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    Technotrans; es gibt gute Gründe für ein Comeback (Seite 112)

    eröffnet am 21.11.01 09:29:40 von
    neuester Beitrag 24.04.24 18:50:53 von
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      schrieb am 30.11.11 07:39:22
      Beitrag Nr. 707 ()
      technotrans manroland-Insolvenz belastet erheblich, aber auch nur kurzfristig

      29.11.11 17:14
      aktiencheck.de EXKLUSIV
      Sassenberg (aktiencheck.de AG) - Die technotrans AG (ISIN DE000A0XYGA7 / WKN A0XYGA), ein Spezialmaschinenbauer aus dem münsterländischen Sassenberg (Nordrhein-Westfalen), rechnet aufgrund der Insolvenz des Druckmaschinenherstellers manroland AG mit Auswirkungen auf ihre Umsatz- und Ergebnisentwicklung im laufenden Geschäftsjahr. Der Vorstand geht in einer ersten Einschätzung davon aus, dass die Ergebniseffekte der Wertberichtigungen auf Forderungen und Vorräte sowie Belastungen aus dem zurzeit offenen Auftragsbestand sich im Jahresabschluss 2011 in einer Größenordnung von bis zu 2 Mio. EUR auswirken werden. Ursprünglich hatte die technotrans AG ein operatives Betriebsergebnis von 6 bis 7 Mio. EUR für das Geschäftsjahr 2011 erwartet.

      aktiencheck.de EXKLUSIV führte ein kurzes Interview mit Frau Thessa Roderig von der Corporate Communications/Investor Relations-Abteilung der technotrans AG.
      aktiencheck.de EXKLUSIV: Die Insolvenz der manroland AG wird leider wohl auch nicht ohne neagtive Folgen für Ihre Gesellschaft bleiben. Für das Geschäftsjahr 2011 erwarten Sie eine Belastung für das operative Betriebsergebnis der technotrans AG i.H.v. von bis zu 2 Mio. EUR. Das sind ja allerdings wohl nur die kurzfristigen Effekte dieser Insolvenz, denn die nach wie vor ziemlich schwierige Lage der deutschen Druckindustrie könnte sich dadurch weiter verschärfen und so auch Ihr Inlandsgeschäft in den kommenden Quartalen spürbar belasten. Rechnen Sie mittelfristig mit weiteren negativen Folgen für Ihre Gesellschaft aufgrund der manroland-Pleite? Wie schätzen Sie die Perspektiven Ihrer Branche auf dem deutschen Markt insgesamt ein?

      technotrans: Die deutschen Druckmaschinenhersteller repräsentieren 70 Prozent des Weltmarktes, es handelt sich hier also keinesfalls um ein inländisches Thema. Tatsache ist, dass sich die Nachfrage nach Druckmaschinen seit der Krise 2008/2009, die einen Einbruch um 50 Prozent verursachte, nicht wieder auf das Ursprungsniveau erholt hat. Der Markt befindet sich derzeit erst bei rund 60 Prozent des Niveaus vor der Krise und es erscheint doch zumindest höchst unwahrscheinlich, dass er hier verharren sollte - schließlich boomen die Geschäfte beispielsweise in China und Südamerika. Die neuerlichen Wolken am Konjunkturhimmel scheinen aber eine weitere Erholung zunächt zu behindern und eine mögliche Investitionszurückhaltung vor der Drupa, der größten Branchenmesse, lässt uns erwarten, dass die ersten Monate des nächsten Geschäftsjahres im Bereich der Druckindustrie etwas verhaltener ausfallen. Die Insolvenz von manroland ist aber ein singuläres Ereignis, das kurzfristig zwar erheblich belastet, aber mittelfristig keine weiteren Auswirkungen haben sollte.

      aktiencheck.de EXKLUSIV: Für das laufende Geschäftsjahr gingen Sie aufgrund der Annahme eines sich bessernden konjunkturellen Umfeldes von einem Umsatz von etwa 100 Mio. EUR aus und Ihre Prognose für die EBIT-Marge lag bei 6 bis 7%. Nicht nur die Insolvenz der manroland AG könnte für Ihr Unternehmen zur Belastung werden. Die allgemeine Konjunkturabkühlung ist inzwischen deutlich zu spüren, denn die Auswirkungen der Schuldenkrise schlagen immer stärker auf die Realwirtschaft durch. Ist auch Ihre bisherige 2011er-Prognose jetzt ernsthaft in Gefahr? Welche Risiken für Ihre Geschäftsentwicklung sehen Sie im Hinblick auf die aktuellen gesamtwirtschaftlichen Aussichten für die kommenden Quartale?

