checkAd

    Bijou Brigitte: Wer hat eine Meinung zu der Aktie ? (Seite 869)

    eröffnet am 19.03.00 21:44:16 von
    neuester Beitrag 13.05.24 10:33:38 von
    Beiträge: 16.944
    ID: 98.337
    Aufrufe heute: 154
    Gesamt: 1.580.711
    Aktive User: 4

    ISIN: DE0005229504 · WKN: 522950 · Symbol: BIJ
    41,05
     
    EUR
    +1,11 %
    +0,45 EUR
    Letzter Kurs 10:35:49 Tradegate

    Werte aus der Branche Textilindustrie

    WertpapierKursPerf. %
    7,8000+21,78
    0,7700+13,24
    30,00+11,11
    13,270+10,49
    649,80+10,00
    WertpapierKursPerf. %
    162,60-8,19
    24,470-9,03
    19,990-9,14
    71,85-9,52
    8,8000-20,00

    Beitrag zu dieser Diskussion schreiben

     Durchsuchen
    • 1
    • 869
    • 1695

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 30.09.14 15:44:00
      Beitrag Nr. 8.264 ()
      Wenn man so in den letzten Wochen das Orderbuch auf Xetra beobachtet, kann man feststellen, dass immer wieder größere vierstellige Stückzahlen von einem einzigen Auftrag nachgefragt werden. Das ganze zu sehr sinnigen knappen Limits, alles sehr clever.....

      Übrigens, unser Mehrheitsaktionär Friedrich-Wilhelm Werner wird im aktuellen Heft "Bilanz" "noch" als einer der 500 reichsten Deutschen geführt.

      War ja auch schon mal Milliardär.....aber das haben die Herren kräftig versaut....sein Vermögen wird nun derzeit auf ca. 300 Mio € taxiert......also kaum Vermögen außerhalb seiner AG gebildet......das können andere weitaus besser.....seine Spardose ist seine AG.....altes Thema....dabei gäbe es doch via besserer Ausschüttungspolitik und auch verstärktem wirklichen "Wirtschaftens" innerhalb der AG doch so viel Möglichkeiten......

      Kenner der Familie sagen unisono:
      Das juckt dort gar nicht, ob man noch den Aufstieg zu den hundert reichsten Deutschen Familien schaffen könnte.....
      Avatar
      schrieb am 29.09.14 10:29:00
      Beitrag Nr. 8.263 ()
      Ein Zeitungsartikel über das neue Konzept.

      MfG J:)E


      Hamburger Firma bietet Modeschmuck zum Selbermachen an

      http://www.abendblatt.de/wirtschaft/article132721358/Hamburg…
      29.09.14, 06:54 Hamburger Abendblatt Von Daniela Stürmlinger Hamburg -- Bijou Brigitte erprobt jetzt ein neues Filialkonzept: Die Kundinnen sollen in The P. cookery, zu Deutsch die Perlenküche, nach Anleitung basteln.
      Es glitzert überall. Bunte Perlen liegen in kleinen Kästchen, dahinter hängen an der Wand verschiedene Schnüre aus Stoff, Plastik oder Leder. An einem Tisch sitzen vier Frauen unterschiedlichen Alters und kreieren in dem Geschäft The P. cookery, zu Deutsch die Perlenküche, ihren eigenen Schmuck. Jedes Stück soll ein Unikat werden, Massenware ist in diesem Bastelladen nicht gefragt. Eine weitere Frau setzt sich an den Tisch. Sie hält ein Tablett in der Hand, auf dem Anhänger aus Silber liegen, Schmuck aus Glas sowie Verschlüsse für Halsbänder in unterschiedlichen Farben. Was daraus werden soll? Sie weiß es noch nicht. "Aber es macht Spaß, sich ein eigenes Schmuckstück herzustellen", sagt sie in dem Laden, dessen Interieur an eine Küche erinnert. Materialien wie Holz, Stein und Keramik dominieren.
      Die Modeschmuckkette Bijou Brigitte hat mit der Perlenküche Anfang September in Hamburg Neuland betreten. Statt fertigen Schmuck in den Filialen – wie es bei Bijou Brigitte üblich ist – bietet das neue Tochterunternehmen nun 4.500 verschiedene Artikel an wie Perlen, Anhänger, Glieder für eine Kette oder Anstecker, die Kunden in der Filiale am Eppendorfer Baum selbst zu einem Kunstwerk fertigen können.
      Das Unternehmen musste extra eine neue Software für die Geschäftsidee einführen, da die Zahl der angebotenen Artikel sehr groß und nicht vergleichbar mit den Angeboten des Mutterkonzerns ist. Das Konzept läuft offenbar gut, ein zweiter Laden befindet sich bereits im Einkaufszentrum Hamburger Meile. "Es gibt Milliarden von Möglichkeiten, sich seinen eigenen Schmuck selbst zu fertigen", sagt Firmenchef und Gesellschafter Roland Werner. Wenn die Idee in Hamburg gut angenommen wird, soll sie bundesweit ausgerollt werden.

      An der Wand stehen auf Regalen abgewandelte Zuckerdosen mit Perlen oder anderen kleinen Artikeln. "Die Kunden können bei uns nach Anleitung wie etwa bei einem Rezept vorgehen. Wie in einer Cookery, also Küche, können sie sich ihre Produkte zusammenstellen und dann als Gesamtwerk zusammenbauen", sagt Werner.
      Der Trend zum Do-it-yourself, also etwas selbst zu machen, hat in den Vereinigten Staaten schon Zigtausende Menschen angesteckt. Auf YouTube gibt es Videos diverser Bastelportale, von deren Internetseite millionenfach Anleitungen heruntergeladen werden. "Diesen Trend wollen wir nun professionell in Deutschland umsetzen. Wir sind längst nicht am Ende unserer Möglichkeiten", so Werner.
      Die Filialen von The P. cookery sind größer als die typischen Läden von Bijou Brigitte, es gibt auch mehr Personal in den Räumen. "Wir wollen den Kunden genügend Platz zur Verfügung stellen, damit sie auch in Ruhe ihre Unikate fertigen können", sagt Werner. "Zudem leiten auf Wunsch Mitarbeiterinnen die Kunden an", so der Firmenchef. Das Unternehmen bietet Interessenten auch Kurse an, wenn nicht anders möglich auch am Wochenende.

