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    Warum die Indizes fallen werden. - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 12.03.02 01:46:04 von
    neuester Beitrag 07.08.05 13:04:25 von
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      schrieb am 12.03.02 01:46:04
      Beitrag Nr. 1 ()
      Meine Gründe:

      1) Wir haben März.(Im Marz 2000 war auch die Party zuende, nachdem die Märkte von September bis März stark gestiegen waren)

      2) Die Indikatoren sind in den Tages-, Wochen- und Monatcharts allesamt deutlich überkauft und bilden zum Teil bärische Divergenzen heraus.

      3) Die Indizes drohen an dicken Wiederständen zu scheitern.

      4) Die Indizes hangeln sich mit Ach und Krach an den gleitenden Durchschnitten und ultralangfristigen Trendkanälen entlang.

      5) Die Umsätze sind in den letzten Tagen sehr stark angestiegen, weil jeder noch schnell auf den fahrenden Zug aufspringen wollte.

      6) Die Bewertungen, dh. die KursGewinn-Verhältnisse, sind sehr hoch und zum Teil auf, oder über den Stand von Anfang 2000.(Dax heute= ca. 28.8 KGV/2000sender Hoch bei ca. 30 KGV)

      7) Die PutCall-Ratios sind niedrig.

      8) Der VDAX ist sehr niedrig.

      8) Der ARMS-Index hat sich schon signifikant von seinem Top entfernt.

      9) Die Rohstoffpreise steigen wieder.

      10) Die Inflation zieht auch wieder an.

      11) Es war in den letzten Jahren so, daß wenn der Dow Jones und die anderen Indizes stiegen, der Euro fiel und wenn die Dow Jones(Indizes) fielen, der Euro stieg.
      Jetzt hat wohl der Euro einen Boden ausgebildet und wird wohl in der nächsten Zeit kontinuierlich steigen.Was das wohl für den Dow Jones(Indizes) bedeutet ??:rolleyes:

      12) Bald werden wohl auch nicht nur in den USA die Zinsen steigen, und das ist Gift für Anleihe- und Aktienkurse.

      13) Die Unternehmensgewinne werden vorraussichtlich in den nächsten Jahren, auch wegen einer nicht mehr so starken Weltkonjunktur, nur sehr moderat steigen.

      14) Die zukünftigen Inovationen, die einen neuen Wirtschafstzyklus starten könnten( Also zB. das, was für die 80ziger und 90ziger der Computer, die Telekommunikation, das Internet, die Biotechbranche usw. war) sind ja noch gar nicht mal angedacht.

      15) In den Industrienationen müssen die hohen Schulden der öffentlichen Hände so langsam mal abgebaut werden, auch weil wegen der demographischen Entwicklung bald immer weniger Steuerzahler zu Verfügung stehen.Das ist, wie wir bei den Steuererhöhungen der rotgrünen Regierung sehen, sehr schlecht für den Konsum und daher sehr schlecht für den Aufschwung.

      16) Die ANALysten und Herr Onischka sind bullisch.(Ich kann
      mich gut erinnern, als Herr Onischka Ende September 2000 eine
      Bärenfalle ausgemacht hatte und daher steigende Notierungen prophezie.Darauf hin habe ich meine Puts verkauft.Das war nicht sehr witzig, Herr Onischka.

      17) Hab ich was vergessen ??:)




      Hier noch ein interessanter Artikel.

      Viel Spass beim Lesen.

      Schhhhakka, du schaffst das.;)
      H_Schotter:)


      ......................................................




      stockmove


      Rohstoffe, Anleihen und Aktien 09.03..2002

      Autor: Uwe Warmbein



      Die Aktienhausse der letzten Dekaden nahm 1982 ihren Anfang. Sie wurde im wesentlichen von zwei Faktoren geprägt - fallenden Rohstoffpreisen und niedrigen Zinssätzen (steigende Anleihenkurse). Die langfristigen Zinsen bildeten 1981 ihren Gipfel. Sinkende Rohstoffpreise zu Beginn der 80iger Jahre und fallende Anleihenrenditen bereiteten den Nährboden (niedrige Inflationsraten) für den folgenden ausgeprägten Bullenmarkt.



      Inverse Beziehung zwischen Rohstoffen und Anleihen

      Im Jahre 1986 - ein Jahr vor dem Crash von 1987 - bildeten die Anleihen ein Top im Form eines symmetrischen Triangles, während gleichzeitig die Rohstoffe (CRB-Index) einen Boden bildeten. Die inverse Beziehung zwischen Bonds und Rohstoffen ist eindeutig zu erkennen.



      Quelle: John Murphy, Technische Intermarket-Analyse



      Dies ist nur ein Beispiel von vielen für dieses inverse Verhältnis. Die auf das Jahr 1986 folgenden schweren Kursverluste für Bonds (und Aktien) dienen als gutes Beispiel dafür, warum Intermarket-Vergleiche enorm wichtig für eine gute Analyse der Märkte sind.

      Zur Zeit haben wir eine ähnliche Konstellation. Bondmärkte haben einen Top gebildet und der CRB-Rohstoff-Index hat einen Boden geformt.





      Die inverse Beziehung zwischen Bond- und Rohstoffmarkt ist also immer noch existent. Im Winter 1986 begann der Bondmarkt seine Baisse. 10 Monate später erfolgte der Crash am Aktienmarkt.


      Vorlauf von Bonds gegenüber Aktien

      Somit können wir feststellen, dass wir nicht nur Beziehungen zwischen Bonds und Rohstoffen antreffen, sondern auch Beziehungen zwischen Bonds und Aktien. Diese sind allerdings nicht inverser Natur. Bonds haben einen zeitlichen Vorlauf gegenüber der Aktienkursentwicklung, entwickeln sich jedoch in die gleiche Richtung (positive Korrelation). Bonds reagieren lediglich sensibler (früher) auf die Zinsen.



      Quelle: John Murphy, Technische Intermarket-Analyse



      Um klären zu können, ob wir uns derzeit noch in einer Baisse befinden, oder ob bereits einer neuer Aufwärtszyklus begonnen hat, schauen wir uns das Verhalten von Bonds und Aktien in früheren Zeiten an. Wie wir festgestellt haben, reagieren Bonds eher auf die Zinsentwicklung als Aktien. Der Beginn einer Hausse am Aktienmarkt müsste also vom Bondmarkt vorweggenommen werden.





      Wir haben nachgewiesen, dass die Bonds ihren zyklischen Hochpunkt viele Monate vor den Aktien erreichen und für die zyklischen Tiefpunkte ebenfalls ein Vorlauf von einigen Monaten anzutreffen ist.
      Demzufolge gilt:



      Keine neue Hausse am Aktienmarkt ohne Bodenbildung bei den Bonds !!!

      Eine bullishe Einschätzung für Bonds ist zugleich eine bullishe Einschätzung für Aktien. Eine bearishe Einschätzung für Bonds geht einher mit einer bearishen Einschätzung für Aktien. Wenn der Bondmarkt beginnt, Abweichungen vom Aktienmarkt aufzuweisen, ist dies ein sehr ernstes Warnsignal. Je gravierender die Divergenz - Bondmärkte fallen und Aktien steigen - um so ernster sind diese Warnsignale zu interpretieren. Divergenzen haben immer die Folge, dass eine Angleichung gegenüber dem vorlaufenden Indikator (hier der Bondmarkt) erfolgt. Je länger die Divergenz besteht, desto heftiger entwickelt sich die Reaktion (Angleichung). Aus dieser Sicht ist die Entwicklung des Bondmarktes in 1986 und der Crash der Aktien in 1997 ein Lehrbeispiel wie es besser nicht sein kann.
      Alle im folgenden aufgeführten Rohstoffe des CRB Index weisen grandiose Umkehrformationen auf. Wir haben am Anfang festgestellt, dass fallende Rohstoffpreise bullish für Bonds und Aktien sind. Dementsprechend sind steigende Rohstoffpreise bearish für Bonds und Aktien. Steigende Rohstoffpreise sind ein Garant für steigende Inflation. Hinzu kommt, dass das Geldmengenwachstum in den letzten Jahren eratische Züge angenommen hat, was ebenfalls die Inflation schürt. Bonds und Aktien "hassen" Inflation.



      Weiche Rohstoffe












      Bei den Rohstoffen Gerste (Oats) und Kakao (Cocoa) kann man sehen, welche Kursgewinne nach abgeschlossener Bodenbildung in der Pipeline sind. Zu empfehlen sind langlaufende Future-Kontrake um von diesen Bewegungen optimal profitieren zu können.








      Harte Rohstoffe















      Zusammenfassung

      * Bonds haben keinen Boden gebildet - im Gegenteil - sie brechen ein.

      * Aktienmärte haben eine 2-wöchige Rally hinter sich.

      * Es gibt negative Divergenzen zwischen Bonds und Aktien.

      * Je länger sich diese Divergenz zeitlich ausdehnt, desto heftiger werden die Einbrüche bei Aktien erfolgen.

      * Die amerikanischen Aktien weisen ein historisch enormes Kurs-Gewinn-Verhältnis auf

      * Rohstoffe haben einen mehrjährigen Boden gebildet

      * Zinsen sind bereits sehr niedrig und können kaum noch fallen - sie werden eher steigen.

      * Inflation ist vorprogrammiert.

      * Der Dollar hat ein Top gebildet.




      Diese Mischung von Fakten (ich wiederhole: Fakten) ist nicht nur geeignet, einen Crash zu produzieren, sondern einen Kursrückgang von enormen Ausmaßen. Ob uns nun ein gigantischer Crash ins Haus steht oder mehrere "kleinere" mit zwischenzeitlichen Bearmarket-Rallies ist dabei völlig unerheblich. Selbst wenn die Kurse einen geordneten Rückzug antreten - starke Kursverluste in den nächsten Jahren werden nicht ausbleiben.

      Ich halte einen Crash jedoch für wahrscheinlicher, da die Volatilität an den Finanzmärkten gegenüber früheren Dekaden erheblich zugenommen hat. Dies erklärt sich zum Einen aus der Entwicklung der Informationstechnologie und der dadurch bedingten kurzen Reaktionszeit der Anleger auf Nachrichten und Ereignisse und zum Anderen aus der Gefahr, welche von den Derivaten droht. Inzwischen haben wir einen riesigen Markt an derivaten Finanzinstrumenten, den niemand mehr zu kontrollieren vermag.



      Wann können wir mit einem Boden bei Bonds und Aktien rechnen?

      Noch lange nicht. Wie eingangs beschrieben, sind für eine Wende bei Bonds (und etwas später bei Aktien) folgende Voraussetzungen nötig:


      * Rohstoffe müssen ein Top bilden (Inverses Verhältnis von Bonds und Rohstoffen)

      * Die Zinsen müssen ein Top bilden.


      Zinsen stehen zur Zeit am Beginn einer Aufwärtsentwicklung. Die Rohstoffe haben eine mehrjährige Hausse vor sich. Erst wenn beide Kategorien einen Top bilden, wird der Bondmarkt einen Boden bilden. Dies wird noch Jahre dauern, denn die Märkte sind zyklisch. Diese Zyklen erstrecken sich über viele Jahre.



      Wer die Fakten nicht ignoriert, wird aus den kommenden Entwicklungen seinen Nutzen ziehen können. Der Bondmarkt und der Aktienmarkt sind jedoch nicht der richtige Platz, um den kommenden Kontratieff-Winter zu überstehen. Hier wird man sich in nächster Zeit nicht aufwärmen können.








      ...................................................................................................................................






      LINK: http://www.bialuch.de/marktbericht.htm <- Zum klicken;)
      Avatar
      schrieb am 12.03.02 04:03:52
      Beitrag Nr. 2 ()
      hallo Harry_Schotter :)


      genialer Thread :D,
      werde morgen dazu Stellung nehmen, bin zu müde... :yawn: - hab bis grad eben noch an Charts gebastelt.


      n8 ;)rainrain
      Avatar
      schrieb am 12.03.02 04:20:51
      Beitrag Nr. 3 ()
      Schönen Gruß an dich, Rainrain.:)
      Uahhagaähnschnarchgkrrrrrrzzzhh
      Avatar
      schrieb am 12.03.02 06:22:07
      Beitrag Nr. 4 ()
      Bin ganz Deiner Meinung !

      Steigende Rohstoffpreise, da kann ich nur folgende
      Werte empfehlen:

      NORDEX, ENERGIEKONTOR, UMWELTKONTOR etc.
      Avatar
      schrieb am 12.03.02 06:55:31
      Beitrag Nr. 5 ()
      :yawn: Mann o Mann Freunde - was Ihr Euch immer für Arbeit macht :yawn:
      :D Echt SUUPER! :D
      :):):) Vielen Dank dafür :):):)

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      Avatar
      schrieb am 12.03.02 07:13:54
      Beitrag Nr. 6 ()
      @harry

      wahnsinnsarbeit!

      nur kurz ein zusammenhang:
      wie muß eine weltökonomie beschaffen sein, damit rohstoffpreise ein top erreichen?
      ich denke, es wird gewerkelt wie verrückt und das angebot kann der nachfrage nicht folgen. demnach müßte doch eigentlich einem rohstoff-top eine starke wirtschaftliche entwicklung voraus laufen und demnach damit auch eine entsprechende entwicklung an den aktienmärkten?
      andere variante wäre, daß rohstoffexporteure die kapazitäten während einer rezession soweit herab fahren, daß selbst in wirtschaftsschwachen zeiten engpässe entstehen - diesen umstand kann ich aber nicht erkennen.

      wie also ist zu erklären, daß die aktienkurse erst steigen, wenn die rohstoffe ein top gebildet haben, oder habe ich was falsch verstanden?

      gruß
      zar
      Avatar
      schrieb am 12.03.02 08:15:34
      Beitrag Nr. 7 ()
      Hallo @Harry,

      super Argumentation, gut zusammengestellt. Sollte der trader auch immer im Hinterkopf behalten und der aktuellen
      Marktentwicklung eher mißtrauisch begegnen.
      Aber nach solchen fundamentalen Zusammenhängen, Interpedenzen oder wie auch immer man es nennt zu handeln - ist doch sehr schwierig.
      Klar ist mir auch, daß ein starker upmove der Aktienmärkte eigentlich nicht gerechtfertigt wäre - aber ist das der Punkt?
      Die Aktienmärkte sind bisweilen - und das nicht selten eben völlig unlogisch.
      Und gerade in solchen Situationen kann man die besten Gewinne machen. Daß der Umschwung bzw. die Rückkehr zur angemessenen Bewertung irgendwann erfolgen muß, leuchtet jedem ein.
      Die Kunst ist in jedem Fall das richtige Timing. Die fundamentale Argumentationskette hilft mir da nicht allzuviel.

      Z. Zt. sehen wir ja gerade einen upmove, der wahrscheinlich bis Mai, Juni anhalten wird. Womit der gerechtfertigt wird?
      Mit Hoffnungen würde ich sagen, gepaart mit genügend Liquidität. Und solange das anhält, solange läuft es nach oben - egal, ob die fundamentals
      dazu passen.
      An der Börse werden in erster Linie Erwartungen gehandelt, nicht Realitäten.
      Also wird nicht mit der Realität Gewinn gemacht, sondern mit der Hoffnung, daß die aktuellen Kurse die zukünftige Realität wiederspiegeln.

      Daß so immer wieder Korrekturbedarf entsteht, verwundert mich nicht.

      Gruß

      RH
      Avatar
      schrieb am 12.03.02 12:13:01
      Beitrag Nr. 8 ()
      @ Harry,

      Habe keine Problem damit, wenn du meine Arbeit hier reinstellst, aber gib zukünftig bitte die url an.


      Gruß kveite
      Avatar
      schrieb am 12.03.02 12:18:06
      Beitrag Nr. 9 ()
      oh sorry, link steht ja dabei, habs übersehen.
      Avatar
      schrieb am 12.03.02 13:54:42
      Beitrag Nr. 10 ()
      @ rosshaken

      das ist wohl wahr das erwartungen das handeln bestimmen.
      Aber wohin die Firmengewinne EXPLODIEREN müssten um noch
      höhere Kurse als diejetzigen zu rechtfertigen muss man
      sich mal vor Augen halten..... ;)

      Langfristig siehts doch nun wirklich zappenduster aus.
      Avatar
      schrieb am 12.03.02 14:21:39
      Beitrag Nr. 11 ()
      1) Wir haben März.(Im Marz 2000 war auch die Party zuende, nachdem die Märkte von September bis März stark gestiegen waren)

      Kann sein, muß aber nicht.


      2) Die Indikatoren sind in den Tages-, Wochen- und Monatcharts allesamt deutlich überkauft und bilden zum Teil bärische Divergenzen heraus.

      nicht in allen Märkten:



      ...außerdem ist ein vorübergehend überkaufter/überverkaufter Markt in Trendwendesituationen nicht ungewöhnlich.

      Die bearishen Divergenzen sind deutlich vorhanden, erfüllen ihre Wirkung jedoch erst beim Unterschreiten wichtiger Kursmarken. Bezüglich Divergenzen habe ich auch meine kleine Abreibung bekommen: der Anstieg besonders im November war von einer Vielzahl bearisher Divergenzen begleitet, und die Kurse stiegen und stiegen :eek:

      Trendfolger wie MACD und gleitende Durchschnitte hingegen stehen kurz vor Kaufsignalen bzw. bullishen Crossovers:




      3) Die Indizes drohen an dicken Wiederständen zu scheitern.

      ...das tun sie immer, bevor diese geknackt werden :laugh:
      Nein, Spaß. Die Hürden (SPX: 1175; NDX: lila Mittelgerade) werden maßgebend sein, noch deutet nichts auf ein Scheitern daran.


      4) Die Indizes hangeln sich mit Ach und Krach an den gleitenden Durchschnitten und ultralangfristigen Trendkanälen entlang.

      ...und haben diese schon vermehrt nach oben geknackt!!
      DJI, SPX, SOX.


      5) Die Umsätze sind in den letzten Tagen sehr stark angestiegen, weil jeder noch schnell auf den fahrenden Zug aufspringen wollte.

      ...das ist ziemlich bullish! Die Umsätze sind während des Downmoves Januar/Februar gefallen und ziehen jetzt mit steigende Kursen wieder an. Das bestätigt den Uptrend!


      6) Die Bewertungen, dh. die KursGewinn-Verhältnisse, sind sehr hoch und zum Teil auf, oder über den Stand von Anfang 2000.(Dax heute= ca. 28.8 KGV/2000sender Hoch bei ca. 30 KGV)

      ...macht nix. Das KGV hat die Börsen noch nie am Steigen gehindert. Zieht die Wirtschaft wieder an, so werden auch die Unternehmensgewinne parallel zu den Aktienkursen steigen.


      7) Die PutCall-Ratios sind niedrig.

      Richtig.



      Das macht aber noch lange keinen Crash, eine Seitwärtskorrektur könnte das Verhältnis wieder hochziehen und die nächste Rallye vorbereiten.


      8) Der VDAX ist sehr niedrig.

      ...das kann man auch anders sehen:



      -> massig Abwärtspotential!



      8) Der ARMS-Index hat sich schon signifikant von seinem Top entfernt.

      :confused:

      "Typically, the Arms Index is interpreted as "bullish" when it is below 1.0 and "bearish" when it is above 1.0. "

      s. DJI Chart unter 2), TRIN mit klarem Low um 0,8 -> bullish!



      9) Die Rohstoffpreise steigen wieder.

      ja, das ist seltsam. Vielleicht jedoch nicht ungewöhnlich in Zeiten eines wirtschaftlichen Aufschwungs, vor dem wir gerade stehen.


      10) Die Inflation zieht auch wieder an.

      ...keine Ahnung. Hast du irgendwo Artikel oder Analysen dazu gefunden?


      11) Es war in den letzten Jahren so, daß wenn der Dow Jones und die anderen Indizes stiegen, der Euro fiel und wenn die Dow Jones(Indizes) fielen, der Euro stieg.
      Jetzt hat wohl der Euro einen Boden ausgebildet und wird wohl in der nächsten Zeit kontinuierlich steigen.Was das wohl für den Dow Jones(Indizes) bedeutet ??


