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    Post-Trump: Der Zukunftsweg der US-Zinssätze - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 17.11.16 16:54:04 von
    neuester Beitrag 18.11.16 11:51:21 von
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      schrieb am 17.11.16 16:54:04
      Beitrag Nr. 1 ()
      • Trumps Sieg übt ungeahnten Inflationsdruck auf die US-Notenbank aus
      • Die Stellungnahme der US-Notenbank ist bedeutender als der Zinssatzanstieg selbst
      • Die US-Notenbank bleibt Datenabhängig
      • Wie die Reihenfolge, Zeitplanung und Adäquanz von Trumps Politiken die Trajektorie der US-Notenbank bestimmen
      • Die Ironie des Dotplots
      • Beeinflussung der ursprünglichen Trajektorie der US-Notenbank durch Marktvolatilität und globale Entwicklungen
      • Wahrscheinliche Rückkehr der Geldmenge des Zertifikates für Strom aus erneuerbaren Energien (ROC) zu einem Mittelpunkt


      Trumps Sieg übt ungeahnten Inflationsdruck auf die US-Notenbank aus
      Seitdem Trump als US-Präsident gewählt wurde, sind die Wachstums- und Inflationserwartungen hochgeschnellt - Dies hat sofort globale Reflations-Trades ausgelöst. Es gab bereits vor der Wahl Trumps Anzeichen einer Reflation, da Lohnzuwachs stattfand und der Kernindex des VPI das ein oder andere Lebenszeichen von sich gab. Trumps drastische Infrastrukturinvestitionen sowie Steuersenkungen wirken stark inflationär auf die Wirtschaft. Sie könnten sogar durch die Veranlassung von mehr als von den Märkten erwarteten Zinsanstiegen die sogenannte „Hochdruck-Wirtschaft“ auslösen, von der Janet Yellen jüngst gesprochen hat.

      Die Stellungnahme der US-Notenbank ist bedeutender als der Zinssatzanstieg selbst
      Während die meisten Kommentatoren sich einig sind, dass der Zinssatzanstieg garantiert im Dezember stattfindet, ist der Wortlaut der Stellungnahme im Dezember nun wohl noch ausschlaggebender, als bislang erwartet. Die Inflationserwartungen haben im Verlauf der letzten Woche deutlich zugenommen, weshalb jede Andeutung auf einen erhöhten Anstieg den US Dollar mit dem Eintritt in das neue Jahr stärken könnte. Während man ursprünglich von einer lauwarmen Ankündigung eines einzigen Anstiegs (und von einem subsequenten Ausverkauf des US-Dollars) ausging, kann man nun eine hawkischere Stellungnahme erwarten, die die Türen für zwei, wenn nicht sogar drei, Anstiege im Jahr 2017 offenstehen lässt.

      Wir bezweifeln, dass es weitere Zinssatzanstiege im ersten Quartal geben wird, da Trump zu der Zeit erst sein Amt antritt. Jedoch können wir uns, abhängig von der Geschwindigkeit des Inflationsanstieges, einen Zinssatzanstieg im zweiten Quartal durchaus vorstellen.

      Die US-Notenbank bleibt Datenabhängig
      Wir erwarten dass die US-Notenbank bezüglich des Anstieges Datenabhängig bleibt, sind aber davon überzeigt, dass man einige seiner evaluierten Indikatoren verlagern muss und diese natürlich auch in einem anderen Licht betrachten muss. Man kann davon ausgehen, dass die US-Notenbank aktuell dabei ist, ihre Fähigkeit zu prüfen, ob sie ihre Vorhaben ohne die Verursachung von großartigen Beeinträchtigungen durchführen kann. Mit dem ausständigen Zinssatzanstieg wird es jedoch zu einem wachsenden Problem zu evaluieren, dass die Wirtschaft sich nicht überheizt.

