Merck KGaA (Seite 147)
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Antwort auf Beitrag Nr.: 21.287.680 von mobay am 23.04.06 17:18:19wir nähern uns schon meinem KZ
Antwort auf Beitrag Nr.: 21.039.518 von Agio am 01.04.06 06:14:00immo ist es echt nicht wild das der Deal geplatzt ist, klar es wären neue märkte erschlossen worden und kosten hätten gespart werden können aber was mir bei der ganzen sache am bsten gefällt sind immer noch die 5% an Schering die in der zeit nun 280 Mio. mehr wert sind als vorher, für so ne sache ist das denke ich doch ganz ordentlich
KZ 90€
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"Schering war ein Kann, kein Muß"
Merck-Chef Michael Römer verteidigt den gescheiterten Übernahmeversuch von Schering und erklärt, warum er Bayer nicht überboten hat
von Frank Seidlitz
DIE WELT: Herr Römer, sind die Wunden schon verheilt.
Michael Römer: Welche Wunden?
DIE WELT: Vor knapp einer Woche hat Sie Bayer aus dem Rennen um Schering geworfen. Das muß doch tiefe Wunden hinterlassen haben.
Römer: Gar nicht. Das Gegenteil ist der Fall. Ich glaube, daß wir heute stärker dastehen als vor unserem Versuch, Schering zu übernehmen. Schering war für uns ein "Kann', kein "Muß'.
DIE WELT: Eine überraschende Sichtweise. Viele sehen es eher als herbe Niederlage, daß Sie nun nicht mit Schering die notwendige Ergänzung für Ihr zu kleines Pharmageschäft erhalten.
Römer: Daß Schering eine gute Verstärkung gewesen wäre, glaube ich nach wie vor. Aber durch den Versuch allein haben sich unsere Handlungsmöglichkeiten nun deutlich verbessert. Wer hätte uns denn noch vor ein paar Monaten zugetraut, eine solche Transaktion nicht nur auf der Managementebene, sondern auch finanziell zu stemmen? Das gilt intern genauso wie für extern.
DIE WELT: Das müssen Sie erklären.
Römer: Unser Übernahmeangebot für Schering hat innerhalb unseres Unternehmens eine positive Reaktion ausgelöst. Die Mitarbeiter haben erkannt, daß das Management und die Familie Merck auch zu so einem Schritt in der Lage sind, wenn er strategisch sinnvoll ist. Finanziell haben wir auch dem Kapitalmarkt bewiesen, daß wir eine solche große Transaktion seriös stemmen können. Das wird den Ruf der Merck KGaA am Kapitalmarkt weiter verbessern und uns für Anleger attraktiv machen. Wir haben also auf allen Ebenen durch den Übernahmeversuch profitiert.
DIE WELT: Die strategischen Probleme im Pharmageschäft bleiben aber weiter virulent. Erst durch Schering hätte Merck in einer ganz anderen Liga im Pharmageschäft gespielt.
Römer: Die Übernahme wäre ein strategischer Fit gewesen, keine Frage. Ein strategischer Vorteil für Merck, aber eben auch für Schering. Das sollte man nicht vergessen. Es wäre gut für den Standort Berlin gewesen und auch für den Pharmastandort Deutschland. Denn schauen Sie sich doch den Wandel in der Pharmabranche an. Noch 1981 gab es mit Hoechst und Bayer zwei deutsche Konzerne unter den Top zehn. Heute gibt es keinen einzigen mehr. Mit der Kombination Merck-Schering hätten wir einen neuen nationalen Champion geschaffen und dem weiteren Bedeutungsverlust etwas entgegensetzen können. Wir haben dieses Konzept vorgelegt, Schering hat es abgelehnt.
DIE WELT: Nun bilden Bayer und Schering den neuen deutschen Marktführer.
Römer: Wir sind aber davon überzeugt, daß wir der bessere Partner für Schering gewesen wären. Klammern wir mal die Preisfrage aus: Es hätte bei Schering/Merck wenige Überlappungen in der regionalen Aufstellung und den Geschäftsbereichen gegeben, sondern viel mehr Komplementierungen. Davon hätten auch die Mitarbeiter profitiert. Die gemeinsame Produkt-Palette wäre vor allem bei der Onkologie verbreitert worden. Mit Erbitux etwa haben wir ein vielversprechendes Krebs-Medikament im Vertrieb und mit Matuzumab entwickeln wir gerade ein weiteres Krebs-Mittel. Und im vorigen Jahr haben wir mit dem dänischen Biotech-Unternehmen Survac einen Technologie-Spezialisten für die Behandlung von Krebs gekauft. Zusammen mit den Onkologie-Produkten von Schering wären wir ein wichtiger Spieler in diesem Therapie-Gebiet geworden.
DIE WELT: Das heißt, bei einem Merck-Erfolg wären weniger als die 6000 Jobs gefährdet gewesen, wie jetzt bei Bayer?
Römer: Ich kann Bayer-Zahlen nicht kommentieren. Bei einer Kombination Merck/Schering hätte es aber, wie ich schon gesagt habe, weniger Überlappungen gegeben. Die weiteren Schlüsse daraus müssen Sie ziehen.
DIE WELT: Also hätte Schering-Chef Hubertus Erlen Ihr Angebot und nicht das von Bayer empfehlen müssen?
Römer: Wie gesagt: Wir hatten ein sehr attraktives Gesamtkonzept und wir haben die Türen für Verhandlungen immer offen gehalten. Wir waren gesprächsbereit.
DIE WELT: Bayer hat Schering viele Zugeständnisse gemacht, unter anderem wird Berlin Sitz der neuen Pharma-Tochter...
Römer: .... Auch wir haben immer betont, daß Berlin im Falle einer erfolgreichen Übernahme eine wichtige Rolle in der Gruppe gespielt hätte.
DIE WELT: Aber hätte Merck auch den Sitz der neuen Pharma-Tochter nach Berlin verlegt?
Römer: Das wäre durchaus möglich gewesen.
DIE WELT: Warum haben Sie denn Schering nicht das gesamte Konzept präsentiert? Vielleicht hätte es einen Sinneswandel in Berlin gegeben.
Römer: Wir hatten keine Möglichkeit. Unser Gesprächsangebot wurde von Schering nicht angenommen.
DIE WELT: Das kann Sie aber jetzt nicht wirklich verwundern. Wie würden Sie bei einem feindlichen Übernahmeangebot reagieren?
Römer: Unser Ziel war immer klar: Wir wollten eine freundliche Fusion erreichen. Seit Mai haben wir mehrere Anläufe dafür unternommen bei den verschiedenen Treffen zwischen Merck und Schering. Thema war immer eine Gesamtkonzeption für beide Unternehmen. Wir hätten über alle Modalitäten hier reden können. Das ist leider nicht passiert. Stattdessen hat Schering das Bayer-Angebot angenommen, obwohl ja auch Analysten den strategischen Vorteil dieser Konstellation bezweifeln.
DIE WELT: Waren Sie überrascht, als Schering mit Bayer einen Weißen Ritter präsentierte, der Ihr Angebot überbot?
Römer: Man rechnet natürlich mit vielem und eine solche Möglichkeit haben wir auch in Betracht gezogen. Daß aber dann Bayer tatsächlich ein Gegenangebot in dieser Höhe vorlegte, hat uns schon überrascht.
DIE WELT: Warum haben Sie nicht nachgelegt?
Römer: Weil wir unser Angebot von 77 Euro als fair ansehen.
DIE WELT: Oder gab es vielleicht gar keinen Plan B in der Schublade?
Römer: Ein Manager, der keinen Alternativplan hat? Das gibt es nicht!
DIE WELT: Und wie sah der Alternativplan aus?
Römer: (lacht) Einen Manager, der alles ausplaudert? Das gibt es noch viel weniger.
DIE WELT: Warum haben Sie denn nicht das Bayer-Angebot von 86 Euro überboten? Der nötige Kreditrahmen war doch vorhanden.
Römer: Als Manager muß ich immer zwei Dinge im Auge haben: Zum einen die Aktionäre, zum anderen, was ich dem Unternehmen finanziell zumuten kann. Und da war der Entschluß klar: Der Preis, den wir hätten bieten müssen, war nicht mehr gerechtfertigt.
DIE WELT: Der Preis hätte wo gelegen?
Römer: Kein Kommentar.
DIE WELT: Ihre Offerte war der bisher größte feindliche Übernahmeversuch eines deutschen Unternehmens auf dem Heimat-Markt. Könnte das Signalwirkung für andere Konzerne haben?
Römer: Das möchte ich jetzt noch mal betonen: Unser Vorgehen ist zwar technisch gesehen am Anfang eine feindliche Übernahmeversuch gewesen. Aber wir haben niemals die Türen zugeschlagen. Wir wollten eine freundliche Einigung.
DIE WELT: Trotzdem war sie nach der Ablehnung durch die Schering-Gremien feindlich. Ein ungewohnter Schritt in der Konsensgesellschaft Deutschland.