      ..hmm, darüber läßt sich streiten, was sowohl die charttechnische Interpretation als auch die Divergenzen zwischen Aktien und Währung angeht.
      Zur Technik: der € bewegt sich in einem riesigen Dreieck, im Prinzip eine Fortsetzungsformation, und der übergeordnete Trend ist "Down".




      12) Bald werden wohl auch nicht nur in den USA die Zinsen steigen, und das ist Gift für Anleihe- und Aktienkurse.

      ja, aber davor MÜSSEN die Börsen eine Rallye hinlegen. Ein derart niedriges Zinsniveau, wie wir es aktuell haben, war schon immer der Ausgangspunkt eines Börsenbooms.
      Hab leider keinen Langzeitchart zum Zinsniveau gefunden..




      13) Die Unternehmensgewinne werden vorraussichtlich in den nächsten Jahren, auch wegen einer nicht mehr so starken Weltkonjunktur, nur sehr moderat steigen.

      ...das ist Spekulation.
      Die aktuelle globale Situation steht unter dem Schatten eines heranbrechenden Krieges.
      Kriege haben die Wirtschaft schon sehr oft aus dem Sumpf gezogen ;).


      14) Die zukünftigen Inovationen, die einen neuen Wirtschafstzyklus starten könnten( Also zB. das, was für die 80ziger und 90ziger der Computer, die Telekommunikation, das Internet, die Biotechbranche usw. war) sind ja noch gar nicht mal angedacht.

      ;)


      15) In den Industrienationen müssen die hohen Schulden der öffentlichen Hände so langsam mal abgebaut werden, auch weil wegen der demographischen Entwicklung bald immer weniger Steuerzahler zu Verfügung stehen. Das ist, wie wir bei den Steuererhöhungen der rotgrünen Regierung sehen, sehr schlecht für den Konsum und daher sehr schlecht für den Aufschwung.

      ...das macht auch mir etwas Sorgen.
      http://www.ddc.net/ygg/inv/weekly.htm


      16) Die ANALysten und Herr Onischka sind bullisch.(Ich kann
      mich gut erinnern, als Herr Onischka Ende September 2000 eine
      Bärenfalle ausgemacht hatte und daher steigende Notierungen prophezie.Darauf hin habe ich meine Puts verkauft.Das war nicht sehr witzig, Herr Onischka.


      *lol

      was willst du uns damit sagen ;) ???


      17) Hab ich was vergessen ??

      kurzer wirtschaftlich-politisch-strategischer Überblick:

      - Zinsen auf allerniedrigstem Niveau
      - Talsohle der konjunkturellen Kriese durchschritten
      - wir sind im Krieg
      - Börsen haben 2-jährigen Crash hinter sich (NDX im Maximum -77% (!) - das ist der größte Technologiecrash aller Zeiten gewesen!)



      "The employment index rose 1.2 points to 43.8, seventeenth consecutive reading below 50.0. Order backlogs grew in February, following 21 months of contraction. The price index slipped to 41.5 and it continues to indicate that firms continue to pay lower prices. Overall, this survey and two regional surveys -- Chicago and Philadelphia - are sending an unified message of a significant improvement in business conditions in the factory sector.

      "Consumer Spending In Q1 Not As Weak As Expected"

      The jump in consumer spending during January gives an extra momentum, an arithmetic push, to first quarter consumer spending. Conservative assumptions about February and March gains in consumer spending yield a gain of 2.0% in first quarter consumer spending.



      http://www.northerntrust.com/library/econ_research/daily/us/…


      "Non-Manufacturing Index Soars In February
      March 05, 2002

      The non-manufacturing index of the Institute of Supply Management advanced 9.1 points to 58.7 in February, representing growth in the non-manufacturing sector. This is the strongest reading of the index since December 2000. The rebound in both the manufacturing (published March 1) and non-manufacturing indexes are signals that the economy is mending. From the details of the report, the new orders index rose 7.9 points to 57.3, while the employment index contracted at a slightly higher pace compared with the prior three months.



      http://www.northerntrust.com/library/econ_research/daily/us/…






      ...zum Thema:
      "Keine neue Hausse am Aktienmarkt ohne Bodenbildung bei den Bonds !!!

      Eine bullishe Einschätzung für Bonds ist zugleich eine bullishe Einschätzung für Aktien."



      Doppelboden! Unterstützt von bullishen Divergenzen des Momentum und dem ersten Kaufsignal des MACD seit 20 Monaten!!




      optimistische Grüße,

      ;)rr
      Avatar
      schrieb am 12.03.02 14:39:00
      Beitrag Nr. 12 ()
      @ rainrain


      Wenn man mit solchen "Fakten" argumentiert, sollte man besser den Unterschied zwischen Bondkursen und Rendite kennen.
      TYX ist die Rendite. Diese verhält sich invers zu den Bondkursen.
      Ich wüsste nicht, was an steigenden Zinsen (TYX) bullish ist.

      Verwechslungen können recht teuer werden:-)

      mfg kveite
      Avatar
      schrieb am 12.03.02 14:55:25
      Beitrag Nr. 13 ()
      @ kveite

      das ist mir peinlich, hab ich doch tatsächlich verwechselt.
      Die inverse Beziehung der Verläufe verspricht nix Gutes, das ist richtig... :(

      ;)rr
      Avatar
      schrieb am 12.03.02 19:48:59
      Beitrag Nr. 14 ()
      Hallo:)

      Vielen Dank für das Lob.:)


      Eigentlich müsste der Thread ja heißen: "Warum die Indizes weiter fallen werden", denn der Abwärtstrend scheint ja noch nicht beendet zu sein.





      Hier noch ein paar Ergänzungen:

      "2) Die Indikatoren sind in den Tages-, Wochen- und Monatcharts allesamt deutlich überkauft und bilden zum Teil bärische Divergenzen heraus."


      Schaut euch mal zum Beispiel diese große bärische Divergenz im MACD und im Momentum im Dax 15Min/10 Tagechart an.Sie(Die Divergenz) wird jetzt(heute) aufgelöst.






      "5) Die Umsätze sind in den letzten Tagen sehr stark angestiegen, weil jeder noch schnell auf den fahrenden Zug aufspringen wollte."


      Dazu möchte ich sagen, daß die Umsätze eigentlich immer den
      Trend bestätigen sollten.
      Das heißt, der höchste Umsatz ist am Top des "Upmoves" und am Low des "Downmoves".Und wir hatten am Ende des Upmoves der letzten 3 Wochen sehr hohe Umsätze.



      "6) Die Bewertungen, dh. die KursGewinn-Verhältnisse, sind sehr hoch und zum Teil auf, oder über den Stand von Anfang 2000.(Dax heute= ca. 28.8 KGV/2000sender Hoch bei ca. 30 KGV)"


      Soll sich jeder selbst davon ein Bild machen.:)
      Der Chart ist vom 25.01.2002
      Das KGV ist schon sehr hoch, oder ??







      "7) Die PutCall-Ratios sind niedrig"


      Auch hierzu habe ich einen Chart.Allerdings für den amerikanischen Markt.Er ist vom 08.03.2002.Daher ist davon auszugehen, das das Ratio heute noch niedriger steht.





      "8) Der ARMS-Index hat sich schon signifikant von seinem Top entfernt."


      @RAINRAIN

      Schau dir mal den ARMS für den amerikanischen Markt an !!
      Jetzt guck mal wo die Tops liegen und wo der Dow Jones und der Nasdaq ihr(e) Lows haben.
      Und umgekehrt, natürlich.:)







      "8) Der VDAX ist sehr niedrig."


      Nun ja, das Wort niedrig ist relativ.Aber in diesen volatilen Zeiten ist der VDAX niedrig.
      Auch alle anderen Volaritätsindizes sind wohl recht "niedrig".
      Aber leider habe ich nur den "VDAX" bei mir in meinem Chartprogramm.

      UND IM "VDAX"-CHART KANN ICH AUF WOCHENBASIS ETWAS SIGNIFIKANTES SEHEN.

      Dort hat sich in den Indikatoren in den letzen 5 Monaten !!!:eek: eine massige bullische Divergenz aufgebaut.
      Das heißt, bald wird wohl die Volarität stark ansteigen.

      Fragt sich nur, in welche Richtung sich der DAX dann bewegen wird.Werden die Kurse steigen, in Richtung KGV 30, 35, 40, 50, oder mehr, oder werden die Kurse fallen in Richtung KGV 25, 20, 15, 10 oder tiefer ???
      Was ist logischer ??
      Ok, an der Börse ist die Logik selten anzutreffen, aber ein bisschen Logik ist auch hier vorhanden.




      "10) Die Inflation zieht auch wieder an."


      Ich sach nur "Teuro".:D




      "11).................und wenn die Dow Jones(Indizes) fielen................"


      Gramatikfehler in "11".:D

      Richtig muss es heißen: "..............und wenn der Dow Jones(Indizes) fällt............":rolleyes:





      ........



      @RAINRAIN
      Tolle Arbeit, du hast dir auch Mühe gemacht.:):):)

      ......




      H_Schotter:)
      Avatar
      schrieb am 12.03.02 21:42:51
      Beitrag Nr. 15 ()
      @RAINRAIN

      Ich muss noch was zu deinem Posting #11 sagen.



      ".....der Anstieg besonders im November war von einer Vielzahl bearisher Divergenzen begleitet, und die Kurse stiegen und stiegen."


      Sicher, du hast recht.Aber um so mehr und länger die Divergenzen in Reihe auftauchen, umso schlimmer wird`s dann nachher bei der Auflösung.




      ".....und haben diese schon vermehrt nach oben geknackt!!
      DJI, SPX, SOX."



      Gnade Gott, wenn das Fehlsignale sind/waren.
      Denn kein Signal ist "sicherer" als ein Fehlsignal.
      Die Leute merken: "Upps, es hat mich auf den falschen Fuß erwischt und dann geht die Stampede so richtig los."
      Du weißt, was ich meine.:)



      "...ja, das ist seltsam."


      Nö, find ich nicht.Wenn die Wirtschaft wieder anzieht, ist das, wie du ja bemerktest, nicht ungewöhnlich.Allerdings bedeuten steigende Rohstoffpreis auch steigende Kosten für die Unternehmen und daher fallende, stagnierende, oder nicht so stark ansteigende Gewinne.



      "Zur Technik: der € bewegt sich in einem riesigen Dreieck, im Prinzip eine Fortsetzungsformation, und der übergeordnete Trend ist "Down"."


      Wir werden sehen.:)




      "...ja, aber davor MÜSSEN die Börsen eine Rallye hinlegen. Ein derart niedriges Zinsniveau, wie wir es aktuell haben, war schon immer der Ausgangspunkt eines Börsenbooms."


      Da liegst du leider falsch.Sorry.

      Die "Rallye beginnt dann, wenn die Zinsen fallen.

      Das Gegenteil von dem was du schreibst, ist richtig.
      Steigende Zinsen bedeuten sinkende Anleihekurse, weil die vorhandenen Anleihen mit ihren niedrigeren Ausgabezinsen weniger attraktiv sind.
      Eine neu emitierte Staatsanleihe mit 6 Prozent jährlichen Zinsen ist ja attraktiver als eine alte Staatsanleihe mit 5 Prozent jährlicher Verzinsungen.
      Is ja logisch.Was passiert also ???
      Der Kurs für die 5 Prozentanleihe fällt, um sich der "Attraktivität" der 6 Prozent Anleihe anzupassen.Weil,
      würde das nicht passieren(Das Fallen des Anleihekurses)
      würde niemand mehr den Bond kaufen !!!

      Was bedeutet das aber für den Aktienmarkt ???


      Aktien und Anleihen stehen in Konkurrenz auf dem Kapitalmarkt !!

      Ich nenn mal ein Beispiel: Wenn MercedesBenz die Preise für seine Autos senkt, um mehr zu verkaufen, dann muss BMW
      zwangsläufig auch nachziehen, um nicht Kunden zu verlieren.

      Ähnlich ist es auch auf dem Finanzmarkt.
      Wenn die Anleihekurse fallen, erhöhen sich die Renditen.
      Wenn aber die Renditen bei Anleihen größer sind, als bei Aktien, dann sind Aktien weniger attraktiv.

      DAS DARF ABER NICHT SEIN !!!!



      Die Aktien müssen eine höhere Rendite als Anleihen haben, weil sie risikoreicher sind.(Zum Beispiel: Stark sinkende Gewinne und Kursverluste, Insolvenz, usw.)


      Würdest du ein Wertpapier kaufen(Aktie), daß ein hohes Risiko hat, dafür aber nur eine geringe Gesamtrendite, wenn du ein Wertpapier erwerben könntest(Anleihe), daß ein geringes Risiko hat und eine höhere Gesamtrendite ??

      (Anm.Mit "Gesamtrendite meine ich Kursgewinne plus Dividende, bzw. Zinsen.)


      Also müssen die Aktienkurse auch fallen, damit Dividendenpapiere, im Vergleich zu den Anleihen, weiter attraktiv bleiben.Nur dann werden Aktien auch gekauft.


      Dazu habe ich noch nicht die Tatsache erwähnt, daß höhere Zinsen für die Unternehmensfinanzierung ungünstig sind,
      weil die steigenden Zinsen die Rentabilität/Gewinne verschechtern.
      Zudem bedeuten steigende Zinsen auch immer eine steigende Inflation, was sich ebenfalls ungünstig für die Unternehmen und die Wirtschaft auswirkt.


      Also können steigende Zinsen garnicht der Ausgangspunkt eines Börsenbooms sein.

      Sorry:):):)




      "*lol*........was willst du uns damit sagen ???"


      Ich will damit sagen, daß Analysten fast immer daneben lagen bzw. liegen und Herr Onischka, am Anfang und am Ende eines Trends, ebenfalls.




      "- Zinsen auf allerniedrigstem Niveau"


      Stimmt !!

      In den USA sind die Zinsen auf dem Niveau von 1960 !!
      Also auf dem niedrigsten Niveau seit 42 Jahren !!:eek:

      Da können die "Interest-Rates" ja eigentlich nur steigen.




      "- wir sind im Krieg"


      Und das bedeutet steigende Zinsen und steigende Inflation, weil der Staat für die Finanzierung des Krieges, Geld auf dem Kapitalmarkt aufnehmen muss.






      .....................


      Ps.Es macht Spass mit dir zu diskutieren.:)



      H_Schotter:)
      Avatar
      schrieb am 13.03.02 01:01:23
      Beitrag Nr. 16 ()
      @#6 von zar-putin



      "Wie also ist zu erklären, daß die aktienkurse erst steigen, wenn die rohstoffe ein top gebildet haben, oder habe ich was falsch verstanden?"


      Nein, du hast nichts falsch verstanden.
      Der Autor hat in seinem Artikel "Rohstoffe, Anleihen und Aktien ja schon eine Antwort auf deine Frage gegeben.

      Er schreibt:

      ".........Steigende Rohstoffpreise sind ein Garant für steigende Inflation...................... Bonds und Aktien "hassen" Inflation..........................."







      Eine Ökonomie kann durchaus wachsen, ohne das dabei die Aktienindizes signifikant steigen.

      Bestes Beispiel sind die 60ziger und frühen 70ziger Jahre.
      Die Wirtschaft boomte in jenen Zeiten, die Arbeitslosigkeit war gering und die Rohstoffpreis stiegen, dank der großen Nachfrage.
      Aber die Notierungen der großen Aktienindizes expandierten und kontraktierten nur auf einen mehr oder weniger gleichen Niveau.
      Erst als die Zinsen Anfang der 80ziger Jahre deutlich sanken, wie "KVEITE" es in seinem Artikel geschildert hat, boomte der Markt für Dividentenpapiere.


      Ausschnitt:

      "Die Aktienhausse der letzten Dekaden nahm 1982 ihren Anfang. Sie wurde im wesentlichen von zwei Faktoren geprägt - fallenden Rohstoffpreisen und niedrigen Zinssätzen (steigende Anleihenkurse). Die langfristigen Zinsen bildeten 1981 ihren Gipfel. Sinkende Rohstoffpreise zu Beginn der 80iger Jahre und fallende Anleihenrenditen bereiteten den Nährboden (niedrige Inflationsraten) für den folgenden ausgeprägten Bullenmarkt."





      Anbei ein historischer Chart.




      Kommentar zu dem Chart von Dr.Schulz:

      "..............................................................Die Entwicklung der Zinsen ist für die Aktienmärkte von ebenso wichtiger Bedeutung. Der REX-Index zeigt die Kursentwicklung der festverzinslichen Wertpapiere, also den Kehrwert der Zinsen, an. Steigende Veränderungen der Auftragseingänge sowie ein steigender Rentenindex, also fallende Zinsen, begünstigen steigende Aktienkurse. Fallen die Auftragseingänge und/oder der Rentenindex (steigende Zinsen), kommen die Aktien nach einer gewissen Verzögerung ins Stocken........................................."







      ............................



      @#7 von Rosshaken


      "...........Z. Zt. sehen wir ja gerade einen Upmove, der wahrscheinlich bis Mai, Juni anhalten wird................"


      Das glaube ich, ehrlich gesagt, nicht.
      Ich denke, daß zumindestens der Dax sein (Doppel-)Top am 12.03.2002 gesehen hat.






      H_Schotter:)
      Avatar
      schrieb am 13.03.02 05:36:05
      Beitrag Nr. 17 ()
      Ein kleines Schmanker`l zum Frühstück.;)


      "While the crash only took place six months ago, I am convinced we have now passed through the worst, and with continued unity of effort we shall rapidly recover. There has been no significant bank or industrial failure. That danger too is safely behind us."
      Herbert Hoover, President of the United States of America, May 1, 1930





      Frei von mir übersetzt:

      "Derweil der Crash nach nur sechs Monate hinter uns liegt, gebe ich hiermit meine sichere Überzeugung kund, daß wir nun das Schlimmste überstanden haben und wir uns, mit unermüdlicher, gemeinsamer Anstrengung, sehr schnell auf eine wirtschaftliche Erholung einstellen können.Es gibt soweit keine bedeutsamen Bank- oder Unternehmenskonkurse.Diese Gefahr liegt ebenfalls mit Sicherheit weit hinter uns."

      Herbert Hoover, Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, am 1sten Mai 1930




      H_Schotter:D
      Avatar
      schrieb am 13.03.02 10:23:04
      Beitrag Nr. 18 ()
      Hallo Harry,

      zum Hoover Zitat: beweist eigentlich nur, was ich schon immer ahnte: Daß
      Präsidenten, wie alle Politiker wahrscheinlich, keine Ahnung von der Börse haben.

      Können sie auch nicht: Politiker sind ja nicht deswegen erfolgreich, weil sie
      irgendetwas wirklich wissen, sondern weil sie mit größter Überzeugungskraft alles mögliche sagen, ohne es eigentlich
      zu wissen.

      An den Märkten wiederum sind diejenigen am erfolgreichsten, die wissen, daß sie in Wirklichkeit zuwenig wissen.

      Mich interessiert übrigens nicht so sehr, "warum die Indizes fallen werden", sondern wann

      ;)
      Avatar
      schrieb am 13.03.02 10:59:39
      Beitrag Nr. 19 ()
      @Rosshaken

      Och, Politiker werden sicher irgendwie Ahnung haben,
      allein schon wegen ihres gewaltigen Beraterstabes.
      Aber sie lügen gerne die Leute an, die mit Sicherheit null bis sehr wenig Durchblick besitzen.

      Eben halt die Mehrheit der Bevölkerung.

      .....



      Mich würde auch interessieren wann die Indizes fallen, oder auch steigen !
      Wenn man das immer vorher wüsste.:rolleyes:




      H_Schotter:)
      Avatar
      schrieb am 13.03.02 13:59:23
      Beitrag Nr. 20 ()
      Interessanter Thread hier.

      Wenn ich es richtig verstanden habe, wird erwartet, dass folgende Entwicklung eintritt:

      steigende Rohstoffpreise -> steigende Inflation -> steigende Zinsen -> fallende Bonds/fallende Aktien. So richtig?

      Jetzt fehlt mir aber noch eine Erklärung, warum die Rohstoffpreise auf breiter Front steigen sollten. Und das nachhaltig, ohne bald wieder zu sinken. Einige Rohstoffpreise schwanken ja übrigens auch in kürzeren Zyklen, wie Gas und Öl, was obige Charts zeigen.

