Heidelberger Zement (WKN 604700) gerade auf 5 Jahrestief! Ich bin dabei! (Seite 70)
eröffnet am 04.12.08 18:02:20 von
neuester Beitrag 17.04.24 11:15:31 von
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Was mich auf der HV von HeidelCement störte, war dass bei den Neuwahlen für den Aufsichtsrat noch einmal vor allem Kandidaten aus der süddeutschen Provinz-Wirtschaft gewählt wurden. Von der notwendigen Internationalisierung mit entsprechenden Finanz- und Organisationsexperten ist nichts zu sehen. Obwohl dies für HeidelCement mit der neuen globalen Ausrichtung notwendig ist.
Der Aufsichtsrat bleibt so weitgehend provinziell.
Nur Alan Murray, ein Brite, bringt die internationale Erfahrung im Zement- und Baustoff-Business mit.
Ähnliches passiert demnächst bei der W&W Holding AG in Ludwigsburg. Dort braucht der Aufsichtsrat eigentlich auch neue Köpfe mit Finance-Erfahrung aus dem überregionalen Finanzbusiness. Sonst kommt die W&W nie in die früheren Gewinnzonen.
Der Aufsichtsrat bleibt so weitgehend provinziell.
Nur Alan Murray, ein Brite, bringt die internationale Erfahrung im Zement- und Baustoff-Business mit.
Ähnliches passiert demnächst bei der W&W Holding AG in Ludwigsburg. Dort braucht der Aufsichtsrat eigentlich auch neue Köpfe mit Finance-Erfahrung aus dem überregionalen Finanzbusiness. Sonst kommt die W&W nie in die früheren Gewinnzonen.
!
Dieser Beitrag wurde von MODernist moderiert. Grund: Urheberrechtsverletzung
Antwort auf Beitrag Nr.: 46.940.122 von OnlyForMoney am 07.05.14 20:54:04Moin, moin,
ich habe auch ein paar interessante Fetzen in dem Bericht gefunden, die da lauten:
(...) Die Kreditmarge reduzierte sich von 125 auf 95 Basispunkte. (...)
(...) Die Gewährung von Sicherheiten und Garantien der Tochtergesellschaften ist nicht mehr Bestandteil des Kreditvertrags. Mit der neuen syndizierten Kreditlinie gewährleisten wir Liquiditätssicherheit bis 2019 zu besseren Konditionen. Die Tatsache, dass wir den Vertrag zu attraktiveren Bedingungen und ohne Sicherheiten mit der unveränderten Bankengruppe abschließen konnten, ist ein klarer Beleg für die hohe Reputation von HeidelbergCement im Bankenmarkt und die Stärke unserer Bankbeziehungen. Der Wegfall sämtlicher Sicherheiten und Garantien von Tochtergesellschaften ist ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur angestrebten verbesserten Bonitäts - einschätzung für HeidelbergCement durch die Ratingagenturen und kommt insbesondere den bestehenden Anleiheinvestoren zu Gute, die nun mit den Bankgläubigern gleichgestellt sind. (...)
(...) Auch im Geschäftsbereich Zuschlagstoffe profitierten unsere Lieferungen von den günstigen Wetterbedingungen: Alle Länder mit Ausnahme Norwegens, wo unsere Exporte zurückgingen, verzeichneten hohe Absatzzuwächse. (...)
(...) In der Transportbetonsparte erzielten ebenfalls alle Länder bis auf die baltischen Staaten starke Mengensteigerungen. (...)
(...) Der Geschäftsbereich Bauprodukte, der im Wesentlichen die Bauprodukte von Hanson in Großbritannien umfasst und stark vom Wohnungsbau abhängig ist, profitierte von der Erholung im britischen Wohnungsbau. Die Absätze aller Sparten lagen über dem Vorjahresniveau. Insbesondere die Betonfertigteile und die Leichtmauerblöcke erzielten deutliche Mengenzuwächse. (...)
(...) Im Geschäftsbereich Zuschlagstoffe profitierten unsere Lieferungen in allen Ländern von einem starken Nachfrageanstieg. Die höchsten Zuwächse verzeichneten Kasachstan und die Ukraine, wo sich unsere Mengen mehr
als verdreifachten. Insgesamt erhöhten sich unsere Zuschlagstofflieferungen im Konzerngebiet um 40,7 % auf 2,3 (i.V.: 1,7) Mio t. Die Transportbetonlieferungen nahmen um 21,6 % auf 0,5 (i.V.: 0,4) Mio cbm zu.
