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    Peak Oil und die Folgen (Seite 1356)

    eröffnet am 05.05.10 21:10:24 von
    neuester Beitrag 19.04.24 18:35:40 von
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      schrieb am 25.10.10 22:59:08
      Beitrag Nr. 1.742 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.387.960 von Triakel am 25.10.10 22:55:05Ich bitte die Tippfehler zu entschuldigen. Mein "d" klemmt auf der Tastatur meines Privat-PC.
      Avatar
      schrieb am 25.10.10 22:55:05
      Beitrag Nr. 1.741 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.386.352 von Aurisa am 25.10.10 19:19:41Hallo Aurisa,
      Herr Boehringer stellt ja durchaus einige gute Fragen zu Desertec, zeigt sich aber gleichzeitig erstaunlich wenig informiert.
      Er fragt, wie denn die Stromübertragung laufen soll: per Wechselstrom, per Gleichstrom oder per Supraleitung. Hätte er nur etwas Basiswissen, wüsste er, dass nur eine Option in Frage kommt: der Gleichstrom. Das wurde übrigens auch durch das Konsortium kommuniziert. Hat er anscheinend nicht gelesen.

      Und solch ein (Teil-)Satz lösst bei mir ebenfalls Kopfschütteln aus:
      "das noch im laufenden Jahrzehnt riesige Mengen an Solarstrom aus der Sahara zu uns bringen und unseren mitteleuropäischen Energiebedarf decken solle."

      Auch das ist falsch. Und ebenfalls durch das Desertec-Konsortium kommuniziert. Denn die geplanten Anlagen, die in en ersten Jahren im Rahmen des Projekts in Marokko errichtet werden sollen, dienen ausschließlich dem marokkanischen Inlandsbedarf. In diesem Jahrzehnt wird also selbst bei erfolgreichem Start des Projektes zunächst garkein Strom nach Europa geliefert. Erst in den Folgejahren soll die Gleichstrominfrastruktur entstehen, die wohl erst ab en 20er Jahren Strom liefern wird (bei Vorrangversorgung des nordafrikanischen Raumes, was ich mit der Wortschöpfung "Strompacht" bezeichne).

      Und natürlich erwartet das Konsortium einen erheblichen öffentlichen Zuschuss zur Finanzierung, weil er generierte Strom auf mittlere und wahrscheinlich sogar längere Sicht gegenüber Strom aus Kohle-, Gas- und Atomkraftwerken ganrnicht zu konkurrenzfähigen Preisen erzeugt werden kann bei den anfallenden Herstellungs- und Kapitalkosten.

      Also ein sehr dürftiger Informationsstand, der dem Artikel zugrunde liegt.
      Andererseits stellt er durchaus richtige Fragen: die nach der Kostenentwicklung im Laufe der (eventuellen) Verwirklichung es Projektes (ich verwette mein Häuschen, dass 400 Milliarden Euro ein völlig weltfremder Betrag sein wird, der genannt wurde, um die Akzeptanz es Projektes bei Politik und Öffentlichkeit nicht zu gefährden). Zumal ja Megaprojekte, insbesondere solche, für die es keine Efahrungen gibt, in aller Regelo kostenmäßig aus em Ruer laufen.
      Die kaum zu garantierene geopolitische Sicherheit für die Investoren auf viele Jahrzehznte hat er ebenfalls als äußerst relevanten Fakt thematisiert. Nach meiner Meinung einer der K.O-Kriterien für das Gesamtprojekt.

      Aber dann wieder so ein Satz, der einem die Haaren zu Berge stehen lässt:

      "- Wie kann Tageszeiten-, Jahreszeiten- und Wetter-abhängiger Solarstrom die für Europa so wichtige GRUNDlast der Energieversorgung sichern?"