      Im Moment haben die Rohstoffproduzenten (zumindest Metalle) eher mit Schwierigkeiten wegen reduzierter Nachfrage (Rezession) zu kämpfen. Zum Teil werden auch Minen geschlossen. Bei Kaffee besteht meines Wissens Preisdruck durch überhöhtes Angebot (neue Anbauländer).

      Was also soll der Auslöser sein für einen -nachhaltigen- Anstieg der Rohstoffpreise auf breiter Front? Aus der mutmaßlichen charttechnischen Bodenbildung kann man das ja noch nicht zwingend ableiten.

      Selbst wenn die Rohstoffpreise -vorübergehend- steigen sollten: Wie ist es denn eigentlich mit dem Peak des CRB in 1996. Der hat doch kein größeres Unheil angerichtet?
      Avatar
      schrieb am 13.03.02 20:44:37
      Beitrag Nr. 21 ()
      Hallo,

      wirklich großes Lob Euch allen, aber leider wird sich ja nur selten so viel Arbeit auf diesem Niveau gemacht- mich eingeschlossen, weil ich hier eigentlich nur lernen, und nicht sonderlich viel beitragen konnte!

      Gruß

      Armer Wicht
      Avatar
      schrieb am 13.03.02 21:30:18
      Beitrag Nr. 22 ()
      @#20 von Kauderni



      Der Schweinezyklus.

      "Das ist das Schwanken der Schweinefleischpreise,
      ein typisches Todzeitproblem.
      Wenn der Preis fällt, geben
      viele Bauern die Zucht auf, verkaufen ihr
      Vieh, was den Preis noch weiter fallen
      lässt. Am unteren Rand verknappt das
      Fleisch, der Preis beginnt zu steigen.
      Jetzt beginnen viele wieder zu züchten.
      Bis diese Tiere verkaufsreif sind bleibt
      das Angebot knapp. Wenn dann alle zu
      liefern beginnen, gibt es wieder einen
      Überschuss und der Preis fällt. Mit
      Schleife wieder nach oben.........."


      .........................................................




      "Steigende Rohstoffpreise -> steigende Inflation -> steigende Zinsen -> fallende Bonds/fallende Aktien. So richtig ?"


      Ja :):):)




      ...


      Es wird wohl so laufen:

      1) Eine Nachfrage nach einem Gut steigt an.(Beginn einer Konjunktur)
      2) Es ist nicht genügend Angebot auf dem Warenmarkt vorhanden.
      3) Der Preis steigt.(Rohstoffpreise)
      4) Wegen des höheren Preises wird mehr produziert.
      5) Nachfrage und Angebot erreichen ein Gleichgewichtsniveau und der Preis pegelt sich auf seinem Top ein.
      6) Das Angebot schießt über, mit der Folge, daß das Angebot größer als die Nachfrage ist. (Endphase einer Konjunktur)
      7) Der Preis sinkt.(Rohstoffpreise)
      8) Die Produktionssteigerungen werden heruntergefahren.
      8) Die Nachfrage sinkt.(Rezession)
      9) Der Preis sinkt weiter.(Rohstoffpreise)
      10) Die Produktion wird stark verringert.
      11) Nachfrage und Angebot erreichen ein Gleichgewichtsniveau und der Preis pegelt sich auf seinem Low ein.
      12) Die Nachfrage steigt wieder an.
      13) Es gibt nicht genügend Angebot auf dem Warenmarkt.
      14) Der Preis steigt.(Rohstoffpreise)
      15) Und so weiter und so weiter und so weiter.



      :):):)


      .....




      (Hoffentlich liest hier kein Wirtschaftswissenschaftler mit.Würde sonst vielleicht peinlich für mich werden.:D



      H_Schotter:)
      Avatar
      schrieb am 13.03.02 22:10:22
      Beitrag Nr. 23 ()
      @Harry Schotter,

      das mit dem Schweinezyklus klingt plausibel. Kennt man ja auch von den Chips. Weiter unten ist ein Text, der von Minenschließungen berichtet. Habe leider nur eine indirekte Quelle.


      Wären in den Zusammenhang nicht Rohstoffwerte interessant? Die diversifizierten Konzerne

      - Anglo American (AAUK) http://finance.yahoo.com/q?s=aauk&d=v1
      - BHP Billiton (BHP) http://finance.yahoo.com/q?s=bhp&d=v1

      stehen allerdings recht hoch, meines Wissens vor allem wegen dem schwachen Rand.

      Angenommen, man lässt sich auf diesen möglichen Trend ein, wo könnte man sich positionieren? Futures wären mir zu spekulativ, die zahlen keine Dividende und verfallen irgendwann.

      Ich entsinne mich dunkel, dass Chart-Doc Schulz vor einiger Zeit Rohstoffwerte empfohlen hat, weiß aber den Zusammenhang nicht mehr.

      MfG

      ----------
      http://messages.yahoo.com/bbs?.mm=FN&action=m&board=7078956&…

      Low metal prices take bite out of world
      by: goldteck 11/02/01 10:34 am
      Msg: 462 of 476

      Low metal prices take bite out of world mining industry Allan Robinson
      00:00 EST Friday, November 02, 2001Low base and precious metal prices are taking a bite out of the mining industry, forcing production cutbacks and asset sales as the global economies remain mired in a slump.Yesterday, Russia`s RAO Norilsk Nickel said it would suspend shipments of palladium until the second half of 2002.
      Demand for the metal has plunged as a result of the weak electronics industry and the slowdown in the automotive industry. The metal is used to manufacture capacitors, which are critical components for regulating the flow of electricity, and catalytic converters, which filter car exhaust.Palladium is trading at $319 (U.S.) an ounce, down from $1,072 an ounce earlier this year. The record high price was a result of strong demand and cutbacks in deliveries from Russia.Things are no better on the base metals side of the business: Zinc, at 34.7 cents a pound, is close to its lowest level in 15 years; copper, at 61.3 cents a pound, is at levels not seen since May, 1999, when it traded at a 12-year low.Zinc is used by the steel industry for rust proofing and by the automotive industry for parts.Copper is used in the construction industry and for wire, cable and plumbing.

      This week, companies announced the planned shutdowns of about 5.2 per cent of the world`s zinc producing capacity, one mining analyst said."The mining companies are using these lower prices as an excuse to close down operations that are marginal and which make a loss," said John Meyer, an analyst at SG Securities in London."I think the shutdowns are more than symbolic," said Ron Coll, a mining analyst with Thomson Kernaghan & Co. Ltd., a Toronto investment dealer. "It`s certainly going to help."Mr. Coll said he expects the economy will begin to improve in the second half of 2002. As well, he said the mine shutdowns should alert investors that the economy is close to a bottom."The mining industry typically ignores that there is a problem until very near the bottom," he said.Finland`s mining giant, Outokumpu Oyj,said yesterday it was getting out of the mining business to focus on fabricating stainless steel and copper.It has retained RBC Dominion Securities Inc. to advise on proposed asset sales.The company will cease production at the Tara mine in Ireland, Europe`s largest zinc mine, and it will seek buyers for the Pyhasalmi zinc, copper and pyrite mine in Finland and the Black Swan nickel mine in Australia.Those assets are coming on the auction block at the same time that Australia`s Pasminco Ltd. has its zinc mines up for sale. It said it would retain ownership of its smelters.

      Grupo Mexico SA said it plans to suspend mining and processing at its Tennessee zinc facilities during the next few weeks.

      In Canada, Toronto-based Breakwater Resources Ltd. said this week it will close its Nanisivik zinc mine on Baffin Island in September because of low prices. The world`s seventh largest zinc producer also said it was considering suspending production at one or more of its other four mines as a cash conservation measure.Yesterday, Breakwater said it was in default on certain loan covenants with the banks.Winnipeg-based Hudson Bay Mining and Smelting Ltd. said this week it will close its Ruttan zinc mine, located about 40 kilometres north of Leaf Rapids, Man., because of low prices.

      Both the Nanisivik and Ruttan mines are almost depleted, but the shutdowns are coming earlier than scheduled, officials at both companies said.Recently, Boliden Ltd., a Swedish-Canadian mining company, said it wants to sell its zinc-copper operation at Myra Falls on Vancouver Island and will halt production there for three months beginning Dec. 3.
      Avatar
      schrieb am 13.03.02 23:05:33
      Beitrag Nr. 24 ()
      A K T I E N M A R K T



      Vom Markt verladen

      Die Hoffnungen der Börsianer auf den Konjunkturaufschwung sind verfrüht

      Von Robert von Heusinger



      Hurra, der Aufschwung ist da! Erleichterte Börsianer bejubeln das Ende der Tristesse am Aktienmarkt. Seit ein paar Wochen gibt es jeden Tag neue, immer bessere Wirtschaftsdaten, vor allem aus den Vereinigten Staaten. Sie ließen den Pessimisten an den Börsen keine Chance.

      Mit deutlichen Kursgewinnen feierten die Aktienmärkte dies- und jenseits des Atlantiks die Auferstehung der Konjunktur. Selbst Tokyo war mit dabei - mit einem Anstieg von knapp einem Drittel setzte sich der Nikkei sogar an die Spitze der internationalen Börsenbarometer. Der deutsche Aktienindex Dax schloss an neun von zehn Handelstagen höher und schwang sich binnen zweier Wochen von rund 4750 auf knapp 5400 Zähler empor. Erst Anfang der Woche legte er eine Verschnaufpause ein. Und seit Alan Greenspan, der Chef der amerikanischen Notenbank, den Satz "Die konjunkturelle Expansion ist bereits in vollem Gange" aussprach, gibt es an den Finanzmärkten kaum mehr einen Analysten oder Volkswirt, der den Anbruch der guten Zeiten bezweifelt.

      Was auf den ersten Blick an fast vergessene Zeiten einer heilen Börsenwelt erinnert, ist nach Ansicht von Martin Gilles nur die "Rückkehr zur Normalität". Die Investoren hätten zu Beginn des Jahres mit ihrem Pessimismus und der Sorge um Bilanztricks der Unternehmen übertrieben, sagt der Chefstratege der Westdeutschen Landesbank (WestLB). Die spontane Aufwärtsbewegung habe die Aktien wieder in Übereinklang mit den Wirtschaftsdaten gebracht. "Viel mehr ist aber nicht drin, schon gar nicht für US-Aktien", sagt Gilles. Allenfalls europäische Standardwerte - die so genannten Blue Chips - könnten bis zum Jahresende noch knapp zehn Prozent zulegen, schätzt der Experte der WestLB.

      Doch das war es auch schon. Zu einem groß angelegten Einstieg ruft auch jetzt niemand mehr auf. Der Grund: "Für einen ausgeprägten Bullenmarkt fehlen die außergewöhnlichen Treiber", sagt Rolf Elgeti, bei der Commerzbank für die europäische Aktienstrategie verantwortlich. Selbst Abby Joseph Cohen, die Daueroptimistin für den amerikanischen Aktienmarkt, hat trotz der überraschend positiven Nachrichten über die US-Konjunktur ihre Kursziele nicht verändert. Seit Oktober vergangenen Jahres lautet ihre Prognose für den Leitindex Dow Jones unverändert: 11 300 und keinen Punkt mehr.

      Der Realismus, der sich in den Analyseabteilungen der Banken breit macht, ist gut begründet. Zwar legen die jüngsten Frühindikatoren tatsächlich eine kräftige Erholung der US-Konjunktur nahe, die das Gros der Volkswirte erstaunt. Doch "der Investor kauft nicht das Bruttoinlandsprodukt, sondern die künftigen Unternehmensgewinne", erklärt Elgeti. Und da es sich um eine sonderbare Rezession gehandelt hat, wird auch die Erholung anders als gewohnt ausfallen: Rasant wachsende Gewinne der Unternehmen wird es in diesem Aufschwung nicht geben. Hinzu kommt, dass die Aktien amerikanischer Unternehmen selbst nach der monatelangen Talfahrt alles andere als preiswert sind.

      Wie sehr die Volkswirte von den Konjunkturindikatoren überrascht wurden, zeigt das Beispiel Morgan Stanley. Die amerikanische Investmentbank hat ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum in den Vereinigten Staaten binnen fünf Wochen zweimal nach oben revidiert. Von ursprünglich 1,4 Prozent Anfang Februar bis auf fünf Prozent Anfang März.

      Inzwischen glauben die meisten, dass die US-Wirtschaft im laufenden Jahr ein Wachstum zwischen drei und vier Prozent erreichen kann und Euroland eines von gut zwei Prozent. Doch was kommt dann? Noch läuft der Aufschwung nach dem klassischen Muster. Die Unternehmen haben im Abschwung ihre Produktion gedrosselt. "16 Monate haben die US-Unternehmen weniger produziert, als nachgefragt wurde", weiß Elgeti von der Commerzbank. Mittlerweile sind die Lager leer, die Produktion muss wieder hoch gefahren werden.

      Soll die Wirtschaft weiter wachsen, müssen spätestens Ende des Jahres entweder die Konsumenten mehr Geld ausgeben oder die Unternehmen mehr investieren. Und hier beginnt das Rätselraten um den geheimnisvollen, weil unerschütterlichen US-Konsumenten, der sich seit Jahren wider alle Lehrbuchweisheiten verhält. Hoch verschuldet und nicht zum Sparen aufgelegt, hat er selbst im Abschwung munter Geld ausgegeben - für Autos, Waschmaschinen und Häuser. Damit könnte er im Nachhinein sogar die Rezession vereitelt haben, wie manche US-Ökonomen inzwischen behaupten.

      Um sensationelle sechs Prozent haben amerikanische Verbraucher ihre Konsumausgaben zwischen Oktober und Dezember erhöht, nicht zuletzt aufgrund von günstigen Finanzierungsangeboten der Unternehmen. Da dieser Rausch kaum zu steigern sein dürfte, stützt sich auf die Kauflust der Menschen keine großen Wachstumshoffnung.

      Die Mehrheit der Volkswirte geht davon aus, dass der Konsum auf dem Niveau des vergangenen Jahres verharren wird. Die US-Konjunktur dürfte sich 2003 daher wieder leicht abschwächen und lediglich mit drei Prozent wachsen. Die wenigen verbliebenen Pessimisten - allen voran Stephen Roach von der Investmentbank Morgan Stanley - glauben nicht einmal daran. Ihrer Meinung nach haben die privaten Haushalte bereits schon viel Geld ausgegeben. Sie hätten geplante Ausgaben vorgezogen - und genau deswegen dürfte ihre Nachfrage in den nächsten Quartalen einbrechen. Dann, so Chefstratege Roach, würden die Unternehmen in eine Falle tappen: Sie hätten just im falschen Moment ihre Produktion erhöht, und die Rezession lebt wieder auf.

      Aber es ist nicht nur dieses Szenario, das vor zu viel Optimismus am Aktienmarkt mahnt. Weltweit existieren hohe Überkapazitäten, die die Gewinne der Unternehmen zusätzlich niedrig halten werden, sagt Dieter Wermuth, Europa-Volkswirt der japanischen Großbank UFJ. Preiserhöhungen seien in so einem Szenario nicht zu realisieren.

      Immer stärker setzt sich die Ansicht durch, dass mit Aktien amerikanischer Unternehmen nur noch wenig zu verdienen ist. Die höhere Bewertung gegenüber europäischen Papieren "ist immer weniger gerechtfertigt", sagt Elgeti von der Commerzbank. Durch massive Umstrukturierungen seien die europäischen Konzerne dabei, ebenso effizient zu werden wie ihre Konkurrenz aus den Vereinigten Staaten. Damit holten sie nach, was US-Unternehmen bereits vor zehn oder zwanzig Jahren getan hätten.

      Noch heftiger trommelt Morgan Stanley, das US-Aktienhaus schlechthin, für die Aktien auf dieser Seite des Atlantiks. "Die nächsten fünf Jahre lang werden europäische Aktien besser abschneiden als die amerikanischen", schätzt Richard Davidson, Europa-Stratege von Morgan Stanley. Papiere aus der Alten Welt seien gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis um 40 Prozent günstiger - mit Blick auf die Dividendenrendite gar um 70 Prozent. Zudem seien die strukturellen Probleme in Europa deutlich geringer als in den USA, angefangen bei der Verschuldung über das Leistungsbilanzdefizit bis hin zu den Auswüchsen der Shareholder-Value-Bewegung. Noch gut in Erinnerung ist die Pleite des US-Energiehändlers Enron, der seine Bilanzen manipulierte, nur um an der Börse gut dazustehen.

      Wer sich jetzt ärgert, die kräftige Aufwärtsbewegung der vergangenen Wochen verpasst zu haben, kann sich trösten. Er ist nicht allein. Auch viele Profis sind überrascht worden und haben kaum profitiert, behauptet Joachim Goldberg. Er ist Chefanalyst von Cognitrend, einer Gesellschaft, die sich auf die verhaltensorientierte Analyse der Finanzmärkte spezialisiert hat. "Alle sind vom Markt verladen worden", sagt er. Der Anstieg habe vielen Händlern sogar Verluste beschert. Sie hätten oft auf fallende Kurse spekuliert und müssten diese Wetten nun teuer bezahlen.

      Die Psychologie spreche gegen weitere schnelle Kursgewinne, da niemand gerne zu den höchsten Kursen einsteige, sagt Goldberg. Auch Matthias Jörss, Aktienstratege der Privatbank Sal. Oppenheim, warnt davor, hinterherzulaufen. "Es kommen auch wieder schwächere Wirtschaftsdaten", ist er überzeugt. Am besten sei es für Anleger, jetzt auf Nummer sicher zu gehen und sich von den hoch geschnellten Papieren zu trennen und umzuschichten.





      ....................


      Upps, die Analysten der großen Banken haben den Blues ??:confused:
      Das macht mich misstrauisch.:eek:




      ......

      @Kauderi


      Klar, Rohstoffinvestitionen wären schon attraktiv, aber leider habe ich nirgenswo bei den großen Investmentfondsgesellschaften entsprechende Fonds gesehen, die sich invers zu den Aktienindizes entwickeln.:(







      Aus der Telebörse vom 22.02.02 von Dr. Schulz:


      Gold

      Der Goldpreis hatte im Januar 1980 noch über 800 Dollar gelegen. Seitdem ist er gefallen, wenn auch von 1982 bis 1996 innerhalb einer anhaltenden Seitwärtsbewegung. Im Mai vorigen Jahres ist er aus einem Abwärtstrend nach oben ausgebrochen. An der oberen Begrenzung seines aufwärts gerichteten Trendkanals ist er abgeprallt. Die untere Begrenzung verläuft bei cirka 280 Dollar pro Unze. Noch ist offen, ob die Goldnotierung die untere Begrenzung dieses Kanals nochmals erreichen wird. Es spricht aber viel dafür, dass die Aufwärtstendenz anhalten wird.









      ........



      @Armer Wicht

      You`re welcome :)



      ....




      H_Schotter:)
      Avatar
      schrieb am 14.03.02 08:35:35
      Beitrag Nr. 25 ()
      Mit Gold mag ich mich nicht gerne beschäftigen. Da ist soviel Mythologie und Politik im Spiel. Der Goldpreis wird ja nicht nur von Angebot und Nachfrage bestimmt, sondern auch von Shortpositionen, der Verkaufspolitik der Notenbanken und diversen Inflations- und Katastrophenängsten.

      Interessanter fände ich echte Antizyklik bei Werten, wo die höhere Rendite bei steigenden Preisen kalkulierbar ist.

      Gibt es irgendwo Langfristcharts von Rohstoffen bis zurück zu 1960? Hier wird schließlich eine Rückkehr zu der Entwicklung 1960 - 1980 vorausgesagt, als Aktien wegen der hohen Zinsen trotz günstiger Bewertung uninteressant waren. Diese Unterbewertung war ja ein weiterer Treibsatz für den Aktienmarkt bei rückläufigen Zinsen. Dieses mündete schließlich - für den US-Markt (!) - in eine weitgehende Überbewertung von Aktien.

