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    Wie Anleihe bewerten? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 05.05.16 17:00:22 von
    neuester Beitrag 22.05.16 15:51:18 von
    Beiträge: 9
    ID: 1.231.278
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      Avatar
      schrieb am 05.05.16 17:00:22
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo zusammen,

      zur Zeit interessiere ich mich zunehmend für Anleihen. Dazu meine Frage: Wie legt ihr fest, ob eine Anleihe gut oder schlecht ist?

      Soweit mein Vorgehen:

      1. Unternehmensliquidität untersuchen
      2. Aussichten des Unternehmens und des jeweiligen Marktes
      3. Rating falls vorhanden
      4. ...

      Welche weiteren Punkte sollten hinzugenommen werden, um der Bewertung ein Fundament zu geben?


      Danke und Grüße.

      Genießt die Sonne ;)
      Avatar
      schrieb am 05.05.16 18:31:13
      Beitrag Nr. 2 ()
      Die "Liquidität" ansich ist ja kein Kriterium. Die Schulden werden natürlich in der Regel höher sein, als die Liquidität, es macht ja keinen Sinn, eine teure Anleihe zu begeben, um dann unverzinste Liquidität zu halten.

      Der Liquiditätsgrad https://de.wikipedia.org/wiki/Liquidit%C3%A4tsgrad sagt auch eher etwas darüber aus, ob denn ein akuter Zahlungsengpass besteht oder zu erwarten ist.

      Zur Beurteilung der Zahlungsfähigkeit auf längere Sicht, dürfte die Nettoverschuldung im Vergleich zum Cashflow eher aussagekräftig sein. Cashflow als die jährliche Summe, die für Investition oder Schuldentilgung verfügbar ist, oft ist leichter das EBITDA ablesbar, das die Fremdkapitalkosten beinhaltet. Man möchte ja abschätzen, wie lange das Unternehmen zur Entschuldung bräuchte, Frage ist natürlich die Stabilität der Cashflows.

      Insgesamt ist sicher der Anlagendeckungsgrad noch von Interesse. Entspricht das Eigenkapital dem Anlagevermögen oder mehr, dienen die Schulden nur der Finanzierung des Umlaufvermögens. Eine recht solide Bilanz. In Branchen, die etwas vermieten oder vergleichbare Geschäfte betreiben (Immobilien oder Windparks) ist aber natürlich eine Fremdfinanzierung des Anlagevermögens auch üblich.

      Man kann natürlich noch Crashtests für die Bilanz simulieren, 10% Umsatzeinbruch bei konstanten Kosten oder ein Zinsanstieg. Wobei meist in der Bilanz die Tilgungsstruktur (also wann sind Tilgungen fällig) ersichtlich sind. Ist der Zins langfristig festgeschrieben? Bestehen Kündigungsmöglichkeiten oder Covenants https://de.wikipedia.org/wiki/Covenants, die zu Überraschungen führen können?

      Bei Staaten und Banken gelten wohl andere Regeln.
      Da kommt es mehr auf die Politik an.
      Avatar
      schrieb am 05.05.16 19:00:54
      Beitrag Nr. 3 ()
      Vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort. Werde morgen mit den neuen Angaben dazu etwas rumrechnen und schauen wie ich die jeweilige Anleihe bewerten würde.

      Grüße
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 07.05.16 08:28:54
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 52.351.776 von HS2010 am 05.05.16 19:00:54Über welche Anleihe(n) denkst du denn nach?
      Avatar
      schrieb am 09.05.16 19:54:26
      Beitrag Nr. 5 ()
      Habe noch keine Anleihe direkt im Auge, schaue gerade wie ich diese am besten bewerten kann..