Römer: Ich kann das nicht beurteilen, ob unser Vorgehen nun zu einem kulturellen Umdenken in den Vorstandsetagen führt. Es gab schließlich auch in der Vergangenheit feindliche Übernahmeversuche in Deutschland. Daher sehe ich das eher als eine Entwicklung an.
DIE WELT: Aber in der Vergangenheit schreckten viele deutsche Konzerne vor einem solchen Schritt zurück. Auch Bayer soll mehrmals die Übernahmepläne verworfen haben, weil es nur gegen den Widerstand des Vorstandes gegangen wäre.
Römer: Unser Antrieb für das Vorgehen war die Überzeugung, daß es der richtige strategische Schritt war. Und dann muß man diesen Schritt auch durchziehen. Wir wollten einen neuen Pharma-Champion mit guten Perspektiven schaffen, der im internationalen Wettbewerb mithalten könnte, einen hoch profitablen Spezialisten mit einer starken Produktpalette.
DIE WELT: Sie haben mit der Schering-Offerte viel riskiert. Haben Sie nun auch alles verloren?
Römer: Nein, das kann ich überhaupt nicht teilen. Denn ich stehe mit einem sehr erfolgreichen Unternehmen da. Mit hohen Renditen in der Chemie und einem zukunftsträchtigen Geschäftsbereich, mit guter Pipeline für die nächsten Jahre und mit einer Flexibilität, die ich vor dem Schering-Versuch nicht hatte. Ein Verlierer sieht anders aus.
DIE WELT: Im Chemie-Bereich mag das wohl stimmen. Beim Pharma-Geschäft hingegen hapert es in einigen Teilen - bei der kritischen Größe, der internationalen Präsenz und den Nachfolge-Produkten.
Römer: Wir haben einige vielversprechende Produkte in der Pipeline, das dürfen Sie nicht vergessen. Neben der Onkologie haben wir zum Beispiel mit Sarizotan ein Medikament zur Behandlung von Parkinson-Patienten. Aber ich habe nie bestritten, daß Pharma, perspektivisch betrachtet, ein Thema ist, mit dem man sich intensiv beschäftigen muß. Und das hat sich nun auch nicht geändert.
DIE WELT: Heißt das konkret, daß Sie weiter Ausschau nach Übernahmekandidaten halten?
Römer: Konkret heißt das, das wir zu gegebener Zeit darüber entscheiden, was das Beste und Sinnvollste für Merck ist. Ich bleibe aber auch meiner Linie treu, erst über etwas zu reden, wenn es auch etwas zu berichten gibt.
DIE WELT: Halten Sie denn an der Prognose fest, die Umsätze etwa im Chemie-Geschäft bis 2008 auf gut 3,5 Milliarden zu verdoppeln?
Römer: Diese Zahl haben wir nie kommentiert. Aber: wir wachsen dank unseres Flüssigkristall-Geschäftes sehr stark. Das hat schon die Bilanz 2005 gezeigt. Ein Ende des Wachstums sehe ich daher nicht. Die Fußball-WM in Deutschland wird sicherlich noch einen weiteren Schub bei Flachbildschirmen geben. Davon können auch wir profitieren. Es ist aber eine Selbstverständlichkeit, daß ein Unternehmen seine Zukunft steuert und weiterentwickelt. Das werden auch wir tun. Ich bin aber felsenfest der Überzeugung, daß unsere Strategie eines Chemie- und Pharmakonzern in Familienbesitz, die richtige ist.
Das Gespräch führte Frank Seidlitz
Artikel erschienen am Sa, 1. April 2006 / Die Welt
Merck-Chef Michael Römer verteidigt den gescheiterten Übernahmeversuch von Schering und erklärt, warum er Bayer nicht überboten hat
von Frank Seidlitz
DIE WELT: Herr Römer, sind die Wunden schon verheilt.
Michael Römer: Welche Wunden?
DIE WELT: Vor knapp einer Woche hat Sie Bayer aus dem Rennen um Schering geworfen. Das muß doch tiefe Wunden hinterlassen haben.
Römer: Gar nicht. Das Gegenteil ist der Fall. Ich glaube, daß wir heute stärker dastehen als vor unserem Versuch, Schering zu übernehmen. Schering war für uns ein "Kann', kein "Muß'.
DIE WELT: Eine überraschende Sichtweise. Viele sehen es eher als herbe Niederlage, daß Sie nun nicht mit Schering die notwendige Ergänzung für Ihr zu kleines Pharmageschäft erhalten.
Römer: Daß Schering eine gute Verstärkung gewesen wäre, glaube ich nach wie vor. Aber durch den Versuch allein haben sich unsere Handlungsmöglichkeiten nun deutlich verbessert. Wer hätte uns denn noch vor ein paar Monaten zugetraut, eine solche Transaktion nicht nur auf der Managementebene, sondern auch finanziell zu stemmen? Das gilt intern genauso wie für extern.
DIE WELT: Das müssen Sie erklären.
Römer: Unser Übernahmeangebot für Schering hat innerhalb unseres Unternehmens eine positive Reaktion ausgelöst. Die Mitarbeiter haben erkannt, daß das Management und die Familie Merck auch zu so einem Schritt in der Lage sind, wenn er strategisch sinnvoll ist. Finanziell haben wir auch dem Kapitalmarkt bewiesen, daß wir eine solche große Transaktion seriös stemmen können. Das wird den Ruf der Merck KGaA am Kapitalmarkt weiter verbessern und uns für Anleger attraktiv machen. Wir haben also auf allen Ebenen durch den Übernahmeversuch profitiert.
DIE WELT: Die strategischen Probleme im Pharmageschäft bleiben aber weiter virulent. Erst durch Schering hätte Merck in einer ganz anderen Liga im Pharmageschäft gespielt.
Römer: Die Übernahme wäre ein strategischer Fit gewesen, keine Frage. Ein strategischer Vorteil für Merck, aber eben auch für Schering. Das sollte man nicht vergessen. Es wäre gut für den Standort Berlin gewesen und auch für den Pharmastandort Deutschland. Denn schauen Sie sich doch den Wandel in der Pharmabranche an. Noch 1981 gab es mit Hoechst und Bayer zwei deutsche Konzerne unter den Top zehn. Heute gibt es keinen einzigen mehr. Mit der Kombination Merck-Schering hätten wir einen neuen nationalen Champion geschaffen und dem weiteren Bedeutungsverlust etwas entgegensetzen können. Wir haben dieses Konzept vorgelegt, Schering hat es abgelehnt.
DIE WELT: Nun bilden Bayer und Schering den neuen deutschen Marktführer.
Römer: Wir sind aber davon überzeugt, daß wir der bessere Partner für Schering gewesen wären. Klammern wir mal die Preisfrage aus: Es hätte bei Schering/Merck wenige Überlappungen in der regionalen Aufstellung und den Geschäftsbereichen gegeben, sondern viel mehr Komplementierungen. Davon hätten auch die Mitarbeiter profitiert. Die gemeinsame Produkt-Palette wäre vor allem bei der Onkologie verbreitert worden. Mit Erbitux etwa haben wir ein vielversprechendes Krebs-Medikament im Vertrieb und mit Matuzumab entwickeln wir gerade ein weiteres Krebs-Mittel. Und im vorigen Jahr haben wir mit dem dänischen Biotech-Unternehmen Survac einen Technologie-Spezialisten für die Behandlung von Krebs gekauft. Zusammen mit den Onkologie-Produkten von Schering wären wir ein wichtiger Spieler in diesem Therapie-Gebiet geworden.
DIE WELT: Das heißt, bei einem Merck-Erfolg wären weniger als die 6000 Jobs gefährdet gewesen, wie jetzt bei Bayer?
Römer: Ich kann Bayer-Zahlen nicht kommentieren. Bei einer Kombination Merck/Schering hätte es aber, wie ich schon gesagt habe, weniger Überlappungen gegeben. Die weiteren Schlüsse daraus müssen Sie ziehen.
DIE WELT: Also hätte Schering-Chef Hubertus Erlen Ihr Angebot und nicht das von Bayer empfehlen müssen?
Römer: Wie gesagt: Wir hatten ein sehr attraktives Gesamtkonzept und wir haben die Türen für Verhandlungen immer offen gehalten. Wir waren gesprächsbereit.
DIE WELT: Bayer hat Schering viele Zugeständnisse gemacht, unter anderem wird Berlin Sitz der neuen Pharma-Tochter...
Römer: .... Auch wir haben immer betont, daß Berlin im Falle einer erfolgreichen Übernahme eine wichtige Rolle in der Gruppe gespielt hätte.
DIE WELT: Aber hätte Merck auch den Sitz der neuen Pharma-Tochter nach Berlin verlegt?
Römer: Das wäre durchaus möglich gewesen.
DIE WELT: Warum haben Sie denn Schering nicht das gesamte Konzept präsentiert? Vielleicht hätte es einen Sinneswandel in Berlin gegeben.
Römer: Wir hatten keine Möglichkeit. Unser Gesprächsangebot wurde von Schering nicht angenommen.
