. Wobei hier die meisten Fehler gemacht werden. Die meisten Menschen reduzieren oder erhöhen das "Risiko" Ihres Engaments in Abhänigkeit der Performence falsch.
      Die meisten Erhöhen das Risiko (Einsatz der entsprechenden Aktien, ob Dax, MDax oder NM) in Abhänigkeit des Gewinns. Desto größer der Gewinn, desto Risikoreicher werden die Instrumente. 20% Gewinn Dax-Werte, 50% Gewinn NM-Werte, 100% Gewinn Optionen, denn ich bin ja Gott und weis wie und wo der Hase langläuft! Dabei erhöht sich mit jedem erfolgreichem Trade die Wahrscheinlichkeit eines Fehltrades.

      Statt es "richtig" zu machen und sich seine Gewinne wenn möglich zu sichern. Durch Gewinne ist noch keiner auf Dauer im Armenhaus gelandet. 20% Gewinn NM-Werte, 50% Gewinn Dax-Werte, 100% Gewinn MDax.

      Das umgekehrte Verhalten ist bei Verlusten zu erkennen. Umso größer die Verluste werden umso geringer wird die Risikobereitschaft! Bis 20% Verlust NM-Werte, bei 50% Verlust Dax-Werte und dann bei 75% Verlust MDax-Werte. Statt es auch hier "richtig" zu machen. Bis 20% Verlust Dax-Werte, bei 50% Verlust NM-Werte und bei 75% Verlust Optionen.

      Aufgrund dieses Risikomangements habe ich die Rallys im April/Mai, Oktober/November voll in Werten des NM und in Optionen mitgenommen. Wodurch ich meine vorher erlittenen Verluste mehr als Ausgleichen konnte. Während dieser Rallys habe ich selbstverständlich meine Riskostruktur den Erfodernissen angepasst. Das heisst sukzessive das Risiko minimiert und die anfallenden Gewinne gesichert!

      Soviel mal kurz zum erfolgreichen Money- und Riskomanagement. Denn ohne diesem hätte ich in 2001 keine nennswerten Gewinne an der Börse erzielt. Leider habe ich mich nicht das ganze Jahr nur im MDax rumgetrieben. Denn ich hatte schon im Februar/März so feine Sachen wie eine Bilfinger & Berger, Krones oder Südzucker. Aber durch meine knapp 35% Gewinn im Januar (Mich Intressierte erst der NM, nach dem dieser meiner Ansicht nach ein akzeptables Niveau erreichte.Deutlich unter 2500 Punkten.Denn damals schätzte ich den fairen Wert bei ungefähr 3000 Plus/Minus 500 Punkten ein.) leckte ich Blut und wurde ein wenig Gierig. Naja, dafür habe ich dann besonders im März mehr als genug geblutet. Dieser Salami-Crash ging mir wesentlich stärker an die Nerven, als ein "normaler" Crash. Der kurz und schmerzlos verläuft, in der Regel sind nach 3 Monten die Verluste durch einen Crash in den Indizes egalisiert. Wobei auch diese regel durch die Ausnahmen bestätigt wird. Und was sagte so schön Kostolany: "Die teuersten Worte an der Börese sind: Dismal ist alles anders!" Wo er Recht hat, hat er Recht.

      @Hr.Motzki
      Noch ein paar kurze Anmerkungen zu weiteren Statements aus Ihrem letzten Posting. Wer hat denn die Aktien bei dem SellOff im September erworben, wenn alle so am Boden zerstört waren? War es eine gute Fee? Oder warren da vielleicht nicht doch der ein oder andere Profi tätig? Besonders wenn man bedenkt, das in der Zeit Juli bis September von vielen Marktteilnehmern ein finaler SellOff erwartet wurde. Die Chatrtechnik läst grüssen.

      Falls Sie sich, wie schon Eingangs erwähnt, mal kurz die mühe gemacht hätten und zumindest mal grob meine Antwort auf das Beispiel von Besserweis überschlagen hätten. Hätten sie auch erkannt das ein Einsatz von ca. 24€ auf ein Kapital von 1000€ ein relativ kleiner Einsatz ist. Und hätten Sie dann diesen Einsatz mit 20 multipliziert, hätten Sie auch erkannt, das mein Schätzung von mind. 50% Gewinn mehr als korrekt oder doch zumindest sehr wahrscheinlich ist!
      Ist aber vielleicht zuviel verlangt. (60-40=20) mal (1000/41). Warum, wieso und weshalb +1 ????

      Zu DTE ich hatte schon mal kurz eine kleine Tradingsposition im Juni/01 in DTE. Lief aber nicht besonders, deswegen bin ich dann kurz vor dem Abstruz im Juli zu knapp 25€ ausgestiegen. Mir gefiel nicht das die DTE kein neues Hoch machte, auf welches ich spekulierte. Ein gewisses Wissen was technische Analyse und Charttechnik betrifft, ist nicht unbedingt immer von Nachteil! Es sogar elementar Wichtig, besonders wenn man wie ich einen psychologischen Ansatz verfolgt. Ich muß die Beweggründe und Entscheidungskriterien kennen und einschätzen können, um meinen Gegenspielern immer ein Zug oder 2 Züge im vorraus zu sein!

      Leider muß ich Ihnen Mitteilen. Das Sie nicht das Rad als erstes Erfunden haben! Denn dieses wurde schon vor vielen 1000 Jahren erfunden. Desweiteren bedeuted es nicht zwangsläufig, wenn jemand eine unorthodxe Strategie fährt und auch seine Strategien der jeweiligen Marktsituation anpast, nicht das entsprechende Werkszeug beherscht oder doch zumindest ganz gut (Hoffentlich) mit diesem umgehen kann. Ich haue in den seltensten Fällen einen Nagel mit einem Schraubenzieher in die Wand. Dann schon eher eine Schraube mit einem Hammer, falls kein entsprechender Schraubenzieher vorhanden ist.

      Ich finde es löblich das sie an das gute im Menschen glauben. Dies tue ich auch! Doch wenn ich zwischen den Alternativen der Lernfähigkeit und der Dummheit bei den Menschen zu wählen habe, brauche ich nicht zu Überlegen.Die Dummheit wird siegen. Aber vielleicht täusche ich mich ja! Aber weswegen fallen den immer wieder die gleichen (deutlich mehr als 70% und sehr oft zum 3,4.... mal) Menschen auf die grauen Marktfonds rein. Optionen auf Argetinische Schweinebäuche, gehandelt in Botswana von einer Firma mit Sitz auf den Bahamas oder sind es doch mehr die Kanalinseln? Oder sollte ich etwas verwechseln? Soviel zum Thema lernfähigkeit des Menschen, im besonderen der Masse!

      Ich möchte aber noch "kurz" etwas zu meinen Beweggründen schreiben, weswegen ich mich an diesem Thrad beteilige.

      1. Ich habe die Hoffnung, das es mir durch meine Beiträge gelingt denn ein oder anderen davon abzuhalten oder sich zumindest vorher darüber Gedanken zu machen und sich des Risikos bewust zu werden, bevor er sich in das Abenteuer Börse stürzt! Was ich damit meine? Ich habe eine gute Bekannte (damals ca 55), die bei uns das Vereinsheim betreibt, wodurch Sie und Ihr Mann mit Sicherheit nicht Reich werden. Leider wurde Sie von Ihrem Bankberater überzeugt, mitten im Hype: März 2000, das Geld aus dem fällig gewordenen Sparbrief in einen Medienfonds zu Investieren und nicht wieder in einem Sparbrief anzulegen. Ihre erste und letzt(?) Börsenerfahrung! Da sie diesen Fond heute noch besitzt, kann sich jeder von uns ausmalen wie das Ding aussieht. Schätze mind. 80% Verlust wenn nicht sogar noch mehr! Ich aüssere mich jetzt lieber nicht was ich von diesem Typ des Beraters halte!
      2. Desweiteren hoffe ich dazu zulernen. Denn wenn ich einens an der Börse gelernt habe, ist das "Ich werde nie Ausgelernt haben und muss jeden Tag dazu lernen." Was mir auch gelingt (Hoffentlich) und wodurch ich für mich neue und Hochinterresante Ansätze finde wie denn von Pantarhei "Kaufe, wenn die Dividendenrendite höher als das KGV im laufenden Geschäftsjahr ist! "
      3. Möchte ich Menschen -wo ich Merke- das Sie lernen wollen, wie BSW versuchen ein wenig Hilfestellung zu geben. In diesem Zusammenhang tut es mir leid das ich die auf deine Postings 84,101,103 und 105 keine Antwort gab. Ich hatte letzte Woche eine recht Unfangreiche, was denn auch sonst!, Antwort geschreiben. Leider war aber dann in der Nacht WO Out of Order und ich verlor den gesamten Text im Datennirwana. Tut mir leid, irgendwann werde ich erneut Versuchen dir deine fragen zu Beantworten. Falls ich dazu in der Lage bin.
      4. Zum guten Schluß, möchte ich meinen mir möglichen Beitrag leisten, beim entstehen einer Börsenkultur (Komisches Wort, Börse und Kultur? Kultur des Gegenseitigen abschlachtens im Haifischbecken? Verstehe ich so nicht hanz!) beitragen. Und dies aus ganz eigen Intressen. Denn jeder "neue" Börsianer erhöht die Liquidität des Marktes und möglicherweise sorgt eine Mehrzahl von "neuen" für steigende Kurse.

      Trotz allen differenzen, möchte ich denoch ein versöhnliches Ende finden und Ihnen sagen das ich folgenden Satz ohne wenn und aber jederzeit Unterschreiben werde. " Es geht nicht in erster Linie darum mit welchen Werten in der Vergangenheit Verluste eingefahren wurden. Es geht darum wie flexibel ein Anleger auf diese Ausfälle reagiert, und welche Massnahmen er in Zukunft dagegen ergreift!! "

      In diesem Sinne

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 27.01.02 10:31:36
      Beitrag Nr. 181 ()
      Der Versuch mit den Kugeln wurde in einem anderen Thread ausführlich diskutiert, den ich leider im Moment nicht wiederfinde.
      @Biotron
      Vor jeder Auslosung wird die zuletzt gezogene Kugel wieder in den Topf gelegt, so dass die Situation nicht eintritt, dass man nach spätestens 99 Zügen die Farbe der nächsten Kugel vorher weiß. Die Anordnung macht Sinn, denn auch an der Börse ist vor jedem neuen Trade das Chance/Risikoverhältnis gleich.
      Einige Probanden hatten also mehr als 60% Gewinnzüge und einige Pechvögel deutlich weniger.

      @all
      Den Probanden wurde nicht die Aufgabe gestellt, einen möglichst sicheren Gewinn zu erzielen. Im Gegenteil, nur derjenige mit der höchsten Performance erhielt einen Preis und alle anderen gingen leer aus.
      Wie bei den Börsenspielen der Zeitschriften können so nur Walfänger im Glück, die alles auf einen Otionsschein gesetzt haben, das Spiel für sich entscheiden.
      Mit der Vorgabe, dass jeder den erzielten Gewinn behalten kann, würden wohl ganz andere Ergebnisse herauskommen.

      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 27.01.02 14:35:38
      Beitrag Nr. 182 ()
      Hier der link zur 60/40 Chance:


      Thread: Ein todsicheres System! ..... ?


      Gruß Ignatz
      Avatar
      schrieb am 28.01.02 13:09:32
      Beitrag Nr. 183 ()
      @Biotron,
      sehr schön ausgeführt.
      Das Verhältniss 60 zu 40 bleibt während der ganzen Ziehung bestehen, die gezogenen Murmeln werden also immer wieder in den Topf gegeben.
      Interessant ist hier dann für mich wie bei einer eindeutigen Problemstellung mit Glauben argumentiert wird (nicht von Dir Bio ;) ).
      (Pisa lässt grüßen ;) )
      Wichtig und das kann ich hier nur nochmals unterstreichen, die Betrachtung wieviel % an Gewinn ich brauche, um einen bestimmten prozentualen Verlust wieder auszugleichen. Vorangegangen habe ich ja mal geschrieben, glaube ich zumindest, die Leute sollen mal aus Ihrer Performance die größten Verluste (also wirklich nur die größten also sagen wir ab 35%) herausrechnene, wo sie dann stehen würden.
      Diejenigen die das mal machen, werden schnell feststellen, wie dümmlich die Argumentationen gegen StopKurse sind.

      Nein @hm,
      diese Versuche, ob sich die Verhältnisse mit den Probanden wesentlich verändern sind ebenfalls gemacht worden. Verblüffend es ändert sich nicht viel an den Verhälnissen.
      (Erst wenn Du es sehr häufig wiederholst, beginnen einige Erfahrung zu sammeln, wie sie am Ende besser da stehen, aber wer wirklich pleite ist, kann halt nicht mehr mitspielne und das ist an der Börse das selbe)
      Du kannst nämlich auch davon ausgehen, das ein Teil der Gewinner diese kleinen Beträge instinktiv und nicht aus Wissen heraus eingesetzt hat und das nächstem x evt. anders agiert.
      Bei den anderen kann man feststellen, der Mensch liebt seine Fehler und macht sie immer wieder und ein Teil kommt durch Analyse tatsächlich zu einem besseren Ergebniss, das sind aber sehr wenige. Vielen fehlt das Wissen, um das Chancenverhältniss auszunutzen etc....

      Es gibt bei diesem Spiel noch einen genialen Sachverhalt den man hier mit ein bischen Gedankenspielerei nachweisen kann.
      Bei der Gruppe der Gewinner steckt noch eine Krux (oben schon erwähnt).
      Das ist jetzt nicht ganz so einfach zu erklären, aber ich hoffe es gelingt mir.
      Bei den Gewinnern sind ne Menge Probanden dabei, die gar nicht wissen, warum sie zu den Gewinnern gehören.
      Jetzt spannen wir einen Bogen zu den vielen Leuten die bis Anfang 2000 schicke Gewinne hatten und in den letzten zwei Jahren nicht einen Blumentopf am Aktienmarkt gewonnen haben, sondern ehr gewaltig draufgezahlt haben.
      Woran könnte das wohl liegen.
      Ich behaupte es liegt daran, sie haben bis dato Anfang 2000 durch Zufall gewonnen, ohne sich wirklich Gedanken darüber zu machen warum, wie das Nutzen von Wahrscheinlichkeiten funktioniert und wie der Aktienmarkt funktioniert.

      Über die Lottogeschichte diskutieren wir mal nicht, denn das ist absurd und Du kennst so hoffe die Chancenverteilung im Lotto und was 6 aus 49 heißt. ;)

      @bsw,
      für Dich nochmal etwas Moneymangement, weil Du anscheinend hier gleich bei der Investitionssumme, und der Risikosumme einen klitze kleinen Denkfehler gemacht hast.
      Nirgends habe ich geschrieben, das 3% des Kapitals in einer Tranche eingesetzt werden sollen ;)
      Sondern ich riskiere durch Absicherung über Stops im Mittel nicht mehr als 3% meines Basiskapitals ehr weniger.
      Jetzt legen wir damit Du damit was Anfangen kannst die Sache nochmal auf Deine 20000€ um.
      Du investierst in der 1. Tranche 4000€ (damit sind 5 möglich und ich würde tatsächlich erst mal mit einem Wert anfangen ;) ) in einen Wert zum Zeipunkt x mit dem Wert 40€ also 100 Aktien.
      Du setzt einen Stop 12 % unter Einkaufspreis.
      Das bedeutet Dein StopLoss liegt bei 35,2 €.
      Falls der Wert bei genau 35,2 augestopt wird, hast Du auf Dein Basiskapital von 20000€ einen Verlust von 480€ zu verzeichnen rechnen wir die Ordergebühren kauf und verkauf noch dazu 20€ also 500€ Verlust entspricht -2,5% in Bezug auf Dein Basiskapital.
      Durch die 0,5% bis zu -3% hast Du beim StopLoss Verkauf noch einen € Puffer nach unten, d.h. bis 34,2 bleibst Du innerhalb der 3% Verlustregel.
      Ich für meinen Teil denke damit haben wir eine ausreichende Schwankungsbreite für einen Wert und ein vertretbares Risiko, so dass Du mit Deinen 20000€ einiges an Fehlgriffen machen kannst, ohne gleich zu viel zu verlieren. (schwieriger und nach und nach werden natürlich die Investitionssummen immer kleiner wenn du 10x hintereinander keinen Treffer landest, durch aus im Bereich des möglichen, aber dazu so habe ich das verstanden ist der Thread ja da, um evt. noch zusätzlich zu klären wie ich eine Trefferquote so steigere, das ich in Zusammenhang mit einem einfachen Moneymangement auf einen grünen Zweig kommen kann. !)
      Wichtig, die Investitionssumme ergibt sich immer aus dem Bezug auf Dein Basiskapital und des 3%igen Risikos.

      Verstanden ?



      Ich für meinen Teil habe damit so hoffe ich ein wenig abgeklärt, wie für mich einfaches Moneymangement aussehen sollte, dass die Leute sich mal auf Ihren Mathematikuntericht besinnen sollten und nicht so viel mit Glaubensfragen an der Börse beschäftigen sollten.

      So das wars für heute denke ich erst mal, aber wir werden kontinuierich weiter machen und ich kann mich den Ausführungen von Biotron im großen und ganzen nur anschließen.
      Wer Hilfe haben will, dem werden wir hier sicher die eine oder andere Anbieten können.
      Kleines Moneymangement ABC halte ich hier im großen und ganzen für abgeschlossen. (Evt. kommt nochmal was zum Thema StopKurse wie setzten wie reagieren ausgestoppt und gleich danach ist der Wert wieder gestiegen etc...)
      Kleiner Ausblick:
      Verhältnisse Gewinner zu Verlierer im eigenen Depot, werden ein Thema sein.
      Dazu gehört eine Betrachtung der Zeitkomponenten beim Aktieninvestemen.

      Problem, Ziel und Lösungsbeschreibungen werden ein Thema sein.
      Unterthema Filterbedingungen für die Aktienauswahl :
      hier werde ich ein paar grundsätzlich Sichtweisen meiner verwendeten Strategie nochmals genauer Ausführen. Kann man zusammenfassen unter Filterbedingungen.
      Da müssen dann andere auch Unterstützen mit welchen Filterbedingungen sie denn arbeiten, oder wie sie überhaupt auf einen Wert kommen, in den sie investieren wollen. Welche Haupt und Nebenkriterien welche Gewichtungen, wie und wo Information beschafft wird etc.... (Das wird kompliziert)
      Da kommen wir dann auch in den Bereich, wo wir mal die Hosen runter lassen müssen und evt. mal aktuelle Beispiele bringen, damit wir testen und sehen und lesen können, wie glaubwürdig oder wie gut die eine oder andere Sache funzt.
      (hier gibts nebenbei einen User, der hier eine interessante History hinlegt und ich rate den Leuten xylophons Beiträge noch mal sorgfältig zu lesen :D )

      (Die 10 Punkte habe ich da oben ja schon mal aufgeführt und die sind wirklich meine Basis für Investments).
      Dabei wird mal versucht logisch zu erklären, warum eigentlich 80% der Fonds den Index nicht schlagen.
      @hm ich setzte das jetzt mal mit den 80% Profis gleich die Du ebenfalls als Verlierer der letzen 2 Jahre anführst. Mit deren Handlungsweise ist so hoffe ich verständlicher Weise keine Lösung zu erarbeiten. Sie als Begründung für die eigenen Verluste vorzuschieben ist überhaupt kein Trost und deren Handlungsweise sollte man mal ehr als Beispiel betrachten, wie man es als Kleinanleger nicht machen sollte ;).
      Den anderen 20% zuzuhören ist viel wichtiger, wenn man nach einer Lösung sucht, die auf einen grünen Zweig führen soll.

      Die Sache kann natürlich im laufe der nächsten Wochen auch an bestimmten Stellen etwas breiter getreten werden, je nach dem wie sich das hier entwickelt. ;)

      Gruß
      bw
      Avatar
      schrieb am 28.01.02 16:28:22
      Beitrag Nr. 184 ()
      @Hallo Biotron&Besserweis

      Ich glaube überhaupt nicht daran, dass die überwiegende Mehrheit der Anleger wirklich dazu lernt. Von wegen. Genau deshalb gibt es doch diesen Thread, wo überwiegend Anleger zu Hause sind, welche auf den eigenen Teller schauen, und vor allem über dessen Ränder hinaus ;)

      Ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass bei einem (Anlage,-)Spiel beim nächsten mal weniger verlieren. Oder jedenfalls aus anderen Gründen. An Ihren Beispielen allein kann man doch schon ersehen dass Sie gänzlich anders handeln als die breite Masse, oder doch wenigens ein wenig anders als früher.

      Und genau diese Gruppe wollte ich als lernfähig bezeichnen.

      Wie war das nochmals? Was wir gewinnen verliert höchstwahrscheinlich in diesem Moment ein anderer. Das Geld wird selten mehr, es wird halt anders verteilt!

      Auch ich glaube wie Sie beide dass es komischerweise immer wieder genug ...Idio..Anlager gibt, welche immer wieder, nach dem Motto "Und wieder grüsst das Murmeltier", ins offene Messer laufen. Es ist verblüffend aber entspricht eben den Tatsachen, auch wenn es schwer zu glauben ist! So what?!

      kind regards

      HM
      Avatar
      schrieb am 28.01.02 19:51:35
      Beitrag Nr. 185 ()
      @ bw

      Habe ich voll verstanden. Danke.

      @ biotron

      Du hast recht, ich würde gerne noch mehr lernen. So wie z.B. bei Deinem Beitrag #177. Bin auf Deine Antwort echt gespannt. Mir ist übrigens auch schon in einer Nacht eine umfangreiche Antwort abgestürzt.

      @ all

      Dieser Thraed wird durch Eure Beiträge bestimmt irgendwann eine Auszeichnung bekommen. Ich glaube, daß ich schon sehr viel gelernt habe. Aber man lernt nie aus.

      Liebe Grüße
      vsw
      Avatar
      schrieb am 29.01.02 14:30:46
      Beitrag Nr. 186 ()
      @Hi All

      Als erstes möchte ich mich für eure Reaktionen auf meine Postings 177 und besoders 180 bedanken. Ich hatte eigentlich eher mit einer "negativen" Reaktion von eurer Seite her gerechnet!

      Weswegen?
      Weil ich glaubte und dachte einer der ungeschriebenen Regeln (Friede, Freude, Eierkuchen! oder "Ich tu dir nichts, du tust mir nichts! und "Wir sind alle lieb und nett zueinander." ) dieses Threads mit meinem Posting 180 verletzt/übertreten und oder mißachtet zuhaben. Eure Reaktionen haben mich sehr angenehm und positiv überrascht. Herr Motzki, besonders möchte ich mich für Ihre Reaktion im Posting 184 bedanken, da ich ja nicht allzu pfleglich mit Ihnen umging. Diese und auch die anderen Reaktionen zeigen mir das sich eine Mitarbeit an diesem Thread "lohnt". Dieser Thread hebt sich wohltuend von den anderen Threads bei WO ab. Besonders für die Form des Umgangs und der Offenheit und Toleranz untereinander. Dafür möchte ich mich hiermit herzlichst bedanken, mein besonderer Dank geht an Sie Herr Motzki für Ihre Moderation und Gründung dieses Threats.

      In diesem Sinne

      Thanks

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 29.01.02 16:24:20
      Beitrag Nr. 187 ()
      @Guten Tag Biotron

      Aber ich bitte Sie. Ich habe mich bei Ihnen zu bedanken, für diese ausführlichen Beiträge, welche doch einiges an Zeit in Anspruch genommen haben. Letztendlich kommen wir ja alle mehr oder weniger mit einer vorgefertigten Meinung hier ans Forum. Die Kunst liegt ja gerade darin, seine eigenen erlernten Wege weiter zu verfolgen, und andererseits aber auch wenigstens für andere Ideen und Gedanken offen zu bleiben.

      Und auch wenn hier einmal hin und wieder ein nicht erwünschtes Wort fällt, sollte dies nichts daran ändern, dass es hier um eine, in meinen Augen schöne Sache geht (Geld-Anlagen), und nicht vordergründig um Eitelkeiten, welche wir doch alle irgendwo haben. Wenn dies nicht so wäre würden wir hier nicht vertreten sein oder ;)

      In diesem Sinne Ihnen und allen anderen einen noch schönen Abend wünscht

      HM
      Avatar
      schrieb am 29.01.02 17:29:35
      Beitrag Nr. 188 ()
      @Hallo BSW

      ich freue mich und es schmeichelt mir das du von mir "lernen" konntest, aber ich kann und ich möchte kein Lehrer sein. Da ich nicht im Besitz des Steins der Weissen bin, ich befinde mich selber auf der suche nach Anregungen und Antworten. Ich bin aber gerne bereit meine Überlegungen und Erfahrungen mit anderen zu teilen und zu diskutieren. Ebeso kann ich versuchen gewisse Denkansätze/Überlegungen zu verdeutlichen. Wie die des antizyklischen Handelns. Was ich gerne an einem aktuellen Beispiel versuchen möchte. Ich möchte betonnen das ich diese, meine Überlegungen, nicht als eine Handlungsempfehlung mißverstanden werden. Sondern für mich geht es in diesem Beispiel nur um den Versuch eine gewisse Denkstruktur zu verdeutlichen! Ich bin der Überzeugung das es mir durch verwendung eines aktuellen/praktischen Beispiel besser möglich ist, als durch denn Versuch des verzweifelten aufstellens einer Theorie.

      Nehmen wir also mal Altana:

      Ein sogennanter Generika Hersteller, ebenso wie Stada. Beide Unternehmen haben in den letzten Jahren eine hervorragende Performence und aus charttechnischer wie auch fundamentaler Sicht sieht es bei beiden Aktien alles mehr oder weniger gut aus. Beide Unternehmen profitieren von dem langfristigen globalen Megatrend der Kostenreduzierung im Gesundsheitswesen! Desweiteren haben beide Unternehmen die Möglichkeit in absehbarer Zukunft eine gewisse Anzahl neuer Produkte auf den Markt zu bringen und die Analysten sind sowiso bullish. Somit alles gute Gründe die für einen Kauf sprechen, ich habe doch so gewisse Bedenken/Gründe, weswegen ich eher skeptisch bin. Um diese Gründe darzustellen reise ich kurz zurück in die Vergangenheit und nehme mein Lieblingsbeispiel DTE.

      Durch die Libaralisierung des Telekommunikationsmarktes kam es zu einer Gründungswelle neuer Anbieter. Diese Anbieter machten auch in der Anfangsphase ein "relativ" gutes Geschäft. Da Ihre Preise deutlich unter dennen des Marktführers der DTE lagen. Dies ging auch eine Weile gut, da Ihre Marktanteile "relativ" gering waren und somit für den Marktführer kein nennenswertes Problem darstellte. Im laufe der Zeit änderte sich dies aber zunehmend. Langsam aber sicher bekam der Marktführer durch die neuen Anbieter ein Problem und musste diesem Problem/Herrausforderung durch entsprechende Maßnahmen begegnen. Was er auch tat und zwar durch drastische Preissenkungen seinerseits.( Bsp.: 1999/2000 senkte die Telekom die Preise für Ferngespräche um mehr als 50%) Dies jedoch führte bei den neu gegründeten Unternehmen zu gewissen Problemen, wie sich die meisten von uns erinnern werden. Welcher Form waren diese Probleme. Viele der heute angeführten Probleme (wie zu geringe Kapitaldecke, schlechtes Management usw.) halte ich für vorgeschobene Begründungen. Denn diese Unternehmen hatten alle ein und das selbe Problem! Ihre am Markt zu erzielenden Preise waren vom "Wohlwollen" des Marktführers abhänig. In dem Moment wo der Marktführer, hier DTE, in die Preisoffensive ging mussten diese Unternehmen ebenfalls Ihre Preise drastisch reduzieren. Denn Ihr einzig nennenswerter Marktvorteil war Ihr niedrigerer Preis gegenüber dem Marktführer. Somit entschied der Marktführer über den Preis einer Leistung und nicht das Unternehmen selbst. Deswegen entschied ebenfalls der Marktführer über die zu erzielende Marge (Gewinn) der Konkurrenz. Wie das ganze Ding ausging, wissen wir!

      Jetzt betrachten wir uns den Markt der Generica Hersteller doch mal etwas genauer. Was ist das Produkt/ Geschäftsprinzip eines Generica Herstellers? Sie Produzieren und Vertreiben Medikamente wo der Patetnschutz ausgelaufen ist. Das Sie selber keine Forschung und Entwicklung im nennenswerten Umfang betreiben, entfallen diese Kosten für diese Art von Hersteller. Deswegen können und bieten diese Hersteller diese Medikamente relativ günstig an. Trotzdem haben diese Hersteller das Problem das ein anderer, nämlich der Entwickler/Erfinder,Erforscher den zu erzielenden Preis bestimmt. (Fällt was auf?) Dieser hat sogar noch den Vorteil/Nachteil das seine Produktionsanlagen in der Regel schon sehr weit abgeschrieben sind und er schon wahrscheinlich ordentliche Gewinne mit dem Produkt erzielt hat. Jetzt kommen wir zum 2 Punkt. Im Augenblick ist viel davon zu lesen das in Zukunft bei vielen Medikamenten der Patentschutz ausläuft und sich somit für Generica Hersteller neue Chacen auftun. Jedoch was bedeuted dies? Für viele der alt hergebrachten Medikamentenhersteller geht langsam die Zeit des leicht verdiennten Geldes zu Ende. Die Gewinnmargen bei diesen Proukten werden sinken. Jetzt stellt sich für mich die Frage "Wie lange wird es dauern bis die alt hergebrachten Hersteller (wie Pfizer, Meck, Aventis, Novartis, Shering usw.) entsprechend Reagieren werden!" Wo ist für einen Hersteller, wie z.B: Pfizer die Schmerzgrenze bis er zum Gegenschlag ausholt? Wieviel % Marktanteil gestatten ( auf nichts anderes läuft es hinaus) die anderen Herstellern den Generica Herstellern? Wie die Sache ausgehen wird, wenn irgendwann ein Gegenschlag erfolgt dürfte wohl recht klar sein. Besonders wenn man bedenkt das dies doch ein recht ungleicher Kampf sein wird. Abgeschreibene Produktionsanlagen mit dem entspreechenden Know how des "How to do.", eine gewisse Kapitalkraft kombiniert mit dem ein oder anderen Gewinn bringenden Produkt unter Patentschutz. Gegen Firmen mit einer eingeschränkten Kapitaldecke die als erstes teilweise nicht unerhebliche Investitionskosten reinholen müssen. Die darüber hinaus nicht in der Lage sind über den Verkaufspreises Ihres Produktes zu entscheiden! Denn warum soll ich das "Imitat" kaufen, wenn ich das Orginal zum gleichen Preis oder günstiger erhalte?

      Ich glaube da gewisse ähnlichkeiten/paralellen zwischen einer Situation von Heute und aus der Vergangenheit zu erkennen, somit ziehe ich die entsprechenden Schlüsse. Ich hoffe es gelang mir die entscheidenden ähnlichkeiten zwischen damals und heute darzulegen. Abhänigkeit dieser Unternehmen bei der Marge vom Godwill des/ der Konkurrenten. Ich möchte aber Ausdrücklich feststellen das ich im Moment keinerlei paralellen in Bezug auf den Hype von damals sehe. Und das Ihr mir verzeiht, das ich doch wieder über einzelne Aktien geschrieben habe. Aber dies haben die Beispiele die ich wähle nunmal so an sich oder hätte ich schreiben sollen Firma A ist abhänig von Firma B. Und solange es Firma B nicht weiter störrt kann Firma A gut Leben. Kommt aber irgendwann der Punkt wo es Firma B störrt hat Firma A mit massiven Problemen zu kämpfen? Weswegen ist es vielleicht nicht so ratsam ist in Firma A zu investieren? Ich glaube nicht das dies unbedingt so gut gekommen (verständlich) wäre.

      Hoffentlich ist es mir durch meinen Vergleich zwischen Äpfeln (Pharma) und Birnen (Telekummnikation) gelungen etwas Licht ins Dunkel zu bringen was ich mit Denkansätze gemeint habe. Die man vielleicht auch so umschreiben kann. "Sehe die Gemeinsamkeiten und erkenne die Unterschiede"

      In diesem Sinne

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 29.01.02 19:43:44
      Beitrag Nr. 189 ()
      @ Hallo Biotron,

      ja mit dem lernen ist das so eine Sache. Und mit dem antizyklisch auch.
      Aktuelles Beispiel: Nach der gestrigen Meldung mit dem Kabelnetz, habe ich gestern abend DTE ziemlich "günstig" gekauft.
      Was waren meine Beweggründe?
      1. Das Kartellamt hat noch garnicht entgültig entschieden.
      2. Selbst die 5 Milliarden machen den Kohl doch garnicht fett.
      3. Die Information ist nun voll eingepreist und daher
      4. Die Kursreaktion war überzogen. Es kann morgen nur aufwärts gehen.

      Und was muß ich heute feststellen?

      Ich würde jetzt gerne folgendes wissen:
      Wo lag mein Denkfehler?
      Was habe ich noch nicht gelernt?

      Gruß
      bsw
      Avatar
      schrieb am 29.01.02 20:31:08
      Beitrag Nr. 190 ()
      @bsw
      nur kurz mein eindruck zu dte:
      charttechnik. schau mal kurz auf den 1-jahres-chart, dann kann man förmlich spüren, wie es den kurs auf die unterstützung bei 15e herunterzieht. ob die dann hält, weiss man natürlich nicht, aber eine technische reaktion nach oben dürfte dann normalerweise drin sein. im idealfall bildet sich eine umkehrformation. im drei-jahres-chart sieht man deutlich, dass sich der titel in der bodenbildung befindet, aber ein aufwärtstrend ist für mich noch nicht erkennbar.

      mit dem antizyklischen investieren kann man sicher auch eine gute performance erzielen, aber in meinen augen ist das risiko eben höher, als wenn man in intakte aufwärtstrends hineinkauft. ein wert, der von 100e kommt und nun bei 16e steht, erscheint optisch billig, kann sich aber locker nochmal halbieren. es gibt ja genügend beispiele dafür.

      grüsse
      cabinda

      p.s. @biotron, auch von mir vielen dank, wirklich interessant deine ausführungen, auch die letzten zu den generika haben mir gut gefallen. vielleicht ein anderes mal mehr dazu.
      Avatar
      schrieb am 29.01.02 20:57:18
      Beitrag Nr. 191 ()
      @ cabinda,

      vielen Dank für Deine Antwort. Mir kam es aber eigentlich mehr darauf an zu erfahren, warum ich trotz der hervorragenden Beiträge in diesem Thread immmer noch nichts gelernt habe. DTE sollte nur ein aktuelles Beispiel sein um meinen neuen Fehler zu analysieren. DTE sah für mich nicht optisch günstig aus. Eigentlich wollte ich mehr in einer Hype (nach unten) zuschlagen.

      Gruß
      bsw
      Avatar
      schrieb am 29.01.02 21:07:04
      Beitrag Nr. 192 ()
      @bsw
      mir ging es in der letzten antwort rein um strategien, nicht um einzeltitelanalyse - ich habe dein beispiel also nur aufgegriffen, um zu verdeutlichen, welche probleme es trotz sorgfältiger überlegungen beim antizyklischen investieren geben kann, wenn der markt nicht mitspielt. und die psychologie sowie viele weitere informationen, die wir vielleicht noch gar nicht haben, spiegeln sich halt in den charts, daher sind sie eine antwort auf deine frage: `was habe ich übersehen?` - meiner meinung nach....
      grüsse
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 29.01.02 21:16:59
      Beitrag Nr. 193 ()
      @ cabinda

      Alles klar und Danke!

      Schönen Abend noch wünscht

      bsw
      Avatar
      schrieb am 29.01.02 22:09:58
      Beitrag Nr. 194 ()
      @bsw
      Die Vorstellung, du könntest heute die Erfolge sehen, wenn du erst gestern antizyklisch gekauft hast, ist grund falsch.
      Antizyklisches Investieren erfordert Zeit, ich denke 1-2 Jahre sollte man einkalkulieren.
      Ob die T-Aktie für diese Strategie ein Kauf ist, kann ich nicht beurteilen. Ich habe den Wert nicht auf dem Zettel.
      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 30.01.02 01:11:53
      Beitrag Nr. 195 ()
      @bsw,
      ich hake mich auch mal kurz ein.
      Wenn Du das nächste x vor hast in einen Wert zu investieren, schreib mal Deine 4 Gründe direkt nach oder vielleicht sogar vor dem Kauf hier mal rein.
      (Dann überleg Dir gleich mal warum die Gründe nicht zutreffend sind  )
      Denn wenn ich das lese:
      Was waren meine Beweggründe?
      1. Das Kartellamt hat noch gar nicht endgültig entschieden.
      2. Selbst die 5 Milliarden machen den Kohl doch gar nicht fett.
      3. Die Information ist nun voll eingepreist daher
      4. Die Kursreaktion war überzogen. Es kann morgen nur aufwärts gehen.

      Wo ist bei diesen 4 Punkten der Grund, dass die DTAG steigen muss?
      zu 1.
      ein Schwebezustand an der Börse wird meist von den Anlegern nicht honoriert. Begründung ganz einfach wer kauft schon gerne die Katze im Sack. Je besser und je gesicherter die Informationsgrundlage, desto ehr kommen Investoren.
      2. Es gibt einen dicken Unterschied zwischen 5 Mrd. haben und nicht haben und das ist selbst bei einem Unternehmen das 50 Mrd. umsetzt nicht völlig unter den Tisch zu kehren.
      Wer hier was anderes behauptet möchte etwas unter den Tisch kehren. Wo hast Du diese Aussage her, dass 5 Mrd. den Kohl nicht fett machen???
      Denn positiv ist die Sache mit Sicherheit nicht zu werten wenn das Geld nicht in die Kasse kommt.

      3. Welche Information??
      Bisher kenne ich nur Spekulationen.
      Der ungefähre Konsens bisher ist, wenn das Kartellamt zustimmt, dann nur unter Auflagen und an der Einstufung der Telekom ändert man nix so lange wie diese Entscheidung nicht vorliegt.
      Das ist die Information und hier kann ich auch noch keine Bewertung herauslesen.
      Konsequenz, das treibt mich auch nicht gerade dazu Jubel anzustimmen.
      4. Die Kursreaktion war überzogen, aber anscheinend nur in Deinen Augen.
      (Dazu kann ich nur noch mal den Spruch wiederholen, was tief gefallen ist, fällt meist noch viel tiefer und was hoch gestiegen ist steigt meist noch viel höher ;) ).


      Tipp, rosa rote Brille absetzten bevor man ein Investment wagt und cabinda hat hier schon eine Andeutung gemacht, die nicht ganz aus der Luft gegriffen ist.
      Wenn ein DAX Wert so heftig in negative Richtung reagiert, kann das auch in einem weit deftigeren Fall übergehen.
      Die Aktien hat sich seit der Höchststände gesechstelt (muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen).
      Wenn das nicht tatsächlich so wäre, würde ich hier ja auch sagen völlig überzogen, dieser Kursverlust.
      Andersherum muss ich feststellen, so eine Aktie hat dann evt. aber auch das Potential sich noch mal locker zu halbieren.

      Wo die Denkfehler lagen, habe ich hoffentlich ein wenig gezeigt @bsw
      Was Du noch nicht gelernt hast?
      Kann ich nicht sagen, denn 1. zum Zeitpunkt einer Entscheidung sieht das ganze oft anders aus, als es sich im nach hinein darstellt (hast Du ja heute festgestellt).
      2. Der Irrtum an der Börse fährt bei jeder Entscheidung mit.
      3. Mach Dir klar, wie wenig Deine Meinung (die Meinung eines einzelnen) Einfluss hat bzw. wie groß die Rolle Deiner Meinung überhaupt ist.


      @bsw,

      jetzt habe ich noch mal eine Frage welche Auswahlstruktur verwendest Du, um zu der Entscheidung kaufe oder kaufe nicht zu kommen.
      Wie kommst Du überhaupt darauf das es die Aktie xyz ist die Du jetzt kaufen solltest.

      Ich kann da keine Struktur erkennen. Außer dass Du eine Aktie ausgewählt hast, die seit ein paar Tagen Schlagzeilen macht. Vor allem sie macht eigentlich keine positiven Schlagzeilen und das bereits seit Monaten nicht.
      Immer wieder wird zwar von Experten beteuert, ob nun der eine oder andere Deal platzt, kein Einfluss auf die Geschäftstätigkeit zu erwarten ist, aber anscheinend sehen das die, die in den Wert investiert haben oder hatten anders. Denk mal darüber nach. ;)

      Ich hab ja angekündigt, mal ein paar Überlegungen hier rein zu bringen, wie man eine Art Struktur bei der Aktienauswahl erarbeiten kann und damit das auf die Nase fallen auf ein erträgliches Maß zu reduzieren.

      Aber mich würden noch ein paar Stimmen zum dem Thema antizyklisch hören.
      Ich pers. habe dazu eine ziemlich strikte Haltung (diejenigen, die schon öfter mal was von mir gelesen haben kennen meine Meinung und Begründung dazu bereits :D ).



      Gruß
      bw
      Avatar
      schrieb am 30.01.02 02:57:54
      Beitrag Nr. 196 ()
      Hallo zusammen!


      Für antizyklische Invests gibt es klare Regeln. Keinesfalls ist jeder Wert der xx Prozent gefallen ist, dafür geeignet. Die Kriterien für die Auswahl der Einzelwerte sowie für das money-managment kann man auf folgender Seite erfahren:


      http://www.antizyklisch-investieren.de


      Antizyklisch investieren bedeutet langfristig anzulegen, eine hohe Anzahl von Einzelwerten zu haben (Risikomanagment) und trotzdem strikte Verlustbegrenzung über SL zu betreiben. Psychologisch finde ich das ausgesprochen schwierig, da man in Firmen mit ausgesprochenem loser-image investiert, für die alle bearish sind (z. Bsp. SCM Microsystems).



      @ cabinda

      "Eine Firma, die von 100 E auf 16 E fällt, kann sich trotzdem noch mal halbieren"

      Du meinst garantiert Corning. ;)


      Gruß Ignatz
      Avatar
      schrieb am 30.01.02 06:02:37
      Beitrag Nr. 197 ()
      @IgnatzWrobel:

      danke für den link!

      mfg humm :)
      Avatar
      schrieb am 30.01.02 15:59:39
      Beitrag Nr. 198 ()
      @ Hallo BSW,

      auch ich will dich nicht im Regen stehen lassen und versuchen dir bei deiner Fehleranalysen zu helfen.

      Als erstes möchte mich den Ausführungen meiner "Vorredner" anschließen. Dem habe ich nichts hinzufügen.

      Ich glaube aber du hast einen deiner "Denkfehler" in deinem Posting 191 offengelegt.

      Wieso und weshalb hast du DTE gekauft, wenn "DTE sah für mich nicht optisch günstig aus"???

      Weil ich (=Gott? und unfehlbar???) geschrieben habe das ich

      1. mit meiner Art des Investments, meiner Ansicht nach, "relativ" Erfolgreich investiere? Kennst du meine Performence? Weist du wer und wie ich bin?
      2. das ich in DTE investiert bin? Aber wann und zu welchem Kurs habe ich gekauft? Oder wollte ich vielleicht verkaufen und auf diese Art ein wenig Pushen?
      3. Waren zum Zeitpunkt deines Kaufes, alle meine Spekulation (Kaufgründe) in bezug auf DTE gültig? Zu diesem Punkt würde ich meine Zweifel anmelden. Da ich unter anderem auch darauf Spekuliert habe das das zyklische Tief aus November hält (16.5€ bis 17.5€.). Ob wir dieses mittlerweile signifikant gebrochen haben oder nicht, darüber könnte man diskuttieren. Ebenfalls ob und welchen Einfluß dieser mögliche Bruch, einen Einfluß auf meine weiteren Entscheidungen in Bezug auf die DTE hat.

      Wie du siehst liegen und lagen bei mir komplexe Überlegungen zu DTE zugrunde, mehr als ich in einem Thread darstellen könnte. Ich kann meine Überlegungen max. Oberflächlich erläutern. Deswegen habe ich ja immer wieder in den Konflikt ob ich versuche etwas an einem Beispiel oder an einer "theoretischen" Erklärrung versuche zu erläutern!

      Ich glaube aber das du schon wirklich eine Menge gewonnen hast, wenn es dir gelingt herraus zu finden weswegen du dir DTE gekauft hast, wenn Sie für dich optisch nicht günstig aussah.

      Was hat mich beeinflust DTE zu kaufen?
      Wieso habe ich mich davon beeinflussen lassen?
      Weshalb kaufe ich mir eine Aktie, die mir nicht günstig erscheint?
      Wie kann ich das in Zukunft vermeiden/verhindern?

      Das sind Fragen die du dir beantworten solltest!

      In der Hoffung das du irgendwann lernst "Lehrgeld" und nicht nur "Leergeld" zu zahlen.

      In diesem Sinne

      Biotron

      @IgnatzWrobel

      Danke für den guten LINK.
      Avatar
      schrieb am 30.01.02 18:12:16
      Beitrag Nr. 199 ()
      Hi All,

      ich möchte noch kurz eine Beschreibung der anitzyklischen Strategie reinstellen.

      Ich finde aber, das wir uns erstmal "genug" über diese Strategie ausgetauscht haben. Es gibt doch auch mit Sicherheit noch andere Strategieansätze, oder? Mich interessiert der von Pantarhei "Kaufe, wenn die Dividendenrendite höher als das KGV im laufenden Geschäftsjahr ist! " besonders, da ich im Moment auch am "entwickeln" einer "fundamentalen" Strategie bin. Selbstverständlich habe ich ebenso Interesse an "rein" charttechnischen/technische Analyse Strategien, wie an allen anderen Arten und Formen einer Strategie bis hin zur Dartpfeil Strategie!

      Bei Gelegenheit lasse ich mich nochmals zum Thema "Trau schau wem" aus.

      Jetzt die Beschreibung und der Link

      http://www.antizyklik.de/


      Viel Spaß beim lesen


      Biotron



      Was heißt antizyklisches Investieren?
      Der größte Fehler der Anleger: Sie achten auf den Kurs einer Aktie statt auf ihren Wert. Charles H. Dow


      Seltsamerweise tun die meisten Anleger an der Börse exakt das Gegenteil dessen, was sie im alltäglichen Leben tun würden. Je höher die Kurse steigen, je teurer also die Aktien sind, desto eher sind sie zu Käufen bereit. Das widerspricht jeder Vernunft, denn in Phasen allgemeiner Aktienbegeisterung sind die Verlustrisiken am größten. So mancher Anleger am Neuen Markt hat das seit März 2000 schmerzlich erfahren. Noch vor kurzem als Börsenstars gefeierte Manager von Neuer-Markt-Fonds haben innerhalb von anderthalb Jahren 90 Prozent des ihnen anvertrauten Kapitals verloren. Viele Neuer-Markt-Aktien, die noch vor kurzem 100 Euro und mehr kosteten, sind heute das Papier nicht mehr wert, auf das sie gedruckt wurden. Zahlreiche Anleger haben viel Geld verloren, weil sie die Grundregeln der Börse missachtet oder gar nicht gekannt haben.

      Der Antizykliker dagegen handelt so, wie ein vernünftiger Mensch in sämtlichen Lebenslagen handeln sollte: Er vertraut nicht auf Börsengurus, kauft nur erstklassige Aktien, und tut dies erst dann, wenn er sie zu Schleuderpreisen erwerben kann. Er kauft Aktien, die ihren Crash schon hinter sich haben und entsprechend preiswert sind. Solche Aktien gibt es in jeder Börsenphase. Die Kunst bei der Auswahl besteht in der Unterscheidung, welche Titel mit Recht so stark gefallen sind und womöglich noch weiter fallen werden, und bei welchen Aktien eine kräftige Kurserholung wahrscheinlich ist. Nur wer Qualitätsaktien billig kauft, erzielt an der Börse Gewinne. Diese simple Wahrheit wird in Euphoriephasen gern vergessen, aber sie bleibt dennoch gültig und wird gültig bleiben, solange es eine Börse gibt.

      Antizyklisches Investieren setzt daher die Fähigkeit voraus, sich von der Meinung der Masse zu distanzieren. Wichtig sind die objektiven Daten einer Aktie. Was die Presse darüber schreibt, was Analysten dazu sagen ist völlig irrelevant. Artikel in Börsenmagazinen und die Einschätzungen angesehener Analysten können zwar wichtige Zusatzinformationen liefern, aber sie sind stets durch die Meinung des jeweiligen Verfassers geprägt. Oft genug leider auch davon, dass er gar nicht schreiben darf, was er wirklich über eine Aktie denkt, weil er sonst Ärger mit seinem Arbeitgeber bekommen könnte. Ein erfahrener Anleger sollte sich lieber auf objektiv nachprüfbare Zahlen verlassen. Oft genug kommt es vor, dass die Daten einer Aktie durchaus interessant und lukrativ aussehen, obwohl in allen Medien vom Kauf dieser Aktie abgeraten wird. Viele Börsenjournalisten und Analysten neigen dazu, die Entwicklung der jeweils letzten Monate fortzuschreiben. Daher kommt es kaum vor, dass in den Medien zum Kauf einer Aktie geraten wird, die einen heftigen Kursverlust hinter sich hat. Der antizyklisch denkende Anleger weiß aber, dass gerade solche Situationen die besten Chancen für wirklich hohe Kursgewinne bieten. Zudem ist auch das Verlustrisiko relativ gering, weil die Aktie ihren Absturz ja schon hinter sich hat. So bietet sich die Möglichkeit, zu Schnäppchenpreisen Qualitätsaktien zu erwerben, die allerbeste Aussichten auf eine überdurchschnittliche Rendite bieten. Genau das muss das Ziel sein. Mit Aktien, die jeder schon im Depot hat, lassen sich keine Gewinne mehr erzielen. Es kommt an der Börse darauf an, vielversprechende Aktien zu entdecken, bevor man in jeder Tageszeitung nachlesen kann, wie gut diese Aktien sind.

      „Billig kaufen – teuer verkaufen“ – das hört sich einfach und einleuchtend an. Es erfordert allerdings viel Erfahrung und viel Arbeit, um festzustellen, ob eine Aktie tatsächlich preiswert ist. Ein Kursverlust von 50, 70 oder 80 Prozent ist alles andere als eine Garantie dafür, dass sich die Aktie später wieder erholen wird. Vielleicht war der Absturz nur der erste Schritt auf dem Weg zum Totalverlust. Vielleicht ist ein solcher Kurseinbruch aber auch eine einmalige Chance, eine Qualitätsaktie zu Ausverkaufskursen zu erwerben. Diese Unterscheidung ist das A und O des Börsenerfolgs. Genau hier setzt der antizyklische Investor an. Um Erfolg zu haben, muss man vor allem zwei Fragen beantworten:


      - Welche Aktien bieten nach heftigen Kursverlusten die Chance auf hohe Gewinne?

      - Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Kauf gekommen?


      Aktienbewertung und die Wahl des Kaufzeitpunkts


      Kaufe Strohhüte im Januar und Pelzmäntel im Juli. Sprichwort an der Wall Street


      Ob eine Aktie überhaupt für ein antizyklisches Depot in Frage kommt, ist anhand der fundamentalen Kennzahlen zu überprüfen. Grundvoraussetzung ist in der Regel ein empfindlicher Kursverlust von mindestens 50 Prozent, gerechnet ab dem Höchstkurs der vergangenen zwölf bzw. 24 Monate. Nur durch einen solchen Kursverlust entsteht – von seltenen Ausnahmen abgesehen – die Situation der krassen Unterbewertung einer Aktie. Wenn eine Aktie nur noch halb so viel kostet wie wenige Monate zuvor, ist zu prüfen, ob diese Herabstufung gerechtfertigt ist. Oft ist sie es nicht. Ein einmaliges Ereignis, ein vorübergehender Gewinneinbruch oder die Konzentration auf bestimmte andere Branchen können zur krassen Unterbewertung führen. Am Höhepunkt des Internet-Booms im Februar/März 2000 konnte man zum Beispiel Aktien aus „altmodischen“ Branchen wie Lebensmittel, Handel, Tabak oder Sportartikel zu Spottpreisen erwerben. Und zwar nicht irgendwelche Aktien, sondern Titel von Weltgeltung wie Philip Morris, Reebok, Mattel oder Waste Management. Alle diese Titel erreichten in den folgenden zwölf Monaten Kursgewinne von mehr als 100 Prozent – während die Neuer-Markt-Aktien im gleichen Zeitraum im Durchschnitt mehr als 90 Prozent verloren.

      Solche Chancen bieten sich immer wieder. In jeder Börsensituation gibt es Aktien, ja ganze Aktiengruppen, die von den Anlegern kaum beachtet werden und folglich preiswert zu haben sind, weil gerade in anderen Branchen die Musik spielt. Entscheidend für den Börsenerfolg ist es, solche Chancen zu erkennen und zu nutzen. Quintessenz der antizyklischen Strategie ist es also, der Börse einen Schritt voraus zu sein, heute billig die Aktien zu kaufen, die morgen jeder haben will. Es geht hier also keineswegs darum, stets das Gegenteil dessen zu tun, was die Masse der Anleger tut. Das entscheidende Merkmal der antizyklischen Strategie ist es, Trendwechsel früher als andere zu erkennen. Die fundamentale und die technische Aktienanalyse bieten ein reiches Instrumentarium zur Prognose solcher Trendwenden. Um sie richtig anzuwenden, braucht man die Fähigkeit unabhängigen Denkens und viel Erfahrung.

      „Die“ antizyklische Strategie gibt es nicht. Unter den verschiedenen Ansätzen muss man vor allem die rein mechanistische Strategie von den Spielarten unterscheiden, bei denen neben objektiven Kennzahlen auch Erfahrungswerte des Anlegers in die Aktienauswahl eingehen. Für beide Varianten lassen sich gewichtige Argumente anführen. Bei der mechanistischen Methode entscheidet allein die Erfüllung bestimmter harter Kriterien über die Auswahl. Diese Vorgehensweise wird zum Beispiel von Gallea und Patalon in ihrem Standardwerk „Contrarian Investing“, deutsch: „Antizyklisch Investieren“ propagiert. Bei den Kriterien handelt es sich um das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), das Kurs-Cash-Flow-Verhältnis (KCV), das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) und das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV). Man setzt also den aktuellen Kurs ins Verhältnis zu Unternehmensdaten, um zu klären, ob eine Aktie angemessen bewertet, zu teuer oder auffallend preiswert ist.

      KGV und KCV sollten nicht höher sein als 12 und 10, KBV und KUV sollten niedriger sein als 1,0. Das heißt also, um ein Beispiel herauszugreifen: Wenn der anteilige Umsatz, den ein Unternehmen je Aktie erzielt, zehn Euro beträgt und diese Aktie 20 Euro kostet, ist sie für den Antizykliker unter KUV-Gesichtspunkten zu teuer. Falls eine Aktie zwei dieser vier Kriterien erfüllt, ist sie zumindest einer näheren Untersuchung wert. Außerdem empfehlen Gallea und Patalon, darauf zu achten, ob bei einer in Frage kommenden Aktie Insiderkäufe getätigt worden sind, und sie sind strikte Verfechter der Anwendung von Stopp-Kursen.

      Wir Betreiber von antizyklik.de stimmen Gallea/Patalon in vielen Punkten zu, aber es gibt auch Meinungsverschiedenheiten. Die mechanistische Auswahl leidet an einigen sytemimmanenten Schwächen. Um nur eine davon herauszugreifen: Die prognostizierten Kennzahlen KGV und KCV sind in einigen Branchen recht verläßlich, in anderen nicht mehr als ein grober Anhaltspunkt. Daher gehen diese Kennzahlen zum Beispiel bei Lebensmittelaktien wesentlich stärker in unsere Gesamtbewertung ein als zum Beispiel bei Stahl- oder Softwaretiteln. Man kann nicht alle Branchen über einen Kamm scheren, und nach unserer Erfahrung sind in sehr zyklischen Branchen die besten Kaufgelegenheiten dann gekommen, wenn Unternehmen rote Zahlen schreiben, also gar kein KGV aufweisen, aber konstante Umsätze verzeichnen und nach dem KBV-Kriterium extrem unterbewertet sind. Unser Ansatz ist also ein branchenspezifischer, und es gehen auch etliche „weiche“ Kriterien in die Bewertung ein. Im Gegensatz zu Gallea und Patalon legen wir auch großen Wert auf die charttechnische Situation in Frage kommender Aktien. Die Charts solcher Titel sehen ja grundsätzlich nicht gerade verlockend aus, denn schließlich haben alle diese Aktien einen herben Kursverlust hinter sich. Zeigt das Chartbild, dass sich der Titel noch immer im freien Fall befindet, sollte man den Kauf zurückstellen und die Aktie zunächst auf die Beobachtungsliste setzen. Wenn sich eine Stabilisierung abzeichnet, vielleicht sogar erste Anzeichen einer Trendwende sichtbar werden, ist es für den Einstieg noch immer früh genug. Vor einer Bodenbildung zu kaufen birgt die Gefahr, in ein fallendes Messer zu greifen. Es würde hier zu weit führen, sämtliche Aspekte unserer Vorgehensweise zu erläutern – und wir brauchen ja auch noch Stoff für weitere Grundsatzartikel.

      Antizyklisches Investieren zahlt sich aus


      Man kann keine überdurchschnittlichen Renditen erreichen, wenn man nicht anders handelt als die Mehrheit. Sir John Templeton

      Viele Anleger haben es in den vergangenen Monaten schmerzlich erfahren: Es lohnt sich nicht, an der Börse das zu tun, was alle tun. Die Masse der Anleger an den Aktienmärkten agiert nicht viel intelligenter als eine Schafherde. Das wird vor allem in den Extremphasen der Börsenzyklen deutlich. Am Höhepunkt der Kaufeuphorie erreichen die Aktien Kurse, die sich anhand der fundamentalen Kennzahlen in keiner Weise rechtfertigen lassen. Und wenn die Stimmung auf dem Tiefpunkt ist, werden selbst Qualitätstitel zu Ausverkaufskursen gehandelt. Solche Extremphasen gibt es immer wieder. Der Zeitraum seit Ende 1999 ist geradezu ein Musterbeispiel dafür, zu welchen Übertreibungen nach oben wie nach unten die Börse neigt. Der Antizykliker profitiert von solchen Übertreibungen: Er kauft Aktien, die weit unter ihrem reellen Wert gehandelt werden, und er verkauft sie erst wieder, wenn die Masse der Börsenteilnehmer den Kurs massiv nach oben getrieben hat. Ein solcher Stimmungsumschwung braucht Zeit. In der Regel entfaltet sich das Potential eines antizyklischen Investments innerhalb von zwei bis drei Jahren. Dies bietet den Vorteil, dass die Gewinne meist steuerfrei sind, weil zwischen Kauf und Verkauf mehr als zwölf Monate liegen. Wer an der Börse von heute auf morgen reich werden will, sollte sich also nach anderen Vorgehensweisen umsehen. Die antizyklische Anlagestrategie ist

      - konservativ, weil nur extrem niedrig bewertete Aktien gekauft werden

      - langfristig angelegt, weil hohe und steuerfreie Kursgewinne angestrebt werden

      - risikoarm, weil eine möglichst niedrige Korrelation zwischen den einzelnen Depotwerten angestrebt wird.


      Der letztgenannte Punkt ist einer näheren Erläuterung wert: Viele Anleger verlieren immer wieder viel Geld, weil sie einen Großteil ihres Vermögens in eine einzelne Branche oder – noch schlimmer – in eine einzelne Aktie investieren. Wenn eine bestimmte Branche in Schwierigkeiten gerät, leiden in der Regel alle Aktien aus diesem Wirtschaftszweig. Floriert die Branchenkonjunktur, dann profitieren alle Unternehmen davon. Im Sinn der wissenschaftlichen Portfoliotheorie ist es sinnvoll, eine möglichst niedrige Korrelation zwischen den Einzelaktien im Depot anzustreben. Unter Korrelation versteht man das Ausmaß, in dem sich zwei Aktien parallel zueinander entwickeln. Hat man lauter Aktien im Depot, die unter einander eine hohe Korrelation aufweisen, dann läuft man Gefahr, dass durch eine negative Entwicklung nicht nur ein Depotwert, sondern mehrere in Mitleidenschaft gezogen werden. Das Risikomanagement durch Kauf von Aktien, die möglichst wenig miteinander zu tun haben, die aber, jede für sich, eine interessante Story bieten, gehört zu den Grundregeln der antizyklischen Strategie.

      Das Märchen von den „Wachstumsaktien“


      Man muss nicht so billig wie möglich kaufen. Man muss zum richtigen Zeitpunkt kaufen. Jesse Livermore


      Es gibt in Deutschland einige sehr erfolgreiche Börsenclubs, die eine auf den ersten Blick vernünftige Strategie verfolgen: Ins Depot kommen nur Aktien allerbester Qualität, die sich in den letzten zehn oder 15 Jahren durch stetiges Gewinnwachstum und durch hohe Kursgewinne ausgezeichnet haben. Die Gemeinschaftsdepots dieser Clubs enthalten denn auch mehr oder weniger die gleichen Aktien: Gillette, Coca-Cola, Microsoft, Cisco Systems, Exxon, Procter & Gamble, L’Oréal, Nokia, McDonald‘s und vor allem General Electric. Niemand würde bezweifeln, dass es sich hier um Titel von absoluter Weltgeltung handelt, und dass man auf lange Sicht mit solchen Aktien kaum Geld verlieren wird. Der große Irrtum hinter einer solchen Strategie besteht allerdings darin, die Entwicklung der letzten zehn Jahre für alle Ewigkeit fortschreiben zu wollen. Das wird sich nicht rechnen. Von 1982 bis 2000 fand an den Weltbörsen die längste und kräftigste Hausse der Geschichte statt. Wir werden uns in Zukunft mit weit niedrigeren Durchschnittsrenditen zufrieden geben müssen. Viele von den genannten Aktien sind schon seit Jahren „Dead Money“ oder verzeichnen sogar empfindliche Verluste. Die Protagonisten der Wachstumswerte-Strategie behaupten ja, jeder Tag sei der richtige Tag, um General Electric oder Cisco Systems zu kaufen, weil solche Qualitätstitel jeden Verlust früher oder später aufholen werden. Unbedarften Börsenneulingen kann man so etwas natürlich erzählen. Wer sich ein wenig mit Börsengeschichte beschäftigt hat, wird in diesem Punkt allerdings berechtigte Zweifel anmelden – und er wird diese Zweifel auch mit harten Fakten belegen können. Es ist eben nicht egal, zu welchem Kurs man eine Aktie kauft. Selbst erstklassige Titel können zu teuer sein. Desto mehr Sinn macht es, Qualitätsaktien dann zu kaufen, wenn sie an der Börse gerade nicht gefragt sind, denn in diesem Fall kann man sicher sein, dass sie die erlittenen Kursverluste wieder aufholen und attraktive Gewinne bringen werden.

      Was ist der Zweck von antizyklik.de?


      Begib Dich nicht in einen Wettbewerb, sondern schaffe etwas Neues. Finde heraus, was alle anderen tun und tue das Gegenteil. Joel Weldon


      So einleuchtend die antizyklische Vorgehensweise auch klingen mag – leicht umzusetzen ist sie nicht. Zumindest für jeden Anleger, der noch anderes zu tun hat, als sich ganztägig mit der Analyse von Branchen und Einzelaktien zu beschäftigen. Kaufempfehlungen der Preisklasse: „Die Aktie hat sich prächtig entwickelt und sollte weiter steigen“ findet man an jeder Ecke, in jedem Käseblatt. Die Ermittlung antizyklischer Gewinnchancen erfordert dagegen akribische Recherche, Kontakte zu Top-Experten für die jeweiligen Branchen und nicht zuletzt auch eine Menge Erfahrung. Zudem ist der Antizykliker eine rare Spezies: Eingefleischte „Contras“ machen sicher nicht mehr als ein, zwei Prozent aller Börseninteressierten aus. Für diese Leute, zu denen wir uns ja auch selbst zählen, wollen wir ein Forum zum Gedankenaustausch und zur Informationsgewinnung schaffen.


      Horst Fugger
      Avatar
      schrieb am 30.01.02 19:17:46
      Beitrag Nr. 200 ()
      Hallo Biotron,

      mein Staz "Kaufe, wenn die Dividendenrendite höher als das KGV im laufenden Geschäftsjahr ist!" ist eigentlich kein Strategieansatz. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass ich mich nicht an Regeln halte, wohl aber in typischen Situationen immer gleich reagiere.

      Es gibt einen älteren Thread: Dividendenriesen - Pro und Contra, in dem gerade in den ersten Postings die Tücken einer Anlage in Dividendenriesen diskutiert wird. Im letzten Jahr haben sie sich als bessere Anleihen bewehrt.

      Ich warne ausdrücklich davor, die zum größten Teil sehr marktengen Titel ohne Erfahrung ins Depot zu nehmen. Es bedarf Fingerspitzengefühl zu entscheiden, ob vor oder nach einer Ausschüttung verkauft werden sollte. Verpasst man den Ausstieg, bleibt man unter Umständen sehr lange auf der Position sitzen. Vorbedingung ist ein Interesse an Nebenwerten und ein sehr breit gestreutes Depot.

      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 30.01.02 19:38:14
      Beitrag Nr. 201 ()
      @Guten Abend , besserweis, pantarhei, und vor allem biotron :)

      Auf Ihre letzten Themen würde ich jetzt gerne eingehen, was sich aber zeitlich leider nicht machen lässt. Mein Arbeitstag beläuft sich gerade auf mind. 13Std. und zuhause geht es dann weiter mit Troobleshouting. Ich denke am Wochenende sollte wieder mehr Zeit sein.

      Ich wollte Sie lediglich davon unterrichten, dass mein momentaner Ausfall an der Anlagefront rein zeitliche Gründe hat. Motzki ist an diesen Dingen mehr als interessiert und es hat im, ob der hier vorgestellten Vielfalt, ganz bestimmt nicht die Sprache verschlagen.

      Danke nochmals an Sie alle für diese mitunter aufwendigen Postings.

      @Hallo ignaz Wrobel

      "Eine Firma, die von 100 E auf 16 E fällt, kann sich trotzdem noch mal halbieren"

      Da haben Sie es noch gut gemeint. Wenn ich die letzten Monate so Revue passieren lasse hat der Downmove eigentlich erst bei 0.00€ ein Ende! Mit einer Halbierung wären manche Anleger ja noch richtig glücklich oder ;)

      Ich sage nur Medienwerte&B2B !!Haben Sie von diesem bitteren Wein auch schon einmal gekostet?


      Ihnen allen einen noch schönen Abend wünscht

      HM
      Avatar
      schrieb am 30.01.02 23:50:47
      Beitrag Nr. 202 ()
      Hallo bw und biotron,

      komme erst jetzt dazu, zu antworten.

      "Einen fairer Wert eines Unternehmens gibt es zu keinem Zeitpunkt", so Peter Siris in seinem Buch.
      Dies meinte ich, als ich schrieb das ich DTE nicht wegen der Optik gekauft habe. Natürlich habe ich DTE auch gekauft weil mir der Kurs günstig erschien. Sorry, da habe ich mich wohl nicht ganz klar ausgedrückt.

      Zur Frage meiner Auswahlstruktur kann ich wie folgt antworten: Ich versuche mit einem kleinen Kapital Aktien günstig zu erwerben, die aufgrund einer m.E. übertriebenen Reaktion auf negative Schlagzeilen abgestraft wurden. Manchmal klaptt`s (Infineon), manchmal eben nicht (das Lehrgeld hielt sich sich in 2-stelligen Grenzen). Dabei versuche ich das Risiko zu begrenzen: a) durch enge Stop-Kurse und b) es muß ein Unternehmen sein, an daß ich langfristig glaube.
      Bei DTE war das Timing schlecht, hinzu kam eine völlig falsche Markteinschätzung. Nach den Konjunkturdaten in USA hatte ich auf eine Ralley gesetzt, was zumindest nicht schädlich für DTE gewesen wäre.
      Interessant ist auch, wie ein Fehler den anderen nach sich zieht. Statt heute bei 16 zu kaufen, habe ich nach der abendlichen Schlagzeile bei 16,45 (zu früh) verkauft.

      Nicht unerwähnt lassen möchte ich auf jeden Fall, daß ich DTE nicht auf ausschließlich auf Deine Empfehlung gekauft habe, lieber Biotron. DTE steht schon länger bei mir auf Strong-Watch, da ich mir schon ähnliche Gedanken dazu gemacht hatte. Zum long gehen brauche ich aber derzeit ein wenig Kapital. Ganz zu blauäugig bin ich nun auch wieder nicht.

      Noch ein paar Antworten zu Euren Fragen:
      Strategie: So eine richtige Strategie fehlt mir noch, gebe ich zu. Aber ich bleibe lernfähig.
      Aktienfilter: Wurde hier schon mal angeschnitten. Mir fällt auf, daß ich zu wenig Aktien kenne. Lediglich DAX-, MDAX-, Nemax 50-, ein parr SDAX- und Nemax-Werte.

      Eine Aktie die eine bessere Dividendenrendite hat als der laufende KGV? Habe ich noch nie gesehen. Habe ich das wirklich richtig verstanden?

      Schönen Abend noch wünscht
      bsw
      Avatar
      schrieb am 31.01.02 00:15:10
      Beitrag Nr. 203 ()
      Nachtrag: Zwei Beweggründe zum Kauf sind mir noch eingefallen.
      1.) Meryll Lynch hatte verkaufen empfohlen.
      2.) Mir lag eine Nachricht vor, daß ein Brite zu ähnlichen Konditionen kaufen möchte.
      Avatar
      schrieb am 31.01.02 00:46:34
      Beitrag Nr. 204 ()
      Servus bsw und alle,

      Du hast vorhin geschrieben, daß Du zuwenige Aktien kennst, v. a. deutsche Werte, ich finde das gar nicht so schlecht, ich selber kenne noch viel weniger, auf das kommts nicht an, sondern wie genau man diese kennt.

      Ich selber kenne im wesentlichen nur die Dax-Werte, dafür aber schon seit vielen Jahren und deshalb rel. genau. Bei der DTE lagst Du garnicht mal so falsch, heute hat sich definitiv bei 16 ein Boden gebildet, was aber so ungefähr zu erwarten war. Ich selber hab in den letzten tagen schon 2 mal "gekauft", einmal bei 18 und dann bei 17, hätte bei 16 auch noch mal zugeschlagen, aber der Rücksetzer bei SAP war mir wichtiger, auch Allianz wär ein Schnäppchen gewesen.

      Ich kaufe mir aber die Aktien nicht direkt, sodern über Stillhalterstrategien an der Eurex (Shortput = Äquivalent zu Kauf, Shortcall = Äquivalent zu Verkauf). DTE bewegt sich im Moment in einer Tradingrange von 16 (neuerdings) bis 20, d. h. Kurse von 18 und darunter, kaufen - Kurse von 19 und darüber, verkaufen, das habe ich in den letzten Monaten zigmal gemacht, bei Allianz ist es noch einfacher, kaufen bei Richtung 250, verkaufen bei Richtung 270, gerade hier geht so ziemlich jeder Tag etwas.

      Zur Verdeutlichung einige Infos zu meiner Strategie:

      Daytrading und Positionstrading mit Stillhalterstrategien an der Eurex. Muß im Prinzip davon leben bzw. meinen Kinderchen zum beißen davon kaufen. Habe bis jetzt noch eine kleine Firma, die aber demnächst abgewickelt wird. Von daher als oberstes Prinzip Kapitalerhalt, als nächstes Erzielung regelmäßiger Einnahmen (= Stillhalterprämien), diese werden zum Teil zum Lebensunterhalt genommen, zum Teil in risikoarme Kapitalanlagen umgeschichtet (Fonds weltweit) als Altersversorgung. Daneben noch die ganze Palette an anderen Kapitalanlagemöglichkeiten (Anleihen, Immobilien usw.) Bei den Stillhaltergeschäften, so wie ich das betreibe, mit striktem Money- und Risikomanagement, kann man im Prinzip viel weniger an Kursgewinnen partizipieren als bei Direktinvestition in Aktien, dafür gewinne ich auch noch in Kursabschwüngen und kann daraus Honig saugen. Es ist außerdem viel einfacher, selbst kleinste Trends mitzunehmen und sofort drauf Prämien zu kassieren, bei Aktien muß im Gegensatz ich immer warten, bis ich sie verkaufen kann.

      Um im Bild zu bleiben, bin sozusagen ein Hochseefischer und zugleich Küstenfischer je nach Wetterlage, der nebenberuflich ein Versicherungsgeschäft betreibt (Stillhaltergeschäfte), daraus aber seine Haupteinnahmen bezieht und ab und zu ins Casino zum Zocken geht (Aktien und Optionsscheine)


      Zum "Fairen Wert": 1)ist immer der momentane Wert, was sonst!, entscheidend ist der Wert in 10 Sekunden oder 10 Minuten oder am Ende des Tages, nur daraus kann man Honig saugen. 2) wie bildet sich dieser Wert? aufgrund des Geschnatters der Medien kommen laufend positive und negative Meldungen über einzelne Aktien und auch über den Gesamtmarkt in die Öffentlichkeit, daraus bildet sich ein gewisses positives oder negatives Sentiment (= allgemeine Stimmung) und danach richten sich die momentanen Kurse, nach sonst nichts (gilt aber nicht langfristig) auf längere Sicht gilt nur der alte Bergmannsspruch: "Vor der Hacke ists duster", gilt sowohl für alle! Einzelaktien ohne Ausnahme als auch für die allgemeine politische und wirtschaftliche Lage.

      P.S.: Irgendwann (in den nächsten Monaten) kommt schon noch die Zeit, wo DTE zum Kauf empfohlen wird, so zwischen 20 und 21, da heißts bei mir dann shortcall!

      Gruß

      Bilsenkraut
      Avatar
      schrieb am 31.01.02 19:51:08
      Beitrag Nr. 205 ()
      Nochmal antizyklisches Handeln an der Börse.
      Komisch, dass mir in diesem Zusammenhang immer der Individualist, der gegen den Strom schwimmt zu Ohren kommt.

      Ich kenne pers. eigentlich nur sehr wenige Anleger, die nicht versuchen antizyklisch zu handeln.
      (Ja man muss sagen versuche, das Problem ist die Umsetztung, es gibt in dem Bereich sicher Strategien die funktionieren)

      Also bei fallenden Kursen versuchen fast alle Einsteiger die ich so kennen oder kannte, ein Schnäppchen zu machen.
      Umgekehrt, ich habe nie jemanden gefunden der von Anfang an gesagt hat, ich warte bis der Wert teurer ist, dann kaufe ich Ihn.
      Wenn man das einem Einsteiger erzählt hat, haben die einem den Vogel gezeigt. Bei denen die sich dann länger mit der Börse beschäftigt haben beißt man dann schon nicht mehr ganz so auf Granit.

      Man kann auch mal eine weitere relativ einfache Probe machen.
      Man gibt einfach mal antizyklisch, prozyklisch oder zyklisch in eine Suchmaschine im Internet ein.

      Ich behaupte aus meiner Sicht hier ist einer der 1. Denkfehler, der allerdings noch lange nicht bedingt, das die meisten mit antizyklischer Handlungsweise nicht Glücklich werden.


      Noch ein Wort zu der Geschichte mit der DTAG.
      Was hier bereits herauskristallistiert, ist hier wurde gar nicht versucht, die Aktie als Anlage zu sehen, sondern man nutzt sie, um Swingtrading zu betreiben.
      Hier ist einiges an technischem know how notwendig.
      Nur bedingt kenntnisse über fundamentales. (Denke ich zumindest)
      Wobei bilsenkraut bereits eine recht genaue Zielvorstellung hat.
      Eine Frage an Ihn ab wann hättest Du die Position liquidier, falls der Wert weiter gefallen wäre?

      So das wars erst mal, morgen denke ich werde ich noch das ein oder andere zu antizyklischem Handeln aus meiner Sicht schreiben.

      Gruß
      bw
      Avatar
      schrieb am 31.01.02 20:31:17
      Beitrag Nr. 206 ()
      @ bw

      a) Habe ich nicht bestritten (DTE). Für TA bin ich zu blöd.
      b) Habe vor zwei Wochen eine Aktie auf Höchstkurs gekauft (GRP). Ist seitdem nur noch gefallen. Klappt also auch nicht immer(selten?).

      @ bilsenkraut.

      Stillhaltestrategie: Kannst Du das mal erklären? Habe ich noch nie gehört.

      Gruß
      bsw
      Avatar
      schrieb am 31.01.02 20:43:58
      Beitrag Nr. 207 ()
      Servus Leute,

      zum Stichwort Aktie als Kapitalanlage, sehe ich für den Privatanleger mehr oder weniger ungeeignet, im Wertverhalten ähnlich einer Immobilie, bloß mit kürzeren und schärferen Zyklen. Beide sehe ich für den Kapitalaufbau ungeeignet, eher für den vermögenden Anleger, der seine Schäfchen bereits ins Trockene gebracht hat.

      Den einzigen Weg für einen vernünftigen Kapitalaufbau, [schätze einmal, in dieser Phase sind die meisten von uns oder sind es schon wieder (nach dem Motto, wie macht man ein kleines Vermögen? An der Börse mit einem großen Vermögen mit Aktien spekulieren)] - sehe ich in der Erzielung eines mehr oder weniger regelmäßigen Einkommens egal welcher Art (Arbeit, Unternehmen usw..), wobei die Ausgaben im Verhältnis viel weniger sein sollen als die Einnahmen und das auf die Dauer. Die erzielten Überschüsse müssen dann so angelegt werden, daß sie in der späteren Zukunft einen genügend großen Kapitalstock erbringen. Meiner festen Überzeugung nach geht das nur mit regelmäßigen Sparplänen in Fonds aller Art (Aktien, Renten, Immobilien usw.).

      Jetzt wird mich natürlich jeder fragen, warum ich mich mit Aktien abgebe, ist vermutlich so wie mit den Frauen, ab und zu vergucke ich mich in eine, das wird dann meist ne kurze und heftige Affäre und das wars dann, hat entweder was gebracht oder nicht.

      Meiner festen Überzeugung sind die Zeiten hoher und vor allem regelmäßiger Wertzuwächse bei Aktien vorbei - jeder Privatanleger hat hier das Nachsehen gegenüber den Profis, gegen die wir letzten Endes immer kämpfen. So schöne 10- oder 20-Jahrescharts wie bei General Electric, Coca Cola, Philip Morris usw. sind halt auf die Dauer die ganz großen Ausnahmen, jede Firma kommt im Laufe ihres mitunter langen Lebens mal in eine große Krise, wo sich der Wert verbruchteilt, man schaue sich nur die Dax-Werte vor 50, 40, 30, 20, 10 Jahren an und irgendwann bleiben die meisten auf der Strecke, das ist so wie die Reise nach Jerusalem, der letzte, der übrig bleibt, steht als der ganz große Gewinner da (GEC), die Anderen sind im Nichts verschwunden, niemand kennt sie mehr. Wer kann mir sagen, welche Firma in 5, 10 oder 15 Jahren der große Gewinner ist, genau dann, wenn ich das Geld brauche als Altersversorgung, wer findet diese heraus? Ich nicht! Hab schon zuviele Weltfirmen einfach verschwinden sehen.

      Zurück zu telekom: Wann ich diese Position liqidiere, kann ich nur für den gegebenen Moment sagen, liegt an meinem Risikomanagement, wenn der Basiswert weiter fällt, werde ich neue Positionen eröffnen, solange der Wert oder die Branche noch nicht übergewichtet sind, desweiteren hängts von meinem momentanen Shortput/Shortcall-Verhältnis ab, wenn der Dax z.B. scharf ansteigen würde, dann mache ich so nach und nach die meisten shortputs zu und nehm Gewinne mit. Wenn einzelne Shortputs dann schlecht gelaufen sind, so bilden diese automatisch eine Absicherung gegenüber der Überzahl der Shortcalls, dies betrifft v. a. die Marginauslastung, die sich auf den gegenüberliegenden Marktseiten mehr oder weniger aufhebt (Margin = die Summe der hinterlegten Einlagen in Geld oder Wertpapieren, Auslastung, ist der Anteil davon, der verpfändet für Stillhaltergeschäfte ist). In der Praxis hätte ich wahrscheinlich gar nicht liqidiert, da bei genügend langer (finanzieller) Puste der Stillhalter bei Shortputs auf die Dauer immer gewinnt, gibt bestimmte Strategien dafür.

      Zum Thema antizyklisch handeln:

      Bei Shortputs: Wenn die Aktie fällt und fällt und...., dann wir der Put immer teurer, irgendwann denke ich mir, daß meine Prämie nicht mehr größer werden kann und ich eröffne eine Position, d. h., je konsequenter ich anzizyklisch handle, umso mehr bekomme ich in diesem Moment.

      Bei Shortcalls: Wenn die Aktie steigt und steigt und...., dann werden Calls immer teurer, am von mir vermuteten Kulminationspunkt eröffne ich nen Shortcall und bekomme am meisten Prämie dafür, fällt sie wieder, schließe ich mit Gewinn.

      Technisches Know-How: Bei mir gleich Null, nur zig Jahre Beobachtung der infragekommenden Werte und jeden Tag am Ball bleiben, man bekommt ein Gefühl dafür wie die Aktie reagiert beim Eintreffen pos. oder neg. Nachrichten, wobei das allgemeine Umfeld auch extrem wichtig ist.


      Gruß

      Bilsenkraut
      Avatar
      schrieb am 31.01.02 22:06:30
      Beitrag Nr. 208 ()
      Trendfolge-Strategie:

      Ich trade seit mehreren Jahren nach dieses System.

      Der Markt muss im grünen Bereich sein.
      Der Index dieses Segments muss im grünen Bereich sein.
      Die Aktie muss, je nach Chart, mind. eine weiße Kerzen mit steigendem Trend aufweisen, bzw. für heute als wahrscheinlich sich abzeichnen.

      Dann kaufe ich mit ganz strengem SL.

      Bei genau den umgekehrten Vorzeichen wird verkauft.

      Die Vermeidung von Verlusten ist wichtiger als den maximalen Gewinn zu erzielen.

      > 80 % der trades enden positiv.

      Das verlangt viel Geduld (=Zeckentrading, warten bis die Beute vorbeikommt), noch mehr Disziplin und Sturheit (=Robottrading, Gefühle ausschalten und einfach nach dem Markt handeln).

      Das Ergebnis:

      Letzte 3 Monate: 26,75 % Plus
      Letzte 6 Monate: 69,15 % Plus
      In 2001: 86 % Plus
      In 2000: 78 % Plus,
      nach Abzug der Gebühren, vor Steuern.

      Es handelt sich übrigens dabei zu 70 - 80 % um immer denselben Wert, einem Wert aus dem Nemax 50. Da der Markt manchmal sehr eng ist, wird nicht mehr verraten.

      gruss BS :):):)
      Avatar
      schrieb am 31.01.02 22:15:07
      Beitrag Nr. 209 ()
      Die Prozente bezogen sich jeweils auf das eingesetzte Kapital nicht auf das Gesamtdepot.

      Pro Quartal kommen 10 - 20 trades (Kauf + Verkauf) zustande.

      gruss BS :):):)
      Avatar
      schrieb am 31.01.02 22:25:50
      Beitrag Nr. 210 ()
      @ boersenschnorrer

      hört sich gut an. Zwei kurze Fragen:
      Wenn alle drei Komponenten zusammenkommen müssen, dann hast Du seit ca. drei Wochen nicht getradet. Verstehe ich das richtig?
      Was ist unter "Index des Segments" zu verstehen?

      Gruß
      bsw
      Avatar
      schrieb am 31.01.02 23:44:41
      Beitrag Nr. 211 ()
      @bsw,
      TA ist nicht so kompliziert und bilsenkraut bringts auf den Punkt. bilse (ist einfach kürzer und ich hoffe er nimmts an :D ) beschreibts nett, man kann TA durch eigene Beobachtung erlernen und für sich verwenden, Nachteil, es dauert sehr lange oder man guckt sich mal systematisch (ich bin jemand der von Systemen begeistert ist, man fängt es an zu merken denke ich) ein paar Bücher durch, dann gehts schneller.(Renditeoptimierung)

      Zu Grant Prideco, der Wert ist sofern ich das überblicken kann vor 14 Tagen ungefähr bei 9,3 gestanden und zum High Müsste er ca. 200% steigen, wie kommst Du das Du den Wert zum High gekauft hast?????

      Gehen wir mal zu einem weiteren Thema den Faktor Zeit.
      Das ist äußerst wichtig und darf nie aus den Augen verloren werden.
      Machen wir mal weiter mit dem was Du @bsw so einsetzten kannst/möchtest 20000€
      Wie lange brauchst Du, um 20000€ zu verdienen, wenn Du Deiner normalen Arbeit nachgehtst.
      Wenn Du in Germany gut verdienst hast Du die Summe bei 8-12 Stunden Arbeit pro Tag, 5-6 Tage die Woche innerhalb von 3-6 Monaten verdient (so das du sie auch investieren kannst. Das sind schon alles Werte, wo man aber schon zu den Besserverdienenden gehören muss)

      Auf eines gebe ich jedem Börseneinsteiger Brief und Siegel, um aus den sauer verdienten 20000€ , 40000€ zu machen, ist mindestens die selbe Zeitspanne einzuplanen, die Ihr braucht um die Summe mit anderer Arbeit zu verdienen.
      (Die Regel ist ehr Ihr macht aus diesen 20000€, 2000€ und die Differenz ist auf meinem Konto, das sind übrigens auch die 86% der Fondmanger, die mich finanzieren. Wobei es wie beim Lotto ein paar gibt, die aus den 20000, ohne zu wissen warum 2000000 machen :D )
      Bitter böse, aber das müsst Ihr Euch erst mal vor Augen halten.
      Ich pers habe ein Jahr lang nur probiert bevor ich die erst müde Mark in den Markt investiert habe.
      Geduld, geduld, geduld, geduld, geduld .... etc....
      und frag mal eine Hure als Freier nach Ihren Insidertipps.

      @bilse,
      Meiner festen Überzeugung sind die Zeiten hoher und vor allem regelmäßiger Wertzuwächse bei Aktien vorbei
      dem widerspreche ich, es ist und bleibt so wie es immer war ;) .
      Ich wiederhole jetzt noch mal was und setzte es in diesen Kontext, ich hoffe es wird verstenden :
      Du kannst nämlich auch davon ausgehen, das ein Teil der Gewinner diese kleinen Beträge instinktiv und nicht aus Wissen heraus eingesetzt hat und das nächstem x evt. anders agiert.
      Bei den anderen kann man feststellen, der Mensch liebt seine Fehler und macht sie immer wieder und ein Teil kommt durch Analyse tatsächlich zu einem besseren Ergebniss, das sind aber sehr wenige. Vielen fehlt das Wissen, um das Chancenverhältniss auszunutzen etc....

      Übrigens bilse ich wollt nicht wissen, wie Du versuchst über eine OS Strategie versuchst zu hedgen, sonder ab welchen Kursmarken eine Longpos nicht mehr lohnenswert macht.

      (Übrigens die erst Regel für mich ist ich glaube Euch gar nix. Excuse, nicht alles so ernst nehmen, ich komm gerade von ner Faschingsveranstaltung und das hier hat einiges mit diesen Veranstaltungen gemeinsam :D )

      Gruß
      bw
      Avatar
      schrieb am 31.01.02 23:58:27
      Beitrag Nr. 212 ()
      Hallo Bw,

      nur kurz: Mit GRP meinte ich Group Technologies.
      Zudem brauche ich als Single (StKl 1) länger als 6 Monate um 20000 Euro zu verdienen.

      Eine gute Nacht wünscht

      bsw
      Avatar
      schrieb am 01.02.02 11:16:07
      Beitrag Nr. 213 ()
      @Guten Tag Bilsenkraut

      zum Stichwort Aktie als Kapitalanlage, sehe ich für den Privatanleger mehr oder weniger ungeeignet, im Wertverhalten ähnlich einer Immobilie, bloß mit kürzeren und schärferen Zyklen. Beide sehe ich für den Kapitalaufbau ungeeignet, eher für den vermögenden Anleger, der seine Schäfchen bereits ins Trockene gebracht hat.


      @Ihre Aussage kann ich nur teilweise unterschreiben. Das eine Kapitalanlage in Einzelaktien für den Kleinanleger mitunter nicht wirklich geeignet scheint, ist bedingt richtig. Aber wenn Sie diese Aussage so stehen lassen nicht ganz korrekt. Hier sollte doch unterschieden werden ob wir von einem Anleger sprechen, welcher diese Anlage seit vielen Jahren betreibt, oder von jemandem der völlig unbedarft an diese Sache heran geht. Für einen wirklichen Frischling am Kapitalmarkt gebe ich Ihnen unumwunden Recht. Mit einzelnen Shares anzufangen ist schon fast mehr als verwegen zu nennen. Es dauert Jahre bis jemand einigermassen in der Lage sein wird einen Markt, und hier einen vertreter deselben in Form einer AG adäquat zu beurteilen, um eine Investition zu rechfertigen. Letztendlich gehen wir beide jetzt einmal davon aus dass wir hier nicht dem Charakter des Roulettes folgen!

      Hier würde ich unbedingt Fonds empfehlen. Und auch hier wenn möglich mehrere, welche verschiedene Sektoren darstellen, um eine möglichst breite Streuung ins Depot zu bekommen. Wie dieselben auszusuchen sind, möchte ich zu einem späteren Zeitpunkt klären, um hier nicht den Rahmen zu sprengen. Festgeldverzinsung, Rentenpapiere (Mündelsicher) und einen festen Bargeldanteil sollten nicht nur in Erwägung gezogen werden, sondern sind meiner Ansicht nach unabdinglich!

      Im laufe der Jahre, und immer vorausgesetzt unser Frischling erkennt sein Interesse am Aktienmarkt, was hier heisst dass er bereit ist hier Zeit und Mühe zu investieren um beständig Fortschritte zu machen, kann dann auf Einzeltitel übergegangen werden. Es wird immer einen bestimmten Sektor und hier eine bestimmte AG geben, welche einen Anleger besonders interessiert. Und dass er hier auf Dauer mehr fundamentale Daten kennt ist zwangsläufig. Und natürlich fängt man/frau dann mit genau diesen Werten an. Mit welchen sonst. Es ist völlig unmöglich alle Märkte und somit die einzelnen Aktien zu kennen, um sie auch nur halbwegs einschätzen zu können.

      Jemandem der sich keine Mühe geben möchte und an sich arbeitet kann ausschliesslich von einzelnen Aktien abgeraten werden. Aber jemand der hier seine verborgene Leidenschaft erkennt, wird immer an sich arbeiten und sich beständig verbessern. Natürlich heisst dies nicht dass er hier folgerichtig erfolgreicher agieren wird. Aber er wird immerhin in der Lage sein die gröbsten Fehler zu vermeiden, da er durch Erfahrung und auch mitunter Schaden klüger geworden ist. Wann aus einem Frischling ein erfahrener Anleger geworden ist vermag ich nicht zu sagen. Was ist schon Erfahrung? Sie kommt ja immer wieder täglich in anderer Form und kann selten als fester verlässlicher Faktor interpretiert werden!

      Ich würde meinen, dass ein Anleger, zumindest in den ersten Jahren eine eher konservative Anlageform wählen sollte. Wir alle haben in dieser lange andauernden Hausse viel zu schnell mit Zocken angefangen und jegliche Vorsicht vermissen lassen. Und heute ist es bei vielen immer noch verpönt sich mit Renditen um die 5-10%Jährlich zufrieden zu geben. Und genau hier ist auch oft der grösste Makel in der Anlagestrategie bei vielen zu sehen.

      Anstatt jetzt erst einmal richtig reinen Tisch zu machen und sich einzugestehen, dass man/frau mitunter ein wenig über das Ziel hinausgeschossen ist, in Form von Gier und völlig überhöhten Rendite-Vorstellungen, gehen immer noch viele dazu über seine Buch,- (Real,-)Verluste so schnell wie nur möglich zurück zu holen!

      Warum es dieses mal besser klappen sollte können viele nicht adäqat beantworten? Als ob sich etwas geändert hätte! Der Markt mit seinen Höhen & Tiefen bleibt doch weitestgehend was er war. Was sich aber wirklich verändern sollte ist doch der Anleger selbst. Aber leider haben dies die meisten immer noch nicht begriffen. Und wieder werden sich in den nächsten Monaten und Jahren einige die Finger verbrennen, weil sie nicht bereit sind ihre verlustreiche Strategie zu ändern.

      Jedenfalls werde ich zumindest alles versuchen, dass ich in Zukunft nicht zu dieser Spezies zählen werde!!

      Dies soll es jetzt erstmal gewesen sein. Ich werde jetzt eines machen was Sie zu Recht angesprochen haben. Mir mein festes Einkommen verdienen. Und dies heisst Arbeiten!

      Ihnen noch einen schönen Tag wünscht

      HM
      Avatar
      schrieb am 01.02.02 12:11:30
      Beitrag Nr. 214 ()
      @bsw,
      da ändert sich an der Sachlage nicht all zu viel, denn GRP stand im Hoch bei 7,9 und da kann ich keine nähe dazu in den letzten 3 Wochen feststellen. ;)
      Ich wünsche noch ein schönes Wochenende und hoffentlich steht Ihr nicht zu viel im Stau. :D
      Nächste Woche (sofern ich dazu komme, der Fasching schlaucht) gucken wir mal weiter was antizyklisch so alles für Nebeneffekte für ein Einsteiger hat.

      Gruß
      bw
      Avatar
      schrieb am 01.02.02 16:11:37
      Beitrag Nr. 215 ()
      @Hallo Besseweis

      Jetzt übertreiben Sie aber ein wenig wenn Sie behaupten der Fasching würde schlauchen. Gegen den NM des letzten Jahres ist der Gang in die Bütt doch eine Bad der Ruhe und Erholung.

      Aber mal ernsthaft.

      Ich dachte bis heute der NM wäre der Fasching in Reinkultur ;)

      Oder haben Sie schon einmal ein grösseres Tollhaus erlebt?

      Auch Ihnen ein schönes Wochenende wünscht

      HM
      Avatar
      schrieb am 01.02.02 17:06:11
      Beitrag Nr. 216 ()
      @Hallo Biotron

      Beim zweiten nachlesen fiel mir Ihre Brandrede gegen diesen unsäglichen Unsinn bezüglich Bewertungen von NM&Naz nochmals ins Auge. Wir gehen hier vollkommen konform.

      Warum manche Schweineklitsche oder bessere Brezelbude mehr Wert sein sollte, als alteingesessene Firmen mit vielen tausend Angestellten war mir damals auch ein Rätsel. Als ich durch einen Artikel eines Tages mitbekommen hatte dass eine Dotcom-Klitsche wie Yahoo mehr Wert sein sollte als Daimler-Chrysler, Man und Lufthansa zusammen war mit klar dass ich es nur noch mit verrückten zu tun hatte. Und wissen Sie was mich damals besonders in Wut versetzte? Selbst bei diesen Mondpreisen schrieen alle ANAlysten immer noch Strong Buy! Aber alle Wut und Kritik lediglich auf diese Zunft zu projektieren wäre auch falsch. Sie sprachen ja nur aus was alle hören wollten. Wer damals öffentlich oder hier an diesem Forum kritische Äusserungen von sich gab, wurde gesteinigt.

      Die erlebte Situation mit Ihren Eltern kann ich mehr als nachvollziehen. Ich selbst lag meinen Schwiegereltern monatelang in den Ohren endlich ihre DTK-Shares zu verkaufen. Das war damals als DTK locker über den 110€ standen. Ihre damaligen Beweggründe von wegen Longinvest fand ich völlig idiotisch. Als ich Ihnen einmal vorrechnete was DTK an jedem Kunden im Jahr verdienen müsste um solche Kurse zu rechtfertigen, wollten sie nichts davon wissen. Ich hätte heulen können vor Wut.

      Denn gleichzeitig hatten Sie durch Glück und Beziehungen Infineon bekommen. Und auch diese Share wollten Sie ums verrecken nicht verkaufen, obwohl hier schon ein Rendite im dreistelligen Bereich anlag! Das dritte Sorgenkind war Daimler-Chrysler. Auch hier insistierte ich lange Zeit um diesen Mist aus dem Depot meiner Schwiegereltern zu bekommen. Die haben damals so ziemlich bei den ATH zugegriffen, und wollten doch nicht davon lassen als es unabänderlich nach Süden ging.

      Was ich mit diesem Beispiel sagen möchte. Long ist natürlich kein Allheilmittel. Gerade hier muss besonders sorgfältig recherchiert werden. Aber Ihres und meine Beispiele zeigen doch, in welchem psychischen Umfeld wir uns befanden. Das Wort "HYPE" hatte um sich gegriffen. Der letzte Proll wollte als grosser und moderner Investor am NM und an der Naz auftreten. Sie taten gut daran bei Ihren bekannten Dax-Werten zu bleiben. Wobei hier auch nicht alles im grünen Bereich war. Wenn ich sehe wo sich eine Siemens und vor allem Infineon auf dem ATH befanden, bleiben mir noch heute die Worte weg. Was mich betrifft erinnere ich mich sehr genau an dieses ganzes hysterische Strong Buy - Umfeld, als jeden Tag die Peitschen der Analysten knallten! Kein KZ war zu hoch. Eine Yahoo wurde bei 1000,-DM gesehen!

      Darf ich dann heute schon einmal die Frage stellen, warum irgend jemand, der auch nur halbwegs bei Verstand ist, ein einziges Wort von diesen Betrügern im Elfenbein-Turm glauben möchte?

      Und von einer meiner Thesen werde ich niemals abrücken die da heisst. Wer auf Empfehlungen von Analysten hört sollte die Finger von Aktien lassen. Immer vorausgesetzt er möchte von seinen Ersparnissen auch noch in einigen Jahren etwas haben!!

      Haben Sie hier eine andere Meinung Biotron?

      In diesem Sinne alles Gute und bis auf weiteres

      HM
      Avatar
      schrieb am 01.02.02 18:55:14
      Beitrag Nr. 217 ()
      @ Herr Motzki

      Ihre Aussage über Analysten möchte ich nicht ganz so stehen lassen.
      Wir Kleinaktionäre haben im allgemeinen nicht die Ahnung ein Unternehmen fundamental richtig zu bewerten.
      Ich als Bilanzbuchhalter bilde mir zwar ein, eine Bilanz einigermaßen analysieren zu können, aber immer gelingt mir dies auch nicht. Ich kann aber immer die Aussagen der Analysten einigermaßen überprüfen. Die meisten unter uns können dies mit Sicherheit garnicht.
      Also lassen Sie die Analysten ruhig ihre Arbeit machen. Aber, und da gebe ich Ihnen recht, Sie sollten sich durchaus eine Meinung bilden, ob die Schlüsse die der Analyst daraus zieht (Kauf/Verkauf) mit Ihrer Meinung konform gehen oder ob er nur ein bestimmtes Motiv verfolgt. Manchmal reicht schon der Vergleich mit der Aussage eines anderen Analysten.

      Eins steht auf jeden Fall fest und hier zitiere Peter Siris: Wenn sich alle Analysten einig sind, daß man eine Aktie kaufen soll, kann der Kurs nur noch fallen (es gibt keine Käufer mehr, wenn alle eine Aktie schon haben) und umgekehrt genauso (es gibt keine Verkäufer mehr, wenn keiner mehr die Aktie hat). Hier kann es durchaus Sinn machen antizyklisch zu handeln.

      Noch ein Beispiel, wo mein antizyklischer Kauf Sinn macht:
      Energiekontor gibt bekannt, daß sie 3 ihrer 49 Windkraftanlagen (aus Kulanz) von den Investoren zurückkaufen werden (6%). Der Kurs fällt daraufhin um ~25%. Meine Schlußfolgerung daraus: Der Kursverfall könnte überzogen sein. Ich rechne daraufhin den neuen KGV aus und bilde mir ein, daß die Aktie bei ~8,50 ein Schnäppchen ist.
      Wir werden sehen.

      Einen schönen Wochenende-Anfang wünscht Ihnen
      bsw
      Avatar
      schrieb am 01.02.02 20:56:13
      Beitrag Nr. 218 ()
      Nachdem ich jetzt aktiviert bin kann ich mich auch mal zu Wort melden.

      Warum soll ein kleinanleger nicht in der Lage sein, eine GuV oder Bilanz zu beurteilen.

      Eine Bilanzanalyse kann ich mit einigen wenigen Kennzahlen ganz schnell machen. Wichtig ist, dass ich diese Kennzahlen über mehrere Jahre verfolge und die Entwicklung beobachte.
      Was analysiere ich bei einen Unternehmen.
      1. Rentabilität:
      Gewinn: das gute alte KGV ist immer ein guter Richtwert und hielt mich von einem allzugroßen Einstieg in den Neuen Markt damals ab. (Es war sehr schwer, auf "Langweileraktien zu sitzen, wenn jeder jeden Tag 5% machte)
      Cash-Flow: Grob gesagt ist das das, was an Geld in das Unternehmen fliest. (Abschreibungen mindern den Gewinn, nicht aber den Cash-Flow, Investitionen mindern den Cash Flow stärker als den Gewinn)
      Wie hoch ist der Gewinn/Umsatz. Ist das im Vergleich zur Branche gut oder schlecht. Diese simple Kennzahl sagt mehr aus, als viele vermuten

      2. Stabilität:
      Ich nehme eine Bilanz und schaue, wie hoch der anteil des Eigenkapitals an der Bilanzsumme ist. Über 30% ist gut.

      3. Liquidität:
      Da wird es schon komplizierter, da es verschiedene Liquiditätsbegriffe gibt.
      z.B. Ist das Anlagevermögen durch Eigenkap. und langfristiges Fremdkapital gedeckt?


      es gibt natürlich noch sehr viel mehr Möglichkeiten zur Analyse. Wichtig ist, sich nicht von den vielen Möglichkeiten verwirren zu lassen.
      Wer sich mit Unternehmen beschäftigen will (Und das muss man als Aktionär) und diese selbst analysieren will, sollte sich in die Basics einarbeiten.
      Es gibt sicher vom DTV-Verlag (Mit dem DTV-Wirtschaftsberatern habe ich bisher noch nie einen Fehlkauf getätigt) ein kleines dünnes Buch zur Bilanz und GuV-Analyse. Ich kann nur jedem empfehlen, erst zu studieren, und dann zu investieren. Es ist nicht sooo schwer.


      Viele Grüße


      Sturzflug

      p.s. Wenn mir einen Bilanz/GuV zu undurchsichtig erscheint und ich etwas nicht verstehe, dann muss ich ja nicht unbedingt in diese Firma investieren. Es gibt genug andere.
      Avatar
      schrieb am 02.02.02 00:00:22
      Beitrag Nr. 219 ()
      @ sturzflug,

      also das mit der bilanzanalyse möchte ich jetzt nicht so stehen lassen.

      kleinanleger können ohne die nötigen kenntnisse eine bilanz nicht analysieren. das ist selbst für mich, obwohl ich aus der steuerberatung komme, sehr schwierig. ohne die kontenschreibung kann man die bilanz nicht verstehen, dazu braucht man aber ahnung von der doppelten buchführung. das ist für den kleinanleger außerhalb der steuerberatung unmöglich.

      die vorgelegten zahlen der unternehmen sind nur zusammenfassungen der wirklichen bilanz und damit der buchführung. um eine bilanz einer großen ag überprüfen zu können, braucht man allein mehrere jahre. nicht umsonst gibt es in konzernen wie siemens dauerprüfungen.

      wir z.b. sitzen bei käufen und verkaufen oft lange an einer bilanzanalyse mit mehreren fachkräften und sind uns immer noch unsicher. nur mit den reinen kennzahlen! man ich mag gar nicht daran denken welches haftpflichtpotential dahinter steckt.

      es gibt auch eklatante unterschiede zwischen der handelsbilanz und der steuerbilanz. nehmen wir einmal nur die handelsbilanz, die möglichst gewinne ausweisen soll. klingt gut! schaut man in die steuerbilanz, die man kaum sieht, gibt es ganz andere bewertungen, und damit oft verluste. also da durchzusteigen braucht wirklich fundierte kenntnisse und jahrelange arbeit an einer bilanz. wenn jetzt die handelsbilanzen auch noch nach us-gaap aufgestellt werden, sieht es noch düsterer aus. dann werfe ich das handtuch und schaue nicht mehr in die bilanz, oder das was ein paar zahlen sind, und gehe nur noch auf die marktstellung die marktmacht ein. vielleicht kann man auch noch den cash.flow heranziehen, das war`s aber dann.

      also ein kleinanleger kann das jedenfalls nicht, wenn selbst experten hierfür ein ganzes team benötigen.
      Avatar
      schrieb am 02.02.02 06:20:49
      Beitrag Nr. 220 ()
      @Hallo Herr Motzki,

      Ich glaube wir haben in vielen Bereichen, vorallen in den für mich wichtigen Dingen, eine ähnliche Sicht der Dinge. Zum Glück aber nicht in allen Bereichen und das ist auch ganz gut so! Weswegen ich meine "eher" passive Rolle aufgegeben habe und mich hier mehr oder weniger "aktiv" beteilige.

      Ich empfinde Ihr soziales Engament, welches Sie mit der Gründung und der Moderation dieses Threats gezeigt haben, für Sinnvoll und Unterstützungs würdig! Deswegen beteilige ich mich an diesem Threat und ich möchte durch meine Beiträge meinen Teil zur Aufklärrung und des Nachdenken beitragen. Da meiner Meinung nach die schlimmsten Auswüchse nur durch Auffklärrung und Nachdenken verhindert werden können! (Ich bin es mir [geb.1966/West] und diesem Land schuldig, meinen Beitrag zum erfolgreichen Fortbestehen dieser offenen Gesellschaft zu leisten. Der ich viel zu verdanken habe, auch wenn dieser Beitrag noch so klein ist.) Ich gehöre zu den wenigen Vertretern der Ansicht, das sich Börse und elementare moralisch ethische Standpunkte nicht ausschließen und das Geld nicht das Maß aller Dinge ist! (Für mich ist Geld ein mittel zum Zweck. Nicht mehr und nicht weniger. Ein Werkzeug eben und gute Werkzeuge kann man nie genug haben um seine Absichten/Wünsche/Ziele zu verwirklichen.) Ich meine keine dogmatische Sicht der Dinge wie "Krieg ist böse, deswegen spekuliere ich nicht in Rüstungswerten oder einen ähnlichen Quatsch!". Ich vertrete auch nicht einen so dogmatischen Standpunkt wie den Ihrigen mit Analysten = Betrüger. Wie Sie auch sehr schön in Ihrem Posting erwähnt haben. "Sie sprachen ja nur aus was alle hören wollten." Analysten sind halt auch nur Menschen wie Sie und ich! Und die wenigsten Menschen sind bereit "unangenehme" Wahrheiten zu sagen. Ob aus Angst um Ihren Job oder vielleicht auch nur aus der Angst davor nicht ein Mitglied der "Gruppe" zu sein. (Wir sollten nicht vergessen das der Mensch von Natur aus ein Herden/Rudeltier ist!) Und die wenigsten von uns sind in der Lage als Einzelgänger (Was ist denn das für ein arrogantes Arschloch?), Aussenstehender (Die Gruppe dreht einem den Rücken zu.) Spinner (Der mit seinen Ansichten, dieser Idiot und Spinner!) zu Leben! Noch weniger von Ihnen sind mit dieser Rolle zufrieden! Denn ist gibt nur eine sehr kleine Minderheit (Ich würde aus meiner bisherigen Lebenserfahrung sagen, deutlich weniger als 5%) die, wie ich, halbwegs eine Balance zwischen sich und Ihrerer Umwelt finden. Und ich weis selber wie extrem schwer es ist als Aussenstehender die innere Balance zu finden. Die ich nur meiner Familie und meinen Freunden zu verdanken habe (Das einzig wirklich wichtige für mich, neben meinen Idaealen!). Ich habe dazu viele Jahre, viele Irrungen und Wirrungen, viele Verletzungen und Schmerzen durch Anfeindungen, erleben müssen/dürfen um da Anzugelangen wo ich heute stehe!

