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    mit randstad zu den sternen - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 01.04.02 01:06:43 von
    neuester Beitrag 03.04.02 18:26:16 von
    Beiträge: 2
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      schrieb am 01.04.02 01:06:43
      Beitrag Nr. 1 ()
      Ich habe in diesen Tagen den Jahresbericht von randstad durchgeackert, einem niederländischen Zeitarbeitsunternehmen.
      Für randstad war 2000 erst das zweite Jahr seit 1992, in dem der Umsatz zurückging. Im Schnitt lag der Umsatzanstieg bei 18% jährlich (-5,7% bis 31,8%).
      Der auf den ersten Blick marginale Einbruch im Umsatz hatte „tödliche“ Auswirkungen auf das Ergebnis:
      Umsatz 2000 und 2001
      6,17 Mia auf 5,82 Mia
      Kosten des Zeitarbeitspersonals 2000 und 2001
      4,69 Mia auf 4,48 Mia
      Gross Profit 2000 und 2001
      1,49 Mia auf 1,34 Mia
      Kosten des Geschäftsbetriebs 2000 und 2001
      1,23 Mia auf 1,24 Mia
      Operating Profit 2000 und 2001
      251 Mio auf 104 Mio

      Der Umsatz fiel um 5,7%, das Zeitarbeitspersonal kostete 4,5% weniger und die Kosten des Geschäftsbetriebs blieben gleich. Diese wenig dramatisch klingenden Verschiebungen haben das Ergebnis um glatte 60% abschmieren lassen. Daran lässt sich abschätzen, wie stark der Hebel für randstad bei einer Konjunkturerholung ist.
      Außerdem hat randstad es geschafft, die Kosten des Geschäftsbetriebs um 31 Millionen je Quartal zu senken. Diese Zahlen sollten auch voll auf künftige Ergebnisse durchschlagen.

      Alleine 117 Millionen der Gewinnveränderungen gehen auf das Konto der Aktivitäten in den USA:
      Umsatz –14,6%
      Kosten des Zeitarbeitspersonals –11%
      Gross Profit –25,9%
      Kosten des Geschäftsbetriebs +5,3%
      ... und der Operating Profit fällt von +49 Millionen auf –68 Millionen!! Expansion zum falschest möglichen Zeitpunkt!

      Wie ist randstad international aufgestellt?
      Am stärksten sind die Marktanteile in den Beneluxstaaten (Marktführer mit 23 bis 35%), gefolgt von Spanien und Dänemark (Marktanteile 16% / 13% und Platz 2 und 4). In den USA, dem größten Markt ist man mit 2% Marktanteil 7.
      In Deutschland liegt der Marktanteil bei 9% ... und das reicht hier für die Marktführerschaft!

      Über einen Freund, der bei einer kleinen ZA Firma als Personaldisponent arbeitet weiß ich, dass (zumindest in Südbaden) sich viele kleine und Kleinstfirmen gebildet haben und viele Disponenten im Geschäft sich nach zwei drei Jahren sagen: Das kann ich auch auf eigene Rechnung machen. Große Konkurrenzfirmen gibt es nur wenige: Die schweizer Adecco, DIS und Allbecon.

      Wie groß ist der Anteil von Zeitarbeit in den einzelnen Ländern?
      NL 4%
      GB 3,8%
      F 2,4%
      USA 2,4%
      B 1,8%
      Für Europa ist Deutschland mit 0,8% absolutes Schlusslicht.
      Das zeigt sich auch darin, dass in den Niederlanden der Gesamtumsatz mit Zeitarbeit fast so hoch ist wie in Deutschland.
      Nun ist die Liberalisierung des Arbeitsmarktes als politisches Thema in D mittlerweile lange genug in der Diskussion, man kann damit rechnen, dass die nächste Bundesregierung – egal wer sie stellen wird – nicht umhin kommt, erste Schritte zu einer Liberalisierung zu gehen. randstad listet die Restriktionen und Regulierungen in den einzelnen Ländern auf: Deutschland, Spanien und Italien kommen hier deutlich am schlechtesten weg. Für den Zeitarbeitsmarkt in D kann dies einen ungeahnten Aufschwung bedeuten: Unterstellt man holländische Verhältnisse, schlummert allein in D ein Marktvolumen von 36,5 Milliarden verglichen mit derzeit 7,3 Milliarden. Sollte dieses Potential über einen längeren Zeitraum tatsächlich abgerufen werden, sind die oben beschriebenen Kleinstfirmen sicher nicht in der Lage, das zusätzliche Geschäft aufzufangen und entsprechend zu expandieren. Nein, dass werden die Großen sein, wodurch sich deren Geschäftsvolumen zusätzlich vergrößert.
      Und das ist nur der Nachholbedarf in D, Studien sagen der Branche ein allerdings konjunkturabhängiges Wachstum von 8 bis 12% jährlich voraus.

      Nun neigt der Anleger immer dazu, den letzten Nachrichten die größte Bedeutung beizumessen, deshalb ging der Kurs so in den Keller. In den letzten 10 Jahren lag das Nettoeinkommen fast immer zwischen 3 und 3,5% vom Umsatz, nur im letzten Jahr sank der Wert auf 1,0%. Sollte es randstad gelingen, zu alter Profitabilität und Umsatzwachstum zurückzukehren, könnten sie in 4 Jahren einen Umsatz von 11 Milliarden haben und 337 Millionen verdienen. Dies entspräche 2,91 Euro je Aktie und bei einem KGV von 18 einem Kurs von 52,50 Euro (... und in Boomzeiten durfte randstad auch schon mal ein KGV von 35 haben...)
      Aktuell liegt randstad bei etwa 17 Euro, haben aber seit den Tiefstkursen von 10 schon deutlich zugelegt.
      Nächster Termin: 2.5. Q1
      Avatar
      schrieb am 03.04.02 18:26:16
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hej, so einfach laß ich den thread nicht nach unten durchrutschen. Bloß weil es ein Holländer ist, muß man so eine Aktie doch nicht ignorieren


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