DIE WELT: Das kann Sie aber jetzt nicht wirklich verwundern. Wie würden Sie bei einem feindlichen Übernahmeangebot reagieren?
Römer: Unser Ziel war immer klar: Wir wollten eine freundliche Fusion erreichen. Seit Mai haben wir mehrere Anläufe dafür unternommen bei den verschiedenen Treffen zwischen Merck und Schering. Thema war immer eine Gesamtkonzeption für beide Unternehmen. Wir hätten über alle Modalitäten hier reden können. Das ist leider nicht passiert. Stattdessen hat Schering das Bayer-Angebot angenommen, obwohl ja auch Analysten den strategischen Vorteil dieser Konstellation bezweifeln.
DIE WELT: Waren Sie überrascht, als Schering mit Bayer einen Weißen Ritter präsentierte, der Ihr Angebot überbot?
Römer: Man rechnet natürlich mit vielem und eine solche Möglichkeit haben wir auch in Betracht gezogen. Daß aber dann Bayer tatsächlich ein Gegenangebot in dieser Höhe vorlegte, hat uns schon überrascht.
DIE WELT: Warum haben Sie nicht nachgelegt?
Römer: Weil wir unser Angebot von 77 Euro als fair ansehen.
DIE WELT: Oder gab es vielleicht gar keinen Plan B in der Schublade?
Römer: Ein Manager, der keinen Alternativplan hat? Das gibt es nicht!
DIE WELT: Und wie sah der Alternativplan aus?
Römer: (lacht) Einen Manager, der alles ausplaudert? Das gibt es noch viel weniger.
DIE WELT: Warum haben Sie denn nicht das Bayer-Angebot von 86 Euro überboten? Der nötige Kreditrahmen war doch vorhanden.
Römer: Als Manager muß ich immer zwei Dinge im Auge haben: Zum einen die Aktionäre, zum anderen, was ich dem Unternehmen finanziell zumuten kann. Und da war der Entschluß klar: Der Preis, den wir hätten bieten müssen, war nicht mehr gerechtfertigt.
DIE WELT: Der Preis hätte wo gelegen?
Römer: Kein Kommentar.
DIE WELT: Ihre Offerte war der bisher größte feindliche Übernahmeversuch eines deutschen Unternehmens auf dem Heimat-Markt. Könnte das Signalwirkung für andere Konzerne haben?
Römer: Das möchte ich jetzt noch mal betonen: Unser Vorgehen ist zwar technisch gesehen am Anfang eine feindliche Übernahmeversuch gewesen. Aber wir haben niemals die Türen zugeschlagen. Wir wollten eine freundliche Einigung.
DIE WELT: Trotzdem war sie nach der Ablehnung durch die Schering-Gremien feindlich. Ein ungewohnter Schritt in der Konsensgesellschaft Deutschland.
Römer: Ich kann das nicht beurteilen, ob unser Vorgehen nun zu einem kulturellen Umdenken in den Vorstandsetagen führt. Es gab schließlich auch in der Vergangenheit feindliche Übernahmeversuche in Deutschland. Daher sehe ich das eher als eine Entwicklung an.
DIE WELT: Aber in der Vergangenheit schreckten viele deutsche Konzerne vor einem solchen Schritt zurück. Auch Bayer soll mehrmals die Übernahmepläne verworfen haben, weil es nur gegen den Widerstand des Vorstandes gegangen wäre.
Römer: Unser Antrieb für das Vorgehen war die Überzeugung, daß es der richtige strategische Schritt war. Und dann muß man diesen Schritt auch durchziehen. Wir wollten einen neuen Pharma-Champion mit guten Perspektiven schaffen, der im internationalen Wettbewerb mithalten könnte, einen hoch profitablen Spezialisten mit einer starken Produktpalette.
DIE WELT: Sie haben mit der Schering-Offerte viel riskiert. Haben Sie nun auch alles verloren?
Römer: Nein, das kann ich überhaupt nicht teilen. Denn ich stehe mit einem sehr erfolgreichen Unternehmen da. Mit hohen Renditen in der Chemie und einem zukunftsträchtigen Geschäftsbereich, mit guter Pipeline für die nächsten Jahre und mit einer Flexibilität, die ich vor dem Schering-Versuch nicht hatte. Ein Verlierer sieht anders aus.
DIE WELT: Im Chemie-Bereich mag das wohl stimmen. Beim Pharma-Geschäft hingegen hapert es in einigen Teilen - bei der kritischen Größe, der internationalen Präsenz und den Nachfolge-Produkten.
Römer: Wir haben einige vielversprechende Produkte in der Pipeline, das dürfen Sie nicht vergessen. Neben der Onkologie haben wir zum Beispiel mit Sarizotan ein Medikament zur Behandlung von Parkinson-Patienten. Aber ich habe nie bestritten, daß Pharma, perspektivisch betrachtet, ein Thema ist, mit dem man sich intensiv beschäftigen muß. Und das hat sich nun auch nicht geändert.
DIE WELT: Heißt das konkret, daß Sie weiter Ausschau nach Übernahmekandidaten halten?
Römer: Konkret heißt das, das wir zu gegebener Zeit darüber entscheiden, was das Beste und Sinnvollste für Merck ist. Ich bleibe aber auch meiner Linie treu, erst über etwas zu reden, wenn es auch etwas zu berichten gibt.
DIE WELT: Halten Sie denn an der Prognose fest, die Umsätze etwa im Chemie-Geschäft bis 2008 auf gut 3,5 Milliarden zu verdoppeln?
Römer: Diese Zahl haben wir nie kommentiert. Aber: wir wachsen dank unseres Flüssigkristall-Geschäftes sehr stark. Das hat schon die Bilanz 2005 gezeigt. Ein Ende des Wachstums sehe ich daher nicht. Die Fußball-WM in Deutschland wird sicherlich noch einen weiteren Schub bei Flachbildschirmen geben. Davon können auch wir profitieren. Es ist aber eine Selbstverständlichkeit, daß ein Unternehmen seine Zukunft steuert und weiterentwickelt. Das werden auch wir tun. Ich bin aber felsenfest der Überzeugung, daß unsere Strategie eines Chemie- und Pharmakonzern in Familienbesitz, die richtige ist.
Das Gespräch führte Frank Seidlitz
Artikel erschienen am Sa, 1. April 2006 / Die Welt
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Antwort auf Beitrag Nr.: 20.930.843 von Agio am 24.03.06 07:08:23der Weiße Ritter Bayer im Plus, Merck nur leichter Abschlag, obwohl die Sache noch viel teurer zu werden droht
das ist so typisch für eine heißgelaufene Börse. Übernahmewahn wo man hinschaut. Fusionsgelüste werden hochgejubelt, wo es in normalen Börsenzeiten eins deftig auf den Kurs gibt.
das ist so typisch für eine heißgelaufene Börse. Übernahmewahn wo man hinschaut. Fusionsgelüste werden hochgejubelt, wo es in normalen Börsenzeiten eins deftig auf den Kurs gibt.
.... und das alles wird wohl Prof. Schäuble voraus gesehen haben. Aber gegen einen größenwahnsinnig gewordenen Familienrat stand er auf verlorenen Posten:
Bayer will Schering übernehmen
Der Übernahmepoker um den Pharmakonzern Schering hat eine überraschende Wendung genommen. Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer kündigte in Leverkusen an, den Berliner Konkurrenten schlucken zu wollen. Als Kaufpreis sind 16,3 Milliarden Euro im Gespräch. Schering begrüßte umgehend das Angebot. Der Vorstand empfahl den Aktionären zuzustimmen. Sitz des neuen Pharmakonzerns Bayer-Schering soll Berlin werden. Ein Kaufangebot für Schering hatte auch der Konkurrent Merck abgegeben, allerdings für deutlich weniger Geld. Schering stufte den Vorstoß als feindliche Übernahme ein und hatte Widerstand angekündigt.
zuletzt aktualisiert: 24. März 2006 | 02:17
Quelle: MDR INFO
Bayer will Schering übernehmen
Der Übernahmepoker um den Pharmakonzern Schering hat eine überraschende Wendung genommen. Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer kündigte in Leverkusen an, den Berliner Konkurrenten schlucken zu wollen. Als Kaufpreis sind 16,3 Milliarden Euro im Gespräch. Schering begrüßte umgehend das Angebot. Der Vorstand empfahl den Aktionären zuzustimmen. Sitz des neuen Pharmakonzerns Bayer-Schering soll Berlin werden. Ein Kaufangebot für Schering hatte auch der Konkurrent Merck abgegeben, allerdings für deutlich weniger Geld. Schering stufte den Vorstoß als feindliche Übernahme ein und hatte Widerstand angekündigt.
zuletzt aktualisiert: 24. März 2006 | 02:17
Quelle: MDR INFO
"Es bestehe zugleich Einvernehmen, dass das Unternehmen "alle Optionen" ergreifen soll, eigenständig den Wert von Schering weiter zu steigern."
Dies ist der Kern der Aussage! Womöglich akzeptiert Schering ein höheres Angebot und die Übernahme kommt doch noch zustande?
