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    Zweiwöchige Dax Aktien Strategie, 15.09.2002 - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 15.09.02 16:50:52 von
    neuester Beitrag 22.09.02 18:30:44 von
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      schrieb am 15.09.02 16:50:52
      Beitrag Nr. 1 ()
      Grafiken zu den Texten sind unter http://www.bullchart.de/dax/dax-eingang.php oder http://www.GernotDaum.de/Dax/Index.htm zu finden.

      Liste der Einstufungen:
      Aktien Kaufempfehlungen:
      Empfehlungen für Short Positionen (Puts): Allianz, Bayer, BMW, Commerzbank, Dax, Degussa, Epcos, Fresenius, Hypovereinsbank, Infineon, Linde, MAN, Metro, MünchenerRück, DowJones, SAP, Siemens
      Auf Signal achten: BASF, Henkel, TUI, VW
      Nur kurzfristige Empfehlungen oder keine Empfehlung: AdidasSalomon, DaimlerChrysler, DeutscheBank, Post, Telekom, EON, Lufthansa, MLP, RWE, Schering, ThyssenKrupp


      Highlights:
      Meine Vermutung, dass der Dax das Schlimmste in diesem Jahr schon Anfang August hinter sich hatte, ist nicht eingetroffen. Das war spätestens klar, als der Dax unter die Marke von 3400 gefallen ist. Es ist vielmehr wie so oft, der September entfaltet seine negative Dynamik. Damit muss man sich vorläufig nach unten orientieren. Ich empfehle wieder einen Investitionsgrad von 0,0% (statt 20%) aus technischer Sicht. Lediglich, wer eine gründliche fundamentale Analyse durchführt und sehr langfristig denkt, kann momentan an den Kauf von Dax Aktien denken. Und auch hier würde ich empfehlen, "Abstauberlimits" für sehr schwache Tage zu legen.

      Ein starker Abwärtsschub in nächster Zeit wird immer wahrscheinlicher. Denn der Dax hat bis 2600 keine nennenswerte Unterstützungen mehr, und die Bildung eines Doppelbodens bei 3300 scheint momentan zu scheitern.

      Wer meinen Empfehlungen auf der Short Seite gefolgt war, ist in den letzten beiden Wochen recht gut gefahren, da sich die größten Abwärtsbewegungen bei den Aktien vollzogen hatten, die sich auf der Liste meine Short Kandidaten befinden (z.B. Allianz mit neuem Verkaufsignal am 3.9, Infineon, Münchener Rück).

      Ein weiteres Verkaufsignal hatte es von BMW gegeben, wobei es sich hierbei jedoch um eine Bärenfalle handeln könnte. Auch SAP ist wieder auf der Liste der Short Kandidaten.

      Mein Musterdepot steht mit 56 % Gewinn seit Jahresbeginn hervorragend da. Dieser wurde fast ausschließlich mir mittleren und kleinen Werten erzielt, die sich gegen den großen Trend entwickelt hatten. Mangels neuer Signale bin ich zur Zeit allerdings nur wenig investiert und warte profitträchtigere Zeiten ab. Alle Trades im Musterdepot können "Online" im Internet nachvollzogen werden. Kommentare zu den Dispositionen und der Strategie sowie insbesondere die Auflistung aller (auch der nicht gehandelten) Signale stelle ich in einem vorläufig noch kostenlosen Newsletter zusammen. Wer den Newsletter beziehen möchten, der kann sich durch ein Mail an.

      Mail@StatistikFuchs.de

      in den Verteiler aufnehmen lassen.

      Alle Transaktionen des Musterdepots und der aktuelle Stand können unter dem folgenden Link nachvollzogen werden:

      http://www.aktienboard.com/bullish/musterdepot.php?s=&action…

      Die Auswahl in diesem Depot ist die Darstellung einer persönlichen Meinung und keine Handlungsaufforderung.


      1.) Kauf Empfehlungen


      2.) Verkauf Empfehlungen

      Allianz: Ich hatte für den Fall unter 124 ein Verkaufsignal vorgesehen, so daß die Aktie seit dem 3.9 wieder Short Kandidat ist. Das erste Kursziel lag bei 102, und wurde gestern bereits erreicht. Für das nächste Kursziel muss man bereits zum Vorcrash Hoch von 1987 zurückgehen, welches bei etwa 82 liegt. Momentan können Teilgewinne mitgenommen werden, jedoch sollte die Put Position bei einem Kursanstieg in den nächsten Tagen wieder aufgestockt werden.

