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    Gold und Silber vor neuen Allzeithochs... (Seite 9550)

    eröffnet am 17.10.08 22:25:52 von
    neuester Beitrag 21.04.24 17:07:30 von
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      schrieb am 25.11.10 14:03:22
      Beitrag Nr. 2.494 ()
      Nchfolgend ein interessantes Interview mit Günter Hannich zum Thema Inflation - Deflation - Gold- Immobilien etc.

      Ich persönlich sehe das von Hannich geschilderte Szenario als sehr realistisch an. Die Inflation ist (noch) weit weg. Zuerst kommt eine Deflation.

      wirtschaftsfacts.de: Guten Tag, Herr Hannich. Wie der Titel Ihres neuen Buchs bereits verrät, basierten die aktuellen Vorgänge an den internationalen Märkten Ihrer Meinung nach auf einer Inflationslüge. Würden Sie unseren Lesern bitte skizzieren, welche persönliche Ansicht sich hinter diesem Titel verbirgt?

      Günter Hannich: Nach der Finanzkrise in den Jahren 2008 und 2009 und der sich anschließenden Euro-Krise in diesem Jahr waren sich fast alle Marktbeobachter inklusive der Medien und Politiker sehr schnell darüber einig, dass wir eine „Inflation“ oder gar „Hyperinflation“ bekommen würden. Es wurde eine regelrechte Propaganda in den Massenmedien geführt, um den Leuten Angst vor einer Inflation zu machen.

      Doch ganz vergessen wurde Im Rahmen dieser Diskussion, dass jede Wirtschaftskrise zuerst zu einer längeren Deflationsphase führt und erst zu einem viel späteren Zeitpunkt eine Inflation überhaupt möglich ist. Mittels dieser Propaganda wurden die Anleger nun in eine völlig falsche, sehr gefährliche Richtung gelenkt – sie sichern sich mit Immobilien- und Goldkäufen gegen eine vermeintliche Inflation ab und werden dann von der viel gefährlicheren Deflation überrollt werden.

      wirtschaftsfacts.de: Es gibt Wirtschaftsexperten wie den australischen Ökonomieprofessor Steve Keen, der bereits vor mehr als zwei Jahren ein ökonomisches Modell erarbeitete, nach dem die US Federal Reserve ihre Geldmenge M0 um den Faktor 25 erhöhen müsste, um nur ein Viertel (!) der heute ausstehenden Schulden zu inflationieren. Hat er Recht?

      Günter Hannich: Das sehe ich ganz genauso. Der Großteil der ganzen Rettungsprogramme in den letzten Jahren basierte auf bloßen Bürgschaften. In den Medien wurden Zahlen von „hunderten Milliarden“ genannt und die Bürger glaubten daraufhin, dass diese Summen nun gedruckt und in Umlauf gegeben werden – dabei waren es bloße Bürgschaften, ohne dass da irgendetwas gedruckt wurde. Zudem sinkt die Geldmenge M3 bereits seit längerer Zeit deutlich – wo soll da eine Inflation herkommen?

      wirtschaftsfacts.de: Just seitdem die US Federal Reserve die Expansion ihres QE-Programms Anfang November offiziell bekannt gab, beginnen die Zinsen auf Staatsanleihen in den USA plötzlich zu steigen. Wird es überhaupt ein QE-3 geben oder ist der momentan zu beobachtende Crash am Markt für amerikanische Kommunalbonds ein Vorgeschmack auf das, was den USA zukünftig auf nationaler Ebene bevorstehen könnte?

      Günter Hannich: Diese ganzen Anleihekäufe der Zentralbanken werden völlig überschätzt. Japan hat auch jahrelang versucht, durch solche Programme aus seiner Krise heraus zu kommen – genutzt hat es überhaupt nichts und die Deflation konnten solche Programme auch nicht beenden.

      Der niedrige Zins heute führt zu einer „Liquiditätsfalle“ – Gelder werden also eher gehortet als neu angelegt, das verlangsamt die Umlaufgeschwindigkeit des Geldkreislaufs und wirkt deflationär.

      Durch die zunehmende Krisengefahr wird der Zins jedoch sehr bald – durch Risikozuschläge zum Kapitalzins – wieder deutlich steigen. Dann wird es sehr schnell zu einer neuen Schuldenkrise kommen, da die Schuldner die hohen Zinsen dann nicht mehr bezahlen können.

      wirtschaftsfacts.de: Die meisten Schwellenländer bereiten sich derzeit auf die Einführung von Kapitalkontrollen vor, um ausländische Kapitalströme zu Spekulationszwecken aus ihren Märkten fern zu halten. Welche Folgen wird der auf internationaler Ebene ausgebrochene Währungskrieg noch zeitigen? Stehen weitläufige protektionistische Maßnahmen bereits auf Ihrer Agenda?

      Günter Hannich: Jede Krisenzeit ist auch mit protektionistischen Maßnahmen verbunden – bestes Beispiel hierfür ist die Weltwirtschaftskrise der 1930iger Jahre. Doch durch solche Maßnahmen wird die deflationäre Tendenz nur weiter verstärkt, weil der internationale Handel eingeschränkt wird.

      Bei den Währungen werden wir auch bald drastische Veränderungen erleben: So wird beispielsweise der US-Dollar abstürzen, da das Doppeldefizit der Vereinigten Staaten, basierend auf einem gigantischen Handelsbilanz- wie auch Haushaltsdefizit, nicht mehr finanzierbar sein wird.

      wirtschaftsfacts.de: Eine große Mehrheit der Marktbeobachter sagte dem US-Dollar nach der Ankündigung zur Ausweitung des QE-Programms durch die US Federal Reserve erneut den Totalabsturz voraus. Allerdings ist Amerikas Währung seitdem – ganz im Gegenteil – wieder deutlich stärker geworden. Wie sehen Ihre mittelfristigen Erwartungen an dieser Front aus?

      Günter Hannich: Langfristig muss die US-Währung abstürzen, da jedes Handelsbilanzdefizit letztlich zu einer sinkenden Währung führt. Die südostasiatischen Länder hatten 1997 vor der Asienkrise ein Handelsbilanzdefizit von 3 Prozent – dies galt damals als „gigantisches Defizit“, welches zu einem Absturz der lokalen Währungen von bis zu 90 Prozent führte.

      Die USA haben heute ein Handelsbilanzdefizit von etwa 7 Prozent – der Währungsabsturz wird entsprechend drastisch ausfallen.

      wirtschaftsfacts.de: Im kommenden Jahr wird es aller Voraussicht nach zur Verabschiedung eines US$4 Billionen schweren Sparpakets in den USA kommen, für das erste Entwürfe zuletzt offiziell präsentiert wurden. Welche Folgen würde eine Umsetzung dieses Pakets für den US-Arbeitsmarkt, die Kleinunternehmen und den sozialen Frieden in den USA zeitigen?

      Günter Hannich: Überall auf der Welt werden nun drakonische Sparpakete geschnürt und aus diesem Grunde komme ich auf meine vorherige Aussage zurück, dass wir eine extreme Deflation erleben werden. „Sparen“ im weitesten Sinne heißt immer, dass die Massenkaufkraft eingeschränkt wird – so etwas kann nur in einer Deflation enden!

      Der US-Arbeitsmarkt wird dabei weiter einbrechen, Kleinunternehmen werden – aufgrund ihrer hohen Fremdkapital-Belastung – zunehmend bankrott gehen und der soziale Friede wird überall auf der Welt ins Wanken geraten. Ein Beispiel hierfür ist wieder die Deflation der Weltwirtschaftskrise: der damalige deutsche Kanzler Heinrich Brüning verordnete Deutschland in dieser Zeit ein drakonisches Sparpaket – die Folgen waren, dass sich die Deflation weiter verschlimmerte und radikale Kräfte letztlich durch eine immer weiter ansteigende Zahl von Arbeitslosen an die Macht kamen.

      wirtschaftsfacts.de: Warum spricht alle Welt eigentlich immer von einem unmittelbar bevorstehenden Crash des US-Dollars? Geht es nicht insbesondere dem Euro noch weitaus schlechter, wie die mit Vehemenz um sich greifende Staatsschuldenkrise in Europa zeigt?

      Günter Hannich: Die USA weisen heute ein nie da gewesenes Handelsbilanzdefizit von etwa 7 Prozent auf – dazu ein Haushaltsdefizit von über 10 Prozent. Da sind wir von „griechischen Verhältnissen“ gar nicht weit entfernt. Allerdings geht es hier nicht um einen relativ unbedeutenden Kleinstaat, sondern um die größte Volkswirtschaft der Welt.

      Der Euro ist zwar auch wegen des an sich instabilen Einheitsgeldes angeschlagen, aber die USA haben da noch ganz andere Probleme. Deshalb wird der US-Dollar wahrscheinlich noch vor dem Euro scheitern.

      wirtschaftsfacts.de: Nach Griechenland ist nun auch Irland unter den so genannten Schirm des Europäischen Finanzstabilisierungsfonds (ESFS) geschlüpft. Die Märkte schielen bereits auf den nächsten Kandidaten Portugal. Was passiert eigentlich, wenn mit Spanien oder Italien erst die richtigen Großkaliber folgen werden? 750 Milliarden Euro sind doch niemals ausreichend, wenn es dazu kommen sollte. Oder irren wir uns?

      Günter Hannich: Der Euro ist von Anfang an eine Totgeburt gewesen. Es ist in der Geschichte noch nie gelungen, ökonomisch völlig ungleiche Staaten unter einen Währungshut zu zwingen, ohne dass am Ende das gesamte System kollabieren musste.

      Ich habe darauf bereits 1996 in verschiedenen Artikeln und 2001 in meinem Buch „Der Euro“ hingewiesen. Doch damals wollte in der allgemeinen Jubelstimmung um den Euro niemand etwas von den mit der Einführung dieser Währung verbundenen Gefahren hören.

      Auch noch so hohe Summen werden nichts daran ändern können, dass man ungleiche Staaten niemals durch eine Währung verknüpfen darf!

      Dabei hätte jedermann vor der Einführung des Euro bereits klar sein müssen, dass dieses System nicht funktionieren kann – die auseinander laufenden Lohnstückkosten zeigten ganz deutlich, dass sich die Euro-Länder nicht zusammen, sondern auseinander bewegten.

      Wenn nun Spanien und Italien auch noch in die Klemme geraten, dann wird das nicht mehr zu finanzieren sein. Am Ende sind dann alle Länder pleite: sowohl die schwachen als auch die starken.

      wirtschaftsfacts.de: Es wird immer offensichtlicher, dass die europäischen Staatsführer dazu bereit sind, Vertrag um Vertrag zu brechen, nur um den Euro zu retten. Jetzt soll aus Europa tatsächlich eine bereits seit langer Zeit befürchtete Transfer-Union werden. Sehen Sie die Aktivitäten dieser Staatsführungen eigentlich noch im Einklang mit den geltenden Gesetzen?

      Günter Hannich: Nein, ganz sicher nicht. Eine Transferunion wurde im Zuge der damaligen Euro-Einführung kategorisch ausgeschlossen.

      Dazu kommt, dass der Euro schon damals nicht von der Bevölkerung akzeptiert wurde – bis zu 90 Prozent der deutschen Bürger lehnten die Einheitswährung ab. Es wurde hier also ein rein politisches Projekt verwirklicht, welches keinerlei ökonomische Grundlagen hatte, und das entgegen aller existierenden demokratischen Strukturen eingeführt wurde.

      wirtschaftsfacts.de: Gibt es überhaupt noch so etwas wie Rechtssicherheit in unseren westlichen Industrieländern oder ist jetzt politisch alles erlaubt, was als Lebensverlängerung für das heutige System wirkt?

      Günter Hannich: Zurzeit sieht es in der Tat ganz danach aus, als können die „da oben“ sich alles erlauben. Eine richtige Rechtssicherheit ist immer weniger zu erkennen. Regelungen, die heute noch gelten, können morgen schon nicht mehr das Papier wert sein, auf dem sie gedruckt sind.

      Deshalb ist mir auch unverständlich, wie sich Menschen heute auf Jahrzehnte auf staatliche Regeln – etwa bei der Solar-Einspeisevergütung oder etwaigen Rentenversprechen – verlassen, wenn sie jeden Tag sehen können, wie Regeln rückwirkend geändert oder gebrochen werden.

      wirtschaftsfacts.de: Finanzmarktexperten geben reihenweise Ratschläge ab, dass man nun Immobilien, Gold, Silber und alles was den Stempel Sachwerte auf der Stirn trägt, kaufen müsse. Sicher ist Gold das natürliche, weil echte Geld. Kann der private Besitz von Edelmetallen jedoch nicht wieder verboten werden, wie selbst Goldexperten wie James Turk bereits befürchten? Was passiert mit Immobilienhypothekaren, wenn die Zinsen an den Märkten explodieren? Und worin investieren Sie Ihr Bargeld zurzeit?