Der Umsatz des Konzerngebiets Osteuropa–Zentralasien stieg um 18,4 % auf 194 (i.V.: 164) Mio €; ohne Berücksichtigung von Währungseffekten betrug der Zuwachs 31,0 %. (...)
(...) In Zentralasien gehen wir von einem weiteren Anstieg der Baustoffnachfrage aus. Die Krise in der Ukraine hat derzeit keine Auswirkungen auf das operative Geschäft in der Ukraine und in Russland, jedoch haben die Währungen beider Länder seit Beginn der Krise deutlich an Wert gegenüber dem Euro verloren. (...)
Und wenn ich mir den letzten Absatz so betrachte, stelle ich fest, dass es sich erst einmal gar nicht so schlimm anhört, wie ich es erwartet habe.
Gruß
OnlyForMoney
ich habe auch ein paar interessante Fetzen in dem Bericht gefunden, die da lauten:
(...) Die Kreditmarge reduzierte sich von 125 auf 95 Basispunkte. (...)
(...) Die Gewährung von Sicherheiten und Garantien der Tochtergesellschaften ist nicht mehr Bestandteil des Kreditvertrags. Mit der neuen syndizierten Kreditlinie gewährleisten wir Liquiditätssicherheit bis 2019 zu besseren Konditionen. Die Tatsache, dass wir den Vertrag zu attraktiveren Bedingungen und ohne Sicherheiten mit der unveränderten Bankengruppe abschließen konnten, ist ein klarer Beleg für die hohe Reputation von HeidelbergCement im Bankenmarkt und die Stärke unserer Bankbeziehungen. Der Wegfall sämtlicher Sicherheiten und Garantien von Tochtergesellschaften ist ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur angestrebten verbesserten Bonitäts - einschätzung für HeidelbergCement durch die Ratingagenturen und kommt insbesondere den bestehenden Anleiheinvestoren zu Gute, die nun mit den Bankgläubigern gleichgestellt sind. (...)
(...) Auch im Geschäftsbereich Zuschlagstoffe profitierten unsere Lieferungen von den günstigen Wetterbedingungen: Alle Länder mit Ausnahme Norwegens, wo unsere Exporte zurückgingen, verzeichneten hohe Absatzzuwächse. (...)
(...) In der Transportbetonsparte erzielten ebenfalls alle Länder bis auf die baltischen Staaten starke Mengensteigerungen. (...)
(...) Der Geschäftsbereich Bauprodukte, der im Wesentlichen die Bauprodukte von Hanson in Großbritannien umfasst und stark vom Wohnungsbau abhängig ist, profitierte von der Erholung im britischen Wohnungsbau. Die Absätze aller Sparten lagen über dem Vorjahresniveau. Insbesondere die Betonfertigteile und die Leichtmauerblöcke erzielten deutliche Mengenzuwächse. (...)
(...) Im Geschäftsbereich Zuschlagstoffe profitierten unsere Lieferungen in allen Ländern von einem starken Nachfrageanstieg. Die höchsten Zuwächse verzeichneten Kasachstan und die Ukraine, wo sich unsere Mengen mehr
als verdreifachten. Insgesamt erhöhten sich unsere Zuschlagstofflieferungen im Konzerngebiet um 40,7 % auf 2,3 (i.V.: 1,7) Mio t. Die Transportbetonlieferungen nahmen um 21,6 % auf 0,5 (i.V.: 0,4) Mio cbm zu.
Der Umsatz des Konzerngebiets Osteuropa–Zentralasien stieg um 18,4 % auf 194 (i.V.: 164) Mio €; ohne Berücksichtigung von Währungseffekten betrug der Zuwachs 31,0 %. (...)
(...) In Zentralasien gehen wir von einem weiteren Anstieg der Baustoffnachfrage aus. Die Krise in der Ukraine hat derzeit keine Auswirkungen auf das operative Geschäft in der Ukraine und in Russland, jedoch haben die Währungen beider Länder seit Beginn der Krise deutlich an Wert gegenüber dem Euro verloren. (...)
Und wenn ich mir den letzten Absatz so betrachte, stelle ich fest, dass es sich erst einmal gar nicht so schlimm anhört, wie ich es erwartet habe.