Hier die vollständige Meldung.
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Schering-Aufsichtsrat lehnt Übernahmeangebot von Merck ab
Der Bieterkampf um den Berliner Pharmakonzern Schering hat seit dem Abend eine neue Dimension. Der Aufsichtsrat von Schering lehnte das Übernahmeangebot von Merck ab, jetzt ist die Merck-Offerte plötzlich ein feindliches Übernahmeangebot.
Der Aufsichtsrat des Pharmakonzerns Schering lehnt das Übernahmeangebot des Konkurrenten Merck ab. Das Kontrollgremium teile damit die Haltung des Vorstands, sagte Schering-Chef Hubertus Erlen am Rande einer Aufsichtsratssitzung am Dienstag in Berlin.
Der Aufsichtsrat sei der Auffassung, dass das von Merck abgegebene Angebot nicht dem Wert von Schering entspreche. Es bestehe zugleich Einvernehmen, dass das Unternehmen "alle Optionen" ergreifen soll, eigenständig den Wert von Schering weiter zu steigern.
dpa, 19:22 Uhr
© 2006 Financial Times Deutschland
Dies ist der Kern der Aussage! Womöglich akzeptiert Schering ein höheres Angebot und die Übernahme kommt doch noch zustande?
Hier die vollständige Meldung.
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Schering-Aufsichtsrat lehnt Übernahmeangebot von Merck ab
Der Bieterkampf um den Berliner Pharmakonzern Schering hat seit dem Abend eine neue Dimension. Der Aufsichtsrat von Schering lehnte das Übernahmeangebot von Merck ab, jetzt ist die Merck-Offerte plötzlich ein feindliches Übernahmeangebot.
Der Aufsichtsrat des Pharmakonzerns Schering lehnt das Übernahmeangebot des Konkurrenten Merck ab. Das Kontrollgremium teile damit die Haltung des Vorstands, sagte Schering-Chef Hubertus Erlen am Rande einer Aufsichtsratssitzung am Dienstag in Berlin.
Der Aufsichtsrat sei der Auffassung, dass das von Merck abgegebene Angebot nicht dem Wert von Schering entspreche. Es bestehe zugleich Einvernehmen, dass das Unternehmen "alle Optionen" ergreifen soll, eigenständig den Wert von Schering weiter zu steigern.
dpa, 19:22 Uhr
© 2006 Financial Times Deutschland
Überzeugt mich nicht. Mein erstes Kursziel von 80 € wurden erreicht, 88 € war wohl eine Übertreibung, denn unter dem Strich stand 2005 kein höheres Ergebnis als 2004 (3.45€ GpA). Merck war ein Investment weil es kein Riesenunternehmen war und die LCD-Phantasie aufwies, nach dem Deal nimmt Pharma zwischen 65% und 75% ein. Die KE wird den Gewinn und v.a. die Wachstumsraten verwässern und schon jetzt sind Merck und Schering hoch bewertet ...
So, letztendlich nach 2 schönen Jahren: Verkauf.
RacingTurtle
So, letztendlich nach 2 schönen Jahren: Verkauf.
RacingTurtle
Soeben von Merck KGaA bekanntgegeben:
Pressemitteilung | Steffen Müller |
| | Tel. +49 6151-72 2386 |
|-----------------------------------------------+-------------------------------------|
| | |
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| 13. März 2006 | |
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| Merck KGaA gibt Übernahmeangebot für Schering | |
| AG bekannt | |
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· Die Transaktion soll ein bedeutendes globales Pharma- und
Chemieunternehmen schaffen
· Barangebot in Höhe von 77 Euro pro Schering-Aktie entspricht einem
Transaktionswert von 14,6 Mrd. Euro
Darmstadt, 13. März 2006 – Die Merck KGaA hat heute die Entscheidung
bekannt gegeben, den Aktionären der Schering AG ein öffentliches
Übernahmeangebot zu unterbreiten, um die beiden Unternehmen
zusammenzuschließen und so ein bedeutendes globales Pharma- und
Chemieunternehmen mit einem Pro-forma-Jahresumsatz 2005 von 11,2 Mrd. Euro
zu schaffen.
Merck wird 77 Euro pro Schering-Aktie oder ADS (American Depositary Share)
in bar anbieten, was einen Transaktionswert von 14,6 Mrd. darstellt. Dieses
Angebot entspricht einer Prämie von 35 Prozent bezogen auf den
unbeeinflussten durchschnittlichen Aktienkurs der letzten 3 Monate und 24
Prozent gegenüber dem letzten unbeeinflussten Aktienkurs.
„Dies ist ein idealer Zusammenschluss für beide Unternehmen“, sagte Michael
Römer, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Merck KGaA. „Er ermöglicht
beiden Unternehmen einen Quantensprung, noch wettbewerbsfähiger zu werden
und sich in der weltweit konsolidierenden Pharmabranche weiterhin
erfolgreich zu entwickeln. Wir möchten auf den sich ergänzenden Stärken
beider Unternehmen aufbauen und glauben, dass wir durch den Zusammenschluss
der Unternehmen eine wettbewerbsfähigere globale Plattform für weiteres
nachhaltiges und profitables Wachstum schaffen werden - durch Bündelung
der Ressourcen und stärkeren Fokus auf Forschung und Entwicklung, durch ein
größeres und ausgewogeneres Portfolio in den Therapiegebieten und durch
eine größere geographische Reichweite.”
Michael Römer weiter: „Wir haben den Vorstandsvorsitzenden und den
Aufsichtsratsvorsitzenden von Schering über unsere Absicht informiert und
hoffen, dass Vorstand und Aufsichtsrat den Aktionären die Annahme unseres
Angebots empfehlen werden. Unabhängig von der Empfehlung des Vorstands
liegt die Entscheidung zur Annahme des Angebots bei den Aktionären von
Schering. Wir sind überzeugt, dass die Aktionäre dieses Angebot, das ihnen
eine signifikante Prämie mit Preissicherheit bietet, als attraktiv ansehen
werden.“
E. Merck OHG plant 1 Mrd. Euro zu investieren
Jon Baumhauer, Vorsitzender des Merck Familienrates, erläutert: „Wir stehen
voll und ganz hinter dieser Transaktion. Sie ist der richtige Schritt zur
richtigen Zeit, weil sie auf dem bisher Erreichten aufbaut und die
Wachstumsaussichten beider Unternehmen verbessert. Deshalb beabsichtigt die
E. Merck OHG, sich mit einem zusätzlichen Eigenkapitalbeitrag von 1 Mrd.
Euro zu beteiligen.”
Deutlicher Zuwachs und optimale Größe im ethischen Pharmageschäft
verbessern die Wettbewerbsposition
Mit einem kombinierten Umsatz von 5,6 Mrd. Euro im Geschäft mit innovativen
patentgeschützten Arzneimitteln 2005 und einem kombinierten Forschungs- und
Entwicklungs-Budget von 1,3 Mrd. Euro würde das zusammengeschlossene
Unternehmen über größere Ressourcen zur Verbesserung der
Wettbewerbsposition verfügen und sich gleichzeitig auf Nischen- bzw.
spezialisierte Märkte konzentrieren können. Die gestärkte F&E-Pipeline der
beiden Unternehmen wird zusammen mehr als 30 Projekte in der klinischen
Entwicklung umfassen, 15 davon befinden sich im Entwicklungsstadium Phase
III oder sind eingereicht. Es wird erwartet, dass das höhere Budget für F&E
und die erweiterte Produkt-Pipeline die Wahrscheinlichkeit für die
Zulassung der Arzneimittel erhöhen wird und sie dadurch schneller auf den
Markt bringen zu können. Gemeinsam verfügen die beiden Unternehmen auch
über die Vertriebsreichweite, um diese neuen Produkte erfolgreich in den
zwei größten Märkten der Welt, USA und Japan, einzuführen. Schließlich wäre
das neue gemeinsame ethische Geschäft ein attraktiverer Entwicklung- und
Vermarktungspartner, wodurch sich die Position im Wettbewerb um attraktive
Lizenzprodukte verbessert.
Onkologie wird künftig bedeutender Wachstumstreiber des ethischen Geschäfts
Der Zusammenschluss wird zwei Onkologie-Geschäfte zusammenbringen, die sich
sehr gut ergänzen und aufgrund von Mercks erfolgreichem Produkt Erbitux®
kurzfristig erhebliches Wachstumspotenzial besitzen. Die Einführung von
neuen Produkten aus der starken kombinierten Onkologie-Pipeline können von
der erweiterten globalen Vertriebs- und Marketingplattform profitieren.
Scherings führender Bereich Gynäkologie und Andrologie, zu dem auch das
weltweit führende Verhütungsmittel Yasmin® gehört, wird dem kombinierten
Pharmageschäft ein beständiges Umsatzwachstum und die Einführung neuer
Produkte ermöglichen. Die beiden Unternehmen werden zusammen auch in der
Lage sein, einen neuen Therapiebereich Zentrales Nervensystem aufzubauen.