      Solarstrom KANN garkein Grundlaststrom sein. Es sei denn, man speichert ihn als Wasserstoff oder künstliches Methangas (gibt es tatsächlich). Dann können sogar Wochen überbrückt werden, allerdings um den Preis sehr hoher Verluste, die die Verluste von zeitlich sehr begrenzten Salzspeichern (7 Stunden) noch einmal wesentlich übertreffen und somit auch keine wirkliche Problemlösung wären.
      Einen wirklichen Knackpunkt hat Boehringer nicht erwähnt: dass einerseits in der besonders verbrauchsintensiven morgendlichen Spitzenlastzeit (wiederum insbesondere in der ganz besonders verbrauchsintensiven WINTERLICHEN morgendlichen Spitzenlastzeit) garkein Strom aus der Sahara ankommt. Man braucht also eine herkömmliche Kraftwerkskapazitätsunterlegung für den Desertec-Strom von 100%!
      Und jetzt der eigentliche Knackpunkt: in der eher verbrauchsärmeren sommerlichen Mittagszeit bei sonniger Wetterlage in Mitteleuropa werden wir schon ohne Desertec bei weiterem schnellen Ausbau der Solarenergie bei einem einheimischen Solarenergieanteil von über 5% massive Probleme mit den Stromnetzen bekommen, wenn diese Spitzeneinspeisungen zusätzlich zu den unflexiblen Grundlastkraftwerken (AKWs und Kohlkekraftwerke) in die europäischen Netze schießen. Wenn dann noch bedeutende Mengen aus der Sahara zusätzlich eingespeist werden, werden die Netze mit einer zusätzlichen vorübergehenden Überkapazität um die Mittagsstunden belastet, was zu schwerwiegenden Schäden am Stromnetz führen kann. Es ist ein Ammenmärchen, dass man gigantische Speichermöglichkeiten schaffen könnte, die solche plötzlichen extremen Angebotsspitzen absorbieren könnten. Speicher selbst größerer Kapazität können in einer bestimmten Zeiteinheit nur eine definierte Strommenge aufnehmen. Mit ploötzlich massiv überschießenden Einspeisungsmengen wäre auch ein noch zu schaffendes neues gesamteuropäisches Stromnetz mit wesentlich größeren Speicherkapazitäten als heute massiv überfordert.

      Es ist deshalb völlig auszuschließen, dass Solarenergie jemals 20% oder mehr zur gesamten Stromproduktion beitragen könnte. Vermutlich nicht einmal mehr als 10%.
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      Avatar
      schrieb am 25.10.10 19:19:41
      Beitrag Nr. 1.740 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.380.217 von Triakel am 24.10.10 12:37:54Peter Boeringern stellt im Goldseitenblog viele kritische Fragen zur Machbarkeit bzw. zum Sinn von DESERTEC:

      http://www.goldseitenblog.com/peter_boehringer/index.php/201…

      Sehr lesenswert!

      @Triakel:

      Für dich sind die meissten Punkte dort sicher schon bekannt, aber gerade die Frage, was Desertec tatsächlich bringt (Stichwort: Energieverluste/-verfügbarkeit...) wird dort nur unzulänglich behandelt.

      Der Autor hat darum gebeten seine Fragen zur Machbarkeit von Desertec im Kommentarbereich zu ergänzen.

      Vielleicht magst du ja etwas von dem, was du uns hier erklärt hast, auch dort schreiben...? :)
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      Avatar
      schrieb am 25.10.10 10:45:22
      Beitrag Nr. 1.739 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.379.271 von Ralle1100 am 23.10.10 20:04:38Hallo Ralle!

      "Die Tage im hab ich mal im Gelben gestöbert und das hier gefunden.
      http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=188916
      Einen Ingeneur, welcher sich in Sachen schneller Brüter auskennt, wäre hier mal gefragt.
      Oder schieß ich wieder zu kurz und wir haben da doch ein Recourcenprob. mit Thorium. Was sagen die Geologen?"