      Deswegen stehe ich Ihrem pauschal Urteil "Analysten=Betrüger" doch sehr skeptisch und kritisch Gegenüber! Ich Unterschreibe aber gerne und dies jederzeit eine Aussage wie "Das sehr, sehr viele Marktteilnehmer (Banken, Medien und Anleger [Wir sollten nie vergessen, die aufgeführten Gruppen wollen immer nur unser bestes, unser Geld. Ganz besonders gilt dies für die Banken, Versicherrungen, Unternehmen usw.) absolut Unverantwortlich und Unzurechnungsfähig handeln/gehandelt haben!" Aber so ist nunmal die Welt. Die Masse/Gruppe ist von Dummheit und Ignoranz geprägt und deswegen ist Sie absolut unzurechnungsfähig!


      Ich möchte diese Aussage nicht ohne nähre Erläuterrung des "Warum es so ist" stehen lassen.

      Die Grundvorraussetzung einer Gruppe ist, das man gemeinsame Intressen hat und sich auf gemeinsame "Spielregeln" einnigt. Wie wir hier in diesem Threat. Desweiteren gehört zur Erfolgreichen Gruppenbildung die Einigung auf einen gemeinsamen Nenner. Und wie wir ja aus der Mathematik wissen, kann dies nur der kleinste gemeinsame Nenner sein. (Oder weshalb ist die Bildzeitung so Erfolgreich?) Oder um es anders Auszudrücken "Eine Kette hält nur so lange, wie Ihr schwächtes Glied hält!" Dies erklärrt weshalb die gemeinsame Meinung einer Gruppe, sich immer auf dem "nidiregsten/dümmsten" (kleinster gemeinsamer Nenner!) Niveau befindet!
      Desweiteren muß eine Gruppe Intolerant sein, da man sich ja auf gemeinsame Interessen und Spielregeln geeinigt hat und einigen musste, um diese Gruppe zu bilden. Daraus resultiert das "Regel" verletzungen Sanktioniert werden müssen, um den Fortbestand der Gruppe zu gewährleisten! Dies hat aber zur Folge, das andere Meinungen nicht "akzeptiert" und "toleriert" werden. Somit ist eine Gruppe zwangsläufig auch Ignorant!
      Jetzt haben wir als zwangsläufiges Gruppenkennzeichen Dummheit und Ignoranz. Da jedoch für mich Dummheit gepaart mit Ignoranz = Idiotie ist, wird sich jede Gruppe in den entsprechenden Situationen "idiotisch" Verhalten! Siehe die letzten 3-4 Jahre an der Börse! Und viele, viele andere Beispiele aus unserem täglichen Leben!

      Desweiteren Herr Motzki glaube ich nicht, das Sie es mit Verrückten zu tun hatten. Sie hatten es "nur" mit unzurechnungsfähigen" Idioten zutun! Denn ich selber bezeichne mich als Verrückt aber zurechnungsfähig! Denn wer sonst als ein Verrückter, wie ich, könnte sonst auf Idee kommen, sich Anfang Januar.01(Skandale ala EM-TV waren zu diesem Zeitpunkt bekannt.) aufgrund der Gewinnwarnung von Intershop in das Abenteuer Neuer Markt zu stürzen und den "sicheren" Hafen der BlueChips und MidCaps zu verlasssen. Man muß schon ziemlich Verrückt sein um das freiwillig zu tun. Aber als "guter" Antizykliker stürze ich mich halt in die Trümmer und schau mal was ich denn da so "billig" einkaufen kann.


      Ich habe aber auch noch eine kleine bitte an Sie Herr Motzki.

      Dazu möchte ich auch kurz die Antwort von @Pantarhai #81(Hallo Parntarhai, aus welcher Sprache stammt denn dein Name und welche Bedeutung hat er? Vielleicht bin ich ja nur unwissend oder vielleicht einfach nur zu dumm. Ich weis aber solange ich nicht Frage, werde ich es wahrscheinlich nicht Erfahren! ) auf Ihre Frage aus #65 aufgreifen und Sie doch bitten. In Zukunft etwas weniger Ihre absolutismen ala "von einer meiner Thesen werde ich niemals abrücken " und verallgemeinerungen "wir oder Analysten=Betrüger" einzusetzen. Zum einen empfehle ich es Ihnen in Ihrem eigenen Interesse (Verallgemeinerungen und möglicherweise (?) verbohrtheit sind/können tötlich sein. Besonders in dem Haifischbecken namens Börse!)
      Denn genau diese Art, könnte der Grund sein, weswegen Sie -der es doch erkannt und verstanden hat- die Verrückten nicht weiter Ihr Spiel spielen liessen und Sie Ihrer Wege -Verkaufen und sich ein "neues/anderes" Spielfeld suchen- gegangen sind. Deswegen sind Sie doch -falls ich Ihre Aussage richtig verstehe- sehenden Auges in dieses Desaster gegangen. Deswegen erlaube ich mir auch Ihre Fehleranalyse in Bezug auf Ihre Erfahrungen (Die ich so nicht kenne und von dieser Seite her sehr schlecht/gar nicht! beurteilen kann! ) mit Analysten in Frage zu stellen! Besonders da die Meinung von Analysten, bei vielen Marktteilnehmern ein hohes Gewicht hat. Sollte/muß man Sie kennen! Aber man sollte nie vergessen, das Analysten im Auftrag Ihres Arbeitgebers handeln und deswegen selbstverständlich die Intressen Ihres Arbeitgebers zu vertreten haben! Ob die Interessen der Analysten, jedoch auch die Interessen der "Kleinanleger" sind, wage ich zu Bezweifeln. Besonders wenn man Ihre Funktion, wie auch die der Medien, als Vortuner und Animateuer bedenkt! Von dieser Seite her sind doch gewisse Zweifel und Skepsis bei Ihren Aussagen angebracht! Da es dazu auch gerade ein sehr schönes und aktuelles Beispiel gibt, möchte ich dieses natürlich bringen. Heute wurde auf N-TV und N24 (Bloomberg)3SatBoerse [Oh, wir haben dieses Jahr Olympia! Diese wichtige und "NEUE" Information muß ja gleich durch den Ticker! Denn diese Information verändert ja das Leben der ganzen Welt!] den ganzen Tag über Puma und Addidas gepusht. Es gab sehr viele, sehr positve Beiträge zu diesen beiden Unternehmen! Die es so vor einem Jahr, wo es sehr Interessant gewesen wäre, nicht gab! Und wenn ich mir so die Charts, besonders von Addidas aber auch bei Puma könnten anzeichen zu erkennen sein, so anschaue. Frage ich mich doch wer denn da gerade Aussteigen will und ein paar willige Käufer braucht. Ist ja nur so eine Frage, besonders da Konsumgüterhersteller nicht unbedingt Unternehmen sind, welche in einem beginnenden Wirtschaftsauschwung besonders gut laufen. Konsumgüterhersteller laufen meistens eher am Ende eines Zyklusses, wenn die Leute wieder Geld (Arbeit) zum Ausgeben haben. Seltener wenn die Menschen langsam reallisieren "Oh mein Gott! Das mit dem neuen Job klappt ja nicht so leicht! Vielleicht sollte ich doch ein wenig Sparsammer werden! Brauche ich die "neuen" Turnschuhe denn unbedingt, oder machen es die alten nicht noch ein Weile?" (Trägheit der Masse [Erst wird die Produktion runtergefahren, dann werden Leute gefeuert. Im Aufschwung ist es umgekehrt!Meistens!] und des einzelnen sollte man hierbei nicht ganz vergessen!). Am Anfang laufen doch meist eher so die guten alten klassichen zyklischen Werte wie Stahl, Chemie usw.

      Ein Schelm, wer sich dabei böses denkt!

      Zum zweiten sollten Sie sich überlegen, ob Sie dadurch auch der Verantwortung gerecht werden, die Sie mit der Eröffnung und der Moderation dieses Threats eingengangen sind. Besonders auch unter Berücksichtung Ihrer und auch meiner Intention, gerade auch "Anfängern" ein wenig hilfestellung auf dem glatten Parket, gennant Börse, zu geben. Denn ich kann mir durchaus Vorstellen, das gerade Sie für diese Zielgruppe, eine besondere Vorbildfunktion haben! Aber ich stelle auch gerne und dies sehr oft (meistens) fest, das Sie sich stark um Ausgewogenheit und Offenheit in Ihreren Aussagen bemühen. Deswegen sehen Sie diese aufforderung bitte als KVP (KontunielichVerbesserungProzess) an.

      Oder wie heißt es so schön: "Was ist der Feind des guten? Das bessere!"


      In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen guten Morgen und ein erholsames Wochende

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 02.02.02 07:13:50
      Beitrag Nr. 221 ()
      Hi All,

      ich möchte mal eine Frage im Zusammenhang mit der ganzen Diskussion um Strategien aufwerfen, die meiner Ansicht nach, im Augenblick sehr wichtig sein könnte!

      Steht eine Strategie und somit Ihr Erfolg in einem direkten Zusammenhang mit dem jeweiligen Marktumfeld?

      Meine Antwort ist eindeutig JA!

      So wie man weite Teile der 80er und 90er Jahre, eigentlich am besten mit der "Buy and hold" (Gute alte Langfristanlage) Strategie als Bulle am besten fuhr, so versagte diese Form der Strategie eigentlich doch ab Frühjahr2000. Die Bären konnten in dieser Zeit, sich eigentlich nur durch das Traden von Crashs (technische Abwärtsreaktionen) über Wasser halten. So drehte sich dies aber im Sommer 2000. Die Bullen konnten sich nur noch durch das Traden der technischen Aufwärtsreaktionen über Wasser halten. Während die Bären die eine "Sell and hold" Strategie fuhren zum Schmaus eingelanden wurden! Während beider Phasen funktionierte eine Tradingstragie mehr oder weniger gut. Denn ich bin der Überzeugung wer eine, Vorsicht mein Liebliengbeispiel, DTE von 14.5 auf 100€ durch hielt fuhr wesentlich besser, als ein Trader der versuchte die aufwärtsschübe zu Traden versuchte. (Besonders unter Berücksichtung der steuerlichen Aspekte. Wir sind doch sicher alle Steuer ehrlich!) Das gleiche gilt natülich dann auch wieder für die umgekehrte Richtung. In beiden Richtungen war aber eine Tradingstrategie erfolgreich. Zwar nicht so, wie die Buy and hold, aber falls man gut ist/war könnte es zum Leben gereicht haben! Die Grundlage hierfür sind aber starke Kursschwanken einzelner Aktien oder Indizes. Jetzt lehrt aber die Geschichte, das besonders, beim Übergang eines Bärenmarktes in einen Bullenmarktes es oft Phasen, wie die letzten 3 Monate, gibt. In dennen sich Aktien und Indizes in "relativ" engen Ranges sich bewegen! Was sich aber relativ negativ auf die Tradingstrategien auswirkt! Und "Buy and hold" ebenso wie "Sell und hold" relativ wenig Sinn machen! Da, Bsp. Dax wir ungefähr eine Bandbreite von +/- 3% (5000-5350; Mittelwert 5175 Punkte) haben.

      Deswegen meine Frage an euch, sollte man seine Strategien dem entsprechenden Marktumfeld anpassen oder ist der Erfolg einer Strategie unäbhänig vom Marktumfeld?

      Die ruhe vor dem Sturm (Sturm bedeuted nicht zwangsläufig down; siehe Januar/April/November01, heißt aber auch nicht unbedingt up siehe Februar/März/September01) geniessend

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 02.02.02 10:33:30
      Beitrag Nr. 222 ()
      Hallo BSW,

      dein Kauf von Energiekontor geht zwar vielleicht in die Richtung eines antizyklischen Kaufs, aber für mich sieht es aber doch eher nach einem Tradingkauf aus, wo du auf die kurzfristige Korrektur einer etwas überzogenen Marktreaktion spekulierst! Lieber netter Zock, wo du falls du die Faktenlage richtig dargestellt hast wahrscheinlich auch deinen Schnapp machst. Aber antizyklisch? Uu wenige Trümer, zu geringe Chancen! Wo ist, war das Blut? Geht es bis zum Knöchel, denn Knien, dem Bauch oder doch Oberkante Unterlippe? Die Möglichkeit einer Insolvenz, sollte doch schon ernsthaft mal an diskutiert werden! Wobei ich auf der anderen Seite die Ansicht vertrete das jedes etwas längerfriste Engament im neuen Markt momentan antizykilsch ist!

      Aber du solltest vielleicht lernen zu Unterscheiden zwischen einer Übertrieben Reaktion, wie z.B: heute mit, was kommt jetzt ? Richtig DTE. Mit der France Telekom tradte, was auch oftmals einen netten kleinen Gewinn ermöglicht.

      "Die Bonner verlieren 2,9 Prozent. Der Grund für das erneute Minus liegt in Frankreich. Dort hat die Ratingagentur Moodys die langfristige Kreditwürdigkeit der France Telecom von "stabil" auf "negativ" gesenkt. Moodys hält die Investitionen der Franzosen in Deutschland für unüberschaubar. Daher könne der Konzern seine Schulden nicht mehr in der angenommenen Weise abbauen. Diese schlechte Bewertung trifft den gesamten Telekommunikationsbereich."
      Quelle WO/Dax: Gerüchte und Dementis sorgen für Unruhe/01.02.02.

      Wo der Konkurrent, der davon profitieren sollte (hier DTE) für die schwäche eines Konkurrenten (hier FTE) abgestraft wird. Wo man mal kurz diese Übertreibung Tradet.

      Oder denn "richtig" antizyklischen Späßen. Ala Telekom, wobei dies eine sehr Handzahme (Weswegen ich die auch mit langlaufenden (12/03) im Geld liegenden Optionen spiele) spekulation ist. Einer der Gründe ist, weswegen ich die Telekom wählte war/ist, meiner Meinung nach, das relativ beschränkte Risiko für Einsteiger. Ich glaube nicht das es unbedingt so Sinnvoll gewesen wäre, mit den Hardcore Beispielen ala LOI oder DWE zu beginnen wo ich seit ein paar Monaten dabei bin. Momentan habe ich PSM (Kirch/Springer/Murdoch/Rechtstreit/Schulden das ist doch der Stoff aus dem die Trämen sind!) ganz oben auf meiner Watchlist und mein Finger hat schon verflucht oft, in der letzten Zeit gejuckt. Aber das sind halt keine Trades wo ich mal auf die schnellen 20-100% aus bin. Sondern das sind so "Richtig" feine leckerlies auf mittelfristige Sicht (1 bis 3 Jahre) wo ich eine Vervielfachung (mind. Faktor 5/Steuerfrei!!!) erwarte. Wobei ich aber in Notfall auch den Totalverlust der Position einkalkulieren muß! Deswegen macht der Anteil dieser Zocks(?) -Ich mag diese Wort in diesem Zusammnehang, ganz und gar nicht!- der guten alten Spekulation in meinen Depot (max.50%) und die Optionen (Ich spiele DAX/EuroStoxx/Dow-Werte usw nur mit Optionen, ansonsten wirds doch langweilig!) nicht mehr als 2/3 (Optionenn und hardcore antizyklisch) meines Depots aus. Mit einem Teil meiner Optionsdeals und dem freien 1/3 Zock ich mir halt mit so Dingern wie, mit deinem Beispiel, Funkwerk oder das ich mal in einen existierenden Trend einsteige und mir so die Kohle zusammen Zocke. Denn ich brauche immer mal wieder steuerlich relevante Gewinne um meine Verluste aus meinen Fehlspekulation gegenrechnen zu können. Die "richtige" Kohle gibts dann irgendwann mal, nach Ablauf der Spekulationsfrist Cash in dä Täsch. Falls alles Glatt geht, aber wo und wann geht das schon!

      Falls du "richtig" anitzyklisch Spekulierst, dann spekulierst du auf den "Phönix aus der Asche". Da mußt du absolut Überzeugt sein von dem Unternehmen, dem Geschäftsmodel das dahinter steckt und ebenso von dem Management (Es muß bewiesen haben das es Erfolgreich, das heist Gewinne gemacht haben/machen, in dem Markt agieren kann! Das ist der entscheidende Unterschied zu einem Zock ala LBC/Metabox/Carrier1 oder Intershop und allem was in die Ecke der Cashburner einzuordnen ist. Wo noch nie Gewinne erwirtschaftet wurden und das Geschäftsmodel teilweise doch recht fragwürdig ist!). Das es die Herkulesaufgabe, vor dem es steht bewältigt! Ebenso ist eine sehr große Portion Fantasie und Visionäres denken unabdingbar. Gewisse Nerven, keine wären wahrscheinlich besser, sind ebenso unabdingbar. Da man manchmal, temporär(?) recht massive Verluste einstecken muß, was man dann dazu nutzen sollte massiv zu verbilligen. Ebenso ist es unabdingar ständig seine Spekulation auf Stichhaltigkeit und auf Wahrscheinlichkeit des eintretens hin zu Überprüfen. Hierbei reden wir nicht über einen Zeitraum von was ist im nächsten Monat, sondern was ist erst in vielleicht in 3-5 Jahren. In dieser Zeit wirst du sehr, sehr oft mit deiner Investition durch Dick und Dünn gehen müssen. Du wirst erleben wie sich deine Hoffnungen und Erwartungen im nichts auflösen. Du darfst dich nicht verrückt machen lassen von Typen ala Kanalratte, Seuchenvogel, FockeWulf190De. usw (bezahleten Bashern, Ihr auftauchen ist immer auch ein Beweis für die Qualität und die Möglichkeiten des Unternehmens.) Oder von so Typen ala Germanasti, der ein wenig mehr Sex haben sollte um von seinen Weltuntergangszenarien runterzukommen, aber so sein Handwerk der kurzfristigen Markteinschäzung, relativ gut beherrscht. Auch wenn er bei Überraschenden Marktbewegungen, des öfteren mal Schiefliegt. Aber wer von uns tut das nicht! Desweiteren hat sein Threat immer 2 ganz große Vorteile für mich.
      1. Man bekommt am Anfang eine Marktzusammenfassung des vorheriegen Tages, auch wenn seine Interpretation dieser Fakten doch gewöhnungsbedürftig ist und des öfteren mal Recht gewagt sind und geprägt ist von Torheit. Welches ein Vorrecht der Jungend ist, aber wen er in 10 Jahren mal in mein Alter kommt, falls er solange in dem Geschäft überlebt, wird er kein schlechter sein! Und falls er dann noch die nächsten 10 Jahre überlebt könnte aus Ihm mal ein ganz großer werden!
      2. Man erhält durch Ihn und seine Jünger in seinem Threat, alle wichtigen und relvanten Informationen sehr zeitnah und die meistens zusätzlich schon mal ein wenig hinterfragt. Auch wenn nicht all seine Interpretaionen so korrekt sind. Grund siehe 1.

      Du must solange deine Spekulation läuft, deine Analyse ständig hinterfragen und falls du weiterhin zu den gleichen Schlüssen kommst, auch daran glauben. Egal was passiert und andere sagen. Du mußt immer Wissen "Ich sehe was, was Ihr nicht seht! Und Ihr habt doch alle keine Ahnung was das eine ganz spezielle Ding (deine Spekulation) betrifft. Denn nichts ist Ärgerlicher als eine erfolgreiche Spekulation, die man zu früh abgebrochen hat aus Verunsicherung. Kurz bevor Phönix der Asche entstieg. Du mußt dir aber auch bewust sein, das Phönix vielleicht nie der Asche entsteigt und du darfst nicht und nie vergessen das er ja vielleicht irgendwann zu nah an die Sonne kommt. Deswegen muß und sollte man irgendwann mal vielleicht mit einem etwas nettteren und größeren Gewinn austeigen!

      Aber BSW du hast zumindest den Weg und die Richtung der Gedankengänge Verstanden um die es bei einer anitzyklischen Spekulation geht. Nur richtig Hardcore werden es dann so Gedenkengänge wie ich Sie versucht habe in 177 zu beschreiben. Wo man teilweise dann Tage/Wochen oder sogar Monate darüber im Vorfeld nachdenkt.Wie du auch sehen kannst, können dann auch gewisse Meldungen/Ereignisse sehr schnell eintreten, welche die Richtigkeit deiner Hypothese nahelegen (Nicht Beweisen, denn bewiesen ist der Erfolg der Spekulation erst wenn du die Kohle in der Tasche hast!) wie die oben aufgeführte Meldung oder die Meldungen von und über Telefonica und das G3 Konsortium, die Tage. Bitte selber recherchieren! Aber falls du lust und laune hast, kannst du dir mal den Celanese (MDAX) Thema: hat hier niemand eine meinung zu celanese ? anschauen. Sind ein paar etwas ältere Gedankengänge von mir angerissen. Auch ein wenig antizyklisch, aber nicht so ein Hardcore klassiger. Ist halt so das spielen der Zykliker. Bin dann kurz nach meinem letzten Posting ausgestiegen, da momnetan Tote Hose, werde aber sofort wieder drin sein falls ein wenig Leben in die Bude komen sollte. Aus den anderen Werten bin ich Momentan auch drausen. Spiele mit der Kohle Momentan ein wenig neuer Markt.

      Ein kleiner Zocker, wie ich, braucht halt auch ab und wann ein wenig Nervenkitzel, und in Spielbanken langeweile ich mich zu Tote

      NoRisk, NoFun, NoCash

      In diesem Sinne


      Biotron
      Avatar
      schrieb am 02.02.02 12:38:51
      Beitrag Nr. 223 ()
      @Hallo Biotron, guten Tag BSW

      Leider bin ich heute etwas eilig. Ich konnte Ihre ganzen Beiträge noch nicht gänzlich durchlesen. Deswegen ein paar Sätze bezüglich Analysten in aller kürze. Ich werde später noch mehr dazu sagen können.

      Die Kritik bezüglich meiner Äusserung in punkto Analysten ist berechtigt. Ich habe mich hier etwas gehen lassen, was jemand, welcher Sachlichkeit einfordert, nicht zulassen sollte. Ich bitte dies zu entschuldigen und nehme auch parziell einiges zurück. Nicht alle Analysten sind Betrüger und führen den Kleinanleger aufs rutschige Eis (Parkett), da gebe ich Ihnen Recht. Aber andererseits dürfen wir auch nicht vergessen was sich diese Klientel die letzten Jahre geleistet hatte. Ich möchte hier nicht jeden einzelnen Fall aufzählen. Es würde monate dauern und einfach nur den Rahmen sprengen. Aber nennen möchte ich an dieser Stelle lediglich Deutsche Bank gegen Deutsche Telekom, da diesen Skandal fast alle mitbekommen hatten. Und wer glaubt dies ist ein Einzelfall träumt meiner Ansicht nach ein wenig zu viel von Ehrlichkeit&Gerechtigkeit!

      Jedenfalls nehmen ich hier die Analysten mehr in die Kritik, weil von ihnen erwartet werden kann, dass sie ein Unternehmen einigermassen sachlich einschätzen können. Also doch fundierter als der normale Kleinanleger. Ich sagte ja extra dass sie ja lediglich herausschrieen was die breite Anlegermasse hören wollte. Und trotzdem hätten sie Ihrem Berufsethos folgen müssen und alle nachhaltig vor diesem ganzen Wahnsinn warnen müssen.

      Jedenfalls habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Bezüglich dieser These wollte ich lediglich sagen, das jemand der Einzelaktien kauft schon ein wenig Wissen um Wirtschaftsdaten, Produkte, Märkte, usw.. haben sollte. Wer sich hier auf einen Analysten verlassen müsste hat meiner Ansicht nach schlechte Karten. Denn kein Analyst wird dem Kleinanleger zu gefallen eine wirkliche Analyse, welche diesen Namen verdient, an ihn umsonst weitergeben. Und dies auch noch ohne Hintergedanken. Warum sollte er dies tun? Er arbeitet doch überwiegend für eine Klientel, welche im gutes Geld für genau eine solche Analyse bezahlt. Er wird sie also nur öffentlich machen wenn sein wirklicher Herr schon längst seine Schäfchen im trockenen hat.

      Auch ich lese natürlich Analysen. Mich interessiert aber nicht das Strong Buy. Ich richte hier meinen Blick auf andere Dinge. In meinen Augen ist es zudem Naiv ein dutzend Kaufempfehlungen in ein Forum zu stellen, und dies auch noch als Kaufargument anzuführen. Ist hier bei W.O im dutzend zu finden. Das ersetzt für manchen Anleger die eigenen Recherche und bestätigt in lediglich an seinem getätigten Kauf. Und hier setzt meine Kritik an. Niemand möchte sich wirkliche Arbeit mit dem kennenlernen der AG machen. Viele verlassen sich hier auf das Urteil anderer, ob Analysten oder Boardgurus ist ein und daselbe.

      Und von dieser These werde ich auch nicht abrücken. Wer sich keine eigenen Arbeit machen möchte und sich hier auf Analysten verlässt ist verlassen. Er hat den Pfad der Vernunft verlassen der da heisst. Die eigene erarbeitete Kenntnis wird nie die schlechteste sein. Natürlich führt sie nicht automatisch zum Erfolg und unterliegt auch Fehlern, woraus auch Fehlentscheidungen entstehen können. Aber ich weiss wenigstens warum ich sie so getroffen habe. Ich jedenfalls werde keinen einzigen Euro in was auch immer investieren, nur weil ein Analyst oder ein guter Bekannter mich auf bestimmte Werte aufmerksam machen und Strong Buy rufen. Wer so vorgeht hat an der Börse nichts verloren.

      Später noch mehr dazu. Ich muss jetzt leider los. Ihnen beiden noch einen schönen Samstag. Hier in Berlin haben wir fantastisches Wetter. Und dies werde ich jetzt ausnutzen und mein Fahrrad satteln.

      Bis dahin alles gute wünscht

      HM
      Avatar
      schrieb am 02.02.02 16:25:32
      Beitrag Nr. 224 ()
      @ biotron

      Zu Energiekontor: Ist mir eigentlich egal wie man das nennt. Hauptsache ich kann etwas Kohle absahnen. Vielleicht einigen wir uns auf "antizyklischer Trade". Wir sollten das Thama nicht weiter vertiefen, nützt den meisten nicht viel.
      Zu Strategiefrage: Ich bin absolut der Meinung, daß eine Strategie vom Marktumfeld abhängt. Ich kann daher der Kostolany-Theorie nicht viel abgewinnen.
      Hier nun meine Meinungen dazu (ohne Gewähr)

      Fallender Markt: Qualität wird groß geschrieben. Alle Stürzen sich auf die Global-Player und die Dividendenrendite steigt in den Mittelpunkt.

      Seitwärtsmarkt: alle suchen nach branntaktuelle Nachrichten und Analysen. Kurzzeittrades gewinnen die Oberhand. (Wie oft ist es mir zuletzt passiert, daß mein Depot Mittags noch gut dastand und als ich nach hause kam, war ich im Minus). Ich schrieb in dieser Zeit einmal in einem Thread: ACG bei 7 kaufen, bei 8 wieder raus.

      Bullenmarkt: Der größte Schrott steigt am meisten. Alle verkaufen die Qualität und wollen nur noch schnell reich werden. Das Gehirn wird abgeschaltet. Schau Dir mal an welche Aktien an einem guten Tag in USA (unabdingbar, da sonst garnichts in Germany steigt) am meisten steigen.

      Für mich stellt sich die Frage ob ich ein Idiot bin, wenn ich mit der Herde mitlaufe oder wenn ich nicht mitlaufe (Bullenmarkt). Ich bin der Meinung: Idiot ist der, der nicht rechtzeitig kauft oder verkauft (wenn meine o.a. Thesen richtig sind).

      Gruß
      bsw
      Avatar
      schrieb am 02.02.02 17:00:42
      Beitrag Nr. 225 ()
      bws # 210:

      Index ist klar
      Index des Segments: z.B. Finanzindex, Bio-Index oder Simiconductor-Index, also jeweils der Teil-Index in dem sich die Aktie befindet muss/sollte im grünen Bereich sein/tendenziell kommen.

      Es ist tatsächlich so, dass ich zumindest meinen Favoriten vom 28.12.01 bis 17.01.02 nicht getradet habe.

      Das ist wohl mit das Schwierigste. Zu warten, bis sich die Situation ergibt (Zeckentrading).
      Also dass man nicht dem Zwang erliegt, man müsse unbedingt jeden Tag was machen.

      gruss BS :):):)
      Avatar
      schrieb am 02.02.02 18:39:41
      Beitrag Nr. 226 ()
      hallo gemeinde,

      nun möchte ich hier auch einmal mein statement zu euren thesen oder auch strategien abgeben.

      eines dürfte wohl klar sein, der oder die, die behaupten der aktienmarkt sei tod, oder es lasse sich hier auch längerfristig kein geld verdienen, reden blanken unsinn. aktienmärkte wird es noch in hundert jahren geben und hier liegt auch in zukunft die geldanlage schlechthin.

      im schnitt hat die aktienanlage eine performance von 10% jährlich. das ist statistisch erwiesen und dürfte auch kein diskussionspunkt sein. sicher kann man sein geld auch auf dem sparbuch anlegen. aber diese performance dürfte dann mit der inflationsrate aufgefressen werden.

      amerikanische blue-chips hatten vor diesem salamiecrash, mit dem wir alle ja schon seit zwei jahren kämpfen, eine performance zwischen 20 und 50 % jährlich und dies über einen zeitraum von 6 - 8 jahren. ich habe hierzu einmal einen vergleich gesehen, kann aber leider heute diese quelle nicht mehr benennen.

      auch bin ich heute der überzeugung, dass bewertungen gewisser analysten doch etwas neutraler und objektiver ausfallen, als in der vergangenheit.

      ausserdem sollte man einfach bei einer aktienanlage gewisse grundregeln einhalten und die heisst ganz einfach gewinne laufen lassen und verluste reduzieren. auf dieses thema möchte ich auch nicht näher eingehen, da dies ja jeder für sich selbst entscheiden muss/kann.

      wenn man dann noch die letzte hausse so revue passieren lässt, auch wenn sich dann schon die putzfrau jeden x-beliebigen titel nach gewissen analystenraitings kauft, dann wäre hier sicher vorsicht geboten gewesen.

      ich habe auch in meienm depot eine vernünftige streuung langfristig mit entsprechenden aktienfonds, mischfonds und aktienanlagen und 1/3 spekulativ, wobei ich hier auch zugeben muss, dass ich mit einer share fast einen totalverlust erlitten habe und einfach gewisse grundregeln nicht eingehalten habe, aber gut das ist ein anderes thema.

      nun zu meiner strategie im spekulativen bereich:

      grundsätzlich werde ich am neuen markt keinen neuen titel mehr kaufen. ich habe hier noch drei werte und zwar eine eurofins (+25%), kontron (-7%) und eine pironet (+280%).
      bei einer kontron habe ich ein sl gesetzt, das bei 13 euro greift, dann ist sie verkauft, aus ende, eben nach gewissen börsenregeln, wie oben beschrieben.

      meine strategie im spekulativen bereich ist einfach werte zu kaufen, aber nur auf der nasdaq, die abgestürzt sind und die aus fundamentaler sicht die möglichkeit haben, den rebound zu schaffen, das mir auch in der vergangenheit immer mehr gelingt. eine ariba und redback habe ich mir fast auf den tiefs gekauft und bei den hochs wieder verkauft. der gewinn wird in neue shares angelegt. eine chinadot.com habe ich mir bei ca. 2,50 usd. gekauft. nach den news mit nokia und der ankündigung heuer noch den break-even zu erreichen, auch mit dem hintergrund wachstumsmarkt china schlechthin, verspreche ich mir hier eine ähnliche performance wie bei einer rbak oder arba, wobei ich eine rbak wieder gekauft habe. da waren die news einfach zu verlockend.

      wie gesagt mit einer solchen strategie fahre ich immer besser, wobei ich die gewinne weiterhin in spekulative titel einsetze und eben mein eingesetztes geld wieder in fonds oder eben entsprechende blue-chips anlege.

      auf keinen fall werde ich weiterhin im neuen markt mein geld anlegen. die umsätze um den kurs entsprechend manipulieren zu können sind mir einfach zu gering. mittlerweile bin ich der meinung, dass der deutsche anleger mehr in ausländische werte investiert als in deutsche, zumindestend was neue markt titel betrifft. der neue markt ist meiner meinung nach zum reinsten zockermarkt verkommen........wie auch immer.

      gruss ba
      Avatar
      schrieb am 02.02.02 22:02:03
      Beitrag Nr. 227 ()
      Ich bin erst seit April 2001 mit Aktien engagiert. Habe schon vorher die Märkte beobachtet und bin aber während der Boomzeit nicht eingestiegen. Es war für mich absolut irrational und unlogisch was das abgelaufen ist. Wie konnte auch die letzte Internetbude oder Telekomfirma mit exorbitanten Kursen und Marktkapitalisierungen gehandelt werden. Ich bin etwas zu früh eingestiegen und habe auch schon meine leidvollen Erfahrungen gemacht. Aber vielleicht war es ganz gut so und diese Erfahrungen sind ein guter Grundstock für ein künftiges positives Engagement. Für mich haben sich in diesem knappen Jahr folgende Grundsätze herausentwickelt:

      niemals den Gesamtmarkt aus dem Blickfeld verlieren

      es gibt keine Aktie, die so gut ist, daß sie nicht ins Bodenlose abstürzen könnte

      sich die Zeit nehmen und fundamental gute Aktien suchen und auf die Watchliste setzen. Kauflimits für diese Aktien setzen. Die Werte permanent beobachten und bei übertriebenen Kursreaktionen einsteigen.

      Die Branche und deren Bewertung der ausgewählten Aktien beobachten

      Analystenkommentare lesen, wobei die Summe der Analystenmeinungen für mich relevant ist. Den Kommentaren entnehme ich als erste Information die objektiven Zahlen zu einem Unternehmen (diese sollten ja korrekt widergegeben sein), nach dieser Vorauswahl wird dann tiefer eingestiegen oder der Titel auch verworfen.

      Energiekontor wäre für mich z.B. eine Aktie. Ich bin nicht drin, aber mein Limit wäre bei 8.00 / 8.50 Euro

      Chip-Werte sind meiner Meinung nach z.Zt. zu hoch bewertet, nur Epcos ist auf meiner Watchliste, nachdem sie jetzt ein vernünftiges Niveau erreicht hat.

      Titel wie T-Online oder Freenet können meiner Meinung nach in den nächsten 10 Jahren gar nicht soviel Gewinn erwirtschaften, daß der momentane Kurs gerechtfertigt wäre.

      Die aktuellen Marktverhältnisse beeinflussen die Strategie schon. Ich halte z.B. z.Zt. ein langfristiges Engagement am Neuen Markt für tödlich.

      Soviel zu einem 3/4-Jahr aktiver Börsenerfahrung.

      Gruß w.jung
      Avatar
      schrieb am 03.02.02 04:00:30
      Beitrag Nr. 228 ()
      Servus zusammen!

      Da das ganze hier schon ziemlich akademisch geworden ist versuche ich mal eine subjektive Erlebnisdarstellung im Stile von xylophon, dessen Beiträge ich sehr interessant fand. Ich denke, mein "tragisches Börsenschicksal" ;) ist typisch für viele normale, mäßig erfahrene Anleger die in der Zeit zwischen 98-00 eingestiegen sind.

      Alles begann in der Zeit mit dem Börsengang der Deutschen Telekom, plötzlich wurden Aktien "in". Bis dato hatte ich nie viel Geld besessen, aber ich hatte einen Bausparvertag den ich unbedingt versilbern wollte. Nach einigem hin und her (inzwischen war es Anfang 98) hatte ich dann auch glücklich einen größeren haufen Geld zusammen, den ich nicht unbedingt benötigte. Der erfahrene Anleger weiß jetzt das das 1. HJ 98 der old economy hype stattfand. Firmen wie Adidas und SCM Microsystems am NM (der damals nur 30 Werte umfaßte) galten als die Raketen an der Börse und standen natürlich bei mir ganz oben auf der watchliste. Natürlich schoß auch der DAX in den ersten Monaten 98 förmlich in die Höhe. Zum Glück lieh ich das Geld für einige Monate meinen Eltern, die es damals dringend benötigten. Das bewahrte mich nämlich vor eienm jähen Absturz meiner aussichtsreichen Sternchen im Sommer 98. Zur gleichen Zeit wurde ich auch durch eine Neuemission "angefixt". Neuemissionen galten zu der Zeit als sichere Bank für mindestens 50-100 Kursgewinn über Nacht. An dieser Lotterie nahm ich auch teil und erstand zu meinem Erstaunen einige shares der Drillisch. Über Nacht vervierfachte sich deren Kurs, ich verkaufte sofort am nächsten Tag, ein "Brauner" als Gewinn wanderte in mein Portemonnaie. Wow, dachte ich mir, das macht Laune und ist viel schöner als arbeiten gehen. Damals wußte ich noch nicht, das damit der Keim meines späteren Niedergangs bereits gesät war. Ich begnn mich für toll zu halten obwohl ich null Ahnung von der Börse hatte. Meine Engagments wurden riskanter, ich stieg aufgrund tips in der telebörse in russische Aktien ein, mitten in einem desolaten Abwärtstrend (der RTX fiel damals von 1000 auf 50 Punkte!!). In den nächsten Wochen beunruhigten mich meine Rußlandaktivitäten zunehmend, es kam wie es kommen mußte, was als Langfristanlage begann endete entnervt im Verkauf der Aktien einige Monate später. Mittlerweile war die Rußland- und Asienkrise im vollen Gang, die Weltbörsen und der DAX fielen immer schneller und steiler. ich wußte aber damals schon, das damit einen große Chance kommen würde. Ich lauerte täglich auf neue lows und griff Mitte Oktober 98 bei Daimler-Chrysler zu. Warum gerde die? Die schienen mir ganz einfach am Solidestens. (ist natürlich Blödsinn). trotzdem stiegen die in den Folgemonaten um sagenhafte 70 % und ich war dabei.

      Trotzdem, ich war ratlos und verunsichert und sehnte mich nach Ratschlägen. Der Rat kam in Form des SAC. Der SAC (Stuttgarter Akteinklub) schrieb von "Wachstumsaktien", die man jeden Tag kaufen könnte und um die man sich nie wieder kümmern müßte. Neugierig geworden abonnierte ich deren Magazin und handelte danach, meine Racketen sollten jetzt Nokia und Cisco sein. Ich verkaufte also meinen "Daimlerschrott", legte mir noch Medtronic und Telefonica zu und war in den nächsten Monaten sehr glücklich mit meinen engagments, die entwickelten sich nämlich prächtig. Eine Steigerung dieses hypes gab es nochmal Ende 99/ Anf. 2000. So langsam wurde es mir unheimlich, meine Telefonica, ein stinknormaler Telekomkonzern, hatte sich innerhalb kurzer Zeit verdoppelt. Ich begann ins Grübeln zu kommen, normal fand ich das nicht. Nach einigem Überlegen verkaufte ich die Hälfte meiner Gewinnpositionen. So weit so gut, bis hierhin hatte ein Greenhorn mit viel Schussel gutes Geld verdient.

      Dummerweise begann ich mich in 00 für das Internet zu interessieren. Ich entdeckte auch WO und las von den fabelhaften Aussichten einiger junger aufstrebender Technologiefirmen und begann im Sommer 00 !! meine Kohle in Hightechs zu verschieben. (Cisco und Nokia galten mittlerweile als konservative Anlagen). Es kam wie es kommen mußte, ich verliebte mich in einige Werte wie EMC (ein Schaufellieferant, muß man haben) kaufte diese Firmen fast auf ATH und hielt sie bis zum bitteren Ende. Von Moneymanagment hatte ich keine Ahnung, auch nicht davon, das in einer baisse die Verluste gnadenlos begrenzt werden müssen. Auch die trades, die anfangs noch auf + 20 % hochgelaufen waren, verkaufte ich häufig wieder mit -20%.

      Mittlerweile habe ich mein Depot aUF SOLIDE/konservativ umgestellt. selbst eine K+S aus dem M-DAX ist da vertreten.

      Was ich gelernt zu haben glaube:

      - achte auf die fundamentals
      - achte auf den chart, kaufe nur in einem upmove
      - begrenze deine Verluste radikal, die ersten verluste sind häufig die geringsten


      Sehr empfehlen kann ich übrigens auch das bereits erwähnte Buch "Guerilla investment" von Peter Siris. Ich hatte beim Lesen viele Aha-Erlebnisse.


      So, das wars erstmal, ich hoffe ich hab die alten Hasen ;)
      nicht zu sehr gelangweilt und den einen oder anderen hat es vielleicht interessiert.

      Gruß Ignatz
      Avatar
      schrieb am 03.02.02 23:17:08
      Beitrag Nr. 229 ()
      @ Hallo BSW

      ich würde den guten alten Kosto und seine "Theorien" nicht einfach und so schnell abtun. Denn in seinen Büchern hat er das Beschrieben worüber du dich so in deinem letzten Posting so aufregst. Ob das die gute alte "Zimmermädchen" Hausse ist (Gabs schon im 17 Jahrhundert. Damals war es die Tulpenzwiebel die Zeitweise mehr als ein ausgewachsener Ochse Wert war. Diesmal hieß das Ding eben EM-TV, Metabox usw.) oder ob die Börse nur davon abhängt "Gibt es mehr Idioten als Aktien (Hausse) oder gibt es mehr Aktien als Idioten (Baisse)". Auch die weit verbreitete Reduktion von Kostolany auf "Buy and hold" (Schlaftableten) habe ich in keinem seiner Bücher, so gefunden.


      In diesem Sinne

      Biotron

      PS: Warum hast du in deinem letzten Posting so einen aggressiven Still?
      Avatar
      schrieb am 03.02.02 23:30:26
      Beitrag Nr. 230 ()
      Servus besserweis und Alle,

      zu Deinem Posting #211, da gebe ich Dir völlig recht, es war schon immer so und wird auch immer so bleiben, es kommt halt darauf an, was man so als Bezugsgröße nimmt.

      Wie hoch war eigentlich die Rendite des Dow-Jones von 1929 bis 1980?
      Wo war der Nikkei zwischen 1990 und 2000?
      Wo war der Dax zwischen 1987 und 1992?
      wie hoch war die Rendite deutscher Aktien zwischen 1960 und 1980?
      Waren die Jahre zwischen 1985 und 1987 bzw. zwischen 1993 und 2000 der Normalzustand bei deutschen Aktien?

      Noch ne kurze Bemerkung zu ner bekannten Börsenweisheit: "Diesmal wird alles ganz anders" mittlerweile wissen wir alle aus eigener Erfahrung, wie das ausgegangen ist. Der gegenteilige Spruch hierzu: "Diesmal kommt alles genauso wie es schon immer vorher war" hat mich 2000 am meisten (Lehr)Geld gekostet.

      Ganz fundamental betrachtet:

      Langfristig folgen Perioden hoher und regelmäßiger Kursgewinne immer radikale Rücksetzer, was ja eigentlich logisch ist, da der Wert der einzelnen Firmen langfristig der durchschnittlichen Wertschöpfung bzw. dem Wirtschaftswachstum der jeweiligen Volkswirtschaft folgt. Jede Übertreibung wird irgendwann einmal korrigiert, das gilt für einzelne Firmen, für ganze Volkswirtschaften, für Währungen, für Zinsen usw.

      Kurzfristig betrachtet:

      Es kommen demnächst und es werden die nächsten Jahre immer wieder mehr oder weniger heftige Rallyes kommen, gefolgt von mehr oder weniger heftigen Rücksetzern, eine langfristige und v. a. kontinuierliche Aufwärtsbewegung der Märkte sehe ich in nächster Zeit nicht, dafür ist das wirtschaftliche und v. a. politische Umfeld noch zu unsicher und wird es auch einige Zeit bleiben.

      Wer recht hat zahlt a Maß und in 10 Jahren schaun ma mal


      An Herrn Motzki:

      Wie hoch war die durchschnittliche Rendite eines Privatanleger im Jahre 2000? im Jahre 2001? wie hoch war sie von 1999 bis 2001? Wahrscheinlich war sie bei 999 von 1000 Anlegern negativ.

      Wieviele Jahre wollen Sie einem Privatanleger geben, um mit Aktien richtig zu investieren zu können, vor allem, wieviel Lehrgeld wollen Sie ihn zahlen lassen, bis ers kann - 10.000 oder 50.000 oder 100.000?

      Will damit nur ausdrücken, daß die nächsten Jahre für den normalen Anleger in Einzelaktien etwas heftig werden können.

      Gruß

      Bilsenkraut
      Avatar
      schrieb am 03.02.02 23:58:59
      Beitrag Nr. 231 ()
      @ Hallo Motzki,

      wie Sie sicher wissen Teile ich Ihre Kritk an Analysten in weiten Bereichen. Und ich finde Ihr Beispiel Deutsche Bank / Telekom ist geradezu ein klassiger, was diese berechtigte Kritik betrifft. Ich empfinde aber Ihre Kritik als zu einseitig. Denn wir sollten nicht die Rolle der Medien (Ich denke da an so Sachen wie Prior und 3 SAT Börse.) und auch das unverantwortlich Handeln vieler Banken ausser acht lassen. Denn wie viele "Bankberater" haben Lieschen Müller oder Otto Normal Produkte wie NM-Fonds verkauft?

      Erwarten Sie wirklich das Analysten ein Berufsethos haben und dies verfolgen? Ich nicht!

      Besonders wenn ich mir so die Gruppe der Ärzte so betrachte und mir dazu mal meine Betrachtungen/Überlegungen anstelle. Ich glaube wir sind uns alle drin einig, das der Beruf des Arztes ein besonders "hohes" Berufsethos erfordert. Aber deutlich mehr als 50% aller ärtzlichen Weiterbildungen haben Abrechnungspratiken zum Inhalt der Weiterbildung und nicht Weiterbildung in neuen medizinische Erkenntnissen/ neue Behandlungsmethoden (Ausser eine Pharmafirma will Ihr neues Produkt auf den Malediven vorstellen.) zum Inhalt. Wenn aber schon Zweifel am Berufsethos der Ärzte mehr als berechtigt erscheinen, weshalb soll man dann bei denn "Drückerkolonnen" (Analysten) einer Bank so etwas erwarten?


      In diesem Sinne

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 04.02.02 00:10:43
      Beitrag Nr. 232 ()
      Servus Leute,

      zur Frage der Analysten und ihrer Daseinsberechtigung: bezüglich meiner Strategie kann ich nur sagen, daß diese für meine Investitionsentscheidungen absolut notwendig sind, aber was ein solcher Analyst zu irgendeiner Aktie Positives oder Negatives sagt, ist mir im Prinzip völlig egal, das Entscheidende, was in diesem Moment nur zählt, ist, was der Aktienkurs daraufhin macht und nur daraus sauge ich meinen Honig (siehe Posting #204), Analysten haben für mich den Zweck, Kurse irgendwohin zu bewegen, in welche Richtung ist egal, das erhöht beim Optionshandel die Volatilität und damit die Preisänderungen der Optionen. (diesen Sachverhalt nenne ich "das Geschnatter der Medien")


      Zur Frage der Strategie in Abhängigkeit vom Marktumfeld:

      kannt mal ne website, die so ca. 50 der 60 verschiedene Investitionsstrategien für Aktien vorstellte, alle mit rel. ausführlicher Beschreibung (ist schon lange her, weiß nicht mehr die url), denke mir einfach mal, jede Strategie hat so ihre Berechtigung im Laufe der Zeit, mal ist die eine, dann die andere erfolgreicher, gibt aber auch Strategien, die versuchen, in jeder möglichen Börsensituation möglichst erfolgreich zu sein (hoffe, meine eigene gehört dazu, in einigen Jahren schaun ma weiter). Eine optimale Strategie für alle möglichen Börsenlagen wird es nie geben - (meine eigene Strategie ist von der Höhe der Performance einer striktem Valuestrategie vergleichbar, jedenfalls in Aufschwungphasen, bei Abschwungphasen ist meine besser) - und kann es auch nie geben - diese Diskussion ist schon fast so alt, wie es eine Aktienkultur gibt, aber merkwürdigerweise meint jede Generation, sie müßte das Rad wieder neu erfinden.

      es gibt auch interessante Kombinationen von Aktienstrategien mit Anleihenstrategien, die in jedem Marktumfeld eine pos. Performance herausholen. Jede reine Aktienstrategie ist auf die Dauer den Abschwungphasen ausgeliefert, d. h., macht sie mehr oder weniger mit, außer man fährt Absicherungstrategien (hedging- kosten aber Performance)

      Als Basisentscheidung vor jeder Prüfung und Übernahme irgendeiner Strategie muß sich jeder überlegen und durchkalkulieren: Was passiert, wenn sich der Markt da und dorthin bewegt, wenn er abstürzt, langsam abtaucht, langsam sich aufwärtsbewegt, sich heftig hin und herbewegt, sich rasant aufwärtsbewegt usw. usf... Gut wäre es dann, so eine Art "Meta-Strategie" in der Hinterhand zu haben, die mir dann im Falle eines Falles Hinweise gibt, wie ich meine Strategie ändern kann oder sollte (geht jetzt aber schon sehr in Richtung Erkenntnistheorie)

      Gruß

      Bilsenkraut
      Avatar
      schrieb am 04.02.02 00:55:14
      Beitrag Nr. 233 ()
      @bilsenkraut, biotron, bsw:

      jetzt schaut mal, was die technik sagt und ob sie recht hat oder nicht. ich will mich nicht an einzelwerten aufhängen, aber vielleicht ist dies ein gutes beispiel im streit `fundis gegen charties`. auf den user statistik-fuchs halte ich eine menge und fahre im trading gut mit seinen empfehlungen:

      >Telekom: Die lange Agonie der Telekom scheint noch nicht zu Ende zu sein. Das Unterschreiten der 16,90, und damit das Markieren eine 3 Monats Tiefs bei einem technisch noch intakten Dax ist eine klare relative Schwäche, und somit ein Verkaufsignal. Das erste Kursziel ist das ATL bei 14,35, den Stop für eine Short Spekulation kann man bei 18,80 legen. <

      ich schliesse mich seiner meinung an. letztlich haben die charts recht, und deshalb orientiere ich mich auch beim trading nur nach diesen, aber: ich finde marktbeobachung wichtig, um rechtzeitig vor den chartisten trends erkennen zu können. z.b. habe ich einzelwerte im dax beobachtet und meine schon seit drei wochen einen abwärtssog auch bei noch intakten einzelcharts erkennen zu können - weshalb ich mich momentan nicht auf long-positionen festlegen würde.

      alles ist im fluss,
      und der trend nicht `aus einem guss` -

      die sache ist m.e. am kippen, und es schaut technisch besser aus, als es wirklich ist - da täuschen sie uns, die lieben charties.

      grüsse
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 04.02.02 01:23:45
      Beitrag Nr. 234 ()
      @ Hallo biotron,

      mein Posting sollte nicht agressiv sein, warum auch? Wenn Du oder andere es so empfunden haben, tut es mir ehrlich leid. Das Wort Idiot habe ich nur aus anderen Postings zitiert. Ich finde auch nichts schlimmes dabei. Haben wir uns nicht alle schonmal so verhalten. Ich auf jedenfall. Ansonsten wollte ich Dir nur beschreiben, wie ich verschiedene Marktumfelder sehe (Antwort zu Ihrer Frage #221). Und wie Du erkennen kannst, liegen wir ja nicht soweit auseinander.
      Auch Kostolany wollte ich nicht beleidigen, ich bin lediglich der Meinung, daß er nicht mehr zeitgemäß ist. Kurze Begründung: Mit dem Internetzeitalter fließen die Informationen viel schneller. Die Profis haben somit deutlich an Terrain verloren. Das Verhalten der Kleinanleger hat sich ebenfalls verändert. Man kann sie nicht mehr so leicht verarschen, da ihnen mehr und schnellere Infos zu Verfügung stehen. Die Kursreaktionen sind somit viel heftiger, als noch vor ein paar Jahren. Also Aktien kaufen, liegen lassen und in paar Jahren wieder aufwachen geht so nicht mehr.
      Aber dies ist nur meine (unbedeutende) Meinung.

      @ Hallo bs

      Alles klar. Habe Dich verstanden. Ich gebe Dir voll recht: Dies ist mein größtest Problem: Geduld. Wie oft ertappe ich mich immer noch dabei unbedingt kaufen zu wollen, wenn es mal einen Tag raufgeht. Aber es wird besser. Nicht zuletzt durch diesen Thread.

      Einen schönen Wochenanfang wünscht

      bsw
      Avatar
      schrieb am 04.02.02 01:31:43
      Beitrag Nr. 235 ()
      @ cabinda,

      das wäre sehr ärgerlicj, habe nämlich am Freitag ein "günstigen" OS auf DTE erworben.

      Gruß
      bsw
      Avatar
      schrieb am 04.02.02 01:52:36
      Beitrag Nr. 236 ()
      @ Hallo Cabinda,

      auch ich würde das Eintreffen deines Kommentares zu DTE als ärgerlich empfinden, da ich auf einer netten Position an OS auf DTE hänge. Aber ich kann nicht bestreiten das sich die Markttechnik der DTE seit dem Zeitpunkt meines Einstiegs verschlechtert hat! Sehe aber momentan keinen aktuellen Handlungsbedarf, auch wenn mal wieder mein Timming nicht optimal war. Aber wer von uns hat schon immer das optimale Timming? Ich mit Sicherheit nicht! Und Verlusttrades gehörren genauso zum Börsenleben wie die Gewinntrades. Wobei die Gewinntrades auf dauer doch überwiegen sollten!

      Thanks für die Einschätzung von Statikfuchs


      Biotron
      Avatar
      schrieb am 04.02.02 03:48:38
      Beitrag Nr. 237 ()
      @ Hallo BSW,

      da auch ich nicht immer meine "Samthandschuhe" anhabe, habe ich mit so etwas keine Probleme.

      Ob Kostolany sich überlebt hat oder nicht ist eine recht interessante Frage!

      Meiner Ansicht nach hat Kostolany sich nicht unbedingt überlebt. Auch wenn es heute andere Möglichkeiten des Handelns und der Informationsbeschaffung gibt, hat sich in dem Verhalten der Börsianer und an der Börse wenig bis gar nichts verändert. Das einzige was sich ein wenig verändert hat ist die Volatilität der Märkte und die Möglichkeit sogennanter Arbitagegeschäfte.

      Ich möchte versuchen dir dies kurz an einem Beispiel zu erläutern.

      Vor hundert Jahren wurde, in unseren Breiten, die Wäsche mit den Händen im Fluß oder am Bach gewaschen. Danach getrocknet und dann mit einem Kohle gefüllten Bügeleisen gebügelt. Heute werfen wir unsere Wäsche in die Waschmachine und nach dem trockenen stecken wir das Bügeleisen in die Steckdose und los gehts! Was halt sich also geändert? Es hat sich die Technik wie wir etwas machen geändert. Es hat sich aber nicht das Warum (Warum wäsche ich meine Wäsche? Weil Sie dreckig ist.) das Ziel (Ich möchte saubere und gebügelte Wäsche anziehen!) noch die Abfolge der Tätigkeiten geändert. (Waschen, trocknen, bügeln) Auch die Bewegründe weswegen wir unsere Wäsche waschen und bügeln haben sich nicht geändert. Wir sind Eitel, deswegen wollen wir "gut" Aussehen und wir wollen ebenso wenig stinken wie ein Fisch!

      Jetzt schaun wir uns mal die Börse heute und vor hundert Jahren an. Vor hundert Jahren wurden die Aktien von wenigen "privelegierten" über Ihre Makler an der Börse auf dem Parkett gekauft und verkauft. Ihre Information bezogen Sie über Boten, Zeitungen, Telefon und Ticker. Damals hatte man durch Informationsvorsprung die Möglichkeit zu sogennaten Arbitagegeschäften, welche man heute im "Internetzeitalter" so nicht mehr ganz hat. Aber was hat sich sonst zu heute verändert? Wir kaufen heute über einen Onlinebroker (Makler) auf einem virtuellen Marktplatz gennant Xetra (Parkett). Unsere Informationen beschaffen wir uns heute über das Internet (Telefon/Ticker) und durch Zeitungen. Unsere beweggründe aber sind die gleichen wie vor hundert Jahren. Wir erhoffen uns, durch unser Handeln an der Börse, einen Profit zu erzielen!

      Wie du wahrscheinlich erkennst hat sich soviel gar nicht geändert. Nur durch die heutige Technik haben viel mehr Menschen die Möglichkeit in kürzeren Zeiteinheiten etwas zu machen. Ob dies jetzt Wäschewaschen ist oder an der Börse zu "handeln".

      Ob sich somit einzelne Thesen wie "Aktien kaufen, liegenlassen und ein paar Jahre später wiederaufwachen" überlebt haben, möchte ich auch in Frage stellen. Denn für diese These werden alle die diese These vertretten jede Menge Beispiele finden. Genauso wie die Gegner dieser These jede Menge Beispiele dagegen anführen können. Besonders im Neuen Markt. Aber ich bin mir sicher es wird für beides reichhaltige Beispiel in jeder Börsenepoche geben!

      Es gibt aber vielleicht auch Thesen von Kostolany wie "Informiert = Ruiniert" die gerade in der heutigen Zeit an Bedeutung gewinnen. Denn durch die heutige Informationsüberflutung (unter anderem durch die Möglichkeiten des Internets) wird es für uns alle schwieriger zu Entscheiden wie wichtig eine Information oder ein Ereignis ist. (Ein gutes Beispiel ist hierfür Porsche, weswegen sind die nochmals aus dem MDax geflogen? Ach ja, keine Quartalsberichte!) Deswegen erhöht sich auch die Gefahr irgendwann ein reagierender (getriebener) der Information zu sein/werden. Und nicht mehr ein, nach Interpretation der Inforamtion, agierender zu sein!

      Ich kann für mich jedenfalls feststellen, das sich Kostolany für mich nicht überlebt hat. Oftmals verstehe ich erst was er mit gewissen Aussagen gemeint hat nachdem ich gewisse Erfahrungen gemacht habe. Außerdem hat er einen amüssanteren Schreibstil als etwa John J Morphy. Allein dadurch empfinde ich es doch immer als einen angnehmen Zeitvertreib mal wieder eines seiner Bücher zu lesen. Auch wenn er eigentlich immer das gleiche schreibt. So ist es doch immer wieder Efrischend.

      In diesem Sinne


      Biotron


      PS: Warum stellst du eigentlich immer deine Meinung in Frage? Ich meine damit 2 Beispiele "Hier nun meine Meinungen dazu (ohne Gewähr) #224 " oder "Aber dies ist nur meine (unbedeutende) Meinung. #234" Denn ich glaube, mit Ausnahme einiger Unbelehrbaren, erhebt hier niemand Anspruch auf unfehlbarkeit. Jede der hier geäusserten Einsichten/Erkenntnisse/Erfahrungen sind subjektiv. Ich glaube jeder Leser muß für sich selber Entscheiden ob er eine Meinung teilt oder nicht, aber dies jedoch auch wiederrum subjektiv! Ich für mich kann jedoch sagen mir sind Menschen mit einer eigenen Meinung lieber als Menschen die keine Meinung zu etwas haben oder immer nur das erst beste Nachplappern. Auch wenn ich nicht immer diese Meinung teile.

      Deswegen stell doch nicht immer so dein Licht und damit dich selber in den Schatten.
      Avatar
      schrieb am 04.02.02 15:38:53
      Beitrag Nr. 238 ()
      Ein paar kleine Montagsanmerkungen.
      Der Text hier ließt sich verdammt holprig, weil bei den Börsenerfahrungen und bei dem Versuch Wissen zu vermitteln immer wieder Gefühlsduseleien einfließen. (Excuse, aber das ist nicht meine Welt ;) ).
      Vor allem ist es komischer Weise immer wieder so Richtungslos hier, dass es Schwierig ist selber eine Richtung einzuschlagen :D .

      Entweder wie toll man mit 4 Aktien Gewinn gemacht hat manchmal sogar 280% (wahrscheinlich 1000€ investiert, aber vorher mit 15000€ investiert gewesen und 50% verloren)....
      oder zwischenmenschliches allalei na ja....
      Egal damit werden wir wohl leben müssen.

      Noch mal kurz Revue passieren lassen, der antizyklische Investor ist der der gegen den Strom schwimmt und all zu viele gibt es davon nach der Meinung der Investoren die dies tun nicht. Ich behaupte, wenn ich mir diesen Thread ansehe und die breite der Literatur für die Börse das Gegenteil, fast alle versuchen antizyklisch zu handeln also günstig bei fallenden Preisen zu kaufen! Wobei hier muss man das Wort versuchen noch auf die Goldwaage legen :D .

      Dann machen wir mal weiter mit antizyklisch:
      Beim antizyklischen Handeln und das sagt bereits der Ausdruck an sich, kaufe ich Werte die zu dem Zeitpunkt des Kaufs keinen Grund geben sie zu kaufen. Deshalb verkauft ja anscheinend auch ein breitere Masse.
      (Ich denke selbst ein erfolgreicher Daytrader wartet auf ein Signal, das ein Wendpunkt oder eine Trendumkehr im kurzfristigen Bereich erkennbar ist, ähnliches machen Swingtrader wo wir wieder bei der Charttechnik sind, allerdings sind nach Aussagen von antizyklisch Handelnden Gründe vorhanden doch einzusteigen in der Regel fundamental begründet. )
      Alle anderen steigen aus und ich ein. Na ja das ist ja noch nicht das Problem.
      Das Problem ist, einen Punkt zu erwischen, an dem tatsächlich wieder ein Gleichgewicht zwischen Käufern und Verkäufern zu erkennen ist.
      Was die Sache dann noch erschwert ist der relativ diffuse Zeitrahmen in dem der Wert eines Unternehmens dann wieder steigen soll.
      Viele nehmen in etwa 5 Jahre als Investmenthorizont an. (hier steckt schon viel mehr know how dahinter als so denke ich viele annehmen)
      Dem kann ich mich sogar noch anschließen, denn das entspricht ungefähr dem Zeitrahmen den ein Unternehmen benötigt, wenn es tatsächlich in eine Schieflage geraten ist, um diese zu bereinigen. (Ahh ja, Zeitrahmen, das ist überhaupt die wichtigste Komponente, da will ich mal ein paar Worte in einem anschließenden Posting verwenden, denn mit dem Zeitrahmen steht und fällt die Renditeoptimierung)

      Jetzt erinnern wir uns mal ein bisschen zurück, was war denn der Grund für die massive Übertreibung 99, Anfang 2000.
      Es gab nämlich gute Gründe nicht daran zu zweifeln, dass die Bewertungen sich nach einiger Zeit in normale Regionen ohne Kursverfall bewegt hätten. Sagen wir mal ab Januar 2000 konnte man das nicht mehr nachvollziehe ok, ok Das Problem, damals lag für die meisten neuen Anleger an einer ganz anderen Stelle, wie sichere ich meine Gewinne und für die ganz neuen wie mache ich falls sich etwas ändert nicht all zu große Verluste, weil man es nicht kannte, das jemand so lange im Rückwärtsgang auf der Autobahn fährt, was auch ein Trugschluss war, es ist gar keiner auf Ihrer Spur im Rückwärtsgang gefahren, sondern die Reisewelle gen Norden war zu ende und machte sich auf der anderen Seite auf den Rückweg in den Süden :D .
      Dann kommen wir dazu, dass einige jetzt über die später erfolgten Kursverfälle zu rechtfertigen, das sie nicht von der Rally profitiert haben.

      Ich behaupte jetzt auf Grund dieser Erfahrungen, das eine niedrige Bewertung gefährlich beim anlegen ist.
      Was ich für noch viel gefährlicher halte ist die Überlegungen aus früheren Entwicklungen mit forward PE’s oder KGV’s und anderen Kennzahlen zu spielen.
      Das war auch einer der Gründe, warum so viele Kurse und Unternehmen in den letzten 2 Jahren sich pulverisiert haben und warum die Analysten die Verlierer der letzten 2 Jahre waren. Niemand ist Hellseher.

      Ein weiterer Grund war und hier gibt es ein paar interessante Beispiele, dass die Anleger und Firmeneigner oder Vorstände, wenn negative Kommentare und Analysen über Ihre Lieblinge erstellt wurden die Analysten sofort zur Unterlassung gezwungen wurden und das teilweise Gerichtlich erwirkt wurde. Ein Beispiel, passiert ca. 18 Monate vor der Swissair pleite. Analyst von der UBS beauftragt, erstellt Analyse, setzte Swissair begründet wie wir heute wissen auf strong sell und schrieb, wenn nicht gravierende Einschnitte erfolgen in kürze pleite. Analyse wird veröffentlicht 24h später muss sie aus dem Internet genommen werden, weil die Vorstände etc. der Swissair mit gerichtlicher Auseinandersetzung drohen, und Schutzgemeinschaften zum Angriff auf die UBS und den Analysten blasen. Der Analyst muss später sein Honorar von der UBS auch noch gerichtlich erstreiten immerhin ca. 250000 DM , dadurch ist der Fall damals erst bekannt geworden. Hier steckt noch eine Information drin, was eine ordentliche Analyse eigentlich kostet. Das was wir übers Internet, über Käseblätter oder die tollen, einschlägigen Börsenbriefe an Analysen vorgesetzt bekommen sind meist nichts weiter als später erfolgte Abschriften von normalerweise bankintern gehandelten Analysen oder Analysen die zu zum Selbstzweck ehr das Gegenteil von dem was man weiß behaupten ;) .
      Diese Stories, gibt es auch nicht erst seit gestern und das hat mich im großen und ganz relativ schnell zu der Auffassung gebracht. Lies dir das ab und zu mal auf dem Klo durch und dann ordentlich spülen. Eine ordentliche Analyse oder einen fähigen Analysten zu finden ist ungefähr genauso schwer die Auswahl der Aktien die man kaufen will zu treffen.

      Zurück zum Antizyklischen:

      Selbst wenn die Fundamentaldaten bis zu dem Zeitpunkt, wo ich einsteigen will eine noch ansehnliche Reihe abgeben sehe ich hier enorme Gefahren.
      Eine bei einem stark gefallenem Kurs niedrige Bewertung zeigt für mich ehr an, dass man hier mit einer Serie von Pleiten, Pech und Pannen zu rechnen hat, auch wenn das in der bisherigen Entwicklung noch nicht so richtig erkennbar ist.
      Wann diese zu Serie von Pleiten Pech und Pannen zu ende ist, das ist dann wohl die Spekulation vorausgesetzt, das Unternehmen überlebt diese Serie und dieses Überleben versucht man über Fundamentaldaten in den Griff zu bekommen und man wählt einen recht langen Zeitraum, um bei einem Kauf eines Wertpapiers zu profitieren. Mir geht es gerade im Aktienmarkt aber so, das ich mich, um so mehr irre, je weiter ich versuche in die Zukunft zu spekulieren. Ich denke das haben mittlerweile ne ganze Menge Leute festgestellt.

      (Übrigens Fundamentaldaten machen keine Kurse, sie beeinflussen zwar das Sentiment der Käufer und Verkäufer aber die machen die Kurse.)

      Für mich entsteht hier ein weiterer Trugschluss, man könne in den Griff bekommen, ab wann diese Serie Pleiten, Pech und Pannen abreißt. Ich bin mir sicher man kann es nicht prognostizieren und auch wenn alle negativ zu einem Wert eingestellt sind heißt das noch nicht, dass nicht sogar die, die antizyklisch bei vermeintlich niedrigen Bewertungen und Kursen gekauft haben nicht noch niedriger wieder verkaufen werden, was letztendlich eine wahnsinnige Abwärtsspirale in Gang hält.
      Warum? Weil vielleicht im Laufe der Zeit selbst die vorher niedrige Bewertung mit einem Mal sehr hoch geworden ist, weil das Unternehmen die Erwartungen verfehlt hat. ;)

      Mein Fazit bleibt weiterhin bestehen, es sieht nach wie vor nicht sehr einfallsreich aus, um eine Renditeoptimierung hinzubekommen. Außerdem vertraue ich den Meldungen und Bilanzen der Unternehmen nicht womit für mich pers. die Fundamentalanalyse ein absolut untergeordneten Wert hat. Außerdem kann ich anhand fundamentaler Daten nur sehr wenige Werte überwachen. (Ich denke ca. 100 Werte zu überwachen ist für eine Einzelperson eine Lebensaufgabe)

      Auch wenn ich mir das, was ich hier an Links im Thread ansehe und dann die Renditeerwartung ansehe ist da noch viel Luft für Verbesserungen. (Denke ich zumindest.)
      Ich denke auch wir werden uns hier sicher nach und nach weiterhangeln.

      (Ist doch etwas länger geworden als ich dachte, aber ich könnte ja noch Stunden und Seitenweise weiter schreiben und Ihr bleibt mit Sicherheit nicht verschont :D .)

      Wichtig ist so einen Thread wie diesen hier gut durchzulesen, wenn man davon profitieren will. Ich für meinen Teil verstehe hier sehr schnell warum so viele ordentlich an der Börse verlieren oder verloren haben und wahrscheinlich auch weiterhin dauerhaft verlieren werden. ;) .

      ( Ich setzte ja pers. auch ab und an mal ne Stange Geld in den Sand und das lässt sich halt nicht vermeiden :D )

      Gruß
      bw
      Avatar
      schrieb am 04.02.02 18:46:38
      Beitrag Nr. 239 ()
      @bw
      Würdest Du Deine Behauptung (betreffend antizykl. Strategie) nur auf die AG`s beschränken, die überwiegend von Profis gehandelt werden, oder auch für Aktien mit kleiner MK gelten lassen? :eek:

      MFG

      Oberossi
      Avatar
      schrieb am 04.02.02 19:54:39
      Beitrag Nr. 240 ()
      Hm @oo,
      wenn ich tatsächlich eine Einschränkung sehen würde, dann hätte ich darüber geschrieben.
      Ich sehe eine Einschränkung, das man natürlich nicht generell beim antizyklischen Handeln auf die Nase fällt, nur ich glaube, das der Aufwand in Bezug auf die zu erwartende Rendite nicht gerechtfertigt ist. ;)

      Das hatte ich aber schon einmal geschrieben (noch nicht ganz so deutlich).

      Was meiner Ansicht nach weit wichtiger ist, ist zu ereknnen das fehlende Flexibilität bei der Sichtweise eines Anlagezykluses, der Anlagephase und der zu erwartenden Rendite kombiniert mit verfehltem Risikomangement zu dem geführt hat, dass wir uns heute hier darüber austauschen, warum 86% der Fondmanger den Index nicht schlagen und warum wahrscheinlich noch mehr Kleinanleger Ihn nicht schlagen.

      Mit der Zeitkomponente und dem Auswählen einer Strategie möchte ich mich wie schon mal erwähnt in einem Folgeposting auseinandersetzten. Weil hier geht es auch darum mal festzustellen, welche Strategie hat denn als Inhalt mal nicht zu investieren und welche Phasen sind das denn.

      Grundsätzlich bleibt bei mir aber stehen, ich halte, um Rendite zu optimieren weiterhin antizyklisches Anlegen für äußerst Riskant und für Einsteiger nicht empfehlenswert.
      Ich handle nämlich auch als Shortseller nicht antizyklisch und das führt dann gerne zu der erwähnten Spirale :D .

      Da hab ich letztens einen schönen shortseller Spruch gehört, never stop a rocket. ;)

      Gruß
      bw
      Avatar
      schrieb am 04.02.02 20:06:25
      Beitrag Nr. 241 ()
      @ bw

      Auch Aktien(Fonds), die ich langfristig halten will, muß ich irgendwann kaufen. Oder ich mache, um das Risiko etwas zu minimieren, nur noch Fondsparen.
      Wann soll ich als kaufen?

      @ biotron

      Ich bin halt immer noch unsicher. Außerdem wird der Verlust meines Depots von Tag zu Tag größer.

      Gruß
      bsw
      Avatar
      schrieb am 04.02.02 21:34:21
      Beitrag Nr. 242 ()
      @bsw,

      gar nicht, wenn Du langfristig anlegen willst, bau Dir ein Haus, oder kaufe Wertpapiere die eine feste Rendite haben.

      Gruß
      bw
      Avatar
      schrieb am 04.02.02 22:34:45
      Beitrag Nr. 243 ()
      @bw

      Heißt das ich soll doch kurzfristig traden oder ich bin zu blöde?

      Gruß
      bsw
      Avatar
      schrieb am 04.02.02 23:25:36
      Beitrag Nr. 244 ()
      @bsw,
      nein wenn ich es bildlich umschreiben sollte, Du musst Raum, Zeit und Geschwindikeit in Einklang bringen.
      (Klingt doof oder ? :D Sind wir hier bei Raumschiff Enten....)

      Was heißt dass.

      1.
      Du brauchst Kriterien, um überhaupt ein evt. lohnenswertes Investment zu finden.

      2. Du brauchst bei diesem Investemen einen Einstieg.
      Hierzu gehört Einstiegszeipunkt und Kurshöhe.
      Beides muss so gewählt sein, dass im Schnitt die Wahrscheinlichkeit eines Gewinns höher ist als die eines Verlustes.

      3.1
      Du brauchst eine Handlungsoption, die Dich bei einem Irrtum (und das ist nun mal Fakt das man sich beim investieren an der Börse immer wieder irrt) nicht zu viel Geld kostet.
      Hierin verbirgt sich leider die Möglichkeit eines weiteren Irrtums (Die Geschichte mit dem ausgestoppt worden und promt steigt der Wert wieder).

      3.2 Du benötigst eine Option wie ein Exit also in Deinem Fall vermutlich ein Verkauf zustande kommt, wenn Du bereits Gewinn hast.
      (Auch hier kann ein Irrtum passieren, d.h. Du steigst aus und der Wert steigt dann doch weiter.

      3.3. Alles was hier in Klammern steht sollte, wenn Du eine ordentliche Strategie hast nur ein Achselszucken hervorufen und am Ende muss wenn Du es auf dem Papier getestet hast auf jeden Fall ein Gewinn in einem von Dir gewählten Zeitraum stehen.

      4. Die Dauer des Investments sollte die Entwicklung des Wertpapiers selbst bestimmen.


      So jetzt machen wir nochmal im Schnelldurchlauf das Beispiel durch, wie ich z.B. am liebsten investiere.
      (Das ist jetzt keine Anleitung zum nachmachen, sondern nur mal Beispielhaft dargestellt was so ein bischen Wichtig ist.)

      zu 1.
      Ich kaufe nur Aktien die vorher noch nie dagewesene Kurshöhen haben. Hier kommen noch ein paar Anforderungen an Momentum, Umsätze, Kursmarke, Gesamtmarktverfassung, Branchenentwicklung und geringfügig Fundamentaldaten (letzeres ist mehr zur Gewissensberuhigung denn ein Auswahlkriterium).

      zu 2.
      Ein Bruch eines alten ATH in Zusammenhang mit 1. bleibt da für mich zumindest nicht mehr viel übrig. ;)

      zu 3.1
      nach dem Kauf einer Position billige ich bei Ihr nie mehr als 12% Verlustoption. (Darüber hatte ich schon mal was philospiert)

      zu 3.2 dazu ziehe ich einen StopKurs je nach Kursentwicklung nach einem sehr sehr einfachem Verfahren nach.

      4. wird Durch das strikte Einhalten von 3.2 erledigt.

      Viel Spaß beim grübeln.
      (Übrigens vom Prinzip her bleibt das mit den Dartpfeilen und einem bischen Moneymangement bsw sicher eine Option ;) )

      Gruß
      bw
      Avatar
      schrieb am 05.02.02 00:14:39
      Beitrag Nr. 245 ()
      @bw,
      ich lese hier ja nur quer, entschuldigung an alle - ich hab extrem wenig zeit, und darunter leidet sicherlich die qualität meiner beiträge. mich interessiert derzeit nur die rendite. aber wenn ich mich mal für was revanchieren kann, dann immer gern, nur ebend ohne grosse worte.

      also @bw, würdest du, passend zu deinem system, jetzt noch werte wie beru oder szg aufstocken (ich habe die seit dezember) oder lieber eincashen? die sind auf ath, und noch lasse ich sie laufen. kann man den ausstieg mathematisch berechnen?

      das ist die eine frage.

      die andere ist, es gibt im dax durchaus interessante titel, die sich noch im aufwärtstrend zu befinden scheinen, etwa bmw oder schering, auch degussa oder man passen da hinein. ich habe nur leider ein dummes gefühl dabei, dass auch diese titel krachen könnten, wenn es demnächst in u.s.a. mal so richtig knallt etwa wegen der proforma-gewinne und der firmenpleiten. vielleicht ist alles halb so schlimm, und das sentiment geht seinen eigenen weg - who knows??. noch läuft alles in ruhigen bahnen und sieht eigentlich nach trading-range/seitwärtsbewegung aus. den generellen abwärtstrend im dax kann man trotzdem kaum übersehen.

      vielleicht kümmerst du dich gar nicht um deutsche werte, ausser nm-titeln natürlich, aber mich würde rein strategisch deine meinung interessieren. es gibt eine menge aufwärtstrends im dax, wenn man ein bisschen guckt - kann man darauf noch setzen, oder sind das jetzt schon gurken am galgen ;)?

      grüsse
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 05.02.02 00:49:27
      Beitrag Nr. 246 ()
      Tach @cabinda,
      ich guck mir die Sache mal an, aber nicht mehr vor heute Mittag ;) .
      Die Werte sind mir auf jeden Fall mal ein Begriff.

      MfG
      bw
      Avatar
      schrieb am 05.02.02 14:15:55
      Beitrag Nr. 247 ()
      So nu könne ma weita machen. :D

      Die Hirnzellen alle wieder nach hinten gekämmt.
      (Hoffentlich motzt @hm nicht wieder, weil wir uns hier mit Einzeltiteln beschäftigen, aber er ist laut Threadstatistik der, der die meisten Einzeltitel hier einbringt ;) )

      Erst mal zu Salzgitter, nein der Wert fällt bei mir pers. durch, weil er ein zu niedriges Momentum aufweißt, will heißen, er steigt zu langsam, die Umsätze in dem Wert sind sehr gering und das Bedeutendste , dass ATH Kriterium ist noch lang nicht erfüllt. Allerdings muss man sich auch im Moment falls man Positionen aufbauen will den Chart auch mal über 12 oder 13 Jahre ansehen und da wird klar, der Wert bewegt sich in eine resistance Zone, die sehr hart aussieht.

      (Da haben wir übrigens ein interessantes Problem von heute im Deutschen Markt, kennt jemand eigentlich eine Internetseite die kostenlos Charts anbietet und hier den maximalen Zeitraum den man bei einem Wert anzeigen lassen kann? Ich habe das Gefühl, hier hat sich die Börse und die Banken und alles was so dran hängt dazu durchgerungen die Leute vollends zu verdummen, in dem man Ihnen nicht zeigt wie es denn früher war. Für den US Markt, gibt es einige Anbieter die den maximalmöglichen Zeitraum für Einzelwerte oder Indices anbieten ;). Deshalb können ja auch viele Anleger hier ja auch gar nicht backtesten, was Ihre Langfristigen Strategien denn so bringen ;) ).

      Tja Beru,
      gefällt mir dann schon wesentlich besser. Was nicht reinpasst in mein Bild, ist das Momentum ist wieder zu gering. Die Umsätze sind nicht berauschend, und zusätzlich stößt der Wert an ein Kursmarke 60€ die mir auf Grund ein bestimmten Formel an der gehäuft Wendpunkte auftreten. (Du kennst die Geschichte vielleicht noch, x*15(Währung) = Abfutternivau für Kleinanleger x Element der natürlichen ganzen Zahlen, wobei das Ergebnis nie ganz scharf gesehen werden darf.)
      Also zum Nachkaufen wäre der Wert für mich im Moment nichts, aber wenn er noch ein bisschen steigt ein gute Chance, dass er weiter steigt (die so denke ich auch jetzt schon da ist.)
      Auf keinen Fall würde ich jetzt unbedingt einen der beiden Werte verkaufen.
      Bei Beru würde ich im Moment ein Stopp um die 54 setzten und bei Salzgitter zwischen 9.8 und 10,7.

      Der DAX ist nun überhaupt nicht mein Gebiet. :D
      Auf den ersten Blick wenn man so die Dreimonatsentwicklung ansieht, fallen schon BMW, VW, Degussa, Schering und eine MAN auf.
      (Wobei sehr viele Werte ähnlich aussehen und in den letzten drei Monaten ganz gut ausgesehen haben.)
      Wenn man sich das dann ein wenig länger ansieht könnte man meinen wir sind am oberen Rand dessen was im DAX zur Zeit möglich ist.
      Die andere Seite hasst Du geprüft, ob es Gründe gibt, die dafür sprechen, dass sich die Bewertungshöhe in näherer Zukunft nach unten bewegen wird. Also ein ehr außergewöhnliches Wachstum möglich ist?
      Könnte also denke ich zumindest sein, dass Dein Gefühl dich hier nicht trügt und die Warnung an der richtigen Stelle ist. Andererseits kann auch überlegen dem Trend weiter zu nutzen und entsprechend Stopps für sich arbeiten zu lassen.
      Will heißen man steigt einfach mal ein. Sollten sich die Gründe ergeben, steigt die Sache weiter, sollten wir in kürze feststellen wir sind erst so richtig am Beginn der Rezession (das ist eigentlich ehr so meine Einschätzung), dann steigt man wieder aus. Also ich würde den Werten ca. 6-8% Luft nach unten gewähren (ich tendiere ehr zu etwas weniger).


      Der NM tja ich hab’s schon mal erwähnt, ich würde konstant in den letzten 10 Monaten verlieren, müsste ich dort investieren. Ich kenne zwar fast alle Unternehmen und habe mich damit dann auch befasst, aber es ist wirklich nicht zu fassen. Also lasse ich seit geraumer Zeit davon die Finger, überall sind die Chancen besser als im NM (jetzt müssten ja eigentlich die antizyklischen Investoren auf den Plan treten und kaufen :D )

      Einen Exit mathematisch erfassen.
      Schwierig, es ist möglich, über Trenddefinitionen und Indikatoren Exits zu berechnen.
      Man kann hierzu auch eigene Indikatoren entwickeln, nur das setzt einiges an know how voraus. (wo anders läuft gerade so ne Art Experiment, aber das ist andere Baustelle, aber die Charts sehen interessant und einigermaßen viel versprechend aus :D )
      Hier jetzt eine einzelne Formel mal aus dem Ärmel zu schütteln bin ich nicht in der Lage.
      Aber bis zu einem gewissen Grad an Optimierung lässt sich die Sache mathematisch erfassen, auswerten und nutzen.
      Nichts weiter passiert ja, wenn Handelssystemanbieter Ihr System anbieten. Der Rechner muss nach bestimmten Formeln den Ein- und Ausstieg hinbekommen und das so, dass am Ende möglichst ein Gewinn übrig bleibt. ;)
      (Übrigens interessant ich hatte vor kurzem ne Seite wo wunderbar die Liste der Gewinner und Verlierer Käufen und Verkäufen und am Ende die Rendite zusammengerechnet war. Die Rendite war sehr eindrucksvoll, nur ich konnte die Trades im Markt nicht finden. Vor solchen Handelssystemen sollte man sich hüten, wenn ein Anbieter sein eigenes Handelssystem, was er verkaufen will nicht real handelt. ;) )

      Zu der Markteinschätzung zurück (wo ist eigentlich germanasti :D )
      Wir haben einen ungewöhnlich schwachen Markt zur Zeit. Ob das nun der Dax oder die Nasdaq etc. ist. (Es gibt zwar ein paar versteckte Anzeichen, das der Markt gar nicht so schwach ist wie wir Ihn anhand der Indices sehen, aber im Moment würde ich meine Hand nicht dafür ins Feuer legen und sagen, dass hat große Bedeutung! Ich selbst habe vor ein paar Tagen ein bisschen eingekauft. )
      Ich denke man muss sich hier mal überlegen, eine Rezession verläuft genauso wenig gradlinig nach unten wie eine Aktie fällt.
      D.h. nichts weiter, dass es zwischendurch Phasen geben wird wo alles so aussieht, es wird schon wieder. Man hat uns das ja für Mitte bis Ende dieses Jahres von Analystenseite immer wieder erzählt. Für mich gibt es da zwei Szenarien:
      Szenario 1:
      Die Weltwirtschaftslage entspannt sich mal kurz, dann müssten wir eigentlich, weil die Börse ja vieles für die Zukunft vorweg nimmt langsam aber sicher weiter mit den Kursen steigen.
      Szenario 2:
      Wir sehen keine Erholung, im besten Fall bleibt alles auf jetzigem Niveau, die Folge ist wir bleiben auch da wo wir jetzt sind. Vieles sprach bis vor einigen Tagen für Szenario 2 , langsam aber sicher kristallisiert sich aber vielleicht heraus wir werden nicht den besten Fall dieses Szenarios sehen. Zumindest stellt sich die Sache im Moment so dar.

      Die letzten 2 Jahre haben sehr deutlich das Ende des aufsteigenden Asts in einem Weltwirtschaftszyklus gezeigt. ( Ich denke noch deutlicher kann man es eigentlich nicht machen :D )
      @cabinda, wir hatten uns ja schon einmal über Kondratieff unterhalten und da steckt für viele Entwicklungen die wir im Moment sehen die Erklärung drin.
      Es fehlt eine Basisinnovation (vielleicht ist sie schon da, nur wir sehen sie noch nicht, wäre sehr schön, dann hätten wir zum 1. x den Zeitraum wesentlich verkürzt ).
      Und innerhalb von 2-3 Jahren wird nach einer solch drastischen Entwicklung wie wir sie seit 2 Jahren sehen nicht einfach das Ruder herumgerissen (Das hätte schneller gehen müssen wie man es evt. nach dem Oktober 98 gesehen hat.).
      Jetzt kommen wir in die Zeiträume, in denen die Prognosen meist falsch sind.
      Ich bin zu der Überzeugung gekommen, dass wir frühestens eine Zwischenerholung in der Wirtschaft sehen wenn wir in die Jahre 2004 oder 2005 gehen.
      (Wobei wir sind in Deutschland einfach auf einem hohen Niveau und hier immer noch mehr Wachstum zu generieren ist nicht ganz so einfach)
      Das beschreibt in etwa einen kurzfristigen Zyklus im Weltwirtschaftsgeschehen.
      Das Beste was uns im Moment passieren kann ist, wenn wir wenigstens auf dem Niveau bleiben.
      Insgesamt, wenn ich mir so ansehe was mittlerweile den 2. oder 3. Frühling erlebt (gut Maschinenbau ist etwas das werden wir so lange der Planet mit Menschen bevölkert ist brauchen) ist mir zumindest klar, es wird wohl so lange dauern bis mein Jahrgang langsam an die Rente denkt und das sind gut und gerne noch 20-30 Jährchen.
      Wenn unsere Kids, uns versuchen etwas beizubringen womit wir so gar nix anfangen können, so wie heute evt. ein 25-35 jähriger versucht seinen Eltern die so zwischen 50 und 65 sind die Möglichkeiten und Funktionen eines Rechners zu erklären, dann haben wir ne neue Basisinnovation gesehen oder sind im Begriff sie zu sehen. ;)


      Das ganze hatte jetzt nur mal bedingt mit Renditeoptimierung zu tun sondern ist ehr unter dem Begriff, Einschätzungen und Ausblicke wie ich sie sehe gelaufen.

      Wer sich das hier gut überlegt kommt evt. auch auf den Trichter, warum ich der Meinung bin, das sich langfristiges Anlegen in Wertpapieren und Unternehmensanteilen in der jetzigen Phase nicht lohnt. Wer in Aktien am Anfang einer Basisinnovation investiert, der kann langfristig investieren. D.h. er hätte in Chip und Computerwerte investieren müssen, wo ein Taschenrechner noch so groß wie ein 2 Familienhaus war. ;)
      Aber selbst damals hätte er bereits ziemlich tief in die Tasche für diese Werte greifen müssen, denn Qualität hat und hatte immer Ihren Preis.

      Ohh das war wieder viel zu lang.


      Gruß
      bw
      Avatar
      schrieb am 05.02.02 18:12:55
      Beitrag Nr. 248 ()
      @Guten Abend Besserweis ;)

      Von wegen "motzen" alla Motzki (hihi..)! Keine Sorge. Auch ich bin durchaus lernfähig so wie alle anderen hier auch.

      Ich habe gegen diverse Einzeltitel überhaupt nichts einzuwenden-immer vorausgesetzt hier wird kein gebashe über mehrere Tage veranstaltet, und dies auch noch ohne fundamentalen oder gar charttechnischen Hintergrund.

      Ganz davon abgesehen haben Sie für Ihre zahlreichen und unterhaltsamen/interessanten Postings ein Zuckerl verdient wie ich finde, oder ;)

      kind regards

      HM
      Avatar
      schrieb am 05.02.02 21:00:15
      Beitrag Nr. 249 ()
      Hallo,

      irgendwo in diesem thread fiel der Satz, man könne einen Grundtenor herauslesen, nämlich alle wachsen an ihren negativen Börsenerfahrungen.
      Nun, keinesfalls will ich mich davon abheben, meine Buchverlsute lagen in der Spitze im 6 stelligen Bereich und die Erklärungen für meine Frau wurden schon sehr schwierig. Wiederum mußte ich eins feststellen, ich habe eine tolle Frau, was man von meinen Aktien nicht sagen kann.

      Dennoch eine Anekdote : Aufgrund von internen Informationen erfuhr ich Ende 1999 davon, daß Stada mit Wahrscheinlichkeit eine Lizenz auf das Blockbuster-Medikament gegen Krebs von Bristol Myers, Taxol, bekäme. Dies klang mir aus recht zuverlässiger Quelle sehr wahrscheinlich und ich habe 20 % meines Depots in Stada angelegt.
      Die weitere Story dürfte bekannt sein, Stada bekam nicht das Patent. Als das nach einigen Monaten bekannt wurde habe ich die Hälfte mit 20 % Gewinn verkauft. Die zweite Häfte machte mehr als 140 % in den nächsten bösen Börsenjahren. Die Tatsache, daß ich die zweite Häfte nicht bei 50 % verkauft habe, hat damit zu tun, daß ich den Pharmasektor mit Generika mittlerweile extrem entwicklungsstark einschätzte, allerdings, in meinen Augen ist das Rennen überwiegend gelaufen.
      Ansonsten habe die oft beschriebene Entwicklung hinter mir : Leser von Börse aktuell, Effectenspiegel, gelegentlich Förtsch, Telebörse, Börse-online etc. Meine absoluenLooser sind Nortel, SCM, Rostelekom, JDS, Steag, Rambus. Da lohnt noch nicht mal der Verkauf jetzt.
      ------
      Ich denke, es wird prinzipiell sehr schwierig sein, diesen Thread weiterzuführen.
      Irgendwann wird jeder seine Mißerfolgsstory und seine daraus gezogenen Lebensweisheiten gepostet haben. ( Im psychologisch-therapeutischen Bereich heißt es, in den ersten Treffen wird sich ausgekotzt, konstruktiv wird es erst später.)
      Insofern, Pate für diesen thread war der aktienfilterthread. In diesem wurden selten Empfehlungen ausgesprochen, aber konkret Firmen, Branchen und konkrete Marktsituationen diskutiert. Ich denke, es müße ganz konkret als Wunsch geäußert werden, daß dies in diesem thread ebenso – jeder mit seinen Möglichkeiten – tun sollte.

      Konkret: Für mich war heute Kauftag : BB Biotech, besser als mancher Biotech-Fonds, bei 70,5 €, ein Schnäppchen. Biotech wird derzeit verprügelt bis zum geht nicht mehr. Keinen scheint mehr zu interessieren, daß die Pipeline von BigPharma sehr dürftig und die der Biotechs extrem prall ist. Die Angst ums Geld geht derzeit so extrem um, daß kaum noch Risikobereitschaft besteht. Doch, Werden die Menschen denn gesünder und jünger mit den Jahren ? Auch wenn die Krankenkassen kollabieren, etliche Rentner sind z.T. extrem reich und können ihre Beschwerdefreiheit finanzieren.



      Grüße
      Avatar
      schrieb am 05.02.02 21:30:41
      Beitrag Nr. 250 ()
      @Guten Abend fettinsky

      So ganz stimmt dies nicht. Manche beissen sich durch und viele bleiben/blieben auf der Strecke. Wie überall im Leben. Börse ist hier keine Ausnahme. Einige werden übervorsichtig ob der ganzen gewaltigen Verluste, was ja in ersten Augenblick auch logisch erscheint. Andere werden widerum erst recht tollkühn und risikieren jetzt den letzten und grossen Wurf, um man eben innerhalb weniger Monate die Verluste der letzten 15Monate wettzumachen. Wer nun letztendlich richtig oder vernünftig handelt werden die nächsten Jahre aufzeigen, so oder so.

      Die Anspielung aufs grosse Kotzen wird wohl viel Wahrheit enthalten. Das ist meistens so wenn der letzte Schluck aus der Pulle ein wenig zu heftig geraten war. Dann der grosse Schwur das nächste mal eine Flasche weniger, usw...! Wenn es so käme wäre schön....? Mal schauen ;)

      Ihre Anregung bezüglich Branchen, Firmen und Marktsituationen unterstreiche ich. Es soll hier bei weitem keine rein therapeutische Veranstaltung werden. Wäre ja auch ziemlich sinnlos. Warum wir alle hier sind vergesse ich keinen Augenblick. Um Rendite zu machen-fertig. Es geht lediglich darum den rechten Blick für die Realitäten zu schärfen, wie immer der aussehen mag. Wenn Sie einen bestimmten Markt avisieren, steht letztendlich auch immer eine AG im Blickpunkt, wenigstens der Marktführer. Wenn Sie hier etwas zur Einstimmung Ihrer Vorstellungen haben sollten dann nur zu. Ich bitte ausdrücklich darum!

      Leider kann ich mich momentan nicht sehr stark beteiligen. Arbeit ohne Ende. Und auch ich muss hin und wieder schlafen. Die Baisse der letzten Jahre hat uns alle schon genug Schlaf gekostet was ;)

      @Hallo Biotron

      Sie haben natürlich Recht dass die Banken alleine ganz gewiss keine Schuld an diesem ganzen Debakel tragen. Zum betrügen gehören bekanntlich immer zwei, und der Betrügte ist hier selten unschuldig. Die meisten Börsenblätter haben schon längst ihre Unschuld verloren. Aber auch hier gilt. Sie schrieben ja nur was alle lesen wollten. Seien Sie ehrlich.

      Wenn damals der Spiegel von einer Weltwirtschaftskrise, Rezession, und dem bevorstehenden Crash geschrieben hatte, waren fast alle vergräzt. Ich nahm es mir damals zu Herzen und habe völlig glattgestellt. Leider nur für wenige Wochen. Dann fing auch ich wieder das Zocken an. Hätte ich meinen eigenen Gedanken damals mehr glauben geschenkt, wäre mir viel Unbill erspart worden. Schnee von Gestern. Das Morgen ist da weitaus wichtiger oder! Aber das morgen geht auch meistens mit der Erinnerung an das gestern einher. Oder wie ist hier Ihre Sichtweise?

      Einen schönen Abend wünscht

      HM
      Avatar
      schrieb am 05.02.02 22:33:22
      Beitrag Nr. 251 ()
      Eine Frage, darf ich mal mit Ankündigung und im Zuge der Fasnet ausfallend werden :D .

      Gruß
      bw
      Avatar
      schrieb am 05.02.02 22:47:39
      Beitrag Nr. 252 ()
      @ bw

      Nur zu. Kann man ob seines Depots ja werden. Zum Glück hat Gladbach wenigstens Köln geschlagen.

      Gruß
      bsw
      Avatar
      schrieb am 05.02.02 23:04:25
      Beitrag Nr. 253 ()
      @bsw,
      eine einzelne Stimme reicht noch nicht.
      (aber Du scheinst schon ein Opfer zu sein fettinskit ist noch viel besser , damits lustig wird muss immer jemand scheitern, ob das nur der Martin aus der Quatsch Commedy oder der AF aus dem alten Thead ist)
      ;) :D :D
      Schade ist nur das es um Geld geht.

      Dazu ist eigentlich das lächerlichste was ich kenne die Katzenfutterwerbung.
      Warum?

      Wo bleibt eigentlich das Katzenfutter was endlich Mausgeschmack hat. :D

      (Übrigens an der Börse hat man das Futter schon lange gefunden die Jungs sind einfach klever :D )

      Gruß
      bw
      Avatar
      schrieb am 05.02.02 23:16:26
      Beitrag Nr. 254 ()
      @ Hallo Besserweis,

      ich möchte dich mal Fragen ob du dir mal Gedanken darüber gemacht hast, wer in den letzten Monaten sich im großen Still im Neuen Markt eingekauft hat?

      Oder glaubst du etwa im Ernst das besonders in der 2 Septemberhälfte und im Oktober die "Kleinanleger" Ihre Sparbücher geplündert haben um im den Neuen Markt einzusteigen? Soweit ich mich erinnere war dies doch eher der Zeitraum Sommer 1999 bis Sommer/Herbst 2000! Somit stellt sich doch die Frage, zumindet für mich, wer hat sich denn da eingedeckt und deckt sich auch weiterhin an schwachen Tagen ein? Man kann die Frage aber auch frei nach "Kostolany" anders herum stellen. Wer hat denn das Geld und die Nerven um an schwachen Umsatzstarken Tagen (Sell off) die ganzen Aktien aufzunehmen?
      Mit Sicherheit nicht Lieschen Müller und Otto Normal und erst recht nicht unsere "heißgliebten" Fondsmanger, denn die haben viel zuviel Angst um Ihren Job
      um in solchen Zeiten und an solchen Tagen antizyklisch zu handeln. Und am allerwenigsten sind es die sogennaten Zocker, den weit über 90% von den verlierren die Nerven, wenn das Spiel mal gegen Sie läuft!

      Ich kann diese Frage zumindest für mich Beantworten. Ich decke mich in ausgewählten Titeln seit Juli/August massiv ein und werde dies auch weithin in Zukunft machen, sobald Panik im Markt zu erkennen ist!

      Ich möchte auch deine Feststellung "überall sind die Chancen besser als im NM " aufgreifen. Denn ich vertrete exakt die gegenteilige Meinung. Nirgends sind die Chancen größer als im Neuen Markt!

      Ich kann zwar deine Meinung nachvollziehen, besonders da du eher eine Tradingstrategie anwendest, aber nicht Teilen. Besonders nach meinen Erfahungen mit Tradingstrategien in den letzten Monaten. Eine Tardingstrategie ist/kann zwar in gewissen Zeiten sinnvoll sein, hat aber viele Nachteile!
      1. Die relativ hohen "kosten". Bei mir waren es in 2001 mehr als 10000€
      2. Der relativ hohe Zeitaufwand zur Verfolgung der aktuellen Markttendenz. Und ich kann nur für mich Feststellen, das meine Markteinschätzung auf Sicht von 6-12 Monaten wesentlich besser und zuverlässiger ist, zumindest was die letzten Jahre betrifft. Als meine kurzfristigen Marlteinschätzungen auf 2 oder 3 Wochen Sicht.
      3. Desweiteren kann ich die Performence einer Tradingstrategie nur in Frage stellen, besonders unter Berücksichtung der steuerlichen Aspekte.
      4. Ebenfallskann ich feststellen, das ich, seit ich meine Tradingaktivitäten reduziert habe, ich doch auch wieder mehr Zeit für andere Dinge finde.

      Somit ziehe ich als Fazit für mich, das nur ca. 30%, nach abzug der Steuern, meiner in 2001 an der Börse erzielten Gewinne in meiner Tasche verblieben sind und ich es nicht als meine Lebensaufgabe auffasse Banken und Vater Staat die Taschen zu füllen.

      Deswegen entwickle ich mich auch langsam wieder zu einem "langfrist" Anleger zurück. Denn wenn ich eines in 2001 gelernt habe sind dies 2 Dinge.

      1. Hin und her macht Taschen leer!
      2. Das man seine Strategie dem entsprechenden Marktumfeld anpassen sollte/muß.


      Gruß

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 05.02.02 23:35:55
      Beitrag Nr. 255 ()
      @ biotron

      Vom Steuerzahlen kann ich leider nur träumen. Für die Verlustfeststellungen 2000+2001 kann ich mein ganzes weiteres Leben lang zocken.
      Auch ich bin der Meinung, daß die Zeit der Konsolodierung kurz vor Ihrem Ende steht. Ich glaube sogar, ohne den Bilanzierungsartikel und den Enron- und Tyco-Skandal wäre es schon vorbei. Entgegen den vorherschenden Meinungen der Experten nimmt die Börse die Wirtschaft ein ganzes Jahr vorweg.

      @ bw

      Du hörst Dich so traurig an, was ist los? Können wir Dich wieder aufrichten.

      Gruß
      bsw
      Avatar
      schrieb am 05.02.02 23:39:50
      Beitrag Nr. 256 ()
      @Biotron,
      nu mach mal halb lang, denn Du bietest ja Angriffstfläche die kann man ja gar nicht beschreiben.
      10000€ Orderkosten.
      Ohje Ohje Ohje.
      Das entspricht 2500 Orders bei IB zu 2000€ im Jahr.

      Geil wie Du das hier in den Ring wirfst.

      Es verblüfft mich immer wieder wie doof (entschuldige Biotron, aber 10000€ zu zahlen und sich nicht über das was möglich ist zu erkundigen ist, naja mehr führe ich nicht aus) sich die Anleger anstellen Biotron Du könntest kein besseres Beispiel abgeben.

      Ich mache gerne weiter, denn zumindest einer hat mich gebeten aufzudecken wie übel es steht.

      Gruß
      bw
      Avatar
      schrieb am 05.02.02 23:42:37
      Beitrag Nr. 257 ()
      @bsw,
      es scheint noch viel trauriger zu sein als ich dachte !

      Gruß
      bw
      Avatar
      schrieb am 05.02.02 23:46:55
      Beitrag Nr. 258 ()
      @ bw

      Hey was ist los? Gibt`s Krieg? Bist Du Köln-Anhänger? Spaß beiseite was weißt Du?

      Gruß
      bsw
      Avatar
      schrieb am 05.02.02 23:56:33
      Beitrag Nr. 259 ()
      @bsw,
      ich denke ich weiß weniger als Du, aber in meinem Spezialgebiet doch ne Menge.
      Ich gehe jetzt erst mal ne Stunde joggen ;) :D .
      Was ist los?
      nix besonderes
      Gibt`s Krieg?
      den habeN wir seit Jahren an verschiedenen Ecken der Erde!
      Bist Du Köln AnHänger?
      Ich war schon ein paar mal in Köln aber deshalb bin ich noch kein Anänger! :D
      Was weiß ich?
      Wie gesagt nicht viel, aber für mich hats bisher gereicht. ;)

      (Keine sorge, nach dem jogggen geht`s mir besser, ich bin halt oft nicht der Harmoniefreak sondern ehr mit dem Schild VORSICHT BISSIG zu beschreiben.)
      :D
      Gruß
      bw
      Avatar
      schrieb am 06.02.02 01:01:03
      Beitrag Nr. 260 ()
      hi @bw,

      so eine ausführliche antwort auf meine paar fragen hatte ich gar nicht erwartet, thanx! (und übrigens, du bist ja in hochform :D )

      mal kurz zu szg, ich seh da eigentlich nur eine fahnenstange und wenig gewinnmitnahmen trotz fallendem dow/dax, ganz autark der titel, sowas gefällt mir immer :D, und von daher ist mir das mit dem momentum nicht so ganz klar. aber o.k., auf jeden fall nützlich, was du über stopmarken dort denkst.

      dass man hierzulande keine charts abrufen kann, die den kursverlauf über mehr als 10 jahre zeigen, hat meiner meinung nach genau den grund, den du auch genannt hast. das hat methode.

      der dax ist nicht dein gebiet, sagst du. kann ich verstehen, ich würde auch lieber u.s.-werte handeln. da kommen für mich mangels u.s.-broker aber nur die umsatzstarken in frage, und die machen mir meist keinen spass. zeit ist auch wenig, zwei jobs, drei kleine kinder, also konzentrier ich mich auf das, was ich kann. die dax-titel-charts habe ich alle im kopf, brauche nur mal kurz den ticker laufen lassen und weiss etwa, wohin die reise geht und welche drei titel morgen die top/flop-liste anführen. (meine einschätzung zu dte war ja übrigens auch richtig ;) - auch wenn es mir ehrlich leid tut für die investierten).

      ich habe mich nicht sehr viel damit beschäftigt, wo bei deutschen titeln aussergewöhnliches wachstum möglich ist. ein wenig gekümmert habe ich mich um den maschinenbau. der mag ja konstant gebraucht werden, wie du sagst, aber er hängt dennoch an der u.s.-wirtschaft. die prognosen für den sektor gehen eine woche nach oben, eine nach unten. letztlich vielleicht doch einer der wenigen sektoren, wo man sich wachstum vorstellen kann. bmw scheint erst jetzt so richtig vom `wir-trennen-uns-von-rover-effekt` zu profitieren im gegensatz zu daimler. der chart sieht einfach gut aus. schering könnte anleger einsammeln als sicherer hafen - wo noch anlegen?? defensiv und `in`. der rest ist fast komplett am kippen, nix mehr von wegen intakte charts!

      `wir sind erst am beginn einer rezession.` sehe ich auch so. an wachstum glaube ich überhaupt erst wieder, wenn nach arbeitskräften gesucht wird. solange die firmen leute entlassen, kann ihnen ja wohl keiner abnehmen, dass sie wachsen? ich habe anfang des jahres geschrieben, dass ich glaube, es wird das jahr der banken- und mittelstandspleiten, sowohl in u.s.a. als auch in d., aber nun hat der wald anderswo angefangen zu brennen. das wort enronitis wird wohl bald im duden auftauchen, und angeknackstes vertrauen ist ein bruch, der schwer zu kitten ist. also, es kann noch viiiel weiter bergab gehen, und deshalb traue ich keinem intakten daxtitel-chart mehr. der dow unter 9700 war das verkaufssignal. tyco verliert nachbörslich schon wieder 10%. also, szenario 2, abwärts, halte ich für das wahrscheinlichste. auch zyklustechnisch spricht einiges dafür. und einzeltitel zeigen kaum neigung zum bounce, z.b. epcos fiel von 60 auf 44 e und erlebt immer nur kleine intraday-erholungen bis mittags, das spricht für sich.

      deine bemerkungen zum kondratieff-zyklus finde ich richtig. das wachstum haben wir gesehen, jetzt wird die dort eingepreiste hoffnung langsam zurückgenommen. das kann noch jahre dauern. nur, die meisten anleger haben nie erlebt, dass aktien langfristig nicht steigen (ich übrigens auch nicht, soo alt bin ich noch nicht, aber ich hab allemal genug phantasie dafür). das wird eine neue erfahrung sein, die sich erst sehr langsam durchsetzt.

      kennst du den artikel von s. heibel dazu ? hat mir gut gefallen, vielleicht stelle ich ihn mal hierein?

      grüsse
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 06.02.02 03:19:58
      Beitrag Nr. 261 ()
      Ohne jetzt tatsächlich Bezug auf irgend was zu nehmen.