Basis dafür sind Scherings Spitzen-Produkt Betaferon® zur Behandlung von
Multipler Sklerose und die mögliche Markteinführung des in Phase III
befindlichen Merck-Präparats zur Behandlung von Parkinson-Patienten,
Sarizotan.
Strategie der „fokussierten Diversifikation“ bleibt ein Wettbewerbsvorteil
Mercks erfolgreiches Geschäftsmodell, in beiden Märkten – Pharma und Chemie
– aktiv zu sein, wird durch den Zusammenschluss gestärkt. Die Konzentration
auf Innovationen in Nischenmärkten/spezialisierten Märkten und die
Bereitschaft, kontinuierlich in Bereiche mit hohen Wachstumsaussichten zu
investieren, ermöglicht den zusammengeschlossenen Unternehmen nachhaltiges
Wachstum. Durch das sehr erfolgreiche Flüssigkristall-Geschäft und ein
Portfolio von weiteren Geschäftsbereichen mit stabilem Cashflow sollte das
zusammengeschlossene Unternehmen in der Lage sein, in eine viel
versprechende Pipeline zu investieren, die schließlich Gewinne von Erbitux
und anderen innovativen Pharma-Produkten erwirtschaften.
Deutliche Wertsteigerung erwartet; 500 Millionen Euro Synergiepotential
Der Zusammenschluss wird voraussichtlich zu einer deutlichen Wertsteigerung
für die Aktionäre führen, da er die Möglichkeiten für beschleunigtes
Wachstum durch eine verstärkte F&E-Plattform sowie Marketing- und
Sales-Kapazitäten schafft. Darüber hinaus rechnet Merck nach ersten,
vorläufigen Schätzungen mit einem Synergiepotential rund 500 Millionen Euro
pro Jahr, die ab 2009 in voller Höhe erreicht werden sollen.
Merck erwartet, dass sich die Transaktion positiv auf den adjustierten
Gewinn pro Aktie (vor transaktionsbezogenen Kosten und einmaligen
Restrukturierungskosten) auswirken wird; bezogen auf das Jahr 2005 erhöht
sich das pro-forma adjustierte Ergebnis je Aktie durch die Transaktion um
mehr als 10%, noch vor Berücksichtigung von Synergien.
Solide Finanzsituation
Das Übernahmeangebot wird zunächst durch bestehende Barmittel sowie eine
durch Bear Stearns, Deutsche Bank und Goldman Sachs zur Verfügung gestellte
Kreditlinie zwischenfinanziert. Der Gesamtbetrag in Höhe von 14,6 Mrd. Euro
wird später durch eine Kombination von Eigen- und Fremdkapital- bzw.
Hybridkapitalinstrumenten refinanziert. Die Kapitalerhöhung soll nach dem
Abschluss des Übernahmeangebots erfolgen und kann sich in Abhängigkeit von
der Annahmequote (51% bis 100%) des Übernahmeangebots auf 0,5 Mrd. Euro bis
4,0 Mrd. Euro belaufen kann. Darüber hinaus haben die
Familiengesellschafter der Merck KGaA sich zu einem Eigenkapitalbeitrag in
Höhe von 1 Mrd. Euro verpflichtet. Merck strebt auch nach Durchführung der
Transaktion an, ein Investment-Grade-Rating beizubehalten, und geht davon
aus, die Transaktionsverbindlichkeiten aufgrund seiner cash-flow-starken
Geschäfte zügig zurückführen zu können. Zudem wird das Unternehmen
sorgfältig prüfen, ob und in welcher Höhe den Investoren, die in der 3,75
Prozent 500 Mio. Euro Anleihe der Merck-Finanz AG investiert sind, ein
Ausgleich gewährt wird, um eine Verschlechterung ihrer Investmentposition
zu vermeiden.
Angebotsdetails
Das Angebot steht unter Vorbehalt üblicher Bedingungen, unter anderem dem
Vorbehalt kartellrechtlicher Genehmigungen und einer Mindestannahmequote
von 51% Prozent des Grundkapitals der Schering AG zum Ende der
Annahmefrist. Die Einzelheiten zu den Bedingungen werden in der
Angebotsunterlage Anfang April 2006 veröffentlicht.
Merck wurde bei der Transaktion von Bear Stearns, Deutsche Bank und Goldman
Sachs beraten. Die geplante Kapitalerhöhung nach Abschluss der Transaktion
wird von Goldman Sachs und der Deutschen Bank durchgeführt.
Wichtige Informationen
Dies ist weder ein Angebot zum Kauf noch eine Aufforderung zur Abgabe eines
Angebots zum Verkauf von Aktien oder American Depositary Shares der
Schering Aktiengesellschaft. Die endgültigen Bedingungen und weitere das
Angebot betreffende Bestimmungen werden nach Gestattung der
Veröffentlichung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
(BaFin) in der Angebotsunterlage mitgeteilt. Zum Zeitpunkt der
Veröffentlichung der Angebotsunterlage wird die Merck Vierte Allgemeine
Beteiligungsgesellschaft mbH ein sog. Tender Offer Statement im Hinblick
auf das Übernahmeangebot bei der SEC einreichen. Investoren und den
Inhabern von Aktien und American Depositary Shares der Schering
Aktiengesellschaft wird dringend empfohlen, das Tender Offer Statement
sowie alle sonstigen Dokumente bezüglich des von der Merck Vierte
Allgemeine Beteiligungsgesellschaft mbH bei der SEC eingereichten
Übernahmeangebots zu lesen, sobald diese Dokumente bekannt gemacht worden
sind, da sie wichtige Informationen enthalten werden. Investoren und die
Inhaber von Aktien und American Depositary Shares der Schering
Aktiengesellschaft können diese Dokumente, sobald sie bekannt gemacht
worden sind, kostenlos auf der Website der SEC (http://www.sec.gov) oder
auf der Website http://www.merck.de einsehen.
Die ist kein Angebot, Wertpapiere der Merck KGaA in den Vereinigten Staaten
zu verkaufen. Wertpapiere der Merck KGaA sind nicht unter dem U.S.
Securities Act von 1933 (in seiner jeweiligen Fassung) registriert und
solche Wertpapiere dürfen in den Vereinigten Staaten weder angeboten noch
verkauft werden, da sie nicht registriert sind und auch keine Ausnahme von
der Registrierungspflicht besteht. Wertpapiere dürfen in den Vereinigten
Staaten nur auf der Grundlage eines Prospekts angeboten werden, der genaue
Informationen zur Emittentin und deren Management sowie Jahresabschlüsse
enthält.
Möglicher Erwerb von Aktien außerhalb des Übernahmeangebots:
Die Merck KGaA hat von den Vorgaben der Rule 14e-5 des US Security Exchange
Act von 1934 (in seiner jeweiligen Fassung) eine Ausnahmegenehmigung
erhalten, nach der sie (bzw. Tochterunternehmen oder Finanzdienstleister an
ihrer Stelle) unter gewissen Bedingungen, nach der Veröffentlichung der
Entscheidung zur Abgabe eines Angebots und für die Dauer des
Angebotsverfahrens außerhalb des Übernahmeangebots Aktien der Schering
Aktiengesellschaft hinzuerwerben darf. Demgemäß wird die Merck KGaA oder
einer ihrer Vertreter oder Broker (als Makler) von Zeit zu Zeit während der
Dauer des Angebotsverfahrens außerhalb der USA und außerhalb des
Übernahmeangebots Aktien der Schering Aktiengesellschaft erwerben oder
Kaufvereinbarungen über Aktien der Schering Aktiengesellschaft treffen.
Diese Erwerbe werden entweder über die Börse zu den dann geltenden Preisen
oder durch individuell ausgehandelte Kaufverträge erfolgen. Informationen
über diese Erwerbe werden gemäß dem anwendbaren Wertpapierrecht bekannt
gemacht.
Hinweis zu in die Zukunft gerichteten Aussagen:
Diese Mitteilung enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen. Diese Aussagen
sind durch Bezeichnungen wie „erwarten“, „voraussehen“, „beabsichtigen“,
„planen“, „meinen“, „anstreben“, „schätzen“, „werden“ oder ähnliche
Ausdrücke hervorgehoben und sind insbesondere doch nicht abschließend,
Aussagen zu dem erwarteten künftigen Geschäft der Schering
Aktiengesellschaft und der Merck KGaA als Folge und in Folge der
beabsichtigten Transaktion. Diese Aussagen beruhen auf den gegenwärtigen
Erwartungen der Unternehmensleitung der Merck KGaA, Merck Vierte Allgemeine
Beteiligungsgesellschaft mbH und E. Merck OHG und unterliegen ihrer Natur
nach Ungewissheiten und Änderungen der Verhältnisse. Zu den Faktoren, die
zu gravierenden Unterschieden zwischen den tatsächlichen Ergebnissen und
den hier beschriebenen, in die Zukunft gerichteten Aussagen führen können,
zählen unter anderem Umstände, die auf die Erfüllung der
Angebotsbedingungen Einfluss haben, aber auch Veränderungen bei den
globalen, politischen, wirtschaftlichen, wettbewerblichen, marktbezogenen
und regulatorischen Einflussfaktoren. Die Merck KGaA, Merck Vierte
Allgemeine Beteiligungsgesellschaft mbH und E. Merck OHG übernehmen keine
Verpflichtung, die in die Zukunft gerichteten Aussagen fortzuschreiben, um
sie an tatsächliche Ergebnisse oder Veränderungen bei Geschehnissen,
Bedingungen, Annahmen oder anderen Faktoren anzupassen.