      technotrans: Das Wachstum, dass die technotrans Unternehmensgruppe sich für 2011 vorgenommen hatte, resultiert ganz überwiegend aus dem Bereich außerhalb der Druckindustrie. Schließlich haben wir mit der Übernahme der Termotek AG zum Jahresbeginn zusätzliches Umsatzpotenzial in einer Größenordnung von 10 Millionen EUR integriert. Für den Bereich der Druckindustrie hatten wir für 2011 ein moderates Wachstum unterstellt und diese Erwartungen haben sich auch weitestgehend erfüllt.

      In dem sehr guten dritten Quartal wurde ein Umsatz von 25,8 Millionen EUR erwirtschaftet und die EBIT-Marge betrug 7,5 Prozent - das zeigt doch, dass wir uns auf einem guten Weg befinden. Das geplante Ergebnis, vor Sondereffekten, wird für das Gesamtgeschäftsjahr voraussichtlich auch im Zielkorridor von 6 bis 7 Prozent liegen. Dieses Jahr lief also operativ alles weitestgehend wie geplant.

      Bereits seit einigen Wochen trüben sich verschiedene Indikatoren für die weitere konjunkturelle Entwicklung ein. Wir haben dies bei den Planungen für die ersten Monate des nächsten Geschäftsjahres berücksichtigt. Da 2012 aber auch wieder eine Drupa stattfindet, die normalerweise positive Impulse für die Druckindustrie bringt, gehen wir davon aus, dass die Belebung in der zweiten Jahreshälfte den verhalteneren Start in das Geschäftsjahr wieder ausgleichen kann.

      aktiencheck.de EXKLUSIV: Ihre Gesellschaft versucht seit einiger Zeit sich stärker außerhalb der Druckindustrie aufzustellen und damit ihre Unabhängigkeit von dieser Abnehmerbranche zu erhöhen. Mit dem Kauf der Mehrheitsanteile an der Termotek AG, einem Spezialanbieter für Laserkühlungen, haben Sie ein neues Standbein Ihres Unternehmens aufgebaut. Wie weit ist die technotrans AG mit ihrer Strategie inzwischen fortgeschritten und welche konkreten Ziele haben Sie sich dabei gesetzt? In welchen Geschäftsbereichen sehen Sie langfristig die größten Wachstumschancen für Ihre Gesellschaft?

      technotrans: Die Strategie, die Kernkompetenzen von technotrans auch in anderen Industrien zum Einsatz zu bringen, wird seit 2009 umgesetzt. Der Einstieg in die Lasertechnologie ist ein wichtiger Schritt, denn hier handelt es sich um einen echten Wachstumsmarkt. Derzeit realisieren wir rund 15 Prozent des Konzernumsatzes außerhalb der Druckindustrie und wir werden diesen Anteil kurzfristig auf 30 Prozent ausbauen, um das Geschäfts von technotrans auf ein breiteres Fundament zu stellen. Dazu wollen wir unsere Präsenz im Markt der Laserapplikationen weiter ausbauen, uns durch organisches Wachstum neue Märkte wie beispielsweise die Werkzeugmaschinenindustrie erschließen, und wir haben auch weitere Akquisitionen im Visier.

      aktiencheck.de EXKLUSIV: Die technotrans AG hat in den letzten Geschäftsjahren aufgrund der schwierigen Bilanzlage keine Dividende ausgeschüttet, was unter unternehmenspolitischen Gesichtspunkten absolut nachvollziehbar war. So wie es zurzeit aussieht, steuert Ihre Gesellschaft auch in den kommenden Quartalen auf wirtschaftlich schwierigere Zeiten zu, was den Spielraum für Ausschüttungen selbsverständlich weiter einengt. Womit müssen Ihre Aktionäre im Hinblick auf die künftige Dividendenpolitik der technotrans AG rechnen?

      technotrans: Unser Ziel ist es, in absehbarer Zeit wieder in die Umsatzgrößenordnung vor der Krise, also in die Region von 150 Millionen EUR, zurückzukehren. Dieses Wachstum soll einher gehen mit einer starken Fokussierung auf die Profitabilität, hier streben wir wieder die 10 Prozent EBIT-Marge an. Sofern sich geeignete Möglichkeiten bieten, werden wir das Wachstum auch noch beschleunigen und verfügbare Liquidität dafür einsetzen. Um dann schließlich auch die Aktionäre mittels Dividende an dem Erfolg teilhaben zu lassen.

