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    Waffen in Deutschland (Seite 76)

    eröffnet am 19.11.07 14:45:45 von
    neuester Beitrag 08.09.23 15:59:57 von
    Beiträge: 755
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      schrieb am 20.11.07 15:34:25
      Beitrag Nr. 5 ()
      #2 > Wo soll da eigentlich der "Nutzen" liegen?
      Warum tragen Polizisten Waffen? Aus welchem Grund sollten Soldaten Waffen tragen?
      Um Schaden zu verhindern, der ohne Waffen nicht verhindert werden kann.
      Um damit die Verfolgung der richtigen Ziele abzusichern.

      > Willst du die beknackten Verhältnisse aus den Staaten jetzt komplett übernehmen.
      Auf keinen Fall. Der Fehler dort ist, dass fast jeder Waffen kaufen kann und es keine nennenswerten Maßnahmen gegen Mißbrauch gibt. Mögliche begleitende Maßnahmen zum Privatbesitz von Waffen in Deutschland:

      a) Strenge Gesetze, wie z.B., dass man Schusswaffen nicht ohne Grund in der Öffentlichkeit ziehen oder gar abfeuern darf.

      b) Private Schusswaffen müssen eindeutig und unverlierbar personalisiert sein (mindestens die, die privat aufbewahrt werden), z.B. mit eingraviertem Namen und Ausweisnummer. Unbeaufsichtigte Schusswaffen müssen hinreichend sicher aufbewahrt werden (was ja nicht neu ist).

      c) Privatpersonen, die in der Öffentlichkeit Schusswaffen tragen, könnten eine fälschungssichere Plakette (oder Armband, etc.) mit ihrem Bild tragen müssen (unberechtigte Waffenträger können so leichter erkannt werden).

      d) Träger von Schusswaffen dürfen nicht unter dem Einfluss von berauschenden Drogen (z.B. Alkohol) stehen.

      e) Automatische Videoüberwachung von größeren öffentlichen Plätzen (Waffenträger, die sich auffällig verhalten, können nachträglich identifiziert und überprüft werden).

      f) In diesem Zusammenhang (siehe e) könnte die Plakette (siehe c) und ggf. auch die Schusswaffe mit einer RFID versehen sein. Hierbei ist zu bedenken, dass man in seltenen Notfällen aus guten Gründen nicht leicht geortet werden darf, weswegen die RFID durchaus zerstörbar sein sollte (das ist kein Problem, weil in Normalsituationen eine fehlende oder defekte RFID bei der Überwachung auffallen würde und dann ersetzt werden kann).

      g) Es könnte schusswaffenfreie Räume geben (z.B. Leitstand Kernkraftwerk), wo im Normalfall das Schadensrisiko durch Schusswaffen steigen könnte (für diesen Räumen muss es dann eine ausreichende Anzahl geeigneter Schließfächer geben).

      h) Alle vorhandenen Schusswaffen in Privatbesitz müssen entweder nach den neuen Gesetzen legalisiert oder (während eines Übergangszeitraums straffrei) abgegeben werden. Zwar kann dann immer noch jemand seine Waffen im Garten verbuddeln, dort sind sie aber erstmal außer Reichweite und er riskiert damit eine nicht unbeträchtliche Strafe. Insgesamt sollte sich die derzeitige Situation schon beträchtlich verbessern.

      i) Man muss hinreichend objektiv und sicher geeignete von ungeeigneten Waffenbesitzern/-trägern unterscheiden können. Eigentlich die einzige Forderung, für die es noch keine konkrete Lösung gibt, alle Punkte davor sind mit bereits vorhandenen Mitteln realisierbar und könnte auch schrittweise eingeführt werden.

      > Deine Argumentation erinnert frappierend an die der NRA.
      Nun ja, nicht alles, was die NRA sagt, muss falsch sein (nicht, dass ich dort abgeschrieben hätte).

      > Hätten wir ein liberaleres Waffenrecht, hätten die Jungs in Köln vielleicht keine Softguns gebunkert, sondern ne uzi oder Beretta.
      Wir brauchen kein liberaleres sondern ein besseres Waffenrecht (das dann durchaus in einzelnen Punkten sinnvollerweise liberaler sein könnte). Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit würden dann irgendwelche verrückte Schüler keine Waffen legal bekommen und wenn alle oben genannten Forderungen (deren Sinnhaftigkeit noch genau zu prüfen wäre) realisiert werden würden, dann wären auch sehr viel weniger illegale Waffen im Umlauf.


      #4 > Es erscheint mir deshalb besser und sicherer, keine Waffe zu führen.
      Nichts dagegen zu sagen, es macht kaum Sinn jemanden zum Tragen von Waffen zu zwingen.

      Ansonsten sind diejenigen, die lieber einmal zuviel zögern, genau die Richtigen. Wenn die Situation eindeutig genug ist, werden sie schon schießen, idealerweise deswegen, weil sie nicht zu schießen nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren könnten (z.B. dann, wenn ein Verbrecher wahrscheinlich weitere Unschuldige töten würde).