      Die Mitglieder der US-Notenbank sind weiterhin im Gespräch darüber, dass die Wirtschaft dabei ist sich auf Vollbeschäftigung zuzubewegen. Zudem tritt die Änderung der Arbeitslosenrate sowie die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft in den USA in den Hintergrund, während Trader inflationäre Indikatoren evaluieren. Ihre Berechnungen beinhalten die Import- und Erzeugerpreise die den VPI bestimmen. Der Lohnzuwachs ist ebenfalls von steigendem Interesse, da er sowohl inflationäre Kräfte zusammen mit sich verbessernden Einstellungsentwicklungen suggeriert, als auch potentielle Konsumausgaben.

      Wie die Reihenfolge, Zeitplanung und Adäquanz von Trumps Politiken die Trajektorie der US-Notenbank bestimmen
      Um den Inflationsdruck zu evaluieren, muss man zudem die Politiken von Trump im Auge behalten, die durchgeführt werden, sowie deren Reihenfolge und Zeitplanung. Mit dem Beispiel der Bank von Japan sieht man, dass deren jüngstes Paket zum steuerlichen Anreiz es nicht geschafft hat, die Märkte (oder deren Reflationserwartungen) zu beeindrucken. Es war schlichtweg nicht groß oder schnell genug. Trump hat bereits begonnen, einige seiner zuvor angekündigten Politiken nicht durchzuführen, und wenn seine Infrastrukturinvestitionen seinen Ankündigungen nicht entsprechen, oder nicht schnell genug durchgeführt werden, sinken die Erwartungen einer höhere Trajektorie der US-Notenbank sowie der Märkte, was wie man neulich betrachten konnte, die Gewinne wieder steigert.

      Die Ironie des Dotplots
      Der Dotplot schien für viele ein überflüssiger Teil eines Meetings des Offenmarktausschusses zu sein. Ursprünglich war dieser dazu bestimmt, dabei zu helfen, die allgemeinen Überlegungen der Mitglieder über die Level des Zinssatzanstiegs und der Trajektorie zum Ausdruck zu bringen. Vor ungefähr 12 Monaten waren der Dotplot und die Markterwartungen auf einem komplett anderen Gebiet erfolgreich. Zudem haben Trader bereits an einem einzigen Zinssatzanstieg im Jahr 2016 gezweifelt, als einige Mitglieder drei bis vier Anstiege angedeutet haben, sowie einen Preisrückgang von mehr als 4% innerhalb von zwei Jahren. Jeder neue Dotplot hat eine weitere Abwärtsrevision für Mitglieder offenbart, um die Lücke zu schließen. Dennoch hat der Konsens der US-Notenbank bis zum aktuellsten Dotplot die Erwartungen immerzu übertroffen. Nun zeugt es also von ungemeiner Ironie, dass man nun – dank Trump (und nicht der Prognosefähigkeit der US-Notenbank) – sehen kann, dass sich die Dots von Anfang an als korrekter erwiesen, als die Märkte.

      Nun wird erwartet, dass die US-Notenbank den „Trump Thump“ zu spüren bekommt, und somit ihre eigenen Plots im Meeting im Dezember höher revidiert. Zum aktuellen Zeitpunkt sieht es so aus, also wäre ihr Median gegenüber höheren Prognosen näher an dem Ergebnis der Anstiege, wohingegen bis vor kurzem der niedrigste ‘Dot’ wahrscheinlich näher am Marktkonsens war.


      Beeinflussung der ursprünglichen Trajektorie der US-Notenbank durch Marktvolatilität und globale Entwicklungen
      In Anbetracht des initialen Zinssatzanstieges, wird die Marktvolatilität von höchster Bedeutung sein. Sollten die Märkte sich während der Zinssatzanstiege früh verklemmen, würde dies zeigen, dass die Welt schlichtweg nicht bereit dafür ist - Dies würde die US-Notenbank dazu bringen, zurückzuweichen. Ferner kann ein Teil der Volatilität kontrolliert werden – durch die Qualität der Nachrichtenüberbringung der US-Notenbank bezüglich der Wahrscheinlichkeit und der Trajektorie zukünftiger Zinssatzanstiege.