      aktiencheck.de EXKLUSIV bedankt sich für dieses Interview und wünscht der technotrans AG weiterhin viel geschäftlichen Erfolg. (29.11.2011/ac/e/i)
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 30.11.11 07:31:28
      Beitrag Nr. 706 ()
      Hallo jobl,

      Deine Entscheidung aufzustocken ist zwar richtig. Aber die 29 Mio Umsatz sind nicht der Umsatz von GDS. Du meinst sicherlich den Bereich Service (in 9 Monaten 26,8 Mio Umsatz). Da ist GDS nur ein Teil. Ich gehe für die GDS von einem Umsatz von 5 - 6 Mio Umsatz in 2011 aus. Die Aussage war, dass im Bereich außerhalb der Druckindustrie dieses Jahr ca 15 % des Gesamtumsatzes (bezogen auf 100 Mio Euro) erwirtschaftet werden. Davon trägt Termotek knapp 10 Mio Umsatz bei. Da verbleiben also etwas über 5 Mio für GDS.

      Aber egal. Die Entscheidung aufzustocken halte ich für richtig. (Mit allen Risiken einer Aktienanlage natürlich, also keine Empfehlung.)
      Avatar
      schrieb am 29.11.11 20:40:28
      Beitrag Nr. 705 ()
      Hallo zusammen,

      nur ganz kurz, ich habe heute meinen Bestand nochmals aufgestockt.
      (meine Bank hat zum Glück noch Geld ;-)

      Die Bewertung ist ein "Witz".

      Alleine die GDS-AG-Tochter ist deutlich mehr wert als die gesamte Börsenkapitalisierung: ca. 29 Mio. EUR Umsatz bei einer EBIT-Marge von 15 %.

      Den Rest bekommt man noch oben drauf geschenkt. Das sieht man auch am KBV, deutlicher Abschlag, selbst wenn man vorsichtig einen Abschlag auf die immatriellen Werte vornimmt. (Kurs-Buch-Verhältnis 0,75)

      Abwarten und sich später freuen, man hat ja keine Hektik. Ich habe lange gewartet um mal wieder aufstocken zu können.

      Viele Grüße an Alle
      jobl

      PS: Huta, danke für den EK-Bericht.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 29.11.11 09:37:05
      Beitrag Nr. 704 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.411.822 von Snart am 29.11.11 08:40:52Hallo Snart !

      Ich sehe das ähnlich. Die 2 Millionen "Maximumverlust" hat der Markt geschluckt und die Aktie am Freitag/Montag auf talfahrt geschickt.

      Falls es technotrans nun doch gelingt, einen Teil der möglichen Verluste zu vermeiden, könnte der Markt das dann auch positiv aufnehmen.

      Was die Forderungen angeht, wollte ich auch nicht andeuten, dass technotrans die gesamten Forderungen realisieren kann während andere (weniger wichtige) Lieferanten zuschauen müssen; ich denke aber, dass der Insolvenzverwalter den beteiligten Lieferanten eine Quote anbieten wird, damit diese bereit sind, das Unternehmen weiter zu beliefern (und alles ist besser als nichts bzw. Vollabschreibung auf die Forderungen und den Warenbestand).

      Warten wir es ab, bei technotrans muss man eh Geduld haben.

      Dumm ist tatsächlich nur, dass dieses externe Ereignis mitten in die Phase fällt, in der technotrans grade dabei ist, die Investoren und nicht zuletzt den Markt davon zu überzeugen, dass man sich breiter aufstellt und auf dem weg schon schöne Erfolge vorzuweisen hat.

      Das sieht man dann ja auch bedauerlicherweise wieder mal am Kurs.
      Avatar
      schrieb am 29.11.11 08:40:52
      Beitrag Nr. 703 ()
      So oder so ist TTR jetzt in einer relativ komfortablen Situation. Der Kapitalmarkt ist auf das worst-case Senario eingeschworen und die Lieferungen sind eingestellt. Sollte TTR sich bereiterklären Lieferungen wieder aufzunehmen (zumindest natürlich gegen Vorkasse oder Bürgschaft), werden die Lagerbestände, Halbfertigerzeugnisse etc. runtergefahren. Damit reduzieren sich die 2 Mio, die im Feuer stehen. Sollte man noch anderen "Druck" auzsüben können, kann man vielleicht doch einen Teil der Forderungen noch irgendwie reinholen.
      Man darf aber nicht verkennen, die Forderungen, die zum Stichtag der Insolvenz bestanden, dürfen m.E. nicht bevorzugt werden, sonst macht sich der Insovenzverwalten schadenersatzpflichtig gegenüber den anderen Gläubigern von manroland.

