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    Steht 1929 wieder vor der Tür? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 07.10.99 07:15:55 von
    neuester Beitrag 23.10.99 15:20:16 von
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      schrieb am 07.10.99 07:15:55
      Beitrag Nr. 1 ()
      Neue Solidarität Nr. 40/1999:

      Aktien fallen, Gold steigt:
      Flucht aus den Finanzmärkten

      Die jüngste Explosion des Goldpreises markiert eine neue Phase im Zusammenbruchsprozeß des Weltfinanzsystems. Trotz massiver Goldverkäufe der Zentralbanken ist die Nachfrage so riesig, weil die Spekulationsgelder aus den Finanzmärkten plötzlich "reale" Werte suchen.

      Gold

      Flucht aus den Finanzmärkten treibt den Goldpreis hoch
      Ende September kamen die wichtigsten Zentralbankchefs und Finanzminister der Welt in Washington zusammen, um noch einmal ihre Szenarien für das bevorstehende Erdbeben an den Finanzmärkten durchzusprechen. Denn während die an der Jahrestagung von IWF und Weltbank teilnehmenden Herrschaften nach außen hin die üblichen Durchhalteparolen verbreiteten, wissen sie selber nur zu gut, daß das weltweite finanzielle Kartenhaus kurzfristiger Verbindlichkeiten in nächster Zeit unvermeidlich einstürzen wird.
      Etliche Billionen Dollar schwere finanzielle Dominosteine gingen in den vergangenen Wochen mit lautem Getöse in Schräglage. Die Instabilität griff auf ihre Umgebung um, und inzwischen sind alle Finanzmärkte, von Aktien über Anleihen bis hin zu Währungen oder Rohstoffen, von der Systemkrise erfaßt:
       Aktienbörsen: In der zweiten Septemberhälfte erlebten die spekulativ aufgeblähten Börsen von New York, Tokio und Frankfurt ihre stärksten Kursverluste seit den Finanzstürmen des vergangenen Herbstes. Allein der Wall Street wurden innerhalb von nur vier Wochen rund tausend Milliarden Dollar an Papierwerten entzogen, nachdem große japanische und europäische Investoren mit dem Rückzug aus US-Finanzwerten begannen. Daß die Lage der Wall Street mit ihrer wahnwitzigen Finanzwerteinflation völlig unhaltbar ist, wurde kürzlich wieder jedermann vor Augen geführt, als bekanntgegeben wurde, daß das US-Handelsdefizit im Juli mit 25,18 Mrd. Dollar erneut alle Rekorde gebrochen hat. Die Worte "Crash" und "Platzen der spekulativen Blase" sind in aller Munde.
       "Neuer Markt": Eine regelrechte Panik gibt es bereits bei den "Technologiewerten" in den USA wie auch in Deutschland. Die größten Internet-Unternehmen der Welt fielen auf die Hälfte ihres Kurswerts vom April zurück. Auch am deutschen "Neuen Markt" sind die meisten der frischgebackenen Börsenneulinge aus den Bereichen Unterhaltung, Software und Internet-Handel nach raketenhaftem Aufstieg auf den Boden der Tatsachen zurückgestürzt. Seit dem 24. September steht der "Nemax-All-Share-Index" unter 2800 Punkten, verglichen mit 3600 Punkten Anfang Juli und 4000 Punkten im Februar. Die 50 wichtigsten Aktien des "Neuen Markts", die dem "Nemax-50-Index" zugrundeliegen, sind seit Mitte Februar um durchschnittlich 40% eingebrochen. Zwei Dutzend Vertreter des "Neuen Marktes" mußten sogar Verluste zwischen 60% und 80% hinnehmen. Besonders schlimm hat es dabei die Aktien aus dem Medienbereich erwischt.
       Staatsanleihen: Die Anleihemärkte in den USA und Europa sind ebenfalls seit Februar ins Rutschen gekommen, und auch dieser Prozeß hat sich in den vergangenen Wochen beschleunigt. Europäische Anleihen mit 30jähriger Laufzeit haben sich seit Jahresbeginn um rund 20% verbilligt. Noch deutlich größere Verluste von bis zu 40% mußten die japanischen Investoren bei ihren Abenteuern mit Euro-Anleihen einstecken, weil sie zusätzlich auch noch den dramatischen Verfall des Euro gegenüber dem Yen zu erleiden hatten. Hintergrund der Kursverluste bei Anleihen ist die Erwartung steigender Zinsen, nachdem immer mehr Anzeichen auf einen rasanten Anstieg der Warenpreise hindeuten.
      Rohstoffe wie Energieträger und Edelmetalle, aber auch der amerikanische Immobilienmarkt wurden schon von einem kräftigen Preisanstieg erfaßt. Die riesige Flut an künstlicher Liquidität, die die Zentralbanken seit Sommer 1995 in die Finanzmärkte hineingepumpt haben, damit die spekulativen Blasen nicht platzen, wird im Verlaufe der finanziellen Auflösungserscheinungen immer mehr auf die Realwirtschaft überschwappen. Dann droht dort eine Hyperinflation.
       Depression in Japan: Alle Versuche der japanischen Zentralbank, den Höhenflug des Yen gegenüber dem Dollar und dem Euro zu stoppen, haben sich als vergeblich erwiesen. Direkte Interventionen in den Devisenmarkt von insgesamt mehr als 30 Mrd. Dollar seit Juni haben nicht die geringste Wirkung gezeigt. Die japanische Regierung und die westlichen Finanzminister üben beständig Druck auf die japanische Zentralbank aus, ihre ohnehin historisch beispiellose Geldpolitik von garantierten Nullzinsen noch weiter zu eskalieren - das heißt, koste es was es wolle weitere Aber-Billionen Yen aus dem Nichts zu erschaffen und ins Bankensystem zu schleusen. Zugleich startet die japanische Regierung ein Mega-Stimulierungspaket für die dahinsiechende Wirtschaft nach dem anderen, wobei die Staatsverschuldung des Landes außer Kontrolle gerät.
       Ekuador-Pleite: Am 30. September 1999 wurde zum erstenmal in der Nachkriegsgeschichte ein staatlicher Schuldner zahlungsunfähig auf internationale Anleihen. Nachdem Ekuador bereits im August seine Zinszahlungen auf sog. "Brady-Bonds" (bei einer Umschuldungsaktion in Anleihen verwandelte Bankkredite, benannt nach dem ehemaligen US-Finanzminister Brady) im Einverständnis mit den ausländischen Gläubigern um einen Monat hinausgeschoben hatte, erklärte der Präsident Ekuadors Jamil Mahuad am 26. September öffentlich: "Ekuador kann und will die Zinsen auf garantierte Anleihen nicht bezahlen."
      Angesichts eines Anteils der Schuldendienste am Staatshaushalt Ekuadors von 42% in diesem Jahr kann die Zahlungsunfähigkeit nicht überraschen. Auch wenn es bei den am 30. September fällig gewordenen Zinsen zunächst nur um einen ziemlich geringen Betrag von 50 Mio. Dollar ging, löste Ekuadors Entscheidung Entsetzen an den internationalen Finanzmärkten aus. Denn im Gegensatz zu Krediten, hinter denen stets eine überschaubare Gruppe privater oder staatlicher Geber steht, galten bislang internationale Anleihen, die in der Regel an Tausende von Investoren in aller Welt verstreut werden, als unantastbar. Der IWF und die G-7-Staaten wollen dieses Prinzip brechen, um einen Teil der Kosten für die zahlreichen anstehenden "Rettungspakete" in Lateinamerika, Asien und Osteuropa auf diese Investoren abzuwälzen. Ekuador hat den Anfang gemacht und verlangt jetzt die Umschuldung bzw. teilweise Abschreibung seiner ausstehenden Brady-Bonds in Höhe von insgesamt 6 Mrd. Dollar. Andere Länder wie die Ukraine, Rumänien oder Pakistan werden vermutlich schon bald folgen.

      Gold
      Die Explosion des Goldpreises seit dem 21. September ist ebenfalls ein markantes Symptom des finanziellen Zusammenbruchsprozesses. Um im Verlaufe der immer heftigeren Finanzkrisen eine allgemeine Flucht der kleineren Investoren in Sachwerte zu verhindern - während die "smarte" Finanzelite seit geraumer Zeit genau diesen Weg beschreitet - , haben IWF und Zentralbanken in den vergangenen Jahren durch Äußerungen und Verkäufe den Goldpreis systematisch heruntermanipuliert.
      Der scheinbar unaufhaltsame Verfall des Goldpreises lockte sodann die spekulativen Fonds zum Aufbau ihres - allerdings nur bis zum 20. September - äußerst profitablen Geschäfts im sog. Gold "Carry Trade".
      Das Prinzip des modernen "Goldesels" war recht einfach: Die Zentralbanken waren gern bereit, ihr herumliegendes Währungsgold (entweder physisch oder nur auf dem Papier) für ein paar Monate gegen einen niedrigen Zinssatz von etwa einem halben Prozent pro Jahr an die großen internationalen Banken zu verleihen, die es dann teilweise an "Hedge Funds" weiterverliehen. Letztere verkauften das nur geliehene Gold so schnell wie möglich an irgendwelche Kunden. Am Ende der jeweiligen Leihfrist müssen sich die Fonds natürlich irgendwo Gold besorgen oder erneut ausleihen, um den alten Kontrakt zu erfüllen. Dabei spekulierten sie darauf, daß der Goldpreis zu diesem Zeitpunkt erneut kräftig gefallen ist, wobei sie die Differenz, abzüglich der fast vernachlässigbaren "Leihgebühr", als spekulativen Profit einsteckten. Nicht unwesentlich bei dieser Praxis ist ein automatischer Verstärkungseffekt: Je mehr Gold die Fonds auf diese Weise am Markt verkauften, desto größer wurde der Druck auf den Goldpreis.
      Seit dem 21. September laufen alle diese Prozesse mit umgekehrtem Vorzeichen und zugleich mit hundertfacher Geschwindigkeit ab. Auslöser war zunächst die Goldauktion der Bank von England für 25 Tonnen, die auf eine achtfach höhere Nachfrage traf. Bis zum Wochenende stieg darauf der Goldpreis von 254 auf 269 Dollar pro Unze.
      Am Sonntag, den 27. September erklärten dann die in Washington versammelten Zentralbankchefs der elf Euro-Teilnehmer, Großbritanniens, Schwedens und der Schweiz sowie die Europäische Zentralbank, daß sie in den nächsten fünf Jahren zusammen nicht mehr 400 Tonnen Gold pro Jahr verkaufen werden. Zugleich werden sie ihre Ausleihungen von Gold begrenzen, ebenso das Volumen ihrer Gold-Terminkontrakte. Die amerikanische und die japanische Zentralbank hatten bereits in der Vergangenheit klargemacht, daß sie an ihren Goldreserven festhalten wollten.
      In den darauffolgenden Tagen schoß der Goldpreis zeitweise bis auf 327 Dollar pro Unze hoch und erzielte seine höchsten Tagesgewinne in 17 Jahren. Nun wurden die im Gold "Carry Trade" verstrickten "Hedge Funds" gezwungen, so schnell wie möglich Gold für die Erfüllung ihrer noch offenen Leihkontrakte einzukaufen, bevor der Goldpreis noch weiter explodiert. Diese Panikkäufe beschleunigten den Anstieg des Goldpreises, der den Fonds verheerende Verluste zufügte.
      Berichten zufolge sind aber inzwischen auch andere Investoren auf den fahrenden Zug aufgesprungen und haben sich mit Gold eingedeckt, weil sie einen Crash an den Aktienmärkten erwarten. Auch bei der überraschenden Entscheidung der europäischen Zentralbanken steht die Erwartung des unmittelbar bevorstehenden Platzens der spekulativen Finanzblasen im Vordergrund. Sowohl während eines Finanzkrachs als auch in einer daran anschließenden Neuordnung des Weltwährungssystems wird Gold eine Rolle spielen. Im Mai erklärte US-Notenbankchef Alan Greenspan im Kongreß: "Wir sollten unser Gold behalten. Gold repräsentiert weiterhin das ultimative Zahlungsmittel in der Welt. Im Jahre 1944 konnte Deutschland während des Krieges nur mit Gold Waren kaufen. Papiergeld wird im Extremfall von niemand akzeptiert. Gold wird immer akzeptiert."
      Lothar Komp
      Avatar
      schrieb am 07.10.99 07:37:19
      Beitrag Nr. 2 ()
      Die Wirklichkeit und die Wahnwelt von IWF und Weltbank

      Diese Woche treffen wie in jedem Jahr die wichtigsten Zentralbankiers, Regierungsvertreter und Privatbankiers in Washington zum IWF-Weltbank-Jahrestreffen zusammen. Sie versuchen, ein Klima der "Normalität" in den globalen Finanzangelegenheiten zu verbreiten. "Sicherlich gibt es Probleme", lautet ihre Linie, "aber man darf sie nicht in einen Topf werfen, weil alle unterschiedliche Ursachen haben. Es gibt keinen Grund zur Sorge, alles ist unter Kontrolle."

