ABFINDUNGSPHANTASIE BEI NEBENWERTEN !? (Seite 211)
eröffnet am 20.06.01 20:24:42 von
neuester Beitrag 03.05.24 16:57:06 von
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Antwort auf Beitrag Nr.: 49.743.549 von Kalchas am 08.05.15 19:35:25
So habe ich das Konzept auch verstanden. Es geht nicht um den Wert der Zinsswaps, sondern darum, dass eine Verschuldung, die ein gewisses Maß übersteigt oder rechtlich nachrangig ausgestaltet ist, einen gewissen Eigenkapitalcharakter hat und einen Teil des Risikos trägt.
Zitat von Kalchas: ...
Bei Prof. Damodoran ist der Vorteil des Net Debt Beta doch ein ganz anderer. Es wird angenommen, dass Fremdkapital auch risikobehaftet ist, was ja richtig ist. Das Risiko für die Eigenkapitalgeber wird um dieses Risiko bereinigt und ist deshalb niedriger als bei anderen Ermittlungsmethoden (siehe die Berechnung in dem Artikel).
So habe ich das Konzept auch verstanden. Es geht nicht um den Wert der Zinsswaps, sondern darum, dass eine Verschuldung, die ein gewisses Maß übersteigt oder rechtlich nachrangig ausgestaltet ist, einen gewissen Eigenkapitalcharakter hat und einen Teil des Risikos trägt.
Antwort auf Beitrag Nr.: 49.742.943 von Hiberna am 08.05.15 18:12:38Nun ja, die haben adjusted Betafaktoren verwendet. Da glaube ich kaum, dass die Standard sind. Im Übrigen, woher wissen die denn wie sich die Swaps entwickeln werden? Reine Spekulation. Das Zinsniveau in ein paar Jahren kennt kein Mensch, Prognose im Grunde genommen unmöglich.
Der Charme des Net debt-Beta-Ansatzes liegt nicht nur in der Berücksichtigung der Entwicklung der Verschuldung, sondern auch in der Berücksichtigung der Finanzierungskonditionen. Im Übergang zum Terminal Value zeigt sich gerade dann die Stärke des Net debt-Ansatzes.
Versteh ich nicht. Wenn das Gericht dieses Zitat tatsächlich verstanden haben sollte, fress ich einen Besen.
Bei Prof. Damodoran ist der Vorteil des Net Debt Beta doch ein ganz anderer. Es wird angenommen, dass Fremdkapital auch risikobehaftet ist, was ja richtig ist. Das Risiko für die Eigenkapitalgeber wird um dieses Risiko bereinigt und ist deshalb niedriger als bei anderen Ermittlungsmethoden (siehe die Berechnung in dem Artikel).
Der Charme des Net debt-Beta-Ansatzes liegt nicht nur in der Berücksichtigung der Entwicklung der Verschuldung, sondern auch in der Berücksichtigung der Finanzierungskonditionen. Im Übergang zum Terminal Value zeigt sich gerade dann die Stärke des Net debt-Ansatzes.
Versteh ich nicht. Wenn das Gericht dieses Zitat tatsächlich verstanden haben sollte, fress ich einen Besen.
Bei Prof. Damodoran ist der Vorteil des Net Debt Beta doch ein ganz anderer. Es wird angenommen, dass Fremdkapital auch risikobehaftet ist, was ja richtig ist. Das Risiko für die Eigenkapitalgeber wird um dieses Risiko bereinigt und ist deshalb niedriger als bei anderen Ermittlungsmethoden (siehe die Berechnung in dem Artikel).
Antwort auf Beitrag Nr.: 49.742.262 von Kalchas am 08.05.15 16:50:32Es gibt keinen Standard.
den Begriff "standardmäßiges Beta" hat Herr Krenek im Protokoll zur mündlichen Verhandlung verwendet.
Die unterschiedliche Entwicklung der verschuldeten Betafaktoren der beiden Unternehmen dürfte banalere Gründe haben, z.B. unterschiedliche Ausschüttungsquoten. Das sollte doch in den Berichten stehen, warum die Verschuldung steigt.
der Angemessenheitsprüfer begründet die unterschiedliche Entwicklung der Betafaktoren mit dem Auslaufen der Zinsswaps bei der Prime Office AG im Protokoll wie folgt:
"Der Charme des Net debt-Beta-Ansatzes liegt nicht nur in der Berücksichtigung der Entwicklung der Verschuldung, sondern auch in der Berücksichtigung der Finanzierungskonditionen. Im Übergang zum Terminal Value zeigt sich gerade dann die Stärke des Net debt-Ansatzes.
Die Formeln sind durchaus transparent. Es wird hier nur abgebildet, was sich im Ist und über die Planungsphase I hinweg entwickelt. Der Nachteil der Aktionäre im konkreten Fall von PO liegt in der für sie unvorteilhaften Entwicklung der Zinsswaps, die vor der Finanzkrise zur Absicherung in gutem Glauben abgeschlossen wurden, was sich nun aber nachteilig auswirkt."