      Günter Hannich: Also ich halte die meisten heutigen Ratschläge für viel zu einseitig und damit gefährlich.

      Auch die Behauptung, dass Gold doch Geld wäre, ist falsch. Denn wäre Gold tatsächlich Geld, dann könnte man jetzt mit einem Krügerrand im Supermarkt einkaufen gehen. Doch die Kassiererin wird einen wegschicken mit den Worten: „Verkaufen Sie das erst mal“. Daran wird deutlich, dass Gold – nach Ende des Goldstandards – eben nichts anderes ist als ein normales Metall mit einem schwankenden Preis.

      Die Richtung, in die die Wirtschaftsführer streben, zeichnet sich immer deutlicher ab: Sie wollen wieder einen Goldstandard einführen. Dieser macht jedoch nur Sinn, wenn dann gleichzeitig – analog zum Goldbesitzverbot von 1933 in den USA – der private Goldbesitz verboten wird. Gold war für Amerikaner erst nach Ende des Bretton-Woods-Goldstandards Anfang der 1970iger Jahre wieder erwerbbar.

      Deshalb sollten gerade Edelmetallfreunde den Goldstandard kritisch sehen und ablehnen.

      Immobilien werden in der kommenden Deflation massiv an Wert verlieren. Viele Schuldner werden ihre Kredite nicht mehr bezahlen können und die dadurch wachsenden Zwangsversteigerungen werden die Immobilienpreise immer weiter nach unten drücken. In der Deflation der Weltwirtschaftskrise verloren Immobilien immerhin bis zu 90 Prozent an Wert!

      Richtig schützen kann man sich vor der kommenden Katastrophe nur durch eine flexible Strategie – alles was statisch ist wie zum Beispiel der Gold- oder Immobilienkauf ist viel zu starr, als dass es funktionieren könnte. Selbstverständlich gehört zu einer flexiblen Strategie auch der Kauf von Edelmetallen, dann jedoch in einem vernünftigen Verhältnis von maximal 10 bis 20 Prozent des eigenen Vermögens.

      wirtschaftsfacts.de: In Asien zeichnen sich zwischen Nord- und Südkorea gerade ernsthafte Spannungen ab, die in einen Krieg münden könnten. Was wird in Asien Ihrer Meinung nach erst passieren, wenn die enorme Immobilienblase in China tatsächlich platzen sollte?

      Günter Hannich: Ganz klar: Die Entwicklung steuert auf eine Deflation und Weltwirtschaftskrise zu!

      Wenn die Blase in China platzt, dann wird dieses Ereignis unmittelbar zu einer Krise weltweit führen. Der Handel wird einbrechen und diese Entwicklung kann nur deflationär sein.

      wirtschaftsfacts.de: Sind Sie der Meinung, dass im Falle eines Systemzusammenbruchs die heutige politische Führung der Industrieländer von einer Revolution hinfort gespült werden könnte? Kämpfen die betreffenden Personen bzw. die Elite derzeit nur noch um ihr eigenes Überleben und lediglich den Versuch, die Kontrolle über das System nicht komplett zu verlieren?

      Günter Hannich: Wie die Geschichte zeigt, sind wirtschaftliche Krisen auch immer mit politischen Krisen verbunden. In der Weise wie die Weltwirtschaftskrise zu radikalen Regierungen führte, kann es auch jetzt wieder passieren, dass repressive Kräfte an die Macht kommen.

      wirtschaftfacts.de: Wie könnte die Welt nach einem möglichen Systemcrash aussehen? Ist die Chance zu einer geordneten Abwicklung des Systems bereits vertan worden? Oder bleibt ein Fenster offen?

      Günter Hannich: Eine richtige Lösung würde einzig auf einer echten Änderung unseres heute auf Zins basierenden Finanzsystems beruhen. Dass ein Zinssystem dauerhaft nicht funktionieren kann, zeigt bereits die Zinseszinsrechnung: Hätte man zu Jesu Geburt einen Pfennig (1/2 Cent) zu 5 Prozent Zinseszins angelegt, dann hätte dieser Pfennig heute den Gegenwert von über 400 Milliarden Erdkugeln aus purem Gold!

      Solch ein System funktioniert also immer nur für wenige Jahrzehnte, bis es wieder kollabiert.

      Leider befürchte ich, dass man wieder nicht die richtigen Lehren daraus ziehen, sondern uns vom Regen in die Traufe schicken wird. Die heutige Propaganda geht immer mehr in Richtung „Goldstandard“. Dabei zeigte schon die Weltwirtschaftskrise, dass ein solcher nicht funktioniert und mehr Schaden anrichtet als er hilft.

      In Deutschland wurde 1924 und weltweit 1926 der Goldstandard eingeführt – doch schon 1930 hatten wir bedingt durch diesen Goldstandard die Weltwirtschaftskrise. Nur Länder, die sich schnell davon lösten, konnten ihre Wirtschaften erneut in einen Aufschwung führen.

      Genau dieses alte, schon immer gescheiterte Modell, will man jetzt wieder aus der Mottenkiste der Geschichte holen und uns als angebliche „Lösung“ präsentieren, nur um nicht das Finanzsystem von Grund auf einmal hinterfragen zu müssen.

      Hätten wir heute den Goldstandard, dann hätten wir schon längst die Weltwirtschaftskrise – wahrscheinlich Hand in Hand gehend mit einem Dritten Weltkrieg.

      Da der Goldstandard alle Länder über einen Kamm schert, und sich alle dann am Goldpreis orientieren müssen, kann es auch keine freien Wechselkurspuffer mehr geben. Der Goldstandard ist dann eine Art „Super-Euro“ mit den gleichen Problemen, die mit dem Euro einher gehen, bis das System abermals kollabiert.

      wirtschaftsfacts.de: Wenn es in absehbarer Zukunft zu einer Währungsreform kommen sollte, wie würde diese aussehen und in welcher Weise hätten Banken, Bondhalter und internationale Investoren einen “Haircut” hinzunehmen?

      Günter Hannich: Eine richtige Währungsreform kommt nicht so schnell wie das heute propagiert wird. So etwas gab es bisher nur selten und es macht auch nur Sinn, wenn die Währung wirklich zerrüttet ist. Solange die einzelnen Währungen jedoch noch gerne akzeptiert werden – egal ob US-Dollar oder Euro – solange wird es keine Währungsreform geben.

      Ich sehe die Abfolge folgendermaßen: Zuerst Crash, dann längere Deflation, danach erst Hyperinflation und ganz am Ende die Währungsreform.

      Die schwierigste Phase, die es in diesem Prozess zu überstehen gilt, ist die Deflation, auf die sich heute kaum jemand vorbereitet, weil alle an eine baldige Hyperinflation oder den Währungsschnitt glauben.

      Wer allerdings die erste Krisenstufe schon nicht übersteht, der wird auch im letzten Schritt nichts mehr haben, was er verlieren könnte.

      wirtschaftsfacts.de Herr Hannich, wir bedanken uns bei Ihnen für dieses sehr ausführliche Gespräch.
      8 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 24.11.10 22:31:06
      Beitrag Nr. 2.493 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.577.183 von Bergfreund am 23.11.10 20:10:51TANGO oder wie war das damals?
      Jede Kriese verläuft ander!
      Mal ne Kriese aus der jüngsten Zeit mit Komplexen Effekten,die zu Crash führten:
      Hohe Schuldenrate,Haushaltsdefizite,Abzug von int.Kapital,Privatisierung von Volkseigentum,Spekulation,Kapitalflucht,Bankenkriese,haircut von Anleihen(50%),
      Inflation bis zu 41 %,Verarmung breiter Bevökerungsschichten.
      Und WIE wirds in USA und TEUROLAND kommen??????????????????????????????????





      WordPress.orgArgentinien Krise




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      Der Ausdruck Argentinien-Krise bezeichnet die letzte große Wirtschaftskrise in Argentinien zwischen 1998 und 2002, deren Auswirkungen bis in das Jahr 2005 zu spüren waren.

      Die beiden Höhepunkte der Krise waren einerseits eine starke Rezession 1998/99 und der Kollaps des Finanzsystems 2001/02, der zum Rücktritt des Präsidenten Fernando de la Rúa und einer Periode von großer politischer Instabilität führte. In der Zeit der Krise sank das Bruttoinlandsprodukt Argentiniens um insgesamt 21 %. Die sozialen Folgen waren verheerend: Am Höhepunkt der Krise (Mitte 2002) stieg die Armutsrate auf 57 %, die Arbeitslosenrate erreichte 23 %. Seit Mitte 2002 erholt sich die Wirtschaft des Landes wieder, sie befindet sich seit 2003 wieder auf Wachstumskurs (Wachstum 2003: 8,9 %, 2004: 8,8 %).

      Vorgeschichte und Ursache der Krise


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      Argentinien, das in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu den reichsten Ländern der Welt gehört hatte (1913 lag das Pro-Kopf-Einkommen auf dem Niveau Frankreichs und Deutschlands), hatte seit der Absetzung von Juan Perón 1955 eine sowohl politisch als auch wirtschaftlich instabile Phase durchgemacht. Es kam zu häufigen Regierungswechseln, die sich auch in einer Wirtschaftspolitik mit stark wechselnden Ideologien niederschlugen. Die Folge waren zahlreiche Wirtschaftskrisen, die wiederum zu kurzfristig angelegten Stabilisierungsprogrammen führten, die jedoch die instabile Situation meist noch verschärften und hohe soziale Kosten verursachten, insbesondere durch eine hohe Inflationsrate. Somit wird oft von einem langsamen Abstieg Argentiniens von der ersten in die dritte Welt gesprochen.

      Viele Fehler in der Wirtschaftspolitik dieser Phase waren ausschlaggebend für die Krise der Jahrtausendwende. 1983 war zwar die politische Instabilität durch die endgültige Etablierung der Demokratie überwunden worden, die wirtschaftliche Instabilität − hohe Inflationsraten und daraus resultierend harte Sparprogramme wie der Plan Austral − dauerte jedoch noch bis 1991 an, als Argentinien seine Währung mit einem festen Wechselkurs an den US-Dollar band und damit die Inflation vorerst stoppen konnte. Schon nach wenigen Jahren zeigten sich jedoch die ersten Nachwirkungen dieses Stabilisierungsprogramms monetaristischer Ausrichtung: Die Preise argentinischer Produkte verteuerten sich auf dem Weltmarkt und führten zu einer geringeren Wettbewerbsfähigkeit und im Endeffekt einer negativen Handelsbilanz und einer starken Erhöhung der Auslandsverschuldung.

      Obwohl mit den Ex-Präsidenten Carlos Menem und Fernando de la Rúa sowie dem Wirtschaftsminister Domingo Cavallo für einige Massenmedien die Schuldigen an der Krise schon früh “feststanden”, ist die Krise durch das Zusammenwirken mehrerer komplexer Effekte zustande gekommen. Hier wären zu nennen:

      Hohe Schuldenrate


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      Schon in der Militärdiktatur des Prozess der Nationalen Reorganisation 1976−83 war wegen einer negativen Handelsbilanz sowie Spekulation und Kapitalflucht die Verschuldung Argentiniens rapide angestiegen und konnte sich danach nur kurzzeitig stabilisieren. In der Regierungszeit Menems stieg sie ebenfalls wegen der fast immer negativen Handelsbilanz zwar moderat, aber konstant auf etwa 55% des Bruttosozialprodukts des Landes. Allein zwischen 1996 und 1999 stiegen die Staatsschulden um 36 %
      .
      Überbewertung des Peso gegenüber dem US-Dollar


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      1991 hatte der damalige Wirtschaftsminister Domingo Cavallo zunächst den Austral, dann, nach dessen Einführung, den Peso an den US-Dollar gekoppelt. Der fixe Wechselkurs betrug 10.000 Austral je US-Dollar bzw. 1 Peso je US-Dollar. Diese Maßnahme führte zunächst zu einem erfolgreichen Rückgang der Inflation, die während der Hyperinflations-Krise 1989 dreistellige Werte im Monat erreicht hatte. Dennoch blieb eine ein- bis zweistellige Restinflation erhalten, die die argentinischen Produkte auf dem Weltmarkt verteuerte. Dies führte vor allem in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre zu einer Importschwemme und einer negativen Handelsbilanz, die durch Neuverschuldung ausgeglichen werden musste. Heute wird kritisiert, dass Argentinien die 1:1-Parität möglichst noch vor 1998 durch einen flexiblen Wechselkursmechanismus hätte ersetzen sollen, wodurch die Krise wohl nicht so drastisch ausgefallen wäre. Verschärft wurde dieser Effekt noch durch den starken Dollar Ende der 90er Jahre.

