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    Nach 12 Jahren endlich wieder eine echte Schachweltmeisterschaft - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 16.09.05 17:01:24 von
    neuester Beitrag 16.10.05 06:37:38 von
    Beiträge: 36
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      schrieb am 16.09.05 17:01:24
      Beitrag Nr. 1 ()
      Bald gehts los in Argentinien. Hier schon mal ein Hintergrundbericht der NZZ



      15. September 2005, Neue Zürcher Zeitung




      Die Suche nach dem «logischen» Schach-Weltmeister

      Endlich ein glaubwürdiges Format statt blosse Lotterie am WM-Turnier in Argentinien



      Während mehr als einhundert Jahren war der Zweikampf um den Titel des Weltmeisters das Mass aller Dinge im Schachsport. Das erbitterte Ringen des sowjetischen Vorzeige-Weltmeisters Karpow mit dem Flüchtling Kortschnoi und später mit dem «Glasnost-Produkt» Kasparow hat in einer weit über das Fachpublikum hinausgehenden Bevölkerungsschicht Aufsehen erregt. Ganz zu schweigen vom «Kalten Krieg» zwischen dem Amerikaner Fischer und dem Russen Spasski 1972. Doch seit zwölf Jahren ist alles anders. Aus egoistischen Motiven weigerte sich der damalige Weltmeister Garri Kasparow, den anstehenden Titelkampf unter der Ägide des Weltschachbundes (Fide) auszutragen, und er übernahm die Ausrichtung der WM auf privater Basis. Dem schien anfänglich dank seinem grossen Engagement, seiner Begeisterungsfähigkeit und seiner einzigartigen Überlegenheit Erfolg beschieden.
      Ein Jahrmarktspektakel

      Allein, mit der Zeit erwiesen sich die zusätzlichen Aufgaben selbst für einen Kasparow als immer grössere Bürde, zumal sich die Fide von ihrem einstigen Zugpferd nicht herumkommandieren lassen wollte und eine eigene Weltmeisterschaft lancierte. Dieser fehlte allerdings infolge eines kurzfristigen, auf viel Zufall basierenden Formats und wegen der regelmässigen Absenz vieler führender Spieler weitgehend die sportliche Legitimation. Verhalf die Veranstaltung auch manchen Grossmeistern der zweiten und dritten Reihe zu einem grosszügigen Zahltag, so liess die Resonanz bei Medien und Publikum zu wünschen übrig. An die Stelle epischer «Gladiatorenkämpfe» war ein Jahrmarktspektakel getreten, bei dem die Namen der Protagonisten austauschbar waren und bei dem die Qualität nur allzu oft auf der Strecke blieb. Fatalerweise gaben sich sowohl die Fide-Funktionäre als auch Kasparow zu stur, um nach einer einvernehmlichen Lösung zu suchen. Weiter verschärft wurde das Problem durch Kasparows Titelverlust anno 2000 gegen Landsmann Wladimir Kramnik. Dieser hatte sich durch den Sieg gegen den «besten Spieler aller Zeiten» den Titel zwar mehr als verdient, doch sein im Vergleich mit Kasparow kümmerliches Charisma und eine stark abfallende Formkurve machten die Durchführung einer privaten Weltmeisterschaft noch schwieriger als vorher.

      Vor drei Jahren hatten sich die führenden Kräfte endlich zusammenraufen können und in der «Prager Vereinbarung» einen Plan zur Vereinigung der Weltmeisterschaften ausgehandelt. Grosse Hoffnungen wurden durch dieses Abkommen geweckt, doch zeigte sich bald, dass die Fide- Führung es mit der Umsetzung keineswegs ernst meinte und sich um die meisten Punkte der Vereinbarung foutierte. Während Kramnik schliesslich mit Müh und Not seinen Wettkampf gegen Leko im letzten Herbst in Brissago auf die Beine brachte (und mit noch grösserer Mühe den Titel erfolgreich verteidigen konnte), hat die Fide verschiedene Wettkämpfe angesagt und wieder abgeblasen und damit nicht zuletzt Kasparow gründlich vergrault.
      Mit acht Grossmeistern

      Der neueste Anlass steht in San Luis (Argentinien) an, und allem Anschein nach handelt es sich für einmal nicht nur um eine blosse Ankündigung. Vom 27. September bis 16. Oktober sollen in einem doppelrundigen Turnier die acht führenden Grossmeister aufeinander treffen und die Weltmeisterschaft unter sich ausmachen: Leko, Anand, Topalow, Morosewitsch, Swidler, Judit Polgar und die Finalisten der letzten Fide-WM, Kasimdschanow und Adams. Mit Genugtuung nimmt man zur Kenntnis, dass die Fide endlich einen glaubwürdigeren Modus anstelle der Lotterie gefunden hat, mit einer angemessenen Bedenkzeit-Regelung, wie sie die Profis schon lange fordern - dass bei Gleichstand allerdings Rapid- und Blitzpartien über den höchsten Titel entscheiden sollen, bleibt unbefriedigend. Schmerzhaft fallen die Absenzen von Kasparow und Kramnik ins Gewicht. Von Ersterem war nach dem Rücktritt im vergangenen März nichts anderes zu erwarten. Wladimir Kramniks Weigerung, in Argentinien anzutreten, ist ebenfalls leicht nachvollziehbar, aber trotzdem bedauerlich: Er hat seinen Teil der Prager Vereinbarung erfüllt und den Titel gegen Leko verteidigt, so dass er nun darauf pocht, dass die Fide ihrerseits zumindest einem Teil ihrer Verpflichtungen nachkommt und einen Fide-Weltmeister kürt, der dann im Zweikampf mit ihm, Kramnik, den «absoluten» Weltmeister zu bestimmen hätte.