Gruß
OnlyForMoney
Antwort auf Beitrag Nr.: 46.935.140 von Jogibaer1964 am 07.05.14 11:29:44Inwieweit bzw. wie stark könnte HC in Russland betroffen sein
Ich würde sagen: sehr stark. Alleine schon durch den Fall des Rubels bzw. den Anstieg des Euros, über den sich mittlerweile viele DAX-Konzerne monieren.
Morgen schreibt das Handelsblatt:
Baustoffe
Heidelberg Cement sucht bei Zukäufen nach Schnäppchen
Heidelberg Cement sieht Möglichkeiten, von der angekündigten Megafusion der beiden Konkurrenten Holcim und Lafarge zu profitieren. Vorstandschef Bernd Scheifele sieht "potenzielle Chancen für Zukäufe". Wenn die Fusion überhaupt von den Kartellbehörden genehmigt werde, erwartet der Heidelcement-Chef erhebliche Auflagen zu Desinvestitionen. Nach Holcim und Lafarge sind die Heidelberger der drittgrößte Produzent von Zement, Kies und Beton weltweit. Scheifele konnte sich eine Spitze gegen die Konkurrenten nicht verkneifen: "Eine gleichberechtigte Fusion gibt es nicht. Einer setzt sich dabei immer durch", betonte Scheifele. Die Anregung eines Aktionärs, das Gespräch mal mit dem designierten Verwaltungsratschef von LafargeHolcim, Wolfgang Reitzle, zu suchen, wolle er gegebenenfalls aufgreifen: "Wir kennen uns gut."
Groß ist der Spielraum aber nicht. Den Konzern drückt eine Nettoverschuldung von acht Milliarden Euro. Im ersten Quartal verringerte die Firma den Verlust von 235 auf 147 Millionen Euro. Der operative Gewinn vor Abschreibungen verbesserte sich um 15,6 Prozent auf 229 Millionen Euro. Der Umsatz kletterte um 5,7 Prozent auf 2,75 Milliarden Euro. mwb
Puh, ich hab's heute immer noch nicht geschafft, den Geschäftsbericht mal ausführlich zu lesen...schau'n mer mal.
Gruß
OnlyForMoney
Ich würde sagen: sehr stark. Alleine schon durch den Fall des Rubels bzw. den Anstieg des Euros, über den sich mittlerweile viele DAX-Konzerne monieren.
Morgen schreibt das Handelsblatt:
Baustoffe
Heidelberg Cement sucht bei Zukäufen nach Schnäppchen
Heidelberg Cement sieht Möglichkeiten, von der angekündigten Megafusion der beiden Konkurrenten Holcim und Lafarge zu profitieren. Vorstandschef Bernd Scheifele sieht "potenzielle Chancen für Zukäufe". Wenn die Fusion überhaupt von den Kartellbehörden genehmigt werde, erwartet der Heidelcement-Chef erhebliche Auflagen zu Desinvestitionen. Nach Holcim und Lafarge sind die Heidelberger der drittgrößte Produzent von Zement, Kies und Beton weltweit. Scheifele konnte sich eine Spitze gegen die Konkurrenten nicht verkneifen: "Eine gleichberechtigte Fusion gibt es nicht. Einer setzt sich dabei immer durch", betonte Scheifele. Die Anregung eines Aktionärs, das Gespräch mal mit dem designierten Verwaltungsratschef von LafargeHolcim, Wolfgang Reitzle, zu suchen, wolle er gegebenenfalls aufgreifen: "Wir kennen uns gut."
Groß ist der Spielraum aber nicht. Den Konzern drückt eine Nettoverschuldung von acht Milliarden Euro. Im ersten Quartal verringerte die Firma den Verlust von 235 auf 147 Millionen Euro. Der operative Gewinn vor Abschreibungen verbesserte sich um 15,6 Prozent auf 229 Millionen Euro. Der Umsatz kletterte um 5,7 Prozent auf 2,75 Milliarden Euro. mwb
Puh, ich hab's heute immer noch nicht geschafft, den Geschäftsbericht mal ausführlich zu lesen...schau'n mer mal.
Gruß
OnlyForMoney
Zahlen doch so schlecht?
Oder auch wegen der möglichen russischen Flächenbrandgefahr?
Inwieweit bzw. wie stark könnte HC in Russland betroffen sein
Oder auch wegen der möglichen russischen Flächenbrandgefahr?
Inwieweit bzw. wie stark könnte HC in Russland betroffen sein
Naja, dann hoffe ich doch mal das wenigstens die 60 hält!