      Die Wirklichkeit sieht ganz anders aus. Während die G-7-Finanzminister inhaltsleere Kommuniqués verbreiten, kommt es in praktisch allen Teilen der Welt zu dramatischen Turbulenzen:
       In der letzten Septemberwoche erlebten die hochinflationären Aktienpreise in der USA, Japan und Europa ihren stärksten Kursverlust seit dem vergangenen Herbst;
       Das Handels- und Leistungsbilanzdefizit der USA erreichte nie dagewesene Rekordhöhen; damit ist Amerikas Position als "Verbraucher der letzten Instanz" nicht mehr aufrecht zu erhalten.
       Die Spannungen zwischen Dollar, Yen und Euro steigen;
       Die japanische Zentralbank steht unter massivem internationalen und internem Druck, ihre groteske Politik, immer mehr Liquidität bereitzustellen, weiter fortzusetzen;
       in den letzten zehn Tagen ist der Goldpreis um mehr als 25$ gestiegen;
       der dominoartige Crash an den europäischen Anleihemärkten hält weiter an. In diesem Jahr belaufen sich die Verluste schon auf 20%.
       Am 26.9. kündigte Ekuador an, es werde die ausstehenden Zinsen auf sog. "Brady-Bonds" nicht zahlen; andere Länder (z.B. Pakistan, die Ukraine, Rumänien) werden diesem Beispiel wahrscheinlich folgen.
       Mit Kolumbien sah sich ein weiteres lateinamerikanisches Land gezwungen, die Anbindung seiner Landeswährung an den Dollar aufzugeben.
       Das Märchen des "Aufschwungs" in Südostasien zerplatzt. Südkorea, Thailand und Indonesien wurden im September von größeren Finanz- und Wirtschaftsturbulenzen heimgesucht.
      Die keineswegs vollständige Aufzählung zeigt deutlich, daß es sich um eine Systemkrise handelt. Trotz aller verzweifelten Versuche der Zentralbankchefs und Regierungen der G-7, Zeit zu gewinnen, ist der Zustand des Weltfinanzsystems einfach nicht mehr aufrecht zu erhalten. Vor diesem Hintergrund wird LaRouches Vorschlag für ein neues Bretton Woods sehr bald wieder auf der internationalen politischen Tagesordnung auftauchen.

      Der "Verbraucher der letzten Instanz"
      Das Handels- und Zahlungsbilanzdefizit der USA erreicht seit Monaten in Folge neue Rekordhöhen. Am 21.9. bezifferte das Handelsministerium das Defizit an Exporten gegenüber Importen bei Handel und Dienstleistungen im Juli auf 25,18 Mrd.$, den bisher höchsten Monatswert überhaupt. Im Juni hatte es den Rekordwert von 24,6 Mrd.$ erreicht, während es im Dezember 1998 noch bei "nur" 10,8 Mrd.$ gelegen hatte.
      Sollte sich dieser Trend fortsetzen, würde das Handelsdefizit aufs Jahr gerechnet 250 Mrd.$ übersteigen. Das Leistungsbilanzdefizit, das zusätzlich noch die Finanzinvestitionen enthält, wird wahrscheinlich 320 Mrd.$ erreichen. Es wird die dritte Verschlechterung innerhalb von drei Jahren in Folge sein. 1997 lag das Gesamtdefizit im Handel mit Waren und Dienstleistungen bei "nur" 114 Mrd.$.
      Die Veröffentlichung der neuen Zahlen löste an der Wall Street einen Kurseinbruch aus. Der Dow Jones fiel vom 21.9. bis 24.9. um fast 5%, da man fürchtete, das Defizit werde die Notenbank zu weiteren Zinserhöhungen nötigen. Seit Ausbruch der sog. "Asienkrise" vor zwei Jahren hatten die Investitionen in US-Werte, die als "sicherer Hafen" in den internationalen Turbulenzen galten, drastisch zugenommen. Diese ausländischen "Finanzspritzen" trieben Aktien und Anleihen in ungeahnte Höhen, und dies wiederum erzeugte bei den amerikanischen Verbrauchern eine psychologische "Wohlstandsillusion", welche die USA zum "Verbraucher der letzen Instanz" der Weltwirtschaft machte.
      Japanische Lebensversicherer, Banken und Unternehmen denken darüber nach, in den kommenden Monaten den Umfang ihrer Auslandsinvestitionen zurückzuschrauben und stattdessen wieder in Japan zu investieren. Dieser Prozeß hat bereits eingesetzt und ist einer der Faktoren, die seit Juni zum Anstieg des Yen gegenüber dem Dollar geführt haben. Europäische Anleger werden ebenfalls nervös, was das unhaltbare Ausmaß des Leistungsbilanzdefizits sowie der Preisinflation auf den US-Aktienmärkten angeht. Sie könnten verleitet werden, Gewinne auf den amerikanischen Märkten "abzuschöpfen" und ihre Gelder außerhalb der USA anzulegen. Sollte sich dieser bereits einsetzende Trend in der nächsten Zeit beschleunigen, wäre eine Dollar-Krise vorprogrammiert.
      Eine weitere Zinserhöhung durch die Federal Reserve, um so einem möglichen Abfluß der Gelder aus den USA zu begegnen, würde die US-Aktienpreise - und damit auch die Verbraucherausgaben - fallen lassen. Da der "Wirtschaftsaufschwung" der EU, Japans und Chinas in hohem Maße von massiven Exporten in die USA abhängt, würde ein Nachlassen der Nachfrage in den USA den Rest der Weltwirtschaft in eine Depression stürzen. Aber das ist noch nicht der schlimmste denkbare Fall: Ein Aktiencrash in den USA, auch wenn er "scheibchenweise" erfolgte, würde vielmehr kettenreaktionsartig zu einer Liquiditätsverknappung - der Dynamik einer "Kernschmelze" - im Weltfinanzsystem führen.

      Das japanische Wirtschafts- und Finanzfiasko
      Inmitten heftiger politischer Auseinandersetzungen darüber, ob die japanische Zentralbank ihre Politik des "billigen Geldes" fortsetzen soll, fiel der Nikkei-Index letzte Woche um fast 1000 Punkte auf 16821. Mit seiner Nullzinspolitik finanzierte Japan bisher die größten Stimulierungs- und Rettungspakete der Geschichte. 1999-2000 will die Regierung Staatsanleihen in der Größenordnung von 1500 Mrd.$ auflegen. Die Zentralbank will diese hyperinflationäre Politik nicht länger mittragen. Sie sprach in einem vage gehaltenen Memorandum auf dem Washingtoner G-7-Treffen am 26.9. davon, "ordentlich funktionierende Geldmärkte zu erhalten", während US-Finanzminister Larry Summers u.a. Japan drängen, die Geldschöpfung fortzusetzen.
      Vom Januar bis zum Höchststand Anfang September war der Nikkei um 42% gestiegen. Es war weithin bekannt, daß die Regierung Obuchi den Nikkei bis zum 30.9., wenn die Unternehmen ihre Halbjahresbilanz vorlegen, auf mindestens 18000 Punkte hochtreiben wollte. Dies sollte Japans hochverschuldeten Banken ermöglichen, möglichst viel ihrer schätzungsweise 2 Bio. Dollar faulen Kredite abzuschreiben.
      Seit dem 10.6. betreibt das Finanzministerium einen hochriskanten monetaristischen Schwindel: Es will ausländische Investoren und Banken davon überzeugen, daß Japan nach zehn Jahren Depression und Kollaps vor einer "neuen wirtschaftlichen Prosperität" steht. Der Schwindel beruhte auf manipulierten Statistiken, die für das 1. Quartal ein erstaunliches Wirtschaftswachstum von 8% jährlichem Wachstum des BIP vortäuschten; vor zwei Wochen, am 13.9., wurde das Wachstum im 2. Quartal mit 0,2% angegeben. Verantwortlich für die BIP-Zahlen ist die Wirtschaftliche Planungsbehörde, die direkt dem Finanzministerium untersteht.
      Faktisch waren die Zuflüsse von ausländischen Geldern seit Juni der einzige Motor der japanischen Wirtschaft. Die Realwirtschaft befindet sich weiterhin in der schwersten Depression seit Ende der 20er Jahre. Die Neuinvestitionen der Unternehmen in Anlagen und Ausrüstung fallen, so sind die Neuaufträge für Werkzeugmaschinen im Juli (die jüngste Zahl) im Jahresvergleich um 26,2% gesunken. Die Arbeitslosigkeit erreichte mit offiziell 3,3 Mio. bzw. 4,9% den höchsten Stand der Nachkriegszeit. Weitere 6 Mio. Japaner arbeiten in befristeten Beschäftigungsverhältnissen, was eine weit tiefere Beschäftigungskrise verschleiert.
      Die Regierung hat sich in eine Schuldenfalle schwindelerregender Dimension hineinmanövriert. Seit 1990 pumpte sie in gescheiterten Versuchen zur Ankurbelung der Wirtschaft mehr als 800 Mrd.$ in öffentliche Vorhaben. Und da das "Stimulierungspaket" für das Haushaltsjahr weitgehend vergeben ist, läuft eine Debatte über ein weiteres Paket in Höhe von 50 Mrd.$. Gleichzeitig pumpte man mehrere hundert Mrd. Dollar Steuergelder in das private Bankensystem, das in Schulden erstickt. Das Resultat ist die prekärste Schulden- und Haushaltskrise der industrialisierten Welt: Die Verschuldung liegt bei 109% des BIP, das jährliche Defizit bei 12% des BIP - weit mehr als in den USA während der Großen Depression. Japan erlebt auch die schlechteste demographische Entwicklung der Welt und steht damit vor einer Explosion der Rentenausgaben. Der Schuldendienst ist mit 24% der größte Haushaltsposten, gefolgt von den Sozialausgaben mit 20%.
      Wegen der angekündigten Ausgabe weiterer Regierungsanleihen in Rekordhöhe, zusätzlich zu den schon beispiellos hohen Anleihenschulden, steht schon jetzt fest, daß die Zinsen in den nächsten Monaten weiter steigen und so die japanische Wirtschaft weiter schwächen werden.

