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    Bijou Brigitte: Wer hat eine Meinung zu der Aktie ? (Seite 850)

    eröffnet am 19.03.00 21:44:16 von
    neuester Beitrag 07.05.24 15:15:58 von
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      schrieb am 16.03.15 18:13:15
      Beitrag Nr. 8.427 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 49.336.715 von MONOTONI am 16.03.15 08:16:59Etwas weiter oben wurde bereits erwähnt, dass es für Glitter auch nicht so rosig läuft und ebenfalls Dieter hat uns die Daten für Claires, aber auch Beeline aufbereitet. Klar dabei dürfte sein, dass die Wettbewerber durchwegs auch mit Wasser kochen und mitnichten besser dastehen!
      Avatar
      schrieb am 16.03.15 08:16:59
      Beitrag Nr. 8.426 ()
      Ein Trauerspiel seit einigen Jahren (nachdem es vorher aber auch fulminat lief).

      Ich sehe nicht, wie BB den Abwärtstrend stoppen will, erkenne aber, dass Wettbewerbsunternehmen weiter auf Wachstumskurs sind.
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 16.03.15 00:50:48
      Beitrag Nr. 8.425 ()
      Hallo Dieter, danke für deine Arbeit!
      Avatar
      schrieb am 15.03.15 18:06:46
      Beitrag Nr. 8.424 ()
      Der bisherige SdK-Sprecher auf der HV von Bijou Brigitte, Herr Siemers, ist zum 31.12.2014 in seinem Ehrenamt als SdK-Sprecher in den "Ruhestand" getreten.

      Ich fand seine Fragen und sachlichen Kritiken immer äußerst passend.

      Ich möchte für uns Streubesitzaktionäre hoffen, dass ein würdiger Sprecher oder Sprecherin nachrückt.

      Sofern Herr Siemers hier (noch) mitliest, von mir meinen besten Dank für seine geleistete Arbeit.

      Er war übrigens der Grund, warum ich in die SdK eingetreten bin. Nicht alle Sprecher der SdK finden meine Zustimmung, aber er war schlicht genial.

      Wünsche einen kreativen "Un-Ruhestand" und beste Gesundheit!
      Avatar
      schrieb am 13.03.15 13:35:43
      Beitrag Nr. 8.423 ()
      Hallo Dieter, exzellenter Beitrag!!

      Ich denke, Bijou hat 2004 einen schweren Fehler begangen – weil wohl der Mut fehlte - Glitter nicht zu schlucken.....
      Rückblickend hätte Bijou mit der Glitter-Übernahme seine Marktposition zweifellos gestärkt und wäre heute in Europa unangefochten der Marktführer, also die (echte) Nummer eins!


      Das ist Deine Meinung. Sicher hätte BB das finanziell locker machen können. Du hast selber angesprochen, dass die Nordeuropäer anders ticken als andere. So kommt es ja wohl nicht von ungefähr, dass Glitter sich aus Polen zurückzieht. Es scheint sich der Geschmack in unterschiedlichen Staaten in punkto Ware, aber auch Ladenausstattung doch so sehr zu unterschieden, dass "einzelstaatliche" Lösungen notwendig sind. Ich bin der Meinung, dass diese Erkenntnis erst in den letzten Jahren gereift ist, nicht nur bei BB, sondern auch in anderen Unternehmen derselben Branche.(Man kann das auch z.B. bei Austos sehen: Während hierzulande vor allem Kombis und SUVs die Strassen beherrschen, spielen in den USA Kombis keine Rolle, auch bereits die Polen fühlen sich eher zu den Limosinen hingezogen.)
      Von daher hätte die Übernahme von Glitter bei einer vollen Eingliederung in den Konzern ein Fiasko werden können. Ich bin ja inzwischen nicht mehr sicher, ob es eine gute Idee ist, einzig mit dem "Label BB" durch die Welt zu ziehen.

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      schrieb am 12.03.15 19:30:29
      Beitrag Nr. 8.422 ()
      Bijou Brigitte - Scandinavian challenge or failure?