      So berechtigt Kramniks Forderung ist, so riskant ist seine Position: In typisch verquerer Logik und Missachtung ihrer früheren Verpflichtungen hat die Fide nämlich bereits verkündet, sich nach Kasparows Rücktritt nicht mehr an das Prager Abkommen gebunden zu fühlen und keinesfalls mit Kramnik in Verhandlungen über einen Vereinigungsmatch treten zu wollen. Triumphierend weist Fide-Generalsekretär Makropoulos gar darauf hin, dass die Teilnehmer am WM-Turnier in Argentinien vertraglich verpflichtet worden sind, sich während der nächsten zwei Jahre von allen anderen Weltmeisterschaftskämpfen fernzuhalten. Unbeirrt hält Kramnik entgegen, dass die Schachwelt ein Treffen zwischen ihm und dem Fide-Champion wünschen werde, so dass der Wettkampf zu gegebener Zeit gewiss zustande käme. Der Bezwinger von Kasparow pokert aber hoch. Seine zuletzt klar ungenügenden Turnierresultate und sein Abrutschen auf Rang fünf der Weltrangliste (Kasparow nicht mitgezählt) nagen stärker an seiner Legitimation, als er wahrzunehmen scheint.
      Der WM-Titel als Last

      Einiges wird davon abhängen, wie sich der WM-Modus der Fide nach dem mit Spannung erwarteten Schlagabtausch in San Luis entwickeln wird. Gelingt es ihr, einen «logischen» Weltmeister zu präsentieren und ein solides und verlässliches System für zukünftige Zyklen aufzubauen, ist gut möglich, dass Kramniks Anspruch auf die Weltmeisterschaft aus Sicht der Öffentlichkeit allmählich verblasst. Sein freiwilliges Fernbleiben vom WM-Turnier ist so gesehen zwar konsequent, aber sehr riskant. Die Last des Titels scheint ihn zurzeit am Brett in der Entfaltung seiner Kräfte zunehmend zu behindern. Weil ihm nun auch das schachpolitische Abseits droht, täte Kramnik gut daran, seine Ansprüche zu überdenken - im ureigensten Interesse.

      Richard Forster


      http://www.nzz.ch/2005/09/15/sp/articleD544K.html
      Avatar
      schrieb am 16.09.05 17:16:09
      Beitrag Nr. 2 ()
      Wer ist euer Favorit auf den Titel?

      Auf dem Papier ist der Inder Vishy Anand die Nr.1




      Mein Kandidat ist Vesselin Topalov aus Bulgarien. Hat sich zuletzt noch mal ziemlich gesteigert, und einige gute Turniere gespielt:




      Oder wird erstmals eine Frau? Gönnen würd ichs ihr:



      (Judit Polgar aus Ungarn)



      Vorne dabei sein dürfte auch ihr Landsmann Peter Leko:






      Mit ihm hier dürften gute Wettquoten zu holen sein: Alexander Morozevich aus Russland




      Ebenso wie mit seinem Landmann Peter Svidler





      Krasse Außenseiter sind der Usbeke Rustam Kasimdschanow...




      ...sowie der Brite Michael Adams:

      Avatar
      schrieb am 16.09.05 20:37:12
      Beitrag Nr. 3 ()
      "Dann könnte es also weibliche Druiden geben?"
      "Na, na, na Asterix! Mach mal keine Witze" ;)
      Avatar
      schrieb am 17.09.05 13:57:37
      Beitrag Nr. 4 ()
      Wird Weltmeister Robert James Fischer auch teilnehmen?
      Avatar
      schrieb am 17.09.05 15:16:25
      Beitrag Nr. 5 ()
      [posting]17.934.714 von DermitdemWolfheult am 17.09.05 13:57:37[/posting]Für dieses Jahr ist noch kein Comeback geplant. ;)


      Gibt es niemanden der eine Meinung zum Ausgang des Turniers hat?:confused:

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      Avatar
      schrieb am 29.09.05 13:47:34
      Beitrag Nr. 6 ()
      Gestern abend gings gleich mit 2 Siegen los. Einer davon von Topalov über den Mitfavoriten Leko.
      (Für den Laien: normalerweise gehen auf dem Niveau 70 % der Partien remis aus.)


      In dieser Stellung hat Leko mit dem Zug c3? die Partie verdorben:



      23.c3? [23.Df2+/-] 23...Td8 24.Dxd8+ Dxd8 25.Txd8+ Kxd8-/+ 26.Se3 [26.Td1+ Kc7 27.Sd4-/+] 26...Lc6 27.Sb6 bxc3 28.bxc3 Lg7 29.Lxf4 gxf4 30.Sd1 Lb5-+ 31.a4 Ld3+ 32.Kc1 Kc7 33.a5 Lh8 34.Kd2 Lb5 35.Tg1 Lc6 36.Ke2 Le5 37.c4 Ld4 38.Sf2 Lc3 39.Se4 Lxa5 40.c5 f5 0-1


      Und hier sind die Jungs und das Mädel bei der Arbeit:

      Avatar
      schrieb am 30.09.05 08:38:26
      Beitrag Nr. 7 ()
      In der 2ten Runde gingen alle Partien remis aus. Interessant war aber vor allem die Spitzenpaarung Anand-Topalov. Topalov spilete erneut sehr stark und hatte Anand schon fast auf´m Acker. Der konnte sich aber noch rauswursteln. :cool:
      Avatar
      schrieb am 30.09.05 15:01:29
      Beitrag Nr. 8 ()
      Soweit man nach 2 Runden schon von einer "Tabelle" sprechen kann.:rolleyes: Für die Ungarn-Fraktion läufts jedenfalls net so doll.