      Also wird TTR jetzt wahrscheinlich abwarten, bis der InsoVerwalter auf TTR zukommt und kann schauen, was der anzubieten hat.
      1 Antwort

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      schrieb am 29.11.11 08:17:57
      Beitrag Nr. 702 ()
      Guten Morgen !

      Diese Aussage beißt sich nun doch etwas mit der Aussage auf dem Eigenkapitalforum, dass man die forderungen gegen Manroland sorgfältig "tracken" würde und es bis dato keine Anzeichen für eine anstehende Insolvenz gegeben hätte.

      Nun ja, so wie der Artikel klingt, hat technotrans ja offenbar schon das ein oder andere "Druck"mittel in der Hand, um wenigstens Teile der ausstehenden Forderungen hereinzubekommen (so verstehe ich den Artikel wenigstens) und ich denke mal, dass es zukünftig wohl Ware nur gegen "cash" geben wird.
      Avatar
      schrieb am 29.11.11 08:10:51
      Beitrag Nr. 701 ()
      Der Augsburger Druckmaschinenhersteller braucht dringend Geld, um Lieferanten bei der Stange zu halten. Unter immensem Zeitdruck verhandelt Insolvenzverwalter Schneider über einen Notkredit. von Gerhard Hegmann München und Kirsten Bialdiga Düsseldorf
      Für den weltgrößten Druckmaschinenhersteller Manroland gibt es kurz nach dem Insolvenzantrag erste Übernahmeinteressenten. Dies sagte der vorläufige Insolvenzverwalter Werner Schneider am Montag auf Anfrage der Financial Times Deutschland. Angesichts des überschaubaren Marktes könne er keine Namen nennen, sagte Schneider. "Die Ernsthaftigkeit der Interessenten muss erst noch geprüft werden. Wir werden in dieser und in der nächsten Woche noch erste Gespräche führen."
      Schneider und der als Generalbevollmächtigte für die Restrukturierung neu ins Management berufene Anwalt Frank Kebekus stehen dabei unter großem Zeitdruck. Nachdem das Management am Freitag wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Insolvenz angemeldet hat, braucht der Konzern mit Sitz in Augsburg nun vor allem Geld, um Lieferanten bei der Stange zu halten und den Kunden eine Perspektive aufzuzeigen.

      Er will retten: Werner Schneider ist bekannt dafür, dass er Firmen, die in die Insolvenz gerutscht sind, am liebsten fortführt Der 68-jährige Insolvenzspezialist Schneider geht von einem Massekredit in mittlerer zweistelliger Millionenhöhe aus, um den Betrieb fortzusetzen. Bei einem Massekredit handelt es sich um einen Notkredit, um die Zahlungsunfähigkeit abzuwehren. Hierzu soll es am Dienstag erste Gespräche mit Banken geben. "Es wäre ungewöhnlich, wenn ich den Massekredit nicht bekommen sollte", sagte Schneider. Zuvor hatte sich Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) gegen Bürgschaften oder eine Staatshilfe ausgesprochen.
      Möglichst bis Ende der Woche möchte Schneider die Finanzierung fest vereinbart haben. Konsortialführer bei den Banken ist Unicredit /HVB.
      Wie dringend erforderlich der Massekredit ist, zeigt sich auf der Zulieferseite. So hat nach FTD-Informationen der börsennotierte Schlüsselzulieferer Technotrans, einer der weltgrößten Anbieter von Farbsystemen für die Druckindustrie, die Belieferung von Manroland bereits eingestellt. Der Lieferstopp war bereits erfolgt, bevor der Insolvenzantrag offiziell bekannt gegeben wurde, nachdem Manroland zuletzt nur noch schleppend bezahlte, sagte eine Technotrans-Sprecherin.
      Avatar
      schrieb am 28.11.11 15:42:48
      Beitrag Nr. 700 ()
      Offenbacher Alleingang möglich
      Manroland soll nach dem Willen des Insolvenzverwalters vorerst zusammengehalten werden. Doch es werden auch andere Varianten diskutiert: Eine Abspaltung des Offenbacher Betriebsteils scheint möglich.