      Hier einfach mal ein Link der vielleicht lesenswert ist.

      http://www.nzz.ch/2002/01/03/ig/page-article7URS7.html


      Einfach mal klicken ich denke es wird nicht schaden ;)


      Gruß
      bw
      Avatar
      schrieb am 06.02.02 06:34:37
      Beitrag Nr. 262 ()
      @ Hallo Besserweis

      ich gebe dir ja ungern Recht. Aber es stimmt, etwas mehr als 1.1 Mio € Umsatz im letzten Jahr bei der SEB (ich schätze die SEB [ehemals BFG] wegen Ihre persönlichen Betreuung und Ihres Services, genauer der meiner Sachbearbeiterin.- Nein, kein Sex!) waren "nur" etwas mehr als 5500 € (0.5% plus Makler) entsprechen "nur" etwas mehr 10,000DM. Ich bitte meinen Fehler zu entschuldigen. Ich verwechsele manchmal oder denke beim schreiben nicht daüber nach Euro mit unseren guten alten D-Mark.

      Ob ich doof bin oder nicht, weis ich nicht? Über mich wird so manches gesagt, aber am wenigsten das ich dumm sei. Eher so Sachen wie Arschloch, Spinner, Verrückter usw. Aber ich liebe halt meine Exesse und ich kann nicht ohne diese Exesse Leben!

      Das ich für den ein oder anderen ein gutes/schlechtes Beispiel sein kann, da möchte Ich dir gerne Zustimmen. Denn ich kam im Januar01 (aus meiner Wohlbehüteten Welt DAX/MDAX/EuroStoxx/DowJones) an den Neuen Markt wie die Jungfrau zum Kinde. Wie schon geschrieben faszinierten mich (Als guter Antizykliker) die Skandale um EM-TV, Intershop usw. Ich merkte aber dann sehr schnell, das ich mit meiner bis dahin recht erfolgreichen Strategie in diesem Markt und in diesem Marktumfeld keinen Blumentopf gewinnen konnte. Also Stand ich vor der alternative entweder ich ziehe mich aus diesem Markt zuürck (Rückzug ist und war nie einer meiner stärken. Da beise ich mich leiber durch!) Oder ich Passe mich dem Markt an. (Flexibiltät war schon immer eine meiner stärken.) Was dann in besonderen in der 1. Jahreshälfte zu einer gewissen Übertreibung in meinem Tradingverhalten führte. (durchnittliche Verweildauer einer Position in meinem Depot bemaß sich in Stunden/Tagen und nicht in Wochen oder Monaten) Was auch mir und meinem Nervenkostüm nicht so gut bekam!

      Zumindest von dieser Seite her kann ich als "schlechtes" Beispiel dienen. Kurzfristiges Traden ohne sich vorher des Kostenfaktors und anderer Faktoren (Wie Zeit und Nerven), diesen Verhaltens/dieser Strategie, bewust zu sein. Ich bin halt in gewissen Beziehungen etwas phlegmatisch. Genauso wie ich immer noch bei der Telekom bin und meinen Waagen nicht zu Pit Stop oder einer Tankstelle bringe sondern in die Vertragswerkstätte oder ich nach wie vor meine Versicherungen bei XYZ habe und nicht bei einem preiswerteren Direktversichrer. Aber so bin ich nunmal!Wenn ich mit etwas zufrieden bin, achte ich nicht unbedingt auf die Mark/Euro. Ich finde es gibt 2 prinzipielle Arten des Lebens. Entweder ich passe meine Ausgaben meinen Einnahmen an (Davon halte ich gar nichts!) oder aber ich passe meine Einahmen meinen Ausgaben an! (Davon halte ich sehr viel! Weswegen man ja ein gutes Geschäftsverhältnisses nicht wegen ein paar Mark/Euro aufs Spiel setzen sollte!)

      Deswegen habe ich ja im Laufe der letzten Wochen wieder meine Strategie von einer eher kurzfristigen Tradingstrategie auf eine mehr langfristige Strategie umgestellt! Weswegen auch mein Umsatz, und somit meine Kosten und mein Aufwand deutlich Rückläufig sind. Ob dies meinem Depot gut bekommen wird, werden die nächsten Wochen und Monate zeigen. Bin aber sehr zuvesichtlich was dies betrifft, auch wenn momentan der Markt etwas gegen mich läuft, ich finde ich muß nicht mehr jeden move hinterlaufen und kann in Ruhe abwarten ob z.B: eine DTE im laufe des Jahres 2003 über 21-22€ steht, was mein Breakeven bei meiner Option LZ 12/03, Basis 16€)ist, oder nicht. Falls es ganz dumm läuft werde ich halt diese 5% meines Depots Abschreiben müssen. Erwarte ich aber nicht!

      Ich für meine Person habe mich erstmal, im großen und ganzen, Positioniert und warte jetzt mal ab ob meine mittelfristige Analyse eintrifft oder nicht


      In diesem Sinne

      Biotron

      PS: Falls du die Hoffnung hegen solltest, weil ich in der nächsten Zeit wenig bis nichts Posten werde, ich hätte mich verkrümmelt. So werde ich dich leider enttäuschen müssen. Da ich morgen an meiner Hand operiert werde, wird es mir aus gesundheitlichen Gründen eine Weile nicht möglich sein hier aktiv Teilzunehmen. Deswegen

      Keine Bange ich komme wieder
      Avatar
      schrieb am 06.02.02 09:26:52
      Beitrag Nr. 263 ()
      @ Hallo an alle Strategen und Taktiker der Börse,

      ich möchte die in letzter Zeit vielfach aufgeworfene Frage nach der aktuellen Markteinschätzung einmal aufgreiffen und ein wenig meine Sicht der Dinge zum besten geben.

      Wie diejenigen wissen, die meine Postings verfolgt haben, bin ich dem Lager der Bullen und der Fundamentalisten zuzuordenen. Vielleicht bin ich aber auch nur ein etwas blauäuiger und ein etwas blonder Optimist, wer weis? Die Frauen lieben zumindest meine dunklen rehbraunen Augen, und das ist für mich mehr Wert ist als alle meine Erfolge und Mißerfolge an der Börse!

      Wie sich ja im laufe diese Threads herrausgestellt hat, gibt es zumindest in einem Punkt, zwischen allen Vertretern der verschiedenen Lagern (Chartisten/Fundamentalisten und Trading/Langfrist), Einigkeit. Kenne die Vergangenheit um daraus Rückschlüsse auf die Gegenwart und die Zukunft zu ziehen.

      Deswegen fange ich mit dem Thema an, was mich bei den Menschen immer am meisten faszieniert. Dem Vergessen!

      Wie kam es denn zu dem ganzen Schlamassel an den Börsen, in dem wir heute stecken?

      In den Jahren 1998-2000 kam es in den USA zu einem selten zuvor erlebten Wirtschaftsaufschwung (Wachstumsraten deutl. über 5%). Triebfeder waren hierfür 3 technische Revolutionen, Mobilfunk, Internet, Biotechnologie, die sich im breiten Umfang in der Wirtschaft durchsetzten. Dadurch kam es zu einer klassichen (schaut euch mal Gold anfang/mitte der 80er, Japan ende der 80er oder Asien mitte der 90er an), euphorischen Überreaktion gewisser Aktienmärkte. Hier im besonderen hervorzuheben die sogenannten Technolgiemärkte ala Nadaq oder NM.

      Dadurch wurde die amerikanischen Notenbank im laufe des Jahres 1999 gezwungen Gegenzusteuern. Welches Sie durch Zinnserhöngen und Reduzierung der Geldmenge tat. Mit dem Ziel des damals sogennaten "Softlanding". (Schade das man die letzten Monate nichts mehr vom "Softlanding" gelesen oder gehört hat.) Im laufe des Jahres 2000 wurden dann erste "Bremsspuren" im Wirtschaftswachstum deutlich, welche dann in 2001 Ihre volle Wirkung entfaltet haben. Woraufhin die amerikanische Notenbank Anfang 2001 wieder Ihre Geldpolitischen Zügel gelockert hat. Ob jetzt die amerikanische Zentralbank die Auswirkungen Ihrer Geldpolitik falsch eingeschätzt hat, wage ich zu bezweifeln! Da die meisen Frühindikatoren der amerikanischen Wirtschaft im Juli/August am drehen waren! Dann aber kamen die Ereignisse des 11.September, die keiner von uns in dieser Form vorhersehen konnte. Somit konnte die amerikanische Notenbank diese Ereignisse ebenfalls nicht vorhersehen! Daraufhin wurden die Weltweiten Kapitalmärkte kurzfristig mit Geld geflutet und durch weitere Zinssenkungen ( 2x 0.5% Punkte falls ich mich richtig erinnere) stabilisiert.

      Soviel mal kurz zur Vorgeschichte. Kommt vielleicht mehr falls ich mal auf einzelne Marktseqmente oder Regionen eingehen sollte.

      Heute können wir Feststellen, das die Ziele der amerikanischen Notenbank das sogennanten Softlanding erreicht wurden! Ob die amerikanische Wirtschaft in einer Reseszion war, sollen die "Wirtschaftswissenschafter" unter sich aus machen, denn von dennen halte ich genau soviel wie von Bankern oder anderem Gezocks. (Ich selber habe eine sehr gute und umfangreiche Ausbildung im technisch/naturwissentschftlichen Bereichen. Wie die mit Ihrem Quatsch von Wissenschaft sprechen können,werde ich nie Verstehen können! Ich auf jedenfall wäre schon längst meinen Job los, falls ich meine Ergebnisse und meine entsprechenden Rückschlüsse im Monatsrhytmus revidieren müsste!) Denn die amerikanische Wirtschaft hat letztes Jahr ein Wirtschaftswachstum von ca. 0.5-0.7% erreicht! Egal ob jetzt die letzten BIP Zahlen nochmals etwas nach unten revidiert werden oder nicht. Fakt ist und bleibt sowohl in USA als auch in Euroland sowie im asiatisch-pazifischen Raum gab es letztes Jahr ein leichtes Wirtschaftswachstum! Und das trotz der Ereignisse des 11.Septembers!

      Jetzt kommen wir mal zu dem was uns alle wahrscheilich alle am meisten interessiert, der Zukunft.

      Wie aus meinen vorhegehenden Schilderrungen ersichtlich ist, kann man heute Feststellen das die amerikanische Notenbank wesentliche Ziele aus den Jahren 1999-2001 Erfolgreich umgesetzt haben! Deswegen gehe ich auch davon aus das die amerikanische Notenbank ebenfalls Ihre restlichen Ziele (Ein durchschnittliches Wirtschaftswachstum von 3.5 bis 4.5%) spätestens 2003 erreichen wird.

      Was heißt das jetzt für die Börse?

      Mittelfristig/langfristig stehen, zumindest in meinen Augen, die Ampeln mittlerweile wieder von gelb auf grün umspringend. Dies bedeuted das die Börsen zumindest mittelfrist/langfristig wieder durch "fundamentale" Daten aus der Wirtschaft stabilisiert werden! Kurzfristig wird es aber weiterhin Phasen der Iritation (wie momentan mit der ganzen Enronits Diskussion.) geben.

      Wie sehe und schätze ich den "Markt" momentan ein? Meine Arbeitshypothese, Aufgrund der ich agiere, ist:

      Der Crash denn wir im September erlebten, war ein Crash ala Gorbatschowkriese oder Golfkrieg und wurde dementsprechend im Oktobe/November abgearbeitetet. Somit standen die meisten Marktteilnehmer im Januar wieder Gewehr bei Fuß in Erwartung der üblichen Januarrally. Was zu der kleinen Rally zwischen den Jahren bis Anfang Januar (Bis alle drin waren.) führte. Als dann aber im Januar keine Anschlußkäufe erfolgten, wurden die ersten "Investoren" langsam nervös und fingen an sich wieder langsam von Ihren Beständen zu trennen -wir befinden uns mitten in dieser Phase- Als Rechtfertigung für Ihr Handeln benutzen Sie momentan eine Wildsau Namens Enron. (Es wird immer und ewig irgendeine Wildsau durch die Börse getrieben! [Oh mein Gott! Die haben ja Ihre Bilanz gefälscht/geschönt/getrickst. Als ob das was neues wäre! Das wurde/wird schon immer gemacht und dies wird es auch in Zukunft in der ein oder anderen Form immer geben! Oder was war mit der guten alten Metallgesellschaft, Holzmann, EM-TV usw.] Ebenfalls immer sehr beliebt um diese Jahreszeit ist die Japanische Bankenpleite, welche nun schon seit mehr als 10 Jahren Regelmässig im Januar/Februar immer aus dem Schrank für Schreckgespenster hervorgeholt wird! Aber wird das in ein paar Wochen noch interessieren? Oder interessiert sich noch einer von euch für Aids oder BSE?) Eine weitere Wildsau die immer gern durch die Börse getrieben wird sind die im "historischen" Vergleich relativ (zu) hohen KGV`s, wobei immer wieder gerne Vergessen wird, das die KGV`s in dem Zeitraum zwischen einem Wirtschaftsabschwung und einem Wirtschaftsaufschwung immer relativ hoch sind und erst im laufe des Wirtschaftsaufschwungs abgebaut werden. Deswegen bin ich auf sehr kurze Sicht nächsten Tage / Wochen leicht pesimistisch. Ich gehe aber davon aus, das sich doch gewisse Fundamentals im laufe der nächsten Wochen durchsetzen werden. Wie z.B: deutliche Belebung der amerkanischen Wirtschaft. Anhebungen und/oder Bestättigung der Gewinnschätzungen siehe Adobe,Compaq, Dell, GE, HP usw. in den letzten Tagen. Wobei die Quaterly Updates der meisten US-Firmen erst ende Februar/ anfang März erfolgen werden. Weswegen ich die momentanige Marktschwäche eher dazu nutze meine Positionen auszubauen und auf mehr "offensive" auszurichten, als abzubauen.

      Diese Markteinschätzung wäre aber nicht Vollständig wenn ich nicht zumindest mal kurz erläutere in welchen Märkten und Branchen ich momnetan bevorzuge.

      Ich bevorzuge momentan die europäschen Märkte, in besonderen die deutschen Märkte. Aus folgenden Gründen:
      1. Ich glaube mich am deutschen Markt am besten auszukennen, was es mir ermöglicht meine Engaments noch am ehesten Abzuschätzen.
      2. Für Europa und im besoderen für Deutschland bin ich richtig bullish. Da ich glaube, das momentan mehrere Faktoren stark unterschätzt werden.

      Ich gehe davon aus, das die EZB durch die Erfolgreiche Euroeinführung weiteren/neuen Handlungspielraum zu Zinssenkungen gewinnt und diesen im Jahr 2002 auch noch zu weiteren Zinssenkungen nutzen wird!

      Desweiteren erwarte ich das es in Zukunft den Drückerkolonnen des Kapitalmarktes (Banken und Versicherungen mit Ihreren Marktschreiern den Medien) gelingen wird, die ein oder andere Mark bei Otto Normal und Lieschen Müller loszueisen. Besonders da bei Lieschen Müller und Otto Normal der Verstand aussetzt, sobald es irgendwie und irgendwo Staatsknete gibt! (Wie bei den meisten anderen auch! Ein schönes Beispiel hierfür sind unsere Bauruinen im märkischen Sand.) Deswegen ist der Mittelzufluß, und nur davon hängt die Börse ab, zumindest in den Marktseqmenten DAX und MDAX erstmals gesichert.

      Spätestens in 2 Halbjahr 2002 wird die EU-Osterweiterung langsam aber sicher wieder auf die Tagesordnung kommen. Wobei ich glaube es unstreitig ist, das besonders die deutschen Unternehmen durch die EU-Osterweiterungen profitieren werden und ich glaube auch, das dies das am meisten Unterschätzte Thema der nächsten Jahre ist! Deswegen erwarte ich auch mittelfristig (ab 2003/04) mindestens gleich hohe wenn nicht sogar höhere Wachstumsraten in der EU und in Deutschland (Ich weis ich bin ein wenig optimistisch was unser Land betrifft, aber ich hoffe halt das irgendwann mal gewisse Probleme angegangen werden.) als in den USA!

      Somit erwarte ich ebenfalls einen Abbau der Überbewertung des Dollars zum Euro auf mittlere Sicht. Weswegen sich Engaments im Dollarraum auf mittlere Sicht für mich erledigt haben.Aufgrund des zu erwartenden Währungsverlustes. Was nützt mir den der schönste Gewinn in einer Aktie, wenn ich das gleiche, wenn nicht sogar mehr an der Währung verliere? Weswegen ja Investments im Euroraum, hier wieder im besonderen Deutschland, für US-Investoren wieder besonders Interessant sind/werden. ( Hierbei sollte vielleicht nicht ganz vergessen werden, das Euroland 2001 das erstemal seit langem wieder ein höhreres Wirtschaftswachstum als die USA hatte.)

      Der aktuelle Enronskandal könnte sich auf mittlerer Sicht,falls überhaupt, ebenfalls positiv auf die deutschen Märkte Auswirken, da zumindest Anzunehmen ist, das bei dem ein oder anderen Investor sich gewisse "konservative" Bilanzierungsregeln neuer beliebtheit erfreuen werden. Ebenfalls sollte nicht unterschätzt werden das der deutsche Markt der liquiteste Europas ist und somit wenn Europa gespielt wird, der deutsche Markt (Dax) gespielt wird. Und das der deutsche Markt langsam wieder Entdeckt wird, sieht ma ja dem Einstieg des ein oder anderen US-Investors in deutsche Werte (z.B:Rheinmetall usw.)

      Und zu guter letzt werden die positiven Auswirkungen des Euro`s im allgemeinen auf das Wirtschaftswachstum Unterschätzt. Soviel zu meiner mittelfristigen Einschätzung der Märkte.

      Jetzt kommen wir zu den Branchen. Ich richte momentan mein Augenmerk eher auf zyklische und/oder zinsentive Branchen mit einer gewissen Ostfantasie der Old Economy und ich bin im Bereich der klassichen New Economy eher unterinvestiert.

      Wie ich schon in meinem Posting 177 erläutert habe bin ich besonders skeptisch was so die Bereiche Telekomausrüster, Chip, Software und Computer betrifft. Da in diesen Bereichen, meiner Ansicht nach, noch erhebliche Überkapazitäten existieren. Weshalb es in diesen Sektoren noch zu dem ein oder anderem Preiskrieg kommen könnte. Außerdem stehe ich, nach dem Nullsummenspiel bei der PKW-Finanzierung, den Automobilwerten in den nächsten Wochen eher skeptisch Gegenüber. Dies wird sich aber im laufe des Q2 wahrscheinlich ändern.

      Investiert bin ich dagegen in den Bereichen der Zykliker ( wie die hier schon erwähnte Salzgitter. Oder andere Werte wie Celanese, mittlerweile einen recht netten Gewinn realisiert. Oder D-Logistiks, falls die Weltwirtschaft wieder anspringt, wird meiner Ansicht nach besonders stark die Luftfahrtbranche davon profitieren und hier besonders stark der Sektor Luftfracht. Im Gegensatz zu dem Sektor der Personenbeförderung. Denn bis in den Unternehmen die Etats der Geschäftsreisen wieder Freigegeben werden, wird es noch eine Weile dauern. Und ob der Ferntourismus bei steigender oder anhaltend hoher Arbeitslosigkeit so der bringer wird, möchte ich doch bezweifeln! Aber bei einer Belebung der Weltwirtschaft wird der Globale Güterverkehr mit Sicherheit wieder anspringen! ) Desweiteren habe ich einen netten Anteil an Zinssentiven Werten wie Banken/Versicherungen in meinem Depot. Aus Gründen der oben erwähnten Erwatung weiterer Zinssenkungen und durch meine Überlegungen zur Entflechtung der Deutschland AG (Gegenseitiger Beteiligungsbesitz) könnte da doch noch die ein oder andere Stillereserve (Aufgrund der Steuerfreistellung beim Verkauf vom Beteiligungsbesitz) gehoben werden.

      Ich hoffe es ist mir Gelungen meine momentanige Markteinschätzung, alles in allem, Sehe ich für die erste hälfte 2002 eher ein Seitwärtsmarkt als ein Bullen oder Bärenmarkt Ende 2002/Anfang2003 könnte dann langsam wieder ein Bullmarkt entstehen.. (Weswegen ich auch wieder meinen Anlagehorizont auf mehr als 12 Monate ausrichte. Denn zumindest in der Vergangenheit, waren die Zeiten des Übergangs von einem Bären- zu einem Bullenmarkt nicht durch eine besonders hohe Volatilität gekennzeichnet. Da ist dann die Börse eher eingeschlafen, wie in den letzten Wochen. Wobei immer mal wieder kurzzeitig etwas Leben in die Bude kommen kann/könnte, wie vieleicht im Augenblick!) Mit Vorteilen für die Old Econmy und hier besonders für zyklische und zinssentive Werte. Gegenüber einer vielzahl der sogenannten New Economy Bereiche. Aber zum Glück gibt es am NM die ein oder andere Firma die man der Old Economy zurechnen kann.

      Falls jetzt diese Ausführungen dem ein oder anderen als zu "logisch" erscheinen, denn möchte ich an eine Aussage von Kostolany erinnern.

      "An der Börse ist alles möglich, sogar das was logisch ist!"

      Ich bin in der Vergangenheit mit dieser Devise meistens nicht schlecht gefahren und ich erwarte dies auch für die Zukunftt.

      In diesem Sinne


      Biotron


      @ Hi BW,
      ich weis das du mit einer mittelfristigen/langfristigen Strategie nichts Anfagen kannst und das du die, vielleicht richtige, aber vielleicht auch falsche, Ansicht vertrittst das diese nur als Entschuldigung und Rechtfertigung für das aussitzen/erleiden von Verluste dient. Aber ich glaube nunmal das wir mittlerweile das "schlimmste" (zumindest in gewissen Sektoren) hinter uns haben und das man auf Dauer mit einer "Buy ang hold Strategie" in Aufwärtsmärkten, die ich zumindest für Teilbereiche erwarte, auch wenn es manchmal stürmich werden kann, am besten fährt! Desweiteren konnte,musste, durfte ich die Vor/Nachteile einer Tradingstrategie für mich in 01 kennenlernen. Weswegen ich für mich Beschlossen habe meine alt bewährte Taktik "Buy on the rumor and Sell on facts" anzuwenden. Auch wenn ich nicht immer den optimalen Einstiegszeitpunkt erwische. Siehe DTE vor ca. 6 Wochen und ich dadurch dann gewisse, hoffentlich temporäre, Buchverluste erleide. Aber solange ich meine Analyse/Arbeitshypotese als "richtig" (Nicht durch neue "Fakten" oder erkennen eines Fehler in meiner Argumentationkette wiederlegt.) einstuffe, sehe ich keinen Grund aus meinen Buchverlusten reale Verluste zu machen. (Bis zu dem Zeitpunkt, wo mein Riskomanagement greift) meine Einschätzung richtig ist werde ich mein Geld machen, falls nicht Dumm gelaufen. So einfach ist das Spiel oder wie heißt es immer so schön im Fussball "Der Ball ist rund" Übertragen auf die Börse "Das Geld ist nicht verlorren! Es hat jetzt nur ein anderer!"

      @Hi Cabinda,

      ich graduliere dir zu deiner richtigen Einschätzung von DTE. Mir wäre es auch lieber ich wäre erst jetzt, oder in naher Zukunft eingestiegen, aber ich habe halt Ende letzten Jahres/Anfang diesen Jahres große Teile meines Depots auf die nächsten 12-24 Monate ausgerichtet und zum anderen hatte ich die Auswirkungen der Liberty Diskussion etwas Unterschätzt und als max. Rückschlagspotential in etwa das November tief erwartet. Ist halt nicht, jetzt las ich mal halt überraschen ob wir beim Septembertief einen 2 Boden ausbilden. Falls ebenfalls diese Tief gebrochen werden sollte, werde ich mir wohl mal langsam über eine liquidation der Position Gedanken machen müssen! Falls nicht, schaun mer mal.
      Leider muß ich dir auch in deinem kurzfristigen Marktausblick rechtgeben. Die meisten Indices und Aktien sehen die letzten Tage (1-2 Wochen) ein wenig angeschlagen aus! Aber das mit der Rezession sehe ich so nicht! Wie schon oben Beschrieben erwarte ich eher eine stabilisierung der Wirtschaft und somit der Börsen im Jahr 2002. Wobei ich deine Bedenken was den Vertrauensverlust durch Enron betrifft durch aus teile. Ich gehe aber noch nicht davon aus das Aufgrund des Enronskandals es zu einer allgemeinen und drastischen Neubewertung des Aktienmarktes, besonders in USA, kommen wird/könnte. Ich möchte aber auch nicht ausschliessen das Enron für USA das ist/wird was EM-TV für den Neuen Markt war. Hoffe aber, das es nur eine der Wildsäue ist, die man ab und an mal über das Parkett treibt um sich einen Preiswerten Einstieg zu ermöglichen. Falls nicht, Scheisse das ich Long und nicht Short gegangen bin. Naja, irgendwann im laufe des nächsten Jahres werden wir es wissen!
      Avatar
      schrieb am 06.02.02 09:43:30
      Beitrag Nr. 264 ()
      @ Hallo all,

      was zu sagen, zu schreiben wäre habe ich getan. Jetzt verabschiede ich mich vorläufig als aktiver Teilnehmer aus diesem Threat und erwarte gespannt, aber nicht in Vorfreude, was die Ärzte denn so mit meinem Pfötchen anstellen.

      Ich wünsche uns allen eine erfolgreiche Zeit an der Börse und hoffe allen das Sie nicht vergessen das es noch wichtigere Dinge im Leben als Geld gibt. In diesem Zusammenhang wären zu erwähnen Gesundheit, Familie und Freunde.

      In diesem Sinne, bis bald


      Biotron
      Avatar
      schrieb am 06.02.02 18:05:15
      Beitrag Nr. 265 ()
      @Hallo Besserweis

      Ich finde diesen Bericht können wir hier im Orginal einfliessen lassen!!

      Ist ja lediglich eine Form wie man dem Anleger Scheisse als Vanille-Eis verkaufen möchte ;)

      kind regards

      HM

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Finanzjahr 2001
      Verwilderte Sitten in der Kommunikation

      Gesundes Misstrauen der Anleger ist sinnvoll

      Die Sitten in der Finanz-Kommunikation einiger Unternehmen scheinen verwildert. Immer mehr Unternehmen sind dazu übergegangen, anstatt der standardisierten Kennzahlen willkürlich ausgewählte Pro-forma-Zahlen zu veröffentlichen. Dieses zunächst wenig beachtete Vorgehen wird mittlerweile scharf kritisiert. Aufsichtsbehörden fordern Änderungen, um die Anleger vor irreführenden Informationen zu schützen.

      Sowohl in den USA als auch in Europa sind einige Unternehmen in den vergangenen ein bis zwei Jahren vermehrt dazu übergegangen, gegenüber der Öffentlichkeit sogenannte Pro- forma-Gewinne auszuweisen. Die Pro-forma- Zahlen - zuweilen auch als Kerngewinne oder als Cash-Gewinne bezeichnet - klammern gewisse Sonderposten aus. Die Auswahl, welche Posten nicht dem operativen Geschäft angelastet werden sollen, erfolgt dabei von Seiten der Unternehmen recht willkürlich. Zu den Favoriten unter den Sonderposten zählen Restrukturierungskosten, ausserordentliche Abschreibungen auf den Goodwill von akquirierten Unternehmen oder auch dieAufwendungen für Mitarbeiteroptionen. Im Gegensatz zu den Jahres- und Quartalsberichten, die zu den Rechnungslegungs-Standards wie IAS (International Accounting Standards) oder US- GAAP (General Accepted Accounting Principles) konform sein müssen und von den Wirtschaftsprüfungsgesellschaften testiert werden, gelten für die Mitteilungen der Unternehmen gegenüber Finanzanalytikern und dem Anlegerpublikum keine verbindlichen Standards. Somit können die Unternehmen selber entscheiden, auf welche Kennzahlen sie den Fokus der Investoren lenken wollen. Offensichtlich ist dabei, dass die positiven Aspekte in den Vordergrund gerückt werden und die negativen Seiten häufig so knapp wie möglich dargestellt werden.

      Spezialisten wie Cisco

      Beispiele für dieses Vorgehen finden sich zuhauf. So waren es die Internet-Unternehmen Amazon und Yahoo, die die Publikation von Pro- forma-Zahlen quasi popularisierten. Nachahmer wie AOL Time Warner, Nokia, Vivendi, Vodafone oder Pearson fanden sich schnell.

      Das Software-Unternehmen Cisco beispielsweise sprach im Bericht zum dritten Quartal von einem Pro- forma-Gewinn von 230 Mio. $. Nicht enthalten darin waren Kosten im Zusammenhang mit Akquisitionen, Steuern für die Ausgabe von Mitarbeiteroptionen, Restrukturierungskosten undein Abschreiber auf als weniger wertvoll eingeschätztes Inventar. Rechnete man alle diese «Sonderposten» hinzu, resultierte anstelle eines Gewinns ein «aktueller Verlust» von 2,69 Mrd. $.

      Einige Wirtschaftsprüfer zählen auch das Konzept der «normalisierten Gewinne» von ZurichFinancial Services zu den «kreativen» Buchführungspraktiken, bei denen es im Prinzip darum gehe, auszuweisen, was man ausweisen wolle.

      In der Öffentlichkeit wurden die Pro-forma- Ausweise aus verschiedenen Gründen zunächst akzeptiert. Viele Unternehmen wurden in den vergangenen Jahren radikal umgebaut. Alte Geschäftsbereiche wurden verkauft, neue Geschäftsfelder ausgebaut oder eingekauft. Unternehmen lassen sich über die Jahre immer weniger mit sich selbst vergleichen. Der Ausweis von Pro-forma- Zahlen baut hier eine Brücke und versucht, «Als ob»-Zustände miteinander zu vergleichen. Die Ausgrenzung von Sonderposten hilft zudem, zwischen einmaligen Ereignissen und dem operativen Geschäft zu unterscheiden, wobei Letzteresfür die Fähigkeit des Unternehmens steht, künftige Gewinne zu erwirtschaften. Diese grundsätzlich nicht unverständlichen Überlegungen wurdenjedoch durch einen exzessiven Gebrauch der Sonderposten in vergangenen Jahr ad absurdum geführt. Kritiker monierten deshalb, dass die finanzielle Berichterstattung in einigen Fällen die entscheidenden Punkte verfehle und somit den Anlegern ein irreführendes Bild des Unternehmens vermittle.

      Börsenaufsicht interveniert

      Mittlerweile hat jedoch in den USA, wo der Umgang mit Pro-forma-Gewinnen besonders grosszügig betrieben wurde, die Börsenaufsichtsbehörde interveniert. Die SEC fordert, dass die Statements gegenüber der Öffentlichkeit auf den gleichen Zahlen beruhen müssen wie die Quartals- und Jahresberichte, die in der Regel einige Wochen später eingereicht werden. Nicht gefolgt ist die SEC allerdings einem Rat von Kritikern, dass die Pro-forma-Zahlen gleichzeitig mit den US-GAAP-Ausweisen publiziert werden sollten. Den Anlegern könnten die Sonderposten im neuen Jahr noch einige böse Überraschungen bescheren. So wurde immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass gerade der Zeitpunkt für Sonderabschreibungen von den Unternehmen willkürlich ausgesucht werden kann, um in einem geeigneten Moment - beispielsweise bei einem Wechsel im obersten Management - reinen Tisch zu machen und Posten in der Bilanz zu bereinigen, welche die künftige Gewinnsituation belasten könnten.

      In Europa läuft die gleiche Debatte wie in den USA wesentlich weniger hitzig ab. Ein wesentlicher Grund dafür dürfte sein, dass eine gemeinsame europäische Börsenaufsicht, die dem Treiben Einhalt gebieten könnte, bis heute nicht existiert. Die Börsen selbst dürften kein Interessedaran haben, den bei ihnen kotierten Unternehmen allzu hart beizukommen, wenn derart gerügte Firmen zu anderen Börsenplätzen abwandern können. Insgesamt dürfte die öffentlicheKritik an irreführenden Mitteilungen von Unternehmen aber auch zu mehr Sorgfalt und Vorsicht bei Pro-forma-Zahlen führen.

      Goodwill bleibt brisant

      Für die Anleger wird das Thema auch im kommenden Jahr brisant bleiben, gehörten doch zu den Sonderposten sehr häufig ausserordentliche Abschreibungen auf den Goodwill von Akquisitionen. Letztere wurden nach heutiger Einschätzung in der Boomphase 1999/2000 vielfach zu teuer bezahlt. Gemäss US-GAAP muss der Goodwill seit dem Jahresbeginn 2002 nicht mehr kontinuierlich abgeschrieben werden. Stattdessen wird mindestens einmal pro Jahr überprüft, ob der Goodwill noch einem fairen Wert entspricht. In guten Jahren und bei florierendem Geschäft wird dies in der Regel der Fall sein. Bei einer schlechten Geschäftslage müssen die Anleger und Unternehmen allerdings mit grösseren Wertberichtigungen rechnen, die möglicherweise an den Aktienmärkten mit harschen Kursverlusten quittiert werden. Einige Wirtschaftsprüfer sprechen von einem Kuhhandel der SEC mit den Unternehmen, da die Amortisation des Goodwills die Gewinne vieler Unternehmen über längere Zeit stark belastet habe. Durch das «Einfrieren» des Goodwills in der Bilanz kann diesem unangenehmen Schritt ausgewichen werden. Stattdessen werden die Unternehmensgewinne nun optisch höher ausfallen. Im IAS-Regelwerk werden die amerikanischen Vorgaben zur Behandlung des Goodwills voraussichtlich nachvollzogen.

      Gemäss Berechnungen von UBS Warburg wird bei den Unternehmen aus dem Index S & P 500 der Gewinn pro Aktie um 7% steigen. Das Ausmass dieses Effektes variiert allerdings stark zwischen den einzelnen Branchen und Unternehmen.So prognostizierte die Grossbank,

      dass der Verzicht auf Goodwill-Abschreibungen das Kurs-Gewinn-Verhältnis beispielsweise bei Coca-Cola von einem Wert von 50 (Stand Juli 2001) auf einen Stand von 22 senken würde.

      Damit würde die Aktie deutlich günstiger bewertet wirken. Inwiefern solche optischen Änderungen am Aktienmarkt differenziert wahrgenommen werden, lässt sich noch nicht abschätzen. Die Bank Vontobel hat bereits prognostiziert, dass Aktien-Kennzahlen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis aus genau diesem Grund künftig an Bedeutung verlieren werden.
      3. Januar 2002
      Avatar
      schrieb am 07.02.02 00:13:56
      Beitrag Nr. 266 ()
      @hm,
      das ganze kommt noch viel dicker.

      Am besten ist für mich immer das mit der bestechenden Logik in diesem Zusammenhang. :D

      Aber da warte ich bis Biotron wieder schreiben kann. ;)
      Gute Besserung @Bio ;)

      (Übrigens ich kann sehr wohl etwas mit einer mittelfristigen Strategie anfangen, nur ich halte nichts von Zeiträumen die unser Staat vorgibt die alten 12 Monate )


      Gruß
      bw
      Avatar
      schrieb am 07.02.02 00:22:53
      Beitrag Nr. 267 ()
      @motzki

      N´abend Herr M. :D

      immer noch in Kontron ? Gibt`s denn das ?
      Ich dachte du hättest längst die Segel gestrichen !
      Nun ja, ich habe ja auch meine long invests, und die sind auch nicht besser :mad: - leider !

      But times are changing - und irgendwann werden unsere Enkel die Früchte ernten ! :D

      In diesem Sinne

      El ;)
      Avatar
      schrieb am 07.02.02 18:33:38
      Beitrag Nr. 268 ()
      @Hallo BW,

      ich danke dir für deine Genesungswünsche.

      Leider (?) (Auf der einen Seite bin ich froh darüber, auf der anderen Seite weis ich halt auch das der Mist gemacht werden muß. Ich gehöre zu den Menschen die nicht gerne zum Zahnarzt oder unter das Messer gehen. Somit bin ich wieder in einem typischen Zwiespalt. Verkaufe ich/ kaufe ich?) heute Vormittag wurde mein OP-Termin kurzfristig, kurz vor der Aufnahme, abgesagt. Bei mir hängt mal alles wieder einwenig in der Luft, ich gehe aber davon aus -sicher sein kann ich mir da nicht- das ich diese Woche nicht mehr unter das Messer komme. Somit biettet uns ja die Gelegenheit ein wenig über Börse und Logik zu diskutieren.

      Wobei von wesen bestechneder Logik sprichst du? Doch mit Sicherheit nicht von meiner! Denn Ansonsten hätte mir bei DTE, als die 3 mal den Wiederstand bei 20.5€ nicht gebrochen haben, ein Licht aufgehen müssen! Ala, wer schüttet/deckelt den da bei 20.5€? Sonera eine kleine DTE Altlast aus dem Voicestream deal. Wobei und das gebe ich offen zu, ich die Auswirkung aus dieser Altlast erstmal Unterschätzt/Falsch eingeschätzt habe! Aber dafür habe ich ja, zumindest vorläufig, die Quittung bekommen! Aber zum Glück bleche ich für meine eigenen Fehler und nicht für den Fehler irgendeines Analysten oder Börsenbriefes oder ähnlichem!

      Es freut mich das du mit einer mittelfristigen Strategie etwas Anfagen kannst und genau wie du halte ich sehr wenig von Vorschriften (Meiner Ansicht nach sind sehr, sehr viele Quatsch!) aber leider sind die nunmal Fakt. Deswegen habe ich meinen Anlagehorizont wieder auf mehr als 12 Monate ausgerichtet. Was aber nicht damit gleichzusetzen ist, das ich nicht im "Notfall" oder bei besonderen "Chancen" kurzfristig agieren werde. Denn meiner Ansicht nach sollten steuerliche Überlegungen max. zweitranige Überlegungen bei einem Investment darstellen. Denn wohin primär steuerliche Überlegungen führen können wir uns in Neu fünf Land ansehen!(Bin halt nen Wessi! Wo her kamen den die "Idioten" die Ihr Geld im märkischen Sand versenkten. Waren doch in der Mehrzahl "Wessis". Deswegen, falls sich einer auf den Schlips getreten und/oder beleidigt fühlt, entschuldige ich mich für die Verwendung des Begriffs Neu fünf Land, denn es nicht meine Absicht jemanden wegen seiner Herkunft zu nahe zu treten oder zu verletzen oder zu diskreminieren.) Ansonsten könnte ich da auch das ebenfalls sehr beliebte Steuersparmodel der 80er anführen. Das Bauherrenmodel, da haben auch eine ganze Menge recht nett geblutet!

      @Hallo Hr.Motzki,

      ich bin da auch noch über eine ganze Menge guter Artikel zu dem Themenkomplex pro forma earnings / goodwill gestolpert. Ich schau mal bei Gelegenheit, was ich da so wiederfinde oder falls ich einen "neuen" lesenswerten finde, werde ich denn hier reinstellen. Da ist ne Menge negativer Mist im Busch! Aber wie ich schon in meinem Posting 263 schrieb bin ich ein Optimist und hoffe das dies nur eine vorrübergehende Diskussion ist, aber wie ich auch erwähnte

      "Wobei ich deine Bedenken was den Vertrauensverlust durch Enron betrifft durch aus teile. Ich gehe aber noch nicht davon aus das Aufgrund des Enronskandals es zu einer allgemeinen und drastischen Neubewertung des Aktienmarktes, besonders in USA, kommen wird/könnte. Ich möchte aber auch nicht ausschliessen das Enron für USA das ist/wird was EM-TV für den Neuen Markt war. Hoffe aber, das es nur eine der Wildsäue ist, die man ab und an mal über das Parkett treibt um sich einen Preiswerten Einstieg zu ermöglichen. Falls nicht, Scheisse das ich Long und nicht Short gegangen bin."

      Auf jedenfall empfehle ich dringenst, jedem Anleger, die Berichterstattung um pro forma earnings / goodwill genauestens zu Verfolgen. Da ich mir nicht sicher bin ob diese diskussion eine der üblichen "Wildsäue" ist oder ob sich dies nicht doch zur EM-TV des amerikanischen Marktes wird. Wahrscheinlich habe ich diese mögliche Gefahr, zu leichtfertig -in besonderen für "Anfänger"- abgehandelt. Ich verfolge aufjedenfall diese Diskussion genauestens, weil es in meinen Augen ein ganz heißes Ding ist, was jederzeit völlig aus dem Ruder laufen kann!

      In diesem Sinne

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 07.02.02 21:37:45
      Beitrag Nr. 269 ()
      @Guten Abend Elrond

      Ich hoffe Sie haben nicht übersehen dass wir uns hier nicht in einem KBC-Thread befinden ;) Natürlich bin ich noch dabei. Schliesslich habe ich in dieser Sache lange und ausgiebig recherchiert. Ich hoffe doch Sie haben hier ein wenig mehr Vertrauen bezüglich meiner alten Beiträge, als in diesen unsäglichen Kindergarten, welcher in den anderen KBC-Foren zu ertragen ist...................!!

      Vor einigen Wochen habe ich den "Herrn der Ringe" erleben dürfen! Grosse Klasse Meister Elrond! :D

      Demnächst werde ich nochmals rein gehen. Schade dass Ihr eigener Auftritt ein wenig kurz geraten ist. Also meine Freund. Bleiben Sie mal bei der Stange. Bald ist wieder Zeit zum Einkaufen. Börse wird niemals sterben. Wer so argumentiert, hat keinen Bezug zur Realität. Die wirklich guten Werte werden immer laufen. Stockpicking ist das Zauberwort. Aber Ihnen als Herr von Bruchtal dürfte dies sehr leicht von der Hand gehen oder :D

      @Hallo Biotron

      Sie haben es gut umrissen. Sicherlich ist Enron ein herber Schlag gewesen. Aber wie immer wird hier masslos übertrieben-zum guten wie zum schlechten. Nun schwebt der Schatten von Enron also über allen Shares. Einfach lächerlich. Wer klug ist wird versuchen diese Situation auszunutzen, um die Perlen zu sammeln und den Schweinen zu lassen was ihnen zusteht (hihi..)

      Ganz so einfach ist diese Thema sicherlich nicht. Aber was nun in Teilen momentan wieder zu beobachten ist erinnert mich doch wieder an unser altes Spiel mit den bunten Kugeln. Herr Besserweis hat nicht unrecht mit seiner Behauptung die breite Masse der Anleger ist offensichtlich permanent unter Schockzustand und kann nicht mehr eigenständig, oder gar zielgerichtet denken! So what? Gut für diejenigen welche ein wenig weiter denken! Ob Sie oder ich dazu gehören wird sich noch zeigen.

      Bis dahin wünsche ich Ihnen alles gute und verbleibe bis auf weiteres

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 07.02.02 21:51:18
      Beitrag Nr. 270 ()
      Mal der erste Artikel zum Thema Bilanzen

      Dr. Bernd Niquet

      Die völlig neue doppelte Buchführung – oder: Die Guten ins Kröpfchen, die Schlechten ins Töpfchen.

      "Mich stört, dass nicht ein Mensch aufsteht und sagt: Das ist doch alles Quatsch!" Das sagte der ehemalige Chefvolkswirt der Dresdner Bank, Dr. Kurt Richebächer, bereits im November letzten Jahres anlässlich eines Vortrages in Berlin über die vermeintliche Wirtschaftswunder in den USA in Verbindung mit der vermeintlichen Super-Rentabilität der US-Unternehmen. Heute hingegen, nur wenige Monate später, werden die ersten zögerlichen Stimmen laut. Natürlich sagt zwar noch niemand "Das ist doch alles Quatsch!", doch zumindest werden die ersten Zweifel geäußert, ob denn das so alles seine Richtigkeit hat.

      Bei genauem Hinsehen merkt man jedoch, dass wir es in ganz großen Stile mit einer neuen Variante der doppelten Buchführung zu tun haben. Doppelte Buchführung nicht etwa, weil man einmal im Soll und einmal im Haben bucht, sondern doppelte Buchführung, weil man einmal mit den einen und ein anderes Mal mit den anderen Zahlen bucht.

      Beispiel (1) - Mikroökonomie: Die Unternehmen geben in der Regel Zahlen nach dem Konzept EBIT (Ergebnis vor Zinsen), EBITDA (Ergebnis vor Zinsen und Abschreibungen) oder gar nur Proforma-Gewinne bekannt, in denen letztlich alle wesentlichen Kostenfaktoren ausgeblendet sind. Kein Wunder daher, dass die Propagandazahlen der Unternehmen glänzend aussehen, die in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung gemessenen Ergebnisse hingegen bereits im Boom gezeigt haben, dass wir es mit der schlechtesten Gewinnentwicklung aller Zeiten in einem Boom zu tun hatten.

      Beispiel (2) - Makroökonomie: Im Rahmen der nominalen Erfassung der US-Statistik in der amtlichen Sozialprodukts- und Einkommensstatistik haben die Ausgaben der US-Unternehmen für Computer im Zeitraum von 1997 bis 2000 34 Mrd. Dollar betragen, was für eine Volkswirtschaft der Größe der USA eine beinahe vernachlässigbare Größe ist. In der Realrechnung, also der Transformation der Nominalzahlen durch einen "hedonistischen" Preisdeflator, der die "wirklichen" Verhältnisse auszudrücken gedenkt, werden aus diesen tatsächlichen 34 Mrd. Dollar 214 Mrd. Dollar. Von fünf Dollar Computerinvestitionen haben also vier Dollar nur auf dem Papier stattgefunden.

      Beispiel (3) - ebenfalls Makroökonomie: Bis zu diesem Jahr konnten wir in den Zeitungen stets vom Wunder der Rückführung des US-amerikanischen Haushaltsdefizits lesen. Nach den Propagandazahlen der US-Adminstration hat der US-Haushalt im Jahr 2000 einen Überschuss in Höhe von 281 Mrd. Dollar erzielt, im Jahr 1999 waren es 124 Mrd. Dollar, 1998 noch 69 Mrd. Dollar und 1997 immerhin schon 39 Mrd. Dollar. Schaut man hingegen in die von der (autonomen) Federal Reserve Bank herausgegebene "Flow of Funds"-Statistik, dann findet man plötzlich keine Überschüsse mehr, sondern nur noch enorme "Credit Markte Borrowings": 1997 ein Defizit von 236 Mrd. Dollar, 1998 ein Defizit von 418 Mrd. Dollar, 1999 ein Defizit von 520 Mrd. Dollar und 2000 ein Defizit von 137 Mrd. Dollar. Die Schattenhaushalte lassen grüßen.

      Zahlen und Zahlen sind also zweierlei: Und wir können gespannt darauf sein, welche Antwort die Aktionäre in diesem Jahr noch alles geben werden, wenn wieder einmal die gute alte Frage gestellt wird: Welche Zahlen wolln mer denn?

      Bernd Niquet, Februar 2002
      Avatar
      schrieb am 07.02.02 22:08:58
      Beitrag Nr. 271 ()
      Hallo Herr Motzki,

      ich bin mir 100%ig sicher das ich weiter/anders/querdenke.

      Nur leider weis ich halt leider nie ob meine Gedankengänge oder doch die der "anderen" richtig sind. Stellt sich immer erst im laufe der Zeit heraus. Und meistens ist es dann wie bei dem Hornberger schiessen. Manchmal meine, manchmal die der "anderen". Wesewgen ich auch immer wieder Versuche meine Gedankengänge darzustellen und hinterfragen zu lassen!

      Ich bin der festen Überzeugung das Kritikfähigkeit und die Fähigkeit zur Selbstkritik zu den elementarsten und wichtigsten Eigenschften eines Börsianers/Anlegers gehörren!

      In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen guten Abend

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 07.02.02 22:32:41
      Beitrag Nr. 272 ()
      @Hi Biotron

      Man könnte auch sagen das Erfolg auf Dauer Blind macht. Nicht ausschliesslich. Aber nicht jeder kann damit umgehen. Es ist ja nicht so dass in den letzten Monaten alles schlecht gelaufen wäre. So mancher Trade lief mehr als gut. Aber gerade deswegen bin ich umso vorsichtiger. Diese Tage hatte ich auch früher. Ich hatte es ja gestern schon gegenüber Herrn Fettinsky geäussert. Hin und wieder gerät der Schluck aus der Pulle ein wenig zu heftig!

      Kein Grund übermütig zu werden. Und Anleger welche ausschliesslich erfolgreich sind und nach sich nach aussen fehlerlos geben, gewinnen mir einfach nur ein müdes lächeln ab.

      Sie werden mir eventuell zustimmen dass es in diesem Thread auch mitunter darum gehen wird wo Dichtung und Wahrheit liegen. Ziemlich eng zusammen und der Übergang ist sehr sehr fliessend. Aber für Anleger welche eigenen Erfahrungen ihr eigen nennen doch nicht allzu problematisch.

      Alles weitere später. Auch ich wünsche Ihnen alles gute für Ihre bevorstehende Behandlung Herr Biotron und verbleibe bis zu unserem nächsten zusammentreffen

      Mit besten Wünschen

      HM



      @Hallo BSW

      Fast hätte ich es vergessen. Da Sie doch in letzter Zeit so pessimistisch bezüglich Ihrer Handlungsweise sind. In Punkto ACG haben Sie doch voll im Trend gelegen. Selbst ich haben mich vor Tagen wohlweislich ausstoppen lassen. So ist das Leben. Allerdings lagen wir hier noch ein schönes Ende höher.Die Performance war wahrlich nicht überwältigend.

      Aber immerhin fielen noch Gewinne an-und alleine dies ist wichtig. In diesem ganzen Trubel hatte ich dieses mal nicht vergessen bei 5.70€ eine Order in Frankfurt reinzustellen, welche heute bedient wurde! Yesterday is gone. The Future is Tomorrow ! We start the next Trial!

      Was ich sagen wollte. Sie lagen vollkommen richtig vor Wochen glattzustellen. Ob Glück oder können ist hier erstmal unerheblich. Ihr Bauch hat hier richtig gelegen, und alleine dies ist relevant. Für Sie und vor allem für Ihr Depot-Konto!

      Schönen Abend wünscht

      HM
      Avatar
      schrieb am 08.02.02 00:28:44
      Beitrag Nr. 273 ()
      @Guten Abend

      Im übrigen wollte ich darauf hinweisen dass ich in den letzten 3Monaten Cash-Bestände aufbaute. SL allein sind ja nun auch keine Lösung. Jedenfalls haben wir nun die Situation dass ich zum jetztigen Zeitpunkt bereit bin, in bestimmten Abständen zu investieren. Heute habe ich bei ACG ein erstes Invest gestartet. Zykliker! Zum jetztigen Zeitpunkt meiner Ansicht nach nicht völlig verkehrt. Ein-Zwei andere Werte habe ich fest im Auge. Die Stimmung ist mal wieder so ziemlich im Eimer, und das ist genau der Boden worauf wir hier bauen werden!!

      Die Cashbestände in den letzten Monaten auszubauen war gewiss kein Fehler. Aber letzthin wird es immer wieder auf daselbe herauslaufen.

      Der beste Joker bringt nix wenn er nicht eingesetzt wird !

      Soll jetzt keine direkte Aufforderung sein ein Investment zu tätigen. Aber aus dem Bauch heraus würde ich jetzt einmal behaupten, dass wieder erste Positionen aufgebaut werden könnten. Nicht ausschliesslich, sondern mit Hang zum Stockpicking!! Und wenn hier jemand etwas adäquates zu bieten hat dann nur heraus damit. Einige wird es wundern. Aber letztendlich können wir hier am "Erfahrungs-Thread" doch wohl mit solchen Dingen umgehen oder !

      Wenn nicht hier wo dann ???

      Ich spreche hier aber von Empfehlungen welche fundamental begleitet werden meine Damen&Herren!! Und um bei den Worten von Herrn Besserwies zu bleiben bezüglich Fasching kann ich nur sagen:

      Wolle mer se rei lasse?

      Ja wir wollen, aber immer mit dem fundamentalen Background, welcher einem substanziellem Invest zugrunde liegen sollte !!

      Gute Nacht wünscht

      HM
      Avatar
      schrieb am 08.02.02 00:54:01
      Beitrag Nr. 274 ()
      wenn se jetz noch am überleschen sind, lieber herr motzki, ob se den juser bw reinlasse wolln...wa?

      da ham se aber nix verstande, woll? :D

      ein helau in den ruhrpott!

      gruss cabinda, aus dem nüchternen hambuisch ;)
      (trotzdem ernstgemeint)

      p.s. morgen gerne wieder content. den tagestiefs in dow & nasdaq nach zu urteilen besteht vorläufig keine grosse hoffnung auf einen bounce, damit rechnet nämlich jeder :D
      Avatar
      schrieb am 08.02.02 01:08:31
      Beitrag Nr. 275 ()
      @Hallo Cabinda

      Hier lässt niemand irgenwenn rein ;)

      Können wir das später klären? Wir haben mehr gemeinsam als Sie annehmen! Im Moment gehe ich davon aus das Sie einige Vorgange gänzglich falsch verstanden haben !!

      Aber ganz ernsthaft jetzt. Auf Dauer werden hier nur Mitglieder geduldet, welche Substanz nachweisen !!

      Ob wir dies beide erreichen ???

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 08.02.02 14:54:58
      Beitrag Nr. 276 ()
      @ Hallo Herr Motzki,

      da ich als Rheinländer z.Zt. "Zwangsurlaub" habe, kann ich mir die Märkte mal wieder was genauer anschauen.

      Mit ACG hatte mein Bauch zwar recht, aber was habe ich mit der Knete gemacht? Wie immer: Aktien gekauft die genauso verloren: Centrotec, Kontron, Umwelt- und Energiekontor, Telekom und sogar K+S.
      Es kam eigentlich wie immer. Wenn alle erwarten, daß es jetzt nur noch rauf gehen kann, gehts meistens noch viel tiefer.
      Aber ich meine heute einen Hoffnungsschimmer gesehen zu haben: Die Bären nehmen langsam überhand. Einer Umfrage zur folge sind 46& aller Teilnehmer der Meinung, daß es am Neuen Markt tiefer geht. Ich deute dies als gutes Zeichen.

      Alaaf und Helau sagt

      bsw
      Avatar
      schrieb am 08.02.02 15:50:11
      Beitrag Nr. 277 ()
      @Hallo BSW

      Sie beschreiben genau das Szenario, welches ich ein Stück weiter unten andeutete. Sobald Gewinne mitgenommen werden, weil man beim Bottom-Fishing erfolgreich war, ist höchste Vorsicht angesagt. Sie sind hier nicht alleine. Ist mir auch schon mehrmals geschehen. So what?

      Ich habe meine Schäfchen von ACG noch im trockenen. Und wo es liegt, da liegt es gut. Es ist immer wieder bewiesen, dass Sie sich auch über Kursschwankungen nach unten freuen können, immer vorausgesetzt Sie haben liquide Mittel und den einen oder anderen Wert, welchen Sie im Auge haben.

      Eines habe ich die letzten Jahre sehr sehr gut gelernt BSW. Wenn Sie Gewinne einlösen, machen Sie um Himmels willen eine schöpferische Pause bezüglich Investments. Das ist immer gut-ausschliesslich. Genau genommen geht es ja darum, dieses Gefühl unter Kontrolle zu bekommen etwas zu verpassen, wenn man jetzt nicht gleich das Geld wieder reinvestiert! Völliger Blödsinn. Börse gibt es Morgen auch noch. Und oft noch günstiger. Die Zeiten der Performance-Explosionen sind endgültig vorbei, von einigen Ausnahmen einmal abgesehen. Die meisten haben es nur noch nicht wirklich begriffen, leider!

      Auch Ihnen ein noch vergnügliches Wochenende BSW. Jetzt lassen Sie das glitschige Parkett einmal ein paar Tage beiseite und geniessen ein paar tolle närrische Tage! Börse is nächste Wochen auch noch da, ganz ganz sicher.

      Allaaff und Heellaauu ins Reinland ;)


      HM
      Avatar
      schrieb am 08.02.02 16:30:46
      Beitrag Nr. 278 ()
      @Hallo BSW

      Ein wenig nacharbeiten muss ich jetzt doch noch, da sonst Missverständnisse auftreten könnten. Hier haben sich einige Dinge ein wenig überschnitten. Mein Invest in ACG stand bei dem avisierten KZ von 5.70€ schon von vorne herein fest. Das wir hier so schnell landen könnten, kann schliesslich niemand genau berechnen. Nur weil ich weiter oben ausgestoppt wurde, bedeutet für mich nicht, dass ich jetzt die Finger von diesem Wert lasse. Im Gegenteil haben wir gerade bei unserer ACG die letzten Monate gesehen, das sich Traden lohnen kann.

      Und natürlich habe ich nach einigen Tagen der Überlegung jetzt nur einen "Teilbetrag" meiner liquiden Mittel investiert, welche aus dem letzten Deal über sind. Alles aufs mal mache ich nie wieder. Das endet meistens nicht gut. Einen zweiten oder gar dritten Fallschirm verleiht Ihnen mitunter doch ein wenig mehr Souveränität. Und die Reissleine (SL) habe ich natürlich auch in der Hand. Eigentlich wollte ich mit diesem Titel Long gehen, aber SL setze ich jetzt immer. Ganz ohne hat keinen Sinn, wenn Sie arbeiten müssen. Dann sind Überraschungen vorprogrammiert!

      Und je nach Situation ist es schon erwähnenswert, relativ schnell, einen Teil seiner flüssig gemachten Mittel wieder einzusetzen. Aber nicht am selben Tag wie ich es früher oft machte. Zwischen 2-7Tagen sollten Sie zumindest Ihr Mütchen abkühlen lassen. Dann haben Sie auch einen freieren Kopf und handeln nicht mit einem Anteil an Panik. Anders kann ich es nicht nennen, wenn jemand immer gleich alles auf das nächste Pferd setzen möchte oder ;)

      kind regards

      HM
      Avatar
      schrieb am 08.02.02 16:35:12
      Beitrag Nr. 279 ()
      Hier ein Posting von Herrn HappyInvestor, welches leider im falschen Thread landete. Ich stelle es seine Erlaubnis voraussetzend einmal hier rein!

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Hallo Herr Motzki

      Ich bin eigentlich nicht in diesen Threads mit Namen `Erfahrung ...` zu hause und bin rein zufällig auf Sie gestossen. Aber da ich aufgerufen wurde, werde ich gerne meine Meinung betreffend `Erfahrung` zum Besten geben:

      Ich fahre seit vielen Jahren ein und dieselbe Strategie und werde diese nicht aufgeben, nur weil ich zwei Jahre mit Verlust zu verbuchen habe:

      1) Ich versuche, eine durchschnittliche Performance von 10-15% p.a. zu erreichen. Ein höheres Ziel ist meiner Meinung nach auf Dauer nicht erreichbar.

      2) Keine Schulden, resp. keine Aktien auf Kredit (es gibt nichts im Leben, das man unbedingt und gerade jetzt besitzen müsste. Durch einen Kredit verkauft man seine zukünftige Zeit, in welcher man die Leistung zu erbringen hat, um den Kredit + Zinsen wieder zurückzuzahlen).

      3) Keine Optionen, resp. keine Geschäfte mit einem Aspekt `Zeit` (Ich verkaufe nicht den grössten Luxus im Leben für eine Spekulation: die `Zeit` ).

      4) Diversifiziertes Portfolio mit ~20 - 25 Einzeltitel.

      5) Ich kaufe Aktien aus fundamentalen Gründen und verkaufe diese ebenfalls wenn sich fundamental etwas ins Negative ändert (z.B. meine Tyco-Position habe ich nach dem 180°-Strategiewechsel des Management sofort aufgelöst)

      6) Ich bin kein LTB&H-Anleger, sondern eher ein LTFI (long term fully invested)

      7) Praktisch 100% Aktien, keine anderen Investments.

      Meine 10 grössten Positionen sind z.Z. MDT, GE, AIG, MAT, QCOM, MCDT, PFE, NTAB, KRB und SYK.

      Ich konnte mir in den letzten Monaten nominell `unanständig` viele High-Tech-Aktien zu `Ausverkaufspreisen` leisten und ich spekuliere auf einen Nasdaq 2`500-2`800. Sollte diese Spekulation innerhalb der nächsten 2 Jahre eintreffen, würde ich für meine Verhältnisse bei diesen Werten mit hohem Betafaktor einen Riesengewinn einfahren und dann wäre der Zeitpunkt gekommen, diese Aktien in mehr konservative Anlagen umzuschichten.

      Soviel zu mir und meiner bescheidenen Strategie ...

      Viel Erfolg wünscht Euch allen

      HI
      Avatar
      schrieb am 08.02.02 18:06:34
      Beitrag Nr. 280 ()
      @ Hallo Herr Motzki,

      ich habe Sie schon richtig verstanden. Danke für den Tip. Ich werde ich Zukunft warten. Diesen Fehler habe ich schon öfters gemacht, wie ich mich erinnern kann.

      Bei ACG bleibe ich auch dran, aber ich denke mal, daß wir nochmal die ~5 sehen könnten. Werde also auf jeden Fall noch die 5,50 abwarten. Wenn nicht, verpasse ich lediglich die Anfangsgewinne, macht dann aber auch nicht so viel.
      Bei Kontron muß ich zugeben, werde ich allerdings nervös. 10% ist hart am Rande bei meiner S/L-Strategie.

      Schönen Abend noch

      bsw
      Avatar
      schrieb am 08.02.02 21:11:13
      Beitrag Nr. 281 ()
      @ Hallo Herr Motzki,

      ich muß leider zu meiner schande gestehen. Das ich auch zu den Anlegern gehöre die Ihre freien Mittel sofort wieder einsetzen. Worüber ich mich dann oft geärgert habe, aber auch oft gefreut habe. Ist wahrscheinlich mein Zockerblut. Trotzdem werde ich Versuchen, mal Ihren Tip zu beherzigen und mein in wallung geratenes Blut ein wenig zu kühlen, bevor ich mein Geld reinvestiere!

      Was ich auch jedem Anleger empfehlen möchte ist, sich nach einem besonders gut gelungen Trade/Spekulation zu belohnen. Ich empfinde es als enorm wichtig und motivierend sich emotional zu belohenen! Ob das ein "besonderes" Essen oder ein Musicalabend mit meinem Frauchen ist oder ob ich mir dann mal ein Geschenk "leiste" was ich mir schon immer mal für Sie "leisten" wollte. Vielleicht bin ich ein Egoist, aber mir ist es wichtig, wenn ich mich über eine gelunge Spekulation freue auch andere an meiner Freude teilhaben. Vielleicht will ich Sie ja auch nur entschädigen, für meine nicht immer gute Stimmung, wenn mal eine Spekualtion/Trade/Zock in die Hose ging. Und eine Entschädigung ist wohl das mindeste was mein Frauchen, für meine nicht immer gute Stimmung, verdient hat!

      Ich liebe Sie


      In diesem Sinne

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 09.02.02 00:40:44
      Beitrag Nr. 282 ()
      so, da ja wochenende ist, schreib ich nun auch mal brav meinen schulaufsatz :D

      @h.m.
      `auf dauer werden hier nur mitglieder geduldet, die substanz nachweisen. ob wir dies beide erreichen???`
      das wage ich zu bezweifeln ;). allerdings scheinst du dich im board nicht sehr gut auszukennen, sonst würdest du mir die frage nicht stellen.

      `die stimmung ist im eimer`? - na ja, der vxn ist jedenfalls noch fast am boden.

      bezogen auf empfehlungen: `wolle mer se rei lasse?` - `ja, wir wollen, aber immer mit dem fundamentalen background, welcher einem substanziellen invest zugrunde liegen sollte!!`

      dieser dein satz war für mich der stein des anstosses, weshalb ich fragte, ob du den user bw jetzt nicht mehr dabei haben willst... war natürlich etwas ironisch gemeint, und du hast das missverstanden, ist aber für mich im kern der sache nach wie vor richtig gedacht von mir: bw hat genau beschrieben, dass es auch andere strategien gibt, wonach man aktien auch ohne fundamentalanalyse erfolgreich handeln kann.

      ansosnten bleibe ich beim `du`, weil mir das `sie` hier im board einfach künstlich vorkommt.

      `die wirklich guten werte werden immer laufen`. sehr gewagte behauptung. z.b. coca cola mag ja einen schönen langjährigen aufwärtstrend haben, aber wenn die verschuldungsblase einmal platzt, dann ist der auch dahin. da wird nun seit zehn jahren super-hausse gespielt (hausse seit 70 jahren) - und @bw, du hast schon darauf hingewiesen - ein kondratieff-zyklus geht zu ende - wer sagt denn, dass wir nicht mindestens wieder zehn jahre brauchen, um die übertreibung der eingepreisten wachstumsphantasie in den kursen wieder abzubauen? irgendwann ist jedes märchen mal zu ende, drum beginnen sie ja alle mit `es war einmal`.

      `nun schwebt der schatten von enron also über allen shares. einfach lächerlich. wer klug ist, wird versuchen, diese situation auszunutzen, um die perlen zu sammeln und den schweinen zu lassen, was ihnen zusteht (hihi...)`

      kurzfristig mag diese spekulation aufgehen, und überverkauft sind die märkte auch. aber, und da muss ich dir, @biotron, völlig zustimmen, man sollte die diskussion genauestens verfolgen, das könnte in der tat `ein ganz heisses ding [sein], was jederzeit aus dem ruder laufen kann.`

      zu dem zitat von @bw,`am besten ist für mich immer das mit der bestechenden logik in diesem zusammenhang :D` - hast du, h.m., m.e. falsch verstanden. aber wer weiss, ich ja vielleicht auch? ich hab das bezogen auf den artikel zu den bilanzierungspraktiken, und zwar dort vor allem auf den absatz `goodwill bleibt brisant` - der verzicht auf goodwill-abschreibungen werde das kgv senken, mehr noch auf den satz der bank vontobel, die bereits prognostiziert hat, `dass aktien-kennzahlen wie das kurs-gewinn-verhältnis aus genau diesem grund künftig an bedeutung verlieren werden.`

      blanker unsinn meiner meinung nach, das wollen uns die banken und übrigens auch mr greenspan gerne erzählen. siehe dazu auch folgenden artikel zum thema enronitis:


      By Robert Marcin
      Special to TheStreet.com
      02/07/2002 04:23 PM EST


      I simply can`t believe my eyes and ears! The latest nonsense circulating in the financial press states that lancing the Enron boil will be good for stock valuations. What a crock!

      Larry Kudlow first made this contention on CNBC`s "America Now" program a few weeks ago. Kudlow is the quintessential financial-media Pollyanna. He finds the stock market`s silver lining in every negative market event, every fundamental problem and every scandal.


      Next, a Jan. 30 article in The Wall Street Journal cited the same rubbish coming from Federal Reserve Chairman Alan Greenspan`s mouth. In the same article, Sen. Jon Corzine (D., N.J.) contends that accounting concerns could lower stock valuations and raise the cost of capital for U.S. companies.


      Give Investors Some Credit
      What? The exposure of massive, nefarious accounting fraud in the U.S. financial-reporting system will result in higher valuations?! Give U.S. investors a break. They might be greedy and gullible, but they are not stone-cold stupid. If Greenspan really believes this nonsense, we should pray for him and hire a headhunter. If he just said it to calm the equity markets, shame on him. We do not pay him to do that.

      The argument Kudlow and Greenspan make sounds like a major case of denial to me. We excoriate the Japanese for their unwillingness to confront the imbalances in their country`s financial system, yet we ignore our own!

      Do not kid yourself. This Enron crisis is huge. Not because of the wealth that Enron destroyed, but rather because of the repercussions it will have on the financial reporting system. Greenspan and Kudlow contend that stock valuations should improve because companies will be forced to report honest income statements. But here`s the way I see it:

      All the "wink-wink" accounting tricks that most companies use to inflate reported profits will be gone: "big-bath" and acquisition charges fed back into income; pension profits; unrecognized option expense; inventory write-offs fed back into profits; special-purpose-entity profits; off balance sheet liabilities; recurring and nonrecurring charge-offs; bogus revenue recognition; and "pro-rata, pro forma, operating profits."
      (aus: www.thestreet.com)

      @biotron,
      zu deiner positiven einschätzung europäischer aktien - du meinst also, es gäbe hier keine bilanzierungsprobleme?? das wird sich noch zeigen. am neuen markt gab/gibt es sie auf jeden fall... wie weit die standardwerte betroffen sein könnten, deutet folgender artikel aus der `welt` vom 2.2.02 an - hier nur ein auszug:

      >Die Unruhe ist berechtigt: „Der Verschuldungsgrad vieler europäischer Unternehmen ist längst
      ausgereizt“, warnt George Hodgson, Stratege von ABN Amro. Viele Unternehmen säßen in einer
      „Schuldenfalle“. Ihnen drohe keine Pleite, aber sie seien in ihrer Bewegungsfreiheit massiv
      eingeschränkt. Dies drücke die Aktien- und Anleihekurse. In einer von ihm verfassten Studie über die
      Bilanzsituation der 300 größten europäischen Unternehmen rangieren unter den 20 schwächsten fünf
      namhafte deutsche Konzerne. Der Bilanz der Deutschen Telekom gibt er die schlechtesten Noten.
      Volkswagen folgt auf Rang zwei, Daimler-Chrysler und Lufthansa belegen die Negativplätze fünf und
      sechs. Metro liegt auf Rang zwölf. Wenn die Bilanz ausgereizt ist, können schon kleine Anlässe
      Anleihen auf Tauchstation schicken: Die Telekom-Anleihe knickte um zwei Prozent ein, seit sich ein
      Veto der Kartellbehörden gegen die Übernahme des Kabelnetzes durch Liberty abzeichnete.

      ... Und Abstufungen können sogar geradewegs in den Untergang führen. Denn oftmals sind
      Bankkredite mit Bonitätseinstufungen unmittelbar verknüpft. Sinkt das Rating, müssen die Kredite
      sofort zurückgezahlt werden. Enron stürzte wie ein Kartenhaus zusammen, als die Kreditwürdigkeit
      gesenkt wurde. Anleger sollten deshalb bei Engagements in riskante Anleihen auf eine solche
      Verknüpfung achten. Eine grundlegende Verbesserung der Situation auf dem
      Unternehmens-Bondmarkt erwarten Analysten erst gegen Ende des ersten Quartals.

      tja, ob es wirklich weitere zinssenkungen geben wird? in u.s.a könnte das ende schon erreicht sein. in europa muss man wohl man abwarten, ob der inflationsschub nach der euro-einführung kurzfristiger natur ist oder sich fortsetzt. wenn bush seine truppen in den irak schickt und der ölpreis wieder steigt...hm, alles reine spekulation.

      zum dessert noch ein schönes schmankerl, eine wochenendlektüre, in der eigentlich fast alles enthalten ist, was hier in letzter zeit diskutiert wurde - wie entziehe ich mich einerseits einer pessimistischen marktstimmung, wenn handeln angesagt wäre, wann halte ich mich besser raus (cash halten), weil vielleicht noch was nachkommt?, wie gehe ich mit dem trend, vor allem, wie erkenne ich ihn? (und wer sich partout dagegenstemmen will, der findet vielleicht auch was ;) :


      By Steven Hendlin, Ph.D.
      Special to TheStreet.com
      02/06/2002 07:22 AM EST

      Water is one essence: drunk by a cow it becomes milk, drunk by a snake it becomes poison. -- Zen koan

      (schönes sprichwort, nicht wahr, passt doch gut zur liquiditätshausse :D )


      Dr. Hendlin, I`ve been following your excellent articles for some time. Can you explain something regarding human behavior? Are we conditioned to be negative and then have to reprogram ourselves to be positive? I ask this only because I have noticed that negative and ominous news appears to have more of an impact on people than positive news. This obviously has ramifications for trading. --

      AMS Shrink Rap: In answering, first I want to use a wide-angle lens to discuss negativity and where it comes from. Then I`ll zoom in and provide some tips on how to cope with doom and gloom when trading.

      First, let me point out that there is nothing in our mental development that necessarily makes us more negative than positive in our thinking about ourselves or our possibilities for the future. Nor is there any social conditioning that necessarily favors negativity in our view of others and the world. There are, however, individual differences in the coping styles of children that may push them toward a pervasive negativity about themselves and their chances in life.

      As adults, unrelenting negativity accompanies what is called learned helplessness, or the resignation that results from seeing that one`s repeated efforts to effect change in one`s life are ineffective. Less severely, a persistent negativity in one`s attitude and worldview definitely will affect one`s projections about the future, including views on the direction of the market.

      This is why I`ve previously suggested trying to decipher a commentator`s worldview when listening to his or her market analysis.

      Critical Thinking and "Spin"

      It`s important, though, to distinguish between negativity and the development of good, critical thinking. To question media news interpretations, as well as the solutions offered to us by experts, is sensible, prudent and a sign of mental maturity and independent thinking. Our use of critical thinking does not have to make us negative in outlook. It is simply a high-level cognitive skill developed to help reality-test the world around us.

      In particular, the notion of "spin," or interpretation of events to fit one`s motives, is taken as a given in personal relationships, advertising, "damage control" in the corporate world, the equity markets and the news media. We learn through experience that we must have a skeptical and questioning attitude toward whatever spin is presented to us, or we risk receiving only a partial and biased picture.

      Negotiating Negative News and Market Instability

      But if you find yourself being overly pessimistic as a result of the media`s emphasis on negative news, here are some ways to balance your thinking as it applies to your trading:

      Use your "mute" button liberally. Take a hiatus from reading or listening to the same stories over and over again. Know what your tolerance is before the negativity becomes too depressing and unduly affects your trading decisions.

      Guard against compulsively being sucked in by the intrigue. You don`t need to know every detail of hot news stories. Not only will you maintain a better perspective and sleep better, but your trading will not suffer if you refuse to know or care about every excruciating, sleazy development of "The Ongoing Saga of the Rich and Powerful."

      Neutralize the negative by consciously seeking out positive news on a different topic. It is too easy to see things only from the negative side when this is primarily what we allow ourselves to be bombarded with.

      Be cautious in trading on negative news. Often the full impact of negativity is not felt in a stock until the full story is revealed. Don`t fool yourself into believing that "all the bad news is already built into the price." This is a delusion that leads to calamity, as you can`t possibly know how investors will continue to punish a stock for a bad story that turns worse.

      When the market is telling you to be careful and get out of the way, don`t try to be a hero. Only the most nimble of traders have any business coming into the market when a wholesale slaughter is taking place and "Enronitis" is spreading faster than the flu. You will only know the worst has occurred when the market calms down for a period of weeks. In the meantime, pay attention to the message and get out of the way.

      If you are not comfortable going short, keep your powder dry by holding a lot of cash. This is something that almost no one emphasizes enough. Stay in touch with your fear so that any greedy thoughts of jumping in and swimming against the tide are contained. Don`t be persuaded by anyone to commit money to a market that is too unstable and far too risky.

      Last but not least, don`t fall prey to the recency effect. Studies show that people tend to best remember and bias their present attitude toward what has happened most recently in their lives. If what is most recent for us is fear, insecurity and negativity about the future, what the media focus on will be a reflection of this. This, of course, will also influence our market sentiment and trading behavior. Awareness of this recency effect allows us to make conscious allowance for it in our thinking and outlook.

      mit diesem statement zum thema selektive wahrnehmung verabschiede ich mich ins wochenende und wünsch euch auch ein schönes

      grüsse
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 09.02.02 06:56:31
      Beitrag Nr. 283 ()
      @ Hi cabinda,

      hälst du mich für dumm oder naiv? Aber dir sei vergeben, nicht immer nur quer lesen, auch mal zwischen den Zeilen.

      Weswegen habe ich wohl auch dieses in dem entsprechenden Posting geschrieben?

      "[Oh mein Gott! Die haben ja Ihre Bilanz gefälscht/geschönt/getrickst. Als ob das was neues wäre! Das wurde/wird schon immer gemacht und dies wird es auch in Zukunft in der ein oder anderen Form immer geben! Oder was war mit der guten alten Metallgesellschaft, Holzmann, EM-TV usw.] "

      Die meisten Bilanzen stammen doch von den Gebrüdern Grimm, selbiges gilt natürlich auch für Staistiken!

      Ich sehe den ganzen Quatsch, aber als nicht so kritisch an, denn keiner der großen Spieler (Regierungen/Notenbanken/Banken/Unternehmen sowie größtenteils die Medien) haben ein Interesse daran das uns die Scheisse um die Ohren fliegt!

      Das System ist doch so schön einfach. Man gibt Lieschen Müller und Otto Normal ein wenig Brot und Spiele, die gehen dann auch schön Malochen und finden das auch noch Klasse! Falls Lieschen Müller und Otto Normal, mal ein wenig zuviel Kohle haben, inzeniert man einen schönen kleinen Hype.Dann setzt bei Lieschen Müller und Otto Normal entgültig der Verstand aus und rassiert die dann auf die schnelle ab!

      Vorteile dieses Systems:

      1. Es erhält die Hoffnung aufrecht, genauso wie unser gutes altes Lotto, das man doch aus dieser Tretmühle (Hamsterrad) rauskommen könnte.
      2. Wenn dann Lieschen Müller und Otto Normal diese Hoffnung geschöpft haben, killt man diese Hoffnung und rassiert Sie ab!

      Danach sind Sie wieder richtig schön Handzahm und haben Ihren Platz "erkannt" und schätzen gelernt!

      Das gute alte Spiel um jemanden in Abhänigkeit zu halten. Hoffnung geben/Hoffnung nehmen.

      That`s all

      Danke für die Intressanten Artikel, die kannte ich noch nicht.

      Hatte die letzten Tage viel mit meinen DLog zu tun (Mußte mal das Ding vom Hübner/Gumrich abchecken.) Falls es dich interessiert wie ich/mein Kopf tickt, kannst du dir mal meine Postings (Vorsicht ne Menge) im DLog Threat D.Logistics - Zahlen Fakten Beweise Anschuldigungen ab 447 anschauen.

      Ich poste in der Regel wenig und dann auch nur meistens in 2-3 Threats wo ich glaube das es nicht ganz umsonst ist. (Perlen und Säue). Desweiteren habe ich Aufgrund meiner Krankheit ein wenig langeweile. Wobei wenn, wir gerade bei dem Thema sind. In der Zeit vom 24.02.02 (Ich weis Sonntag, schmeckt mir auch nicht aber was mut dat mut, wie wir zugezogenen hier so sagen) bis vorrausichtlich so Anfang/Mitte März werde ich hier "passiv" agieren.

      Ich wünsche euch allen ein erholsames und geruhsames Wochende

      und past auf, das euch im laufe der nächsten 1/2 Wochen nicht ne Rally überrollt. Ich habe da so ein Gefühl, das da was im Bush ist! Wär mal wieder an der Zeit ein paar Leminge zu rassieren!

      In diesem Sinne

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 10.02.02 17:18:10
      Beitrag Nr. 284 ()
      Hallo Herr Motzki,

      nach der Rückkehr aus dem Urlaub, musste ich feststellen, daß Ihr Thread " Kontron-Chancen und Risiken " gesperrt wurde. Ich kann nich verstehen, Warum der Beste Kontro-Thread gesperrt wurde. Könnten Sie mir die Hintergründe dieser Sperrung erläutern.

      Gruß hardyman
      Avatar
      schrieb am 10.02.02 21:28:45
      Beitrag Nr. 285 ()
      @Hallo Cabinda

      Leider bin ich heute erst nach langem Wochenende nach Hause gekommen und kann nicht ausführlicher schreiben. Hoffe jedoch irgendwann im laufe der Woche darauf zurück zu kommen. Einige letzte Worte zu diesem Thema. Und dann könnten wir uns, wenn möglich, aufs wesentliche konzentrieren.

      Jede Meinung ist willkommen.

      Aber an einem Thread wie diesem können wir schon erwarten, dass derjenige, welcher einen bestimmten Wert empfiehlt, auch sagt warum. Diese ganze Strong Buy - Strong Sell-Jauche ist hier unnötig. Und einige Postings weiter vorne habe ich ausdrücklich Herrn BW ausgerichtet, das ich seine Beiträge gelungen und interessant (unterhaltsam) finde. Und was ich sage meine ich sprichwörtlich.

      Was ich von jedem hier erwarte ist, das jederman/frau eine Meinung, welche er nicht vertreten kann kritisiert, aber in einem angemessenen Ton. Selbst wenn Sie Recht haben, werden Sie niemanden mit Ihrer Botschaft erreichen, wenn Sie nicht adäquat übermittelt wird. Und dann frage ich mich nach dem Sinn, wenn Ihnen niemand zuhören möchte, weil er sich beleidigt fühlt? Hier soll überzeugt werden und nicht andere mit eigenen Meinungen oder mehr Erfahrung überrollt werden.

      Im W.O-Forum kenne ich mich doch sehr leidlich aus. Aber Sie haben Recht. Ich habe noch keine anderen Beiträge von Ihnen lesen können. Wo sind Sie eigentlich so zuhause? Würde ich gerne einmal reinschauen wenn ich wieder die Zeit dazu habe. Ich bin mir sicher dass wir uns hier alle schön zusammen raufen. Jemand der Erfahrung und auch die richtige Reife hat wird aufnahmefähige und interessierte User immer überzeugen. Alles andere ergäbe keinen Sinn hier.

      Es geht hier nicht ausschliesslich um Performance, sondern auch um Psychologie im weitesten Sinne.

      Und wer Börse begreifen möchte muss erst lernen sein eigenes und vor allem das Verhalten des Marktes einschätzen zu können. Das beste Wissen von Einzelwerten können Sie in die Mülltonne hauen, wenn Sie nicht verstehen wo der derm Wert zugrunde liegende Sektor, oder der Gesamtmarkt gerade hin möchte! Oder sehen Sie dies anders?

      Ich hoffe doch dass wir noch das eine oder andere hier näher erörtern können Cabinda. Bis dahin wünsche ich Ihnen und allen anderen einen schönen Wochenauftakt und verbleibe wie immer

      Mit freundlichen Grüssen

      HM
      Avatar
      schrieb am 10.02.02 21:59:57
      Beitrag Nr. 286 ()
      @Guten Abend Hardyman

      Ich selbst habe ihn dichtmachen lassen, da er von einigen Kennern der Börsenszene als Müllhalde missbraucht wurde. Und auch einen weiteren substanziellen Thread bestimmter Defätisten habe ich dicht machen lassen. Wird wohl nicht der letzten gewesen sein.

      Ihnen eine noch schöne Woche wünscht ;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 10.02.02 23:02:00
      Beitrag Nr. 287 ()
      @biotron
      verstanden hab ich dich schon, und für naiv halte ich dich nicht, wo steht denn das ?? ich habe nur versucht, aus meiner perspektive dagegenzuhalten bzw. sie darzustellen.

      dein bauchgefühl mit der rally könnte nicht so verkehrt sein - ich habe ähnliches woanders geschrieben. aber ich bin nicht eben stolz darauf (vorsichtshalber: das unterstelle ich dir auch nicht ;)). a. lassen überverkaufte märkte und b. die überraschungs-schluss-rally in u.s.a. am freitag kaum einen anderen schluss zu als den, dass *man* den zeitpunkt für gekommen hält, das blatt sich wieder wenden zu lassen...


      @h.m.

      `und dann könnten wir uns, wenn möglich, auf das wesentliche konzentrieren.`
      was für ein seltsamer satz. ich versuche hier dauernd, `wesentliches` zu beizutragen, auch wenn es kurz ist (wohin geht der trend, welche strategie hat sich als lukrativ erwiesen, wie kann man mit fehlern, mit der eigenen psyche beim traden umgehen), na, ist vielleicht nicht viel, aber jedenfalls schreibe ich doch meine eigene meinung, zum markt und was man mit ihm anstellen könnte. die anderen tun es auch. aber was ist denn an deinen letzten beiträgen wirklich substanziell? du schreibst im grunde genommen alle paar tage ein neues eingangsposting (`worum geht es hier` und `wir wollen alle freundlich sein`) ;) :).

      also ich habe nix gegen einen gepflegten diskussionsstil, aber der schmusekurs sollte denn auch die eigentliche aussage nicht völlig verwässern. wenn ich mich neulich mal im ton vergriffen haben sollte - ich weiss allerdings nicht wo :confused: - dann tut es mir leid.

      jedenfalls habe ich im letzten beitrag doch einige argumente aufgegriffen und zitiert beantwortet, also mal nicht quergelesen ;) - dazu kommt aber nicht viel, ihr fühlt euch nur auf den schlips getreten. damit du nicht noch einen thread sperren lassen musst (würde ich übrigens nie tun - schliessen und einen neuen aufmachen reicht meistens, oder störer ignorieren, wenn die restlichen threadmitglieder sich einig sind), werde ich dann lieber hier nicht mehr posten. feiert man schön weiter `friede, freude, eierkuchen`, denn alles ist so billig ;).

      grüsse
      cabinda

      p.s. an @h.m., es gibt eine user-info, einfach oben auf das `i` neben dem namen des posters klicken.
      Avatar
      schrieb am 11.02.02 16:10:16
      Beitrag Nr. 288 ()
      @ Hi cabinda,

      ich hoffe deine Ankündigung in #287 erweist sich als leere Drohung (Schuß vor den Bug) und nicht als Versprechen. Ich würde ungern auf deine Postings verzichten und dieses als Verlust empfinden!

      Da du nur "naiv" (Was du nirgends behauptet hast, genauso wenig wie dumm, falls ich mich richtig erinnere..) in Abrede gestellt hast, darf ich wohl davon ausgehen das du mich nur für "dumm" hälst? Thanks!

      Ich möchte auf ein paar Punkte deines Postings #287 eingehen.

      Ich stimme mit dir darin überein, das die Intention dieses Treads nicht die selbst Beweihräucherung ("Friede,Freude,Eierkuchen; alles ist so billig" ) sein kann und sein darf! Auch wenn wir alle (du,ich) manchmal Mimosen sind und unsere Eitelkeiten pflegen! ( "es gibt eine user-info, einfach oben auf das `i` neben dem namen des posters klicken" ) Vorallem möchte nochmals deine Aussage "der schmusekurs sollte denn auch die eigentliche aussage nicht völlig verwässern." Betonnen und Unterstreichen! Denn manchmal sollte/muß über die Sache hart und kontrovers diskutiert werden! Wobei selbstverständlich ein gepflegter diskussionsstil nicht auf der Strecke bleiben sollte/muß. Ich kann nur für mich feststellen, das dir in diesem Punkt, keinerlei versäumnisse vorzuwerfen sind!

      Desweiteren teile ich deine Meinung, das dieser Thread nicht im Luftleeren Raum (ohne akt. Marktbetrachtungen und Einschätzungen) stehen sollte. Denn jede diskussion über Strategien an der Börse, ist mehr oder weniger sinnlos wenn nicht auch über die akt.Marktsituationen und Marktveränderungen diskutiert wird. Auch wenn dies nicht unbedingt die primäre Intention (Trader A diskutiert mit Trade B, wie siehst du denn Markt?) dieses Threads ist und sein sollte. So sollte/muß dies trotzdem ein wesentlicher Bestandteil sein! Besonders in Zeiten -wie momentan, zumindest in meinen Augen- wo fundamentale und tiefgreifende Veränderungen im Markt stattfinden!

      Um gleich deinen Punkt mit "Stolz" und Marktvorhersagen aufzugreifen. Das was du mir da unterstellst ist, zum Glück, richtig. Auch wenn ich es oft als befriedigend empfinde mit meiner Markteischätzung "richtig" zu liegen und ich es als unbefriedigend empfinde "falsch" zu liegen. Bin ich nicht Stolz -Nur sehr froh darüber!- darauf, ein kleinwenig öfters "richtig" als "falsch" zu liegen. Auch wenn ich in letzter Zeit etwas daneben liege, aber das hat sich in der Vergangenheit immer wieder gegeben, weswegen ich auch erwarte das sich dies auch wieder legen wird.

      Zum Abschluß möchte ich noch kurz dein Statement "dass *man* den zeitpunkt für gekommen hält, das blatt sich wieder wenden zu lassen..." aufgreifen. Ich glaube das dem so ist! Für mich sah und sieht der "Downmove" der letzten Wochen sehr "künstlich" aus. Als ob da gewisse nervöse Marktteilnehmer auf der long Seite aus dem Markt gedrängt und auf der Short Seite in den Markt gelockt werden sollen! Irgendwie sieht für mich das doch recht künstlich aus. Besonders wenn ich mir so das Verhalten des Nasdaq Futres Intraday betrachte und der upmove am Freitag erinnert mich doch stark an den downmove vor ungefähr 4 Wochen. Ich habe den Eindruck das in den letzten Wochen ein paar Future spielchen laufen.
      Außerdem vermisse ich eine gewisse "nervosität" im Markt. Was mich doch in Anbetracht der Kursverluste vom letzten Top (Dax ca. 500 ;Nemax ca. 300, Dow ca. 500 und Nasdaq100 ca. 300 Pkt.) zu gewissen Überlegungen führt. Wie z.B: Ob nicht doch "fundamentale und tiefgreifende Veränderungen im Markt stattfinden!". Denn irgendwie fehlt/vermisse ich die Nervosität im Markt.(Irgendwie war das letztes Jahr anders.) Ganz abgesehen von den Veränderungen im fundamentalen Wirtschtlichen Umfeld.

      Grüße

      Biotron

      Ps: Kennt einer von euch ein paar gute Seiten, wo ich mich über Kredite in Fremdwährungen (US-$) schlau machen kann? Da ich am Überlegen bin über diesen Weg im Euro long und US-$ short zu gehen. Habe bis jetzt noch keine Ahnung von der Materie und möchte mich ganz gern mal "Schlau" machen. Thanks.
      Avatar
      schrieb am 11.02.02 16:24:25
      Beitrag Nr. 289 ()
      Hi all,

      um meine Ansicht/Aussage "fundamentale und tiefgreifende Veränderungen im Markt stattfinden!". Nochmals etwas zu Verdeutlichen/Unterstreichen möchte ich kurz etwas aus einem anderen Thread hier reinstellen.


      Datum: 11.02. 10:36 Earningsprognosen erreichen Umkehrpunkt


      51 Prozent der Analysten hat Ertragsprognosen in der Woche vom 25. Januar erhöht. Dies berichtet Thomson Financial/First Call. Damit übersteigt die Zahl der bullishen Analystenprognosen die Zahl der Pessimistischen zum ersten Mal seit November 2000.

      "Ich denke der Markt hat alle Zutaten, dass er auf ein weit höheres Niveau ansteigen kann," so Ned Riley, leitender Investmentstratege von State Street Global Advisors. "Auf fundamentaler und konjunktureller Ebene hat sich die Nachrichtenlage aufgehellt. Es scheint so, als wären wir schlechtestenfalls auf einem schwachen Erholungskurs."

      Bessere Ertragszahlen der Unternehmen könnten irgendwann in diesem Jahr wieder gemeldet werden, so die Prognose von First Call. Die Earnings sind im Jahr 2001 um 17.1 Prozent eingebrochen, sollte das erste Quartal erneut negativ ausfallen, so wäre dies der erste Zeitraum seit der Rezession im Jahr 1970, wo die Erträge der Unternehmen in fünf Quartalen in Folge rückläufig waren.

      Mehr als 80 Prozent der Unternehmen im S&P 500 haben bisher ihre Quartalszahlen präsentiert. In den nächsten Tagen werden noch weitere namhafte Unternehmen wie Applied Materials, MetLife, Network Appliance, Brocade Communications Systems, Viacom und Analog Devices erwartet.

      © Godmode-Trader.de

      Völker hörret die Signale!

      In diesem Sinne

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 11.02.02 17:01:00
      Beitrag Nr. 290 ()
      @Hallo Cabinda :)

      Haben Sie nicht das Geführ hier geht jetzt einiges durcheinander? Ich kann mir nicht helfen, aber hin und wieder sprechen wir aneinander vorbei? Diesen Satz von Friede-Freude-Eierkuchen habe ich zumindest hier nie behautet. Und auch Ihre Anspielung von wegen "aufs wesentliche" ist von Ihnen falsch verstanden worden. Und extra für Sie habe ich betont, dass ich beruflich mehr als eingebunden bin und somit ist es mir jedenfalls momentan nicht möglich, wirklich substanzielle Beiträge hier reinzustellen.

      Und mal ganz im Ernst jetzt mein/e gute/r Cabinda. Ich würde niemals auf die Idee kommen einen Thread, welcher diesen Namen verdient, sperren zu lassen. Wenn Sie nämlich wüssten, welche ich dicht gemacht hatte, dann müssten Sie mir jedenfalls zustimmen, das sich endlich jemand dazu entschlossen hatte, diesen unsäglichen Müll voller Lügen und Beleidigungen zu canceln. Ganz davon abgesehen war einer davon mein eigener, der mich monatelange Arbeit an Recherche gekostet hatte. Wenn hier jemand etwas verloren hat, dann in erster Linie ich und User welche wirkliche Informationen über eine bestimmte AG haben wollten!

      Und eine Anspielung, hier würden Foren gesperrt, nur weil dem Initiator die Richtung nicht gefällt, ist völlig überflüssig, und an den Haaren herbei gezogen. Wenn ich einen Thread dichtmache hat dies ausreichende Gründe. So manche User von diesen Foren können froh sein dass W.O und mir nicht die wirklichen Namen bekannt sind, ansonsten hätten sie allen ernstes eine Strafanzeigen am Hals (ich spreche jetzt aber von den alten KBC-Threads).

      Diesen Sache von wegen Toleranz können Sie glattweg vergessen, wenn hier laufend nur User persönlich angegriffen werden. Sie können mir ja einmal Ihre persönliche Meinung über Kleinstkinder wie fockewulf, turbocharlotte,usw.. posten, welche ausschliesslich im Sinn haben Threads zuzumüllen, bis niemand mehr darin schreiben möchte. Ich glaube kaum dass Sie der Meinung sind diese Beiträge würde auch nur ein einziger Mensch vermissen oder gar brauchen! Das ist einfach nur Müll und nix weiter!

      Davon abgesehen. Was substanziell ist bestimmen hier nicht einzelne, auch Motzki nicht. Was ist dies auch schon? Mit substanziell meine ich, dass jemand wenigstens versucht seine Meinung zu begründen und nicht einfach Strong Buy schreit. Ich weiss wie ich Informationen über Sie bekomme Cabinda ;) ! Glauben Sie denn allen Ernstes ich kenne mich hier bei W.O nicht aus? Für mich ist wichtig was Sie jetzt und hier schreiben, und nicht welche Beiträge Sie die letzten Jahre hier reingestellt hatten. Ich darf Sie ausserdem daran erinnern dass ich praktisch eine zeitlang klinken geputzt habe, um anderen und gerade andersdenkende hierher zu bekommen.

      Warum sollte gerade ich dann jemanden raushaben wollen? Ich bin doch froh dass ich Forumsmitglieder wie BW,Biotron,BSW, und Sie hier habe. Und natürlich können Sie mich hinterfragen oder kritisieren Cabinda. Ich bitte sogar darum. Aber wir sollten beide dazu übergehen manche dinge nicht so hoch zu hängen. Letztendlich wollen wir doch hier über den Aktienmarkt schwadronieren und nicht überwiegen über Charakter-Eigenschaften bestimmter User. Und ich bin mir sicher dass wir dies, und auch gerade wir beide sehr gut können.

      Ich kann Sie nur bitten momentan etwas Geduld mit mir zu haben. Ich bin wirklich voll im Arbeitsstress, und jede Zeile, welche ich jetzt Ihnen schreibe, muss ich nachher länger dableiben. Aber mir scheint es wichtig dass wir diese Dinge klären um zu dem zu kommen warum wir hier sind. Zu Aktien, Märkten, Performance, usw... und nicht überwiegend Eitelkeiten, welchen wir beiden unterliegen. Ich nehme mich da nicht aus. Und nochmals. Ich finde Ihre Beiträge sehr gut Cabinda und hoffe auch dass Sie weiterhin Ihre Meinung hier kundtun!!

      Manche Dinge sind wirklich Missverständnisse gewesen, dessen können Sie sich sicher sein. Ich komme wirklich kaum noch dazu einen Beitrag in Ruhe zu lesen und vielleicht gehen mir dann auch, ob der ganzen Hektik, die Zwischentöne abhanden ;) Und ich kann Ihnen versichern dass ich Sie mit allem Respekt behandele der Ihnen hier zusteht. Kritisieren ist eine Kunst für sich und nur die wenigsten können es auch so dass,andere ihre Meinung annehmen oder die eigenen überdenken. Davon nehme ich mich nicht aus.

      In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen ruhigen und behaglichen Abend mein/e gute/r Cabinda, und verbleibe wie immer

      Mit besten Wünschen :)

      HM

      PS:Und jetzt muss ich wegen Ihnen wieder bis spät in den Abend hier rumhängen und neue Rechner einrichten. Morgen wollen einige schliesslich wieder die W.O - Homepage besuchen.

      PPS: Sobald ich Zeit habe schaue ich mir einmal ein-zwei alte Sachen von Ihnen an Cabinda
      Avatar
      schrieb am 11.02.02 17:48:14
      Beitrag Nr. 291 ()
      @biotron, h.m.
      danke für eure antworten. (@biotron, mit dir kann man schön diskutieren, aber sei doch nicht so empfindlich ;) - dass ich nur dementiert habe, ich hielte dich nicht für naiv, heisst nicht, ich hielte dich aber für dumm. also, alles klar? :) ) wahrscheinlich redet man wirklich manchmal aneinander vorbei. ich fühle mich eigentlich dauernd missverstanden. neuestes beispiel: der hinweis im p.s. auf die funktionsweise der user-info sollte nur die frage von h.m. beantworten, wo ich denn hier `zuhause` sei, mehr nicht.

      ich habe eben einen interessanten artikel gelesen, wonach hedge fonds sich in u.s.a. gezielt firmen vornehmen, um nach fishy accounting zu suchen. das spricht mittelfristig (?) nicht für steigende kurse. hedge fonds sollen es auch gewesen sein, die seit mitte januar massiv die kurse von eurostoxx- und dax-aktien gedrückt haben (@biotron, dir kam das ja auch so `künstlich` vor).
      andererseits könnte es sein, dass das sentiment dreht, ich muss erstmal schauen, was der markt heute so macht.
      in eile,
      schönen abend
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 11.02.02 18:05:08
      Beitrag Nr. 292 ()
      Hi cabinda,

      das mit "naiv" und "dumm" war von mir nicht so ganz ernstgemeint! Du weist sicher selber, das mit der Ironie ist manchmal so ein Spiel")

      In diesem Sinne

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 11.02.02 19:50:16
      Beitrag Nr. 293 ()
      Hi cabinda,

      Hedge Fonds & fishy accounting

      ich bin auch in der letzten Woche über einige Artikel in dieser Richtung gestolpert. Sehe das aber "eher" unkritisch, da wenn ich die Artikel "richtig" verstanden habe, dies eine "spezial" Form von Hedge Fonds ist, die sich auf Firmen mit seltsamen Bilanzpraktiken spezialisiert haben und dann in diesen Short gehen. Sieht aber danach aus -deswegen eher unkritisch- als wären das keine neuen Mode Hedge Fonds, sondern das zumindest der Großteil dieser Fonds dies als Anlagestrategie verfolgt und somit schon die ganze Zeit am Markt in dieser Richtung agiert.Somit ist dies max. eine Veränderung von Quantitäten als von Qualitäten. Wieviel Hedge Fonds sich im Augenblick, in diese Richtung umorientieren, kann ich nicht beurteilen. Glaube aber nicht, das es eine große Anzahl ist. Dazu haben die Hedge Fonds ja viel zu viele Möglichkeiten um am Markt zu operieren. Auf der anderen Seite, the trend is your friend! Deswegen läst sich das momentan schwer abschätzen!

      Was den Punkt Bilanzmaniplulationen betrifft, bin ich nach wie vor optimistisch, das es nur ein "temporäres" Ereignis ala Schneider [Ja wo sind denn meine Quadratmeter?] / FlowTex [I wie, da kleb ich nen neues Typenschild dran und hab ne neue Kreditlinie über xxx Mio`s, dann kommt auch der Teufel zur Party!]) ist. Ich könnte die Aufzählung der Skandal und Skändälchen, Stundenlang fortsetzen. Aber Bilanzmanipulation gab`s schon immer und die meisten Pleiten kommen halt am ende eines Wirtschaftsabschwungs und somit auch die Manipulations und Betrugsvorwürfe. Manchmal zu recht, manchmal zu unrecht.

      Das Thema Hedge Fonds scheint aber im allg. momentan etwas ins "köcheln" zu kommen. Besonders auch die Diskussion über mögliche Schieflagen von Hedge Fonds ala LTCM in den 90igern. Scheint aber noch nicht akut zu sein, könnte trotzdem für die ein oder andere Iritation sorgen.


      Sentiment wechsel

      sehe ich eher unter mittel/langfristigen Aspekten (12-24Monate) als auf Sicht von ein paar Tagen/Wochen. Auch wenn dies ebenfalls meine kurzfristige Sicht ist.(Rally(?) in den nächsten Tagen???)

      Worauf ich hinaus will ist, das es momentan Anzeichen gibt (und nicht wenige dafür) das wir den Bärenmarkt der letzten Monate verlassen und es langsam an die Zeit kommt sich darauf einzustellen. Aber das bedeutet nicht, das ich jetzt einen Bullenmarkt erwarte, zumindest mittelfristig. Ich erwarte eher einen, je nach Index, "längeren" Seitwärtsmarkt (siehe z.B: Japan seit ende der 80er) ins besondere für den Dow (Könnte mir Vorstellen das wir uns noch ein paar Jährchen in einer Range zwischen 8.5k und 12.5k bewegen werden.). Für Europa bin ich wesentlich optimistischer, besonders für Dax und Nemax (Im Nemax ist, meiner Ansicht nach, der ein oder andere Wert stark unterbewertet.)

      Deswegen müßen/sollten wir aufpassen über welches Zeitfenster wir bei Sentimentwechsel diskuttieren. Im Augenblick spricht viel für ein sowohl (kurzfrist) als auch (mittelfrist) beim Sentimentwechsel. Es besteht deswegen immer die Gefahr das wir Birnen (mittelfrist) mit Äpfeln (kurzfrist) vergleichen. Trotzdem sollten beide Zeitfenster diskutiert werden, denn es ist ja eine ganz Interessante Frage wie Verhalte ich mich am Markt wenn meine Markterwartung z.B: kurzfristig negativ aber mittelfristig positiv ist. Und welchen Einfluß haben solche Erwartungen auf mich als Anleger/Trader, wenn ich eher kurzfristig oder eher längerfristig eingestellt bin. (Primäre, Sekundäre Trendeinschätzungen und mit allem was daran hängt.) Deswegen bin ich auch sehr gespannt wie der momentanige Kampf zwischen Bulle und Bär ausgeht. Da ich meistens nicht nur "Buy and hold" fahre!

      Mein Tip sind die Bulls!

      In diesem Sinne

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 12.02.02 00:30:45
      Beitrag Nr. 294 ()
      @h.m.
      nachtrag,
      >Es geht hier nicht ausschliesslich um Performance, sondern auch um Psychologie im weitesten Sinne.

      Und wer Börse begreifen möchte muss erst lernen sein eigenes und vor allem das Verhalten des Marktes einschätzen zu können. Das beste Wissen von Einzelwerten können Sie in die Mülltonne hauen, wenn Sie nicht verstehen wo der derm Wert zugrunde liegende Sektor, oder der Gesamtmarkt gerade hin möchte! Oder sehen Sie dies anders? <

      das ist doch mal ein schöner satz, das seh ich auch so.

      deshalb tu ich seit drei jahren börsenmässig nichts anderes, als den markt zu beobachten und nebenbei meine strategie zu überprüfen (psyche - zähle leider immer noch zu den panikverkäufern, die am tag nach einem fulminanten ereignis geläutert sich wieder auf grundregeln der börse besinnen, einstiegskurse sehen und zurückkaufen.) verluste habe ich allerdings nicht gemacht, ganz ehrlich, dank stop-loss, nur jede menge null-trades und banken reich gemacht, solange ich das von den hausse-gewinnen, die wir alle gemacht haben, bezahlen konnte.

      @biotron
      diese bilanzierungs-geschichte ist wirklich zuu interessant. danke für deine antwort, ich finde sie spannend. da steh ich wie der ochs vorm berg und durchblicke nicht, was läuft. deine argumente helfen mir weiter, allerdings - ich schlag mich mal ganz mutig auf die gegenseite. so ganz überzeugt bin ich nicht, betrachte es einfach mal sportlich, ich hab genauso wie du spass daran, wenn es läuft wie ich denke, aber auch kein problem damit, wenn mir was wegrennt. (chancen gibt es jeden tag, und man muss sich immer wieder neu orientieren.)

      begründung:
      bearish machen mich die charts, die m.e. nach unten zeigen (kurze kurserholung jetzt, dann weiter abwärts).

      eigentlich liegen wir gar nicht so weit auseinander. jahrelange seitwärtsrange, mit noch recht hohen schwankungen in diesem und vielleicht noch im nächsten jahr, ist auch das, was ich mir vorstelle. wirkliche erholung nicht vor 2004. der abwärtstrend ist für mich vorläufig dominant, aber ich glaube, er wird nicht mehr allzuviel power entwickeln (je nach anlage und investitionsgrad kann es einen natürlich schon noch hart treffen ;) )

      das ist erstmal meine basis, und dann fange ich an, mir eine strategie zu überlegen.

      soll ich mir - spezialisiert auf den europäischen markt - (was vielleicht auch nicht so verkehrt ist, wenn man sich die mögliche euro-dollar-entwicklung ansieht) nun long aktien kaufen? wenn, dann nehme ich ja welche, die sich noch im aufwärtstrend befinden, denn, the trend is your friend. aber: diese trends sind gerade am kippen (es sei denn... siehe oben).

      ich habe die dax-einzelwerte sowie verschiedene nebenwerte in den letzten vier wochen genau beobachtet. sie waren einfach schwach. ich habe auch ein für zehn leute einsehbares musterdepot mit trendstarken titeln, um die man sich, so war meine hoffnung, nicht viel kümmern muss. muss man wirklich nicht, sie fallen auch von alleine ;), wenn auch nicht so stark wie der index. das zeigt mir aber, dass was faul ist. technische erholungen finden kaum statt. selbst so starke aktien wie k+s oder bmw dümpeln vor sich hin. fazit: mit standardwerten kann man im moment zwar nicht viel verlieren, aber auch keinen blumentopf gewinnen. sie dümpeln so vor sich hin. und sorgen machen muss man sich auch noch, denn der trend könnte brechen.

      die alternative wäre ein langlaufender dax-put oder aber edelmetalle, in letzteren kenne ich mich aber nicht so gut aus und denke auch, der hype ist vorläufig (nur das !)gelaufen. langfristig könnten minen aber interessant sein. oder aber stockpicking z.b. in u.s.- smallcaps, da muss man dann aber schon einen u.s.-broker haben, um da richtig mitmischen zu können.

      ich denke schon, im gegensatz zu dir, dass die verschuldungsblase eines tages, in nicht zu ferner zukunft, platzt, nicht erst in zehn jahren, aber mit langfristigen einschätzungen tue ich mich schwer, kurzfristig klappt es schon besser. dem deutschen mittelstand steht die krise ins haus, den banken auch, jetzt noch die vertrauenskrise enronitis, die sorgen der amis um japan (da sitzen ihre grossen investoren) - na, ich weiss nicht, wie man da an einen dax von 6000 p. glauben kann. dieses jahr sehen wir die wohl nicht mehr, denk ich.

      grüsse
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 12.02.02 00:42:57
      Beitrag Nr. 295 ()
      korrektur,

      >soll ich mir - spezialisiert auf den europäischen markt - (was vielleicht auch nicht so verkehrt ist, wenn man sich die mögliche euro-dollar-entwicklung ansieht) nun long aktien kaufen? wenn, dann nehme ich ja welche, die sich noch im aufwärtstrend befinden, denn, the trend is your friend. aber: diese trends sind gerade am kippen (es sei denn... siehe oben). <


      sorry, >siehe oben< gibt es nicht, sondern bezieht sich auf dein szenario: das sentiment wechselt. die analysten rennen schon mal vor. allein, dran glauben kann ich nicht.
      Avatar
      schrieb am 12.02.02 04:27:38
      Beitrag Nr. 296 ()
      @ Hi Cabinda

      in Zeiten des Übergangs haben oft Bulle (ich) und Bär (du(?)) eine ähnliche Sicht der Dinge/des Marktes, aber mit anderen Schlußfolgerungen. Das macht ja gerade den freundschlichen Meinungsaustausch zwischen beiden so spannend.