      Bayer: Das nächste Kursziel für diesen Short Kandidaten war 20,50, und wurde gestern intraday erreicht, so daß man Teilgewinnmitnahmen durchführen konnte. Das nächste Kursziel ist nun die Untergrenze der Trading Range von 1994/95 und liegt bei 16,90. der Stop liegt bei 25 und kann bald nachgezogen werden.

      BMW: Die Aktie hatte am 5.9 ein neues Jahrestief gemacht, und damit ein Verkaufsignal gegeben. Allerdings befindet sich bei 35 eine gute Unterstützung. Sollte diese auch im 2. Anlauf halten, und BMW sich in einer 2 Wochen immer noch oberhalb befinden, sehe ich das Verkaufsignal als aufgehoben. Ansonsten liegt das erste Kursziel bei 32,50, doch erst unterhalb dieser Marke kann es zu einem wirklich starken Abwärtsschub kommen. Prozyklisch orientierte Spekulanten kaufen daher erst Puts, wenn ein Fall unter 32,50 erfolgt ist. Einen Stopp für bereits bestehende Short Positionen kann man zudem bei 38 setzen.

      Commerzbank: Nächstes Kursziel für diesen Short Kandidaten ist das Tief vom 29.01.1988 von 9.54. Der Stop liegt bei 12 und kann demnächst nachgezogen werden.

      Dax: Bereits am Montag den 2.9 war der Dax aus einem bärischen Keil nach unten ausgebrochen, und hatte damit die Grundlage für die Fortsetzung seiner Baisse gelegt. Da mittlerweile auch die Chance auf ein Doppeltief im Bereich 3333 schwindet (sonst hätte sich der Dax von dem Tief vom 5.9 klar nach oben bewegen müssen), sollte man sich auf einen neuen Abwärtsschub einstellen. Denn erst im Bereich 2600 gibt es wieder eine nennenswerte Unterstützung. Den Investitionsgrad in Dax Aktien sollte man daher wieder auf 0 % zurückfahren. Dies wird auch dadurch unterstrichen, dass es schon seit langem kein einziges technisches Kaufsignal für eine Dax Aktie gibt. Erst ab Mitte Oktober könnten sich wieder saisonal bedingte Kaufgelegenheiten ergeben.

      Degussa: Die Aktie hatte Ende August ein Verkaufsignal gegeben. Das erste Kursziel ist 27,50, den Stop ziehe ich auf 31,50 nach.

      Epcos: Die Aktie ist weiterhin eine der schwächsten im Dax und würde selbst bei 200% Gewinn nur knapp den 30 Wochen Schnitt bei 35,53 erreichen. Daher kann man hier an festen Tagen neue Puts kaufen und bei bestehenden Positionen die Gewinne laufen lassen. Der Stop (oberhalb dessen man keine Puts mehr kaufen sollte) kann nun auf 16 nachgezogen werden.

      Fresenius: Die Aktie tendiert weiterhin sehr schwach und man kann an festem Tagen weiterhin neue Puts kaufen. Den Stop ziehe ich auf 33,40 nach. Da sich die Aktie auf dem ATL befindet, ist ein Kursziel nur schwer anzugeben.

      Hypovereinsbank: Nächstes Kursziel für diesen Short Kandidaten ist das Tief aus dem Jahr 1991 bei 14,21. Eventuell kann man auch schon beim Erreichen des Jahrestiefs von 18,60 Teilgewinne mitnehmen. Der Stop liegt bei 24 und kann bei einem neuen Jahrestief nachgezogen werden..

      Infineon: Exzellent war mein Timing für den Kauf neuer Puts oberhalb von 13,50. Für die bereits um Teilgewinne reduzierten Put Positionen sollte man nun die Gewinne laufen lassen oder sie in spätere Basismonate verschieben. Den Stop (oberhalb dessen keine Puts mehr gekauft werden sollten) ziehe ich deutlich auf 11,10 nach. Da sich die Aktie auf dem ATL befindet, kann ich kein Kursziel mehr angeben. Statistisch gesehen ist aber der Bereich um die 8 Euro interessant, weil hier zuvor einige andere Dax Aktien (Lufthansa, Telekom, MLP) hatten drehen können. Daher werden sich die Marktteilnehmer an dieser Marke orientieren.

