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    FAT CATS oder womit haben IKB-Vorstände ihre Bonuszahlungen verdient? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 14.12.07 10:09:06 von
    neuester Beitrag 14.12.07 20:36:06 von
    Beiträge: 6
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      schrieb am 14.12.07 10:09:06
      Beitrag Nr. 1 ()
      FTD: Managergehälter - Eine Frage der Leistung
      Nein, dies ist keine "typisch deutsche" Neiddebatte. Über astronomische Gehälter oder Boni, Handgelder oder Abfindungen mancher Topmanager regt sich die Öffentlichkeit auch in anderen Teilen der Welt immer öfter auf.

      Auch und gerade in den Mutterländern des Kapitalismus, in Großbritannien und den USA. Dort gibt es sogar ein eigenes Etikett für die Absahner-Manager: "Fat Cats" - überfütterte Kater, die es sich auf dem Plüschsofa gut gehen lassen, statt den Mäusen nachzujagen.

      Es gibt allerdings einen grundlegenden Unterschied zwischen der angelsächsischen und der deutschen Debatte. Viele Briten und Amerikaner, auch solche mit kleineren und mittleren Einkommen, besitzen selbst Unternehmensanteile. Sei es direkt, als Aktionär, oder indirekt über einen Pensionsfonds zur Altersvorsorge.

      "Fat Cats" sind aus dieser Sicht dreistes, überbezahltes Personal, dem man sein Eigentum anvertraut hat und dem man endlich Beine machen muss.

      Hierzulande geht es oft nicht um überteuerte Edelangestellte. Aktien besitzen nur wenige - und so richtet sich die Klage eher allgemein gegen "die da oben" und das gesellschaftliche Versagen einer Führungskaste, die mutmaßlich abgehoben hat. Topmanager werden wie ein neuer, abgeschotteter Adelsstand porträtiert, der das Volk so ungerecht wie einst im Feudalismus regiert.

      Es ist diese Perspektive, die den deutschen Gehälterstreit diffus und auch gefährlich macht: Wenn von Managern nicht nur die gute Führung des ihnen anvertrauten Unternehmens verlangt, sondern ihnen darüber hinaus eine gleichsam paternalistische Verantwortung für die Wohlfahrt im ganzen Lande zugeschrieben wird, steht die grundsätzliche Aufgabenteilung zwischen Politik und Wirtschaft zur Disposition.

      Dass Spitzenhonorare nur für spitzenmäßige unternehmerische Leistungen gezahlt werden dürfen, kann nicht laut genug gefordert werden. Die Schwierigkeit, die hier gelöst werden muss, ist allerdings auch nicht trivial: Schon immer hatten Unternehmenseigentümer das Problem, dass sie ihre angestellten "Hausverwalter" nur unvollständig überwachen und bewerten können. Bei Aktiengesellschaften mit breitem Streubesitz ist diese Schwierigkeit noch sehr viel größer als bei Familienfirmen oder im Private-Equity-Geschäft, wo die Eigentümer eng mit ihren obersten Angestellten zusammenarbeiten.

      Das lässt Topmanagern Raum für Selbstherrlichkeit und Selbstbedienung, und zwar erst recht, wenn sie sich mittels Seilschaften und alter Netzwerke gegenseitig stützen und begünstigen. Wenn dann die Debatte über Details des Arbeitsvertrags eines Vorstands auch noch auf den kleinsten Kreis eines Aufsichtsratsausschusses beschränkt bleibt, während das Unternehmenseigentum an der Börse breit gestreut ist, wird Kontrolle praktisch unmöglich.

      Jagd auf Nieten in Nadelstreifen

      Die Jagd auf die teuren Nieten in Nadelstreifen ist allerdings längst eröffnet. In Deutschland sind derzeit die Vergütungssysteme im Umbruch, rund ein Drittel der befragten börsennotierten Unternehmen erklärten Anfang des Jahres in einer PwC-Studie, dass man 2005 oder 2006 die Modelle umgestellt habe. Vor allem mit erfolgsabhängigen Komponenten wird versucht, Manager stärker auf die Ziele der Eigner zu verpflichten. Schlechte Leistung heißt weniger Geld - bei gutem Erfolg fließen aber schon einmal Extramillionen.

      Natürlich bleibt es schwierig, Kriterien so zu wählen, dass sie wirklich die Managementleistung abbilden. So sind etwa Kursgewinne im Gleichschritt mit einer allgemeinen Aktienrally noch kein Verdienst des Vorstands.

      Im Vergleich zu früheren, vermeintlich "gerechteren" Zeiten stehen Topmanager jedoch heute unter stark gestiegenem Druck. Wer leistungsorientierte Bezahlung fordert, darf sich daher nicht beklagen, wenn in guten Zeiten - wie im Moment -
      auffallend hohe Beträge ausgeschüttet werden.

      Im angelsächsischen Raum haben die Investoren auch längst begonnen, mehr öffentlichen Druck zu machen. Vorschläge, wie die Rechte der Aktionäre gestärkt werden könnten, liegen auch in Europa seit Langem auf dem Tisch. So empfiehlt die EU-Kommission, dass börsennotierte Unternehmen ihre Vergütungspolitik und die individuellen Vorstandsbezüge veröffentlichen; die Gehälter und auch die Optionsregelungen sollten auf der Jahreshauptversammlung zur Abstimmung gestellt werden.