      Desweiteren verfolge ich einen "eher" einen fundamentalen Ansatz (primär Globale fundamentals wie Zinsen, Ölpreis, Wirtschaftswachstum usw.) während du meiner Ansicht nach "eher" einen technischen Ansatz (Meiner Ansicht nach der einzig Sinnvolle, bei einer kurzfristigen Tradingstrategie.) Charttechnischen Ansatz verfolgst. Als weiteren Unterschied zwischen uns, sehe ich die Risiko bereitschaft. Wobei ich meine etwas "größere" Risikobereitschaft denn wenigsten empfehlen würde! Deswegen ähnelt ein Chart meiner Depotpeformence eher einem EKG als einem intaktem Aufwärtstrend. Plus/minus 25% (momentan eher im minus) sind bei mir normale Varianz. Habe halt eine eher etwas "defensivere" Depotstruktur. (25% OS Calls; 50% Nemax) Sehe die Sache ein wenig sportlich (siehe nächsten Punkt) Entweder ich fahre Lada (down) oder ein kleines Sportcabrio (Seitwärts) oder Ferrari (UP). Oder wie heist es so schön bei Kosto "Wer an der Börse das Kleine zuviel ehrt, ist des Großem nicht wert."")

      Denn wie hat das Kosto so schön beschrieben "Der Haussetrottel (Ich) verträgt eher Verluste, wenn die Börse zurückgeht, als versäumte Gewinne, wenn Sie steigt und er nicht dabei ist." und "Für einen leidenschaftlichen Spieler ist zwar das Gewinnen das größte Vergnügen, aber schon an zweiter Stelle kommt das Verlieren.(Stimmt, da ich mich selber als Zocker [Roulette oder BlackJack empfinde ich als langweilig.] einschätze und ich bin sogar ein wenig "Stolz" darauf. Da für mich Geld keinen Wert an sich darstellt, sondern immer nur ein Mittel zum Zweck ist. Was ich auch unter anderem deswegen Einsetzte um mir meinen "Thrill" (Adrenalin) zu holen. Soviel zu Thema erkenne dich selbst!)")
      Wobei ich dich eher mit den Worten "Einer Straßenbahn und einer Aktie darf man nie nachlaufen. Nur Geduld: die nächste kommt mit Sicherheit." frei nach Kosto beschreiben würde.

      Die Gründe für diese Unterschiede dürften auch sehr stark an unseren Lebensumständen liegen. Ich Single (zumindest offiziel) und du Vater von 3 Kindern. Weswegen Risiken die für mich OK sind(1-1.5 Netto Jahresgehälter), für dich sehr wahrscheinlich Unverantwortlich wären. Was ich sehr gut Verstehen und Nachvollziehen kann. Ich kann mir nicht Vorstellen die Risiken die ich momentan Eingehe, Einzugehen würde ich die Verantwortung tragen, die du trägst.

      Aber trotz aller Unterschiede, haben wir auch Gemeinsamkeiten. Allg. menschliche Eigenschaften wie offenheit und tolerranz.
      Oder unsere Börsen spezifischen Eigenschaften wie unsere Betrachtungsweise der Märkte aus einem stark psychologischen Blickwinkel, wie auch die Reihenfolge unserer Betrachtungen ganzer Markt, Branche, einzel Titel. Weswegen wir wahrscheinlich oftmals, nicht immer, zu ähnlichen Einschätzungen des gesamt Marktes kommen. Wobei wir eher bei einzelnen Subtrends zu Unterschiedlicher Gewichtung dieser Trends gelangen werden.

      Ich hoffe und glaube, das du mir im großen und ganzen was unsere Gemeinsamkeiten/Unterschiede betrifft zu stimmen kannst.

      Soviel zu allg. Vorgeplänkel

      Zu meiner Markteinschätzung hat sich seit meinem Posting 263 wenig/nichts Nenneswertes außer vielleicht in 3 Pkt. geändert.

      1. Meiner Meinung nach ist die Wahrscheinlichkeit weitere Zinssenkungen durch die EZB, durch den Rücktritt von Wim Duisenberg eher gestiegen als gesunken. Da ich durch den Rücktritt eher eine Zunahme an Handlungsspielraum für die EZB sehe, als eine Abnahme durch die "lame duck" Diskussion sehe. Die nächsten 9-12 Monate dürfte die EZB Entscheidungen relativ frei von politischen Diskussionen fällen können. Bevor die Diskussion über die Nachfolge langsam aufkommen dürfte. Deswegen erwarte ich das die EZB die nächsten 6-9 Monate zu der ein oder anderen Zinssenkung nutzen wird.

      2. Die Diskussion über Wirtschaftswachstum/Gewinnwachstum gewinnt langsam und zunehmend an Bedeutung und Umfang.

      3. Desweiteren zeichnen sich langsam die Konturen beim Umbau der Deutschland AG ab. (DCX: Debis > DTE; ALV: Beiersdorf, EON; DB: Verkauf Ihres DCX Anteils. HVM: Springer usw.) Was langsam zu einem bestimmenten Thema in Deutschland werden könnte. Weswegen ich besonders für die Versicherungen immer bullisher werde.

      Lieder muß ich Feststellen das meine Vermutung "Wobei immer mal wieder kurzzeitig etwas Leben in die Bude kommen kann/könnte, wie vieleicht im Augenblick!" eingetroffen ist, ich erwarte aber nach wievor das dies "eher" ein temporärer Effekt ist, siehe 287/288.

      Deswegen erwarte ich auch das wir dieses Jahr einen Dax von 6000 sehen. (Ich hasse Kursprognosen und lege mich ungern auf Indexstände fest. Dann doch eher Kursspannen für einzel Titel!)

      Verschuldungsblase: Ist zwar was dran, aber solange es Notenpressen gibt, glaube ich nicht das die im vollen Umfang platzt. Und eine wenig Inflation in Ami-Land z.B: 5% über 3-4 Jahre können da wahre Wunder bewirken!

      Puts: Time to say goodbye. Liefen 2000/01.

      Edelmetalle: In Zeiten der Unsicherheit, wie momentan, OK. Aber sobald sich die wirtschaftlich (Double dip/Enronitis)/politische (Schurkenstaaten) Situation klärt, kein Thema mehr! Dann eher Sachanlagen (Aktien, keine Minengesellschaften eher Zykliker)

      US-Smallcaps: Meiner Ansicht nach eher deutsche MidCaps. Zum einen Zykliker ala SGL oder SZG oder welche Aufgrund der Entflechtung der Deutschland AG in Diskussion kommen könnten ala MGT.

      K+S: Hohe Substanz aber sind Düngemittel in diesem Marktumfeld der Bringer? Oder spielen wir WCM? Dann doch eher einer der oben aufgeführten Werte (MGT) oder ein Wert wo sich eine Bodenbildung abzeichnen könnte ala Douglas oder GFK. Oder Werte die Ebenfalls durch Substanz halbwegs abgesichert sind, aber eine gewisse zyklische Phantasie haben ala Dykerhoff oder Celanese.

      BMW: Automobilwerte wenn Überhaupt eher mitte/ende Q2 wenn die 0% Zinsoffensive ver/abgearbeitet ist und dann wenn Überhaupt DCX. Da die jetzt die Messlatte doch sehr niedrig gelegt haben und aus dieser Ecke eher positive Überraschungen zu erwarten sind. Als von einer Company die ein Rekordergebniss nach dem nächsten vorlegt. Die Meßlatte von BMW und Porsche ist doch hoch. Im Gegensatz zu unserem "tiefstapler" DCX. Desweiteren generieren die momentan durch Ihre Beteiligungsverkäufe eine ganze Menge Cash, was denn Verschuldungsgrad senkt und somit könnte die ein oder andere positive Überraschung (niedrigere Zinslast) im Ergebnis kommen.

      Euro/Dollar: Dito, besser Euroland.

      The trend is your friend, aber warum soll man immer nur auf einen Trend warten, wenn man Ihm auch entgegen gehen kann?

      Aus sportlicher Sicht ")

      In diesem Sinne

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 12.02.02 05:46:21
      Beitrag Nr. 297 ()
      @ Hi H.M, BSW, BW, Cabinda and all

      wir sind hier zwar nicht in einem Tradingsthreat, aber befinden uns im Augenblick meiner Ansicht nach, in einer hoch Interessanten Marktphase wo ich innerhalb der nächsten 3-5 Tagen (US) eine Entscheidung über denn weiteren Kurzfristigen verlauf des Trends erwarte. Deswegen glaube ich das sich eine Diskussion darüber lohnen könnte!

      Ich möchte mal kurz meine 3 Szenarien aus technischer Sicht als Diskussionsgrundlage anbieten.

      1. Intakter Kurzfristiger Abwärtstrend, momentan Rebound an die erweiterte Ausburchszone (Dax 4970). > Short / Auflösen von noch vorhanden Longbeständen(?)

      2. Rebreak des Seitwärtskanals mit anschließendem verharren in der Seitwärtsrange (Dax 4970-5350). > Long bei Bestätigung (?) Bullenfalle?

      3. Rebreak des Seitwärtskanals mit anschließendem Anlaufen der oberen Begrenzung und Angriff auf die obere Begrenzung der Seitwärtsrange. Welche im 2. Anlauf gebrochen wird. Momentan Bärenfalle! (Dax 5350 and up)

      Was Szenario 1 und 2 betrifft, erwarte ich eine Entscheidung innerhalb der oben erwähnten Zeitspanne 3-5 Tage (eher innerhalb der nächsten 3-4 Tage US).
      Falls 2 eintrifft erwarte ich die Entscheidung innerhalb der nächsten 15-20 Handelstage plus/minus 3 Tage. Ob Szenario 2 oder 3.

      Ideen / Anregungen was, wieso und weshalb. Und wie soll man sich am besten Positionieren? OS-Stradle (z.B: Dax Stradle Basis 5000/5100) an der unteren Begrenzung der Seitwärtsrange? Long bei Rebreak oder abwarten ob Rebreak bestätigt wird? Short bei Abprall? Und so weiter und so fort.

      Schaun mer mal...

      In diesem Sinne

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 12.02.02 15:38:52
      Beitrag Nr. 298 ()
      @all
      Apropos Ideen/Anregungen:
      Habe nur ich die Hausse in Rußland verschlafen, oder geht es euch genau so?


      MfG
      berossi
      Avatar
      schrieb am 12.02.02 17:18:05
      Beitrag Nr. 299 ()
      @ Hallo biotron,

      im Moment bin ich stark verunsicht. Mit meiner Prognose in #276 und #255 hatte ich ja bis heute Morgen recht. Was mich aber bedenklich stimmt, ist der schnelle Ausbruch nach oben. Desweiteren sind die deutschen Werte heute Morgen nicht mehr gefolgt. Ich könnte mir daher erstmal Szenario 2 vorstellen. Zudem ist die Berichtssaison noch nicht ganz zu Ende. Der Markt scheint geradzu auf pessimistische Ausblicke (Nortel) noch zu warten. Auch Enron und Bilanzfälschungen (US-GAAP war für mich alten HGB`ler schon immer eine Frechheit/Fälschung) bleiben immer noch im Hinterkopf.
      Im Prinzip verhalten sich doch alle wie wir. Stark verunsichert.
      Erhoffe mir erst Ende Februar (nach Ende der Berichtssaison) einen langfristigen -hoffentlich langsamen - Aufschwung.

      @ oberossi

      Nicht ganz, meine Emerging-Fonds haben eine recht gute Performance.

      Gruß
      bsw
      Avatar
      schrieb am 13.02.02 00:02:52
      Beitrag Nr. 300 ()
      hi biotron,

      einen fundamentalen ansatz verfolge ich sozusagen im hintergrund, d.h ich kümmere mich auch um zinsen, konjunktur, goldpreisentwicklung etc. und versuche, nachrichten aus der weltwirtschaft mit charttechnischen entwicklungen in einklang zu bringen. verfolge dazu einzelcharts und sentiment. das ist aber eher hobby als notwendigkeit zum traden. fürs letztere würden charts m.e. reichen, das meiste an news ist dort eingepreist. aber ich fände es irgendwie unbefriedigend und etwas leer, wenn ich meine anlageentscheidungen allein danach treffen würde. ich weiss nur, dass es geht !!

      was du in deiner bullishen gesinnung meiner meinung nach vergessen hast, ist japan. oder fallen die bei dir unter `schurkenstaat` - :rolleyes:

      japan haben wir nach türkei und argentinien aus den augen verloren, denn die anderen krisenländer haben der börse bislang auch nicht viel geschadet. aber mit japan sieht das schon anders aus, das ist die zweitgrösste finanzmcht der welt. die leute dort verkleiden sich als asoziale, um ihr physisches gold unbehelligt nach hause tragen zu können. am 30.4. endet die einlagensicherung der banken.

      japan ist nun mal das zweitgrösste finanzsystem der welt, und die instabilität dort nimmt massiv zu. drohen argentinische verhältnisse? welche auswirkungen wird das auf den dollar, den euro, den yen haben?? ein ungleichgewicht droht, und das fürchten die amerikaner. das land befindet sich in einer deflationären spirale. gold wird als sichererer hafen genutzt - wohl einer der gründe für den anstieg ?? (=frage an die gold-experten).

      ich meine, man sollte die entwicklung dort nicht aus den augen verlieren.

      >Vieles erinnert an unsichere Kriegszeiten, wo Geld nichts mehr wert und Gold ein wahrer Schatz gewesen ist. Die Japaner bereiten sich auf solch unsichere Zeiten vor. Es wird zwar keinen Krieg geben, doch die angeschlagenen Banken werden das Land in den wirtschaftlichen Abgrund führen. Da sind sich viele Einheimische sicher. Die staatliche Einlagensicherung läuft zum 01. April aus. Damit droht den Gläubigern beim Konkurs der Bank ein Totalausfall ihrer Einlagen. Um diesem, für viele Japaner mittlerweile recht realistischen, Risiko zu entgehen, genießen die Goldhändler in Tokio regen Zulauf. Große Mengen von Bargeld werden für das Edelmetall getauscht. Viele Menschen sehen in einer Anlage in Gold den letzten rettenden Hafen für ihr Kapital. Das Gold nehmen die Japaner gleich mit nach Hause. Um nicht in der Öffentlichkeit aufzufallen und möglicherweise beraubt zu werden, ziehen sie abgenutzte Kleidung an. Indes steigt der Goldpreis auf Grund der vermehrten Nachfrage. In London liegt der Kurs aktuell bei mehr als 300,00 US-Dollar je Unze.<


      Quelle, vom 8.2.02:
      http://cdinf2.comdirect.de:9004/de/detail/_pages/news/article.html?sNewsId=1013160005&sid=&sNews=default+default&sSearchfor=&iOffset=0&iMinAge=0&sArchive=new&


      übrigens, wenn ich mir einzelwerte im dax anschaue, werf ich immer gern ein auge auf die deutsche bank. und die sieht charttechnisch nicht sonderlich gut aus .

      ansonsten, @biotron, der vater von drei kindern hat wie meistens wenig zeit, ist übrigens eine vielstrapazierte mutter, was hoffentlich dem klima nicht abträglich ist, und der nickname schreibt sich nun mal klein, das könnt ihr nicht wissen, aber: danke, danke, wäre nett :)

      die idee mit dem dax-put war auch nicht so schlecht, meiner liegt heute jedenfalls schon 14% im plus.
      :)
      grüsse
      cabinda" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://cdinf2.comdirect.de:9004/de/detail/_pages/news/article.html?sNewsId=1013160005&sid=&sNews=default+default&sSearchfor=&iOffset=0&iMinAge=0&sArchive=new&


      übrigens, wenn ich mir einzelwerte im dax anschaue, werf ich immer gern ein auge auf die deutsche bank. und die sieht charttechnisch nicht sonderlich gut aus .

      ansonsten, @biotron, der vater von drei kindern hat wie meistens wenig zeit, ist übrigens eine vielstrapazierte mutter, was hoffentlich dem klima nicht abträglich ist, und der nickname schreibt sich nun mal klein, das könnt ihr nicht wissen, aber: danke, danke, wäre nett :)

      die idee mit dem dax-put war auch nicht so schlecht, meiner liegt heute jedenfalls schon 14% im plus.
      :)
      grüsse
      cabinda[/i]
      Avatar
      schrieb am 13.02.02 00:27:30
      Beitrag Nr. 301 ()
      korrektur: am 1.4. endet in japan die einlagensicherung der banken, nicht am 30.4.,sorry.

      rtx hab ich am rande verfolgt. wollte mich aber nicht verzetteln.
      wen es interessiert, taiwan sieht ganz gut aus.

      grüsse
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 13.02.02 05:49:59
      Beitrag Nr. 302 ()
      Hi BSW,

      ich kann deine Verunsicherung verstehen und nachvollziehen. Diese Marktübergänge aus einem Bärenmarkt, verunsichern die meisten Marktteilnehmer. Da denn meisten Marktteilnehmern noch voll der Bärmarkt in den Knochen steckt! Deswegen haben Sie Angst das es weiter Berg ab geht und können an keine Trendwende glauben!

      Aber was ist das wichtigste bei einer Anlageentscheidung ist, egal ob kurzfrist (Trading) oder langfristig (Buy and hold)nan muß wissen wo die Risiken und die Chancen liegen. Denn nur Aufgrund einer realistischen Chance/Risiko Abwägung hat man eine Chance auf ein lohnendes Investment. Deswegen Versuche ich ja in der letzten Zeit hier im Thread eine Diskussion über Markteinschätzung und Marktveränderungen in die Gänge zu bringen. Da ich glaube, ich bin davon Felsenfest überzeugt!, das wir uns momentan in einer Phase eines Trendwechsels befinden. Nicht unbedingt von einem Bärenmarkt in einen Bullenmarkt. Sondern was wir im Augenblick erleben ist ein Wechsel im Chance/Risiko Verhältnis. Überwogen in 2000/2001 eher die Downrisiken im Markt, kommen wir langsam in einen Markt wo eher die Uprisiken überwiegen. Ich meine damit deine Beobachtung wie
      "ist der schnelle Ausbruch nach oben" 400 Pkt. im Dow in 2 Tagen, danach 20 Pkt. (5% von 400 Pkt.) Korrektur. Wo geht es Morgen hin? Gibt es wieder eine Nortel?

      Bevor ich groß weitermache, möchte ich mal kurz eine Liste des heutigen Tages an größeren "Bad news" aus WO und Comdirekt als Anregung zum Nachdenken reinstellen. Vielleicht sollte auch die Anschlagswarnung des FBI nicht ganz vergessen werden. Ist aber keine Wirtschaftsnews.

      KOMMENTAR: Begrabt den Nemax50!
      Carrier1 stellt Insolvenzantrag
      Maschinenbauer Windhoff kündigt Insolvenzeröffnung für März an
      Schlott sebaldus schließt Rollenoffsetstandort Karlsruhe
      Krise bei Intershop verschärft - Entlassungen nach tiefroten Zahlen
      Insolvente Biodata wird zerschlagen
      Heyde-Gruppe: Verlust 2001 verdoppelt - Umsatzprognose für 2002 reduziert
      `Berliner Zeitung`: Einzelhandel meldet zweistellige Umsatzeinbußen im Januar
      US-Aluminiumkonzern Kaiser Aluminum beim Konkursrichter
      Händler von Lehman Brothers wegen Betruges angeklagt
      Nortel Networks: CFO tritt nach Anschuldigungen zurück

      Die Auswirkungen am heutigen Tag waren: Dax -1.1%, Nemax50 -1.4%, Dow -0.2%, Nasdaq100 -1.4%
      Vor 6 Monaten wären wir wahrscheinlich froh gewessen, bei dem Newsflow, wenn der Nemax oder die Nasdaq "nur" 5% verlorren hätten.
      Wie sah das vor 2 Jahren aus? Stellt euch doch mal den Newsflow mit umgehrten Vorzeichen als Beispiel vor.

      KOMMENTAR: Bald 10000 Pkt. im Nemax50!
      Carrier1 kommt in den Nemax 50
      Expansion bei Intershop verschärft - Ausbau des US-Geschäfts
      Biodata erwirbt xyz
      Heyde-Gruppe: Umsatzprognose für 2002 verdoppelt
      `Berliner Zeitung`: Einzelhandel meldet zweistellige Umsatzzuwächse im Januar

      Kommt das nicht irgendwie bekannt vor?

      Was passiert jetzt, wenn der Newsflow sich drehen wird und das wird er mit Sicherheit! Da jetzt,als Bsp., die Zahlen aus Q1/02 mit den Zahlen Q1/01 verglichen werden. Genau wie in Q2/02 mit Q2/01 usw. Somit stellt sich doch nur noch die Frage des "Wann werden die Zahlen besser sein, als die Zahlen im Jahr davor?" genauso "Wann werden die Zahlen im Vergleich Q1/02 zu Q2/02 zu Q3/02 besser sein?" Es stellt sich aber nicht mehr die Frage "Werden die Zahlen besser sein?" Sondern nur noch wann! Denn zumindest die US-Unternehmen fahren ein Kostenmanagment, was sich die wenigsten in Deutschland vorstellen können!

      Kurz eine kleine privat Geschichte, um euch einen Eindruck zu vermitteln.
      >
      Ich arbeite bei einem US-Software Unternehmen welches im Nasdaq100 gelistet ist. Unsere Weihnachtsfeier 2000 war eine rauschende Party, war echt nett. So eine richtig schöne New Economy Party ala "Was lacoste die Welt?" Geld spielte zu diesem Zeitpunkt keine Rolle! Geplannt war eine Verdopplung unseres Personals in Deutschland, Konzernweit war ein Personalwachstum von 50% für 2001 geplannt. Im Frühjahr März/April hies es dann, das der Headcount/Personalzuwachs für 2001 nur noch bei 100 Leuten (ca.5%) Unternehmensweit liegen wird. Zu diesem Zeitpunkt begann auch langsam ein Kosteneinsparrungsprogramm bei unseren Dienstreisen nach USA oder Asien.( Bis zu dem Augenblick waren im Schnitt 10% unserer Leute in USA und ebenso viele aus USA waren bei uns.) Diese wurden jetzt nicht mehr so leicht genehmigt und dann auch nicht mehr für das "volle Team" von 8-10 Mann, sondern nur noch so 5-6 Mann. Im Frühsommer Mai/Juni kamen die ersten Emails das wir offiziel "sparen" müssen. Dienstreisen wurden weiter eingeschränkt und wir begannen bei der "Neu/Ersatz" anschaffung von Rechnern zu sparen. Wurden halt keine 10 Rechner, im Monat, mehr gekauft sonder nur 6-7. Im Spätsommer Juli/August ginge es weiter! 3-4 Rechner im Monat, relativ wenig Dienstreisen, waren im Monatsschnitt nur noch 4-5 Mann in USA und dann auch immer nur für ein paar Tage, unsere Telefonkonferenzen nahmen seitdem stark zu: Ab ende September dann nur noch das Notwendigste, 1-2 Rechner im Monat, Geschäftsreisen nur noch für unserer Manager, wenn Überhaupt. Ende November gab es dann bei uns die ersten Entlassungen (8%) und die Weihnachtsfeier auf Firmenkosten entfiel ebenfalls. Das erste mal in der über 20 jährigen Geschichte der Company! Und seit September fahren wir das volle Program des Kostenmanagements bis auf weiteres. Bis unsere Zahlen wieder OK sind. Wobei unser Zahlen in 2001 können sich durchaus sehen lassen, mehr als 250 Mio US-$ Gewinn in 2001 (kein Quartal unter 50 Mio) und in keinem Quartal eine Umsatzrendite von unter 20%. Desweiteren haben wir über 1.5 Mrd. US-$ Cash. Lt. Forbes sind wir eines der am besten gemanagten Unternehmen der USA.

      Jetzt stellt euch mal vor was passiert, wenn unsere Umsätze nicht mehr um 10% zurückgehen, wie erwartet. Sondern nur noch um 5%. Jeder zusätzliche Dollar Umsatz ist momentan =Gewinn. So sieht das momentan in der ganzen Branche aus und sobald die Umsätze und Gewinne sich stabilisieren, muß der ganze Investitionsstau in absehbarer Zeit (noch max 6-9 Monate) zumindest in großen Teilen abgearbeitet werden! Da die gesamten Entwicklungsteams, egal ob Hardware oder Software, gnadenlos weiter arbeiten. Und bei der heutigen Entwicklungsgeschwindigkeit, kann es sich kein technologisch führendes Unternehmen leisten über einen längeren Zeitraum seine technologischen Investitionen nahe Null zu belassen. (Last mal OS X auf einem G3 oder XP auf einem P3 laufen, da kommte richtig freude auf!) Jetzt überlegt euch mal was in den nächsten Quartalen mit den Umsätzen und Gewinnen vieler technologie Unternehmen passieren wird.

      Irgendwann im laufe des Jahres, mein Tip ist Q3/Q4, wird es bei sehr vielen Unternehmen der IT-Branche zu regelrechten Umsatz- und Gewinnexplosionen kommen. Da das oben beschriebene Kostenmanagement, nur für eine sehr begrenzte Zeit (max.12-18 Monate) praktikabel ist. Denn ansonsten ist man technologisch weg vom Fenster!
      >

      Soviel mal zum "Was geht momentan ab, in den technologie Unternehmen aus Sicht eines "Insiders"" zurück zum Newsflow und wo liegen die Chancen und Risiken im Markt.

      Wie aus meinen Beispielen zum Newsflow ersichtlich ist, ist es schwer Vorstellbar das der Newsflow noch wesentlich schlechter werden kann. Eine Ausnahme hier, wäre ein Krieg gegen einen der "Schurkenstatten" welcher aber auch nur ein temporäres Ereignis wie der Golfkrieg anno 91 wäre. (Wenn interessierte eigentlich der erste Golfkrieg Irak/Iran oder momentan Israel/Palästiana oder Indien/Pakistan, aus Sicht der Börse versteht sich. Nicht menschlich, ethisch, moralisch gesehen!) Somit wird sich langsam der Newsflow, über kurz oder lang, wieder ins positive drehen. Wie schon seit geraumer Zeit ersichtlich, aber momentan nicht Wahrgenommen wird. Aus #263 "Anhebungen und/oder Bestättigung der Gewinnschätzungen siehe Adobe,Compaq, Dell, GE, HP usw. in den letzten Tagen. Wobei die Quaterly Updates der meisten US-Firmen erst ende Februar/ anfang März erfolgen werden." Oder heute Northrop, Honeywell, General Dynamics.

      Auf was für einen Markt und auf was für ein Marktumfeld, wird dieser positive Newsflow treffen?

      technische Betrachtung des Marktes

      Mittelfristig Marktbetrachtung 6-12 Monate
      DowJones
      Neutral bis leicht bullish> GD50 bewegt sich seit mitte Dez (bullischer Schnitt) über der GD100. GD50 seitwärts, GD100 leicht steigend, GD200 leicht fallend
      Nasdaq100:
      Neutral bis leicht bullish> GD50 bewegt sich seit mitte Dez (bullischer Schnitt) über der GD100. GD50 leicht fallend, GD100 leicht steigend, GD200 leicht fallend.
      S&P
      Neutral bis leicht bullish> GD50 bewegt sich seit mitte Dez (bullischer Schnitt) über der GD100. GD50 leicht fallend, GD100 leicht steigend, GD200 leicht fallend.
      DAX
      Neutral bis leicht bullish> GD50 bewegt sich seit mitte Dez (bullischer Schnitt) über der GD100. GD50 leicht fallend, GD100 leicht steigend, GD200 leicht fallend
      Nemax50
      Neutral bis leicht bullish> GD50 bewegt sich seit ende Nov (bullischer Schnitt) über der GD100. GD50 fallend, GD100 leicht steigend, GD200 fallend

      Die entsprechenden bärischen Schnitte der GD`s erfolgten alle zwischen Q1 bis Q3 /2000, mit Ausanhme des Dows der sich seit ein paar Jahren in einer Seitwärtskonsoldierung befindet. Wobei schon einmal im Q2/Q3 2001 der Versuch eines bullischen Schnitts erfolgte, der relativ leicht als Fehlsignal zu erkennen war. Der 11.September tat dann ein übriges!

      Aus charteschnischer Sicht könnte momentan im S&P und im Nasdaq100 eine inverse SKS als Bodenbildungsformation ausgebildet werden. Q1/01 zu Q1/02. Im Dax könnte es ein doppelter Boden Q3/01 zu Q1/02 sein. Dow befindet sich nach wie vor in seiner erweiterten Seitwärtsrange der letzten 2 Jahre mit einem, zumindest momentan, erfolgreichen Test seiner unteren Begrenzung (doppelter Boden Q1/01 zu Q1/02???)

      fundamentale Betrachtung des Marktes

      Sich abzeichnende Wirtschaftliche Erholung besonders in USA. Frühindikatoren sind am drehen, seit November. Wie schon einmal im Juli bis September.
      Weiter niedrige Zinsen und Ölpreis.
      Deutliche Anzeichen einer stabilisierung/verbesserung der Erträge, besonders der US-Unternehmen. Wodurch sich das relativ hohe KGV von bis zu 40 S&P sehr schnell, relativieren wird. Hohe bis sehr hohe KGV`s sind am ende eines Abschwungs normal. (Die Regel und nicht die Ausnahme!). Desweiteren Pleiten und die ganzen Diskussionen um dieses Thema Enronitis, Argentinien, Japan usw. Was aber auch normal ist. Oder was ist mit der Südostasien oder Südamerika Krise anfang/mitte des 90er? Und wenn hat es interessiert? Die Dinger waren jedesmal schnell gegesen!

      Somit das normale Umfeld am Ende/Anfang eines Wirtschaftsabschwung/aufschwungs.

      Marktumfeld

      Ein wenig störrend sin die politischen Unsicherheit die kurzfristig für Probleme sorgen könnten. Wo aber ein gewisser Gewöhnungseffekt eintritt. Oder wie war das mit Milzbrand vor 4 Monaten? Was ist mit BSE? Was ist mit Israel/Palästina?

      Was ist positiv? Nach wie vor relativ hohe Shortbestände, die noch gedeckt werden müssen und reichlich Geld an der Seitenlinie (geparkt in Geldmarktfonds) was investiert werden muß!

      Wo liegen jetzt die Risiken und Chancen in der Zukunft?

      Trotz "katatrophaler" Nachrichtenlage, sind die fundamentalen Änderungen und Verbesserungen des Wirtschaftlichen- und des Börsenumfelds (Markttechnik), schwerlich zu Übersehen. Somit dürften nahezu alle schlechten Nachrichten in den Kursen eingepreist sein.Wodurch ein deutliches Up-Potential entsteht falls Enronitis oder Japan doch nicht ganz so heiß gegessen werden ,wie gekocht. Ausnahme bildet vielleicht ein Krieg in der Golfregion. Aber wie heist es so schön. "Kaufen wenn die Kannonen donnern".( Sollte in Absehbarer seit, vielleicht nach Olympia. Sich ein Aufmarsch der USA in der Golfregion abzeichenen. Raus mit allem was im Depot ist, Ausnahme Puts und warten bis die Kanonnen donnern!)
      Desweiteren existiert ein deutlicher Nachfrageüberhang (Shorties/ geparktes Geld) auf ein sich weiter reduzierendes Angebot (Delisting der Pleitefirmen), was eine recht explosive Mischung darstellt. Der berühmt berüchtigte Flaschenhals (siehe Nas100 oder Nemax50 Q1/00) oder. Alle wollen das selbe zur gleichen Zeit! Was jederzeit zu einem starken, möglicherweise sehr starken, Upmove ala Okt/Nov führen kann.

      Deswegen sehe ich deutlich höhre Risiken auf der Shortseite und wesentlich bessere Chancen auf der Longseite.

      Nur will es niemand glaube,wie in 2000.

      Was sind die teuersten Worte an der Börse?

      Diesmal ist alles anders!

      In diesem Sinne

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 13.02.02 07:15:20
      Beitrag Nr. 303 ()
      Hi cabinda,

      sorry für das große C. Ich werde versuchen, es mir zu merken.

      Zu Japan kann ich nur meine Ausführungen aus #263 wiederholen

      "Als dann aber im Januar keine Anschlußkäufe erfolgten, wurden die ersten "Investoren" langsam nervös und fingen an sich wieder langsam von Ihren Beständen zu trennen -wir befinden uns mitten in dieser Phase- Als Rechtfertigung für Ihr Handeln benutzen Sie momentan eine Wildsau Namens Enron. (Es wird immer und ewig irgendeine Wildsau durch die Börse getrieben! [Oh mein Gott! Die haben ja Ihre Bilanz gefälscht/geschönt/getrickst. Als ob das was neues wäre! Das wurde/wird schon immer gemacht und dies wird es auch in Zukunft in der ein oder anderen Form immer geben! Oder was war mit der guten alten Metallgesellschaft, Holzmann, EM-TV usw.] Ebenfalls immer sehr beliebt um diese Jahreszeit ist die Japanische Bankenpleite, welche nun schon seit mehr als 10 Jahren Regelmässig im Januar/Februar immer aus dem Schrank für Schreckgespenster hervorgeholt wird! Aber wird das in ein paar Wochen noch interessieren? Oder interessiert sich noch einer von euch für Aids oder BSE?) Eine weitere Wildsau die immer gern durch die Börse getrieben wird sind die im "historischen" Vergleich relativ (zu) hohen KGV`s, wobei immer wieder gerne Vergessen wird, das die KGV`s in dem Zeitraum zwischen einem Wirtschaftsabschwung und einem Wirtschaftsaufschwung immer relativ hoch sind und erst im laufe des Wirtschaftsaufschwungs abgebaut werden. Deswegen bin ich auf sehr kurze Sicht nächsten Tage / Wochen leicht pesimistisch. Ich gehe aber davon aus, das sich doch gewisse Fundamentals im laufe der nächsten Wochen durchsetzen werden."

      Ist wie Weihnachten, alle Jahre wieder. Nikkei Calls sind momentan ganz nett. Wäre ich nicht schon am max. was Calls betrifft, würde ich mir so ein Ding reinlegen. Das gefährlichste für mich, an der ganzen Diskussion um die jährliche japanische Bankenpleiten. Ist mein Fatalismus in diesem Punkt. So ähnlich wie ein Selbstmörder der es 100x angedroht und nicht gemacht hat und dann nach der 101 Androhung ist er Tot. Dumm gelaufen für mich, falls ich nicht es rechtzeitig mitkriegen sollte, das es diesmal "ernst" ist.
      Für mich sind die meisten Probleme gelöst, sobald Sie erkannt und adressiert sind.(Siehe Anhang 1.) Die "Kirch-Pleite" wird auch ein schönes Beispiel werden! Zumindest Pokern die Banken schon mal um seinen Springer Anteil. War nen geschickter Schachzug vom Schmidt, hat den Breuer voll gegen die Wand laufen lassen! .(siehe Anhang 2) Ich weis schon weswgen ich wesentlich mehr von HVM als von der DB halte. Der Schmidt ist einfach cleverer und die haben nicht so ein Problem, wie das Investmentbanking am Bein. Außerdem bekomme ich HVM 15% unter Buchwert, im Gegensatz zur DB die im Verhältnis wesentlich teurer sind. Und obendrein gibts noch die Spekulationen um Commerz/Münchner Rück.

      Das gleiche gilt für die Gold diskussion, welche in so einem Umfeld immer wieder sporatisch Auftaucht. Was glaubst du, wie die Notenbanken sich freuen werden, wenn Sie für Ihren "Schrott" gute Preise erzielen werden! Wieviele Jahresproduktionen Gold liegen in den Tresoren der Notenbanken rum? 10,20,50,100?
      Ich wäre Vorsichtig was Gold betrifft. Besonderes Augenmerk möchte ich mal auf die EZB und die nationalen Notenbanken in Euroland lenken. Braucht noch jede nationale Notenbank Ihre Goldreserven und wenn ja im vollem Umfang? Also ich bin mir da nicht so sicher! Für nen kurzen Zock oder mal den Hype spielen OK, aber ernsthaft?

      Meine Ideen, mit meinen Calls, finde ich bisher auch ganz nett. Machten gestern (11.02) im Schnitt gute 15%. Und auch totaly muß ich mich nicht unbedingt beschweren. Zwischen +55% (auf PRS) und -40% (auf DTE). Ist so alles in allem bisher ein nettes Nullsummen Spiel.

      Empfinde aber solche Performence spielchen ein wenig kindisch. So frei nach der Devise "Du zeigst mir deinen, ich zeig dir meinen!" Dann doch lieber ein wenig Sand und ein paar Förmchen.

      In diesem Sinne

      Biotron


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      Tokio, 8. Februar (Bloomberg) - Die japanische Regierung will schon nächste Woche mit öffentlichen Geldern im Volumen von 2 Billionen Yen (17 Mrd. Euro) einen Fonds auflegen, der Aktien aus den Portefeuilles von UFJ Holdings Inc. und anderen Banken übernehmen soll. Damit hofft sie, den japanischen Aktienmarkt zu stützen, der um den tiefsten Stand seit 18 Jahren pendelt. In den letzten zwölf Monaten hat der Nikkei 225-Index bereits ein Viertel an Wert verloren, denn die Banken trennen sich auf Grund eines neuen Gesetzes von ihren Aktienbeständen.

      Finanzminister Masajuro Shiokawa sagte, Japan "muss den Kursrutsch stoppen." Daraufhin legten UFJ, Mizuho Holdings Inc. und andere japanische Bankwerte bereits den zweiten Tag in Folge zu. Die Kurse im Bankensektor insgesamt stiegen in den letzten zwei Tagen um 9,2 Prozent und verhalfen dem Nikkei zu einem Plus von 1,1 Prozent auf 9686,06 Punkte. UFJ, Japans viertgrößtes Kreditinstitut, klettern 3,3 Prozent auf 282.000 Yen. Sumitomo Mitsui Banking Corp., die Nummer Zwei im Bankensektor, legten 1,8 Prozent auf 460 Yen zu. "Die Gründung des Auffangfonds zeigt, dass es der Regierung nicht egal ist, was am Markt passiert," sagte Koichi Ogawa, Chef-Fondsmanager bei Daiwa SB Investments Ltd. "Die oberste Priorität der Regierung muss sein, eine Finanzkrise zu vermeiden."

      Der Minister für Finanzdienstleistungen Hakuo Yanagisawa drängelt, bis Mitte Februar mit den Aktienkäufen zu beginnen. Denn am 31. März endet das Geschäftsjahr, und die Banken stellen ihre Aktienpositionen glatt, bevor sie ihre Bücher schließen. "Es ist wichtig, dass der Auffangfonds bald tätig wird, bevor das Geschäftsjahr zu Ende ist. Die Banken neigen dazu, kurz vor Toresschluss noch Aktien zu verkaufen, und das wird den bereits vorhandenen Verkaufsdruck am Aktienmarkt verstärken," erklärte Hakuo Yanagisawa.

      Im Juni letzten Jahres wies die japanische Bankenaufsicht die Banken an, ihre Überkreuzbeteiligungen bis September 2004 auf das Niveau des Tier One-Kapitals, ihrer marktfähigen Sicherheiten, zu reduzieren. Die Banken halten beispielsweise erhebliche Anteile an Nippon Steel Corp., Mitsubishi Heavy Industries Co. und Sato Kogyo Co. Wenn sie nun Aktien an einen Auffangfonds verkaufen, können sie weitere Buchverluste bei den Aktien vermeiden. Nach den neuen Bilanzierungsvorschriften müssen die Banken ihre Aktienbestände zu Marktpreisen bewerten statt zu Anschaffungspreisen. Das bringt ihre Bilanzen arg unter Druck, denn der Nikkei hat im letzten Jahr ein Viertel seines Wertes verloren. Die unrealisierten Aktienverluste bei den neun größten japanischen Banken belaufen sich derzeit auf mehr als 5 Billionen Yen, schätzt die Zeitung Nihon Keizai. Das sind 42 Prozent mehr als im September letzten Jahres.

      Die Banken, in deren Besitz sich ein Fünftel aller japanischen Aktien befindet, haben 10,7 Mrd. Yen zu dem Fonds beigetragen. Der Fonds darf jedoch nur die Aktien im Wert von 13 Billionen Yen aufkaufen, von denen sich die Banken in den nächsten zwei Jahren trennen müssen. Der Staat und die Banken wollen ihre eingesetzten Gelder wieder hereinholen, indem sie die Aktien in Investmenttrusts stecken, die Aktien herausgeben. Allerdings bezweifeln die Investoren, dass dies bald realisierbar ist. "Wer will schon diese Aktien haben? Ich sicherlich nicht," lautet der Kommentar von Dai Nishiyama, Fondsmanager bei Yamaichi Asset Management Co. "Vielmehr könnte es passieren, das Japan die notwendigen Gelder über die Emission von Anleihen beschafft. Das würde die Verschuldung erhöhen," fürchtet er. "Dann droht Japan eine weitere Bonitätsverschlechterung, die größere Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft haben wird."

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      FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem Angebot der Bayerischen Hypo-Vereinsbank für das Kirch-Aktienpaket am Axel-Springer-Verlag sollen sich der "Franfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) zufolge nun auch die Dresdner und die Deutsche Bank für diesen Anteil interessieren. Das berichtet die "FAZ" unter Berufung auf Finanzkreise in ihrer Mittwochsausgabe. Mit einer Entscheidung Kirchs über sein Springer-Paket sei in den nächsten Tagen zu rechnen, heißt es.

      Demnach erwäge offenbar auch Kirchs langjährige Hausbank, die Dresdner Bank, ein Angebot für den 40-Prozent-Anteil der angeschlagenen KirchGruppe an Springer zu machen. Das Kreditinstitut wollte dazu jedoch keine Stellung nehmen. Die Dresdner Bank ist bei Kirch mit einem im April fällig Kredit von 460 Millionen Euro engagiert und hat auch ein Beratungsmandat bei Springer.

      Aus Finanzkreisen verlautet nach Informationen der Zeitung zudem, dass auch die Deutsche Bank ein Angebot machen will. Ursprünglich hatte die größte Bank Deutschlands eine Umstrukturierung des Münchener Medienunternehmens gefordert und Kirch damit in Bedrängnis gebracht. Das Angebot der Bayerischen Hypo-Vereinsbank hatte dies jedoch vereitelt./al/av
      Avatar
      schrieb am 13.02.02 14:28:18
      Beitrag Nr. 304 ()
      Die einzig richtige Atwort auf Deine Ursprungsfrage Wie entstehen Investment Strategien lautet:

      Strategie aufstellen
      Strategie handeln
      Geld verlieren (relativ zum Index)

      Strategie aufstellen
      Strategie handeln
      Geld verlieren (relativ zum Index)

      Strategie aufstellen
      Strategie handeln
      Geld verlieren (relativ zum Index)

      Strategie aufstellen
      Strategie handeln
      Geld verlieren (relativ zum Index)

      Und das ganze so lange, bis man irgendwann besser ist als der Index.

      Schlau ist, wer sich virtuelle Portfolios anlegt. Nur dass einem ohne echtes Geld oft die Motivation fehlt, dies auch über mindestens einen halben Zyklus ( bestehend aus einer halben Hausse und einer halben Baisse) durchzuspielen.

      Wer etwas anderes behauptet ist schlichtweg ein Protzer !!

      Gruß, FRY.
      Avatar
      schrieb am 13.02.02 18:56:05
      Beitrag Nr. 305 ()
      @Guten Abend Fry

      Unrealistisch ist Ihr vorgestelltes Szenario nicht, jedoch möchte ich zu bedenken geben,

      dass es zum grossen Teil abhängig ist, wann Sie Ihre ersten Investments getätigt haben. Oder dies in Zukunft tun wollen.

      Wer 1999 investierte kannte doch nur eine Richtung, und diese verlief von wenigen Ausnahmen abgesehen, ausschliesslich nach Norden! Wer im letzten Jahr als Frischling sein Depot aufbaute hatte gute Chancen, wenigstens mit einem guten Teil seines Depots, denn von Ihnen vorgezeichneten Weg zu gehen. Und natürlich hat ein Frischling bessere Chancen anfangs temporäre Verluste einzufahren, also der langjährige, versierte Investor. Jedoch haben Sie dieses Szenario ein wenig zu oft aufgeführt. Es ist beileibe nicht nötig drei-vier mal Verluste gegenüber dem Index einzufahren, um dann eines Tages denselben zu schlagen ;)

      Man sollte doch meinen dass eine Fehlinvestition normalerweise reichen sollte, um wenigstens die gröbsten Fehler nicht zu wiederholen.

      Und eines finde ich ganz wichtig. Gerade wenn Sie eine Strategie austüffteln, generieren Sie diese doch anhand von vorliegenden Fakten, Erfahrungen, Kennzahlen. Und eine Strategie ist sehr viel komplexer aufgebaut wenn sie diesen Namen verdienen soll. Bedenken wir doch wie schwierig sich mitunter ein Einzel-Investment gestaltet. Ohne viel Recherche und wirklichem Interesse an Börse bekommen Sie dies schwerlich gebacken, da bin ich mir sicher. Ganz davon abgesehen wächst eine Strategie und unterliegt laufenden veränderungen. Aber bestimmte Eckpfeiler sind trotzdem unumgänglich. Und diese betreffen eine klare vorgehensweise was SL, also Verlustminimierung betrifft. Die Absicherung nach unten ist zuvorderst wichtiger als die Gewinnmitnahmen, wenn sie denn anliegen sollten.

      Der sehr einfache und primitiv anmutende Satz "Verluste minnimieren und Gewinne laufen lassen!" hat hier immer noch Bestand. Letztendlich sprechen wir jetzt von Anlagestrategien und nicht von Trading. Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe ;)

      Ihre Bedenken bezüglich virtueller Portfolios teile ich Herr Fry. Ich habe dies auch schon gemacht, mit genau diesem Ergebnis.

      Sie sind nicht wirklich bei der Sache, und somit ist dieser Feldversuch nicht realistisch.

      Und virtuelle Buchverluste können keine wirklichen Buchverluste auch nur anähernd kopieren. Und eine Schwierigkeit haben Sie zurecht angesprochen. Über einen ganzen Zyklus zu traden. Bei mir hatte ich festgestellt dass mir nach relativ kurzer Zeit langweilig wurde. Dann lieber ganz die Finger davon lassen.

      Halbe Sachen führen oft in die Irre und helfen hier nicht wirklich weiter. Sie sind niemals wirklich motiviert, und dies sagt schon alles!

      Ich tendiere eher zu einem Portfolio ala` Wachtliste, in welchem Sie Ihre ausgesuchten Werte beobachten, damit Sie ein Gefühl für die eine oder andere Schwankung bekommen. Vergessen Sie nicht welchen Schwankungen so mancher Wert im letzten Jahr unterstand. Hier ist es jedenfalls von Vorteil, wenn Sie hier ein wenig trocken üben konnten. Ihren Hinweis auf Prahlerei würde ich so nicht unterschreiben. Aber eines mutet doch ein wenig komisch an. Noch immer wollen viele Ihre Verluste nicht wirklich zur Kenntnis nehmen und das beste daraus machen, nämlich sie als wertvolle Erfahrung in meine nächsten Investments einfliessen lassen.

      Wissen Sie was einen wirklichen Profi ausmacht.

      Er unterschlägt seine begangenen Fehler nicht, sondern rückt sie im Gegenteil in den Fokus seines denkens. Und damit wird er auch in der Lage sein, dieselben schneller als andere zu analysieren und im Umkehrschluss auch weitestgehend abzustellen.

      Haben Sie schon einen Profi erlebt der als solcher auf die Welt kam? Viele wollen hier nicht wahrhaben dass bei jedem Profi, egal welcher Coleur, jahrelange harte Arbeit steckt. Und die späteren Erfolge sind beileibe kein Zufall sondern unterliegen oft der Strategie, weniger Fehler als die anderen zu machen. Denn Fehlerlosigkeit gibt es überhaupt nicht.

      Ihnen einen noch schönen Abend wünscht

      HM
      Avatar
      schrieb am 13.02.02 19:46:20
      Beitrag Nr. 306 ()
      Die eine glückselige Strategie gibt es ja auch gar nicht. Wesentlich ist es, dass man unterschiedliche Marktphasen erkennt und auch unterschiedlich handelt. Es kommt drauf an, das man viele funktionierende Varianten spielen kann. Es gibt vollommen irrationale Marktsituationen, bei denen man als Fundi nix verdienen kann. Dann kann man wohlmöglich nur durch andere Überlegungen Geld verdienen. (fast so wie im Leben: Manchmal ist es ganz gut, wenn man ein wenig dümmer tut als man ist). Langfristig ist man als Fundi aber immer oben auf.

      Zu einem guten Handwerkszeug gehört meiner Meinung nach:

      quantit. Fundamentalanaylse (gut wenn man mehr kann als KGV und KUV)
      Technische Analyse (viel wichtiger als selbst unbedingt zum Day Trader zu werden, ist Day Trader Bewegungen von anderen unterscheiden zu können)
      makroökonomische Orientierung
      Liquiditätssituation
      fachgerechte Entsorgung von News insbes. Analystenkomentare und Gradings (evtl. auch Anti-Newstrading)


      Gruß, Fry.
      Avatar
      schrieb am 13.02.02 22:20:52
      Beitrag Nr. 307 ()
      @Guten Abend Herr Fry

      Mit dem KGV oder KUV werden Sie heute nicht mehr sehr weit kommen. Ich möchte in diesem Zusammenhang an Cable&Wireless und Qwest erinnern!! Wie wollen Sie diese Kennzahlen denn adäquat überprüfen? Und haben Sie auch überlegt, dass wir es hier mit verschiedenen Systemen zu tun haben, was die diesbezüglichen Gesetze und Praktika in USA oder EU betrifft?

      Ich bitte diesbezüglich hier einmal kurz reinzuschmullen!

      http://www.wallstreet-online.de/ws/news/news/main.php?&m=3.1…

      fachgerechte Entsorgung von News insbes. Analystenkomentare und Gradings (evtl. auch Anti-Newstrading)

      Hier gehen wir eindeutig konform! Aber vergessen Sie bitte nicht. Wenn Sie nicht auf die Meinung eines anderen hören wollen, müssen Sie sich immer eine eigenen bilden. Und dies bedeutet immer auch Arbeit! Davon wollen die meisten nichts wissen.

      Gewinne sind schön und gut, aber wenn möglich ohne grossen Aufwand.

      Das ist einfach lächerlich.

      Ohne wirkliche Recherche und Arbeit werden Sie niemals über längere Zeit erfolgreich an der Börse agieren können.

      Denn einen oder andern Glücksfall ausgenommen. Früher oder später wird sich die Spreu vom Weizen trennen. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche!!

      Einige werden sich diese Arbeit machen und auch gerne einigen Aufwand betreiben. Und ich kann Ihnen versichern, dass genau diese Anleger, zum grössten Teil zu den Gewinnern von morgen zählen werden! Oder haben Sie hier eine andere Meinung?

      Eine gute Nacht wünscht allen

      Hm
      Avatar
      schrieb am 20.02.02 22:22:20
      Beitrag Nr. 308 ()
      @Guten Abend liebe Aktionäre :)

      Eigentlich ein wenig Schade wenn ein Thread wie dieser so in Vergessenheit geraten sollte. Ich werde mich bemühen in den nächsten Tagen wieder ein wenig mehr beizutragen!

      Gibt es hier ausser mir noch andere die noch nicht völlig die Lust an der Börse verloren haben ;)

      Allen einen schönen Abend

      HM
      Avatar
      schrieb am 21.02.02 22:41:56
      Beitrag Nr. 309 ()
      @herr.motzki

      Es gibt noch welche, die die Lust auf Börse noch nicht verloren haben, aber ich bin einer, der zwar sehr viel liest aber noch nicht viel schreibt, als Novice. Freue mich auf die nächsten Beiträge. Verfolge den Thread von Anbeginn an. Schalte mich ein, wenn ich was beitragen kann.

      So long

      Hollawind
      Avatar
      schrieb am 21.02.02 22:45:57
      Beitrag Nr. 310 ()
      irgendwann hab ich auch mal mehr Zeit...
      Avatar
      schrieb am 21.02.02 23:59:44
      Beitrag Nr. 311 ()
      Das Problem ist, dass in einem solchem thread nur sehr wenig rüberbringen kann. Aufgrund der unterschiedlichen Vorraussetzungen der Leser bleibt das ganze eh immer abstrakt.

      Das beste ist, man macht einen Thread und parallel dazu ein Online börsenspiel, dass ein Jahr läuft, was ich im Moment auch bereits in einem anderem Thread mache. Alles andere bleibt letztendlich theoretisches Gelaber. (Verzeihung wg. des Ausdrucks)

      fry.
      Avatar
      schrieb am 22.02.02 00:06:28
      Beitrag Nr. 312 ()
      Vielleicht ist auch etwas ungünstig, dass dieser thread im Neuen Markt Board steht. Der deutsche Aktienmarkt ist eh sehr intransparent, da fortgeschrittene fundamentale Online Screeningtools fehlen, die kreative Kennzahlen und multiple Kriterien ermöglichen. (Vgl. z. B. multexinvestor.com/screen)

      fry.
      Avatar
      schrieb am 22.02.02 16:46:36
      Beitrag Nr. 313 ()
      >Das Problem ist, dass in einem solchem thread nur sehr wenig rüberbringen kann. Aufgrund der unterschiedlichen Vorraussetzungen der Leser bleibt das ganze eh immer abstrakt.

      Das beste ist, man macht einen Thread und parallel dazu ein Online börsenspiel, dass ein Jahr läuft, was ich im Moment auch bereits in einem anderem Thread mache. Alles andere bleibt letztendlich theoretisches Gelaber. (Verzeihung wg. des Ausdrucks)


      Volle Zustimmung! Ich hätte es nicht besser ausdrücken können.


      M.f.G. thomtrader
      Avatar
      schrieb am 22.02.02 17:49:56
      Beitrag Nr. 314 ()
      @Hallo fry&thomtrader

      Das sehe ich aber völlig anders. Wissen Sie warum hier immer dieses von Ihnen angesprochen Problem besteht. Die meisten gehen davon aus dass jede Zeile eines solchen Threads für Sie geschrieben wurde und sind nicht wirklich in der Lage dass für sie relevante heraus zu filtern. Wenn mir ein Trader erzählt wie er vorgegangen ist und auf welche Weise er Erfolg oder eine Niederlage erlitten hatte, kann dies niemals abstrakt sein. Ganz davon abgesehen dass man eine ähnliche Situation oft gänzlich anders wahr nimmt als der Nebenmann.

      Und natürlich kann ich so lala verstehen was Master fry mit "Gelabber" meint. Aber jetzt mal ehrlich lieber User und Trader. Sie selbst haben doch die Möglichkeit einen interessanten und unterhaltsamen Beitrag hier rein zu stellen, ohne dass ein Lerneffekt auf der Strecke bleibt. Das liegt doch an uns allen oder kapier ich hier etwas nicht richtig? Ich sage es einmal anders herum und damit meine ich niemanden besonderen sonder rede im allgemeinen. Für mich ist Kritik nur interessant und relevant wenn mir vom Kritiker gleichzeitig wirkliche Alternativen aufgezeigt werden. Wenn hier irgendjemand meint es ist und bleibt doch oberflächig, dann hat er doch die Möglichkeit es wirklich substanziell zu machen!

      Es geht hier doch lediglich darum in diesem Forum einige Gedanken auszutauschen und wenn möglich die eine oder andere Strategie kennen zulernen. Wenn ich zu Anfang meiner aktiven Börsenlaufbahn einen solchen Thread gehabt hätte wäre es möglich gewesen den einen oder anderen Anfängerfehler zu unterbinden. Und eines sollten Sie beide auch nicht unterschätzen. Indem Sie in einem solchem Forum über sich und Ihre Strategie, die Verluste, die Fehler, usw.. schreiben, hat dies auch immer einen positiven Effekt für den Schreiber selbst. Geht jedenfalls mir so. Und ich bin mir sicher auch andere mögen dies als positiv empfinden.

      Und natürlich animiert uns das momentane Umfeld auch nicht gerade zu hochgeistigen Ergüssen ;) !

      Kein Problem. Dann schreiben wir halt in einigen Wochen oder Monaten wieder ein paar Zeilen. Denn eines hat die Börse immer wieder gezeigt. Auch als Rentner werden wir nicht ausgelernt haben!

      In diesem Sinne Ihnen beiden ein schönes Wochenende wünscht

      HM
      Avatar
      schrieb am 22.02.02 22:19:04
      Beitrag Nr. 315 ()
      Es gibt Dutzende Strategien um an der Börse erfolgreich zu sein. Die meisten davon sind so komplex das es nötig ist ganze Bücher darüber zu schreiben um sie einigermaßen begreifbar zu machen. Und selbst wenn jemand mehrere Bücher über eine Strategie gelesen hat dann ist es noch lange keine Garantie dafür das er dann an der Börse erfolgreich ist!

      Wie soll es nun möglich sein erfolgreiche Strategien in einen solchen Thread zu vermitteln. Selbst wenn sich mehrere erfolgreiche Börsianer hier einfinden, werden sich ihre Strategien nur bruchstückhaft hier darstellen können.

      Nehmen wir an hier schreibten dann ein erfolgreicher antizyklischer Anleger und ein erfolgreicher prozyklischer Anleger ihre Erfolgsstrategien hier nieder. Einen Börsenanfänger wird das ersteinmal gewaltig irritieren, und somit mehr schaden als nützen.

      M.f.G. thomtrader
      Avatar
      schrieb am 23.02.02 00:05:36
      Beitrag Nr. 316 ()
      @Hallo thomtrader :)

      Da haben Sie nicht völlig unrecht! Dies ist natürlich immer ein Problem. Aber mal ehrlich. Muss man/frau denn immer gleich "alles" verstehen? Ich meine wenn wir voneinander die eine oder andere Anregung bekommen könnten wäre es doch zumindest kein Nachteil oder?

      Und auf eines möchte ich auch hinweisen. Schon öfters konnte ich feststellen dass bestimmte User ganz bestimmte Sektoren und Passionen abdecken und hier gar nicht schlecht vorgehen. Der eine ist recht gut in Antizyklik. Der andere widerum in Börsenpsychologie! Das passt doch eigentlich gut zusammen. Naja, und ein wenig kurzweil ist doch auch dabei. Was ist so schlimm daran wenn interessierte am Wochenende den einen oder anderen Gedanken austauschen thomtrader?

      Es geht doch letztlich erst einmal darum andere Meinungen über eventuell dieselbe Situation oder denselben Wert zu bekommen. Der Blick über den Tellerrand hinaus wird ein wenig besser geschärft! Meine Intention hier ist nicht innerhalb weniger Monate eine grösstmögliche Performance zu bekommen. Ich bin hier viel zu realistisch um solche Dinge zu erträumen. Nicht jeder wird alles verstehen, aber das hat zumindest der Initiator dieses Threads nie erwartet.

      Natürlich soll hier nicht ausschliesslich Profis zuhause sein. Aber lesen Sie doch alle Beiträge einmal durch. Es sind gänzlich verschiedene-eigentlich für jeden etwas. Und eines Tages wird dies hier auch wieder in alter Frische weitergehen, da bin ich mir sicher. Es ist unnötig dass hier jeden Tag 10Postings reingestellt werden. Warum auch? Die Börse wird es morgen auch noch geben oder ;)

      Ihnen noch einen schönen Samstag wünscht

      HM
      Avatar
      schrieb am 23.02.02 00:14:26
      Beitrag Nr. 317 ()
      Wenn mir ein Trader erzählt wie er vorgegangen ist und auf welche Weise er Erfolg oder eine Niederlage erlitten hatte, kann dies niemals abstrakt sein.

      Das Problem ist, dass jeder gerne mehr über seine erfolge spricht, als über seine Misserfolge. Das ist triviale menschliche Psychologie und so alt wie die Welt. Wenn jemand schreibt, ich habe x % mit Aktie Y gemacht, dann muss das noch nicht einmal gelogen sein. Aber die richtige Frage wäre: Und, was ist meinen deinen übrigen Aktien im Portfolio ? Man braucht schon ein vollständiges Bild. Am meisten lernt man eh aus den Fehlern.

      Das Problem an diesem Board ist, dass sich das Wissen hier keinen Raum schaffen kann. Im Prinzip müsste jeder User erstmal wie bei Ebay (von den anderen Usern) für sein Wissen geratet werden. Dann wären wir schon mal einen Schritt weiter. Wenn ich Euch erzählen würde, wie viele Versuche ich schon gestartet habe, um Qualität ins Board zu bringen...

      Also denn. Jeden Morgen grüßt das Murmeltier.

      fry.
      Avatar
      schrieb am 23.02.02 01:37:47
      Beitrag Nr. 318 ()
      Na gut ich versuche es mal.
      Würde mich ein Börsenanfänger fragen wie er am besten an der Börse agieren kann, dann würde ich ihm folgendes empfehlen: Erst mal gar nichts tun, und sein Geld vorerst auf den Geldmarktkonto lassen.

      Dann würde ich ihm folgendes erzählen: an der börse geht es um großes geld; überall dort wo dies der fall ist finden sich die intelligentesten, fähigsten, abgebrühtesten, härtesten, besten, manchmal betrügerischen, Leute der Welt ein und wer in ein Haifischbecken voller hungriger Raubtiere spring, sollte entweder selbst ein Hai sein oder verdammt gut schwimmen können, ansonsten wird er/sie gnadenlos zerfleischt. es gibt weder ein zurück, noch eine Garantie, noch ein Schutz, auch kein "Entschuldigung das hab ich nicht gewußt" und wer um Mitleid fleht, weil er seine miete nicht mehr zahlen kann, wird nur ausgelacht und noch mal ausgenommen, verliert auch noch den letzten Rest ! wer das Spiel mitmachen will, spekuliert zu jeder Sekunde in der er investiert ist, GEGEN DIE BESTEN PROFIS DER WELT und gewinnt nur wenn er mindestens genausogut ist und das sind nur sehr wenige, selbst Leute die schon jahrzehntelang im Börsengeschäft sind zählen nicht selten zu den dauernden verlieren und halten dies nur deshalb durch, weil sie nicht mit ihrem eigenen Geld arbeiten. und: es gibt nirgendwo auf der Welt irgendein schlaues Buch, irgendeinen Kursus, irgendeine Möglichkeit, dies alles vorher zu lernen, man kann es NUR IN DER REALITÄT learning by doing.

      Wenn er sich aber trotzdem nicht von der Börse abbringen lassen will, dann würde ich ihm empfehlen sich erstmal mit einschlägiger Börsenliteratur zu beschäftigen. Empfehlen würde ich:
      Ben Graham: Secutrity Analysis(+evtl. The intelligent Investor)
      Philip Fisher: Common Stocks and Uncommon Profits
      Martin Zweig: Winning on Wall Street
      William O´Neil:How to make money in stocks
      Nicolas Darvas:How I mad 2000000 in stock market
      Das erste Buch von Peter Lynch
      1Buch von Kostolany
      1Buch über Buffet
      Berkshires jährliche Aktionärsbriefe von Buffet(Gibt’s auf der Berkshire-Homepage oder auch in Buchform)
      Ein Buch über Jesse Livermore kann auch nicht schaden.
      O´Shaughnessys: What works on wallstreet

      Alle aufgeführten Bücher sind auch in deutscher Übersetzung erhältlich.

      Bei obigen Bücher werden nur mittel- bis langfristige Strategie aufgeführt. Diese somit für den einfachen Privatanleger umsetzbar.
      Wer die Bücher gelesen hat der hat zwar noch keine Garantie auf ein erfolgreiches Börsianerdasein aber er hat seine Chancen erheblich verbessert.

      M.f.G. thomtrader
      Avatar
      schrieb am 23.02.02 01:41:54
      Beitrag Nr. 319 ()
      @Hallo fry ;)

      Dann verstehe ich aber erst Recht nicht Ihr Problem? Sicherlich sind und waren hier auch Trader mit überproportionaler Performance. Ja und? Kann ja auch der Wahrheit entsprechen. Aber wenn ich mich Recht erinnere kam hier wenigstens zu Anfang ganz schön viel Unerfahrenheit mit all seinen Nachwirkungen zu Wort. Sie haben die ersten Beiträge doch mitgelesen oder? Und mit Qualität ist dies so eine Sache guter fry! Was ist das bitte schön?

      Ich würde meinen Qualität ist in meinen Augen erstmal nicht der Super-Trader, sondern jemand der Reif genug ist sich und auch seine Spekulationsumgebung zu analysieren. Er ist in der Lage auch andere Meinungen zu erörtern und gegebenenfalls ersichtliche Fehler auszufiltern. Er neigt nur mässig zu Unter,- oder Übertreibungen, was eigentlich eine nur allzu menschliche Eigenart ist. Wer gibt schon zu dass er sich wie ein Hornochse vorführen lassen hat von all den seichten Börsenblättchen und dem Kulmbacher Verein? Vor allem ist er lernfähig und wenn möglich pflegt er einen Umgangston welcher von gegenseitigem Respekt geprägt ist.

      Glauben Sie ich habe Lust auf diese Super-Power-Trader welche täglich erzählen alles ist Unsinn nur weil nicht jeden Monat eine 20%Performance in den Büchern steht! Kein Mensch kann dauerhaft solche Dinge generieren und jeder der schon lange genug dabei ist weiss dies auch. Ich persönlich verfolge eine Longterm-Strategie und bin aber doch immer bereit, einen bestimmten Betrag auch in kurzfristigen Trades zu platzieren, um die Volatilität, welche gerade in den letzten Monaten anlag auszunützen.

      Nicht immer mit Erfolg aber auch nicht völlig erfolglos. Ich kann jahrelang irgendwelche Bücher wälzen und trocken Traden. Das ist alles nur Mist. Ich spreche aus Erfahrung. Wenn es wirklich um Ihr eigenes schwer erspartes Geld im Dausender-Bereich geht, dann ist die Situaition plötzlich gänzlich anders und vor allem Schluss mit lustig. Sie kennen dies bestimmt auch oder?

      Wer weiss denn schon was irgend jemand lesen möchte? Ich betonte schon einmal. Was der Leser aus diesen ganzen Beiträgen heraus liest oder macht ist ihm belassen. Wir sind hier nicht im Kindergarten wo unbedarfte Anleger an die Hand genommen werden sollen. Ich habe selbst genug Probleme mein eigenes Depot straff auf Kurs zu halten. Aber wer mitlesen möchte kann dies tun und wenn er möchte auch ein wenig selbst schreiben. Und wen ein bestimmtes Thema nicht interessiert der braucht ja nicht mitlesen. Lesen Sie denn ein ganzes Magazin von vorne bis hinten gnadenlos durch?

      Ich weiss schon was Sie mit Ihrer Anspielung von wegen abstrakt meinen. Es wird immer User geben denen die Wahrheit nicht allzu nahe geht. Ja und? Hier bei W.O oder auch überall anderswo werden Sie niemals einen Thread generieren können, der ausschliesslich aus Wahrheit-Liebe-Glaubhaftigkeit-Offenheit besteht! Wie sollte dies auch gehen? Schauen Sie doch in Ihr eigenes Umfeld, Ihren Arbeitsplatz, usw..! Nirgens Lügner oder Neider in der Nähe..?

      Nirgends ist Friede-Freude-Eierkuchen? Aber deshalb kann man doch auch nicht hingehen und sagen, dann lasse ich eben diesen ganzen Mist bleiben! So wird das nie etwas werden. Und so schlecht ist dieses Forum hier doch gar nicht. Ich finde hier viele Dinge sehr-sehr interessant. Ich bin schon zu lange bei W.O um zu wissen wieviel Müll in all den anderen Threads zu finden ist. Und doch ist ja alles so einfach. Wer nicht möchte muss nicht-wer möchte kann!!

      Und jetzt mache auch ich Feierabend Herr fry. Ich hatte einen langen Arbeitstag und muss mal schlafen. Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder. Jedenfalls wünsche ich Ihnen noch viel Glück mit Ihren jetztigen und auch zukünftigen Investments und verbleibe bis dahin wie immer

      Mit freundlichen Grüssen

      HM
      Avatar
      schrieb am 23.02.02 03:49:31
      Beitrag Nr. 320 ()
      Allgemein möchte ich festhalten, daß ich aus meinen Fehlern nichts gelernt habe. Habe ich folge einer völlig falschen Markteinschätzung (stark bullish Mitte/Ende Januar) 4000 Euro, davon 1000 realisierte, verloren.
      Was habe ich wieder falsch gemacht?
      1. Gegen den Chart/Trend gehandelt. Beispiel: Umweltaktien (URE und EKT) starkt verprügelt aufgekauft. Natürlich zu früh, da der Abwärtstrend voll im gange war und wie ich jetzt erkenne, der Boden immer noch nicht gefunden ist.
      2. Nicht mit S/L gearbeitet. Hier muß ich allerdings zu meiner Entschuldigung anführen, daß ich in der Vergangenheit am NM schon mehrmals brutal ausgestopt worden bin. Hier möchte ich auch ein junges Beispiel anführen: Ein Teilnehmer bei w.o. schrieb vor kurzem, er hat bei Cenrotec (ebenfalls bei mir im Depot) ein S/L von 11 gesetzt, verkauft wurde die Aktie für 10!!
      Fazit: Für mich (als nicht Daytrader, oder arbeitender Mensch) hat Börde keinen Zweck, da ich immer zu spät beim Trend komme. Egal ob Gold, Hang Seng oder Rußland, ich komme immer zu spät, wenn der Zug schon abgefahren ist.
      Noch ein frustierendes Beispiel: Habe am Donnerstag ACG gekauft, Minuten später bricht der Chipsektor (Intel) ein.
      Schlage folgendes vor: Ich schreibe welche Aktien ich demnächst kaufe, damit Ihr genau wisst welche dann fallen.

      Wenn ich demnächst nicht mehr poste, habe ich mich aufgehängt

      bsw
      Avatar
      schrieb am 23.02.02 12:27:37
      Beitrag Nr. 321 ()
      ..bsw: ich geh mal davon aus, daß der letzte Satz ein Scherz ist ;)

      Aber ich denke, diese Verzweiflung überkommt und alle mal. Gleichwohl, ob Du erfolgreich sein kannst oder nicht, das wird sich nicht in 3 Monaten, sondern in 3 Jahren und noch mehr in 30 Jahren entscheiden.
      Das erste, was dazugehört, ist jedenfalls schon mal vorhanden. Bereitschaft, Fehler zuzugeben und zu suchen, wo sie lagen.
      Wenn man sie dann auch noch abstellen kann, dann ist schon sehr viel gewonnen.

      Zum Thema Stop-loss: auch ich bin dort sehr vorsichtig, weil ich eben genau dieses Problem kenne, was Du schilderst. Bei Dax-Werten kann man sicher mit SL-arbeiten, bei manchem Nemax-50-Wert auch, aber bei engen Nemax-All-Share-Werten mit zT nur 3-5 Preisfeststellungen am Tag ist ein "automatischer Stop-loss" Wahnsinn.
      Avatar
      schrieb am 23.02.02 12:57:12
      Beitrag Nr. 322 ()
      Servus bsw und alle,

      hoffe, Deine letzte Bemerkung war nicht ernst gemeint!

      Dein Problem ist vor allem, mit den persönlichen Frustrationen umgehen zu können, da denselben Frust mehr oder weniger alle haben, wenn’s an der Börse und damit auch meistens in der (Geld)börse runtergeht, entweder runterschlucken und wegstecken (mental) oder Magengeschüre kriegen – wer den Verlust, aus welchen Gründen auch immer, finanziell nicht wegstecken kann, der bekommt allerdings in der Tat ein Problem, wenn es nicht so ist, was solls!

      (Anm.: Ich selbst war letztes Frühjahr im Prinzip pleite, bekam zum Glück von der Bank einen neuen Kredit, um Heizöl usw. zu kaufen. Konnte also nichts an der Börse investieren und damit auch nichts verlieren, war im Nachhinein betrachtet ein relativer Glücksfall, konnte erst wieder ab Sommer was investieren. Meine Fondsparpläne sind aber trotzdem weitergelaufen, eben auf Girokredit, macht auch nix.)

      Ich vermute einmal, Du hast Frau und Familie und einen Job, damit kann Dir schon mal nichts schlimmes passieren, denn Du bist sozial abgesichert und bekommst automatisch jeden Monat was aufs Girokonto, selbst wenn Du arbeitslos wirst, bekommst Du trotzdem jeden Monat was, wenn Du krank wirst, bekommst Du auch jeden Monat was. Ich hab auch Frau und Familie, aber alles andere hätt ich gern, hab ich aber nicht.

      Was an der Börse los ist, hat Thomtrader weiter unten sehr gut beschrieben, ist halt so, wer ins Haifischbecken springt, muß schauen, wie er da durchkommt. Ich selbst bin der Meinung, dass absolut jeder Marktteilnehmer wissen muß, worauf er sich einlässt, wers nicht weiß, wird früher oder später vom Markt ausgespuckt und gegen die großen Haifische kommen die kleinen Marktteilnehmer sowieso nicht an, können froh sein, wenn sie (finanziell) überhaupt über die Runden kommen – ich selber glaube auch und ich wiederhole es hier noch mal, dass jeder sinnvolle Kapitalaufbau mit Einzelaktien auf die Dauer nicht möglich ist für die Mehrheit der Anleger, allein aus statistischen Gründen, war früher vielleicht mal einfacher, aber diese Zeiten sind erst mal bis auf weiteres vorbei.

      Im Gegensatz zu vielen im Board hier halte ich mich nicht so vermessen, es auf die Dauer mit den Profis aufzunehmen, ich bin einfach nicht schlauer, hab nicht das equipment, nicht die Recherchemöglichkeiten, nicht den Ausbildungs-Background, prinzipiell nicht die Zeit,... usw

      Meine Einstellung zu Einzelaktien ist dieselbe wie beim Monopolyspiel: Ist halt ein schönes Hobby bzw. netter Zeitvertreib, das Kapital, das ich hier einsetze, ist Spielgeld, d. h., ich hab mein Geld umgetauscht in Spieljetons und muß einfach damit rechnen (und kalkulieren!), alles zu verlieren (aufs Spiel setzen!). Das Monopolyspiel selber kann ich in keinster Weise beeinflussen, das Können fehlt mir und wie die Würfel fallen, weiß ich vorher eh nicht. Andere Leute kaufen sich halt ne Segeljacht, nen Ferrari oder ein Ferienappartement auf Gomera, gibt auf der Welt viele Möglichkeiten, sein Geld auf mehr oder weniger angenehme Weise unter die Leute zu bringen

      Auf jeden Fall muß ich mein ganzes eingesetztes Geld mental völlig abschreiben, seinen Wert aus dem Hirn restlos ausradieren, ansonsten mache ich mich nur selbst fertig, züchte Magengeschwüre und das wichtigste überhaupt:

      Ich verliere meinen Seelenfrieden!

      Dies halte ich primär für die wichtigste persönliche Eigenschaft, um überhaupt an der Börse (mehr oder weniger) erfolgreich zu agieren.

      Zum Schluß ne kurze Bemerkung zu ACG usw: Diese Werte werden schon wieder mal steigen (mit ca. 90%iger Wahrscheinlichkeit, zu 10% gehen sie pleite), fragt sich bloß, wann, ob in einem Tag, in einem Monat oder erst in 10 Jahren, weiß in diesem Augenblick niemand, das gilt aber für alle übrigen Aktien auf Gottes weiter Anlegerwelt genauso. (Es gabn paar Aktien im DowJones, die brauchten von 1929 ab 50-60 Jahre, bis sie wieder ihre Höchststände erreicht haben, die meisten anderen allerdings aus dieser Zeit gab es 50 Jahre später nicht mehr aus verschiedenen Gründen und soviel ich weiß, ist General Electric der letzte übriggebliebene Mohikaner aus jenen Zeiten)

      Gruß

      Bilsenkraut
      Avatar
      schrieb am 23.02.02 13:07:31
      Beitrag Nr. 323 ()
      bilsenkraut. Sehr schön geschrieben. In einem Punkt möchte ich Dir in jedem Falle zustimmen. Ein bißchen Abstand zur Börse ist ausgesprochen wichtig, solange man es nicht hauptberuflich macht, für die Gesundheit und auch für den Erfolg.

      Bei meiner Geschichte, die mit vielen Fehlern anfing und mit dem Gefühl, "richtig Ahnung" zu haben und deshalb Riesenerfolg, da war ich ungefähr am Höhepunkt des Erfolges angekommen. Ich werde irgendwann mal weiterschreiben, aber eins kann ich schon vorwegnehmen.

      Für mich war wirklich eine Art "Rettung" der 11.9.2001, der Anschlag auf das WTC.
      Dieser Tag wird mir noch lange in Erinnerung bleiben und an diesem Tag habe ich das verinnerlicht, was ich mir vorher oft vom Kopf her gesagt, aber dann doch anders gehandelt habe: es gibt soviel Wichtigeres im Leben als die Börse, als Geld.

      Seit ich diesen Abstand habe, fällt es mir deutlich leichter, zu verkaufen, obwohl ich dadurch eventuell den letzten Cent Gewinn verpasse. Und zu kaufen, obwohl ich eventuell dadurch nicht zum absoluten Tiefpunkt dabei bin.
      Für mich und meine Anlagementalität ist das absolut "überlebensnotwendig" - jetzt eben im übertragenen Sinne.
      Avatar
      schrieb am 23.02.02 13:40:50
      Beitrag Nr. 324 ()
      Hallo bsw,

      ich kann mich Bilsenkraut und Xylophon nur anschließen: auch ich hoffe, daß Du es nicht ernst meinst!

      Ich bin von einer wirklichen Strategie weit entfernt (arbeite aber daran) und setzte überwiegend auf Fonds, da ich bei Trades derzeit meist nur als Kontraindikator tauge. Aber er es geht vielen so, auch wenn die meisten bei WO nur ihre Erfolge berichten (seien sie wahr oder erfunden).

      Natürlich entdecke ich auch jeden Tag etwas, wo ich sagen könnte (und auch manchmal tue) "hätte ich doch..." Aber das sind bei der derzeitigen Börse nicht die Mehrzahl der Werte, die so abschneiden. Und die Börsenbewegungen sind derzeit ziemlich unberechenbar.

      Deinen Satz
      "Schlage folgendes vor: Ich schreibe welche Aktien ich demnächst kaufe, damit Ihr genau wisst welche dann fallen."
      tausche ich in dieser oder jener Form auch tagtäglich mit einem Freund hier bei WO auf.
      Wenn ich wirklich in einen tiefes Loch falle, sehe ich ein paar Tage oder Wochen aus der Distanz dem Treiben zu, damit ich erkenne, wie liegen die Wahrscheinlichkeiten des Marktes und mir den Schuh nicht ständig als persönliches Versagen anziehe.

      Die Performance fast aller Fondsmanager, für die nicht gerade ihr Markt arbeitet, sieht auch nicht so toll aus und ich habe mir Mühe bei der Auswahl gegeben und sehr breit gestreut. Im Moment ist es schwierig richtig zu entscheiden, nicht nur für Dich.

      Ich denke es ist wichtig zu lernen, wo die eigenen Fehler liegen und daran zu arbeiten.

      Aber ich glaube nicht, daß es möglich ist, das Ausmaß der Bankenkrise in Japan, die Situation von J.P. Morgan, die Bilanzierungs- und Bewertungsproblematik der Unternehmen, die Kriegsbereitschaft der USA, die Stabilität der Regierung in Saudi-Arabien oder sonstige Ergeignisse in dieser Dimension richtig und vollständig einzuschätzen. Dieses und vieles anderes hat aber Einfluß auf die Märkte. Ich kann auf verschiedene Weise damit umgehen und manche dieser Strategien werden sich womöglich auszahlen. Aber welche, kann derzeit seriöserweise niemand sagen.

      Es gibt einen Weg, wenn es um Finanzen geht. Auch wenn es ganz düster auszusehen scheint.

      Liebe Grüße, Orgami
      Avatar
      schrieb am 23.02.02 14:50:27
      Beitrag Nr. 325 ()
      @ bilsenkraut, xylophon und orgami

      Vielen Dank für die lieben, zum Teil tröstenden Worte. Der letzte Satz war nicht ganz ernst gemeint, aber ich bin schon sehr tief deprimiert.

      Das Problem, was sich für mich stellt, ist daß ich absolut nicht einschätzen kann, ob meine Aktien zu unrecht (allgemeine Marktsituation) abgestraft wurden oder ob da wieder einer was im voraus weiß, was nach meiner Erfahrung eigentlich immer der Fall war.

      Zur z.Zt. sieht mein Einzelwerte-Depot wie folgt aus:

      ACG -30
      Centrotec -460
      Energiekontor -500
      Group Technologies -1110
      Umweltkontor -510
      Deutsche Post -550
      K+S -70

      In dieser Woche wurde in schöner regelmäßiger Abwechslung immer 1-2 Aktien regelrecht abgeschlachtet.
      Vielleicht kann mir jemand einen Rat geben, waß ich jetzt am besten machen soll.

      bsw
      Avatar
      schrieb am 23.02.02 15:43:21
      Beitrag Nr. 326 ()
      bsw: Deine Werte sind so wenig aussagekräftig, weil sie absolute Zahlen darstellen dürften. Gib lieber prozentuale Verluste an, da können wir eher was zu sagen.

      Bei ACG dürfte diese Woche zumindest auch die Verkaufsempfehlung in Börse-Online eine Rolle gespielt haben und die Abstufung von Intel, die alle Chip-Werte im weitesten Sinne getroffen hat.

      Zu Energie- und Umweltkontor habe ich wenig zu sagen, außer daß wir hier möglicherweise in einer Übertreibung nach unten stecken, wenn ich mir die fundamentale Bewertung ansehe. Umweltkontor ist allerdings ein Wert, den Förtsch mal empfohlen hat, und diese Werte dürften noch eine Weile besonders leiden unter dem Desaster seiner Zugpferde Comroad und D.logistics. Sollte er noch diesen UCA-Fonds (oder so ähnich) managen, dürfte es zudem massive Mittelabflüsse geben, weil Leute ihre Fondsanteile zurückgeben, nach der letzten Performance kein Wunder. Dann muß er noch zusätzlich verkaufen, um die Leute auszuzahlen.

      Grundsätzlich ist allerdings aus meiner Sicht ein Stadium erreicht, in dem man sehr aufmerksam verfolgen sollte, wann der Tag der Trendwende kommt. Der letzte Mittwoch mit dem Intra-Day-Reversal an der Nasdaq sah schon ganz gut aus, hat sich aber im Nachhinein als Fehlsignal entpuppt.
      Von daher rechne ich zunächst noch mit etwas weiter fallenden Kursen.
      Die Stimmung ist aber mittlerweile schon wieder so schlimm, daß man m.E. eher mit Tagen als mit Wochen rechnen sollte, bis der Tiefstpunkt erreicht ist und zunächst mal eine deutliche Erholung stattfindet.

      Von daher hast Du vielleicht zu früh gekauft, aber das heißt nicht, daß Du nicht mit den Käufen noch in die Gewinnzone kommen wirst. Guck Dir mal eine Kamps oder eine Parsytec oder LPKF Laser an. Nicht, um sie zu kaufen sondern um zu sehen, wie massiv sie zeitweise nach schlechten Nachrichten unter Druck standen - und wie sie sich seit diesen Übertreibungsphasen erholt haben.
      Das sollte ein Trost sein und Hoffnung geben.

      Allerdings denke ich, daß sich auch in Deinem Fall wieder eines als richtig erweist: wenn man aus Gründen, daß eine Aktie jetzt auf jeden Fall fundamental billig ist ins fallende Messer greift, dann sollte man das nie in der Weise machen, daß man alles Geld auf einmal einsetzt, was man in diese Aktie investiert. Sondern in Tranchen kauft.
      Und wenn ich zB Verluste von 30-500 Euro bei Dir sehe, dann würden gegenüber diesen Verlusten die 9-10 Euro Mehrkosten für Gebühren, die durch die Aufteilung in 2 Käufe nötig wären (ich selbst drittle sogar) kaum ins Gewicht fallen.

      Schließlich zu der Frage, ob da einer was im Voraus weiß. Nicht ganz unwichtig sind dabei die Umsätze. Vor einer Woche hat hier HerrMotzki den Chart von D.Logistics reingestellt und sinngemäß geschrieben, das sei eine "Flucht um jeden Preis".
      Dann kommt am Montag eine Gewinnwarnung, die eine solche Flucht um jeden Preis übertrieben erscheinen läßt, mit Übernahmephantasie. Und am Donnerstag dann eine Meldung (ad-hoc-Meldung ist angesichts der zeitlichen Verzögerung allerdings eigentlich das falsche Wort), daß man "seit der vergangenen Woche" in Gesprächen sei, eine drohende Illiquidität (also im Prinzip die Insolvenz) abzuwenden. Und das erklärt dann auch, warum "seit vergangener Woche" die Aktie bei sehr hohem Umsatz fällt wie ein Stein.





      Guck Dir also im Zweifel bei Deinen Werten mal die Liquiditätssituation an. Wenn die Dir keinen Grund zur Sorge gibt, dann wirst Du eventuell Geduld brauchen oder kannst sogar noch mal nachkaufen. Aber Angst vor Totalverlust solltest Du nicht haben.
      Die Charts von Energiekontor und Umweltkontor sehe allerdins auch sehr übel aus.




      Umweltkontor sieht aber derzeit zB schon wieder so überverkauft aus, daß ich sogar über einen Kurzfrist-Einstieg nachdenke, werde mir die Aktie mal näher ansehen am Nachmittag. Bis Montag ist ja noch Zeit.
      Avatar
      schrieb am 23.02.02 16:29:23
      Beitrag Nr. 327 ()
      bsw,

      ich bin ein wenig erleichtert, daß Dir damit nicht Ernst ist, sondern Du "nur" sehr niedergeschlagen bist.

      Zu Deinen Einzelwerten kann ich leider nichts sagen.

      Da ich derzeit aber von einen größeren wirtschaftlichen Zusammenbruch bis zu einen deutlichen Aufschwung alles für möglich halte, finde ich neben der Einzelwerteanalyse auch eine Beobachtung und Einschätzung der Makroökonomie wichtig.
      Also für wie wahrscheinlich halte ich dieses oder jenes Szenario?

      Als ich Deinen Beitrag gelesen habe, fragte ich mich: Weshalb ist dieser Mensch so deprimiert?
      Weil dieser Geldbetrag ein für ihn sehr schmerzhafter Verlust ist?
      Weil er sich als Versager empfindet?
      Weil er sich von anderen, die mehr zu wissen scheinen, ausgebootet fühlt?

      Xylophon hat bereits gesagt, daß prozentuale Verluste aussagekräftiger seien als die nominale Summe.
      Besonders aussgagekräftig sind sie aber, wenn Du sie als Bestandteil Deiner gesamtes finanzielle Situation betrachtest. Neben Deiner Psyche bestimmt diese nämlich der Grad der Verluste, die Du als für Dich tragfähig empfindest sowie Deinen Zeitrahmen (wie lange kannst Du die Verluste aussitzen, bis wann willst Du sie ausgeglichen haben?). Vielleicht hilft es Dir bei Deiner Entscheidung, diese Punkte für Dich zu klären.

      Ich habe mich auch gefragt, weshalb Du von anderen Ratschläge wünschst mit Handlungsempfehlungen.
      Verstehen könnte ich, wenn Du sie fragst, ob sie Informationen oder Einschätzungen zu Deinen Aktien haben. Aber Handlungsempfehlungen, was Du am besten machen sollst?

      Liebe Grüße, Orgami
      Avatar
      schrieb am 23.02.02 17:20:59
      Beitrag Nr. 328 ()
      Servus Leute,

      hab gerade in nem anderen Thread ein nettes kleines Gleichnis über die Ursachen einer möglichen Blockade oder Ladehemmung bei Tradern gefunden -

      Aus einem anderen Thread:

      "Deine Ratlosigkeit erinnert mich an etwas, was in der Entscheidungtheorie unter "Newcombs Paradox" läuft:

      Ein übermächtiges Wesen (Dschinni oder so) zeigt Dir zwei Schachteln. Die eine hat einen durchsichtigen Deckel und Du erkennst darin einen 10DM-Schein. Der Deckel der anderen ist nicht durchsichtig, der Dschinni sagt, daß möglicherweise ein Tausender ... drin ist, vielleicht oder auch nix.
      [ oder aber ein Schuldschein über tausend mit unbedingter Zahlungsverpflichtung - Anm. von Bilsenkraut]

      Und der Dschinni läßt Dir die Wahl: Du kannst entweder beide Schachteln nehmen oder nur die undurchsichtige allein.

      Oh Sch...e, denkst Du Dir. Klarerweise bist Du an sich besser dran, wenn Du beide nimmst. Der 10er ist Dir sicher, und vielleicht kommt aus der anderen noch ein Dausender dazu.

      Doch halt, sagst Du Dir, wenn Du beide nimmst, denkt der Dschinni bestimmt, Du bist gierig, und dann ...

      Der Dschinni kann Gedanken lesen und beruhigt Dich, daß er ganz bestimmt nicht nach Deiner Entscheidung durch Zauberei was drehen wird. Was drin ist, ist drin, und Dschinnis lügen nicht.

      Aber auch das beruhigt Dich nicht. Dschinnis wissen zu viel. Nimmst Du beide, dann wird der Dschinni Deine Gier vorausgesehen haben und nix in die 1000er Schachtel gelegt haben. Nimmst Du nur diese, dann wird er Deine Bescheidenheit vorausgesehen haben und hat den Dausender reingelegt.

      Oder doch nicht ...? Who knows, aus dem Dilemma kommst Du nicht raus. "

      - Ende des Gleichnisses

      Anm: Ob das jetzt der Dschinn oder der Nasdaq-Future oder der Dax oder der Dollar oder Rußland oder wer weiß was ist, spielt absolut keine Rolle, die Tatsachen sind so wie sie sind und nicht so wie wir erhoffen oder befürchten, ich muß halt aus jeder Situation unbedingt und sofort das beste in irgendeinem Sinne draus machen.

      Gruß

      Bilsenkraut
      Avatar
      schrieb am 23.02.02 18:37:43
      Beitrag Nr. 329 ()
      Klasse
      das trifft das Dilemma vor dem wir alle öfter stehen sehr bildlich.
      Avatar
      schrieb am 23.02.02 19:13:33
      Beitrag Nr. 330 ()
      @Hallo BSW :)

      Bevor ich die anderen Beiträge lese, ein paar Worte zu Ihrem Dilemma.

      Was Sie gerade beschreiben kenne ich sehr gut aus eigener Erfahrung. Sie kaufen einen Wert und er kackt ab. Sie verkaufen eine scheinbare Loser-Share und eine Woche später hat sie ca. 50% zugelegt. Und was Sie machen scheint in einer Katastrophe zu enden. Dieses Szenario ist ja genau einer der von mir beschriebenen Wendepunkte eines Anlegers, welcher nun endgültig entnervt aufgibt und sein letztes Geld in mündelsicheren Papieren anlegt. Und genau hier trennt sich dauerhaft die Spreu vom Weizen. Ich war auch schon einmal nahe daran nur noch in Fondsparen zu investieren, also ein andauerndes Cost-Average zu betreiben.

      Ich kann Ihnen hier schwer raten wohin Sie sich bewegen sollten. Aber wenn Sie nun doch noch eine kleine Weile weitermachen wollen ein Tip welchen Sie nun doch endlich beherzigen sollten. Hatten wir nicht erst vor ca. zwei Wochen darüber schwadroniert worauf es uns nun erstmal ankommen sollte? Wenn möglich ein paar Tage die Beine auch einmal ruhig halten. Und wenn investiert wird dann höchstens mit einem Drittel der für diesen Wert avisierten Summe. Das ist unumgänglich. Glauben Sie denn ich wäre mit meinen ACG momentan im plus BSW?

      Aber ich rechne jederzeit mit einem solchen Downgrade. Deshalb investierte ich ja nur einen kleinen Teilbetrag um erstmal wieder im Wert zu sein. Das Problem ist ja dass ich festgestellt hatte dass Sie oft nicht mehr in einen Wert gehen, wenn Sie zu lange warten. Siebel, Thiel, SCM Microsystems, Apple sind hier Beispiele dafür. Bei den einen bin ich viel zu spät reingekommen, bei den anderen überhaupt nicht mehr weil mit die Kurse damals davonliefen. Das war mir eine Lehre. Aber wenn Sie ein Drittel einsetzen bleiben Sie 100%ìg bei diesem Wert dabei. Sie behandeln diese Share gänzlich anders als eine nur interessante auf Ihrer Watchliste.

      Selbst wenn Sie bis jetzt keine ACG gekauft hätten. Glauben Sie mir BSW. Selbst heute hätten Sie plötzlich Skrupel bei diesem Preis einzusteigen. Jetzt würden Sie ausschliesslich denken wie tief kann es noch gehen? Ich dagegen habe den grössten Teil meiner liquiden Mittel noch zur Verfügung und schaue mitunter sogar amüssiert zu wie mein Wert auf Sinkflug geht. Je weiter umso besser.

      Wie oft hatten wir dieses Szenario denn nun im letzten Jahr? Und je doller es nach unten ging umso spinnerter kauften plötzlich alle ein ohne Sinn und Verstand. Und vor allem ohne wirklichen fundamentalen Background!Diesen Wert habe ich jetzt schon 4mal getradet. Und es wird nicht das letzte mal gewesen sein. Meine 350,-€ Buchverluste interessieren mich einen Scheissdreck mein guter BSW. Solche Werte sind völlig normal und können innerhalb weniger Tage ausgeglichen werden. Solche Umstände sollten Ihnen genauso vertraut sein wie Gewinne. Wenn Sie nicht lernen mit solchen temporären Verlusten zu leben haben Sie auf Dauer schlechte Karten auf dem Parkett. Und natürlich weiss ich das grössere Problem welches Sie haben ist ein psychisches. Was glauben Sie wie es mir mitunter ging in den letzten Jahren?

      Im Beruf und Privat mehr als erfolgreich und auf dem Parkett benahm ich mich hin und wieder wie der grösste Kretin. Jedem kommen da Selbstzweifel, selbst dem verwegensten. Und auch Motzki ging das eine ums andere mal mehr als kleinlaut und mehr als verstört zu Bett, um dann doch nicht schlafen zu können! Sie müssen da durch alter Freund. Ohne wirkliche Verluste und dessen bewältigung werden Sie kaum dauerhaft erfolgreich an der Börse taktieren können. Glauben Sie bloss nicht den Scheiss von ausschliesslich erfolgreichen Menschen. Das ist völlig unrealistisch. Es gibt manche Glückskinder, aber hier liegt die Betonung wirklich auf glücklich! Aber auf viele Jahre gesehen werden Sie mit Glück nicht viel weiterkommen! Und natürlich ist es eine Charaktersache wie Sie nun weiter vorgehen wollen BSW.

      Es ist ein schmaler Grad in dem Sie dann wandeln werden. Denn vergessen Sie eines nie. Wenn Sie nicht wirklich aus Ihren Fehlern lernen wollen und immer wieder ins Messer laufen kann dies auch wirklich in einer Katastrophe enden. Sie müssen da jetzt sehr gut aufpassen und dies meine ich so ernsthaft wie nur etwas. Ein Freund von mir hatte letztes Jahr endlich aufgehört, auf meinen Rat hin. Aber bei ihm wäre dies niemals gut gegangen. Heute hätte er Haus&Hof verloren wenn er immer noch auf seinen damaligen Calls sitzen würde. Und eine Frau hätte er schon lange nicht mehr. Lange wollte er nicht einsehen dass er für dieses Geschäft nicht geschaffen ist und es auch niemals werden sollte.

      Warum ich ihm damals wochenlang zusetzte alles glattzustellen und mit Einzelaktien und vor allem Calls aufzuhören, beruhte aber darauf, dass ich ihn sehr gut kannte. Aber wie sollen wir uns hier in einem Forum verhalten wenn wir den anderen nicht wirklich kennen und somit einschätzen können? Wurde jetzt doch etwas länger BSW, aber mir scheint wir müssen hier wirklich einmal klar miteinander sprechen. Guter Rat ist hier wirklich mehr als teuer! Vielleicht können wir ja später nochmals weiter machen?

      Nur zur Klarheit. Ich spreche jetzt übers Traden und nicht über eine Longterm-Strategie BSW ;) !!

      Bis dahin alles gute wünscht Ihnen

      HM
      Avatar
      schrieb am 23.02.02 19:25:26
      Beitrag Nr. 331 ()
      ..sollte Nr. 330 darauf hinauslaufen, wie es am Ende etwas klingt, daß bsw quasi auch "ungeeignet" sei und erstmal alles glattstellen sollte, dann möchte ich widersprechen...seine bisherigen Postings erwecken in mir den gegenteiligen Eindruck: "momentane psychologische Schwächephase mit langfristig eher heilsamer als verheerender Wirkung" ;) - so würde ich das deuten.

      bsw: solltest Du aber an einem der nächsten Tage zu dem Ergebnis kommen, daß herrmotzki doch recht hat, dann teil es bitte mit, daß Du jetzt sofort alles unlimitiert verkaufst ;) :D
      Genau dieser Tag wird es sein, ab dem die Aktien wieder steigen. Wo diejenigen verkaufen, die eigentlich hartgesotten genug wären, die aber am Ende doch noch die Nerven verlieren. Ich kenne das aus der Zeit, wo mein Abstand zur Börse noch geringer war - und das ist NOCH ein Grund, nur Teilkäufe und -verkäufe durchzuführen.

      Man kann auch diese Fehler so leichter korrigieren. ;)
      Avatar
      schrieb am 23.02.02 19:44:53
      Beitrag Nr. 332 ()
      @Hallo xylophon

      Das haben Sie aber völlig in den falschen Hals bekommen. Niemand soll hier als ungeeignet abqualifiziert werden. Ich bitte nochmals das ganze Posting durchzulesen. Ich selbst hatte diese Phase durchmachen müssen und bin doch auch noch dabei ;)

      Aber man/frau sollte wenigstens überlegen ob die Vorgehensweise welche er praktiziert seinem Charakter entspricht. Ich finde es ausserdem überhaupt nicht ungeeignet erst einmal mit Fonds anzufangen um dann im laufe der Jahre slowly-slowly in die richtige Schiene zu kommen. Aber ganz im Ernst xylophon. Manchmal wäre es wirklich besser seine Sinne auf andere Dinge der Geldvermehrung zu legen.

      Das hat mit dem guten BSW jetzt nicht persönlich zu tun. Ich nahm lediglich sein momentanes psychisches Problem, welches wir alle schon mehr oder weniger durchlaufen durften zum Anlass. Ich glaube nicht dass er dies als Aufruf zur Aufgabe auffasst. Immerhin kennen wir uns jetzt schon eine kleine Weile. ;)

      Alles weitere später. Jetzt springe ich in die Wann mein guter xylophon. Wie ist das Wetter bei Ihnen in München?

      Gruss

      HM
      Avatar
      schrieb am 24.02.02 01:17:40
      Beitrag Nr. 333 ()
      leute,
      bei soviel schmus könnte ich ja die ganze nacht schreiben, da geht mir wirklich der hut hoch bei einigen postings!

      @seelsorgerverein
      ich geh mal davon aus, dass die bemerkung von bsw nicht ganz ernst gemeint war und wir es hier nicht wirklich mit einem selbstmordkandidaten zu tun haben. eure anteilnahme in ehren, aber was hier zum teil an ratschlägen gepostet wird, ist meiner meinung nach genau der stoff, aus dem die nächsten loser gemacht werden. zum thema psychische krise gab es ja einige nette worte und gedanken, da schliesse ich mich gerne an. aber bei allem sinn für menschlichkeit muss ich doch mal sagen, dass mir persönlich hier trost und hoffnung, um es in börsensprache auszudrücken, `zu stark gewichtet` sind...

      @bsw
      ich fall immer gern mit der tür ins haus, und ich muss dir sagen, wenn du schon fragst: ich würd ja alles raushauen ohne mit der wimper zu zucken. bis auf k+s vielleicht, das ist so ein wert, der erholt sich tatsächlich schnell wieder, selbst wenn es crasht. alles andere ist ganz klar im abwärtstrend und sieht überhaupt nicht gut aus.

      @xylophon
      `angst vor totalverlust solltest du nicht haben.` nee?? warum nicht? nenn mir eine aktie vom nm, in die man vor einem jahr investieren konnte, und wo man mit `biss und disziplin` (aussitzen :D) heute noch im plus wäre?! hier wird so viel geredet über `aus fehlern lernen` - `postet eure fehler! gemeinsam sind wir stark!` :D - aber konkret scheint noch niemand was umgesetzt zu haben (???).

      du selber bringst doch das beispiel d.log. in den charts sind halt, wie ich schon schrieb, die meisten fundamentals eingepreist, auch die, die wir noch nicht kennen. warum also acg oder kontron? die sehen doch nicht besser aus und sind genauso für eine `überraschung` gut wie d. log.

      weiter schreibst du, `....wie massiv sie zeitw. unter druck standen - und wie sie sich seit diesen übertreibungen erholt haben (kamps, parsytec, lpkf) - das sollte ein trost sein und hoffnung geben.`

      lieb gemeint. aber die hoffnung stirbt zuletzt.

      nun guck sie dir mal genau an, die werte erholen sich zwar mit 20% oder was weiss ich am tag, aber was hast du davon, wenn der kurs von 5 e auf 6 zischt und du bist bei 15e eingestiegen - da nützen die zweistelligen prozente gor nischt. sieht leider so aus, als wären die bemühungen von bw auf fruchtlosen boden gefallen :(

      zum makroökonoischen umfeld, ich glaube nicht an eine trendwende. noch einmal an @xylophon, dass die stimmung pessimistisch ist, kommt dir nur so vor. schau dir mal den vxn oder die p/c-ratip sowie andere sentiment-indikatoren an, dann kommt man zu dem schluss, dass im grunde genommen alle in den startlöchern hocken und auf neue einstiegskurse, sprich, ne neue rally warten. fazit, sentiment ist bullish, was gegen einen aufschwung spricht. von übertriebenem pessimismus oder gar panik kann gar keine rede sein. und m.e. wird der schleichende verfall noch eine weile fortdauern, bis es dann richtig knallt (das kann sich heute noch niemand vorstellen, ich auch nicht). z.b. stichwort bankenkrise, ich denke, die banken werden dieses jahr bluten. da wird es die eine oder andere pleite oder übernahme geben. die september-tiefs sind für mich ausgemachte sache, ich würde sogar weitergehen und mit neuen tiefkursen rechnen. wir sind im bärenmarkt, die hoffnung auf einen neuen bullmarket ist längst passe. die haben nur noch die kleinanleger. die insider verkaufen seit mitte dezember.

      @motzki

      `schaue mitunter sogar amüsiert zu, wie ein wert auf sinkflug geht.`

      na, dann amüsier dich mal. viel spass! aber den rat musst du doch nicht unbedingt an andere weitergeben, oder? das kennen die doch schon :D

      man kann das machen, wenn sich ein wert im intakten aufwärtstrend befindet oder aber in einer seitwärts-tradingrange hin- und herpendelt. dann macht das sinn. aber doch nicht, wenn der titel bereits einstellig gehandelt wird und der trend klar nach unten zeigt.

      da willst du bsw auch noch einreden, das sei eine charaktersache, wie er nun weiter vorgeht ??! und es sei gut, drin zu sein, damit man nicht den kursen hinterherlaufe? du lieber himmel. bsw, pass bloss auf.

      die taktik an sich ist ja nicht schlecht, ich kauf auch ganz gern in 2-3 positionen, aber nur in steigene werte hinein (`kaufe teuer, verkaufe noch teurer :D) ).

      ich schick mal ab, und schreib dann weiter mit allem, was mir noch zu strategien und zur makroökonomischen lage einfällt...

      grüsse
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 24.02.02 02:16:10
      Beitrag Nr. 334 ()
      weiter geht`s. jetzt mal zur makroökonomischen lage.
      @orgami, genau, die einschätzung dieser gesamtwirtschaftlichen lage ist auch so ein punkt, vielleicht der wichtigste??

      enron geht pleite wegen gefälschter bilanzen.
      argentinien crasht.
      die japaner haben kein vertrauen in aktien mehr, weil die einlagensicherung fällt und kaufen gold. gold steigt.
      jpm ist sowohl in enron als auch in argentinien finanziell involviert,
      z.b. in kirch und was weiss ich noch.
      zum teil mit derivaten, u.a. shortpositionen in gold.
      die shortpositionen in gold wurden aufgebaut, um gold und damit den dollar stabil zu halten.

      der dollar?? da is was grossses im bush.


      im januar hab ich auf intakte aufwärtstrends im dax gesetzt, und das war nicht sehr erfolgreich. ich hab zwar den index `geschlagen`...aber was soll`s ? das momentum der dax-sieger ist am kippen, und das sagt eine menge aus über den markt.

      wir befinden uns eben nicht in einem neuen hausse-, sondern in einem bärenmarkt - nach wie vor.

      gründe.

      die investitionen, die seitens der unternehmen getätigt werden, sind nach wie vor zögerlich, werden trotz niedriger zinsen nicht erhöht. das heisst für mich, die, die in ihre eigenen unternehmen reingucken, sind aus gutem grunde zögerlich. die kennen ihren laden (mangelndes vertrauen).


      die bilanzierungsprobleme von enron sind kein einzelfall (@biotron), sondern systemisch, und sie könnten theoetisch die verschuldungsblase platzen lassen. alle arbeiten daran, dass dies bloss nicht passiert... :), bloss, wie lange können die ihr kartenhaus noch mit leim zuschmieren?


      die bilanzierungsprobleme von enron sind für mich nur die spitze des eisbergs. das ist wie gesagt kein einzelfall, der bullish stimmt, sondern systemisch. könnte die verschuldungsblase platzen lassen. die grösste volkswirtschaft der erde lebt über ihre verhätnisse, zu den bilanzierungstricks war man fast gezwungen, weil die investoren auf hohes wachstum spekuliert haben und die unternehmen deren übersteigerten gewinnwachstums-erwartungen ständig hinterherlaufen. für die investierten stellt sich noch die frage, wer hat schuld, henne oder ei??

      die nächste blase wird wohl die immobilienblase sein, der run läuft nämlich nur, solange die zinsen niedrig stehen. sobald die verkappte inflation, die schon vorhanden ist (cpi-neuordnung :D), sich raum schafft (sie ist längst da und wird nur vertuscht), werden die zinsen wieder steigen und japanische verhältnisse schaffen.

      grüsse
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 24.02.02 02:32:38
      Beitrag Nr. 335 ()
      Servus Cabinda und alle,

      ich geh mal davon aus, daß ich im falschen thread bin wegen dem, was ich nachfolgend poste, macht aber nix, stimmt nämlich trotzdem.

