Energiekontor - Perspektiven? (Seite 49)

[udo_70000]

Viele Dinge die Arbeitgeber und Gewerkschaften zusammenfordern und (ggf. auch fördern) sind ja sinnvoll. Wir haben ja fast keine Solar- und Windkrafthersteller mehr. Wenn denen dann auch noch Gußteile oder Chemiefabrikate fehlen, wenn diese nur noch im Ausland produziert werden, wird das Gejammer groß sein. Die Chinesen (und die Amerikaner) lachen uns dann aus. Die USA setzt meiner Meinung nur solange auf Marktwirtschaft wie es ihnen wirtschaftlich nützt. Und China setzt klare Förderprioritäten wie in der Solar- ,Wind- und eAutoindustrie.... und fegt damit ggf. ganze Industriezweige weg. Der Industriestrompreis soll ja auch nur eine begrenzte Zeit gelten bis der Strompreis durch genügend regenerative Anlagen billiger wird. Die große Energieabhängigkeit von Öl- und Erdgas zu überwinden sollte uns ein Anliegen sein. Da fließt eine Menge Wertschöpfung Jahr für Jahr ins Ausland und wenn diese mal nicht mehr erwirtschaftet wird (siehe ehemals Griechenland) wäre ein Absturz vorprogrammiert.

[Istanbul]

Antwort auf Beitrag Nr.: 74.733.068 von udo_70000 am 02.11.23 07:28:21

Wenn Gewerkschaften und Arbeitgeber gemeinsam etwas fordern, das Dritte bezahlen, ist immer höchste Alarmstufe angesagt. Das wird (natürlich nur für die anderen) richtig teuer und bringt meist nix. Die Stromsteuer ist sogar ein gutes Beispiel.

Frage ist aber, wird der Industriestrompreis nun kommen oder nicht? Da bin ich recht zuversichtlich. Die Gewerkschaften als einflussreichste Lobby werden das über den linken Flügel der SPD gewohnt durchdrücken.

Nächste Frage ist, ob das gut ist für EKT und Co. ? Klar ist die Abschaffung von marktwirtschaftlichen Preisanreizen für Güter (jedenfalls kurzfristig) sehr gut für die Produzenten dieser Güter. Und zwar richtig gut.

[fundamental_a]

Entso - E hat die Oktober Zahlen nach oben korrigiert, auf 14,2 Mrd. kWh.
Sehr ordentlicher Wert. Der November lässt es aktuell auch richtig krachen. Nach 3 Tagen schon über 2 Mrd. kWh eingefahren.
Nicht schlecht und die weiteren Aussichten sehen gut aus. Die Preise liegen dadurch aber in bestimmten Zeiträumen auch unter Auktionswert.,
Zum Wochenende hin, dürfte es in manchen Stunden aber wieder Richtung der Null Linie gehen.
Der aufkommende Herbststurm hat denn auch einige Werte erfasst, so auch Energiekontor, aber auch eine PNE macht sich wieder Nordwärts auf.
Am 13. gibts ja die Zahlen zum 3. Quartal.
LG Fundamental_a

[udo_70000]

Ich bin gestern Abend auch mal bei Orsted nach dem Kurssturz eingestiegen. Bin aber froh das mein Schwerpunkt im Windbereich bei Energiekontor liegt. Die wachsen nicht ganz so aggresiv, meiden Offshore und haben einen soliden Eigenbestand. Ein stetiger Anstieg ist mir da lieber. Die Kursschwankungen bei EK sind zwar auch größer geworden, dafür ist die Gewinnentwicklung durch den Eigenbestand stetiger und dies fängt niedrigere Kurse immer wieder ein. Der November scheint zudem wohl windig zu werden, hoffen wir das es so bleibt.