      Nein, seit meinem letzten Beitrag, gibt es in Sachen Bijou nichts Neues zu berichten. Nichts, was die Aktionäre interessieren könnte – außer den alten Themen. Nun ja, in Hamburg wurde gewählt. Griechenland hat eine erneute Galgenfrist erhalten und lehnt weitere Hilfsprogramme ab. Und der dm drogerie-markt stellt für „insider“ seine neuen Schmuckstücke unter der dm-Marke ebelin als „Trend Collection Frühjahr 2015“ vor:

      https://www.dm-marken-insider.de/unsere-neuigkeiten/54

      Langweilig, nicht wahr? Aber, apropos Wettbewerb: Was haltet ihr zur Abwechslung von einem Ausflug nach Stockholm in Schweden? In Sachen Modeschmuck und Accessoires ist dort nämlich der skandinavische Marktführer Glitter beheimatet. Glitter beschäftigt in 5 Ländern (Dänemark, Finnland, Norwegen, Polen und Schweden) mehr als 1200 Mitarbeiter (800 auf Vollzeitbasis). Zum Jahresende 2014 betreibt die Kette 235 Läden und verbuchte zuletzt (im GJ per 31.08.2013) einen Umsatz von mehr als 600 Mio. SEK (ca. 70 Mio. €). Zum nützlichen Zeitvertreib und als Fortsetzung meines KAV-Projektes möchte ich deshalb heute das Unternehmen hier erstmals etwas umfangreicher vorstellen und so dem geneigten Bijou-Interessenten nähern bringen. Die folgenden Statements sind u.a. der Glitter-Website entnommen:

      About Glitter

      Glitter offers fashion conscious women of all ages a wide selection of affordable fashion jewellery and accessories, together with a high level of personal service. We are styling specialists and offer suggestions on how you can, with small details, enhance your own personal style.

      Specialist knowledge and service

      A visit to a Glitter shop is to be an inspirational experience always offering something new. Our wide range of fashion jewellery and accessories allows customers the opportunity to accentuate different styles and personalities. Every week new accessories in line with the current trends are added to the collections. All Glitter staff are specialists in accessories and styling, and provide a high level of personal service.

      Glitter’s business statement

      Glitter’s goal is to sell attractive and trendy jewellery, hair products and accessories at good value for money to women of all ages. The personal service, offered by our well trained staff in an inspiring environment, aims to create a satisfying shopping experience.

      Glitter’s vision

      Glitter shall be an obvious destination for fashion conscious women shopping for accessories.

      Glitter’s mission

      Glitter shall offer fashion value that exceeds customers’ expectations.

      Stores

      Visiting a Glitter shop is to be an inspiring experience and must always offer something new. Our staff are specialists and can help you present and strengthen your own personal style. With 6,000 different pieces of jewellery and accessories and new items every week, there is something for everyone.

      Glitter’s trademark

      Glitter has three bases they build their brand on:
      - Affordable accessories for all occasions
      - Affordable fashion for fun
      - First-class service

      Unternehmensgeschichte

      Etwas ausführlicher habe ich mich mit der Historie beschäftigt. Hierfür war eine intensive und zeitraubende Recherche erforderlich.

      Der Ursprung reicht in die frühen 70ziger Jahre zurück und war ein Tabakladen in Söderköping im Besitz des Tabakhändlers Sven-Axel Svensson. Eines Tages fragte ihn eine Kundin ob er auch Halsketten verkauft. Dies brachte ihn auf die Idee mit einem Großhandel für Modeschmuck zu begingen.

      1975 startet Sven-Axel Svensson, mit dem Fokus sich auf den Großhandel zu konzentrieren, mit dem Import von Modeschmuck und anderen Accessoires aus Asien und Europa. Die Teile verkaufte er an Geschäfte in Schweden und Norwegen mit seiner Firma Sven-Axel Svensson Imitation AB.

      1992 Ausweitung der Geschäftstätigkeit durch die Eröffnung der ersten Filiale in Skövde / Schweden. Gründung der SAS (Sven-Axel Svensson) Bijouterier AB, später in Glitter umbenannt. Diese Gesellschaft war in erster Linie als zweites Standbein gedacht, um sich gegen evtl. Forderungsausfälle bei den Großhandels-Kunden abzusichern. In den 1990er Jahren wurden zusätzlich 13 Filialen, vor allem in Südschweden, eröffnet.