      Avatar
      schrieb am 01.10.05 08:19:21
      Beitrag Nr. 9 ()
      Furiose 3. Runde bei der WM in San Luis

      01.10.2005 Auch in der dritten Runde der WM in San Luis spielten die Teilnehmer aggressives und kämpferisches Schach. Anand fegte Adams in einer Partie, die nur etwas über zwei Stunden dauerte, mit einem furiosen Angriff vom Brett, und Judit Polgar opferte gegen Kazimdshanov gleich in der Eröffnung zwei Figuren und behielt anschließend die bessere Übersicht. Einen völligen Einbruch erlitt Peter Leko: Bereits kurz nach der Eröffnung geriet er auf die schiefe Bahn und verlor gegen Peter Svidler chancenlos. Für die erste Runde ohne Remis sorgte schließlich Topalov, der nach etwas über 70 Zügen seinen im Mittelspiel gewonnenen Mehrbauern gegen Morozevich verwerten konnte.

      http://www.chessbase.de/2005/sanluis/sanluisrd3.htm
      Avatar
      schrieb am 02.10.05 09:46:38
      Beitrag Nr. 10 ()
      Wieder 4 Gewinnpartien bei der WM
      02.10.2005 Bei der WM in San Luis wird weiter gekämpft. Auch Samstag Nacht gönnten sich die WM-Teilnehmer keine Ruhe und gestatteten einander kein Remis. Damit liegt die Remisquote nach vier Runden weit unter 50%, die Remisquote der letzten beiden Runden sogar bei 0%. Den insgesamt besten Start in das Turnier erwischte dabei Veselin Topalov. Nach seinem Sieg gegen Morozevich in der dritten Runde beeindruckte er gegen Adams durch druckvolles Spiel an beiden Flügeln, was ihm den ganzen Punkt und die Tabellenführung brachte. Auf Platz zwei in der Tabelle steht jetzt Peter Svidler, der mit etwas Glück gegen Morozevich gewann. Anand ging gegen Kazimdshanov mit Schwarz aggressiv und riskant vor, wurde aber ausgekontert und am Ende wurde ihm sein offener König zum Verhängnis. Peter Leko gewann eine schnelle Partie mit hübschen, taktischen Motiven gegen Judit Polgar. Weiter geht es am Montag, 20 Uhr mit der fünften Runde. Live auf dem Fritz-Server.





      Hatte ja erwartet das Topalov gut spielt, aber das er in 4 Runden nur ein Remis abgibt ist wirklich überirdisch :eek::eek:


      1 Veselin Topalov 3.5
      2 Peter Svidler 3
      3 Vishwanathan Anand 2.5
      4 Rustam Kasimdzhanov 2
      5 Judit Polgar 1.5
      Peter Leko 1.5
      6 Alexander Morozevich 1
      Michael Adams 1
      Avatar
      schrieb am 04.10.05 09:43:24
      Beitrag Nr. 11 ()
      ...und Topalov hat schon wieder gewonnen. Alle anderen Partien gingen Remis aus. Ich glaube das letzte Mal, das es in einem solch stark besetzten Turnier eine derartige Siegesserie gab war bei Bobby Fischer Anfang der 70er.



      Topalov bei der WM in bestechender Form
      04.10.2005 In der fünften Runde der WM in San Luis bestätigte Veselin Topalov seine bestechende Form. Er spielte mit Schwarz gegen Peter Svidler und brachte im 15. Zug ein überraschendes Figurenopfer, das zu einer Stellung führte, in der er mit Turm+2 Bauern gegen das Läuferpaar spielte. Nach Komplikationen in der Zeitnotphase wurde daraus ein gewonnenes Turmendspiel. Anand hingegen kam in einer spannenden Partie gegen Leko über ein Remis nicht hinaus. Nach taktischen Verwicklungen in der Zeitnotphase hatte Anand zwar eine Qualität mehr, aber das reichte nicht zum Gewinn. Auch die Partie Judit Polgar und Alexander Morozevich war taktisch kompliziert, endete aber nach 41. Zügen schließlich mit Remis. Auf das gleiche Resultat einigten sich auch Adams und Kasimdshanov, allerdings schon nach 29. Zügen. Topalov führt jetzt nach 5 Runden mit 4,5 aus 5 vor Anand und Swidler, die beide 3 Punkte haben. Heute abend 20 Uhr geht es weiter. Live auf dem Fritz-Server.

      http://www.chessbase.de/
      Avatar
      schrieb am 04.10.05 13:34:07
      Beitrag Nr. 12 ()
      Ich habe auch schon vor dem Turnier auf Topalov getippt. In Linares und einigen anderen Turnieren hat er wirklich Top-Ergebnisse gezeigt und sich noch einmal deutlich verbessert.
      Aber Hauptsache, es gewinnen nicht die in Deutschland total hochgejubelten und überschätzten Leko oder Polgar. Wenn einer von den beiden gewinnen sollte, wird Schach endgültig zum Zirkus...
      Ach, was waren das doch für schöne Zeiten mit Tal, Fischer, Karpov, Kortschnoij!
      Früher war eben alles viel besser!!
      Avatar
      schrieb am 04.10.05 19:21:38
      Beitrag Nr. 13 ()
      Jaja, Tal und Fischer - das waren noch Zeiten. Halt noch echte Typen, nicht diese stromlinienförmigen Weicheier wie jetzt. :(
      Avatar
      schrieb am 04.10.05 19:24:28
      Beitrag Nr. 14 ()
      Die aktuelle Tabelle- unglaublich die Überlegenheit von Topalov. Wobei seine Remispartie gg. Anand ja auch noch haushoch gewonnen war.