      Linde: Das nächste Kursziel für diesen Short Kandidaten ist das Tief des vorigen Septembers bei 38,40. Den Stop ziehe ich auf 43,40 nach.

      MAN: Das nächste Kursziel für diesen Short Kandidaten ist das Tief des vorigen Septembers bei 17. Allerdings zeigt die Aktie in letzter zeit relative Stärke und ich ziehe den Stopkurs daher auf 19,50 nach.

      Metro: Die Aktie war aus einem bärischen Keil nach unten ausgebrochen, was zu einem fortgesetzten Kursverfall geführt hatte. Das Kursziel bei 23,70, bei dem man Teilgewinne mitnehmen konnte, war erreicht und unterschritten worden. Der Handelswert leidet unter der "Teuro" Kampagne der Medien. Der Stopkurs für Put Positionen ist 27,50 und kann bald nachgezogen werden. Da die Aktie am 12.9 ein neues ATL markierte, kann kein Kursziel mehr angegeben werden.

      MünchenerRück: Das nächstes Kursziel für diesen Short Kandidaten bei 160 wurde am Freitag im Tagesverlauf erreicht. Das übernächste ist nun 120. Den Stop ziehe ich auf 200 nach.

      DowJones: Meine Einschätzung des Index bleibt negativ, da sich der Schluss über 9000 als Bullenfalle herausgestellt hatte. Danach erfolgte der Ausbruch aus einem bärischen Keil nach unten. Weiterhin bleibt 9000 die Marke, die überwunden werden muss, um zumindest eine neutrale Marktverfassung zu erreichen. Fundamental negativ sind in den USA eine starke Rückgabe von Fond Anteilen in den Sommermonaten und eine weiter ansteigende private Verschuldung zu werten.

      SAP: Der Wert hat ein neues Jahrestief markiert, was ich als Verkaufsignal werte. Das erste Kursziel ist 55, den Stop setze ich bei 80. Das ist leider kein gutes Chance/Risikoverhältnis. Aber bei dem aktuellen Verhalten der Aktie, die eine (seltene) auseinanderlaufende Formation bildet, geht es nicht anders.

      Siemens: Das nächste Kursziel für diesen Short Kandidaten ist 42,20, danach das Tief des vorigen Septembers bei 37,55. Den Stop ziehe ich auf 47,50 nach.


      3.) Vor mittelfristigen Signalen

      BASF: Die Aktie hat eine W-Umkehrformation ausgebildet, und damit den Abwärtstrend überwinden können. Ein Ausbruch aus der aktuellen Konsolidierung (Anstieg über 42,50) wäre jetzt ein "Vor-" Kaufsignal, welches bei einem Anstieg über 45 bestätigt würde.

      Henkel: Auch wenn der Chart nicht gerade berauschend ist, Henkel ist momentan die stärkste Dax Aktie ! Es ist die alte Geschichte vom Einäugigen unter den Blinden. Trotzdem würde ich die Aktie zur Zeit nicht kaufen, sondern erst ein Kaufsignal durch einen Anstieg über 72 abwarten.

      TUI: Die Aktie war unglücklich als Short Kandidat ausgestoppt worden. Meistens funktionieren die Stops ganz gut, mit solche Versagern muss man als Trendfolger aber immer rechnen. Momentan besitzt die Aktie Abwärtspotenzial bis 17,80. Fällt diese Marke jedoch, kann man prozyklische Short Positionen aufbauen, und ich nehme die Aktie dann wieder auf die Liste der Short Kandidaten.

      VW: Diese Aktie gehört zu den 5 stärksten Dax Werten und die Autoindustrie ist momentan die stärkste Branche im Dax. Allerdings erst, wenn das Mai Tief bei 53 überwunden werden kann, entstünde ein Kaufsignal.


      4.) Nur für kurzfristige Trades (1 Tag - 3 Wochen)

      AdidasSalomon: Die Aktie lässt sich nicht vom Dax mit nach unten ziehen, bietet jedoch auch keine Perspektiven nach oben, d.h. der Trend bleibt neutral. Bei 70 liegt eine starke Unterstützung.

      DaimlerChrysler: Der Wert lässt sich zwar nicht vom Dax mit nach unten ziehen. Wie allen anderen Daxwerte aus dieser Kategorie bietet er jedoch zur Zeit auch keine Perspektiven nach oben. Erst ein Anstieg über 50 wäre nun ein Kaufsignal.