      Die Produktion bei Manroland soll weiterlaufen.
      Quelle: REUTERSMünchen/Offenbach/Augsburg. Der Insolvenzverwalter des zusammengebrochenen Druckmaschinenbauers Manroland will das Unternehmen vorerst zusammenhalten. Nach der Pleite am vergangenen Freitag gehe es nun um die Sicherstellung des Geschäftsbetriebs, erklärte Verwalter Werner Schneider am Montag. „Nur wenn die manroland AG ihre Produktion ohne große Einschränkungen weiter fortsetzen kann, ist die Suche nach einem finanzkräftigen Investor erfolgversprechend.“ Die nötigen Mittel sollen aus einem Kredit kommen, der mit der Insolvenzmasse besichert ist. Die entsprechenden Verhandlungen hätten begonnen. „Ich hoffe sehr, dass die Beteiligten sehr zeitnah dem Unternehmen und den Mitarbeitern helfen werden“, sagte Schneider.

      Eine Möglichkeit scheint eine Abspaltung des Offenbacher Betriebsteils mit rund 1.900 Beschäftigten zu sein. Ein Vertreter des Insolvenzverwalters habe angekündigt, bevorzugt einen Investor allein für die in Offenbach angesiedelte Produktion von Bogendruckmaschinen zu suchen, berichtete Betriebsratschefin Alexandra Roßel am Montag in Offenbach. Die Ankündigung sei sehr positiv aufgenommen worden.

      Was anderswo als gefährliche Zerschlagung des Unternehmens mit Hauptsitz in Augsburg gesehen würde, nährt nach Roßels Angaben in Offenbach Hoffnung. Mit dem in der vergangenen Woche abgesagten Einstieg eines Investors wäre eine weitgehende Schließung des Standorts verbunden gewesen, sagte die Betriebsrätin. „Offenbach hätte bluten müssen.“

      Die 6.500 Beschäftigten erhielten nun drei Monate lang Insolvenzgeld. Mitarbeiter, die bislang in Kurzarbeit waren, würden wieder voll beschäftigt.

      Die beiden Eigentümer Allianz und MAN haben Manroland vergangene Woche überraschend in die Insolvenz geschickt, nachdem Kapitalspritzen nach kurzer Zeit aufgezehrt waren, die Banken Kredite über 150 Millionen Euro nicht verlängern wollten und der Schweizer Investor Capvis als Interessent abgesprungen war.

      rtr/dpa
      Avatar
      schrieb am 28.11.11 12:55:09
      Beitrag Nr. 699 ()
      Mann für außergewöhnliche Aktionen
      27.11.2011, 19:59 2011-11-27 19:59:16
      Von Dieter Sürig
      Um Geld einzutreiben, ließ Werner Schneider schonmal die Boeing 737 des thailändischen Kronprinzen beschlagnahmen. Jetzt will der Insolvenzverwalter beim Druckmaschinenhersteller Manroland retten, was zu retten ist.

      Werner Schneider, der vorläufige Insolvenzverwalter des Augsburger Druckmaschinenherstellers Manroland, ist für außergewöhnliche Aktionen bekannt. Im Sommer hatte er eine Boeing 737 des thailändischen Kronprinzen am Münchner Flughafen beschlagnahmt, um Außenstände für den insolventen Baukonzern Walter Bau einzutreiben. Nun sichtet der 68-jährige Wirtschaftsprüfer die Lage bei Manroland, spricht mit Geschäftsführung und Betriebsrat, verhandelt mit Banken. Und versucht Zulieferer und Kunden bei Laune zu halten, damit sie nicht abspringen und das Unternehmen mit seinen 6500 Beschäftigten noch weiter in den Abgrund reißen.

      Als Schneider im Jahr 2005 die Walter-Bau-Insolvenz übernommen hatte, verhandelte er wenige Tage später mit den Baukonzernen Züblin, Bilfinger Berger und Strabag und konnte damit Arbeitsplätze retten: Strabag übernahm bereits zwei Monate später den Kernbereich von Walter Bau. Man kann deswegen davon ausgehen, dass Schneider schon bald bei den Konkurrenten von Manroland, bei Heidelberger Druck und Koenig&Bauer (KBA), vorstellig werden wird, um Chancen für eine Beteiligung oder Übernahme auszuloten. Koenig&Bauer zeigt sich bereits offen für Kooperationen. "KBA brächte eine Menge mit, deshalb würden wir uns sinnvollen Gesprächen nicht entziehen", sagte KBA-Finanzchef Axel Kaufmann jetzt der Börsenzeitung.

