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    Peak Oil und die Folgen (Seite 1526)

    eröffnet am 05.05.10 21:10:24 von
    neuester Beitrag 19.04.24 18:35:40 von
    Beiträge: 15.292
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      schrieb am 10.05.10 11:49:34
      Beitrag Nr. 42 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.490.261 von Assetpfleger am 10.05.10 10:52:48Wie von mir vorausgesagt, geht das Gelddrucken jetzt richtig los:

      http://www.teleboerse.de/nachrichten/Notenbanker-machen-erns…

      ;)
      Avatar
      schrieb am 10.05.10 10:52:48
      Beitrag Nr. 41 ()
      Entspannung am Ölmarkt wegen dem Eurorettungsschirm:



      Der Eurostoxxx explodiert um 7,72 % nach oben (10:51 Uhr) der Ölpreis wird auf + 4,10 % mithochgezogen.

      Näheres hier:
      http://www.wallstreet-online.de/nachrichten/nachricht/294546…
      Avatar
      schrieb am 09.05.10 21:33:09
      Beitrag Nr. 40 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.488.308 von Triakel am 09.05.10 21:11:54Ich bitte um Generalamnestie für gelegentlich fehlende "d"´s (verantwortlich: meine Tastatur!) und gelegentliche Ausdrucksfehler (verantwortlich: meine Vorliebe für Schachtelsätze, mit deren Hilfe ich versuche, komplexe Sachverhalte rhetorisch in den Griff zu bekommen).

      Auch dieses erkläre ich hiermit zu Erscheinungen des Ölzeitalters (steigende Komplexitäten)
      :look:
      Avatar
      schrieb am 09.05.10 21:11:54
      Beitrag Nr. 39 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.488.019 von Assetpfleger am 09.05.10 19:38:57Ja, Asset,
      auf den ersten Blick off topic.
      Aber genau besehen beeinflusst das Ölzeitalter alles: die Arbeitswelt (auch den starken Dienstleistungsbereich, der sich ja nur auf Basis billiger Energie und daraus abzuleitener starker Automatisierung der industriellen Produktion und Mechanisierung/Chemisierung der Landwirtschaft etablieren konnte), die gesellschaftlichen Strukturen und Millieus (inklusive der von Dir angesprochenen Erscheinungen), die Geopolitik, die Kultur und Wissenschaft, die staatlichenn Strukturen, die Finanzwirtschaft u.v.a.
      Alle diese Entwicklungen des 20. und beginnenden 21. Jahrhunerts basieren auf dem historisch einmaligen Wertschöpfungsschub und dieser wiederum auf jederzeit verfügbare Rohstoffe zu Preisen und Beschaffungsaufwänden, die nicht einen zu großen Teil des Wertschöpfungsergebnisses absorbieren.
      Mit jedem weiteren Sinken des Durchschnitts-EROEI´s bei der Ölförderung, mit jeder weiteren Steigerung des notwendigen Durchschnittsaufwandes für die Bereitstellung z.B. einer Tonne Kupfer oder einer Tonne Fisch gerät unsere Gesellschaft ein bisschen mehr unter Druck. Der Druck wird zudem verstärkt durch die sehr dynamischen demographischen Prozesse, die Urbanisierung, Verlagerung der weltwirtschaftlichen Schwergewichte usw.

      Heinberg z.B. besticht in seiner Analyse durch sehr vernetztes Denken, auch mal jenseits der etwas geologielastigen Analysen anderer Peak-Oil-Experten, wobei ich nicht jeden Satz von ihm als Evangelium betrachte. Was passiert mit der Infrastruktur, mit der Gesellschaft, mit der Wirtschaft, mit den staatlichen und sozialen Strukturen, mit der Arbeitswelt, insbesondere in den Ländern, deren Ölverfügbarkeit infolge völliger Importabhängigkeit sehr schnell - womöglich innerhalb von 2 bis 3 Jahrzehnten - auf einen minimalen Rest schrumpfen wird?
      Avatar
      schrieb am 09.05.10 19:38:57
      Beitrag Nr. 38 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.488.005 von Assetpfleger am 09.05.10 19:34:29Allerdings werden wir jetzt gerade etwas offtopic, aber kleine Ausflüge sind wohl gestattet...