      Ih bin zwar kein Ingenieur der daher die Chancen von neuen Atomkraftwerkstypen fundiert beleuchten kann, aber das Posting stellt ein brauchbares Gesamtkonzept dar.
      Im Falle einer zu erwartenden Ölverknappung wird man die Lücken mit fossilen Alternativen schließen, hier wird Kohle genannt, ich tippe eher auf eine Mischung von Ölsand, Gas und Shalegas unter Beimischung der Kohleverflüssigungstechnologie, die bisher maßgeblich ja nur in Südafrika von Sasol genutzt wird.

      Das man neben neuen regenerativen Energien wie Windkraft und Solarenergie auch auf Kernkraft verstärkt zugreifen wird ist doch klar, auch wenn es manchem aus politisch-ökologischen Gründen nicht zusagt. Allerdings betreibt man eine Wirtschaft mit Energie und nicht mit Politischer Korrektheit.

      Das Modell zugleich die "guten Energien" also ökologisch weitgehend unbedenkliche Energien wie Windkraft, Wasserkraft (zumindest klimaneutral, abgesehen vom Bau) und Solarenergie zu forcieren aber auch die "bösen Energien" also CO-2-intensive und riskante Energieformen wie Kohlekraftwerke und Atomkraft auszubauen macht China ja bereits vor.

      Gerade da ich die Probleme des kommenden Ölmangels als dramatisch ansehe, darf man nicht von vorneherein die Diskussion dermaßen einschränken, dass nur billige + saubere + regional verfügbare Alternativen zählen, denn dann wird es keine Alternativen geben. Da die Menschheit aber überleben will, wird man alles nehmen was man kriegen kann.

      lg
      Asset
      Avatar
      schrieb am 24.10.10 23:58:24
      Beitrag Nr. 1.738 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.379.271 von Ralle1100 am 23.10.10 20:04:38Hallo Ralle,

      bzgl. Kernenergie schreibt Hannes Kunz, der Autor der genial geschriebenen Analysen, die ich hier schon öfters verlinkt hatte:
      http://www.iier.ch/content/fake-firemen-why-are-we-cheating-…
      Nuclear is a fossil fuel range extender
      by Hannes Kunz on Fri, Sep 24, 2010 - 07:09 (CET).

      The biggest challenge of nuclear power is - beyond the discussions about safety and long term storage of waste, which we don't want to comment - the fact that the majority of inputs into construction and operations are fossil fuels. Cement and steel, but equally uranium or thorium are mined and produced with large quantities of low-cost coal, natural gas and oil. If those inputs become scarce and potentially more expensive, so will building and operating nuclear technology. This is the biggest challenge with anything new: as long as we manufacture it mostly with raw materials extracted and refined using low-cost fossil fuels, output prices (e.g. a kWh from nuclear power plants) never shows the true cost.

      Viele Grüße

      smiths74

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      Avatar
      schrieb am 24.10.10 15:32:09
      Beitrag Nr. 1.737 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.378.726 von smiths74 am 23.10.10 15:33:57Danke für die Antwort.

      und wo kommt all die Produktivitätssteigerung im Wesentlichen her?
      Sie kommt fast ausschließlich aus billiger Umwandlungsenergie!


      Nein. Beglubschte Produktionsfunktionen sind nicht monokausal. Nehmen wir das Beispiel Zuckererzeugung in Europa, massivste Fortschritte ergaben sich aus der Entwicklung von Saatgut und dies ist völlig abstrakt von Energieeinsatz, Fortschritte ergeben sich aus technologischer Entwicklung der eingesetzten Technik von Aussaat bis Rodung, Fortschritt ist der eingesetzte Pflanzenschutz.

      Zentraler Produktionsfaktor ist umschreibbar als Brain, Know How, Erfahrungswissen, High Tech, der dispositive Faktor kann sich um Zehnerpotenzen besser einsetzen. Find da bitte einen passenden Begriff für.