HeidelbergCement steigert Umsatz und Ergebnis im 1. Quartal 2014 – milder Winter und positive Wirtschaftsentwicklung in Europa führen zu deutlicher Absatzsteigerung
Zweistelliges Absatzwachstum in allen Geschäftsbereichen
Konzernumsatz um 5,7 % auf 2,75 Mrd € erhöht (i.V.: 2,60 Mrd €;
auf vergleichbarer Basis +14,8 %)
Operatives Ergebnis vor Abschreibungen um 15,6 % auf 229 Mio € verbessert (i.V.: 198 Mio €; auf vergleichbarer Basis +44,9 %)
Margenverbesserung fortgesetzt:
Erfolgreiche Preiserhöhungen in wichtigen Märkten
Fortgesetzte Kostenkontrolle
Diszipliniertes Management von Cashflow und Umlaufvermögen
Finanzierungsstruktur verbessert
Ausblick für 2014 bestätigt:
Positiver Ausblick für Weltwirtschaft aufgrund Erholung der reifen Märkte in Nordamerika und Nordeuropa, insbesondere USA und GB
Absatzwachstum bei Zement, Zuschlagstoffen und Transportbeton
Steigerung von Umsatz, operativem Ergebnis und Jahresüberschuss auf vergleichbarer Basis
UP we go!!
Zweistelliges Absatzwachstum in allen Geschäftsbereichen
Konzernumsatz um 5,7 % auf 2,75 Mrd € erhöht (i.V.: 2,60 Mrd €;
auf vergleichbarer Basis +14,8 %)
Operatives Ergebnis vor Abschreibungen um 15,6 % auf 229 Mio € verbessert (i.V.: 198 Mio €; auf vergleichbarer Basis +44,9 %)
Margenverbesserung fortgesetzt:
Erfolgreiche Preiserhöhungen in wichtigen Märkten
Fortgesetzte Kostenkontrolle
Diszipliniertes Management von Cashflow und Umlaufvermögen
Finanzierungsstruktur verbessert
Ausblick für 2014 bestätigt:
Positiver Ausblick für Weltwirtschaft aufgrund Erholung der reifen Märkte in Nordamerika und Nordeuropa, insbesondere USA und GB
Absatzwachstum bei Zement, Zuschlagstoffen und Transportbeton
Steigerung von Umsatz, operativem Ergebnis und Jahresüberschuss auf vergleichbarer Basis
UP we go!!
Moin, moin,
ich stell's mal hinein:
HeidelbergCement steigert Umsatz und Ergebnis im 1. Quartal 2014 – milder Winter und positive Wirtschaftsentwicklung in Europa führen zu deutlicher Absatzsteigerung
http://www.heidelbergcement.com/global/de/company/press_medi…
HeidelbergCement
Konzernpräsentation
http://www.heidelbergcement.com/NR/rdonlyres/D9C93BB7-BF66-4…
QUARTALSFINANZBERICHT JANUAR BIS MÄRZ 2014
http://www.heidelbergcement.com/NR/rdonlyres/E97538B3-82A4-4…
Gruß
OnlyForMoney
ich stell's mal hinein:
HeidelbergCement steigert Umsatz und Ergebnis im 1. Quartal 2014 – milder Winter und positive Wirtschaftsentwicklung in Europa führen zu deutlicher Absatzsteigerung
http://www.heidelbergcement.com/global/de/company/press_medi…
HeidelbergCement
Konzernpräsentation
http://www.heidelbergcement.com/NR/rdonlyres/D9C93BB7-BF66-4…
QUARTALSFINANZBERICHT JANUAR BIS MÄRZ 2014
http://www.heidelbergcement.com/NR/rdonlyres/E97538B3-82A4-4…
Gruß
OnlyForMoney
Antwort auf Beitrag Nr.: 46.921.548 von OnlyForMoney am 05.05.14 10:19:04...und morgen schreibt das Handelsblatt:
Die falsche Zeit für Abenteuer
Heidelberg Cement verdient wieder besser, ist finanziell aber noch zu schwach, um im Wettlauf um Übernahmen mitzumischen.