      Konsequenzen anderer südamerikanischer Krisen


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      1995 hatte Mexiko nach der so genannten Tequila-Krise seine Währung abgewertet, dasselbe passierte 1998 in Brasilien. Das hatte zur Folge, dass die Produkte dieser Länder auf dem Weltmarkt deutlich billiger wurden, mit verheerenden Folgen für die exportorientierten argentinischen Wirtschaftsbereiche. Zudem lagerten einige argentinische Betriebe und internationale Konzerne ihre Produktion daraufhin nach Brasilien aus, was die Arbeitslosenrate weiter erhöhte.

      Wegen der wechselhaften Geschichte der argentinischen Wirtschaft waren die Argentinier misstrauisch gegenüber dem Bankensystem geworden, der Konsumentenvertrauensindex sank zwischen 1998 und 2001 um 20%.. Dies führte zu Panikreaktionen – massenhafte Dollarkäufe und Verlagerung von Kapital ins Ausland – besonders nach dem neuen Bankengesetz Ende 2001 und der darauf folgenden Abwertung 2002, was die Wirtschaft noch weiter zurückwarf.

      Auch international war das Vertrauen in die argentinische Volkswirtschaft um die Jahrtausendwende rapide gesunken. Die Länderrisikoprämie, die angibt, wie hoch die Zinsen für Anleihen eines Landes im Vergleich zum Standard-Zinssatz in den USA liegen, stieg ab 2000 stetig an, ab dem 10. Oktober 2001 war sie mit 1.916 Punkten, was 19,1 % Zusatzzinsen bedeutete die höchste der Welt. Faktisch bedeutete dies, das Argentinien der Zugang zum regulären ausländischen Kapitalmarkt verwehrt war und von den Krediten des IWF abhängig war. 2002 stieg die Prämie sogar bis über 6000 Punkte, erst 2005 entspannte sich die Situation.

      Denationalisierung der Wirtschaft


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      Eine Privatisierungswelle Anfang der 90er Jahre, bei der viele Staatsbetriebe zum Teil unter Wert verkauft wurden, führte dazu, dass weite Teile der argentinischen Wirtschaft vom Ausland abhängig wurden. Dies machte das Land anfällig für Spekulation und Kapitalflucht, ein Phänomen, das Ende 2001 maßgeblich zur Bankenkrise beitrug.

      Die Rezession 1998/99 und die Stagnation 2000


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      1997 und 1998 fiel das argentinische Nachbarland Brasilien in eine tiefe Krise, was eine drastische Abwertung der dortigen Währung auf etwa die Hälfte ihres ursprünglichen Wertes zur Folge hatte. Die Auswirkungen auf Argentinien zeigten sich bald. Zum einen ist Brasilien Argentiniens wichtigster Wirtschaftspartner (beide Länder sind Teil des Wirtschaftsbündnisses Mercosur), so dass die Brasilienkrise große negative Effekte auf den argentinischen Außenhandel hatte. Zum anderen gewann Brasilien durch die Abwertung einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil gegenüber Argentinien.

      In der Folge kam es zu steigenden Importen aus Brasilien. Zudem wurden argentinische Produkte auf dem Weltmarkt zunehmend durch brasilianische ersetzt und viele Betriebe lagerten ihre Produktion nach Brasilien aus. Schließlich verringerten sich die Investitionen aus dem Ausland wegen schlechter Prognosen für die gesamte Region.

      Diese Umstände führten 1999 zu einer Rezession von 4%. Im Jahr 2000 konnte sich die Wirtschaft von der Krise noch nicht erholen, sie stagnierte trotz eines Milliardenkredits (Blindaje Übers.: Panzerung genannt) des IWF und privater Banken.

      Als Auswirkung der Rezession nahm die Arbeitslosigkeit zu. Das führte zu immer mehr Protesten und Demonstrationen. Die Proteste wurden bald zentralisiert und es entstanden verschiedene Protestorganisationen. Die Protestler nannten sich Piqueteros und wurden nach 2001 zeitweise zu einem wichtigen Machtfaktor in der argentinischen Politik.

      Ebenso stieg als Auswirkung die Zahl der Unterbeschäftigten und damit vor allem der Angestellten in der informellen Wirtschaft. Großes Aufsehen in den Medien erlangten die Cartoneros, Menschen, die im Müll nach recycelbaren Materialien, meist Papier und Karton, suchten und diese dann verkauften. Trotz dieser Wiedergeburt des Recycling gab es nur lokale Initiativen zur Mülltrennung, in einigen Städten wie z.B. in Córdoba wurden die Cartoneros jedoch in Kooperativen zusammengeschlossen und fest von der Stadt mit dem Recycling beauftragt, so dass die zunächst sehr informelle und teilweise mafiaähnlich organisierte Tätigkeit in einen geregelteren Rahmen geführt werden konnte.

      Ein besonderes Phänomen dieser Phase war die Einführung von Schulden-Bonds in mehreren Provinzen und auch durch den Nationalstaat (deren Bonds hießen LECOP). Mit diesen wurden staatliche Angestellte und Beamte – zum Teil zu über 50% des Lohnvolumens – bezahlt. Sie hatten das Aussehen von Geldscheinen und wurden in den meisten Geschäften als Zahlungsmittel angenommen, wenn auch oft ein Aufpreis berechnet wurde. Sie bestimmten zum Höhepunkt der Krise 2001/02 einen beträchtlichen Teil des Zahlungsverkehrs Argentiniens.

      Weiterhin entstanden zu dieser Zeit viele Tauschringe, die zum Teil eine freiwirtschaftliche Ideologie (zinslose Wirtschaft) verfolgten, meist jedoch einzig und allein dem Austausch von Lebensmitteln und Dienstleistungen zum Zweck des Erringens eines Ausgleichs für die fallenden Gehälter dienten. Sie wurden ab 2001 zu einem wahren Massenphänomen, fast jedes Stadtviertel jeder Stadt hatte zu dieser Zeit einen eigenen Tauschring. Der Dachverband Red Argentina de Trueque gab 2001 eine eigene Währung, den Crédito, heraus, die sogar teilweise zum Immobilienkauf benutzt werden konnte.

      Abwertungsgerüchte und die kurze Cavallo-Ära (Januar bis November 2001)


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      Wegen der Stagnation der Wirtschaft und der unverändert negativen Handelsbilanz wurden die Stimmen lauter, die eine Abwertung forderten. Dem trat die Regierung mit einem energischen Nein entgegen, da man Angst hatte, Opfer von Kapitalflucht und Spekulationsattacken zu werden. Im Nachhinein stellen viele Kritiker fest, dass eine geordnete, geplante Abwertung die Krise deutlich abgeschwächt hätte.

      Der nach mehreren verschlissenen Vorgängern ins Amt des Wirtschaftsministers gehobene Domingo Cavallo hatte einen Plan, um geordnet aus der 1:1-Bindung an den Dollar herauszukommen. Diese Bindung sollte durch einen komplizierten Mechanismus ersetzt werden, der den Wert des Pesos sowohl an den US-Dollar als auch an den deutlich tiefer stehenden Euro koppeln sollte. Anstatt der Bindung an eine Währung hätte der Peso an einen Währungskorb gebunden werden sollen. Dies wurde zunächst für den Außenhandel unter Wahrung der 1:1-Parität für andere Finanztransaktionen eingeführt, was eine Abwertung von 5-8% bedeutete. Nach dem neuen Mechanismus setzte sich der Wert des Pesos zu 50% aus dem Wert des Euros und zu 50% aus dem Wert des US-Dollars zusammen. Dies bedeutete zum Beispiel:

      · wenn ein Euro 0,83 US-Dollar wert ist, dass der Wert des Peso 0,5*0,83+0,5*1=0,915 je US-Dollar beträgt;

      · wenn ein Euro 1,08 US-Dollar wert ist, dass der Wert des Peso 0,5*1,08+0,5*1=1,04 je US-Dollar beträgt;

      Dieser neue Wechselkurs hätte dann für alle Finanztransaktionen eingeführt werden sollen, wenn der Wechselkurs des Euro zum US-Dollar 1 beträgt, d. h. 1 Euro=1 US-Dollar=1 Peso. Allerdings hätte dies nur dann echte Vorteile gebracht, wenn der Euro – der zu dieser Zeit sehr niedrig stand – die Parität mit dem US-Dollar erreicht hätte und dann wieder gesunken wäre. Heute ist klar, dass der Euro nach Erreichung der Parität weiter gestiegen ist. Das neue Wechselkursregime hätte demnach nur weitere Nachteile für die argentinische Wirtschaft gebracht, wenn man bedenkt, dass der größte Teil des argentinischen Außenhandels mit Dollar-Ländern und nicht mit Euro-Ländern getätigt wird. Deshalb hatten Kritiker des Cavallo-Plans vorgeschlagen, auch den brasilianischen Real mit in den Währungskorb zu nehmen, da der größte Teil des argentinischen Außenhandels mit Brasilien abgewickelt wird.

      Mitte 2001 sah es so aus, als könnte die Wirtschaft des Landes mit einem blauen Auge davonkommen, das Wirtschaftswachstum rutschte in ein leichtes Plus.

      Womöglich der endgültige Auslöser für den weiteren Niedergang könnte die weltweite Wirtschaftsdepression nach dem 11. September 2001 gewesen sein, der das Vertrauen der Anleger in die Märkte weltweit und in Krisenstaaten wie Argentinien insbesondere schwinden ließ.


      Chart: Einbrechender Wechselkurs des Peso zum Dollar / Quelle: wikipedia

      Kapitalflucht, Bankenchaos und Abwertung (November 2001 bis April 2002)


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      Als Cavallo Ende November 2001 äußerte, das vom IWF vorgegebene Haushaltsziel nicht zu erreichen, führte dies zu einer Weigerung des IWF, eine vorgesehene 1,25 Mrd. USD-Tranche an Argentinien zu überweisen. Diese Schreckensnachricht führte zu einem drastischen Vertrauensverlust für den Staat und so zu einer raschen Kapitalflucht, die das Bankensystem in eine tiefe Krise stürzte. Um ein komplettes Chaos zu verhindern, führte Cavallo Anfang Dezember das so genannte Corralito ein, das eine Obergrenze von 250 Peso die Woche für das Abheben von Bargeld von Girokonten vorsieht. Der Hintergrund war, einen Umtausch der Währung in Dollar zu verhindern, da sonst das Bankensystem Giro- und Sparkonten nicht mehr hätte auszahlen können.

      Das Corralito verschlimmerte jedoch die Vertrauenskrise in die Wirtschaft im In- und Ausland und rief den Zorn der Mittelklasse hervor, der sich zuerst durch einen Generalstreik am 13. Dezember und schließlich am 19. und 20. Dezember 2001 in einer Folge massiver, teils gewalttätiger Demonstrationen (Cacerolazo) mit insgesamt 28 Toten äußerte. Dieses Klima führte zum Rücktritt von Domingo Cavallo und tags darauf auch von Fernando de la Rúa.

      Übergangsweise übernahm das Präsidentenamt der Peronist Adolfo Rodríguez Saá, der bis zu diesem Zeitpunkt Gouverneur der Provinz San Luis gewesen war. Seine Amtszeit dauerte nur fünf Tage lang. Auslöser für seinen Rücktritt am 30. Dezember 2001 waren zum einen die Weigerung einiger Provinzgouverneure, ihn in seinem Wirtschaftskurs zu unterstützen, der unter anderem eine radikale Rationalisierung des Staates sowie die Schaffung einer Zweitwährung (des so genannten Argentino, dessen Wechselkurs sich frei zum Dollar bewegen sollte) beinhaltete, sowie der wachsende Unmut der Bevölkerung, der sich in weiteren großen Protestkundgebungen äußerte. Das wichtigste Vorkommnis in Saás Präsidentschaft war die Erklärung der Zahlungsunfähigkeit (Staatsbankrott) gegenüber den Gläubigern des Landes; eine Entscheidung, die zunächst von seinen Nachfolgern beibehalten wurde.