      Avatar
      schrieb am 05.10.05 08:22:10
      Beitrag Nr. 15 ()
      Der Junge ist einfach unglaublich. Schon wieder der einzige Sieg der Runde:

      Topalov baut Vorsprung weiter aus
      05.10.2005 Auch in der 6. Runde des WM-Turniers in San Luis in Argentinien blieb Veselin Topalov konzentriert auf WM-Kurs. Mit Schwarz wählte er gegen Judit Polgar die solide Berliner Verteidigung und nachdem die Ungarin zu früh aktiv wurde, nutzte er die Chance zu einem starken Gegenangriff, um einen Bauern zu gewinnen, den er im Endspiel sicher verwertete. Die Begegnungen Anand - Svidler, Adams - Morozevich und Kasimdshanov - Leko verliefen alle ereignisreich, endeten aber schließlich doch mit Remis. Damit baute Topalov seinen Vorsprung um einen halben Punkt aus und führt jetzt mit 5,5 aus 6 mit zwei Punkten Vorsprung auf Anand und Svidler, die beide 3,5 aus 6 haben. Heute abend 20 Uhr geht es weiter, live auf dem Fritz-Server.
      Avatar
      schrieb am 05.10.05 20:10:49
      Beitrag Nr. 16 ()
      Die aktuelle Tabelle:


      Avatar
      schrieb am 06.10.05 08:10:38
      Beitrag Nr. 17 ()
      Langsam wirds unheimlich:


      Vier Weißsiege in San Luis
      06.10.2005 Vier Mal 1.e4, vier Endspiele, vier Mal gewann Weiß. Die 7. Runde der WM in San Luis war eine Freude für alle Anhänger von 1.e4. Spitzenreiter Veselin Topalov spielte weiterhin kompromisslos und gewann ein kompliziertes Schwerfigurenendspiel gegen Rustam Kasimdzhanov , Peter Leko besiegte Michael Adams, der sich Russisch verteidigte, und Peter Svidler gewann gegen Judit Polgar mit der Variante des Najdorf-Sizilianers, mit der er gegen Topalov kurz zuvor verloren hatte. Morozevich schließlich nutzte das stürmische Angriffsspiel Anands zu einem Konter, der ihm am Ende den Sieg brachte. Bei Halbzeit in San Luis führt Topalov mit 6,5 aus 7 und hat zwei Punkte Vorsprung vor Svidler mit 4,5 aus 7. Die achte Runde beginnt heute abend, 20 Uhr, live auf dem Fritz-Server.
      Avatar
      schrieb am 07.10.05 09:56:12
      Beitrag Nr. 18 ()
      2 Siege, 2 Remis in der 8. Runde der WM
      07.10.2005 Die 8. Runde der WM in San Luis sah drei kämpferische Partien und ein schnelles Remis. Schnell Frieden schlossen Peter Leko und Veselin Topalov, wobei Leko in der Schlussstellung, die etwas bequemer für Schwarz war, ohne Gefahr hätte weiter spielen können. Da er dies nicht tat, entstand der Eindruck, er hätte die Hoffnung aufgegeben, Spitzenreiter Topalov noch gefährden zu können. Michael Adams hingegen spielte gegen den Tabellenzweiten Peter Svidler energisch auf Gewinn, was zu einer interessanten Partie führte, die am Ende jedoch nur mit Remis endete. Zu energisch auf Gewinn spielte Rustam Kasimdzhanov. Nach einem gewagten Qualitätsopfer des Usbeken erwies sich sein Angriff als nicht stark genug und Morozevich schob sich mit seinem zweiten Sieg in Folge in die obere Hälfte der Tabelle. Judit Polgar geriet gegen Anand bereits früh in Bedrängnis und musste schon in der Eröffnung einen Bauern geben. Zwar erhielt sie später durch ein zweites Bauernopfer Gegenspiel, aber am Ende reichte das nicht aus und Anand gewann. Damit führt Topalov mit 7 aus 8, gefolgt von Svidler mit 5 aus 8 und Anand mit 4,5 aus 8. Tabellenletzte ist Judit Polgar mit 2 aus 8.
      Avatar
      schrieb am 08.10.05 10:45:28
      Beitrag Nr. 19 ()
      moin Steigerwälder :D

      schoener sraed - danke :kiss:

      ¿ spielst Du oft ?

      Ach, was waren das doch für schöne Zeiten
      mit Tal, Fischer, Karpov, Kortschnoij!

      sehe ich auch so¡O yussuf ;)

      scheunet we :)
      Avatar
      schrieb am 08.10.05 15:23:46
      Beitrag Nr. 20 ()
      Servus Diacomava,

      ich spiel´ fast jeden Tag ein paar Partien zwischendurch. Online am liebsten aus dem Fritz-Server. Und selbst?
      Avatar
      schrieb am 08.10.05 21:59:44
      Beitrag Nr. 21 ()
      [posting]18.188.698 von bonDiacomova am 08.10.05 10:45:28[/posting]dem kann ich mich nur anschliessen
      auch wenn viele denken schach wäre kein sport
      Avatar
      schrieb am 09.10.05 08:59:17
      Beitrag Nr. 22 ()
      Topalov kommt WM-Titel immer näher
      09.10.2005 "Einen epischen Kampf" erwartete Susan Polgar von der Partie Anand gegen Topalov in der 9. Runde der WM in San Luis. Schließlich war das die letzte Gelegenheit für Anand, Topalovs so sicher scheinenden Turniersieg noch zu gefährden. Aber dann war alles ganz schnell vorbei: Anand investierte viel Bedenkzeit für ein Figurenopfer unmittelbar nach der Eröffnung, um zwei Züge später Dauerschach zu geben. Damit hatte Topalov eine weitere wichtige Hürde zum Weltmeistertitel genommen, der ihm jetzt kaum noch zu nehmen scheint. Judit Polgar und Michael Adams trennten sich ebenfalls Remis. Zwar konnte Judit den schwarzen Druck in Adams` Marshall-Gambit neutralisieren, aber ernsthafte Gewinnchancen hatte sie nie. Damit bleibt Judit Tabellenletzte und Adams wartet weiter auf seinen ersten Sieg. Wild, undurchsichtig und voll spannender Opfer und taktischer Verwirrungen war die Partie Svidler gegen Rustam Kasimdzhanov. Dennoch endete sie Remis. Im Aufwärtstrend ist Alexander Morozevich. In einer komplizierten Partie verlor Peter Leko in Zeitnot die Übersicht und bescherte Morozevich den dritten Sieg in Folge. Fünf Runden vor Schluss führt Topalov weiter mit 2 Punkten Vorsprung auf Svidler.
      Avatar
      schrieb am 09.10.05 09:20:15
      Beitrag Nr. 23 ()
      Avatar
      schrieb am 09.10.05 09:36:28
      Beitrag Nr. 24 ()
      Hier mal ein kleiner Exkurs über Schachfreund Michail Tal,dem hier schon mehrfach -zurecht nachgetrauert wurde:

      Michail Tal




      und einige Jahre später:





      aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

      Michail Tal (russisch Михаил Нехемьевич Таль/Michail Nechemjewitsch Tal; * 9. November 1936 in Riga, † 28. Juni 1992 in Moskau) war ein lettischer Schachspieler.

      Da seine Eltern Juden waren, musste seine Familie 1941 nach dem Einmarsch der Wehrmacht Lettland verlassen. Dies gelang auch, allerdings unter Hinterlassung aller Habseligkeiten. Im Alter von sieben Jahren erlernt Tal das Schachspiel. Im Jahre 1949 begann seine lebenslange Zusammenarbeit mit Alexander Koblenz, der als Trainer entscheidenden Anteil an der Karriere Tals hatte.

      Nach seiner Schulzeit, bei der er zwei Schuljahre übersprang, begann er ein Studium der russischen Sprache und Literatur, das er 1958 mit dem Staatsexamen beendete, um danach Schachprofi zu werden.

      1959 gewann er sensationell das Kandidatenturnier. Im darauffolgenden Wettkampf 1960 schlug er Michail Botwinnik mit 12,5 zu 8,5 und wurde der 8. Schachweltmeister. Überraschend verlor Tal den Revanchekampf ein Jahr später mit 8 zu 13, weil Botwinnik sich akribisch auf den Gegner vorbereitet und eingestellt hatte und über die bessere Physis verfügte, denn schon damals war es um die Gesundheit Tals nicht besonders gut bestellt. Hinzu kam noch, dass er die Vorbereitung nicht so ernst nahm und einen exzessiven Lebenswandel bevorzugte.

      In den Folgejahren nahm Tal immer wieder Anläufe, den Weltmeistertitel zurückzugewinnen: Bei dem Kandidatenwettkampf 1965 verlor er im Finale gegen Boris Spasski, 1968 im Halbfinale gegen Viktor Kortschnoi und 1980 im Viertelfinale gegen Lew Polugajewski.

      Obwohl er riskant und unbeständig spielte, hatte er auch nach dem Verlust des Weltmeistertitels große Turniererfolge zu verbuchen: So gewann er insgesamt sechs Mal die sowjetische Meisterschaft, nur Botwinnik kam auf die gleiche Anzahl. Überraschend holte Tal in späten Jahren doch noch einen Titel: 1988 wurde er Weltmeister im Blitzschach und verwies dabei die gesamte Weltelite in die Schranken.

      In der Saison 1989/90 spielte er an Brett 1 von SK Zehlendorf in der Bundesliga, im Jahr darauf bei der SG Porz.

      Zeit seines Lebens machte ihm seine Gesundheit zu schaffen. Obwohl er schwer nierenkrank war, rauchte er viel, trank exzessiv und war zeitweilig morphiumabhänig. Dies ist auch der Grund für seine starken Leistungsschwankungen.

      Immer wieder hatte Tal auch Probleme mit den Schachfunktionären, weshalb ihm gelegentlich Auslandsreisen verwehrt wurden und er nicht die Unterstützung bekam, die anderen Schachgroßmeistern in der Sowjetunion zuteil wurde.

      Tals Stil war sehr taktisch geprägt, spektakulär, aber auch risikoreich. Oft gelang es ihm, wie aus dem Nichts unter Materialopfer einen Angriff zu starten, gegen den seine Gegner am Brett keine ausreichende Verteidigung fanden. Wegen dieses Stils war Tal bei den Schachfans außerordentlich populär, zumal er umgänglich und unkonventionell war. Tal gehört auch zu den Spielern, denen man Schachbesessenheit und einen hypnotischen Blick nachsagte.


      Wer sich für Tal interessiert und etwas mehr Zeit hat, kann sich folgenden Link mal nächer ansehen:

      http://www.karlonline.org/kol12.htm
      Avatar
      schrieb am 10.10.05 08:42:03
      Beitrag Nr. 25 ()
      Knüppeldick kommts nun für Judit Polgar. Die Tabellenletzte wurde schon wieder eingemacht. Sie ist wohl die große Entäuschung des Turniers :(
      Und Topalov lässts nun auch etwas ruhiger angehen. Mit seinem 3ten Remis in Folge kann er seinen Vorsprung allerdings konservieren.