Siegfried Hofmann, Martin Buchenau
Frankfurt, Stuttgart
Bernd Scheifele ist ein Mann der Tat. Das hat er als Chef von Heidelberg Cement im Schlechten wie im Guten bewiesen. Mit der Übernahme des britischen Konkurrenten Hanson ein Jahr vor der Finanzkrise manövrierte er Deutschlands größten Baustoffhersteller an den Rand des Abgrunds. Aber er hat die Krise anschließend auch mit einer komplizierten Refinanzierung bewältigt und den Zementhersteller seither mit vielen Restrukturierungs- und weiteren Umschuldungsaktionen wieder in ruhiges Fahrwasser gesteuert.
Nun wird die Tatkraft des Heidelcement-Chefs neu auf die Probe gestellt. Denn in der Branche bahnt sich mit dem Zusammenschluss der beiden Marktführer Holcim und Lafarge der nächste Konsolidierungsschub an. Heidelberg Cement wird als Branchendritter künftig einem deutlich größeren Marktführer gegenüberstehen. Gleichzeitig dürften vor allem in Europa beträchtliche Kapazitäten auf den Markt kommen, die Holcim und Lafarge aus kartellrechtlichen Gründen abgeben müssen. Das eröffnet für den Heidelberger Konzern theoretisch neue Möglichkeiten, selbst in der Konsolidierung mitzumischen.
Die entscheidende Frage aber lautet: Kann und sollte sich der Konzern das leisten? Die Analyse des letztjährigen Abschlusses spricht dagegen: Der Konzern ist dafür noch nicht wieder fit genug. Er verfügt weder über genügend Finanzkraft noch über die nötige Bilanz-Statur für neue Übernahmeabenteuer.
Dabei konnte Heidelberg Cement seine Ertragskraft in den zurückliegenden Jahren deutlich verbessern. Umfangreiche Sparprogramme haben eine schwache Baukonjunktur und steigende Rohstoffkosten aufgefangen und ermöglichten immerhin mehr als 20 Prozent operatives Ertragswachstum in den letzten vier Jahren.
Noch günstiger sieht der Trend beim ausgewiesenen Nettogewinn aus, der sich seit dem Krisenjahr 2009 mehr als verfünffacht hat. Für 2013 weist Heidelberg Zement unterm Strich einen Gewinnsprung um knapp 80 Prozent auf 945 Millionen Euro aus. Der Gewinnanteil, der den HC-Aktionären zusteht, hat sich sogar mehr als verdoppelt.
Die operative Entwicklung wird durch diese Steigerungsraten allerdings weit überzeichnet. Denn den Hauptanteil am Gewinnplus haben Vorgänge, die in einer Position namens "zusätzliches ordentliches Ergebnis" zusammengefasst sind und 2013 um rund 400 Millionen Euro günstiger ausfielen als im Vorjahr. Dazu trugen insbesondere Buchgewinne aus der Entkonsolidierung einer ausländischen Finanzierungsgesellschaft, Erträge aus dem Verkauf von Randgeschäften und niedrigere Wertberichtigungen bei. Ohne diese Effekte errechnet sich lediglich ein stagnierendes operatives Ergebnis.
Die vor Jahresfrist formulierte Prognose eines moderaten Anstiegs hat der Heidelberger Baustoffkonzern insofern verfehlt. Doch waren dafür ungünstige Währungseffekte verantwortlich. Bei konstanten Wechselkursen hätte der Konzern nach eigener Einschätzung immerhin fünf Prozent Zuwachs geschafft, was im Branchenumfeld eine solide Performance darstellt. Holcim und Lafarge etwa berichteten bereinigte Ertragssteigerungen von lediglich ein bis zwei Prozent. Mit seinen operativen Margen bewegt sich HC alles in allem auf dem Niveau der Branchenführer.
Das alles ändert indessen wenig an der Tatsache, dass die gesamte Branche - und mit ihr Heidelberg Cement - nach wie vor zu wenig verdient, um den relativ hohen Kapitaleinsatz in diesem Geschäft vernünftig zu verzinsen. Das jedenfalls gilt für die Aktivitäten auf den westlichen Märkten, die nach wie vor die Kernregion für die Zementriesen repräsentieren.
Im Falle Heidelberg Cement schlägt sich die Problematik weiterhin in einem beträchtlichen Renditegefälle von mehr als 50 Prozent zwischen dem Geschäft in den Wachstumsregionen Asien und Afrika auf der einen und den Aktivitäten in Europa und Nordamerika auf der anderen Seite nieder. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen (Ebitda) in Relation zum Vermögenseinsatz war in Asien und Afrika immerhin mehr als doppelt so hoch wie auf den westlichen Märkten. Die Kapitalrendite - das Verhältnis von Ebit zu Kapitaleinsatz - hat sich in Europa und in den USA zwar um rund einen Punkt verbessert, mit nunmehr rund fünf Prozent ist sie aber immer noch zu niedrig für eine angemessene Kapitalverzinsung.