      Ein gewisses Geschick ist beim Basteln schon erforderlich, vor allem wenn es um kleine Teile geht wie etwa um Perlen, die einen Durchmesser von gerade mal einem halben Zentimeter haben und eingefädelt werden sollen. Wer es größer mag, kann sich auch an glitzernden Ohrsteckern, Arm- oder Fußbändern versuchen.
      "Unsere Kunden sind Individualisten, die sich bei uns fantasievolle Unikate zusammenstellen", so Werner. Oder sie können kleine Tüten mit dem notwendigen Material und der Anleitung für ein neues Schmuckstück erwerben und direkt im Laden zusammensetzen.
      Die Bijou Brigitte AG gehört zu den wenigen Unternehmen, die es geschafft haben, mit preiswertem Schmuck Geld zu verdienen. Erst 1977 eröffnete der Firmengründer Friedrich-Wilhelm Werner sein erstes Geschäft in Hamburg. Die Kunden waren begeistert, denn einen solchen Laden gab es in Deutschland zuvor nicht. Werner hatte den richtigen Riecher, die Damen kauften gerne seine relativ preiswerten Ringe, Ketten oder Ohrstecker. Aus dem kleinen Geschäft wurde ein Konzern mit europaweit knapp 1100 Filialen, davon rund 440 in Deutschland.
      Doch seit der Euro-Krise, die das Unternehmen vor allem in Spanien und Portugal traf, gehen Umsatz und Gewinn zurück. Allein im ersten Halbjahr 2014 reduzierte sich der Umsatz von Bijou Brigitte um 4,9 Prozent auf 156,3 Millionen Euro. Zwischen Januar und März rutschte das Konzernergebnis sogar leicht ins Minus. Zudem wurden insgesamt mehr Filialen geschlossen als eröffnet. Gleichzeitig steckte das Unternehmen aber Geld in die Modernisierung bestehender Filialen.
      Im Bericht zum ersten Quartal verwiesen die Hamburger auch auf die "wirtschaftspolitischen Unsicherheiten aufgrund des Ukraine-Konflikts". Allerdings gibt es aus Sicht von Bijou Brigitte allmählich wieder Zeichen dafür, dass die Konjunktur im Euro-Raum an Fahrt gewinnt. "Ich hoffe, dass wir die Talsohle der Krise nun durchschritten haben", sagt Werner. Der neue Perlenladen könnte dabei womöglich helfen.
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 28.09.14 16:33:19
      Beitrag Nr. 8.262 ()
      Neues aus dem BB_Kochstudio: jetzt Anfängerkurse für nur schlappe 15 Euro:

      https://www.p-cookery.com/workshops.php

      Außerdem hat ein gründlicher Herbstputz bei BB stattgefunden. Die altbackene und angestaubte Homepage wurde neu gekachelt:

      http://group.bijou-brigitte.com/de/

      Auf den ersten Blick gibt es keine neuen Erkenntnisse. Allerdings hat der eifrige Fliesenleger nicht alle Kacheln sauber verlegt.

      Unter der Rubrik IR> Aktie & Finanzkalender gehört in 2008/2009 keine Kachel aus 2003 verlegt. Dafür fehlt die entsprechende Fliese für 1989!

      An die ehrwürdige Gründergalerie wurde erst gar nicht gedacht!

      mfg
      Kachelmann
      Avatar
      schrieb am 18.09.14 14:27:06
      Beitrag Nr. 8.261 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 47.812.937 von philojoephus am 18.09.14 12:51:36
      Zitat von philojoephus: Ich bin zwar etwas optimistischer was den Umsatz angeht (345 Mio. Euro) aber was die Kostensituation angeht, bin ich weiterhin pessimistischer als Du, wenn auch nicht mehr ganz so pessimistisch, sodass ich unterm Strich nur auf 3,02 Euro pro Aktie komme.




      In meiner Excel-Tabelle stehen für 2014 sogar nur 2,97 € je Aktie ... dies ändert aber nichts daran, dass ich unter 60 € eine Position aufgebaut habe. Derzeit notiert die Aktie - auf Basis meiner o.g. Ergebnisschätzung und um (kaum verzinslichen) NetCash bereinigt - bei einem KGV von 12,5 und einem KBV von 1,9. Auch die anderen Finanzkennziffern scheinen für ein Investment interessant. Man muss zwar schauen, wie sich die Devisenrelationen auf den Materialaufwand auswirken, per Saldo dürfte der schwächelnde € aber nichts am günstigen Chance-Risiko-Verhältnis ändern. Unverändert ärgerlich ist die mangelhafte IR-Arbeit. Anfragen werden in einer unbestimmten und inhaltsleeren Weise beantwortet, wie ich dies bislang bei keinem anderen Unternehmen erlebt habe. Aber auch das ist nichts Neues.
      Avatar
      schrieb am 18.09.14 12:51:36
      Beitrag Nr. 8.260 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 47.792.109 von DieterJuwelier am 16.09.14 12:37:01@ DieterJuwelier schrieb am 16.09.14 12:37:01 Beitrag Nr. 8.256

      Danke für diesen ausführlichen Beitrag, den ich als Anlass genommen habe, meine eigene Prognose noch mal zu überarbeiten. Ich bin zwar etwas optimistischer was den Umsatz angeht (345 Mio. Euro) aber was die Kostensituation angeht, bin ich weiterhin pessimistischer als Du, wenn auch nicht mehr ganz so pessimistisch, sodass ich unterm Strich nur auf 3,02 Euro pro Aktie komme.
      Allerdings liege ich mit meinen Ergebnisprognosen lieber unter als über dem tatsächlichen Ergebnissen. Denn wenn ich zu optimistisch bin, besteht natürlich die Gefahr, dass ich zu teuer investiere.