      Quelle: Strategic Alert vom 30.09.1999
      Avatar
      schrieb am 07.10.99 11:44:06
      Beitrag Nr. 3 ()
      Die URL-Adresse wäre nett!?
      Avatar
      schrieb am 07.10.99 12:47:48
      Beitrag Nr. 4 ()
      Wo gibt es Strategic Alert und Neue Solidaritaet?
      Avatar
      schrieb am 07.10.99 12:49:10
      Beitrag Nr. 5 ()

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      schrieb am 07.10.99 14:06:51
      Beitrag Nr. 6 ()
      Also ich lese den Strategic Alert nun seit ca. 1,5 Jahren. Sicher, vieles davon stimmt, nur sind mir viele Prognosen zu negativ veranlagt - es gibt auch "Kräfte" wie das "Crash Protection Team" in Amerika, die alles daran setzen, die Blase(n) auf einem halbwegs stabilen Niveau zu halten, soweit das halt möglich ist - Für mich ist der Strategic Alert die "warnende Stimme", die auch die "andere" Seite beleuchtet.
      Zum heutigen Zeitpunkt erwarte ich einen Börse-(Mini ?) Crash unter die 10.000 ab Mitte Oktober - Szenario : Bonds fallen - Rendite steigt, sehr starke Tagesschankungen in den Indizes -> instabile Systeme (siehe auch Gold) und spätestens Anfang Dezember kommt dann die grosse Jahr2000 Panik, wenn viele Leute anfangen, sicherheitshalber aus Fonds auszusteigen, Ihr Geld (falls Geld da ist) von der Bank abzuheben und den Jahreswechsel abwarten - bis jetzt wird zwar viel über den Jahreswechsel diskutiert, aber so richtig ins Bewusstsein wird es erst ab Anfang Dezember gehen.
      Meiner Meinung nach ist JETZT die LETZTE Chance, aus dem AKTIENMARKT halbwegs gut auszusteigen. Der Dow Jones befindet sich nach ELLIOTT-WAVES gerade in der Korrekturwelle 4 (a-b-c) und nach dieser sollte eine abwärtsgerichtete 5-teilige Minicrashwelle 5 erfolgen, danach eine Korrektur und dann der nächste crash.
      Die UHR tickt !! JEDE Blase ist bis jetzt noch geplatzt - es gibt kein Perpetuum mobile, und schon gar nicht in der Finanzwelt !
      Avatar
      schrieb am 07.10.99 17:37:03
      Beitrag Nr. 7 ()
      Na ja, jetzt macht mal nicht die Mücken scheu.....also das Gelaber kenn ich noch vom letzten Jahr, damals haben sich die Weltuntergangspropheten auf dem Consors-Board rumgetrieben und das Ende aller Tage beschworen. So wird´s nicht kommen. Die Analyse ist durchaus zutreffend, wir reiten auf einer gewaltigen Papierwert-Blase rum aber die Amis werden sich definitiv nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Die fahren zur Zeit gerade die Ernte des gewonnenen Krieges gegen die Russen ein, die bekommen wiederum freie Hand bei den Reitervölkern des Ostens (zu deutsch: da dürfen die drauf rumprügeln, um ihre Aggressionen abzubauen) und so geht das immer schön weiter. Im Moment machen die Hamburger-Pappnasen mal eine Pause, der Dow wird korrigieren (meine Hoffnung: Bis auf 8.600 Punkte) dann kann man wieder peu a peu Positionen aufbauen und zwar zu realistischeren KGVs und das ganze spiel geht munbter weiter. Daß dennoch die Sachwerte in Zukunft weiter steigen werden, ist eine logische Folge des zunehmenden Wohlstandes der Welt. Die einzige wirkliche Gefahr besteht darin, daß die Patte in den falschen Händen ist. Wenn ganz wenige ganz viel haben, dann entziehen sie dem Wirtschaftskreislauf das Blut und halten es in Gerinnseln fest statt es zu konsumieren und damit die Wirtschaft anzukurbeln. Das ist das, was die Japaner zur Zeit machen. Die kaufen nix und pumpen ihre Kohle nach Amiland, die sich zu Tode konsumieren. Die Folge ist ein abschmieren des Dollar und auf diese Weise wandert die Kohle aus den Händen der japanischen Finanzjongleure in die Hände der japanischen Notenbank. Wenn man jetzt der Sushi-Gang noch beibringen könnte, ihr Geld statt an Wallstreet lieber vor der Haustür in Südostasien anzulegen, dann käme die Kohle bei den Bedürftigen an und alles wäre perfekt. So gesehen halte ich im Moment folgende Anlagestrategie für sinnvoll:

      Liquidität aufbauen, Goldanteil erhöhen, Immobilien kaufen, Emerging Markets, die zusammengeprügelt sind, auf Schnäppchen absuchen und in Amiland und Europa nur Turnaround-Kandidaten´im Depot lassen.

      Das sollte sich auf Sicht von 3 Jahren in klingender Münze auszahlen.

      Gruß von Kostosgeist der meint, daß die Welt ganz einfach funktioniert.
      Avatar
      schrieb am 07.10.99 18:35:22
      Beitrag Nr. 8 ()
      cool kostosgeist!

      ich gebe Dir in den meisten Punkten recht. Ein crash vom dem jeder vorher redet wird keiner. Momentan haben ja alle schon wegen kleiner Zinsschritte Angst und reduzieren bzw. haben schon. Bis Ende des Jahres gibt`s Unruhe und bis April/MAi freuen sich dann alle das die Welt nicht untergegangen ist und glauben wieder an die Lizenz zum Gelddrucken durch Internet- und Neue Markt-Werte und was dann kommt interessiert mich sehr. Gold!? (sehr politischer Markt) bestimmt nicht schlecht auf die nächsten drei Jahre.

      Gruß
      Nando
      Avatar
      schrieb am 07.10.99 22:46:34
      Beitrag Nr. 9 ()
      strategic alert ist das Gefasel von Dauer- Möchtegern-US-Präsidentschaftskandidat La Rouche.

      Ein Körnchen Wahrheit aufgeblasen zur Weltuntergangsstimmung.
      Da lohnt sich das Lesen nicht, habe den URL sofort gestrichen als ich den Namen La Rouche fand.
      Frage mich nur welche Scientology oder sonstige auch "ältere in den USA einflußreichere Religionsgemeinschaft" das finanziert.
      Finger weg... !
      Avatar
      schrieb am 07.10.99 23:24:18
      Beitrag Nr. 10 ()
      Na, noch ein bißchen was "historisches" aus verschiedenen Quellen? Manchmal dauerts halt..

      Verschleppte Misere ist wieder akut
      Probleme in Brasilien und Ecuador belasten den ganzen Kontinent

      München, 26. August – Die Intervention der brasilianischen Notenbank zugunsten des Real sowie die verschobenen Zinszahlungen Ecuadors auf seine Brady-Bonds zeigen, wie labil die südamerikanischen Finanzmärkte sind. Die zeitweise Beruhigung der Märkte kann nicht über die tiefsitzende Probleme hinwegtäuschen.
      Erstmals seit dem Amtsantritt des brasilianischen Notenbank-Gouverneurs Arminio Fraga im März diesen Jahres müssen für einen Dollar wieder mehr als 1,90 Real bezahlt werden. Trotz der Intervention der Zentralbank schwächte sich die Devise bis Freitag weiter auf bis zu 1,995 Real pro Dollar ab. Erst infolge der von der Zentralbank angekündigten Auktion dollar-gebundener Schuldverschreibungen erholte sich der Real wieder etwas bis auf 1,908 Real am Donnerstag (Stand: 18.30 Uhr).
      Kleine Anlässe – große Wirkung
      Eigentlich seien es nur geringfügige Anlässe gewesen, die für die Unruhe am Aktien- und Devisenmarkt gesorgt hätten, erklärt Walter Schäfer, Brasilienspezialist in der volkswirtschaftlichen Abteilung der Dresdner Bank Lateinamerika. Der Auslöser für die jüngste Marktverstimmung, wie etwa die Empfehlung der Investmentbank ING Barings, brasilianische Fremdwährungsverbindlichkeiten zu verkaufen, oder der umstrittene Schuldenerlass, den die brasilianischen Farmer von der Regierung fordern, entfalteten in der derzeit instabilen Lage zwar schnell eine enorme Wirkung. Die könne jedoch auch rasch wieder abflauen. Die eigentliche Ursache für die Instabilität bestehe in dem Haushaltsdefizit, welches seit der Brasilienkrise im Januar kaum abgebaut worden sei. Möglicherweise räche sich jetzt, dass die Erholung am Kapitalmarkt nach der Brasilienkrise so rasch erfolgt sei. An der Börse war der brasilianische Leitindex Bovespa in den beiden Wochen nach Jahresbeginn um 27 Prozent auf 5057,19 Punkte eingebrochen. Seither hat das Börsenbarometer den Verlust aber mehr als wettgemacht: Mit über 10 600 Punkten hat sich der Kurs inzwischen mehr als verdoppelt. Die in der Notlage zunächst gezeigte Bereitschaft der Politiker, für die Budgetsanierung zusammenzurücken, habe in der Erholungsphase deutlich abgenommen, meint Schäfer. Mittlerweile bestimmten wieder eher machtpolitische „Taktierereien“ das Bild der brasilianischen Wirtschaftspolitik.
      Erst im August habe Antonio Magalhaes, der als Chef der Konservativen an der Regierungskoalition mit den Sozialdemokraten Präsident Fernando Cardosos beteiligt ist, mit einem Rückzug aus der Regierung gedroht. Ernst zu nehmen sei die Drohung zwar nicht; denn Magalhaes, dem Präsidentschaftsambitionen für die Wahl im Jahr 2002 nachgesagt würden, habe die Äußerungen inzwischen schon wieder relativiert. Doch die Zusammenarbeit mit Cardoso, der die fiskalischen Probleme des Landes wirklich anpacken wolle, werde durch Ränkespiele nicht verlässlicher. Erschwerend komme hinzu, dass Cardosos Popularität gesunken sei, nachdem er Anfang des Jahres die Dollar-Bindung des Real aufgegeben hatte. Durch die Freigabe der Kurse sei der Lebensstandard in Brasilien gesunken.
      Nach Meinung der meisten Experten wird die Lage in weiten Teilen Südamerikas vor allem durch politische Unsicherheiten belastet. So sieht Eberhard Schulz, Lateinamerika-Spezialist bei der Deutsche Bank Research, in der mangelnden Durchsetzung der brasilianischen Sparpolitik die entscheidende Ursache für die Instabilität des Kapitalmarktes. Kurzfristige Sparprogramme würden durch die Gerichte gestoppt, langfristige Projekte zur Gesundung der Staatsfinanzen scheiterten am Parlament. Und im Falle Argentiniens glaubt Carlos Asilis, Aktienstratege für Emerging Markets bei JP Morgan in New York, dass der kurzfristige Ausblick allein durch die im Oktober bevorstehende Wahl bestimmt wird. Die beiden aussichtsreichsten Kandidaten, der Peronist Eduardo Duhalde und der Kandidat eines Mitte-Links-Bündnisses, der Bürgermeister von Buenos Aires, Fernando de la Rua, haben zwar versprochen die Eckpfeiler der bisherigen Wirtschaftspolitik unangetastet zu lassen. Doch viel genauere Vorstellungen als die paritätische Anbindung der Landeswährung Peso an den Dollar und die Privatisierung der staatlichen Industrie sind zur Wirtschaftspolitik von keinem der beiden Kandidaten bekannt.
      Das Haushaltsdefizit ist in Argentinien mit etwa 2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes zwar deutlich geringer als in Brasilien, wo es um die 9 Prozent aufweist. Doch das Land am Rio de la Plata durchläuft derzeit eine deutlich schärfere Rezession als der Amazonas-Staat. Die Deutsche Bank Research rechnet für 1999 in Brasilien etwa mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,5 Prozent,die argentinische Wirtschaft wird nach der Prognose des Instituts um 2,4 Prozent schrumpfen. Zum einen ist es für Argentinien nämlich schwer, mit dem zum Dollar paritätischen Peso gegenüber Brasilien und seinem abgewerteten Real wettbewerbsfähig zu bleiben. Zum anderen fällt die internationale Verschuldung Argentiniens im Verhältnis deutlich höher aus als jene Brasiliens. Asilis schätzt, dass der Schuldendienst im Jahr 2000 in Argentinien etwa 5,2 Prozent des BIP erreichen könnte, während Brasilien seiner Meinung nach nur 3,3 Prozent abverlangt werden dürften.
      Brady-Verzug hat Folgen
      Auch die jüngste Ankündigung Ecuadors, Ende August fällige Zinszahlungen auf Brady-Bonds im Volumen von 96 Millionen Dollar um 30 Tage zu verschieben, könnte sich aus Sicht von Asilis für Argentinien zu einer besonders großen Gefahr entwickeln: „Das ist die Umstrukturierung umstrukturierter Bonds“, sagt der Experte in Anspielung auf die Anleiheform, die nach dem ehemaligen US-Finanzminister Nicholas Brady benannt und 1989 zur Entlastung hochverschuldeter Länder erstmals begeben wurde. Mit Ecuador fällt das erste Land bei der Bedienung von Brady-Bonds aus, was nach Meinung von Asilis große Auswirkungen auf den juristischen Rahmen künftiger Schuldenabkommen haben wird. Höhere Zinszahlungen für die meisten Schuldnerstaaten könnten eine Folge sein. Argentinien wäre aufgrund seines hohen Verschuldungsgrades davon in besonderem Maße betroffen.
      Zunächst aber leidet vor allem der nördliche Nachbar unter seinen politischen Querelen: Während in Brasilien Währung, Aktien und Anleihen kurzfristig unter Druck gerieten, hielt sich die Verunsicherung in Argentinien in Grenzen: Der Leitindex Merval, der seit dem Tiefpunkt der Brasilienkrise Mitte Januar um etwa 50 Prozent gestiegen ist, veränderte sich vergangene Woche kaum. In dieser Woche legte er bis zum Mittwoch allerdings um knapp 6 Prozent auf zuletzt 510 Punkte zu. Paul Katzenberger
      Quelle- Süddeutscher Verlag GmbH, München