Hinweis an die Redaktionen:
Die Merck KGaA lädt für heute, 13. März 2006, kurzfristig zu einer
Pressekonferenz in Darmstadt ein. Die Pressekonferenz beginnt um 12.00 Uhr
und findet auf dem Gelände der Merck KGaA, Frankfurter Str. 250, 64293
Darmstadt im Atrium des Gebäudes B4 statt. Eine Anmeldung ist nicht
erforderlich. Die Präsentation wird, wie üblich, live im Internet
übertragen. Den Einstieg dazu finden Sie auf der Merck-Webseite
(www.merck.de). Die Präsentation erfolgt in deutscher Sprache; sie wird –
für die Anwesenden sowie für den live-Webcast im Internet - simultan ins
Englische übersetzt.
Weitere Informationen finden Sie unter www.merck.de
Sämtliche Pressemeldungen der Merck KGaA werden - zeitgleich mit der
Publikation im Internet - auch per E-Mail versendet: Nutzen Sie die
Web-Adresse http://www.newsabo.merck.de, um sich online zu registrieren,
die getroffene Auswahl zu ändern oder den Service wieder zu kündigen.
Merck ist ein weltweit tätiges Pharma- und Chemieunternehmen mit einem
Umsatz von 5,9 Mrd Euro in 2005, einer Geschichte, die 1668 begann, und
einer Zukunft, die 29.133 Mitarbeiter in 54 Ländern gestalten. Innovationen
unternehmerisch denkender und handelnder Mitarbeiter charakterisieren den
Erfolg. Merck bündelt die operativen Tätigkeiten unter dem Dach der Merck
KGaA, an der die Familie Merck mittelbar zu 73% und freie Aktionäre zu 27%
beteiligt sind. Die einstige US-Tochtergesellschaft Merck & Co. ist seit
1917 ein von der Merck-Gruppe vollständig unabhängiges Unternehmen.
Pressemitteilung | Steffen Müller |
| | Tel. +49 6151-72 2386 |
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| 13. März 2006 | |
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| Merck KGaA gibt Übernahmeangebot für Schering | |
| AG bekannt | |
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· Die Transaktion soll ein bedeutendes globales Pharma- und
Chemieunternehmen schaffen
· Barangebot in Höhe von 77 Euro pro Schering-Aktie entspricht einem
Transaktionswert von 14,6 Mrd. Euro
Darmstadt, 13. März 2006 – Die Merck KGaA hat heute die Entscheidung
bekannt gegeben, den Aktionären der Schering AG ein öffentliches
Übernahmeangebot zu unterbreiten, um die beiden Unternehmen
zusammenzuschließen und so ein bedeutendes globales Pharma- und
Chemieunternehmen mit einem Pro-forma-Jahresumsatz 2005 von 11,2 Mrd. Euro
zu schaffen.
Merck wird 77 Euro pro Schering-Aktie oder ADS (American Depositary Share)
in bar anbieten, was einen Transaktionswert von 14,6 Mrd. darstellt. Dieses
Angebot entspricht einer Prämie von 35 Prozent bezogen auf den
unbeeinflussten durchschnittlichen Aktienkurs der letzten 3 Monate und 24
Prozent gegenüber dem letzten unbeeinflussten Aktienkurs.
„Dies ist ein idealer Zusammenschluss für beide Unternehmen“, sagte Michael
Römer, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Merck KGaA. „Er ermöglicht
beiden Unternehmen einen Quantensprung, noch wettbewerbsfähiger zu werden
und sich in der weltweit konsolidierenden Pharmabranche weiterhin
erfolgreich zu entwickeln. Wir möchten auf den sich ergänzenden Stärken
beider Unternehmen aufbauen und glauben, dass wir durch den Zusammenschluss
der Unternehmen eine wettbewerbsfähigere globale Plattform für weiteres
nachhaltiges und profitables Wachstum schaffen werden - durch Bündelung
der Ressourcen und stärkeren Fokus auf Forschung und Entwicklung, durch ein
größeres und ausgewogeneres Portfolio in den Therapiegebieten und durch
eine größere geographische Reichweite.”
Michael Römer weiter: „Wir haben den Vorstandsvorsitzenden und den
Aufsichtsratsvorsitzenden von Schering über unsere Absicht informiert und
hoffen, dass Vorstand und Aufsichtsrat den Aktionären die Annahme unseres
Angebots empfehlen werden. Unabhängig von der Empfehlung des Vorstands
liegt die Entscheidung zur Annahme des Angebots bei den Aktionären von
Schering. Wir sind überzeugt, dass die Aktionäre dieses Angebot, das ihnen
eine signifikante Prämie mit Preissicherheit bietet, als attraktiv ansehen
werden.“
E. Merck OHG plant 1 Mrd. Euro zu investieren
Jon Baumhauer, Vorsitzender des Merck Familienrates, erläutert: „Wir stehen
voll und ganz hinter dieser Transaktion. Sie ist der richtige Schritt zur
richtigen Zeit, weil sie auf dem bisher Erreichten aufbaut und die
Wachstumsaussichten beider Unternehmen verbessert. Deshalb beabsichtigt die
E. Merck OHG, sich mit einem zusätzlichen Eigenkapitalbeitrag von 1 Mrd.
Euro zu beteiligen.”
Deutlicher Zuwachs und optimale Größe im ethischen Pharmageschäft
verbessern die Wettbewerbsposition
Mit einem kombinierten Umsatz von 5,6 Mrd. Euro im Geschäft mit innovativen
patentgeschützten Arzneimitteln 2005 und einem kombinierten Forschungs- und
Entwicklungs-Budget von 1,3 Mrd. Euro würde das zusammengeschlossene
Unternehmen über größere Ressourcen zur Verbesserung der
Wettbewerbsposition verfügen und sich gleichzeitig auf Nischen- bzw.
spezialisierte Märkte konzentrieren können. Die gestärkte F&E-Pipeline der
beiden Unternehmen wird zusammen mehr als 30 Projekte in der klinischen
Entwicklung umfassen, 15 davon befinden sich im Entwicklungsstadium Phase
III oder sind eingereicht. Es wird erwartet, dass das höhere Budget für F&E
und die erweiterte Produkt-Pipeline die Wahrscheinlichkeit für die
Zulassung der Arzneimittel erhöhen wird und sie dadurch schneller auf den
Markt bringen zu können. Gemeinsam verfügen die beiden Unternehmen auch
über die Vertriebsreichweite, um diese neuen Produkte erfolgreich in den
zwei größten Märkten der Welt, USA und Japan, einzuführen. Schließlich wäre
das neue gemeinsame ethische Geschäft ein attraktiverer Entwicklung- und
Vermarktungspartner, wodurch sich die Position im Wettbewerb um attraktive
Lizenzprodukte verbessert.
Onkologie wird künftig bedeutender Wachstumstreiber des ethischen Geschäfts
Der Zusammenschluss wird zwei Onkologie-Geschäfte zusammenbringen, die sich
sehr gut ergänzen und aufgrund von Mercks erfolgreichem Produkt Erbitux®
kurzfristig erhebliches Wachstumspotenzial besitzen. Die Einführung von
neuen Produkten aus der starken kombinierten Onkologie-Pipeline können von
der erweiterten globalen Vertriebs- und Marketingplattform profitieren.
Scherings führender Bereich Gynäkologie und Andrologie, zu dem auch das
weltweit führende Verhütungsmittel Yasmin® gehört, wird dem kombinierten
Pharmageschäft ein beständiges Umsatzwachstum und die Einführung neuer
Produkte ermöglichen. Die beiden Unternehmen werden zusammen auch in der
Lage sein, einen neuen Therapiebereich Zentrales Nervensystem aufzubauen.
Basis dafür sind Scherings Spitzen-Produkt Betaferon® zur Behandlung von
Multipler Sklerose und die mögliche Markteinführung des in Phase III
befindlichen Merck-Präparats zur Behandlung von Parkinson-Patienten,
Sarizotan.
Strategie der „fokussierten Diversifikation“ bleibt ein Wettbewerbsvorteil
Mercks erfolgreiches Geschäftsmodell, in beiden Märkten – Pharma und Chemie
– aktiv zu sein, wird durch den Zusammenschluss gestärkt. Die Konzentration
auf Innovationen in Nischenmärkten/spezialisierten Märkten und die
Bereitschaft, kontinuierlich in Bereiche mit hohen Wachstumsaussichten zu
investieren, ermöglicht den zusammengeschlossenen Unternehmen nachhaltiges
Wachstum. Durch das sehr erfolgreiche Flüssigkristall-Geschäft und ein
Portfolio von weiteren Geschäftsbereichen mit stabilem Cashflow sollte das
zusammengeschlossene Unternehmen in der Lage sein, in eine viel
versprechende Pipeline zu investieren, die schließlich Gewinne von Erbitux
und anderen innovativen Pharma-Produkten erwirtschaften.