      Nachdem gemäß der argentinischen Verfassung das Amt des Präsidenten übergangsweise vom Präsidenten der Abgeordnetenkammer, Eduardo Camaño, bekleidet wurde, wurde der Peronist Eduardo Duhalde am 1. Januar 2002 zum Präsidenten ernannt und trat sein Amt am folgenden Tag an. Die Wirtschaftsexperten in seinem Umkreis entschieden sich eindeutig für eine Abwertung des Pesos. Zunächst wurde die Öffnung der Banken landesweit an mehreren Tagen untersagt, um Panik-Dollarkäufe zu unterbinden. Der Umfang der Abwertung wurde auf 28% festgesetzt (1,40 Peso = 1 Dollar), jedoch galt dieser “offizielle” Kurs nur für den Außenhandel. Im Innenhandel ließ man den Kurs frei schwanken (“freier Dollarkurs”).
      Der Erfolg der Abwertung war ernüchternd. Der “freie Dollarkurs” stieg infolge von massiven Panikkäufen schon innerhalb weniger Tage über zwei Pesos. Dies veranlasste die Regierung, den “offiziellen” Kurs abzuschaffen, was weitere Panikkäufe zur Folge hatte und den Kurs weiter nach oben trieb.

      In der Zwickmühle vor allem wegen der fatalen Folgen der Abwertung des Pesos für die Banken, entschied man sich für eine rigide Maßnahme, die bald als Corralón bekannt wurde. Sie bestand darin, alle Konten über einem bestimmten Grenzwert in festverzinsliche Sparbücher umzuwandeln, deren Rückgabetermine bis 2010 gestreckt wurden. Besonders problematisch erwies sich die Situation der unter der Regierungszeit Menems eingeführten Konten in Dollar, da diese sich ja im Wert vervielfacht hätten. So entschied man sich, Dollarkonten als Pesokonten mit Wert 1 zu 1,40 zu betrachten und erst im Laufe von mehreren Monaten, im Falle von hohen Werten sogar mehreren Jahren zurückzugeben. Schulden konnte man dagegen zunächst mit dem Kurs 1:1 zurückzahlen. Diese so genannte asymmetrische Pesifizierung beschäftigte die argentinischen Gerichte lange Zeit, die Folge war letztendlich, dass ein neues Anleihen-Programm namens Plan BODEN eingeführt wurde und auch die Schulden im Verhältnis 1:1,4 plus einem Inflationsindex, dem CER, umgerechnet wurden. Ab 2003 wurden die vom Corralón betroffenen Konten allerdings wegen der besseren Konjunkturlage vorzeitig zurückgezahlt.

      Alle diese Maßnahmen führten zu einem weiteren Vertrauensschwund, so dass der Kurs des Dollars im April 2002 bald auf etwa 3,50 Pesos anstieg. Die Zentralbank konnte den Kurs jedoch durch Pesokäufe bald auf etwa 2,80 Peso senken.
      Wirtschaftliche Unsicherheit (April bis August 2002)

      Um die Bevölkerung zu beruhigen, wurde eine Sozialhilfe von 100, später 150 Pesos für arbeitslose Familienoberhäupter eingeführt (der sogenannte Plan Jefes y Jefas de Hogar), angesichts der Inflation war dies jedoch eher ein symbolischer Betrag. Der Dollarkurs in Peso schwankte in der Zeit weiter und stieg Mitte des Jahres wieder auf beinahe 4 Pesos, wo er jedoch wegen massiver Stützmaßnahmen der Zentralbank stagnierte.

      Die Situation der Banken sorgte für weitere Unsicherheit. Am Ende setzte sich der Plan Bonex II oder Plan BODEN durch, welcher die Konten in Dollar in eine weite Palette festverzinslicher Wertpapiere mit einer Laufzeit von 5-10 Jahren (Boden) umwandelte.

      Der Corralón sorgte in dieser Zeit dafür, das breite Teile der Wirtschaft wie etwa der Immobilienmarkt und die Automobilindustrie regelrecht abgewürgt wurden. So kam es in den ersten Monaten 2002 zu einer Rezession von 12%.
      Ausklang der Krise und zaghafte Erholung (August 2002 bis Juli 2003)

      Nach der Mitte des Jahres gab es zum ersten Mal Anzeichen einer Erholung der Wirtschaft. Der Dollar-Kurs stabilisierte sich auf dem Niveau zwischen 3,60 und 3,70 Pesos, was etwas mehr Sicherheit in die Pläne der Unternehmen brachte.
      Ende 2002 ging es mit der Wirtschaft dann endgültig wieder aufwärts, die positiven Seiten der Abwertung (konkurrenzfähigere Preise auf dem Weltmarkt) machten sich deutlich bemerkbar. Anfang 2003 wurden das Corralito, das Corralón sowie im Laufe des Jahres die meisten Ersatzwährungen auf Basis von Schuldenbonds (z.B. LECOP) abgeschafft, was den Konsum wieder deutlich ankurbelte. Dennoch kündigte Präsident Duhalde Neuwahlen an, um die staatlichen Institutionen wieder mit Legitimität zu versehen.

      Im Mai 2003 gewann Néstor Kirchner, der dem linken Flügel der Peronistischen Partei angehört, die Präsidentenwahl in der zweiten Runde, da sein Gegenkandidat Carlos Menem nicht zur Stichwahl antrat. Er verschaffte sich mit mehreren Aktionen ein “Macher-Image”, behielt aber den wirtschaftlichen Kurs seines Vorgängers im Wesentlichen bei. Das Wirtschaftswachstum blieb konstant und erreichte im Jahr 2003 8,9 %.

      Weitere Entwicklung


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      Seit Ende 2003 / Anfang 2004 gibt es immer wieder Energieengpässe, die ihre Ursachen in dem relativ starken Wirtschaftswachstum, den sehr hohen Rohölpreisen und in fehlenden Investitionen in die Energieinfrastruktur haben.
      Ein weiterer Konflikt der Nachkrisenzeit war die lange Zeit ungelöste Frage der argentinischen Anleihen, die nicht mehr vom Staat bedient wurden. Ein großer Teil der Schulden Argentiniens wird von privaten Gläubigern reklamiert. Da Argentinien nach der Abwertung 2002 ohne ein extremes Sparprogramm nicht in der Lage gewesen wäre, den Zahlungen gegenüber den privaten Gläubigern nachzukommen, wurden Pläne für ein Umschuldungsangebot (canje) erarbeitet. Gegenüber den multilateralen Gläubigern wie Weltbank, IWF, usw. beglich Argentinien hingegen stets seine Verpflichtungen in voller Höhe (wenn auch teilweise mit zeitlicher Verzögerung).

      Im Jahr 2004 wurden den Vertretungen der Gläubiger mehrmals Vorschläge unterbreitet, die einen Kapitalschnitt von 75%, später 65% vorsahen. Sie stießen zunächst besonders bei den ausländischen Gläubigern, die mehr als 55% des Schuldenvolumens reklamieren, allgemein auf Ablehnung und trübten auch Argentiniens Verhältnis mit dem IWF. Durch mehrere diplomatische Missionen gelang es jedoch Argentinien, die meisten Gläubigergruppen zu überzeugen, Widerstand gab es bis zum Ende noch von den deutschen und vor allem von den italienischen Gläubigern.

      Der Prozess der Umschuldung sollte ursprünglich Ende November 2004 beginnen, begann aber nach Verzögerungen erst am 12. Januar 2005 und sah einen Kapitalschnitt von nur noch durchschnittlich 50% vor, der durch die Einführung von drei neuen Bonds erreicht wurde, aus denen die Gläubiger mit Einschränkungen auswählen konnten. Die seit 2002 aufgelaufenen überfälligen Zinsen der Not leidenden Anleihen wurden von Argentinien entgegen den Bedingungen nicht anerkannt, so dass der tatsächliche Verlust für die früheren Kreditgeber Argentiniens deutlich höher als offiziell angegeben ist. Die drei Bondtypen sind:

      · der Bono Par ohne Kapitalschnitt

      · der Bono Cuasi Par mit einem Kapitalschnitt von 30%

      · der Bono de Descuento mit einem Kapitalschnitt von 70%

      Allen drei gemeinsam ist, dass sie wesentliche Verschlechterungen der rechtlichen Position der Gläubiger beinhalten. Unter anderem ist im Gegensatz zu den früheren Anleihen kein ausländischer Gerichtsstand mehr gegeben, wenn Argentinien erneut seine Schulden nicht mehr bedienen sollte, das heißt es werden dann Klagen nach argentinischer Rechtsordnung und Gerichtsstand anzustrengen sein.

      Gezeichnet wurden Bono Par sowie Bono Cuasi Par, die auf 15 Mrd. US-Dollar (Par) bzw. 23,4 Mrd. US-Dollar (Cuasi Par) beschränkt waren. Anleger, die über diesen Kontingenten zeichneten, erhielten den Bono de Descuento zugeteilt.

      Während der Bono Par nur niedrige Zinsen und eine sehr lange Laufzeit bietet, hat der Bono de Descuento den höchsten Zinssatz und die kürzeste Laufzeit. Weiterhin wird ein Teil der Bonds an die Inflationsrate gebunden, aber in Pesos, nicht mehr in US-Dollar berechnet. Nach Angaben der Zeitung Clarín waren dies nach dem Ende des Umschuldungsangebots etwa 40% der Bonds.

      Der damalige argentinische Wirtschaftsminister Roberto Lavagna betonte mehrmals, dass dies das letzte und einzige Angebot sein werde, das Argentinien den Gläubigern machen würde. Als erste Gruppe traten die argentinischen Gläubiger in das Angebot ein, von denen ein Großteil Schuldentitel über die argentinischen Rentenkassen (AFJP) hielt.

      Mitte Februar 2005 wurden die Verhandlungen für abgeschlossen erklärt. Bis zum Ende des Zeitraums für die Umschuldung am 25. Februar 2005 hatten 76,15% der Gläubiger das Angebot angenommen.

      Nach dem Ende des Umschuldungsangebots gab es vereinzelte Stimmen, sowohl von Gläubigergruppen als auch vom IWF, die eine erneute Umschuldungsofferte forderten. Die argentinische Regierung betonte jedoch mehrmals, dass sie diesen Forderungen nicht nachkommen werde.

      Auswirkungen auf die Bevölkerung


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      Die Argentinien-Krise hatte eine allgemeine Verschlechterung des Lebensniveaus der argentinischen Bevölkerung zur Folge, die allerdings wegen der schnellen Erholung der Wirtschaft nur wenige Jahre andauerte.

      Kaufkraftverlust und Verkleinerung der Mittelklasse


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      Der direkteste Effekt der Abwertung Anfang 2002 war der Verlust der Kaufkraft des argentinischen Pesos. Im Jahr 2002 kam es zu einer Inflationsrate von 41 % (Konsumentenpreisindex IPC). Da diese nicht oder nur in sehr beschränktem Maße von Lohnerhöhungen aufgefangen wurden, sank das Reallohnniveau um 23,2 %. In den Folgejahren war die Inflationsrate weiterhin hoch (zwischen 6 und 16 Prozent im Jahresvergleich), wegen der verbesserten konjunkturellen Lage konnten jedoch zum Teil starke Lohnerhöhungen erreicht werden, so dass der Reallohn wieder anstieg und im Jahr 2005 etwa wieder das Niveau von 2000 erreichte.

      Besonders die mittleren Schichten, die in den 1990er Jahren ein relativ hohes Lebensniveau erreicht hatten, waren von diesem Kaufkraftverlust betroffen, ein Teil von ihnen fiel zeitweise sogar unter die Armutsquote (die sogenannten nuevos pobres, span. “Neu-Armen”). Bei der Oberschicht waren die Verluste nicht so hoch, da diese ihr Vermögen meist in Dollar angelegt hatten und auch ihre Löhne oftmals in Dollar ausgezahlt bekommen.

      Anstieg der Armut und Unterernährung


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      Mit dem Kaufkraftverlust ging ein hoher Anstieg der Armutsquote von Werten um 15 % in den mittleren 90er Jahren über 25,9 % im Jahr 1998 auf ein Höchstniveau von 57,5 % Mitte 2002 einher. Gleichzeitig hatten 27,5 % der Bevölkerung laut dem Statistikamt INDEC nicht genügend Einkünfte, um den Lebensmittelwarenkorb zu decken, was in Argentinien mit dem Begriff tasa de indigencia (Elendsrate) bezeichnet wird.

      Dies bedeutet zwar nicht, dass dieser Teil der Bevölkerung von Hunger betroffen ist, da sich der Lebensmittelwarenkorb nicht am absoluten Minimum der notwendigen Kalorienzufuhr, sondern an einem Lebensmittelwarenkorb, dessen Zusammensetzung dem durchschnittlichen Lebensmittelkonsum des zweitärmsten Fünftel der Bevölkerung im Jahr 1986 entspricht. Zudem gibt es zahlreiche Hilfsprogramme vom Staat und Nichtregierungsorganisationen. Dennoch kam es in einigen Provinzen zu einem Anstieg der Unterernährung insbesondere bei Kindern, am schlimmsten war die Provinz Tucumán betroffen, in der im Jahr 2002 mehr als 20 % der Kinder unter fünf Jahren Untergewicht hatten.