      Dazu passt folgendes:

      Argentinien bittet IWF um Hilfe
      Kredite sollen internationale Anleger beruhigen / Schwere Rezession in der Wirtschaft
      BUENOS AIRES, 26. August. Argentinien will nach Aussagen eines Regierungsvertreters den Internationalen Währungsfonds (IWF) und die Weltbank um finanzielle Hilfe bitten. Mit dem Geld sollen die Sorgen der internationalen Anleger beruhigt werden. Sein Land werde voraussichtlich in den kommenden Wochen bei der Weltbank um eine Kreditgarantie über 200 Millionen Dollar nachsuchen, sagte Finanz-Staatssekretär Miguel Kiguel am Mittwoch. Wahrscheinlich im November werde dann der Sieger bei den Präsidentschaftswahlen am 24. Oktober um zusätzliche Rückendeckung beim IWF bitten.
      Kritische Wahlperiode
      Ziel sei es, allen Anlegern deutlich zu machen, dass Argentinien starke internationale Rückendeckung hätte und die Übergangsperiode nach den Wahlen verkraften könne, sagte Kiguel. Zurzeit kämpft das Land mit der schwersten Rezession dieses Jahrzehnts. Die künftige Regierung, die am 10. Dezember ihre Arbeit aufnehme, werde versuchen, durch den IWF eine ausreichende Finanzierung zu erhalten, sagte der Finanzstaatssekretär. Die Chancen hierfür hingen sowohl von der Marktsituation als auch vom IWF ab. Dabei werde es auch um die neue Rettungs-Fazilität des IWF gehen, die Ländern in besonders schwierigen Zeiten helfen solle.
      Argentinien muss seine Gläubiger nach Ansicht von Analysten schnell beruhigen. Im ersten Quartal 2000 kommen rund fünf Milliarden Dollar für die Schuldenbedienung und im Gesamtjahr Finanzierungskosten von 16 bis 18 Milliarden Dollar auf die geschwächte Nation zu. Eine Kreditgarantie der Weltbank würde nicht nur die Investoren beruhigen, sondern auch Argentiniens Refinanzierungskosten senken. (Reuters)

      Quelle Berliner Zeitung 27.08.1999

      Und noch was Interessantes:

      Zentralbankiers bereiten sich auf die Kernschmelze vor

      Unter dem Deckmantel von "Maßnahmen gegen das Jahr-2000-Problem" haben die wichtigen Zentralbanken Notpläne für einen Kollaps des Weltfinanzsystems erstellt. Das Jahr-2000-Problem ist aber nicht das wahre Problem: Tatsächlich fürchten die Zentralbankiers das Platzen der Spekulationsblasen, von den massiv überbewerteten Wall-Street-Aktien bis zum weltweiten Derivat-Kasino. Dies wird deutlich in dem Bericht Planungen der Finanzmarktautoritäten für Jahr-2000-Notstände, den die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel im Februar veröffentlichte. Darin werden die Zentralbanken und Aufsichtsbehörden aufgefordert, Szenarien und Pläne für "lokale und das gesamte System betreffende Probleme" im Finanzsystem auszuarbeiten, und zwar "unabhängig von der Ursache" der finanziellen Notlage.
      Laut BIZ gibt es drei herausragende und miteinander verbundene Risiken für Banken und Finanzmärkte: 1. die "temporäre oder länger anhaltende Einstellung der Geschäftstätigkeit" von Marktteilnehmern, etwa durch generelle Störungen bei Systemen zum Zahlungsausgleich oder durch Ansteckung bei anderen Marktteilnehmern, 2. "die Erosion oder der Verlust des Vertrauens auf Seiten der Anleger oder anderer Liquiditätsquellen", die einen Run auf die Einlagen der Bank auslösen können, 3. "das erhöhte Risiko von Vermögensverlusten", etwa infolge von "Zahlungsunfähigkeiten oder Bankrotten von Schuldnern oder Kapitalmarkt-Gegenparteien der Bank".
      Die BIZ rät den Zentralbanken, auf einen plötzlichen Anstieg der Geldnachfrage gefaßt zu sein und zusätzliche Kreditlinien für die Bankensysteme bereitzuhalten.
      Bisher wurden u.a. folgende Vorkehrungen der Zentralbanken für das "Jahr-2000-Problem" - sprich die Kernschmelze des Finanzsystems - bekannt:
       Die US-Notenbank Federal Reserve hat das US-Finanzministerium gebeten, in Vorbereitung auf das Jahresende 50 Mrd.$ extra an Bargeld zu drucken. Zusätzlich wird sie schon am 1.10., nicht wie zuvor geplant am 1.11., eine spezielle Notkreditlinie mit dem Namen "Century Date Change Special Liquidity Facility" einrichten.
       Die Bank von England wird in weit größerem Ausmaß als bisher Wertpapiere als Gegenwert zu Bargeld akzeptieren, insbesondere Wertpapiere von Euroland-Regierungen und -Zentralbanken im Umfang von 2 Bio. Pfund.
       Die Bank von Japan hält zum Jahresende 1999 rund 40 Bio. Yen (ca. 640 Mrd. DM) an Bargeld für Liquiditätsprobleme im Bankensektor in Reserve.
       Die Schweizer Nationalbank hält 60 Mrd. SFR auf Lager.
       In Hongkong will die Währungsbehörde die Bargeldreserven von den üblichen 90 Mrd. auf 150 Mrd. Hongkong-Dollar (ca. 35 Mrd. DM) erhöhen.


      Stimmung unter Spitzenbankiers wird unfreundlich

      Bei den Zentralbankiers der G-7 u.a. gibt es deutliche Anzeichen für "schwache Nerven", Zorn und "Schadenfreude" über die immer offensichtlichere Realität, daß die Finanzblase in der größten Volkswirtschaft der Welt, der amerikanischen, kurz vor dem Platzen steht. Jüngste offizielle Berichte der Europäischen Zentralbank (EZB), der japanischen, kanadischen, neuseeländischen und australischen Zentralbank sprechen explizit von der Möglichkeit eines Aktiencrashs in den USA.
      Am 19.8. erklärte das EZB-Ratsmitglied, der ehemalige Bundesbank-Direktor Otmar Issing, in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ganz offen, die Federal Reserve sei "kein Vorbild" für die EZB. Issing beschuldigt Greenspan, er habe zu lange eine Politik des leichten Geldes betrieben und damit die gegenwärtige Aktienblase in den USA geschaffen. "Wenn es den Notenbanken gelingt, die Liquiditäts- und Geldschöpfung in Grenzen zu halten, dann kann Asset-Inflation auf breiter Front nicht entstehen", sagte er weiter.
      Greenspans Politik, die seit dem Ausbruch der Finanzkrise 1997 von Larry Summers im US-Finanzministerium aktiv unterstützt wurde, stürzt nun in sich zusammen. Das ist die Bedeutung des größten Handelsbilanzdefizits in der amerikanischen Geschichte, das am 19.8. offiziell mit 24,6 Mrd.$ beziffert wurde. Nun dämmert es Investmanagern der Wall Street und anderen, daß die Fed die Zinsen mehr als einmal wird erhöhen müssen.
      Werden aber die US-Zinsen erhöht, um das Handelsbilanzdefizit zu finanzieren und zu bekämpfen, so ist wahrscheinlich mit folgenden Konsequenzen zu rechnen: 1. Es wird massive Verkäufe in der 16 Bio.$ großen Aktienblase auslösen, statt daß nur "kontrolliert" etwas "heiße Luft" herausgelassen wird. 2. Der auf der Aktienblase basierende fiktive "Wohlstandseffekt" wird sich in Luft auflösen, wenn die fieberhaften Käufe von US-Konsumenten - der wesentliche Motor des amerikanischen "Wirtschaftsbooms" - und die weltweiten Exporte in die US-Märkte eingestellt werden. 3. Ausländische Investoren werden wahrscheinlich Dollars und Dollarwerte abstoßen und damit eine Dollarkrise auslösen.