      Die nationale Umsetzung dieser Empfehlungen verläuft bisher leider zäh. Wie wirksam solche Instrumente sind, zeigte sich aber etwa 2003 spektakulär bei GlaxoSmithKline: Die überwiegend britischen Aktionäre des Pharmakonzerns kippten auf der Hauptversammlung ein schon ausgehandeltes "Fat Cat"-Abfindungspaket für den Chef.

      Es ist also sehr wohl möglich, Seilschaften zu knacken und Manager mit besser konstruierten Verträgen zu mehr Leistung für die Unternehmenseigentümer zu zwingen. Einige Konflikte mit gesellschaftspolitischen Forderungen bestehen aber unausweichlich fort.

      Weil sich Erfolg und Misserfolg gerade bei Weltkonzernen in Milliarden bemessen, kann auch effiziente, strikt leistungsorientierte Personal- und Vergütungspolitik heute ohne Weiteres dazu führen, dass Bezüge fließen, die Normalsterblichen den Atem verschlagen. Und es bleibt auch dabei, dass die Leistung des Managers letztlich nur an den Renditezielen der Eigentümer gemessen wird. Die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Erfolgsbeteiligung der Mitarbeiter oder auch ein Verhalten als loyaler Corporate Citizen - all das ist in sehr vielen Fällen nachweislich die Voraussetzung für einen langfristigen Unternehmenserfolg. Es ist aber nie ein Leistungskriterium an sich.

      Die alles entscheidende Leistung eines Unternehmens für die Gesellschaft besteht in einer Marktwirtschaft darin, dass es mit Diensten und Produkten erfolgreich eine Nachfrage befriedigt. Nicht weniger, nicht mehr.

      Für die Annäherung an die von den Bürgern gewünschte Verteilungs- und Chancengerechtigkeit, für die Bereitstellung von Produkten, die der Markt nicht liefert, ist dann im nächsten Schritt die Politik verantwortlich. Es ist diese Arbeitsteilung, die eine zugleich dynamische und politisch abgefederte Wirtschaft ermöglicht hat.

      Wenn die Politik nun versucht, die Manager für alle möglichen sozialen Schieflagen in Haftung zu nehmen, ist das ein gefährliches Ablenkungsmanöver. Es ist offenkundig, dass der große Frust im Land vor allem daher kommt, dass der Aufschwung an vielen finanziell noch immer vorbeigeht. Da mag die Bundesregierung noch so oft das Gegenteil sagen - angesichts steigender Preise fühlen sich sogar die als Verlierer, die zuletzt ein kleines Lohnplus bekamen.

      Fummelei an Managergehältern ändert daran nichts. Gegen Bildungskrise oder Kinderarmut helfen nicht Gehaltsgrenzen oder Strafsteuern auf Abfindungen - es hilft nur eine gezielte Sozial- und Bildungspolitik.

      Topverdiener zahlen in Deutschland hohe Steuern, (neuerdings sogar "Reichensteuer"), und wenn sie sich entziehen, liegt das am Steuerrecht, nicht an der Corporate Governance. So zu tun, als seien Topmanager gleichsam wie die Landgrafen oder Direktoren "Volkseigener Betriebe" auch noch für politische Ziele mitverantwortlich, ist entweder naiv - oder ein Angriff auf elementare Regeln der deutschen Wirtschaft.

      (c) FTD
      Avatar
      schrieb am 14.12.07 11:17:52
      Beitrag Nr. 2 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.762.363 von bert408 am 14.12.07 10:09:06#1

      Kann uns als Steuerzahlern doch völlig egal sein, wass irgendwelche Manager einer Privatbank verdienen.

      Viel mehr sollte uns aufregen, was bestimmte Verbrecher und Deppen bei gewissen Landesbanken so alles abkassieren...

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 14.12.07 11:53:16
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.763.363 von Blue Max am 14.12.07 11:17:52defacto gehört die ikb über kfw zu 1/3 dem staat. der steuerzahler leistet bestimmt 50% der garantien. gute leistungen sollen marktbestimmt bezahlt wwerden, schlechte ber auch. nankmanager sind keine gutsherren sondern gutsverwalter, führen sich aber wie erstere auf. ein unternehmer wäre längst pleite, sie tragen aber faktisch kein risiko wenn schlechte leistungen nicht sanktioniert werden und das sit falsch aber leider wahr.
      Avatar
      schrieb am 14.12.07 13:09:47
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.763.806 von bert408 am 14.12.07 11:53:16
      Die Mangager werden natürlich ihrer Leistung enstprechend vergütet ...
      Das Problem ist, daß die Defintion des Begriffs "Leistung" den selben obliegt. :D ;)

      Ergo: Unsere Gesellschaft besteht aus Leistungserbringern und denjenigen die sie für sich reklamieren. ;)

      MfG, Scheinewald
      Avatar
      schrieb am 14.12.07 20:30:43
      Beitrag Nr. 5 ()
      "fat rats" wär wohl passender. (Obwohl ....mit einem dieser nutzlosen Oberabzocker zu tauschen hätte schon was, oder?) :D

      für die Kohle auf mehr oder weniger lau liese ich mich auch gerne beschimpfen.:laugh:

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      schrieb am 14.12.07 20:36:06
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 32.770.148 von derdieschnautzelangsamvollhat am 14.12.07 20:30:43
      .. "Fat Cats" - überfütterte Kater, die es sich auf dem Plüschsofa gut gehen lassen, statt den Mäusen nachzujagen.



      ..genau so ein Vieh hab ich hier auch aufem Sofa liegen.:D:D


      Didi


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