Deutliche Wertsteigerung erwartet; 500 Millionen Euro Synergiepotential
Der Zusammenschluss wird voraussichtlich zu einer deutlichen Wertsteigerung
für die Aktionäre führen, da er die Möglichkeiten für beschleunigtes
Wachstum durch eine verstärkte F&E-Plattform sowie Marketing- und
Sales-Kapazitäten schafft. Darüber hinaus rechnet Merck nach ersten,
vorläufigen Schätzungen mit einem Synergiepotential rund 500 Millionen Euro
pro Jahr, die ab 2009 in voller Höhe erreicht werden sollen.
Merck erwartet, dass sich die Transaktion positiv auf den adjustierten
Gewinn pro Aktie (vor transaktionsbezogenen Kosten und einmaligen
Restrukturierungskosten) auswirken wird; bezogen auf das Jahr 2005 erhöht
sich das pro-forma adjustierte Ergebnis je Aktie durch die Transaktion um
mehr als 10%, noch vor Berücksichtigung von Synergien.
Solide Finanzsituation
Das Übernahmeangebot wird zunächst durch bestehende Barmittel sowie eine
durch Bear Stearns, Deutsche Bank und Goldman Sachs zur Verfügung gestellte
Kreditlinie zwischenfinanziert. Der Gesamtbetrag in Höhe von 14,6 Mrd. Euro
wird später durch eine Kombination von Eigen- und Fremdkapital- bzw.
Hybridkapitalinstrumenten refinanziert. Die Kapitalerhöhung soll nach dem
Abschluss des Übernahmeangebots erfolgen und kann sich in Abhängigkeit von
der Annahmequote (51% bis 100%) des Übernahmeangebots auf 0,5 Mrd. Euro bis
4,0 Mrd. Euro belaufen kann. Darüber hinaus haben die
Familiengesellschafter der Merck KGaA sich zu einem Eigenkapitalbeitrag in
Höhe von 1 Mrd. Euro verpflichtet. Merck strebt auch nach Durchführung der
Transaktion an, ein Investment-Grade-Rating beizubehalten, und geht davon
aus, die Transaktionsverbindlichkeiten aufgrund seiner cash-flow-starken
Geschäfte zügig zurückführen zu können. Zudem wird das Unternehmen
sorgfältig prüfen, ob und in welcher Höhe den Investoren, die in der 3,75
Prozent 500 Mio. Euro Anleihe der Merck-Finanz AG investiert sind, ein
Ausgleich gewährt wird, um eine Verschlechterung ihrer Investmentposition
zu vermeiden.
Angebotsdetails
Das Angebot steht unter Vorbehalt üblicher Bedingungen, unter anderem dem
Vorbehalt kartellrechtlicher Genehmigungen und einer Mindestannahmequote
von 51% Prozent des Grundkapitals der Schering AG zum Ende der
Annahmefrist. Die Einzelheiten zu den Bedingungen werden in der
Angebotsunterlage Anfang April 2006 veröffentlicht.
Merck wurde bei der Transaktion von Bear Stearns, Deutsche Bank und Goldman
Sachs beraten. Die geplante Kapitalerhöhung nach Abschluss der Transaktion
wird von Goldman Sachs und der Deutschen Bank durchgeführt.
Wichtige Informationen
Dies ist weder ein Angebot zum Kauf noch eine Aufforderung zur Abgabe eines
Angebots zum Verkauf von Aktien oder American Depositary Shares der
Schering Aktiengesellschaft. Die endgültigen Bedingungen und weitere das
Angebot betreffende Bestimmungen werden nach Gestattung der
Veröffentlichung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
(BaFin) in der Angebotsunterlage mitgeteilt. Zum Zeitpunkt der
Veröffentlichung der Angebotsunterlage wird die Merck Vierte Allgemeine
Beteiligungsgesellschaft mbH ein sog. Tender Offer Statement im Hinblick
auf das Übernahmeangebot bei der SEC einreichen. Investoren und den
Inhabern von Aktien und American Depositary Shares der Schering
Aktiengesellschaft wird dringend empfohlen, das Tender Offer Statement
sowie alle sonstigen Dokumente bezüglich des von der Merck Vierte
Allgemeine Beteiligungsgesellschaft mbH bei der SEC eingereichten
Übernahmeangebots zu lesen, sobald diese Dokumente bekannt gemacht worden
sind, da sie wichtige Informationen enthalten werden. Investoren und die
Inhaber von Aktien und American Depositary Shares der Schering
Aktiengesellschaft können diese Dokumente, sobald sie bekannt gemacht
worden sind, kostenlos auf der Website der SEC (http://www.sec.gov) oder
auf der Website http://www.merck.de einsehen.
Die ist kein Angebot, Wertpapiere der Merck KGaA in den Vereinigten Staaten
zu verkaufen. Wertpapiere der Merck KGaA sind nicht unter dem U.S.
Securities Act von 1933 (in seiner jeweiligen Fassung) registriert und
solche Wertpapiere dürfen in den Vereinigten Staaten weder angeboten noch
verkauft werden, da sie nicht registriert sind und auch keine Ausnahme von
der Registrierungspflicht besteht. Wertpapiere dürfen in den Vereinigten
Staaten nur auf der Grundlage eines Prospekts angeboten werden, der genaue
Informationen zur Emittentin und deren Management sowie Jahresabschlüsse
enthält.
Möglicher Erwerb von Aktien außerhalb des Übernahmeangebots:
Die Merck KGaA hat von den Vorgaben der Rule 14e-5 des US Security Exchange
Act von 1934 (in seiner jeweiligen Fassung) eine Ausnahmegenehmigung
erhalten, nach der sie (bzw. Tochterunternehmen oder Finanzdienstleister an
ihrer Stelle) unter gewissen Bedingungen, nach der Veröffentlichung der
Entscheidung zur Abgabe eines Angebots und für die Dauer des
Angebotsverfahrens außerhalb des Übernahmeangebots Aktien der Schering
Aktiengesellschaft hinzuerwerben darf. Demgemäß wird die Merck KGaA oder
einer ihrer Vertreter oder Broker (als Makler) von Zeit zu Zeit während der
Dauer des Angebotsverfahrens außerhalb der USA und außerhalb des
Übernahmeangebots Aktien der Schering Aktiengesellschaft erwerben oder
Kaufvereinbarungen über Aktien der Schering Aktiengesellschaft treffen.
Diese Erwerbe werden entweder über die Börse zu den dann geltenden Preisen
oder durch individuell ausgehandelte Kaufverträge erfolgen. Informationen
über diese Erwerbe werden gemäß dem anwendbaren Wertpapierrecht bekannt
gemacht.
Hinweis zu in die Zukunft gerichteten Aussagen:
Diese Mitteilung enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen. Diese Aussagen
sind durch Bezeichnungen wie „erwarten“, „voraussehen“, „beabsichtigen“,
„planen“, „meinen“, „anstreben“, „schätzen“, „werden“ oder ähnliche
Ausdrücke hervorgehoben und sind insbesondere doch nicht abschließend,
Aussagen zu dem erwarteten künftigen Geschäft der Schering
Aktiengesellschaft und der Merck KGaA als Folge und in Folge der
beabsichtigten Transaktion. Diese Aussagen beruhen auf den gegenwärtigen
Erwartungen der Unternehmensleitung der Merck KGaA, Merck Vierte Allgemeine
Beteiligungsgesellschaft mbH und E. Merck OHG und unterliegen ihrer Natur
nach Ungewissheiten und Änderungen der Verhältnisse. Zu den Faktoren, die
zu gravierenden Unterschieden zwischen den tatsächlichen Ergebnissen und
den hier beschriebenen, in die Zukunft gerichteten Aussagen führen können,
zählen unter anderem Umstände, die auf die Erfüllung der
Angebotsbedingungen Einfluss haben, aber auch Veränderungen bei den
globalen, politischen, wirtschaftlichen, wettbewerblichen, marktbezogenen
und regulatorischen Einflussfaktoren. Die Merck KGaA, Merck Vierte
Allgemeine Beteiligungsgesellschaft mbH und E. Merck OHG übernehmen keine
Verpflichtung, die in die Zukunft gerichteten Aussagen fortzuschreiben, um
sie an tatsächliche Ergebnisse oder Veränderungen bei Geschehnissen,
Bedingungen, Annahmen oder anderen Faktoren anzupassen.