      Wenn man der Analyse zustimmt (restlos überzeugt bin ich noch nicht), könnten Zins-Floater interessant sein. Die schalten alle paar Monaten auf den aktuellen Zins um und müssten darum von Kursrisiken weitgehend verschont bleiben.

      http://verbraucherschutz.wtal.de/index.htm?verzinsliche-wert…

      Variabel verzinste Wertpapiere: Floating Rate Notes - Floater

      Die Zinsen werden nicht in gleichbleibender Höhe gezahlt, sondern sie orientieren sich am Verlauf des Zins-Niveaus am Kapitalmarkt. Steigen die Zinsen, steigen auch die Zinsen des Floaters, und umgekehrt. Die Anpassung des Floaters richtet sich nach der Entwicklung eines bestimmten Zinssatzes.

      Von dem Zinssatz, der als Referenz vereinbart wird, wird ein festgelegter Abzug vorgenommen. Beispiel: "Es werden Zinsen in Höhe des 3-Monats-FIBORS abzüglich 0,3 Prozentpunkte gezahlt."*

      Im Laufe der Zeit haben sich Floater mit verschiedenen Besonderheiten bei den Zahlungsmodalitäten gebildet. Als Beispiel seien die Floater mit einer Begrenzung des Zinssatzes nach oben (Cap-Floater) oder unten (Floor-Floater) genannt. Neben diesen gibt es weitere "Spezial"-Floater.

      In Zeiten eines niedrigen Zins-Niveaus können Floater als Anlage sinnvoll sein. Man kauft in dieser Phase keine langlaufenden Wertpapiere, da die Rendite zu gering ist. Mit Floatern nimmt man an der steigenden Entwicklung des Zins-Niveaus teil, um später in einer Hochzinsphase auf andere Wertpapiere mit festem Zinssatz umzusteigen.

      *Erklärung zum FIBOR:

      Zwölf ausgewählte deutsche Banken geben banktäglich an eine zentrale Erfassungstelle einen Zinssatz bekannt, zu dem sie bereit wären, anderen Geldinstituten Geld für 3 Monate oder 6 Monate zu leihen. Der höchste und niedrigste Zinssatz wird gestrichen, der Durchschnitt der verbleibenden 10 Zinssätze bilden den 3-Monats- bzw. 6-Monats-FIBOR.
      Avatar
      schrieb am 14.03.02 18:38:31
      Beitrag Nr. 26 ()
      14.03. 10:36 Geständnis eines Bären! 1 (Khayat, München)

      Sehr geehrte Damen und Herren,

      mir ist in den letzten Tagen herangetragen worden, dass meine Metamorphose vom Bären zum Bullen unverständlich sei und manch einer stellte mir auch die Frage, wie meine innerste Überzeugung aussehe. Auf dieses Thema möchte ich gerne eingehen, wobei ich gleich sagen kann, dass die Sache nicht einfach zu definieren ist. Ohne meine Überzeugung in den Vordergrund zu stellen, möchte ich einfach Revue passieren lassen, wie sich die Fundamentale Situation an den Märkten darstellt.

      Lasst uns zunächst festhalten, dass der DOW ein KGV von 28,58 hat und der S&P 500 von 30,03. In den kommenden 5 Jahren sollen die Gewinne im S&P 500 durchschnittlich 12,44 % im Jahr ansteigen, so der Konsens der Analysten. Abgesehen von der Tatsache, dass jede Wachstumseinschätzung, die über dem zu erwartenden BIP liegt, eher mit Vorsicht zu genießen ist, bin ich gerne bereit, mich auf dieses Konsensspielchen einzulassen.

      Nun gehen wir mal davon aus, dass die Analysten Recht haben und die Gewinne im S&P 500 in den kommenden 5 Jahren tatsächlich um 12,44 % im Schnitt ansteigen werden. Welches KGV hätten wir dann in 5 Jahren, wenn der Markt auf der Stelle stehen würde?

      Die Antwort lautet: 16,7!

      Ein KGV von 17 kommt einer fairen Bewertung gleich und das bedeutet, dass wir im S&P 500 die Gewinne der kommenden 5 Jahre eingepreist haben. Ich weiß, mir wird auch schlecht! Oder anders gesagt, wenn der S&P 500 in den kommenden 5 Jahren um 12,44 % im Jahr steigen sollte, wird er auch in 5 Jahren ein KGV von 30 haben. Wenn man die niedrigen Zinsen in die Bewertung einbezieht, errechnet sich ein faires KGV für den S&P 500 von 18,85. Daraus folgt, dass wir aktuell 60 % überbewertet wird.

      Der S&P 500 hat gestern bei 1165,58 geschlossen und um fair bewertet zu sein, müsste der Index bei 732,37 Punkten stehen, was einem Rückgang um 37 % gleichkommt. Nun rechnen die Analysten damit, dass die Gewinne im S&P 500 im aktuellen Jahr um 17 % steigen werden. Auch wenn ich diese Prognose für recht gewagt halte, möchte ich sie zunächst akzeptieren und errechne daraus ein KGV für den S&P von 25,6 Ende 2002.

      Für das Jahr 2003 rechnen die Analysten sogar mit einer Gewinnsteigerung von 22,4 % (Wahnsinn, aber bitte), woraus sich schliessen läßt, dass der S&P 500 Ende 2003 ein KGV von 21 haben wird. Da jedoch steigende Gewinne regelmäßig zu Preissteigerungen und folglich Zinsanhebungen führen, fällt das faire KGV des S&P 500 mindestens auf 15 in den kommenden 2 Jahren. Hier lautet die Faustformel:

      100 / Umlaufrendite der 10-jährigen US Staatsanleihen

      Nun müssen wir uns die Frage stellen, was uns dieses fundamentale Bild vermittelt. Mal angenommen, dass wir tatsächlich in einem Bullenmarkt sind, der Dow an sein Hoch von 11800 läuft, dieses durchbricht und weitere 20 % zulegt. Unter diesen Voraussetzungen würde der S&P 500 auch 30 % zulegen und Ende dieses Jahres ein KGV von 33 haben, falls die Gewinne im aktuellen Jahr tatsächlich um 22,4 % zulegen sollten.

      Wir sprechen vom sog. "best case scenario" und hier ist kein bisschen Platz für negative Abweichungen. Ich habe generell ein kleines Problem mit der Gewinneinschätzung für das aktuelle Jahr. Wir sehen zwar positive Wirtschaftsnachrichten an der Makrofront, doch wir müssen auch berücksichtigen, dass dies auf drei grundlegende Punkte zurückzuführen ist:

      1. Stattliche Stimulationspakete in Form von Nullzinsdarlehen für die Automobilindustrie.

      2. Erhöhte Rüstungsausgaben.

      3. Aufstockung des Inventars. (Erhöhung der Lagerbestände)

      Die Stimulationspakete waren ein "one time event" und werden schon im ersten Halbjahr 2002 verpuffen. Die erhöhten Rüstungsausgaben führen zu einer Negativbilanz des US-Haushalts und werden sich später negativ auf die Ausgaben auswirken, indem Einsparungen vorgenommen werden müssen. Die Aufstockung des Inventars hat nichts mit einem Anstieg der Konsumentennachfrage, sondern lediglich mit der Herstellung von Wirtschaftsgütern, die unmittelbar nach der Produktion im Lager verschwinden.

      Im selben Atemzug ist die Verschuldung der Privathaushalte im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf einem historischen Hoch und die Sparguthaben i.V.z. BIP befinden sich auf einem noch nie da gewesenen Tief. Manche Analysten sprechen von der "unvollständigen Rezession", wie beispielsweise der globale Stratege Rob Paranteau von Dresdner RCM, ein Verwalter von Pensionsfonds mit 50 Mrd. Pfund Verwaltungsvolumen.

      Das Problem sieht Paranteau in der Tatsache dass jede bisherige Rezession von einem Rückgang der Privathaushaltsschulden und einem Anstieg der Sparquote begleitet worden ist. Tatsache ist, dass jede wirtschaftliche Expansionsphase von steigenden Verbindlichkeiten der Privathaushalte begleitet wird, während die Sparquote rückläufig ist. Da sich die Privathaushalte praktisch in jeder Rezession konsolidiert haben, bestand regelmäßig deutliches Potential für einen Anstieg der Schuldenquote.

      Dieses Potential haben wir im aktuellen Fall nicht!

      Wir sehen Bodenbildungen weit und breit und ich muß zugeben, dass die technische Situation an den Märkten erstklassig aussieht. Die Zykliker laufen wie die Konsumwerte, die Energiewerte und die Technologiewerte. Ich bin sogar der Ansicht, dass der Markt aufgrund seiner Stärke kaum aus dem Stand nach unten drehen kann. Ich muß sogar dazu raten jedwede Rückgänge zu kaufen, sprich "buy on dips"!

      Unser Problem ist nun, dass das technische und fundamentale Bild eine riesen Schere bildet, die zum einen nicht endlos größer werden kann und sich zum anderen wieder schliessen wird. Dadurch dass die Schere jedoch so groß ist, liegt es auf der Hand, dass wir schwierige Jahre vor uns haben, kein Kinderspiel sozusagen. Warren Buffet hat vor wenigen Tagen an seine Aktionäre geschrieben, dass diese in den kommenden 10 Jahren keine großen Erträge erwarten sollten.

      Alleine die kommenden 5 Jahre werden kein Zuckerschlecken und die aktuellen Marktbewertungen verdeutlichen uns eigentlich, dass man ein Tausendsassa sein müsste, um besser zu sein als Omas Sparbuch. Die Lösung liegt meines Erachtens in Branchenrotation und dem Prinzip starke Sektoren über- und schwache Sektoren unterzugewichten. Man muß extrem flexibel sein!

      Im Moment sehe ich nach wie vor, dass der Ölsektor gut läuft, nachdem der OSX gestern erneut um 2 % zulegen konnte und zum ersten Mal seit langem über 100 geschlossen hat. Es gibt massig Ölwerte, die erstklassig aussehen. Darunter zähle ich Helmerich & Payne (HP), Weatherford (WFT) und Exxon Mobile (XOM). Ein weiterer Sektor, den ich generell sehr mag, ist der Versorgersektor, der zum einen am niedrigsten bewertet ist und zum anderen technisch sehr gut aussieht.

      Ich vertrete weiterhin die These, dass die Versorger (DJU) den S&P 500 im laufenden Jahr deutlich outperformen werden. Selbiges gilt für Ölwerte. Im Bereich der Technologie sehe ich Moment Potential bis 2330 Punkten. Ich weiß, dass das eine harte Ansage ist, doch die Bewertungen spielen keine Rolle, da sie zu einem späteren Zeitpunkt bereinigt werden können.

      Meine ehrliche Meinung sieht also folgendermaßen aus:

      Wir befinden uns nach wie vor in einem Bärenmarkt und der COMPX bildet seit September eine Gegenbewegung aus, die in sich aus drei Phasen besteht. Rally (September - Dezember), Unterbrechung (Dezember - Februar), Rally (März/April ?). Das Ende der Gegenbewegung sehe ich im COMPX bei 2330, im Dow im Bereich von 12000 und im DAX bei 6000 Punkten. Das die aktuelle Rally nicht gesund ist und im Nachhinein teuer bezahlt werden muß, liegt auf der Hand.

      Deshalb müssen wir uns daran gewöhnen, dass wir in den kommenden Jahren immer wieder Bulle und Bär sein müssen und jeder, der einen auf "langfristig sehen" macht, wird weder gute Returns, noch viel Spaß haben. Wir müssen die Sache so spielen wie sie kommt und dürfen nie aus den Augen verlieren, wo wir fundamental stehen.

      long HP, long WT, long XOMIch vertrete weiterhin die These, dass die Versorger (DJU) den S&P 500 im laufenden Jahr deutlich outperformen werden. Selbiges gilt für Ölwerte. Im Bereich der Technologie sehe ich Moment Potential bis 2330 Punkten. Ich weiß, dass das eine harte Ansage ist, doch die Bewertungen spielen keine Rolle, da sie zu einem späteren Zeitpunkt bereinigt werden können.




      ----------------




      @Kauderni

      Was sind "3-Monats-FIBORS" genau ??

      Festverzinsliche Rentenpapiere, a`la Bundesschatzbriefe ??:confused:




      H_Schotter:)
      Avatar
      schrieb am 14.03.02 18:42:53
      Beitrag Nr. 27 ()
      mensch harry, mir schlottern schon die knie...:laugh:

      nein im ernst, teilweise treffen deine beobachtungen ins schwarze und dein szenario (fallende indizes) auf mittlere/lange sicht teile ich voll und ganz. die argumente die du im einzelnen ins feld fuehrst, kann ich nicht alle nachvollziehen.

      der zusammenhang zwischen steigenden rohstoffpreisen und fallenden indizes (stark vereinfacht) gibt der chart z. b. nicht her:



      hier der dow und der crb!
      wie zar putin m. e. richtig bemerkt, sollte einem top bei den rohstoffpreisen eine starke nachfrage-phase , sprich expansion und somit auch steigende aktienmaerkte voraus gehen. der preis ist ja schliesslich eine funktion aus angebot und nachfrage, oder?

      irgendwo habe ich mal gelesen, dass steigende kupfer-preise ein fruehindikator fuer konjunkturelle erholungen seien. die haben wir zum bleistift im moment.

      teilweise haben sich ja schon kompetentere leutchen als ich mit deinen argumenten auseinander gesetzt (@rainrain,zar-putin u.a.) aber zum arms moechte ich noch einen chart sprechen lassen. der arms wird eigentlich kaum mal richtig zitiert. nicht umsonst heisst er trader-index. der pure trin ist ein gaaanz kurzfristiger indikator. wenn man die geglaetteten werte nimmt (10-dma und laenger...) kommen zum teil bullische interpretationen raus.;)

      [/url]

      nur mal zwei details, bin trotzdem auf der baerenseite.:rolleyes:

      gruss woernie
      Avatar
      schrieb am 14.03.02 19:16:06
      Beitrag Nr. 28 ()
      @#27 von woernie

      Interessante Charts
      Danke:)




      ...

      "...der zusammenhang zwischen steigenden rohstoffpreisen und fallenden indizes (stark vereinfacht) gibt der chart z. b. nicht her:"


      Ja, du hast recht.Die Sache ist natürlich schon vielschichtiger, als "Rohstoffe Down=> Aktien Up" und
      "Rohstoffe Up=> Aktien Down".

      Aber wie man sehen kann, sind die stärksten Kursgewinne in den Phasen des fallenden CRB-Futures zu verzeichnen.



      ...

      Zu dem anderen Chart würd ich sagen, ich sehe in allen drei
      geglätteten ARMS-Notierungsreihen noch `ne Ecke Platz nach unten.

      Was aber vorhanden ist, sind bullische Divergenzen in den Indikatoren, das ist war !!!




      H_Schotter:)
      Avatar
      schrieb am 14.03.02 20:33:18
      Beitrag Nr. 29 ()
      nachtrag zum thema P/E s&P 500 und fair value:
      wenn man mal nicht die hulla-hups-pro-forma-pi-mal-daumen earnings hernimmt und sich das P/E schön rechnet sind wir beim s&P bei einem P/E von ~44



      Avatar
      schrieb am 14.03.02 23:23:46
      Beitrag Nr. 30 ()
      @Harry,

      niveauvoller Thread! Glückwunsch!

      @woernie,

      was mich am aktuellen P/E oder KGV stört, ist die Tatsache, dass Buchverluste aus Goodwillabschreibungen mitgezählt werden. Ein KCV oder pro forma wäre mir jetzt doch lieber.

      Beispiel:

      Wenn ein Unternehmen gebubblete Aktien in 1999 oder 2000 ausgegeben und als Währung für Unternehmenskäufe eingesetzt hat, werden diese bei der Ausgabe direkt ins EK verrechnet. Setzt dann die plan- oder außerplanmäßige Abschreibung (Wertanpassung an die aktuelle Börsenlage) im Jahre 2000 oder 2001 ein, gehen da riesige Millardenbeträge nicht mehr ins P oder G, ohne das die Kassenlage auch nur einen Cent berührt wurde. Es ist gut denkbar, dass dieser Einmaleffekt zu einer dramatischen KGV oder P/E-Verbesserung in 2003ff beitragen könnte.

      Wurde dieser Effekt schon einmal wissenschaftlich ausgewertet? Link?

      Wenn aber echtes cashburnig vorliegt, hilft die beste Enron-Bilanzierung mit WP-Testat wenig *g*

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 15.03.02 04:56:08
      Beitrag Nr. 31 ()
      @#29 von woernie



      Das würde also bedeuten, daß der S&P500 um 66 Prozent auf
      398 Punkte fallen müsste, um einen fairen Wert von KGV 15 zu haben !!??!!:eek:

      Das hat Sprengkraft !!!


      Stell dir mal den hypothetischen Fall vor, die Konjunktur würde wieder Erwarten nicht in den nächsten Quartalen steigen, sondern stagnieren, oder gar fallen, und Herr
      Greenspan müsste, wegen der stark angestiegenen Geldmenge, die Zinsen erhöhen, um vorsorglich einer beginnenden Inflation entgegenzuwirken.
      Dann wäre der "Fair Value" ja noch wesentlich tiefer anzusiedlen.:eek:



      Graphik: US-Geldmenge





      .........




      Wenn zudem stimmt, was ich annehme zu sehen, bahnt sich im S&P500 eine riesige Schulter_Kopf_Schulter-Formation an. Die Notierungen müssen nur unter die Nackenlinie von ca. 960 Punkten rutschen, dann könnte es durchaus runter bis ca. 400 Punkten gehen.
      Das halte ich schon für möglich.







      Hier mal zwei Beispiele, wie so `ne S_K_S-Formation aussehen kann.(Nur für die, die es noch nicht wissen:D;))



      Chart: DEUTSCHE TELEKOM


      Chart: EM.TV & MERCHANDISING AG AKTIEN O.N.





      Übrigens:

      Heute ist der Nasdaq Composite, zum wiederholten Male, unter den seit den 80ziger Jahren bestehenden, ultralangfristigen Trendkanal gefallen und hat jetzt nicht nur den 200 Tage, den 100 Tage, sondern auch den 38 Tage gleitenden Durschschnitt hinter sich gelassen.



      H_Schotter:)
      Avatar
      schrieb am 15.03.02 06:26:33
      Beitrag Nr. 32 ()
      Auch schlotter schlotter!

      Trotzdem möchte ich darauf hinweisen, daß die Charts von KGV und so schon lange bekannt sind, auch wenn ich sie jetzt erst sehe! Frage: Warum müßt Ihr dann immer die Kleinen mit solchen Dinger quälen und um ihren Schlaf bringen?

      Trost: Bislang hat es niemanden daran gehindert, das Game zu spielen wie es gespielt wurde.


      Vielleicht sollten wir es wie Greenspan machen!

      Haben Sie heute schon über das Sparen nachgedacht?
      Avatar
      schrieb am 15.03.02 06:47:18
      Beitrag Nr. 33 ()
      @all

      barron`s gibt das KGV für den sp500 per ende letzter woche mit 30 an (vor einem jahr war es noch 24). woher stammen eigentlich die 43 ?
      Avatar
      schrieb am 15.03.02 08:57:15
      Beitrag Nr. 34 ()
      Einen guten Morgen im Bären-thread,

      mir ist das Herz ganz schön in die Hose gerutscht, inzwischen. Aus der Argumentation geht
      ja ziemlich klar hervor, daß es aus fundamentalen Gründen einen fürchterlichen Crash geben muß.

      Könnte mir das auch vorstellen. Zumal ich aus meiner individuell beschränkten Sicht das Gefühl habe, daß die
      guten Zeiten, die wir seit den 50er 60er Jahren im Grunde hatten, von schlechten abgelöst werden könnten.
      Wär irgendwie mal wieder fällig, könnt´ ich mir denken. Zumal wir weltweit jede Menge ungelöster Probleme haben.
      Klar, das hat es schon immer gegeben - allein das Vertrauen, daß wir die Probleme in den Griff kriegen, war m.E. selten so
      niedrig wie zur Zeit. Das ganze System scheint unglaublich fragil geworden - der 11. September hat es uns bewußt gemacht.