      Nach dem Höhepunkt der Krise ging die Armutsrate langsam, aber kontinuierlich zurück und liegt im zweiten Semester des Jahres 2006 auf einem Niveau von 26,9 %, die Elendsrate liegt bei 8,7 %.

      Stagnation in der Verbesserung sozialer Indikatoren


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      Während sich zahlreiche wichtige Indikatoren in den 90er Jahren deutlich verbessert hatten, verschlechterten sie sich in den Folgejahren der Krise oder sie stagnierten, wie im Fall der Kindersterblichkeit, die im Gesamtzeitraum der Krise (zwischen 1998 und 2002) zwar leicht zurückging (von 19,1 auf 16,8 auf 1000 Lebendgeburten), aber im Jahresvergleich zwischen 2001 (16,3 Promille) und 2002 leicht anstieg.

      Zusammenbruch und erneute Expansion des Informellen Sektors


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      Argentinien hat besonders seit den 1970er Jahren einen starken Informellen Sektor, der in den 1980er und besonders den späten 1990er Jahren, als die Arbeitslosigkeit zum ersten Mal auf zweistellige Werte anstieg, stark anwuchs. In den Medien wurden vor allem die sogenannten cartoneros – Sammler von Karton und anderen recycelbaren Materialien – thematisiert, doch daneben gibt es eine große Anzahl von ambulanten Verkäufern und nicht registrierten Dienstleistern aller Art, den sogenannten changueros (etwa: Tagelöhner). Weiterhin ist ein Großteil der in kleinen Einzelhandelsbetrieben (z.B. Kiosken) Angestellten informell beschäftigt.

      Wegen der Bargeldknappheit infolge des Corralito, das die Bargeld-Umlaufmenge aus Angst vor Kapitalflucht beschränkte, war Ende 2001 der informelle Sektor in eine sehr schwierige Situation geraten, die mit zur Explosion der Proteste an diesem Jahreswechsel beitrug. Dieser Sektor hängt vollständig vom Vorhandensein von Bargeld ab und sah sich in seiner Existenz bedroht.

      Trotz der Bargeldkrise expandierte der informelle Sektor ab Anfang 2002 wieder, als die Arbeitslosigkeit durch die Nebeneffekte der Krise anstieg und viele Neu-Arbeitslose in den Informellen Sektor zwang.

      Um diese soziale Tragödie abzufedern, führte Eduardo Duhalde den Plan Jefes y Jefas de Hogar, eine Minimal-Sozialhilfe für arbeitslose Familienoberhäupter ein, die zunächst 100, dann 150 Pesos betrug. Es gibt jedoch kein Recht auf diese Sozialhilfe, sondern nur in einer bestimmten Frist eingetragene Berechtigte können sie empfangen.

      Nachdem sich die Situation des Arbeitsmarktes ab 2003 wieder entspannte, entstanden nach und nach wieder mehr formelle Arbeitsplätze, so dass die Bedeutung des Informellen Sektors leicht zurückging. Dennoch sind noch im Jahr 2007 mehr als 40 % der erwerbstätigen Bevölkerung nicht registriert.
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      Avatar
      schrieb am 24.11.10 12:52:13
      Beitrag Nr. 2.492 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.578.854 von Kohlenzieher am 24.11.10 03:56:27Guten Tag,

      mir begegnen immer noch unglaublich viele Menschen, die sich in der Fiatgeldmatrix bewegen (klassische Konditionierung mit fatalen Folgen für die Betroffenen am Tag X).

      Wenn diese Menschen am Tag X offenbart bekommen, dass man sie um die Ersparnisse eines ganzen Arbeitslebens gebracht hat, dann werden die Banker und verantwortlichen Politiker wie zu Zeiten Karl des Vierten gelyncht und zu hunderten möglicherweise gar tausenden vom Mob hingerichtet werden.

      Ein Ackermann sind dann ebensowenig sicher, wie eine Frau Merkel oder ein Herr Wulf. Die Veruntreuung von Volksvermögen und vom deutschen Volk geleisteter Arbeit zugunsten jener Elemente die in keinster Weise Produktivkapital erwirtschaften (Banker, Politiker und ähnliche) wird gravierende Folgen für jene Elemente im System haben, die sich schamlos am Produktivkapital bereichern ohne selber produktiv zu sein - und das ist genau das, was derzeit mit noch höherer Intensität als in den Jahren und Jahrzehnten zuvor - passiert.

      Am Tag X wird die Generation der Baby boomer merken, wer sie um die Erträge ihrer harten Arbeit gebracht haben wird. Riester und Rürupmüll sind weitere Elemente eines perfiden Betrugssystems jener, die sich zu Lasten der arbeitenden und arbeitswilligen Bevölkerung ungeniert bereichern ohne jemals selbst produktiv tätig geworden zu sein.

      Viele Banker werden am Tag X, des totalen Systemkollaps nicht mehr als Banker arbeiten, weil sie schlichtweg überflüssig geworden sind. Die Banker und Politiker die den Aufruhr des Mob überleben, werden zum erstenmal wahrscheinlich in ihrem Leben wirklich hart arbeiten müssen - um produktiv für ihre Familien und Kinder irgendetwas essbares auf die Beine stellen zu können. Auf viele Angestellte in der Finanzbranche kommen ganz schwere Zeiten noch zu - denn niemand braucht sie wirklich - die meisten von ihnen sind überflüssig.

      Als Banker würde ich zu sehen, dass ich mir eine neue Qualifikation aneigne und beizeiten die Branche wechsel - ehe der Mob die Banken stürmt.

      M.

      Wie immer meine eigene Einschätzung und ohne Gewähr. Die gemachten Angaben stellen keine Handelsaufforderung dar. Aktien und Rohstoffe können steigen oder fallen. Jeder Investor handelt auf eigenes Risiko.
      Avatar
      schrieb am 24.11.10 05:57:09
      Beitrag Nr. 2.491 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.578.854 von Kohlenzieher am 24.11.10 03:56:27@Kohlenzieher,

      Kompliment und Chapeau zugleich, nur weiter so!

      Liebe Grüße,
      Shaba
      Avatar
      schrieb am 24.11.10 03:56:27
      Beitrag Nr. 2.490 ()
      Liebe Freunde,

      Danke für die regen Diskussionen, welche mir hier Vieles gegeben haben.

      Die Beiträge des letzten Monats veranlassen mich, zu konstantieren, daß immer mehr User (wie auch ich) den Zusammenhang zwischen Gold, Geld, Politik und Macht (die Begriffsaufzählung ist unvollständig) immer besser durchschauen.

      Da ich auch in anderen Foren schreibe, habe ich natürlich auch viel erlebt.

      Mein größtes Problem ist beginnende Zensur mit all ihren Gemeinheiten.

      Hier hab ich das noch nicht erlebt, aber hier war ich ja auch bisher ganz lieb...

      Ganz besonders liegt mir am Herzen, ein Forum zu starten, welches nach der nächste Währungsreform auf erfahrenen Füßen steht.

      Das möchte ich hier langfristig vorbereiten.

      Da ich deswegen manchmal mehr lese als zu schreiben, stelle ich nun öfter Beiträge (insofern es zum Thema paßt) als cut-paste ein, also nicht von mir.

      Selbstverständlich mit Quellenangabe.

      Für Vorschläge dankbar wie immer.

      Ganz lieb
      Kohlenzieher

      http://translate.google.de/translate?hl=de&langpair=en|de&u=…" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://translate.google.de/translate?hl=de&langpair=en|de&u=…



      Zitate Winkler Achtung, Phasenzähler von 3,2 auf 3,3 hochgesetzt

      Tageskommentar:

      24. November 2010 - 1 US-Dollar = 1,461 Deutsche Mark - Gold: 2.009,98 DM - Rohöl: 118,21

      1 Dollar 1913 = 66,54 heutige Dollar - 1 Goldmark 1913 = 11,83 Euro

      Phase 3,3

      In einem Monat ist Weihnachten, zuvor erleben wir die Zeit der klingenden Kassen. Natürlich habe ich nichts dagegen, wenn Sie bei mir ein paar Bücher bestellen, also auch mir eine klingende Kasse bescheren. Ich möchte aber, daß Sie noch mehr einkaufen, beispielsweise meine berühmten Ravioli-Dosen. Oder eben Ölsardinen. Der Euro wird nicht mehr lange leben, also geben Sie ihn aus, solange Sie dafür noch etwas bekommen. Sie gehen ohnehin einkaufen, Ihre Einkaufswagen sind sowieso gut gefüllt. Ein paar Dosen mehr fallen da nicht ins Gewicht - und bald dürften Sie froh sein, daß Sie diese Dosen gekauft haben.

      Wir hatten eine lange Pause, seit ich am 10. Mai die Phase 3,2 gesetzt habe. Damals erlebten wir die Griechenland-Krise, die gerade so bewältigt wurde. Die EU spannte einen Rettungsschirm auf, 750 Milliarden Euro, aus Bürgschaften der anderen Staaten. Griechenland wurde gerettet, selbst als durchsickerte, daß die griechischen Schulden weit höher sind als bisher eingestanden wurde, blieb alles ruhig. Gerade eben wurde Irland unter diesen Rettungsschirm geholt, nach ein paar Tagen des Zauderns. Kaum ist dieser Beschluß gefaßt, wird schon vorn Portugal gesprochen.

      Die Domino-Steine fallen, einer nach dem anderen. Der Endkampf des Euro hat begonnen, die Währung hat ihre besten Zeiten hinter sich. Bereiten wir uns auf die Zeit nach dem Euro vor. Oh, bis Weihnachten passiert nichts, das wäre schlecht fürs Geschäft. Danach aber, ab dem 1. Januar 2011, ist der Euro... nein, nicht reif, sondern eine wandelnde Leiche, ein Todeskandidat auf dem Weg zur Hinrichtung.

      Nordkorea beschießt Südkorea und Südkorea schießt zurück. Oh, nein, das ist nur ein kleiner Grenzzwischenfall, ein Austausch von Nettigkeiten bei einem alten Ehepaar. Kümmern Sie sich nicht darum, daß da hinten, jenseits der Tartarei, ein paar Leute mit dem Säbel rasseln. Der kleine Mann dort möchte einfach ein bißchen Aufmerksamkeit, für sich und das atomare Spielzeug, das er sich geleistet hat. Die Welt wird dadurch ja nur ein ganz klein wenig unsicherer, als sie ohnehin schon ist. Und wenn Südkorea mit Gegenschlägen droht, ist das ganz normal und entspricht dem diplomatischen Protokoll. Sollten die sich wirklich krachen, ist das auch nicht schlimm, zumindest nicht für Merkel, es geht ja nicht um Israel.

      Der Euro fällt? Aber sicher, das war nach der Griechenland-Rettung genauso. Wir kennen das aus der Militärgeschichte: Wer alles verteidigen will, verteidigt zuletzt gar nichts mehr. Egal, was eine Angela Merkel sich vorstellt: die Rettung Irlands zeigt nicht die Stärke der Europäischen Union, sondern die Schwäche der europäischen Kunstwährung. Nichts anderes zeigen die Märkte an. Sollte jetzt auch noch China das Restvertrauen in den Euro verlieren, werden wir noch ganz andere Kurse zu sehen bekommen.

      Noch ein Wort zu Irland: Die Regierung hat bis zuletzt gekämpft, um ihre Pöstchen und die Dienstwagen zu behalten. Jetzt müssen sie Neuwahlen ansetzen. Da werden eine Menge Dinge auf den Tisch kommen und alte Rechnungen beglichen werden. Diese Regierung hatte die Iren erfolgreich überredet, für den Lissabon-Vertrag zu stimmen. Diese Regierung hat Europa unter die Fuchtel des Politbüros in Brüssel gestellt, sie hat Strafe verdient.


      Pranger

      Ein kleiner Vortrag (24.11.2010)

      In diesem Jahr habe ich kaum Vorträge gehalten. Zum Ausgleich stelle ich diesen Text hier ein, das Manuskript zu einem Vortrag in kleiner Runde, gehalten am 20. November in Kist. Themen waren das allgemeine Weltgeschehen und ein Ausblick auf die bevorstehende Währungsumstellung. Falls Sie den Vortrag gehört haben sollten: Ich habe die Antworten zu ein paar Fragen aus dem Publikum mit eingearbeitet, denn im Gegensatz zu Ihnen können die Leser ja nicht dazwischenfragen.

      Grüß Gott, meine Damen und Herren!

      Danke für Ihre Einladung und das Vertrauen, ausgerechnet mir zuhören zu wollen, bei meinem Ruf als moderne Kassandra.

