Kommunikation im Finanzbereich-aber wie? - 500 Beiträge pro Seite

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Kommunikation ist meiner Meinung nach das A und O, egal in welcher Branche. Geht es aber um Geld und Finanzen, so ist Kommunikation unabdingbar. Wer nicht miteinander spricht und sich austauscht, an dem gehen wertvolle Trends und Tipps spurlos vorüber. Wertvolle Informationen, wie man sein Geld anlegen kann, gehen damit verloren. Das ist schade und an sich wäre das nicht nötig.
Aus diesem Grund gab es am vergangenen Wochenende zum zweiten Mal nach 2010 die Deutsche Anlegermesse, die die direkte Kommunikation zwischen Anleger und Unternehmen in den Mittelpunkt gerückt hat. Im letzten Jahr fand die Messe noch im Marriott Hotel Frankfurt statt und lockte ca. 3.000 Besucher an. In diesem Jahr sind es bereits 4.000 Besucher an zwei Tagen gewesen. Das entspricht einem Zuwachs von 33%, und das bereits im zweiten Jahr. Ich denke also anhand dieser Zahlen, dass die Themen Kommunikation, Transparenz und Offenheit gegenüber den potenziellen Anlegern sowohl für Unternehmen als auch Kunden von größtem Interesse sein muss. Spätestens nach der Finanzkrise muss jedem Unternehmen klar geworden sein, dass es ein „Weiter-so“ nicht mehr geben kann. An diesem Punkt kommen die Investor Relations ins Spiel und werden bei der eben genannten Messe umgesetzt.

Unter cash.ch sind einige Videos zu der vergangenen Anlegermesse abrufbar: http://www.cash.ch/video/alle/

Ich möchte auch an dieser Stelle fragen, mit welchen Kommunikationswegen Unternehmer ihre Kunden oder potenzielle Anleger erreichen können? Es gibt ja die üblichen Standardwege wie Pressemitteilung, Broschüren, Messe oder Internet. Mich würde interessieren, welche Wege Eurer Meinung nach die besten, kreativsten und erfolgversprechendsten sind?
Vielen Dank für Eure Beiträge!

[Rechner2]

Ach, die Wege sind doch sekundär. Entscheidend ist die Qualität und Ehrlichkeit der Informationen. Es gibt viel zu viel Unternehmen, die irgendeine IR-Klitsche beauftragen Opfer für ihre Aktien herbeizuschaffen - und alle entscheidenden Infos werden versteckt und geheimgehalten. Insbesondere kleine Unternehmen, die sich allen Standrads entziehen, bauen ja oft auf die PR-Branche. Für mich per se ein Zeichen, Abstand zu halten, zumal wenn dann auf der Website alle wichtigen Infos vorenthalten werden.
Ein ordentliches Unternehmen, das offen und ehrlich kommuniziert, braucht keine Messen, korrupte "Börsenbriefe" etc. Es braucht daher auch keine besonders kreativen Wege.
Das Gute setzt sich von allein durch ... oder sickert von allein durch.
Ich habe mir gerade vor ein paar Tagen ein Unternehmen auf die Watchlist gelegt, von dem ich noch nicht weiß, ob ich da was machen will. Ich weiß aber eins: Das Management hat einen Bericht zur Lage und zu ihrem Hauptmarkt abgeliefert, der das Beste ist, was ich in diesem Segment je gelesen habe (geht um Aluminium) und was ich überhaupt je an Berichterstattung gelesen habe. Viele Hintergrundinfos zum Markt, die es woanders noch nicht zu lesen gab.
Wo es so was zu lesen gibt, sollte man als Anleger wach werden. Aber doch nicht bei diesem Gequatsche in den Messe-Boxen, bei dem man nie weiß, wie unverschämt die Lügen gerade sind.

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Antwort auf Beitrag Nr.: 41.491.979 von Rechner2 am 12.05.11 14:31:19

Guten Morgen!

Vielen Dank für Ihren Beitrag.

Ich finde Ihre Meinung zu den PR-Klitschen sehr gut. Denn da stehe ich voll auf Ihrer Seite. Was ich allerdings anmerken möchte ist, dass sich das Gute nicht immer automatisch auch durchsetzen muss. Verstehen Sie, wenn ich ein gutes Produkt im Angebot habe oder eine transparente Linie fahre, dann kann ich meiner Meinung nach das mit Selbstbewusstsein nach außen hin vertreten und mitteilen. Es gibt ja diesen alten Spruch "Tue Gutes und rede darüber". Ich weiß, ausgelutscht bis zum geht nicht mehr, aber im Kern richtig. Wenn ich nicht an die Öffentlichkeit gehen, werde ich auch nicht (oder sehr schwer) wahrgenommen. Von daher ist es aber wichtig, keine PR-Klitschen zu beauftragen, die mit pseudokreativen Ideen die Menschen einfangen wollen. Was Sie geschrieben haben mit der Aluminiumfirma, ist der beste Hinweis.
1. Präsentiere Deine Produkte richtig
2. Liefere dem Leser Hintergrundinformationen, die er sonst mühsam zusammen sammeln müsste
3. Belüge niemanden
4. Verzichte auf großspurige aber nichtssagende Grafiken

Sehen Sie das genau so?

Und: Sie schreiben von "Gequatsche in den Messe-Boxen". Da bin ich auch ein wenig anderer Meinung, denn wo bekommt man als Anlageinteressierter so geballt und auf einen Haufen Informationen über alle möglichen Produkte und Anlageformen? Das wird zugegeben schwierig. Ich finde, eine Messe dient der Erweiterung des Horizonts. Man sammelt dort Anregungen. Was man daraus macht, ist ja dann immer noch sein eigenes Ding. Aber vielen Dank für Ihre Meinung und ein schönes Wochenende noch!

[Rechner2]

Natürlich, gegen seriöse Öffentlichkeitsarbeit ist nichts einzuwenden. Es hat sich aber leider seit Längerem weltweit herumgesprochen, dass man nirgend wo sonst so leicht Zocker der ahnungslosen Art einfangen kann wie in Deutschland. Daher dann die sog. "Rohstoffmessen" etc., wo die Anleger von vielen Leuten unter tätiger Mithilfe gewisser IR-Firmchen eingeseift werden.
Ein Unternehmen, das einen sehr geringen Bekanntheitsgrad hat, sollte einfach möglichst ehrlich und genau schildern, wo sie stehen und wo sie hinwollen. Das werden dann zunächst Expertenkreise anhören, und von dort wird es über diverse Vernetzungseffekte, die im Internet sich beinahe automatisch ergeben, sich weiter ausbreiten. Wer mit dummen Kleinanlegern redet, bevor er sich Experten vorstellt, ist in meinen Augen per se auf einem Weg, der nicht seriös ist.