      Womöglich wird Schneider auch mit der Schweizer Beteiligungsgesellschaft Capvis sprechen, die zuvor Interesse angemeldet hatte, dann aber wegen "hoher Restrukturierungskosten bei schlechten Ergebnissen" abgesprungen war. Auch die WIFAG Maschinenfabrik AG aus Bern ist als möglicher Investor im Gespräch.

      Anzeige Schneider hält sich vorerst zurück. Er werde mit der Konkurrenz sprechen, aber das habe keine Priorität, sagte er am Sonntag der SZ. Zunächst will er schauen, "wann wie viel Geld wo vorhanden ist". Aber er wird wohl keine Chance vorbeiziehen lassen, um den Augsburgern zu helfen. Darauf deutet nicht nur seine Boeing-Aktion für Walter Bau hin, sondern auch sein Engagement im Gravenbrucher Kreis, einem Zusammenschluss von etwa 30 Insolvenzverwaltern. Die haben es sich auf die Fahne geschrieben, insolvente Unternehmen zu retten, "wo immer es die wirtschaftlichen, finanziellen und rechtlichen Rahmenbedingungen zulassen". Bis Hilfe naht, wird der Betrieb im Insolvenzverfahren fortgesetzt. Die Auszahlung der Gehälter ist bis Ende Januar gesichert, heißt es in Augsburg.
      Avatar
      schrieb am 28.11.11 12:46:32
      Beitrag Nr. 698 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 42.406.402 von Snart am 28.11.11 08:18:55Hallo Snart !

      Ich gehe auch davon aus, dass die in der adhoc genannten 2 Mio Euro Ergebnisminderung das Maximum der möglichen Effekte darstellen- und bei der gewohnt konservativen Bilanzpolitik von Herrn Engel wird man alle "Eventualitäten" ins Jahr 2011 ziehen, damit es nicht in 2012 noch zu überraschenden "Nachbeben" kommt.

      Sollte man in 2011 tatsächlich sämtliche Forderungen und Vorräte entsprechend abwerten, könnte es eventuell in 2012 sogar eher noch zu Sondererträgen kommen, weil man ja auch im Falle einer Firmeninsolvenz nicht sofort darangeht das entsprechende Unternehmen zu zerschlagen sondern zunächst einmal versucht, die Firma als Ganzes oder wenigstens in Teilen fortzuführen. Insofern würde ich mal davon ausgehen, dass wenigstens noch Teilzahlungen auf ausstehende Forderungen erfolgen könnten.

      Für den Fall, dass manroland aber in 2012 tatsächlich komplett stillgelegt wird, weil eine (teiweise) Weiterführung nicht mehr sinnvoll erscheint, dann denke ich mal, dass auch das Effekte auf technotrans hätte- allerdings in einem deutlich geringeren Umfang als die Effekte im laufenden Jahr.

      Während ich nach der adhoc auch davon ausgehe, dass es im letzten Quartal 2011 nur noch zu einem in etwa ausgeglichenen Ergebnis kommt, rechne ich für 2012 nur noch mit kleineren Auswirkungen. Selbst falls der gesamte Umsatz mit manroland in 2012 ausfallen würde, würde sich der Umsatzausfall auf etwa 6-7 Mio Euro stellen. Und selbst wenn man davon ausgeht, dass die Umsätze mit manroland die gleichen Margen wie alle anderen Produkte hätte (üblicherweise sollten die Margen im Rollenoffset etwas geringer sein als im Bogenoffset, weil der Rollenoffset insgesamt eher schlechter läuft), dürfte der Ergebnisausfall zunächst bei höchstens 600.000 Euro (oder etwa 5 Cent EpS) liegen.

      Ob da noch "negative Skaleneffekte" hinzukommen, weiß ich nicht, auf der anderen Seite ist es ja auch nicht ausgeschlossen, dass die bisher auf manroland entfallenden Aufträge dann von anderen technotrans-Kunden bedient werden und technotrans von daher auch wieder höhere Aufträge mit anderen Kunden machen könnte.

      Insofern gehe ich auch davon aus, dass die Hauptbelastung aus der Insolvenz in 2011 liegt. Ob dieser einmalige und externe Effekt aber eine derartige Abwertung der Aktie rechtfertigt, soll jeder selber entscheiden.

      Wichtig bleibt es strategisch für technotrans, den Fokus weiter auf die Diversifikation in andere Bereiche außerhalb der Druckindustrie zu legen und daran arbeitet man in Sassenberg mit Hochdruck.

      Einen schönen Tag noch

      Huta
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