      1999 Nach dem plötzlichen Tod im Januar von Sven-Axel Svensson, im Alter von 54 Jahren, lieferte das Unternehmen eine Menge Schlagzeilen und erhielt viel Aufmerksamkeit in Schweden. Der Grund dafür war, dass er in seinem Testament fast sein gesamtes Vermögen an die Mitarbeiter vermachte. Sven-Axel Svensson war sehr sozial eingestellt und hatte eine enge Beziehung zu seinen Mitarbeitern. Die Wertschätzung beruhte auf Gegenseitigkeit. Nach dem Wunsch von Sven Axel wurde das Firmenanwesen samt dem Wholesale- und Retailgeschäft veräußert und der Erlös zwischen den Mitarbeitern aufgeteilt. Dies wurde in der Öffentlichkeit als sehr ungewöhnliche Aktion angesehen.

      Im Herbst 1999 wurden die beiden Unternehmen aus dem Nachlass für 72 Mio. SEK von KF Invest (später im Juni 2000 Accent Equity Partners) übernommen. Zum Zeitpunkt der Veräußerung hatte das Unternehmen insgesamt 14 Glitter-Filialen in Schweden. Der Schwerpunkt der Tätigkeit lag aber bis incl. 1999 auf dem Großhandelsgeschäft. Der Umsatz betrug damals 93 Mio. SEK. Ziel des Equity Partners war es, parallel zum Wholesale-Geschäft, die Einzelhandelskette Glitter weiter zu entwickeln. Dafür zu investieren und Glitter in Skandinavien in einen Zeitraum von vier bis sieben Jahre zum Marktführer zu machen. Anschließend sollte das Unternehmen wieder verkauft werden.

      Lesen wir weiter wie dieser Plan umgesetzt wurde und vor allem, ob er auch eingetroffen ist:

      2000 Eröffnung der ersten Auslandsfiliale in Lier / Norwegen (Liertoppen Kjøpesenter)

      2002 Markteintritt in Dänemark mit erster Filiale in Kopenhagen

      2004 Expansion nach Finnland / erste Filiale in Helsinki

      - Im Oktober 2004 veräußerte Accent die schnell wachsende Einzelhandelskette Glitter (damals neu firmierend unter dem Namen SAS (Sven-Axel Svensson) Holding AB an das Handelshaus Bergendahl & Son AB mit Sitz in Hässelholm (gegründet von Familie der Bergendahl im Jahre 1922 – fünfgrößtes familiengeführtes Unternehmen in Schweden)

      - Nach fünf Jahren hatte sich der Fokus sehr stark auf das reine Retail-Geschäft verschoben. Von ursprünglich 14 Filialen in Schweden ist die Anzahl der Läden in ganz Skandinavien am Ende des Jahres 2004 auf 120 gestiegen. Die Belegschaft hat sich von 100 auf mehr als 700 Mitarbeiter (auf Vollzeitbasis 430) erhöht. Der Umsatz hat sich mehr als verdreifacht, von 97 Mio. SEK, nach der Übernahme im ersten Jahr 2000, auf 343 Mio. SEK in 2004.

      2005 Rumpfgeschäftsjahr Januar bis August. Umstellung und Anpassung des neuen Geschäftsjahres 2005/2006 entsprechend der Bergendahl Group auf den Zeitraum September bis August.

      2007 Einstieg in den polnischen Markt im Januar. Erste Filiale in Katowice (Silesia City Center).

      - Verlegung des Headquarters mit den Bereichen Einkauf, Vertrieb und Marketing, Personal, Controlling und IT) nach Stockholm. Das Zentrallager (Logistikzentrum) und die Verwaltung bleiben in Söderköping.

      2008/2009 Neue Organisationstruktur – Muttergesellschaft Bergendahl Fashion AB, hält die Beteiligung an der neugegründeten Gesellschaft Glitter International AB mit den fünf Tochterunternehmen:



      2010 Glitter feiert die Erweiterung des Filialnetzes auf mehr als 250 Läden in fünf Ländern.

      2011 Um die Kommunikation mit den Kunden zu verbessern und die kostengünstige und schnelle Verbreitung von Informationen zu nutzen wurden in allen Filialen 42-Zoll-Flachbildschirme unter der Bezeichnung „Digital Signage“ installiert (vgl. Abb.):

      http://www.multiq.com/en/digital-signage/

      2012 Im Oktober Übernahme der Zanzlöza Zmycken AB (gegründet 1986) Stockholm durch die Svenska Glitter AB. Ziel ist es mit der neuen Tochtergesellschaft das Angebot um exklusiven Schmuck und Haar-Accessoires zu erweitern. Schließlich neue Kunde zu gewinnen, den Kundenstamm auszubauen und die Marktposition zu stärken. „ZZ“ betreibt zwei eigene Geschäfte in Stockholm.