      Anmerken möchte ich noch, dass ich denke, dass man sich die Entwicklung des Vorsteuerergebnisses (EBT = Earnings before tax) ansehen sollte, wenn man wissen will, wie sich das operative Geschäft entwickelt. Es ist aus meiner Sicht aus mehreren Gründen wenig sinnvoll Nachsteuerergebnisse (EAT = Earnings after tax) und Nettomargen zu vergleichen:

      1.) Bei den Halbjahreszahlen macht ein Vergleich der Nachsteuerergebnisse von Bijou nur wenig Sinn, weil Bijou die Steuerquote zum Halbjahr nur schätzt. Diese Schätzungen sind nur ungenau und können sich mit dem Jahresabschluss auch mal ins Gegenteil verkehren. Du selbst warst einer der größten Kritiker als das Bijou vor ein paar Jahren passiert ist. Beim Vergleich der Vorsteuerergebnisse hast Du da schon mal einen Unsicherheitsfaktor weniger.
      2.) Über einen längeren Zeitraum macht es keinen Sinn Nachsteuerergebnisse zu vergleichen, weil sich die Steuersätze im Laufe der Zeit ändern. Einmal, weil sich auch die Unternehmenssteuersätze und Bemessungsgrundlagen (in Deutschland) im Laufe der Zeit geändert haben. Und zweitens weil der Anteil der Gewinne, die im Ausland erzielt (und dort anders besteuert werden) schwankt, was zu unterschiedlichen Steuerquoten führt. So ist die Steuerquote im Bijoukonzern zwischen 2003 bis 2008 (als ein immer größerer Anteil der Gewinne im Ausland erzielt wurden) kontinuierlich gefallen. Während sie seit 2009 wieder kontinuierlich ansteigt. Die extrem hohe Steuerquote im 1HJ 2013 wurde sogar explizit damit begründet, dass relativ viel Gewinn in Deutschland angefallen ist.

      Steuerquote fällt - wenn der Gewinnanteil des deutschen Segments fällt
      Angaben in Mio. Euro 2003 2004 2005 2006 2007 2008
      Vorsteuerergebnis 42,1 74,9 113,2 124,5 121,9 117,4
      Ertragssteuern 16,7 27,2 40,4 44,2 41,6 34,8
      Steuerquote 39,7% 36,3% 35,7% 35,5% 34,1% 29,6%
      Gewinnanteil Dt.* 53,9% 52,4% 49,2% 46,1% 41,1% 38,6%

      Steuerquote steigt - wenn der Gewinnanteil des deutschen Segments steigt
      Angaben in Mio. Euro 2009 2010 2011 2012 2013
      Vorsteuerergebnis 108,9 84,7 75,1 58,2 43,8
      Ertragssteuern 33,6 26,4 25,3 19,0 15,7
      Steuerquote 30,9% 31,2% 33,7% 32,6% 35,8%
      Gewinnanteil Dt.* 49,5% 53,6% 58,8% 65,0% 88,1%
      *) Anteil des EBT des deutschen Segments am Konzern-EBT
      Quelle: Bijou Geschäftsberichte und eigene Berechnungen



      3.) Nachsteuerergebnisse zwischen verschiedenen Konzernen (wie Bijou und Claires) zu vergleichen macht auch wenig sinn, wenn sich die Konzerne in unterschiedlichen Steuergebieten aufhalten. Wissen wir, ob Claire’s nicht einen cleveren Weg gefunden hat, Steuern zu sparen und deshalb deren Steuerquote im 1HJ 2014 mit geschätzten 17,6 % so vergleichsweise niedrig ist (Bijou zum 1HJ 2014 36,9 %)? Oder ob sie noch Verlustvorträge haben oder generell in Großbritannien nur sehr geringe Steuern zahlen müssen?
      Dazu kommt, dass Claires gar keinen Nachsteuergewinn für die einzelnen Segmente angibt und Du den Nachsteuergewinn schätzen musst. Warum nicht gleich lieber den Vorsteuergewinn nehmen?

      Wobei natürlich darauf hinzuweisen ist, dass es im Ergebnis wenig Unterschied macht, ob man mit dem Vorsteuer- oder dem Nachsteuerergebnis rechnet. Zum 1HJ 2014 lag Claires auch bei der EBT-Marge mit 8,2 % vor Bijous 7,8 %.

      Klar ist: Diese Entwicklung finde ich natürlich sehr bedenklich. Mir wäre es lieber, wenn Bijou mit mehreren Prozentpunkten über Claires EBT-Marge schweben würde.

      MfG J:)E




      Meine Berechnung bezüglich Claires EBT und EAT:

      Claires 1HJ 2014 Segment Europa in Mio. USD
      Umsatz 304.516
      EBIT 26.881
      Zinsen* -65
      Severance & transaction-related costs** -1.900
      EBT 24.916
      Steuern*** -4.377
      EAT 20.539

      Steuerquote (4.377 : 24.916) 17,6 %


      *) Der Zinsaufwand ist von mir geschätzt. Im europäischen Segment dürften praktisch kaum Zinsen anfallen. Erstens scheinen diesem Segment keine Schulden zugeordnet zu sein. Im Q2 2014 Bericht ist diesbezüglich zu lesen: „Europe Credit Facilities: Our non-U.S. subsidiaries have bank credit facilities totaling $2.5 million. These facilities are used for working capital requirements, letters of credit and various guarantees. These credit facilities have been arranged in accordance with customary lending practices in their respective countries of operation. As of August 2, 2014, we had a reduction of $2.4 million of outstanding bank guarantees under this facility, which reduces the borrowing availability to $0.1 million as of that date.“
      Zweitens macht es aus steuerlichen Gründen sicherlich mehr Sinn, die Zinsaufwendungen voll dem amerikanischen Segment zuzuordnen, da dort der Steuersatz auf Gewinne mit 35 % wesentlich höher ist als in Europa.
      **) “Excluded from operating loss for the Europe segment are severance and transaction-related costs of approximately ... $1.9 million and $0.6 million for the six months ended August 2, 2014 and August 3,
      2013, respectively.“ (Quelle: Q2 2014)
      ***) Kompletter Steueraufwand aus der Konzern GuV, da nur in Europa Vorsteuergewinne angefallen sind.
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.

      Trading Spotlight

      Anzeige
      JanOne
      4,4500EUR +12,09 %
      Die nächste 700% NASDAQ-Crypto-Chance? mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 18.09.14 11:57:40
      Beitrag Nr. 8.259 ()
      Ich wechsle jetzt ins Bullenlager. Die Marktkap. beträgt ca. 450 Mio. abzgl. Cash liegt das KUV ungefähr bei 1. Kommastellen lasse ich bewusst weg. Die Schätzungen für 2014 und 2015 sind letztlich ungewisse Zahlen. Des Weiteren gehe ich davon aus, dass die nachhaltige EBT-Marge um die 15% liegt. Es gab zwar in der Vergangenheit (insbesondere 1995-1997) Zeiten in denen Marge deutlich unter 10% lag, die waren jedoch kurz.