[udo_70000]

Die FDP ist wie so oft bei regenerativen Energien auf dem Holzweg. Die Stromsteuer wurde von SPD und Grünen eingeführt um die Arbeitskosten zu senken, da diese in die Rentenkasse fließt (damals war die Arbeitslosenzahl noch sehr hoch) um die Rentenbeiträge von Arbeitnehmern und Arbeitgebern zu senken. Umweltverbrauch (durch Kohle...strom) sollte verteuert und Arbeit verbilligt werden. Direkte PPA Verträge sind für mich Nebelkerzen. Erstens sind die Windparks oft zu klein für die Großindustrie aber zu Groß für den Mittelstand. Dann ist der Aufwand für den Lieferausgleich (wenn der Wind nicht oder zu viel bläst) zu hoch. Es gibt eine funktionierenden Strommarkt, wo es immer mehr Stromanbieter gibt welche die Strombörsenpreise mit einem Aufschlag weitergeben. Warum solle man davon abweichen? Eine z. B. 5 Jahr befristete Strompreisreduzierung für die Industrie (bis die günstigen Solar- und Windstrompreise sich endgültig durchgesetzt haben) ist der einfache Weg. Die Industrien haben doch oft gar keine Spezialisen um PPA sinnvoll umsetzen zu können. Da sollte die FDP mal in die Industrie reinhören.

[fundamental_a]

So, die Winddaten November sind jetzt komplett.
Der Nachtrag von ENTSO-E sollte eingetragen sein.
Es ergeben sich hervorragende 14,023 Mrd. kWh für Wind und für Wind an Land
11,483 Mrd. kWh.
Solar erzielte 3,305 Mrd. kWh.
Allein Wind onshore erzielte 35,17% mehr Wind als im Vorjahresmonat.
Wenn Alfstedt nicht wäre, wäre ich geneigt zu sagen, dass es ein richtig guter Monat für Energiekontor ist, unabhängig davon, dass es sicherlich Entschädigungsleistung geben wird. Bei weitem aber nicht den Wert, den Alfstedt normalerweise erzielt hätte.
Dann müssen es halt die restlichen Anlagen rausholen.
Die Marktwerte sind noch nicht bekannt. Am letzten Wochenende (viel Wind und Wochenende) lagen die Werte zeitweise um die 0,0 €/kWh. Ansonsten gibt es vielfach Kurse gut bis deutlich über den aktuelle Auktionswert,. Dies dürfte auch so für den Marktwert des gesamten Monats zutreffen.
Die weiteren Aussichten, sehen Windtechnisch sehr gut aus. 2 Monate haben wir noch bis zum Jahresultimo. Aktuell sieht es nach Rekordjahr aus, selbst Zubau bereinigt. Warten wir aber erstmal ab, denn so ein kalter Winter kann manchmal ganz schön windstill sein, was ich natürlich nicht hoffe.
LG Fundamental_a

[fundamental_a]

Antwort auf Beitrag Nr.: 74.724.503 von rabajatis am 31.10.23 17:22:32

Zitat von rabajatis: https://www.aachener-zeitung.de/wirtschaft/habecks-kampf-um-…

Auszug_
Die FDP hat zudem einen anderen Weg vorgeschlagen. Der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Reinhard Houben, sagte, um die Energiepreise für die Wirtschaft zu senken, sollten Direktlieferverträge zwischen Industriebetrieben und Anlagenbetreibern von erneuerbaren Energien von Steuern und weiteren Abgaben befreit werden. „Das wäre wirksamer als ein teurer und ungerechter Industriestrompreis.“

Kann das jemand von den Experten hier beantworten, welche Folgen das tatsächlich für die Nachfrage nach PPA-Verträgen hätte?

Da die meisten PPA´s schätzungsweise den Strom nicht vor Ort verbrauchen, dürfte eine Steuer - und Abgabenbefreiung Stromlieferverträge sicherlich interessant machen. Wäre sicherlich attraktiv für Vertragsgeber wie auch Vertragsnehmer.
LG Fundamental_a

[rabajatis]

https://www.aachener-zeitung.de/wirtschaft/habecks-kampf-um-…

Auszug_
Die FDP hat zudem einen anderen Weg vorgeschlagen. Der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Reinhard Houben, sagte, um die Energiepreise für die Wirtschaft zu senken, sollten Direktlieferverträge zwischen Industriebetrieben und Anlagenbetreibern von erneuerbaren Energien von Steuern und weiteren Abgaben befreit werden. „Das wäre wirksamer als ein teurer und ungerechter Industriestrompreis.“

Kann das jemand von den Experten hier beantworten, welche Folgen das tatsächlich für die Nachfrage nach PPA-Verträgen hätte?