      2013 ab Februar Anni Blomster-Schjelderup zum CEO für Bergendahl Fashion und Glitter ernannt.

      - Glitter testet mit Zanzlöza Zmycken Shop-in-Shop Konzept in ausgewählten Filialen in Schweden, Norwegen, Finnland und Dänemark.

      2014 Zanzlöza Zmycken expandiert mit 23 Shop-in-Shop in Glitter-Filialen, startet E-Commerce und die erste Werbekampagne mit Super-Modell Carolin Winberg

      - Glitter stärkt seine Position als Marktführer im Bereich Schmuck, Haar- und anderen Accessoires in der nordischen Region durch Konzentration auf Mode und Styling. Unterstützt wird diese Entwicklung einerseits durch die Zusammenarbeit mit neuer Werbeagentur Lokrantz & Co (vgl. monatliche Kampagne):

      http://www.lokrantzco.se/februari-2015/

      - Anderseits durch die Einführung eines neuen Ladenbaukonzepts, mit hellem Dekor, besonders schicken Tischen mit freundlicher Oberfläche, die eine moderne und feminine Atmosphäre schaffen (siehe Store Images):

      http://glitter.eu/press-service/image-gallery/

      - Eröffnung eines Flagship-Stores in Göteborg
      - Das international bekannte Modell und Bloggerin Kenza Zouiten ist das neue Kampagnen-Gesicht von Glitter:

      http://kenzas.se/

      Die Zusammenarbeit mit Kenza wird auch in 2015 fortgeführt.

      Glitter kündigt Rückzug aus Polen an

      Laut einer Pressemitteilung vom 09.01.2015 gibt Glitter das gesamte Filialnetz in Polen auf. Begründet wird der Rückzug damit, dass der polnische Markt unprofitabel ist und Glitter die Kosten dieser Landesgesellschaft nicht länger tragen will.

      Im Jahr 2014 hat Glitter seinen Marktanteil in allen vier nordischen Ländern weiter erhöht. In Polen sind große Investitionen erforderlich, um eine gleichwertige marktführende Position zu erreichen. Stattdessen hat man entschieden, die Standorte dort zu schließen und die Landesgesellschaft zu liquidieren.

      Glitter will in Zukunft ausschließlich den Fokus des Geschäfts auf die nordischen Länder richten. In den letzten Jahren hat es funktioniert, dort das Filialnetz zu erweitern und es ist gelungen die Marktanteile auszubauen. Glitter will all seine Energie daran setzen, diesen Erfolg fortzuführen und in den skandinavischen Ländern weiter zu wachsen.

      Die zum Jahresende 2014 verbleibenden 13 Filialen in Polen werden im ersten Quartal 2015, eine nach der anderen, geschlossen. Laut Auskunft vom CEO gibt es keinen Wettbewerber, der die Standorte von Glitter übernimmt. Aktuell werden im Filialfinder nur noch drei Standorte in Polen ausgewiesen.

      Wettbewerbsvergleich - Glitter vs. Bijou

      In einer aktuellen Fallstudie mit dem Titel (übersetzt): „ON GLITTER AND ITS STRATEGIC CHANGES TO STRENGTHEN ITS COMPETITIVENESS“ habe ich zur Analyse des relevanten Markt- und Wettbewerbsumfeldes auch einen Abschnitt gefunden. Ich möchte daraus (frei übersetzt) auszugsweise zitieren:

      "Die Konkurrenten von Glitter sind nach Aussage von CEO Anni Blomster zwei Arten von Unternehmen.