      Japanische Realwirtschaft versus Finanzeuphorie
      Der Zustand der japanischen Realwirtschaft straft die gegenwärtige Euphorie der Finanzmärkte über einen "beginnenden Wirtschaftsaufschwung" in Japan Lügen. Japans Unternehmen ersticken in Bergen unbezahlbarer Schulden, während gleichzeitig die Neukreditvergabe der Banken an sie sinkt. Zwar ist nach einem neuen Bericht von Tokyo Shoko Research die Zahl der Unternehmensbankrotte in den ersten sechs Monaten niedriger als im Vorjahr, >doch die Summe der faulen Schulden bankrotter Unternehmen stieg im gleichen Zeitraum um 32%. <
      Da die Banken an die Unternehmen keine Neukredite vergeben, kann die Politik des extrem leichten Geldes - kurzfristige Zinsen unter 0,5% - der japanischen Zentralbank kaum etwas bewirken. Die Banken, die selbst aufgrund von Spekulationsgeschäften bis über beide Ohren in faulen Schulden stecken, sind zu sehr mit dem Problem ihrer eigenen Rekapitalisierung beschäftigt, um noch zusätzliche Risiken in der Realwirtschaft einzugehen. Wie dringend die Unternehmen neue Kredite benötigen, zeigte sich an der massiven Nachfrage nach staatlichen Sonderanleihen: Im Oktober 1998 stellte die Regierung in einem Sonderprogramm 20 Bio. Yen an subventionierten Unternehmenskrediten zur Verfügung, und schon Ende März waren drei Viertel dieser Gelder vergeben. Ohne dies wäre die Bankrottwelle weitaus schlimmer gewesen.
      Darüber hinaus leiden die Unternehmen an mangelnder Kapazitätsauslastung. 1998 erreichte die Kapazitätsauslastung der japanischen Unternehmen den niedrigsten Stand seit 23 Jahren. Nun will es die Regierung leichter machen, unprofitable Tochterunternehmen zu verkaufen, was unausweichlich einen Anstieg der Arbeitslosigkeit bedeutet. Die Arbeitslosenquote könnte von derzeit 4,9% bald auf über 5,5% steigen. 40% der japanischen Universitätsabsolventen, die im April ihr Studium abschlossen, haben noch keinen Arbeitsplatz gefunden, das ist ein Höchststand der Nachkriegszeit. Die Beschäftigten müssen unterdessen sinkende Realeinkommen hinnehmen. Die steigende Arbeitsplatzunsicherheit ließ die Ausgaben der Privathaushalte in den ersten sechs Monaten um 0,5% sinken. Dementsprechend verringerten sich auf die Gewinne der Unternehmen.
      Die jüngste Ankündigung einer "Elefantenhochzeit" zwischen der Dai-Ichi Kangyo Bank, der Fuji Bank und der Industrial Bank of Japan, aus der die weltgrößte Bank hervorgehen soll, ist ein Zeichen für die anhaltende Schwäche des Finanzsystems. Alle drei Banken mußten in den vergangenen Jahren Verluste in Milliardenhöhe einstecken.

      Quelle Strategic Alert Nr.34

      Noch nicht genügend Infos? Bitte, hier noch etwas:

      US-Defizit wächst weiter: Handelsminister warnt Europa
      Eine Ausweitung des Handelsbilanzdefizits könnte die Spannungen zwischen den USA und Europa verstärken, sagt Washingtons Handelsminister Daley.
      WASHINGTON (reuter/red.). US-Handelsminister William Daley hat sich besorgt über das wachsende Handelsdefizit der USA gegenüber Europa geäußert. Diese Entwicklung könnte die Handelsspannungen zwischen den beiden Wirtschaftsblöcken verstärken, sagte Daley am Mittwochabend. US-Experten befürchten ein weiteres Rekordhandelsdefizit.
      Im Juni war das US-Defizit im Außenhandel mit Waren- und Dienstleistungen als Folge steigender Einfuhren aus Europa und anderen großen Handelspartnern auf ein Rekordniveau von 24,62 Mrd. Dollar (23,6 Mrd. Euro/324,7 Mrd. S) gestiegen.
      Daley rechnet nach eigenen Angaben damit, daß dieses Defizit in den kommenden Monaten noch steigen wird. Er warnte davor, daß der Druck auf Präsident Bill Clinton wachsen könnte, etwas dagegen zu tun. "Politisch gesehen ist nun ein Punkt erreicht, wo die ganze Sache zu einer Belastung wird", sagte Daley.
      Wirtschaftsexperten sind jedoch der Meinung, daß der Anstieg der Importe die wirtschaftliche Stärke und die hohe Konsumnachfrage der USA reflektiert. Im Gegensatz dazu seien Teile Europas und Asiens wesentlich schwächer.
      Strafzölle und Vorwürfe
      Die Einfuhren aus Westeuropa kletterten im Juni auf ein Rekordniveau von 18,36 Mrd. Dollar nach 10,5 Mrd. Dollar im Vorjahreszeitraum. Das US-Handelsministerium gab in seinem monatlich erscheinenden Bericht außerdem an, daß das Defizit auf 4,94 Mrd. Dollar und damit den höchsten Stand seit Juli 1998 angeschwollen sei. Zwar haben sich auch die Handelsungleichgewichte mit anderen wichtigen Staaten wie Japan, China und Mexiko vergrößert.
      Doch konzentriere sich derzeit die Aufmerksamkeit der US-Handelsexperten und der Legislative auf Europa. Daley klagte, "unsere Exporte nach dort fallen und ihre Exporten zu uns steigen. Und sie scheinen sehr aggressiv zu sein".
      Die Handelsbeziehungen zwischen Europa und den USA haben in jüngster Zeit beispielsweise unter dem Bananen-Streit oder den Auseinandersetzungen über hormonbehandeltes Rindfleisch gelitten. Die USA werfen Europa vor, Entscheidungen der Welthandelsorganisation WTO zu ignorieren, und haben im Juli Strafzölle in Höhe von 116,8 Mill. Dollar auf bestimmte europäische Güter beschlossen.
      Ein weiter wachsendes Defizit könnte die Beschwerden im US-Kongreß anheizen, wonach die US-Regierung zu wenig tue, um die Einfuhren einzudämmen. Den protektionistischen Kräften in den USA werde in diesem Fall weitere Munition geliefert, warnte der Handelsminister. "Was vermutlich passieren wird, ist, daß gemäßigte Politiker sagen werden: Wir sollten dem Einhalt gebieten, um faire Bedingungen zu schaffen", erklärte Daley. Die amerikanische Legislative unterstütze den Einsatz von Handelsquoten und anderen Barrieren, um gegen den Importstrom anzukämpfen.

      Quelle: Die Presse Wien

      PS: Was ist daran nicht mehr aktuell?

      Aber jetzt nur nicht aufregen. Nichts wird so heiß gegessen wie´s gekocht wird. Es wird alles gut. Alles wird gut. Alles wird....................schnarch....
      Avatar
      schrieb am 08.10.99 00:39:12
      Beitrag Nr. 11 ()
      Mein Gott sowas komisches habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Ist ja zum lachen. Ein paar Fragen:
      1. Was ist der Grund für den steigenden Goldpreis? Antwort: "Die Welt" vom 06.10.99 (Notenbanken, Shorties)
      2. Explosionsartig? Antwort: Einige Jungs haben jetzt viel Streß und müssen die Verluste minimieren (Hedgefonds).
      Es gibt Leute, die raten seit Jahren keine Aktien zu kaufen. Okay, kein Problem. Wie sieht eigentlich die Performance von Gold in den letzten 30 Jahren aus? Besser als bei Aktien?
      Ich habe auch Goldminenaktien, aber nur, weil ich denke, viele wollen niedrigere Aktienkurse zum Einstieg sehen. Und die Masse soll durch Y2K verunsichert werden ( Es gibt soviel Mölichkeiten dieses evtl. Datumsproblem zu umgehen, z. B. einige PC`s laufen schon im Jahr 2003).
      So wie das Gold jetzt steigt, so wirds auch wieder fallen, wenn sich die Spieler aus dem Markt verabschiedet haben.
      Avatar
      schrieb am 08.10.99 05:46:25
      Beitrag Nr. 12 ()
      Nun ja,
      vielleicht hilft manchmal die Sichtweise, das alles so weitergeht wie bisher.
      Nur, wer Zeichen im Zusammenhang mit logischen Denkansaetzen deuten kann, der muss sich auch ueber die Konsequenzen im Klaren sein und dementsprechend handeln.
      Ansonsten keine Jammerei hinterher.

      Die Boerse lebt von Phantasie und Chancen.
      Sie basiert aber im Wesentlichen auf den wirtscheftlichen Rahmenbedingungen und dem Fiannzsystem.
      Die letzten Jahre ins. von 1989 -1997 gings ja auch stetig bergauf.
      Soweit der Markt.
      Das Problem kam dann 1998 mit den Interventionen seitens der Investmentbanken --> auffangen der LTCB und dem Stuezten von Leitboersen (HOngkong).
      Damit hat man den Markt in ein Korsett gezwungen - und ihn nicht selbst regulieren lassen.
      Die Folgen:
      Das weiss letztlich niemand.
      Nur, bzgl. der Wahrscheinlichkeit (+ Hochmut) gibt es ganz gute Beispiele und pysikalische Gesetze:
      Ikarus / what goes up must come down.
      Und bezueglich des Goldpreisanstiegs:
      Soooo ueberraschend kommt der nicht.
      Allerding muss ich zugeben, dss ich erst Mitte November damit gerechnet habe (und nicht gleich in solch enormen Ausmass).
      Bzgl. der Rahmenbedingungen:
      Es faellt folgendes auf:
      - Volatilitaet der Maerkte nimmt stark zu (klares Indiz auf kommende Korrektur).
      - US $ / JY Verhaeltnis ist auffaellig und bedingt sich vornehmlich aus Abziehen von Gewinnen von Wall Street der Japanischen Banken
      30.09 war Stichtag.
      Seit October 3 steigt der JY wieder etwas, Wall Street tendiert seitwaerts (Verunsicherung), seit 2 Tagen keimt das kleine Pfllaenzchen Hoffnung wieder wg nicht erfolgter Ziunserhoehung (die aber sicherlich im November -oder frueher(Greenspan hat schon mal ueberraschend reagiert) kommen wird),.
      - Commodity Preise steigen - insb. das Oel ist stabil.
      Kein Ausscheren eines der Opec Laender.
      - Die Institutionellen Anleger muessen Rendite bringen-
      glaubt iIhr die warten darauf, dass ihr Geld den Bach runtergeht, weil
      - Equador
      - Russland
      - Lateinamerika
      ihre Finanzen nicht in Ordnung kriegen?
      Allerdings sind diejenigen aufgrund der Erfahrung (und der internen Absprachen?) meist die Gewinner. Das heisst, sie verabschieden sich recht kurzfristig aus dem Geschehen wenn die Kurse steigen.

      Eine wirklich schlechte Nachricht -bspw. IWF zahlt zweite Tranche an Russland nicht aus, da US Senat Unterstuetzung versagt--->
      dann wirds Nacht.

      Was wirklich auffaellt ist, dass nicht eine wirklich gute finanzielle, stabile Lage in der Welt derzeit herrscht.

      Und lasst bloss Asien aus dem Spiel- und insb. Japan.
      Was wir dort beobachten koennen ist das gigantische Spiel des Verschiebens von notwendigen Dingen um des Machterhalts willen ---> selbst unter den Japanern herrscht Zweifel an dem Erfolg der Billionenschweren Unterstuetzungsprogrammen- und das will was heissen!
      Gruesse von
      einem in trueben Wassern schwimmendes
      fischli
      Avatar
      schrieb am 12.10.99 03:32:02
      Beitrag Nr. 13 ()
      Die Bedeutung der Gold-Entscheidung der Zentralbanken

      Die Ankündigung von 15 europäischen Zentralbanken einschließlich der Europäischen Zentralbank, der Schweizerischen Nationalbank und der Bank von England vom 25.9., für die nächsten fünf Jahre die Goldverkäufe und -ausleihungen der Zentralbanken zu begrenzen, geht in ihrer Bedeutung weit über eine einfache Umkehr des Preisverfalls bei Gold hinaus. Der Schritt ist als institutioneller Reflex der Zentralbanken zu sehen, angesichts bevorstehender beispielloser Finanzturbulenzen die entscheidende Rolle von Gold im globalen Finanzwesen zu bekräftigen. Der Anstieg des Goldpreises um 60$ innerhalb von zehn Tagen ist nur der Ausdruck des "Marktes" für diese tieferliegende Realität.