      Topalov verpasst Sieg
      10.10.2005 In der 10. Runde der WM in San Luis sah Veselin Topalov gegen Alexander Morozevich schon wie der sichere Sieger aus: Er hatte zwei Bauern mehr und der Gewinn schien nur noch eine Sache der Technik zu sein. Aber plötzlich kam Sand ins Getriebe und die schwarzen Figuren wurden aktiv. Um das schwarze Gegenspiel zu stoppen, opferte Topalov die Qualität, kam danach aber nicht weiter und musste schließlich dem Remis zustimmen. Auch Rustam Kasimdzhanov und Judit Polgar lieferten sich einen packenden Zweikampf. Mit einfallsreichem Angriffsspiel gewann Kasimdzhanov einen Bauern, was zusammen mit der schlechten Königsstellung von Polgar bald zu einem vollen Punkt führte. Remis trennten sich Peter Leko und Peter Svidler nach einer spannenden Positionspartie in einer spanischen Anti-Marshall Variante. Die gleiche Variante kam auch zwischen Michael Adams und Vishy Anand aufs Brett, sie schlossen jedoch nach 25 Zügen Frieden. Nach 10 Runden führt Topalov weiter mit 2 Punkten Vorsprung vor Peter Svidler.
      Avatar
      schrieb am 11.10.05 12:15:33
      Beitrag Nr. 26 ()
      Svidler rückt heran
      11.10.2005 Spitzenreiter Topalov stand in seiner gestrigen Partie gegen Michael Adams zeitweise unter Druck und hatte Mühe die Partie in den Remishafen zu lenken. Da Verfolger Peter Svidler gegen Alexander Morozevich gewann, konnte er den Abstand zu Topalov auf 1,5 Punkte verkürzen. Vishy Anand machte kurzen Prozess mit Rustam Kasimdzhanovs Najdorf. Nach 29 Zügen musste der Usbeke aufgeben. Die Partie zwischen Peter Leko und Judit Polgar endete schnell remis. Heute kommt es zum Duell der beiden Führenden. Durch einen Sieg könnte Svidler bis auf einen halben Punkt an Topalov heranrücken.

      Avatar
      schrieb am 11.10.05 13:00:18
      Beitrag Nr. 27 ()
      Topalov ist zur Zeit mit Abstand der Beste und hat den Titel hoch verdient!
      Und sehr erfreulich, dass der Remisschieber Lecko nur unter ferner liefen landen wird!
      Avatar
      schrieb am 11.10.05 13:28:03
      Beitrag Nr. 28 ()
      Hier ein interessanter Bericht aus der Taz zu Judit Polgar:

      Grübelsucht als Tugend

      Judit Polgar misst sich bei der Schach-WM mit den besten Männern. Die Ungarin hat freilich keine Chance auf den Titel, weil es ihr an Besessenheit und Willenskraft fehlt - wie sie selbst einräumt

      VON HARTMUT METZ

      "Es gibt keine einzige Frau, der ich nicht einen Springer vorgeben könnte und trotzdem gewänne", tönte einst Bobby Fischer. Der legendäre Weltmeister von 1972 weiß sich zwar noch immer eins mit manchem Schachverrückten, die Zeiten, in denen die Großmeister mühelos das schwache Geschlecht vom Brett fegten und anschließend chauvinistisch daherredeten - "Die haben es eben nicht so mit dem Denken" oder "Die spielen halt so ungern Schach, weil sie da vier Stunden schweigen müssen" -, sind allerdings vorbei. Nicht mal die Vorgabe eines Bauern statt eines dreimal so starken Springers ist heutzutage drin für das starke Geschlecht. Das gilt vor allem gegen Judit Polgar.

      Die Ungarin löste mit 15 Jahren nicht nur Fischer als jüngsten Großmeister aller Zeiten ab, sondern ist derzeit im argentinischen San Luis die erste Teilnehmerin eines WM-Rundenturniers bei den Männern. Als aktuelle Siebte der "Herren"-Weltrangliste qualifizierte sich Judit Polgar für den Wettbewerb. Die beste Schachspielerin aller Zeiten hat jedoch keine Chance mehr, ihren letzten großen Traum auf den 64 Feldern zu verwirklichen: Nach 10 der 14 Partien kann die 29-Jährige nicht einmal mehr rechnerisch Weltmeister werden. Mit lediglich 2,5:7,5 Punkten liegt die Budapesterin abgeschlagen auf dem achten und letzten Platz.

      Nur noch theoretisch ist Wesselin Topalow vom Schach-Thron fernzuhalten. Der Bulgare remisierte nach hartem Kampf gegen einen seiner Verfolger, Alexander Morosewitsch (Russland), der zuvor drei Begegnungen hintereinander gewonnen hatte. Der ungeschlagene Topalow führt mit 8:2 Punkten weiter deutlich vor dem Russen Peter Swidler (6:4), dem Weltranglistenersten Viswanathan Anand und Morosewitsch (beide 5,5:4,5), Peter Leko (Ungarn) sowie Rustam Kasimdschanow (beide 4,5:5,5). Der Titelverteidiger aus Usbekistan hatte in der Nacht zum Montag Polgar bezwungen. Vorletzter bleibt der Engländer Michael Adams (3,5:6,5).

      "Meine kleine Schwester spielt nicht so gut wie sonst", stellt die frühere Weltmeisterin Susan Polgar fest und verweist auf deren zwischenzeitliche 14-monatige Schwangerschaftspause. Judit bleibe dennoch "die beste Spielerin aller Zeiten". Das gilt für die 29-Jährige, obwohl sie bis auf zwei Ausnahmen seit Kindesbeinen nie bei den Frauen antrat. Judit Polgar "langweilen" solche Duelle. Unverblümt erklärt sie: "Ich habe ein Problem mit dem Niveau" und fordert die Aufhebung von Frauen-Wettbewerben, um eine Nivellierung zu erreichen. Die zweitbeste Spielerin, Susan Polgar, folgt bei den Männern freilich erst auf Ranglisten-Position 214. Nur knapp ein Dutzend Frauen hat bisher den Herren-Großmeister-Titel errungen.