Gründe dafür sind einerseits die gedämpfte Konjunktur- und Preisentwicklung der vergangenen Jahre, andererseits die hohen Summen, die der Konzern vor 2008 für Zukäufe zahlte, insbesondere für Hanson. Sie spiegeln sich noch immer in beträchtlichen Goodwill-Positionen, also immateriellen Firmenwerten, in Höhe von zehn Milliarden Euro in der Bilanz wider. Immerhin knapp die Hälfte des Anlagevermögens entfällt darauf - das drückt als gewichtige Komponente im Nenner die Kapitalrenditen. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund macht der Zukauf weiterer Geschäfte im Westen strategisch wenig Sinn - es sei denn, sie wären wirklich zu extrem günstigen Konditionen zu haben.
Zur Vorsicht mahnt aber auch die nach wie vor begrenzte Finanzkraft des Heidelberger Unternehmens. Im Gegensatz zum Nettoergebnis hat sie sich 2013 nicht weiter verbessert. Sowohl der operative Cashflow als auch der Free Cashflow (der operative Mittelzufluss abzüglich der Sachinvestitionen) sanken deutlich. Verantwortlich dafür waren unter anderem höhere Steuerzahlungen und die Auszahlung einer Kartellstrafe von 161 Millionen Euro.
Am Free Cashflow, der sich von rund 680 Millionen auf nur noch 121 Millionen Euro reduzierte, zehrten zudem die wieder steigenden Investitionsausgaben. Denn der Konzern agierte mit diversen Ausbauprojekten in Afrika und Asien bereits expansiver als in den Vorjahren. Die reinen Sachinvestitionen stiegen um mehr als ein Zehntel, einschließlich Akquisitionen und Kapitalaufstockungen bei Gemeinschaftsunternehmen erhöhte sich das Investitionsvolumen um die Hälfte auf 1,3 Milliarden Euro.
Anders als in den Vorjahren gelang dem Konzern daher keine Verbesserung seiner Finanzstruktur. Die Netto-Finanzverschuldung stieg vielmehr um rund eine halbe Milliarde Euro auf 7,5 Milliarden Euro, wobei etwa die Hälfte des Anstiegs auf das Konto von Währungseffekten geht. Denn Cashbestände in Fremdwährungen haben sich durch die Euro-Aufwertung rechnerisch um mehr als 200 Millionen Euro reduziert. Das Verhältnis von Nettoschulden zum Ebitda stieg von 2,8 auf 3,1. Vom strategischen Ziel, den Wert unter 2,8 zu drücken, hat sich der Konzern damit wieder ein Stück entfernt.
Finanziell verfügt der Konzern über wenig Spielraum, um in der Konsolidierung mitzumischen. Es sei denn, er ist in der Lage, Randaktivitäten wie das zum Verkauf stehende Ziegelgeschäft zu wirklich attraktiven Konditionen zu verkaufen. Oder er entschließt sich zu einer weiteren Kapitalerhöhung. Das wiederum würde die Bereitschaft von Ankeraktionär Ludwig Merckle voraussetzen, seinen 25-prozentigen Anteil zu verwässern.
Vor diesem Hintergrund wird Scheifele letztlich wohl nicht viel anderes übrig bleiben, als weiterzumachen wie bisher: Kosten senken, Zementwerke in den Wachstumsmärkten bauen - und darauf hoffen, dass sich Preise und Baukonjunktur im Westen nach und nach erholen.
Gruß
OnlyForMoney
Die falsche Zeit für Abenteuer
Heidelberg Cement verdient wieder besser, ist finanziell aber noch zu schwach, um im Wettlauf um Übernahmen mitzumischen.
Siegfried Hofmann, Martin Buchenau
Frankfurt, Stuttgart
Bernd Scheifele ist ein Mann der Tat. Das hat er als Chef von Heidelberg Cement im Schlechten wie im Guten bewiesen. Mit der Übernahme des britischen Konkurrenten Hanson ein Jahr vor der Finanzkrise manövrierte er Deutschlands größten Baustoffhersteller an den Rand des Abgrunds. Aber er hat die Krise anschließend auch mit einer komplizierten Refinanzierung bewältigt und den Zementhersteller seither mit vielen Restrukturierungs- und weiteren Umschuldungsaktionen wieder in ruhiges Fahrwasser gesteuert.