      Ausgehend von einer Bodenbildung beim Umsatz, wobei es mir nicht so wichtig ist, ob der Boden bei 320 oder 340 ist, sollte Bijous EBT auf 45 Mio.+ steigen und nachhaltig sein. Wenn Bijou nicht mehr wächst, bekomme ich das Unternehmen für weniger als das 8fache EBT und erhalte voraussichtlich eine Div.-Rendite von min. 5%. Der eigentliche Spaß beginnt, wenn Bijou wieder Umsatz und Margenwachstum hinlegt.

      Etwas Kopfschmerzen bereitet mir die Konkurrenzsituation die deutlich stärker ist, als in der letzten Marktbereinigung. Daher schrieb ich (#8180) von einer zusätzlichen zermürbenden Marktbereinigungsphase. Das entscheidende Wort ist zusätzlich. Sollte das wirklich so kommen, bin ich zu früh ins Bullenlager gewechselt und die Schnäppchen kommen erst noch.

      Mein Einstieg ist sehr langfristig angelegt. Derzeit habe ich ca. 1% investiert und versuche in den nächsten ca. 2 Jahren bei Kursschwäche nachzukaufen. So komme ich hoffentlich auf einen guten Durchschnittskurs.

      Saisonal sehe ich derzeit auch eine Kaufgelegenheit. Anfang der zweiten Jahreshälfte hat Bijou häufig ein Tief gebildet und stand Ende des Jahres höher. Dieter geht von 70€ aus. Soweit lehne ich mich nicht aus dem Fenster.

      @Dieter
      ..,Joati täuscht sich in seinem Eindruck, dass Bijou keine marktführende Stellung mehr einnehmen wird. Habe ich das so geschrieben? Ich habe nur festgestellt (oder wollte feststellen) das Bijou kein Margenführer mehr in Europa ist (#8180). Schön, dass deine Zahlen das jetzt bestätigen.;)
      Avatar
      schrieb am 16.09.14 13:48:34
      Beitrag Nr. 8.258 ()
      Entschuldigung, diese Zahlen sind schon bekannt.
      be.
      Avatar
      schrieb am 16.09.14 13:46:24
      Beitrag Nr. 8.257 ()
      Bijou Brigitte: Umsatz und Ergebnis im ersten Quartal rückläufig
      Hamburg, 24. April 2014 - Der Bijou Brigitte-Konzern ist im ersten Quartal

      2014 mit einem Umsatzrückgang in das laufende Geschäftsjahr gestartet. Der
      Konzernumsatz belief sich auf 69,3 Mio. EUR nach 73,3 Mio. EUR im

      Vergleichsquartal des Vorjahres. In den Segmenten Spanien, Italien und
      Portugal waren die Erlöse erneut deutlich rückläufig; im deutschen Segment

      verringerten sich die Umsätze leicht.
      Für die Geschäftsentwicklung im ersten Quartal 2014 ist neben der weiterhin

      angespannten Wirtschaftslage in Südeuropa auch ein Kalendereffekt
      maßgeblich, da das Ostergeschäft in diesem Jahr in den Monat April und

      somit in das zweite Quartal fiel. Aufgrund der beschriebenen
      Umsatzentwicklung sowie infolge allgemeiner Kostensteigerungen, die das

      traditionell eher umsatzschwache erste Quartal überproportional belasteten,
      belief sich das Konzernergebnis vor Ertragsteuern gemäß Hochrechnung (auf

      Basis geschätzter Inventurwerte) auf -1,4 Mio. EUR (Vorjahr: +3,2 Mio.
      EUR).

      Weitere Informationen zum ersten Quartal 2014 werden in der

      Zwischenmitteilung am 8. Mai 2014 bekannt gegeben.
      Ansprechpartner für Rückfragen:

      Annegret Wittmaack, Wirtschaftspresse/Investor Relations

      Tel.: +49 40 60609-289 Fax: +49 40 6026409
      E-Mail: ir@bijou-brigitte.com

      Sandra Siegele, Investor Relations

      Tel.: +49 40 606 09-1955 Fax: +49 40 6026409
      E-Mail: ir@bijou-brigitte.com
      Avatar
      schrieb am 16.09.14 12:37:01
      Beitrag Nr. 8.256 ()
      Bijou Brigitte – Weckruf aus Hamburg

      An alle, die diesen Thread heute besuchen, wartet eine fröhliche Überraschung: bin wieder an Bord und sende ein erstes (Über)Lebenszeichen. Zwei Monate aktive Forums-Abstinenz kann ganz schön lang sein. Das kann leicht zu Unruhezuständen oder akuten Entzugssymptomen führen. Kein Wunder, das sich jetzt für mich der Bijou-Halbjahresbericht fast wie eine Krankenakte liest.

      Mit Interesse habe ich die bisherige Diskussion bzgl. der veröffentlichen Zahlen verfolgt und nehme zur Kenntnis, dass sich die Experten hinsichtlich einer Trendwende in zwei Lager spalten. Dass hier nach wie vor eine gewisse Uneinigkeit herrscht, überrascht mich nicht. Da gibt es auf der einen Seite mit Joschka Schröder und Kampfkater zwei Anhänger, bei denen sich in Sachen (dauerhafte) Erholung ein augenfälliger Optimismus Bahn bricht (fehlt nur noch, dass sie Bijou über den grünen Klee loben). Und dann gibt es auf der anderen Seite einen standhaften, skeptischen Joe, der seine berechtigten Zweifel an der weiteren Geschäftsentwicklung mit Verve fortsetzt. Es soll ja sogar goldige Zeitgenossen oder Schlaumeier geben, die Bijou mit heftigen Worten zum Teufel wünschen.

      Es liegt in der Natur der Sache, dass die Kontrahenten mit sachlichen Argumenten das FÜR und WIDER einer tatsächlichen Trendwende vortragen. Mich würde interessieren welche Antwort hierauf der Vorstand geben würde.

      Die divergente Einschätzung ermuntert mich das Befinden von Bijou selbst unter die Lupe zu nehmen, meine eigene Diagnose zu stellen und eine relevante Behandlung zu verordnen. Meine „Therapie“ wird an drei Dingen nicht vorbeikommen: analysieren, rechnen und vergleichen. Wie das bei Bijou funktioniert, wird im Folgenden deutlich.