      Die Nachfrage nach Energie wird immer größer, nur um die Energieversorgung aufrecht zu erhalten.

      Zucker in Gewichtseinheit lässt sich laufend mit weniger Energie erzeugen, aus diesem Zucker wieder eine über die Zeit höhere Energie gewinnen. Technischer Fortschritt.

      Ergo bildet sich Realität in einem Brain vs. Energie Feld. Die Verkürzung auf Energieendlichkeit und im nächsten Schritt eine EROEI-Betrachtung greift zu kurz.

      Normale menschliche Entwicklung von Zivilisationen ist das, in der Praxis extrem robust und die Theoretiker kommen nicht wirklich nach. Hirn ersetzt Dummenergie, da eiern selbst meine Lieblingsökos mit ihrem Green New Deal rum. Die wissen es nur nicht im theoretischen Überbau und sortieren ihre Befindlichkeit noch auf der Betroffenheitsseite, so wie Triakel halt die Zukunftsangriffsseite depressiv ausblendend.

      Dieses Peak Oil bis Peak Feldhamster ist natürlich schon Hammer, keine Frage.
      Avatar
      schrieb am 24.10.10 12:37:54
      Beitrag Nr. 1.736 ()
      Ist schon eine eigenartige Zeit, in der man als dümmlicher Doomer oder als Bedenkenträger mit Beamtenmentalität bezeichnet wird, wenn man auf Fakten hinweist, die einer goldenen solaren Zukunft für 9 Milliarden Mernschen im Wege stehen.
      Es ist ja nicht so, dass ich mir diese goldene Zukunft nicht wünschen würde. Ein Kleinwagen mit einer Beschichtung von 10 Quadratmetern von Hochleistungs-Solarmodulen (damit bei jeder Sonnenstellung am Tag wenigstens 3 Quadratmeter Module jeweils Strom erzeugen könnten - vorrausgesetzt die Sonne scheint) und das im Winter zur Gewährleistung einer insassenfreundlichen Temperatur nicht mehr Strom verbraucht, als im Sommer und das ganze natürlich für den Preis eines Tata Nano und für eine weltweite Jahresproduktion von 150 Millionen Stück im Jahr 2030...
      Tja, was solll man zu solcher Problemaversion noch sagen? Arme Teufel, die sich in solch weltfremden lustvollen Träumen ergehen und dann von der Realität ziemlich unsanft aus ihren Träumen gerissen werden.
      Dann weren sich natürlich leicht Schuldige finden lassen, warum es mit der goldenen Zukunft nicht geklappt hat. Wahlweise unfähige Politiker, die Chinesen, die Immigranten oder andere Verursacher.
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      Avatar
      schrieb am 23.10.10 20:08:07
      Beitrag Nr. 1.735 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.379.271 von Ralle1100 am 23.10.10 20:04:38ich bitte um Autokorrektur: Ingenieur
      """" Streichung: Wort: mit / 1 x mal
      Avatar
      schrieb am 23.10.10 20:04:38
      Beitrag Nr. 1.734 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 40.379.156 von Kostolany4 am 23.10.10 18:50:58
      Hallo Herr Optimist,

      freut mich aber hier mal jemanden zu begrüßen, der die Bezeichnung verdient!

      Hab auch mal ne kleine Pause eingelegt. Die neue Aufgabe war erst mal wichtiger.
      Die Tage im hab ich mal im Gelben gestöbert und das hier gefunden.
      http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=188916
      Einen Ingeneur, welcher sich in Sachen schneller Brüter auskennt, wäre hier mal gefragt.
      Oder schieß ich wieder zu kurz und wir haben da doch ein Recourcenprob. mit Thorium. Was sagen die Geologen?


      PS: vieleicht kannst Du Urlaub mal nen büschen unter die Arme greifen in Sachen Optimismus

      Gruß auch an di Herrn Realisten :D
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      Avatar
      schrieb am 23.10.10 19:29:30
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