      Die Entscheidung bedeutet, daß die Zentralbanken indirekt die Systemkrise des Weltfinanzsystems zugeben und einen breiten Konsens gefunden haben, daß jeder Versuch zur Überwindung der Krise ohne die wesentliche Rolle des Währungsgoldes zum Scheitern verurteilt wäre; das ist die Einschätzung Lyndon LaRouches. Er schreibt: "Es existiert jetzt ein Potential, Gold als Teil eines Goldreservesystems zu benutzen, wie dies im ursprünglichen Bretton-Woods-System geschehen war - im Gegensatz zum Goldstandard des 19. Jahrhunderts." Es gebe einen institutionellen Grundkonsens der Zentralbankiers: "Sie wissen, daß sie einen gewissen Konsens zum Währungsgold herstellen müssen, während die Desintegration der spekulativen Blase von Papierwerten voranschreitet, sonst kann man alles vergessen."

      Die europäischen Zentralbankiers mit der Bank von Frankreich und der Bundesbank an der Spitze haben in enger Absprache mit US-Notenbankchef Alan Greenspan hinter den Kulissen an der Gold-Entscheidung gearbeitet. Greenspan sagte schon im Mai, als England die Absicht verkündete, Gold aus Zentralbankbeständen zu verkaufen, im Kongreß: "Wir sollten unser Gold behalten. Gold stellt immer noch die ultimative Zahlungsform dar. Deutschland konnte 1944 während des Krieges Güter nur noch mit Gold kaufen. Papiergeld wird in extremen Situationen von niemandem mehr angenommen. Gold wird immer akzeptiert."

      Der stellv. Gouverneur der französischen Zentralbank Herve Hannoun äußerte sich am 15.9. ähnlich: "Indem sie bekräftigten, daß Gold ein wichtiges Element ihrer Währungsreserven darstellt, und diese Politik gemeinsam ankündigten... haben die Zentralbanken einen klaren Rahmen für den Goldmarkt festgelegt und damit zur erneuten Stabilisierung des Marktes beigetragen. Gold bleibt langfristig ein Vertrauensfaktor bei Währungen und ist heute noch ein Garant gegen große Probleme des Weltwährungssystems."

      Den vorangegangenen Verfall des Goldpreises auf den Tiefstand von 253$ je Feinunze hatte die Regierung Blair ausgelöst, als sie die Bank von England anwies, 415t Gold aus ihren Goldreserven zu verkaufen. LaRouche erklärte dazu schon im Mai, die Regierung Blair habe den Preis absichtlich gedrückt, um mit einem Insider-Schwindel das Gold, das eigentlich dem Volk gehört, zu stehlen und Blairs oligarchischen Freunden zuzuschanzen.

      Die amerikanische Notenbank Federal Reserve verfügt mit etwa 8100t über die weltweit größten Goldreserven. Die Goldreserven der Mitglieder der Europäischen Zentralbank (EZB) betragen zusammen etwa 12000t. Die gemeinsame Haltung der Europäer und der USA wird offenbar von Japan, China und Indien unterstützt.

      Ein weiteres "Zeichen der Zeit" der Systemauflösung ist es, daß IWF-Direktor Michael Camdessus wahrscheinlich vorzeitig zurücktritt. Camdessus` reguläre Amtszeit läuft erst 2002 aus, aber man geht davon aus, daß er möglicherweise noch in diesem Monat zurücktritt.

      Quelle: Strategic Alert
      Avatar
      schrieb am 14.10.99 01:30:20
      Beitrag Nr. 14 ()
      war das jetzt die startglocke für den crash. dow in 2 tagen - 5 %.
      dax heute abend bei 5200 usw. ?????
      Avatar
      schrieb am 18.10.99 22:47:09
      Beitrag Nr. 15 ()
      heute eine schöne aufwärtskorrektur gesehen. wird wohl noch einige tage aufwärts gehen um dann um so stärker gen süden zu gehen.
      Avatar
      schrieb am 19.10.99 04:06:02
      Beitrag Nr. 16 ()
      Gößte Kreditinflation aller Zeiten



      Eine ernste Diskussion über die Ursachen der Hausse wird nicht geführt - Die Revolution in der US-Wirtschaft hat nicht stattgefunden


      Von Kurt Richebächer


      Börsen-Zeitung, 19.10.1999

      Im Lichte der Daten, an denen die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes heute hauptsächlich gemessen wird, liegt die amerikanische Wirtschaft seit mindestens vier Jahren unter strahlendem Sonnenschein. Das reale Sozialprodukt erhöhte sich in dieser Zeit im jährlichen Durchschnitt um 3,6% bei gleichzeitiger Zunahme der Beschäftigung um insgesamt fast sieben Millionen oder 1,3% jährlich. Was den Glauben an einen tief greifenden Paradigmenwechsel in der amerikanischen Wirtschaft aber vor allem schürte, war die Tatsache, dass bei hohem Wachstum gleichzeitig die Inflationsraten für Konsumenten- und Produzentenpreise fielen. Das war für viele normalerweise unvorstellbar.

      Schnell hatte man die passende Erklärung parat: Im internationalen Vergleich liege die amerikanische Wirtschaft insbesondere aus zwei Gründen weit an der Spitze: Erstens hat sie einen großen Vorsprung in der Entwicklung und Anwendung der neuen Informationstechnologie, und zweitens habe das von Wall Street gesetzte Leitbild vom Shareholder Value in Corporate America gesammelte Management-Energien freigesetzt, die zu gründlichen Verbesserungen in den Gewinnen und im Produktionsfortschritt geführt haben.

      Shareholder Value über alles

      Auf eine kurze Formel gebracht: Die ausdrückliche Verpflichtung des Managements, unter allen Umständen und in erster Linie den Shareholder Value zu maximieren, wird als die wirksamste Methode betrachtet, die Leistung in der Wirtschaft zum Besten der Allgemeinheit zu maximieren. Stichwort und Schlagwort: Corporate Restructuring. Indem sich dieses Leistungsprinzip inzwischen über die gesamte amerikanische Wirtschaft ausgebreitet hat, sei letzten Endes der gegenwärtige, lange wirtschaftliche Aufschwung mit all seinen hervorragenden Eigenschaften zustande gekommen. Aus dieser Sicht werden andere Länder inzwischen weitgehend daran gemessen, inwieweit sie die angeblich bewährten amerikanischen Methoden übernommen haben.

      Hausse zieht blinden Glauben nach sich

      Es passt alles wunderschön zusammen. Doch vor allem haben wohl die endlosen hohen Kursgewinne an Wall Street für eine allgemein hohe Bereitschaft gesorgt, diesen und anderen wohlklingenden Erklärungen fast blinden Glauben zu schenken. Zu einer ersten Diskussion über die Ursachen der Aktienhausse und der glänzenden Performance der amerikanischen Wirtschaft in den letzten Jahren ist es nie gekommen. Die wenigen kritischen Stimmen, die sich meldeten, wurden nicht widerlegt, sondern einfach überhört. Was spricht gegen diesen Glauben an ein Wirtschaftswunder in Amerika? Erstens die Tatsache, dass die angeblich schlüssigen Beweise in Wahrheit alles andere als schlüssig sind, und zweitens die vorliegenden monetären Daten, die klar und deutlich besagen, dass Herr Greenspan über die unmäßigste Kreditinflation präsidierte, die es je in der Welt gegeben hat. Das nämlich ist der Stoff, aus dem regelmäßig Bubbles entstehen.

      Bis auf den heutigen Tag ist stets und ständig zu hören und zu lesen, eine "asset bubble", also eine Inflationsblase in Finanz- oder Sachanlagen, sei sehr schwer zu erkennen, bevor sie platzt. So Greenspan und viele andere in ständiger Wiederholung. Das ist einfach eine faule Entschuldigung für diejenigen, die nicht sehen wollen. Theoretische Erkenntnis wie geschichtliche Erfahrung geben in dieser Beziehung eine ebenso einfache wie klare Antwort: Entscheidendes Kriterium für eine inflatorische Entwicklung jeglicher Art ist die jeweils stattfindende Kreditexpansion, und zwar Kreditexpansion im Vergleich mit zwei volkswirtschaftlichen Aggregaten: erstens dem inländischen Sparaufkommen und zweitens dem Anstieg des nominalen Sozialprodukts, das die gesamtwirtschaftliche Aktivität misst. Noch in den achtziger Jahren gehörte diese Einsicht zu den Binsenweisheiten in der Nationalökonomie.

      Greenspan übergeht sinkende Ersparnis

      Die Kreditausweitung der letzten Jahre in den USA ist ohne Vergleich und Beispiel in der Geschichte, weil sie von einem völligen Kollaps der persönlichen Ersparnisbildung begleitet war. Es ist zur Norm geworden, dass die privaten Haushalte beständig mehr ausgeben, als sie verdienen. Fast ein Drittel des Anstiegs der Konsumausgaben in diesem Jahr ging auf das Konto sinkender Ersparnis. In seinen zahlreichen Reden hat Herr Greenspan nicht einmal auch nur ein einziges Wort über die Tatsachen verloren. Zum Vergleich sei bemerkt, dass Japan in seinen Bubble-Jahren der späten achtziger Jahre eine persönliche Sparquote von 12 bis 13% hatte, nach vorher 15 bis 16%.

      Ein nicht weniger tolles Bild bietet sich beim Vergleich der laufenden Kreditexpansion mit dem gleichzeitigen Anstieg des nominalen Sozialprodukts. Dieses stieg im vergangenen Jahr um 400 Mrd. Dollar und in der ersten Hälfte dieses Jahres um 200 Mrd. Dollar. Dem stand eine Kreditaufnahme des privaten nicht-finanziellen Sektors, also von Konsumenten und Unternehmen zusammen, von 995 Mrd. Dollar beziehungsweise 532 Mrd. Dollar gegenüber. Auf einen Dollar Anstieg des Sozialprodukts kam von deren Seite damit rund 2,5 Dollar Neuverschuldung. Wohlgemerkt, dies ist alles private Verschuldung, denn die Regierung macht in ihrem Haushalt einen Überschuss.

      Schuldenberge gebären Blasen

      Daneben ist aber die explosionsartig zunehmende Kreditaufnahme eines dritten Sektors in Betracht zu ziehen, und zwar des Finanzsektors. Er borgte im vergangenen Jahr 1,068 Mrd. Dollar und 557 Mrd. in der ersten Hälfte dieses Jahres. Das ergibt in der Terminologie des Federal Reserve "net flows through the credit markets" von 2120 Mrd. Dollar im Jahre 1998 und von 1080 Mrd. Dollar in der ersten Hälfte des Jahres. (Nebenbei bemerkt, die jüngsten Zahlen sind nicht auf Jahresrate hochgerechnet).

      Um die Brisanz der Inflationsblase in den amerikanischen Finanzmärkten zu verstehen, ist es notwenig, sich die Brisanz der Schuldenblase vor Augen zu führen, aus der jede Bubble letztlich hervorgeht. In den vergangenen viereinhalb Jahren bis Mitte 1999 hat die Neuverschuldung in den amerikanischen Kreditmärkten insgesamt um mehr als 7200 Mrd. Dollar oder um 40% auf 24428 Mrd. Dollar zugenommen. Das sind 363% des derzeitigen jährlichen Sozialprodukts. Von dieser Gesamtverschuldung entfielen 25% auf die privaten Haushalte, 24% auf Unternehmen, 15% auf die Regierung und 29% auf den finanziellen Sektor.

      Im Rückblick erscheint es sonnenklar, dass das amerikanischen Kreditsystem vor allem von 1997 auf 1998 vollkommen außer Kontrolle geraten ist. Die Neuverschuldung des privaten nicht-finanziellen Sektors, also der Konsumenten und Unternehmen, schnellte von einem Jahr zum anderen um 41% und die des finanziellen Sektors um sage und schreibe 64% in die Höhe. Obwohl dies wirklich ein ungeheuerlicher Sprung war, nahm ihn niemand zur Kenntnis, denn Kreditzahlen sind für Alan Greenspan und Wall Street grundsätzlich ohne Interesse. Das einzige, was sie im monetären Bereich aber auch nur gelegentlich beachten, sind die Geldmengen. Immerhin beschleunigte sich das Wachstum der Geldmenge M3 auf 11%, nach 9% im Vorjahr. Doch auch das erschien irrelevant angesichts sinkender Inflationsraten.