      Aktuell nehme ich folgende Faktoren in die Bewertung:

      - Interest Rate der Anleihe
      - Beta des Unternehmens VS Beta Industry
      - ROI 5 Jahre Durchschnitt VS ROI 5 Jahre Industry Durchschnitt
      - Gross Margin 5 Jahre Durchschnitt VS Gross Margin 5 Jahre Industry Durchschnitt
      - Net Profit Margin aktuell VS Net Profit Margin Industry
      - Net Profit Margin 5 Jahre Durchschnitt VS Net Profit Margin 5 Jahre Industry Durchschnitt
      - Quick Ratio VS Quick Ratio Industry
      - LT Debt to Equity VS LT Debt to Industry

      Habe versucht die oben genannten Punkte einzubinden. Vll finde ich noch zusätzlich eine Kennzahl zum Cashflow.

      Was meint Ihr zu meiner aktuellen Vorgehensweise?


      Grüße
      3 Antworten

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      schrieb am 09.05.16 22:36:38
      Beitrag Nr. 6 ()
      Das liest sich jetzt, als würden 2.000 Anleihen bewertet, um die beste zu finden. Wenn es ein Corporatebond ist, dann soll der Emittent überdurchschnittlich proftabel und wenig schwankungsanfällig sein. Im Ergebnis kann doch da nur ein Musterknabe herauskommen, der keine hohe Rendite bieten wird?!

      Interessant sind doch eigentlich nur Anleihen knapp unter Investmantgrade-Rating, die aber naturgemäß keine besonders guten Ertragskennzahlen und Bilanzrelationen bieten. Man muss also die Situationen finden, die schwierig sind, aber Chancen auf Besserung haben. (z.B. aktuell kein Ertrag, dafür Substanz) Oder Anleihen mit kleinem Volumen, die aus diesem Grund nicht beachtet werden.

      Beim Aktienkauf liegt der Fokus auf Gewinn und Wachstum. Bei einer Anleihe geht es nur um Schuldentragfähigkeit.

      Einfacher ist es, zu schauen, wer bietet mehr als z.B. 4% Rendite und dann diese Emittenten genauer anzuschauen, ob sie die Kurve wieder kriegen.
      Avatar
      schrieb am 20.05.16 23:24:43
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 52.369.665 von HS2010 am 09.05.16 19:54:26
      Zitat von HS2010: Was meint Ihr zu meiner aktuellen Vorgehensweise?

      Ist das ganze eine Übung fürs Studium oder geht's hier um real existierendes Geld?

      Falls du tatsächlich investieren willst, würde ich mich als Privatanleger nicht auf Anleihen mit um die null Prozent Rendite konzentrieren – oder mußt du alternativ dazu Negativzinsen an deine Bank zahlen?
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 22.05.16 10:06:56
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 52.451.100 von jb11-hdm am 20.05.16 23:24:43Es ist vorerst eine Übung fürs Studium mit anschließender Präsentation und Begründung der Vorgehensweise. Aktuelle Gegebenheiten können also durchaus eingebracht werden - daher danke für den Hinweis der Negativzinsen, werde es mit einbringen :)
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 22.05.16 15:51:18
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 52.454.754 von HS2010 am 22.05.16 10:06:56
      Zitat von HS2010: Es ist vorerst eine Übung fürs Studium mit anschließender Präsentation und Begründung der Vorgehensweise.


      Hast du dir überhaupt Gedanken darüber gemacht, in wessen Rolle du schlüpfen sollst?

      Geht es z.B. um
      – einen Institutionellen Investor (z.B. eine Pensionskasse), der bei der Kapitalanlage bestimmten Vorschriften unterliegt?
      – einen Investmentfonds mit definiertem Anlageuniversum?
      – das Depot A eines Kreditinstitutes?
      – einen Vermögensverwalter, der von seinen Privatkunden mit einer Vollmacht ausgestattet worden ist?
      – oder etwa um einen eigenes Geld investierenden Privatanleger, der im Prinzip tun und lassen kann, was er will und niemandem gegenüber rechenschaftspflichtig ist?

      Falls es um letzteren Fall geht, halte ich persönlich deine Vorgehensweise für völlig ungeeignet.


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