      HJ-Bericht - ein Überraschungserfolg, aber noch kein Durchbruch

      Vom Ergebnis her bin ich positiv überrascht – hatte lediglich mit 6 bis 7 Mio. € Gewinn gerechnet. Aber die Berichterstattung und Kommunikation ist weiterhin ungenügend und deshalb bleibt meine Kritik bestehen. Beginnen wir aber mit der Daten-Analyse und Beurteilung:

      1. Trotz eines weiteren Umsatzrückgangs im ersten Halbjahr um 8,0 Mio. € ist nur ein minimaler Gewinnrückgang von 0,5 Mio. € zu verzeichnen! Im Gesamtjahr 2013 ist bei leichter Umsatzeinbuße von 4,5 Mio. € das Ergebnis um „stolze“ 11,1 Mio. € zurückgegangen. Wenn das kein Unterschied und Fortschritt ist…?

      2. Die Nettomarge ist erstmals nicht weiter gesunken und bleibt im Vergleich zum Vorjahr mit 5,0% stabil. Das ist ebenfalls erfreulich. Freilich, von den 24,1% im Jahre 2005 (vgl. Abb. weiter unten) trennen uns Welten. Aus heutiger Sicht ist ein ähnlicher %-Wert völlig illusorisch. Dafür würden wir jedoch jede Steigerung des Konzernergebnisses lobpreisen! Beschränken wir uns deshalb lieber auf absolute Größen.

      3. Obwohl die Anzahl der Filialen konzernweit erwartungsgemäß zurückgeht (1 HJ: -38), nehmen die Concessionsflächen (1 HJ: +13) immerhin weiter zu. Die 413 Flächen per 30.06.14 dürften vom Umsatz ca. 30 -35 Filialen entsprechen. Aus den Filialen hörte ich hier und dort schon Kritik gegenüber dem „Elfenbeinturm“ in Hamburg: „Uns wird alles aus der Zentrale vorgegeben“. Bijou sollte mehr auf die unternehmerische Freiheit seiner Filialleiter(innen) setzen. Sie müssen experimentieren können und eigene Ideen, Kreativität in die Gestaltung ihrer Filiale einbringen, um den Kundenwünschen besser gerecht zu werden. Hierzu zählen auch die Berücksichtigung regionaler Sortimentsanforderungen und die Nutzung des lokalen Know-hows. Kundennähe ist und bleibt der zentrale Erfolgsfaktor im Handel. Bijou muss jeden Tag aufs Neue verstehen, was der Kunde will – welches Schmuckstück und Sortiment, zu welchem Preis, auf welchem Weg. Und das findet man nicht auf der Vorstandsetage heraus.

      4. Irritiert bin ich davon, dass in allen Segmenten die Umsätze gefallen sind. Obwohl in Deutschland noch eine Handvoll Filialen hinzugekommen sind (Stand 30.6.: 441 Filialen im Inland = 40,1%-Anteil) gehen auch hier, wie im Ausland, die Umsätze auf vergleichbarer Fläche wieder zurück. Nach zwei Jahren flächenbereinigtem Umsatzwachstum im Hauptmarkt (2012: +0,1% und 2013: +4,7%) stimmt das bedenklich. Bewusst vermeidet der Vorstand jegliche Angaben. Eine allgemeine Trendwende lässt auf sich warten und würde m.E. vom Vorstand positiv erwähnt werden.

      5. Dafür gibt es erste Lichtblicke bei den Rückgängen der Kostenarten. Die Reduzierung im ersten Halbjahr mit 6,3 Mio. € ist beachtlich und bewirkt durchaus einen Schub auf das Ergebnis. Bemerkenswert ist, dass in allen Bereichen die Kosten zurückgehen. Hier schlägt jetzt der Verzögerungseffekt der Filialschließungen voll durch. Meine Interpretation lautet: Die Kostensenkungen sollten sich im 2ten Halbjahr verstärkt fortsetzen. Insofern stimme ich Kampfkater zu, dass die Effekte der Optimierung dann erst voll zuschlagen. Dabei dürfte der Rückgang der sonstigen betrieblichen Aufwendungen (vgl. Prognose weiter unten) am stärksten ausfallen.

      6. Ich erwarte sogar, dass sich in 2014 die Personalkosten (bezogen auf das Vorjahr) günstiger entwickeln (unter 90 Mio. € - vgl. auch #8557 vom 30.4. und #8165 vom 2.5.14), als Joe diese auf seiner Rechnung (vgl. auch #8170 vom 6.5. und #8203 vom 26.6.14) hat.

      7. Beim Materialaufwand führte der günstige US-Dollarkurs gegenüber dem Vorjahr zur Minderung der MA-Quote um 0,5%-Punkte auf 18,4%. In der Tat entwickelte sich die Währungsrelation Euro/US-Dollar sowohl stichtagsbezogen als auch im Halbjahres-Durchschnitt deutlich besser als im Vorjahr. Per 30.06.14 standen 1,3658 Dollar (VJ: 1,3080) zum Euro zu Buche. Im Durchschnitt des ersten Halbjahres sogar mit 1,3705 (VJ 1,3135) noch etwas besser!

      Sorge bereitet mir allerdings die Entwicklung für das 2te Halbjahr. Der Euro kennt nach der letzten „draghischen“ Entscheidung und Ankündigung nur eine Richtung: Nach unten. Beim aktuellen Stand von rund 1,29 Dollar macht der Kursverlust im Vergleich zum Jahreshoch von gut 1,39 Dollar schon mehr als sieben Prozent aus. Den Eurokurs zu drücken ist mittlerweile ein erklärtes Ziel der EZB. Es spricht viel dafür, dass der Euro bis Jahresende sogar auf unter 1,25 fällt. Denn unser „Super-Mario“ hat gerade erst angefangen, gegen den Euro zu pokern. In der Tat, an den Devisenterminmärkten scheint der Euro ausgespielt zu haben.