      Für die meisten ausländischen Betrachter ist es ein Rätsel, was die explosionsartige Zunahme der Kreditaufnahme des finanziellen Sektors in den USA zu bedeuten hat. Es handelt sich in der Hauptsache um so genannte "non-bank financial intermediaries", die sekurisierte Hypotheken und alle Arten von Konsumkrediten kaufen und finanzieren. Die Verbindlichkeiten der größten Institute in dieser Gruppe sind "Federal government-related" und genießen infolgedessen Staatsgarantie, die ihre Refinanzierung erleichtert und verbilligt. Hauptsächliche Refinanzierungsquelle sind der amerikanische und der internationale Geldmarkt, die sie mit verschiedenartigen kurz- und mittelfristigen Instrumenten anzapfen. Letztlich wurden sie zur unerschöpflichen Quelle für den unersättlichen Konsumkredit.

      Kaum jemandem scheint klar zu sein, dass sich hier inflatorische Kreditschöpfung reinsten Wassers in phantastischen Ausmaßen abspielt. Im Unterschied aber zur Kreditgewährung der Banken findet in diesem Falle keinerlei Geldschöpfung in Gestalt einer gleichzeitigen Vermehrung der Bankeinlagen, sondern eine Beschleunigung der Geldumlaufsgeschwindigkeit statt. Was diese Institute über die Geldmärkte von ihren Kreditgebern ausleihen, um damit Kreditpapiere zu kaufen, sind letzten Endes bestehende Bankeinlagen, das heißt bestehende Kassenbestände von Unternehmen und institutionellen Anlegern. Die unsichtbare monetäre Expansionswirkung findet durch schnelleren Umschlag der Einlagen statt.

      Man führe sich vor Augen, dass die Käufe dieser Institute von "sekuritisierten" Krediten von 550 Mrd. Dollar im Jahre 1996 auf mehr als 1000 Mrd. Dollar im Jahre 1998 zugenommen haben. Diese Summen, um nicht zu sagen Unsummen, lassen keinen Zweifel daran, dass diese Institute bei der Bildung der großen amerikanischen Kredit- und Finanzblase in den letzten beiden Jahren direkt und indirekt eine absolut entscheidende Rolle gespielt haben.

      Kreditpyramide führt zu Illiquidität

      Eine der Folgen dieser Entwicklung ist natürlich, dass Kreditschöpfung und Geldschöpfung in den USA wie nie zuvor auseinander klaffen. In der Wirkung auf Wirtschaft und Märkte besteht keinerlei Unterschied zur Kreditschöpfung der Banken, die mit Geldvermehrung verbunden ist. Wohl aber wird das Finanzsystem auf längere Sicht zwangsläufig illiquider, indem im Verhältnis zur Geldmenge eine immer größere Kreditpyramide entsteht. Ebenso sollte klar sein, dass die Bewegungen der Geldmengen unter diesen veränderten institutionellen Bedingungen ein völlig unzulänglicher Maßstab für die Geldpolitik geworden sind.

      Womit wir zur wichtigsten Frage überhaupt in diesem Zusammenhang kommen: Was genau war und ist die entscheidende treibende Kraft hinter dem langen Boom der amerikanischen Wirtschaft und der stürmischen Hausse des Aktienmarktes gewesen? War es die Kreditblase, die wir beschrieben haben? Oder ist es der berühmte Paradigmenwechsel in der Wirtschaft als Folge von High Tech und Corporate Restructuring, den Wall Street und Herr Greenspan beschwören? Halten wir als erstes nochmals fest: Die Kreditexpansion, die in den letzten Jahren in den USA stattgefunden hat, ist ohne Beispiel in der Geschichte. Sie stellt alle bisherigen Bubble-Erfahrungen in den Schatten. Ebenfalls einmalig in der Geschichte ist es, dass alle Welt, nicht nur unabhängige Beobachter und Kommentatoren, sondern vor allem auch die verantwortlichen Geldpolitiker, über die entfesselten Kreditfluten einfach hinwegsehen. Sie werden nicht einmal zur Kenntnis genommen.

      Dazu sei festgestellt, dass sich die Fed in den zwanziger Jahren über den haussierenden Aktienmarkt bereits anfangs 1928 Sorgen zu machen begann und von da an bemüht war, ihn durch Zinserhöhungen frühzeitig zu bremsen. Erst recht aber wäre in der damaligen Fed niemand auf die Idee gekommen, die Aktienhausse gar mit den großen Errungenschaften der industriellen Revolution zu rechtfertigen, wie Greenspan es immer wieder mit Bezug auf Computer- und Informationstechnologie getan hat. Wall Street schwärmte zwar von einer neuen Ära, niemand aber in der Fed. Dabei erzielte die Industrie mit einer damaligen neuen Technologie, die primär die Produktionsanlagen verbesserte, ungleich höhere, messbare Produktivitätsgewinne als es heute mit der neuen Informationstechnologie geschieht.

      Kein Verständnis für Mises und Hajek

      Die Meinungsverschiedenheiten über die wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung in den USA gehen letztlich jedoch weit über die Frage hinaus, ob die Aktienhausse der letzten Jahre eine inflatorische Bubble darstellt oder aber einen tief greifenden Paradigmenwechsel in der Wirtschaft widerspiegelt. Anhaltende, größere Inflationsblasen in den Sach- und Finanzanlagen haben erfahrungsgemäß die unangenehme Eigenschaft, dass sie je nach Dauer und Ausmaß mehr oder weniger starke Verwerfungen in der ganzen Wirtschaft bewirken, die langwierige und schmerzvolle Anpassungsprozesse nach sich ziehen, nachdem die Bubble geplatzt ist.

      Das ist allerdings eine Erkenntnis der Österreichischen Schule (Mises, Hayek), wofür die große Mehrheit der amerikanischen Nationalökonomen kein Verständnis hat. In der gängigen amerikanischen Wirtschaftsgeschichte hatte die Depression der dreißiger Jahre absolut nichts mit den wirtschaftlichen und finanziellen Auswüchsen der späten achtziger Jahre zu tun. Schuld war allein eine zu restriktive Geldpolitik der Fed, nachdem die Aktienblase geplatzt war. Im gleichen Sinne werden die anhaltenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten in Japan allein einer falschen Geldpolitik in der Gegenwart, nicht aber den wirtschaftlichen und finanziellen Auswüchsen und Verzerrungen aus den vorangegangenen Bubble-Jahren zugeschrieben.

      BoJ mit selben Trivialitäten bombardiert

      Für diesen Gedanken, für einen neuen wirtschaftlichen Aufschwung könne es zuerst eines möglicherweise langwierigen und schmerzvollen Anpassungsprozesses bedürfen, haben in Amerika weder Politiker noch Nationalökonomen etwas übrig. Jede wirtschaftliche Stockung ist ihrer Ansicht nach leicht und schnell zu beheben, indem die Notenbank einfach "Geld druckt". Das einzige, was ihnen dabei in den Sinn kommt, sind massive Offenmarkt-Käufe der Notenbank von Staatspapieren. Mit dieser simplizistischen Forderung wird die japanische Notenbank von maßgebenden amerikanischen Nationalökonomen seit Monaten bombardiert.

      Dummes Zeug

      Zurück zur Ausgangsfrage: Bubble oder neue Ära in den USA? Wie gesagt, die übliche Behauptung, eine Anlagen-Bubble sei schwer zu erkennen, bevor sie platzt, ist dummes Zeug. Entscheidendes und spielend leicht erkennbares Kriterium ist, wie gesagt, die jeweils laufende Kreditexpansion. Typisches, ins Auge springendes Kennzeichen jeder Inflationsblase in Sach- oder Finanzanlagen ist eine Kreditexpansion, die das Sozialproduktwachstum deutlich übersteigt. Es mag manchmal Grenzfälle geben, aber die gegenwärtige Entwicklung in den USA ist kein Grenzfall, sondern der extremste Fall, den es in dieser Hinsicht je gegeben hat, womit die Aktienhausse der vergangenen Jahre als besonders schlimme Inflationsblase oder Bubble qualifiziert ist.

      Aber solche Bubbles finden nicht im luftleeren Raum statt. Wie gesagt, in aller Regel führt die inflatorische Kreditvermehrung direkt und indirekt zu mehr oder weniger starken Verzerrungen in den Strukturen der Wirtschaft. Aus der "asset bubble" wird auf diese Weise die "bubble economy". Im Falle Japans bewirkte die Bubble der späten achtziger Jahre im Aktien- und Immobilienmarkt einen Investitionsboom ohnegleichen in Industrieanlagen und kommerziellen Bauten. Selbst nach zehn Jahren haben die japanischen Unternehmen noch mit den damaligen massiven Fehl- und Überinvestitionen zu kämpfen. Von völlig anderer Art sind die Bubble-Auswirkungen der vergangenen Jahre auf die Wirtschaft in den USA. Auf dem Weg über die gewaltigen "wealth effects" des haussierenden Aktienmarktes zugunsten der privaten Haushalte ist vor allem der Konsum überstimuliert worden, übrigens ähnlich wie schon in den zwanziger Jahren, als in den USA der Konsumkredit erfunden wurde.

      Wahrzeichen Handelsbilanzdefizit


      Doch Herr Greenspan und die meisten amerikanischen Volkswirte sind außer Stande, in der maßlosen Kreditvermehrung, dem Zusammenbruch der privaten Ersparnisbildung sowie dem explodierenden Handelsbilanzdefizit bedenkliche Ungleichgewichte zu sehen, die auf die Dauer nicht haltbar sind. Das riesige Defizit im Außenhandel wird ganz im Gegenteil als das Wahrzeichen einer vor Kraft strotzenden Wirtschaft gesehen und hingestellt. Handelsbilanzüberschüsse werden verächtlich als Zeichen wirtschaftlicher Schwäche abgetan. Dass Volkswirtschaften mit starkem Wachstum dank hoher innerer Ersparnisbildung in der Regel starke Handels- und Zahlungsbilanzen aufweisen, ist ihnen völlig unbekannt.

      Beispielloses Nebeneinander

      Um es zu wiederholen und zu unterstreichen: Amerika ist der extremste Fall von "asset bubble" und "bubble economy", den es je gegeben hat. Das hat seinen Grund in dem beispiellosen Nebeneinander von völlig unkontrollierter Kreditexpansion und völligem Zusammenbruch privater Ersparnisbildung. Es bedeutet, dass die amerikanischen Märkte letztlich von zwei ungewöhnlichen und unsicheren Finanzierungsquellen abhängen. Das eine ist pures finanzielles Leverage, also kreditfinanzierte Anlagen, und das andere sind Auslandskäufe. Wobei das finanzielle Leverage bekanntlich in großem Umfang durch Refinanzierung in niedrig verzinslichen ausländischen Währungen stattgefunden hat, in Yen, Euro und Schweizer Franken. Hat die amerikanische Wirtschaft aber in puncto Ertragskraft und Produktivität erheblich gewonnen, wie Wall Street unter Berufung auf Hightech und Shareholder-Value-Primat zu behaupten pflegt? Darüber muss es doch objektive und unbestreitbare Statistiken geben. Ja, es gibt sie, aber ...