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      schrieb am 09.05.10 19:34:29
      Beitrag Nr. 37 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.487.479 von Triakel am 09.05.10 15:54:19Hallo Triakel!

      "Köstlich, Asset,
      "Sofazonenbewohner""


      Ich habe mich eigentlich die letzen Jahre mehr mit soziologischen Themen befasst, als mit wirtschaftswissenschaftlichen (Peak Oil ist eine der Ausnahmen oder Übergänge). Manchmal greift es ineinander. Tatsächlich steht hinter dem begriff Sofazonebewohner ein ernstgemeintes Konzept, wenn ich den Ausdruck auch selber amüsant finde. Der Ausdruck stammt aus meinem Essay: "Die Verwandelung der Zivilisation in die Sofazone. Eine Gesellschaft auf dem Weg zur Gleichschaltung".

      Ich meine, dass wir uns zunehmend in eine weichliche Konsumgesellschaft wandeln, die ganz andere Werte propagiert, als bisher gefordert waren. Dies hat mit der Verschiebung vom Industriesektor zur Dienstleistung zu tun.
      In der Welt der Dienstleistung (die nicht ganz deckungsgleich mit der Sofazone ist) sind ganz andere Werte gefragt als in der industriellen Arbeitswelt. In der Industrie waren Stärke, Pünktlichkeit, Schnelligkeit, Disziplin gefagt. In der Dienstleistung sind gutes Aussehen (das wird tatsächlich gefordert), Coolness, Flexibilität, soziales Geschick und Gleichgültigkeit gefragt.

      Der Typus, den diese Welt fördert und fordert ist der belanglose Dummschwätzer: großes Ego, kann gut mit allen, flexibel, belastbar, aber ohne intelektuelle Tiefe. Kompetent zwar in seinem Fach, aber sonst ein williger Konsument ohne besondere Merkmale. Persönlichkeit ist nurmehr Ballast. Das weibliche Pedant gibt es natürlich auch: gutaussehend, klug, berechnend, lernt immer die wichtigen leute kennen, überall dabei, aber im Grunde an gar nichts (tiefgehend) interessiert.

      Dieser Essay ist durchaus eine Polemik, aber die skizzierten Typen gibt es wirklich immer massiger. Ich bin praktisch andauernd von solchen Leuten umgeben, aber nicht mit Ihnen befreundet. Bei denen ist gesprächsmäßig leider nichts zu holen, außer man steht auf Platitüden.

      Dazu ein nettes Zitat:


      Trends rufen Gegentrends auf den Plan. Das Berufsleben ist härter geworden, das Privatleben lockerer. Erst wurden aus Arbeitern Bürger, jetzt werden aus Bürgern wieder Arbeiter. In den 90ern wollten noch einmal alle schick und etabliert sein, jetzt greift eine Kultivierung des Banalen um sich. Das Banale triumphiert immer über das Intellektuelle, in diesem Triumph erweist es sich gerade als banal. Wenn das Banale keine Gegner mehr findet, weil bereits alles banal geworden ist, muss eine Steigerung inszeniert werden, damit das gesteigerte Banale wiederum triumphieren kann über das weniger Banale. Dies ist die "Utopie des Banalen" (R. Rorty).

      Ich würde allerdings schon eher vom "Terror des Banalen" reden. Das Banale übertönt alle leisen Töne, alles Differenzierte und Genaue.

      Lg
      Asset
      Avatar
      schrieb am 09.05.10 15:54:19
      Beitrag Nr. 36 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.485.482 von Assetpfleger am 08.05.10 16:45:10Köstlich, Asset,
      "Sofazonenbewohner" - das Wort ist eine Lizenzgebühr wert, so, wie es die Dinge auf den Punkt bringt.
      Und den von Dir genannten Punkt hatte ich in der Liste der wachsenden Aufwände vergessen: zunehmende Fettsucht, ernährungsbedingte Stoffwechselkrankheiten, Autoimmunkrankheiten (gefördert durch vermeintlich positive Super-Hygiene), multirestistente Keime (in den USA übrigens eine wahre Pandemie, Deutschland steht kurz vor pandemischen Ausmaßen), Depressionen als Volkskrankheit usw.
      Alleine dieser Komplex der unmmittelbaren Folgen der heutigen Lebensweise dürfte in den OECD-Staaten mittlerweile Wertschöpfung im Billionen-Euro-Bereich absorbieren.
      Ist natürlich toll, weil sich alle diese Aufwände BIP-erhöhend auswirken. Mit der Kennzahl BIP gaukeln wir uns seit Jahren ein Wachstum vor, dass es als Wachstum der Lebensqualität längst nicht mehr gibt.
      Das BIP misst Lebensqualität etwa mit der Zuverlässigkeit, wie ein Thermometer den Luftdruck misst.