      Auch der nun schon jahrelang andauernde Niedergang der einstmals so erfolgreichen japanischen Wirtschaft ebenso wie der
      wirtschaftlich ziemlich ruinierte afrikanische Kontinent sind irgendwie bezeichnend für die Situation.

      Angesichts dieser Umstände kann es wohl nicht schaden, das Bären-Szenario im Hinterkopf zu behalten. Vorwegnehmen würde ich es
      allerdings nicht.

      Ob man long oder short den Markt angeht, ist weniger eine generelle Frage als eine des zeitlichen Horizonts und des entsprechenden Trends.
      Und darin stimme ich @Khalat zu: Der NASCOMP kann ohne weiteres noch bis 2330 laufen, wie er meint.

      Warum soll man das nicht mitnehmen?

      Daß der Trend sich dann umkehren kann, braucht einen nicht zu erschrecken. Das wird uns der Markt schon signalisieren, wenn es soweit ist.
      Worauf es dabei ankommt ist, daß man sich die Unvoreingenommenheit erhält, die einen erst befähigt, die Signale wahrzunehmen, wenn sie im Chart auftreten.

      Und das werden sie: Da bin ich mir sicher.

      Bis dahin: Keine Panik auf der Titanic.

      Ciao

      RH
      Avatar
      schrieb am 15.03.02 10:06:31
      Beitrag Nr. 35 ()
      männer ihr seid auf dem richtigen weg, weiter machen.


      p.s. aber diese smilies hinter jedem statement sind doch echt bekloppt:-)

      mfg kveite
      Avatar
      schrieb am 15.03.02 11:06:06
      Beitrag Nr. 36 ()
      moin männer, ich hoffe du bist auch auf dem rechten weg, kveite?




      gruss woernie

      p.s.:ich bin gerne albern...ich liebe es geradezu albern zu sein...besonders jetzt, wo sich die spassgesellschaft ihrem ende zuneigen soll, wie man so hört. tzz, und das in meinem alter...
      Avatar
      schrieb am 15.03.02 11:33:43
      Beitrag Nr. 37 ()
      @H_Schotter

      >> "...der zusammenhang zwischen steigenden rohstoffpreisen und fallenden indizes (stark vereinfacht) gibt der chart z. b. nicht her:"

      > Ja, du hast recht.Die Sache ist natürlich schon vielschichtiger, als "Rohstoffe Down=> Aktien Up" und "Rohstoffe Up=> Aktien Down". Aber wie man sehen kann, sind die stärksten Kursgewinne in den Phasen des fallenden CRB-Futures zu verzeichnen.

      jetzt ruderst du aber schwer zurück, obwohl genau das der Ausgangspunkt der ursprünglichen Hypothese war. Ursprünglich wolltet Ihr auf Basis des CRB stark fallende Kurse prognostizieren, nun taugt der Index nur noch als Indikator dafür, dass die Indizes jetzt nicht stark steigen können.

      Das ist ein ganz gravierender Unterschied, der aber auf einmal nicht weiter beachtet wird. Finde ich bezeichnend für eine bearishe Grundhaltung.

      @kveite

      >> männer ihr seid auf dem richtigen weg, weiter machen.

      da habe ich Zweifel. Nach 18 Jahren Boom waren sicherlich die meisten Anleger (einschließlich mir) auf permanent steigende Kurse fixiert. Nach 2 Jahren Baisse tritt nun oft das Gegenteil auf: Man ist auf fallende Kurse geprägt. Und sucht diese Erwartung gezielt mit ausgewählten Argumenten zu stützen.
      Avatar
      schrieb am 15.03.02 12:19:27
      Beitrag Nr. 38 ()
      [bB]Die Meldung[/b]

      Hedge Funds hatten im vierten Quartal Rekordzuflüsse an neuem Kapital - ein Zeichen dafür, dass die Anleger weiterhin unsicher über die Zukunftsentwicklung der globalen Märkte sind.

      Neue Daten von TASS zeigen, dass Hedge Funds im vierten Quartal 2001 8.8 Milliarden Dollar an neuen Geldern zuflossen, womit der gesamte Zufluss im Jahr 2001 auf 31 Milliarden Dollar anschwillt.

      Die Zuwächse im vierten Quartal und im Gesamtjahr 2001 waren die höchsten, die TASS bisher beobachten konnte. TASS verfolgt die Entwicklungen in der Hedge Funds Industrie seit 1994.

      Das in London ansässige TASS ist eine Tochter von Tremont Advisers. Letzteres Unternehmen ist eine Tochter der US-Fondsgesellschaft OppenheimerFunds.

      ...und die Meinung dazu

      Wenn (zukünftig) kaum noch Geld Long in die New Economy fließt und Wormie sogar eine SKS bei den Umsätzen zu entdecken glaubt, was kann dann noch passieren?

      Werden alle Kleinanleger, die sich die fette Versicherungsprämie milliardenschwer geleistet haben auch von Ihren Versicherungen / Banken ausbezahlt?

      Es könnte ja sein, dass wir zunächst erst einmal die Hedgefonds zerquetschen müssen, um frisches Kapital Long zu versenken. Nur mal so ein Gedanke

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 15.03.02 13:18:47
      Beitrag Nr. 39 ()
      Auf der Suche nach Korrelationen



      Hier wird die Geldmenge M1 (rot) und die US-Produktion (schwarz) in Relation gesetzt. Da in der volkswirtschaftlichen Diskussion die Theorie besteht, dass die Geldmenge M1 mit einem gewissen Vorlauf die Industrieproduktion beeinflusst, wurde hier ein 14-monatiger Vorlauf eingestellt. Diese Theorie wird durch diesen Kurvenverlauf der letzten 20 Jahre bestätigt. Ich würde deshalb erwarten, dass der Geldmengenvorlauf sich in den nächsten 12 Monaten positiv auf die Industrieproduktion auswirken wird.

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 15.03.02 13:49:31
      Beitrag Nr. 40 ()
      @woernie,

      Irgendwie musste das ja kommen.
      Avatar
      schrieb am 15.03.02 21:38:56
      Beitrag Nr. 41 ()
      #37 von Kauderni


      Ruder ich schwer zurück ???:confused:

      Nein

      Die Märkte sind ja doch keine Maschine, wo man
      an einem Rad dreht und sich ein anderes darauf bewegt.

      Wenn man sagt: "Wenn eine Person bei Rot auf die Straße geht, wird sie totgefahren", ist denn diese Aussage verkehrt, wenn man sie differenziert aufschlüsselt, nach
      Ort ,Geschwindigkeit und Verkehrsfrequenz ??

      In einer verkehrsberuhigten Anwohnerstraße mit Tempo 30
      ist die Chance eines mortalen Verkehrsunfalls, beim regelwidrigen Strassenübertritt bei einem roten Ampellicht, wesentlich geringer, als bei einer hochfrequentierten Innenstadt- oder Landstraße.Und von der Autobahn woll`n
      ma gar nich reden.


      Aber die Grundaussage ist doch trotz alledem richtig, auch wenn es in einem erstellten Verkehrsunfallchart, auf den ersten Blick mal nicht so aussehen mag.




      H_Schotter:)
      Avatar
      schrieb am 16.03.02 04:07:36
      Beitrag Nr. 42 ()
      Opec hält an Förderquoten fest

      Produktionskürzung vom Dezember soll weiter Bestand haben

      Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) hat am Freitag in Wien wie erwartet ihre Beschränkung der Ölexporte zumindest bis Mitte Juni auf täglich 21,7 Millionen Barrel beibehalten, um den Ölpreis zu stabilisieren. Die Minister hätten die Vereinbarung ratifiziert, sagte der iranische Ölminister Bidschan Sanganeh.




      »Warum sollten wir die Produktion erhöhen, bevor der Preis 28 Dollar übersteigt?«

      Rilwanu Lukman, Opec-Präsident




      Der Preis hat derzeit gerade erst das untere Ende unserer Bandbreite überstiegen und wir hoffen, dass er anzieht, sobald sich die Wirtschaft erholt«, sagte der venezolanische Ölminister Alvaro Silva. Die Opec strebt einen Ölpreis je Barrel (1 Barrel = 159 Liter) von 22 bis 28 Dollar an. Der Korbpreis für die sieben Opec-Ölsorten, der nach den Anschlägen am 11. September bis auf 16 Dollar gesunken war, war am Donnerstag bei 22,79 Dollar ermittelt worden.


      Heikles Gleichgewicht

      Die Mitgliedstaaten einigten sich darauf, Mitte Juni ihre Strategie für die Preis- und Förderpolitik für das zweite Halbjahr festzulegen, sagte der kuwaitische Minister Ahmad El Fahd El Sabah. Analysten erwarten, dass die weiteren Entscheidungen zur Produktionsmenge von der Entwicklung der Weltwirtschaft abhängen werden. »Die Opec muss ein heikles Gleichgewicht halten - sie muss eine wachsende Weltwirtschaft mit genügend Öl versorgen, ohne niedrigere Preise zu riskieren«, sagte Gary Ross von der New Yorker Energieberatung Pira Energy.

      Nach Einschätzung des algerischen Ölministers Chakib Chelil ist bis zum Juni-Treffen noch nicht eine so starke Konjunkturbelebung zu erwarten, dass die Fördermenge schon erhöht werden müsste. Auch Opec-Präsident Rilwanu Lukman sieht dazu derzeit keine Notwendigkeit.

      Fünf Millionen »bpd« Förderreserve

      Mit der aktuellen Förderbegrenzung hat die Opec nach Experteneinschätzung freie Kapazitätsreserve von rund fünf Millionen Barrel pro Tag (bpd) in einem Weltmarkt von 75 Millionen bpd. Damit könnten auch möglich Förderausfälle des Irak gedeckt werden, falls die USA, wie spekuliert wird, militärisch gegen den Irak vorgingen, hieß es. Unter UNO-Überwachung kann der Irak bis zu rund 2,5 Millionen bpd Öl im Tausch gegen humanitäre Güter exportieren.

      Am 1. Januar hatte die Opec gemeinsam mit Russland, Norwegen, Mexiko und anderen nicht dem Ölkartell angehörende Förderländer ihre Ölausfuhren um zusammen knapp zwei Millionen Barrel täglich reduziert, um den Preis wieder über 22 Dollar zu steigern. Mexiko, Norwegen und Oman haben eine Fortsetzung der Öl-Exportbeschränkungen bereits zugesagt. Ein Barrel der führenden Nordsee-Ölsorte Brent zur Lieferung im Mai notierte am Freitagabend in London 0,07 Dollar niedriger mit 24,60 Dollar.

      Sorge um Konjunktur

      In den Verbraucherländern hoffen indessen Analysten, dass die Opec die Exportbeschränkungen nicht zu lange beibehält und damit durch hohe Ölpreise die Inflation in den Industriestaaten anheizt. Dies könnte die beginnende Konjunkturbelebung abwürgen. »Der Rückgang der Ölpreise nach dem 11. September war eine starke Stimulierung der Verbrauchernachfrage. Wenn der Sommer kommt und wir hohe Benzinpreise haben, wird das den amerikanischen Verbrauchern wieder alles Geld aus der Tasche ziehen«, sagte Sarah Emerson vom Bostoner Haus Energy Security Analysis.


      Roger Diwan vom Beratungsunternehmen Petroleum Finance Corp in Washington fügte hinzu: »Wenn sie (die Opec) keine Wiederholung des Jahres 2000 erleben wollen, als die Preise außer Kontrolle gerieten, müssen sie im dritten Quartal die Ölexporte um mindestens eine Million bpd erhöhen«.


      Mit Material von REUTERS





      ......


      H_Schotter:)
      Avatar
      schrieb am 16.03.02 05:10:51
      Beitrag Nr. 43 ()
      Fed may change stance
      (Amerikanische Bundesbank könnte ihren Standpunkt ändern)

      Central bank might set stage for future interest-rate hikes at Tuesday`s meeting.
      (Die Möglichkeit besteht, daß die US-Zentralbank die ersten Veränderungen für ihre zukünftige Zins(schritt)strategie, am Dienstag bei ihrem Treffen ins Auge fasst)


      March 15, 2002: 3:20 PM EST


      With the U.S. economy on the rebound after the most aggressive interest-rate-cutting campaign in Federal Reserve history, it`s only a matter of time before the Fed starts raising rates again. It could set the stage for that policy shift as early as next week.

      To help the U.S. economy recover from a recession that possibly began in March 2001, the Fed cut rates 11 times in 2001, a record for a calendar year, bringing its target for the federal funds rate, an overnight bank lending rate, to 1.75 percent, the lowest level in 40 years.



      US-Tagesgeldzinsen


      But the Fed left rates alone at its first meeting in 2002, and Chairman Alan Greenspan has lately declared the recession over. As a result, many economists expect the Fed, at its policy meeting scheduled for March 19, to finally tone back the red-alert rate-cutting bias it`s held since December 2000.


      "At a minimum, the Fed will take the easing bias off at next week`s meeting," said Sung Won Sohn, chief economist at Wells Fargo & Co. "They will begin to worry about inflation because monetary policy affects the inflation rate with a lag of as much as 18 months to two years, so they need to worry about it now."

      The implied yield on the federal funds futures contract has lately been an accurate gauge of what the Fed`s rate target will be. As of Friday, it was anticipating that the Fed would leave rates alone on Tuesday, but the chance of a quarter-percentage-point rate hike is almost 100 percent by the May 7 meeting. The futures market is expecting rates to be as high as 3 percent by the end of the year.

      Inflation or not?

      For several months, wholesale and consumer prices have been in check, driven lower by a global economic slowdown, relatively low oil prices and other factors. Some economists think prices are still so low and economic activity so weak that it will take several months to reach a level of any real inflation danger and that the bond market is overestimating the Fed`s desire to raise rates.

      Bolstering this view, Wednesday`s data on February retail sales were weaker than expected, disappointing investors and highlighting Greenspan`s oft-repeated warning that the recovery will be relatively weak, in part because consumers have already spent so much that an acceleration of spending is unlikely. If his outlook is correct -- a real possibility if the unemployment rate rises to 6 percent this year, as many economists expect -- then the Fed will likely be inclined to leave rates lower for longer rather than risk squelching a recovery before it even gets started.

      "The markets are telling us the Fed is likely to start raising rates in early May and again at the end of June and probably more aggressively in the second half of the year. The Fed has been trying to calm those expectations," said Scott Brown, chief economist at Raymond James & Associates. "Rates ought to stay low for quite some time."



      But the economy is undoubtedly picking up steam, as demonstrated by recent reports showing improving consumer sentiment, the first increase in business inventories in a year, a stabilizing labor market and the end of a 19-month recession in the manufacturing sector.

      The Organization of the Petroleum Exporting Countries (OPEC) on Friday decided to leave oil production alone, despite the growing possibility of military action in Iraq, raising the likelihood that oil prices will rise and put upward pressure on prices across the board.

      And some economists point out that, while prices for wholesale goods have been tame, prices for services have been consistently high, which could put also push consumer prices upward.

      "While we can be somewhat blase about goods [prices], at least for a little while longer, we cannot conclude that retail inflation is anywhere near under control," said Joel Naroff, chief economist at Naroff Economic Advisors.





      ......


      H_Schotter:)
      Avatar
      schrieb am 18.03.02 10:10:06
      Beitrag Nr. 44 ()
      Roland Leuschel

      Alan Greenspans Walpurgisnacht

      Die irrationale Überschwenglichkeit - Zweiter Teil

      So wie Goethe seinem Faust I einen Faust II folgen liess, hat sich der Hohepriester der Finanzblasen, Alan Greenspan, vorgenommen, der Welt noch vor seinem Rücktritt den Teil II der grössten Börsenblase aller Zeiten zu bescheren; dabei war Teil I nicht von schlechten Eltern: In der Zeit von den Iden des März 2000 bis zum Oktober 2001 wurden an den Weltbörsenmärkten rund 12.000 Milliarden Dollar Kapital vernichtet. Seit Oktober 2001 haben sich die Börsen zwischen 20 und 30% "erholt", und seit einer Woche schleicht sich bereits wieder Euphorie unter die Anleger. Ich warne Sie erneut, und stelle Ihnen eine lange, turbulente Walpurgisnacht in Aussicht, Sie wissen doch, in der Walpurgisnacht eilen die Hexen auf den Blocksberg auf dem Brocken, um dort ihr Fest zu feiern. Das geschieht in der Regel in der Nacht vom 30. April zum 1. Mai. Aber die Börsenhexen stellen sich auf eine lange Nacht auf dem Börsenparkett der Welt ein.

      Während Anleger und die Medien den "Aufschwung in Amerika" feiern (Beispiel FAZ vom 14.1., Schlagzeile "Amerikas Aktienmarkt steht auf festeren Beinen - die ewige Liebe zu Technologieaktien" ), gibt es nur einen namhaften Volkswirt, der warnt, Martin Hüfner von der HypoVereinsbank in seiner Kolumne in Boerse Online: "Kein nachhaltiger Aufschwung, sondern lediglich ein Strohfeuer". Selbst Alan Greenspan, der Meister im Vertuschen seiner Gedanken bei Vorträgen, hat bei seiner Rede vom 7. März vor dem US-Senat klare optimistische Formulierungen über den Zustand der amerikanischen Wirtschaft verwendet. Er hat damit zusätzlich Feuer unter die Börsenrakete gelegt, und so den ohnehin schon exzessiven Börsenbewertungen eine neue Dimension der irrationalen Überschwenglichkeit gegeben. Der Anleger mag selbst nüchtern urteilen. Nach den sehr optimistischen Schätzungen der Analysten für die Gewinne des Jahres 2002 (+36%) wird der Gewinn der Unternehmen des S&P500 auf 53 Dollar Ende 2002 geschätzt. Die KGV beträgt damit 22 (!), bzw. die Aktienrendite liegt bei 4,5%. Gleichzeitig rentieren 10-jährige Treasuries 5,3%. Das heisst allein auf dieser rechnerischen Basis hat die Börse eine Überbewertung von 18%. Ähnlich ist die Überbewertung bei europäischen Aktien. Die Marketing Abteilungen der Grossbanken bleiben nicht untätig und versuchen, den Anlegern diese Überbewertung fundamental schmackhaft zu machen. Der letzte Schrei kommt von der UBS Warburg in Zürich. Während der phänomenale Anstieg der amerikanischen Wirtschaft und Börse in den 80er und 90er Jahren im sogenannten Babyboom der 50er Jahre seine Hauptursache hatte, lockt jetzt die Züricher Grossbank mit der These: "Die Bevölkerungsentwicklung in Europa wird das Wirtschaftswachstum und damit auch die Kapitalmärkte in den nächsten 20 Jahren beflügeln." Zum Teufel mit den Analysten oder Ökonomen, die behaupten: "Die Alterung der Gesellschaft stelle eine langfristige Belastung für die Aktienentwicklung dar, auch unter der Annahme, dass aktuelle Einwanderungsniveau in Europa bleibt mehr oder weniger gleich, müsste man in den nächsten 50 Jahren einen deutlichen Rückgang der Wirtschaftsleistung in Europa erwarten; denn der Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes der vergangenen 30 Jahre sei weitgehend einer höheren Erwerbsquote zu verdanken, die aus der vermehrten Berufstätigkeit der Frauen resultierte. Hinzu käme noch das Wachstum der Produktivität, das zwischen 1982 und 1999 durchschnittlich bei 1,5% lag." Aber auch in Amerika gibt es Investmentstrategen, wie Harry Dent, die ebenfalls eine rosige Zukunft vorhersagen. Dieser Analyst hat festgestellt, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen der Entwicklung des Standard & Poors 500 und der amerikanischen Geburtenrate mit einer zeitlichen Verzögerung von 47 Jahren. Daher seine Prognose: Dow Jones bei 35.000 im Jahre 2008 (heute 10.500) und die Nasdaq (heute 1.800) dürfte sogar auf über 20.000 klettern. Ich erinnere mich, vor ein paar Jahren gab es einen Bestseller "Dow Jones 100.000"!