      Diese fatal lockere, verantwortungslose Geldpolitik der EZB war absehbar. Hoffentlich haben unsere Bijou-Vorstände nicht vergessen, das geplante Einkaufsvolumen für die Herbst/Wintersaison 2014/2015, dementsprechend bei Wechselkursen über 1,35 Dollar, auf Termin abzusichern? Hier zeigt sich wieder einmal exemplarisch, dass sich Währungsabsicherung durchaus auszahlen kann! Aber auch in diesem Punkt halte ich unsere Vorstände für unbelehrbar. Insbesondere der verantwortliche Finanzvorstand Gabriel ist nicht bereit umzudenken und steuert den Devisenkurs ohne Airbag und Sicherheitsgurt. Da ich seinen Fahrstil nicht kenne, vielleicht begibt er sich auch nur gerne auf Schleuderkurs? So ist das eben im Leben: Wenn es beim Euro zu einer unerwarteten Rutschpartie kommt, gerät Gabriel mit dem Dollar unten die Räder.

      8. Das Finanzergebnis ist mit 0,3 Mio. € wieder positiv (VJ -0,1 Mio. €). Die Zinserträge gehen jedoch weiter zurück. Kein Wunder, denn die Brandstifter in der EZB haben die Zinsen ja praktisch ausradiert und scheuen sich nicht davor, auch noch die letzte Tasse des Stabilitätsgeschirrs unserer entmachteten Bundesbank zu zerdeppern. Für die Geschäftsbanken ist es somit praktisch kostenlos, sich bei der EZB Geld zu leihen. Dies zeigt zwei Dinge: die Wertlosigkeit des Euro (kostet ja nix) und die Größe der Kreditblase, das heißt, den Zustand des Bankensystems. Bei höheren Zinsen drohen Staatsbankrotte, Unternehmenspleiten und Bankzusammenbrüche. Rette sich, wer kann – nur unsere hanseatischen BB (Bijou-Biedermänner) tangieren diese Risiken nicht. Sie sind weiterhin nicht bereit den Cashberg abzutragen, vernünftig anzulegen und/oder kräftig zu investieren. Frage: Müssen Sparer bald mit Strafzinsen rechnen?

      9. Habe einen neuen Begriff gelernt und in meinen Wortschatz aufgenommen: „the P. cookery“. Soll so viel heißen wie: die Perlenküche! Dazu fällt mir nur ein: Die Indianer gaben alles für Glasperlen, die Weisen – für Goldperlen. Jetzt fehlen eigentlich nur noch die Glückspillen aus dem Hause Bijou. In wie weit dieses neue Geschäftsmodell und Ladenbaukonzept trägt, bleibt abzuwarten. Für 2014 erwarte ich mir für den Geschäftsverlauf keine Impulse. Mich würde aber interessieren, ob hier der Materialeinsatz höher oder günstiger ausfällt, als in der Standard-Filiale und/oder im Concessionsbereich.

      10. Die Entwicklung der Bijou-Aktie kommt im HJ-Bericht nicht vor und spielt für unseren Vorstand offensichtlich keine Rolle. Nicht nur in diesem Punkt bleibt die Wertschätzung gegenüber den Aktionären defizitär. Aber Aktualität, Transparenz und Qualität in der Berichterstattung war noch nie eine Stärke und Anspruch der Vorstände gewesen. Geschweige denn, der intensive Kontakt zu ihren Streubesitz-Aktionären.

      Fazit: Von einer echten Trendwende ist Bijou weiterhin entfernt. Meine Begeisterung hält sich in Grenzen. Ich würde eher von einer Bodenbildung sprechen und wir können erst einmal durchatmen. Man merkt das stille Bemühen des Vorstands im Geschäft und im Ergebnis besser zu werden. Noch bleibt ihr „Tatort“ eine ungeordnete Baustelle. Immerhin jetzt eine mit wunderschöner Perlenküche. Für die Aktionäre scheint gegenwärtig in Sachen Bijou gedämpfter Optimismus das Höchste der Gefühle zu sein. Für den Vorstand mag das schon ein großer Fortschritt sein?

      Erste Prognose – Aussicht auf Stabilisierung

      Im zweiten Teil meiner Diagnose geht’s nun an‘s rechnen. Im Vorjahr habe ich aus gleichem Anlass hier meine Planungsrechnung (vgl. #8038 vom 10.09.13) aufgemacht. Nur lag ich damals mit meiner Einschätzung der Kennzahlen, bis auf die Filialanzahl, Nettomarge und den Aktienkurs, ziemlich daneben. Deshalb erfolgt jetzt ein Warnhinweis: Auf die Gefahr hin, dass ich mich erneut blamiere, habe ich jetzt meinen Bleistift etwas mehr gespitzt, um exakter zu rechnen. Ansonsten verweise ich auf den Absatz „zukunftsgerichtete Aussagen“ im Bijou HJ-Finanzbericht. Der Vorstand hat im Übrigen, seine in der Pressemitteilung vom 25.04.14 geäußerten Erwartungen an den Geschäftsverlauf für 2014, im HJ-Finanzbericht vom 28.08.14 unverändert, lapidar weitergeführt.

      Deshalb möchte ich heute eine neue Prognose wagen. Gegenüber dem kargen Ausblick unseres Vorstands, diese etwas vertiefen, um einige wichtige Kennzahlen ergänzen und dem Verlauf der letzten 10 Jahren gegenüberstellen. Die folgende Abbildung präsentiert meine Rechnung:



      Beim Blick auf die Tabelle ist ersichtlich, dass Bijou im Jahre 2004 gegenüber 2014 ca. 1/3 weniger Umsatz, aber 3/4 mehr an Gewinn ausweist. Das ist aus heutiger Sicht unglaublich. Hier zeigt sich die ganze Misere von Bijou. Die Krisenursachen und -Symptome sehe ich dreigeteilt:

      1) ab 2008 beginnende (ungelöste) Banken- und Staatsschuldenkrise sowie insbesondere die weiterhin unbefriedigende Lage auf dem krisenbehafteten südeuropäischen Markt
      2) neue, aufstrebende Wettbewerber – verbunden mit zunehmendem Konkurrenzdruck und Verlust von Marktanteilen
      3) Unvermögen, Unkenntnis sowie Ignoranz des Vorstands und damit unnötig verspieltes Vertrauen

      Zurück in die Gegenwart: Den Umsatz sehe ich 2014 mit 341 Mio. € am unteren Ende, der vom Vorstand mit 340 und 350 Mio. € genannten Spanne. Für die SSS erwarte ich auch nach 8 Jahren Rückgang keine Umkehr des negativen Trends.