      Übrigens wird es sicher erstmal üblicher sein die Waffe zu Hause zu lassen, weil vermutlich die wenigsten geeigneten Waffenträger auf die Aufmerksamkeit, die sie mit einer Waffe in der Öffentlichkeit anfangs erregen würden, scharf sind. Ist aber alles eine Frage der Gewöhnung: dergleichen könnte eines Tages zum normalen Straßenbild gehören (in einigen Ländern dreht sich ja auch keiner mehr nach den die Zivilisten beschützenden Soldaten mit umgehängten Automatikwaffen um).

      > In extremen Situationen eskaliert eine vorhandene Waffe die Lage noch.
      In einigen Situationen vielleicht, aber soll man deswegen erpressbar bleiben? Das klingt für mich ein bisschen nach einem Aufruf an die Beute sich nicht zu wehren.

      > Sollte es aus welchen Gründen auch immer zu einem Zusammenbruch staatlicher Ordnung kommen, so dürften die einfachen Handfeuerwaffen kaum eine Chance gegen organisierten Gruppen haben, die sich Automatik- und Kriegswaffen durch Plünderung staatlicher Depots besorgt haben.
      Die staatlichen Depots dürften sehr gut geschützt sein, was man von den zig-Millionen illegalen Waffen wohl nicht gerade behaupten kann. Natürlich werden nach einem Zusammenbruch der staatlichen Ordnung Verbrecher einige Waffen erbeuten können, bloß was könnte dagegen besser helfen als Waffen in den Händen möglichst vieler guter (d.h. gesetzestreuer) Bürger? Übrigens könnten dafür geeignete Menschen auch automatische Waffen besitzen dürfen, in der Schweiz geht das doch auch gut.
      Avatar
      schrieb am 19.11.07 22:36:16
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.480.102 von HeWhoEnjoysGravity am 19.11.07 14:45:45Die sogenannten guten und geeigneten Waffenträger haben im Ernstfall ein Problem. Sie müssen sich entscheiden, ob sie im Zweifel zuerst schießen und dann fragen, dann aber keine guten Menschen mehr sind, oder ob sie auf die Stimme ihres Gewissens hören und zögern, damit aber riskieren, als erste getroffen zu werden, weil der Verbrecher bei einem Waffenbesitz unterstellt.
      Es erscheint mir deshalb besser und sicherer, keine Waffe zu führen.
      In extremen Situationen eskaliert eine vorhandene Waffe die Lage noch.
      Sollte es aus welchen Gründen auch immer zu einem Zusammenbruch staatlicher Ordnung kommen, so dürften die einfachen Handfeuerwaffen kaum eine Chance gegen organisierten Gruppen haben, die sich Automatik- und Kriegswaffen durch Plünderung staatlicher Depots besorgt haben.
      Im weiteren Verlauf werden dann Warlords die Regeln aufstellen.

      mfg, Lemmus
      Avatar
      schrieb am 19.11.07 20:22:42
      Beitrag Nr. 3 ()
      Bald rumort es in den Medien , wenn Wattebälchen im Klassenzimmer geworfen werden.:rolleyes:;)

      So wird dem Mob wieder ein Argument zur Online - Überwachung schmackhaft gemacht.
      Wer stoppt endlich diese Mafia .
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      schrieb am 19.11.07 18:30:49
      Beitrag Nr. 2 ()
      "Ganz logisch betrachtet macht das Tragen von Waffen in der Öffentlichkeit auch bei Privatpersonen genau dann Sinn, wenn dadurch wahrscheinlich mehr Nutzen als Schaden entsteht."

      Na das fehlte grad noch.
      Wo soll da eigentlich der "Nutzen" liegen?

      Willst du die beknackten Verhältnisse aus den Staaten jetzt komplett übernehmen.
      Deine Argumentation erinnert frappierend an die der NRA.

      Hätten wir ein liberaleres Waffenrecht, hätten die Jungs in Köln vielleicht keine Softguns gebunkert, sondern ne uzi oder Beretta.

      Nein danke!
      Avatar
      schrieb am 19.11.07 14:45:45
      Beitrag Nr. 1 ()
      Polizei verhindert Amoklauf
      http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,518089,00.html
      Bisschen aufgebauschter Artikel (Waffen waren frei ab 18) aber Tote hätte es schon geben können. Das Problem ist, dass man alleine durch Waffenverbote nichts gegen Verrückte machen kann, weil ein großes Messer schon genug Schaden anrichten könnte (Metalldetektoren an Schulen würden dank überall billig zu kaufenden Keramikmessern auch nicht helfen). Ganz zu schweigen davon, dass sicherlich genug Verrückte auch ganz legal Schusswaffen besitzen. Der eigentlich naheliegende alternative Gedanke ist, dass mehr geeignete gute Menschen ebenfalls mit Waffen rumlaufen sollten, um das Gesamtrisiko (z.B. Eintrittswahrscheinlichkeit von Amokläufen * dann verursachter Schaden) zu reduzieren.