      DeutscheBank: Die Aktie ist momentan der stärkste Finanzwert im Dax und tendiert neutral. Allerdings wäre erst ein Anstieg über 70 ein Kaufsignal.

      Post: Der Ausbruch aus einem "Ascending Triangle" war ein positives Signal und hatte den Abwärtstrend beendet. Der Ausbruch konnte jedoch das kurzfristiges Potenzial bis 12,30 nicht entfalten. Somit ist die Post Aktie nun sowohl im kurz- als auch im mittelfristige Bereich neutral zu bewerten. Erst ein neues ATL (unter 9,46) wäre jetzt ein Verkaufsignal. Wie bei der Telekom Aktie kann man auf Gewinne durch den Verkauf von Optionen an der Eurex spekulieren.

      Telekom: Meine seit Wochen bestehende Empfehlung zum Verkauf von Optionen hat sich als goldrichtig erwiesen, da der Wert unter stark abnehmender Volatilität seitwärts tendiert. Nun gehen allerdings die Prämien zurück, do dass dieses Geschäft nicht mehr ganz so lukrativ ist. Die Aktie befindet sich weiterhin in einer eventuell länger anhaltenden Bodenbildung.

      EON: Die Aktie hatte "W" Umkehrformation ausgebildet, und damit ihren Abwärtstrend beendet. Erst bei einem Fall unter 45 sehe ich ein neues Verkaufsignal, ansonsten ist der Trend neutral.

      Lufthansa: Der Wert hatte den Stopkurs bei 13,50 überschritten, und ist daher kein Short Kandidat mehr. Erst ein neues Jahrestief (ein Fall unter 10,90) wäre nun wieder ein Verkaufsignal.

      MLP: Für den Verkauf von noch vorhandenen Puts war mittlerweile ein ausreichender Kursrückgang erfolgt. Die Aktie ist zwar mittelfristig betrachtet weiter extrem schwach. Selbst ein Gewinn um weitere 200 % würde gerade mal die 30 Wochen Linie erreichen, die zur Zeit bei 44,50 verläuft. Aber die extreme Volatilität macht jeden Handel mit der Aktie zum Glücksspiel. Tendenz daher: Unberechenbar. Nur sehr risikobewusste Anleger sollten sich an festen Tagen mit neuen Put Positionen eindecken.

      RWE: Dieser Versorger befindet sich in einem gesicherten Seitwärtstrend. Die Aktie ist wegen der unterschiedlichen Positionen der beiden Lager zur Atomkraft sensitiv für den Ausgang der Bundestagswahl, jedoch betrachte ich eine Spekulation darauf als Spekulation auf den Wahlausgang und damit als reines Glücksspiel.

      Schering: Die Aktie ist neutral zu bewerten. Erste eine Überwindung der 61,80 wäre ein Kaufsignal.

      ThyssenKrupp: Die Aktie war als Short Kandidat ausgestoppt worden, zum Verkauf von noch vorhandenen Puts gab es danach noch eine gute Gelegenheit. Bei 12,10 hat sich mittlerweile eine gute Unterstützung ausgebildet. Fällt diese allerdings, wäre das ein neues Verkaufsignal.


      ________________________________________________________________________________________________________________________
      Der vorausgehende Text enthält Strategien für DAX Aktien, die aus der Analyse von Charts entwickelt wurden. Die Grundstrategie hinter den Überlegungen ist dabei die "Trendfolge". Für die gegebenen Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen kann keinerlei Haftung übernommen werden. Der Kauf von Aktien und Derivaten beinhaltet ein hohes Risiko. Die angegebenen Stopkurse dienen zwar zur Risikokontrolle. Es kann aber nicht garantiert werden, daß diese Kurse unter tatsächlichen Marktumständen auch erzielt werden können. Die Vergangenheit hat gezeigt, daß es in Einzelfällen zu wesentlich schlechteren Ausführungen kommen kann. Der Leser sollte sich vor Befolgen einer Empfehlung immer ein eigenes Urteil unter Hinzuziehung weiterer Informationsquellen bilden, und sich eine für seine persönlichen Verhältnisse passende Strategie zum Umgang mit dem enthaltenen Risiko zurechtlegen.