      Die Anzahl der Filialen sollte sich zum Jahresende 2014 bei etwa 1090 Standorten einpendeln und damit auf dem Niveau von 2008 liegen. Insgesamt ein deutlicher Rückgang gegenüber dem Rekordstand von 1175 Filialen im Jahre 2011. Die ursprüngliche Zielsetzung von 2000 Standorten in Europa, wurde in der letzten HV von Roland Werner einkassiert und auf mind. 1500 Filialen reduziert. Zur Erinnerung: die konkrete Vorstellung von Vertriebsvorstand Gödecke anlässlich der HV im Jahre 2013 lautete: 1600 Filialen in fünf Jahren. Da dürfen wir uns schon auf das Jahr 2018 freuen. Aber das ist alles Zukunftsmusik. Vielmehr würde mich en détail die Schließungsliste für die nächsten 9 Monate bis zum 30.06.2015 interessieren.

      Aus dem Ergebnis nach Steuern errechnet sich – soweit von Bijou das ARKP wider Erwartung nicht aktiviert wird – ein EPS von 3,42 EUR.

      Aus dem Gewinn nach Steuern dürfte somit unverändert zum Vorjahr, ohne Anstrengung und Problem, eine Dividende von 3,50 € pro Aktie ausgeschüttet werden. Es sei denn, der Vorstand behält wiederum einen ungehörigen Anteil (der Jubiläumsbonus zum 50. Firmenjubiläum 2013 fiel der sehr guten Kassenlage zum Opfer) für seinen familiären Geldspeicher zurück.

      Den Aktienkurs sehe ich zum Jahresende 2014 bei rund 70 €. Das sind nur 5% unter dem Schlusskurs vom Vorjahr mit 73,70 €. Die Aktionäre von Bijou sind Kummer gewohnt. Der Absturz in den beiden Wochen nach der HV war nicht außergewöhnlich und quasi vorprogrammiert. Seit 17.07. (Ausgangspunkt 57,26€) kommt der Kurs nicht mehr vom Fleck und quält sich in einer Seitwärtsbewegung. Aktuell scheint die Unterstützung im Chart bei 56,80 € nicht mehr zu halten sein. Damit wäre ein erneuter Test des Kurstiefs aus dem Jahre 2012 bei 50 € in Reichweite. Dies ändert aber nichts an der Tatsache, dass ich bei einer Erfolgsmeldung für Q3 durchaus wieder Potential nach oben sehe. Heute herrscht ja richtig Nachfrage im Orderbuch – ist dort etwa was im Busch?

      Jetzt bleibt nur noch die Rechnung offen, wie ich das Konzernergebnis von 27,0 Mio. EUR ermittelt habe? Dazu gibt folgende Übersicht Auskunft:



      Beachtenswert ist hier der Kostenblock. Im Vergleich zu 2013 ist bei keiner Kostenart ein Anstieg zu verzeichnen. Vielmehr liegt meine Schätzung in allen Bereichen, absolut betrachtet, noch unter den entsprechenden Aufwendungen für das Jahr 2012!

      Die Nettomarge bleibt wie im Vorjahr bei 7,9% stabil und fällt erstmals seit 2006 nicht weiter zurück. Die Profitabilität ist in den letzten Jahren in der Branche allgemein gesunken. Ich habe einmal die entsprechenden %-Werte für die Jahre ab 2010 aus dem Wettbewerbsumfeld gegenüber gestellt:

      Jahr    beeline    Bijou  Claire’s* Glitter   M/A
      ---------------------------------------------------
      2010 9,2 15,4 6,4 Verlust 12,8
      2011 8,5 13,3 5,3 Verlust 12,0
      2012 5,3 10,9 8,7 Verlust 0,2
      2013 2,5-3,5e 7,9 7,5 0-0,5e 6,6


      *) Segment Europe

      Quellenangabe: Jahresabschlüsse, eigene Berechnungen, e= geschätzt

      Bijou konnte bisher immer die Spitzenposition halten. Ob Bijou weiterhin in 2014 der MARGEN-Führer bleibt, zeigt abschließend der dritte Teil meiner Diagnose, mit einem Blick auf den MARKT-Führer Claire’s.

      Fazit: Bijou wird m.E. in 2014 die Talsohle erreichen. Das einzig sichere an meiner Prognose ist die Unsicherheit, ob sie eintrifft. Nur Filialschließungen, Standortoptimierung und Kosteneinsparungen reichen auf Dauer nicht aus, um zukünftig im Markt erfolgreich zu agieren. Alles Sparen hat irgendwann ein Ende. Bijou muss investieren, neue Wege gehen und attraktive Märkte finden, um die Kunden zu erreichen und zu gewinnen. Bleibt somit abzuwarten ob der Vorstand Anfang November mit den 9-Monats-Zahlen für einen Stimmungsaufheller sorgt oder erneut Alarm auslöst? Nach dem (verhalltem) Weckruf zum ersten Halbjahr könnte der Startschuss zurück auf die Erfolgsstrecke folgen. Das würde freilich bei den Aktionären mehr Zuspruch und Anerkennung finden und sollte auch unserem Vorstand frischen Rückenwind geben.

      Claire’s schreckt Bijou

      Ein wesentlicher Faktor meiner Bijou-Diagnose ist die Wettbewerbssituation und hier die KonkurrenzAnalyse und -Vergleich (ich verweise auf mein in 2014 gestartetes KAV-Projekt). Gleichzeitig mit dem Bijou HJ-Bericht hat auch der Wettbewerber Claire’s seine Zahlen für das zweite Quartal und die ersten sechs Monate des lfd. Geschäftsjahrs veröffentlicht. Während Claire’s in seinem SEC-Filing pure Transparenz und “höllisches“ Lesevergnügen bietet, bleiben die Bijou-Daten extrem rudimentär und es wird lediglich kumulativ berichtet. Für eine börsennotierte AG völlig unzureichend! So müssen die jeweiligen Quartalszahlen (sofern vorhanden) erst stets mühselig unter Zuhilfenahme des vorletzten Berichtes ermittelt werden. Ich fürchte, auch in diesem Punkt wird der Finanzvorstand Gabriel weiter die Hände in den Schoß legen. Eine eigene Handschrift ist ohnehin nicht erkennbar.