      Worauf fußt diese Diskrepanz der Geschlechter beim Denksport Schach? Zunächst einmal betreiben deutlich mehr Männer das königliche Spiel. Der Frauenanteil im Deutschen Schach-Bund liegt im internationalen Vergleich besonders niedrig mit rund sechs Prozent. Selbst Boxen hat einen mehr als dreimal so hohen Frauenanteil. Mädchen interessieren sich anfangs durchaus für Schach, gehen aber nicht so im nervenaufreibenden Tanz der 32 Figuren auf wie Jungs. Bezüglich der "Einstellung und Willenskraft" räumt Judit Polgar Unterschiede ein: "Ich arbeite nicht Tag für Tag dafür wie manche Männer. Ich könnte problemlos 500 Spieler dieser Sorte benennen", sagt sie.

      Mancher Meisterspieler ist weltfremd und analysiert nächtelang einen neuen Läuferzug in der Sizilianischen Verteidigung oder begeistert sich für ein geniales Damenopfer. Das erregt manchen Akteur mehr als jede andere Leidenschaft. Aussagen wie "Schach ist besser" zum Thema Sex von Fischer spiegeln solche Ansichten wider. Derlei Versunkenheit in die Materie fehlt selbst Polgar. Die lebenslustige Ungarin, die mit einem Arzt verheiratet ist, räumt ein, dass ihr Eröffnungsrepertoire für die Weltspitze zu schlecht sei. Mangelndes Tüfteln an den ersten zwanzig Zügen sieht auch der ehemalige Vizeweltmeister Nigel Short als Polgars Defizit. "Judit ist begabt, aber ihrem Spiel mangelt es an Solidität", konstatiert der englische WM-Kommentator. Dies seien die Gründe, warum die Weltranglistensiebte dann aus schlechten Stellungen heraus das Ruder in San Luis nicht mehr herumreißen könne und Polgar erst ein Sieg gelang.
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      schrieb am 11.10.05 15:40:23
      Beitrag Nr. 29 ()
      @ 27 :laugh:
      Mit Remisschieber triffst du es wohl richtig. Aber diesmal kommt auch noch eine Formschwäche dazu.

      @ 28 schöner Artikel. :)

      Sätze wie Mancher Meisterspieler ist weltfremd und analysiert nächtelang einen neuen Läuferzug in der Sizilianischen Verteidigung oder begeistert sich für ein geniales Damenopfer. treffen aber nicht nur auf Meiterspieler zu :laugh:
      Avatar
      schrieb am 12.10.05 09:35:09
      Beitrag Nr. 30 ()
      Das wars dann wohl:


      WM: Topalov fast durch
      12.10.2005 Der erwartete Ansturm von Svidler gegen Topalov blieb heute aus. Zu schnell konnte der Spitzenreiter die Position vorteilhaft vereinfachen und das Remis erreichen. Damit bleibt dem Bulgaren zwei Runden vor Schluss ein Vorsprung von 1,5 Punkten. Anand wahrte seine theoretischen Chancen durch einen Schwarzsieg gegen Leko. Die Partien zwischen Morozevich und Polgar bzw. Kasimdzhanov und Adams endeten remis.
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      schrieb am 12.10.05 11:57:49
      Beitrag Nr. 31 ()
      bon dia como va - guten tag wie geht`s :D


      spiele aus zeitgruenden :rolleyes:
      viel zu selten :yawn:
      aber wenn dann sehr gerne :D


      taeusche ich mich oder war anand auch schon mal besser ?


      saludos y suerte :) bd
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      schrieb am 12.10.05 12:16:12
      Beitrag Nr. 32 ()
      Anand ist wohl das größte Talent unter den Wm-Teilnehmern. Er ist ja auch unbestritten der beste Schnell- und Blitzschachspieler.

      Für so ein Turnier fehlt ihm aber m.E. die Härte und die Zähigkeit. Man könnte ihn auch als schlampiges Genie bezeichnen. :cool:

      Hast du eine ELO-oder DZW Zahl oder zockst du nur so ´n bissl rum? ;)
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      schrieb am 14.10.05 08:05:52
      Beitrag Nr. 33 ()
      Veselin Topalov ist Weltmeister
      14.10.2005 Eine Runde vor Ende des WM-Turniers in San Luis steht Veselin Topalov als Weltmeister fest. Heute musste der Spitzenreiter einige Zeit eine etwas schlechtere Stellung gegen Rustam Kasumdzhanov verteidigen, konnte sich aber schließlich mit Hilfe eines Qualitätsopfers erfolgreich behaupten. Vishy Anands Läuferopfer gegen Alexander Morozevich reichte nur zum Dauerschach, so dass Topalov eine Runde vor Schluss mit 1,5 Punkten uneinholbar in Führung bleibt. Auch die übrigen Partien endeten unentschieden. In der morgigen letzten Runde ist vor allem die Partie zwischen Svidler und Anand von Bedeutung. Sieg oder Niederlage entscheiden über Platz zwei oder drei und machen einen Unterschied von 60.000 Dollar Preisgeld. Das öffentliche Interesse an der Weltmeisterschaft ist gewaltig. Über 140.000 Besucher informieren sich täglich auf der ChessBase-Webseite über den Stand der Dinge.
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      schrieb am 14.10.05 11:17:20
      Beitrag Nr. 34 ()
      Hier mal wieder ein Artikel aus der TAZ, die erfreulich viel Anteil an der WM nimmt :) - zwar inzwischen etwas überholt :laugh: aber vielleicht dennoch interessant.