      Lassen Sie sich nicht von solchen Scharlatanen beirren, sie wollen nur Ihr Geld verwalten, und wenn nach einem Kurssturz des Neuen Marktes von 8.000 auf unter 1.000 der Anleger beklagt, sein Geld wäre kaputt, bekommt er die klassische Antwort eines Rothschild "Herr Anleger, Ihr Geld ist nicht kaputt, es hat nur ein anderer." Nutzen Sie die augenblickliche Euphorie nach den starken Kurserholungen seit Herbst 2001 und machen Kasse. Mit dem Cash können Sie in aller Ruhe hervorragende Gelegenheiten abwarten. Trösten Sie sich damit, dass Sie nicht alleine sind. Der erfolgreichste Investor der letzten Jahre, Warren Buffett, hat kürzlich in einem Brief an seine Aktionäre von seinen "lauwarmen Gefühlen für Aktien" geschrieben. Wörtlich fügte er an, nachdem er erklärt hatte, dass ein Krieg gegen den Terrorismus nicht zu gewinnen sei: "Die Angst mag mit der Zeit verschwinden, die Gefahr bleibt".

      Die Liquidität empfehle ich in der Mehrheit in Euro zu halten. Ich halte einen Kollaps des amerikanischen Dollars für nicht ausgeschlossen. Sie erinnern sich, in den 80er Jahren senkte der damalige republikanische US-Präsident Ronald Reagan die Steuern und fuhr gleichzeitig die Verteidigungsausgaben hoch, es entstand das sogenannte "riesige Zwillingsdefizit" des Staatshaushaltes und der Leistungsbilanz, und der Dollar erlebte einen Höhenflug. Unterschied zur heutigen Situation: Damals war die Leistungsbilanz der USA ausgeglichen und im letzten Jahr betrug das Defizit immerhin 4,5% des Bruttoinlandsproduktes. Bei dem Strohfeuer der amerikanischen Wirtschaft dürften die Importe überproportional ansteigen und das Defizit sogar auf -6,5 bis -7% bringen. Daher bezeichnet Greenspan in gestrigen Rede das wachsende Leistungsbilanzdefizit der USA als eine Gefahr für den Aufschwung. Wörtlich erklärte er: "Länder, die hohe Passivsalden in der Leistungsbilanz anhäufen, geraten unweigerlich in Schwierigkeiten."

      So wie Greenspan 1996 vor der "irrationalen Überschwenglichkeit der Aktien" warnte und anschliessend alles, aber auch alles tat, um die Überbewertung der Aktien zu fördern, so warnt er jetzt vor dem Leistungsbilanzdefizit der USA und mahnt die Amerikaner, nur über eine Erhöhung der nationalen Sparneigung sei das Defizit zu reduzieren. Hoppla, höhere Sparneigung bedeutet doch niedrigere Konsumneigung. Die Zinsen hat Greenspan 11 mal gesenkt, um den Amerikanern gründlich das Sparen zu vermiesen und erreichte auch tatsächlich, dass im letzten Jahr die Sparquote negativ wurde. Jetzt soll der Konsument plötzlich wieder mehr sparen, aber gleichzeitig mit erhöhtem Konsum die Wirtschaft wieder auf Trab bringen. Auf jeden Fall, wenn der Dollar einbricht, ähnlich wie die Nasdaq, bei der über 4.000 Milliarden Dollar Kapital vernichtet wurden, kann Greenspan wie einst Pontius Pilatus seine Hände in Unschuld waschen, schliesslich hat er die Marktteilnehmer rechtzeitig gewarnt.


      Roland Leuschel



      ........

      Gestern bei N.TV waren in der Sendung, "Dresdner Sonntagsbörse", drei von drei "Experten" bullish.
      Vielleicht doch Aktien kaufen ??;););)


      H_Schotter:)
      Avatar
      schrieb am 18.03.02 10:58:07
      Beitrag Nr. 45 ()
      davon rede ich ja schon lange.

      Übrigens sehr peinliche vorstellung gestern auf nt-v.
      Avatar
      schrieb am 18.03.02 11:17:21
      Beitrag Nr. 46 ()
      #45 von kveite

      Ja, der Moderator hatte die falschen Fragen/Argumente angeführt und die "Experten" konnten im Sinne ihrer Geschäftsinteressen antworten.
      Avatar
      schrieb am 18.03.02 12:01:39
      Beitrag Nr. 47 ()
      Und warum werden die Indizes jetzt fallen?
      Avatar
      schrieb am 18.03.02 12:11:14
      Beitrag Nr. 48 ()
      #47
      Warum sollten sie jetzt steigen ??:confused:
      Avatar
      schrieb am 18.03.02 12:23:59
      Beitrag Nr. 49 ()
      Aktien steigen und fallen aus drei Gründen:

      1. Fundamentale Neubewertungen
      2. Markttechnische Gesichtspunkte
      3. Börsenpsychologische Effekte (Behavioral Finance)

      Was hat sich also in dieser Hinsicht getan:

      zu 1:

      Die letzten amerikanischen Wirtschaftsdaten sind besser ausgefallen als erwartet

      zu 2:

      Markttechniker erkennen mehrheitlich mehr bullische Signale und Trendrichtungen

      zu 3:

      die Angst nicht rauszukommen ist heute wohl deutlich kleiner als die Angst nicht mehr rechtzeitig reinzukommen.

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 18.03.02 20:10:03
      Beitrag Nr. 50 ()
      @ aldi

      Ich möchte mal dagegenhalten:

      zu 1:

      jedes noch so kleine halbe Prozent über den Schätzungen ist mittlerweile in den Kursen enthalten

      zu 2:

      Es liegt halt gerade im Trend bullische Signale zu erkennen. Komischerweise werden die immer erst dann erkannt, wenn die Kurse gestiegen sind...Die Masse liegt aber meist falsch

      zu 3:

      Wenn die Kurse plötzlich wieder anfangen sollten zu bröckeln (auch wenn keiner sich erklären kann warum), werden wieder Gewinne mitgenommen, dann kommen die Shorties dazu usw....

      Zusammenfassung: Sell on good news = jetzt ???
      Avatar
      schrieb am 18.03.02 20:32:30
      Beitrag Nr. 51 ()
      @jazzter,

      die 3 Gründe bleiben immer erhalten, die Interpretation leider auch *g*.

      Wenn fundamental immer schon alles eingepreist sein sollte, gibt es aus 1 keinen Grund mehr für Kursveränderungen (up and down!). Zu 2 nehme ich allein hier im Board so unterschiedliche Signale wahr, dass man wirklich nicht davon sprechen könnte, die Technik würde einseitig ausgelegt. Aber die Bullen verstummen nicht nur wegen eines Gapschlusses. Zu 3 Gewinne sollte man besser immer in Euphoriephasen mitnehmen und in bitterer Stimmung kauft es sich günstiger.

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 19.03.02 08:43:57
      Beitrag Nr. 52 ()
      ".......Der Telekom-Vorstand beschloss nach eigenen Angaben ferner, die Mobilfunktochter T-Mobile nicht im ersten Halbjahr 2002 an die Börse zu bringen. Ein neuer Termin solle an die aktuelle Börsenlage flexibel angepasst werden. Telekom-Chef Ron Sommer hatte noch in der vergangenen Woche als Termin den Juni nicht ausgeschlossen und gesagt, er rechne mit einer Aufhellung des Börsenumfelds im Laufe dieses Jahres........."



      Wie da nu, wat da nu...phfffff...Ich dachte, die Analysten, die haben doch gesagt, mit der Börse gehe es jetzt wieder aufwärts, und das Schlimmste, daß sei jetzt überstanden, oder wie da ???Und warum will der Dingsda, der Sommer, jetz nich die Aktien von Mobile, oder so, dieses Jahr nicht an die Börse bringen, wo es doch jetzt aufwärts geht, oder irgendwie ??Und wat sachter da, von Aufhellung im Laufe dieses Jahres ??Isses denn nich, noch garnich aufgehellt, wo es doch so aufwärts ging, die jannze Zeit, oder wat da ??(Kopfkratz):confused:;););););)




      H_S:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 19.03.02 08:55:07
      Beitrag Nr. 53 ()
      Morgen,

      muß wirklich lachen, wenn ausgerechnet Leuschel als Kronzeuge für fallende
      Kurse angeführt wird. Leuschel, den Dauer-Crash-Propheten verfolge ich schon seit ca. 10 Jahren.
      Natürlich nicht ihn persönlich, sondern seine Statements.

      Seine monetaristische Argumentation liest sich gut und scheint fundiert; allein die Märkte richten sich
      fast nie danach.
      Früher oder später bekommt er zwar oft recht. Daraus saugt er dann seinen Honig für die nächste Crash-Prophezeiung.

      Aber in der Zwischenzeit hat man oft die besten uptrends verpaßt. Da ist es dann auch kein Trost, wenn man weiß: Das war eigentlich
      nicht gerechtfertigt, daß der Markt so stark gestiegen ist.

      Ob gerechtfertigt oder nicht: Wenn´s passiert, dann hat der Markt recht, nicht der Leuschel - und dann muß man dabei sein.

      Wenn der Crash dann kommt, natürlich auch.

      So long (bin ich und bleib ich erstmal)

      RH
      Avatar
      schrieb am 19.03.02 09:48:11
      Beitrag Nr. 54 ()
      ...wenn der crash kommt, dann natürlich auch "gg".
      Der Crash wird vorher bei Dir anrufen. Sag uns bitte Bescheid.
      Avatar
      schrieb am 19.03.02 10:23:02
      Beitrag Nr. 55 ()
      Harry_Schotter oder rainrain,

      was ist denn bitte der ARMS-Index?

      Gruß
      Apocalypso
      Avatar
      schrieb am 19.03.02 10:32:00
      Beitrag Nr. 56 ()
      Avatar
      schrieb am 19.03.02 10:35:15
      Beitrag Nr. 57 ()
      humm,

      danke,ich werd`s mir mal anschauen.

      Gruß
      Apocalypso
      Avatar
      schrieb am 19.03.02 10:54:58
      Beitrag Nr. 58 ()
      humm,

      wirklich Klasse, nochmals vielen Dank für den Hinweis.

      Gruß
      Apocalypso
      Avatar
      schrieb am 19.03.02 13:15:34
      Beitrag Nr. 59 ()
      @kveite

      das haben doch schon Leuschel und Harry besorgt.
      Brauchst also nur short zu gehen - dann wirst Du reich.

      Fragt sich nur, ob jetzt gleich oder später irgendwann?

      Ich kann Dir nur Bescheid geben, wann ich short gehe.
      Z. Zt. jedenfalls nicht.

      Genügt das oder was willst Du noch?
      Avatar
      schrieb am 19.03.02 13:47:28
      Beitrag Nr. 60 ()



      If the "VIX" is high, it`s time to buy, if the "Vix" is low, it`s time to go.

      Netter Spruch.



      H_S:)
      Avatar
      schrieb am 19.03.02 15:09:20
      Beitrag Nr. 61 ()
      Paul C. Martin

      Die Zinsen steigen wieder!

      Die Notenbanken halten sich für besonders schlau, weil sie sich für besonders mächtig halten. Ihre Macht leiten sie von etwas ab, das sie „Geldpolitik“ nennen. Diese „Politik“ läuft darauf hinaus, dass die Notenbanken sich einbilden, die Zinssätze so „setzen“ zu können, dass sie Booms & Busts der realen Wirtschaft letztlich verhindern können.

      Diesem Modell liegt die Vorstellung zu Grunde, die Notenbanken würden ihrerseits „Kredit“ vergeben, was aber definitiv nicht der Fall ist. Daher operieren Analysten immer gern mit schwammigen Begriffen wie „Leitzins“ oder „Notenbanksatz“.

      Notenbanken können nur bereits im Markt befindliche Titel, die ihrerseits bereits einen Zinssatz tragen, zu ihren Konditionen in ZB-Geld verwandeln. An der Marktrendite und damit am Marktzins selbst können sie nicht „drehen“. Was sie können, ist einzig und allein die Rendite jener Titel, die bei ihr immer erst hinterlegt sein müssen, bevor sie Notenbankgeld herausrücken, zu beeinflussen. Werden z.B. Titel mit einer Marktrendite von 6 % bei der Notenbank hinterlegt und liegt der „Notenbanksatz“ bei 2 %, bleiben den Banken, die als Geschäftspartner der ZBs ausschließlich auftreten, 4 % von diesen Titeln, usw., usw.

      Aus diesem Mechanismus ergibt sich klar, dass die ZBs den Marktrenditen insgesamt nur folgen, sie aber nicht von sich aus beeinflussen können. Sie sind also Dienerinnen des Wirtschaftsgeschehens, aber niemals deren Herr.

      Betrachten wir dies anhand der aktuellen Lage in den USA. Die Fed hatte nach einer Reihe von „Leitzins“-Erhöhungen bemerkt, dass sich das Wirtschaftsgeschehen auf Talfahrt befindet. Daraufhin kam es zum bekannten Stakkato von Leitzins-Senkungen (6,5 auf 1,75 %). Damit erhöhte die Fed zwar den Teil (!) der Renditen, die bei den Banken auf deren bei der Fed eingereichten US-Titel lagen. Da das Volumen der bei der Fed eingereichten US-Titel nur etwa zehn Prozent der gesamten am Markt befindlichen US-Titel ausmacht, sank der Fed-„Satz“ um 73 %, was aber nicht bedeutete, dass auch der Zinssatz für neu am Markt zu vergebende Kredite entsprechend sank. Er ging bei mittel- und langfristigen Titeln mit bester Bonität nur um ca. 5 bis 8 % herunter. In vielen Marktsegmenten sind die Zinssätze sogar gestiegen (Unternehmensanleihen!). Auch gibt es Länder, deren ZB die Leitsätze deutlich gesenkt hatte, ohne damit verhindern zu können, dass die Marktsätze selbst für beste Bonitäten (10-years-government-bonds) weiter angestiegen sind (Australien, Dänemark, Großbritannien, Japan, Schweden, Schweiz).

      Das ganze Gerede von „Leitzinsen“, die also die Real- oder Finanzwirtschaft irgendwohin „leiten“, entpuppt sich als dummes Geschwätz.

      Der „Magier“ Alan Greenspan fordert nun seit längerem „new credits“ der Banken, um die US-Konjunktur wieder auf Vordermann zu bringen. Und er glaubt, mit seinem Leitzinssenkungs-Stakkato das „dazu Notwendige“ beigetragen zu haben. Nach seiner „magischen“ Operation („Fed-Satz“-Senkung um 73 % !) sind die Marktsätze (Renditen) für 10-Jahres-Bonds um ca. 6 % gefallen. Nach, nicht wegen!

      Sollte jetzt die US-Konjunktur tatsächlich wieder Tritt fassen, gibt es für Greenspan mit seiner verqueren Denke keine Möglichkeit mehr, die Fed-Sätze TROTZ des AUFschwungs weiter zu senken, da er sie ja WEGEN des ABschwungs gesenkt hatte. Sobald sich also ein AUFschwung zeigt, heißt es „Kommando zurück“! Die Fed-Sätze werden wieder angehoben. Klartext: Die Fed-Sätze müssen wieder steigen – es sei denn, die US-Wirtschaft erholt sich nimmermehr und stagniert forever. Dann kann Greenspan die japanische Karte ziehen, und die Fed-Sätze ebenfalls auf oder nahe Null senken, was dann genau so wenig helfen wird wie es in Japan auch nicht geholfen hat. Aber bleiben wir optimistisch!

      Dass in jedem Aufschwung die Marktzinssätze steigen, wird wohl niemand ernsthaft bestreiten. Ob da irgendwelche „Notenbanken“ herumturnen und irgendwelche Notenbank-Chefs „kluge“ Statements abgeben oder nicht, spielt keinerlei Rolle.


      Paul C. Martin

      19.03.2002





      .....
      Avatar
      schrieb am 19.03.02 15:28:23
      Beitrag Nr. 62 ()
      Jetzt mal an alle, die hier den Threat lesen.
      Sagt mal ganz ehrlich, sieht so ein "Wirtschaftaufschwung"
      auf", wie er allerweil in den Medien propagiert wird ??:confused:


      Dramatisches Ladensterben steht bevor

      von THOMAS WÜPPER, 16.03.2002


      Verband beklagt "Konsumstreik" und fordert eine befristete Senkung der Mehrwertsteuer.

      VON THOMAS WÜPPER

      Berlin - Der Einzelhandel rechnet für das laufende Jahr mit Umsatzverlust, "dramatischem Ladensterben", 8000 Pleiten und dem Abbau von bis zu 20 000 Stellen. Um die Konsumlust zu steigern, fordert die Branche eine befristete Senkung der Mehrwertsteuer.

      Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) zeichnete in Berlin ein düsteres Bild der Lage. Die Konsumenten seien seit Jahresbeginn "in eine Art Streik getreten", klagte Präsident Hermann Franzen. Der Umsatz in allen Sparten des Einzelhandels sei in den ersten Monaten "regelrecht eingebrochen". Franzen zeigte sich "mehr als skeptisch", ob die bisherige Prognose, die bereits ein reales Umsatzminus von 0,25 Prozent vorsieht, erreicht werden kann. Im vorigen Jahr sank der Umsatz der 430 000 Einzelhändler real um 0,7 Prozent.

      Als Folge der Kaufflaute erwartet der Verband in diesem Jahr ein weiteres drastisches Ladensterben. "Es werden wohl 20 000 Geschäfte aufgeben müssen, nach 17 000 im vorigen Jahr", sagte HDE-Geschäftsführer Holger Wenzel. Die Zahl der Pleiten werde von 6000 auf 8000 klettern. Insgesamt rechnet Wenzel mit dem Verlust von erneut bis zu 15 000 Jobs im Einzelhandel.

      Der Handel fordert zur Belebung des Kauflust ein "Drei-Punkte-Sofortprogramm" von der Bundesregierung. Erstens müsse die Mehrwertsteuer möglichst schon vom 1. Mai an für drei Monate um drei Prozentpunkte gesenkt werden. "Damit würde der Konsumstau schlagartig aufgelöst", hofft Franzen. Dem Fiskus würden durch die Absenkung zunächst sechs Milliarden Euro entgehen, durch die Belebung des Konsums und des Wirtschaftswachstums werde dies aber wieder ausgeglichen. Das Bundesfinanzministerium wies den Vorschlag als "abwegig" zurück. Als zweite Maßnahme schlägt der Handel vor, die Einkommensgrenze für geringfügig Beschäftigte von früher 630 DM auf 630 Euro anzuheben. Und drittens sähe der Handel gerne die Befristung von Arbeitsverträgen von zwei auf drei Jahre verlängert.





      ..............

      Obwohl, natürlich, die Standesvertreter und Lobiyisten
      sind es ja berufsmäßig gewöhnt, das Klagelied auf der Jammerharfe zu intonieren.



      H_S:)
      Avatar
      schrieb am 19.03.02 16:17:15
      Beitrag Nr. 63 ()
      Also in der Regel beginnt der Aufschwung, wenn in der Autoindustrie die Halden überquellen, Kurzarbeit angesagt ist, und alles trüb und finster ist! Bislang hat das immer noch funktioniert!
      Avatar
      schrieb am 19.03.02 16:23:15
      Beitrag Nr. 64 ()
      @ #63 von BoersenTubbie

      So schlimm ist es ja noch nicht, also dauert es wohl noch ein bisschen, bis zum Aufschwung.
      Avatar
      schrieb am 19.03.02 16:34:30
      Beitrag Nr. 65 ()
      @HS,

      kann es sein, dass du die gesamte Rallye verpasst hast :confused:

      mein Beileid....

      ansonsten aber nettes Zusammentragen von negativen status quo facts :)


      cu
      sadie:) (die immer noch glaubt, dass an der Börse die Vergangenheit/Gegenwart keine Rolle spielt)
      Avatar
      schrieb am 19.03.02 16:46:48
      Beitrag Nr. 66 ()
      Nein, die Rallye habe ich nicht verpasst, aber
      ich sag mir, besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.Deshalb soll`n die Märkte gesund schrumpfen, damit es bald wieder aufwärts gehen kann.
      Avatar
      schrieb am 19.03.02 17:57:04
      Beitrag Nr. 67 ()
      Neue Bonds bergen Risiken


      Viele Firmen sammeln vor dem Renditeschub noch schnell Kapital


      Berlin – Die Luft für neue Unternehmensanleihen wird dünn. Alles deutet darauf hin, dass die Zeit der Rekordtiefstände bei den Renditen vorüber ist. Die Emittenten werden bald tiefer in die Tasche greifen müssen, wenn sie die Anleger für eine Schuldverschreibung begeistern wollen. Viele Firmen nutzen daher die Gunst der Stunde, bei den derzeit noch niedrigen Leitzinsen ein Anleihe auf den Markt zu bringen. „Es ist schon auffällig, wie viele Emissionen in den letzten Tagen angekündigt wurden und teilweise sogar sehr kurzfristig realisiert wurden“, sagt Simone Büttner, Expertin für Unternehmensanleihen bei der WGZ-Bank.

