Peak Oil und die Folgen (Seite 1336)

[Friseuse]

Antwort auf Beitrag Nr.: 40.519.370 von Triakel am 14.11.10 19:03:28

Öl ist das Produkt mit der global höchsten Marktdurchdringung, also der höchsten Verfügbarkeit.

Cola oder Autos haben den Verbreitungsgrad nicht und natürlich wird die Mengennachfrage über den Preis gedämpft, wenn auch ausgesprochen schwach bei dem extremen Elastizitätswert.

Mangelnde Kaufkraft macht nicht nur Ölarmut, die Armen sind auch sonst arm und haben kein Dach überm Kopf und ungenügende medizinische Versorgung. Also bekämpft ein politisch geneigter Mensch die Armut als solche Friseuses 1.Abstraktionsgesetz

Entwicklung ist keineswegs die enge Verknüpfung mit Ölverbrauch, sonst müßte es den Schweizern und Luxemburgern schlechter als den Amerikanern gehen und das entspricht nun gänzlich nicht der Lebensrealität

Das ist doch alles zwar nicht völlig hahnebüchen, jedoch schwächer als es der Volks- und Internetglaube meint mit den Korrelationen. Ungefähr wie mit den alten Japanern, die mit 110 noch Rente beziehen und real liegen sie im Garten.

Was braucht der Mensch an diesem Öl zum Glück wirklich ist die Frage. Er braucht massiv weniger und nicht mehr, es besteht keinerlei Grund für nachhaltige Preisanstiege auf lange Jahre voraus und eher fliegt uns das Weltklima um die Ohren. Öl ist nicht knapp, es bedient nur eine faule Verwöhntheit. Das sieht man den Spitzenverbrauchern an.

Denk mal positiv, mit Öl reichts für einen Teil und weniger reicht für mehr

[Triakel]

Antwort auf Beitrag Nr.: 40.518.863 von Friseuse am 14.11.10 15:26:25

Die Situation ist die von momentan unbegrenzter Verfügbarkeit

Nein. Über die Hälfte der Menschen ist von nennenswerter Ölverfügbarkeit mangels Kaufkraft ausgeschlossen.
Öl hat nie "gereicht" und wird nie "reichen".

Nach der Definition, dass Öl "unbegrenzt verfügbar" ist, wenn die nötige Kaufkraft einer Anzahl von Menschen als Kriterium ausreicht, ist Öl selbst dann noch unbegrenzt verfügbar, wenn sich nur noch ein Prozent der Menschheit oder weniger einen nennenswerten Ölkonsum leisten kann.

[Friseuse]

Die Situation ist die von momentan unbegrenzter Verfügbarkeit i.R.v. Grenzbetrachtungen der nächsten Jahre. Und die Peak Oil Propagandisten drehen die natürliche Marktschwäche ins Gegenteil um, spielen die gezinkte Preiskarte.

Passt auch allen Beteiligten in den Kram.
-Venezuelas Hugo kann auf großen Macker machen
-Die Scheichs können beim Harem schon nicht mehr anbauen
-Ölkonzerne haben mit ihrer Gesellschaftskonstruktion alle Kartellbehörden im Griff
-Die Ökofreunde können die Welt retten

Alles schön. Alle haben recht Gutes und vor allem Fett. Von der Ölpottsau Hugo bis zum Müsli eine Meinungsfront, die Preisanstiegsfront und so ist das gedacht.

[Urlaub2]

Antwort auf Beitrag Nr.: 40.518.654 von Urlaub2 am 14.11.10 13:35:48

Wenn ich schon gerade dabei bin, hier nochmal das Thema Reserven / Ressourcen:

http://www.erdoel-erdgas.de/filemanager/download/26/Reserven…

Die statische Reichweite von etwa 40 Jahren bezieht sich nur auf die Reserven, wie üblich durch den Peak Oil Effekt mit Abstrichen.

Ressourcen kommen noch hinzu !
Ressourcen sind laut Definition nachgewiesene Vorkommen, die sich entweder zu heutigen Preisen oder bei heutiger Technik noch nicht fördern lassen.

Bei steigenden Preisen wird sozusagen von Ressourcen auf Reserven umgebucht und die Reserven können gleich bleiben, selbst wenn da jahrelang gefördert wird.