      Sie haben die Nummer bestimmt schon im Zirkus gesehen, sie heißt: Chinesischer Tellerjongleur. Dabei geht es darum, einen Teller auf einem rotierenden Stab zu balancieren. Der Artist bringt immer mehr Teller zum tanzen, sechs, acht, zehn Teller, am Ende tanzt eine ganze Wand von Stäben und Tellern. Das ist ein schöner Trick, weil das Publikum deutlich sieht, wie ein Teller zu wackeln beginnt. Der Jongleur eilt hinzu, rüttelt am Stab und bringt den Teller wieder auf Touren. Bei der Nummer kommt es auf Geschick und Ausdauer an; Geschick, damit der Teller auf der Stange tanzt, und Ausdauer, weil der Artist von Stab zu Stab springen muß, wenn ein Teller zu wackeln beginnt. Schließlich wird es zu viel, der erste Teller fällt zu Boden. Das ist zumeist das Ende der Nummer, theatralisch fällt ein Teller nach dem anderen.

      Die Teller sind aus Porzellan, also wunderbar weiß. Was hindert uns daran, auf dieser weißen Fläche etwas zu schreiben? Mit einem schönen dicken Permanent-Marker, damit man es gut lesen kann. Schreiben wir auf den einen Teller doch... Goldpreis. Auf den nächsten Griechenland, dann Irland, Portugal, Italien, Spanien. Euro wäre ebenfalls eine gute Aufschrift, folglich auch Dollar, Yen und Yuan. DAX und Dow Jones sind auch gute Aufschriften, Iran und Nordkorea, auch Israel ist uns einen Teller wert...

      Damit sind wir in der ganz großen Manege angekommen, in der Weltpolitik. Für Spannung bei dieser Vorführung sorgen wackelnde Teller, die abzustürzen drohen, die der Jongleur gerade noch rettet. Allzu lange sollte ihm das jedoch nicht gelingen, denn nach einer halben Stunde würde die Vorführung langweilig. Auf deren Höhepunkt müssen die Teller fallen. Es geht nur darum, wie lange der Jongleur das hinauszögert. Noch ein bißchen - und ja, noch ein bißchen länger, aber bitte nicht ständig. Wir, die Zuschauer, wissen das. Wir wissen, es wird geschehen, aber wir lassen uns mit wohligem Schauer hinhalten.

      Der DAX jagt auf neue Höhen, ein Herr Brüderle redet vom neuen Wirtschaftswunder und Frau von der Leyen verkündet einen Beschäftigungsboom für über 60jährige. Wackeln die Teller oder wackeln sie nicht? Die Nachrichten sprechen von einer goldenen Zukunft...

      Nur eine Minute später erfahren wir, daß die Schulden Griechenlands noch weitaus höher sind, als zunächst vermutet. Griechenland muß sparen, sparen, sparen. Irland schrammt am Rande des Staatsbankrotts, die EU spannt einen Rettungsschirm auf, gibt jedem Iren 22.500 Euro. Bei den Banken sind Kredite in Höhe von einer halben Billion Euro im Feuer. Billion – wir sprechen von 500 Milliarden! Gewöhnen wir uns an solche Zahlen.

      In der fernen Vergangenheit, es gab noch die D-Mark, da kostete eine Straßensanierung schon mal 50.000 Mark, ein Neubau 250.000 Mark, und wenn es richtig teuer wurde, 800.000 Mark. Dann begann die Zeit der Millionen. Eine Schule kostete 5 Millionen, eine Umgehungsstraße 20 Millionen, die Erweiterung einer Universität 400 Millionen. Heute geht es bei Bauwerken um Milliarden. Ob Autobahn oder Bahnhof, ob Flughafen oder Klinikum, unter ein paar Milliarden geht gar nichts mehr. Im Finanzwesen sind wir schon weiter, da brauchen die Banken gleich Billionen.

      Ich habe lange geschrieben, die deutschen Staatsschulden betrügen 1,6 Billionen, da habe ich immer aufgerundet. Dann habe ich 1,7 Billionen geschrieben, ein bißchen zögerlich, weil ich mich an die 1,6 so gewöhnt habe. An die 1,7 habe ich mich nicht gewöhnen dürfen, viel zu schnell wurden 1,94 Billionen gemeldet. Vermutlich steht inzwischen schon irgendwo die Zwei. Nun, unsere amerikanischen Freunde haben bereits die 13 stehen, mit stark steigender Tendenz.

      Wie kann man sich eine Billion vorstellen? Ein Lichtstrahl umrundet in einer Sekunde die Erde 7½mal, er schafft es in nicht einmal drei Sekunden zum Mond und zurück. Tick - das Licht erreicht den Mond - Tack - es ist wieder bei uns. Bis zu Voyager, dem weitesten von Menschen ausgesandten Objekt, benötigt das Licht 12½ Stunden. Für eine Billion Kilometer ist das Licht 900mal so lange unterwegs, volle fünf Wochen. Eine Ein-Euro-Münze wiegt 7,5 Gramm, um Merkels Staatsschulden zu transportieren, benötigen Sie 582.000 Sattelschlepper, die stehen Stoßstange an Stoßstange in neun Reihen zwischen Hamburg und München. Zu Beginn des Jahres 2009 hatte das Autobahnnetz in Deutschland eine Länge von 12.600 Kilometern – mit ein bißchen Rangierabstand würden diese Sattelschlepper eine Fahrspur auf allen Autobahnen zugleich zuparken.

      Auf einem der Teller habe ich „Wert des Euro“ geschrieben. Sie – und auch ich – haben diesen Euro in der Tasche. Welchen Wert hat ein solcher Euro? Wenn Sie einen Blick auf eine Speisekarte werfen, können Sie sagen, wie viel Bier Sie in einer Gaststätte für einen Euro bekommen. Das ist der aktuelle Wert des Euro...

      Das hier ist ein Maria Theresia Taler – der braucht seinen Gastauftritt, den zeige ich bei jedem Vortrag vor. Dieser Taler hat einen inneren Wert von 23,389 Gramm Silber, also eine Dreiviertel Unze. Silber... Sein Wert vor 2.000 Jahren, unter dem römischen Kaiser Augustus, hätte 5½ Denare betragen, 22 Sesterzen – und in 2.000 wird er immer noch so viel wert sein, wie das Silber, aus dem er geprägt wurde.

      Welchen Wert hat nun ein Euro? Die Ein-Euro-Münze enthält Kupfer, Nickel und Zinn, sie ist also nicht völlig wertlos. Ob Ihnen Augustus dafür etwas gegeben hätte? Ich weiß es nicht. Allerdings haben Sie Ihr Geld nicht als Ein-Euro-Münzen herumliegen, Sie verfügen über Scheine, ein Girokonto, ein Sparbuch... viel Geld steckt folglich in einer Form ohne inneren Wert.

      1913 hatte eine Mark einen inneren Wert von 358 Milligramm Gold. Zehn Jahre später betrug der innere Wert derselben Mark 358 Femtogramm, etwa eine Billion Atome Gold... Ja, in diesen kleinen Einheiten mußten wir damals rechnen, als eine Billion Mark zu einer einzigen Rentenmark wurden.

      Merken brauchen Sie sich das nicht, es genügt, wenn Sie im Kopf behalten, daß es verdammt gefährlich für Ihre Ersparnisse wird, wenn die Billionen im Raum stehen.

      Jetzt müssen wir spekulieren, oder meinetwegen würfeln. Ich habe früher gerne gesagt, daß es dann und dann soweit sei, und daß genau das passieren würde. Das aber setzt voraus, daß die Spieler sich rational und regelkonform verhalten. Tun sie das nicht, gehen die Vorhersagen in die Irre. Widersinnige und betrügerische Züge zögern das Spielende hinaus, sie sorgen dafür, daß die Teller ein wenig länger auf den Stangen tanzen.

      Die von den Feinden Deutschlands vielgeliebte Bundeskanzlerin bekommt demnächst die Freiheitsmedaille, die höchste zivile Auszeichnung der USA. Sie hat sich folglich um die USA große Verdienste erworben. Merkel-Deutschland stützt den Euro, Merkel-Deutschland stützt die EUdSSR, nur dank deutscher Schaffenskraft funktioniert noch die Europäische Union der Glühbirnenverbieter und Gurkenradiusberechner. Die Bundeswehr ist von der Personalstärke und dem Waffenbestand nicht mehr in der Lage, dieses Land zu verteidigen, trotzdem führen wir Amerikas Kriege in Afghanistan und vor Somalia, wir stehen in Bosnien und beschützen natürlich Israel vor der Küste des Libanon.

      Laut der Leyen-Ministerin haben wir weniger als drei Millionen Arbeitslose, aber trotzdem beziehen 6,6 Millionen Menschen Hartz IV. 70 Prozent der Sozialhilfebezieher haben den ach so großartigen Migrationshintergrund, trotzdem behaupten interessierte Kreise, daß wir noch viel mehr Zuwanderer brauchen, um unsere Wirtschaft zu erhalten. Qualifizierte Leute wandern aus Deutschland aus, sie wandern nicht zu. Wir reden von „demographischen Problemen“, vom ausbleibenden deutschen Nachwuchs, trotzdem darf weiterhin großzügig abgetrieben werden. Dabei könnten wir das Kindergeld verdreifachen und jeder Mutter Zeit ihres Lebens eine Leibrente bezahlen – unter der Voraussetzung, daß es diese Leistungen nur und ausschließlich für Deutsche gibt.

      Unser Bundespräsident erklärt, daß der Islam zu Deutschland gehöre, wie das Judentum und das Christentum. Das aber ist eine Sonntagspredigt, was ihr durchaus keine Wahrheit zuspricht. An den Wochentagen gehört zu Deutschland die ewige Schuld, die „Verbrechen“ der Wehrmacht, der Nationalsozialismus und 367 Holograus-Gedenktage im Jahr. „Germany must perish“ – das war der Titel eines netten kleinen Büchleins, das 1941 in den USA veröffentlicht worden ist. Diesen schönen Titel könnten wir jedoch sofort als Leitmotiv der „deutschen“ Regierung übernehmen. Übernehmen? Nein, das ist längst geschehen, danach wird gehandelt.

      Vor einem solchen Hintergrund werden Prophezeiungen schwer, müßten sie doch die gezinkten Karten berücksichtigen, mit denen hier gespielt wird. Im letzten Herbst, nach der Bundestagswahl, hätte Merkel die Finanzen neu ordnen müssen. Wir sollten längst sparen, schlimmer als England, stärker als Griechenland, etwa so, wie es Irland bevorsteht. Statt dessen geben wir Geld, das wir nicht haben, in eine Gemeinschaftskasse, aus der hauptsächlich Verschwender bezahlt werden. Unsere Straßen verkommen unter der DDR-Kanzlerin zu DDR-Schlaglochpisten. In Griechenland sehen die Straßen besser aus, in Spanien und Portugal ebenfalls. Das Geld, das in Deutschlands Kassen fehlt, hat dort die Länder herausgeputzt. Fahren Sie ruhig mal durch Frankreich, dort sind die idiotischen Kreisverkehre keine Gestrüppinseln, sondern herausgeputzte Zierden ihrer Ortschaften.

      Der Wahnsinn wird fortgesetzt, seien es 140 Milliarden für die Hypo Real Estate, 150 Milliarden für Griechenland oder jetzt 90 Milliarden für Irland. Die EU stellt 750 Milliarden an Rettungsgeldern bereit – doch dieses Geld kommt einzig und allein aus der deutschen Kasse. Oder glauben Sie, daß Italien das Geld hat, um Spanien zu helfen? Oder Belgien Portugal finanziert? Mit diesen Summen erkaufen sich unsere Regierenden noch ein paar Monate Macht, mit dem Ergebnis, daß der Zusammenbruch am Ende noch totaler sein wird, als wir ihn uns heute vorstellen können.

      Der Euro ist eine Totgeburt, sein Scheitern war bereits bei seiner Einführung vorherzusehen. Die Vorgänger-Währung, der ECU, war von Helmut Schmidt im Rahmen des „Europäischen Währungs-Systems“ eingeführt worden. Das EWS war nur eine Währungsschlange, eine Koppelung der Wechselkurse untereinander. Dieses EWS, das den Nationen ihre Währung belassen hatte, zerplatzte unter dem Angriff eines einzigen Spekulanten. Das war vor 30 Jahren, als vor 20 Jahren der Euro konzipiert wurde, konnten wir alle sehen, was die Politiker daraus gelernt hatten: Nichts!

      Der Euro hat viel massiver in die Währungsstruktur Europas eingegriffen. Dank des Euros haben sich Griechen und Spanier hoch verschuldet, dank des Euros wurde Irland der „keltische Tiger“, um heute als „keltischer Bettvorleger“ ausgeschlachtet herumzuliegen. Merkel-Deutschland ist das letzte solvente Land der EU, wir bezahlen am Ende alles – das ist Washington die Freiheits-Medaille für Merkel wert.