      So kündigte etwa Daimler-Chrysler vor wenigen Tagen eine neue Fünf-Millionen-Euro-Anleihe an, die schon kurz darauf, am vergangenen Freitag, begeben wurde. „Manche wollen auch kleine Tranchen möglichst geräuschlos unterbringen“, lautet der Kommentar von Volker Brokelmann, Experte der Hamburgischen Landesbank. Der Pharmakonzern Bayer will in den nächsten Wochen Bonds im Volumen von 3,5 bis fünf Mrd. Euro ausgeben, um unter anderem einen Teil der Schulden zu tilgen, die beim Kauf von Aventis Crop-Science anfielen. Der Lkw-Hersteller Scania brachte gestern ein Anleihevolumen von 500 Mio. Euro an den Markt. Und während France Télécom an einer weiteren Milliarden-Anleihe feilt, ist die Zeit für den nach Umsatz größten Telekom-Konzern NTT Docomo schon knapp geworden: Die Japaner müssen eine Emission wegen kurzfristig gestiegener Kreditkosten verschieben.

      Der Renditeanstieg der zehnjährigen Bundesanleihe auf gestern 5,23 Prozent – dem höchsten Stand seit November 2000 – macht es den Firmen nicht gerade leichter. Sie werden diese Vorgabe deutlich übertreffen müssen, um Investoren anzuziehen, prognostiziert Bonds-Experte Brokelmann: „Ich erwarte Renditeaufschläge auf bald 6,5 Prozent.“

      Auch die Telekom will noch Kapital abschöpfen. In den nächsten Wochen soll eine Sieben-Milliarden-Tranche platziert werden, womit Unternehmenskreisen zufolge andere höherverzinsliche Schuldtitel abgelöst werden sollen. Doch derzeit scheint der Markt gesättigt. Schon die bloße Ankündigung der Telekom drückte in der vergangenen Woche den Corporate-Bond-Kursindex um 0,25 Prozent ins Minus. Ohne den deutlichen Rückgang im Telekom-Sektor wären die Märkte im Plus geblieben, errechneten die Experten der WGZ-Bank. „Für die Zeit bis zur Bekanntgabe von genauen Informationen über die Laufzeit beziehungsweise den Renditeaufschlag empfehlen wir Anlegern, die Anleihen der Deutschen Telekom zu reduzieren“, lautet der Ratschlag der Bonds-Experten für diejenigen, die auf Kursgewinne spekulieren.

      Anleihe-Inhaber, die ihre Papiere hingegen bis zum Ende der Laufzeit halten wollen, könnten von der Step-up-Klausel profitieren. Demnach muss der Nominalzins bei einigen Anleihen um 50 Basispunkte angehoben werden, sollte die Bonität der Telekom sinken. Und dies könnte tatsächlich passieren: Branchenkreisen zufolge überprüfen die Ratingagenturen Standard & Poor’s und Moody’s eine Herabstufung auf „BB+“ beziehungsweise „BAA1“ – wegen des verschobenen Börsengangs von T-Mobile und dem geplatzten Verkauf des Kabelnetzes an Liberty. Durch eine Herabstufung müsste die Telekom rund 100 Mio. Euro jährlich mehr Zinsen an die Bonds-Inhaber zahlen, schätzt ein Unternehmenssprecher. fab





      ......



      Steigende Zinsen=>>Renditeschub=>>sinkende Anleihekurse=>>sinkende Aktiennotierungen;)




      H_S
      Avatar
      schrieb am 19.03.02 19:32:35
      Beitrag Nr. 68 ()


      Avatar
      schrieb am 19.03.02 19:32:41
      Beitrag Nr. 69 ()
      @harry_schotter, #60

      `if the vix is low, it`s time to go`: zum einen kann er m.w. wochenlang niedrig sein, und es rennen einem die kurse davon (hab ich auch grad erst gelernt :) ). zum zweiten hier noch ein ganz anderer aspekt - demnach ist der vix im historischen vergleich derzeit hoch!:

      http://www.thestreet.com/markets/aarontaskfree/10013523.html

      VIX`s Fall Just a Return to the Norm

      By Aaron L. Task
      Senior Writer
      03/18/2002 02:47 PM EST

      The VIX continues to vex.

      (...) for all the concern about how low the VIX has gotten, it is trading at historically high levels. "During the bubble we had an astronomically high volatility era that`s coming to an end," Diane Garnick, global investment strategist at State Street Global Advisors in Boston, commented on Friday. "Investors have become used to high volatility, but in reality, we`re approaching the long-term trend [for the VIX] , which tends to be between 15 and 20."

      During 1999 and 2000, the VIX traded mainly in the 30s and 40s, but it wasn`t until 1997 that it broke above 20 on a sustained basis, Garnick recalled. In the early 1990s, the volatility index mainly traded in a range of 10 to 15, as RealMoney.com contributor Tony Saliba recently noted. Two things make volatility high: recession and bubbles, Garnick continued. With the tech bubble having ended and the recession apparently over, the "volatility bubble" has burst, she said, suggesting the VIX will likely settle into a range between 18 and 25.
      (...)

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 19.03.02 20:02:24
      Beitrag Nr. 70 ()
      @Harry_Schlotter,

      der Thread hat so gut angefangen, nun wird deutlich, dass es Dir kaum um eine ausgewogene Darstellung geht. Wenn Fakten die die beim VIX oder selektive Meldungen aus der Bärenfront das einzige bleiben, entwertestes Du Deine Beiträge selbst. Du musst ja den Bullen nicht gleich Konkurrenz machen, aber die einseitge Betonung der negativen Seite des Wirtschafts- und Börsengesehens wird der Realität nicht gerecht. Aber es ist Dein Thread, mache daraus, was Du für richtig hältst. Subjektiv ist jeder Beitrag.

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 20.03.02 06:37:58
      Beitrag Nr. 71 ()
      @aldibroker


      Wer ausgewogen ist, hat selbst keine Meinung, sondern händelt mit, "Sowohl-als-auch".

      Ich aber, habe eine Meinung und versuche sie mit diversen Postings zu untermauern.
      Ok, vielleicht ist das auf die Dauer für einige Betrachter,
      besonders für die, die nicht meiner Ansicht sind, penetrant.
      Kann ich verstehen.

      Aber was soll ich machen ??
      Mich selbst wiederlegen ??
      Der Threat heißt doch: "Warum die Indizes fallen werden" und nicht: "Werden die Indizes fallen ?"

      Ich habe doch von Anfang an ausschließlich meine bärische Haltung dargelegt.

      Es liegt doch an dir und den andern Lesern, dem beizupflichten, oder eine Gegenposition zu vertreten.
      Und da ja im Moment die Notierungen so gut wie alle im grünen Bereich sind, dürfen Bullen keine Schwierigkeiten haben, ihrer Überzeugung Ausdruck zu verleihen. oder ?:confused:





      @cabina

      Danke für den Link.
      Sehr interessant.:)





      H_S:)
      Avatar
      schrieb am 20.03.02 06:49:08
      Beitrag Nr. 72 ()
      #70 von aldibroker

      Ausserdem heiße ich "Schotter" und nicht "Schlotter", obwohl mir so langsam bei ständig steigenden Kursen schon die Hosen "schlottern".LoL




      H_S
      Avatar
      schrieb am 20.03.02 12:39:18
      Beitrag Nr. 73 ()
      Hier noch was, beim sammeln bärischer Argumente.:)





      Ludwig Gutmann/Peter Worel 1992 in Ihrem Buch "Erfolgreich spekulieren mit wenig Geld"









      H_S
      Avatar
      schrieb am 20.03.02 15:58:30
      Beitrag Nr. 74 ()
      guter Beitrag Potter,

      aber der Bär ist vorn ar...:-)
      Avatar
      schrieb am 20.03.02 16:04:35
      Beitrag Nr. 75 ()
      @all

      habt ihr eben in der telebörse den chefanalysten der helaba zum thema geschönte konjunkturdaten in usa gehört?
      haben die ne meise?

      gruß
      zar
      Avatar
      schrieb am 20.03.02 16:40:18
      Beitrag Nr. 76 ()
      ne zar, nicht gehoert. was hat er denngesagt?
      Avatar
      schrieb am 20.03.02 16:43:43
      Beitrag Nr. 77 ()
      @woernie

      bin gerade im chat mit dabei.
      stelle ich nachher, weil dort so unwahrscheinlich passend, in den TI - da dampfen gerade zwei gruppen gegeneinander, eine davon ist die, die davon ausgeht, daß die amis nur dummes zeug bekanntgeben...........

      gruß
      zar
      Avatar
      schrieb am 20.03.02 16:54:14
      Beitrag Nr. 78 ()
      zar wo bist in welchen chat sell den link rein - danke oegeat
      Avatar
      schrieb am 20.03.02 17:07:13
      Beitrag Nr. 79 ()
      @oegeat,woernie

      chat bei n-tv.
      ist beendet.
      ich habe den kompletten chat bei TI eingestellt, leicht zu finden.

      so long.
      zar
      Avatar
      schrieb am 20.03.02 17:20:48
      Beitrag Nr. 80 ()
      Avatar
      schrieb am 20.03.02 17:20:53
      Beitrag Nr. 81 ()
      "Ti" ??? :confused:
      Avatar
      schrieb am 20.03.02 21:03:40
      Beitrag Nr. 82 ()
      @ zar

      was willst du. hallmeyer hat doch recht, auch wenn das nicht in deine überlegungen passt. es ist eine blase. leider.
      und das platzen werden wir auch erleben, in sehr kurzer zeit

      DUF ... der realist...
      Avatar
      schrieb am 21.03.02 00:01:56
      Beitrag Nr. 83 ()
      @duf

      ich meinte nicht den hellmeyer mit der meise,
      sondern die amis.
      aber da war die frage schon deplaziert - natürlich haben die ne meise, davon kann man immer ausgehen.

      nur, was heißt das für die märkte, wenn seit 5jahren ein irrealer datensalat grundlage jeglicher finanzverrenkung in der westlichen welt war?

      gruß
      zar
      Avatar
      schrieb am 21.03.02 09:12:04
      Beitrag Nr. 84 ()
      Datum: 20.03. 23:02

      KGV des S&P 500 doppelt so hoch als in 2001


      Das Kurs Gewinn Verhältnis (KGV) des Standard and Poor´s 500 Index liegt zu Börsenschluss bei 46.26, gestern lag es bei 46.99.

      Das heisst, dass Investoren im Durchschnitt für einen Dollar Gewinn, den ein Unternehmen schreibt, 46.26 Dollar zahlen.

      Das niedrigste KGV war im zweiten Quartal 1949 gemessen worden, wo es bei 5.9 lag. In den vergangenen 10 Jahren lag das Tief im ersten Quartal 1995 bei 15.77.



      © Godmode-Trader.de






      .......



      Anmerkung: DAX30= 30,14 KGV, am 19.03.2002




      H_S
      Avatar
      schrieb am 21.03.02 11:52:33
      Beitrag Nr. 85 ()
      hallo Harry_Schotter,

      danke nochmal für diesen informativen Thread :).

      Hier noch etwas zu den jüngsten Daten und der Geldmenge:

      "The high-tech sector has established a bottom and posted gains in output during four of the last five months. Output in the high-tech sector increased 1.2% in February compared with a 1.7% increase in the prior month.





      The factory sector is humming once again after an extended slump. The Fed is expected to leave the federal funds rate unchanged on March 19. However, the FOMC is predicted to change the bias to a neutral stance and prepare markets for a rate hike in coming months. We expect the Fed to raise the federal funds rate to 2.00% at the June meeting.


      Consumer Sentiment - March 2002

      The University of Michigan Consumer Sentiment Index rose 4.3 points to 95.0 in March. This preliminary estimate for March is the highest since December 2000. Both the current conditions index (99.3 vs. 96.2) and the expectations component (92.3 vs. 87.2) rose in March. This is another piece of economic news favoring expectations of a shift to a neutral stance after the March 19 FOMC meeting.

      "

      http://www.northerntrust.com/library/econ_research/daily/us/





      "The chart below shows the weekly Nasdaq 100 (NDX) in the bottom panel, the weekly M-3 in the middle panel and then the year-over-year growth rate (red) and 13 week growth rate (green) of M-3 annualized in the top panel.



      A13 week growth rate of M-3 below 5% means that the stimulus from mortgage refinance and institutional money market growth is gone. To be a bull on the economy you are betting that something new not reflected in M-3 will produce a new economic boom. That something new might be the corporate bond issuance binge - a race to beat expected long term rate increases. This binge does not show up in M-3. However, we have no way of knowing how much of this binge is being used to replace existing short term credit lines and commercial paper, and how much for new economic activity. But we do know that if news of softness causes rates to stabilize then the corporate bond issuance binge likely comes to an end, and then debt (and thus the economy) stagnates or falls. Game over. In the meantime we get weak retail sales numbers from the government but strong sales at the large discount chains. At the same time, I see an article in the local paper to the effect that sales tax reciepts are falling in all cities in Texas except Houston. And of course, the weekly chart of the dollar is a fright, confiming the probability of upcoming weakness. We shall see how quickly the pain reaches Wall Street`s brain. Roach will be vindicated :laugh:."

      http://www.ddc.net/ygg/inv/weekly.htm





      Grüße,
      ;)rainrain
      Avatar
      schrieb am 21.03.02 13:43:43
      Beitrag Nr. 86 ()
      Hallo RainRain:)

      Ich muss sagen, der schwarze Chart überfordert mich intelektuell ein wenig.Aber das mit dem "Pain" und dem Brain", das habe ich schon kapiert.:D

      Offensichtlich bist du auch zum Bären mutiert.Der Text zu dem Geldmarktchart ist ja für die Zukunft nicht gerade optimistisch.



      Ich habe mir mal deine Charts von www.northerntrust.com, aus deinem Posting #11 und #85, mal ganz genau angesehen.
      Wenn du den Graph(schwarze Linie) in den einzelnen Charts vor deinem geistigen Auge glättest, wirst du sehen, daß er(der Graph) in der Regel, im vierten und im ersten Quartal, steigt und im zweiten und im dritten Quartal fällt.
      Das gleiche Verhalten kannst du dann parallel auch in den Aktienindizes-Charts beobachten.

      Das vierte Quartal 2001 und erste Quartal 2002 haben wir ja nun fast ganz hinter uns.
      Mal schauen wie es jetzt weiter geht.

      Der Anstiegswinkel und die Steigungshöhe der meisten Sedimentindizes, du du hier in dem Threat vorgestellt hast, war ja teilweise enorm.
      Richtige Fahnenstangen.
      Ich glaube kaum, daß das noch so weiter gehen kann, daß sich die Hochs dieses ersten Quartals, in diesem zweiten Quartal noch übertrumpfen lassen.




      H_S:)
      Avatar
      schrieb am 21.03.02 16:30:38
      Beitrag Nr. 87 ()
      Einer der wenigen Analysten, die wirklich was draufhaben !!!

      Dr.Hans Dieter Schulz






      ...........


      Dr. Hans-Dieter Schulz

      Konjunkturwende oder „Double-Dip“?


      Erfreuliche Konjunkturmeldungen aus den USA verschafften auch den europäischen Börsen einen spürbaren „Frühlingsschub“. Barometer wie der IFO-Geschäftsklimaindex gelten als erste Schwalben, die den Sommer ankündigen.

      Folgerichtig schichteten Anleger um: Raus aus Anleihen und vor allem dem Geldmarkt, rein in Aktien.




      Inzwischen hat der Dax seine mittelfristige Abwärtstrendlinie geknackt und sich damit aus technischer Sicht weiteres Aufwärtspotenzial erschlossen. Da die Widerstandslinie um 5400 Punkte schon kurzzeitig „angekitzelt“ wurde, bleibt Raum bis 5600, wo der längerfristige Abwärtstrend verläuft. Optimisten sehen den nächsten massiven Widerstand erst bei 6300 Punkten. An dieser Marke mussten sich die Kurse im Mai letzten Jahres dem Abwärtstrend unterordnen. Wertet man den Anstieg ab Oktober als Korrektur des Ausverkaufs nach den Terroranschlägen, so wäre die aktuell zu beobachtende Rally als erste „echte“ Aufwärtstendenz aufgrund der sich bessernden Fundamentaldaten zu interpretieren.

      Das Problem dabei ist aber die absolute Bewertung der Aktienmärkte. Experten schätzen das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis im Dax auf 26-30 und im S&P 500 auf 40-60. Das ist in etwa der Stand, mit dem Aktionäre auch im Frühjahr 2000, kurz vor dem Niedergang der Märkte, konfrontiert wurden.
      Insgesamt nimmt der Anstieg seit dem September-Tiefpunkt in Höhe von 44 Prozent im Dax (und 30 Prozent beim Dow Jones) Unternehmensgewinne vorweg, die wohl in absehbarer Zeit nicht erwirtschaftet werden. Steigende Gewinne können nur durch höheren Konsum oder steigende Investitionen erzielt werden, wobei alle Welt gebannt auf die Entwicklung in den USA schaut. Das teilweise deflationäre Umfeld macht es den Unternehmen dort schwer, Preiserhöhungen durchzusetzen. Ob die immer vorsichtiger werdenden Banken den hoch verschuldeten Verbrauchern weitere Kreditlinien einräumen, wird immer fraglicher. Selbst wenn die Konjunktur anspringt, bleiben insbesondere in den USA viele der in den letzten 18 Monaten massenhaft freigesetzten Arbeitnehmer weiter arbeitslos oder in niedriger dotierten Jobs. Im Unternehmenssektor lassen die zahlreichen Pleiten eine breite Investitionswelle ebenso unplausibel erscheinen. Schließlich werden sowohl Abschlussprüfer als auch Analysten künftige Bilanzen kritischer auf Schwachpunkte abklopfen. Die Unternehmenslenker wissen schon jetzt, dass Gewinn (notfalls durch Sparmaßnahmen) derzeit mehr zählt als Wachstum.

      Fredmund Malik, Professor an der Universität St. Gallen, rechnet zudem vor, dass der für das letzte Quartal 2001 ausgewiesene Anstieg des Bruttosozialproduktes in den USA faktisch nur den hohen Rüstungsausgaben des Staates zu verdanken sei. Ohne Staatsintervention (und den hedonischen Preisindex) wäre das US-Sozialprodukt nochmals gesunken.

      Insgesamt bleibt die Lage also wackelig. Die unerwartet deutlich angesprungenen Zinsen haben weiteres Aufwärtspotenzial und werden bei verschuldeten Unternehmen zu spürbar steigenden Finanzierungskosten führen. Kein Wunder also, dass viele nun schnell noch neue Anleihen begeben: Bayer will in den nächsten Wochen 3,5 bis 5 Milliarden Euro einsammeln, und sowohl die französische als auch die deutsche Telekom knobeln ebenfalls an den Konditionen für neue Schuldverschreibungen im Milliarden-Bereich. Kaum zeigen sich die ersten Anzeichen einer Stabilisierung der Wirtschaft auf niedrigem Niveau, schon verschärfen sich die Spielregeln für die Unternehmen. Wohlweislich schüttete Greenspan kein weiteres Öl ins Feuer und beließ die Leitzinsen unverändert bei historisch niedrigen 1,75 Prozent. Dabei gab er sich zuvor nach außen siegesgewiss, dass die „kürzeste Rezession der amerikanischen Geschichte“ endgültig überwunden sei, und er nun mit einem kräftigen Wachstum rechne. Allerdings sei ein weiterer Anstieg des Konsums keinesfalls sicher. Der aber macht 70 Prozent des amerikanischen Bruttosozialproduktes aus.