Am Beispiel Falkland-Gebiet kann man sagen, daß vermutete riesige Vorkommen noch nicht mal in den Ressourcen enthalten sind, weil nicht nachgewiesen.

Nur die kleine bisher nachgewiesene Menge ist dann Teil der Reserven, weil wirtschaftlich förderbar.

Also kein Grund zur Beunruhigung und es ist richtig, daß ich Doomer-Postings auch als solche bezeichne.

[Urlaub2]

Antwort auf Beitrag Nr.: 40.516.497 von a_bit_fishy am 13.11.10 12:14:54

Hier nochmal die BGR-Studie für Leute, die neu in diesem Thread sind:

http://www.bgr.bund.de/cln_116/nn_322848/DE/Themen/Energie/D…

Gibt einen guten Überblick.

[Urlaub2]

Antwort auf Beitrag Nr.: 40.517.429 von Urlaub2 am 13.11.10 19:30:27

Hier nochmal die Graphik:

http://www.theoildrum.com/files/IEA%20Press%20Release%20-%20…

In den "noch zu findenden" Quellen sind auch die nachgewiesenen, aber noch nicht produzierenden Quellen enthalten.

Ist reichlich verwirrend !

Das einzig positive daran ist, daß seitens der IEA eine Warnung erfolgt, die zu steigenden Preisen führen wird, was "weg vom Öl" begünstigt.

Ich halte mich hier lieber an BGR, die für nachgewiesene Ölvorkommen eine lineare Reichweite von 40-45 Jahren sieht, wie hier schon häufig gepostet.(ist natürlich vereinfacht).
Und diese Ölvorkommen sind im einzelnen aufgeführt, wenn man da auch natürlich Abstriche machen muß.
Man muß Peak Oil richtig definieren, ob z.b. offshore Öl dabei ist oder nicht.
Auch ist unsinnig, eine Preisobergrenze einzuführen ("Peak billiges Öl").

Und Peak all liquids, wie von mir schon häufig gepostet, ist noch längst nicht zu sehen.

[Urlaub2]

Antwort auf Beitrag Nr.: 40.517.691 von Triakel am 13.11.10 21:40:15

Richtig, das sind von mir auch nur Näherungswerte.

Der Ölpreis ist aber (neben dem Dax) ein wertvolles Hilfsmittel für den, der Aktienfonds hat.
Ein hoher Ölpreis wird (zumindest zur Zeit) als Zeichen für eine sehr gut laufende Wirtschaft gesehen.
Ist aber gleichzeitig ein Warnzeichen.
Ich hätte da schon 2008 stärker darauf achten müssen.

Man kann sich da gut darauf einstellen.

[Friseuse]

Very impressive finde ich den Ausschnitt

What's your overall outlook for 2011?

There are two sides to it.

Das ist ein Ding vom Volker mit Vische-V, wurde die Welt also vor einigen Jahren doch keine Kugel

Amazing

[Triakel]

Antwort auf Beitrag Nr.: 40.517.648 von Urlaub2 am 13.11.10 21:14:41

Du bist Opfer des linearen Denkens, Urlaub.
Die Realität mit ihren zukünftig starken Schwankungen wird sich einen Kehricht um Deine 10-Euro-pro-Jahr-Steigerungs-Prognose scheren.

Das Pendel wird immer wieder zwischen Angebots- und Nachfragezerstörung hin- und herschwingen. Mit immer stärkerer Tendenz zur Nachfragezerstörung ab der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts.

Lineare Steigerungen um einen Betrag x sind typische Planwirtschaftsprognosen.

"Nu, Genossen, lasst uns mal die Steigerung für das nächste Jahr beschließen. Zum Wohle des Volkes."
Diese beiden Sätze bitte in die "wohlklingende" Sprechweise Walter Ulbrichts oder Erich Honeckers übersetzen.

[Urlaub2]

Antwort auf Beitrag Nr.: 40.517.429 von Urlaub2 am 13.11.10 19:30:27

Hier mal die Ölpreisprognose für 2011 von Folker Hellmeyer, der bisher auch ganz gut lag:

http://www.chaostheorien.de/interviews?p_p_id=101_INSTANCE_r…

Nämlich 110 Dollar, was ich auch schon sagte (ab 2010 100 Dollar und jedes Jahr 10 Dollar mehr).

Ist noch dunkelgrün für die Weltwirtschaft, aber danach wird die Luft dünner.