      Ausdauerschach
      Wenn andere schon lange remisieren wollen, kämpft Wesselin Topalow weiter um den Sieg - auch bei der WM
      BADEN-BADEN taz "Ich habe keine Angst vor dem Verlieren!" Diesen Unterschied zwischen sich und anderen Schach-Großmeistern hat Wesselin Topalow schon in zahlreichen Turnieren ausgemacht. Wo andere ängstlich eine Remisfortsetzung suchen und nach 25 Zügen ein Unentschieden vereinbaren, kämpft der Bulgare auch noch im 70. oder 80. Zug verbissen um den ganzen Zähler. Seine überlegene körperliche Fitness dank vielen Waldläufen und Hanteltraining zahlt sich in der sechsten Spielstunde oft für den drahtigen Denkstrategen aus. Die Schachfans lieben Topalow für seinen Einsatzwillen - und drücken ihm die Daumen, dass er diesen Satz im wichtigsten Moment seiner Karriere in der kommenden Nacht einmal mehr bestätigt und locker aufspielt.

      Leicht wird das nicht. Nach zwölf der 14 Runden bei der Weltmeisterschaft im argentinischen San Luis besaß Topalow noch einen komfortablen Vorsprung von 1,5 Punkten. Mit 9:3 Zählern führte der 30-Jährige vor dem Russen Peter Swidler und dem Weltranglistenersten Viswanathan Anand (beide 7,5:4,5). Vor allem der Inder kam nach einem kurzen Leistungstief wieder in Fahrt, so dass dem einstigen Topfavoriten zwei weitere Siege zuzutrauen sind. Topalow bräuchte dann genau die Resultate, die er seltener als alle anderen Koryphäen "klammert": zwei Remis, um mit einem halben Punkt Vorsprung über die Ziellinie zu gehen. In der vergangenen Nacht war Rustam Kasimdschanow sein Gegner. Der Usbeke konnte zwar als Titelverteidiger antreten, weil die letzte WM des Schach-Weltverbandes FIDE von den meisten Stars boykottiert worden war, mit 4,5:7,5 hatte der Weltranglisten-34. jedoch erwartungsgemäß gegen die Elite wenig zu bestellen.

      Doch ohne Druck spielt es sich für Kasimdschanow einfacher, als mit Topalows Last, vor dem größten Erfolg zu stehen. Nach seiner furiosen Vorrunde mit sechs Siegen und nur einem Remis meißelte sich selbst in Topalows unerschrockene Gehirnwindungen ein gewisses Sicherheitsdenken ein. Aus dem Spiel mit D-Zug-Tempo wurde in der Rückrunde eine müde Lok, die lediglich gegen den viertplatzierten Alexander Morosewitsch (5:5) nochmals unter Volldampf stand. Letztlich rettete sich aber auch der Russe auf wundersame Weise in den Friedensschluss.

      Sollte Topalow gegen Kasimdschanow verlieren und Anand bis auf einen halben Zähler heranrücken, stünde der Weltranglistenzweite vor einer altbekannten Situation: Als er 1992 in die Spitze schoss, gelangen dem damals 17-Jährigen binnen zwölf Monaten zehn Open-Siege. Bei diesen offenen Turnieren, die seinen Spielstil prägten, kann jedes Unentschieden eine Stange Geld kosten - und ein Sieg im letzten Duell gegen einen direkten Kontrahenten ist besonders wichtig. Nur der Erste verdient ein paar tausend Euro, für den vierten, fünften Platz gibt es kaum genug, um davon komfortabel zu leben. Gegen die weltbeste Frau, Judit Polgar, könnte es für Topalow heute Nacht um 300.000 Dollar gehen. So viel erhält der neue FIDE-Weltmeister aus dem mit insgesamt einer Million US-Dollar dotierten Preistopf. Schwerer wiegt jedoch der Gewinn des Titels. Der Champion erhält höhere Antrittsgelder, überdies winken hochdotierte Werbeverträge - und ein millionenschweres Vereinigungsmatch gegen Wladimir Kramnik.

      Der Russe hatte 2000 den vom Weltverband abtrünnigen Garri Kasparow bezwungen und den Konkurrenz-Titel erobert. Dass Topalow seinen gleichaltrigen Widersacher deklassiert, ist für die Anhänger des kämpferischsten Großmeisters ausgemachte Sache. Kramnik befindet sich schließlich seit Jahren in einer Formkrise und rutschte in der Weltrangliste auf Platz sechs ab. Die Vergleiche Topalows mit dem zurückgetretenen Kasparow nehmen zu, nicht nur, weil er den Russen in seiner letzten Turnierpartie im März im spanischen Linares schlug. Der 30-Jährige spielt auch mit ähnlichem Feuer wie das "Ungeheuer von Baku". Keiner kann das besser beurteilen als Altmeister Viktor Kortschnoi. Der steht noch mit 74 in den Top 100. Für den "Nachwuchs" hat Kortschnoi selten lobende Worte übrig - von Topalow zeigt sich der mehrfache Vizeweltmeister allerdings angetan: "Er wäre als Weltmeister der einzige legitime Nachfolger von Kasparow. Topalows Spiel steckt voller Phantasie und Energie. Sein mutiger Stil gefällt mir."
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      schrieb am 15.10.05 08:54:48
      Beitrag Nr. 35 ()
      Gestern war die letzte Runde. Hier die Abschlusstabelle:




      Für mich nicht überraschend das Topalov gewonnen hat. Wohl aber seine Dominanz in der ersten Turnierhälfte. Auch Svidler hat besser abgeschnitten als viel ihm das zugetraut hätten. Die Entäuschung des Turniers waren die beiden Ungarn Leko und Polgar.
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      schrieb am 16.10.05 06:37:38
      Beitrag Nr. 36 ()
      bon domingo :)

      jo - der beste hat gewonnen :look:
      &
      jo - zogge nur ein bissel rum ;)

      scheun suendach :kiss:


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