Signalwirkung: 5 % Lohnzuwachs ist eine Benchmark für die Tarifrunde 2008 - 500 Beiträge pro Seite

[Sybilla]

Signalwirkung: 5 % Lohnzuwachs ist eine Benchmark für die Tarifrunde 2008

Ich denke, die Tarifeinigung im öffentlichen Dienst ist eine Benchmark für alle Tarifrunden in 2008. Eine Erhöhung um insgesamt 8,9 Prozent über zwei Jahre. In 2008 steigen die Löhne in der Regel um 5,1 % Ver.di-Chef Frank Bsirske rechnete auf der gemeinsamen Pressekonferenz mit den Arbeitgebern vor dass nach Jahren mit Reallohnverlusten sich die Beschäftigten nun endlich über „wirkliche Reallohnzuwächse“ freuen können.

Ein linearer Lohnzuwachs von 3,1 Prozent ist genau der Inflationsausgleich (die Inflationsrate wurde nach vorläufigen Wertem vom statistischen Bundesamt für März 2008 mit 3,1 % ermittelt). Der 2 %ige Kaufkraftzuwachs entspringt der Sonderzahlung die im Jahr 2008 mit einen Sockelbetrag von 50 Euro erreicht wird, das dieser mit einer 30 minütigen Mehrarbeit/Woche 1,3 % mehr Arbeitszeit verbunden ist, ist laut Bsirske „Schmerzhaft“

In Zeiten in denen viele Arbeitnehmer in Niedrigstlohnjobs erheblich weniger Einkommen erzielen und viele Arbeitnehmer Reallohnkürzungen hinnehmen müssen, ist dieser Tarifabschluss ein echter Erfolg.

Ich denke das für alle Branchen und Tarifrunden 2008 und nur für 2008 ein Lohnzuwachs von 5 % eine untere Mindestmarke darstellen muss.

[ConnorMcLoud]

Hessisches Gesetz über die Anpassung der Dienst-, Amts- und Versorgungsbezüge 2007/2008
(Hessisches Besoldungs- und Versorgungsanpassungsgesetz 2007/2008 - HBVAnpG 2007/2008)

Vom 28. September 2007
GVBl. I S. 602

§ 3

Anpassung der Besoldung im Jahr 2008


(1) Zum 1. April 2008 werden jeweils um 2,4 vom Hundert erhöht:

1. die Grundgehaltssätze,

2. der Familienzuschlag,

3. die Amtszulagen, auch soweit sie landesrechtlich geregelt sind, sowie die allgemeine Stellenzulage nach Nr. 27 der Vorbemerkungen der Anlage I zum Bundesbesoldungsgesetz,

4. die Anwärtergrundbeträge,

5. die Grundgehaltssätze

a) in den fortgeltenden Besoldungsordnungen und Besoldungsgruppen der Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer,

b) in den Regelungen über künftig wegfallende Ämter,

6. die Höchstbeträge für Sondergrundgehälter und Zuschüsse zum Grundgehalt sowie festgesetzte Sondergrundgehälter und Zuschüsse nach fortgeltenden Besoldungsordnungen der Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer,

7. die in festen Beträgen ausgewiesenen Zuschüsse zum Grundgehalt nach Nr. 1 und 2 und die allgemeine Stellenzulage nach Nr. 2 Buchst. b der Vorbemerkungen der Anlage II des Bundesbesoldungsgesetzes in der bis zum 22. Februar 2002 geltenden Fassung,

8. die Bemessungsgrundlagen der Zulagen, Aufwandsentschädigungen und anderen Bezüge nach Art. 14 § 4 Abs. 1 und § 5 des Reformgesetzes vom 24. Februar 1997 (BGBl. I S. 322), geändert durch Gesetz vom 19. Februar 2006 (BGBl. I S. 334),

9. die Beträge der Amtszulagen nach Anlage 2 der Verordnung zur Überleitung in die im Zweiten Gesetz zur Vereinheitlichung und Neuregelung des Besoldungsrechts in Bund und Ländern geregelten Ämter und über die künftig wegfallenden Ämter vom 1. Oktober 1975 (BGBl. I S. 2608), zuletzt geändert durch Gesetz vom 24. März 1997 (BGBl. I S. 590),

10. die Beträge nach § 4 der Verordnung über die Mehrarbeitsvergütung für Beamte in der Fassung vom 3. Dezember 1998 (BGBl. I S. 3495), zuletzt geändert durch Gesetz vom 9. November 2004 (BGBl. I S. 2774).


(2) Zum 1. April 2008 werden der Auslandszuschlag und der Auslandskinderzuschlag um 2,04 vom Hundert erhöht.

