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    Der Berg bebt und der Pleitegeier kreist - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 31.07.04 15:28:13 von
    neuester Beitrag 02.08.04 21:53:39 von
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      schrieb am 31.07.04 15:28:13
      Beitrag Nr. 1 ()
      Schade drum. Dabei war es auf Andechs immer so gemütlich,
      Liebevoll sprach man sogar vom heiligen Berg der Biertrinker.




      Als ob das noch nicht reichen würde, jetzt bebt sogar der heilige Berg. Über den Köpfen von Wallfahrern und Königstreuen kreist in Andechs der Pleitegeier. Erst gab es den rufschädigenden Machtkampf zwischen Pater Anselm und Greenhorn Abt Johannes – jetzt bangen 224 Mitarbeiter der Restaurants um ihre Jobs: Zehn Gaststätten einer vom Kloster gegründeten Franchise-Kette stehen vor einer ungewissen Zukunft.

      Am Donnerstagvormittag spuckte der Telekopierer der Insolvenzabteilung beim Amtsgericht Ulm ein brisantes Schreiben aus: den Insolvenzantrag für die Kloster Andechs Gastronomie AG . Ulm deshalb, weil der Mitgesellschafter und Geschäftsführender Vorstand ist Rainer Staiger aus Ulm. Das Papier mit dem Aktenzeichen 3IN 239/04 hat den "Heiligen Berg", auf dem seit 1455 Bier gebraut wird, zum Beben gebracht.

      Die Kloster Andechs Gastronomie AG, die bundesweit zehn Wirtshäuser unter dem Logo „Der Andechser“ betreibt, hat „mehr Geld ausgegeben als eingenommen“, heißt es lapidar in einer Mitteilung des Klosters. Mitgesellschafter ist der Ulmer Unternehmer Rainer Staiger. Der hält als Geschäftsführender Vorstand 38 Prozent der Aktien, 42 Prozent gehören der Andechser Klosterbrauerei. Die übrigen Anteile liegen bei privaten Investoren.

      Der oberste Manager Anselm wurde von Johannes Eckert, dem vor einem Jahr neugewählten Abt und 15 Lenze jünger, entmachtet. Danach nahm Pater Anselm sich erst einmal eine Auszeit vom Kloster und ging nach Griechenland. Anfang Juli ließ er es dann zur offenen Machtprobe kommen – die er verlor. Seitdem spielt er beleidigte Leberwurst, und die verspeist man in Andechs besonders gern.

      In Bayern gerät die Welt der Amigos und Spezln aus dem Lot. Die Kloster Andechs Gastronomie AG hat Insolvenz angemeldet. Was letztes Jahr mit der Pfändung der Strauß-Gruft begann, mit den Wildmoser-Buam bei den Löwen weiterging, brachte jüngst den depressiven "Prinzen Max" zu Fall, die Respektlosigkeit Die eigentlich quickfidele "Lady Moni" sollte in die Fußstapfen ihres Vaters treten, - tat sie auch, - doch nun hat sie sich den Fuß verknaxt.
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      schrieb am 31.07.04 18:06:21
      Beitrag Nr. 2 ()
      So sind sie halt, die Bayern ?
      Avatar
      schrieb am 01.08.04 10:50:15
      Beitrag Nr. 3 ()
      da hilft nur noch beten :laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.08.04 00:36:02
      Beitrag Nr. 4 ()
      Wenn es Nacht wird in Andechs


      Avatar
      schrieb am 02.08.04 21:53:39
      Beitrag Nr. 5 ()



      Wirtschaftskrimi im Kloster Andechs

      Abt droht Amtsenthebung von Sebastian Sigler

      Andechs - Wenige Tage nach dem Insolvenzantrag für die Kloster Andechs Gastronomie AG sieht sich der 35-jährige Abt des zuständigen Mutterklosters St. Ottilien, Johannes Eckert, mit einem Amtsenthebungsverfahren konfrontiert. Angestrengt wird es am heutigen Montag durch den Ulmer Kaufmann Rainer Staiger, dem 38 Prozent der bislang sehr erfolgreich unter dem Namen "Andechser" wirtschaftenden Restaurantkette gehören.

      Vorausgegangen war in den vergangenen Monaten die schrittweise Entmachtung des stets medienpräsenten Andechser Priors und Cellerars Anselm Bilgri (50), der seit 1986 maßgeblich dazu beigetragen hatte, dass die Andechser Klosterbetriebe zum erfolgreichsten kirchlichen Wirtschaftsbetrieb in ganz Mitteleuropa wurden. Gegen den Branchentrend steigerte sich der Umsatzerlös der Andechser Gastronomiesparte in den vergangenen fünf Jahren um 30 Prozent. Anselms Nachfolger, der neue Cellerar Korbinian Linsenmann, ein Vertrauter des Abtes, reichte nun den Insolvenzantrag ein. Als Motiv wird immer wieder ein sehr irdisches genannt: Neid auf den Bekanntheitsgrad des auch als Buchautor und Fernsehmoderator äußerst erfolgreichen Pater Anselm: "Wenn der morgen ins Kloster zurückkehrt und dort auch nur Kartoffeln schält, hat er mehr Charisma als die anderen zusammen", heißt es. Von der Insolvenz sind übrigens weder die Gasthöfe des Klosters Andechs noch das populäre Restaurant "Andechser am Dom" in München betroffen.
      Pater Anselm hat die Konsequenzen gezogen und in München eine Unternehmensberatung gegründet, die er als eine Art "Seelsorge für die Wirtschaft" sieht. Von der Kirche möchte er sich keinesfalls abwenden: "Auch wenn die zurückliegenden Ereignisse meine Liebe zur Kirche strapaziert haben, ist es mein größter Wunsch, weiter Priester bleiben zu können."


      Artikel erschienen am Mo, 2. August 2004 (Die Welt)


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