      Man könnte auch sagen, dass wer aktuell einen verantwortungsvollen Job (z.B. Lokführer) hat, auch für das Tragen von Schusswaffen geeignet sein muss, oder er sollte diesen Job nicht haben. Bei Polizisten klappt es ja auch wunderbar, selbst wenn dort vermutlich auch nicht alle Schäfchen blütenweiß sind.

      Ganz logisch betrachtet macht das Tragen von Waffen in der Öffentlichkeit auch bei Privatpersonen genau dann Sinn, wenn dadurch wahrscheinlich mehr Nutzen als Schaden entsteht. Auch hier taugt das Autofahren als Analogie: man akzeptiert 6000 Verkehrstote, weil das Auto für die Wirtschaft und den Fortschritt zur Zeit so gut wie unverzichtbar ist. Zugegebenermaßen ist das öffentliche Leben in Normalzeiten noch sicher, was aber wäre bei einem temporären Zusammenbruch der Ordnung durch z.B. Seuchen und Naturkatastrophen?

      Was man bräuchte wäre ein zuverlässiges Verfahren, um geeignete Waffenträger erkennen zu können (solche, die Waffen nur kontrolliert mit wahrscheinlich positiven Folgen einsetzen würden). Das Ergebnis muss ja nicht schwarz-weiß sein, sondern es könnte Abstufungen geben von "Nutzung im Schützenverein bei dortiger Aufbewahrung erlaubt" über "Waffen dürfen nur im eigenen Haus gehalten werden und müssen zum Transport zerlegt werden" und "Pistole darf auch in der Öffentlichkeit getragen werden" bis "keine Einschränkungen bezüglich tragbarer Waffen".

      Vielleicht wäre es auch eine gute Idee, dass Waffen in Privatbesitz (mindestens aber die, die öffentlich von Privatpersonen getragen werden dürfen) personenbezogen sein müssen (z.B. eingravierter Name, Perso-Nr.), auch wenn sie dann unverkäuflich sein sollten (was durchaus im Interesse der Hersteller sein dürfte). Damit umgeht man Probleme durch privatem Waffenhandel (es könnte eine staatliche Rückkaufgarantie geben) und illegale Waffen können so leicht identifiziert werden.

      Die Deutschen rüsten sich auf
      http://www.heise.de/tp/r4/artikel/15/15119/1.html
      USA: Auf 100 Menschen kommen zwischen 83 und 96 Waffen
      Russland: sollen nur 4 von 100 eine Schusswaffe besitzen
      ... In Deutschland und Frankreich haben allerdings 30 von 100 eine überwiegend nicht registrierte Schusswaffe, in Finnland gar 39 von 100, allerdings überwiegend registriert. ... Die Deutschen scheinen jedoch weiter aufzuholen und kaufen derzeit ebenso viele Waffen pro Kopf wie die Amerikaner: pro Jahr werden in Deutschland eine Million Pistolen und Gewehre verkauft. ... Die im Juni 2002 nach dem Massaker in Erfurt verschärften Waffengesetze würden allerdings kaum etwas an der zunehmenden Bewaffnung in Deutschland verändern, wo es gegenwärtig mindestens 24 Millionen Schusswaffen in Privatbesitz gebe: "wahrscheinlich mehr und kontinuierlich zunehmend". ... In Deutschland werden jedes Jahr mehr als 12.000 illegale Waffen beschlagnahmt.


      Na Klasse, daraus kann man vor allem zwei Tatsachen ablesen:
      1) Es gibt schon verblüffend viele Waffen in Deutschland, aber es passiert relativ wenig.
      2) Durch ein weitgehendes Waffenverbot haben möglicherweise überwiegend die falschen Privatpersonen Waffen, nämlich die, die sich diesbezüglich nicht an Gesetze halten.

      Macht sich denn keiner Sorgen, dass der letzte Punkt (2) in (landesweiten) unnormalen Situationen zu einem Problem werden könnte? Sympathien sind zwar individuell verschieden, aber die meisten Menschen sind sich bei der Beurteilung anderer bezüglich "eher gut, d.h. sozial", "verantwortungsbewusst", "selbstbeherrscht" und "eher logisch vorausschauend denkend" einig (dies sind objektive Eigenschaften) ... und jetzt die spannende Frage: wieviel Prozent der derzeitigen privaten Waffenbesitzer erfüllen diese Kriterien?

      Dies scheint offensichtlich ein schon seit Jahrzehnten vorhandenes und eher schlimmer werdendes Problem zu sein, das andererseits gar nicht so schwer zu lösen sein dürfte. Warum wird dann eigentlich nichts gemacht? Das ist nicht nur eine rhetorische Frage, sondern ein Hinweis auf einen offensichtlichen Mißstand, für den es weder Lösung noch Ursachenforschung zu geben scheint - ein bisschen bedenklich, oder?
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      Waffen in Deutschland