Nun wird die Tatkraft des Heidelcement-Chefs neu auf die Probe gestellt. Denn in der Branche bahnt sich mit dem Zusammenschluss der beiden Marktführer Holcim und Lafarge der nächste Konsolidierungsschub an. Heidelberg Cement wird als Branchendritter künftig einem deutlich größeren Marktführer gegenüberstehen. Gleichzeitig dürften vor allem in Europa beträchtliche Kapazitäten auf den Markt kommen, die Holcim und Lafarge aus kartellrechtlichen Gründen abgeben müssen. Das eröffnet für den Heidelberger Konzern theoretisch neue Möglichkeiten, selbst in der Konsolidierung mitzumischen.
Die entscheidende Frage aber lautet: Kann und sollte sich der Konzern das leisten? Die Analyse des letztjährigen Abschlusses spricht dagegen: Der Konzern ist dafür noch nicht wieder fit genug. Er verfügt weder über genügend Finanzkraft noch über die nötige Bilanz-Statur für neue Übernahmeabenteuer.
Dabei konnte Heidelberg Cement seine Ertragskraft in den zurückliegenden Jahren deutlich verbessern. Umfangreiche Sparprogramme haben eine schwache Baukonjunktur und steigende Rohstoffkosten aufgefangen und ermöglichten immerhin mehr als 20 Prozent operatives Ertragswachstum in den letzten vier Jahren.
Noch günstiger sieht der Trend beim ausgewiesenen Nettogewinn aus, der sich seit dem Krisenjahr 2009 mehr als verfünffacht hat. Für 2013 weist Heidelberg Zement unterm Strich einen Gewinnsprung um knapp 80 Prozent auf 945 Millionen Euro aus. Der Gewinnanteil, der den HC-Aktionären zusteht, hat sich sogar mehr als verdoppelt.
Die operative Entwicklung wird durch diese Steigerungsraten allerdings weit überzeichnet. Denn den Hauptanteil am Gewinnplus haben Vorgänge, die in einer Position namens "zusätzliches ordentliches Ergebnis" zusammengefasst sind und 2013 um rund 400 Millionen Euro günstiger ausfielen als im Vorjahr. Dazu trugen insbesondere Buchgewinne aus der Entkonsolidierung einer ausländischen Finanzierungsgesellschaft, Erträge aus dem Verkauf von Randgeschäften und niedrigere Wertberichtigungen bei. Ohne diese Effekte errechnet sich lediglich ein stagnierendes operatives Ergebnis.
Die vor Jahresfrist formulierte Prognose eines moderaten Anstiegs hat der Heidelberger Baustoffkonzern insofern verfehlt. Doch waren dafür ungünstige Währungseffekte verantwortlich. Bei konstanten Wechselkursen hätte der Konzern nach eigener Einschätzung immerhin fünf Prozent Zuwachs geschafft, was im Branchenumfeld eine solide Performance darstellt. Holcim und Lafarge etwa berichteten bereinigte Ertragssteigerungen von lediglich ein bis zwei Prozent. Mit seinen operativen Margen bewegt sich HC alles in allem auf dem Niveau der Branchenführer.
Das alles ändert indessen wenig an der Tatsache, dass die gesamte Branche - und mit ihr Heidelberg Cement - nach wie vor zu wenig verdient, um den relativ hohen Kapitaleinsatz in diesem Geschäft vernünftig zu verzinsen. Das jedenfalls gilt für die Aktivitäten auf den westlichen Märkten, die nach wie vor die Kernregion für die Zementriesen repräsentieren.
Im Falle Heidelberg Cement schlägt sich die Problematik weiterhin in einem beträchtlichen Renditegefälle von mehr als 50 Prozent zwischen dem Geschäft in den Wachstumsregionen Asien und Afrika auf der einen und den Aktivitäten in Europa und Nordamerika auf der anderen Seite nieder. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen (Ebitda) in Relation zum Vermögenseinsatz war in Asien und Afrika immerhin mehr als doppelt so hoch wie auf den westlichen Märkten. Die Kapitalrendite - das Verhältnis von Ebit zu Kapitaleinsatz - hat sich in Europa und in den USA zwar um rund einen Punkt verbessert, mit nunmehr rund fünf Prozent ist sie aber immer noch zu niedrig für eine angemessene Kapitalverzinsung.