      Erläuterungen:

      1.) Begriffe

      - Long: Kaufen
      - Short: Verkaufen
      - Call: Kaufoption, Kaufoptionsschein
      - Put: Verkaufsoption, Verkaufsoptionsschein
      - Option, Derivat: Überbegriffe für Call und Put
      - ATH: All Time High (Allzeit Höchstkurs)
      - ATL: All Time Low (niedrigster jemals erreichter Kurs)
      - Hausse: Mittelfristig anhaltender Kursanstieg
      - Baisse: Mittelfristig anhaltender Kursverfall
      - GD-nnn (z.B GD-100): Gleitende Durchschnittslinie aus dem Mittelwert der Kurse der jeweils letzten nnn Tage.
      - Oszillatoren: Eine Gruppe von Indikatoren für Seitwärtstrends
      - oszillieren: regelmäßiges Hin- und Herschwanken von Aktienkursen
      - ADX: Indikator, der die Trendstärke eine Aktie oder eines Indexes mißt
      - prozyklisch: In Richtung des Trends handelnd. Ein Kauf erfolgt direkt nach einem Ausbruch nach oben, ein Verkauf nach einem Ausbruch nach unten. Zu diesem Zeitpunkt laufen kurz- und langfristiger Trend in die gleiche Richtung. Die Trefferquote bei probzyklischem Handeln ist höher als bei antizyklischem Handeln, die Einstiegskurse sind allerdings ungünstiger.
      - antizyklisch: Gegen den (kurzfristigen) Trend handelnd, allerdings in Richtung des langfristigen Trends. Ein Kauf erfolgt nach einem Kursrückgang gegen einen steigenden Trend, ein Verkauf nach einem Kursanstieg gegen einen fallenden Trend. Zu diesem Zeitpunkt laufen kurz- und langfristiger Trend also in verschiedene Richtungen. Die Einstiegskurse bei antizyklischem Handeln sind besser als bei probzyklischem Handeln, die Trefferquote ist allerdings niedriger.

      2.) Sonstiges

      "Short Aktien" (Leerverkauf von Aktien): Gibt es in Deutschland nach meinem Wissen nicht, zumindest nicht für Kleinanleger. Aber alle Aktien, die unter "Short Aktien" und "Long Put" stehen, die sich in einem Depot befinden, sollten aus charttechnischer Sicht verkauft werden.

      "Short Put", "Short Call": Stillhalterstrategien, die prinzipiell für die Aktien geeignet sind, die oben unter "Nur für Kurzfristige Trades" eingestuft werden. Wegen hoher "Margin" Anforderungen sind solche Strategien jedoch für Kleinanleger meist nicht möglich. Margin heißt "Sicherheit", und meint meist ein zu hinterlegender Geldbetrag. Eine Ausnahme bilden die sogenannten "exotischen" Optionen, für die jedoch oft überhöhte Gebühren verlangt werden. Weiterhin müssen bei diesen Strategien Analysen der Volatilität (d.h. der durchschnittlichen Schwankungsbreite der Aktien) angestellt werden, was ich hier nicht tue.

      "Long Call" und "Long Put" erwartet eine signifikante Bewegung in den nächsten 1-2 Monaten aus charttechnischer Sicht (d.h es fließen keine Überlegungen zur Volatilität ein).

      Statt der Strategie "Long Call", kann immer auch die Strategie "Long Aktien" angewendet werden, wenn die Verwendung von Optionen nicht gewünscht ist. Umgekehrt ist die Strategie "Long Aktien" nicht automatisch auch als "Long Call" geeignet. Bei "Long Aktien" wird ein langfristiger Kursanstieg erwartet, der eventuell erst nach Verfall der Option einsetzen kann.

      "Trendfolge": Weithin akzeptierte Strategie an den Finanzmärkten. Die Trendfolge geht von der Annahme aus, das es zu einem beliebigen Zeitpunkt wahrscheinlicher ist, daß ein bestehender Trend sich fortsetzt, als daß er aufhört oder sich umkehrt.

      "Stop Kurs": Kurs, bei dem eine Position ohne zu Zögern aufgelöst wird. Strategie zur Verlustbegrenzung und damit zur Erhaltung des Kapitals für bessere Investment Chancen. Das Erreichen eines Stop Kurses bedeutet in der Regel, daß ein zuvor angenommener Trend nicht mehr existiert, und steht damit auch in unmittelbarem Zusammenhang mit der Trendfolge Strategie.

      "Kurzfristiger Stop Kurs": Ein Kurzfristiger Stoppkurs gilt als ausgelöst, wenn der
      Kurs intraday unter (bzw. bei Short Kandidaten über) dem genannten Kurs gelegen hat. Ein kurzfristiger Trader geht aber auch eine ausgestoppte Position erneut ein, wenn die weitere Entwicklung dies nahe legt.