      Erstens: der neue Markt ist ein Schrotthaufen, soviel ich weiß, wurden so im Laufe der letzten 2 Jahre mehrere 100 Milliarden von den Kleinanlegern abgezockt, macht aber nix, das Geld ist nich wech, haben nurn paar andere. Was ich über den neuen Markt sonst noch zu sagen habe, habe ich in aller Deutlichkeit und Ausführlichkeit in einem meiner threads beschrieben. Nur noch eins, das hier investierte Geld ist halt Venture-Capital, d. h. die eine oder andere Firma schafft es halt irgendwann, als Kursrakete durchzustarten.

      Zweitens: Nicht alle Firmen am Neuen Markt sind Schrottwerte, welche das sind, kann aber im Moment noch niemand sagen, zur Zeit ist die Stimmung halt schlecht, alle werden runtergeprügelt. Ich selbst gehe davon aus, daß die Mehrheit der Firmen mit hoher rel. Stärke sich am ehesten und am nachhaltigsten derrappeln wird, irgendwann einmal, wann, weiß der Geier, auch nicht, wie tief es vorher noch runter geht.

      Drittens: Als Konsequenz zu 1 und 2 tradet man selbige Firmen entweder nur intraday, schmeißt sie am Ende des Tages konsequent aus dem Depot, um am nächsten Tag wieder jungfräulich von neuem anzufangen - oder -
      man legt sein Kapital hier ganz bewußt als kleinen persönlichen VC-Fonds an und halte diese jahrelang mit der klaren Erkenntnis, daß ein großer Teil bis die meisten Firmen über den Jordan gehen und ein vermutlich kleinerer Teil davon langfristig als Rakete durchstartet. Als Methode meiner Wahl sehe ich die rel. Stärke als ganz schwachen Indikator an oder aber ich gehe mit dem Dartpfeil her und betreibe mit diesem Stockpicking im wahrsten Sinne des Wortes, die langfristige Performance dürfte vermutlich auch nicht schlechter sein als irgendeine Strategie sonst - gilt aber nur für den Neuen Markt!

      Nebenbemerkung speziell zu Energiekontor: Kann mir nicht vorstellen, daß diese Firma demnächst über den Jordan geht, dafür gehen die Geschäfte zu gut, haben nur im Moment nen Durchhänger, da Umwelt und speziell Windenergie von den Medien z. Zt. gebasht wird, meiner Meinung nach gute Einstiegskurse, kenne die Firma ein bißchen aus geschäftlichen Gründen.

      Allgemein: Sentiment für Umweltwerte ist z. Zt. schlecht, erstens aus obengenanntem Grund, wird sich aber irgendwann wieder ändern, ist so sicher wie das Amen in der Kirche, an der Börse wird nichts so schnell vergessen wie die Nachricht von vorgestern. Außerdem haben alle Umweltfreaks Bammel vor nem Wahlsieg von Edmund dem Zerstäuber anstatt Gerhard dem Trödler, drückt auf die Gemüter und damit auf die Kurse. Der Ölpreis wird irgendwann einmal steigen! Dann steigen auch die Umweltwerte.

      Nebenbemerkung speziell zu ACG: Läuft auf ner ähnlichen Schiene wie Kontron, Jumptec, Vogt electronic, diese Firmen haben was gemeinsam, kann nicht mehr dazu sagen, schaut aber so aus, als ob was im Busch ist, diese werden den Amis aus naheliegenden Gründen folgen, ob sie wollen oder nicht nach dem Motto mitgegangen-mitgefangen-mitgehangen. Ich persönlich habe 100mal lieber Energiekontor im Depot als diese Galgenvögel, auch wenn ich vielleicht ein paar Jahre warten muß, ist mir aber egal, siehe oben.

      Speziell zum großen Bären Cabinda:

      Das Sentiment wechselt jeden Tag, oft sogar mehrmals intraday - z. Zt. ist es wie ein manisch-depressiver Irrer - himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt, als Daytrader kann ich wunderbar Honig saugen, oft reicht es schon, in der Früh im Radio die Morgennachrichten zu hören, um andeutungsweise zu sagen, wohin die Reise geht.

      Zum makroökonomischen Umfeld: Das schaut international gar nicht so schlecht aus, bis auf die "normalen" Krisen, Probleme und Problemchen weltweit, das einzig gemeine wäre irgendetwas unvorhersehbares, was auch viele im Moment befürchten. Und überhaupt ist es im Prinzip absolut egal, ob wir mittelfristig in einem Bullen- oder Bärenmarkt stecken, das einzige, was zählt, ist die augenblickliche Lage und die persönliche Einschätzung, was im Moment zu tun ist, alles andere ist egal fürs traden - oder?

      Und nochn spezieller bilsenkrautischer seelsorgerlicher Tipp für bsw (meine Freunde meinen immer, ich hätte Pfarrer werden sollen) in Anlehnung an cabindas fürsorglichen Tipp:

      "gehe hin und verkaufe alle was du hast und gib es den Armen, so wirst Du das Reich Gottes ererben" oder so ähnlich stehts in der Bibel.

      ist so ungefähr in derselben Qualität und hat dieselbe Relevanz - wollt ich nur mal sagen, nix füa unguad

      Gruß

      Bilsenkraut
      Avatar
      schrieb am 24.02.02 03:48:00
      Beitrag Nr. 336 ()
      @ xylophon

      muß leider samstag abends Tischtennis spielen.
      Du wolltest die prozentualen Verluste wissen:

      ACG -5%
      Centrotec -18%
      Deutsche Post -28%
      Energiekontor -29%
      Group Technologies -38%
      K+S -3%
      Umweltkontor -34%

      ACG und K+S sehe ich ich nicht als Problem.
      Problem 1 ist: Kredit am Rande.
      Problem 2: URE wird Ende Februar Vorabzahlen veröffentlichen, die unter den Erwartungen liegen (Ausnahmsweise Insiderwissen, die Firma ist im Nachbarort ansässig)
      Ich bin also wirklich in der Zwickmühle was ich noch an Verlusten realiseren sollte (nach Kontron).

      @ all (cabinda)

      Markteinschätzung:
      Dow und Nasdaq steigen am Freitag nach Handelsschluß = DAX und NEMAX steigen am Montag bis ca. 11 Uhr, dann schauen alle auf die Futures un USA, die werden nach dem starken Anstieg am Freitag wieder im Minus liegen = ab 11 Uhr geht alles wieder runter.
      Wenn ich also realisiere will, dann direkt zu einem geschätzen (starken) Eröffnungskurs.

      Und deshalb nochmals meine Frage welche Aktie(n) sollte ich raushauen. Ich muß, das Wasser steht mir bis zum Hals (Kredit).

      Gruß
      bsw

      P.S. Da wir im Abstiegskampf heute ein entscheidenes Spiel gewonnen haben steigt meine Lebensfreude wieder.
      Avatar
      schrieb am 24.02.02 11:54:47
      Beitrag Nr. 337 ()
      ...nun, auf Kredit zu spekulieren ist natürlich immer extrem gefährlich, auch davon kann ich ein Liedchen singen.
      Konkrete Handlungsempfehlungen kann ich nicht geben, nur daß Du in diesem Falle tatsächlich am besten am Montag morgen die letzten 2 Stunden der Nasdaq ausnutzt, die für eine freundliche Eröffnung sorgen sollten und zumindest soviele Aktien mit Verlust verkaufst, daß Du wieder ein gutes Polster hast....zum ruhig schlafen und um den Zwangsverkauf zu vermeiden.
      Durch den Kredit setzt Du dich im übrigen genau dem Druck aus, der dem Anlageerfolg eher schadet als nützt: Du MUSST gewinnen und hast wenig Zeit. Und mit jedem Verlust steigt der Druck, gewinnen zu müssen. Viele verfallen dann auf immer riskantere Investitionen und stehen am Ende mit leeren Händen da.

      Zu Umweltkontor: wenn Deine Informationen wirklich stimmen, dann würde ich diesen Wert ohnehin verkaufen. Weil sie dann auch zu den Lügnern gehören dürften, denn gestern beim Suchen meine ich gelesen zu haben, daß Umweltkontor vor sehr kurzer Zeit noch seine Prognosen bekräftigt haben soll. Solche Aktien fasse ich ungern an, wer weiß, was man denen dann überhaupt glauben darf.

      cabinda: zum Teil hat bilsenkraut meine Antwort schon vorweggenommen. Am NM wartet zur Zeit fast niemand mehr auf eine Erholung, sondern zahllose Leute sagen spätestens seit D.Logistics und Comroad "NIE WIEDER". Das ist KEIN positives Sentiment.

      Zum anderen sitzen die Leute eventuell auf Geld und warten darauf, es wieder anzulegen. Sie tun es aber nicht. Sie rechnen alle mit noch tieferen Kursen und sehen - wie Herr motzki schrieb - genüßlich zu, wie die Aktien wieder billiger werden, jeden Tag kriegt man ein paar mehr fürs gleiche Geld.
      Auch das ist aus meiner Sicht keine "positive Stimmung".

      Und zuletzt: Parsytec und LPKF sind nicht um 20-30 % gestiegen, sondern jeweils um rund 100 % seit den Tiefs (Parsytec habe ich nochmal nachgesehen, das Tief war sogar längere Zeit zwischen 2 und 3 Euro, sie standen danach schon wieder in der Größenordnung von 8-9, auch über einen längeren Zeitraum; bei LPKF waren es 4 Euro und 9-10, wobei sie weiter nahe am Hoch stehen; wobei ich bewußt nicht irgendwelche kurzfristigen Intraday-Tiefs/-Hochs nehme, sondern Kurse, bei denen die Aktie über einen längeren Zeitraum von mehreren Tagen/Wochen notierte). Ich habe beide Aktien mal besessen bzw. beobachte sie weiter. Zu den Tiefstkursen bin ich allerdings auch nicht eingestiegen.
      Zum damaligen Zeitpunkt mußte ich nämlich genau das machen, was bsw jetzt bevorsteht. Eisern haushalten und erstmal den Druck durch den Kredit von mir nehmen.
      (der bewegt sich jetzt bei mir in Regionen, die mich ruhig schlafen lassen und wird nach und nach weiter reduziert).
      Von daher: Du schreibst, hier würde keiner aus Fehlern lernen. Ich stelle das für mich in Abrede. Und für bsw nach seinen Postings auch.

      Zur Makroökonomie: ich weiß nicht, wie es weitergeht, wie keiner von uns es weiß.
      Die letzten Früh-Indikatoren in den USA - bis auf das letzte Verbrauchervertrauen - waren aber alle eher positiv, so daß durchaus noch Hoffnung besteht, daß die Rezession bald endet. Und zwar deutlich mehr Hoffnung als vor 1 Jahr, wo es hieß: "die Zinssenkungen müssen ja bald wirken" - ohne dass konkrete Wirkungen erkennbar waren.
      Jetzt wird der Aufschwung wie damals in den Prognosen zwar auch immer weiter nach hinten verschoben. Aber es gibt wenigstens konkrete Anzeichen, daß er kommen sollte. Wobei ich nicht aussschließe, daß er doch ausbleibt, aber konkrete Anhaltspunkte dafür gibt es wenige.
      Avatar
      schrieb am 24.02.02 12:54:08
      Beitrag Nr. 338 ()
      Servus bws,

      hmmm, anscheinend hast Du die Büchse des Dschinns geöffnet und es lag eine sofortige Schuldverpflichtung drin. Guter Rat wird hier nicht ganz billig sein.

      Wenn Deine Zahlungsverpflichtung am Montag ohne Aufschub erfüllt werden müssen, dann nimm Dir Montag frei oder mach krank, hock Dich vor die Daddelkiste, setz bei allen Werten ein Stop-Loss, zieh solange nach, bis Du ausgestoppt wirst und laß Dich solange ausstoppen, bis die Zahlungsverpflichtungen erfüllt werden. Der Dschinn wird genauso handeln, wie ers schon vorher machen wollte, Du kannst nichts daran ändern und in die Kristallkugel schauen nützt auch nix, welche Werte dann ausgestoppt werden, weiß vorher niemand, welche nachher dann wieder anziehen und man sich in den Arsch beißen möchte hinterher, weiß auch niemand, also was solls.

      Alternativ oder zusätzlich dazu pumpe Deine Eltern, Verwandten, Freunde usw. an und bitte sie um einen Privatkredit, verpflichte Dich zu einer unbedingten Rückzahlung in monatlichen Raten und halte das durch, denn das Vertrauen Deiner Kreditgeber ist das wertvollste, was Du dann haben wirst. Fang heute, jetzt sofort, damit an, am Sonntag kann man über solche Sachen mit anderen Leuten besser reden.Laß Dir eine schriftliche Kreditzusage von Ihnen geben. Parallel dazu führe Verhandlungen mit Deiner Bank oder allen Banken, bitte um Kreditaufschub, dann hast Du mehr Spielraum und kannst die Aktien besser verkaufen.

      1) wenn Deine Insiderinfos bzgl. Energie- und Umweltkontor stimmen, hau sie raus ohne Rücksicht auf Verluste, aber nur mit stop-loss, zieh eng nach, dann wirst Du nicht so schlecht ausgestoppt werden.

      2) K+S befinden sich in einem leichten Aufwärtstrend, kann vielleicht noch ein bißchen weitergehen, wenn Du ausgestoppt wirst, hast Du aber nicht viel verpaßt, dann soviel wird sich in nächster Zeit hier nicht rühren.Ist ein Langfristinvestment

      3) Die Post wurde die letzten Tage aufgrund schlechter Nachrichten gnadenlos verprügelt, meiner Meinung zu Unrecht, ich selber trade sie sehr gerne über Eurex-Shortputs (und Shortcalls), im Moment hat sie die tranding-range von 15-16 verlassen, meiner Ansicht nach eine Kaufgelegenheit, kommt bald wieder über 15, wenn in der Weltgeschichte nix wesentliches passiert, ist halt n Basisinvestment für Value-Freaks, bad news werden bald wieder vergessen

      Zu den anderen Werten kann ich nix sagen, ist halt Nm-Schrott - Dein Depot schaut für mich übrigens aus wie eins der üblichen Nm-Trader, die seit 2 Jahren versuchen, mit der Brechstange reich zu werden, Du wirst viel lernen die nächsten Tage, wenn Du versuchst, Deine Fehler wieder auszubügeln (v.a. bzg. Moneymanagement und Riskmanagement), Dein Fall könnte als Lehrbeispiel dienen, wie mans nicht machen soll und wenn Dus schaffst, mit einem blauen Auge davonzukommen, dann ist Dein Fall ein Lehrbeispiel für optimales "accident-management".

      Zum Schluß nochmal Dein Krackpunkt, an dem Du es schaffst oder Du scheitern wirst:

      Vergiß das Traden und das Reichwerden für die nächste Zeit, bereinige Deine Kredite, überlege Dir eine Strategie dafür, fang sofort damit an. Wenn Du es schaffst, noch kreditmäßig ein paar Tage rauszuschinden, kriegst Du bessere Verkaufs-Preise für Deine Aktien, alles andere ist uninteressant und in diesen Tagen wirst Du lernen, Verluste zu begrenzen und besser zu traden

      Gruß

      Bilsenkraut
      Avatar
      schrieb am 24.02.02 13:23:40
      Beitrag Nr. 339 ()
      @bilsenkraut
      nach der mammutrecherche gestern abend (ich hatte mir u.a. zu bsw`s werten alle charts angesehen und alle threads zu den titeln durchgeblättert) will ich nun erstmal an die luft. aber zu deiner antwort eben (und die davor gefällt mir auch) will ich dies noch kurz loswerden:
      einfach klasse, ehrlich! ich kann dir da nur beipflichten.

      zu deiner ersten antwort: ich bin ja auch nur kleinanleger und laie und kann nicht mehr tun, als meine meinung zu schreiben, die versuche ich aber zu begründen und mich im übrigen umfassend zu informieren, auch über dinge wie sentiment und makroökonomische faktoren. wenn ich dann immer wieder das wort `hoffnung` lese (`stay long, stay cool`), dann fällt der ton schon mal etwas schärfer aus, ist aber nicht als besserwisserei gemeint, sondern soll bloss einen kontrapunkt setzen. natürlich weiss keiner, ob der aufschwung kommt oder nicht, die märkte werden immer erratisch bleiben (mal wird gestützt, mal wird gebasht), sonst wären wir ja alle reich. nach dem, was ich so lese, komme ich halt zu dem schluss, dass wir noch mindestens vier jahre mit eher fallenden kursen oder allenfalls einer seitwärtsbewegung rechnen müssen, d.h. die eigentliche rezession hat noch gar nicht begonnen, und die wirtschaftskrise kommt erst noch. ich meine, vor einiger zeit in deinem thread etwas ähnliches gelesen zu haben (ich verfolge den übrigens sehr gerne). da ging es darum, ob immobilien noch eine sichere anlage sind. aber dies nur nebenbei.
      allen einen schönen sonntag,
      und dir, @bsw, alles gute und vor allem einen kühlen kopf
      gruss
      cabinda

      p.s. schaut mal den link an: www.momentumstrategie.de, da findet sich am nm praktisch kein titel mit relativer stärke mehr. und sei die stimmung dort noch so schlecht - der deutsche markt hängt von amerika ab, und die stimmung drüben ist m.e. noch viel zu bullish.
      Avatar
      schrieb am 24.02.02 15:42:19
      Beitrag Nr. 340 ()
      @Hallo Cabinda ;)

      Ich glaube Sie verwechseln hier einige grundlegende Dinge. Ich rate BSW weder zum Ein,-noch zum Ausstieg. Wenn Sie richtig mitgelesen hätten, dann wüssten Sie dass der gute BSW (beim letzten Trade),sogar schon vor mir in dieser Share dringewesen ist. Und wenn er rein ist, dann musste er(charttechnisch) wissen dass ACG mehr als gefährdet war. Letztendlich ist BSW seit Monaten am ACG-Forum zugange. Nichts neues also was Downgrade und schöne Performance in Sachen ACG angeht. Mein Rat bezog sich hier alleine auf ACG und BSW weiss dies auch. Nur einmal um hier Klarheit zu schaffen. Und jetzt zu den anderen Dingen.

      Natürlich freue ich mich nicht wirklich wenn ein Wert auf Tauchstation geht-das ist doch klar menschenskinder. Was ich damit ausdrücken möchte ist folgendes. Gerade weil ich aber mit dieser Möglichkeit rechne, investierte ich nur einen Teilbetrag gute Cabinda. Aber ich war mir eben nicht sicher. Wenn dies so wäre hätte ich doch gewartet oder? Es geht doch darum dass manche Titel immer wieder blind nach unten geprügelt werden. Und ACG ist einer davon. Aber bei einer Share solcher Volatilität können Sie gar nicht anders als einfach mal auf gut Glück reinzugehen. Wer mir hier erzählt er kennt meistens den Bottom erzählt einfach nur Mist und fängt an sich besser zu halten als der Markt!

      Ich bin mit dieser Share immer noch dicke im plus-wenn ich alle Trades zusammen nehme. Aber ich würde niemals auf die idiotische Idee kommen dass ich hier ausschliesslich Gewinne generiere. Aber inzwischen kann ich wirklich auf relaxte und mitunter amüsante Art&Weise auf solche Schwankungen schauen. Ich gehe fest davon aus dass wir diesen Titel in absehbarer Zeit wieder woanders sehen. Und wenn nicht dann habe ich erstmal Pech gehabt. Aber dann nehme ich es so hin und jammere hier nicht anderen die Ohren voll.

      So läuft das Spiel und wenn es einigen zu rüde wird, dann wäre es mitunter besser eine Auszeit zu nehmen, oder gar ganz aufzuhören. Was ist hier so schlimm daran wenn solche Dinge angesprochen werden? Nicht jeder ist für das Parkett geschaffen oder hat gar die dafür notwendige Zeit dazu. Und nebenbei erwähnt hat dies keinerlei Einfluss auf meine Sichtweise dieses Menschen. Was mich betrifft würde ich solche Menschen niemals als wirkliche Loser bezeichnen. Man kann nicht überall erfolgreich sein im Leben. Und wer damit nicht umgehen kann hat ein echtes Problem!

      Und von wegen weiter vorgehen. Natürlich ist es eine Charaktersache ob Sie an einem Punkt wo Sie die Schnautze voll haben trotzdem weitermachen oder endgültig (oder vorerst) aufhören. Von was bitte schön soll dies denn sonst abhängen? Ausschliesslich vom Kontostand?

      Manche machen weiter obwohl sie schon vollkommen pleite sind. Manche hören auf und nehmen ihre Restbeträge noch mit um sich ein-zwei schöne Sachen zu gönnen. Und manche machen weiter weil sie Rücklagen gebildet haben und nun versuchen aus alten Fehlern zu lernen!

      Ich spreche hier von realen Dingen aus meinem eigenen Bekanntenkreis Cabinda. Ich schwafel nicht über irgendwelchen theoretischen Krimskram sondern von Freunden&Bekannten welche sich so oder so verhalten haben.

      Und auch Sie würde ich bitten das Posting ganz zu lesen. Ich sagte ausdrücklich dass ich BSW schlecht zu irgend etwas raten kann da ich Ihn nicht wirklich kenne und auch seine finanziellen Verhältnisse weiss. Und auch dass er hier an einem kleine Scheideweg ist, wo er besonders vorsichtig vor gehen sollte. Und das es mitunter besser ist einmal die Finger von der Börse zu lassen. Genau dies habe ich gesagt und nix anderes. Nur dass dies jetzt mal hier klar zur Sprache kommt.

      Und ich sagt auch dass es mir persönlich scheiss egal ist wenn eine Share von mir temporär im Minus ist. Ja und? Der Bezug lag klar auf meiner Person und auf niemandem anderen oder? Und natürlich wird jeder Investor Probleme bekommen wenn er mit Buch,-oder wirklichen Verlusten nicht umgehen kann. Sowohl psychisch als auch finanziell!!

      Ich hoffe jetzt doch ein wenig mehr Klarheit geschaffen zu haben. Aber eines sollte hier auch klar sein. Wie oder was hier jemand versteht unterliegt vor allem ihm selbst. Nochmals. Hier geht es um reales Geld. Wir sind hier nicht in einer virtuellen Monopoly-Runde. Jeder muss/sollte wissen auf was er sich einlässt wenn er sich auf das Parkett begibt!!

      Ihnen erstmal einen schönen Sonntag-Nachmittag Cabinda. Wenn noch etwas unklar sein sollte dann lassen Sie es mich bitte wissen ;)

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 24.02.02 15:55:45
      Beitrag Nr. 341 ()
      @Und jetzt zum Markt

      Cabinda hat Recht wenn Sie jede Share zur Disposition stellt. Und natürlich auch eine KBC oder ACG. Niemand sollte sich Illusionen machen hier wären unverwundbare Werte im Depot. Und was mich auch noch sensibilisiert. In USA scheinen manche ein wenig zu doll über die Stränge geschlagen zu haben. Ich nenne hier IBM-CISCO-GENERAL EL, und andere. Keine schöne Sache. Wenn hier bestätigt würde was die Spatzen von den Dächern pfeiffen dann geht der Dow auf Sinkflug und nicht zu wenig. Die 8000 scheinen mir dann kein völlig unrealistisches Szenario zu sein.

      Genau aus diesen Gründen halte ich im Moment grössere Cashbestände. Ich habe ein ganz komisches Gefühl in den letzten Wochen. Ungerne denke ich mit dem Bauch liebe Investoren. Aber völlig ausser acht sollte man intuitive Einflüsse auch nicht lassen! Der Dow ist noch immer bombastisch bewertet und dies ohne jeglichen Grund. Das gefällt mir nicht.

      Ich warte schon seit Monaten auf einen wirklichen Sell-Out, bisher allerdings vergebens. Vielleicht liege ich hier auch falsch. Aber dass diese ganzen schweinereien der letzten Jahre nun vorbei sein sollte sehe ich noch lange nicht. Noch so manche übelrichende Leiche werden wir noch zur Kenntnis nehmen. Und dann schmieren wir nochmals richtig ab. Und kaum ein Wert wird sich in diesem Umfeld dann behaupten können-soviel ist sicher!!

      Hat hier noch jemand eine ähnliche oder gar gegensätzliche Meinung ;)

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 24.02.02 21:34:33
      Beitrag Nr. 342 ()
      Gebe mal ein paar Stichworte für eine umfassende Diskussion

      - Bilanzierungsprobleme/ Enronitis (hatten wir ja schon)
      - Liquidität
      - Irak Sezenario (axis of the evil)
      - Bin Laden Szenario
      - Bewertung und reales Wirtschaften von Wachstumswerten im Vgl. zu Standardwerten USA >> wo wird das Geld hinfließen ?
      - Konjumtur USA / Double Dip Szenario

      gruß, fry.
      Avatar
      schrieb am 24.02.02 22:04:47
      Beitrag Nr. 343 ()
      @Und noch ein Diskussionspunkt welcher hier nicht unterschlagen werden sollte.

      Welche Auswirkungen könnte in den nächsten Wochen Japan auf den US-Share-Market haben? Immerhin haben die Japaner ob der Bankenkrise erhebliche Probleme und werden wohl oder übel in den nächsten Monaten einiges an Investitionen aus dem US-Markt abziehen müssen um selbst zu überleben. Ich möchte hier anmerken dass Japan immer noch einer wenn nicht der grösste Auslandsinvestor in USA ist!

      Wer kann hier fundanmentales zur Verfügung stellen oder hat sich in den letzten Jahren hiermit näher befasst?

      Gruss

      HM
      Avatar
      schrieb am 24.02.02 22:35:14
      Beitrag Nr. 344 ()
      @herr.motzki
      aus zeitgründen ohne kommentar:

      >Japans Wirtschaft steckt in einer "Jahrhundertkrise"
      Japan erlebt zur Zeit die "größte ökonomische Krise seit den 30er-Jahren"

      Tokio ws. - Die japanische Wirtschaft nähert sich nach Experteneinschätzung einem Kollaps. Nach Meinung von Kenneth Courtis, Vice Chairman bei Goldman Sachs in Asien, erlebt die zweitstärkste Wirtschaftsmacht der Welt die "größte ökonomische Krise seit den 30er-Jahren". Ryoji Musha, Analyst der Deutschen Bank in Japan, sieht das Land "auf dem Weg in eine Krise, wie es sie nur einmal in jedem Jahrhundert gibt".

      Die Volkswirte belegen dieses düstere Szenario mit der jährlichen Deflation von vier Prozent, das rasch auch andere Länder beeinflussen wird. Die Staatsverschuldung liegt inzwischen bei rund 30 Billionen Dollar - das Sechsfache des Bruttoinlandproduktes. Dem stehen nur elf Billionen Dollar an Sicherheiten gegenüber.

      Japan erlebt im Augenblick die dritte Rezession innerhalb von zehn Jahren. Anfang des Monats erreichte der Nikkei-Index sein 18-Jahres-Tief. Die Industrieproduktion ging innerhalb eines Jahres um nahezu 14 Prozent zurück, die Arbeitslosenquote ist mit 5,6 Prozent so hoch wie seit fünfzig Jahren nicht mehr. Einer Reihe von Banken droht wegen fauler Kredite zudem der Zusammenbruch. So haben die vier größten Bankhäuser Japans Außenstände in Höhe von insgesamt 3,7 Billionen Dollar angehäuft. Würden die Banken die Auslandskredite zurückfordern, könnte dies eine weltweite Rezession auslösen.

      Finanzminister Masajuro Shiokawa hatte am Dienstag eine staatliche Unterstützung für die Banken abgelehnt, da dies "nicht unmittelbar notwendig" sei. Hilfe werde es frühestens mit dem Auslaufen des Fiskaljahres Ende März geben. Dann sei die finanzielle Verfassung der Banken wirklich klar.<

      welt.de, 23.2.02

      zum anderen vielleicht später noch etwas! ich sag erstmal nur: `gut, gut!` ;) :laugh: (hab ich etwa wieder die diagonal-lesebrille aufgehabt?)

      @bsw
      habe mich ausführlich mit deinen titeln beschäftigt und dir dazu eine mail geschickt. kurz für die anderen: acg hat kurzfristig reboundchancen, post könnte noch auf 14e fallen und sich dann bis 15,50e erholen. umwelttitel in vertrauenskrise wegen der ankündigung von energiekontor, anteile an windparks aufgrund ungenügender rentabilität zurückzukaufen. evtl. auch ängste vor regierungswechsel bei den anlegern? EKT ist jedenfalls auf all-time-low und eine bodenbildung damit in weiter ferne. reine spekulation (glücksspiel).

      p.s. wer hatte doch gleich die hypovereinsbank? die sieht aber übel aus, wenn es da nicht bald kracht...

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 24.02.02 22:59:42
      Beitrag Nr. 345 ()
      Foren Charttechnik
      Charttechnische - Prognose für 16 Indizes

      Wo stehen wir heute ?

      Wer traut sich einen Tipp abzugeben ? 1 – 19
      Avatar
      schrieb am 25.02.02 00:17:41
      Beitrag Nr. 346 ()
      @ cabinda

      Vielen Dank für Deine eMail.
      Schauen wir mal, was der morgige Tag bringt.

      Liebe Grüße
      bsw
      Avatar
      schrieb am 25.02.02 18:17:21
      Beitrag Nr. 347 ()
      @Hallo cabinda :)

      Danke für diesen Bericht.

      Junge-junge. Wenn ich dies so lese könnten einem doch leichte Zweifel kommen.........? Komisch nur warum vor dieser Gefahr fast kein Bankinstitut die Kleinanleger warnt und weiterhin mit voller Kehle "Strong Buy" schreit? Wollen hier einige noch so viel Shares als möglich unter möglichst besten Umständen losbekommen?

      Etwa die Geldhäuser selbst ;)

      Ein Schelm wer böses dabei denkt! Schönen Abend noch wünscht


      HM
      Avatar
      schrieb am 25.02.02 22:17:31
      Beitrag Nr. 348 ()
      HM,
      zu Japan hier eine Meinung aus der US-community "clearstation.com" vom 19. Februar:


      -----------
      `kris` said:
      There is no point in trying going long on anything. We`re in a very healthy downtrend and all the money in the next few weeks is in shorts and the downside.

      There`s Enron, the war and poor earnings of course, but that`s not all. When Japan`s fiscal year ends March 31st we`ll be embroiled in a global downhill slide that will only add more fuel to the fire. I`m expecting a panic of Japanese failures and bankruptcies in the first weeks of April.

      The trend is down and the trend will continue until something catastrophic occurs to change it. That`s how trends are. At some point we`ll all agree that the market is ridiculously oversold. The market over-punishes and over-rewards. Equilibrium is an academic concept. Speculators play both sides. I`ll be adding to my short positions and I`ll let you know what I`m up to.

      ----------
      Avatar
      schrieb am 25.02.02 22:21:39
      Beitrag Nr. 349 ()
      Hallo cabinda,

      konnte mich leider nicht von der Arbeit drücken. Habe URE daher vielleicht zu früh (5,10) verkauft. EKT für 6,15 ging ja noch. Na ja was soll`s. Wie schreibt Peter Siris: Aktien verkaufen, die man zu haßen beginnt.
      Den Rest halte ich noch etwas.

      Schönen Abend noch, wünscht
      bsw
      Avatar
      schrieb am 26.02.02 17:14:14
      Beitrag Nr. 350 ()
      bsw: jetzt bitte nicht zu sehr ärgern, daß Dir einiges Geld bei Umweltkontor entgangen ist.

      Du wirst es über kurz oder lang zu schätzen wissen, wieder ruhiger schlafen zu können und nicht am Rande des Zwangsverkaufs zu leben.
      Du kannst es mir glauben, ich kenne diese Situation.

      Und für den Restkredit: Du mußt ja jetzt nicht alles sofort glattstellen, sondern halt ihn in Regionen, wo Du Dir keine Sorgen machen mußt, selbst wenn es neue Tiefstkurse gäbe und wo Du noch einen kleinen Teil zusätzlich zurückbehältst, sozusagen "die letzte Patrone". Die man wirklich erst benutzt, wenn man mit dem Rücken ganz nah an der Wand steht. Weil es eben wirklich die letzte ist.
      Avatar
      schrieb am 26.02.02 18:07:41
      Beitrag Nr. 351 ()
      @Hallo einzelheinz :)

      Ich fürchte das Szenario welches hier beschrieben wird ist nicht völlig von der Hand zu weisen. Mehr Öl ins Feuer giessen könnte gut hinkommen. Und wie weit dies auf den Gesamtmarkt Aauswirkungen haben könnte........? Es wird jedenfalls nicht einfach sein hier ein wirklich wasserdichtes Paket zu schnüren welches unser Depot vor solcher Unbill zu schützen vermag.

      Meinen Cashanteil habe ich ja schon vergrössert und nicht zu wenig. Aber glattstellen wie damals bevor der schwarze Regen kam möchte ich auch nicht. Gesundes Stockpicking sollte fürs erste genügen. Letztendlich sind ja nicht alle Werte masslos überteuert. Und wenn eine Share einmal 20% nach Süden geht werde ich keine schlaflosen Nächte darüber verbringen.

      Aber jedenfalls ist es nicht unvernünftig diese Sache weiterhin sehr genau zu verfolgen.

      Ihnen noch einen schönen Abend wünscht

      HM
      Avatar
      schrieb am 26.02.02 19:24:24
      Beitrag Nr. 352 ()
      @ xylophon

      Im Prinzip brauchst Du nur das zu kaufen, was ich gerade verkaufe und umgekehrt. Schau Dir heute EKT und URE an.
      Da soll man sich nicht ärgern?

      Gruß
      bsw
      Avatar
      schrieb am 26.02.02 19:33:17
      Beitrag Nr. 353 ()
      ..na klar ist das ärgerlich. Aber wir sind nun mal keine Hellseher.

      Ich meine dennoch, daß es besser ist, daß der Kredit reduziert wurde. Und eins solltest Du nicht vergessen:

      Wenn Du anders gehandelt hättest, dann wäre es vielleicht auch anders weitergegangen. Es gibt eben nur eine Realität. "Hätte" bedeutet immer etwas irreales, was außerhalb der Realität stattfände.
      Und niemand garantiert Dir, daß bei diesem "hätte" alle anderen Geschehnisse gleich geblieben wären, oder ob nicht auch andere Bereiche aus dem irrealen an die Stelle des Realen getreten wären.
      Avatar
      schrieb am 26.02.02 19:50:29
      Beitrag Nr. 354 ()
      @ xylophon

      Na klar weiß ich doch. Du hast ja recht.
      Überlege gerade mich selbstständig zu machen. Sollte einen Börsenbrief herausgeben. Sozusagen als Kontraindikator.
      Du siehst meinen (Galgen?)Humor habe ich noch nich verloren.

      Schönen Abend wünscht

      bsw
      Avatar
      schrieb am 26.02.02 20:30:56
      Beitrag Nr. 355 ()
      @bsw,
      ich glaube, du siehst im moment nur das, was du als trader gewonnen hättest, wenn du gestern eingestiegen wärst. das sind aber bislang nur technische erholungen in überverkauft-situationen. ich kenne zwar deine einstiegskurse nicht, aber du wärst sicher nicht 18% reicher, wenn du gehalten hättest, das sind ja, wenn man schon länger drin ist und der wert bewegt sich im abwärtstrend, eigentlich nur minimale erholungen.

      @xylophon,
      deine beispiele (parsytec etc.) habe ich ehrlich gesagt nicht auch noch nachgeprüft, mir kam es nur auf das grundsätzliche an, siehe oben...ein wert, der 50% verliert, muss 100% steigen, damit du wieder auf deinen einstiegskurs kommst usw. usf.

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 26.02.02 20:44:45
      Beitrag Nr. 356 ()
      @cabinda
      Nach langer Zeit mische ich mich mal wieder mit einer Frage in die Diskussion.
      >ein wert, der 50% verliert, muss 100% steigen, damit du wieder auf deinen einstiegskurs kommst usw. usf.
      Dieses Argument habe ich schon hundert mal gelesen und immer noch nicht verstanden.
      1. Bei einem Verkauf nach 50% Verlust bin ich von meinem ursprünglichen Einsatz auch 100% entfernt.
      2. Was geht mich mein Einstandskurs von gestern an?

      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 26.02.02 21:23:26
      Beitrag Nr. 357 ()
      @pantarhei
      mein einstiegskurs von gestern geht mich dann etwas an, wenn ich an der börse bin, um mein kapital zu vermehren.

      natürlich kann ich auch sagen, ich habe soviel geld, dass ich den venture-capital-geber spielen kann, dann rechne ich den möglichen totalverlust immer ein und engagiere mich aus welchen gründen auch immer für eine firma.

      im ersten fall geht also kapitalerhalt vor kapitalvermehrung.

      im zweiten fall lässt du deinem idealismus freien lauf, hast vielleicht auch soziales engagement, kannst dein kapital notfalls abschreiben, hoffst aber darauf, dass der zögling, den du finanziell unterstützst, dir eines tages freude machen wird (wenn nicht, eben risiko totalverlust).

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 26.02.02 21:49:32
      Beitrag Nr. 358 ()
      Sorry, cabinda,

      aber deine Antwort geht an meinen Fragen vorbei.
      Oder willst du mir sagen, dass sich das Problem, ob eine Aktie im Moment ein gutes oder schlechtes Investment ist, danach entschieden wird, ob ich die Aktie schon habe(und wenn ja, zu welchem Kurs) oder ob ich erst jetzt kaufen will?

      Wie kann eine Aktie X für den Anleger A ein klarer Kauf sein, und gleichzeitig für den Anleger B, der die Aktie vor längerer Zeit bei einem deutlich höheren Kurs gekauft hat, ein klarer Verkauf?

      Zumindest bei meinem Anlagestil sehe ich es als Vorteil an, wenn man seinen Einstandskurs sofort vergisst! Eben weil ich Gewinne machen will!

      Zu Punkt 1, dass auch eine andere Aktie 100% performen müsste, um mein Einstandskapital wieder herzustellen, sagst du nichts.

      Das ganze scheint mir eine psychologische Falle zu sein: Wenn Aktie A nach 50% Verlust um 50% steigt, hat man das Gefühl, immer noch 25% hinten zu liegen und fühlt sich schlecht.
      Steigt nach einer Umschichtung in Aktie B diese um 30%, fühlt an sich wieder als Gewinner, obgleich man noch 35% im roten Bereich steht.

      Ich bin der Meinung, Börse soll Spass machen und das emotionale Gleichgewicht ist erste Voraussetzung. Wem es also so ergeht, wie oben beschrieben, der sollte bei Verlusten in eine andere Aktie tauschen!

      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 26.02.02 22:19:02
      Beitrag Nr. 359 ()
      @ pantarhai

      Da muß ich mich mal einmischen.
      Ich z.B. habe EKT und URE nicht aus psychologischen Gründen (leider zu früh) abgestoßen, sondern weil ich die Erfahrung gemacht habe, daß Aktien am Neuen Markt nicht ohne Grund innerhalb von zwei Tagen 50% verlieren. Meistens kommen auf massive Kursverluste bald schlechte Nachrichten heraus. Und alle außer mir wussten dies bereits.
      Warum es diesmal wahrscheinlich anders ist, weiß ich nicht. Die Zukunft (Zahlen Ende der Woche) wird`s zeigen.

      Gruß
      bsw
      Avatar
      schrieb am 26.02.02 23:23:13
      Beitrag Nr. 360 ()
      @ cabinda

      Der einstiegskurs is immer irrelevant. Einzig relevant ist, ob das Ding in Zukunft steigt oder nicht. Der BWler sagt dazu sunk cost.

      grüße, fry.
      Avatar
      schrieb am 26.02.02 23:39:43
      Beitrag Nr. 361 ()
      @fry
      der einstiegskurs ist insofern relevant, weil du dich bei einem günstigen bequem zurücklehnen kannst, denn dein stop-loss liegt gleich nach einstieg über deinem einkaufspreis. dann kannst du machen, was du willst, zuschauen, nachkaufen, verkaufen... du bist auf jeden fall im plus und damit frei. ist auch kein schlechtes gefühl.

      das geht leider nicht immer, und zur zeit fahre ich eine andere strategie.

      @panta rhei
      antwort bei nächster gelegenheit.
      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 27.02.02 00:21:41
      Beitrag Nr. 362 ()
      Fall 1
      Du bist besonders gut reingekommen. Also bist du im plus. Schön. Warum, solltest Du jetzt drin bleiben, wenn Du der Meinung bist, es geht nicht nicht weiter nach oben ?

      Fall 2
      Du bist schlecht reingekommen. Bist jetzt also im minus. Du bist der Meinung, es geht wieder nach oben. Warum solltest du jetzt verkaufen?

      Summa summarum: Der Einstiegskurs ist irrelevant, sobald Du gekauft hast. Die Entscheidung ist gefallen und kann nicht zurückgespult werden. = Sunk cost.

      Denk mal etwas drüber nach.

      fry.
      Avatar
      schrieb am 27.02.02 00:57:23
      Beitrag Nr. 363 ()
      @ fry

      Auf den ersten Blick hast Du recht. Sieht nach Psychologie aus. Aber:
      Du hast gekauft: Das Geld ist weg (vom Konto).
      Du verkaufst: Geld ist wieder auf dem Konto

      Aber wieviel und jetzt das entscheidende: Was mache ich nun mit dem Geld, was wieder da ist.

      Gruß
      bsw
      Avatar
      schrieb am 27.02.02 10:16:48
      Beitrag Nr. 364 ()
      @bsw

      Deine in #359 genannten Verkäufe sind anscheinend durch die Erwartung schlechter bis katastrophaler Nachrichten motiviert. Diese gründet auf der Erfahrung, dass in dem zunehmend unbedeutenden Segment Neuer Markt Bilanzen jederzeit wie Kartenhäuser zusammenbrechen können, und dass gewöhnlich besser informierte Marktteilnehmer im Vorfeld verkaufen.
      Ob deine Entscheidung richtig oder flasch war, ist doch wohl völlig unabhängig von deinem ?
      Es ist für mich immer wieder verblüffend, wie viele Strategien sich damit beschäftigen, den Wert eines Unternehmens anhand der recht zufälligen Relation von Einstandskurs zum aktuellen Kurs zu bestimmen.:confused:
      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 00:36:07
      Beitrag Nr. 365 ()
      @ panta rhei

      Dann schreib mir doch bitte wie ich den Wert eines Unternehmens am Neuen Markt richtig bewerten soll.
      Peter Siris schreibt zu diesem Zhema: Ein fairen Wert eines Unternehmens gibt es nicht. Den richtigen Wert bestimmt der Kurs.
      Wie siehst Du dies.

      Ciao
      bsw
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 00:50:53
      Beitrag Nr. 366 ()
      @ fairer Wert

      kann man sich lange drüber streiten.

      Wenn ich jedoch ein NM Unternehmen sehe, das nicht mehr wächst oder dessen Wachstum sich abschwächt bei gleichzeitigem Geld verbrennen, dann weiß ich, das das Geschäftsmodell nicht funktioniert. Und das ist glaube ich das wichtige. Ich habe z. B. schon vor einem 3/4 Jahr gesagt, das Cisco zu hoch bewertet ist, da es nicht mehr wächst. Im Gegnteil. Ich wurde natürlich etwas verhöhnt. Und jetzt kommt die ganze Klamotte ans tageslicht.

      n8t, fry.
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 08:34:56
      Beitrag Nr. 367 ()
      @Guten Tag liebe Aktionäre :)

      Hier ein Bericht den ich mir aus einem anderen Thread heraus kopierte. Ich meine er sagt doch einiges über die Charaktereigenschaften der Banken und deren Grossmogulen aus. Und dies dürfte wahrlich kein Einzelfall, sondern doch eher die Regel sein! Also Investoren. Trau-Schau-Wem !!

      Und wer diese Dinge nicht in seine Anlageentscheidungen einfliessen lässt kann sehr schnell verlassen sein. Vor allem von aussenstehenden Beratern, woher auch immer sie kommen mögen!!

      HM

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++


      Perfekte Marionetten

      Mit immer neuen Kaufstudien waren sie wichtige Antreiber des Börsenhypes. Erst der Crash entzauberte die Gurus. Was ist der Rat der Aktienexperten noch wert? mm zeigt, wie Sie mit den Urteilen der Profis umgehen müssen.

      Als Christopher Chandiramani im Frühjahr vergangenen Jahres die Aktie des Schweizer Luftfahrtkonzerns SAir Group bewertete, machte er nichts anderes als seinen Job.

      Gewissenhaft prüfte der Analyst der Züricher Investmentbank Credit Suisse Bilanz, Strategie und Geschäftsaussichten der Airline, wog Chancen und Risiken ab und kam schließlich zu einem negativen Urteil: Das von der Fluggesellschaft angekündigte ausgeglichene Ergebnis, schrieb Chandiramani auf den Internet-Seiten von Credit Suisse, werde die SAir Group nicht erreichen. Im Gegenteil: Allein im ersten Halbjahr 2000 drohe ein Verlust von mindestens 625 Millionen Mark.

      SAir-Group-Chef Philippe Bruggisser war ganz und gar nicht begeistert. Der Konzernchef, nebenbei Verwaltungsratsmitglied der Bank, beschwerte sich.

      Mit Erfolg: Die Credit Suisse befürchtete den Abgang ihres Großkunden, nahm die indirekte Verkaufsempfehlung umgehend von ihrer Webpage und feuerte Chandiramani vier Tage, nachdem der Report an die Öffentlichkeit gelangt war.

      Der Fluglinie half dieser dreiste Rausschmiss wenig. Im vergangenen Jahr schrieb die SAir Group einen Verlust von 3,6 Milliarden Mark, die Aktie stürzte ab, und heute gilt der Konzern als Sanierungsfall.


      Chandiramani, der inzwischen für eine Schweizer Investmentgesellschaft arbeitet, erhielt als einzigen Trost für seine treffende Analyse eine Abfindung in Höhe von 250.000 Mark. Die musste er sich allerdings mit anwaltlicher Hilfe von der Bank erstreiten.

      So sieht es also aus mit der Unabhängigkeit der Analysten, jener Spezies, die für Profis und Amateure ihre Urteile über die Chancen und Risiken von Aktien abgibt.

      Die Schweizer Großbank findet sich in bester Gesellschaft. Allenthalben sind die professionellen Ratgeber in Verruf geraten.

      Die gigantische Vermögensvernichtung, die in den vergangenen Monaten am Neuen Markt stattfand - sie ist nicht zuletzt auch auf das Versagen dieser Aktienjuroren zurückzuführen.

      Längst sind die Experten der Banken keine unauffälligen und neutralen Ratgeber mehr. Die Analysten verstehen sich vielmehr als unverzichtbaren Teil der gigantischen Gelddruckmaschine namens Börse, die den Banken seit Jahren Rekordgewinne beschert.

      Nicht der Anleger ist es, der im Zentrum des Analysteninteresses steht. Es geht vor allem um die großen Kunden der Bankhäuser:


      Institutionelle Investoren wie zum Beispiel die Fondsgesellschaften: Sie wickeln als Gegenleistung für die fundierten Untersuchungen ihre Wertpapiergeschäfte über die Bank des Analysten ab und bescheren dem Kreditinstitut auf diese Weise hohe Kommissionseinnahmen.

      Unternehmen, die Fusionen oder Übernahmen planen: Für solche Zusammenschlüsse wollen die Banken schmeichelhafte Studien sehen, um den Deal zu begleiten und so stattliche Honorare zu kassieren.

      Firmen, die einen Börsengang planen: Die Bank will den Schönheitswettbewerb um einen der provisionsträchtigen Plätze im Emissionskonsortium gewinnen; da stört ein skeptischer Analystenreport aus dem eigenen Haus natürlich.

      Quelle: http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,144402,00.…

      Weitere Finanzseiten: http://www.capitalmarkt.de
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 09:03:28
      Beitrag Nr. 368 ()
      leider nichts neues....
      erfolgreich wir der der zwischen die zeilen lesen kann...

      mfg humm :)
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 18:30:07
      Beitrag Nr. 369 ()
      Zur 368: nun, wenn Du Guerilla Investing schon gelesen hast, dann ist das nicht so sehr neu.
      Die Frage ist allerdings, ob uns das wundern sollte: wer bezahlt denn die Analysten? Und wer erwartet, daß diese Menschen aus purer Menschenfreundlichkeit aufwendige Analysen erstellen, um uns damit zu beglücken, ihr Arbeitgeber diese uns kostenlos zur Verfügung stellt usw...

      Nein, was etwas wert sein soll, muß bezahlt werden, entweder direkt, dann kriegt man auch ausführliche konkrete Analysen, die allerdings auch keine Gewinngarantie darstellen - oder indirekt als Lehrgeld an der Börse.

      Was ich am Internet am meisen schätze - daß die Masse der Leute hier ihr Wissen auf einem großen Haufen zusammentragen kann. Das ist oft mehr wert als manche Profi-Analyse - immer aber mehr wert als die abgekürzten 3-Zeilen-Analysen, die wir Privatanleger so zu lesen bekommen.
      Hier kann in guten threads ein totaler Optimist sich mit einem Pessimisten für dieselbe Aktie auseinandersetzen und der Leser kann feststellen, was ihn mehr überzeugt. Wo die Gefahren liegen und wo die Chancen.
      Diese threads sind bisher eher selten und bei Kinowelt gab es sie, die Leute mit mehr Ahnung lagen aber lange Zeit alle falsch.
      Dennoch ist das Internet eine der besten und wichtigsten Informationsquellen für mich im Bereich Aktien.
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 18:37:57
      Beitrag Nr. 370 ()
      anderes Thema

      stop-loss: gestern wurden wieder Leute abgezogen, die bei ACG Stop-loss-orders knapp unter 4,5 Euro platziert hatten. Ich bin fast sicher, daß die Aufträge bewußt ausgelöst wurden, weil die Aktie innerhalb von wenigen Minuten bis auf 4,1 Euro fiel und sich sofort auf 4,35 erholte. Die Orders wurden natürlich "billigst" ausgeführt und zum Tagestiefstkurs abgerechnet, wie sich später zeigte.

      ACG ist immerhin ein Nemax-50-Wert mit durchaus nicht unbedeutenden Umsätzen an normalen Tagen. Es zeigt sich aber, daß Stop-losses, die am Markt platziert werden immer wieder das Risiko mit sich bringen, daß sie zu extrem schlechten Kursen führen.
      Bei SAP oder der Telekom kann man mit S/L sicher nichts falsch machen.
      Bei allen Nemax-Werten sollte man aus meiner Sicht die Marke aber nicht als Order aufgeben, sondern sich im Kopf "behalten" und dann handeln.
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 20:55:13
      Beitrag Nr. 371 ()
      @ xylophon

      zu S/L: Meine Erfahrungen mit S/L hatte ich irgendwann schon mal geschrieben. Muß Dir vollkommen recht geben.

      zu ACG:
      Nachdem ich schon am Boden lag (Du erinnerst Dich vielleicht an meine zu früh verkauften EKT und URE) habe ich soeben ein kleinen Teil mit ACG wieder reinholen können (Kauf 4,45 <> Verkauf 5,10).
      Soll keine Prahlerei sein, wollte nur mal gute Laune posten.

      Schönen Abend wünscht
      bsw
      Avatar
      schrieb am 01.03.02 09:53:30
      Beitrag Nr. 372 ()
      @bsw
      Gratulation zu deinem Trade
      Anscheinend ist Deine Lage doch nicht schlimm, wie Du sie
      uns hier schilderst, denn sonst würdest Du sicherlich solche
      Aktionen unterlassen.
      Avatar
      schrieb am 01.03.02 10:27:51
      Beitrag Nr. 373 ()
      @ stop loss

      Die Story vom Stops vö.. hat wohl jeder schon mal gehört. Die Stop Orders sollten bei ektronischen Systemen doch außerhalb des Orderbuchs unsichtbar "eingelagert" werden, bis der Preis erreicht ist. Wie kann denn dann jemand trotzdem die Order sehen, wenn sie nicht im Orderbuch ist? Der Marketmaker / Designated Sponsor könnte natürlich auf Verdacht hin eine Verkauforder in den Markt legen, um den Preis unter eine bestimmte Marke zu drücken. Oft werden die Stops ja auf oder um glatte Beträge gelegt, wie z. B. *,00 oder *,50. Ein solches Erraten von Stop Orders wäre aber legal, oder ?

      gruß, fry.
      Avatar
      schrieb am 01.03.02 12:40:30
      Beitrag Nr. 374 ()
      ziv

      Manchmal hilft nur noch alles oder nichts. Außerdem kenne ich ACG sehr gut.

      bsw
      Avatar
      schrieb am 01.03.02 14:35:02
      Beitrag Nr. 375 ()
      ..fry: inwieweit die stops "bewußt" ausgelöst werden können, durch Einblick ins Orderbuch, weiß ich als Nicht-Profi nicht.
      Mir ging es eher um das Risiko der Marktenge bei fast allen NM-Werten: da wurde man eben bei einem Stop-loss bei 5,45 eben nicht zu 5,40 bedient, sondern zu 5,10 (bestens verkauft).

      Ich habe bezüglich ACG auch nur die Vermutung, weil ich mit meinen Informationen immer nur den besten Bid- und Ask- Kurs realtime sehen kann (comdirect).
      Aber ich vermute, daß es hier um S/L-Abfischen ging, weil es eben einen sehr heftigen Absturz um fast 10 % in Sekundenschnelle gab, der in kaum wenigen Minuten schon wieder zur Hältfte aufgeholt war. Während die Aktie sich sonst im Tagesverlauf relativ ruhig bewegte.

      (Auffällig ist zudem, daß solche Aktionen oft stattfinden, kurz bevor gute Nachrichten rauskommen, bei adlink habe ich das 2 x erlebt, am Tag, bevor die Teilübernahme bekannt wurde, einmal die Möglichkeit, einmal das tatsächliche angebot). Ich seh mir gleich mal condat an, ob da gestern nicht eventuell auch noch eine kurzfritige Delle zu verzeichnen war, bevor es heute zur Explosion kam, wundern würde ich mich nicht).
      Avatar
      schrieb am 02.03.02 03:34:49
      Beitrag Nr. 376 ()
      Hi all,

      ich möchte mich zurückmelden und auf ein paar Postings der letzten 14 Tage eingehen auf die ich wegen gewisser Komplikationen nicht eingehen konnte.

      1. Kleinere Probleme (ca. -60%) mit meiner DLog Spekulation, wo ich dann die "Notbremse" nach ein paar "schlaflosen Nächten" ziehen musste/gezogen habe.
      2. Mein kurzer Krankenhaus aufenthalt in dieser Woche. Weswegen ich mich auch kurz fassen werde. (Meine rechte Hand ist durch die Operation noch etwas lidiert und leider wurde auch ein irreparabler Schaden festgestellt. Welcher aber durch Physiotherapie minimiert werden kann.)

      Meiner Ansicht nach waren die folgenden Aussagen in den letzten Postings die wichtigsten

      >
      #322 @bilsenkraut
      "Auf jeden Fall muß ich mein ganzes eingesetztes Geld mental völlig abschreiben, seinen Wert aus dem Hirn restlos ausradieren, ansonsten mache ich mich nur selbst fertig, züchte Magengeschwüre und das wichtigste überhaupt:

      Ich verliere meinen Seelenfrieden!
      "
      #323 xylophon
      "Dieser Tag wird mir noch lange in Erinnerung bleiben und an diesem Tag habe ich das verinnerlicht, was ich mir vorher oft vom Kopf her gesagt, aber dann doch anders gehandelt habe: es gibt soviel Wichtigeres im Leben als die Börse, als Geld.

      #324 orgami
      "Wenn ich wirklich in einen tiefes Loch falle, sehe ich ein paar Tage oder Wochen aus der Distanz dem Treiben zu, damit ich erkenne, wie liegen die Wahrscheinlichkeiten des Marktes und mir den Schuh nicht ständig als persönliches Versagen anziehe."

      #327 orgami
      "Besonders aussgagekräftig sind sie aber, wenn Du sie als Bestandteil Deiner gesamtes finanzielle Situation betrachtest. Neben Deiner Psyche bestimmt diese nämlich der Grad der Verluste, die Du als für Dich tragfähig empfindest sowie Deinen Zeitrahmen (wie lange kannst Du die Verluste aussitzen, bis wann willst Du sie ausgeglichen haben?). Vielleicht hilft es Dir bei Deiner Entscheidung, diese Punkte für Dich zu klären. "
      >

      um mittelfristig/langfristig im Haifischbecken Börse zu Überleben.

      Ich finde eine Diskussion über diese Punkte als enorm wichtig. Denn man muß an der Börse Überleben und Rückschläge psychisch und finaziell einstecken und wegstecken können!!! Das ist wahrscheinlich das wichtigste Überhaupt um mittelfristig/langfristig Erfolg zu haben.

      Deswegen möchte ich kurz meine Situation um den 20.Feb rum erläutern:

      DLog mit Abstand die größte Position in meinem Depot. Deutlich aufgestockt beim Kurssturz, bei den ersten Anzeichen einer stabilisierung um den Rebound zu spielen. Naja, ging voll in die Hose!

      Resultat: Am 19.02 hatte ich eine Performence 2002 von ca. -35%. Selten soviel Geld in so kurzer Zeit verbrannt!

      Somit Stand ich am 20.02 (Da ich am 24.02 ins Krankenhaus ging und keine/kaum Reaktionsmöglichkeiten in der letzten Woche hatte.) vor folgenden Alternativen

      1. Alles so lassen wie es ist.
      2. Kompletter Ausstieg temporär/endgültig
      3. Neu Ausrichtung defensiv/aggresiv

      1.Alles so lassen wie es ist.
      Never change a winning team! Aber dieses lossing Team beibehalten und nicht aggieren können? Kam für mich in dieser Situation nicht in Frage!

      2.Kompletter Ausstieg temporär/endgültig
      Wäre ich wieder eingestiegen? Und wenn ja wann? Aufgeben nach "Niederlagen"? Das ist so wie nach einem Autounfall. Ich werde wieder Autofahren, Morgen da ich im Augenblick zuviel Angst habe. Und dann Morgen, Morgen; Morgen.....und mit jedem Tag wird die Angst und Unsicherheit größer.

      3.Neu Ausrichtung defensiv/aggresiv
      Um Verluste von 50% auszugleichen, benötige ich 100% Kursgewinn."Defensive und sichere" Aktien? Da kann ich dann Jahre warten und habe das Problem aus 2 die Angst und Unsicherheit. Also blieb nur aggresiv. Sämtliche Aktien raus und denn Optionsanteil (Calls alle Laufzeiten von 06.03 bis 12.03 im/am Geld) von 50% auf 80% rauf und 20% Cash zum weiteren aufstocken in Reserve. Dadurch müsste mein Breakeven beim Dax bei ungefähr 5300-5400 Punkten liegen. (Bin in Calls auf Einzelwerten (6 Einzelwerte und Nasi100, darunter DCX und EPC)

      Ich konnte aber nur so Reagieren weil

      1. Mein eingesetztes Kapital nur mehr oder weniger Spiegeld ist.
      2. Ich Aufgrund meiner Erfahrungen weis (Risikomanagement) das ich nur eine Chance habe größere Verluste nur durch temporäre Erhöhung des Risikos kurzfristig/mittelfristig ausgleichen kann. (Meiner Ansicht nach der größte Fehler vieler Trader ist erhöhung der Risiken wenn Sie richtig liegen (Gewinne gemacht haben.) und reduzierung der Risiken wenn Sie falsch liegen (Verluste gemacht haben.) Dadurch konnte ich ja auch in 01 meine Gewinne mit Longinvest erreichen. Risiko rein wenns eine weile nach Süden ging, Risiko raus wenns eine Weile nach Norden ging.
      3. Ich mir eine Auszeit "gegönnt" habe (Krankenhaus) um mein angekratztes Nervenkostüm zu regenerieren und mich wieder auf die wichtigen Dinge des Lebens zu besinnen.
      4.Weil für mich Geld nicht wichtig ist. (Hörrt sich seltsam in einem Böresenforum an!) Aber Geld ist für mich nur ein Mittel zum Zweck und es gibt eine ganze Menge Dinge die wichtiger als Geld sind!!!

      Als Beispiel: Ich war diese Woche in einer BG Unfallklinik wegen meiner Operation. Einer der Patienten war ca.23-25 Jahre alt. Sein Gesicht und seine Hände waren/sind Aufgrund von Brandverletzungen total entstellt. Allein wenn ich mir Vorstelle vor ca.15 Jahren hätte ich so einen Schicksalsschlag erhalten. Kann ich nur Gott danken das dem nicht so ist. (Ich bin nicht sehr gläubig!) Oder die Familienväter in meinem Alter die Ihren Rollstuhl nur noch durch die Bewegungen ihres Mundes steuern können. Dagegen sind meine Pobleme mit der Hand (Volle funktionalität aber teilweise nur unter Schmerzen.) oder meine momentanigen und zukünftigen Verluste an der Börse nichts dagegen!

      Auch kann kein Geld der Welt kann so Augenblicke aufwiegen, wie am Tag meiner Entlassung. Nachdem mich mein Frauchen aus der Klinik abgeholt hatte und wir daheim ankammen, Stand eine sehr große Baccara Rose (1.20m) mitten im Wohnzimmer mit einer "Ich liebe dich" Karte. Ich würde für kein Geld der Welt diese Augenblicke und Momente in meinem Leben tauschen wollen!!!

      In diesem Sinne


      Biotron
      Avatar
      schrieb am 02.03.02 09:14:41
      Beitrag Nr. 377 ()
      @Hallo Biotron :)

      Schön dass es Ihnen wieder besser geht.

      Zu Ihren letzten Aussagen später mehr. Ihr DLOG-Invest tut mir leid. Hätten Sie mal etwas davon erwähnt. Hier einmal die Antwort von Motzki an einen Bekannten aus dem ACG-Thread, welcher mich nach D-Logistic befragte:

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      #66 von herr.motzki 17.02.02 11:42:34 Beitrag Nr.: 5.606.713

      @Hallo Hardyman

      Ich denke so ziemlich daselbe wie Sie. Nächste Woche eventuell ein zwei positive und ein paar mehr negative Tage mit abschliessendem Ausverkauf. Die Naz ist auf dem Weg nach Süden meiner Ansicht nach. Und wenn in zwei Wochen der NM unter 1000 platziert ist sollte mich nicht wundern. Deshalb auch meine anschwellenden Rücklagen welche ich die letzten Monate sammelte. Meine EK-Order bei 4.60€ habe ich jetzt erstmal gecancelt. Ich denke die nächsten Tage warte ich ein wenig ab wo ACG aufprallt? Ein-zwei mal am Tag kann ich schon mal nach Frankfurt schauen um das nötigste zu sehen. Jedenfalls haben wir keine Grund in Hektik zu verfallen. So manche Share sollte bald noch günstiger werden!

      Lassen Sie die Finger von D.Logistic! Schlimme Sache. Schauen Sie bitte mal hier drauf:



      Das sieht ziemlich übel aus mein Freund. Hier findet keine Konsolidierung, sondern ein rausrennen statt.

      Und dieses davonlaufen hat, wenn ich es richtig mitbekommen hatte, gute gründe. Neuer CEO und dann noch die Zahlen nicht wirklich im Griff?! Ich habe Thiel auf meiner Watch. Gute AG welche allerdings ein wenig teuer ist. Ich glaube in 10Jahren wird Thiel sagen wo es lang geht. Die haben wohl verstanden auf was es ankommt und wie man Geld verdient. Und das sind die zwei Kerngrössen welche wir in heutiger Zeit zu betrachten haben! Logistic an sich ist gut unterwegs. Und Thiel dann auch.

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Ein Hellseher bin ich bestimmt nicht. Aber hier war ich mir ziemlich sicher das Ungemach auf uns zu kommt. Der Chart sprach ein eindeutige Sprache Biotron. Sie hätten sich viel Ärger ersparen können. Natürlich ist dies auch Zufall. Aber wieder ist der Beweis erbracht das mehrere Augen oft mehr erkennen. Unabhängige Stimmen von aussen können niemals falsch sein. Immer vorausgesetzt man kennt den Verfasser und seine Intention. Vielleicht sollte wir wirklich mehr über einzelne Titel im Depot sprechen? Es wird Ihnen kein Trost sein, aber solche Erfahrungen haben wir wohl alle hinter uns.

      Ein schönes und geruhsames Wochenende wünscht Ihnen

      HM
      Avatar
      schrieb am 02.03.02 14:10:19
      Beitrag Nr. 378 ()
      Hier eine Einschätzung aus einem anderen Thread zu Articon, wobei es mir weniger um die konkrete Aktie geht, sondern um den 2. Absatz ("bei dieser Gelegenheit..." ).
      (Auch das schöne Bild wird dem einen oder anderen hier, der es noch nicht kennen sollte, bekannt vorkommen.)

      Zitat beginnt:
      "Meine eigene Einschätzung: Ich denke, dass die Aktie langfristig durchaus Potential hat, kurzfristig sind mehr als 7 € eher unwahrscheinlich. Unter 4,5 € sind klare Kaufkurse für eher mittelfristig orientierte Anleger wie ich selbst. Bin zum absoluten Tagestief von 5,45 rein

      Bei dieser Gelegenheit möchte ich nochmals ausdrücklich davor warnen, bei solchen marktengen Werten Stopps zu setzen. Diese machen nur die Zocker reich. Wenn jemand raus will ist es besser einfach gleich zu verkaufen, noch besser mit VK-Limit und nicht erst in eine SL-Lawine zu geraten.

      Obwohl ich eigentlich gut mit Euren Stopps verdiene, tut es mir doch irgendwie immer leid wenn jemand auf diese Art sein Vermögen mindert. Absichtlich löse ich keine aus, da habe ich nicht die Mittel dazu und es wäre auch gegen meine Moral und Ehre. Ich hasse die Shorties, die sowas tun. Aber ich setzte auch immer sehr tiefe Kauflimits in Situationen wie hier in den letzten Tagen ( Zahlen und Fakten sind auf dem Tisch, Risiko ist abschätzbar ).

      Hier ein Bild des "typischen Kleinanlegers":



      Gruß Kollektor" Zitat beendet
      Avatar
      schrieb am 02.03.02 23:15:57
      Beitrag Nr. 379 ()
      es gehoert wohl nicht ganz so zum thema...

      aber mit erfahrung hat es schon etwas zu tun...
      habe am 19.02. ueber xetra kontron gekauft...
      der kauf ist durch 7 einzelabrechnungen erfolgt...
      einer dieser "kaeufe" bzw abrechnungen - eine aktie -

      kauf kurs 10,06
      provision 15,34
      xetra-geb. 1,50
      belastung 26,90...

      ¿ habe ich eine moeglichkeit dagegen etwas zu unternehmen ?

      schoenes wochenende

      bd


      ps.ueber die kaufentscheidungen ist sehr viel hier geschrieben worden...
      der deal besteht aus kauf und verkauf...
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 09:28:00
      Beitrag Nr. 380 ()
      @Guten Morgen Herr bonDiacomova

      Genau so sollte es sein. Im rechten Augenblick kaufen und im günstigsten Augenblick verkaufen! Wenn eine Komponente nicht stimmig ist hat es meistens keinen Sinn!

      Apropos verkaufen. Hier einmal wieder ein schönes Beispiel wie man im günstigsten Augenblick verkauft. Allerdings kein sehr seriöses meiner Ansicht nach. Da bin ich ja einmal gespannt ob auch Herr Schumacher unter den Verkäufern zu finden sein wird?

      Sie betrügen alle dass sich die Balken biegen. Auch unser Vorzeige-Unternehmen ist davon nicht verschont!

      HM

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Samstag 2. März 2002, 23:52 Uhr

      Wertpapieraufsicht ermittelt wegen Infineon-Verlustwarnung

      München (Reuters) - Der Münchener Halbleiterkonzern Infineon wird derzeit zweifach vom Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel (BAWe) unter die Lupe genommen.

      Zum einen prüft die Wertpapieraufsicht, ob Infineon im Juni 2001 eine Verlustwarnung zu spät veröffentlicht hat, wie eine Sprecherin des BAWe am Samstag bestätigte. Nach der Mitteilung war der Kurs der Infineon-Aktie um 16 Prozent eingebrochen.

      Zum anderen ermittele die Aufsichtsbehörde, ob Unternehmens-Insider am Tag zuvor Vorteile aus ihrem Wissen gezogen haben. Das Papier hatte damals gegen den Markttrend um fünf Prozent nachgegeben.

      Während die Prüfung der Ad-hoc-Mitteilungs-Pflicht bereits kurz vor dem Abschluss stehe, habe das BAWe die offizielle Insider- Untersuchung erst vor kurzem aufgenommen. Sie könne sich noch Wochen oder Monate hinziehen.

      Infineon hatte am 20. Juni erklärt, im Geschäftsjahr 2000/01 (zum 30. September) 600 Millionen Euro Verlust vor Steuern und Zinsen (Ebit) zu erwarten. Vier Wochen zuvor hatte Vorstandschef Ulrich Schumacher auf einer Investorenkonferenz in Barcelona zum erstenmal eingeräumt, dass im dritten Quartal wahrscheinlich ein Verlust ausgewiesen würde. Wegen des Insiderverdachtes habe das Unternehmen selbst Nachforschungen bei Mitarbeitern angestellt, sagte die Sprecherin. "Dabei haben sich keinerlei Erkenntnisse über Verstöße gegen das Insiderhandelsrecht ergeben."

      Das BAWe prüft außerdem, ob Infineon nicht schon im Mai die Ad-hoc-Warnung hätte veröffentlichen müssen. Diesen Vorwurf wies die Sprecherin zurück: Damals hätten die internen Prognosen noch im Rahmen der Analystenschätzungen gelegen. Erst im Juni sei der Markt für Kommunikations-Chips wirklich dramatisch eingebrochen, die Speicherchip-Preise erneut gefallen und die Auftragseingänge weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Auch andere Firmen aus der Branche wie Nortel oder Lucent hätten ihre Prognosen erst im Juni nach unten korrigiert, fügte sie hinzu.
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 10:16:50
      Beitrag Nr. 381 ()
      infineon:

      fazit: fadenscheinige ausflüchte eines herrn schumachers!

      was ist eigentlich an einer infineon besser als an so manchen neuen markt unternehmen. meiner meinung nach nur die tatsache, dass eine infineon im dax vertreten ist und der siemens familie angehörig ist, wobei ja siemens ihren anteil aus bekannten gründen auf unter 50 % gefahren hat.

      dieser herr schumacher hat doch aus dem börsengang die dicke kohle eingestrichen, auf den rücken der kleinanleger.

      ich hatte damals auch versucht, ein paar hundert shares zu zeichnen, muß aber gestehen, dass ich diese keine zwei tage gehalten hätte. ich hatte damals sogar ein zweites konnto auf der deutschen bank eröffnet. ihr wisst ja selber, wie diese shares nach den börsengängen hochgepuscht wurden. nach einer zeichnung war das immer sicherer gewinn. bei einer openshop hatte ich damals das glück ein paar shares zu bekommen, wobei ich am zweiten tag mit über 100 % gewinn verkauft habe, das waren noch zeiten.....wo eine openshop heute steht, brauche ich wohl niemanden zu erzählen.

      mir kann keiner erzählen, dass ein vorstand ( auch ein herr schumacher) seine bilanzen, bzw seine zukunftsperspektiven nicht kennt. ich bin mal gespannt wie die anleger am montag reagieren. auch verstehe ich nicht, wie eine infineon regelmässig zu den tagesgewinnern im dax zählt.

      ba
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 11:00:19
      Beitrag Nr. 382 ()
      zu den Teilausführungen: die kannst Du auf zwei Arten ev. vermeiden:

      1) Bei comdirect kannst ja im Realtime-Modus die aktuellen Bid-und Ask-Kurse erkennen, deine Bank müßte vermutlich was ähnliches anbieten. Wenn diese Bis/Asks kleiner sind als Deine geplante Ordergröße, dann solltest Du in jedem Fall mit Teilausführungen rechnen.
      Da hilft dann wohl nur, in Frankfurt (oder einer anderen Präsenzbörse) zu ordern, da wird ein Makler dafür sorgen, daß es anders läuft und nur einmal die Gebühr anfällt.

      2) Es gibt wohl auch Broker, die Teilausführungen nicht gesondert berechnen, der w:o-Broker nach der Werbung ja wohl auch. Da ich kein Kunde hier bin, weiß ich nichts näheres darüber, aber wenn Du das Problem öfter haben solltest, weil Du sehr große Stückzahlen handelst, dann ist der ideale Broker für Dich wohl einer, der Teilausführungen nur 1 x berechnet.
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 17:32:27
      Beitrag Nr. 383 ()
      @ bonDiacomova / Teilausführungen auf XETRA

      Seit dem vorletzten XETRA Release (Software Version) gibt es das sogenannte Netting von Orders. Wird eine Order in mehreren Teilen ausgeführt, so fällt (wie an der Nasdaq schon seit Jahren) nur einmal Gebühr an. Das Problem liegt jetzt nicht mehr an XETRA (wie früher) sondern an Deiner Bank, die Dir den vorteil einfach nicht weiter reicht, und einfach brechnet wie anno dazumal. Das ist genau wie mit den Gebühren für innereuropäische Überweisungen. Die werden auch noch genauso berechnet wie vor dem Euro. Sprich die Bank mal gezielt auf Netting an. Falls sie nicht darauf eingehen, würde ich sofort wechseln.

      Gruß, fry.
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 17:41:16
      Beitrag Nr. 384 ()
      @ xylophon und bonDiacomova

      ich gebe eine Xetra-Order nur noch für DAX-Werte oder Nokia u.ä. auf. Am neuen Markt bevorzuge ich Frankfurt, da ich fast immer Deine Erfahrungen gemacht habe und mich stets schwarz geärgert habe. Eine Order an einem Börsenplatz kostet mich bei der comdirect lediglich 0,08% mehr. Das wären bei einer 2000 Euro-Order gerade mal 1,60 Euro. Dafür gehe ich das hohe Risiko am Xetra nicht mehr ein.

      Gruß
      bsw
      Avatar
      schrieb am 03.03.02 22:14:06
      Beitrag Nr. 385 ()
      @Hallo Xylophon

      Danke für dieses wirklich köstliche Chartbild. Es ist ja so realistisch wie nur irgend etwas an der Börse. Erkennenn Sie sich auch darin? Nicht wenigstens eingedenk alter Tage am NM? Ich schon. Und bestimmt auch der eine oder andere. Und wissen Sie was wirklich wichtig ist in meinen Augen?

      Das ich heute darüber schmunzeln ja sogar darüber lachen kann

      Verstehen Sie was ich damit sagen möchte? Geld haben wir alle miteinander verloren. Aber wenn es Ihnen auch heute noch nicht möglich sein sollte über solche Dinge zu schmunzeln sollte diejenigen nochmals ein paar Monate Auszeit vom Parkett nehmen. Den dann fehlt Ihnen die nötige Lockerheit um so lala erfolgreich agieren zu können. Kennen wir nicht alle dieses Gefühl in kürzester Zeit alle Verluste wieder wett machen zu wollen? Es ist unnötig zu betonen wo es meistens endete. Wer anderes erzählt ist in den meisten Fällen nicht sehr glaubwürdig. Jetzt übertragen wir diesen Anspielung auf heute.

      Mit meinen neuen Investments bei KBC und ACG bin ich gut im Geschäft. Und schon wieder juckt es mich Kasse zu machen. Sie wissen. Gewinne sind die mitunter nötige Medizin für unsere Börsenseele. Aber dieses mal verzichte ich lieber auf ein paar % Gewinn und halte mich an die alte Börsenregel "Verluste minimieren und Gewinne laufen lassen" !! Ich setze also brav meine SL nach und harre der Dinge welche da nächste Woche kommen sollten. Allerdings werde ich ab einem bestimmten avisierten Zielpunkt die Stops sehr-sehr eng setzen. Denn immerhin betrachte ich beide Investments als Trade. Und hier handel ich doch ein wenig anders als bei Long-Positionen!

      Übrigens habe ich eine erste Position von Eurofins gekauft! Bitte anschauen. Meiner Meinung nach ein ganz guter Wert!

      Wir werden sehen. Ach ja, bevor ich es vergesse mein guter Xylophon. Was würden Sie denn zur momentanen Position sagen in welcher wir uns in dem von Ihnen bereitgestellten Chart befinden? Wo befinden wir uns? Trauen Sie sich eine diesbezügliche Meinung zu ?

      Bis dahin alles gute

      HM
      Avatar
      schrieb am 04.03.02 06:49:26
      Beitrag Nr. 386 ()
      vielen dank fuer die anregungen und tipps...
      wuensche allen eine erfolgreiche woche...bd
      Avatar
      schrieb am 04.03.02 15:58:13
      Beitrag Nr. 387 ()
      .Versuch einer Antwort: Postion 13 oder 15 würde ich im Augenblick sagen, aufgrund der extrem guten Konjunkturdaten aus den USA.
      Allerdings glaube ich nicht, daß der Anstieg jetzt so steil vonstatten geht wie auf dem Bild bis wir wieder bei 19 sind.

      Und die 19 meint natürlich nicht die Höchststände vom Frühjahr 2000.

      Also: meine derzeitige Erwartung: wir sehen neue Jahreshöchststände binnen 6-12 Wochen, danach wird wieder korrigiert, aber die Tiefs von Ende Februar werden nicht wieder erreicht. Alles auf die Nasdaq und NM bezogen, die ich überwiegend beobachte.
      Es sollte eine Aufwärtsgerade zwischen den Septembertiefs und den Febuartiefs entstanden sein, die den kommenden Aufwärtstrend vorgibt.

      Dies ist natürlich rein subjektiv. Aber ich denke, im Augenblick sollte man investiert sein, und zwar nicht zu vorsichtig.
      Avatar
      schrieb am 04.03.02 19:46:37
      Beitrag Nr. 388 ()
      Guten Morgen Xylophon,

      ich mag zwar ab und an schief liegen (z.B: DLog,DTE) aber machmal liege ich auch richtig (Nikkei). Deswegen habe ich ja schon seit mitte Februar ab Dax 4900 zum Einstieg geblassen. Was wir gerade erleben ist das was ich in meinem Posting 302 (13.02.02)meinte

      "Sondern was wir im Augenblick erleben ist ein Wechsel im Chance/Risiko Verhältnis. Überwogen in 2000/2001 eher die Downrisiken im Markt, kommen wir langsam in einen Markt wo eher die Uprisiken überwiegen. Ich meine damit deine Beobachtung wie "der schnelle Ausbruch nach oben" 400 Pkt. im Dow in 2 Tagen, danach 20 Pkt. (5% von 400 Pkt.) Korrektur"

      Ich weis nicht, wer von euch die letzten Wochen genutzt hat Positionen aufzubauen. Ich aufjedenfall bin seit dem 21.02.02 zu 80% in Calls und ziehe meine Stop/Loss nach, um mir dann während der Korrektur (welche mit Sicherheit früher oder später kommt!) wieder Aktien zu kaufen. Bis dahin laufen meine Calls und Stop/Loss wird zur Gewinnabsicherung ganz eng nachgezogen.

      @Hallo Herr Motzki

      Nochmals danke für Ihr Mitgefühl bei DLog, aber für mich war und ist DLog einer der heissesten Spekulationen im und am Markt und ich hatte bei 7.8€ überlegt meine Position glattzustellen, ich Entschied mich leider(?) anders. Hatte dann nochmals bei 5.5€ nachgefasst (Catching a falling knife) und voll auf die Schnauze gekriegt. So ist das halt im Leben. Aber auf der anderen Seite, habe ich dann halt meine gesamten Aktien verkauft und bin Calls. Von dieser Seite her war das für mich gar nicht mal schlecht weil meine DCX und EPC Calls höllisch laufen! Und eben habe ich meine DGX (Degussa) Calls gegen Oracle (Natürlich nach dem Absturz, bin mal gespannt wie der Rebound läuft)Calls geswitcht. Aber diesmal mit engen S/L bei 12.8$. Mit ein wenig Glück habe ich noch in dieser Woche wieder meinen Breakeven für 02 und kann meine Gewinne laufen lassen. Falls nicht werd ich ausgestoppt und liege irgendwo bei -10%. Sollte aber der Nas100 Heute oder Morgen denn Abwärtstrendbrechen, wird es richtig Geil (Sorry für diesen Ausdruck). Richtig Investiert und kann ganz in Ruhe meine S/L zur Gewinnabsicherung nachziehen. Denn meistens laufen die Aktien weiter als Ursprünglich erwartet. Somit bin ich nicht im Zugzwang und kann jetzt ganz in Ruhe abwarten wie sich die Dinge entwickeln und bin wieder um die ein oder andere Erfahrung reicher!

      In diesem Sinne

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 04.03.02 22:25:40
      Beitrag Nr. 389 ()
      Hi all,

      ich hoffe mein letztes Posting klingt nicht zu Überheblich, falls ja, möchte ich mich hierfür entschuldigen.

      Aber mir und meinem Ego tut es verdammt gut, mal wieder richtig zu liegen. Besonders nach meinem Fiasko mit DLog, was mir wahrscheinlich meine Q1/02 Performence gründlich versaut hat, wenn nicht sogar meine komplette 2002 Performence und dem ein oder anderen Fehltrade in der letzten Zeit. Da bekam ich schon ab und an, so meine leichten Bedenken.

      Aber die letzten Tage und Wochen zeigten mir auch wieder meine Stärken (Risikomangement/Mut zum Risiko/Entscheidungsfreude [manchmal]) und meine Schwächen (Haussetrotel/ vollblut Bulle). Hoffe aber wieder einiges gelernt zu haben. Ich hoffe, ich habe mit DLog Lehrgeld und nicht nur Leergeld bezahlt.


      In diesem Sinne

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 04.03.02 23:12:14
      Beitrag Nr. 390 ()
      heute gab es mal wieder was zu lernen, bzw. sich im Gelernten bestätigt zu sehen.

      IM International Media. "Wenn eine Aktie von allen empfohlen wird (seriösester Medienwert am NM usw...) und dennoch immer weiter fällt, dann ist irgendetwas nicht in Ordnung."

      Im günstigsten Fall hat sie einfach schon jeder, der als Käufer in Betracht kommt, aber eigentlich ist alles in Ordnung (Pfeiffer Vakuum war wohl so ein Fall), im ungünstigsten wollen die sie haben die Aktie auch noch gerne loswerden (siehe heute).
      Im ersten Fall gibt es keine Gewinne, im zweiten Fall gibt es Verluste, die bis ins Dramatische ansteigen können....

      Ich habe ja mein Debakel mit Kinowelt schon hinter mir. Aber IM hatte ich immer beobachtet seit der Emission, immer waren die die "Großen und Guten" und doch ging es immer nur bergab mit dem Kurs. Der heutige Kurs-Verlust von 60 % im Tagesverlauf setzt dem Ganzen wohl die Krone auf, vielleicht kann man bei 5 Euro oder so längerfristig oder ganz kurzfristig zuschlagen, wobei mich persönlich der Laden nicht interessiert.
      Avatar
      schrieb am 06.03.02 20:46:02
      Beitrag Nr. 391 ()
      ..und jetzt kann ich auch mal von einem kleinen Erfolg berichten, gestern kurz vor Schluß einen Teil meiner DCLK verkauft und dafür ACG und Articon aufgestockt.

      DCLK fällt heuer um 10 %, die beiden anderen steigen dafür im Schnitt auch in dieser Größenordnung - macht also rund 20 % besser als wenn ich alles hätte laufen lassen (Kopfrechnung und überschlägig, bitte nicht nachrechnen).
      Schade, daß das Timing nicht immer so gut ist, aber man lernt dazu.... :D
      Avatar
      schrieb am 06.03.02 21:17:27
      Beitrag Nr. 392 ()
      @Hallo Xylophon

      Und ich wollte mich schon wundern warum Sie plötzlich bei uns im ACG-Forum auftauchten ;)

      Wiederum ein Zeugnis wie gut es ist auch beim Trading schön zu diversifizieren. So viel Plus wie meine ACG macht, kann KBC gar nicht verlieren. Allerdings ziehe ich bei ACG auch täglich den SL nach. Bei solch volatilen Titeln ein durchaus übliches vorgehen.

      Wobei ich mit meiner Trading-P noch schön im Plus verweile. Allerdings habe ich hier jetzt den SL ziemlich eng ausgestattet. Mit scheint wir testen nochmals die 10.00€Marke! Warum auch nicht? Offensichtlich ist es momentan ausschliesslich möglich NM-Werte zu traden.

      Stehen Sie eigentlich auch auf Bio`s Xylophon?

      Greetings

      HM
      Avatar
      schrieb am 06.03.02 21:22:19
      Beitrag Nr. 393 ()
      nö, von Biotechs hab ich keine Ahnung. Da halt ich mich lieber fern von.
      Mein Hauptgebiet ist weiter Internet. Mit United Internet bin ich so satt im Plus wie mit keiner anderen Aktie, auf alle Jahre zusammen gesehen vielleicht auch noch mit Aixtron.
      Avatar
      schrieb am 06.03.02 21:24:44
      Beitrag Nr. 394 ()
      .und ACG hab ich eigentlich schon länger, nur hab ich gestern nochmal aufgestockt, als ich eine riesige Order auf der Bid- und Mini-Order auf der Ask-Seite sah und der Handelverlauf bis dahin auch so aussah, als würde hier groß eingekauft und jede Schwäche zum Nachkauf genutzt.

      Dazu gute Meldungen aus dem Chip-Bereich. Und DCLK war in 3 Tagen 25 % gestiegen.
      Avatar
      schrieb am 06.03.02 21:32:19
      Beitrag Nr. 395 ()
      und die 2 Wörter waren nur eine "Marke", damit der "offizielle ACG-Thread" in "Meine Postings" auftaucht. Spart suchen.
      Avatar
      schrieb am 08.03.02 21:50:45
      Beitrag Nr. 396 ()
      ..bin wohl der neue Alleinunterhalter hier; aber dafür habe ich auch ein besonders feines Geschenk mitgebracht, nicht auf meinem Mist gewachsen, aber super-interessant, gerade für Guerilla-Taktiker... ;)

      erst aber ein paar kurze Worte von mir:
      Also, wir haben eine sehr gute Woche hinter uns. Die Nasdaq ist heute - eigentlich erwartungsgemäß - an den 1930 Punkten gescheitert, noch sind es 30 Minuten, aber das wird nichts mehr.
      1930 Punkte ist natürlich ein sehr starker Widerstand, weil es die untere Unterstützung der früheren Tradingrange war, in der sich der Index lange Zeit gehalten hatte, bis er im Rahmen des letzten Absturzes hierunter fiel und dann ja kräftig auf Tauchstation ging.

      Positiv aber, daß jetzt doch noch eine gewisse Stabilität vorhanden ist, es wird also nicht gnadenlos verkauft, weil jetzt das obere Ende eben da ist (Ich denke, daß das auch in der letzten halben Stunde so bleibt), sondern derzeit ist die Stimmung noch so, daß man damit rechnet, daß dieser Widerstand geknackt werden kann und dann wieder die alte Range oberhalb von 1930 (bis 2150 (?)) zum Tragen kommen könnte. Es finden sich knapp unterhalb der 1930 eben noch eine Reihe von Käufern.

      Optimal wäre, wenn nach Knacken der 1930 dann eine Seitwärtskonsolidierung im alten Korridor stattfinden würde und anschließend erneut ein Ausbruch nach oben erfolgt. Schlecht, wenn der Widerstand 1930 nicht in den nächsten 2-3 Wochen genommen werden könnte.
      Mein Gefühl (aus Charttechnik und ein paar anderen Kriterien zusammengesetzt) geht aber in die Richtung, daß die Aufwärtsbewegung noch nicht an ihr Ende gelangt ist.

      M.E. besteht im Augenblick also keinerlei Grund zur Panik (=enge Stop-losses), zumal wir auf das Quartalsende zugehen, jedenfalls also die gut gelaufenen Aktien des 1 Quartals eher weiter gesucht werden (Amazon zB), weil die Fonds zeigen wollen:"Seht mal, die haben wir ganz schön dick gekauft, natürlich, ist ja ein Gewinner"..)
      Ein Absturz ist hier also kaum zu erwarten.
      Auch der Gesamtperformance sollte das Quartalsende gut tun, weil die Manager natürlich gerne zum Ende des ersten Quartals eine positive Bilanz haben wollen, da kann man kurz vor Toresschluß noch ein bißchen nachhelfen...

      Das sind aber alles nur mein Laienüberlegungen, die sich in den letzten Quartalen (zum Jahresende natürlich besonders) aber oft bestätigt haben.

      Das richtige Schätzchen kommt jetzt, kopiert aus einem anderen Thread. Dank an "wibbel": Wichtig und superinteressant:

      Zu Analysten (hier speziell Energie-Werte):
      "Das Problem ist ( ich habe es schon einmal in einem andere Thread gesagt ), das kaum jemand das Geschäft mit Energien versteht. Er bedarf einiger Insiderkenntnisse in diesem sehr komplexen Markt, um beurteilen zu können, inwieweit die Informationen wasserdicht sind oder nicht. Wer jemals an einem geschlossenen Fondsprojekt gearbeitet hat, weiß, welche Unebenheiten man zu beseitigen hat.

      Die Analysten haben aber i.d.R. keine Zeit und keine Lust, sich direkt mit diesem Thema auseinander zu setzen. Häufig sind es junge aufstrebende Uni-Absolventen, die für ein Unternehmen eine bestimmte Branche ( z.B. Energie ) beurteilen soll. Die fahren also voll motiviert zum Unternehmen und werden meist nicht für voll genommen. Meist werden dann auch gekränkter Eitelkeit ( und weil die Bank Druck macht ) irgendwelche Duplikate zusammengeschrieben und heraus kommt eine eigene Schätzung. Nicht umsonst bevorzugen die Großunternehmen ( z.B. BAYER ) Gespräche mit Analysten der GroßBroker ( häufig Angelsachsen ). Dort kann man es sich leisten, Analysten sehr spezifisch einzusetzen. Dann hat diese Person ( unabhängig vom Geschlecht ) auch die Entsprechenden Kenntnisse."

      Zu Marktteilnehmern, speziell Fondsmanagern:
      Welche Investorengruppen gibt es???

      Großinvestoren ( bei NM-Unternehmen meist = Altaktionäre )

      Geht man davon aus, dass diese Gruppe ein langfristiges Interesse an einer ordentlichen Wertsteigerung haben, dann machen die eigentlich folgende Rechnung:

      Wenn ich auf eine LZ von 5 Jahren am Kapitalmarkt 4,5-5% p.a. voll zu versteuernden risikofreie Zinseinnahmen erzielen kann, welches Risiko bin ich bereit einzugehen, wenn ich z.B. 30% erreichen kann? So und nicht anders sollte diese Gruppe denken ( und über 90% - ausgenommen, die mit der kriminellen Energie - denken so ).
      Das ist eine knallharte Investitionskalkulation. Lernt man in jedem BWL-Studium.
      Warum sollte also ein Großinvestor seine Aktien verkaufen, wenn er damit den Kurs reduziert und somit sein langfristiges Investitionsziel gefährdet ??? Zumal Unternehmen wie URE keine lfd. Dividende zahlen. Weiterhin sind Investitionen in Dividendentitel nur sinnvoll, wenn man eine Deltawette auf die Dividende eingeht. Den Langfristinvestor sollte dieses nicht stören.
      Trotzdem kommt irgendwann die Execution. Dann wird jedes Investment zu Geld gemacht. Und zwar dann, wenn man die Eistellung hat, dass man für gleiches oder geringeres Risiko einen besseren oder zumindest stabileren Ertrag erreichen kann.


      Fonds

      Fondsmanager sind , wie Gordon Gekko zu sagen pflegte, wie Schafe und Schafe werden gerissen.

      Dieses gottverdammte Benchmarking. Damit wird jegliche Investition zu einer reine Spekulation. Ist der Wert in der Benchmark niedrig gewichtet, wird dieser Wert zwar gekauft, aber eine deutliche Outperformance zur Benchmark ist kaum zu erreichen. Investiert man aber in die höher gewichteten Titel, steigt auch das Risiko der Underperfomance. Daher traden einige Fonds wie die Geisteskranken, in der Hoffnung, die Verluste der letzten zwei Jahre wieder rein zu holen.

      Zu bedenken ist aber folgendes:
      Fonds ab einer gewissen kritischen Größe können nicht mehr so einfach in beliebige Titel investieren. Die auflaufenden Kosten pro Order und Verwaltung werden einfach nicht rentabel im Vergleich zum Ziel. Ist der Fonds zu klein, hat er aber nicht die Chance, richtig Geld ( absolut ) zu verdienen. Häufig erscheinen diese Fonds in den Rankings auf den vorderen Plätzen. Die Investoren sehen diese und füttern den Manager mit Geld. der hat aber dann schnell das Problem der kritischen Größe.

      Beispiel URE:
      Wenn URE 100 ME Marktkapitalisierung hat, steigen einige Fonds ein. Sinkt der Kurs wider Erwarten und die MK sinkt auf < 100 ME, verkauft der Manager, weil er gesetzliche und interne Restriktionen einhalten muss. Unabhängig von der Meinung, die er von dem Wert hat. Bei der Plazierung der Orders gibt es marktübliche Usancen, die dem Privatanleger verborgen bleiben. Z.B. kann man im XETRA eine "Eisbergorder" eingeben. Man stellt eine große Order ein, läßt aber nur eine kleine Order öffentlich notieren. Wenn diese dann ausgeführt ist, dann erfolgt automatisch die nächste. Wenn also ein Fonds 10.000 URE kaufen will bei 6,7, dann kann er diese Order direkt einstellen ( für jedermann ersichtlich ) oder als "Eisberg". Er stellt dann 10.000 ein, aber nur immer 500 Stücke sichtbar. Die Verkäufer der Aktie können also nicht sehen, wieviel der Käufer eigentlich haben will.

      Weiterhin kann der Manager andere Kurse erhalten. Er bekommt zwar eine einzelnen Zuweisung der Orders, doch abgerechnet wird er zum VWAP ( Volume Weighted Average Price ). Entweder a) zum wirklich erreichten Kurs oder aber b) OTC im Handel mit einem anderen Kontrahenten. Der Vorteil ist, dass er tagesübliche Schwankungen ignoriert und nur eine Order einzubuchen hat.

      Da Ganze hat also nicht besonders viel mit den Intentionen eines Privatanlegers zu tun.

      Banken / Designated Sponsors

      Die einzige Verpflichtung, die diese Händler haben, ist, verbindliche Geld-Brief-Spannen zu setzen. Sie haben darauf zu achten, das der Handel vernünftig und rege läuft. Charttechnische Linien oder fundamentale Daten sind denen total egal. Die nehmen in jedem Markt Stücke und geben sie auch sofort wieder ab. Die unterstützen nichts. Sie sind aber auch keine Gefahr. Bei fallendem Markt gehen diese Händler nicht nur short. Meist legen die sich vorab definierte ( INHOUSE ) Größen max. ins Depot oder gehen short. Ein Sponsor würde nie wie ein Hedgefonds reagieren und agieren.

      Banken / Eigenhandel

      Diese Händler sind frei von allem. Die dürfen long und short gehen. Sie haben lediglich die internen Linien und Bestimmungen zu beachten. Da es aber i.d.R. sehr junge und unerfahrenen Händler sind, bewegen sie sich meist wie ein kleiner Bär im Walde. Sie springen auf Züge, die fahren und verstärken somit den Trend. Die guten Händler setzen sich Ziel. Wenn diese erreicht wurden, gehen sie konsequent aus dem Markt. Oder setzen bewußt Stop-Limite.

      Hedgefonds:

      Sie haben eigentlich das selbe Problem , wie die "normalen" Fonds. Auch wenn sie shorten dürfen, brauchen sie aber "Verleiher". Wenn also die Großinvestoren ihre Aktien nicht verleihen, dann können die Jungs auch nicht viel ausrichten. Weiterhin haben auch diese Fond das Problem der Größe.

      Beispiel:
      An manchen Tagen kann man sehr große Positionen kaufen und verkaufen. Vor einigen Wochen hat ein Marktteilnehmer sehr lange ( ca. 1 Woche ) gebraucht, um große Stücke am Markt m Verkauf schonend zu positionieren. Bei 5E wiederum hat angeblich eine ausl. Investmentadresse viele Stücke eingesammelt. Aufgrund der Stimmung, hat diese Adresse nur wenige Stunden benötigt. Fakt ist aber, dass die Plazierung von Paketen i.d.R. OTC besser möglich ist, als am Markt selbst ( und auch besser ohne Aufsehen ).

      Privatanleger

      Diese Gruppe habe ich bewußt ans Ende der Liste gesetzt. Die meisten spielen so dermaßen Roulette, dass sie ihr Geld lieber versaufen oder anders verjubeln sollten. Viele wissen gar nicht, worauf sie sich in diesem Metier einlassen. Sie denken, nur weil die Medien jetzt die Dinge offener kommunizieren, weiß man schnell alles und ist nach drei Wochen der Held.
      Ist so ähnlich wie mit dem Kumpel, der an zwei Wochenenden auf einem Seminar wahr und sich dann Vermögensberater schimpfen darf.
      Die Privatinvestoren sind so leicht zu beeinflussen, dass sich bestimmte Gruppierungen einen Spaß daraus machen. Allein die Tatsache, daß diese o.a. besagte ausl. Adresse in größeren Orders gekauft hat, ließ einige Teilnehmer ( auch in diesem Board ) glauben, diese Adresse wisse etwas mehr, als die anderen Teilnehmer. Alle sprangen auf den Zug. Fakt ist aber, dass eine Positionierung mit Ordergrößen von 1.000 Stücke kaum Gegenwert haben ( zumindest nicht für Fonds, Vermögensverwalter oder Banken ).


      Auch wenn sich die o.a. Ausführungen anhören, als wenn jemand frustriert sei, ist dem absolut nicht.
      Denn jeden morgen steht jemand auf, der genau die andere Meinung vertritt, als meine. Und wenn er falsch liegt, dann liege ich richtig."

      Ende des Zitats

      Befehl: Ausdrucken! lesen! aufbewahren! :D
      Avatar
      schrieb am 08.03.02 22:11:32
      Beitrag Nr. 397 ()
      ..das war ja noch besser als erwartet. In der letzten halben Stunde noch 20 Punkte gewonnen und jetzt genau an der Grenze geschlossen.

      Die nächste Woche kann wirklich wichtig werden. Eventuell werden ein paar Shortseller gebraten, das würde ich zu gerne erleben. :D :D
      Mit so einem Anstieg haben sicher die wenigsten gerechnet, was den Anstieg dann auch wieder - durch Eindeckungen - befördern würde, wenn es wirklich weitergeht.
      Avatar
      schrieb am 10.03.02 04:28:01
      Beitrag Nr. 398 ()
      @ xylophon

      Meinst Du URE?

      stelle überhauit fest: Wir scheinen die gleichen Aktien zu bevorzugen.

      Gruß
      bsw
      Avatar
      schrieb am 10.03.02 12:35:08
      Beitrag Nr. 399 ()
      also mit Nr. 397 meinte ich den Nasdaq Comp., der genau unter den Widerstand bei 1930 geschlossen hat und nach dem ersten Scheitern auch nur wenig (20 P.) zurückgefallen ist.
      Es gibt also noch genügend Kaufneigung auf hohem Niveau, die die Verkäufe am Widerstand aufsaugt. Das ist ein gutes Zeichen.

      Umweltkontor kenne ich eigentlich kaum. Ich hab die mal für meine Frau gekauft (bevor es eine Modeaktie wurde) und das Geld damit ungefähr verdreifacht, wie ich bei ihr ohnenhin ein glückicheres Händchen hatte als bei mir selbst. Aber seit langem bin ich da draußen, weil ich - wie gesagt - bei Förtsch-Empfehlungen immer sehr vorsichtig bin.

      Ab morgen bin ich 3 Tage weg, ich hoffe, auf die ACG-Zahlen noch reagieren zu können, damit die schönen Gewinne nicht alle wieder wegschmelzen in den 3 Tagen...
      Avatar
      schrieb am 05.04.02 06:27:30
      Beitrag Nr. 400 ()
      Hi Leute,

      ich finde es schade das dieser Thread eingeschlaffen ist. Mal sehen ob wir es schaffen (Motzki, Cabinda, Xylophon, BSW, Besserweis [Die Reihenfolge der Aufzählung bitte nicht als Wertung mißverstehen.) wieder ein wenig Leben in diesen Thread kommt. Ein Versuch ist es zumindestens Wert, meiner Meinung nach.

      Deswegen ein kurzer Bericht von mir über März.

      Ich bin in allen Callpositionen mit der Ausnahme DTE durch meine S/L zur Gewinnabsicherung (#388) ausgestoppt worden. Meine Calls auf DCX, EPC und HVM liefen für mich sehr gut. Nasi war OK und mein switch DGX/ORC war nen Rohrkrepierer. SCH Naja, schwarze Null.

      Alles im allen: Mit meiner Schätzung Breakeven für 02 DAX 5300-5400 (#388) lag ich gar nicht mal so schlecht. Bin sogar leicht ins Plus gekommen. Aufjedenfall ist es mir gelungen Q1/02 nicht mit Verlust abzuschließen! Und das trotz meines Fiaskos in DLog (#377). Was mir wieder einmal gezeigt hat das:

      Richtiges Riskomangement (Bei Gewinnen Risiko minimieren, bei Verlusten Risiko erhöhen) und psychische Stabilität das A und O ist und bleibt um Erfolgreich an der Börse zu Überleben. Genauso wichtig ist eine Vernünftige Situationsanalyse und ein gutes Moneymangement. (Wobei ich beim Moneymangement auch so meine eigenen Ansichten vertrette. Wie z.B: Arbeite ich nur mit S/L zur Gewinnabsicherung ( Enges Nachziehen der S/L`s bei Gewinnpositionen. Dadurch nehme ich denn Trend und das Momentum in der Regel voll mit und steige nicht "viel" zu früh aus (kleiner Gewinn, anstatt eines großen Gewinns! Denn Bullenreiten, aber richtig (Bis die Eier glühen!!!) und nicht zur Verlustbegrenzung. Da ich dann meine Verlustpositionen durch meine Gewinnpositionen langsam aufstocke (Verbillige!!! Was die meisten ja hier in den Boards als Todesurteil auffassen.) Zumindest solange sich für mich nichts an den zugrunde liegenden Fakten und meiner Analyse anhand der Fakten ändert. Das gibt zwar manchmal recht heftig auf die Schnauze, siehe DLog (#377). Aber wie heißt es so schön NoRisk, NoFun. Ich spiele ja nicht auf eine Performence von 10-15% p.A., sollte doch schon ein wenig mehr sein. Deswegen ja ein wenig mehr Risk!

      Zumindest bisher habe ich als Bulle mit dieser Strategie (in meinen Augen Erfolgreich [etwas mehr als eine schwarze Null]) die Baisse ganz gut überlebt!

      Und ich möchte mal wieder zum Einstieg blassen, wie z.B: in #302 (Das Timing hätte zwar besser sein können 4-5 Handelstage; 100-150 Pkt. Ich habe zumindest die Rally von 4900 auf 5400 voll mitgenommen.) Ich weis @Cabinda ÖL, Israel/Plästina; Gewinnwarnungen usw und sofort. Der übliche Bärenquatsch oder welches Schweinerl hätten Sie denn gern? (Welche Wildsau treiben wir denn heute so durch das Dorf???) Wie ich zu dem Quatsch stehe, steht ja unter anderem in #263.
      Ich kaufe auf jedenfall seit ein paar Tagen ganz massiv Technologie (Ich liebe es einfach in fallende Messer zu greifen!!! Oder wie heißt es bei Kosto so schön "Wer den Weizen nicht hat wenn er fällt, der hat Ihn auch nicht wenn er steigt!"). Im besonderen Nas100, momentan knapp 80% meiner Positionen, rest DTE/IFX.

      Warum Nas? Lest euch mal #302 durch. Wobei ich meine Schilderungen, was geht bei uns ab? Kurz updaten möchte.

      Seit März bauen wir wieder massiv unsere Personal auf (NEUEINSTELLUNGEN!!!). Allein hier in Deutschland mittlerweile mehr als 5% Plus in 6 Wochen und alles nur erstklassige Leute. Vor 12-18 waren diese am Markt nicht zu bekommen. Geschäftsreisen werden nur noch mit leichten restriktionen gehandelt. Hard und Software Budgtes werden aufgestockt. Unsere Bonuszahlungen nähern sich wieder dem "normalen" Niveau an, usw. und sofort.

      Wer wir sind?
      Ein US-Softwareunternehmen im Nas100. Alle Analystenschätzungen getopt (Einer unserer Angewohnheiten seit vielen Jahren. Die Bubis haben eh keinen Plan). Einer der Top Performer in denn letzten Jahren. Wie eigentlich auch sonst in den Jahren davor (z.B:2000 -> 100% Plus) . Kamen im Zusammenhang mit dem 11.September und wiederholter Gewinnwarnungen unserer Konkurrenten in 01 ein wenig unter die Räder (-50%). Performence der letzten 12/24 Monate ist es zumindest eine schwarze Null. (Gibt nicht sehr viele IT-Firmen die die Baisse an der Nasdaq Plus/Minus 0 gemeistert haben!!! ) Befinden uns in einem intakten Aufwärtstrend. Kurz-, mittel und langfristig. Mittel-, langfristig ist es unser Ziel unseren Umsatz und Gewinn in den nächsten ca. 5 Jahren zu verfünfachen. Schaun mer mal, zumindest haben wir die letzten 20 Jahre dieses Wachstumstempo durchgezogen (Letzten 5 Jahre ca.+500%, 10 Jahre ca.1000%, 15J ca. 2000%). Gewinn in 2001 deutl. über 200 Mio US$ (Gewinn 2000 ca.+130%, 2001ca-.20%, 2002 neuer Rekord???) und nicht dieser pro forma Quatsch der halb oder ganz Toten, sondern nach US-Gaap. Schulden? Was ist denn das? Kriegskasse ist gut gefüllt mit Cash! (mehr als 500 Mio US$. War aber bis vor kurzem ein wenig mehr. Sind halt ein wenig Shoppen (ca. 1Mrd US$ in den letzten 6 Monaten). Mit Cash und nicht dieser Aktienquatsch. Sowas macht man nur in Boomphasen wie 99/00 (Wo wir organisch gewachsen sind. Die Preise waren einfach zu hoch.) und nicht zu so Zeiten wie jetzt.