      Es sind nicht nur andere Modehäuser im Discount-Segment wie H & M, Gina Tricot und Åhlens, die sowohl Kleidung als auch Modeschmuck anbieten. Die zweite Art von Wettbewerbern sind Unternehmen, die ihr Geschäft in der gleichen Nische wie Glitter betreiben und fokussieren. Hier gibt es Filialketten wie Ur & Penn, Pieces und Accessorize. Accessorize ist der Hauptkonkurrent auf dem norwegischen Markt, während Pieces der Hauptakteur auf dem dänischen Markt ist. Accessorize ist eine britische Kette (Monsoon), mit mehr als 1.000 Filialen weltweit und einem etablierten E-Commerce. Pieces ist eine Tochtergesellschaft des dänischen Modekonzerns Bestseller. Pieces vertreibt Accessoires und Schmuck in rund 170 Filialen in ganz Europa und verfügt ebenfalls über einen etablierten E-Commerce.

      Insgesamt sieht sich Glitter als Marktführer in Skandinavien und im gesamten nordischen Markt als sehr gut etabliert. Zudem besitzt Glitter mit seinem breiten Sortiment einen deutlichen Wettbewerbsvorteil gegenüber ihren nächsten Konkurrenten."


      Bzgl. der Wettbewerber habe ich noch eine zusätzliche Anfrage an Glitter gerichtet und folgende kurze Auskunft erhalten:

      “Claire’s have recently entered the Swedish market and beeline in Denmark. But meantime Accessorize has closed down their business in Sweden, Finland and Denmark.”

      Ist es nicht sehr seltsam, dass von unserer Bijou AG als Wettbewerber in beiden Textauszügen überhaupt nicht Notiz genommen wird und auch keine Erwähnung findet? Woran das nur liegen mag? Lassen wir nach den vielen Worten doch einfach die Zahlen sprechen. In der folgenden Übersicht habe ich die Abschlüsse für die letzten drei vorliegenden Geschäftsjahre (2011 – 2013) länderspezifisch ausgewertet und gegenüber gestellt:



      Bijou ist zwar nur in drei skandinavischen Ländern vertreten (seit 2008 in Schweden und Finnland sowie 2011 in Norwegen), zeigt aber mit gerade einmal 20 Filialen kaum Flagge.

      Die nördlichste Filiale liegt gemäß Jubiläums-Magazin aus 2013 im finnischen Jyväskylä. Ob im Norden 2014 neue Filialen hinzugekommen sind, ist mir nicht bekannt, ich bezweifle es aber.

      In Polen war Bijou in 2013 sehr beschäftigt (6 Neueröffnungen), diverse Renovierungen mit Änderung des Storekonzepts und Einführung des neuen Logos. Für 2014 sind mindestens zwei weitere Filialen geplant. Trotzdem gehen die Umsätze seit Jahren kontinuierlich zurück. Die Ergebnisse sind in den beiden Jahren 2012 und 2013 regelrecht eingebrochen. Zur Erinnerung: in 2009 betrug der Umsatz noch 31,5 Mio. PLN und der Gewinn 10,1 Mio. PLN. In 2008 waren es bei einem Umsatz von 30,0 Mio. PLN sogar 15,1 Mio. PLN Gewinn! Da überrascht es nicht mehr, dass sich Glitter komplett aus Polen verabschiedet.

      Aber auch in den drei nordischen Ländern kommt keine Freude auf, denn in 2013 schreibt Bijou dort durch die Bank rote Zahlen. Offensichtlich ist es unserem Vorstand nicht gelungen die Herausforderung an den skandinavischen Markt zu meistern.

      Für Bijou hat sich die Stimmung in Skandinavien erst einmal nordisch abgekühlt. In Nordeuropa wird Bijou weiterhin nur kleinste Brötchen backen. Vielleicht spielt auch die Qualität der angebotenen Produkte und die Art der Darbietung von Bijou eine gewisse Rolle? (vgl. Anspruch und Auftritt von Glitter!) Oder die Skandinavier ticken wohl anders als unser Vorstand annimmt? Da stellt sich jetzt die Frage: Wird Bijou nach den USA und England auch in Nordeuropa Schiffbruch erleiden? Ist das nur Schwarzmalerei oder ein kluger Zwischenruf? Sicherheitshalber sollten wir von Letzterem ausgehen. Vielleicht werden die Zahlen und Ergebnisse aus 2014 ja das Gegenteil beweisen!