Das ist für mich unverständlich und insbesondere ist für mich unklar, ob das Umtauschverhältnis bei Verwendung des "standardmäßigen" Betas günstiger ausgefallen wäre.
den Begriff "standardmäßiges Beta" hat Herr Krenek im Protokoll zur mündlichen Verhandlung verwendet.
Die unterschiedliche Entwicklung der verschuldeten Betafaktoren der beiden Unternehmen dürfte banalere Gründe haben, z.B. unterschiedliche Ausschüttungsquoten. Das sollte doch in den Berichten stehen, warum die Verschuldung steigt.
der Angemessenheitsprüfer begründet die unterschiedliche Entwicklung der Betafaktoren mit dem Auslaufen der Zinsswaps bei der Prime Office AG im Protokoll wie folgt:
"Der Charme des Net debt-Beta-Ansatzes liegt nicht nur in der Berücksichtigung der Entwicklung der Verschuldung, sondern auch in der Berücksichtigung der Finanzierungskonditionen. Im Übergang zum Terminal Value zeigt sich gerade dann die Stärke des Net debt-Ansatzes.
Die Formeln sind durchaus transparent. Es wird hier nur abgebildet, was sich im Ist und über die Planungsphase I hinweg entwickelt. Der Nachteil der Aktionäre im konkreten Fall von PO liegt in der für sie unvorteilhaften Entwicklung der Zinsswaps, die vor der Finanzkrise zur Absicherung in gutem Glauben abgeschlossen wurden, was sich nun aber nachteilig auswirkt."
Das ist für mich unverständlich und insbesondere ist für mich unklar, ob das Umtauschverhältnis bei Verwendung des "standardmäßigen" Betas günstiger ausgefallen wäre.
Homag wird tatsächlich 0.40 EUR/Aktie Dividende zahlen. Das hätte wegen des zwischenzeitlich eingetragenen BuG auch auf die letzten Meter noch ins Auge gehen können...
Antwort auf Beitrag Nr.: 49.737.045 von Hiberna am 08.05.15 07:49:49
Es gibt keinen Standard. Im Prinzip macht das jeder, wie er will. Bei einem zu ermittelnden Umtauschverhälnis ist es auch nicht ganz so schlimm, da dasselbe Verfahren auf beide Unternehmen angewendet wird. Die unterschiedliche Entwicklung der verschuldeten Betafaktoren der beiden Unternehmen dürfte banalere Gründe haben, z.B. unterschiedliche Ausschüttungsquoten. Das sollte doch in den Berichten stehen, warum die Verschuldung steigt.
Zitat von Hiberna: Es hat den Anschein, dass immer die Betas angesetzt werden, die am besten dazu geeignet sind, den Preis nach unten zu biegen.
in der mündlichen Verhandlung behaupteten sowohl der Angemessenheitsprüfer als auch der Gutachter, dass sie nicht alternativ den Unternehmenswert bei Verwendung des standardmäßigen Betas berechnet hätten.
Ich vermute mal, dass diese Aussage gelogen war.
Es gibt keinen Standard. Im Prinzip macht das jeder, wie er will. Bei einem zu ermittelnden Umtauschverhälnis ist es auch nicht ganz so schlimm, da dasselbe Verfahren auf beide Unternehmen angewendet wird. Die unterschiedliche Entwicklung der verschuldeten Betafaktoren der beiden Unternehmen dürfte banalere Gründe haben, z.B. unterschiedliche Ausschüttungsquoten. Das sollte doch in den Berichten stehen, warum die Verschuldung steigt.
Vielleicht ist das Konzept Net Debt Beta hier auf den Folien (ab Seite 27) etwas anschaulicher dargestellt:
http://www.bdograz.at/wirtschaftspruefung-steuerberatung/ind…
http://www.bdograz.at/wirtschaftspruefung-steuerberatung/ind…
Antwort auf Beitrag Nr.: 49.738.944 von Hiberna am 08.05.15 10:45:49Normalerweise sollten Net Debt Betas zu höheren Unternemenswerten führen.
http://people.stern.nyu.edu/adamodar/pdfiles/eqnotes/discrat…
Dies gilt bei Unternehmen, die tatsächlich verschuldet sind. Interesssant ist doch, was bei Unternehmen passiert, die mehr Cash als Schulden haben. Da wird laut Formel der Betafaktor höher (der Term "Debt - Cash" wird negativ), was ja vollkommen abstrus ist, da das Risiko doch geringer ist.
In der Bewertung in Deutschland wird das Net Debt Beta meines Erachtens nur verwendet, wenn das für die abzufinden Aktionäre ungünstig ist.