      Für uns ist die Baisse/Reszession gegessen. (Umsätze und Gewinne ziehen wieder deutlich an) Auf zu neuen Ufern. Zählt die Toten und sammelt ein was noch zu Gebrauchen ist. (Kauf der ein oder anderen Company. Know how gibts ja jede Menge zu Ausverkaufspreisen, falls die Kriegskasse gut gefüllt ist!) Attacke!!!

      Wir sind nicht die einzigsten in der Branche, dennen es so geht. Der König ist tot, lang lebe der König!


      Let`s start the party...

      Rock`n Roll


      In diesem Sinne

      Biotron

      PS: Sobald die Pfeiffen (Analysten, Dummschwätzer, Banker usw.)gemerkt haben, das IT in Q4/01 und Q1/02 in US gedreht hat. Startet eine richtig feine Techrally und als zugabe gibt es leckeres Shortie grillen.
      Sagt bitte nicht, ich hätte euch vorher nicht gewarnt. Dies gilt auch für verbrannten Puts in den nächsten Tagen/Wochen/Monaten und Jahren.
      Avatar
      schrieb am 05.04.02 11:19:43
      Beitrag Nr. 401 ()
      Servus Biotron,

      bist nicht der letzte Mohikaner, kannst irgendwie recht haben demnächst, kann leider aus Zeitmangel im Moments nichts substanzielles beitragen, nur ein kurzes Statement zur Aufmunterung und als Feedback.

      Gruß

      Bilsenkraut
      Avatar
      schrieb am 05.04.02 20:51:41
      Beitrag Nr. 402 ()
      Hallo Biotron :)

      Schön wieder von Ihnen zu hören. Ich hoffe das es Ihnen gesundheitlich wieder besser geht! Wollte ich an dieser Stelle einmal anbringen. Shares können Sie täglich kaufen oder verkaufen, die Gesundheit leider nicht! Deshalb alles gute an Ihre Adresse!!

      Auch ich werde mich hier wieder zu Wort melden. Leider bin ich im Augenblick mit meiner Domäne mehr als beschäftigt. Aber ich komme gut voran. Und in absehbarer Zeit werde ich wohl wieder mehr Zeit in diesen Thread investieren können! Übrigens besteht ein erheblicher Unterschied zwischen einschlafen und ............................, was auch immer!!

      Hier geht es immer weiter mein Freund, da bin ich ganz sicher!

      An dieser Stelle an Sie und auch an Herrn Bilsenkraut einen schönen Gruss. Bis bald verbleibe ich wie immer

      Mit besten Grüssen an .....................alle

      HM
      Avatar
      schrieb am 05.04.02 23:02:02
      Beitrag Nr. 403 ()
      ..hallo, auch ich bin beruflich mehr als eingespannt im Augenblick.

      Aber dennoch freue ich mich, daß es doch wieder aufwärts zu gehen scheint. Wie heißt denn Euer Unternehmen oder ist es verboten, das mitzuteilen. Viele kommen ja nicht in Frage, zumal Oracle eher Gewinnwarnungen als einen Aufwärtstrend zu bieten hat....
      Avatar
      schrieb am 06.04.02 09:05:36
      Beitrag Nr. 404 ()
      @Guten Tag

      Ich persönlich glaube schon dass wir hier Marktübergreifend denken sollten. Sicherlich geht es bei den hier aufgeführten Unternehmen überwiegend um Software. Aber wer in der Branche arbeitet weiss, dass dieselbe noch wichtiger als die Hardware ist. Und natürlich bilden Hard,-und Software sozusagen einen Verbund und sind voneinander abhängig.

      Was mich besonders alarmiert, ist die Warnung von RSA-Security

      Wenn selbst die im Moment Probleme haben, wer bitte schön soll dann noch besser dastehen?

      Und nochmals.

      Die Jause der letzten Monate ging einfach zu schnell und heftig voran. Wenn ich die Bewertungen vieler US-Firmen sehe, wird mir nur noch übel. Ich kann gar nicht verstehen wer angesichts der letzten Meldungen diese Mondpreise z.b. für eine SEBL hinlegt? Völlig verrückt und nichts dazu gelernt könnte man meinen! Ist jedenfalls meine Meinung. Natürlich befindet sich SEBL in einem schönen Aufwärtskanal. Na und?

      Angesichts dessen könnte man meinen die Wirtschaft zieht wieder mächtig an! Ist aber leider nicht so. Wenn im dritten Quartal eine Erholung einsetzen sollte wäre schon viel gewonnen. Wobei ich hier immer skeptischer werde. Die ganzen Analysten in USA schmieren schon seit Monaten den Anlegern Honig um den Mund, obwohl sie alle wissen dass sie hier mit dem Feuer spielen.

      Angesichts dessen gehe ich nicht davon aus dass uns die Kurse (welche auch immer) davonlaufen werden. Im Gegenteil wundere ich mich immer mehr auf welch hohem Niveau sich der DOW noch befindet. Als wäre nichts geschehen. Selbst vielen Chemie-Firmen brechen die Gewinne gnadenlos weg. Eigentlich sollte man meinen dass dies noch nie ein gutes Zeichen gewesen sei. Wie auch immer. Die Cash-Variante hat bei mir noch immer einen sehr hohen Stellenwert und wird auch beibehalten. Und was noch besser ist.

      Ich werde die nächsten Wochen verstärkt mein Geld in ziemlich weltliche Dinge wie Urlaub-Kleidung-Essen, usw.. investieren! Da weiss ich wenigstens was ich dafür bekomme ;) Sollten hier auch einmal einige tun und nicht alles auf dem Parkett zu lassen (hihihi....) !

      Allen ein schönes Wochenende wünscht

      HM


      Hier etwas um sich darüber ein wenig Gedanken zu machen!


      ++++++++++++++++++++++++++++++++++

      ZUM SOFTWARE-SEKTOR:
      --------------------------------------------------

      Check Point Software - Bittere Pille

      Das Softwareunternehmen Check Point Software [Nasdaq: CHKP ], der marktführende Entwickler von Sicherheitstechnologien für das Internet , hat am Donnerstag seine Umsatz- und Ergebnisprognose für das erste Quartal reduziert.

      Die aktuellen Planzahlen für das am 31.03. beendete erste Quartal betragen 104 bis 105 Millionen Dollar beim Umsatz und plus 0,24 bis 0,25 Dollar beim Gewinn pro Aktie. Analysten hatten bislang durchschnittlich mit Erlösen von 122 Millionen Dollar und einem Ergebnis von 0,29 Dollar pro Anteilsschein gerechnet.

      "Das anhaltend schwache Investitionsumfeld im IT-Sektor hat sich stärker auf unsere Geschäftsentwicklung ausgewirkt, als bislang angenommen", begründete Gil Shwed, der Chairman und Chief Executive Officer (CEO) von Check Point, die Warnung. "Das Interesse an unseren Produkten ist nach wie vor riesig. Nur hat sich das besonders im Geschäft mit den Großunternehmen nicht in entsprechenden Aufträgen niedergeschlagen."

      Ganz andere Töne hatten vor zwei Wochen die Analysten von Banc of America Securities angeschlagen: Nach ausgiebigen Recherchen waren sie zu dem Schluss gekommen, dass Check Point Software die Prognosen erfüllen würde.

      Anleger reagieren geschockt

      Die Anleger reagieren auf die Nachrichten geschockt, werfen die Aktien auf den Markt. Bis 16:00 Uhr MESZ verlieren die Titel des Softwarehauses ein Viertel ihres Wertes auf 20,71 Dollar. Auch Konkurrenten des Unternehmens, darunter Internet Security Systems [Nasdaq: ISSX ] und RSA Security [Nasdaq: RSAS ], geraten unter massiven Abgabedruck.

      Die Warnung des Unternehmens markiert – zusammen mit der des CRM-Entwicklers PeopleSoft [Nasdaq: PSFT ] vom Ostermontag – den vorläufigen Höhepunkt der Gewinnwarnsaison für das erste Quartal. Sie deutet zudem darauf hin, dass die Softwarebranche noch immer in der Krise steckt und eine Erholung im Sektor länger als angenommen auf sich warten lassen könnte.

      Verglichen mit dem ersten Quartal 2001 entspräche der neue Zielkorridor beim Umsatz einem Anstieg zwischen 33 und 35 Prozent. Das in Aussicht gestellte Ergebnis läge hingegen um 38 bis 40 Prozent darunter.

      Im vierten Quartal 2001 hatte Check Point Software Verkaufserlöse von 122,5 Millionen Dollar und einen Gewinn pro Aktie von 0,30 Dollar erzielt.

      04.04.2002 www.stock-world.de

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Wer auf die viel zitierte Belebung der US-Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte setzt, sollte es sich nach dem jüngsten Schiffbruch im Technologie-Sektor vielleicht noch einmal überlegen.

      Eine Erholung ist vor allem auf eine steigende Nachfrage angewiesen – und wenn ein stabiles Unternehmen wie PeopleSoft, das im Seuchenjahr 2001 nicht ein Mal seine Prognosen revidieren musste, nun seine Umsatzziele nicht erreichen kann, verheißt das nichts Gutes.

      Das ausgerechnet PeopleSoft , eines der Unternehmen, von dem an der Wall Street kaum jemand erwartete, dass es enttäuschen würde, die eigenen Umsatzprognosen um bis zu 23 Prozent verfehlen wird, ist kein gutes Zeichen für den Rest des Jahres. Und die Budgets für Informationstechnologie werden in den traditionell eher schwachen Sommermonaten wohl nicht zunehmen.

      Und PeopleSoft ist kein Einzelfall.

      Erst vor kurzem hat der Branchenriese Oracle schwache Umsatzzahlen gemeldet. Das wurde und wird von vielen Experten als unternehmensspezifisches Problem gesehen, erscheint aber in einem anderen Licht,

      wenn man bedenkt, dass auch RSA Security gewarnt hat. Und die sollten eigentlich auf Grund des gestiegenen Sicherheitsbedürfnisses nach dem 11. September Geld machen wie Heu.

      Die Konsensschätzung der Wall Street-Experten deutet darauf hin, dass das erste Quartal 2002 in etwa auf dem Niveau der letzten drei Monate des vergangenen Jahres herein kommen wird und sich das zweite nicht wesentlich davon abheben wird. Und für die Zeit danach gibt es nur wenige Hinweise darauf, dass sich die Umsatzentwicklung bei den US-Firmen bessern wird. Ein Anzeichen für eine Besserung der Lage ist die Umfrage, die die Deutsche Bank in Zusammenarbeit mit dem CIO (Chief Information Officer) Magazine durchgeführt hat. Die deutet auf ein Ansteigen der Ausgaben für Technologie in den kommenden zwölf Monaten von 5,3 auf 7,7 Prozent hin. Allerdings dürfte ein so geringer Anstieg nicht viel ausmachen, zumal jetzt die Zeit der Ergebniswarnungen im Technologie-Sektor erst kommt.

      Und die sind wichtig für die Aussagen zur Entwicklung der Technologie-Investitionen, da der Sektor wichtiger für sich selbst ist als allgemein angenommen wird. Rund 40 Prozent aller Ausgaben für Technologie stammen aus dem Finanz- sowie dem Telekom-Bereich und von anderen Technologiefirmen.
      Der Tech-Sektor ist wahrscheinlich nicht so stark, wie es noch vor einem Monat schien. Es sieht so aus, als hätten vor allem die nach dem 11. September verschobenen Aufträge die Bilanz des Dezember-Quartals geschönt. Und hinzu kommt, dass die Eskalation der Gewalt im Nahen Osten Energie um einiges teuerer machen könnte, was sowohl die Gewinne der Technologie-Unternehmen als auch ihrer Kunden schmälern würde.
      Avatar
      schrieb am 06.04.02 11:09:58
      Beitrag Nr. 405 ()
      ..also CheckPoint hatte ich eigentlich als Arbeitgeber unserer Software-Mannes im Visier, weil sie das Software-Unternehmen im Nasdaq 100 (lt. comdirect-informer) sind, das ziemlich genau 50 % im Jahresvergleich verloren hat.
      Und ich dachte, deren Gewinnwarnung wäre ausgeblieben...
      Avatar
      schrieb am 07.04.02 02:39:46
      Beitrag Nr. 406 ()
      @ xylophon

      du wirst sicher dafür Verständnis haben, das ich hier in diesem Board nicht meinen Arbeitgeber benennen werde. Es gibt hier einfach zu viele Kranke (Seuchenvogel, Kanalratte, Fuckewulf usw.) und ich habe einfach keine Lust auf möglichen Ärger.

      In diesem Sinne

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 08.04.02 18:25:03
      Beitrag Nr. 407 ()
      @Guten Tag

      Keine schöne Sache mit Big Blue, aber wohl doch erwartet. Glücklicherweise habe ich einen meiner Grundwerte letzte Woche schon glatt gestellt. Ansonsten hatte IBM ja in der Vergangenheit alle an der Nase rumgeführt, von wegen GW. Aber dieses mal war ich mir sicher dass sie kommen sollte. Von wegen schneller Erholung der Techs und solchen Schmarrn..! Bin jetzt schon zu ca. 75% im Cash und sehe keinen Grund in Hektik zu verfallen.

      Durch Glattstellungen in den letzten Wochen habe ich mir bis heute sage und schreibe ca. 4500,-€ Buchverluste erspart! Dieses mal wollte ich wirklich nicht mit einem gut gefüllten Depot in die GW-Season gehen! Ein wenig Sinkflug wäre schon noch angebracht. SEBL,PSFT sind mir noch eindeutig zu teuer!

      Wenn hier noch jemand einen anderen guten Wert auf der Watch hat dann nur zu!

      MfG

      HM

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      IBM: Erste Gewinnwarnung seit 1991 schockt Aktionäre

      Vor allem die Technology Group zeichnet für den Einbruch verantwortlich

      Die amerikanischen Börsen stehen unter Schock: Der Computer- und Service-Riese IBM warnt vor einem massiven Gewinn- und Umsatzeinbruch im ersten Quartal des laufenden Jahres, den man vor allem auf Kunden aus dem Unternehmenssektor zurück führt, die ihre Ausgaben für Informations-Technologie beschnitten haben.
      Die letzte Gewinnwarnung des New Yorker Konzerns stammt noch aus der letzten Rezession 1991. Obwohl es schon in vergangenen Quartalen Gerüchte darum gab, dass IBM seine finanziellen Ziele verfehlen könnte, sind die Anleger doch davon überrascht worden, dass sich die jüngsten Spekulationen vom vergangenen Freitag bewahrheitet haben.

      Zum Teil resultiert der Einbruch aus dem schwachen Abschneiden der Sparte Technology Group, die beispielsweise Mikro-Chips für andere Unternehmen herstellt. IBM geht davon aus, dass der Umsatz der Gruppe um bis zu 35 Prozent fallen wird, woraus voraussichtlich ein Verlust vor Steuern von 200 Mio. Dollar bzw. 8 Cent je Aktie entsteht.

      Für den Gesamtkonzern wird nun ein Umsatz zwischen 18,4 und 18,6 Mrd. Dollar erwartet, während der Gewinn zwischen 66 und 70 Cent je Aktie liegen soll. Im Vergleichsquartal des Vorjahres erzielte IBM einen Umsatz von 21 Mrd. Dollar bei einem gleichzeitigen Gewinn von 98 Cent pro Anteilsschein. Die Analysten der Wall Street haben bislang einen Gewinn/Aktie von 85 Cent aus einem Umsatz von 19,7 Mrd. Dollar erwartet.

      Das IBM-Papier geht immer weiter auf Tauchstation und notiert derzeit bei 86,71 Dollar, was einem Minus von 10,8 Prozent entspricht.
      Avatar
      schrieb am 08.04.02 18:33:47
      Beitrag Nr. 408 ()
      @Hatte ich glattweg vergessen!

      WKN: 901638

      Gerade die völlig konfuse Lage in Israel treibt den Wert schön nach unten. Mein KK sollte in einigen Tagen erreicht sein, wenn es so weiter geht!

      Temporäre Rückschläge mehr als wahrscheinlich. Aber in ca. 2Jahren spricht hier kein Mensch mehr davon, da bin ich mir sicher!

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 08.04.02 21:24:53
      Beitrag Nr. 409 ()
      hallo herr motzki,

      schau dir das mal an:

      http://www.entrust.com/

      keine schlechter wert und die earnings am 23.04. und ohne gewinnwarnung.
      Avatar
      schrieb am 09.04.02 06:08:32
      Beitrag Nr. 410 ()
      @Hallo Hr.Motzki,

      als erstes möchte ich Ihnen sagen das es mir und meiner Hand mittlerweile wieder besser geht. Ist noch eine weile Physiotherapie angesagt um wieder volle und schmerzfreie Beweglichkeit zu bekommen. Wird aber von Tag zu Tag besser

      Danke für Ihre Nachfrage und Ihre Genessungsünsche. Thanks.

      Das mit BigBlue war heute wirklich nicht schön . Für mich stellt sich dabei die Frage "Welchen Einfluß hat der Wechsel Gerstner/Palmisano auf diese Warnung? " Die ersten Wochen/Monate nach einem Vorstandswechsel bin ich immer sehr argwöhnisch und Frage mich "Was davon ist Realität und was davon ist Politik?" (Das beste Beispiel hierfür, was ich kenne, ist der Vorstandandswechsel bei Daimler Reuter/Schremp. Aus einem Mrd. Gewinn wurde durch diesen Wechsel ein Mrd.Verlust. Ein Schelm wer sich bei sowas böses denkt!) Und als ich die Futures heute Mittag gesehen habe wurde mir schon ganz anders.

      Desweiteren war die Sache mit dem Irak, auch nicht schön! Aber wie der US-Markt dies weggesteckt hat, beeindruckt mich doch!

      Was "Von wegen schneller Erholung der Techs und solchen Schmarrn..!" betrifft, würde ich sagen, schaun mer mal.

      Was meine bisherigen Erfahrungen als Arbeitnehmer in US-Firmen betrifft, habe ich immer wieder eine Erfahrung gemacht. US-Manager kennen nur 2 Prinzipien. Entweder Vollgas oder Vollbremsung und es gibt eine Menge Anzeichen dafür, das die US-Firmen langsam von der Bremse gehen.

      Mal ein paar Meldungen der letzten Tage

      US-Wirtschaft wirft den Job-Motor an
      "Was wären die Vereinigten Staaten ohne den Service-Sektor? Dank eines Anstiegs um 118.000 Stellen im Dienstleistungsbereich konnte auch die Gesamtzahl der Stellen außerhalb der Landwirtschaft um 66.000 gesteigert werden. Wenn die März-Arbeitslosenrate trotz allem auf 5,7 Prozent und damit leicht stärker als erwartet gestiegen ist, dann liegt das an einer Zunahme bei den zur Verfügung stehenden Erwerbspersonen um fast 400.000. Alles in allem sollten die Börsen die Zahlen verhalten positiv aufnehmen, die Trendwende am Arbeitsmarkt scheint jedenfalls könne die Trendwende am amerikanischen Arbeitsmarkt gefeiert werden. Erstmals seit langem verzeichnete die US-Wirtschaft ein Nettozuwachs bei den Stellen - dachte man zumindest. Nach den nun revidierten Zahlen verlor die US-Wirtschaft im Februar noch einmal Arbeitsplätze, wenn auch nur minimal. Im März scheint nun die Trendwende aber geschafft..."Sharper.de.

      Die Firmen fangen langsam wieder an einzustellen.

      "Wholesale inventories fall
      Wholesale inventories fell in the United States in February, the government said Monday, the ninth straight month of a record inventory reduction at the end of the nation`s first recession in a decade.
      Inventories fell 0.7 percent in February to $285.1 billion, the Commerce Department reported, after falling a revised 0.5 percent in January. Economists surveyed by Briefing.com expected inventories to be unchanged in February. The department also said sales rose 0.8 percent in February to $227 billion after rising 1.2 percent in January. "CNN.com

      Die Läger werden immer leerer und der Produktionsanstieg der letzten Wochen wurde VERKAUFT und NICHT auf Lager gelegt. Was ja viele befürchtet hatten. Das Auffüllen der Läger kommt noch und wird wahrscheinlich nicht mehr lage dauern.

      CEO confidence rebounds

      "More company chiefs feel confident about the economy, and outlook for employment will also improve.
      ...The report also said nearly 80 percent of CEOs expected economic conditions to improve in the next six months, up from less than 42 percent when the last survey was taken three months ago. Only 3 percent of those surveyed expected the economy to worsen...." CNN.com

      Langsam aber sicher kommt der Optimismus zurück in die Chefetagen.

      Was die US-Wirtschaft im allg. betrifft lohnt ein Blick auf einen langfrist Chart des ECRI unter http://www.businesscycle.com um mal einen Eindruck über den Umfang des US-Aufschwungs zu bekommen.


      Herr Motzki, ich wollte in meinem Posting 400 auf den Stimmungswandel in den Firmen hinweisen. Ob dieser zu einer schnellen Erholung der Techs führt weis ich nicht. Glaube aber ja! Besonders was die Gewinnsituation der Unternehmen betrifft.
      Was man sehr schön an den Gewinn/Umsatzwarnungen von Peoplesoft und Oracle gesehen hat. Die Umsatzprognosen werden zwar deutlich (15-25%) verfehlt, aber die Gewinnprognosen werden nur knapp (ca. 1 Cent) verfehlt. Was wiederum bedeutet, das die Unternehmen Ihre Kostensituation im Griff haben. Somit stellt sich die Frage ob das abschlachten dieser Unternehmen in dieser Form "gerechtfertigt" ist oder ob es sich nicht doch um die ein oder andere Übertreibung handelt, die früher oder später korregiert wird.

      Vielleicht sollte auch nicht ganz übersehen werden, das bisher diese Gewinnwarnungssaison wesentlich besser verläuft als die in Q4/01. Erst 30% an Gewinnwarnungen im Vergleich zur letzten Saison. Auch wenn IBM gewarnnt hat.

      Zu guter letzt: Es sollte nicht vergessen werden, das wir uns in der nähe der Tiefstände aus März/April 01 bewegen. Welche bisher nur durch die Ereignisse des 11.September kurzfristig (1 Monat) unterboten wurden.

      Ich bin momentan sehr, sehr bullish was Techs betrifft und ich glaube einen Stimmungswandel zu sehen und zu erkennen.

      Das schönste an einem Stimmungswandel ist: Keiner glaubt daran! Später kann man dann sagen "Hätte ich doch nur!"

      Wie war das im Frühjahr/Sommer 2000?

      Als Anregung zum Nachdenken

      In diesem Sinne

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 12.04.02 18:26:07
      Beitrag Nr. 411 ()
      @Guten Abend

      Hier wieder ein Mosaik-Stein für die These, dass auf dem Parkett einfach nur gnadenlos abgezockt und betrogen wird. Wer wirklich in Einzel-Aktien investieren möchte, wird wohl um viel Arbeit=eigene Recherche nicht umhin kommen!

      Aber welcher normal arbeitenden Anleger kann schon diese ganzen Stunden aufbringen, welche einer guten Recherche zugrunde liegt? Ich leider nicht mehr! Jedenfalls nicht soviel, dass ich wirklich hinter die Kulissen schauen könnte!

      kind regards

      HM

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Presse: Salomon Smith Barney im Verdacht, Empfehlungen
      manipuliert zu haben


      NEW YORK (dpa-AFX) - Die Investmenttochter der Citigroup
      , Salomon Smith Barney, steht nach Medienberichten unter
      Verdacht, manipulierte Anlageempfehlungen erstellt zu haben. Der
      Sprecher der New Yorker General-Staatsanwaltschaft, Eliot
      Spitzer, wolle keinen Kommentar abgeben, berichtete der
      Fernsehsender CNBC am Donnerstag.

      Am Montag unterlag bereits das Investmenthaus Merrill Lynch in einem Rechtsstreit mit ähnlichem Vorwurf und wurde zur
      "sofortigen Reform" seiner Anlage-Beratung aufgefordert.

      Auslöser der Untersuchungen der New Yorker Staatsanwaltschaft gegen Merrill Lynch war der Verdacht gewesen, die
      Empfehlungen bei Merrill Lynch beruhten weniger auf objektiven Urteilen, als vielmehr auf den eigenen Handels-Interessen
      der Bank. Der Verdacht hatte sich mit "dramatischen Beweisen" erhärtet, sagte Spitzer./FX/fh/fn/sh
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 10:24:42
      Beitrag Nr. 412 ()
      Habe die Ehre, Herr Motzki,

      warum sind Sie eigentlich so negativ eingestellt im Augenblick gegenüber Aktienengagements, oder verallgemeinere ich jetzt zu sehr? Solche Betrugsfälle wie vorhin beschrieben gab es schon immer, seit es die Börse gibt und wird es auch geben, solange der Kapitalismus existiert, muß man als Kleinanleger halt damit leben - recht oder schlecht.

      Wirklich hinter die Kulissen schauen kann niemand, mag sogar wetten, daß die meisten CEOs der großen Companies auch nicht so 100%ig Bescheid wissen, was im Laden so läuft. Ich selbst halte den Bottom-up-Ansatz für Privatanleger sowieso für utopisch, allein aus Zeitmangel und Mangel an Recherchemöglichkeiten sowie Fachkenntnissen.
      Außerdem gibts ein Sprichwort: "Ein Hund beißt nicht die Hand, die ihn fütter" (Stichwort Wirtschaftsprüfer), also was solls, wird auch so bleiben.

      Das Sentiment für den Neuen Markt ist halt im Moment kraß negativ und kann noch eine Weile so bleiben, kann aber sein, daß er demnächst von den Amis so allmählich wieder aus dem Dornröschenschlaf wachgeküßt wird, für wagemutige antizyklische Einsteiger im Moment wahrscheinlich ein Schnäppchenparadies.

      Gruß

      Bilsenkraut
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 14:33:13
      Beitrag Nr. 413 ()
      @ Hallo Hr. Motzki

      Was ist das neue an Ihrer Erkenntnis?

      "Hier wieder ein Mosaik-Stein für die These, dass auf dem Parkett einfach nur gnadenlos abgezockt und betrogen wird."

      Es war schon immer so und wird immer so bleiben. Jeder will nur mein bestes, mein Geld! Das ist so im "wirklichen" Leben und an der Börse so und es wird sich nie ändern. Oder waren Sie so blauäugig und hatten etwas anderes erwartet?

      Oder was schrieb Kosto so schön zum Thema Bilanzen:
      "Bilanzen sind sowiso meist falsch, gefälscht oder mindestens frisiert."

      Zum Thema Banken/Investmenthäuser
      "Oft sind sie unverantwortlich, ihre Angestellten und Agenten unwissend und unerfahren. Sie neigen dazu, auch ein wenig nach ihrem eigen Intressen zu handeln. Schließlich sind die Finanziers und Börsenmacher keine Waisenkinder, und die Banken und Geldinstitute sind selber Profit-making-Unternehmen, die an erster Stelle im Interesse ihrere Aktionäre handeln."

      Zum Thema Analysten:
      "Welche Bedeutung soll man den Empfehlungen der Experten auf lange Sicht hin beimessen? Gar Keine."

      Zum Thema Börse:
      Lassen sich Manipulationen wie die eines Bunker Hunt mit Silber auch heute wiederholen?
      Seit die Börsen existieren und solange sie existieren, waren und bleiben solche Manipulationen immer an der Tagesordnung. Die Finanziers sind keine Philanthropen. Nicht umsonst hat man sie einmal in Ameika > banksters< (statt >gangsters<;) genannt.

      aus Kostos Börsenseminar.(1986)

      Die Börse ist und war schon immer ein Haifischbecken in dem Lug und Betrug die Tagesordnung bestimmen. Wir wollen alle das selbe, die Kohle der anderen!

      Wo ist das Problem?

      In diesem Sinne

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 15:40:28
      Beitrag Nr. 414 ()
      @ Hallo bilsenkraut

      für mich ist dies wirklich ein Schnäppchenparadies. Ich bevorzuge aber im Moment US-Techs aus folgenden Gründen.

      1. Es werden immer noch NM-Fonds und Themenfonds umgewandelt und aufgelöst. Weswegen weiterhin mit einem gewissen Verkaufsdruck aus dieser Richtung zu rechenen ist.

      2. Die deutsche Aktienkultur steckt immer noch in den Kinderschuhen, siehe Motzkis Erkenntnisse (Sehr gutes Zeichen wenn doe Optimisten pesimistisch werden. Dann ist die Trendwende meistens nicht mehr weit weg.) Weswegen nicht unbedingt mit einer ansteigenden inlandsnachfrage nach NM-Titeln zu rechnen ist und weshalb sollten die US-Boys NM kaufen wenn die Nas genauso in den Seilen hängt?

      3. Die US-Konjunktur ist im Gegensatz zur Deutschen-Konjunktur stark im Anziehen und die US-Läger sind leer (Lagerbestand an IT hat mittlerweile die Stände mitte der 90er erreicht. Vor dem Hype!)

      4. Sentiment für Techs ändert sich zunehmend. Aktuelle Schlagzeilen aus WO
      -Micronas: Volle Kraft voraus
      -Cisco wieder im Aufwind

      5. USA ist wieder bereit Geld in die Börse / Börsengänge zu investieren. Siehe Börsengang JetBlue gestern.

      6. Shortrate in US auf Rekorniveau. Zimmermädchenhausse in Shorts?

      7. Wer ausser Qiagen sind die BigPlayer bei den Haitechs? Cisco, Dell, Intel, Ebay, Amazon oder Balda, DLog, Singulus, Comrod? Das Geld geht aller Erfahrung nach als erstes in die BigPlayer.

      8. Wo ist, wird als erstes die Übernahme/Fussionsphantasie entstehen? Compaq/HP oder Network Associates übernimmt McAfee...

      9. und viele Gründe mehr

      Meiner Ansicht nach stehen die US-Techs kurz vor der Wiederentdeckung, weswegen ich meine Positionen in der Nas weiter ausgebaut habe und mittlerweile fast kpl. investiert bin.

      Ich renne halt nicht gerne den Trends hinterher, sondern gehe den Trends mit großen Schritten entgegen. Weswegen ich dann Verkaufen kann, wenn andere kaufen wollen. (Das Geheimnis an der Börse "Kaufe billig, Verkaufe teuer!" ) Bisher bin ich damit immer ganz gut gefahren .


      Willkommen im Lager der Antizyklicker


      In diesem Sinne


      Biotron
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 18:59:36
      Beitrag Nr. 415 ()
      @Guten Tag Bilsenkraut

      Motzki negativ? Ich würde meinen, einfach nur realistisch. Der Hausse-Depp brökelt ein wenig, während der Baissist ein wenig mehr Prozentpunkte einnehmen darf, vorerst. Natürlich gibt es solche Vorgänge solange es Börse gibt. Aber deswegen kann und muss trotzdem darüber gesprochen werden. Aber dass, wie jetzt bei Comroad zu sehen, ein Potemkinsches Dorf dieser Grössenordnung,von einem ehemaligen Pleitier, einigen Banken und einer Meute übergeschnappter Analysten über Jahre generiert werden kann, ist ein wenig doller als die Börsenpolizei erlaubt.

      Aber hier liegt ja meine Intention, welche Sie angesprochen haben. Es ist wirklich nicht mehr möglich einzelne Unternehmen über einen längeren Zeitraum zu begleiten und damit adäquat zu analysieren. Und selbst die beste Kenntnis über einen Sektor und darin befindlichen Unternehmen schützt offenbar nicht mehr vor Unbill. Ich verweise hier auf Peoplesoft, welche letzthin auch gepatzt hatten. Nach all den Jahren des Erfolges. Das Ergebnis ist uns allen bekannt. Übrigens stehen Peoplesoft&Siebel auf meiner Watch für US-Player.

      Zahlen sind formbar und auch sehr schön zu manipulieren. Können Sie sich dagegen schützen Bilsenkraut? Ein wenig über Sl ganz klar. Aber man sollte meinen dass wir investieren um eines Tages Gewinne zu sehen. In den letzten Monaten geht es eher um Schadensbegrenzung, jedenfalls bei den meisten Anlegern.

      @Hallo biotron

      Wenn Sie sich mit Ihrem Schnäppchenparadies nur nicht täuschen. Obwohl viele NM-Titel optisch billig scheinen, sind sie doch immer noch viel zu teuer. Und manche werden wir in einem Jahre wohl nicht mehr gelistet sehen. Besser ist es. Dieser Saustall wird doch hoffentlich die nächsten Monate gnadenlos ausgemistet. Und natürlich gibt es auch Licht wo Schatten ist. Und ich habe schliesslich nicht behauptet keine Shares mehr zu kaufen.

      Aber ich sagte vor vor Monaten, dass uns die Kurse nicht davon laufen werden! So unrecht scheine ich nicht zu haben, wenn ich die Charts ansehe. Und Ihre Anspielung zu kaufen wenn die Optimisten müde werden ist auch nicht immer anwendbar. Ich bin weit davon entfernt wirklich pessimistisch zu sein. Aber einen wirklichen Grund Strong Buy zu schreien sehe ich auch nicht gerade. Warum auch?

      Und dass die US-Wirtschaft mächtig anzieht, sehe ich überhaupt nicht. Von wegen Lager leer und ab geht die Post. Ein wenig oberflächig und auch mit einem kleinen Schuss Naivität Master biotron. Leere Lager reichen bei weitem nicht, den ganzen Laden zum laufen zu bringen oder! Ich meine zwei Quartale werden wir noch mindestens warten müssen bis wir erste Anzeichen der wirklichen Erholung erkennen können. Und auch politisch weiss niemand so Recht wie die Geschichte sich in den nächsten Monaten entwickeln wird. Natürlich haben politische Börsen kurze Beine. Aber sie kann temporär doch sehr heftige Auswirkungen hervor rufen!

      Das die Gelder zuvorderst in die Blue Chips fliessen werden, sehe ich genauso! Auch bei GE bin ich am überlegen ob ich ein paar Shares nachlege. Checkpoint ist für mich mehr als interessant. Damit auch RSA-Security.

      Aber gute Shares werden wir auch in einigen Wochen noch günstig bekommen. Vom gestrigen Tag in USA lasse ich mich nicht täuschen. Das Tief sollten wir noch nicht gesehen haben. We will see!

      Ihnen beiden noch eine schönes Wochenende wünscht.....

      HM
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 20:50:17
      Beitrag Nr. 416 ()
      nun zu Comroad: vielleicht kennt jemand Flowtex noch aus der Zeit vor dem Prozess....die Sache flog auf, als die Firma unmittelbar vor dem Börsengang stand - und sie flog auf - hier bin ich gerade noch im Bereich, der die Verletzung von Dienstgeheimnissen NICHT überschreitet - weil Leute sehr viel Mut hatten. Was man sich leicht vorstellen kann, wenn man aus Baden-Würtemberg stammt oder weiß, wer damals alles bei den Flowtex-Bossen ein und aus ging, einschließlich der Landesregierung. Und dann kommen ein paar Kriminalbeamte und wollen diesen Mann in Haft nehmen und sein Vermögen beschlagnahmen. Unmittelbar vor einem Börsengang.....

      Es gab auch mal eine Fa. namens Turbodyne, die sogar im 3-sat-Börsenspiel empfohlen wurde....

      Viel weiter zurück reicht meine Börsenerinnerung nicht, aber das sind 5 Jahre und schon 2 ähnliche Fälle.
      Avatar
      schrieb am 14.04.02 12:12:49
      Beitrag Nr. 417 ()
      Servus, Bulls & Bears,

      Herr Motzki:

      Das Ausmisten am Neuen Markt wird wahrscheinlich viel länger dauern, als nur einige Monate, ich habe dasselbe schon Ende 2000 geglaubt und erwartet. Der NM wird im Moment totgesagt, die Stimmung ist völlig darnieder, aber, wie das Sprichwort so schön heißt, diese leben länger! und auch die vielen Moribunden unter den NM-Firmen werden noch ein ungeahntes zähes Leben entwickeln - nur welche sind Zombies und Untote, welsche sind nur niedergeprügelt? Kann man immer nur hinterher feststellen. Wobei ich glaube, daß z.B. Kontron eher zu letzteren gehören, allerdings ist mir die Aktie zu lahmarschig.

      Zu Comroad: War vor einem Jahr oder so in aller Munde, Telematik der Markt der Zukunft usw. Hab mir dann bei Onvista kurz die Zahlen angeschaut: 10 Mitarbeiter, 600 Mio Umsatz, meine Firma ist nur eine Nummer kleiner von der Mitarbeiterzahl, den Umsatz brauch ich nicht zu vergleichen, hier fehlt der Maßstab wie soll das gehen? Das Seinige kann sich hier jeder denken, wo es doch so offensichtlich war. Das Kriterium, ob einer schon mal pleite war, zählt für mich nicht, jeder Mensch soll eine neue Chance bekommen, ziemlich egal, was er vorher angestellt hat, geht aber jetzt schon in Richtung Ethik.

      Zu Zahlen: Ich glaub nur der Bilanz, die ich selber gefälscht hab, ist durchaus wörtlich zu nehmen. Bei den Aktien interessiert mich nur der momentane Kurs, sonst nix, gehe dann long oder short, open oder close oder ich laß es, thats all.

      Biotron:

      antizyklischer Bulle grüßt antizyklischen Bullen. Geb Dir völlig recht, würde auch eher bei den Amis im Moment investieren, kenne mich allerdings hier überhaupt nicht aus, mein Geschäftsbereich ist nun mal der v.a. deutsche Markt, mir sagen allein schon die div. Kürzel nix. Mittel- und langfristig bevorzuge ich auch u.a. den amerikanischen Markt vor dem europäischen, habe das an anderer Stelle bereits ausführlich beschrieben, nur, ich gehe hier in Fonds aus o.a. Gründen. Schätze aber, daß die Deutschen Techs, wenns soweit ist, von den Amis einfach mitgezogen werden,so wie diese im Moment runtergezogen werden (z.B. Aixtron, Qiagen, Siemens, SAP, Infineon usw. ), ich häng mich halt hier einfach dran.

      Gruß

      Bilsenkraut
      Avatar
      schrieb am 14.04.02 14:14:53
      Beitrag Nr. 418 ()
      @Guten Tag

      Dieses Posting sollte hier noch untergebracht werden. Immer eingedenk, welche Intention dieser Thread unter anderem verfolgt. Ist von einem mir namentlich bekannten User aus einem anderen Forum.

      Ich denke, er hat nichts gegen eine Veröffentlichung in diesem Forum. Und interessant finde ich den Bericht alle mal. Ist auch der eine oder andere Augenöffner dabei liebe Aktionäre!

      @boerseaugsburg

      Können Sie uns bitte die anderen angekündigten Fortsetzungen hier reinstellen? Wäre schön! Danke!

      @Ich persönlich werde morgen für 3 Wochen nach Spanien fliegen. Aus diesem Grunde werde ich wohl kaum zum posten oder lesen kommen. Jedenfalls nicht sehr oft. Daher wünsche ich Ihnen allen glückliche und vor allem erfolgreiche Wochen und verbleibe wie immer.....

      mit besten Grüssen

      HM


      Nun also der Bericht des Users andrewup!

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++

      DANN DAS POSTING:

      Wie versprochen fange ich jetzt mal mit dem ersten Teil des Dreiteilers an. Der erste Teil ist etwas deskriptiver (ich hoffe nicht allzu langweilig), aber ich denke nur aus der Sicht begangener Fehler kann man den Wert einer neuen Philosophie richtig (ein) schätzen und vielleicht findet sich ja der ein oder andere in dem Geschriebenen wieder.

      Alles (oder sollte ich besser sagen das Unheil) fing im März 2000 an. Ich hatte ein bisher ruhiges Finanz- und Anlageleben in typisch deutscher Manier. Ein wenig auf dem Sparbuch, ein wenig Immobilien und nicht zu vergessen diverse Lebensversicherungen. Von der Börse oder gar von Charts wusste ich ungefähr soviel wie ein Kanarienvogel von Geometrie und eigentlich hatte ich auch nicht das Gefühl viel verpasst zu haben. Ich dachte auch an nichts böses als ich in meinem Fitnesstudio an einem schönen sonnigen Tag einen jungen Betriebswirtschaftstudenten antraf, der gerade eine Aktienzeitschrift las und der beim Strampeln auf dem Fahrrad über seine triumphalen Erfolge an der Börse berichtete.

      Innerhalb von nur wenigen Minuten kam ich mir mit meinem bisherigen Anlageverhalten wie ein Dinosaurier vor, der auch noch die Blödheit besaß regelmäßig zur Arbeit zu gehen. Das Gespräch gipfelte in der Empfehlung seinerseits doch mein Geld in den sicheren Hafen der „New Economy“ zu scheffeln und dass er bei seinem bisherigen Erfolg an der Börse gar kein herkömmliches Berufsleben mehr benötige. Schon bald meinte er würde ich alles vergessen was ich jemals über Zuwachsraten im herkömmlichen Sinne gehört habe. Gewinne von weit über 100% in einem Jahr wurde mir in Aussicht gestellt. Erstes Anlageobjekt sollte China.com sein, eine asiatische Firma im Internetbereich (mit Millionen von potentiellen Internetnutzern und dann noch Internet, die Zukunftstechnologie schlechthin).

      Zwar kamen mir wohl Zweifel (wenn auch kleine) auf warum es denn nicht jeder macht, wenn das Ganze (ohne viel Wissen und Arbeit reich zu werden) denn so sicher ist, aber ich engagierte mich. Zuerst einmal für die anstehende Infineonemmission (ich bekam welche auch zugeteilt). Was für ein tolles Gefühl gleich zu Anfang meiner Börsenlaufbahn: Zu 34 bekommen zu über 70 kurz danach verkauft. Mein Bankberater meinte zwar ich solle auf keinen Fall verkaufen „Die steigen noch weit über 300“ waren damals seine Worte, doch ich wollte erst einmal die Gewinne schwarz auf weiß sehen. Mann das war ein tolles Gefühl. Ich weiß noch wie ich dachte: Warum arbeite ich eigentlich noch und ich mir gleich den Kontoauszug drucken lies weil ich nicht glauben konnte, dass man innerhalb von wenigen Tagen sein Geld mehr als verdoppeln konnte. Das Geld war tatsächlich überwiesen.

      Ich orderte nun auch die empfohlenen china.com. Zu Anfang noch nicht sehr viele. Was bei Infineon klappte musste doch auch hier klappen, zumal mir die Zukunftsaussichten vom Internet in China noch riesiger vorkamen wie die von einem Chiphersteller aus Deutschland. Die Aktien gingen zu meinem Bedauern tendenziell eher runter. Ich kaufte (auch auf Rat meines guten Fitnessfreundes) natürlich nach und wenn die Aktie mal ein paar gute Tage hatten dachte ich: Jetzt kommen sie, ist doch klar. China und Internet, jetzt springen die an.

      Schon recht bald saß ich da mit einem Haufen dieser Aktien Miesen, aber mein guter Freund vom Studio sprach von „nicht besonders relevanten Verlusten“, die keinerlei Bedeutung hatten und gab mir die Empfehlung mehr zu lesen und neue Aktien zu entdecken, um zu diversifizieren. Er erwähnte u.a. die Erfolgsgeschichte von Softbank, dem Potential von B2B Titeln und von den Biotechs. Das Unheil nahm seinen Lauf. Einige Wochen danach war ich dann auch schon stolzer Besitzer eines Aktionär-abos und war sehr beeindruckt von den Bilanzen eines Herrn Förtsch. Kurze und klare Aussagen über Gewinne, die selbst die Aussagen meines Bekannten aus dem Studio verblassen liesen.

      Ich ging in der Folge nach und nach auf Einkaufstour. Commerce one, Update, NetAG, Akamai, US Wireless, etc.. Alles mögliche wurde auf diverse Empfehlungen gekauft. Wahrlos und ohne Rücksicht auf Verluste. Fallende Messer, überhöhte KGV oder KUV??? ....alles kein Problem. Kaufen von verlustschreibenden Firmen war meiner Lektüre nach ungefährlich, Lebensversicherungen wurden gekündigt und die größte Freude hatte ich wenn jede Woche den Aktionär in meinen Händen hielt. Ich kannte sie bald alle: Diese tollen spekulativen Aktien, die doch schon so tief gefallen waren und nur noch wenig Platz war für weitere Kursverfälle: C1, Ariba, Realnetworks, Softbank, CMGI, Metabox,etc. Und das schöne war, fast jeder in den Threads von Wallstreet-online.de war auch der Meinung. Es kann nicht weiter runter gehen!!! Es gab Tage, da saß ich schon abends mit dem Taschenrechner in meinem Zimmer und rechnete aus wie reich ich wäre, wenn C1 bei 300 steht und China.com bei 200 (das waren damals durchaus sehr vernünftige und eher konservativ diskutierte Kusrziele).

      Da ich nun auch stolzer Besitzer von 1000 C1 Aktien war ich sehr froh zu lesen wie zuversichtlich doch alle gestimmt sind und wie tapfer auch evtl. vorkommende Rückschläge im Kurs von der Gemeinschaft der Anhänger ertragen wurde. Von den Analysten will ich an dieser Stelle schon gar nicht sprechen. Im Juni 2000 plante ich den Supercoup: Auf eine Empfehlung des Herrn Förtsch wollte ich schon am frühen Morgen nachdem ich den Aktionär in die Hände bekam (mittlerweile bekam mein Postboote schon ein hübsches Taschengeld, damit der Aktionär noch früher in meine Hände kam) eine ganz besonders tolle Aktie kaufen: „Softing“ (ich weiß gar nicht ob es die heute noch gibt). Meine Idee: Ich beobachtete wie viele der Förtschjünger damals wie die Aktie nach seinen Empfehlungen nur noch eine Richtung kannte. Ich nahm mir sogar beruflich für dieses Ereignis 2 Tage frei. Ich kaufte viele viele Stück zu 34,6. Nun, bedauerlicherweise kam leider alles ganz anders. Der Kurs ging flux in dem Moment runter als ich kaufte. Wie von unsichtbarer Hand geführt kannte der Kurs nur noch eine Richtung. Ich denke ich war wahrscheinlich der Aktionär, der die teuersten Softingaktien kaufte, die es je auf dem Markt gab. Ich war ziemlich verzweifelt. Uraluabstage verloren, viel Geld verloren (Gott sei Dank stellte ich 2 tage danach glatt), aber ich hatte ja meine liebgewonnene Chatgemeinschaft. Haupttenor war: Durchhalten und Nachkaufen. Und glaubt mir, ich nahm jeden Ernst. Ob Bullenauge, Börsenguru oder Kournikovas. Alle hatten mir doch wesentliches zu sagen meinte ich damals.

      Bald stellte sich so eine Mischung aus Verzweiflung und „jetzt erst recht“ ein. Ich wurde noch begieriger und machte schon Excelprogranmme wie hoch meine neue Investments steigen müssten damit ich meine Verluste wieder gutmachen konnte (C1 müsste allerdings zu dem Zeitpunkt schon bei über 1000 stehen, um aus den Miesen zu kommen). Zwischendurch machte ich natürlich auch mal Gewinne. Ariba z.B. war so ein Strohfeuer, das mir viel Mut machte wie sehr viel ich doch von Börse verstand.

      Als ich im Laufe des Jahres 2000 dann (man höre und staune) mit Nokia (mein erster Bluschip und ausgerechnet ich kaufte vor der ersten Gewinnwarnung) und anderen vielen Titeln meist Verluste machte, kam ich eines Tages von der Arbeit nachhause und dachte: Ich werde mich heute Abend mal hinsetzen, keine wallstreetthreads durchlesen und ehrlich Bilanz ziehen, ausnahmsweise einmal möglichst ohne Gefühl und Voreingenommenheit. Einfach mal in den Spiegel schauen und schauen was ich sehe. Ich war ziemlich niedergeschmettert. Innerhalb kurzer Zeit an der Bösre hatte ich sehr viel Geld verloren. Ich wusste wohl, dass ich in eine schwere Zeit mein Börsenleben begann, aber ich wusste auch es durfte so nicht weitergehen.

      Manchmal wusste ich schon gar nicht mehr was ich noch oder schon alles im Depot hatte und das Bargeld ging mir nun auch schon langsam aus. Ich startete einen Versuch und begann mit meinen liebgewonnenen Threadbekanntschaften bei wallstreet-online ins Gespräch zu kommen. Ich fing an öffentlich zu zweifeln und äußerte Bedenken, z.B. bzgl. der Umsatzbeteiligungen und der so sicheren Marktführerschaft von C1, etc.. Leider wurde dies von den anderen zumeist als heidnisches Treiben meinerseits empfunden und ich wurde schnell zurechtgewiesen. Ich weiß noch wie ich damals dachte: Ich muss wohl Teil einer Sekte sein, dessen stilles Übereinkommen ist einen das goldene Kalb namens C1 oder Geldvervielfachungen zu verehren und die andere Argumente höchstens duldet, niemals aber Ernst nimmt. Ich musste raus und zwar schnell.

      Schon bald stellte ich alles glatt was ich im Depot hatte. Ich hatte zwar große Angst gerade in dem Moment alles glattzustellen wenn alles wieder anspringt und dann evtl. mit anzusehen wie die Kurse ohne mich steigen. Außerdem musste ich mir zum ersten Mal in voller Härte eingestehen, dass ich an der Börse gescheitert bin. Kein: „Die Kommen wieder“, „Durchhalten wird belohnt“, „300% Chanche“ etc.. Am meisten störte mich dass ich bemerkte wie ich auch psychisch immer mehr ein Häufchen Elend wurde. Getrieben von Gier, geschüttelt von Angst und in tiefem Anlehnungsbedürfnis an die mein Gedankengebilde unterstützende Chatgemeinschaft. Mein Charakter bestand damals eigentlich im wesentlichen daraus ohne viel Arbeit möglichst schnell viel Geld zu machen. In Anschluss an den Verkauf aller Titel wurde auch der Aktionär abbestellt und das Lesen von Wallstreet-online nur noch zum Erlernen von Mißständen genutzt

      Ohne es selbst zu bemerken wurde ich Opfer meiner eigenen Psyche: Ich kaufte Aktien weil mir andere es empfohlen haben, weil sie so billig aussahen, weil ich bei Verlusten nicht glattstellen wollte, weil ich gierig war, weil ich Angst hatte, weil ich nicht hart arbeiten wollte, etc. Auf einen Punkt gebracht weil ich wichtige Regeln meiner Selbst und menschlichen Weiterkommens eklatant verletzte. Mein System hatte weder eine Evaluation und schon gar keinen systematischen Ansatz. Nach knapp einem Jahr Börsenleben kannte Aktien wie „EON“ oder „Deutscher Bank“ nur vom Hörensagen kannte dafür aber jeden deutschen oder amerikanischen Zockerwert. Ich war ein Zocker!!!

      Ich wusste nun ich musste viel ändern und im Mittelpunkt sollte ab dieser Phase nun zum ersten Mal nicht mehr die schnelle unüberlegte Aktienauswahl, der sofortige schnelle Erfolg ohne Anstrengung oder die Anlehnung an andere stehen, sondern die Entwicklung einer neuen Methodik und einer der Börse angepassten Psyche sein........

      Wie es mit mir weiterging, was aus meinem Fitnessgenossen wurde und wie mein System jetzt aussieht folgt in Kürze.

      fortsetzung folgt:
      Avatar
      schrieb am 14.04.02 16:54:00
      Beitrag Nr. 419 ()
      hallo herr motzki,

      ich wünsche dir erst einmal einen schönen urlaub und schaue dir nicht so oft die kurse einer acg und kontron an. das wird schon. bei einer acg habe ich mir wieder ein paar shares ins depot gelegt.

      die forstsetzung dieses postings stelle ich hier ins board, kein problem.

      die bewertung einer peoplesoft ist trotz dieses abschlages der letzten tage doch noch immer enorm. umsatz ca. 500 mio usd./jahr, bei einer börsenbewertung von 6,6 milliarden usd. da drängt sich mir wirklich kein investment auf. eine checkpoint sehe ich ähnlich hoch bewertet. 400 mio usd umsatz pro jahr bei einem börsenwert von 4,4 milliarden usd.

      viele grüsse ba
      Avatar
      schrieb am 14.04.02 17:48:05
      Beitrag Nr. 420 ()
      @Hallo boerseaugsburg

      Das haben Sie richtig erkannt. Interessante Titel, welche ich eigentlich immer auf der Watch habe. Aber ich werde im Gegensatz zu früher nur noch für mich angemessene Bewertungen akzeptieren, oder eben die Finger von der Share lassen. Es gibt genug welche nicht eklatant überbewertet scheinen und von wirklichen Zahlen geprägt sind. Von Fantasie hatten wir jetzt wirklich genug die letzten Jahre.

      Wäre schön wegen der Fortsetzung. Und einen schönen Urlaub werde ich bestimmt haben. Kurse sind mir gleichgültig während des Urlaubs. SL sind gesetzt, denn Rest wird der Markt regeln. Wenn ich mir noch einen Hinweis erlauben darf ba. Kaufen Sie sich hin und wieder etwas schönes oder ebend Ihrer Frau. US-Shares sind nicht alles auf diesem Erdenrund. Und Sie wissen ja. Es gibt noch genügend Abfahrten welche auf Sie warten und erforscht werden wollen (hihihi...)!

      Viel Spass dabei und damit schöne Grüsse ins schöne Augsburg von ...

      HM
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 14:59:10
      Beitrag Nr. 421 ()
      herr.motzki sind sie aktienfilter:D
      Avatar
      schrieb am 28.04.02 22:51:23
      Beitrag Nr. 422 ()
      pause machen zur rechten zeit - hattet ihr das thema schon? ich dachte, der folgende artikel passt ganz gut in diesen thread:


      ftd.de, Sa, 27.4.2002, 2:00
      Psychologie: Getrieben vom Zwang, etwas tun zu müssen
      Von Paul Taylor
      Investoren folgen Verhaltensmustern, die bis in die Kindheit zurückreichen. Vernunft und Verstand bleiben dabei oft auf der Strecke.

      Was bringt normalerweise umsichtige Menschen dazu, beim Aktienkauf ihr Geld praktisch zum Fenster hinauszuwerfen? Warum müssen sie auf jeden sich bietenden Zug aufspringen oder in "irrationalen Überschwang" ausbrechen, wenn sich der Markt aufwärts bewegt? Eine wachsende Zahl an Verhaltens-Ökonomen - darunter Michael Farr, Präsident und Mehrheitseigner der Brokerfirma Farr, Miller & Washington - glaubt, dass Psychologen und Psychiater auf diese Fragen Antworten parat haben. Um das Investoren-Verhalten zu erklären, beruft sich Farr vor allem auf die Erfahrung von James Egan, Kinderpsychiater am Children’s Hospital in Washington.

      "Immer wieder verhalten sich Anleger so, dass es keinen Sinn ergibt", sagt Farr. So würden ihn häufig Investoren anrufen, wenn sich der Markt stark in eine Richtung bewegt. "Fällt der Markt um 500 Punkte oder überschreitet der Nasdaq-Index eine bestimmte Marke, rufen die Anleger an. Ganz egal, ob es aufwärts oder eine abwärts geht, sie wollen etwas tun."

      Nach Gesprächen mit Egan kam Farr zu dem Schluss, dass sich der Zwang, etwas tun zu müssen - ganz egal, was -, bis in die Kindheit zurückverfolgen lässt. Im Alter von zwei oder drei Jahren entdecken sie, dass sie nicht die Kontrolle über die Welt haben und versuchen diese zu erlangen.

      Nüchterne Entscheidungen
      Dieser Wunsch, in einer unsicheren oder ungewohnten Umgebung die Kontrolle zu erlangen, so Farr, führe häufig zu schlechten Anlageentscheidungen. "Ich sage den Leuten, sie sollen keine wichtigen Beschlüsse fassen, wenn sie niedergeschlagen oder aufgewühlt sind. Das ist Regel Nummer eins." Farrs Rat: "Gefühle sind der Feind aller Langzeitanleger, Zeit und Qualität seine Freunde. Entscheidungen, die aus Schuldgefühlen oder aus Furcht vor Verlusten getroffen werden, kosten mitunter Zeit." Und weiter: "Diese Art der negativen Entscheidungen ermutigen Marktteilnehmer dazu, genau das Falsche zu tun, etwa teuer einzukaufen und billig zu verkaufen. Zum Investieren benötigt man eine leidenschaftslose, überlegte und disziplinierte Herangehensweise."

      Auch Selbstbewusstsein und die Notwendigkeit, die Zustimmung der Eltern zu bekommen, können einen starken Einfluss auf Investoren haben - vor allem in Phasen starker Marktvolatilität oder der Verluste. "Die Leute wollen vor ihren Eltern als finanziell verantwortungsbewusst dastehen", sagt er. Nach zwei Jahren fallender Aktienkurse müssen die meisten Investoren Verluste verzeichnen. Ältere Anleger aus der Zeit der Großen Depression und ihre inzwischen erwachsenen Kinder erinnern sich noch an Ratschläge wie: "Investiere nichts in den Aktienmarkt, was du nicht verlieren kannst." Farr: "Sie sehen ihr Portfolio an und fühlen sich schuldig. Hart verdiente Ersparnisse sind futsch. Jetzt beginnt die Selbstgeißelung. Doch die Anleger begehen einen Fehler, wenn es ihnen peinlich ist. Ein Abschwung ist unvermeidlich und ein wichtiger Bestandteil des Investmentprozesses."

      Phasen der Trauer
      Farr sieht Parallelen zwischen dem Benehmen von Anlegern, die Verluste oder Markttraumata erleiden, und den fünf Phasen der Trauer: Nicht-Wahrhabenwollen, Zorn, Verhandeln, Depression, Zustimmung. "Dieses Grundmodell kann helfen, das Anleger-Verhalten in der Frühphase eines Bären- oder Bullenmarktes zu erklären", so Farr. "Zeichnet sich ein Bullenmarkt ab, scheinen sie die Phasen von Nicht-Wahrhabenwollen über Zustimmung bis zu Überschwang zu durchlaufen. Bei einem sich anbahnenden Bärenmarkt wird aus ursprünglichen Angstgefühlen oft Zorn. Sie schwören, nie wieder eine Aktie zu kaufen."

      Wie also fühlen sich seine Kunden heute - nach den Terroranschlägen in den USA? "Es gibt sehr wenig Zufriedenheit", sagt Farr. "Der Schmerz ist gewichen, aber die Leute fühlen sich nicht gut, sie wollen professionelle Betreuung." Farr rät den Anlegern, extrem vorsichtig zu sein. "Man sollte Wall-Street-Gurus und Plappermäulern wie mir mit einer gesunden Portion Vorsicht begegnen", sagt er. "Wir wissen auch nicht mit letzter Sicherheit, wie sich die Märkte in Zukunft verhalten werden."

      © 2002 Financial Times Deutschland

      ansonsten habe ich hier gerne weitergelesen, halte mich aber im moment eher raus aus aktien. es entwickeln immer mal wieder einige m-dax-werte momentum - escada, boss, hochtief, hannover rück, puma z.b. - , stürzen aber auch manchmal sehr schnell ab (wedeco).

      auch dieser artikel zur enronitis/kapitalmarktverdrossenheit ist ganz nett:

      ftd.de, Mo, 22.4.2002, 2:00
      Geldanlage: Verdrossenheit statt Vertrauen
      Von Florian Schröder
      Enron, Comroad, Merrill Lynch - die Skandale reißen nicht ab. Experten sprechen bereits von Kapitalmarktverdrossenheit. Was Anleger tun können.


      Eine Aktie, zwei Meinungen

      Wenn es nicht mehr schlimmer kommen kann, kommt es noch schlimmer. Das gilt nicht nur für viele Aktienkurse, sondern auch für die nicht enden wollende Kette von Skandalen an den Kapitalmärkten: Henry Blodget, einstiger US-Staranalyst, soll bewusst falsche Analysen erstellt haben. Am Neuen Markt brennt die Hütte: Telematik-Spezialist Comroad und Moorhuhn-Erfinder Phenomedia bilanzierten mit Fantasiezahlen, die die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften nicht entlarven konnten oder wollten, bis heute.

      "Nach dem Enron-Debakel sehen sich auch andere US-Giganten wie Xerox Vorwürfen ausgesetzt, die Gewinne seien manipuliert worden und die Vorstände hätten sich bereichert", sagt Reuven Lehavy, Bilanzexperte an der Berkeley University. "Das Vertrauen der Anleger droht bis auf unbestimmte Zeit verloren zu gehen."

      Steht uns nach der Politik- nun eine Kapitalmarktverdrossenheit bevor? Warnsignale gibt es zuhauf: So verabschieden sich nicht nur immer mehr gefrustete Investoren vom Neuen Markt. Auch dort gelistete Vorzeigeunternehmen - es gibt sie tatsächlich noch - erwägen einen Segmentwechsel. "Thiel Logistik etwa", sagt Ekkehard Wenger, Kapitalmarktexperte an der Universität Würzburg. "Was übrig bleibt, ist ein Schrottaufen."

      Ein noch düstereres Bild der Lage zeichnet Günther Ogger, Publizist und langjähriger Kritiker der Finanzbranche: "Der Neue Markt löst sich in absehbarer Zeit auf." Einige US-Aktien-Analysten namhafter Banken sollen während der Tech-Blase Aktien gepusht haben, auf die sie selbst keinen Pfifferling mehr setzten, dafür aber geschäftliche Beziehungen pflegten - so die Vorwürfe des New Yorker Staatsanwalts Eliot Spitzer.

      Sehr konkret sind die Vorwürfe, denen sich Merrill Lynchs ehemaliger Internet-Guru, Henry Blodget, ausgesetzt sieht (siehe Grafik). So wurde die Aktie von Infospace öffentlich zum Kauf empfohlen, während Henry Blodget sie intern als "Piece of Shit" kommuniziert haben soll. Die FTD bat Blodget um eine Stellungnahmen, wurde aber von ihm an James Wiggins von Merrill Lynch verwiesen. "Die Beweise sind aus dem Zusammenhang gerissen, weil sie nur Zwischenergebnisse einer regen Diskussion per E-Mail widerspiegeln", so Wiggins. Eine Meinung, die der Staatsanwalt Spitzer nicht teilt. Die Ermittlungen werden zurzeit auf andere Großbanken wie Salomon Smith Barney, Lehman Brohers, Bear Stearns oder Goldman Sachs ausgedehnt.

      Schärfere Regeln
      Auch die US-Börsenaufsicht SEC will noch schärfer vorgehen. "Es ist eine erweiterte Offenlegungspflicht für Analysten geplant", sagt Reuven Lehavy von der Universität Berkeley. Danach muss bei jeder Aktien-Analyse auf etwaige Verbindungen zwischen der Bank und dem betrachteten Unternehmen hingewiesen werden. "Deutsche Analysten sind keinen Deut besser als ihre US-Kollegen", kritisiert Bestseller-Autor Ogger.

      Zwar feilt die Bundesregierung am vierten Finanzmarktförderungsgesetz, um die "Übersteigerungen und Manipulationen" am Finanzmarkt einzudämmen. Doch gilt unter den meisten Experten das neue Gesetzeswerk als zahnloser Tiger. So sollen Unternehmen in Zukunft nach falschen Ad-hoc-Mitteilungen stärker haftbar gemacht werden können. "Überhaupt nicht ausreichend und im Prinzip für den Papierkorb", kritisiert Ekkehard Wenger. "Das gesamte Prozesskostenrisiko ist an den Anleger delegiert. Sinnvoll wäre ein institutionell verankerter Berufskläger, der unabhängig und belohnungsorientiert die Anlegerinteressen vor Gericht vertritt."

      Hoher Nachholbedarf
      Auch Rechtsanwalt Werner Amadeus Meier, Spezialist für Kapitalanlagerecht, sieht reichlich Nachholbedarf: "Die Ansprüche gegen einzelne Personen müssen verbessert werden, sodass Vorstände nicht ihr Unternehmen gewissermaßen als Schutzwall gegenüber den Ansprüchen der Geschädigten missbrauchen können." Zudem seien die Bußgelder viel zu gering; aufgedeckte Betrügereien könnten sich damit sogar noch rechnen. "Dass der Gesetzentwurf in entscheidenden Passagen entschärft wurde, liegt an der Lobbyarbeit der Banken", moniert Wenger. Zudem werde das Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel zu 70 Prozent von den Banken finanziert - was dessen Unabhängigkeit infrage stelle.

      Das Kleine Ein-Mal-Eins
      Aktien-Anleger, die sich von der aufkommenden Verdrossenheit nicht anstecken lassen wollen, sollten Folgendes beachten:

      - Die Empfehlung eines Analysten sollte bei der Anlageentscheidung immer nur ein Kriterium sein.[meine meinung: gar kein kriterium ;) ]
      - Sorgfältig sollten zuvor mögliche Interessenkonflikte zwischen Analyse-Ersteller und analysiertem Unternehmen bedacht werden. (Etwa prüfen, ob die Bank den Börsengang begleitet hat.) [dito...]
      - Schon bei ersten negativen Gerüchten Aktien verkaufen, vor allem wenn es sich um kleinere Firmen handelt; nur abgebrühte Zocker warten ab oder kaufen gar nach in der Hoffnung, dass sich die Vorwürfe in Luft auflösen und sich die Aktie wieder erholt. Dennoch gilt: Nur weil eine Aktie fällt, müssen nicht zwingend finstere Gaunereien dahinterstecken. - Stopp-Loss-Kurse setzen.[richtig, oder monitoren...]

      Bei allem, was unverständlich oder ungereimt erscheint, ist Vorsicht angebracht. Hier soll möglicherweise etwas vertuscht werden.<


      hier glaube ich nicht, @biotron, dass mit der enronitis nur eine sau durchs dorf getrieben wurde, es handelt sich wohl doch eher um ein systemimmanentes problem.

      zwei jahre lang wurden die anleger abgezockt, die telekom führt uns gerade ein parade-schauspiel vor:

      erst kam der krug, dann ging er zum wasser;

      nun erhöhen sie sich selbst die gehälter, kürzen aber die dividende um 40%.

      merrill lynch und morgan stanley sind am schlottern. die einen müssen nun mit dem justizministerium aushandeln, welche lügen sie künftig ungestraft verbreiten dürfen,

      die anderen haben dreck am stecken, weil sie ipo`s als ausgleich für überteuert eingekaufte aktien angeboten haben.

      die KPMG prüft sich nun selber, was peinlichst enden kann - nicht nur am neuen markt, irgendwann dürfte die prüfung der prüfung auch in anderen segmenten stattfinden -, aber auch eine bereinigung schaffen könnte, die der kapitalmarktverdrossenheit entgegenwirken könnte.

      so recht dran glauben kann ich daran allerdings nicht, denn sicherlich wird man nicht das ganze lügengebäude einstürzen lassen, betrug gehört schliesslich zum geschäft, sonst wär die börse ja eine einbahnstrasse, an der niemand verdient, und nicht zock & fun.

      aber zappeln tun sie schon, die big boys.


      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 04.05.02 01:06:14
      Beitrag Nr. 423 ()
      @Hallo Cabinda

      Sie haben das wesentliche erkannt.

      Einen guten, informierten und weitsichtigen Anleger erkennen Sie auch und gerade an seiner Untätigkeit zum rechten Zeitpunkt.

      Ich habe in den letzten Wochen 90% meines Gesamt-Depots glatt gestellt, ohne Rücksicht auf Verluste. Und was hat es mir gebracht? Ungefähr 13000,-€ vermiedener Verluste! Und im Moment sehe ich auch keinen wirklichen Handlungsbedarf, um in Hektik zu verfallen!

      Bald werde ich einige Worte mehr zu Ihrem Beitrag beisteuern. Im Moment muss ich aber erst einmal die Lage sondieren um mir einen wirklichen Überblick zu schaffen!!

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 16:40:33
      Beitrag Nr. 424 ()
      @Cabinda

      Ihre Abstinenz gegenüber Aktien teile ich im Moment zu 100%! Und wie es der Zufall möchte, geht Ihr zur Verfügung gestellter Beitrag in dieselbe Richtung meiner eigenen Ansichten.

      Thema Deutsche Telekom!

      Offensichtlich scheint sich niemand mehr Recht erinnern zu wollen, dass die dritte Tranche so bei ca. 65€ auf den Markt geprügelt wurde, obwohl jeder Wissende sah, dass hier die grösste Abzockerei über die Bühne ging, welche der deutsche Aktienmarkt sehen sollte. DTK ist ein Fass ohne Boden und die einzigen welche hier wirklich Rendite erzielen werden, sitzen im Vorstand. Ich beziehe mich jetzt aber ausschliesslich auf die dritte Tranche.

      Werfen wir doch einmal einen Blick auf dieses Wunderkind des Parkettes:

      [img]http://www.wallstreet-online.de/market/charts/chartpic.php?&…[/b]

      Um das ganze Ausmass erkennen zu können, muss ich leider den Long-Chart bemühen, sorry. Jetzt aber zum wesentlichen. Nicht nur dass der Kurs ein einzige Katastrophe ist. Im selben Zeitraum wurden auch die Schulden exorbitant gesteigert, auf eine Niveau gesteigert, welches ich eigentlich als Insolvenz-Fall darstellen sollte. Sommer hat nicht nur während der letzten Jahre laufend seine Aktionäre belogen. Er hat sogar versucht Firmenwerte wider besseres Wissen nach oben zu pushen.

      Pech für ihn, dass dies bemerkt wurde. Ein paar Milliarden nach unten revidiert als wäre dies ein kleiner Betriebsunfall. T-Mobile wird immer wieder verschoben, weil diesen Laden niemand so Recht haben möchte. Es scheint so langsam fangen die Anleger an zu rechnen, sehr zum Missvergnügen von Sommer&Konsorten. Die Banken scheinen Ihren Müll offensichtlich nicht mehr so einfach unters Volk bringen zu können..... !

      Wer also damals seinen Worten und dass der ganzen Konsortialbanken Glauben schenkte, sitzt heute auf mehr als -80% Buchverlusten!! Und zum Dank für diese grandiose Leistung, hat sich der gute Ron seine Bezüge vervierfacht! Anstatt verdientermassen ins Gefängnis zu wandern, kann sich Herr Sommer auch noch ungestraft bereichern, während der gemeine Anleger täglich mehr und mehr Geld verliert. Aber was soll`s? Sind ja nur Buchverluste meine Herren.....! Am besten nochmals nachkaufen, um den Banken auch noch den letzten Restmüll abzunehmen! So und nicht anders ist es. Ist nur ein Beispiel für viele. Aber eben auch ein nun sehr bekanntes und grosses vom deutschen Aktienmarkt.

      Ich hoffe wirklich, dass sich die Investoren jetzt einmal besinnen und Ihr verbliebenes Geld erst einmal andersweitig anlegen. So werde jedenfalls ich erstmal vorgehen. Mein ehemaliges Depot wurde bis auf 10% abgebaut. Im Moment kaufe ich gerade schöne neue Möbel und gehe öfters zum Italiener um die Ecke. Ein Tauchkurs in Indonesien ist auch schon avisiert! Eben lauter schöne Sachen, bei denen ich auch einen wirklichen Gegenwert erhalte. Ist zwar jetzt ein wenig privat Cabinda, aber Sie werden es mir verzeihen können.

      Damit möcht ich eigentlich nur Ihre Worte bestätigen, dass eine Zurückhaltung, auch wenn sie viele Monate dauern sollte, durchaus mehr als gesund sein kann. Schon der eigenen Psyche wegen. Den Blick auf andere Dinge zu werfen war noch nie ein Fehler. Ganz davon abgesehen lernen die Leute dabei auch was man mit mit all dem Geld, welches nun täglich weniger wird, eigentlich alles kaufen könnte! Sie verstehen gewiss worauf ich hinaus möchte oder ;)

      Damit möchte ich nichtsagen, dass der Aktienmarkt für mich uninteressant geworden ist. Aber können Sie mir einen Grund nennen in eben diese Aktien wie DTK oder anderen Betrüger-Klitschen einen einzigen Euro zu investieren? .

      Vielleicht doch um das eigene schlechte Gewissen zu beruhigen? Könnte auch am nicht verlieren können liegen? Oder doch nur die Angst etwas zu verpassen, weil die nächste Ralley praktisch vor der Tür steht, wie uns diese ganze Sippe von Analysten seit 15Monaten weiss machen möchte? Komisch nur dass der Markt genau genommen nur ein Richtung kennt, nämlich den nach Süden! Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel!

      Vom Neuen Markt möchte ich gar nicht mehr sprechen. Der Insolvenz-Anteil dort ist nicht nur exorbitant, sondern nur noch als System wirklich zu begreifen. Alles Betriebsunfälle? Wer bringt denn eigentlich diesen ganzen Müll an die Börse Cabinda..? Komisch nur dass von denen nicht einer mit einer einzigen Markt haftet! Ein Schelm wer böses dabei denkt.

      Den Bericht von Ihnen fand ich übrigens sehr interessant. Sollte eigentlich von den Banken als Lektüre für Frischlinge herausgegeben werden. Aber dann könnten die ja auf dumme Ideen kommen was...................!

      Eine schöne nächste Woche wünscht Ihnen

      HM

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 05.05.02 16:42:42
      Beitrag Nr. 425 ()
      @Sorry, hier der versprochene Chart. Ist eigentlich unerheblich. Jeder Idiot kennt ihn wohl inzwischen....



      HM
      Avatar
      schrieb am 07.05.02 10:48:42
      Beitrag Nr. 426 ()
      Studie: Aktien langfristig weniger attraktiv?

      Von der Vorstellung, dass Aktien im Langfristvergleich auch in Zukunft besser abschneiden als festverzinsliche Wertpapiere, sollten Anleger Abschied nehmen, meinen zumindest Finanzforscher der Deutschen Bank. Sie untersuchten die Dividenden- und Gewinnrenditen der im amerikanischen S&P-500-Index gelisteten Firmen.

      Ergebnis: Beide Kennzahlen sind heute so niedrig wie seit etwa 30 Jahren nicht mehr. Das deute erfahrungsgemäß auf einen Rückgang der Aktienerträge für die nächsten 10 Jahre hin. Das die Aktienrenditen während der vergangenen 20 Jahre deutlich höher lagen, sei ungewöhnlich und auf eine Reihe von Ausnahmefaktoren zurückzuführen: vor allem auf sinkende Inflationsraten und fallende langfristige Zinssätze, ein hohes Interesse der geburtenstarken Jahrgänge an Aktien und das Ende des Kalten Krieges. Dass sich solche für die Aktienerträge positiven Einflüsse wiederholen, sei dagegen unwahrscheinlich.
      Avatar
      schrieb am 07.05.02 12:01:45
      Beitrag Nr. 427 ()
      Short-Positionen an der Nasdaq im April wenig verändert

      Trendwende nicht in Sicht

      Die Short-Positionen an der amerikanischen Technologiebörse Nasdaq sind im April gegenüber der revidierten März-Zahl nochmals leicht um 0,17 Prozent auf 4,62 Milliarden Aktien angestiegen.

      Ciena und Juniper Networks tauschen die Rollen: Beim erstgenannten Anbieter von optischen Switches steigt die Zahl der leerverkauften Aktien um 14 Prozent auf 30,2 Millionen, während beim Hersteller von Internet-Core-Routern die Anzahl der geshorteten Papiere um 13 Prozent auf 25,5 Millionen zurückgeht. Juniper belegt damit in der Rangliste der Short-Positionen Platz 23, während Ciena auf Rang 18 aufsteigt.

      Adelphia, Nextel und JDS Uniphase verzeichnen in der 10er Spitzengruppe die größten absoluten Zuwächse. Die Reichweite der gesamten Short-Positionen an der Nasdaq beträgt wegen des im April geringeren Handelsvolumens rund 3 Tage. Nach wie vor sind die von den Leerverkäufern bevorzugten Branchen die Telekommunikation samt Equipment und der Halbleiterbereich.

      Dabei ist aber aktuell eine Verschiebung des Gewichts hin zu Titel der Telekommunikation festzustellen.

      Eine kurzfristige Trendwende in der seit längerem andauernden Short-Positionierung ist auch nach den Zahlen für April nicht in Sicht.

      w:o Autor: Klaus Singer , 19:24 02.05.02
      Avatar
      schrieb am 07.05.02 12:03:17
      Beitrag Nr. 428 ()
      @Untenstehender Short-Bericht ist lediglich ein Auszug!

      Hier die Quelle: http://www.wallstreet-online.de/ws/news/news/main.php?&m=3.1…

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 07.05.02 17:44:51
      Beitrag Nr. 429 ()
      nun, es sieht nicht gut aus, aber wir werden sehen, wie die tatsächlichen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiterlaufen.
      Denn eins ist auch klar: längerfristig wird der Kurs der Aktien von der Konjunktur und dem Unternehmen abhängen, früher oder später wird sich diese Basis immer durchsetzen. Wie es das nach dem März 2000 getan hat.

      Von daher: Shortpositionen gut und schön: es wird sich zeigen, wann der Zeitpunkt für Eindeckungskäufe gekommen ist. Und er wird kommen.
      Avatar
      schrieb am 10.05.02 13:45:45
      Beitrag Nr. 430 ()
      Hi All,

      ich möchte mich auch mal wieder zu Wort melden. Besonders da der Thread in letzter Zeit doch recht bärisch ist. Wobei ich mir sicher bin, das ich nicht der einzigste Bulle bin und wir Bullen doch wieder so schön Futter bekommen haben.

      Weswegen ich auf ein paar meiner alten Postings von mir eingehen möchte (besonders 376,400 und 410 aber auch 263,302,303 usw.).

      Für einen Bullen wie mich war der letzte Monat nicht der leichteste (Voll investiert.). Aber wie ich mit dem Quatsch umgehe habe ich ja mal in 376 erläutert. Meine Markteinschätzungen ebenfalls, der ich auch nicht weiteres hinzufügen brauche. Auch wenn ich mal wieder, wie so oft, daneben gelegen habe. Aber zum Glück liege ich öfters ein kleinen Tick mehr auf der richtigen Seite. Was mir persönlich reicht. Oder wie heist es so schön. "Ich bin froh wenn nur 49% meiner Entscheidungen, Fehlentscheidungen sind." Zumindest was die Börse betrifft.

      Ich möchte mal wieder ein paar Anregungen zum Nachdenken reinbringen.


      @Hallo Hr.Motzki,
      wie ich Ihren Postings 423/424 entnehme (Auch wenn Sie es wahrscheinlich SO nicht wahr haben wollen!) scheinen Sie zu der Anlegergruppe der typischen Investoren (378 Xylophon) zu gehören. Momentaniger Status: 13/14
      Aber bitte bedenken Sie "Wer den Raum verlässt muss auch wieder reinkommen!" Sie sollten mal darüber Nachdenken.
      Aber ich pers. bin froh über jeden Zittrigen der draussen ist. Denn die meisten kommen über kurz oder lang wieder und an wenn sollte ich denn sonst Verkaufen?

      Desweiteren mal kurz zu unseren Schreckgespenstern / Wildsäuen. Wo war der Japanische Bankencrash? Wo war die Rezession in den USA oder wann hatten wir den die letzte Rezession in US? Ich vermisse auch die Zinserhöhung in US in dieser Woche? Was macht denn unser Ölpreis? Oh, es eskaliert ja wieder in Israel! Oh, Anthrax! Oh, ah double dip! Ja, wo war denn das erste? (Oder "Wo laufen Sie denn? Mein Gott, ist der Rasen schön grün.) Was hatten wir denn sonst noch Enronitis, Analysten die Überraschung des Jahrdausends (Noch nie etwas von "Wesen Brot ich ess, dessen Lied ich sing." gehörrt?) und was nicht noch sonst alles für einen Quatsch. Ja das Gedächnis an der Börse ist kurz. Die Leute haben kein Interesse mehr an Aktien? Was ist mit der Marktingmacht der Banken/Unternehmen? Ja,Ja das Gedächnis und die Angst/Gier. Die besten Freunde eines Spekulanten. Nach den Lemingen!

      Ich möchte auch noch kurz auf Cisco und das heilige Blechle eingehen. Cisco ist nicht der einzigste Haitech der on Track ist. Siehe GE oder auch die Company für die ich arbeite. Bei unserem MidQuarterUpdate gaben wir bekannt das wir on Track sind. Gewinnsteigerung Q1>Q2 10-25%. Wie ich unsere Leute kenne werden es wohl eher 30%+x. Da wir doch zu einem leichten Understatement leiden. Wobei bei wir den Vorteil haben/hatten das bei uns keine Nenneswerten (0-20%) Kursverluste oder Gewinneinbrüche die letzten 2 Jahre zu verzeichnen sind. Bie uns hatten nur die jenigen etwas "Pech" die in Q3/01 in der Zeit unseres ATH zugeschlagen haben. Auch den letzten Monat haben wir recht stabil (+/-=0) überstanden. Weshalb bei uns natürlich keine Gewinnsteigerungen von 300% möglich sind, wie bei den ehmaligen(?) Cashburnern ala Cisco. Wir sind und waren halt auch in der Baisse Hochprofittabel.

      Ich möchte noch auf ein paar andere Punkte eingehen.

      1. Insiderverkäufen / Optionsverkäufe
      Unser Gehalt aus 3 Teilen.
      1. Monatsgehalt (Läst sich ganz gut davon Leben. Nettes Auto und nette Urlaube sind davon ganz bequem drin). 2.Bonuszahlungen. 3 Optionen.
      Da ja auch an unserem Aktienkurs die Baisse im Nas100 nicht ganz spurlos (Zeitweise) vorbeiging. Waren viele von uns nicht bereit, zu denn miesen Kursen diese Optionen zu Verkaufen. Aber in den letzten Wochen haben viele von uns (besonders die unteren und mittleren Ebenen) ein Teil Ihrer Optionen verkauft. Nicht weil Sie nicht an unsere Zunkunft glauben, sondern 1. Weil Sie wieder etwas Kleingeld dafür bekommen haben (ein paar Tausender) und den meisten der "Spatz in der Hand lieber ist, als die Taube auf dem Dach". und 2. Sie das Geld für etwas gebraucht haben und nicht an das Sparbuch wollten. (Eine sehr menschliche Reaktion für nicht Börsianer.) Und wofür wurde das Geld gebraucht? Neue Küche, Urlaub (Nordamerika oder Asien), neues Auto usw. Aber ungefähr 2/3 haben sich von dem Geld ein neues Notebook (Ist bei uns total IN. So ne chicke Kiste von Sony oder Apple. Oder die geilen 17" oder 19" Flatscreens.) oder einen neuen Rechner gekauft. Privat versteht sich. Wenn man sich diesen Sachverhalt vor Augen führt, relativieren sich die momentanig "hohen" Insiderverkäufe, sehr, sehr schnell. Es sind sehr viele kleine Positionen. Aber wie heist es so schön? Kleinvieh macht auch Mist.

      2. EDV Investitionen
      Bei uns gehen, nachdem wir unsere "Lebenswichtigen" Systeme, wie Entwicklungs-/Projektserver, Sicherheitssoftware usw. Upgedated haben, wieder Listen rum was wir den so an Equipment brauchen. Wo sich bei uns ja eine ganze Menge in den letzten 12 Monate angesammelt hat. Und das Zeug kommt lagsam wieder rein. Mal 10 PC`s da, mal 20 19" Flatscreens dort (Ersetzen der 15" und 17" Flatscreens.), mal 5 Notebooks dort. (Bei uns hat ja jeder so seine 3-4 Rechner. Plus natürlich unser ganzer Netzwerkquatsch, der auch nicht von schlechten Eltern ist.)

      3. Wirtschaftsdaten
      Schaut euch mal, neben den allgemeinen US-Wirtschaftsdaten wie Wachstum (ERCI, ist und bleibt wie immer sehr interessant), vorallem die Lohnstückkosten und die Produktivtätszuwächse an. Macht euch mal eure Gedanken, wie sich dies auf die Gewinne auswirkt. Cisco ist dafür ein sehr gutes Beispiel. Die Gewinnzuwächse 1998 bis teilweise 2000 sind nur ein "laues Sommerlüftchen" im Vergleich zu dem Sturm der 2003/05 auf uns zu kommt.

      4. Warum???
      Nahezu alle Haitechs sind oder werden es noch in 2002, fit wie ein Turnschuh sein, was die Kostenstrucktur betrifft. Die letzten Leichen werden dann auch durch sein. Durchnittliche Lebensdauer von EDV in der Industrie beträgt ca.4 Jahre. Erinnert sich noch jemand an das Y2K Problem. Intel erwartet das 2002/03/04 450 Mio Computer Weltweit allein Aufgrund des Y2K Updates 1998/99 ersetzt werden müssen. Oder wer von euch P2/G3 Nutzern trägt sich nicht mit dem Gedanken seine Kiste Upzudaten???

      5. Warum???
      Ich weis nicht wie es bei euch im Büro aussieht. Ich bekomme im Jahr, normalerweise so 20-30 Blatt Papier (Außer natürlich Fachzeitschriften.)Geschäftlich in die Hand. Gehaltsabrechnungen, Lohnerhöhung, Optionszuteilung und Staatliche Pflichmitteilungen in die Hand. Wieviel bekommt Ihr Tag für Tag an Memos, Hausmitteilungen, Berichten und all dem Quatsch in die Hand? Was bekommt Ihr über Email mit allen abarten Tag für Tag in die Hand? 5,10,20,50,100,200,500? Bei mir sind es so ca. 150-200 und ich bin nur ein kleines Licht.

      6.Warum???
      Was glaubt Ihr was Weltweit Sekunde für Sekunde 10.000te wie ich machen? Wir entwickeln die Zukunft! Oder glaubt Ihr das was Ihr heute kennt, ist das Ende der Fahnenstange?

      Telcos?
      Ungefähr die hälfte unser Internen Auslandsgespräche sind heute Videokonferenzen. Was ist mit IP-Telefonie?

      Internet1.
      56k/ISDN-Modem ist das höchste alle Gefühle? Ich kann mir nen Bildchen anschauen (1998 habe ich mir 200k Dateien runtergeladen, heute sind 30MB für mich normal. Privat versteht sich, Geschäftlich denke ich mir nichts bei mehren 100 MB oder so 1,2 Gig) DSL wächst nach wie vor mit ca. 300% im Jahr. Meinen habe ich jetzt etwas mehr als 2 Jahre (04/00). Seit einem Jahr gibt es so gut wie keine Kinderkrankheiten mehr. Der Internetzugang ist stationär? Was ist mit Notebooks/Handhelds; DSL via Satelite, Bluettooth, UMTS usw.

      Internet2
      Ich kann mir ne Information aus dem Netz holen (z.B: Börsenkurs) oder mal nen Aktiendeal durchführen (Wie oft seit Ihr vor 2-3 Jahren zu eurer Bank gegangen, wie oft geht Ihr heute?), mal nen Buch oder ne CD-Bestellen oder mal einen Beitrag in einen Thread/Newsgroup schreiben. Das ende der Fahnenstange? Wir arbeiten gemeinsam und parallel an einem Projekt, teilweise sogar mehreren hundert Leuten auf einmal, Weltweit. Die Servertechnologie und somit das Internet, steckt noch in den Kinderschuhen! FTP ist das höchste der Gefühle? Was ist mit WebDAV und den daraus resultierenden Möglichkeiten? Das Internet steckt erst in den sehr frühen Anfängen! Die Entwicklung von Serveranwendungen hat erst begonnen. Oder sollen die Datenbankanwendungen ala B2B oder Dynamic Content alles gewessen sein?

      7.Warum???

      Was ist mit Biotechnologie? Nur weil wir das Genom vom Ventor entschlüsselt haben und ein wenig Genmanipulation üben können, ist das ende der Fahnenstange ereicht? Die Biotechnologie ist heute vielleicht auf einem Stand wie die Computerindustrie in den 60/70er Jahren. Es werden die Grundlegenden Methoden entwickelt. Die Revolution kommt erst noch!


      8. Warum???

      Nanotechnologie. Stand im Vergleich zur EDV vieleicht die frühen 40er Jahre. Da kratzen wir noch nicht einmal an der Oberfläche (Grundlagenfoschung).

      9. Warum???
      Was kommt? Who knows?

      Haitech ist Tot! Langlebe Haitech!

      Noch was zu den Shorts.

      Nach meinen Informationen befinden sich diese nach wie vor auf historischen Höchstständen und werden weiter ausgebaut. Wobei die COT (Commercial Hedgers) Ihre Shortbestände in den letzten Wochen und Monaten massiv abgebaut haben. Sieht so aus als ob die COT noch im Mai auf Long gehen. Momentan Long 49.x %. Vielleicht sind die COT ,heute Abend? , sogar wieder Long.
      Wer geht den so stark Short? Die Leminge! Wer muß decken? Der Shortie! Wer hat den die feinen Aktien? Die Abgewichsten (Sorry, für diesen Kraftausdruck aus dem Bereich der Fäkalien.) und die Hartgesottenen Spieler. Wer verliert bei Kursbewegungen von 10%-20% die Contenance? Die Zittrigen. Wer muß kaufen? Die Zittrigen und von wem? Den Hartgesottenen! Wer kann max. 100% (Totalverlust) erleiden? Der der Long ist! Wessen Risiko ist unbegrenzt? Der der Short ist! Oder seit wann ist es Verboten das eine Aktie oder ein Index um mehr als 100% steigt? Für wenn ist ein starkes Wirtschaftswachstum (US-5.8% Q1/02) und Gewinnexplosionen (siehe Cisco) gut? Für den Shortie oder für denjenigen der die Aktien in seinem Depot hat???

      Meiner Ansicht nach (Bsp.08.05) ist die momentanige Börsensituation wesentlich Explosiver als im Frühjahr 2000. Und im Gegensatz zu damals, wo man "nur" seinen Einsatz (Totalverlust) verlieren konnte, kann man heute, wenn man Short ist, alles wirklich alles und ich meine ALLES einschließlich des letzten Hemdes verlieren. Dementsprechend wird die Reaktion an der Börse verlaufen. Es wird nackte Panik und nichts als Panik herschen! Pure Panik und nichts als Kaufpanik herrschen. Da wird kein KGV von dausend interessieren. Da muß gedeckt werden. Egal was es kostet!

      Deswegen bin ich froh und lese es mit großer Freude, das sich immer mehr typische Investoren von der Börse verabschieden oder auf die Shortseite wechseln. Denn dadurch kommt ein immer größerer Aktienanteil in die Hände von Spekulanten, die bei Verlusten von 30-50% nicht die Nerven verlieren. Die verlieren dann auch nach 50-100% oder mehr Gewinn nicht die Nerven. Siehe 376.

      Ich weis nicht wann die Shortiegrillparty beginnt. Aber ich weis Sie wird lang und blutig. Sehr, sehr blutig. Blutiger als die vergangene Hausse und Baisse.

      Ich bin mir nur noch nicht sicher ob der typische Investor (378) sich im Stadium 13 oder 14 befindet. Tippe aber auf 14.

      Schaun mer mal

      In diesem Sinne

      Biotron


      PS: Weswegen ich mich im letzten Monat an diesem Thread nicht beteiligt habe hat mehrer Gründe. (Urlaub, viel Arbeit, ich hatte wenig/nichts zu sagen.) Aber nicht, das ich Angst vor Spott und/oder Häme hätte, wegen meines verfrühten(???) Einstiegs (Zumindest bin ich drin. In Bab`s?) und oder meiner Verluste (recht nett). (410) Oder das mir dies Peinlich ist. Denn wie wir alle, liege ich manchmal Falsch, manchmal Richtig.

      @Hallo Hr.Motzki
      zu Ihren Privatenaüßerungen in 424. Genau wie Sie Teile ich die Sicht, das dies, zu denn wirklich wichtigen Dinge des Lebens gehörrt. Ich finde es nur bedauerlich, das Sie anscheinend diese Dinge ein wenig vernachlässigt haben. (Sollte dies der Fall sein, Schande über Sie. Aber wer frei ist von Schuld, der Werfe den 1. Stein.) Solange man durch die Börse nicht seinen Lebensunterhalt verdient, sollte Börse nur ein Hobby (Hoffentlich ein lukratives) unter vielen sein und nicht die Lebensqualität beeinträchtigen.
      Ich hoffe, ich bin Ihnen, mit der ein oder anderen Aüßerung, nicht zu sehr auf dem Schlips getreten. Falls ja, möchte ich mich hiermit dafür Entschuldigen. Denn Sie sind mir als Mensch (soweit es mir möglich ist, dies zu Beurteilen) sympatisch und finde Ihre Intention, wie der aller anderen Beteiligten an diesem Thread, sehr Ehrenswert. So sehr ich Ihren Idealismus schätze (Ich glaube wir alle hier sind ein wenig idealistisch.) , wundere ich mich doch oftmals über Ihre Naivität, in bezug auf Menschen (Seit es Menschen gibt, wird gelogen und betrogen. Manche spielen mit, manche versuchen es auf das abolute unvermeidliche minimum zu Reduzieren. Weshalb dieser Schlag Mensch in dieser Gesellschaft, oftmals einen sehr hohen Preis zahlen muss. Manche gehen daran zu Grunde.) und im besonderen auf die Banken (Ihr Geschäftsmodel ist der organiesierte Betrug, besonders Investmentbanking, zumindest meiner Meinung nach. Oder erwarten Sie das ein Betrüger Ihnen Mitteilt das er Sie betrügen wird. Am besten in doppelter und dreifacher Ausfertigung.) betrifft.
      Ich bin offen und ehrlich und Kreide hat mir noch nie geschmeckt. Desweiteren trage ich in einem Raubtierkäfig (Börse) nur in den seltensten Fällen Samthandschuhe.

      @Hallo Cabinda
      Meiner Ansicht nach haben hohe KGV`s, Bilanzmanipulationen, Lug und Betrug oder sonst so ein Quatsch an der Börse noch nie Interessiert. Da nur wahrgenommen wird was kommuniziert wird. Und da sind wir wieder beim Altmeister Kosto. Kurse machen Nachrichten und Kurse werden nur durch eins gemacht. Was überwiegt die Angst oder die Gier. Ich spiele auf die Angst der Shorties. Ein paar Angsteinflößende Artikel, habe ich angehängt.

      @ Hallo Bilsenkraut
      Verstehe ich vollkommen und kann ich voll nachvollziehen! Deswegen spiele ja auch ich in USA den Nas100, aber denn volles Rohr (80%+x)

      @ Hallo Xylophon
      Dein letztes Posting, Graduliere zu diesem Timming, Respekt!, und der 08.05 waren der Grund weswegen ich mich auch mal wieder zu Wort gemeldet habe. Habe zum Glück den Größtenteil des Upmoves mit meinem Frauchen auf Sylt verbracht. War sehr schön und nervenschonend und hat mich vielleicht vor der ein oder anderen Dummheit bewahrt.
      Besonders freut mich an deinem Posting dein Vergleich mit 03/00. Sieht gut aus, falls du es nicht gelesen hast, less mal `Die bessere Börsenstrategie` von Wolfgang Pinner ISBN 3-548-70011x, Preis 16.9 DM. Einer der erschwinglichen Bücher zu dem Thema Antizyklisch/Contrain.
      Was mir auch sehr gut gefällt, ist das unsere Statisten (Chartisten) langsam wieder anfagen von `W` und inverser SKS zu reden. Echt nett von dennen. Ergibt nach Murphy Kursziele von Nas100 2300 und Comp von 2800 im Frühjahr 03. Wäre ja ganz nett, für den Anfang. Naja, schaun mer mal.

      >
      09.05.02 Erste Anzeichen einer "echten" Chip - Recovery!?

      Das Chip Vertragsproduktions Unternehmen Taiwan Semiconductor (TSMC) verkündete bereits seit längerem eine positive Prognose für die kommenden Monate und 2002, aber kein Analyst wollte es glauben. Nun äusserte sich der Präsident des Unternehmens erneut in dieser Richtung. Im laufenden zweiten Quartal sei eine deutlich anziehende Nachfrage spürbar, die über das Auffüllen der Lager hinausgehe (was besonders hervorzuheben ist).

      Im ersten Quartal betrug TSMC`s Umsatz T$35,79 Mrd., im April 2002 alleine konnte T13,36 Mrd. umgesetzt werden, was einen Anstieg um 45% gegenüber dem Vorjahresmonat bedeutet. Im zweiten Quartal soll die Kapazitätsauslastung sequentiell von 67% auf 80% steigen, so Präsident Rick Tsai. Bezüglich der Nachfrage sehe man ein stabiles und nachhaltiges Wachstum.

      Intel dagegen hatte die Investoren vor einem nur gleichbleibenden Umsatz im zweiten Quartal gewarnt. Das weltweite Halbleiter Business Wachstum soll nur 6% betragen, so bisherige Vorhersagen.

      TSMC wiederum prognostiziert ein 20%iges Wachstum bei Silicon Wafern mit gleichbleibenden Preisen.
      Dies veranlasste TSMC auch die Investitionsausgaben von $2,2 Mrd in 2001 auf $2,5 Mrd. in 2002 anzuheben und nicht abzusenken, wie ursprünglich anvisiert.


      © Godmode-Trader.de

      Intel baut Produktionsstätte aus

      Der weltgrößte Chiphersteller Intel wird sein Werk in Schanghai ausbauen und dort Pentium-4-Mikroprozessoren fertigen. Die Erweiterung soll bis Ende 2002 abgeschlossen sein, die Produktion in der ersten Hälfte nächsten Jahres beginnen.

      http://www.ftd.de/bm/ma/10143990848...l?nv=cd-divnews

      09.05. 16:39 CSFB: Bodenbildung erfolgt? boerse-go.de

      Nach Ansicht von Experten der Credit Suisse Asset Management, habe der Technologiesektor in den USA die Bodenbildung nahezu h i n t e r sich.

      In ihrer aktuelle Markteinschätzung begründen die Investmentstrategen ihre Meinung mit den
      anziehenden Auftragseingängen.



      Diese hätten sich in den Bereichen Computer und Elektronikprodukte zuletzt deutlich erholt.

      Darüberhinaus habe dieIndustrieproduktion im Technologiesektor wieder zugelegt.

      08.05. finance online-Nachricht (USA)

      US-Produktivität erreicht stärksten Anstieg seit 19 Jahren
      Das US-Arbeitsministerium berechnete die vorläufige Produktivität außerhalb der Landwirtschaft für das erste Quartal. Gegenüber dem Vorquartal stieg die Produktivität überraschend stark um annualisiert 8,6 Prozent. Dies ist der kräftigste Anstieg seit dem zweiten Quartal 1983. Für das vierte Quartal 2001 wurde der Produktivitätszuwachs von 5,2 auf 5,5 Prozent revidiert.


      Die Lohnstückkosten verringerten sich im ersten Quartal um 5,4 Prozent, währen der Rückgang im Vorquartal von 2,7 Prozent wurde auf 3,1 Prozent korrigiert. Dies ist die die deutlichste Abnahme seit 1983.


      Experten erwarten, dass diese Entwicklung die US-Fed veranlassen wird, die Leitzinsen auf ihrem derzeitigen Niveau zu halten.
      Avatar
      schrieb am 10.05.02 15:35:51
      Beitrag Nr. 431 ()
      Hi.

      ich habe einen Nachtrag zu der Schwachsinnigen KGV-(P/E)-diskussion über die man ja alle schlag lang was liest und ich mich immer wieder Ärger.

      Bitte verzeiht mir das ich mir jetzt nicht unbedingt die mühe mache, die Links der entsprechenden Quellen zu suchen. Besonders da Sie etwas älter (Q3/4 01) sind.

      Nehme aber Cisco als Beispiel und definiere mal KGV=Börsenwert -Wert/Gewinn.

      Börsenbewertung ca. 100- 110 Mrd. US$
      Gewinn je Aktie Q3/02 ist halt nen Ami 730 Mio US$ nach Gaap

      KGV aktuell 110/(0,75*4) ~ 37
      KGV aktuell 100/(0,75*4) ~ 34

      - Cash ca. 20 Mrd US$
      KGV 90/(0,75*4) ~ 30
      KGV 80/(0,75*4) ~ 27

      Was sind die Patente, das Konw how do to Wert? 10 Mrd US$ oder 20 Mrd US$ OK?
      KGV 80/(0,75*4) ~ 27
      KGV 60/(0,75*4) ~ 20

      Was ist die Marktpositionwert (Markteintrittsbarrieren?) 10 Mrd oder 20 Mrd US$ OK?
      Schätzungen besagen, das es Daimler ca. 200Mrd US$ gekostet hätte. Hätten Sie sich Ihre US-Marktposition durch Chrysler aufbauen müssen.
      KGV 70/(0,75*4) ~ 23
      KGV 40/(0,75*4) ~ 14

      Was ist der Markenname Cisco (Bekanntheitsgrad) Wert 10 oder 20 Mrd US$ OK?
      Mitte 2001 wurde der Wert des Markennames auf 50 Mrd US$ geschätzt (Nur des Namens, ohne alles andere) . Oder sollte ein Name wie CocaCola (Immerhin bekannter als Jesus Christ Superstar), Nokia, Mercedes nichts Wert sein. Ich nehm Sie alle, kacken dir doch eh nur die Bude voll!
      KGV 60/(0,75*4) ~ 20
      KGV 20/(0,75*4) ~ 7

      Was sind denn Ihre Sachanlagen Inventar/Immobilien Wert 10 oder 20 Mrd US$ OK?
      KGV 50/(0,75*4) ~ 20
      KGV 0/(0,75*4) ~ 0

      Hat Cisco noch andere Werte? Wenn ja, was sind denn die Wert? Sollte ich Cisco auf ein negatives KGV interpretiren/rechnen können?

      Zumindest ist es mir gelungen durch eine einfache Umdefinition des KGV (Die sogar in einem gewissen Umfang Sinn ergibt, zumindest in meinen Augen.) Das KGV mit recht defensiven Annahmen, ganz schnell auf 0 zu bringen. Es ist absoluter Schwachsinn, bei der momentanigen KGV-diskussion, so zu tun als ob da keine Werte Materielle wie Immaterielle Werte dagegenstehen würden. Was ist den ein Name wie Microsoft und eine Marktposition wie Mikrosoft Wert? Nichts???

      Das hörrt sich für mich doch sehr stark nach EM-TV an. Die Verwertungsrechte an Biene Maya und Pinocchio sind mehr Wert als eine Lufthansa oder der sonstige Schwachsinn der mal IN Mode war.

      Denkt mal darüber nach, wer damals Nachgedacht hätte (Hallo Hr.Motzki), hätte sich eine Menge Leid und Verbitterung ersparren können. Wer es heute macht, kann sich vielleicht das trauern um verpaste Chancen ersparren.

      Kein Börsenbrief, kein Analyst, keine Bank und auch kein sonstiger Scharlatan, wird einem das eigenständige Nachdenken ersparren können. Oder aber wir handeln strikt nach "Kennzahlen". Aber wer definiert diese Kennzahlen und was sagen diese Kennzahlen überhaupt aus? Da sind wir wieder bei den Scharlatanen und das bei Microsoft weder der Name noch die Marktposition irgendeinem Wert entspricht.

      Was ist jetzt das KGV von Cisco?
      42? Aber war dies die richtige Frage oder wird Sie erst durch denn Computer nach mir gestellt?

      Bildet euch eure eigene Meinung (bitte nicht nur durch BILD), ich hoffe, ich konnte vielleicht durch meine heutigen denn ein oder anderen Denkanstoß dazu vermitteln.


      In diesem Sinne,
      wünsche ich allen ein schönes Wochende. Ich geniesse jetzt den Sommer.

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 10.05.02 15:39:11
      Beitrag Nr. 432 ()
      @Hallo Biotron,

      ich werde Ihnen später Antworten. Ihre Postings sind einfach zu inhaltsvoll und diskussionswürdig, um auf die schnelle zu antworten!!

      Müssen Sie eigentlich nicht arbeiten....? Ich habe heute Urlaub-und das ist gut so !

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 10.05.02 20:42:17
      Beitrag Nr. 433 ()
      @Biotron

      Eines nach dem anderen.

      ++++++++++++++++++++++

      @Hallo Hr.Motzki,
      wie ich Ihren Postings 423/424 entnehme (Auch wenn Sie es wahrscheinlich SO nicht wahr haben wollen!) scheinen Sie zu der Anlegergruppe der typischen Investoren (378 Xylophon) zu gehören. Momentaniger Status: 13/14
      Aber bitte bedenken Sie "Wer den Raum verlässt muss auch wieder reinkommen!" Sie sollten mal darüber Nachdenken.
      Aber ich pers. bin froh über jeden Zittrigen der draussen ist. Denn die meisten kommen über kurz oder lang wieder und an wenn sollte ich denn sonst Verkaufen?


      +++++++++++++++++++++++++

      Natürlich bin ich ein typischer Investor-sowohl als auch. Was sollte ich sonst sein..(hihihi..). Aber im Ernst. Der typische Investor hat sich am Mittwoch wiederum in den Markt gestürzt, obwohl er es inzwischen doch eigentlich besser wissen sollte. Wieder einmal Verluste mit diesen Schnell-Schuss-Investments!

      Und im Gegensatz zu Ihnen hat mich mein Anlage-Verhalten in den letzten Wochen Tausende Euro Verluste erspart. Und gerade weil ich den Raum verlassen hatte und ihn nicht zu schnell wieder betreten wollte, verdanke ich dies. Und warum muss ich den Raum wieder betreten Biotron? Das sehen Sie völlig falsch mein Freund. Ich habe alle Zeit der Welt so wie es aussieht. Auch sagte ich ja das letzte mal, dass vom Hausse-Deppen etwas abbröckelte, um dem Baissisten ein wenig mehr Luft zum Atmen zu verschaffen.

      Diese Aussage von wegen die Zittrigen wären alle draussen oder weitestgehend ist reines Wunschdenken. Wie kommen Sie auf diese These? Nur weil der Markt hin und wieder eine Ruhepause einlegt. Wenn ich die Charts so betrachte sehe ich weitestgehend sinkende Shares,-Indizes und die Beibehaltung der Abwärtstrends. Wie war das mit dem fallenden Messer...?! Ich wiederhole gerne nochmals. Es ist völlig unnötig immer investiert zu sein, um an der Börse erfolgreich zu sein. Oder zumindest um den grössten Misserfolg zu vermeiden.

      ++++++++++++++++++++++++++++

      @Hallo Hr.Motzki
      zu Ihren Privatenaüßerungen in 424. Genau wie Sie Teile ich die Sicht, das dies, zu denn wirklich wichtigen Dinge des Lebens gehörrt. Ich finde es nur bedauerlich, das Sie anscheinend diese Dinge ein wenig vernachlässigt haben. (Sollte dies der Fall sein, Schande über Sie. Aber wer frei ist von Schuld, der Werfe den 1. Stein.) Solange man durch die Börse nicht seinen Lebensunterhalt verdient, sollte Börse nur ein Hobby (Hoffentlich ein lukratives) unter vielen sein und nicht die Lebensqualität beeinträchtigen.


      +++++++++++++++++++++++++++

      Sie haben Recht. Asche auf mein Haupt. Ich hatte einige Dinge des normalen Lebens über einen langen Zeitraum vernachlässigt. Und nein, Sie treten mir dabei nicht auf den Schlips Biotron. Warum auch? Dieses Forum macht nur Sinn wenn man/frau gegensätzliche Meinungen hört und auch die dazu gehörige Kritik. Und wenn Sie fundiert und sachlich ist und der benannte User damit noch umgehen kann, ist dies schon sehr viel. Genau genommen sollte diese den grössten Anteil von W.O darstellen. Um fundamentales über AG`s zu erfahren, braucht es ganz gewiss nicht ausschliesslich ein Börsenforum.