      "Mittelfristiger Stop Kurs": Ein mittelfristiger Stoppkurs gilt als ausgelöst, wenn der Schlusskurs unter (bzw. bei Short Kandidaten über) dem genannten Kurs gelegen hat. Nicht näher klassifizierte Stoppkurse sind als mittelfristige Stopkurse zu betrachten.

      "Langfristiger Stop Kurs": Ein langfristiger Stoppkurs gilt als ausgelöst, wenn der Schlusskurs eine ganze Börsenwoche (von Montag bis Freitag) unter (bzw. bei Short Kandidaten über) dem genannten Kurs gelegen hat. Diese Handhabung ist auch für Anleger geeignet, die sich nicht täglich mit der Börse beschäftigen (können).
      Avatar
      schrieb am 19.09.02 10:11:43
      Beitrag Nr. 2 ()
      Interessant scheint mir, dass inzwischen offenbar immer mehr die Sentimenttechnik: bullish/bearish, Put/Call Ratio, VDAX,VIX beachtet wird und daß sie in dem gleichen Maß irrelevant zu werden scheint. Ich sage mal scheint, denn noch wissen wir es nicht genau. Aber durchaus möglich, daß bei den letzteren Stände zwischen 40-60 erstmal zum Normalzustand gehören.
      Im Prinzip haben wir damit offenbar in konservativen Indizes die gleiche Volatilität und Gesamtsituation wie ehemals in Nemax/Nasdaq, mit den gleichen Konsequenzen. Die Tendenz ist zumindest seit mehr als einem Vierteljahr da.

      Über Kursziele kann man inzwischen wirklich nur noch spekulieren. Wenn ich dem Dax 1800 oder unter ungünstigen Umständen 350 voraussage, ist keins davon inzwischen wirklich sicher mehr ausschliessbar.
      Avatar
      schrieb am 19.09.02 20:43:52
      Beitrag Nr. 3 ()
      Ich denke ab Montag geht es wieder aufwärts, wegen der Wahl Stoibers zu Bundeskanzler.
      Avatar
      schrieb am 20.09.02 11:23:24
      Beitrag Nr. 4 ()
      @kuehe

      möglich wäre es immerhin, daß der Dax sich im Verhältnis zu den US-Indizes etwas stärker zeigt. Eine eigenständige Bewegung halte ich für so gut wie ausgeschlossen.

      Außerdem wurden nur wenig oder keine überzeugende ordnungspolitische Vorstellungen Stoibers bekannt. Schlimmer als mit der SPD kann es in dieser Hinsicht allerdings kaum werden, insofern agree (ich meine jetzt ausschließlich wirtschaftliche Maßnahmen in kurzfristiger Sicht). Der Versuch einer koordinierten Ausländerpolitik der SPD ist aber bspw. langfristig in wirtschaftlicher Hinsicht förderlicher (Generationenlücke) als das Fördern von Ressentimenthaltungen durch die CDU.

      Wenn ich nach www.wahlstreet.de gehe (wo angeblich die letzten Wahlenergebnisse erstaunlich genau getroffen wurden), ist die Entscheidung aber ohnehin mehr als offen.

      Bis jetzt ist der Dax nach wie vor der ideale Kandidate für Puts, wenn die US-Börsen fallen. Und nur bedingt für Long-Positionen. Und wie es so schön heisst: Die Wahrscheinlichkeit, daß ein Trend anhält, ist größer als das Gegenteil.
      Avatar
      schrieb am 22.09.02 17:00:27
      Beitrag Nr. 5 ()
      Über meine Einschätzung von letzter Woche kann sich wohl niemand beschweren. Neue Analysen gibt es in einer Woche. Dann sind vielleicht auch schon die Folgen der Wahl abzuschätzen .

      Gruss Statistikfuchs

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      Avatar
      schrieb am 22.09.02 18:30:44
      Beitrag Nr. 6 ()
      hallo s.fuchs
      schade,deine"wöchentliche"einschätzung habe ich immer gern gelesen.einer der ganz wenigen,die nicht 2 mal am tag ihre meinung wechseln um bei jedem gut auszusehen und vor allen dingen auch mal zugibt,sich geirrt zu haben(was im nachhinein betrachtet im verhältnis gesehen nicht oft vorkam),ohne daß ihm dabei alle zacken aus der krone fallen.

      gruß
      artmann


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