Bei D+S Europe soll ein ähnliches Verfahren auch angewendet worden sein. Das lief dann so. Die Peer Group war unverschuldet und hatte zudem reichlich Cash. Da hatte man angeblich den Grad der Nichtverschuldung berücksichtigt, was dazu führte, dass die unverschuldeten Betafaktoren - nach meiner Erinnerung - um ca. 50 % über den verschuldeten Betafaktoren lagen. Ist nun das zu bewertende Unternehmen einfach nur unverschuldet (ohne weiteren Cash), dann hat man so den Betafaktor sauber in die Höhe geschraubt.
Epcos, wenn auch nicht so krass, ist ein weiteres Beispiel.
http://people.stern.nyu.edu/adamodar/pdfiles/eqnotes/discrat…
Dies gilt bei Unternehmen, die tatsächlich verschuldet sind. Interesssant ist doch, was bei Unternehmen passiert, die mehr Cash als Schulden haben. Da wird laut Formel der Betafaktor höher (der Term "Debt - Cash" wird negativ), was ja vollkommen abstrus ist, da das Risiko doch geringer ist.
In der Bewertung in Deutschland wird das Net Debt Beta meines Erachtens nur verwendet, wenn das für die abzufinden Aktionäre ungünstig ist.
Bei D+S Europe soll ein ähnliches Verfahren auch angewendet worden sein. Das lief dann so. Die Peer Group war unverschuldet und hatte zudem reichlich Cash. Da hatte man angeblich den Grad der Nichtverschuldung berücksichtigt, was dazu führte, dass die unverschuldeten Betafaktoren - nach meiner Erinnerung - um ca. 50 % über den verschuldeten Betafaktoren lagen. Ist nun das zu bewertende Unternehmen einfach nur unverschuldet (ohne weiteren Cash), dann hat man so den Betafaktor sauber in die Höhe geschraubt.
Epcos, wenn auch nicht so krass, ist ein weiteres Beispiel.
Antwort auf Beitrag Nr.: 49.738.560 von Blondie123 am 08.05.15 10:07:15Lies mal hierzu:
http://www.controllerakademie.de/images/pdf/retraining/veroe…
dort wird aber nicht auf das debt beta eingegangen. Beschrieben wird dieses Thema unter http://www.corporate-finance-fachportal.de/Content/dft,364,F…
Dieser Sachverhalt ist sehr kompliziert und ich werde da nicht Zeit aufwenden, um das für mich verständlich zu machen.
Interessieren würde mich aber, ob das debt Beta in anderen Verfahren bei den Münchner Gerichten angewendet worden ist und insbesondere, ob das debt Beta auch bei GBW benutzt worden ist.
http://www.controllerakademie.de/images/pdf/retraining/veroe…
dort wird aber nicht auf das debt beta eingegangen. Beschrieben wird dieses Thema unter http://www.corporate-finance-fachportal.de/Content/dft,364,F…
Dieser Sachverhalt ist sehr kompliziert und ich werde da nicht Zeit aufwenden, um das für mich verständlich zu machen.
Interessieren würde mich aber, ob das debt Beta in anderen Verfahren bei den Münchner Gerichten angewendet worden ist und insbesondere, ob das debt Beta auch bei GBW benutzt worden ist.
Antwort auf Beitrag Nr.: 49.735.776 von Hiberna am 07.05.15 21:42:17Hiberna, das Thema Beta ist komplex, wie Du als erfahrener Spruchverfahrenskämpfer ja weißt. Lies mal hierzu: Heinze Radinger Der Beta-Faktor in der Unternehmensbewertung. Dieser Artikel ist im Netz auf controllerakademie.de veröffentlicht. (Anscheinend kann man auf W:0 keine Links in Beiträge einstellen).
Bei GBW wurde der Beta Faktor anhand derer von Vergleichsunternehmen ermittelt. Dass das Beta durch die Kapitalstruktur (FK) bereinigt wird, ist gängige Praxis.
Bei GBW wurde der Beta Faktor anhand derer von Vergleichsunternehmen ermittelt. Dass das Beta durch die Kapitalstruktur (FK) bereinigt wird, ist gängige Praxis.
Antwort auf Beitrag Nr.: 49.735.776 von Hiberna am 07.05.15 21:42:17Hiberna, das Thema Beta ist komplex, wie Du als erfahrener Spruchverfahrenskämpfer ja weißt. Lies mal hierzu:
http://www.controllerakademie.de/images/pdf/retraining/veroe…
Bei GBW wurde der Beta Faktor anhand derer von Vergleichsunternehmen ermittelt. Dass das Beta durch die Kapitalstruktur (FK) bereinigt wird, ist gängige Praxis.
http://www.controllerakademie.de/images/pdf/retraining/veroe…
Bei GBW wurde der Beta Faktor anhand derer von Vergleichsunternehmen ermittelt. Dass das Beta durch die Kapitalstruktur (FK) bereinigt wird, ist gängige Praxis.