      Gewinnentwicklung gibt nichts her

      Was die Gewinne betrifft, so haben es die Analysten geschafft, mit verschiedenen Vergleichskniffen den anhaltenden Eindruck eines besonderen Gewinnbooms in diesem Aufschwung zu erwecken. In der Tat war dies in den Jahren 1993/94 der Fall, nicht aber aus Gründen erhöhten Produktivitätsfortschritts, sondern als Folge scharfer Zinssenkungen. In den folgenden Jahren setzte sich der Gewinnanstieg zwar fort, aber mit stark rückläufiger Tendenz. Vom 3. Quartal 1997 bis zum 1. Quartal 1999 herrschte dann Gewinnstagnation. Erst im zweiten Quartal dieses Jahres kam es zu neuem Gewinnanstieg (siehe Chart 1 und 2).

      Kurz gesagt, in der Gewinnentwicklung der vergangenen Jahre gibt es nichts, absolut nichts, was zu euphorischem Gerede von Paradigmenwechsel und neuer Ära in der Wirtschaft berechtigt. Eher haben sich die Gewinne in diesem Aufschwung unterdurchschnittlich entwickelt, obwohl zwei außergewöhnliche, stark Gewinn steigernde Einflüsse zur Wirkung kamen: massive Verwendung von Stock Options und hohe Kursgewinne der Pensionsfonds im Aktienmarkt.

      Stock-Options 1 Billion Dollar schwer

      Es wird geschätzt, dass die ausstehenden Stock-Options heute einen Marktwert von etwa einer Billion Dollar haben. Im Grunde sind es Gehaltszahlungen, die aber nicht als Kosten in die Gewinn-und-Verlust-Rechnung eingehen. Was sodann die Kursgewinne der Pensionsfonds betrifft, so haben sie die Unternehmensgewinne dadurch erhöht, indem sie den Unternehmen die sonst notwendigen erheblichen Einzahlungen zur Fundierung der Pensionsverpflichtungen ersparen. Nicht wenige Unternehmen gehen allerdings noch weiter und kassieren einen Teil der Kursgewinne für eigene Rechnung.

      Manipulation ist oberste Pflicht

      Im Übrigen ist es ein offenes Geheimnis, dass zahlreiche Unternehmen jeden Buchhaltungstrick ausnutzen, um ihre Gewinne zu verschönern. Zu den wenigen, die dies offen kritisieren, gehört Warren Buffet, Amerikas meistbewunderter Investor, der sich kürzlich wie folgt äußerte: "Eine wachsende Zahl sonst hochgradiger Manager - die man gerne als Vater seiner Kinder oder als Treuhänder seines Nachlasses sähe - sind zur Ansicht gekommen, dass es völlig legitim ist, die Gewinne zu manipulieren, um die Wünsche von Wall Street zu befriedigen. Viele Manager halten solche Manipulationen in der Tat nicht nur für zulässig, sondern für ihre Pflicht." Es sollte klar sein, was letztlich hinter dieser merkwürdigen Einstellung steht: die allgemeine Besessenheit gegenüber der erklärten Notwendigkeit, den Shareholder Value unablässig zu steigern.

      Und was hat es mit der viel gerühmten Steigerung des Produktivitätsfortschritts in der amerikanischen Wirtschaft auf sich? Jawohl, sie hat sich in den letzten Jahren praktisch verdoppelt, von 1% auf gut 2% jährlich. Ohne viel zu fragen wurde diese Verbesserung von vornherein dem gestärkten Computereinsatz und selbstverständlich dem um sich greifenden Corporate Restructuring zugeschrieben.

      Computer verfälschen Statistik

      In der Wirklichkeit hatte diese Verbesserung der Produktivität einen ganz anderen, und zwar einen rein statistischen Grund. Entscheidend war letztlich eine Umstellung in der Statistischen Bemessung der Computerinvestitionen der Unternehmen. Da die Leistungskraft der Computer bei zudem rapide fallenden Preisen exponentiell zunahm, kamen die amtlichen Statistiker auf den Gedanken, für die Bemessung dieser Investitionen einen Index zu entwickeln, der die beiden Vorgänge im Computerbereich - höhere Leistung zu sinkenden Preisen - erfassen und widerspiegeln sollte. Er fand die Bezeichnung "hedonischer" Preisindex.

      Dieser Index wird nun seit Ende 1955 angewendet. Es waren sicherlich vernünftige Überlegungen, die zu dieser Umstellung in der gesamtwirtschaftlichen Statistik führten, aber das schließliche Ergebnis ist grotesk. Mit der Leistungskraft der Computer explodierten - in der Statistik - die Investitionen der Unternehmen, was dann seinerseits in entsprechendem Ausmaß das reale Sozialproduktwachstum erhöhte. Dazu eine Kostprobe: Im vergangenen Jahr erhöhte sich das reale Sozialprodukt der USA - gerechnet in so genannten "chained" Dollars - um 282 Mrd. Dollar beziehungsweise um 3,9%. Alle Welt bestaunte diese hohe Wachstumsrate. Den wenigsten war klar, dass davon 137 Mrd. Dollar oder 48% auf das Konto der auf diese Weise berechneten Computerinvestitionen der Unternehmen gingen. Die tatsächlichen Mehrausgaben der Unternehmen hatten dagegen lediglich 14 Mrd. Dollar betragen. Im ersten Halbjahr 1999 kam der Computeranteil auf volle 81 Mrd. Dollar oder 65% innerhalb eines Sozialproduktzuwachses von 125 Mrd. Dollar. Glatte zwei Drittel des Anstiegs des Sozialprodukts errechnete sich aus Ausgaben, die nicht stattgefunden haben. Im Grunde sind es statistische Phantomdollars.

      Doch zwangsläufig hatten diese statistischen Umstellungen noch eine weitere bedeutsame Folge. Indem sie das Sozialproduktwachstum erhöhten, stieg in gleichem Maße der gesamtwirtschaftliche Produktivitätsfortschritt. Da die amerikanische Sozialproduktstatistik die Computerinvestitionen der Unternehmen separat ausweist, konnte jeder allerdings mit Leichtigkeit nachrechnen, dass die für die Gesamtwirtschaft ausgewiesene Produktivitätsverbesserung in Wirklichkeit nicht überwiegend auf gewaltige Produktivitätssprünge im Computersektor selbst zurückgeht, auf den gerade 1% des Sozialprodukts in den USA entfällt, das hieß letztlich auf besagte statistische Umstellung. Wer jedoch hatte ein Interesse daran, dies offen zu legen? Niemand, leider nämlich hätte es den einzigen Anhaltspunkt für den Paradigmenwechsel in der amerikanischen Wirtschaft widerlegt.

      Immerhin, vor einigen Monaten veröffentlichte ein führender akademischer Experte in Produktivitätsfragen, Prof. Robert J. Gordon, Northwestern University, eine umfassendere Studie über genau diese Frage - mit vernichtendem Urteil über die angeblichen großen Produktionsgewinne in der neuen Ära.

      Vernichtendes Urteil zur Produktivität

      Die Studie gipfelte in der Feststellung, das Bild der wirtschaftlichen Entwicklung in den USA werde durch die besondere Art der statistischen Erfassung des Computersektors völlig verzerrt. In den 99% der Wirtschaft außerhalb der Computerindustrie habe keinerlei Produktivitätsverbesserung stattgefunden, so dass für eine "new-economy"-Revolution nicht der geringste Raum bleibt. Die Explosion in der Herstellung und Nutzung von Computern hatte außerhalb der Computerindustrie, die auf 1% des Sozialprodukts entfällt, keinerlei messbare Produktivitätswirkungen. Im Gegenteil habe sich ansonsten das Produktivitätswachstum eher etwas verlangsamt. Wörtlich: "When stripped of computers, the productivity performance of the durable manufacturing sector is abysmal, with no revival at all and a further slowdown in 1955-99 compared to 1970-95."

      Dieses vernichtende Urteil von Prof. Gordon erklärt einiges, insbesondere die enttäuschende Gewinnentwicklung. Zugleich drängt sich die Frage auf: Wo ist eigentlich der Boom, wenn die aufgeblähten Computerzahlen nicht wären? Für 99% der Wirtschaft verbliebe ein reales Wachstum von knapp 2% jährlich. Ein mehr als mageres Ergebnis, wenn man die riesige Kreditblase bedenkt. Trotzdem, der Boom existiert, aber er findet eben größtenteils außerhalb des Sozialprodukts in den Anlagemärkten statt: im Aktienmarkt, im Anleihemarkt, im Immobilienmarkt, während von dem nicht in Frage stehenden Konsumboom der größere Teil inzwischen durch das Riesenloch in der Handelsbilanz ins Ausland abfließt.

      Bubble oder neue Ära? Über die Antwort auf diese Frage kann nach diesen Ausführungen kein Zweifel bestehen. Die Revolution in der amerikanischen Wirtschaft hat nicht stattgefunden, weder durch die Informationstechnologie noch durch das Shareholder-Value-Primat. Und sie wird auch niemals stattfinden, denn beide sind von ihrer Natur her dazu nicht geeignet. Der Druck, unablässig höhere Gewinne auszuweisen, drängt die Unternehmen vor allem zu Kostensenkungen, dies aber auf Kosten von Neuinvestitionen, und das führt insgesamt zu sinkenden Gewinnen.

      Neue Technologie leider nur Wunder

      Und was ist mit der Prosperität, welche die neue Technologie hervorbringen soll? Es ist ein technisches Wunder, ohne Frage, nur leider ein Wunder, das nicht die notwendigen Eigenschaften besitzt, daraus ein wirtschaftliches Wunder zu schaffen. Ein Vergleich mit den wirtschaftlichen Auswirkungen der industriellen Technologie macht dies klar und deutlich. Die industrielle Technologie hatte sehr starke Produktivitätswirkungen, die Arbeitskräfte freisetzte. Aber aus der arbeits- und kapitalintensiven Herstellung der Anlagen und Maschinen dieser Technologie entstanden große neue Kapitalgüterindustrien, die den Menschen andere, neue Arbeit gaben. Es war ein wunderbares Zusammenspiel von Arbeitsteilung und Kapitalbildung, das die große Prosperität des industriellen Zeitalters hervorbrachte.

      Maßlose Konsumentenverschuldung

      Nichts davon gilt für die Informationstechnologie. Auch sie setzt Arbeitskräfte frei. Aber die Herstellung der Hightech-Ausrüstung ist mit minimalem Arbeits- und Materialeinsatz verbunden. Hightech ist vorzüglich geeignet, die Phantasie der Aktienanleger anzuregen, jedoch völlig ungeeignet, die Ausgaben- und Einkommensströme in der Wirtschaft zu vergrößern. Weder neue Technologien noch Shareholder-Value-Primat haben die amerikanische Wirtschaft in den letzten Jahren vorangetrieben, sondern es war ein ganz primitives Rezept: maßlose Konsumentenverschuldung.


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      ocjm@hotmail.com
      Avatar
      schrieb am 23.10.99 05:53:47
      Beitrag Nr. 17 ()
      dieser artikel ist heute am 23.10.99 erst 647 mal gelesen worden.

      ich würde mich freuen, wenn die comunity die artikelsammlung fortsetzt.

      ocjm
      Avatar
      schrieb am 23.10.99 15:20:16
      Beitrag Nr. 18 ()
      Dieser Artikel wird auch nicht besser, wenn man die angeblichen Gefahren in jedem zweiten Absatz wiederholt..

      Kritiserien ist immer einfach. Besser machen ist da schon schwerer. Alternativen zeigen heisst das Zauberwort.

      Deshalb wird dieser Artikel nicht so oft gelesen. Missionare haben wir genug.

      Gruss an alle Aufrichtigen


      coke


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