      Die Vorgaukelei von wachsender Lebensqualität hat spätestens dann ein Ende, wenn die Peaks im Bereich wichtiger Rohstoffe und natürlicher Ressourcen ihre Wirksamkeit entfalten. Erst dann wird der Masse der Menschen bewusst werden, dass wir mit unserem Wachstumsbegriff einem Phantom hinterhergerannt sind und in der Realität nur Zukunftsverzehr betrieben haben.
      Avatar
      schrieb am 08.05.10 16:45:10
      Beitrag Nr. 35 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.484.935 von Triakel am 07.05.10 22:14:39Hallo Triakel!

      "Die Aufzählung der steigenen Aufwände ist nicht vollstänig, aber die wichtigsten sind wohl genannt.
      In der Vergangenheit stiegen diese Aufwände zunächst relativ langsam und die Wertschöpfungsfortschritte/Quantensprünge konnten die steigenden Aufwände locker überkompensieren. Der materielle Wohlstand stieg permanent.
      Jetzt steigen die Aufwände immer schneller und die Wertschöpfungsfortschritte werden immer geringer"


      Ja, das Wachstum ist ein Problem an Sich. Beziehungsweise, es ist umstritten ob es ein Problem ist. Da gibt es einen Kampf der Kulturen in der Wissenschaft. Wirtschaftswissenschaftler behaupten Wachstum sei nötig, etwa um Arbeitsplätze zu schaffen. Biologen und Geographen zum Beispiel weisen auf die Gefahren des Wachstums hin und das es so nicht weitergehen kann.

      Ich will diese Frage hier nicht beantworten, aber auf einen interessanten Aspekt hinweisen, der in dem mitschwingt, was Du schreibst. Die Frage ist doch: "Wofür und worin wachsen wir?". Energetisch: "In welche Bereiche wird der immer größere Energieverbrauch investiert?".

      Mir scheint, dass ein Teil des Wachstums und der Arbeit dafür aufgewandt wird uns immer weiter von der Natur zu entfernen. Dies scheint eine anthropologische Grundkostante, muss aber trotzdem hinterfragt werden.
      Angefangen hat es, indem unsere Vorfahren sich Hütten und Häuser gebaut haben. Weiter ging es mit Werkzeugen. Dann die zunehmende Veränderung von Naturlandschaften in "Kulturlandschaften" seit 10.000en Jahren.
      Der Trend geht immer weiter. Vorläufiger Höhepunkt sind Shoppingmalls, die klimatisiert sind und in denen außer Pudeln keine Tiere mehr leben können und dürfen.

      In diesen Zivilisationszonen, die nichts mehr von Natur haben lebt es sich anders: übermäßiges Nahrungsangebot, wenig Bewegung, Menschenmassen. Folge sind Verfettung und Streß. Um das zu reparieren erzeugt die Gesellschaft wiederum Fitnesscenter, Ärzte und Psychologen. Letztlich wäre es weit billiger, etwas näher an der Natur zu bleiben, statt nachher zu reparieren: Lebensmittel essen, die eher unverarbeitet sind, statt Joghurt und McDonalds, Entfernungen mit dem Rad und zu Fuß zurücklegen, statt mit dem Auto zum Briefkasten zu fahren. Die Folgen sind z.B. Verfettung, die in den USA so schlimm ist, dass sie schon der US-Army Angst macht, wie neulich im alten Thread diskutiert.