      Und wie hat sich Glitter nach der Übernahme durch die familiengeführte Muttergesellschaft Bergendahl entwickelt? Die Mehrheits-Eigentümerin Elisabeth Bergendahl-Mylonopoulus sagte damals: “It feels very exciting and stimulating to step in as new owner of SAS/Glitter. I look upon the acquisition as an excellent strategic commitment in our aspiration to work long-term and to develop businesses that lie close to our hearts. Further, once again, Glitter has become a family owned company.“

      Die Jahre 2004 bis 2007 liefen für Bergendahls glänzend. Gegenüber dem GJ 2003 (vor Übernahme) verdoppelten sich Umsatz, Ergebnis und Filialanzahl! In 2008 erfolgte erstmals ein deutlicher Umsatzrückgang und wegen erheblichen Sonder-Abschreibungen ein negativer Ergebnisausweis.

      Meine obige Übersicht zeigt deutlich, das auch Glitter in den letzten drei Jahren nicht mehr „funkelte“, Probleme hatte und sich beim Ergebnis auf einem unangemessenen niedrigen Niveau im Branchenumfeld befindet.

      Allen Anzeichen nach hat Glitter im GJ 2013/2014 die Trendwende eingeleitet und ist wieder auf die Erfolgsspur zurückgekehrt. Der bereits vorliegende Jahresabschluss für Finnland per 31.08.2014 lässt darauf schließen: Umsatz 13.106 T€ +18,3% und Ergebnis nach Steuern 664 T€ um 277,3% gegenüber dem Vorjahr verbessert!

      Abschließend die Quintessenz daraus: Glitter hat seine Marktposition verbessert und will zukünftig schneller wachsen, als der gesamte Markt. Die Familie Bergendahl hat trotz einer (zuletzt) langen Durststrecke die Übernahme gewiss nicht bereut.

      Fazit und Schlussfolgerungen

      Bijou tut sich sehr schwer im hohen Norden. Es ist erschreckend wie chancenlos und ideenlos Bijou seit dem Markteintritt in Skandinavien gegen den Platzhirsch Glitter agiert. Offensichtlich besitzt Glitter mehr Wissen über Land und Leute und den Ehrgeiz seine Marktstellung stetig zu verbessern. Den Webauftritt finde ich persönlich sehr ansprechenden. Unterstützt wird der Vertrieb von umfangreichen Marketing-Aktivitäten und Glitter verfügt im Durchschnitt gegenüber Bijou über größere Filialflächen.

      Ich denke, Bijou hat 2004 einen schweren Fehler begangen – weil wohl der Mut fehlte - Glitter nicht zu schlucken. Über den Kaufpreis wurde zwar seitens Accent Equity und Bergendahl Stillschweigen vereinbart. Ich taxierte diesen jedoch in der Spanne zwischen 250 bis 300 Mio. SEK (also um plus minus 30 Mio. €). In jedem Fall hat Accent ein sehr gutes Geschäft gemacht. Das Glitter zur Übernahme stand hat Werner sen. ja selbst im Gespräch mit „Die Welt“ vom 17.10.2005 bestätigt:

      "Die Welt: Sie wachsen nur aus eigener Kraft und nicht über Akquisitionen. Gibt es dafür keine lohnenden Gelegenheiten?

      Werner: Man ist schon an uns herangetreten und hat uns etwa in Skandinavien eine Modeschmuckgruppe angeboten."


      Schade, dass Bijou damals das Angebot ausgeschlagen hat. Gemäß Konzernbilanz 2004 verfügte Bijou über 79 Mio. € Cash-Reserven. Aber offensichtlich war den Bijou-Gremien der Glitter-Köder nicht ganz geheuer und zu teuer? Nur sollte man wissen: Wie man zu einer günstigen Gelegenheit kommt, ist gar nicht so wichtig. Entscheidend ist, ob man eine solche Gelegenheit dann auch zu nutzen weiß. Nachher spricht man dann von verpasster Chance.

      Rückblickend hätte Bijou mit der Glitter-Übernahme seine Marktposition zweifellos gestärkt und wäre heute in Europa unangefochten der Marktführer, also die (echte) Nummer eins!