      Der Dollar hängt am ausgestreckten Arm Pekings, wenn die Chinesen den Kopf schütteln, ist die Weltleitwährung Geschichte. Wie das funktioniert? Die Chinesen verkaufen US-Staatsanleihen um jeden Preis, zu 90, 70 oder auch 50 Prozent ihres Nennwerts. Dementsprechend steigt die Rendite auf diese Staatsanleihen, den wer kauft schon bei der US-Regierung Dreiprozenter, wenn es beim Chinesen Achtprozenter gibt? Die US-Regierung muß für neue Kredite höhere Zinsen zahlen und sie muß den Wert ihrer Währung reduzieren, um den Druck der alten Schulden zu verringern. Kurz gesagt: es geht zu Ende.

      Das Briten-Pfund ist zu einer Zombie-Währung geworden. Die britische Regierung spart an allen Ecken und Enden, Großbritannien steht vor der Verelendung. Der Euro ist bis zum Zerreißen gespannt. Dollar, Pfund, Euro - in allen drei Währungen monetisieren die Zentralbanken, kaufen mit frischem Geld die Staatsanleihen auf, was auf gut Deutsch heißt, daß überall die Druckmaschinen laufen, mehr und mehr Geld ausspucken. Das war 1923 nicht anders, wir kennen die Folgen. Damals war es noch echtes Papier, heute sind es Bits und Bytes, Zahlen im Computer.

      Ich kann Ihnen keinen Termin nennen, an dem der erste Teller fällt, denn es zeichnet einen guten Artisten aus, daß er Schwäche vortäuscht und es dann doch im letzten Augenblick schafft, den Teller oben zu halten. „Noch drei Monate“ oder „nächstes Frühjahr“, oder meinetwegen „im Mai“ sind Angaben, die ich mehr oder weniger gewürfelt habe. Ich habe noch vor zwei Monaten angenommen, daß es schon jetzt soweit sei, aber der Artist war besser.

      Ich kann Ihnen nur sagen, wie lange das Spiel mit größter Garantie halten wird: Weihnachten. Dieses Fest interessiert Juden oder Moslems zwar nicht, falls sie sich mal wieder die Köpfe einschlagen wollen, zumindest nicht aus religiösen Gründen. Es interessiert jedoch die Wirtschaft, denn wir wissen, daß die Kassen niemals süßer klingeln als vor Weihnachten. Bis Weihnachten muß alles durchhalten, zu Gunsten der Wirtschaft. Keine Währungsreform, keinen neuen Krieg... Damit wir alle noch ein wenig Krimskrams kaufen und Geld ausgeben.

      Über das, was ab dann passiert, kann ich schon mehr sagen.

      Der Krieg gegen den Iran ist nicht vom Tisch. Er kann jederzeit ausbrechen, allerdings nicht vor Weihnachten, das wäre schlecht für die Moral der Truppe. Fällig ist dieser Krieg schon seit 2007, für 2010 ist es dafür schon zu spät, ab Januar könnte er kommen. Dieser Krieg würde von der Wirtschaftslage in den USA ablenken, mit dem Iran hätten die USA die ganze Ölregion in der Hand.

      Dieser Krieg birgt jedoch ein großes Risiko: Die Russen würden sich bei den Amerikanern zu gerne für die Waffenlieferungen an die Mudschaheddin in Afghanistan bedanken. Rußland und China brauchen nicht zu kämpfen, es genügt, wenn sie über das Kaspische Meer Waffen in den Iran liefern. Die Amis müssen ihren Nachschub 15.000 Kilometer über den Pazifik bringen, durch internationale Gewässer, in denen leicht Anschläge passieren. Die Perser bekommen ihren Nachschub 500 Kilometer über ein Binnenmeer, auf dem keine Terroristen operieren. Aus der Luft können die Amis nicht gewinnen, auf dem Boden werden sie verbluten. Teile der US-Führung wissen das.

      Auf der anderen Seite hat der Dollar schwere Probleme. Sobald China den Daumen senkt, ist der Dollar am Ende. Das ist die Pest, die ziemlich sicher tötet. Auf der anderen Seite kann Ben Bernanke den Dollar zu Tode drucken. Das wäre die Cholera, die deutlich mehr Leute überleben. Die Chinesen sind heute der größte Gläubiger der US-Regierung. Dafür haben sie 20 Jahre geschuftet, Spielzeug, Badelatschen und Hemden nach Amerika verkauft. Der zweitgrößte Gläubiger ist die Federal Reserve Bank. Die sind in diese Position per Knopfdruck gekommen. Die Regierung braucht Geld, sie gibt dazu Staatsanleihen aus, welche die FED aufkauft, mit Geld, das sie sich einfach in die Tasche bucht. 300 Milliarden? 500 Milliarden? 1.000 Milliarden? Das geht in Sekunden, und schon bekommt China die lange Nase gezeigt.

      Use them or lose them – so hieß es einst über Atomwaffen. Setz sie ein, oder sie werden am Boden zerstört. China hat sich vorbereitet, überall auf der Welt gekauft, was für Dollars zu haben war, Kohle und Ackerland, Rohstoffe und Fabriken. Und die Chinesen halten zurück, was derzeit nur grüne Krätze einbrächte, die bald wertlos wird, zum Beispiel die Metalle der seltenen Erden.

      Ob das reicht, wenn die Dollar-Bombe zündet?

      Die USA haben immer dann, wenn sie finanziell am Ende waren, einen Krieg angefangen. Vor dem ersten Weltkrieg waren die USA der größte Schuldner, danach der größte Gläubiger der Erde. Vor dem zweiten Weltkrieg steckten die USA in einer tiefen Depression, danach verfügten sie über die größten Goldvorräte, 60% der weltweiten Industriekapazität und einen Trillionenschatz an aus Deutschland "befreiten" Patenten. Ich halte es für unwahrscheinlich, daß sie den Dollar freiwillig aufgeben werden, wo doch bislang Kriege so hervorragende Erfolge beschert haben. Nach einem solchen Krieg, wenn die Welt sich die Wunden leckt, ist die Zeit für einen neuen Dollar gekommen, um damit die Reste einzusammeln, die der Krieg übrig gelassen hat.

      Wenn Europa eher ins Gras beißt, rettet das womöglich die Amerigauner. Merkel soll die höchste zivile Auszeichnung der USA bekommen – wofür wohl? Der Euro ist eine Massenvernichtungswaffe, die Volkswirtschaften zerstört. Mit dem Euro hatten inflationsgeplagte Staaten plötzlich eine stabile Währung, aber noch immer die gleichen Regierungen, die außer Inflation nichts konnten. Schauen Sie sich die Peseta an – eine Hypothekenfinanzierung in Peseten kostete horrende Zinsen, weil sonst der Verfall der Währung die Immobilie bezahlt hätte. Da haben nur wenige Leute gebaut. Mit dem Euro war das anders, da wurden Hypotheken erschwinglich, folglich begann ein phantastischer Bauboom – eine Blase, die inzwischen geplatzt ist.

      Hinein in den Euro war einfach, Lire und Franc, Mark und Gulden, Schilling und Drachme – sobald ein Umrechnungskurs festgelegt war, gingen die alten Währungen als Zombies in die neue ein. Das Super-EWS hat die Wechselkurse in Ewigkeit festgeschrieben, also genau das, woran das alte EWS zerbrochen ist. Das EWS war flexibel, besaß mit seinem Wechselkurskorridor gewissermaßen Dehnungsfugen. Der Euro besitzt diese Dehnungsfugen nicht, er ist ein starrer, spröder Block, der unter Druck schließlich in tausend Splitter zerspringt.

      Wie geht es aus dem Euro wieder heraus?

      Das Zauberwort heißt „Währungsreform“. Wirklich?

      Spielen wir ein paar Fälle durch. Lassen wir ein kleines, schwaches Land austreten, Griechenland, Irland oder Portugal. Für 340,75 griechische Drachmen gab es einst einen Euro. Im Rahmen einer Währungsreform gäbe es für 100 alte Drachmen fünf neue, also für einen Euro 17 neue Drachmen. In der Währungsreform von 1948 wurde in den drei Westzonen überschüssiges Geld abgeschöpft, anders als 1923 ging dieser Reform keine Hyperinflation voraus. Würde Griechenland, zu welchem Umstellungskurs auch immer, den Euro verlassen, würde kein überschüssiges Geld abgeschöpft, denn – abgesehen vom Wertverlust des Euro – würden die neuen 17 Drachmen die gleiche Kaufkraft besitzen wie die alten 340. Eine Rasur, eine Plünderung der Sparkonten findet so nicht statt, egal, wie der Umrechnungsfaktor aussieht.

      Am Tag nach der Währungsumstellung sieht das ganz anders aus. Wer will schon Griechen-Drachmen? Der Euro notiert schnell auf 19 Drachmen, auf 25 Drachmen, auf 40 Drachmen – der Außenwert der neuen Währung verfällt rapide. Griechenland stürzt ins Chaos, das zu einer echten Währungsreform führt, mit der Totalrasur.

      Die Staaten, die nach wie vor den Euro benutzen, spüren eine leichte Aufwertung gegen Drittwährungen, weil ein Risiko weniger im Topf ist. Es bleiben jedoch genug Staaten übrig, die den Euro in den Abgrund reißen können, wenn sie nicht konsequent herausgedrängt werden. Die Dominosteine fallen, einer nach dem anderen. Wer zu schwach ist, fliegt. Unter Umständen bleibt eine Rumpf-Euro-Zone übrig, doch das halte ich für wenig wahrscheinlich.

      Betrachten wir eine Alternative: Frankreich tritt aus. Ein Euro wird in 6,55957 Francs zurückgetauscht, schließlich sind die Franzosen stolze Leute, die nur so der Meinung sind, daß der Euro ihnen nicht das Geld aus der Tasche geholt hat. Deutschland hat die ganzen Risikoländer weiterhin an der Backe, der neue Franc wertet deswegen auf. Fünf Franc ein Euro... In Frankreich beginnt das Heulen und Zähneklappern, weil massenhaft Waren über den Rhein kommen, billig dank des verfallenden Euro. Das halten die Franzosen nicht lange durch. Wenig später geht der Franc in die andere Richtung.

      Oh, für Merkel-Deutschland ist das kein gutes Szenario, wir bluten weiterhin aus, weil wir für alle zahlen – auch für die Franzosen. Die Euro-Länder hängen direkt am deutschen Tropf, lassen sich weiterhin von der deutschen Wirtschaftskraft aushalten. Wir verdienen weiterhin das Geld für Spaniens Ölrechnung. Und weil Frankreich durch den Ausstieg aus dem Euro unter wirtschaftlichen Turbulenzen leidet, ersetzt Deutschland die ausbleibenden EU-Beiträge Frankreichs.

      Was ist, wenn Deutschland aus dem Euro geht? Sagen wir, eine neue Mark für einen Euro, damit die Umrechnung leicht fällt? Wie lange das so bleibt? Einen Tag, dann geht der Euro auf Tauchstation, 90 Pfennig, 85 Pfennig, 75 Pfennig... Die deutsche Wirtschaft wird darunter leiden, der Rest-Euro wird sich nicht halten, denn die Franzosen sind nicht bereit, für Italiener zu bezahlen. Wer etwas auf sich hält, wird den Euro verlassen. Die neue Mark wird nur ein kurzes Leben haben, denn jetzt wird die Inflation zuschlagen – dazu komme ich gleich.

      Wenden wir uns dem vernünftigsten Szenario zu: Alle Staaten treten gleichzeitig aus dem Euro aus. Ab dann ist jeder selbständig, die neue Drachme wertet ab, aber nicht so stark, weil das neue Irische Pfund, der neue Escudo, die neue Lira ebenfalls abwerten. Der neue Franc gewinnt, aber nicht so stark wie die neue Mark.

      Die Umstellung erfolgt 1:1, das heißt, es findet wieder keine Rasur statt. Warum? Weil Deutschland eine andere Währungsreform braucht als Belgien, Belgien sich anders entschulden muß als Portugal, die Portugiesen andere Bedingungen brauchen als die Griechen. Wenn ein Deutscher ein anonymes Euro-Konto in Österreich führt, auf welche Währung soll er zu welchen Bedingungen umgestellt werden? Neue Mark, neue Schilling oder doch besser Schweizer Franken? Bei 1:1 ist das kein Problem, das Konto wird in Schilling umgerechnet und das war es dann. Was wenig später mit dem Schilling passiert, fällt unter das gewöhnliche Anlegerrisiko.