      Und ich bin natürlich weniger Naiv als Sie glauben. Ich kann mich gut erinnern wie ich hier kritisiert wurde, als ich die ganze Analysten-Meute als Müll darstellte und die ganzen Banken gleich dazu. Dazu stehe ich auch heute mehr denn je. Hört sich nicht so an als würde hier die Naivität grossen Raum einnehmen oder...!

      Allerdings glaube ich natürlich an das gute im Menschen. Wie sonst sollte ich mich sonst mit Ihnen auf diesem Niveau unterhalten Biotron? Und weder sind alle Aktien Müll, noch sind die dazugehörigen Kommentare dazu unter Schrott,-Müll,-Betrug,-usw.. zu verbuchen. Ich denke inzwischen kann ich genug zwischen den Zeilen lesen um das auszufiltern, was ich für nötig und gut befinde!

      @Übrigens hätte ich keine Probleme damit wenn der Markt morgen wieder nach oben ginge und Sie zu den "temporären" Gewinnern gehörten Biotron. Ich würde es Ihnen gönnen. Aber im Moment lebe ich ganz gut damit nicht investiert zu sein, oder so gut wie gar nicht. Und ich hole jetzt einfach einige vernachlässigte Dinge des Lebens nach.

      Wie heisst es so schön?

      Besser zu spät denn nie !!

      Ich habe zum Spass einmal meinen grössten Tagesverlust (Buchwert) genommen, um dann mit diesem Betrag eine Liste von Gegenständen zusammen zu stellen, die ich und meine Frau uns wahrscheinlich kaufen wollten/würden! Da blieb selbst mir die Spucke weg wie lang die war und welche Gegenstände sie beinhaltete. Zu lange haben wir mit Zahlen/Verlusten/Gewinnen hantiert und den wirklichen Wert aus den Augen verloren. Hatten Sie nicht auch diese Erfahrung, oder sind Sie davon verschont geblieben?

      Das soll es jetzt erstmal gewesen sein mein Freund. Wir werden sehen was die nächsten Wochen so geschieht. Aber mir scheint nicht als würde ich viel verpassen. Ausser meine entgangenen Verluste natürlich! Und dieses Thema ist zu ernst um darüber zu lächeln. Das meine ich bierernst!

      Ihnen noch einen schönen Abend wünscht....

      HM
      Avatar
      schrieb am 10.05.02 22:22:03
      Beitrag Nr. 434 ()
      @ Hier noch ein Posting welches man sich wenigstens überdenken sollte. Und wenn dies so stimmen sollte könnte man ja auf die Idee kommen, dass der ganzen Hype letzten Mittwoch auf sehr-sehr tönernen Füssen steht. Und wenn ich mir die letzten zwei Tage so anschaue, scheinen auch andere auf die Idee gekommen zu sein ein wenig mehr nachzurechnen!!

      Alles wie gehabt. Bevor die grössten Schweinereien nicht auf dem Tisch sind investiere ich keinen müden Euro mehr in dieses Fass ohne Boden...!!

      ++++++++++++++++++++++++++++++++

      1492 von aldibroker 10.05.02 17:54:45 Beitrag Nr.: 6.379.022

      Cisco betriebswirtschaftlich mit Milliardenverlusten?

      Die erste Beweis-Grafik war der Seite Marketone entnommen. Ich finde diese Seite besser als die Firmenpropaganda, aber selbst dort kann man alles nachlesen, wenn man nur lange genug sucht.

      Hier zwei Kopien aus der CISCO-Page.



      Bei fast gleichen Produkterlösen 2,6 Milliarden US-Dollar weniger direkte Produktkosten, so steht es in Gewinn- und Verlustrechnung, wer da nicht weiter nachdenkt oder nachfragt, will die Wahrheit nicht wissen oder sich damit nicht beschäftigen, weil die Wahrheit zu ernüchternd wäre!



      Es führt kein Weg an der Cash-Flow-Rechnung vorbei, denn dort wird der entscheidende Hinweis gegeben. Die Vorräte (Inventory) wurden aus „Vorsorge“ nicht zahlungswirksam (provision) um 2,7 Milliarden US-Dollar runtergeorgelt, um für Folgequartale den Rücken bilanzpolitisch frei zu haben.

      Im Umkehrschluss heißt das aber auch, das betriebswirtschaftlich in diesem Jahr operativ nicht nur der break-even-point verpasst wurde, sondern den ausgewiesenen kumulativen Jahresüberschüssen von 1,1 Milliarden US-Dollar eigentlich um einen Aufwand von 2,7 Milliarden US-Dollar erhöht werden müssten, denn diese Bestandswerte sind bilanzpolitisch und buchhalterisch in das Jahr 2001 verlagert worden, um nicht in diesem Jahr bei einem Umsatzrückgang von 22% auch noch einen Verlust von 1,6 Milliarden US-Dollar ausweisen zu müssen.

      Der gesunde Menschenverstand sagt Dir doch schon, dass 4 Milliarden weniger Umsatz ins Ergebnis schlagen müssen, wenn man nicht trickst.

      Gruss Aldi

      PS: Offensichtlich macht sich trotz aller Betrügereinen immer noch keiner ernsthaft Gedanken, wie Zahlen zu interpretieren sind. Da wurden in den letzten Tagen Hunderte von professionellen Statements abgesetzt und keiner hat die Peilung?

      ++++++++++++++++++++++++++++++++

      Tja, wäre schön wenn sich hier einmal ein Bilanzierungs-Freak dieser Sache annehmen könnte.

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 10.05.02 22:30:04
      Beitrag Nr. 435 ()
      @Und hier noch ein Zuckerl fürs Wochenende!

      http://www.wallstreet-online.de/ws/news/news/main.php?uid=26…

      Den Bericht möchte ich jetzt nicht mehr hier rein stellen. Wenn es interessiert wird schon alleine klar kommen. Sieht nicht schön aus diese Geschichte. Die grosse Jausse auf dem Parkett scheint schon wieder vorbei zu sein. Naz gnadenlos abgeschmiert. Und was noch schlimmer ist.

      Das psychische Momentum wird dadurch auch nicht besser werden sondern eher schlechter. Kein Grund in den Markt zu gehen. Mein Rating bleibt daher bestehen!

      Draussen bleiben und das Leben geniessen!!

      Schönes Wochenende ......

      HM
      Avatar
      schrieb am 11.05.02 21:08:41
      Beitrag Nr. 436 ()
      @ Hallo Hr. Motzki

      ich bin froh das ich Ihnen nicht zu nahe getreten bin und zu meiner eigen Schande muss ich gestehen das ich auch ab und an die "wirklich" wichtigen Dinge des Lebens aus den Augen verliere. Ich arbeite aber dran, das es mir dies immer selten passiert. Mit mehr (meistens) oder weniger (nicht mehr ganz so oft) Erfolg.

      Wie Sie ja wissen, liebe ich es in fallende Messer zu greifen. Oder wie ich es lieber beschreiben würde: Ich gehe dem Trend entgegen. Wo bei 2/3 meiner Handlungen an der Börese gegen den vorherrschenden Trend verlaufen.
      Im 1/3 kaufe ich im fallenden Markt. (Angebot ist groß, Nachfrage ist gering, Preis ist niedrig.)
      Im 2/3 gehe ich mit dem Trend. (Angebot sinkt, Nachfrage steigt, Preise steigen.)
      Im 3/3 verkaufe ich gegen den Trend (Angebot ist gering, Nachfrage ist groß, Preis ist hoch.)
      Soviel zur Theorie. In der Praxis habe ich ab und an gewisse timming Probleme. Die bei so einem Hausse Trotel, Bullen, Optimisten dann zu temporären Verlusten führen. Desweiteren habe ich halt so meine Eigenarten. Einer dieser Eigenarten ist es halt, immer sehr hoch Investiert, am besten voll Investiert zu sein. Ich wechsel eher zwischen den Marktseqmenten (Branchen) als zwischen Investiert und Cash. Da ich immer irgendwo Chancen sehe. (Es gibt viele Firmen mit sehr schönen Kursgewinnen dieses Jahr( Puma +80%),leider bin ich den wenigsten investiert. Ich spiele ja lieber momentan das heilige Blechle.) Zum Glück gibt es keine Chancen ohne Risiken. Denn Ansonsten wäre ein großer Reiz des Spiels verlorren. Börseninvestments sind immer auch eine Art von Glücksspiel.

      Ob meine Anahme stimmt, das sich viele Zittrige von der Börse verabschiedet haben, oder nicht, reines Wunschdenken ist, kann ich nicht mit Sicherheit beantworten. Aber ich habe Anhaltspunkte, das die Zittrigen nicht unbedingt auf der Longseite zu finden sind. z.B: Commercials bauen Ihre Shortquote ab (Lt neuesten Daten 49.47 der Commercials bullish ) während die Shortrate weiter ansteigt. Ja, wer geht denn da Short? Wer geht den am Ende eines Trends in den Trend?
      Desweiteren gibt es deutliche Anzeichen für ein Nachlassendes Interesse an Aktien. Ein sehr schönes Bsp. hierfür ist WO. Im letzten Jahr waren um diese Zeit ,Mittags unter der Woche, zwischen 1300-1700 User eingelogt, momentan sind es um die 500. Desweiteren nimmt die Börsenberichterstattung in den Medien was Technologie Betrifft ab. Wo ist denn das "Neuer Markt Studio" bei N-TV?

      Ob am Mitwoch, der typische Investor in den Markt ging, bezweifel ich! Vielleicht hat ein Teil der typischen Investoren seine Shorts gedeckt. Long ging er mit Sicherheit nicht. (Dazu steckt noch die Angst vor Verlusten zu tief in seinen Knochen.) Aber der Mitwoch war ein schönes Bsp. für das was uns bevorsteht. Wenn der Shortsqueeze kommt und gedeckt werden muss, wird es brutal. Und er wird kommen, die Frage ist wann. Aber wenn ich mir so die US-Wirtschaftsdaten anschaue, ist er nicht mehr weit weg. Warum? Gestern machte der ERCI (Wirtschaftsfrühindikator) ein neues High. Desweiteren würde es mir sehr zu denken geben wenn ich Short wäre, wie die Erzeugerpreise im April (-0.2%) fallen konnten, wenn die Ölimporte um 15.5% und die Erdgaspreise um über 39% steigen konnten. Das wird zwar wahrscheinlich temporär in die Gewinne des ein oder anderen Unternehmens hauen, zeigt aber auch wie Fit die Kostenstrukturen der Unternehmen mittlerweile sind

      Was Ihre Analystenschellte betrift, sind wir uns meistens einig. Wo bei ich die etwas drastischer/relastischer Beurteile. Ein schöenes Beispiel, aus Ihrem Link in 435
      "So verliert WorldCom 20,4 Prozent an Wert und notiert nur noch bei 1,60 Dollar. Die Kreditwürdigkeit des Konzerns wird von der Rating-Agentur Moody`s nur noch mit „Schrott“ (junk) eingestuft und die Analysten von Goldman Sachs senken ihre Bewertung der Aktie von „market perform“ auf „market underperform“.
      Nach mehr als 80% Kursverlust erkannte dieser Analyst/In das Worldcom wahrscheinlich ein Market underperformer ist. Klasse Leistung, wenn ich so meinen Job machen würde, wäre ich schon längst gefeuert. Was soll ich zu diesen Arten der Erkenntnis sagen? Wobei mich natürlich schon Interessiert bei welchen Kursen sich Goldmann & Sachs von Ihren WorldCom Beständen getrennt haben und/oder Short gegangen sind. Oder soll ich jetz Goldmann & Sachs shorten, weil Sie so Hochqualifizierte Mitarbeiter haben?

      Wobei wenn wir gerade bei Thema Analysten sind. Ich kann mir Ihre verbalen Entgleisungen wie in 424
      "Wer also damals seinen Worten und dass der ganzen Konsortialbanken Glauben schenkte, sitzt heute auf mehr als -80% Buchverlusten!! Und zum Dank für diese grandiose Leistung, hat sich der gute Ron seine Bezüge vervierfacht! Anstatt verdientermassen ins Gefängnis zu wandern, kann sich Herr Sommer auch noch ungestraft bereichern , während der gemeine Anleger täglich mehr und mehr Geld verliert. Aber was soll`s? Sind ja nur Buchverluste meine Herren.....! Am besten nochmals nachkaufen, um den Banken auch noch den letzten Restmüll abzunehmen! So und nicht anders ist es. Ist nur ein Beispiel für viele. Aber eben auch ein nun sehr bekanntes und grosses vom deutschen Aktienmarkt."
      nur durch eine gewisse Naivität und der daraus resultierenden Entäuschung erklärren. Da ich glaube das Ron Sommer, doch ein recht fähiger Manager ist und war. Auch wenn die meisten auf Ihn einschlagen. Denn er hatte nie einen Zweifel daran gelassen, das einer der Gründe weswegen die Telekom die Preise bei den UMTS-Aktionen hochtrieb, der war, die Kapitalkraft und Überlebensfähigkeit der Konkurrenten massiv zu schwächen. Dies ist Ihm wohl auch durch diese Aktion gelungen. Desweiteren ist die Telekom, neben Telefonica, die wohl am besten Positionierte Telefongesellschaft Europas. (Das ich einen DTE Kurs von 12€ für genauso relastisch halte, wie damals die 100€, brauche nicht wohl zu betonnen.) Diese Art und Form von Entscheidungen kurzfristige/mittelfristige Nachteile in kauf nehmen, um langfristig erfolgreich zu sein, zeichnet gute Manager aus. Ein weiteres Bsp. für diese Art ist Schremp mit Chrysler. Denn Sie ja auch sehr schätzen.

      Ihr Posting 434 ist auch ein schönes Bsp. für Die Macht der Manipulation durch definition und kommunikation. Denn was hat denn Cisco nun, einen Gewinn von 730MioUS$ oder 1.6 Mrd. US$ Verlust?

      Hr.Motzki, was ist der wirkliche Wert einer Sache? Ist ein Hemd für 100€ wirklich 70€ mehr Wert als eines für 30€? Werte sind immer relativ. Oder was ist Wasser bei uns oder in der Wüste Wert? Vielleicht bin ich ein Glückspilz, aber von dieser Form der Erfahrung/Beurteilung bin ich bisher verschont geblieben. Vielleicht habe ich die noch vor mir. Oder ich gehe mit der Sache ein wenig anders um. Ich bin mir Bewust, das ich das Geld was ich investiert habe, im Notfall abschreiben muss. Aber ich belohne mich und meine Umgebung, wenn ich eine besonders erfolgreiche Anlage getätigt habe. Oder wenn ich mal wieder irgendwie denn Kopf aus der Schlinge bekommen habe, wie in Q1. Ansonsten ärgerliche, schmerzliche und massive Verluste, sind mir selbstverständlich bekannt. Die habe ich mehr als einmal erlitten (wie im Moment.) Aber für mich hat Börse auch immer etwas spielerisches an sich. Ein intellektuelles Messen. Ich seh etwas, was Ihr nicht seht. Und darauf setze ich dann mein Geld.

      Das Leben geniessen? Jaaaaaaaaaaaa

      Aber draussen bleiben???

      Ich habe zumindest gelernt (Auch wenn es ein langwieriger und schmerzlicher Prozess war.), hoffe ich, drin zu bleiben und das Leben zu geniessen. Egal was an der Börse passiert.

      In diesem Sinne

      Ein schönes Wochenende


      Biotron
      Avatar
      schrieb am 12.05.02 13:04:06
      Beitrag Nr. 437 ()
      @Guten Tag

      Hier noch einmal ein ähnliches Posting von Aldibrocker bezüglich CISCO! Also wenn das hier hin kommt dann gute Nacht Marie. Hat man CISCO nicht vor kurzem schon Mauscheleien bei den Revenues vorgeworfen? Schon in den Hintergrund gerückt....?

      Naja, wäre jedenfalls ganz gut, wenn der Anleger hier mit aller Vorsicht an die Zahlen heran geht. Mit sieht das alles ein wenig sehr nach Verarsche der breiten unbedarften Anlegerfront aus...!

      Ein Urteil soll und kann sich jeder selber bilden. Aber so ganz sauber scheint mir die Sache nicht zu sein........?

      Ist hier niemand welcher die Aussagen von Aldibrocker bestätigen oder in Frage stellen kann....? Bilianztechnisch bin ich leider nicht auf der Höhe. Wo sind hier eigentlich die ganzen BWLèr bei W.O..? Bitte melden!!

      MfG

      HM

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Quelle:http://www.wallstreet-online.de/si/community/board/threadpag…


      #28 von aldibroker 09.05.02 21:14:05 Beitrag Nr.: 6.372.224

      Beweiskette, CISCO ein FAKE!



      Jeder, der auch nur ein wenig Verstand hat, kann selbst aus diesen wenigen Daten 1+1=3 oder 10 Cent / Ciscoaktie zusammenzählen!

      Es wurde behauptet, die Einsparungen kommen aus den Personalkosten insbesondere auch aus der Forschung und Entwicklung, das kann nicht stimmen, denn die F&E-Kosten sind mit 0,8 Mrd. genauso hoch wie im Vorquartal. Das gleiche gilt für die Vertriebs- und Verwaltungskosten. Der Wasserkopf ist also noch genauso geschwollen wie im Vorquartal, was wohl so auf das Hirn drückt, dass man mit falschen Argumenten an die Öffentlichkeit geht. Geschah das zur nationalen Rettung der Finanzmärkte?

      Wenn schon die Buchführung nicht mit der Argumentation übereinstimmt, sollte man die Kassen(Cash)lage zur Beurteilung heranziehen. Unglaublich, CISCO hat im letzten Quartal operativ sage und schreibe fast 0,5 Mrd. weniger Cash verdient, als im Vorquartal. Wie dabei die Bruttomarge steigen konnte, werden sie in Analystenkonferenzen noch ausschwitzen müssen! Der Cash Flow je Aktie ist bei fast konstanten Umsätzen um 22% auf 21 Cent / Aktie gefallen. Hier bahnt sich Schlimmes für das 4. Quartal an, denn Cisco neigt offensichtlich dazu, die Wahrheit immer punktuell richtig zu errechnen und zu veröffentlichen.

      Keiner, der bei Verstand ist glaubt, dass die im Vorjahr im 3. Quartal ausgewiesenen Verluste auch nur im 3. Quartal angefallen sind. Hier wurde ein Problem punktuell ausgepackt und der Ertragsrechnung zugeführt. Können wir davor zukünftig sicher sein? Einen Anhaltspunkt gibt eine weitere seltsame Zahl: Das Finanzergebnis!

      Da blinken im 1. Quartal kurz 0,7 Mrd. Verlust auf und in den Folgequartalen werden dann wieder je rund 0,2 Mrd. als Ertragssteigerung ausgepackt.

      Wenn wir beide Effekte zusammenzählen, hat CISCO nach meiner überschlägigen Rechnung gerade mal so eben knapp den break-even-point erreicht, also Null-Komma-Nichts / Aktie

      ein staunender Aldi
      Avatar
      schrieb am 15.05.02 18:44:30
      Beitrag Nr. 438 ()
      @Guten Tag

      Hier ein interessanter Artikel, welchen ich am W.O-Forum aufgegriffen habe.

      Quelle: http://www.wallstreet-online.de/ws/community/board/threadpag…

      Sollte man/frau sich einmal durchlesen. Dreht sich natürlich unter anderem auch um Wal-Mart. Aber dieser Titel steht ja auch für die Big Player an Wall-Street! Und viele wollen durch das ganze Geschreie & Gedöns der Analysten nicht wahrnehmen, dass nach dem US-Abschreibungs-Modus dem temporären Betrug Tür und Tor geöffnet sind. Ich bin sehr gespannt was wir bis Ende des Jahres so von den ganzen Big Boys zu hören bekommen, wenn die wirklichen Zahlen dann auf den Tisch kommen!

      Fakt ist aber, dass viele Werte am Dow masslos übertrieben bewertet werden. Anhand welcher Fundamental-Daten eigentlich.....? In Deutschland sind die Einzelhandels-Umsatzwerte bis zu ca. 20% gesunken!! Und dass gerade die Amis wieder kaufen wie die Wilden kommt mir schon merkwürdig vor. Wieder alles auf Pump, nachdem Papa Grünspan den Geldhahnen geöffnet hatte...? Wir werden es ja sehen..............?

      MfG

      HM

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Hallo zusammen, hier noch Lesestoff.

      Das Kapital:
      Wal-Mart droht das Schicksal der Nifty Fifty.

      Peter Oppenheimer von HSBC hat es auf auf den Punkt gebracht: Die Nifty Fifty sind zurück. Wenn das stimmt, ist es fast egal, ob man Wal-Mart im Speziellen oder hoch kapitalisierte Firmen im Allgemeinen begutachtet.

      Die Aussichten sind miserabel. Die flotten Fünfziger sind jene Werte, auf die man an der Wall Street in den späten 60er und frühen 70er Jahren fast blindlings gesetzt hat, weil sie bekannt waren, für starke Marken standen und nachhaltiges Wachstum lieferten. Der Preis spielte keine Rolle mehr. Im Schnitt notierten die Nifty Fifty 1972 mit einem KGV von 45. Es hat gedauert, bis sich die Investoren besannen. Doch zwischen 1973 und 1979 haben die Nifty Fifty 23 Prozent verloren und dabei - von Intermezzos abgesehen - deutlich schlechter abgeschnitten als gering kapitalisierte Aktien.

      Die Parallelen zu heute sind frappierend. In den USA machen die 20 größten Werte gut ein Drittel des gesamten Börsenwerts aus, in Europa für knapp ein Drittel.

      Die von HSBC gekürten 25 US-Nifty Fifty der 90er Jahre notieren mit einem mittleren KGV von 42.

      In Europa ist die Bewertung nicht ganz so krass, aber mit einem mittleren KGV von 26 üppig.

      Wenngleich sich die heutigen Nifty Fifty meist in den Sektoren Technologie, Pharma und Finanzen tummeln, zählt Wal-Mart eindeutig dazu. Die Aktie kommt zwar seit 1999 nicht mehr vom Fleck, hat sich aber seit 1996 verfünffacht. Die Firma kostet das 33fache des geschätzten Gewinns und das gut 1,1fache des Umsatzes. Für einen Einzelhändler ist das unfassbar, obwohl Wal-Mart ständig Marktanteile gewinnt, effizient organisiert ist, guten Service liefert und prächtig wächst.

      Die im ersten Quartal ausgewiesene Margensteigerung geht allerdings fast vollständig auf die neue Behandlung des Goodwill zurück.

      Zudem war das Vorjahresquartal schwach. Der Preisdruck hält an, und selbst Wal-Mart gesteht ein, dass von den verschuldeten US- Verbrauchern nicht allzu viel zu erwarten ist. Das bereinigte Gewinnplus von 15 Prozent ist insofern zu relativieren. Im Ausland liegt die operative Marge weiterhin nur bei drei Fünfteln des US- Werts, vor allem wegen der Verluste in Deutschland. Immerhin hat Wal-Mart gelernt und geht die Expansion in Japan vorsichtig an.

      Aber spätestens wenn man die Kapitalflussrechnung zur Hand nimmt, brauchen Einzelheiten gar nicht zu interessieren. Im ersten Quartal hatte die Firma einen Cash-Flow von 2,16 Mrd. $. Im selben Zeitraum hat sie für 2,1 Mrd. $ in Sachanlagen investiert. Im Geschäftsjahr 2002 hatte die Firma einen operativen Cash-Flow von 10,3 Mrd. $ und 8,4 Mrd. $ investiert. Davor lag das Verhältnis bei 9,6 zu 8 Mrd. $. Der Parade-Nifty Fifty hat einen Marktwert von 256 Mrd. $.

      Ouelle: http://www.ftd.de/bm/bo/1014399099465.html?nv=hpm

      + 2 zwei Artikel aus "Der Welt".

      http://www.welt.de/daten/2002/05/15/0515fi332083.htx

      http://www.welt.de/daten/2002/05/15/0515fi332076.htx

      Gruss

      Zav
      Avatar
      schrieb am 15.05.02 19:23:25
      Beitrag Nr. 439 ()
      hallo, interessante Diskussion, die ihr Euch da liefert: ein paar kurze Anmerkungen: also, wenn ich Geld über hätte, dann würde ich mit Sicherheit in paar Märker in die Dt.Telekom stecken, mittelfristig eine sehr gute Anlage, Ron Sommer wird m.E sehr unterschätzt.

      Habe aber den Kredit schon wieder bis an meine "mentale" Grenze ausgeschöpft, die jedoch weit unter dem liegt, wo die reale Grenze wäre.

      Und der eine oder andere Verkauf wird in den nächsten Wochen bevorstehen, nicht heute oder morgen, aber noch 10-25 % höher, dann ist die neue Taktik erstmals aufgegangen, die ich einmal bereits ausprobiert hatte und da das verkaufen vergessen.

      Im Wesentlichen beruht sie aber darauf, Werte, die bereits im Depot liegen, die aber keinesfalls von Insolvenz bedroht sind, in schlechten Phasen zuzukaufen und in guten Phasen zu verkaufen (gleicher Teil).
      (Werte, die im Depot sind, weil ich sie schon kenne, weil es da leichter ist, die Kursbewegungen vorherzusehen, weil man ein gewisses Feeling bekommen hat und weil es eben um "über" und "untergewichtung" geht, wofür man einen gewissen Grundstock braucht. Ein Rest bleibt immer im Depot, ein "Kern"-Anteil. Der wird in schlechten Zeiten aufgestockt, in guten reduziert...).
      So kamen am Montag in den letzten Wochen zusätzliche Aktien von Aixtron und Computerlinks in mein Depot, zu Kursen unter 15 bzw. um 6 Euro. Und am Mittwoch war ich am Vormittag klug genug zu erahnen, daß dies der Tag der Stimmungswende sein könnte, wobei in Frankfurt Amazon, Doubleclick und Sandisk die Aufwärtsbewegung noch nicht mitbekommen hatten.

      In den wenigen Tagen habe ich ungefähr 4.000 Euro investiert, den Kredit damit wieder hochgefahren, aber wenn ich heute verkaufen würde, dann wäre ein Gewinn von 500 bis 1000 Euro eingefahren, Gebühren bereits eingerechnet/abgezogen.

      Der Sinn liegt einfach darin - und das ist das Schwierigste - zu merken, wann die Kurse so tief sind, daß sie bei einer neuerlichen Aufwärtsbewegung zumindest überschritten werden. Nach den letzten Wochen war ich mir bei Aixtron eigentlich ziemlich sicher, daß dies der Fall sein sollte, sie standen unter 15, ich hätte sie zwar auch noch zu ca. 13 bekommen können, aber was soll´s. Im Plus bin ich jetzt auch schon und damit ist die Rechnung aufgegangen.

      Der Kredit zwingt mich zudem, das Verkaufen nicht zu vergessen, denn eins darf nicht passieren: daß ich jetzt wieder ins Minus zurückfalle, also nicht nur die Gewinne verliere, sondern noch mehr.
      Daher habe ich bereits klare Ziele definiert, wo (nur Teil-)Verkaufsorders schon plaziert sind, damit ich nicht auf einmal in der Euphorie denke, es geht vielleicht noch etwas höher und mich nicht trennen kann...wie schon zu oft passiert. Wenn alles aufgeht, dann habe ich ca. 25 % Gewinn gemacht und den Kredit um 1000 Euro reduziert.

      Sind die Aktien verkauft, wobei die Limits wiederum in einer Höhe liegen, die realistisch zu erreichen ist, die aber andererseits so hoch über den letzen Tiefs sind, daß sie in der nächsten deutlicheren Abwärtsbewegung wieder unterschritten werden sollten; also bei Aixtron zB unter 20 aber über 16 oder Computerlinks unter 10 aber über 8, dann heißt es wieder warten.

      Warten auf die Abwärtsbewegung, die kurzfristige Trendwende, wo die Aufwärtsbewegung ihr Ende findet und in eine Abwärtsbewegung übertritt. Da sollte ich dann eigentlich schon verkauft haben; da ich ja nur Teilverkäufe mache, tut mir das nicht weh, wenn die Kurse weiterlaufen, es geht ja immer nur um Überhang, den ich eigentlich gar nicht haben dürfte, da auf Kredit gekauft....

      Und in der Abwärtsbewegung braucht es dann Geduld, es kann immernoch tiefer gehen: irgendwann ist dann wieder eine Situation erreicht, wo die Stimmung so am Boden ist wie letzte Woche - und dann muß Geld flüssig sein bzw. der "mentale Kreditrahmen" weit unterschritten...kommt sie nicht mehr, ist es auch gut. Dann hätten wir jetzt das Schlimmste hinter uns, aber wer glaubt das?
      Da wir aber auch von Euphorie noch weit entfernt zu sein scheinen, wird derzeit noch nicht verkauft. Es gibt noch genügend Zweifler, die noch als Käufer in Betracht kommen. Daher: Ein bißchen was sollte noch gehen, da bin ich relativ optimistisch.
      Avatar
      schrieb am 15.05.02 19:55:18
      Beitrag Nr. 440 ()
      @Hallo Xylophon

      Oh ja, Herr Sommer wurde wirklich unterschätzt. Aber leider anders als Sie denken. Muss ich Sie daran erinnern wieviel alleine durch die 3.Tranche an Anleger-Geldern vernichtet wurden..? Mehr als 70Milliarden Schulden noch nebenbei aufgehäuft. Und sich selbst aber im selben Zeitraum als alle, aber wirklich alle Anleger Milliarden verloren, die Bezüge um den Faktor *4 erhöht !!

      Mit Verlaub mein guter Xylophon. Was bitte schön soll für diesen Totengräber der deutschen Aktienkultur eigentlich noch sprechen. Und wenn der treue Hans Eichel als Mehrheitsaktionär nicht die Hand auf den ganzen Shares hätte, würde DTE schon bei ca. 5€ stehen, wo sie meiner Ansicht nach auch hingehören. Diese Aktie ist ein einziger Mist, soviel steht für mich fest. Und diese temporären Spielchen im Moment finde ich mehr als amüsant. Wenn wir am Ende des Jahres stehen werden alle froh sein die diesen Müll aus dem Depot rausgeworfen haben.

      DTE ist der grösste Cashburner denn das deutsche Parkett je kennengelernt hatte. Das Sie gerade diese Aktien nennen macht mich wirklich staunen. Haben Sie denn nichts besseres auf Ihrer Watch? Naja, ist schliesslich Ihr Geld alter Freund. Und bitte nehmen Sie mir meine deutlichen Worte nicht übel. Aber ich habe aus meinem Herzen noch nie eine Mördergrube gemacht.. ;)

      Übrigens habe/hatte ich niemals DTE. Als ich aber über lange Zeit meine Schwiegereltern vor diesem Mist vergeblich warnte, habe ich Sie allerdings ein wenig kennengelernt. Und heute. Ihr Depot-Anteil von DTE ist eine einzige Ruine-Dank Herr Sommer!! Oder ist ein CEO etwa nicht mitverantwortlich für diese katastrophale Performance der letzten Jahre? Der gute Herr Sommer und einige seiner damaligen Freunde von den Konsortial-Banken sind die einzigen, welche z.b. an der dritten Tranche wirklich verdient hatten. Von Eichel einmal abgesehen.

      Tolle Share-einfach zum Küssen!



      Und nochmals!



      @Abwärtstrend noch völlig intakt. Der Boden ist noch weit hin Xylophon. Jedenfalls würde ich hier keine Pfennig investieren. Keine Telcos bitte! Das Tal der Tränen ist noch lange nicht erreicht!!

      Ihnen noch einen schönen Abend wünscht...

      HM
      Avatar
      schrieb am 15.05.02 23:33:58
      Beitrag Nr. 441 ()
      ..mit Verlaub, das ist doch Blödsinn: war Sommer ein guter Manager, als er den Kurs auf 100 Euro hochbrachte? Und jetzt ist er ein schlechter, weil die Aktie so tief steht?
      An solcher Argumentation erkennt man auf den Hauptversammlungen immer die Deppen. Wird dem Management von Nokia auch vorgeworfen, daß es schlecht gearbeitet hat, weil die Aktie von 60 Euro auf ca. 15 gefallen ist, oder wie???

      Oder sollte Sommer im vorletzten Jahr die Aktien lieber behalten oder für 15 Euro anbieten, während sich der Kurs bei 50-70 bewegte: Nein, die Qualität eines Managers bestimmt sich nicht nach dem Chart, sondern nach der Marktposition und eventuell noch dem Chart im Vergleich zu anderen Werten der gleichen Branche: und da sieht die Telekom sehr gut aus...
      Avatar
      schrieb am 16.05.02 10:26:24
      Beitrag Nr. 442 ()
      @Guten Tag Xylophon

      Ein wenig aufgeregt....? Ich würde Sie bitten sich im Ton ein wenig zu mässigen. Sie können meinr Meinung gerne widersprechen, aber die Meinung anders denkender gleich mit Deppen gleich zu stellen, sagt ziemlich viel über Ihre Toleranz aus. Wegen mir können Sie ja gerne DTE rauf und runter traden wie Ihnen lieb ist. Aber deshalb nenne ich Sie noch lange keinen Deppen mein Lieber, nur dass dies klar ist ja...!

      Und zu Herr Sommer. Natürlich trägt er eine Hauptverantwortung bezüglich DTE. Warum sonst lässt er sich so fürstlich bezahlen..? Und warum DTE auf über 100€ stand, war nicht das Verdienst von Sommer, sondern ausgelöst durch blanke Kaufhysterie auf dem deutschen Parkett. Wenn ich mich Recht erinnere habe ich ihm dies auch nicht vorgeworfen oder..? Aber das Vermögenswerte sehr viel teurer ausgewiesen wurden als sie Wert waren sind Fakten. Und mir soll keiner erzählen der CEO hätte von diesen Vorgängen nichts gewusst.

      Und natürlich hat sich Herr Sommer in den letzten Jahren die Taschen vollgestopft. Seine Bezüge wurden nachweislich um den Faktor *4 erhöht. Und immer schön in einem Wust von Papieren versteckt, wie auch die anderen Bezüge der Vorsitzenden. Alles längst nachgewiesen mein guter Xylophon. Und im gleichen Zeitraum haben alle anderen verloren. Immerhin könnte sich Herr Sommer doch solidarisieren und seine Bezüge auch kürzen. Und dass die sog. Stock-Options immer tiefer angesetzt wurden, dass sie überhaupt noch Sinn machen, ist ja auch völlig normal. Logisch. Aber kritikwürdig sind solche Vorgänge alle mal!!

      Ich würde Sie bitten eines auseinander zu halten.

      Eine Aktien aus bestimmten Gründen zu traden ist das eine. Aber deshalb lüge ich mich längst nicht in die eigene Tasche und stelle eine solches Unternehmen als Winner dar. Und nebenbei lasse ich all die Betrügereien unter den Tisch fallen. Dass Milliarden von Anleger-Investitionen in den Orkus sind, ist wohl auch ein böses Traum oder...?! So ging es bei vielen, ist mir auch klar. Aber Wahrheit bleibt trotzdem Wahrheit oder..! Eine Aktien zu ca. 63€ als 3.Tranche zu platzieren, obwohl sie nachweislich keine 10€ Wert war, nenne ich Betrug. Und nichts anderes war der damalige Vorgang. Vielen NM-Werten und dessen Konsortialbanken werden nun Betrügereien vorgeworfen und dies zu Recht! Aber bei der DTE ging ja alles mit rechten Dingen zu oder wie..?!

      Ganz davon abgesehen bin ich überzeugt, dass die Telcos noch lange nicht den Boden erreicht haben! Und DTE ist eben ein reiner Telco..! So what? Ist meine Meinung nicht mehr. Aber bestimmt kein Grund sich darüber künstlich aufzuregen!

      Mal eine andere Frage Xylophon. Wer ist dann überhaupt für irgend etwas bei DTE verantwortlich, wenn nicht die Führung..? Das DTE da steht wo sie stehen hat bestimmt nicht nur mit dem Marktumfeld oder dieser wahnsinnigen UMTS-Versteigerung zu tun. Hier kommt einiges zusammen!

      Und wie die ganze Sache ausgeht werden wir beiden in einigen Jahren ja sehen. Aber bitte tun Sie mir einen Gefallen alter Freund. Bleiben Sie sachlich im Ton und unterlassen Sie solche Beleidigungen. Ansonsten können Sie sich jemand anderen zum diskutieren suchen. Auf diesem Niveau unterhalte ich mich nicht-mit niemandem. Hat nix mit Ihnen persönlich zu tun....!

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 16.05.02 14:35:27
      Beitrag Nr. 443 ()
      Hi Leute,

      ich möchte mich auch mal kurz in die Diskussion einschalten.

      Hr. Motzki, wo hat Xylophon behauptet Sie sind ein Depp? Ich habe nur gelesen, das er Ihre Argumentation oder Teile dieser Argumentation als Blödsinn abtat und auch seine Argumente des warum dargelegt.

      Leider, mein alter Freund, schliesse ich mich für meinen Teil Xylophon an. Große Teile Ihrer Argumentation bezüglich DTE sind in meinen Augen, Schwachsinn oder wie einer meiner Lehrer immer so schön sagte Dünnsinn. Bitte Entschuldigen Sie die Ausdrücke, aber dies sind die Wörter die mir spontan dazu einfallen, wenn ich Teile Ihrer Argumentation lese.

      Wo und seit wann bestimmt ein Manager zu welchen Kursen ein Unternehmen an die Börse geht?
      Soweit ich weis gibt es gewisse bestimmente Faktoren wie: Wie ist das Börsenumfeld, zu welchen Kursen wird akt. die Aktie gehandelt? Wie hoch ist der Abschlag, denn der Eigentümer für die Zeichner der Emision auf den Börsenwert gewährt. (Mich würde mal Interessieren was vor 2.Jahren gewessen wäre, wenn H. Eichel gesagt hätte OK Preis 3.Tranche 10€, hätte es Schlägereien vor den Banken gegeben um T-Aktien zu Zeichnen?) usw.

      Unbestritten ist das ein Manager Einfluss auf den Börsenkurs hat und unbestritten ist auch das es bei DTE erhebliche Steigerungen bei den Vorstandsbezügen gab. Aber wie groß ist jetzt der Anteil, denn Hr. Sommer pers. erhielt? Soweit ich infromiert bin, geht ein großteil der Erhöhung auf Abfindungszahlungen und nicht auf die Erhöhung der Vorstandsbezüge (werden aber in dieser Rubrik ausgewissen, sobald es Vorstände betrifft.) Desweitern wird in Deutschland nur die höhe der gesamten Vorstandsbezüge ausgewiessen und nicht die der einzelnen Mitglieder des Vorstands, falls mein Kenntnisstand richtig ist. Deswegen bin ich brennent an denn, Ihnen anscheinend vorliegenden, Information interessiert. Bin ungern falsch oder polemisch informiert. Deswegen geben Sie mir mal die Quelle an, wo steht das die Bezüge von Ron Sommer um den Faktor 4 erhöht wurden.

      Ich pers. finde das Hr.Sommer einen ganz guten Job macht und DTE als eine der interessantesten Aktien im DAX, wahrscheinlich der einzige DAX-Wert mit einem Potential von mehreren 100%, da ich den "fairen" Wert DTE auf ca. 50€ +/- 20€ schätze. Selbstverständlich ist DTE, einer meiner beiden Positionen ausserhalb des Nas100.

      Hr.Motzki, ich möchte Sie bitten doch wieder auf eine sachliche Diskussionsgrundlage, zurück zu kehren. Siehe 424/436. Mit Verlaub Hr.Motzki, Meinungen die von Ihrer abweichen sollten Sie doch bitte akzeptieren und tolerieren.

      Auch was verbale Entgleisungen betrifft, sind Sie, mein Freund, nicht frei von Schuld.

      Was steht geschrieben:

      "Wer frei ist von Schuld, der Werfe den ersten Stein!"

      In diesem Sinne

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 16.05.02 16:40:08
      Beitrag Nr. 444 ()
      @Hi Biotron

      Würden Sie auch so argumentieren, wenn Sie DTE-Aktionär wären oder gewesen sind...?

      Davon abgesehen wurde die Share bei der 3.Tranche zu hoch angesetzt und natürlich auch in Verbindung mit Konsortialbanken, usw..! Habe ich behauptet dafür wäre Sommer alleine zuständig gewesen? Bitte richtig lesen!

      Wenn Sie hier über einen so tollen Job Sommers schwadronieren wollen, dann zeigen Sie doch bitte einmal auf, wo er so toll gewesen ist? Diese AG hat Milliarden Anleger-Gelder verheizt! Oder ist nur der böse Markt und die blöden Aktionäre schuldig, welche die Share nicht einmal mehr für ca. 13€ haben wollen..? Vorstände und Firmenlenker werden an der Entwicklung des Unternehmens und somit am Aktienkurs gemessen!

      Würden Sie denn auch so argumentieren wenn Sie bis zum heutigen Zeitpunkt Vertrauen aufgebracht hätten und dafür mit horrenden Abschlägen Ihres Depots bestraft worden wären..?

      Und die DTE hat nachweislich Assets viel zu hoch ausgewiesen! Das sind Fakten und keine böswillige Unterstellung. Wenn hier betrogen wurde dann kommt bei mir auch in all den anderen Dingen so richtiges Vertrauen auf...! Und wenn Sie lesen wollen wie der gute Ron seine und die Bezüge anderer so richtig schön schleierhaft in der Bilanz unterbrachte, dann lesen Sie bitte den Spiegel..! Steht dort alles drin. Schön recherchiert und geprintet wie es sein muss....(hihihi...)!

      Stock-Options wurden immer wieder nach unten gesetzt um ja etwas abzubekommen! Anstatt ob der schlechten Performance die Bezüge zu kürzen, wurden Sie nachweislich alle erhöht!

      Ich kann gar nicht verstehen was Sie beide so toll an DTE finden..? Ist auch wirklich Ihre alleinige Sache, klar! Aber für mich ist diese Aktie nicht auf der Kaufliste und wird es wohl auch niemals sein. Auch kann ich überhaupt nicht verstehen warum Sie sich so für DTE und im speziellen für Sommer so einsetzen..?

      Wenn das ein guter Job die letzten Jahre gewesen sein soll dann Gute Nacht Marie! Komisch nur, dass ich eine gänzlich andere Meinung zu hören bekommen, wenn ich ehemalige Aktionäre befrage. Finden Sie deren Meinung auch unwichtig..? Aktionärs-Kultur hat sehr viel mit Vertrauen zu tun Biotron. Und dies wurde unter anderem gerade von einer DTE sehr in Mitleidenschaft gezogen. Oder sind Sie hier anderer Meinung..?

      Wen bitte schön, soll ein Aktionär auf der Hauptversammlung eigentlich verantwortlich machen, wenn nicht den Vorstand..? Und weil er über die Performance mehr als erbost sein kann und dem Ausdruck verleiht ist er ein Depp und Idiot? Tolle Argumentation. Aber wohl kaum geschaffen weiterhin Aktionäre bei der Stange zu halten, da bin ich mir sicher. Wer die höchsten Gehälter kassiert wird immer zur Rechenschaft gezogen und dies auch völlig zu Recht. So einfach ist das. Und mit Verlaub. Leute wie Sommer-Breuer-Fahrenholz, usw..bedürfen ganz bestimmt nicht unseres Mitleids. Dann schon eher die Aktionäre, welche seit Jahren über den Tisch gezogen wurden!

      Aber wie gesagt mein guter Biotron. Warten wir doch einfach einmal das Ende des Jahres ab. Dann werden wir ja sehen was die Stunde geschlagen hat. ;)

      kind regards

      HM
      Avatar
      schrieb am 16.05.02 17:17:00
      Beitrag Nr. 445 ()
      jetzt muss ich mich auch mal einmischen


      Davon abgesehen wurde die Share bei der 3.Tranche zu hoch angesetzt und natürlich auch in Verbindung mit Konsortialbanken, usw..! Habe ich behauptet dafür wäre Sommer alleine zuständig gewesen? Bitte richtig lesen!

      Die dritte tranche wurde von Eichel emittiert aus Budesbeständen. Der Erlös ging nicht an Ron Sommer/Telekom. Sommer hat eben gute Miene zum bösen Spiel gemacht



      Wenn Sie hier über einen so tollen Job Sommers schwadronieren wollen, dann zeigen Sie doch bitte einmal auf, wo er so toll gewesen ist? Diese AG hat Milliarden Anleger-Gelder verheizt!

      Das meiste ging an den Bundeshaushalt bzw. an andere Anleger, die bei den hohen Kursen verkauften.



      Oder ist nur der böse Markt und die blöden Aktionäre schuldig, welche die Share nicht einmal mehr für ca. 13€ haben wollen..? Vorstände und Firmenlenker werden an der Entwicklung des Unternehmens und somit am Aktienkurs gemessen!

      Der aktienkurs misst aber nicht immer die Leistung des Vorstandes. Börse ist zu mindestens 50% Psychologie. Die telekomkonjunktur kann der Vorstand nicht lenken (Handymanie). Oder hätte er zu Boomzeiten einfach keine Telefone ausliefern sollen?



      Würden Sie denn auch so argumentieren wenn Sie bis zum heutigen Zeitpunkt Vertrauen aufgebracht hätten und dafür mit horrenden Abschlägen Ihres Depots bestraft worden wären..?

      Nein, aber wer persönlich betroffen (Aktionär) ist argumentiert nicht unvoreingenommen



      Und die DTE hat nachweislich Assets viel zu hoch ausgewiesen! Das sind Fakten und keine böswillige Unterstellung.

      Die Immobilienb/Grundstücksbewertung entsprach den
      Forderungen des HGB und den GOB



      Wenn hier betrogen wurde dann kommt bei mir auch in all den anderen Dingen so richtiges Vertrauen auf...! Und wenn Sie lesen wollen wie der gute Ron seine und die Bezüge anderer so richtig schön schleierhaft in der Bilanz unterbrachte, dann lesen Sie bitte den Spiegel..! Steht dort alles drin. Schön recherchiert und geprintet wie es sein muss....(hihihi...)!

      Spiegel biegt aber die Wahrheit oft so, wie er sie braucht



      Stock-Options wurden immer wieder nach unten gesetzt um ja etwas abzubekommen! Anstatt ob der schlechten Performance die Bezüge zu kürzen, wurden Sie nachweislich alle erhöht!

      Stimmt



      Ich kann gar nicht verstehen was Sie beide so toll an DTE finden..? Ist auch wirklich Ihre alleinige Sache, klar! Aber für mich ist diese Aktie nicht auf der Kaufliste und wird es wohl auch niemals sein.

      Doch, für mich schon. Jedes Unternehmen ist zu einen bestimmten Preis interessant.



      Auch kann ich überhaupt nicht verstehen warum Sie sich so für DTE und im speziellen für Sommer so einsetzen..?
      Wenn das ein guter Job die letzten Jahre gewesen sein soll dann Gute Nacht Marie! Komisch nur, dass ich eine gänzlich andere Meinung zu hören bekommen, wenn ich ehemalige Aktionäre befrage. Finden Sie deren Meinung auch unwichtig..? Aktionärs-Kultur hat sehr viel mit Vertrauen zu tun Biotron. Und dies wurde unter anderem gerade von einer DTE sehr in Mitleidenschaft gezogen. Oder sind Sie hier anderer Meinung..?
      Wen bitte schön, soll ein Aktionär auf der Hauptversammlung eigentlich verantwortlich machen, wenn nicht den Vorstand..? Und weil er über die Performance mehr als erbost sein kann und dem Ausdruck verleiht ist er ein Depp und Idiot? Tolle Argumentation. Aber wohl kaum geschaffen weiterhin Aktionäre bei der Stange zu halten, da bin ich mir sicher. Wer die höchsten Gehälter kassiert wird immer zur Rechenschaft gezogen und dies auch völlig zu Recht. So einfach ist das. Und mit Verlaub. Leute wie Sommer-Breuer-Fahrenholz, usw..bedürfen ganz bestimmt nicht unseres Mitleids. Dann schon eher die Aktionäre, welche seit Jahren über den Tisch gezogen wurden!

      Sie wurden über den Tisch gezogen, aber nicht so sehr von Sommer sondern eher vom Bund.


      Grüße Sturzflug
      Avatar
      schrieb am 16.05.02 17:40:51
      Beitrag Nr. 446 ()
      @Guten Tag Sturzflug

      Ihre Aussagen sind natürlich auch nicht völlig von der Hand zu weisen. Und natürlich hat der gute Hans mordsmässig davon partizipiert. Oder wie heisst es so schön.

      Ihr Geld ist nicht verloren - es hat einfach nur ein anderer!

      Ich werde auf das eine und andere noch eingehen können. Jetzt aber habe ich eine schöne Arbeit vor mir. Heute ist endlich (nach ca. 2Monaten) meine defekte (ausgetauschte)30GB-HDD von IBM bei mir eingetroffen. Die nächsten Stunden wird das Parkett also ohne mich auskommen (hihih..) und bestimmt auch können.

      Alles weitere später Sturzflug

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 16.05.02 17:43:49
      Beitrag Nr. 447 ()
      Biotron hat meine Antwort eigentlich schon vorweggenommen:

      Vergleichen wir doch einfach mal Telekom mit Nokia: dort wird wohl niemand, der einigermaßen bei Verstand ist, behaupten wollen, daß das Management einen schlechten Job gemacht hat. Man hat in schwachen Märkten immer mehr Marktanteile gewonnen, man hat gute Gewinnmargen erzielt, während alle anderen satte Verluste schreiben.

      Nun, ein Nokia-Aktionär, der bei 60 Euro eingestiegen ist, der wird sich bei einem Restwert seiner Aktien von 25 - 30 % eventuell darüber nicht freuen können. Dennoch kann er es nicht dem Management vorwerfen, daß der Kurs so gefallen ist.
      Der Kurs ist kein Argument, Verluste schon gar nicht.

      Ich hab mir früher oft den Spaß gemacht, HV´s zu besuchen, auch dieses Jahr werde ich wieder bei Telekom und T-Online sein, weil es vor der Haustür ist und ich zufällig Urlaub habe.
      Da waren die Leute, die ich oben als "Deppen" bezeichnet habe, nicht Boardteilnehmer: Solche, die jedes Jahr etwas zu motzen hatten: zuletzt vor 2 Jahren, der Aktienkurs der Telekom stand bei ca. 60 Euro, aber der Dax hatte im letzten Monat etwas besser performt und man hatte keine T-Online Aktien abgekriegt zu 34 Euro....
      Es ist immer so, daß einige Aktionäre (Deppen) glauben, ein guter Vorstand würde dafür sorgen, daß ihre Aktie immer nur steigt und zwar immer auch stärker als der Gesamtmarkt. Das ist doch wohl der größte Blödsinn und deshalb ist der Aktienkurs nicht der geeignete Gradmesser, einen Vorstand zu beurteilen. Ansonsten sind die Vorwürfe ev. zum Teil berechtigt. Aber eben nur zum Teil und daß Leute sauer sind....nun, über die Öko-Steuer sind auch Leute sauer und eben sehe ich eine Frau auf dem Parkplatz, die seit 5 Minuten den Motor laufen hat, ohne jeden Grund. Offenbar ist das Benzin eher noch zu billig, wenn man so etwas sieht...(soll sagen: Emotionen sagen überhaupt nichts darüber aus, ob jemand Recht hat oder nicht. Ich würde diese Dinge im übrigen jederzeit auf der Telekom-HV auch laut aussprechen. Keiner wurde gezwunen, die Aktien zu kaufen, ich hatte 100 bei der ersten, 50 bei der 2. und 30 bei der dritten Tranche gekauft. Jetzt hab ich keine mehr, seit ca. 1 Jahr, aber ich werde sie irgendwann wieder kaufen. Mit Sicherheit.

      Es gibt i,ü. immer etwas zu motzen, aber Ron Sommer hat auch immer gesagt: die kurzfristige Kursentwicklung ist mir egal, ich denke in längeren Zeiträumen und jetzt geht es darum, die Märkte der Zukunft zu verteilen. Das hat er ganz gut mit verantwortbarem Kapitaleinsatz gemacht.

      Nochmals: man sehe sich den Chart mal im Vergleich zu British Telekom oder France Telekom an, von (MCI) Worldcom ganz zu schweigen....so schlechte Arbeit hat Ron Sommer nicht geleistet, die Dt. Telekom ist neben Vodafone der einzige Telekomwert, den ich überaupt anfassen würde.
      Avatar
      schrieb am 16.05.02 17:48:51
      Beitrag Nr. 448 ()
      Hallo Hr. Motzki,

      wenn Sie mein vorheriges Posting "richtig" gelesen hätten, wüsten Sie das ich aktuell und sogar schon eine ganze weile (siehe meine vorherigen Postings zu DTE.) in DTE investiert bin. Werde aber nicht nervös, wenn mal einer meiner Investments mit xyz% in den Miesen ist.

      Meiner Ansicht nach hat Ron Sommer, DTE relativ gut im Markt positioniert. Weswegen ich glaube das DTE mit, neben Telefonica zu den 3-5 überlebenden Telefongesellschaften in Europa gehören wird. Was BT,KPN oder sogar FranceTelekom betrifft, bin ich mir nicht sicher. Glaube aber das die aufgezählten in 5-10 Jahren nicht mehr als selbstständige Unternehmen existieren werden. Wobei sich bei den aufgezähleten Unternehemen die Frage stellt, in wie weit dies, die jeweils dafür zuständigen Staaten zulassen. Besonders bei der FranceTelekom. (siehe auch 177).

      Zu "Würden Sie denn auch so argumentieren wenn Sie bis zum heutigen Zeitpunkt Vertrauen aufgebracht hätten und dafür mit horrenden Abschlägen Ihres Depots bestraft worden wären..? "

      Ab und an bin ich auch schon mal auf die Schnauze gefallen. Siehe 376 mit meinen DLog. Aber wo ist das Problem dabei?

      Ansonsten schliesse mich dem "neuen" an. (Sturzflug) Freue mich immer über qualifizierte Beiträge von Leuten die wissen worüber Sie reden.

      In diesem Sinne

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 16.05.02 19:46:57
      Beitrag Nr. 449 ()
      @Hallo Biotron&Xylophon

      Sorry, im nachhinein dachte ich mir dies schon. Naja, trotzdem. Traden und Glauben ist nicht daselbe oder.... ;)

      Ich habe mir jetzt nicht alles durchlesen können. Bin momentan immer noch am neuen System einrichten.

      Ich melde mich also ein wenig später. Bis dahin alles knutschige Ihnen beiden.... :kiss: (hihihi..)

      Mit besten Grüssen...

      HM
      Avatar
      schrieb am 16.05.02 21:45:17
      Beitrag Nr. 450 ()
      @Und jetzt werfen wir einen völlig unbedarften und sachlichen Blick auf unseren Highflyer!



      @Liebe hin oder her. Der Abwärtstrend ist noch immer sehr intakt-da beisst die Maus keinen Faden ab !!

      1Year-Chart!



      @Auch hier daselbe Bild. Egal ob im kurz oder langfristigen Chart. Die Richtung ist sehr-sehr deutlich liebe Investierte. Und ich meine dies ohne Häme, sondern einfach nur rein Chart-Technisch!!

      Und der Chart hat immer Recht!!

      All die ganzen unentwegten Analysen, usw.. sind völlig zweitrangig.

      Der Chart zeigt immer den Trend einer Share!

      Und genauso soll es sein!!

      Ich stelle jetzt alle meine vorherigen Aussagen bezüglich DTE einmal hintenan. Aber mich würde einmal interessieren was meine hier anwesenden Kollegen zu diesem Verlauf zu sagen haben..................................?????

      kind regards

      HM
      Avatar
      schrieb am 16.05.02 22:14:03
      Beitrag Nr. 451 ()
      @Und wieder kein wirklicher Grund zur Freund..!!

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      @Nasdaq verunsichert durch Konjunkturzahlen

      Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe steigen erneut an

      Und wieder drücken die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung die Nasdaq nach unten. In der Woche zum 11. Mai liegen die Neuanträge mit 418.000 leicht über dem Wert der Vorwoche. Die Experten lagen mit ihren Schätzungen, die auf ein Absinken hinaus liefen, in der falschen Ecke.

      Wenig positive Impulse kommen auch vom aktuellen Konjunkturindex der Philadelphia Fed. Zwar ist ein Wert von 9,1 Punkten ebenfalls ein Signal für ein Anwachsen der wirtschaftlichen Aktivität, aber zum Einen lag der Wert des Vormonats bei 12,3 Punkten und zum Anderen gingen die Analysten von einer Verbesserung auf 13 Punkte aus.

      Hier blieb der Wunsch erneut der Vater der Schätzung.

      Zumindest an der Technologiebörse Nasdaq reagieren manche Werte darauf enttäuscht und so schließt die Nasdaq bei 1726,21 Punkten, das entspricht einem leichten Plus von 0,65 Punkten.
      Avatar
      schrieb am 16.05.02 22:46:22
      Beitrag Nr. 452 ()
      ..nun, wer hat denn behauptet, die Dt. Telekom wäre jetzt der Highflyer des Jahres?

      Natürlich sollte man eine Bodenbildung abwarten, bevor man wieder langfristig investiert oder die Aktie zunächst mal nur kurzfristig halten und traden oder sukzessive Positionen aufbauen ...was auch lukrativ sein kann. Ich denke, wir haben hier über verschiedene Dinge gesprochen, mir geht es um die Qualität des Managements, nicht um die Aktie. Und da sind wir sehr verschiedener Meinung.

      Deshalb hier die entsprechenden Charts eines Unternehmens mit anerkanntem Top-Management, (es sei denn man wirft ihm vor, dass es nicht auf dem Höhepunkt des Handy-Booms die Firma geschlossen und dafür Gold- oder Ölvorräte gekauft hat):












      Avatar
      schrieb am 16.05.02 23:04:40
      Beitrag Nr. 453 ()
      @Hallo Xylophon...

      Genau, wir wollen hier einmal ohne Emotionen den Chart sprechen lassen!!

      Um dies einmal zu untermauern das Comparing zum DAX-30!!



      @Sieht überhaupt nicht gut aus!!

      Der schwarze nach unten gehende Chart gehört DTE !!!.........!

      Wahrlich kein Zeichen von Stärke...............!!??

      Nochmals. Persönlich habe ich überhaupt nichts gegen DTE.

      Aber Chart-Technisch gibt es einfach nur ein Urteil!!

      Strong Sell !!

      @Sorry, aber es gibt genug andere Werte welche einen zweiten Blick wert wären................!!!

      Haben Sie eigentlich KBC ins Depot aufgenommen Xylophon...................??

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 16.05.02 23:05:09
      Beitrag Nr. 454 ()
      ..das schwarze war der andere Wert, das Blaue die Dt. Telekom...

      Und jetzt im Vergleich die Charts von a)British Telekom, b) France Telekom, c) Telefonica, d) Vodafone und e) Worldcom....


      a)

      b)

      c)

      d)

      e)
      Avatar
      schrieb am 16.05.02 23:09:11
      Beitrag Nr. 455 ()
      @Hi Chris

      Sozusagen zeitgleich!!

      Schlaf schön....;)

      HM
      Avatar
      schrieb am 16.05.02 23:11:55
      Beitrag Nr. 456 ()
      kbc? Nein, die sind auch noch im Abwärtstrend gefangen, wie mir scheint. Außerdem sollte man wohl eher Jumptech kaufen, da kriegte man bis vor kurzem jedenfalls Kontron um ca. 10 % billiger, wenn die fusion klappt, wonach es sehr aussieht...

      Ich halte weiter meine United Internet, meine Amazon, meine Doubleclick und ein paar andere Werte, die so aussehen, als hätten sie ihre Tiefs schon gesehen...
      Avatar
      schrieb am 16.05.02 23:13:49
      Beitrag Nr. 457 ()
      und Herr Motzki: m.E. machen meine Vergleiche mehr Sinn. Man kann nicht DTE mit dem Dax vergleichen, wenn es um die Qualität des Managements geht. Sondern man muß sie mit solchen Unternehmen vergleichen, die in gleicher Weise der Konjuktur ausgesetzt sind, also ähnliche Branchen....
      Avatar
      schrieb am 16.05.02 23:29:24
      Beitrag Nr. 458 ()
      @Hallo Xylophon

      Mitunter ja. Ein-zwei KBC würde ich mir schon ins Depot legen- als reines Risiko-Long-Invest. Aber jetzt zu den guten Seiten des Lebens..!!

      @Hier eine der wenigen Aktien welche ich noch im Depot habe.....................!!



      @So sieht ein Winner aus...............!!

      Strong Buy für Michael Dell !!!

      HM
      Avatar
      schrieb am 16.05.02 23:51:26
      Beitrag Nr. 459 ()
      @Und weiter geht es meine Damen & Herren.....................!!

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Immer mehr US-Unternehmen finden Fehler in ihren Bilanzen

      Quelle: http://www.wallstreet-online.de/ws/community/board/threadpag…

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      New York, 14. Mai (Bloomberg) -

      Mit Rekordtempo wächst die Zahl der US-Unternehmen, die ihre Finanzausweise korrigieren müssen,

      weil sie

      Fehler

      in ihrer Bilanzierung gefunden haben. Laut einer Studie der Stern School of Business der Universität New York haben sich diese Korrekturen zwischen 1997 und 2001 fast verdreifacht auf 878. Für die Anleger summieren sich die Bilanzfehler seit 1997 auf 200 Mrd. Dollar an Kursverlusten.

      Auch die Vorjahreszahl von 158 Fällen

      dürfte in diesem Jahr übertroffen werden.

      Seit Januar haben ausser Enron Corp. auch Kroger Co., die größte Lebensmittelkette in den USA, das Möbelhaus Restoration Hardware Inc. und Homestore.com Inc, die größte online- Immobiliengesellschaft des Landes, ihre Finanzausweise korrigiert. Investoren und Aufsichtsbehörden führen die Zunahme auf den Börsenboom Ende der neunziger Jahre zurück. Damals standen die Unternehmen unter starkem Druck, Gewinne zu präsentieren, während die Bilanzierungsvorschriften lasch waren.

      Auch Andersen und die SEC haben die Fehler in den Finanzausweisen unter die Lupe genommen. Sie fanden zwischen 1997 und 2000 insgesamt 720 Korrekturen. Nach dem Zusammenbruch von Enron Corp. im letzten Jahr drängen die staatlichen Behörden die Unternehmen, Bilanzunsauberheiten zu beseitigen. "Die Öffentlichkeit reagiert sehr sensibel auf die Risiken aus unsauberer oder unkorrekter Bilanzierung," berichtet Stephen Cutler, Direktor bei der SEC.

      "Jeden Tag taucht wieder ein Unternehmen auf, dass Fehler in seinem Zahlenwerk eingesteht oder andeutet.

      Das erschüttert das Vertrauen der Anleger in die Zuverlässigkeit der Finanzausweise."

      In den ersten drei Monaten dieses Jahres haben laut der Studie der Stern School bereits 62 Unternehmen ihre Finanzausweise revidiert. "2002 könnte ein Rekordjahr bei den Bilanzkorrekturen geben," schätzt Jack Ehnes, Vorstandsvorsitzender des Pensionsfonds der kalifornischen Lehrer.

      "Korrekturen der Finanzausweise sind mit Flugzeugabstürzen zu vergleichen,"

      erklärte Chrstopher Allen, Sprecher der Stern School. "Ihre Auswirkungen sind schlimm, aber in Relation zu der Gesamtzahl der Flüge passieren sie recht selten."

      Die SEC-Studie fand heraus, dass die Anleger erhebliche Kursverluste erleiden, wenn die Unternehmen Fehler in der Bilanzierung zugeben. Bei Enron, das im November gleich zweimal die Bilanzzahlen korrigierte, war der Marktwert innerhalb von drei Wochen um 97 Prozent abgesackt.

      MicroStrategy Inc. büßte innerhalb von drei Tagen 11,9 Mrd. Dollar an Marktwert ein,

      nachdem die Gesellschaft eingestand, Software-Umsätze im Jahr 2000 unkorrekt verbucht zu haben. Der Aktienkurs von Restoration Harware purzelte am 21. März um 8,3 Prozent, nachdem die SEC eine Korrektur des Gewinnausweises für zwei Geschäftsjahre verlangt hatte.

      Homestore.com brachen innerhalb eines Monats 81 Prozent ein. Das Unternehmen erklärte am 21. Dezember, dass es seine Bilanzierung überprüfen würde und Korrekturen notwendig seien. Über ein Dutzend Aktionäre haben unter der Führung des kalifornischen Lehrerpensionsfonds das Unternehmen und drei Top- Manager verklagt, es hätte die Anleger in die Irre geführt.

      Die SEC forderte im letzten Monat Xerox Corp. auf, einen Fehler in der Bilanzierung zu bereinigen und verhängte eine Strafe von 10 Mio. Dollar. Der weltgrößte Hersteller von Kopiergeräten hatte 3 Mrd. Dollar an Leasingeinnahmen für Geräte für einen Vier- Jahres-Zeitraum zu früh verbucht. Die Börsenaufseher untersuchen auch, ob KPMG LLP, die seit 30 Jahren die Bücher von Xerox prüfen, ihnen ein Testat hätte geben dürfen.

      Bei der Lebensmittelkette Kroger haben Finanzmanipulationen früherer Manager den Gewinn der Tochtergesellschaft Ralphs Grocery Co. im Jahr 2000 um 24,6 Prozent geschönt. "Eine kleine Gruppe von Mitarbeitern hat bewusst Zahlen mehrfach eingegeben, um Vorgänge zu verschleiern," berichtete Rodney McMullen, Executive Vice President bei Kroger.

      Die Schuld für die Bilanzierungsfehler trifft die Wirtschaftsprüfer, Analysten und Investmentbanker gleichermaßen. "Ende der neunziger Jahre ging es den Leuten zu gut, weder die Anleger noch die SEC schauten sich die Finanzausweise gut genug an," konstatiert Anthony Rosenthal, Fondsmanager bei TimeSquare Capital Management in New York. Einige Bilanzexperten warnen jedoch, nicht alle Korrekturen gleich als Betrug oder Verschleierung einzustufen. Das Bilanzierungswirrwarr und komplizierte Transaktionen könnten auch zu solchen Fehlern führen.

      Ein weiterer Anstieg bei den Korrekturen wird nicht ausgeschlossen

      . Die SEC untersucht derzeit 49 Fälle, im Vorjahr waren es nur 18. In einigen Fällen prüft sie, ob Global Crossing Ltd., Qwest Communications International Inc. und andere Telekomkonzerne ihre Einnahmen aufgebläht haben, in dem sie Tauschgeschäfte bei Übertragungskapazitäten als Einnahmen verbuchten.

      Die Anzahl der Fälle könnte aber auch steigen, weil die Unternehmen stärker unter Druck stehen, alle Zahlen auf den Tisch zu legen.

      "Die Unternehmen wissen, dass strengere Maßstäbe angelegt werden," erklärt William Rutherford, der 100 Mio. Dollar bei Rutherford Investment Management LLC verwaltet. "Es würde mich nicht überraschen, wenn noch einige Unternehmen die Gelegenheit beim Schopfe ergreifen würden, um reinen Tisch zu machen."

      +++++++++++++++++++++++++++++++

      wohl bekommts...........liebe Aktionäre...........................................;)

      Hm
      Avatar
      schrieb am 17.05.02 00:18:45
      Beitrag Nr. 460 ()
      @Hallo liebe Freunde

      Jetzt zu den Basic`s !!

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++


      Die Deutsche Telekom muss sparen.


      Sie drückt ein Schuldenberg von mehr als 65 Mrd. Euro.

      Im Festnetzgeschäft ist der Umsatz eingebrochen, der Mobilfunk läuft in die Sättigung. Stellenabbau reduziert die Kosten, nicht-strategische Unternehmensteile sollen verkauft werden und Geld in die Kasse spülen. Dabei geht es aktuell um den Telekom-Anteil am Satellitenbetreiber Eutelsat. Gestern wurde der Verkauf der Anteile am indonesischen Mobilfunkbetreiber Satelindo für 361 Mio. Euro in bar vereinbart.


      Im März war der Verkauf des TV-Kabelnetzes gescheitert



      Die Telekom hatte VerDi gegenüber zugesichert, vor allem bei T-Com bis Ende 2004 auf betriebsbedingte Kündigungen über die vereinbarten 10.000 in diesem Jahr hinaus zu verzichten. Die Rede ist jetzt davon, auch 2003 und 2004 jeweils die gleiche Anzahl abzubauen. Bei den geplanten Stellenstreichungen ist die Gesellschaft auf Zugeständnisse der Gewerkschaft angewiesen. Die Gewerkschaft bestätigte jetzt, dass erste Gespräche über zusätzliche Stellenstreichungen bei T-Com stattgefunden haben. T-Com beschäftigt knapp 120.000 Mitarbeiter


      Über eine Reduzierung der Arbeitsplätze bei der Mobilfunktochter T-Mobile wird in der kommenden Woche gesprochen.

      Auf betriebsbedingte Kündigungen soll verzichtet werden. Das Unternehmen will nach Möglichkeit die natürliche Fluktuation nutzen, Teilzeitarbeit verordnen, sowie Beschäftigte in Frührente schicken

      Insgesamt beschäftigt die Telekom rund 260.000 Mitarbeiter, von denen 78.000 im Ausland arbeiten. 2001 hatte der Konzern vor allem durch Zukäufe rund 30.000 Angestellte hinzu gewonnen

      Die Telekom nahm zu den Berichten über weitere Entlassungen zunächst nicht Stellung. Heftig dementiert wurden Zeitungsberichte, wonach Microsoft knapp 25 Prozent der Tochter T-online übernehmen will

      Das ist eine Danksagung der besonderen Art, die Telekom-Chef Sommer da seinem Kanzler überbringt.

      Schröder hatte kürzlich öffentlich erklärt , dass kein Anlass bestehe, Sommer auszuwechseln. „Er hat gut gearbeitet, sagte der Regierungschef.

      :laugh::laugh::laugh:


      Schröder hatte die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt mit seiner eigenen politischen Karriere eng verknüpft und muss nun mit ansehen, dass selbst halbstaatliche Betriebe weiterhin Stellen ab-, nicht aufbauen

      Autor: Klaus Singer (© wallstreet:online AG),12:37 16.05.2002
      Avatar
      schrieb am 17.05.02 13:15:25
      Beitrag Nr. 461 ()
      Hallo Hr.Motzki,

      falls sich für Wirtschaftsdaten interessieren.

      Schauen Sie sich unter anderem die Daten der letzten 2 Tage an und schauen Sie auf die Zahlen die Interessieren.

      Vergessen Sie die Meinungen von Journalisten die irgendwas über die erwartungen irgendwelcher Analysten schreiben. Würde ich in meine Job so oft danebenliegen wie die Analysten/Journalisten wäre ich schon längst gefeuert.

      In diesem Sinne

      Biotron

      >
      8:30am 05/15/02 INVENTORIES DOWN 14 MONTHS IN A ROW
      8:30am 05/15/02 US MARCH INVENTORIES DOWN 0.3% VS. 0.2% EXPECTED
      8:30am 05/15/02 US MARCH INVENTORY-SALES RATIO RECORD LOW 1.38
      8:30am 05/15/02 MARCH INVENTORIES $1.12 TRILLION, LOWEST IN 29 MONTHS
      http://www.census.gov/mtis/www/current.html
      <
      >
      TABELLE- Konjunkturindex der Philadelphia-Fed gesunken

      New York, 16. Mai (Reuters) - Der Konjunkturindex der Federal Reserve Bank von Philadelphia (Phila-Fed) ist im Mai auf 9,1 Punkte von 12,3 Punkten im April gefallen. Die Philadelphia Fed veröffentlichte am Donnerstag folgende Zahlen:

      MAI 2002 APR 2002

      Konjunkturindex
      9,1 12,3

      Index des Auftragseingangs
      10,2 12,8

      Index der Auslieferungen
      17,3 16,4

      Index der Lagerbestände
      - 18,3 - 10,4

      Index der bezahlten Preise
      19,7 7,5

      Index der erhaltenen Preise
      7,3 2,1

      Beschäftigungsindex
      5,1 - 3,5


      NOTE - Von Reuters befragte Volkswirte hatten für den Berichtsmonat mit einem Konjunkturindex von 13,0 Punkten gerechnet.
      Philadelphia-Fed-Index zeigt weiter Wirtschaftsbelebung
      <

      >

      New York, 16. Mai (Reuters) - Nach einer Studie der Philadelphia-Fed hat sich die wirtschaftliche Aktivität in der drittgrößten Wirtschaftsregion der USA im Mai weiter belebt. Die Erholung des Verarbeitenden Gewerbes im Großraum Philadelphia habe sich damit im fünften Monat in Folge fortgesetzt und die Unternehmen hätten dabei zum ersten Mal seit eineinhalb Jahren neue Stellen geschaffen , teilte die Federal Reserve Bank von Philadelphia am Donnerstag mit.

      Der sogenannte Konjunkturindex der Philadelphia-Fed sank den Angaben zufolge im Mai auf 9,1 nach 12,3 im April. Analysten sagten, der leichte Indexrückgang sei unbedeutend und zeige keinen Abbruch der Erholung, die Anfang des Jahres begonnen habe. Ein positiver Indexstand signalisiert weiterhin ein Wachstum. Von Reuters befragte Volkswirte hatten für den Berichtsmonat mit einem Indexstand von 13,0 gerechnet.

      Die Philadelphia-Fed wies darauf hin, dass die meisten Teilindizes im Mai positiv gewesen seien. So lagen der Index der neuen Aufträge bei plus 10,2 (Vormonat 12,8) und der Index der Auslieferungen bei plus 17,3 (16,4).

      Zum ersten Mal seit Oktober 2000 hätten die Unternehmen der Region die Zahl der Beschäftigten erhöht. Der Beschäftigungs-Index lag damit bei plus 5,1 nach minus 3,5.

      tcs/rkr
      <

      North American Semiconductor Equipment Industry Posts April 2002 Book-to-Bill Ratio of 1.20

      SAN JOSE, Calif., May 16, 2002 -- The North American-based manufacturers of semiconductor equipment posted $982 million in orders in April 2002 (three-month average basis) and a book-to-bill ratio of 1.20, according to the April 2002 Express Report published today by Semiconductor Equipment and Materials International (SEMI). A book-to-bill of 1.20 means that $120 worth of new orders were received for every $100 of product billed for the month.

      The three-month average of worldwide bookings in April 2002 was $982 million. The bookings figure is 17 percent above the revised March 2002 level of $836 million and 36 percent above the $721 million in orders posted in April 2001.

      The three-month average of worldwide billings in April 2002 was $822 million. The billings figure is three percent above the revised March 2002 level of $798 million and 50 percent below the April 2001 billings level of $1.65 billion.

      "While the jump in April`s numbers likely reflect an end-of-quarter up-tick in bookings, the fact that we have seen bookings improve for five consecutive months is a promising sign that the market for semiconductor equipment is beginning to recover from the downturn of 2001," said Stanley Myers, president and CEO of SEMI. "Recent announcements by leading foundries of increased capital spending plans for 2002 are another sign of an brightening market outlook."

      The SEMI book-to-bill is a ratio of three-month moving average bookings to three-month moving average billings for the North American semiconductor equipment industry. Billings and bookings figures are in millions of U.S. dollars.

      Billings
      (Three-month avg.) Bookings
      (Three-month avg.) Book-to-Bill
      November 2001 817.2 588.9 0.72
      December 2001 819.3 628.5 0.77
      January 2002 799.9 645.2 0.81
      February 2002 818.0 737.2 0.90
      March 2002 (final) 797.6 835.9 1.05
      April 2002 (prelim.) 821.5 982.0 1.20




      The data contained in this release was compiled by the independent public accounting firm Andersen, without audit, from data submitted directly by the participants. SEMI and Andersen can assume no responsibility for the accuracy of the underlying data.

      The data are contained in a monthly Express Report published by SEMI that tracks billings and orders worldwide of North American-based manufacturers of equipment used to manufacture semiconductor devices, not billings and orders of the chips themselves. The May 2002 Express Report is scheduled for publication on June 18, 2002 (subject to change).

      Based in San Jose, Calif., SEMI is an international industry association serving more than 2,500 companies participating in the semiconductor and flat panel display equipment and materials markets. SEMI maintains offices in Austin, Beijing, Boston, Brussels, Hsinchu, Moscow, Seoul, Singapore, Tokyo and Washington, D.C. For more information, visit SEMI on the Internet at www.semi.org.



      http://www.semi.org/web/wpress.nsf/...8256bbb00729343
      Avatar
      schrieb am 17.05.02 21:47:17
      Beitrag Nr. 462 ()
      @Hier noch ein interessanter Bericht über den NM welcher ja auch auf KBC zutrifft. Wenn man dies liest könnte man fast auf die Idee kommen eine Verbindung zwischen untenstehendem und dem Abverkauf von KBC&Konsorten zu ziehen. Warum kommt den Kontron nicht mehr über die 8.00€ Wasserstandsmarke..? Eventuell weil hier eben immer wieder die Fonds abverkaufen, um sich still und leise zu verabschieden..? Möglich wäre dies schon. Und ich könnte es auch weitestgehend verstehen. Warum sollten die sich anders als ich selbst verhalten. Ich habe im Moment auch keine Lust mehr mein Geld für den ganzen Börsen-Müll auszugeben.

      Und die Insolvenzen werden auch weiterhin nicht aufhören-im Gegenteil. Dieses Jahre wird noch sehr-sehr garstig werden, allen Unkenrufen zum Trotz. Von wegen schnelle Erholung. Das hätten diese Bande von Banken&Analysten wohl gerne....! Nix ist ....! Die Leute werden immer weniger ausgeben. In meinem Bekanntenkreis gibt es niemanden mehr, der nicht über die ganzen Preiserhöhungen klagen würde. Und auch an Einsparungen zu denken und dieselben durchzuführen. Habe ich auch schon gemacht jetzt. Bewusstes Einkaufen ist angesagt. Und mal ehrlich. Wie verhalten Sie sich selbst gerade..? Und warum sollten alle anderen sich anders verhalten als sie selbst...?

      Ein Blick auf den Einzelhandel genügt. Einzige Katastrophe. Wo hier mehr an Gewinn heraus kommen soll bleibt mir weitestgehend ein Rätsel. Und das mit schwindendem Gewinn oder erhöhtem Verluste die Aktien steigen, glauben ja auch nur Sonnenanbeter....;) Wer hier immer noch an schnelle Rendite im zweistelligen Bereich glaubt wird wohl fürs erste seinen Verstand und somit die Realität ausblenden müssen, ansonsten wird das nix!!

      Wir werden sehen wie es kommen sollte.............? Viel Spass jedenfalls noch beim lesen wünscht.............

      HM

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++


      Neuer Markt: Das Wachstumssegment als Schrumpfungsbörse (EurAmS)
      Der Neue Markt steckt in seiner größten Krise.

      Das Gros der Privatanleger hat die Nase gestrichen voll vom Neuen Markt. Mit Recht: Die einst gefeierte Wachstumsbörse scheint zum Selbstbedienungsladen für Blender und Betrüger verkommen zu sein. Den Profis geht es nicht viel besser. Immer mehr institutionelle Anleger meiden den Neuen Markt wie der Teufel das Weihwasser. "Es gibt einige US-Gesellschaften, die ein klares Investitionsverbot ausgesprochen haben", bestätigt Karl Fickel, Fondsmanager bei Lupus Alpha und Experte für dieses Marktsegment. Doch nicht nur die US-Boys haben keine Lust mehr. Auch professionelle Anleger aus Deutschland wenden sich ab. So wurde jetzt bekannt, dass Sal. Oppenheim seinen Neue-Märkte-Fonds Ende Mai schließen wird. Grund: Mit 3,8 Millionen Euro Anlagesumme ist der Fonds inzwischen zu klein und damit unrentabel. Längst ist die Krise des Neuen Marktes zu einer Krise der Fondsgesellschaften geworden. Da drängt sich eine Frage förmlich auf: Stirbt der Neue Markt langsam aus?

      Angesichts der nicht enden wollenden Serie von Pleiten, Pech und Pannen, die mit der Gigabell-Insolvenz im September 2000 begann, haben sich auch immer mehr Privatanleger zurückgezogen. Der Kauf von Einzelaktien gilt als zu riskant. Und die Performance der Fonds ist meist nicht besser als die Entwicklung des Gesamtmarkts. Folge: Die Anleger ziehen ihr Geld ab. "Wir verzeichnen für unsere drei Neuer-Markt-Fonds in den ersten drei Monaten Mittelabflüsse im zweistelligen Millionenbereich", berichtet DWS-Sprecher Thomas Richter. War der DWS Neuer Markt Deutschland Ende Dezember 2000 noch 100 Millionen Euro schwer, so liegt das Volumen inzwischen bei 28 Millionen. Ähnlich sieht es beim DIT-Fonds Neue Märkte Europa aus, dem seit Januar unterm Strich 5,8 Millionen Euro entzogen wurden.

      Sinkende Fondsvolumina können schwer wiegende Folgen haben. Denn unter zehn Millionen Euro sind manche Fonds nicht mehr rentabel. Die Verwaltungsgebühren decken nicht mehr die Kosten für Manager und Analysten.

      Auch die Großen ziehen sich zurück. Zum 1. Juli macht der 39 Millionen Euro schwere Fonds DIT-Spezial-2 dicht. Weitere könnten folgen. Aktuell bewegen sich sieben Fonds unterhalb der kritischen Masse von zehn Millionen Euro. Neben schrumpfenden Finanzen kämpfen viele Neuer-Markt-Fonds auch mit der sinkenden Marktkapitalisierung vieler Unternehmen. Denn Firmen mit einem geringen Börsenwert sind für Großinvestoren uninteressant. Grund: Die Handelsumsätze der Aktien kleinerer Firmen sind meist so gering, dass sich größere Pakete über den Markt nicht kaufen oder verkaufen lassen, ohne dass der Kurs kräftig ausschlägt. In der Regel liegt für Fonds die Schmerzgrenze zwischen 50 und 100 Millionen Euro. Firmen, deren Marktkapitalisierung darunter liegt, fallen als potenzielles Investment flach - auch wenn dahinter ein seriöses Geschäftsmodell mit einem erfahrenen Management steckt.

      Die Zahl der Unternehmen mit einem Börsenwert jenseits der 100-Millionen-Euro-Grenze nimmt aber immer mehr ab. Von den aktuell 302 gelisteten Firmen haben nur noch 81 einen höhere Unternehmenswert. Davon entfallen 41 auf den Nemax 50, in dem die 50 größten Werte zusammengefasst sind. Nur noch zwölf Nemax-Unternehmen sind an der Börse jeweils über 500 Millionen Euro wert.


      Blue Chips des Nemax bleiben unter Druck


      Durch weitere Mittelabflüsse und mögliche Liquidierungen von Fonds könnte in den kommenden Wochen der Druck auf die Blue Chips anhalten. Denn die Fonds sind oft in den gleichen Werten engagiert. Eine Analyse von 15 Neuer-Markt-Fonds durch EURO ergab: Fast alle zählen die Nemax-Schwergewichte Qiagen, T-Online, Medion und BB Biotech zu ihren Top-Investments. Dass die Blue Chips unter Druck stehen, zeigt auch ein Blick in die Statistik: Seit Anfang März verlor der Nemax 50 über 17 Prozent. Der Nemax All Share, der das gesamte Segment umfasst, büßte seither nur knapp zwölf Prozent ein.


      Der Vertrauensverlust am Neuen Markt zeigt sich auch an der großen Nervosität: Viele Investoren setzen nur noch auf kurzfristige Kursgewinne - was die Schwankungsanfälligkeit weiter erhöht. Zudem reagiert der Markt ausgesprochen sensibel auf einzelne Meldungen. Bei der geringen Liquidität reicht oft schon eine Ad-hoc-Nachricht oder ein bewusst gestreutes Gerücht, um Kurse kräftig nach unten oder oben zu treiben.


      So stürzte der Kurs der Logistikfirma Thiel innerhalb weniger Tage um 40 Prozent ab, nachdem Gerüchte über einen erhöhten Abschreibungsbedarf die Runde machten. Frankfurter Händler berichten, dass sich vor allem US-Investoren fast panisch von ihren Thiel-Anteilen trennten.



      Quelle: Euro am Sonntag 18/02
      Avatar
      schrieb am 17.05.02 21:58:11
      Beitrag Nr. 463 ()
      @Hallo Biotron

      Bin gerade am Packen für meine 3tägige Kanu-Tour. Wird bestimmt mehr Spass machen als diese garstige Börse zu beobachten...(hihihi...)!

      Danke für die Adressen. Werde ich bei Bedarf und Zeit mal durchforsten. Nun wünsche ich Ihnen ein schönes Pfingst-Wochenende. Gehen Sie morgen mal in den Biergarten und holen sich eine schöne Ladung Sonnenschein. Den gibt es nämlich umsonst ... ;)

      Grüsse

      HM
      Avatar
      schrieb am 18.05.02 12:48:09
      Beitrag Nr. 464 ()
      Die schönsten Kredite der Welt

      Manche US-Manager beherrschen die hohe Kunst, sich an der eigenen Firma richtig gesundzustoßen. Sie leihen sich Geld und zahlen es nur teilweise oder gar nicht zurück. Wie man das macht, hat schon US-Präsident George W. Bush gezeigt.

      New York - Es klingt wie eine unglaubliche Geschichte. Der neue Chef kauft Aktien der eigenen Firma für rund fünf Millionen Dollar. Das Geld dafür bekommt er von seiner Firma geliehen, zinsfrei. Ziel der Aktion: Der neue Chef sollte einen Anreiz haben, den Wert der Aktie zu steigern.

      Leider klappt das aber nicht, der Kurs der Aktie geht in die Knie. Weil es dem Unternehmen nicht mehr gut geht, verordnet der Chef seinem Unternehmen einen radikalen Sparkurs und streicht rund 5000 Stellen. Den eigenen Kredit aber zahlt er nicht etwa zurück, wie "Business Week" berichtet. Die fünf Millionen Dollar erlässt ihm seine Firma in seinen ersten drei Jahren als Chef - Ziel nicht erreicht, die fürstliche Belohnung genehmigt man sich trotzdem.

      Die Rede ist nicht von Enron oder irgendeinem Start-up, die Rede ist von Compaq und seinem derzeitigen Chef Michael Capellas. Und diese Geschichte ist noch nicht einmal außergewöhnlich. Nach den Erkenntnissen der Unternehmensberatung William M. Mercer gewährt jedes vierte Großunternehmen seinen Führungskräften Kredite.

      Kreditlinie bei 7,5 Millionen Dollar

      Oft sind die Konditionen besser als bei jeder Bank der Welt. Manche Manager kaufen damit Aktien des Unternehmens, manche kaufen sich aber auch Häuser oder riesige Anwesen. Für Risiken und Nebenwirkungen müssen in der Regel Aktionäre und Mitarbeiter bluten.

      Natürlich gilt das auch für die Großexplosion des Energieriesen Enron. Dessen Chef Kenneth Lay soll seine persönliche Kreditlinie noch kurz vor der Milliardenpleite auf 7,5 Millionen Dollar angehoben haben, heißt es in einem Papier des Enron-Untersuchungsausschusses im Repräsentantenhaus. Häuser und Villen kaufte sich der Bankrotteur in guten Zeiten wie andere Leute Krawatten. Insgesamt besaß die Familie Lay zum Zeitpunkt der Enron-Pleite 15 Immobilien im Gesamtwert von rund 25 Millionen Dollar.

      Die Kreditlinie hat Lay allein zum persönlichen Vorteil genutzt, so die Vermutung des Untersuchungsausschusses. Er habe immer dann Kredit bei der eigenen Firma aufgenommen, wenn ihm die Konditionen anderer Kreditgeber nicht gefielen. Besonders interessiert die Prüfer aber die Rückzahlung der Kredite. Hierfür soll Lay Enron-Aktien benutzt haben, und der Zeitpunkt der Verkäufe lässt laut SEC-Ermittlern den Verdacht aufkommen, dass er dabei Insiderwissen nutzte. Ein Anwalt, der für Lax arbeitet, soll laut CNN sogar gesagt haben, dass Lay massiv Aktien verkaufte, nachdem ihn eine Mitarbeiterin auf Unregelmäßigkeiten in der Bilanzierung hingewiesen hatte.

      Chef und Schuldner zugleich

      Den Spitzenplatz in der Liste der Absahner auf Pump nimmt wohl WorldCom-Chef Bernie Ebbers ein. Er kaufte sich - unterstützt von Bürgschaften der eigenen Firma für rund 60 Millionen Dollar eine der größten Ranches von Kanada. Weil die Banken bei dem sinkenden WorldCom-Kurs nervös wurden, ließ Ebbers kurzerhand sein Unternehmen einspringen und ist nun Chef und Schuldner zugleich. Insgesamt soll Ebbers laut "Financial Times" mittlerweile mit rund 375 Millionen Dollar bei der eigenen Firma in der Kreide stehen. Dafür verlange die Firma von Ebbers, der gleichzeitig Chef und Präsident von WorldCom ist, Zinsen von rund 2,15 Prozent - weit weniger als jede Bank.

      Diese Art von Selbstbedienung ist nicht nur aus moralischer Sicht fraglich. Nach Ansicht von Experten verleitet sie die Manager zu Insider-Verkäufen. Nach den bisherigen Regeln müssen sie die Verkäufe von Firmen-Aktien nur einmal im Jahr melden, der Zeitpunkt der Verkäufe bleibt jedoch im Dunkeln. Dieses Schlupfloch nutzte auch Tyco-Chef Dennis Kozlowski. Nach Angaben gegenüber der amerikanischen Börsenaufsicht SEC hat er im Jahr 2001 Aktien im Wert von 70 Millionen Dollar an die Firma zurückverkauft, um teilweise Kredite bei Tyco abzustottern. Seine Schulden gegenüber dem eigenen Unternehmen belaufen sich auf 88 Millionen Dollar. "Die Unternehmen schützen ihre Manager vor den Risiken des Aktienbesitzes und zahlen das aus den Taschen der anderen Aktionäre," sagte beispielsweise Judith Fischer, Direktorin des Beratungsunternehmens Executive Compensation Advisory Services der "New York Times". Tyco ist dafür ein gutes Beispiel: Als die Aktienverkäufe des Chefs gemeinsam mit anderen beunruhigenden Nachrichten öffentlich wurden, brach der Tyco-Kurs um 20 Prozent ein.

      Vom Bankrotteur zum Multimillionär

      Den besten Schnitt aber machte der heutige US-Präsident George W. Bush. Seine erfolglose und schuldenbeladene Ölfirma Spectrum 7 stand eigentlich vor dem Bankrott, als die texanische Harken Energy einsprang. Der Deal, den Bush laut "Washington Post" allein seiner Geburt als Präsidentensohn zu verdanken hatte, begründete seinen späteren Reichtum. Von Harken bekam er für seine wertlose Firma ein dickes Aktienpaket und konnte sich dort außerdem zu günstigen Konditionen Geld leihen, um noch mehr Aktien zu kaufen. Ob er das geliehene Geld zurückzahlte, wurde nicht bekannt. In Berichten an die SEC wies Harken nur aus, dass sich Bush 180.375 Dollar geliehen hatte und das Unternehmen Kredite an ungenannte Mitarbeiter in Höhe von 341.000 Dollar abschrieb.

      Zum richtigen Zeitpunkt, nämlich im Juni 1990 und zwei Monate vor einer massiven Gewinnwarnung von Harken, verkaufte Bush seine Aktien für vier Dollar die Aktie und nahm damit 848.560 Dollar ein. Nach der Gewinnwarnung im August rutschte der Harken-Kurs auf 2,37 Dollar, am Ende des Jahres 1990 notierten die Papiere bei einem Dollar. Bush hatte da längst eine bessere Geldanlage gefunden und 600.000 Dollar in die Texas Rangers investiert. Als die Baseball-Mannschaft 1998 an texanische Geschäftsleute verkauft wurde, war Bushs Anteil knapp 15 Millionen Dollar wert.
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 16:59:12
      Beitrag Nr. 465 ()
      @Für unsere Telco-Freunde!

      Metromedia: Zweitgrößte Telekom-Pleite in den USA

      Nur der Zusammenbruch von Global Crossing war größer

      Metromedia Fiber Network hat Bankrott angemeldet. Dabei handelt es sich um die zweitgrößte Insolvenz im US-amerikanischen Telekommunikations-Sektor. Bisher führt noch die Pleite von Global Crossing die Rangliste an.

      Metromedia sitzt auf 3,3 Mrd. Dollar an Schulden, wird den Geschäftsbetrieb aber vorerst unter Chapter 11, dem amerikanischen Gläubigerschutz-Recht, weiterführen. Das Unternehmen errichtet und betreibt Glasfasernetze in Ballungsräumen. Es hatte bereits vor zwei Monaten vor einer möglichen Insolvenz gewarnt. Seither sind die Probleme eskaliert. Zinszahlungstermine wurden nicht eingehalten, Verpflichtungen aus Kreditverträgen wurden nicht erfüllt und Managementwechsel taten ein Übriges. Schließlich ging auch das Geschäft mit Verizon Communications und Genuity verloren. Der Nasdaq wurden bisher weder die Bilanz 2001 noch der neueste Quartalsbericht vorgelegt, was zum Delisting geführt hat.

      Zu den größten Gläubigern zählen die Bank of New York, IBJ Schroder Bank & Trust, AT&T und Verizon, die mit 6,6 Prozent an Metromedia beteiligt sind.
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 17:42:48
      Beitrag Nr. 466 ()
      @Und weiters geht es-natürlich mit eher schlechten News. Guten sind halt im Moment nicht zu finden!

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      18. Mai 2002, 02:24, Neue Zürcher Zeitung


      Mit Tricks gegen die Zahlungsunfähigkeit

      Das US-Treasury ringt um höheren Schuldenplafonds

      Das amerikanische Schatzamt hat unlängst wieder signalisiert, dass das Land ohne die schon im Dezember geforderte Erhöhung der Verschuldungs-Obergrenze an den Rand der Zahlungsunfähigkeit zu geraten droht. Die vor dem Hintergrund parteipolitischer Animositäten blockierte Aufstockung des Limits zwingt zu buchhalterischen Tricks.


      Der amerikanische Schatzsekretär, Paul O`Neill, sieht sich dieser Tage bereits zum zweiten Mal innert zweier Monate zur Anwendung buchhalterischer Tricks gezwungen, um das Unvorstellbare - den Zahlungsausfall beim grössten und dabei mit der besten Bonitätseinstufung ausgestatteten souveränen Schuldner dieser Welt - abzuwenden. Hintergrund für die Neuauflage einer politischen Posse, die sich Kongress und Administration bereits einmal, nämlich in den Jahren 1995/1996 unter entgegengesetzten parteipolitischen Vorzeichen, geleistet haben, ist ein oft vergessenes Relikt aus dem Ersten Weltkrieg. Angesichts der in Zeiten kriegerischer Auseinandersetzungen manch einer Exekutive inhärenten Neigung zur Steigerung der Ausgaben war man nämlich 1917 übereingekommen, der Bundesregierung eine betragsmässige Obergrenze für die nationale Verschuldung aufzuerlegen. Diese Limite kann über einen Kongressentscheid verändert werden; der derzeit geltende Plafond aus dem Jahr 1997 liegt bei 5,95 Bio. $.

      Opfer des parteipolitischen Gezänks

      In einem Brief von Dezember vergangenen Jahres hatte O`Neill den Kongress erstmals auf die Notwendigkeit aufmerksam gemacht, diese Obergrenze im Verlauf des Jahres 2002 anzupassen. Begründet wurde dies sowohl mit dem unerwartet eingetretenen Einnahmenausfall als Folge der schlechten Konjunktur als auch mit den absehbaren Ausgabensteigerungen im Schlepptau der kriegerischen Auseinandersetzungen in Afghanistan und im Kampf gegen den Terrorismus. Konkret suchte der Schatzsekretär um eine Ausweitung des Plafonds in der Grössenordnung von 750 Mrd. $ nach. Das Begehren - immerhin die drittgrösste Ausweitung des Limits seit dessen Bestehen - fand indes eine betont kühle Aufnahme im Parlament und geriet schon bald in den Strudel der parteipolitischen Auseinandersetzungen.

      Während die Republikaner verzweifelt nach einer geeigneten - sprich: unbestrittenen - Gesetzesvorlage Ausschau zu halten begannen, an die sich die Erhöhung der Verschuldungs-Obergrenze «unauffällig» anhängen liesse, beharrten die Demokraten auf einem separaten Votum. Die nunmehr unter einer republikanischen Administration notwendig gewordene Aufstockung - Spiegelbild für die ab 2001 eingetretene Verschlechterung der Haushaltsituation - sollte gemäss den über das Sagen im Senat verfügenden Demokraten nicht unbemerkt über die Bühne gehen können. Laut den Strategen in der Demokratischen Partei verspricht der Versuch, die sich ankündigende Rückkehr zur unseligen Defizitwirtschaft früherer Jahre erneut auf die Steuersenkungspläne eines republikanischen Präsidenten zurückführen zu können, gerade im Hinblick auf die im November 2002 anstehenden Teilerneuerungswahlen eine attraktive «politische Rendite» abzuwerfen.

      Sich unaufhaltsam nähernde Deadline

      Seither haben die unterschiedlichen Mehrheitsverhältnisse in beiden Kammern des Kongresses jeden Fortschritt in dieser Frage zu unterbinden vermocht. Entsprechend sah sich das Treasury Anfang April erstmals zur Anwendung buchhalterischer Kniffe genötigt. Mit einem rechtlich unsauberen Rückgriff auf Bundesmittel, die eigentlich der Bildung von Rücklagen in den Pensionsfonds der Staatsbeamten vorbehalten sein sollten, vermochte sich das Schatzamt vorübergehend etwas Luft zu verschaffen, bis der jeweils am 15. April einsetzende Zufluss an Steuergeldern eine gewisse Entspannung der Situation brachte. Allerdings hinterliess die schlechte Konjunkturlage des vergangenen Jahres eine durch arg verminderte Kapital- und Unternehmensgewinne sowie magere Einkommens-Boni vieler Spitzenverdiener bedingte Spur bei den laufenden Einnahmen, womit die beruhigende Wirkung der ersten Welle an Steuerzahlungen nicht lange anhielt.

      So warnte O`Neill in seinem mittlerweile vierten Schreiben in dieser Sache an den Kongress diese Woche vor einem Überspannen des Bogens. Spätestens am 28. Juni, wenn grössere Zinszahlungen auf den Schuldtiteln fällig sind, dürften selbst noch so ausgeklügelte buchhalterische Kniffe nicht mehr ausreichen, um ohne Aufnahme neuer Fremdmittel die ordentliche Bedienung des die Obergrenze durchstossenden Schuldenbergs sicherstellen zu können.
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 17:43:46
      Beitrag Nr. 467 ()
      @Und wer sich alleine auf dem Parkett unsicher fühlt, kann sich ja in die Arme der ganzen Fonds-Spezialisten flüchten...(hihihi...)

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      Ermittlungen gegen britische Investmentfonds

      Gespaltene Investmentfonds in schiefem Licht / "Sicherer als ein Volvo"


      chs. LONDON, 17. Mai. Die Krise der "gespaltenen" Investmentfonds hat in Großbritannien einen Höhepunkt erreicht, nachdem die Financial Services Authority (FSA) das ganze Ausmaß der Misere infolge von Überkreuzinvestitionen, Kursverlusten und Verschuldung in einer Untersuchung veröffentlicht hat. Die Behörde wird ihre Ermittlungen nun verschärfen und dann entscheiden, ob sie Strafen für Unternehmen und Direktoren sowie Entschädigungszahlungen an die Anleger verhängt.

      Die sogenannten Split Capital Investment Trusts sind eine Sonderform der in Großbritannien weit verbreiteten Investment Trust, bei denen es sich um Investmentfonds handelt, die wie Unternehmen an der Börse gehandelt werden. Die Sonderstellung der gespaltenen Fonds resultiert daraus, daß sie verschiedene Aktien anbieten, darunter dividendenlose Vorzugsaktien, die bestimmte Auszahlungen nach einem festgelegten Zeitplan garantieren, sowie "income" oder "capital shares", die entweder während der Lebensdauer des Fonds zu Ausschüttungen berechtigen (sofern diese erwirtschaftet wurden) oder die allein auf die Wertsteigerung der Aktie setzen.

      Die FSA hält es für bedenklich, daß 83 von 134 untersuchten Fonds gegenseitige Beteiligungen eingegangen sind. Elf Gesellschaften hat sie namentlich genannt, denn diese sind mit mehr als 70 Prozent ihres Portfolios in anderen gespaltenen Fonds investiert. Die Aktien aller Fonds mit Kreuzbeteiligungen haben in den vergangenen drei Jahren mindestens 82 Prozent an Wert verloren. Das ist besonders für jene Investoren schmerzhaft, die sich von den Werbeaussagen überzeugen ließen: "Sicherer als ein Volvo" hieß es in einer Broschüre, "Besonders stark, wenn die Märkte stagnieren oder fallen" wurde in einem anderen Werbeblatt verkündet. Die FSA will auch den unabhängigen Finanzberatern auf die Finger sehen, die in Großbritannien die meisten Finanzprodukte verkaufen.

      Daneben sind den Aufsehern die personellen Verflechtungen in der Branche ins Auge gefallen. Etliche Direktoren der gespaltenen Fonds sitzen als nichtgeschäftsführende Direktoren in den Führungsgremien anderer solcher Fonds. Ein Direktor gehört sogar bei fünfzehn anderen Fonds zum Führungsgremium. Nun besteht der Verdacht, daß sich die Fonds in wettbewerbswidriger Weise, eventuell nach Preisabsprachen, aneinander beteiligt haben.

      Die gespaltenen Fonds verwalten schätzungsweise 14 Milliarden Pfund, gut 22 Milliarden Euro. Rund 50 000 private Anleger haben dort investierten. Elf Split Trusts haben in jüngster Zeit die Dividenden ausgesetzt, sieben haben sie gekürzt und fünf Gesellschaften leiteten radikale Restrukturierungen ein. Ein Fonds ist in Konkurs gegangen.

      Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.05.2002, Nr. 114 / Seite 25
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 17:50:04
      Beitrag Nr. 468 ()
      finance online-Nachricht (USA)


      Dienstag, 21.05.2002, 16:41

      Merrill Lynch zahlt 100 Mio. Dollar Strafe

      Die Investmentbank Merrill Lynch & Co. Inc. zahlt eine Strafe von 100,0 Mio. Dollar um juristische Schritte wegen des Verdachts auf Täuschung von Investoren vom Unternehmen abzuwenden.

      Das Unternehmen betont, dass kein Schuldeingeständnis unterschrieben wurde. Dies würde eine Flut von Einzelklagen nach sich ziehen.


      Um Aufträge von Unternehmen zu erhalten sollen Analysten für sie unrealistisch positive Empfehlungen formuliert haben.

      Die New Yorker Staatsanwaltschaft ermittelte bereits seit über elf Monaten gegen Merrill Lynch. Ein Gericht forderte das Investmenthaus bereits zur besseren Information der Kunden auf.


      Die US-Börsenaufsicht SEC untersucht diese Vorwürfe ebenfalls. Sie verlangt eine klare Trennung der Investment- und der Forschungsabteilung, um die Unabhängigkeit der Analysten zu wahren.


      Die Aktien stiegen in New York bisher um 4,01 Prozent und notieren aktuell bei 45,12 Dollar.



      info@finance-online.de
      Avatar
      schrieb am 22.05.02 15:20:20
      Beitrag Nr. 469 ()
      @Von wegen guter Job! ++LOL++

      Und zum Dank erhöht sich der gute Ron die Bezüge :laugh:

      Wohl bekommts liebe DTE-Shareholder.

      Strong Sell

      Mehr gibt es dazu nicht zu sagen!!

      MfG

      HM

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      Vorstandschef Ron Sommer enttäuscht mit „unserer“ Deutsche Telekom. Der Nettoverlust des ersten Quartals fällt deutlich höher aus als erwartet. Auch das operative Geschäft liegt unter den Schätzungen der Analysten. Das tut der Volksaktie nicht gut. Sie fällt im frühen Handel um mehr als 3 Prozent und bleibt damit weiter klar unter ihrem Emissionskurs von 14,30 Euro aus dem Jahre 1996.

      Die Deutsche Telekom verliert 1,81 Mrd. Euro, Experten hatten mit lediglich 1,25 Mrd. Euro gerechnet.

      Im Vorjahr waren noch 358 Mio. Euro verloren worden. Operativ wird das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) zwar mit 3,78 Mrd. Euro in schwarzer Tinte geschrieben. Analysten waren jedoch im Vorfeld von 3,91 Mrd. Euro ausgegangen. Im Vorjahr waren plus 3,62 Mrd. Euro erwirtschaftet worden. Auch der Umsatz blieb unter den Prognosen. Er stieg um 15,2 Prozent auf 12,8 Mrd. Euro. Der Markt erwartete jedoch einen Anstieg von 16 Prozent auf 12,9 Mrd. Euro. Dies hatte die Telekom Ende April noch in Aussicht gestellt.

      Den stärksten Zuwachs verzeichneten die Sparten T-Mobile und t-online . Der Umsatz des Festnetzbereichs T-Com lag mit 7,44 Mrd. Euro leicht unter Vorjahresniveau, T-Systems gab deutlich nach. Der Auslandsanteil am Umsatz stieg dank der Erstkonsolidierung der US-Mobilfunk-Tochter VoiceStream von 21 auf 33 Prozent. Die Quartalsergebnisse von T-Mobile waren bereits Ende April veröffentlicht worden. Der größte deutsche Mobilfunkbetreiber steigerte seinen Umsatz auf 4,5 Mrd. Euro, das EBITDA-Ergebnis kam auf 1,2 Mrd. Euro.

      Der Milliarden-Verlust wird mit hohen Abschreibungen auf neu konsolidierte Gesellschaften begründet. Aber auch das schwache Abschneiden der Festnetz-Sparte belastet. Hier sank der Vorsteuergewinn im Jahresvergleich von 1,32 Mrd. auf 694 Mio. Euro.

      Die Telekom bekräftigt unterdessen ihre Prognose, die Erlöse im Gesamtjahr um etwa 10 Prozent zu steigern und ein EBITDA in der Spanne zwischen 15,9 und 16,9 Mrd. Euro zu erzielen. Zumindest im zweiten Halbjahr soll das EBITDA-Ergebnis zweistellig wachsen, heißt es aus Bonn. Hier spekuliert man vor allem auf entsprechende Ergebnisbeiträge von Voicestream. Das Nettoergebnis wird aber negativ ausfallen.

      Die jüngste Talfahrt der T-Aktie begann, als die Telekom vor drei Wochen beim operativen Ergebnis des ersten Quartals ein Plus im lediglich einstelligen Prozentbereich verkündet hatte.

      In der kommenden Woche hält die Gesellschaft ihre Hauptversammlung ab,

      auf der eine Kürzung der Dividende und gleichzeitig eine deutliche Anhebung der Vorstandsbezüge beschlossen werden soll.


      Da konnte es sich Sommer eigentlich nicht erlauben, einen solch unerwartet hohen Quartalsverlust auszuweisen.