      Die aktuelle Marktstellung und –Situation bei Claire’s sieht wie folgt aus:



      Der Umsatz stieg in Q2 dank besserer Verkäufe in neuen Filialen, erhöhter Lieferung an Franchisenehmer und Währungsgewinnen um 3%. Auch im ersten Halbjahr ist ein leichtes Umsatzwachstum von 1,5% zu verzeichnen. Claire’s weist mit 20,6 Mio. $ nahezu den gleichen Quartalverlust wie im Vorjahr aus. Die Abwärtsdynamik aus Q1 scheint erstmals gestoppt. Klarheit über eine Trendfortsetzung wird Q3 liefern. Für das Gesamtjahr rechne ich weiterhin mit roten Zahlen. Allerdings sollte das Nettoergebnis 2014 unter dem Jahresverlust von 65 Mio. $ aus dem Vorjahr liegen.

      Die Umsätze der Geschäfte, die mindestens ein Jahr geöffnet haben (SSS), liegen bei -0,6% für Q2 und -2,5% für HJ1. In Q1 betrugen diese noch -4,4% und für das Gesamtjahr 2013 -3,9%. Auch hier scheint Claire’s jetzt die Kurve zu kratzen.

      Das Unternehmen geht davon aus im Lfd. Geschäftsjahr 130 bis 140 Filialen zu schließen und 40 neue Standorte zu eröffnen. Im Vergleich zum Vorjahr verringerte sich die Filialanzahl um 42 Standorte auf 3.052 Geschäfte (Bijou um -47 Filialen auf 1.099 Geschäfte).

      Bei exakter Betrachtung liefert Claire’s jedoch ein zweigeteiltes Bild. Während im Segment North America überall die Minuszeichen dominieren, zeigt das Segment Europe in allen Bereichen eine erfreulich positive Entwicklung. Hier ist jetzt ein direkter Vergleich zu Bijou möglich und zwingend erforderlich. Dieser fällt für unseren Vorstand erschreckend aus. Kurz gefasst: Claire’s wächst beim Umsatz weiterhin zweistellig (Q2 12,2% und HJ1 10,6%), schreibt positive SSS (Q2 2,5% und HJ1 0,2%) und verbessert das Nettoergebnis im ersten Halbjahr um fast 60% auf 20,6 Mio. $. Letztendlich bringt mein eigenes Errechnen der Nettomarge es ans Tageslicht: Claire’s liegt mit 6,8% (VJ 4,7%) deutlich vor Bijou mit 5,0% (VJ 5,0%). Damit ist auch meine Frage nach dem derzeitigen MARGEN-Führer aus dem zweiten Teil beantwortet. Bijou muss zur Erkenntnis nehmen, dass diese jetzt, neben der Marktführerschaft (vgl. Umsatz, Ergebnis und Filialanzahl), auch zu Gunsten von Claire’s ausfällt.

      Trotzdem dürfen wird nicht vergessen: Claire’s verliert weiterhin Geld „wie verrückt“ und der nordamerikanische Markt bleibt die größte Herausforderung. Claire’s konnte zwar seine Zinslast im ersten Halbjahr leicht um 6,7 Mio. $ (-5,7%) auf 109,3 Mio. verringern, hat aber nach wie vor einen Schuldenklotz von 2,4 Mrd. $ am Bein. Mit diesem hohen Handicap kann man nicht einfach davonlaufen, geschweige denn einen Sprint hinlegen. Da ist es nicht verwunderlich, dass die neue CEO Beatrice Lafon jetzt ihre Pläne für Produktinnovationen und Geschäftserweiterung ankündigt:

      http://www.giftsanddec.com/article/491360-claires-turns-tru-…

      Ich finde: Es ist durchaus auch eine clevere Geschäftsidee in den Läden von Toys “R“ Us eigene Claire’s Räume zu eröffnen und sich auf neues Publikum einzurichten (leicht beeinflussbare Kinder). Auch die Überlegung das Sortiment umfassend über andere Einzelhandelsketten zu vertreiben, ist nicht von der Hand zu weisen. Allerdings das Stichwort: Concessions ist mir bei Claire’s noch nicht begegnet. Ob dazu im Vergleich, die von Bijou präsentierte „Perlenküche“ bessere Wachstumsperspektiven hat, wird die Zukunft beweisen.

      Fazit: Claires konzentriert sich auf die Zukunft. Bijou nutzt seine finanzielle Stärke nicht aus und bereinigt sich selbst. Als vermeintlicher Marktführer in Europa hat Bijou inzwischen an Ertragsdynamik gegenüber dem Wettbewerber Claire’s verloren. Ich hoffe, Joati täuscht sich in seinem Eindruck, dass Bijou keine marktführende Stellung mehr einnehmen wird. Vielmehr denke ich, dass Bijou langfristig (nur) durch Übernahme(n) und/oder Kooperation(en) wachsen und seine Marktposition festigen kann. Aber dazu scheinen die Vorstände (noch) nicht bereit.

      Ich werde das Thema und die Diskussion um Bijou gewiss nicht niedrighalten und die weitere Entwicklung sensibel und wachsam verfolgen. Wenn keine unerwarteten Ereignisse eintreffen, werden wir uns spätestens im November wieder sprechen.

      In diesem Sinne wünsche ich eine interessante Lektüre, viele Anregungen für den Umgang mit Bijou und einen guten Tag.

      CU Dieter :cool:

      "Disclaimer":
      1) dieser Beitrag stellt keine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf der Bijou-Aktie dar!
      2) keine Gewähr für die Verfügbarkeit von Webseiten/Links und Richtigkeit der Quellenangaben!

      Ps.: evtl. Rechen- und/oder Rechtscheibfehler bitte ich zu entschuldigen, lassen sich aber trotz aller Sorgfalt nicht gänzlich vermeiden - Danke!
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 10.09.14 04:10:19
      !
      Dieser Beitrag wurde von MODelfin moderiert. Grund: Spam, Werbung
      • 1
      • 869
      • 1695
       DurchsuchenBeitrag schreiben


      Investoren beobachten auch:

      WertpapierPerf. %
      +0,26
      +0,58
      +0,06
      -0,65
      -0,05
      -0,37
      +2,05
      -0,58
      -0,34
      -2,30

      Meistdiskutiert

      WertpapierBeiträge
      137
      56
      37
      24
      23
      20
      20
      16
      13
      13
      Bijou Brigitte: Wer hat eine Meinung zu der Aktie ?