      Man konnte bereits mitansehen, wie Gelder als Trump-Nachwirkung aus Angst vor protektionistischen Maßnahmen und schnelleren Zinssatzanstiegen (da diese die Kreditkosten erhöhen) aus den Schwellenmärkten herausflossen. Dennoch weiß man noch nicht, zu welchem Level die Zahlungsverzüge im globalen Geldwesen ausfallen werden. Aus diesem Grund könnte volatile Preisbewegung ein führender Indikator der Erhöhung der Anstiegstrajektorie durch die US-Notenbank sein. Nach so vielen Jahren mit niedrigen Kreditkosten, niedrigen Wachstums- sowie Inflationserwartungen ist die Welt psychologisch absolut nicht auf irgendeine Form des aggressiven Anstiegs gefasst. Wenn die Weltmärkte durch beispielsweise drei Anstiege im nächsten Jahr verrücktspielen, könnte dies die US-Notenbank durchaus dazu bringen, sich zurückzuhalten, und ihren Fuß vom Gaspedal zu nehmen.

      Autor: Naeem Aslam

      Disclaimer: Alle Inhalte dieses Artikels stammen von ThinkMarkets.

      Wesbite: http://www.thinkmarkets.com/de/
      E-Mail: germany@thinkmarkets.com
      Avatar
      schrieb am 17.11.16 21:45:02
      Beitrag Nr. 2 ()
      Die Fragestellung laut doch:

      Kann die USA ueberhaupt noch die Zinsen erhoehen, ohne den Staatshaushalt durch hoehere Zinslast zu ueberlasten?

      Bei 17.8 Billionen Schulen entsprechen 1% Zinserhoehung einer zusaetzlichen Last von 178 Milliarden Dollar, 4.7% des US Staatshaushalts von 3.8 Milliarden Dollar.

      Bei 439 Milliarden Haushaltsdefizit in 2015, entsprechen 178 Milliarden einer Zunahme des laufenden Defizits um 41%.

      --------

      Ich denke, die Zinserhoehung ist deshalb allenfalls fuer eine begrenzte Zeit machbar, vor allem, weil der hoehere Zinssatz nur neu emittierte Staatsanleihen betrifft. Zunaechst sind also die Belastungen wesentlich niedriger. Dauerhaft hoeher Zinsverpflichtungen wuerden aber den Staatshaushalt auffressen.

      Es gibt dann 4 Wege aus dem Dilemma heraus:

      1. Verschuldung durch starkes Wachstum reduzieren. (... wird nicht passieren)
      2. Reset, Waehrungsreform
      3. Enteignung der Milliardaere und Oligarchen und Verwendung der Mittel zur Schuldentilgung.
      4. Japanischer Weg: Aufkauf der Staatsanleihen mit frisch gedrucktem Geld

      Interessant sind 3 und 4.

      Bei 3 wuerden die Exzesse der Notenbanken im wesentlichen dort wieder eingesammelt, wo sie hingeflossen sind. Bei Spekulanten und Assetinflation. Ausserdem waere dies ein wesentlicher Schritt zur Wiederherstellung der Demokratie. Ein Koenigsweg.

      4. ist etwa so wie Helikoptergeld und hat erhebliche Nebenwirkungen. Nur dass der Helikopter die Dollars nicht ueber der Bevoelkerung abwirft, sondern nur ueber den Besitzern von US Staatsanleihen, im Wesentlichen den chinesischen, japanischen saudischen Notenbanken etc. Die Frage ist, was machen die dann mit den Billionen Dollars, wie legen sie diese dann an? Folge dieses Ueberangebots waere nateurlich ein stark sinkender Dollar, wie auch stark steigende Assetpreise, insbesodnerei n Dollar.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 18.11.16 11:51:21
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 53.720.247 von bmann025 am 17.11.16 21:45:02Trump wird eine Neuauflage der Reaganomics durchziehen, inklusive deutlich höherer Zinsen, Inflation und Rekordverschuldung...

      :eek:


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