      Der Druck auf den Vorstandsvorsitzenden wächst unterdessen. Eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Inra hat ergeben, dass 44 Prozent der Deutschen den Rücktritt von Sommer wollen. Nicht einmal ein Viertel spricht dem langjährigen Konzern-Lenker das Vertrauen aus, wie es in der heute veröffentlichten Befragung heißt. Das Institut hatte Mitte Mai im Auftrag von „Focus-Money“ 500 repräsentativ ausgewählte Bundesbürger befragt.

      Autor: Klaus Singer (© wallstreet:online AG),10:47 22.05.2002
      Avatar
      schrieb am 23.05.02 20:27:46
      Beitrag Nr. 470 ()
      @Hier ein Bericht über die Telcos&Techs, welcher doch einiges aufzeigt. Ist schon einige Monate alt. Aber hier kann man einmal nachlesen mit welcher Verrücktheit an diese Sache herangegangen wurde. Heute sind viele wieder ein Stück klüger geworden oder zumindest ein wenig nüchterner, nach diesem mächtigen Schluck aus der Wachstumspulle! Und so wie mit den Telcos kann es auch jederzeit mit vielen anderen sogenannten NEW AGE - Technologien gehen. Je lauter alle schreien dass die nächste Goldgrube gefunden wurde, desto vorsichtiger sollte der ernüchterte Investor agieren. Und meiner Ansicht nach ist der ganze Schmutz von DTE und anderen noch lange nicht auf dem Tisch.

      Von wegen Tief gesehen. Denen wird es im laufe des Jahres noch viel dreckiger gehen. Die Zahlen von DTE sagen alles. Dieser Laden ist ein Fass ohne Boden. Aber ganz bestimmt kein Investment wo der Investor Geld verdienen kann, jedenfalls nicht der Kleinanleger...!

      Wohl bekommts...

      HM

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++


      Aus der FTD vom 6.9.2001

      Keine Hoffnung unter dieser Nummer
      Von Dan Roberts, London

      Rund 1000 Mrd. Dollar wurden durch den Hype um die Telekommunikation vernichtet. In zwei Teilen
      berichten wir über die geplatzten Träume der Branche. Der zweite Teil erscheint am Freitag.

      Ihre größte Schmach erleidet die Telekommunikations-Branche derzeit in einem Industriegebiet östlich von London.
      Jeden Morgen liefern Lkws kühlschrankgroße Kästen voller Elektrogeräte an. Die Folie, die sie vor dem Nieselregen
      schützen soll, kann die Namen auf diesen Schränken nicht verdecken: Nortel, Ericsson, Lucent, Cisco ... 6000
      Tonnen an unerwünschten Telekommunikationsgeräten fallen dieses Jahr an. Das hat Shields Environmental
      errechnet: Das Unternehmen zerlegt den Schrott und versucht, so viele Teile wie möglich zu verkaufen. Doch der
      Markt ist gesättigt, nachdem im vergangenen halben Jahr durchschnittlich alle sechs Tage ein großer
      Telekomanbieter Pleite gegangen ist.

      Was bleibt von den früher viele Millionen Dollar teuren Schränken ist Schrott, ein Rest Edelmetalle, einige toxische
      Teile und viel Plastik, das in einer nahegelegenen Verbrennungsanlage vernichtet wird. Alles Teil eines
      Scheiterhaufens im Wert von 1000 Mrd. $, der die Welt an den Rand einer Rezession gebracht hat.

      Erst kürzlich hat der britische Telekomkonzern Marconi bekannt geben müssen, dass 2000 Mitarbeiter entlassen
      werden müssen. Doch das fällt noch gering aus, verglichen mit den Zehntausenden von Arbeitsplätzen, die jede
      Woche bei größeren Geräteherstellern wie Lucent und Nortel verloren gehen.

      Seifenblase zerplatzt

      Die öffentliche Meinung hält die Dotcom-Manie für das markerschütterndste Ereignis der vergangenen Jahre.
      Wichtiger war jedoch die Telekom-Seifenblase, die das Dotcom-Debakel bei weitem überstieg. Diese Geschichte
      wird selten erzählt - obwohl der Knall beim Platzen der Blase noch immer nachhallt.

      Fehlgeschlagene Internethändler haben vielleicht Dollarbeträge in zweistelliger Millionenhöhe verschleudert, bevor
      sie Pleite gingen. Nach Angaben des European Information Technology Observatory beliefen sich die Ausgaben für
      Telekom-geräte und -leistungen in Europa und den USA zwischen 1997 und 2001 jedoch auf mehr als 4000 Mrd. $.

      Laut Thomson Financial vergaben die Banken zwischen 1996 und 2001 Konsortialkredite in Höhe von 890 Mrd. $.
      Weitere 415 Mrd. $ lieferten die Rentenmärkte und 500 Mrd. $ stammten aus privaten Mitteln und der Ausgabe von
      Aktien. Noch mehr kam von rentablen Blue-Chip-Unternehmen, die sich in dem Glauben, dass ein explosionsartiger
      Anstieg der Internetnutzung zu einer fast unbegrenzten Nachfrage nach Telekomkapazitäten führen würde, an den
      Rand des Konkurses oder darüber hinaus brachten.

      Hochspekulative Anleihen

      Das globale Finanzsystem verfiel dem Wahn, mehr und mehr Holz auf diesen Scheiterhaufen zu werfen. Fast die
      Hälfte der von europäischen Banken 1999 vergebenen Kredite ging an Telekomunternehmen. Die Kreditagentur
      Moody’s schätzt, dass etwa 80 Prozent aller in den USA am Höhepunkt des Booms ausgegebenen Junkbonds, also
      hochspekulativen Anleihen, an Telekomanbieter gingen. Fünf der zehn größten Fusionen oder Akquisitionen der
      Geschichte betrafen Telekomunternehmen während des Booms.

      Das bleibende Erbe all diesen Geldes ist ein Überangebot an "Bandbreite" - Kapazitäten zur Übertragung von
      Datenmengen sowie das Rohmaterial aller Kommunikationsnetze. Dieses Überangebot ist so groß, dass, wenn die
      sechs Milliarden Erdbewohner das ganze nächste Jahr ununterbrochen telefonierten, ihre Gespräche mit den
      vorhandenen Kapazitäten innerhalb weniger Stunden übertragen werden könnten.

      Analysten gehen davon aus, dass lediglich ein oder zwei Prozent der in Europa und Nordamerika verlegten
      Glasfaserkabel aktiviert sind. Nach Ansicht einiger Analysten benötigen die restlichen Kabel zur Aktivierung
      zusätzliches Kapital und stellen deshalb keinen Überhang dar - ein geringer Trost für die hart bedrängte Branche.
      Denn es gibt genügend Möglichkeiten, aus bereits aktivierten Verbindungen Zusatzkapazitäten herauszuholen, was
      bereits zu einem deutlichen Preisverfall im Bandbreiten-Angebot geführt hat.

      Milliardengrab Bandbreite

      Mit neuester Technologie können durch eine einzige Glasfaserverbindung Daten über bis zu 160 verschiedene
      Lichtwellen übertragen werden. Die meisten modernen Netzwerke verwenden gegenwärtig lediglich ein Zehntel
      dieses Potenzials.

      Auch bei Tiefseeverbindungen liegt eine ähnliche Überkapazität vor. Dort hat jedes neu verlegte Transatlantikkabel
      so viel Bandbreite wie alle Vorgängerverbindungen zusammen. Die Mobiltelefonunternehmen haben allein in Europa
      mehr als 200 Mrd. $ investiert, um die Bandbreite ihrer kabellosen Internetdienste auszubauen. Beweise, dass die
      Verbraucher diese Leitungen benutzen werden oder dass die Technik funktionieren wird, gab es nicht.

      Das Platzen der Blase hat sich in vielerlei Hinsicht bemerkbar gemacht - von Kreditausfällen in Höhe von bislang 60
      Mrd. $ dieses Jahr bis hin zu den jüngsten Stelleneinsparungen in fünfstelliger Höhe bei Investmentbanken.
      Innerhalb eines halben Jahres haben allein die Telekomausrüster über 300.000 Stellen gestrichen, bei Zulieferern
      und ähnlichen Branchen waren es weitere 200.000.

      Kapitalvernichtung in großem Stil

      Auch der Börsenwert sämtlicher Telekommunikationsbetreiber und -hersteller ist eingebrochen. Hatten die
      Unternehmen im März 2000 noch einen Gesamtbörsenwert von 6300 Mrd. $, sind es heute 3800 Mrd. $ weniger.
      Zum Vergleich: Der Gesamtwertverlust sämtlicher asiatischer Wertpapierbörsen während der Asienkrise Ende der
      90er Jahre betrug lediglich 813 Mrd. $.

      Die minimalen Erlöse, die aus dem Zusammenbruch derjenigen Unternehmen geborgen werden können, denen der
      Geldhahn abgedreht wurde, verdeutlichen das verheerende Ausmaß der Lage. Die meisten der 31
      Telekombetreiber, die in den vergangenen sechs Monaten Konkurs angemeldet haben, steckten hunderte Millionen
      Dollar in den Netzwerkausbau. Die Gläubiger müssen bei der Liquidierung dieser Vermögenswerte feststellen, dass
      diese Investitionen jetzt nur noch einen winzig kleinen Teil des Ausgangsbetrages wert sind.

      Der Iridium-Flop

      1997 ließ Motorola gleich eine Flotte von Kommunikationssatelliten im Wert von 5 Mrd. $ ins Weltall befördern.
      Iridium, wie das Projekt hieß, scheiterte jedoch mangels Nachfrage. Wäre das US-Verteidigungsministerium nicht
      dieses Jahr eingeschritten und hätte nicht ein Konsortium für 25 Mio. $ die Satellitenflotte vom Konkursverwalter
      erworben, hätte man diese ganz ihrem Schicksal überlassen.

      Untersuchungen von Edward Altman von der New York University zufolge konnten Inhaber von Junkbonds Pleite
      gegangener Telekommunikationsfirmen im ersten Halbjahr dieses Jahres lediglich durchschnittlich 11,9 Cents pro
      investiertem Dollar retten. Im Vergleich dazu betrug der Wert vergangenes Jahr noch 24,7 Cent.

      Sanierungsexperte Richard Coates von Ernst & Young in Großbritannien schätzt, dass gerichtlich bestellte
      Konkursverwalter durchschnittlich weniger als zehn Prozent der ursprünglichen Aufbaukosten für Netzwerke beim
      Verkauf dieser Vermögenswerte einbringen können. Bemisst man den Anteil an den Gesamtkosten, nämlich
      einschließlich der Ausgaben für Infrastrukturen, die nichts mit dem Netzwerk an sich zu tun haben, etwa Personal-
      und Büromaterialkosten, liegt der Prozentsatz sogar noch niedriger. Den Konkursverwaltern zufolge beläuft sich die
      durchschnittliche Einbringungsquote der sechs europäischen Telekomfirmen, die gerade ihr Konkursverfahren hinter
      sich haben, zwischen zwei und drei Prozent. "Es wird zunehmend schwieriger, Käufer zu finden. Viele wägen
      inzwischen ab, die Ausrüstung einzumotten. Sie hoffen, dass sich die Lage verbessert und sich irgendwann ein
      Käufer findet, der damit etwas anfangen kann", meint Coates.

      Vermutlich werden sie sehr viel Geduld aufbringen müssen. Zu den ersten Alternativanbietern, die 1998 bankrott
      gingen, gehörte Ionica. Das britische Unternehmen hatte Privathaushalte und Kleinbüros per Funk kabellose
      Telefondienste angeboten. Drei Jahre später steht der Großteil der Geräte noch immer auf den Dächern, denn ein
      Abbau ist teurer als die Geräte zu recyceln.

      Langsam erkennen die großen Unternehmen endlich, wie viel Geld sie verschwendet haben. Dieses Jahr haben mit
      Nortel Networks und JDS Uniphase zwei der größten Gerätehersteller den Bilanzwert der Zukäufe, die sie während
      der Hochphase des Booms getätigt hatten, teilweise abgeschrieben. Dabei kam es zu einigen der größten
      Buchverluste in der Geschichte der Wirtschaft.

      Das finnische Telekomunternehmen Sonera gehörte zu dem guten Dutzend europäischer Unternehmen, die
      insgesamt 120 Mrd. Euro für UMTS-Lizenzen ausgegeben haben. Letzten Monat gab Sonera eine seiner Lizenzen
      umsonst zurück, anstatt zusätzlich zu den bisher vier Mrd. Euro weitere Investitionen zu tätigen.

      Geld zum Fenster hinausgeworfen

      Die Telekommunikations-Manie hat die Welt ein Vermögen gekostet. Ökonomen werden immer darüber debattieren,
      wie viel genau verschwendet wurde, vor allem, da viele Menschen durch den Goldrausch reich geworden sind. Dabei
      sollte man bedenken, dass:

      O Überkapazitäten im kapitalintensivsten Segment der Industrie bei über 98 Prozent liegen;

      O die Rückgewinnungsquote für die abgewickelten Unternehmen zwischen zwei und drei Prozent liegt;

      O die Unternehmen, die noch im Handel sind, durchschnittlich Einbußen von 60 Prozent ihres Börsenwerts
      hinnehmen mussten.

      Unter diesen Gesichtspunkten könnte vielleicht ein Viertel des Gelds, das während der Blase ausgegeben wurde, als
      verschwendete Investition eingestuft werden. Anders gesagt - rund 1000 Mrd. $ wurden zum Fenster
      hinausgeblasen.

      Sensationelle Irrtümer

      Einige sehen dies immer noch als Phase kreativer Zerstörung, ohne die wir Erdenbürger niemals die Vorzüge des
      Internets und verbesserter Kommunikationstechnologie erlebt hätten. Dieselben Optimisten glauben, dass die
      Telekommunikations-Manie in der Zukunft zur Entwicklung eines neuen Stroms gesunder Profite führen wird.

      Doch die lächerlichen Summen, die beim Verkauf von Aktiva erzielt wurden, deuten darauf hin, dass von dieser
      Technologie derzeit wenig gewünscht wird, nicht einmal zu einem Bruchteil der Herstellungskosten.

      Mindestens zwei Fragen muss man sich nach diesem Desaster stellen: Wie konnten so viele clevere Menschen sich
      so sensationell irren? Und wie hat es das globale Finanzsystem geschafft (zumindest bislang), den Verlust von 3800
      Mrd. $ in Aktienwerten und rund 1000 Mrd. $ in echtem Geld zu verdauen?


      © 2001 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 01:37:55
      Beitrag Nr. 471 ()
      Hallo Hr. Motzki,

      seien Sie doch nicht immer so pesimistisch. Das wird schon werden. Beispiele gefällig?

      1991 hatte mein erster eigener PC eine Taktfrquenz von 20 MHZ, dieses Jahr kaufe ich mir noch irgendeien 2GHZ Kiste.
      Speicher on Bord 1 MB aktuell 192 MB on Bord. Plattenspeicher 40 MB wechselplatte, heute 110 Gig auf 2 Platten. 5.1/4 und 31/2 Zoll Laufwerke Speicherkapazität zwischen 524 KB und 1.44 MB, heute CD und DVD Speicherkapazität zwischen 700 MB und 2 Gig. Faktor in den letztem 10 Jahren ca. 100.

      1999 war meine Standard Downloadgröße im Internet 100 KB-files. Heute 10 MB. Faktor 100 in 3 Jahren.

      Keine Angst Hr. Motzki, egal wie groß die Kapazitäten sind, die werden wir Bastler an der schönen neuen Welt schon kleinkriegen, darauf können Sie sich verlassen!

      Ich bin halt ein Optimist.

      "Einige sehen dies immer noch als Phase kreativer Zerstörung, ohne die wir Erdenbürger niemals die Vorzüge des
      Internets und verbesserter Kommunikationstechnologie erlebt hätten. Dieselben Optimisten glauben, dass die
      Telekommunikations-Manie in der Zukunft zur Entwicklung eines neuen Stroms gesunder Profite führen wird."

      Ich schließe diesmal mit den wahren Worten eines unserer Ex-Kanzler Dr. Helmuth Kohl (Dessen Politik ich meistens nicht geteilt habe. Ihn aber für seine Leistungen, besonders bei der Wiedervereinigung (Ich bin nen Wessi)und der Einigung Europas (unter anderem auch Euro) sehr achte und respektiere.

      Nur ein Utopist, ist ein Realist!

      In diesem Sinne


      Biotron
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 02:56:05
      Beitrag Nr. 472 ()
      Übrigens hatten wir eigentlich schon mal ein Unternehmen im DAX was Insolvenz anmelden musste.

      Wir hatten uns doch mal vor einiger Zeit hier über Investmentstrategien und die Telekom unterhalten.

      (Erinnere mich so ganz dunkel daran :D )

      Also ich schlage mich lieber mit solchen Werten rum, nur man muss da jetzt schon aufpassen, denn da sind zwei Hürden im Weg. Kann man glaub ich ziemlich eindeutig erkennen.

      Na was haltet Ihr von solch einem Wert.
      Sicher viel zu spekulativ. ;)

      Gruß
      bw
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 11:18:56
      Beitrag Nr. 473 ()
      @Guten Tag

      Und weiter geht es in Sachen DTE dem Flaggschiff des deutschen Parketts!! Wie lange dies noch sein wird lassen wir einmal dahin gestellt......................................!!

      Wohl bekommt`s. Wer diesen Mist im Depot hat braucht wirklich hin und wieder einen Schnaps..!

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Telekom: Sommer im Gegenwind - Kurs bald einstellig?

      Revidiert endlich die UMTS-Lizenzen!

      Jetzt bezieht die Deutsche Telekom auch von der Rating-Agentur Moody’s Prügel. Sie blickt skeptisch in die Zukunft und senkt den Ausblick auf die Kreditwürdigkeit von „stabil" auf „negativ". Dies und die Kurszielreduktion von 20,30 auf 16,10 Euro durch Morgan Stanley ließ die T-Aktie gestern auf ein neues Rekordtief fallen und durchkreuzt die Pläne des Bonner Konzerns, seine Schulden neu zu ordnen.

      Der magenta-farbene Riese wollte ursprünglich gestern eine Anleihe im Volumen von rund 5 Mrd. Euro begeben. Im Vorfeld war von einer mehrfachen Überzeichnung gesprochen worden, wobei das im Anleihemarkt lediglich eine unverbindliche Willensbekundung darstellt. Der Versuch, die Anleihe zu platzieren, soll heute durchgeführt werden – allerdings zu deutlich schlechteren Konditionen, als zunächst geplant. Mancher Beobachter glaubt schon, dass mit dieser Anleihe wegen der erhöhten Rendite mehr verdient werden kann als mit der Volksaktie.

      Wenn die Kreditwürdigkeit tatsächlich abgestuft wird, müsste die Telekom nach Angaben des Konzernchefs Ron Sommer rund 100 Mio. Euro mehr Zinsen im Jahr für ihre Anleihen zahlen. Der Schuldenberg von mehr als 67 Mrd. Euro belastet die Gesellschaft derzeit mit 4,4 Mrd. Euro Zinsen im Jahr. Aus Unternehmenskreisen heißt es jedoch, Moody’s werde das Rating mit hoher Wahrscheinlichkeit in den kommenden 18 Monaten nicht herabsetzen. Das muß man nicht glauben, denn Anlässe dazu wird es noch genügend geben.

      Moody’s begründet den Schritt mit dem Festnetzgeschäft der Telekom, dessen Wachstum nachlässt und dessen Ertrag im ersten Quartal drastisch eingebrochen ist . Hier zeichnet sich keine Entspannung ab. Unter anderem droht jetzt die Öffnung des Ortsnetzes für Konkurrenten. Das führt wahrscheinlich zu einem ähnlichen Preiskrieg wie seinerzeit bei den Ferngesprächen.
      Auch sonst bleiben zahlreiche Fragezeichen. So erscheinen die Pläne zum Schuldenabbau etwas irreal. Der Verkaufswert der magentafarbenen Immobilien ist im Gerede. Auch wie der profitable Verkauf der TV-Kabelsysteme gelingen soll, ist einstweilen unklar. Die Regulierungsbehörde RegTP verlangt, das Fernsehkabel mit einem Internet- und Telefonanschluss aufzurüsten. Die damit verbundenen Kosten sind immens. Die immer kleiner werdende Zahl der Betreiber von Kabelnetzen hat schon genug andere Probleme.

      Den Börsengang der Mobilfunktochter T-Mobile kann man auch zunächst vergessen. Er wäre wohl im vergangenen Jahr noch möglich gewesen. Mittlerweile haben sich die Bedenken gegenüber UMTS und dem Mobilfunkgeschäft insgesamt dermaßen verdichtet, dass noch viel Zeit ins Land gehen wird, bis sich die Bedingungen wieder verbessern. In diesem Zusammenhang wird auch der Kauf der US-Mobilfunktochter VoiceStream immer stärker hinterfragt. Sommer hatte – nicht nur - im vergangenen Jahr mehr Größe als Rentabilität im Kopf, als er einen vielleicht für damalige europäische Maßstäbe gerechtfertigten Preis gezahlt hat. Die geringere Bevölkerungsdichte in den USA bedingt jedoch deutlich höhere Kosten beim Netzausbau, sodass der Kaufpreis allgemein als viel zu hoch eingeschätzt wird.

      Ob Sommer noch lange an der Spitze der Telekom steht, wird sich bald zeigen. Auf der Hauptversammlung in der nächsten Woche wird er sich herber Kritik von Fondsmanagern, Aktionärsschützern und Aktionären stellen müssen. Da nützt es wenig, dass ihm der seit Jahren eifrig nickende Aufsichtsrat, sowie die Politik, allen voran Medienkanzler Gerhard Schröder und Finanzminister Hans Eichel, die Stange hält. Was soll man auch anderes tun, wenn es an Alternativen mangelt. Auch begabtere Manager dürften bei diesem Schuldenstand Schwierigkeiten haben, das Ruder herumzureißen.

      Sommer steht allerdings nicht alleine vor dem Scherbenhaufen ehemaliger Großmannssucht. Das war die Krankheit der Telekommunikationswirtschaft der vergangenen Jahre, als nur Größe zählte und die Finanzmärkte reichlich billiges Geld bereithielten.

      Jetzt ist Heulen und Zähneklappern angesagt. Der Pleitegeier kreist über der Branche.

      Wenn die Politik Sommers statt mit hohlen Worten mit Taten helfen wollte, sollte sie schleunigst dem französischen Beispiel folgen und die Preise für die UMTS-Lizenzen nachträglich revidieren
      w:o Autor: Klaus Singer , 10:47 24.05.02
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 13:18:13
      Beitrag Nr. 474 ()
      Hi besserweis,

      lange nichts gehört. wie laufen die Geschäfte?

      Blud kenne ich zwar nicht, hoffe aber du bist in der Gegend um 5$ zum zug gekommen.

      Jede transaktion an der Börse ist spekulativ. Die eine mehr, die andere weniger. Ich bin im Augenblick zu 100% investiert und das in Optionsscheinen. Primär Nas100 (80%). Rest sind dann so Sachen wie DTE. Wie du siehst, einem kleinem Spielchen bin ich nicht abgeneigt, wenn der Einsatz und das Chance/Risko Verhältniss stimmt.

      DTE ist momentan so eine spielerei vom Hr.Motzki, muß wohl seinen Frust loswerden. Hat auch schon den passenden Sündenbock gefunden. Unseren armen Ronnie. Ein Sündenbock ist halt besser, als zu erkennen das das gleiche Spielchen in grün läuft wie 1999/2000.

      Für mich sind DTE ein interessantes Langfristinvestment. Spiele aber momentan kurzfristig US-Recovery und Shortiegrillen. Sobald das Spiel gelaufen ist, sammel ich mir mal ein paar Nokias, Cisco, Intel, Mircrosoft,DTE, ST-Microelectronics, Qiagen, AT&S usw. ein. Als spekulative langfristige Betthupferl hole ich mir dann noch so Sachen wie DLog, Das Werk, MWG.Weil mir bei dennen es mir egal ist ob die 20-30% höher stehen und kaufe oder nicht, wenn ich mir die kaufe. Sind halt Langfrist und Langfrist (Bullmarket) ist erst ab ende Q3 wieder angesagt und bis dahin noch ein wenig Trading. Recovery und Shortiegrillen.


      @ Hallo Hr. Motzki

      wo ist hierbei die Erkenntnis???

      Jetzt ist Heulen und Zähneklappern angesagt. Der Pleitegeier kreist über der Branche.

      Ich habe schon in meinem Posting #177 die Überlebenschancen einer FranceTelekom sehr kritisch und skepisch beurteilt.
      "Wie ein 2 Frontenkreig ausgeht kennen wir ganz gut aus unseren eigenen jüngeren Vergangenheit."

      Was glauben Sie denn was ich von einer Mogelkom halte? Ich erwarte in 3-5 Jahren in Europa ca. 5 unabhänige Telefongesellschaften. Einer dieser Gesellschaften wird, nach heutigem Informationsstand DTE sein.


      Was glauben Sie denn, wie das Spiel heist das da läuft?

      Wir sind nicht im Sandkasten mit Friede, Freude, Eierkuchen. Das Spiel heist Vernichtungskrieg, kill den anderen bevor er dich killt!
      Es ist und war nie ein Geheimis, das die Preistreiberei einiger Telefonfirmen (z.B:DTE) bei den UMTS-Versteigerungen in England und Deutschland das Ziel hatte die Finanzkraft der Konkurenten zu Überfordern und diese dadurch in die Insolvenz (killen) zu treiben.

      Wer ist denn schon so gut wie Tot?
      BT, KPN (EPlus), Mogelkom, Quam usw.

      Wo ist die neue Erkenntnis dieses w:o Autor: Klaus Singer ??? Falls dies für Ihn eine neue Erkenntnis darstellen sollte, sollte er lieber über einen Jobwechsel nachdenken. Meine Empfehlung wäre Strassenkehrer, könnte er interlektuell vielleich noch hinbekommen.

      Denn alle Fakten, Ziele und der daraus resultierenden Folgen waren schon im Jahr 2000 (Vor den UMTS-Auktionen) mehr als klar und wenn dann Unternehmen wie Mogelkom die Aufforderung zum finanziellen Selbstmord annehmen. Ist und sollte das nicht das Problem oder die Schuld des stärkeren sein. Denn keiner hat Unternehmen wie EPlus, Mogelkom usw. gezwungen 2 Lizensen zu erwerben und der Telekom nicht die 3 Lizensen freiwillig zu überlassen. Die Telekom hat eine Chance bekommen Ihre Konkurrenten finanziell auszubluten und es wäre von Ron Sommer unverantwortlich gewessen diese Chance, Konkurrenten killen, nicht zu nutzen.
      Einen guten Vorstand zeichnet langfristiges und strategisches Denken im Interesse des Unternehmens aus. Dies hat Ron Sommer im Frühjahr 2000 sehr erfolgreich unter Beweis gestellt. Und nicht das kurzfristige aushängen des Fähnchens nach dem Wind der Milchbubies genannt Journalist oder Analyst.



      In diesem Sinne

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 15:14:18
      Beitrag Nr. 475 ()
      @Biotron,
      oh niemals, schaffe ich so was wie bei BULD so abzupassen, das ich bei 5 eingestiegen wäre.
      Ich warte ehr darauf, das es in dem Wert keine unzufriedenen Seelen mehr gibt. :D
      D.h. so viel wie bevor der Wert nicht über 25 -26 $ steht werde ich hier zugucken.
      (Ehr würde ich den Wert im Moment short stellen.)
      Es ist noch nie mein Ziel gewesen, am tiefsten Punkt einzusteigen und am Höchsten aus.
      (Gegenteilige Behauptungen von anderen, die immer wieder tiefste Punkte als Einstieg nennen und Höchste als Ausstieg sind für mich in der Regel eine Lüge. Mit viel viel Glück kriegt man das in seinem Leben ein paar mal hin ;) )

      Ach ja das mit der Telekom, meinst Du wirklich die überlebt in der jetzigen Form. Die Telekom ist sicher nicht schlecht aufgestellt mit Ihrer Größe, aber schützt das wirklich vor einer Zahlungsunfähigkeit??
      Na mal sehen.


      Gruß
      bw
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 16:17:05
      Beitrag Nr. 476 ()
      @Hi Biotron

      Was Sie ein Spielchen von Motzki nennen, ist für viele Shareholder ziemlich wüst und mitunter vernichtend. Ich mache solche Dinge nicht zum Spass oder um andere zu ärgern. Was ich die letzten Tage hier über die Telcos und hier auch DTE reingestellt habe, entspricht einfach nur der Wahrheit und sind keine Hasstiraden eines verwirrten Users. Nur dass dies jetzt einmal klar zum Ausdruck kommt.

      Und natürlich habe ich nichts persönliches gegen Herrn Sommer. Aber letztendlich ist er Chef des grössten Cashburner`s, denn es je am deutschen Aktienmarkt gegeben hat oder...?! Und warum ich ihn in Schutz nehmen sollte, müssen Sie mir noch etwas näher erläutern alter Freund? Natürlich haben andere sich genauso übernommen, also in Frankreich-England-Finnland-Italien, usw..! Ja und? Soll ich ihm deswegen eine Persilschein ausstellen..? Letztendlich verdient Herr Sommer ein Schweinegeld, dass er den Laden am laufen hält. Und er wurde damals angestellt um Schaden vom Unternehmen abzuwenden und sein bestmögliches zu tun.

      Nach all den Jahren müssen wir aber feststellen, dass die DTE Milliarden von Euro zum Orkus rausgeblasen hat. Und im gleichen Zeitraum haben sich die Vorstände aber immer wieder fette Aktienoptionen und bombastische Gehälter zugeschanzt, immer schön versteckt vor dem naiven und unbedarften Publikum. Das sind Fakten Biotron und sind nun wirklich hinlänglich bekannt. Und vor wenigen Tagen präsentiert Herr Sommer widerum katastrophale Zahlen und Verluste. Und im Gegenzug möchte er sich auf der HV auch noch eine fette Prämie in Form einer Gehaltserhöhung sich und anderen zuschanzen...!!

      Warum Sie einen solchen Menschen in Schutz nehmen ist mir schon längst ein Rätsel. Wenn er an vielen Vorgängen so unschuldig sein soll, dann würde ich Sie bitten mir und dem breiten Publikum zu erklären, warum er dann die höchste Gage aller Angestellten kassiert...?
      Und natürlich haben alle Telcos über viele Jahre ein aberwitziges Milliarden-Monopoly gespielt, welches niemals so aufgehen konnte. Alles Fakten und schon längst allen bekannt. Über diese Telco-Mafia brauchen Sie mir nichts erzählen. Dazu verfolge ich dieses miese Spiel schon zu lange.

      Wenn Sie in DTE investieren wollen ist dies natürlich legitim und geht nur Sie etwas an. Aber hier im Thread kommt die Wahrheit zum tragen alter Freund, auch wenn Sie mancher so nicht hören möchte. Und der totale Sinkflug einer DTE hat nichts mit defätistischen Äusserungen von Motzki zu tun, sondern beruht alleine auf einer katastrophalen Geschäftsführung von DTE!

      Das eine oder andere werde ich wohl noch zu sagen haben. Für den Moment sollte es genug sein. Hier in Berlin kommt endlich wieder die Sonne raus, nachdem wir gestern Monsum hatten.

      Wie ist das Wetter bei Ihnen Biotron....;)

      MfG

      HM
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 16:23:39
      Beitrag Nr. 477 ()
      Hi bw,

      ich greife meistens "viel" zu früh in das fallende Messer. Wenn ich mir den Chart von Blaut so ansehe, wäre ich wahrscheinlich mit der ersten größeren Portion so bei ca. 8-10 $ rein. Erste Anzeichnen einer stabilizierung und längerfristiger "Boden". Eine 2 Portion wäre dann, wenn ich von dem Unternehmen überzeugt bin in der Gegend um 5$ reingeflogen. Und falls ich dann denke, jetzt spinnen die Endgültig, hätte ich bei 3 vielleicht nochmals nachgefast.

      (Ist wie im Augenblick, meine ersten Nas100 Position habe ich mir so in der Gegend um 1430 reingelegt, dann bei 1350 mal richtig schön nachgefast und dann noch ein wenig bei 1300-1280. Ab so 1360/80 werde ich dann in einen steigenden Markt meine S/L`s legen.)

      Ab der Gegend 10-12$ hätte ich in einen steigenden Markt meine S/L`s gelegt und irgendwann ausgestiegen. So wie der Chart aussieht wäre ich wahrscheinlich noch drin und hätte mein S/L knapp unter 15$. Wobei wenn ich mir denn letzten Anstieg so betrachte, würde ich sehr stark Überlegen, ob ich nicht meine Gewinne mitnehme und aussteige.

      Die Idee mit Short ist vielleicht gar nicht mal so schlecht. Denn zumindet lt. Chart würde ich sagen das Risiko überwiegt auf der Longseite. Aber wer weis schon wohin ein Squeeze trägt und was Fundamental da los ist? Ich nicht!!!

      In diesem Sinne

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 17:11:04
      Beitrag Nr. 478 ()
      @Biotron,
      ich unterstelle Dir eine Sache ;)
      Du hättest den Wert nie gekauft nicht zu 10 im Fall, nicht zu 5 im Fall und nicht zu 3.
      Denn er wäre Dir nie aufgefallen.
      Vorallem nicht als Kaufenswert im Fall. :D

      Das nächste mit dem Shorten naja, wie Du so schön beschreibst man weiß nie und es gibt auch so einen netten Spruch von Shortsellern.

      Never Stop a Rocket. ;)

      Wie gesagt, ich guck mir so was viel lieber an wie eine DTAG. Weil dieser Eierladen meiner Meinung nach evt. am Ende gar nichts Wert ist. Gar nichts stimmt nicht, aber wenn die Liegenschaften und Werte der Telekom irgend wann mal weniger Wert sind als die Schulden die das Unternehmen hat und auch keine Kredite mehr genehmigt werden, das sind die Wertpapiere faktisch auch nicht mehr das Papier wert!
      Aber genau aus diesen Gründen spekuliere ich nicht mit solchen Werten, denn am Ende steht man mit nix da.
      (Enron, KM etc... sind nur so Beispiele, da hat auch keiner geglaubt, das die Pleite sind oder jemals gehen können ;) )

      Da kann man einen Haufen Geld in den Sand setzten.


      Gruß
      bw
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 17:53:45
      Beitrag Nr. 479 ()
      Hi bw,

      deine Unterstellung ist richtig. Der Wert ist mir nicht aufgefallen. Aber es gibt soviele Werte und ab und an fällt mir dann einer auf.

      Ich pers. beschäftige mich vorranig mit Firmen und Sektoren die ich Aufgrund eigener beruflicher Erfahrung beurteilen kann. Oder dies zumindest glaube.

      Das sind Teilbereiche der Biotechnik, Chemie und Internet/Software. Desweiteren Bluechips und Midcaps wo ich glaube eine Strategie und ein funktionierentes Geschäftsmodel zu erkennen.

      Interessant wird für mich eine Sache erst, wenn die Skandale und Totengräber kommen.

      Dann schaue ich mir die Sache näher an und bilde mir mein Urteil darüber. Wie z.B: Enron, wo mir die Sache zu undurchsichtig war. ProSieben, wo ich leider den Einstieg bei 4,5-5 verpasst habe oder auch Kamps, wo ich dann leider anderweitig investiert war. Selbstverständlich können die Dinger eine Menge Kohle kosten, schönes Bsp. hierfür war mein Engament in DLog was zu einem sehr, sehr netten Verlust bei mir geführt hat, als mir das Ding zu undurchsichtig wurde (Hübner>Gumrich>Hübner Liquiditätsengpas???). Bis dato mein größter realisierter Einzelverlust. Aber das Ding ist nach wie vor auf meiner Watchlist. Aber auf der anderen Seite können die Dinger auch eine ganze Menge Kohle bringen. Schönes Bsp: Singulus oder DCX oder BA.

      Was das Shorten betrifft, ich gehöre zu den Menschen dennen es gelungen ist mit Shorts (Puts) im letzten Jahr Geldzuverlieren. Aber auf der anderen Seite, habe ich auf der Longseite im letzten Jahr mein Geld gemacht. Ich bin halt nen Künstler.

      DTE ist für mich bei weitem nicht die interessanteste Aktie, die im moment, im Markt ist. Aber aus heutiger Sicht, längerfristig ein sehr lohnendes investment.

      In diesem Sinne

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 20:50:30
      Beitrag Nr. 480 ()
      @Biotron

      Also wenn Sie genügend Geduld mitbringen, wäre ein Invest in Siebel - Checkpoint Software oder Peoplesoft doch lohnender. Der Fall nach unten ist bei den Software-Titeln wohl noch nicht ganz zu Ende. Und sicherlich sind sie auch nochzu teuer-im Prinzip. Aber jedenfalls verdienen diese AG`s wenigstens Geld, wovon eine DTAG weit entfernt ist.

      Und das die Telcos in den nächsten Jahren richtig Geld verdienen, sehe ich wirklich nicht. DTAG im letzten Quartal ca. 1.8Milliarden Miese. Da frage ich mich schon wann sie wieder Gewinne schreiben sollte. Und nebenher noch jedes mal ca. 400Millionen alleine an Zinsen für die Schulden jedes Jahr!! Ohne jemals eine müde Mark abgegolten zu haben...!

      Kennen Sie eigentlich Eurofins? Ein wenig abwarten wäre noch angesagt. Aber für Long eventuell ein lohnendes Invest. Allerdings ist ein Einzel-Invest in die Bio`s immer ein hohes Risiko. Aber wenn ich bei Ihnen so querlese, kommt nicht der Verdacht auf Sie wären unnötig ängstlich, oder täusche ich mich hier...?

      Naja, jedenfalls scheinen mir die Tiefs wieder ein wenig realistischer geworden zu sein...! Schau`n mer mal.....!!

      Ihnen jedenfalls ein behagliches Wochenende wünscht....

      HM
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 22:49:36
      Beitrag Nr. 481 ()
      hallo HM,

      eine eurofins kann man nicht mit einem biotechwert vergleichen.

      hier die homepage einer eurofins:

      da kann sich dann jeder selbst seine meinung dazu bilden,

      http://www.eurofins.com/

      meine meinung:

      ein top wert.........

      und vor allem eines, der kurs wird von unseren nachbarn, den franzosen vorgegeben.

      gruss ba
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 22:55:07
      Beitrag Nr. 482 ()
      und das tolle, die haben gleich um die Ecke von mir eine Niederlassung:

      http://www.eurofins.com/company/contact.asp

      was will man mehr...

      gruss ba
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 22:59:27
      Beitrag Nr. 483 ()
      ihr müßt dann nur noch auf das land und die stadt klicken:

      hierzu noch einige news:

      http://www.eurofins.com/news_german/2002_05_22.asp

      gruss ba
      Avatar
      schrieb am 24.05.02 23:55:26
      Beitrag Nr. 484 ()
      @Hallo boerseaugsburg

      Yeep, aber vergessen Sie bitte nicht dass ESF mit den Bio`s steht oder fällt, also rein Börsentechnisch! Übrigens heute gerade mal ca. 3000 Shares gehandelt, in Frankfurt und auf XETRA zusammen..! Übrigens habe ich meine Tranche nicht mehr. Der gute Motzki ist vor geraumer Zeit ausgestoppt worden. Immerhin habe ich keine Miese dabei gemacht. Aber bevor ich hier wieder zulange wird wohl noch einige Zeit vergehen müssen. Die Bio`s gefallen mir insgesamt nicht. Und meiner Ansicht nach sind immer noch zu viele masslos überhöht. Wenn hier mal der grosse Abwasch beginnt dann gute Nacht.

      Dann geht es aber mächtig nach unten mein Freund. So schnell können Sie Ihre SL gar nicht mehr setzen, um hier heile raus zu kommen. Also BA, seien Sie bitte immer auf der Hut. Ich weiss, dass Sie hier schön investiert sind. Dieser Index wird noch schön bluten müssen, dies scheint mir ziemlich sicher..!

      Schöne Nacht wünscht Ihnen.....

      HM
      Avatar
      schrieb am 25.05.02 09:35:55
      Beitrag Nr. 485 ()
      @Hier der Meinungsaustausch von Cabinda und Motzki aus einem anderen Thread über das Thema TElCOS & DTE .. !

      Quelle: http://www.wallstreet-online.de/ws/community/board/threadpag…

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      @herr.motzki
      Letzten Monat gab Sonera eine seiner Lizenzen
      umsonst zurück, anstatt zusätzlich zu den bisher vier Mrd. Euro weitere Investitionen zu tätigen.

      @Der Autor hat völlig Recht mit seiner Aussage, dass hier im wahrsten Sinne des Wortes Geld zum Fenster rausgeworfen wurde. Wenn wir jetzt einmal ausser acht lassen, dass es ja schliesslich nicht das Geld des gehobenen Management gewesen ist, folgende Frage..!

      @Warum hat Sonera die Lizenz umsonst zurück gegeben...?


      an den lizenzen hängen ja auch investitionen, und dahaben sie sich wohl übernommen, eine hätte wohl gereicht. ich glaube, bei der umts-lizenzvergabe waren die halt alle im monopoly-rausch. je mehr grundstücke, desto mehr häuser, egal, zur not nimmt man dann eben auch die parkallee. was kann man da für `häuser` bauen - der spieltrieb liess die augen glänzen. aber sonera hat m.w. keinen cent für die umts-lizenzen bezahlt.

      man sollte das aber trotzdem auseinander halten. ich meine, dass einige firmen in europa sehr viel besser dastehen als die dte, weil sie die umts-lizenzen quasi im schönheitswettbewerb gewonnen haben und deshalb das eingesparte geld für forschung investieren können (wenn sie auch sonst gut aufgestellt sind). ich habe dir dafür mal folgenden artikel aus meinem privatarchiv herausgekramt

      >24.04. 18:08
      Eigentor: Milliarden-Schulden bremsen UMTS
      --------------------------------------------------------------------------------
      (©BörseGo - http://www.boerse-go.de)

      Je preiswerter die nationalen UMTS-Lizenzen waren, desto schneller wird der jeweilige Marktstart erfolgen. Davon gehen 43 Prozent der deutschen Telekommunikationsexperten aus. Für weitere 14 Prozent haben die hohen Kosten zumindest eine Mitschuld am späten Marktstart in Deutschland. Dies ermittelte die Mummert + Partner Unternehmensberatung im Rahmen des aktuellen TELCO Trend - einer Befragung von 153 Fach- und Führungskräften in der Telekommunikationsbranche zu derzeitigen und zukünftigen Marktentwicklungen.

      Die Kassen der deutschen und britischen Mobilfunker sind leer. Etwa 8,5 Milliarden Euro konnte der deutsche Fiskus pro Lizenz kassieren. Kaum bescheidener die Briten, sie kassierten umgerechnet etwa 7 Milliarden Euro pro Konzession. Die Folgen: Ursprünglich sollte das UMTS-Netz in beiden Ländern noch in diesem Jahr in Betrieb gehen. Doch daraus wird nichts, frühester Starttermin ist Mitte 2003. Die Finnen hingegen können die neue Technik noch dieses Jahr nutzen. Bereits im September will der finnische Telekom-Konzern Sonera das erste kommerzielle UMTS-Netz starten. Einer der Gründe für den Vorsprung: Bei der Lizenzvergabe verlangte Finnland nicht einen Cent für die Konzessionen.

      Auch andere europäische Staaten hielten sich bei den UMTS-Lizenzkosten zurück: In Dänemark zahlten die Telekommunikationsfirmen lediglich eine halbe Milliarde Euro für vier Konzessionen. Das sind 8,1 Euro pro Einwohner und Lizenz, ebenso viel hat Österreich verlangt. Die Franzosen senkten ihre UMTS-Preise nachträglich von fast fünf auf 619 Millionen Euro.

      Neben der Startverschiebung zwingen die hohen Kosten die deutschen Telekommunikationsanbieter zum Sparen: Die Inhalte für die 3G-Technik können sie voraussichtlich nicht selbst entwickeln. Davon gehen rund 43 Prozent der befragten Experten aus. Ein weiteres Drittel stimmt dieser Auffassung zumindest teilweise zu. Die Branche ist daher auf finanzstarke Kooperationspartner angewiesen.

      davon abgesehen hat die dte liquiditätsprobleme, deshalb die anleihe, schon wegen steigender zinslasten, und nun hat ihnen die ratingagentur zur emission ihrer anleihe auch noch gegen das schienbein getreten. die haben nämlich jetzt das sagen.

      wenn einer dem zepter der bankanalysten nachtrauert, dann wohl sommer (aktueller artikel dazu bei mir im thread). die analos haben sich zumindest halbwegs berechenbar an den chart gehalten.

      gruss
      cabinda


      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      @Guten Morgen Cabinda

      Danke für diesen Service. Und mit untenstehendem bestätigen Sie ja auch, was damals jeder schon hätte erkennen können. Der bombastische und temporäre Lizenzgewinn für den guten Hans Eichel erweist sich im nachhinein als gigantischer Bummerang für die Aktionäre und auch den deutschen Steuerzahler. Alles wie gehabt. Der Staat kassiert auf die schnelle ab und der (uninformierte) Bürger zahlt im nachinein auf verschiedenem Wege die Zeche.

      Und natürlich hat DTE massive Finanzprobleme, welche in negativen Ratings münden. Und wenn der Worst-Case bezüglich eines katastrophalen Junk-Bonds-Ratings bezüglich DTE Wahrheit wird, dann gute Nacht für die Aktionäre. Wenn Geld fehlt, können dringende Investitionen und Kosten nicht eingehalten werden und somit zu generierende Vorgänge nicht abgeschlossen werden. Und jeder verlorene Tag kostet noch mehr...!

      Wenn ich dann noch den letzten Quartalsverluste von ca. 1.8 Milliarden nehme, frage ich mich schon, wie Herr Sommer seine bombastischen Schulden abbauen möchte..? Er wird es sehr bald schwer haben auch nur die Zinsen von ca. 400 Millionen zahlen zu können.

      Die Inhalte für die 3G-Technik können sie voraussichtlich nicht selbst entwickeln. Davon gehen rund 43 Prozent der befragten Experten aus. Ein weiteres Drittel stimmt dieser Auffassung zumindest teilweise zu. Die Branche ist daher auf finanzstarke Kooperationspartner angewiesen

      Diese Aussage hörte ich die letzte Jahre so gut wie nie in diesem Monopoly der Übergeschnappten.

      Woher und für welches Geld kommt denn eigentlich der Content..?

      Ich meine, ein gut funktionierendes Medium ist ja das eine, aber was bringt mir die beste Technik, wenn ich keine adäquate und günstige Angebote für den hart zahlenden Kunden bereit stellen kann..? Und wer bitte schön soll diese Preise eigentlich bezahlen können um auch nur annähernd die Kosten für diesen Irrsinn wieder rein zu bekommen..? Können Sie es mir sagen Cabinda..? Ich habe keine Ahnung wie dies gehen soll. Von den laufenden Kosten einmal ganz abgesehen. Hier wird getan als wären dies Einmalkosten gewesen! Schön wärs ja...!

      Und wenn Herr Sommer zum Thema Schuldenabbau immer noch auf den fetten Reibach verweist, den er durch den Verkauf des Kabelnetzes einnehmen möchte, kann ich nur müde lächeln. Er weiss sehr gut dass dies eine sehr-sehr schwere Geburt werden sollte. Es herrschen Überkapazitäten ohne Ende. Und natürlich wird er wenn überhaupt, nur einen Bruchteil der damals investierten Summe wiedersehen..! Und schon wieder haben wir einen fantastischen Abschreibungsbedarf! Tja, schlecht gelaufen könnte man/frau hier sagen. Und dafür schon wieder die Bezüge erhöhen..?

      Nochmals. Wer diese Share kauft bekommt auf die nächsten Jahre ein Fass ohne Boden. Und staatliche Hilfe in den nächsten Jahren erscheint mir immer wahrscheinlicher. Was dies für den Kursverlauf von DTE bedeuten würde muss jedem klar sein...!

      Sorry, but there is no Chance! My Rating = Strong Rausschmeiss

      Und zwar so schnell es nur geht! Wie anhand der vorliegenden Kennzahlen Anleger an irgendeine Performance glauben können, wird mir immer ein Rätsel bleiben? Ein kurzer Zock könnte für die Trader schon drin sein. Aber wer hier Long gehen möchte, ist in einigen Jahren nochmals eine Menge Geld los..!

      Und jetzt wünsche ich Ihnen erstmal ein vergnügliches Wochenende und verbleibe bis auf weiters .....

      mit freundlichen Grüssen

      HM
      Avatar
      schrieb am 25.05.02 16:15:28
      Beitrag Nr. 486 ()
      Hallo HM,

      um eine eurofins habe ich da weniger angst. ausserdem steht die bewertung einer eurofins in keinem verhältnis zu so manch anderer biotech-share.

      viele grüße nach berlin und ein schönes wochenende wünscht

      ba

      ps: im telko bereich nur eine insp - break even letzte woche, in den letzten wochen 4 neue carriers und 5 neue angekündigt. vor allem sind diese deals in den zahlen noch gar nicht berücksichtigt.

      vielleicht noch ein tip am rande: bei curis massive insiderkäufe der vorstände selbst, nachdem der kurs enorm gedrückt wurde. ein schelm wer böses dabei denkt.
      Avatar
      schrieb am 25.05.02 21:01:08
      Beitrag Nr. 487 ()
      @Hier nochmals ein mehr als interessanter Bericht über die Art&Weise, wie die USA Ihr Wachstum generieren. Wenn dieses Potemkinsche Dorf in die Knie geht, dann gute Nacht Aktien. Dann wird dass was bisher geschah noch sehr milde gewesen sein!

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      Ein Blick zurück hat noch nie geschadet.

      Hier ein Artikel vom November 2000.
      Teile hebe ich fett hervor.

      Dr. Jens Ehrhardt

      Potemkinsche Dörfer, Kettenbriefsysteme und das Märchen von des Kaisers neuen Kleidern


      Die Kommunikations-, Medien- und Informationsgesellschaft beschäftigt inzwischen in einigen Ländern schon fast 80% der Arbeitnehmer bei nur noch 20% im wirklichen Produktionsgewerbe, wo reale Güter geschaffen werden. Während es früher relativ einfach war, zu messen, wie groß eine Volkswirtschaft ist, wie stark sie wächst, wie hoch ihre Produktivität ist und wie hoch z.B. die Inflationsrate ist, oder auch, wie hoch der Gewinn pro Aktie einer Aktiengesellschaft ist, so sind solche Zahlen heute oft Gegenstand von Manipulationen. Schon Bismarck sagte, dass "Statistik eine Hure" sei.

      Früher maß man die volkswirtschaftliche Leistung im wesentlichen durch eine Addition der volkswirtschaftlichen Umsätze bei Produktion und Dienstleistungen. Die Amerikaner kamen vor 10 Jahren auf die Idee, dass die Leistungen der "New Economy" (neuen Wirtschaft) anders - höher - zu bewerten wären. Ein Computer würde durch eine Verbesserung der Leistungen (schnellere Prozessoren, höhere Speicher-Kapazität) mehr reales volkswirtschaftliches Wachstum darstellen, als die Preisentwicklung solcher Gegenstände widerspiegeln würde. Steigt der Preis eines New-Ecomomy-Gutes sehen amerikanische Statistiker vereinfacht gesagt eine Steigerung der realen Produktion (mehr Gut für mehr Geld), während die traditionelle Rechnungslegung inflationäre Tendenzen (gleiches Gut für mehr Geld) erkennt. Innerhalb von 10 Jahren hat sich durch den kumulativen Effekt (vergleichbar mit einer Zinseszinsentwicklung) infolge der jährlichen Heraufsetzung der Leistungen für elektronische Produkte hier ein Schein-Wachstum aufgebaut, das die wirtschaftliche Entwicklung im Vergleich zur traditionellen volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung stark nach oben verzerrt.

      Besonders die USA und hier wiederum die NASDAQ-Aktienbörse haben mit überhöht ausgewiesenen Wachstumszahlen erhebliches ausländisches Kapital in dreistelliger Milliarden-Dollar-Höhe angelockt. Inzwischen wird das amerikanische Wirtschaftswachstum wahrscheinlich schon zu rund einem Drittel durch diese Methoden zu hoch ausgewiesen. Neben der hedonischen Preisindex-Erfassung sind es aber auch andere Bilanzierungstricks, die das amerikanische Wirtschaftswachstum zu hoch erscheinen lassen. So werden z.B. Software-Ausgaben, die in Europa zügig abgeschrieben werden, langfristig in den Bilanzen aktiviert, was ebenfalls zu einem im Vergleich zu Europa zu hohen Wirtschaftswachstumsausweis führt. In der sogenannten "Old Economy", also der normalen Wirtschaft ohne Computer und Internet, war die US-Wirtschaft zuletzt um mindestens 2,5% gegenüber Vorjahr rückläufig. Das überall als weltweit höchstes Wachstum propagierte Wirtschaftswachstum fand also ausschließlich in der "New Economy" statt, wo die Zahlen "hedonisch" aufgebläht werden. Wie sich die US-Wirtschaft tatsächlich entwickelt, zeigt das reale disponible Einkommen der Amerikaner. Dieses betrug bereinigt um Sonderfaktoren seit Juni 2000 praktisch Null. Deutlich stiegen dagegen die Lagerbestände, die das Wirtschaftswachstum in Zukunft drücken werden.

      Aber auch die Gewinnzahlen pro Aktie werden inzwischen besonders in den USA kräftig nach oben manipuliert. Dies fängt an bei erheblichen Aktienrückkäufen auf Kredit bei vielen Aktiengesellschaften. Solche auf Schulden getätigten Käufe eigener Aktien (die übrigens nach der Weltwirtschaftskrise 1929/32 international verboten wurden, weil sie einer der Hauptgründe für den Börsenkrach 1929/32 waren), führen zwar zu einer Verbesserung der Gewinne pro Aktie (weil es weniger Aktien gibt, durch die der Gewinn geteilt wird), andererseits erhöhen sich aber die Schulden der Unternehmen erheblich. Die amerikanische Unternehmensverschuldung bezogen auf den Buchwert der Anlagen liegt heute auf einem historischen Höchststand. Aber auch die Ausgabe von Aktienoptionen an Mitarbeiter einerseits und die Zahlung von unterdurchschnittlichen Gehältern andererseits, führt zu einer ungebührlichen Übersteigerung amerikanischer Unternehmensgewinne, da die Personalkosten für Mitarbeiter dadurch zu niedrig ausgewiesen werden. Der Börsenboom hat weiterhin dazu geführt, dass die amerikanischen Pensionskassen keine Zuführungen mehr zu Lasten des Unternehmensgewinns vornahmen, sondern einfach die Börsenhausse als solches für die Steigerung des Pensionsvermögens "arbeiten" ließen. Sobald die Börsenhausse weniger stürmisch verläuft als in den letzten 5 Jahren, müssen die Unternehmen wieder hohe Zuführungen an die Pensionskassen vornehmen, was die Unternehmensgewinne schmälert. Da genauso gut - längerfristig - Jahre mit rückläufigen Börsen realistisch sind wie Jahre mit Kurssteigerungen, wäre bei ordnungsgemäßer Bilanzierung bzw. Gewinnermittlung eigentlich immer eine Zuführung zu den Pensionskassen notwendig, um langfristig den Ausgleich zwischen Hausse und Baisse am Aktienmarkt zu schaffen. Bei der Manipulation der Unternehmenszahlen gehen einige Unternehmen - besonders bei den jungen Wachstumswerten, die noch keine Gewinne machen - sogar weiter und manipulieren die Umsätze der Unternehmen, indem Beträge von der Muttergesellschaft an ausländische Tochtergesellschaften überwiesen werden und zurück. Auch sogenannte Ring-Umsätze sind bei einer ganzen Reihe von Unternehmen entdeckt worden, die je nach Bedarf Umsätze und Gewinne im Ringtausch zwischen drei oder vier Unternehmen herumreichen. Besonders wenn die Eigentümer von jungen Unternehmen, die gerade an die Börse gekommen sind, ihre Aktien verkaufen wollen und dafür hohe Kurse benötigen, werden manchmal in solchen Ringtausch-Manövern vorübergehend hohe Umsätze und - wenn möglich, was bei jungen Unternehmen nicht immer der Fall ist - auch Gewinne herumgeschoben.

      Manipulationen beginnen also auf volkswirtschaftlicher Basis und hören bei Einzelunternehmen auf. Obwohl viele Volkswirte sich dieser Manipulationen bewusst sind und eigentlich über dem Märchen von des Kaisers neuen Kleidern irgendwann gemäß den tatsächlichen Zahlen handeln müssten, hat man sich doch an entsprechende Trugbilder gewöhnt, und die Zeitungen veröffentlichen kommentarlos die hohen amerikanischen Wachstums- und Produktivitätszahlen, als wenn sie wirklich mit anderen Ländern vergleichbar wären. Solange die USA aber insgesamt mit etwa 1.900 Mrd. $ im Ausland verschuldet sind (diese Summe wächst jährlich um über 400 Mrd. $), ist es notwendig, dass zum Ausgleich der Währungsströme täglich Ausländer für mindestens 1,5 Mrd. $ Aktien und Anleihen kaufen, um die überhöhten Warenimporte der Amerikaner aus dem Ausland wieder auszugleichen. Die USA brauchen also eine statistisch geschönte Wirtschaft, um ausländisches Kapital anzulocken. Würde dieses ausbleiben, wäre es für die US-Wirtschaft, den US-Anleihe- und Aktienmarkt, aber auch für den Dollar ein extremer Negativ-Faktor.

      Was im Großen gilt, gilt für die Unternehmen im Kleinen auf betriebswirtschaftlicher Ebene. Amerikas Favoriten-Wachstumsaktie Cisco z.B. wies im letzten Jahr einen Gewinnanstieg von 29 auf 36 Cents pro Aktie aus. Der amerikanische Wirtschaftsfachmann James Grant bereinigte diesen Gewinnanstieg um sämtliche Sonderfaktoren, wie sie oben genannt wurden, und kam zu dem Ergebnis, dass der Gewinn pro Aktie in diesem Zeitraum überhaupt nicht stieg (Quelle "Economist", 21.10.2000, Seite 98). Solche Zahlen zeigen, wie stark US-Wachstumsaktien - trotz 40% Baisse seit Frühjahr - heute immer noch sind, wenn man die wahren Zahlen berücksichtigt. Auch vor dem Hintergrund künstlich nach oben getriebener Gewinne sind die Aktien heute, bezogen auf das Kurs/Gewinn-Verhältnis, so überteuert wie nie zuvor in der Börsengeschichte. Da Amerikaner inzwischen - auch mit dem höchsten Schuldenberg der Geschichte - so kopflastig in Aktien investiert sind wie nie zuvor, wäre eine Börsenbaisse ein nationales Problem und muss aus dieser Sicht um jeden Preis verhindert werden - auch mit geschönten Statistiken. In der Vergangenheit ist die Wahrheit am Schluss allerdings (auch wie im Märchen von des Kaisers neuen Kleidern oder wie bei jedem Kettenbrief-System) immer ans Licht gekommen.

      Dr. Jens Ehrhardt
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 11:40:17
      Beitrag Nr. 488 ()
      @Guten Tag

      Hier noch eine schöne Nachricht für unsere DTE-FAN-ECKE!

      Jaja, der gute Herr Sommer muss schon wirklich vor sich hin darben. Was kann er schon dafür, dass die DTE-Aktionäre so ziemlich ihr ganzes Investement verloren haben....! Herr Sommer und Konsorten gehörten lieber vor ein Gericht, soviel ist sicher. Wer dieses Fass ohne Boden heute noch durch den Kauf von Shares unterstützt und somit auch die immer bombastischeren Gehälter des Vorstandes, kennt wohl immer noch nicht die ganzen Wahrheit...!

      Dieser Mist von DTE-Share würde keinen einzigen Tag in meinem Depot überleben. Auch wenn es einige hier nicht gerne hören wollen. Mein Rating bezüglich Telekom bleibt unbarmherzig.

      Strong Rausschmeiss

      Und so schnell als möglich!!

      HM

      +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

      dpa-AFX-Nachricht (Deutschland)

      Montag, 27.05.2002, 09:35

      Experte kritisiert astronomische Aktienoptionen für Telekom-Manager

      BERLIN (dpa-AFX) - Kurz vor der Hauptversammlung der Deutsche Telekom AG hat der Hamburger Rechts- und Wirtschaftswissenschaftler Michael Adams astronomische Aktienoptionen für Manager des Bonner Konzerns kritisiert. Das für 2001 genehmigte Optionsprogramm könne den Vorstandsmitgliedern bei einer Laufzeit von zehn Jahren "einen dreistelligen Millionen-Betrag zuschanzen", sagte Adams dem "Handelsblatt" (Montagausgabe). Dies komme einer "Ausplünderung der Aktionäre" gleich.

      Es sei nicht zu fassen, dass das Optionsprogramm ohne Widerstand von Finanzminister Hans Eichel (SPD) und "ohne Aufschrei der Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat über die Bühen gehen konnte". Der Telekom-Vorstand hätte "trotz des katastrophalen Verfalls des Unternehmenswertes" für 2001 1,74 Milliarden Aktienoptionen erhalten, sagte Adams der Zeitung. "Diese Optionen führen zu einem Gewinn von 110 Millionen Euro, falls der Kurs der T-Aktie in den nächsten zehn Jahren auf 100 Euro steigt."

      Für das Jahr 2002 sei ein weiteres Optionsprogramm aufgelegt worden, das dem Vorstand noch weit höhere Gewinne ermögliche. Dabei profitierten die Telekom-Manager um Ron Sommer laut Adams vom weiter gesunkenen Kurs der T-Aktie. Da der aktuelle Kurs Berechnungsgrundlage für die Aktienoptionen sei, könnten die Vorstände die Optionen nach einer in den kommenden Jahren erwarteten Erholung mit hohen Wertzuwächsen verkaufen./mt/FP/sh/zb



      info@dpa-AFX.de
      Avatar
      schrieb am 28.05.02 18:02:29
      Beitrag Nr. 489 ()
      "Diese Optionen führen zu einem Gewinn von 110 Millionen Euro, falls der Kurs der T-Aktie in den nächsten zehn Jahren auf 100 Euro steigt."

      nun, der Satz sagt ja wohl einiges aus: und wer sich mit der Hebelwirkung bei Optionen ein kleines bißchen auskennt, der ahnt, daß diese Optionen ein ziemlich geringes Risiko darstellen. Und sonst: wenn die T-Aktie auf 100 Euro steigt, dann werden nicht nur die Manager sich freuen...
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 28.05.02 19:08:02
      Beitrag Nr. 490 ()
      @Xylophon

      Sehr wahrscheinlich ist eine solche Kursexplosion beileibe nicht...! Aber mir geht es auch nicht nur um diese Optionen. Sommer und andere haben bis heute ein ziemlich hohes Salär dafür bekommen, auf dass Sie das Unternehmen in gutem Fahrwasser halten und die Rendite der Aktionäre pflegen und erhalten. Stattdessen haben Sie den Laden so ziemlich an die Wand gefahren oder..? Und dafür sollen die jetzt auch noch Optionen erhalten, anstatt eigentlich für diesen immensen Verluste im Milliardenbereich zu haften..?

      Selbst wenn Sommer bald ausscheiden sollte wird er sich diese Optionen wieder teuer abkaufen lassen, da können Sie sicher sein. Der Pleitier geht vom Schiff um sich dann noch fürstlich belohnen zu lassen..! Und die Aktionäre werden diese Optionen teuer bezahlen müssen, ob Besserung eintreten sollte oder nicht. Glauben Sie ernsthaft die legen sich Optionen auf ohne auch nur eine Chance zu haben Sie auch zu erhalten.? Da müssen Sie mal recherchieren wie dies die letzten Jahre so abgelaufen ist mein guter Xylophon.

      Ich jedenfalls werde in dieses leckgeschlagene Fass keinen müden Cent investieren wollen. Einfach lächerlich diesen verrückten Cashburnern alla Sommer auch noch gutes Geld hinterher zu werfen. Als hätten Sie nicht schon genug verbrannt.... :laugh:

      Schönen Abend noch wünscht...

      HM
      Avatar
      schrieb am 29.05.02 15:28:57
      Beitrag Nr. 491 ()
      @Tolle Sache

      Nicht einmal die Regierung kann sagen wo eigentlich irgendwelche Gelder sind....? Und da dies in diesem Land ja inzwischen gang und gäbe ist, könnte man ja auf die Idee kommen, dass auch die eine oder andere Firma nicht so ganz sauber bilanziert oder... ;)

      Ein Schelm wer böses dabei denkt. Aufgewacht liebe Herrschaften. So manch verkündete Unternehmenszahl wird sehr bald so ziemlich schmutzig wieder auftauchen, mit dann sehr sehr rüden Auswirkungen auf den Kursverlauf...! In USA stinkt es schon lange mit den neuen Abschreibungsmethoden. Dieser angebliche kommende Aufschwung ist eine einzige Fata Morgana der Banken und Analysten. So oder so werden eines Tages die richtigen Zahlen auf den Tisch kommen. Und wenn es so weit ist, möchte ich lieber nicht so richtig dick in Aktien investiert sein, soviel ist sicher..!

      Das Parkett ist weitestgehend sehr schlüpfrig und glitschig geworden. Und wer denkt, die Behörden gehen hier mit gutem Beispiel voran mit sauberen und nachvollziehbaren Bilanzierungsmethoden, sieht sich getäuscht.

      Alles beim alten liebe Aktionäre.

      Betrügen bis die Schwarte kracht...!

      Wohl bekommts...

      HM

      ++++++++++++++++++++++++++++++++++

      dpa-AFX-Nachricht


      Mittwoch, 29.05.2002, 12:44

      GoingPublic Kolumne: Natürlicher Schwund-17 Mrd. US-$ im US-Haushalt verbaselt

      WOLFRATSHAUSEN (GoingPublic.de) - Wenn die G&V eines Unternehmen nicht stimmt, dann fallen die Kurse und Vorstände müssen ihren Hut nehmen. Nicht so bei... Corporate America: Im 2001er Budget fehlen über 17 Mrd. US-$. Eine peinliche Situation.

      Mal ganz davon abgesehen, dass der Bericht über das Fiskaljahr 2001, welches am 30. September endete, erst nach sechs Monaten präsentiert werden konnte. Die Auditoren hatten ihre liebe Mühe den vorgelegten Report überhaupt abzusegnen. Warum sie es dann doch getan haben, bleibt ihr unliebsames Geheimnis.

      Wurde im letzten Herbst noch ein Budget-Überschuss von 127 Mrd. US-$ prognostiziert, so liest sich das real eingetretene Defizit wie eine mittelschwere Katastrophe. Denn wie US-Finanzminister Paul O´Neill einräumen musste, hätte Corporate America im letzten Jahr ein Minus von 515 Mrd. US-$ eingefahren, sofern er dieselben Bilanzierungsrichtlinien benutzen würde wie sie für "normale" Unternehmen gang und gäbe sind. Klar, dass dieser Zahl schnell ein Platz unter dem Teppich beschert war.

      Dieses Defizit kam ans Tageslicht, nachdem die US-Regierung u.a. Kosten für Militärangehörige im Ruhestand und für Veteranen mit einbezogen hatte. Das wurde bislang "vergessen". Selbst damit sind aber noch zahlreiche Ausgaben für Sozialleistungen ausgeklammert, was das wahre Bild des US-Finanzzustandes weiterhin verzerrt.

      Um dem 2001er Report die Krone aufzusetzen, muss festgestellt werden, dass nicht weniger als 17,4 Mrd. US-$ fehlen. Sie sind einfach nicht da. Die beiden Seiten der G&V stimmen nicht überein. Immerhin handelt es sich dabei um einen Betrag, der gut halb so hoch ist wie die von Präsident Bush durchgedrückte Steuerrückzahlung des letzten Jahres, um die so ein Palaver gemacht wurde.

      In einer Fußnote im 130seitigen Bericht ist man verlegen um Erklärungen für diesen horrenden Schwund an Steuergeldern. Mögliche Fehlerquellen laut Bericht: unsaubere Bilanzierung von Behörden innerhalb der Regierung, nicht mehr nachvollziehbare Transaktionen von Behörden oder einfach auch zeitliche Diskrepanzen beim Reporting. Wie auch immer: wenig vertrauenerweckend. Im übrigen waren ein Jahr zuvor knapp 5 Mrd. US-$ zuviel verbucht, was natürlich auch nicht unbedingt überzeugend wirkt.

      Es ist daher wohl kein Wunder, dass die US-Regierung im Kampf gegen Unternehmensbetrügereien (Stichwort: Enron) kaum bis gar nicht vorankommt, wenn nicht mal das eigene Haus richtig organisiert werden kann. Vor diesem Hintergrund sollte niemand überrascht sein, wenn die Untersuchungen im Enron-Umfeld und die Bemühungen um die Entflechtung des US-GAAP-Bilanzierungswirrwarrs über kurz oder lang im Nichts enden. Dort treffen sie dann vielleicht auf die fehlenden 17,4 Mrd. US-$.

      info@dpa-AFX.de
      Avatar
      schrieb am 29.05.02 16:47:59
      Beitrag Nr. 492 ()
      @Jetzt geht es aber ans Eingemachte hier ....!

      +++++++++++++++++++++++++++++++

      Wallstreet:Online entlässt alle Redakteure

      Das deutsche Internet-Finanzportal Wallstreet: bietet fortan keine eigenen redaktionellen Inhalte mehr. Allen sieben Online-Redakteuren wurde gekündigt und rund ein Dutzend studentische Mitarbeiter und freie Korrespondenten müssen ohne den Auftraggeber auskommen. Redaktionelles wird jetzt bei der Smarthouse Media extern eingekauft. Da Smarthouse aber auch Konkurrenten wie Finanzen.net beliefert, werden User auf der Suche nach News und Kommentaren bei Wallstreet:Online nichts Exklusives mehr finden.

      "Die Community und die anderen Bereiche von Wallstreet:Online sind von der Kürzung nicht betroffen", sagte der ebenfalls von der Entlassung betroffene (noch) geschäftsführende Redakteur Johannes Stoffels gegenüber heise online. Stoffels leitet jetzt nur noch die Abwicklung der Online-Redaktion. Grund für die drastische Maßnahme sei die schlechte Wirtschaftslage.

      Branchenbeobachter mahnt das Geschehen bei Wallstreet:Online an den ehemaligen Konkurrenten Gatrixx . Zuerst wurde dort die Redaktionsmannschaft gefeuert. Kurz darauf folgte der Insolvenzantrag. /c`t)
      Avatar
      schrieb am 29.05.02 21:35:23
      Beitrag Nr. 493 ()
      Hallo Hr.Motzki,

      Sie lassen ja in der letzten Zeit "richtig" Dampf ab!!!

      Aber warum???

      Lug und Betrug sind so alt wie die Menschheit. Ein Teil der Menschenheit hat und wird immer lügen und betrügen, um einen eigenen Vorteil zu erlangen. Was ist ein Vorteil? Geld!
      Haben Sie an der Börse etwas anderes erwartet? Oder erwarten Sie etwas anderes in der Politik, in der Kirche (Welcher der vielen Götter, ist der richtige? Meiner, deiner, seiner, gar keiner???), in der Familie, im alltags Geschäft, im allgemeinen menschlichen Zusammenleben?

      Ein sehr enger Freund von mir, wurde vor knapp 15 Jahren, bei einem Raubüberfall auf dem Weg nach Hause, in der S-Bahn von 2 Junkies abgestochen.Er hatte, nach seiner Sauftour, nicht mehr das Geld für ein Taxi..

      Also was haben Sie an der Börse erwartet???

      Das alle lieb und nett zueinander sind? Das dies alles fair und gerecht zugeht? Wenn es um Kohle geht?

      In welcher Welt leben Sie?

      In meiner Welt -zu der ich auch die Börse zähle- weis ich, das es Menschen gibt, die bereit sind für kleines Geld andere Menschen zu töten. Ebenso das Lug und Betrug die Tagesordnung bestimmen, wenn es um Geld geht. An der Börse geht es um nichts anderes, als um das Geld der anderen!!!

      That`s it

      Wo ist das Problem?

      Das Leben und die Welt waren schon immer ein Dschungel (Heute Betonwüste gennant.) und wird es auch immer ein Dschungel sein. Nur vor ein paar tausend Jahren, kämpften wir noch im Fell mit den Keulen. Heute kämpfen wir im Nadelstreifenanzug mit der Information und/oder der Atombombe als Waffe.

      Wo ist das Problem?

      Entäuschte Hoffnungen, Erwartungen? Erhoffe nichts und erwarte nichts und du wirst nicht enttäuscht!

      Nichts ist schmerzlicher als die Selbsterkenntnis. Da tut es oftmals richtig gut, etwas Dampf abzulassen! (Ich weis wovon ich rede!!!) Denn bevor es mich/dich zerfrisst, las ich/du es raus!!!

      Aber werden Sie bitte Ihren eigenen Ansprüchen und Ambitionen gerecht. Bedenken Sie bitte, das Sie als Intiator dieses Threads auch eine gewisse Verantwortung haben und ob Sie Ihrer Intention, bei Gründung dieses Threads, durch Ihre teilweise sehr polemischen Äusserungen in den letzten Beiträgen gerecht werden. Müssen Sie selbst beurteilen!

      Sie hören sich ja schon fast wie FockeWulf in seiner besten Zeit an.

      Eine meiner Eigenarten (Eine von vielen. Ich bin eigen und NICHT artig!), die meine Familie und meine Freunde sehr an mir schätzen, auch wenn es Ihnen oft nicht gefällt, ist das ich Ihnen meine Meinung sage. Aber nur bei Menschen, die ich mag oder die mir wichtig sind. Ansonsten halte ich meine Klappe. Sollen die Ihr ding machen, ich mach mein Ding.

      Deswegen machen Sie mir bitte einen Gefallen. Verraten Sie bitte nicht Ihre Ideale und sich selbst.

      In diesem Sinne


      Biotron


      PS: Was WO in 492 betrifft. Ein guter alter Spondi Spruch:

      "Macht kaputt, was euch kaputt macht!"

      In der Wirtschaft und/oder an der Börse wird dies glaube ich Marktbereinigung gennant.
      Avatar
      schrieb am 29.05.02 22:40:34
      Beitrag Nr. 494 ()
      @Guten Abend Biotron

      In diesem Threat geht es unter anderem um die

      Wahrheit,

      so schlimm sie auch sein möge.

      Und genau dieses Ideal würde ich verraten, wenn ich hier laufend Werte pushen würde ohne wirklich daran selbst zu glauben. Im übrigen werden hier ja auch nicht alle AG`s gleichermassen kritisiert. Was erwarten Sie Biotron..? Würden Sie wollen ich schriebe,

      dass es bei den Bewertungen der letzten Jahre koscher zuginge..?

      Es tut mir leid aber was in den letzten Tagen hier von mir ins Forum gestellt wurde, sind Meinungen welche ich weitestgehend teile und die weit davon entfernt sind Werte oder Stimmungen einfach nur schlecht zu reden.

      Ich bin einfach überzeugt, dass wir den Boden noch nicht gesehen haben Biotron.

      Und bis zum heutigen Tage habe ich eine Schweinegeld dadurch gespart, einfach weil ich bestimmten Dingen glauben geschenkt hatte und danach handelte. Also die meisten Werte gnadenlos aus dem Depot geworfen hatte und sie dieses mal nicht gleich wieder zukaufte, obwohl sie inzwischen um einges günstiger sind.

      Warum sollte ich irgendwelche Überzeugungen opfern..? Ich vertrete und vertrat schon immer die

      Kunst der Lernfähigkeit

      mein Freund. Und wenn ich wie vor einem Jahr noch ein überzeugter Bulle geblieben wäre,

      dann würde ich jetzt in einem Trümmerhaufen sitzen...!

      Das sind Fakten und sonst nix!

      Natürlich lasse ich Ihnen Ihre Tendenz zum positiven Biotron. Warum auch nicht? Aber aus meinem Herzen habe ich noch nie eine Mördergrube gemacht und dabei wird es auch in Zukunft bleiben. Ich kann im Moment schlechthin niemandem wirklich empfehlen, gross in Aktien zu investieren und genau dies bringe ich zum Ausdruck. Es steht doch jedem frei sich hier andersgehend zu äussern! Und mit Verlaub. Mit Leuten wie dem guten Focke, ist ein Vergleich schlecht möglich. Es ist ein Unterschied ob ich fundamentale Kritik übe, welche ich nachweisen kann. Bestimmte andere Leute betreiben einfach nur Panikmache in schlimmster Manier, ohne über Wochen auch nur ein einziges Argument nennen zu können.

      Davon abgesehen würden einige Anleger/User ein paar Euro gespart haben, welche die letzten Monate meine kritischen Äusserungen bezüglich bestimmter Werte überdacht hätten. Auch alles Fakten.

      Sorry mein guter Biotron, aber ich kann momentan nicht Recht erkennen warum ich mein sauerverdientes Geld in ein Fass ohne Boden stecken soll. Schauen Sie sich bitte um. Wo sind die Werte wo der Anleger die letzten Monate eine schöne Rendite einstreichen konnte..? Wir können hier nicht über all die Zeit so tun als wäre dies immer noch ein Betriebsunfall!

      Hier geht es ans Eingemachte und nicht zu wenig. Und bei vielen Werten ist das brutale Downgrading noch lange nicht zu Ende! Keine Erfindung meinerseits, sondern einfach nur harte Realitä des Marktes. Schauen Sie Biotron. Ich habe persönlich nichts gegen eine DTE. Und genau genommen können einem die ganzen Aktionäre wirklich leid tun. Aber deshalb kann ich hier nicht einem Cashburner alla Sommer einen Persilschein ausstellen den er niemals bekommen kann!

      Auch und gerade wenn Sie in diesem Wert investiert sind! Das verstehen Sie doch gewiss...........;)

      Ich kann Ihnen versichern, dass ich weit davon entfernt bin alle Werte in den Keller zu reden. Mir wäre auch lieber wir hätten wirklich eine wirtschaftliche Erholung. Letztendlich hängt dies ja auch immer mit Arbeitsplätzen und damit ganzen Familien zusammen und bestimmt zu einem nicht unerheblichen Teil ihr Leben. Aber warum ich z.b. ca. 12€ für eine Share (DTE) zahlen soll, welche ca. €75Millionen Schulden angehäuft hat und immer noch ca. €1.8Milliarden per Quartal Miese macht, wird wohl nicht nur mir ein Rätsel bleiben......?

      Wenn ich etwas positives sehe werde ich gerne darüber schreiben Biotron. Bis dahin wünsche ich Ihnen und Ihrem Depot alles gute und verbleibe wie immer.....

      mit freundlichen Grüssen

      HM
      Avatar
      schrieb am 29.05.02 23:28:19
      Beitrag Nr. 495 ()
      also...,

      @herr motzki,
      was die wahrheit ist, das weiss ich nun wirklich nicht. es wäre ja schön, wenn wir ihr auf die spur kämen, aber...

      da gibt es ja noch diese undurchschaubare börse mit ihren irrungen und wirrungen :D

      nach meiner meinung spricht momentan das meiste für einen sich fortsetzenden schleichenden abwärtsttrend. ich habe derzeit keine puts und sehne ihn nicht herbei, aber solange die kriegs- und terrorängste sich immer wieder wie eine dunkle wolke über die daily news legen können, die doch zumeist von neuen filzentdeckungen bestimmt werden, weiss ich nicht, was den markt aus seiner lethargie reissen könnte. die bewertungen sind nicht mal angemessen für dauerhafte friedenszeiten, aber was kommt, weiss niemand, also verkaufen die leute ihre aktien, wenn es geht, und schichten um. wohin? sparbuch, bonds, immobilien (noch), gold. oder sie geben es einfach aus, geniessen das `noch` und kaufen luxusartikel von escada & co., oder gehen einfach essen (restaurant-boom). ein klarer dauerhafter trend ist indes nicht auszumachen, alles wackelt, alles schwankt.

      im kleinen kannst du aber schon im werteverfall ausmachen, wohin das ganze läuft. eine private story nebenbei, ich hoffe, sowas ist hier erlaubt: tochter ist acht und hat im zweitwohnsitz in grüner umgebung (die vermeintlich heile welt) vier freundinnen zwischen elf und dreizehn. alle lieb und nett, aus grossfamilien mit schwachem sozialen hintergrund. wir haben die kinder oft zum essen eingeladen, weil die einfach immer hunger haben. dann wurde in unserer ferienwohnung eingebrochen, und alle sagten: oh! :eek:, bis wir eines davon als babysitterin engagierten. da wurde der druck wohl zu gross, und sie gestand...in unsere wohnung eingebrochen zu sein (einfach einen stein ins fenster geschmissen...`tut mir leid`), weil es `stress mit den eltern` (und mitschülern) gab. nun glaube nicht, dass da was passiert, die dealen munter weiter ihr gras auf dem pausenhof, weil die schule die sache ehrenhalber vertuschen will. die jungen mädels haben alle eine anzeige wegen drogendealerei und hehlerei am hals, sind aber guter dinge (`das wird schon` - ja, so kennen wir das). die älteste ist dreizehn, die jüngste elf.

      deprimierend, oder nicht? zählt noch irgendwas?!

      bin aweng abgeschwiffen, aber so ähnlich ist es doch leider an der börse auch.

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 30.05.02 02:43:11
      Beitrag Nr. 496 ()
      Leider sind mir meine Anhänge, bei der Vorschau verlorren gegangen. Schaut euch selber die Daten von Applied Materials, STMicroelectronics, Samsung, Texas Instrument, Aplied Materials usw. an. Das selbe gilt für Auftragseingänge, Neubauten, Verbrauchervertrauen, BookToBill, Wirtschaftswachstum USA usw.an.


      Hallo Hr.Motzki,

      wie Sie wissen, möchte ich die aktiven und passiven Teilnehmer an diesem Board zum eigenständigen Nachdenken anregen.

      Ich werde irgendwie den Eindruck nicht los, das wir ähnliches wie 1999/2000 mit umgekehrten Vorzeichen erleben. Damals war fast alles Suuuuper, heute fast alles Scheisssssssse. Um Ihnen zu verdeutlichen was ich meine.

      "Mir wäre auch lieber wir hätten wirklich eine wirtschaftliche Erholung."

      Alle mir bekannten oder von mir beobachteten Wirtschaftsindikatoren zeigen entweder ein deutliches anziehen oder ein verharren auf hohem Niveau an. Die Deutschen etwas weniger (Aber das liegt an unseren unerledigten Hausaufgaben!), die Europächen ein wenig mehr und die US-Indikatoren zeigen deutliches Wachstum. Wie, wahrscheinlich unbestritten, wichtig die US-Konjunktur für die Weltwirtschaft ist, zeigten die letzten 2-3 Jahre. USA hatten einen leichten Schnupfen (1 Quartal negatives Wirtschaftswachstum mit -1.7% im Zeitraum Juli-September01. Warum wohl???.Definition einer Rezession ist meines Wissens nach 2 aufeinander folgende Quartale mit negativem Wirtschaftswachstum, Desweiteren war der Euro(Teuro)raum in keiner Rezession. Dafür waren wir Deutschen wieder spitze. Denn wir haben die Rezession erfolgreich hinbekommen!. Wir sind schon könner! Wirtschaftliches Schlusslicht in Europa aber wenigstens bei der Pisa Studie konnten wir Obervolta schlagen. Das alle Industrienationen besser als wir abgeschnitten haben und uns viele Drittweltstaaten überholt, ist alles halb so wild. Wir werden ja auch wahrscheinlich nicht gegen Saudi Arabien bei der Fussballweltmeisterschaft verlieren. Falls wir ins Viertelfinale kommen, war die WM ein voller Erfolg. Wir schafften ja schliesslich auch einen 21 Platz beim Grand Prix mit unserer Corinna May. Ist schon ganz gut das wir so Fett sind und nicht absteigen können. Zum Glück braucht sich der Gastgeber einer WM nicht zu Qualifizieren, wäre schon peinlich eine Fussball WM ohne den Gastgeber.) Ein kleiner Auszug der Wirtschaftsdaten, besonders USA ist beigefügt.

      Fazit: Die wirtschaftliche Erholung läuft! Ich finde es wirklich erstaunlich, das heute keiner mehr über Greenspans "Softlanding" Zenario spricht. Besonders da er es Erfolgreich durchgeführt hat. Wirklich seltsam und wundersam. Stattdessen geht die Angst vor einem sog. Double Dip um. Dabei hatten wir keine Rezession in USA. Strange world!

      "Ich bin einfach überzeugt, dass wir den Boden noch nicht gesehen haben Biotron. "
      Da wir uns hier ja primär über Technologie Unterhalten, werden wir uns auch wahrscheinlich darauf einigen können das die Chipies und Chipausrüster als sehr guter Frühindikator was IT/Hightech betrifft geeignet sind. Ein kleiner Auszug von ein paar Unternehmensmeldungen aus dem Bereich..

      Stabile und/oder anziehende Gewinne und Umsätze. Ergo, wirtschaftliche Bodenbildung in diesen Sektoren. Und das momentan die wenigsten Manager bereit sind irgendwelche Prognossen abzugeben, erachte ich als vernünftig und menschlich( Oder würden Sie nach 2 Jahren als Prügelknappe sich noch alzu weit aus dem Fenster lehnen? Als masochist mit Sicherheit, aber als ein relativ cleverer Mensch?). Past zwar unserer Journalie und Analystenbubis nicht, aber wer die allzu ernst nimmt, sollte eh leiber sein Geld aus dem Fensterwerfen.

      "Wo sind die Werte wo der Anleger die letzten Monate eine schöne Rendite einstreichen konnte..?"
      Schauen Sie sich mal die Kursverläufe der unten aufgeführten Aktien an. Ansonsten DCX, Siemens, BASF, Degussa, Addidas und jede Menge Mid und Small Caps.
      Wir sind schon lange wieder in einem Bullmarkt, nur keiner merkts. Wie auch 1999/Anfang 2000 den Bärmarkt bemerkt hat. Die grossen Skandale (abschlachten) wie DTE, MLP vernebeln den Blick, auf den wahren zustand des Marktes. Wie auch 1999/Anfang 2000. Aber wenn interessiert das noch in ein paar Wochen? Heute interresiert man sich für Bio/Nitrophen und was ist war mit BSE vor einem Jahr??? Wenn interresierts? Kein Schwein! Was glauben Sie, wer sich in ein paar Wochen noch für die heutigen Skandale interessiert??? Oder wie heissen unseren bisherigen Schreckgespenster?

      "Und bei vielen Werten ist das brutale Downgrading noch lange nicht zu Ende! "
      Wie war des denn 1999/2000 mit dem Strooongest BUUUUY? Kursziel DAUUUUUUUSEND!

      "Es tut mir leid aber was in den letzten Tagen hier von mir ins Forum gestellt wurde, sind Meinungen welche ich weitestgehend teile und die weit davon entfernt sind Werte oder Stimmungen einfach nur schlecht zu reden."
      Wie war den 1999/2000 die Stimmung? Strong sell????

      "Ich vertrete und vertrat schon immer die Kunst der Lernfähigkeit mein Freund."
      Ich glaube Ihnen gerne, das Sie heute skeptischer sind was "Strong Buy" betrifft. Aber wie sieht es mit dem transfer Wissen bei "Strong sell" aus? Da muß ich leider, meine Zweifel bei Ihnen anmelden. Sorry.

      "Wenn ich etwas positives sehe werde ich gerne darüber schreiben Biotron."
      Ich bin ja vielleicht einäugig und schaue durch meine "Bullenbrille". (Ich Frage mich nur, warum ich mich und alle Menschen aus meinem nähren Umfeld, vor jeglichem Engament an den Börsen (Besonders im Bereich NM/Nas100) in den Jahren 1999/2000 rauszuhalten. Was mir auch Teilweise gelungen ist. Zumindest konnte ich wahrscheinlich, das schlimmste verhindern. Ich konnte doch meine Familie überzeugen von gewissen Investments Abstand zunehmen. Leider ist es mir nicht gelungen, meine Familie (Vater) davon zu Überzeugen doch 1000 oder mehr Telekom zu verkaufen. Schade, sehr sehr schade. Genauso empfehle ich meinen Freunden und meiner Familie heute ein DTE, Nokia, Infinion, Preussag, Münchner Rück zu kaufen. Genauso wie ich Ihnen Anfang letzten Jahres eine DCX (unter 50€ immer ein Kauf. Damals Diskussion über Chrysler-Verluste, Kekorrian usw.) empfohlen habe. Alles auf Sicht von 3-5 Jahren. Als meine Grossmutter noch lebte, Gott hab Sie sellig! Hat Sie zum Glück als über 80ig jährige auf mich gehörrt und noch während des Golfkrieges die "preiswerten" Bluechips eingesammelt. Ich werde nie das Gesicht des Bankangestellten vergessen, als Sie mit Ihrem Krückstock auf den Tressen gehauen hat und gesagt hat "Mein Enkel sagt, ich soll kaufen!" Sie hat es nie bereut und der kleine Bankheini hat Sie, seit dieser Zeit, ganz anders behandelt. ) Aber ich bin nicht Blind!

      "Wir können hier nicht über all die Zeit so tun als wäre dies immer noch ein Betriebsunfall! "
      Es war nie ein Betriebsunfall und ich habe dies nie als Betriebsunfall abgetan. Es war eine Überreaktion (Hype), danach kam eine Korrektur (bis ungefähr März 02), seitdem befinden wir uns wieder in einer massiven Übertreibungsphase. Aber diesmal nach unten. (Spätestens wenn bei WO, die Werbung zum Shorten geschaltet wird sollte man schleunigst Long gehen.) Besonders nachdem die COT Ihre Shortbestände kpl. abgebaut haben und mittlerweile massive Longbestände aufbauen. Das ist nie ein gutes Zeichen, für die Jungs mit dem kleinen Geld, wenn die Boys mit dem Big Money das Gegenteil machen. Ist dann meistens nur noch eine Frage der Zeit und in der Regel warten die COT dann nicht mehr lange, bis zum Schlachtfest der Lemminge laden.

      "Bis dahin wünsche ich Ihnen und Ihrem Depot alles gute"
      Hat sich zum Glück an eine gewisse Volatilität gewöhnt und ich werde Ihm weiterhin alle freien finnaziellen Mittel zuführen. Um meine Engaments im Heiligen Blechle (primär Nas100, danach DTE) auszubauen.

      Ich hoffe es ist mir gelungen, Ihnen ein paar kleine Anregungen zum Nachdenken gegeben zu haben. Keine Angst ich habe keine rosarote Brille auf, genauso wenig wie ich eine Brille trage die alles schwarz sieht. Ich versuche den positiven wie negativen Newsflow zu Werten und nicht zu einseitig zu werden. Aber mir wird kein Analyst oder Journalist sagen können, wann ich eine Aktie oder einen Markt kaufen kann/soll. Denn wenn Sie es wüssten, würden Sie schon lange nicht mehr arbeiten!!!

      Sie wissen ja wie Analystenmeinugen zu werten sind

      Strong buy > sofort alles verkaufen (Ihr Arbeitgeber möchte verkaufen. MERRILL LYNCH die Überraschung des Jahrdausends (Hi Förtschi Baby))
      Strong sell > sofort kaufen (Ihr Arbeitgeber möchte kaufen, nachdem die Lemminge das gute Zeug "billig" verramscht haben.)

      Sehen Sie die Zeichen an der Wand und rennen Sie anderen Meinungen nicht "Blind" hinterher.

      In diesem Sinn

      Mein Freund


      Biotron


      PS: "Es steht doch jedem frei sich hier andersgehend zu äussern"

      Auch aus diesem Grund, Ihrer toleranz, schätze ich Sie Hr.Motzki und investiere meine Zeit (oftmals nicht unerheblich) und äussere meine Meinung,(Oftmals konträr).
      Wäre doch langweilig wenn alles Friede, Freude, Eierkuchen wäre, oder etwa nicht?

      Leider kann ich einen DTE Kurs, von unter 10€ tempörär nicht ausschliessen, aber ich habe einen kleinen netten Stapel Calls auf die DTE mit Basis 16€ Laufzeit 12/03. Die entweder richtig ins Geld laufen oder von mir als Totalverlust ausgebucht werden. Ich bin aber sehr, sehr zuversichtlich und jederzeit bereit (Ich stehe Gewehr bei Fuss) diesen Anteil durch umschichten auszubauen.
      Avatar
      schrieb am 30.05.02 03:04:22
      Beitrag Nr. 497 ()
      Hi cabinda,

      deprimierend, oder nicht?

      sehr deprimierend, leider ist unsere gesellschaft so. Vielleicht können wir diese gesellschaft ja ein wenig verändern, wenn jeder versucht seinen "kleinen" beitrag zu leisten. Ich versuche es zumidest, auf meine art.

      zählt noch irgendwas?!

      Für mich ja und das ist NICHT GELD. Ich habe noch meine moralisch/ethischen standpunkte. Für die ich bereit bin zu leben, zu kämpfen und wenn sein muss, zu sterben.

      Es gibt wenig(?) was ich tun kann, aber dieses wenige tue ich, Ich weis nicht ob es mir gelingt etwas zu verändern, aber ich versuche es zumindest.

      In diesem Sinne

      Biotron

      PS: Mein Frauchen, macht mal wieder eine ehrenamtliche Nachtschicht auf einer Kinderstation. Weshalb ich mir mal wieder die Nacht vorm Rechner rumschlagen kann.
      Avatar
      schrieb am 30.05.02 09:45:14
      Beitrag Nr. 498 ()
      @Guten Morgen Biotron... :)

      Ja klar konnte man mit bestimmten Dax,- oder Nebenwerten Gewinne machen. Ich habe noch nie eine Börse erlebt wo alle gleichzeitig auf Sinkflug gingen. Aber seinen Sie ehrlich. Wenn Sie nicht gerade täglich das Börsengeschehen beobachten können und auch entsprechende Erfahrung über die Jahre gesammelt haben, ist es verdammt schwer auch nur eine wirkliche Richtung auszumachen. Nachher weiss man immer alles besser oder!

      Und natürlich ist mein letztes Posting sehr grob geschnitzt, gar keine Frage. Mir geht es ja eher um die Tendenz mein Freund und die ist meiner Ansicht nach doch sehr offenbar geworden die letzten Monate. Ich sagte schon vor längerem dass diese fantastisch schnelle Erholung, welche alle und hier vor alle die Banken und Analysten sehen wollten eine reine Einbildung ist. Mit dem Hintergrund den ganzen Laden am laufen zu halten. Und das Ergebnis..? Ich brauche doch nur mein ehemaliges Depot mit heute vergleichen, dann sehe ich wie der Hase gelaufen ist.

      Es kam wie es kommen musste. Die Anleger wurden wider besseres Wissen von den Banken&Analysten über den Tisch gezogen. Erinnern Sie sich an diesen Test wo festgestellt wurde, dass die Leute immer wieder auf denselben Trick hereinfallen..? Hier wurde er doch wieder bestätigt. Jeder der einigermassen kühl an die ganze Sache heran gegangen wäre hätte zumindest ahnen können, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugehen kann, bezüglich der nächsten Ralley.

      Lesen Sie doch bitte hier einmal quer mein guter Biotron:

      +++++++++++++++++++++++++++++++++

      Wieder aufgelebte Sorgen um Bilanzpraktiken haben am Mittwoch die US-Börsen belastet. Auch die Angst vor neuen Anschlägen in New York hat die Stimmung getrübt. Der Dow-Jones-Index setzte seine Talfahrt vom Vortag fort und fiel in den roten Bereich. Der technologielastige Nasdaq folgte ihm widerstandslos.

      Was in Deutschland der Bundesrechnungshof, ist in den USA das General Accounting Office (GAO), welches dem US-Kongress unterstellt ist. Im neuesten Bericht des GAO steht, dass der US-Staat in 2001 $ 17,4 Mrd. „verloren“ haben. Niemand weiß wo dieses Geld geblieben ist. Ob es ausgegeben wurde, noch auf irgendwelchen Konten schlummert oder entwendet wurde. Immerhin ist dies fast die halbe Steuersenkung mit der President Bush seine Wähler (hier vor allem SEINE reichen Wähler) nach seinem Amtsantritt beglückte. Das ist aber im Vergleich zu folgendem nur halb so schlimm.
      Das GAO weigert sich, schriftlich über die Ehrlichkeit der Buchführung der USA Stellung zu nehmen. Das ist schon ironisch, da dies zu einem Zeitpunkt passiert, zu welchem sich viele Mitglieder des Kongresses damit versuchen zu profilieren, in dem sie die Buchführung und das Geschäftsgebaren von Enron, Arthur Anderson usw. Publikumsträchtig vor laufenden Kameras „untersuchen“. Selbst Treasury Secretary Paul O’Neeill musste eingestehen, dass wenn der Staat USA, nach den selben Regeln bilanzieren müsste, wie es Aktiengesellschaften müssen, in 2001 kein Haushaltsüberschuss von $ 127 Mrd., sondern eine Defizit von $ 515 Mrd. erwirtschaftet worden wäre. So sollten wir uns für die nächsten Jahre auf eine sich langsam versteilende Zinsstrukturkurve einstellen. Nach 8 Jahren President Clinton, in denen Haushaltsüberschüsse erwirtschaftet wurden, stehen den Finanzmärkten nun Jahre der Nettoemissionen von Staatstiteln bevor. Der nächste President wird dann vielleicht unter dem Banner, „neuer“ Haushaltsdisziplin gewählt werden.

      Um beim Thema zu bleiben: Peinliches ereignet sich bei der Firma deren CEO jetzt Vize-President Dick Cheeny war, bevor er sich George Bush zur Seite stellte. Die Firma Halliburton, welche im Energyservice- wie auch im Energyconstructionbereich sehr gross ist, wird von der Securities & Exchange Commission bezüglich ihre Kostenverbuchung seit 1998 untersucht. Unter der Leitung von Mr. Cheeny führte die Firma eine aggressivere Buchungstechnik ein, welche oftmals steigende Kosten als Umsatz verbuchte. Wieder einmal sind Harvey Pitt (von President Bush bestellter Chef der SEC) und die SEC jedoch nicht von selbst darauf gekommen hier eine Untersuchung einzuleiten. Ein Artikel in der New York Times vom 22 Mai nötigt die Wertpapieraufsichtsbehörde zu diesem Schritt. Sonst sehe es ja aus, als wolle Mr. Pitt sich dem Vize-Presidenten erkenntlich zeigen. Die Gefahr wächst, dass die SEC als zahnloser Papiertiger betrachtet wird und sich dann gezwungen sieht mit äußerster Härte kommende Untersuchungen einzuleiten und durchzuführen. Dies würde das Vertrauen des Marktes kurzfristig noch mehr untergraben, auch wenn es langfristig gut gemeint wäre. HAL beendete den Handelstag bei $ 18,72, ein Minus von $ 0,63.

      Mit 30.000 Läden und 46 Millionen Kunden täglich ist McDonald’s (MCD: WKN 856958) die grösste Fast-food-kette der Welt. Das Problem, welches McDonald’s mit Firmen wie Coca-Cola gemeinsam hat, ist dass der Markt im Kerngeschäft -sprich Big Macs und Chicken McNuggets- gesättigt ist. Die neue Definition, welche man anstrebt, nämlich als Einzelhändler ist geschaffen, die Idee, wie die Ausweitung aussehen soll wird noch geheim gehalten. Man ist aber bereit zu Experimenten und in zwei Jahren werden die Pläne ausgereift sein, so der wagemütige Finanzvorstand. Nachdem wohl feststehen dürfte, dass die Expansion nicht im Kleidungssegment stattfinden wird- denn wer möchte denn, dass sein Pulli nach Fett stinkt -geht das Raten weiter, was denn nun passen könnte. Manche glauben, dass McDonald’s einfach seine Partnerschaft mit Disney ausbaut und mehr Spielzeug verkaufen wird. Auch könnten die Amerikaner ins Reisebüro-Geschäft einsteigen und an neuen Verkaufs-Terminals Trips in Disneyland-Parks anbieten. Während man also in Amerika große Zukunftspläne hat, zeigt man sich in Franreich von der humanen Seite, auch wenn es nicht gerade Eigenwerbung ist. In Frankreich warnt die Kette vor übermäßigem Hamburgerverzehr. Warum ? Wer hätte das gedacht: Hamburger machen dick! Im Rahmen einer Kampagne gegen Übergewicht bei Kindern warnt die amerikanische Fastfood-Kette vor dem Genuss von zu vielen Hamburgern. McDonald’s empfiehlt Müttern, ihre Kinder nur einmal in der Woche zu McDonald’s auszuführen. In Frankreich hat sich die Zahl der übergewichtigen Kinder in den vergangenen zehn Jahren auf 16 Prozent verdreifacht. Die Aktie verlor heute um $ 0.14 auf $30.01.

      Gruss aus New York, das US-Aktien Team der DG European Securities, Claudia und Jerry
      Die vorangegangenen Marktbeobachtungen und Aktienbesprechungen basieren auf den subjektiven Einschätzungen der Mitglieder des US-Aktienteams der DG European Securities und sind ohne jede Gewähr sowie ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Das Risikoprofil eines jeden individuellen Investors ist verschieden. Anleger sollten vor der Tätigung von Investitionsentscheidungen den Anlageberater ihrer Bank um zusätzliche Informationen bitten und das angedachte Investment auf ihre Risikotoleranz hin überprüfen lassen. Weitere Informationen zu den Weltfinanzmärkten finden Sie auf www.dzbank.de, www.wgzbank.de, sowie auf www.union-investment.de

      +++++++++++++++++++++++++++++++++

      @Was mich betrifft werde ich jedenfalls meine Beine schön ruhig halten. Die letzten Wochen konnte ich mir sehr-sehr schöne Sachen mit meiner Frau leisten, anstatt täglich angstvoll auf mein Depot zu stieren. Ich schlafe den Schlaf des Gerechten mein Freund und so soll es zumindest eine schöne Weile so bleiben.

      @Ihnen noch einen wunderschönen Tag und natürlich alles gute für Ihr Depot wünscht....

      HM
      Avatar
      schrieb am 30.05.02 14:55:28
      Beitrag Nr. 499 ()
      Hallo Hr.Motzki,

      wie Sie ja vielleicht wissen, bin ich ein leichter skeptiker was Analysten und Journalisten betrifft. Abgesehen davon, das Ihre "Analysen(?)" die Märkte in die eine oder andere Richtung temporär beeinflussen. Ansonsten geht mir deren Meinung am Ar... vorbei. Sie rennen meistens "kurzfristigen" Moden hinterher, was ist "In" was ist "Out" im Mainstream. Statt sich Ihr Geld zu verdiennen und die Lage des Marktes und die der Unternehmen zu Analysieren. Oder warum schrien die meisten (so gut wie alle!!!) 1999/2000 Strong buy, ist nur eine Korrektur > Die Gelegenheit zum Nachkaufen.

      Ich für meinen Teil versuche mir eher meine eigene Meinung, durch die Orginaldaten aus den Unternehmen und von staatlicher Seite zu bilden. Dies wiederum versuche ich dann mit den Meinungen/Erwartungen der Analysten/Journalisten ins Verhältnis zu setzten. Wie war das mit Q1/02 erwartet wurden 4.8%. 5.8% wurden veröffentlicht und die Analysten waren überrascht. Dann kam die 1. revidierung. Die Analysten erwarteten jetzt 6.0+x, gekommen sind 5.6 und unsere Schmarotzer (Analysten/Journalisten) waren wieder überrascht. Hat mich aber überrascht, das die überrascht waren!

      Desweiteren renne ich nicht jeder Modeerscheinung nach. 1999/00 war es "In" die Bilanzen ofensiv auf Gewinn zu trimmen (Gewinnwachstum
      /Wirtschaftswachsutm/schöne neue Welt.). Heute ist es "In" dies zu verdammen. (Oh, die bösen Jungs, die haben ja ofensiv bilanziert!) Was dann zu so schwachsinnigen Kommentaren von Merryl Lynch gestern über Cisco fürhrt. Wo Cisco die Risikovorsorge deutlich erhöht hat, welche sich ja negativ in die Ciscozahlen ausgewirkt hat. (Eine erhöhung der Risikovorsorge, reduziert denn ausgewissenen Gewinn.) Weshalb Merryl Lynch, die Befürchtung von Bilanztricks (Aufbau sogennanter Stillenreserven.) "nicht ausschliessen" kann. Ich kann auch nicht ausschliessen das mich heute noch ein Auto überfährt oder das mir ein Flugzeug auf den Kopf fällt. Soviel mal dazu.

      Was die erwartungen gewisser Leute in Bezug auf die wirtschaftliche Erholung in USA betrifft, gehe ich davon aus das Sie "onTrack" (Softlanding Zenario) ist und das die USA, dieses Jahr ein Wirtschaftswachstum zwischen 3-4%, näher an der 4, erzielen wird. Da in der Regel ein Wirtschaftsaufschwung nach einer Wirtschaftsabschwächung nicht ganz so rasant verläuft wie nach einer schweren Rezession. Die wir zum Glück nicht hatten. Dafür hatten wir eine der schwersten Gewinnrezession in der Wirtschaftsgeschichte der USA. Weswegen ich von rasant anziehenden Gewinnen noch in diesem Jahr und erst recht in 03 ausgehe. Die mir bisher vorliegenden Daten bestättigen dieses Zenario.

      Das mit der Bilanz des US-Staats mit den 17.4 Mrd.$ ist doch auch nicht so neu. Welche Bilanz hat den jemals gestimmt. Bilanzen sind doch wie die Märchenbücher der Gebrüder Grimm. Nur jetzt wird das alles Hochgespielt und als "neue" Erkenntnis verkauft. Es gibt halt keine heile Welt und wo Menschen sind gibt es Fehler. Deswegen muss es immer zwangsläufig zu gewissen "unstimmigkeiten" kommen. Die dann automatisch zu "Betrugsvorwürfen" führen. Da ja ein paar Unternehmen betrogen haben, müssen alle Unternehmen wo ein Fehler passiert "Betrüger" sein. Wie jeder von uns zwangsläufig ein Mörder ist, der ja mal bei rot über die Strasse ging. Da dies ja auch mal ein Mörder getan hat. Die Art und Weise der Argumentation gewisser Leute gefällt mir. Ist zwar meines erachtens nicht unbedingt logisch oder Nachvollziehbar, aber wenn Sie meinen müssen darauf zu hörren. Tun Sie es.

      Ich habe mir schon lange abgewöhnt (meistens klappts, manchmal nicht so ganz) meine Stimmungen negativ von der Börse beeinflussen zu lassen. Wenn es schön steigt schau ich es mir an, wenn fällt gehe ich lieber was Essen oder ins Kino oder mache sonstirgendwas mit meiner Frau. Und lasse mir nicht meine Stimmung durch den Quatsch versauen. Schont ausserdem die Nerven ungemein. Desweiteren schräncke ich meine Lebenstil in keinster Weise wegen einer negativen Börse ein. Wenn ich etwas möchte und will oder brauche hol ich mir es. Und das Ding ist gegessen.

      Es freut mich das Sie mit mir denn Schlaf der gerechten Teilen. Denn meine Zeiten wo ich mir Nachts einen Kopf über die Börse gemacht habe sind lang vorbei.


      In diesem Sinne

      Biotron
      Avatar
      schrieb am 30.05.02 16:25:55
      Beitrag Nr. 500 ()
      Biotron: volle Zustimmung. Über das Lesen dieser hervorragenden Postings habe ich doch glatt vergessen, was ich eigentlich schreiben wollte.... :D
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