      Der Euro wird am Tag X zu einem neuen EWS werden, mit festen Wechselkursen, mit einer 1:1 Umstellung, bei der niemand auch nur einen Cent Kaufkraft verliert. Wir wachen auf in der wunderbaren Welt von 1980, als hätte es Genscher, Kohl und Waigel nie gegeben, als sei das Versailles ohne Krieg nie passiert. Dann öffnen die Börsen und schon eine Sekunde später gibt es dieses EWS nicht mehr. Die Kurse geraten im Unordnung, die Kurven sehen aus wie Erdbebenaufzeichnungen. Die Märkte ordnen sich neu, und wir, wir haben die D-Mark wieder!

      Sie werden nach dem Tag X noch einmal günstige Kaufkurse bei Gold und Silber sehen! Diese Metalle werden in Dollar notiert, und der Dollar wird gegen die Mark abwerten. An der Börse wird zum Einstieg nicht geklingelt, heißt es, doch in diesen Tagen läuten alle Glocken. Um es in einem Bild auszudrücken: Der Konvoi ist in starrer Formation mitten ins Mienenfeld gefahren, jetzt rauschen alle Schiffe auseinander, während die Spekulanten noch Torpedos in den aufgescheuchten Hühnerhaufen schießen. Begeben Sie sich schnellstens in die Rettungsboote, wenn die anderen Passagiere noch die große Unabhängigkeits-Party feiern.

      Es gibt keinen Grund zur Freude! Ja, wir haben die Mark wieder, aber wir haben auch den Vertrag von Lissabon. Deutschland wird bezahlen, ob in Euro oder in neuen Mark, wir finanzieren Europa weiterhin! Wir finanzieren die EUdSSR sogar dann noch, wenn in Deutschland bereits gehungert wird! Unsere Staatsschulden schleppen wir weiterhin mit, die unfähige Regierung wurde nicht gestürzt, Merkel tut noch immer alles, um die US-Auszeichnung zu rechtfertigen

      Die Rasur, die wirkliche Währungsreform, wird schließlich doch kommen. Die Staatsschulden sind zu hoch, die Banken sind in eine gefährliche Schieflage geraten, es gibt zu viel Geld auf Spar- und Versicherungskonten. Wenn die Regierung stark und entschlossen handelt, werden wir ein neues 1948 erleben, eine moderate Währungsreform. Handelt die Regierung merkelhaft und damit unfähig, erleben wir ein neues 1923, eine Hyperinflation. Gegen beides schützen Gold und Silber, die Sie hoffentlich bei der letzten Gelegenheit gekauft haben.

      Glauben Sie bitte nicht, daß es in Deutschland ruhig bleiben wird. Wenn der Staat nichts mehr hat, was er verteilen kann, werden zuerst die „Zuwanderer“ rabiat, die sich bisher so komfortabel in jenem sozialen Netz eingerichtet haben, in das sie zugewandert sind. Doch auch die Deutschen werden dann nicht mehr ruhig bleiben. Werfen Sie einen Blick nach Stuttgart – dort geht es nur um einen Bahnhof. Was passiert wohl, wenn den Rentnern die Ersparnisse abgenommen werden?

      Der Staat wird sein grimmiges Gesicht zeigen, denn der Staat ist der größte Betrüger von allen. Wir haben schließlich keinen immerwährenden Anspruch auf Demokratie und Marktwirtschaft, hat unser aller Merkel schon auf dem CDU-Parteitag von 2005 verkündet. Wir haben schon gar keinen Anspruch auf Recht oder Freiheit, sonst würden wir uns das nicht ständig in der Nationalhymne wünschen müssen.

      Ich hoffe, Sie haben für drei Monate Vorräte im Haus, damit Sie sich ernähren können, wenn die Versorgung zusammenbricht. Es nützt nichts, wenn Sie hier beifällig nicken – handeln Sie danach! Waffen und Munition zum Selbstschutz empfehle ich Ihnen nicht, denn das wäre ja eine Aufforderung zu illegalen Handlungen. Als Sportschütze sollten Sie sich jedoch eindecken, niemand weiß, wie schnell die Preise steigen.

      Ich möchte mit dem Tellerjongleur schließen. Seine Vorführung empfinden wir als spannend, weil er immer wieder im letzten Augenblick einen Teller rettet. Die Teller bleiben oben, sehr lange – und dann fallen sie, einer nach dem anderen, unerbittlich, in sehr kurzer Zeit. Am Ende bleibt ein Scherbenhaufen.
      Wenn Sie also die Teller wackeln sehen, schauen Sie nicht staunend zu, wie sie wieder stabilisiert werden, sondern denken Sie darüber nach, welche Konsequenzen es für Sie hätte, wenn der Teller herunterfällt. Am 24. Dezember können Sie die Weihnachtspredigt des Bundesgrüßaugusts ruhig verschlafen, der Mann ist viel zu unwichtig, um große Dinge anzukündigen. Die Neujahrsansprache der Kanzlerin könnte dagegen interessant werden. Ich kann Ihnen nicht versprechen, daß wir das neue Jahr mit einer neuen Währung beginnen werden, auch wenn das ein guter Termin wäre: 31. Dezember ist halber Feiertag, 1. Januar Samstag und Feiertag, 2. Januar Sonntag. Die Börsen eröffnen am Montag, dem 3. Januar.

      Ach so, ja. Stocken Sie in den nächsten Wochen Ihren Vorrat an haltbaren Lebensmitteln auf. Neben dem Weihnachtsbraten sollten ein paar Konserven im Einkaufswagen liegen. Gönnen Sie dem Einzelhandel dieses zusätzliche Geschäft, und gönnen Sie sich etwas, was den Euro überlebt. Gold und Silber gehören auch dazu.

      Ich will Ihnen nicht androhen, daß am 1. Januar die neue D-Mark kommen wird. Ich möchte jedoch eines von Ihnen: Handeln Sie, bereiten Sie sich vor, als hätten Sie für diesen Stichtag schon Brief und Siegel der Bundesregierung und deren Kanzlerin. Tun Sie so, als wüßten Sie, wofür Merkel die höchste zivile Auszeichnung der Hauptsiegermacht erhält. Ihre Weihnachtseinkäufe stehen an – nehmen Sie ruhig ein wenig mehr mit als üblich. Wir werden 2011 mindestens eine Währungsreform sehen – jene Reform, die nach der Währungsumstellung kommen wird, um die Staatsschulden zu reduzieren.

      Sie haben doch nicht erwartet, daß Kassandra bessere Zeiten ankündigt?
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.

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      schrieb am 24.11.10 00:18:06
      Beitrag Nr. 2.489 ()
      Wer zocken will, kauft Anleihen!
      von Max Otte
      Montag 22.11.2010, 09:13 Uhr


      Früher kaufte man Anleihen, um ruhig zu schlafen.
      Heute muss es heißen: „Wer zocken will, kauft Anleihen“.



      Mittlerweile haben wir nach der Griechenland-Krise die Irland-Krise.
      Und auch Irland muss von der EU – sprich Deutschland und den starken Nationen – gerettet werden.
      Portugal und Spanien könnten als nächstes an der Reihe sein.



      Ich sehe die Eurozone – leider! – derzeit nicht als bedroht an.
      Solange Deutschland zahlt, kann die Eurozone noch eine ganze Weile weiter machen. Deutschlands Staatsschulden liegen erst bei 80 Prozent der Wirtschaftsleistung.
      Da ist eine Verdoppelung – leider – locker drin.
      Also retten wir in Irland wieder die Banken auf Kosten der irischen und deutschen Bevölkerung.



      Irgendwann werden sich die aufgestauten Geld- und Schuldenmengen entladen und zu Staatsbankrotten (Deflation) oder Inflation führen.
      Bei den derzeitig niedrigen Renditen und den hohen Risiken kann es nicht gut sein, Anleihen zu kaufen.



      Immer noch gibt es genug billige und sichere Aktien. RWE (WKN: 703712) und E.ON (WKN: ENAG99), Sanofi-Aventis (WKN: 920657), Novartis (WKN: 904278) und Roche (WKN: 851311) bieten inflationssichere Dividenden über vier, fünf oder sechs Prozent.
      Procter & Gamble (WKN: 852062) bietet drei Prozent, dafür aber Wachstum, Rhön-Klinikum (WKN: 704230) zwei Prozent und Wachstum.



      Klar: Siechende Staaten und eine schwindsüchtige Wirtschaft wären auch für diese Titel kein wirklich gutes Umfeld. Aber alle oben genannten Unternehmen werden ihr Geschäft auch in schwierigeren Zeiten weiter betreiben.
      Ihre Anleihen hingehen sind dann vielleicht futsch.



      Überlegen Sie sich, ob Sie zocken wollen.
      Wer heute gut schlafen will, braucht Aktien und Gold.



      Auf gute Investments,

      Ihr



      Prof. Dr. Max Otte
      Avatar
      schrieb am 23.11.10 23:16:05
      Beitrag Nr. 2.488 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.578.469 von Macrocosmonaut am 23.11.10 23:11:17Hat aber kainen Tommy gejuckt damals, das die Iren verhungert sind.;)
      Avatar
      schrieb am 23.11.10 23:11:17
      Beitrag Nr. 2.487 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.570.479 von Zanderangler am 22.11.10 23:05:42So wie es aussieht, fangen die Iren an ihre Spareinlagen im grossen Stil in Irland abzuheben - in den Mainstreammedien hört man hierzulande nichts dazu.

      http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/:schuldenkrise-iren-ziehe…

      Viele Iren leiden bereits grosse Not - und fangen an das Land zu verlassen. Erinnert mich irgendwie an die irische Hungersnot 1879:

      http://de.wikipedia.org/wiki/Hungersnot_in_Irland_1879

      Wenn die Banken kein Klopapier mehr haben - gibt es auch keine Kartoffeln mehr. Wer alles verloren hat wird hungern, wie 1879.

      Es mag langweilig klingen - aber wir sind weiter einen Tag näher am Staatsbankrott.

      M.

      Wie immer meine eigene Einschätzung und ohne Gewähr. Die gemachten Angaben stellen keine Handelsaufforderung dar. Aktien und Rohstoffe können steigen oder fallen. Jeder Investor handelt auf eigenes Risiko.
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 23.11.10 20:10:51
      Beitrag Nr. 2.486 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.576.723 von coldplay66 am 23.11.10 19:22:04Wie das Desaster aussehen wird ist aber noch ungewiß.
      Bevor das Papiergeld zusammenbricht durch Entwertung werden "sie"den Währungsschnitt
      machen oder haircut.40 % aller Lebensversicherungen ,Sparguthaben lösen sich in Luft
      aus,wenn am Monntag die Banken wieder geöffnet sind.Die Kleinen trifft es doppelt.
      Die Verarmung breiter Schichten wird sich dann zeigen,hoffen wir ,das es keine auch nur annähernd Szenarien der Wéimarer Republik geben wird.Aber welche Szenarien möglich sind
      hängen auch mit der Wucht an Auswirkungen auf die reale Ökonomie oder Wirtschaft zusammen
      und damit Firmen-und/oder Konzernpleiten.
      So oder so unsere Goldbabys werden alles materiell überstehen.Allerdings wird man mit ner
      Unze Philharmoniker kaum beim Bäcker einkaufen können.Da bietet sich der schöne
      Silberdollar mehr an.Hoffe Silber korrigiert endlichmal,dann gibt es nichts
      schöneres im Dezember mal ne 100der-Box zu erwerben.
      Unter Franck Meyer heute wieder nen hübscher Bericht zu Silber und J.M.Die Dollardealer
      müssen mit ihren Kontrakten,puten usw im Silber-Papier-Bereich von geschätzten
      1,5 Bill.Dollar höllisch aufpassen das nichts platzt.


      BF
      3 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 23.11.10 19:22:04
      Beitrag Nr. 2.485 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.573.754 von Macrocosmonaut am 23.11.10 14:02:22Auch der Otte kocht nur mit Wasser. Zwar macht sich ein Titel wie Professor usw. bei der einfachen Bevölkerung besonders gut - aber warum der sein Buch nicht im Eigenverlag verlegt hat kann ich nicht nachvollziehen.

      Da ich sein Buch zum richtigen Zeitpunkt gelesen habe, hat er mich vor dem schlimmsten bewahrt.

      Heute frage ich mich nur noch wie lange könnnen die Hütchenspieler das System noch aufrecht erhalten?

      Man wird mit Sicherheit alles dran setzen solange wie möglich noch den Zusammenbruch zu verhindern. Am Ende wird es ein Desaster geben. Der Euro ist ohnehin endgültig zum Scheitern verurteilt.

      Rette sich wer kann!
      4 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
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