[fundamental_a]

Antwort auf Beitrag Nr.: 74.713.706 von fundamental_a am 29.10.23 23:01:58

Zitat von fundamental_a:

Zitat von fundamental_a: Heute kamen die Winddaten UK für September heraus.
https://www.gov.uk/government/statistics/energy-trends-secti…
Das dritte Quartal hat jetzt zwar keine großen Sprünge gemacht, aber ist deutlich besser verlaufen als das Vorjahresquartal.
Zu den aktuellen Deutschen Winddaten kann man seit 3 Tagen leider nichts sagen, da die Datenübertragung mal wieder gestört ist.
Deutschland und sein Neuland.
Oder war etwa ein chinesischer Anker auf die Leitung geplumpst ?
Wer weiß.
Ich hoffe dass das Problem bis zum Monatsende behoben ist.
LG Fundamental_a

Störung von ENTSO-E besteht weiterhin, aber die Winddaten der letzten Tage werden nach und nach aufaddiert.
Aktuell dürften wir heute an die 13 Mrd. kWh Stromertrag kommen. Damit dürfte der sehr gute Vorjahresmonat Oktober 2022 (13,1 Mrd. kWh) übertroffen werden. Zu den Strompreisen an diesem WE kann ich noch nichts sagen, da sie noch nicht veröffentlicht sind.
Vom 23.10 bis zum 26.10 (23:00 Uhr) lagen sie jedenfalls zu jeder Zeit oberhalb von 85 €/MWh. Also eine sehr lukrative Woche für die Windkraftanlagen. (Auktionswert ist 73,5 €/MWh).
Alles weitere dann zum 1.11.
LG Fundamental_a

Ups, bin ich etwa Farbenblind.
Habe mich bei den Kurven vertan.
2021 war das Spitzenergebnis von 13,1 Mrd. kWh eingefahren worden und 2022 gab es nur 11 Mrd. kWh. Nicht umgekehrt, wie von mir geschrieben.
Ist aber alles Geschichte. Der diesjährige Oktober wird noch besser. Gestern hat er die 13,1 Mrd. kWh schon erreicht.
LG Fundamental_a

[fundamental_a]

Antwort auf Beitrag Nr.: 74.697.594 von fundamental_a am 26.10.23 13:06:13

Zitat von fundamental_a: Heute kamen die Winddaten UK für September heraus.
https://www.gov.uk/government/statistics/energy-trends-secti…
Das dritte Quartal hat jetzt zwar keine großen Sprünge gemacht, aber ist deutlich besser verlaufen als das Vorjahresquartal.
Zu den aktuellen Deutschen Winddaten kann man seit 3 Tagen leider nichts sagen, da die Datenübertragung mal wieder gestört ist.
Deutschland und sein Neuland.
Oder war etwa ein chinesischer Anker auf die Leitung geplumpst ?
Wer weiß.
Ich hoffe dass das Problem bis zum Monatsende behoben ist.
LG Fundamental_a

Störung von ENTSO-E besteht weiterhin, aber die Winddaten der letzten Tage werden nach und nach aufaddiert.
Aktuell dürften wir heute an die 13 Mrd. kWh Stromertrag kommen. Damit dürfte der sehr gute Vorjahresmonat Oktober 2022 (13,1 Mrd. kWh) übertroffen werden. Zu den Strompreisen an diesem WE kann ich noch nichts sagen, da sie noch nicht veröffentlicht sind.
Vom 23.10 bis zum 26.10 (23:00 Uhr) lagen sie jedenfalls zu jeder Zeit oberhalb von 85 €/MWh. Also eine sehr lukrative Woche für die Windkraftanlagen. (Auktionswert ist 73,5 €/MWh).
Alles weitere dann zum 1.11.
LG Fundamental_a