[marmionianer]

Antwort auf Beitrag Nr.: 33.772.762 von Sybilla am 31.03.08 23:56:20

Na ja es hätte schlechter kommen können. Aber wenn man bedenkt, daß die Abgeordneten vor ca. 1/2 Jahr es geschafft haben sich von ihren diversen Verwaltungsrats und Aufsichtsratposten freizumachen und ins Parlament zu kommen um sich ihre Diäten wohlgemerkt selbst
linear um 9, 4 % für 2 Jahre zu erhöhen, stellt sich schon die Frage, warum das " Fußvolk" weniger erhält.

Die Gesamtprozentzahl ist ja 2008 nur deshalb so " hoch " aufgrund des Sockelbetrages. Hier wird zugunsten der " niedrigeren " Einkommensstufen das Ergebnis schöngerechnet.

[lassmichrein]

Antwort auf Beitrag Nr.: 33.772.762 von Sybilla am 31.03.08 23:56:20

Rechne mal die Mehrarbeitszeit und die Inflation dazu, dann haste wieder ´n dickes fettes Minus...

[farniente]

Jaja, der Hr. Bsirske, irgendwie ist das alles zuviel Politik und zuwenig Mathematik für solche Zauberer.

Ich habe heute früh lange in den Arbeitspapieren zu dem Ergebnis der Tarifverhandlungen gesucht. Ich habe nichts gefunden daß man die Lohnerhöhung netto ausgehandelt hätte.

Es gibt also 5.1 brutto. netto ist ein klein wenig weniger, etwas unterschiedlich, meist so die Hälfte.

Bsirske: ....sich die Beschäftigten nun endlich über „wirkliche Reallohnzuwächse“ freuen können.


Hr. Bsirske, verraten sie den Beschäftigten wo man mit dem Brutto einkaufen kann ?

[lassmichrein]

Antwort auf Beitrag Nr.: 33.773.878 von farniente am 01.04.08 09:03:51

Reallohnzuwächse

Jeder Drittklässler kann doch schon berechnen, dass die Mehrarbeitszeit von 3% + die Inflation diesen Tarifabschluss ins Minus rennen lassen....

Meine Herrn...

[farniente]

Antwort auf Beitrag Nr.: 33.773.944 von lassmichrein am 01.04.08 09:11:35

Nene, der Bsirske rechnet anders, er geht von sich als eine Art "Eck-Beschäftigtem" aus:

Mehrarbeit geht nicht, es gibt keine Talkshows mehr, und die Wahlkämpfe kann man auch nicht mehr vermehren.

Inflation kann man vernachlässigen, Benzin fürs auto zahlt die Gewerkschaft, die schreibts von der Steuer ab, und überhaupt, bei über 300.000 Jahreseinkommen sollte man nicht wirklich wegen paar Cent mehr im KaDeWe rumkaspern.

Solche Gewerkschafter kapieren einfach nichts, aber wirklich garnichts.

[Sybilla]

Antwort auf Beitrag Nr.: 33.774.039 von farniente am 01.04.08 09:20:29

Auch ich befürchte das am Ende des Jahres 2008 bei einer Lohnerhöhung von 3,1 % kein Reallohnzuwachs zu verzeichnen ist.

Alleine der 50 € Sockelbetrag der durch Mehrarbeit erarbeitet wird kann einen Reallohnzuwachs bewirken.

Wobei die Finanzkrise die Inflation sehr schnell auf 4 % oder 5 % aufheizen kann.

Für 2009 ist bei diesen schwachen Abschluss die Variante des Reallohnverlust am wahrscheinlichsten.

[marmionianer]

Antwort auf Beitrag Nr.: 33.784.129 von Sybilla am 01.04.08 23:41:37

insbesondere wenn man bedenkt, daß 2009 der Gesundheitsfond kommen soll und die Krankenkassenbeiträge vereinheitlicht werden, d.h. im Vergleich von z.B. IKK direkt massiv steigen werden.

[HetfieId]

Antwort auf Beitrag Nr.: 33.773.469 von lassmichrein am 01.04.08 08:13:13

Rechne mal die Mehrarbeitszeit und die Inflation dazu, dann haste wieder ´n dickes fettes Minus...

Durch die Mehrarbeit entsteht bestimmt kein Minus.
Im Gegenteil:
Wer eine halbe Stunde mehr arbeitet, hat eine halbe
Stunde weniger Zeit um Geld auszugeben!

Logisch, oder?

[lassmichrein]

Antwort auf Beitrag Nr.: 33.784.780 von HetfieId am 02.04.08 08:13:13

Jau - SO hat der Bsirske bestimmt gerechnet...