Hinweis an die Redaktionen:
Die Merck KGaA lädt für heute, 13. März 2006, kurzfristig zu einer
Pressekonferenz in Darmstadt ein. Die Pressekonferenz beginnt um 12.00 Uhr
und findet auf dem Gelände der Merck KGaA, Frankfurter Str. 250, 64293
Darmstadt im Atrium des Gebäudes B4 statt. Eine Anmeldung ist nicht
erforderlich. Die Präsentation wird, wie üblich, live im Internet
übertragen. Den Einstieg dazu finden Sie auf der Merck-Webseite
(www.merck.de). Die Präsentation erfolgt in deutscher Sprache; sie wird –
für die Anwesenden sowie für den live-Webcast im Internet - simultan ins
Englische übersetzt.
Weitere Informationen finden Sie unter www.merck.de
Sämtliche Pressemeldungen der Merck KGaA werden - zeitgleich mit der
Publikation im Internet - auch per E-Mail versendet: Nutzen Sie die
Web-Adresse http://www.newsabo.merck.de, um sich online zu registrieren,
die getroffene Auswahl zu ändern oder den Service wieder zu kündigen.
Merck ist ein weltweit tätiges Pharma- und Chemieunternehmen mit einem
Umsatz von 5,9 Mrd Euro in 2005, einer Geschichte, die 1668 begann, und
einer Zukunft, die 29.133 Mitarbeiter in 54 Ländern gestalten. Innovationen
unternehmerisch denkender und handelnder Mitarbeiter charakterisieren den
Erfolg. Merck bündelt die operativen Tätigkeiten unter dem Dach der Merck
KGaA, an der die Familie Merck mittelbar zu 73% und freie Aktionäre zu 27%
beteiligt sind. Die einstige US-Tochtergesellschaft Merck & Co. ist seit
1917 ein von der Merck-Gruppe vollständig unabhängiges Unternehmen.
Schering lehnt Merck-Übernahmeangebot ab
Berlin - Der Darmstädter Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck will den Berliner Pharmakonzern Schering kaufen. "Wir haben am Wochenende unaufgefordert ein Angebot von Merck erhalten, und wir werden es ablehnen", sagte Schering-Chef Hubertus Erlen der WELT. Merck wolle den Schering-Aktionären an diesem Monatag ein Angebot von 77 Euro je Aktie unterbreiten. Am Freitag bei Börsenschluß lag der Kurs der Schering-Papiere bei knapp 67 Euro.
"Wir sind davon überzeugt, daß dieses Angebot nicht die Zukunftsaussichten unseres Unternehmens widerspiegelt. Wir werden den Aktionären daher empfehlen, die Merck-Offerte abzulehnen", sagte Erlen. Von Merck war zunächst keine Stellungnahme erhältlich.
In den vergangenen Wochen war bereits mehrfach darüber spekuliert worden, daß Merck eine größere Übernahme plant. Der Erfolg des Mischkonzerns ist stark abhängig von den derzeit noch hoch profitablen Flüssigkeitskristallen, die bei der Herstellung von Flachbildschirmen eingesetzt werden, sowie vom Krebsmittel Erbitux. In beiden Bereichen könnten Merck nach Einschätzung von Branchenkennern allerdings künftig Erlöse einbüßen. Bei Schering ist Merck vor allem am Geschäftsfeld Onkologie interessiert.
Um Schering hatte es in der Vergangenheit immer wieder Übernahmegerüchte gegeben. Das Unternehmen hatte argumentiert, gegen eine Übernahmen spreche die hohe Spezialisierung des Konzern etwa auf Verhütungsmittel. So gebe es kaum Synergieeffekte bei einer Übernahme. "Wir haben gute Aussichten als Spezialist in den Bereichen Verhütungs- und Kontrastmittel, Medikamente gegen Multiple Skleros und Onkologie. Da sind wir stark und haben gute Perspektiven", so Erlen. Auf der anderen Seite würden Kartellhürden einen Kauf durch ein Unternehmen erschweren, das sich etwa ebenfalls auf Verhütungsmittel konzentrieren.
Schering machte im vergangenen Jahr mit knapp 25 000 Beschäftigten einen Umsatz von 5,3 Mrd. Euro. Merck erzielte mit seinen gut 29 000 Mitarbeitern 5,9 Mrd. Euro, allein im Pharmageschäft kam der Konzern auf 3,9 Mrd. Euro. Schering hat derzeit einen Marktwert von rund 13 Mrd. Euro. Um die Übernahmen zu finanzieren, berichtet das "Manager Magazin", wollen die rund 130 Familiengesellschafter des Merck-Konzerns ein Paket von gut 20 Prozent ihrer Anteile über die Börse verkaufen.
Merck wird bei der Transaktion offenbar von Goldman Sachs und der Deutschen Bank beraten. Auf Seiten von Schering soll die Investmentbank Morgan Stanley verpflichtet worden sein. Schering-Chef Erlen bestritt, daß es bereits Verhandlungen mit Merck gebe.
Für Merck gilt eine Großakquisition als Gelegenheit, vor allem die Pharmasparte auf breitere Füße zu stellen. Die Merck-Aktien liegen bisher überwiegend (73 Prozent) in der Hand der Familie. Die Darmstädter hatten 2005 überraschend den Vorstandsvorsitzenden Bernhard Scheuble vor die Tür gesetzt und den langjährigen Manager Michael Römer als Übergangschef installiert. Nach einem Bericht des Magazins "Spiegel" könnte Lufthansa-Finanzvorstand Karl-Ludwig Kley im Sommer zu Merck wechseln und beizeiten Nachfolger von Römer werden. do
Die Welt v. 13.3.2006
Berlin - Der Darmstädter Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck will den Berliner Pharmakonzern Schering kaufen. "Wir haben am Wochenende unaufgefordert ein Angebot von Merck erhalten, und wir werden es ablehnen", sagte Schering-Chef Hubertus Erlen der WELT. Merck wolle den Schering-Aktionären an diesem Monatag ein Angebot von 77 Euro je Aktie unterbreiten. Am Freitag bei Börsenschluß lag der Kurs der Schering-Papiere bei knapp 67 Euro.
"Wir sind davon überzeugt, daß dieses Angebot nicht die Zukunftsaussichten unseres Unternehmens widerspiegelt. Wir werden den Aktionären daher empfehlen, die Merck-Offerte abzulehnen", sagte Erlen. Von Merck war zunächst keine Stellungnahme erhältlich.
In den vergangenen Wochen war bereits mehrfach darüber spekuliert worden, daß Merck eine größere Übernahme plant. Der Erfolg des Mischkonzerns ist stark abhängig von den derzeit noch hoch profitablen Flüssigkeitskristallen, die bei der Herstellung von Flachbildschirmen eingesetzt werden, sowie vom Krebsmittel Erbitux. In beiden Bereichen könnten Merck nach Einschätzung von Branchenkennern allerdings künftig Erlöse einbüßen. Bei Schering ist Merck vor allem am Geschäftsfeld Onkologie interessiert.
Um Schering hatte es in der Vergangenheit immer wieder Übernahmegerüchte gegeben. Das Unternehmen hatte argumentiert, gegen eine Übernahmen spreche die hohe Spezialisierung des Konzern etwa auf Verhütungsmittel. So gebe es kaum Synergieeffekte bei einer Übernahme. "Wir haben gute Aussichten als Spezialist in den Bereichen Verhütungs- und Kontrastmittel, Medikamente gegen Multiple Skleros und Onkologie. Da sind wir stark und haben gute Perspektiven", so Erlen. Auf der anderen Seite würden Kartellhürden einen Kauf durch ein Unternehmen erschweren, das sich etwa ebenfalls auf Verhütungsmittel konzentrieren.
Schering machte im vergangenen Jahr mit knapp 25 000 Beschäftigten einen Umsatz von 5,3 Mrd. Euro. Merck erzielte mit seinen gut 29 000 Mitarbeitern 5,9 Mrd. Euro, allein im Pharmageschäft kam der Konzern auf 3,9 Mrd. Euro. Schering hat derzeit einen Marktwert von rund 13 Mrd. Euro. Um die Übernahmen zu finanzieren, berichtet das "Manager Magazin", wollen die rund 130 Familiengesellschafter des Merck-Konzerns ein Paket von gut 20 Prozent ihrer Anteile über die Börse verkaufen.
Merck wird bei der Transaktion offenbar von Goldman Sachs und der Deutschen Bank beraten. Auf Seiten von Schering soll die Investmentbank Morgan Stanley verpflichtet worden sein. Schering-Chef Erlen bestritt, daß es bereits Verhandlungen mit Merck gebe.
Für Merck gilt eine Großakquisition als Gelegenheit, vor allem die Pharmasparte auf breitere Füße zu stellen. Die Merck-Aktien liegen bisher überwiegend (73 Prozent) in der Hand der Familie. Die Darmstädter hatten 2005 überraschend den Vorstandsvorsitzenden Bernhard Scheuble vor die Tür gesetzt und den langjährigen Manager Michael Römer als Übergangschef installiert. Nach einem Bericht des Magazins "Spiegel" könnte Lufthansa-Finanzvorstand Karl-Ludwig Kley im Sommer zu Merck wechseln und beizeiten Nachfolger von Römer werden. do
Die Welt v. 13.3.2006
Merck KGaA