      Ich sehe in all dem eine Tendenz überzivilisierte Zonen einzurichten, ich nenne es die Sofazonen. In diesen gibt es ständig Nahrung, Kaffee, alles ist warm und gesichert, nichts gefährlich und grade das ist das Schlimme!
      Ich meine, dass die Gesellschaft mehr und mehr zu so einer Zone wird. Dies prägt auch die Mentalität der Bewohner der Sofazone. Man will Spaß und schnellen Konsum, existentielle und archaische Dinge wie Krankheit, Tod, Alter, müssen draußen bleiben, denn die sind zu unsexy.

      Hier kann man auch den Bogen zu Peak Oil schlagen: dies Thema passt nicht zur Mentalität der meisten Sofazonenbewohner, denn es ist nicht rosa, glitzert nicht und ist kein Fun, den man morgen schon durch den nächsten Fun ersetzen kann.
      Folglich will sowas niemand hören. Erst wenn der Ölpreis wieder bei 100 $ ist wird man das wieder beachten, man kann an den Leserzahlen dieses Threads in der Tendenz immer gut ablesen, wie hoch der Ölpreis steht.

      Lg
      Asset
      Avatar
      schrieb am 07.05.10 22:22:05
      Beitrag Nr. 34 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.484.935 von Triakel am 07.05.10 22:14:39So, jetzt werde ich mich auf die morgigen extremen Aufwände vorbereiten. 43,5 Kilometer sind morgen auf dem thüringer Rennsteig zu bewältigen. (größter deutscher Crosslauf)
      Was für ein Aufwand!
      Avatar
      schrieb am 07.05.10 22:14:39
      Beitrag Nr. 33 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.483.793 von Assetpfleger am 07.05.10 19:30:34Ja, Asset,
      dat Buch bin ich gerade am Lesen, wie der Rheinländer sagt.
      Meinhard Miegel: "Exit. Wohlstand ohne Wachstum."

      95% aller miegel´schen Thesen teile ich. Und das ist für einen verdammten Querkopf wie mich sehr viel.

      Miegels Thesen entsprechen weitestgehend meiner These von den stänig wachsenen Aufwänden verschiedenster Art, die einen immer größeren Teil der Wertschöpfung auffressen.
      Wachsene Aufwände für:
      -die Sicherung der materiell-energetischen Basis der Wertschöpfung,
      -die Aufrechterhaltung und den Ausbau einer immer größeren gesellschaftlichen Komplexität,
      -die Wartung, Erneuerung und den Ausbau einer immer umfangreicheren materiellen Infrastruktur,
      -die Kompensierung technisch bedingter Schäden und Folgelasten (z.B. Atommüllproblem),
      -die Folgen wachsender gesellschaftlicher Desintegration,
      -die Bedienung finanzieller Verschuldung, exponentiell ansteigend,
      -die Beherrschung geopolitischer Instabilitäten und z.B. atomarer Prolieferation, Überrüstung, Terrorismus (ist es nicht Wahnsinn,
      was eine herrenlose Kühltasche am Time Square heute für Kosten verursacht? Da hätte vo 20 Jahren kein Hahn nach gekräht).
      -die Beherrschung der Übernutzung natürlicher Ressourcen und nicht kalkulierbare Aufwände hinsichtlich eines wahrscheinlichen Klimawandels

      Die Aufzählung der steigenen Aufwände ist nicht vollstänig, aber die wichtigsten sind wohl genannt.
      In der Vergangenheit stiegen diese Aufwände zunächst relativ langsam und die Wertschöpfungsfortschritte/Quantensprünge konnten die steigenden Aufwände locker überkompensieren. Der materielle Wohlstand stieg permanent.
      Jetzt steigen die Aufwände immer schneller und die Wertschöpfungsfortschritte werden immer geringer. Jeder kann es mit Händen greifen, dass eine immer größere Arbeitsbelastung erforderlich ist, um den persönlichen Status quo zu erhalten.
      Ab 2015/20 wird es vorraussichtlich zu einer beginnenden Wertschöpfungserosion kommen, weil die Aufwände selbst die Basis der Wertschöpfung erodieren lassen.
      Es wird in den nächsten 25 Jahren dramatische Wohlstandsverluste geben.
      Die jetzt Armen drohen zu verelenden, die jetzt durchscnittlich Begüterten zu verarmen.
      Wir brauchen eine neue, solidarischere Gesellschaft, sonst droht eine tiefe Zivilisationskrise.
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