      Allzu viele Chancen Wettbewerber zu übernehmen, wird Bijou wohl nicht bekommen. Eher scheint mir die Übernahme eines Konkurrenten vom Vorstand für ausgeschlossen.

      Jetzt fürchte ich nur noch: in KW 13 wird uns der Vorstand mit einer positiven Nachricht beglücken. Oder besser gesagt: wenn wir Glück haben, brauchen wir nichts zu befürchten!

      In diesem Sinne, warten wir auf die Rauchsignale aus Hamburg und hoffen dass die Kursentwicklung der Aktie nicht schon alles vorweg nimmt? Aber vielleicht weiß die Aktie schon mehr, als wir nur ahnen können?

      Ich wünsche allen Aktionären und Lesern eine inspirierende Lektüre und einen guten Abend.
      Es grüßt sehr herzlich

      CU Dieter :cool:

      Ps.: Quellenangaben – soweit noch nicht vermerkt:

      1) http://glitter.eu/about-glitter/
      2) http://www.liu.se/?l=en
      Wäre einmal interessant zu wissen, ob auch an deutschen Hochschulen FHs Fallstudien oder Diplomarbeiten, etc. über Bijou existieren?
      3) http://accentequitypartners.se/about-us/history/

      "Disclaimer":
      1) dieser Beitrag stellt keine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf der Bijou-Aktie dar!
      2) keine Gewähr für die Verfügbarkeit von Webseiten/Links und die Richtigkeit von Quellenangaben!
      Avatar
      schrieb am 12.03.15 15:25:24
      Beitrag Nr. 8.421 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 49.311.728 von Kiemeler am 12.03.15 15:21:16Sorry, statt espiria muss es richtig aspiria nonfood GmbH heißen!
      Avatar
      schrieb am 12.03.15 15:21:16
      Beitrag Nr. 8.420 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 49.293.215 von DickeBacke am 10.03.15 22:10:53
      Zitat von DickeBacke: Im Gegenteil, selbst gemacht ist der neue Trend. Es gibt mittlerweile sogar Online-Händler für Selbstgemachtes.


      Ja das stimmt, DickeBacke - wer suchet, der findet - DIY Schmuck wird wohl schon länger angeboten:

      http://tessa-testet.blogspot.de/2014_12_01_archive.html

      und hat seinen Ursprung im LEGO-Land Dänemark?

      http://www.smyks.de/

      Selbst ALDI scheint aktuell auf den Zug aufzuspringen. ALDI-SÜD bietet im neuen Prospekt (noch nicht online abrufbar) als Aktionsartikel am Donnerstag, 19.03.2015 für alle Mädchen ein Schmuck-Bastel-Set für 9,99 € feil:
      - ausreichend für 1 Kette, 2 Armbänder und 3 Paar Ohrringe - mit Bastelzange.

      Als Importeur konnte ich auf dem Set-Aufdruck (nur mit starker Vergrößerungshilfe) die Firma
      espiria-nonfood GmbH, Harkesheider Str. 3, 22399 Hamburg ausmachen.

      Das ist zwar in unmittelbarer Nähe von Bijou. Aber ich frage mich, weshalb Bijou nicht direkt mit ALDI ins Geschäft kommt? Schließlich haben beide ALDIs (NORD und SÜD) ca. 5000 Filialen in Deutschland? Da kann sich jeder den möglichen entgangenen Umsatz und Gewinn selbst ausrechnen.

      Was dies auf Dauer für das neue Konzept "the P.cookery" bedeutet ist schwer einzuschätzen. Bringt bestimmt keinen Nutzen. Aber wie heißt es so schön: Zu viele Köche verderben den Brei.
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 12.03.15 11:55:10
      Beitrag Nr. 8.419 ()
      Hmm, die Kleidung sieht auch nicht schlecht aus - könnten die ja auch ins Geschäft stellen ;)

      Gibt sicherlich gute Synergieffekte ;)

      Ansonsten sind die Mädels ganz schnukelig auf den Bildern..
      Avatar
      schrieb am 11.03.15 22:53:35
      Beitrag Nr. 8.418 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 49.305.833 von Schmuckldchen am 11.03.15 22:46:50Meine Begeisterung hät sich in Grenzen. Die Indianerfrau sieht ganz nett aus, hat aber einen leichten Unterbiss.
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