Gründe dafür sind einerseits die gedämpfte Konjunktur- und Preisentwicklung der vergangenen Jahre, andererseits die hohen Summen, die der Konzern vor 2008 für Zukäufe zahlte, insbesondere für Hanson. Sie spiegeln sich noch immer in beträchtlichen Goodwill-Positionen, also immateriellen Firmenwerten, in Höhe von zehn Milliarden Euro in der Bilanz wider. Immerhin knapp die Hälfte des Anlagevermögens entfällt darauf - das drückt als gewichtige Komponente im Nenner die Kapitalrenditen. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund macht der Zukauf weiterer Geschäfte im Westen strategisch wenig Sinn - es sei denn, sie wären wirklich zu extrem günstigen Konditionen zu haben.
Zur Vorsicht mahnt aber auch die nach wie vor begrenzte Finanzkraft des Heidelberger Unternehmens. Im Gegensatz zum Nettoergebnis hat sie sich 2013 nicht weiter verbessert. Sowohl der operative Cashflow als auch der Free Cashflow (der operative Mittelzufluss abzüglich der Sachinvestitionen) sanken deutlich. Verantwortlich dafür waren unter anderem höhere Steuerzahlungen und die Auszahlung einer Kartellstrafe von 161 Millionen Euro.
Am Free Cashflow, der sich von rund 680 Millionen auf nur noch 121 Millionen Euro reduzierte, zehrten zudem die wieder steigenden Investitionsausgaben. Denn der Konzern agierte mit diversen Ausbauprojekten in Afrika und Asien bereits expansiver als in den Vorjahren. Die reinen Sachinvestitionen stiegen um mehr als ein Zehntel, einschließlich Akquisitionen und Kapitalaufstockungen bei Gemeinschaftsunternehmen erhöhte sich das Investitionsvolumen um die Hälfte auf 1,3 Milliarden Euro.
Anders als in den Vorjahren gelang dem Konzern daher keine Verbesserung seiner Finanzstruktur. Die Netto-Finanzverschuldung stieg vielmehr um rund eine halbe Milliarde Euro auf 7,5 Milliarden Euro, wobei etwa die Hälfte des Anstiegs auf das Konto von Währungseffekten geht. Denn Cashbestände in Fremdwährungen haben sich durch die Euro-Aufwertung rechnerisch um mehr als 200 Millionen Euro reduziert. Das Verhältnis von Nettoschulden zum Ebitda stieg von 2,8 auf 3,1. Vom strategischen Ziel, den Wert unter 2,8 zu drücken, hat sich der Konzern damit wieder ein Stück entfernt.
Finanziell verfügt der Konzern über wenig Spielraum, um in der Konsolidierung mitzumischen. Es sei denn, er ist in der Lage, Randaktivitäten wie das zum Verkauf stehende Ziegelgeschäft zu wirklich attraktiven Konditionen zu verkaufen. Oder er entschließt sich zu einer weiteren Kapitalerhöhung. Das wiederum würde die Bereitschaft von Ankeraktionär Ludwig Merckle voraussetzen, seinen 25-prozentigen Anteil zu verwässern.
Vor diesem Hintergrund wird Scheifele letztlich wohl nicht viel anderes übrig bleiben, als weiterzumachen wie bisher: Kosten senken, Zementwerke in den Wachstumsmärkten bauen - und darauf hoffen, dass sich Preise und Baukonjunktur im Westen nach und nach erholen.
Gruß
OnlyForMoney
Antwort auf Beitrag Nr.: 46.920.808 von Jogibaer1964 am 05.05.14 08:06:33Moin, moin,
wenn man diesen Vorgang gedanklich mit der Meldung
Mexikanischer Zementkonzern Cemex schreibt weiter Verluste
http://www.finanzen.ch/nachrichten/aktien/Mexikanischer-Zeme…
verknüpft, könnte man glatt zu dem Entschluß kommen, dass man bei HEI gut aufgehoben ist
Gruß
OnlyForMoney
wenn man diesen Vorgang gedanklich mit der Meldung
Mexikanischer Zementkonzern Cemex schreibt weiter Verluste
http://www.finanzen.ch/nachrichten/aktien/Mexikanischer-Zeme…
verknüpft, könnte man glatt zu dem Entschluß kommen, dass man bei HEI gut aufgehoben ist
Gruß
OnlyForMoney
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