      Die kräftig kletternden Rohstoffpreise werden ihre Wirkung in der Teuerungsrate jedoch nicht verfehlen, so dass schon bald die Inflationsgefahren wieder zum Thema werden dürften.




      Ölpreis und der CRB-Future (landwirtschaftliche Erzeugnisse, Metalle, Öl und Gas) deuten klar nach oben. Kurzfristig ist dieser Umstand zu begrüßen, spricht er doch ebenfalls für eine Belebung der Konjunktur. Steigende Treibstoff- und Erzeugerpreise wirken einem schnellen Boom jedoch entgegen, so dass sich Anleger bei den Gewinnerwartungen der Unternehmen nicht den warmen Regen erhoffen sollten, den sie mit dem inzwischen erreichten Bewertungsniveau am Aktienmarkt schon vorweg genommen haben.

      Die durch konzertierte Aktionen der US-Notenbank (Leitzinssenkungen), der Regierung (Deficit-Spending im Rüstungssektor) und der Verbraucher (vorgezogener Konsum beispielsweise dank Null-Zins-Finanzierung bei Autos) herbeigeführte Trendwende im Bruttosozialprodukt läuft Gefahr, im nächsten Quartal nicht fortgesetzt werden zu können. Im Gegenteil: Der FED bleibt angesichts steigender Preise und dem immer deutlicheren Spread zwischen kurz- und langfristigen Zinsen nur der Spielraum, Leitzinserhöhungen noch ein wenig hinauszuschieben. Steigerungspotenzial haben allenfalls die Staatsausgaben. Im Weissen Haus scheint man nicht abgeneigt, mit noch höheren Rüstungsausgaben auf Pump in die Bresche zu springen. Die für jede Volkswirtschaft so wichtigen Investitionen im Unternehmenssektor zeichnen sich gegenwärtig weder in den USA noch in Europa oder Japan ab.

      Damit gewinnt nach der Bruttosozialprodukt-Delle im dritten Quartal des vergangenen Jahres ein erneuter Rücksetzer („Double-Dip“) der US-Konjunktur an Wahrscheinlichkeit. Die Gefahr ist erst vom Tisch, wenn die Auftragseingänge als „handfester“ Indikator für zukünftige Umsätze und Kapazitätsauslastungen tatsächlich wie erwartet steigen. Die jüngste veröffentlichte Zahl aus den USA weist für den Januar zwar einen Anstieg von 1,6 Prozent gegen den Vormonat aus, doch im Vorjahresvergleich schrumpfte der Auftragseingang um 4,5 Prozent. Auch in Deutschland ist noch keine Trendwende auszumachen. Kein Wunder also, dass die Anleger zwar einerseits Festgeldpositionen in den endlich wieder steigenden Aktienmarkt umschichten, andererseits aber vorsichtig bleiben. Der Goldpreis beispielsweise hält sich weiter über der Unterstützung im Bereich von 290 Dollar pro Unze. Damit fiel der Rückgang nach dem Peak Anfang Februar aus technischer Sicht bisher unerwartet mild aus.

      Fazit

      Steigende Preise und Zinsen drücken in der Tendenz auf die Gewinne der Unternehmen, deren Situation sich insbesondere im Technologiesektor lange nicht so positiv darstellt, wie es die Aktienkurse vermuten lassen. Abgesehen von Rüstungskonzernen, die von Sondereinflüssen profitieren, wächst an den Aktienmärkten das Rückschlagpotenzial, wenn sich im nachhinein herausstellen sollte, dass die konjunkturelle Wende doch nicht so einfach herbeigeführt werden konnte, wie derzeit vermutet.
      Kurzfristig überwiegt jedoch sowohl beim Dow als auch STOXX und Dax der psychologische Effekt, den Aufschwung nicht verpassen zu wollen. Wenn die Kurse endlich wieder steigen, steht keiner gern auf der Verkäuferseite.


      Dr. Hans-Dieter Schulz / Lutz Mathes





      .......



      H_S:)
      Avatar
      schrieb am 24.03.02 11:53:56
      Beitrag Nr. 88 ()
      courtesy Carl Swenlin , Decision Point

      THE REAL P/E RATIO

      The "as reported" P/E for the S&P 500 (a.k.a. earnings based on GAAP --
      Generally Accepted Accounting Principals) is the historical standard for
      reporting earnings. The normal range for GAAP P/E ratio is between 10
      (undervalued) to 20 (overvalued). The investment sales industry would like us
      to think that "pro forma" or "operating earnings" is the same as GAAP, but
      operating earnings are a fabrication prone to gross distortion. There is no
      standard by which operating earnings can be judged because operating earnings
      are not based on real accounting -- all revenue is included, but selective
      expenses are ignored. This version is becoming known as EBBS (Earnings Before
      Bad Stuff).

      Each week we will report both versions. We calculate the S&P 500 P/E by
      dividing the total per share dollar value of S&P 500 stocks by their total EPS
      as reported in the quote systems. Operating earnings are as reported by
      Standard & Poors. As of the close on 3/22/2002 the GAAP P/E was 44.3 compared
      an EBBS P/E of 30.2. The GAAP/EBBS Ratio is 1.5.

      * * *
      Because of the current popularity of small-cap and mid-cap stocks, I have been
      curious as to the valuations of these tow groups. On Thursday my curiosity got
      the best of me, and I made the calculations -- not something I will do often
      because it isn`t easy. As of March 21, 2002 the P/E for the S&P 400 Mid-Cap
      Index was 32.1, and the P/E for the S&P 600 Small-Cap Index was 43.3. I have
      no way of knowing what the historical "norm" is for these two groups, but we
      do know that a P/E of 20 is the normal level of overvalue.

      So there you have it. There is not a single area of the broad market that
      isn`t grossly overvalued, yet most mainstream Wall Street analysts are bullish
      and are telling us that stocks are undervalued.

      * * *
      I have been stating that I suspected that stocks are more overvalued than at
      any time in history. Until now, I have only had data going back to 1935 to
      support that statement, but last weekend I downloaded data from the web site
      of Robert J. Shiller (http://www.econ.yale.edu/~shiller/), author of
      "Irrational Exuberance", an academic work that asserts that the market is
      overvalued, and that privatizing Social Security is a lousy idea.

      Shiller`s data, which begins in 1871, confirms my suspicions. The two highest
      P/E peaks prior to the present were in 1894 (P/E 27) and in 1933 (P/E 26).
      Believe it or not, the bull market of the 1920s did not produce a P/E at the
      overvalued level until September 1929 (P/E 20).

      The 1933 P/E peak was the result of a price rebound off the 1932 price low
      (P/E 9), which ended an 85% price decline from the 1929 market top (P/E 20). I
      suppose one could compare that period to the present, but, in my opinion, the
      logic required would be too tortured for me to endure.

      Note: Shiller makes a CPI adjustment to his data, which I choose not to do in
      order to remain consistent with how we present the data. If you buy his book
      or download his data, you will need to do a P/E calculation that ignores CPI
      to compare it with our charts.

      ich habe wieder einen chart, der eine andere geschichte erzählt:



      auch sehr interessant, der barron`s confidence zeigt mächtig und unerwartet nach oben.



      tja, `a mixed picture`, wie meistens.;)

      gruss woernie
      Avatar
      schrieb am 24.03.02 14:28:33
      Beitrag Nr. 89 ()
      @wormie,

      zwei sehr schöne Charts, beweisen sie doch u.a. das eine hohe (vielleicht sogar krasse) Überbewertung kein Grund ist, um den Markt in die Knie zu zwingen. Anfang der 90er Jahre war es eher so, dass erst die KGV´s und dann bis zur Jahrtausendwende die Gewinne hochgeschnellt sind. Manchmal nehmen Börsianer eben etwas gern vorweg. Wer damals den Mut hatte trotz hohem KGV zu investieren wurde fürstlich belohnt. Aber die Vergangenheit kann nicht linear hochgerechnet werden.

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 24.03.02 14:52:12
      Beitrag Nr. 90 ()
      lieber aldi, mein name ist woernie.
      mit dem schleimigen, sich schlaengelnden erdbewohner (engl.:worm) habe ich keine gemeinsamkeiten.:D
      Avatar
      schrieb am 24.03.02 15:33:07
      Beitrag Nr. 91 ()
      Sorry woernie,

      war gestern auf einer Feier und die Augen sind noch etwas zugeklebt.

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 25.03.02 13:28:25
      Beitrag Nr. 92 ()
      @Woernie

      Hi Woernie:)



      Shiller`s data, which begins in 1871, confirms my suspicions. The two highest
      P/E peaks prior to the present were in 1894 (P/E 27) and in 1933 (P/E 26).
      Believe it or not, the bull market of the 1920s did not produce a P/E at the
      overvalued level until September 1929 (P/E 20).


      Schillers Daten, die im Jahre 1871 ihren Anfang nahmen, bestätigen meine Vermutung.Die zwei höchsten KGV`s von damals bis zum heutigen Tag, waren im Jahr 1894(KGV 27)
      und im Jahr 1933(KGV 26).
      Glauben sie es mir, oder nicht, der Bullenmarkt der zwanziger Jahre erzeugte bis September 1929 kein höheres KursGewinn-Verhältnis, als das überbewerte Niveau von KGV 20.




      ....


      Ich glaube dein erster Chart kann nicht stimmen.Ein KGV von 90 hätte auch extrem hochbewertete Anleihen zu Folge.Mit der Konsequenz, daß die Zinsen ultraextrem niedrig sein müssten.
      Ein KGV von 90 bedeutet ja eine Verzinsung des Kapitals von ca. 1,1 Prozent.
      Entsprechend niedrig wären auch die Anleiherenditen und die
      Bundesbankzinsen.(Heute liegen aber die Fed-Zinsen bei 1,75.Der niedrigste Stand seit 40 Jahren !!!)



      Zudem hatten wir Anfang der 90ziger im Dax einen KGV von ca.
      33.
      Diese riesige Differenz(Ineffizienz) hätte schnell dazu geführt, das Kapital aus dem amerikanischen Markt, rein in den deutschen Markt, abgeflossen wäre.Die Folgen wären ein noch weiterer Anstieg der heimischen KGV`s(zB.DAX30) gewesen.




      Aber in einem hat Aldibroker recht.
      Wie man an den DAX-Chart sehen kann, ist es durchaus möglich, daß ein starker Anstieg der Unternehmensgewinne
      das KGV verhältnissmäßig schnell abbauen kann.





      Grüße
      H_S
      Avatar
      schrieb am 25.03.02 15:06:32
      Beitrag Nr. 93 ()
      und wenn die gewinne ausbleiben???????

      wo sollen sie denn herkommen?? vom öl, zinsen, gewerkschaften ???

      DUF
      Avatar
      schrieb am 25.03.02 18:07:33
      Beitrag Nr. 94 ()
      Inflationsrate zieht leicht auf 1,8 Prozent an

      Frankfurt/Main (dpa) - Die Inflationsrate in Deutschland ist im März wieder leicht auf 1,8 Prozent gestiegen. Im Februar hatte die jährliche Teuerungsrate noch bei 1,7 Prozent gelegen. Dies teilte das Statistische Bundesamt auf der Basis der Ergebnisse von sechs Bundesländern mit.




      .......

      @#93

      Tja, weiß ich auch nicht.:)
      Avatar
      schrieb am 25.03.02 21:13:15
      Beitrag Nr. 95 ()
      hi harry,

      tja, ich war auch total ueberrascht als ich den dow-kgv chart mit meinem chart-progi generierte. nach etwas internet recherche und ein bisschen `nachdenken` bin ich zu dem schluss gekommen, dass in der datenlieferung meines datenlieferanten ein fehler vorliegen muss. (pastre markt- und konjunkturdaten). der beliefert ausser winchart auch andere wie z.b. tai pan. ich werde dem herrn pastre mal ein fax schicken und um ueberpruefung des datenmaterials bitten. werde euch auf dem laufenden halten.

      gruss woernie

      p.s.:@kveite, wie du siehst geht`s auch ohne smilies, ist aber ziemlich langweilig, oder ???
      Avatar
      schrieb am 25.03.02 21:53:39
      Beitrag Nr. 96 ()
      @woernie

      Ist trotzdem nett, das du hier die Charts reinstellst.:):):)



      Ps.Ohne Smilies kann ich leider nicht.
      Diagnose: Smiliesaddict !!!:D
      Avatar
      schrieb am 26.03.02 12:48:59
      Beitrag Nr. 97 ()
      @woernie,

      ne, ohne smilies ist schon ok.

      Was mir viel mehr gefällt, dass du eigene Arbeit ablieferst. Die meisten so schlauen Boardteilnehmer exponieren sich fast ausschließlich mit anderer Leute Analysen.

      gruß kveite
      Avatar
      schrieb am 26.03.02 17:18:08
      Beitrag Nr. 98 ()


      10:00am 03/26/02 MARCH CONSUMER CONFIDENCE 110.2, BEST SINCE AUGUST



      ...


      Bullisch oder bärisch, how knows it ???




      H_S
      Avatar
      schrieb am 26.03.02 17:49:04
      Beitrag Nr. 99 ()
      Also meiner Meinung nach, ist der Anstieg des Consumer Confidence Index mehr so`nen Pullback.Alles in allem sind die Verbraucher im Rückblick auf die letzten 30 Jahre noch sehr optimistisch.Da wo in anderen Konjunkturphasen das Verbrauchervertrauen so ziemlich am Top war, sind wir heute in der "Rezession".

      Kann es den möglich sein, daß wir nach einer so lagen Boomphase wieder so schnell aus der Abschwungphase herrauskommen, so als wäre nichts gewesen ???

      Noch mal fast 11 Jahre Megawachstum ???
      (Übrigens, die längste Periode im dargestellten Zeitraum des Charts)



      Ich glaube nicht.

      Die Tiefpunkte lagen in der Vergangenheit in allen zylischen Auf- und Abbewegungen, der beiden dargestellten Graphen, bei einem Niveau von ca. 50 Punkten.
      Ich denke, daß wir da noch hin müssen, bevor sich die amerikanische Wirtschaft substantiell wirklich auf einem gesunden Fundament erholt.





      H_S
      Avatar
      schrieb am 26.03.02 17:51:40
      Beitrag Nr. 100 ()
      Oh Harry,

      aus deinem Posting #99 entnehme ich, daß du glaubst, was du postet. Das ist immer schlecht. Und meist teuer.
      Avatar
      schrieb am 26.03.02 18:06:15
      Beitrag Nr. 101 ()
      Oh Tubbie, wir werden seh`n.:)

      Ich würde mich gern` irren, damit mein Geld nicht so lange bei 3 % Zinsen im Geldmarktfonds parken muss.



      ...
      Avatar
      schrieb am 26.03.02 18:26:26
      Beitrag Nr. 102 ()
      hi harry,

      hier die antwort von herrn pastré zu meiner anfrage bezueglich des kgv/dow:

      Sehr geehrter Herr ....

      die Daten der KGV sind aus einer sehr seriösen Quelle kontinuierlich fortgeschrieben. Sie wurden damals so veröffentlicht und später nicht korrigiert. Man muß beim KGV allerdings berücksichtigen, daß es auf der Basis von aktuellen Schätzungen des Gewinns für das laufende Jahr beruht. Wenn Sie daran denken, daß diese Schätzung nicht selten (wie im vorigen Monat) von einem auf den anderen Tag um 40% zurückgenommen (und auch wieder erhöht) werden, wissen Sie daß diesem Wert keine zu große Bedeutung zumessen können.
      Schätzungen hängen sehr von der Stimmung a, sind also wenig konkret. Unsere zahlen sind allerdings korrekt aus entsprechenden Veröffentlichungen entnommen.
      Mit freundlichen Grüßen
      Pastré
      Avatar
      schrieb am 26.03.02 19:40:59
      Beitrag Nr. 103 ()
      @harry

      die frage ist, was kann uns das verbrauchervertrauen eigentlich sagen?

      das die konsumenten sich in sicherheit wiegen und deshalb wieder vermehrt konsumieren in zukunft?
      aber sie sind doch schon historisch extrem verschuldet - kann da der konsum wirklich von profitieren?

      ???

      gruß
      zar
      Avatar
      schrieb am 26.03.02 20:03:35
      Beitrag Nr. 104 ()
      .
      .
      die frage ist, was kann uns das verbrauchervertrauen eigentlich sagen?


      Nichts ! Befragt wurden wieder 200 Leute wovon 30 besoffen und 100 nicht lesen können zu dem waren 40 dabei die nicht rechnen können .... :D

      scherz bei Seite deren Auswertungen sind unseriös !
      die 200 oder 250 Leute die man da immer nimmt sollen die USA darstellen ! das ich nicht lache.

      oegeat
      Avatar
      schrieb am 26.03.02 20:09:46
      Beitrag Nr. 105 ()
      @zar-putin

      Ich glaube nicht, daß der Konsum davon profitieren kann.




      ....






      BTW Weekly Chain Store Sales - wöchentliche Ladenketten-Umsätze

      UP-TREND:

      LINK: http://www.chainstoreage.com/financ...images/tues.pdf

      Zeitl. Verzögerung:
      nur wenige Tage; bis zum vorangegangenen Sonnabend werden die Daten gesammelt.

      Quelle /URL: Bank of Tokyo-Mitsubishi und UBS Warburg



      Veröffentlichung: wöchentlich, Dienstag um 9:00 EST, 15:00 MEZ

      Kurze Beschreibung:

      Der wöchentliche Bericht basiert auf den Meldungen von sieben Kettenläden:

      Dayton Hudson (DH:NYSE),

      Federated (FD:NYSE),

      Kmart (KM:NYSE) - hat Insolvenz beantragt,

      May (MAY:NYSE),

      J.C. Penney (JCP:NYSE),

      Sears (S:NYSE) und

      Wal-Mart (WMT:NYSE)

      Die Ladenketten machen ca. 10% der Einzelhandelsumsätze aus; die Fed hat einmal 15% ausgerechnet.
      Basis der Zeitreihe ist 1977, also 1977=100.
      Die prozentualen Veränderungen von Woche zu Woche, aber auch von einem zum anderen Jahr finden Beachtung. Die wöchentlichen Umsätze sind noch volatiler als die monatlichen Umsätze.
      Mit dieser Veröffentlichung werden auch die Erwartungen für die monatlichen Chain Store Sales publiziert.

      LINK: http://www.markt-daten.de/Kalender/...ren/btw-css.htm

      ....



      Grüße
      H_S
      Avatar
      schrieb am 26.03.02 20:12:09
      Beitrag Nr. 106 ()
      @#104

      Sind, bzw. waren es nicht 5000 Konsumenten ???:confused:
      Avatar
      schrieb am 26.03.02 20:45:50
      Beitrag Nr. 107 ()


      man beachte das Jahr in dem es gezeichnet wurde !!!

      oegeat
      Avatar
      schrieb am 26.03.02 21:13:00
      Beitrag Nr. 108 ()
      @oegeat

      Es sind keine Euros, es sind Menschen, die befragt wurden. Und wenn Du 500 aufrechte findest, dann können es keine 250 werden. Das gibts nur, wenn DM zu € wird!

      MfG
      Avatar
      schrieb am 28.03.02 16:08:43
      Beitrag Nr. 109 ()
      Avatar
      schrieb am 29.03.02 15:41:57
      Beitrag Nr. 110 ()
      donnerstags nachbörslich haben zwei große fluggesellschaften " erhebliche einbußen " fürs Q 1 angekündigt. jetzt kommt sie, die gewinnwarnungssaison.

      nahost gibt ihnen den rest, wenns auch deprimiert.

      DUF
      Avatar
      schrieb am 29.03.02 23:18:53
      Beitrag Nr. 111 ()
      Das einzige, was uns noch oben hält, ist der Pessimismus, denn er stopft die Märkte mit Kleinanlegerputs und -shorts zu, die von den Professionellen immer mal wieder liquidiert werden. Stark fallende Märkte mit Ansage sind (fast) ausgeschlossen!

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 30.03.02 13:33:40
      Beitrag Nr. 112 ()
      @aldibroker


      Das Gegenteil ist doch zutreffend.

      Dir Kleinanleger sind doch bis über die Halskrause in CALL`s.


      Je tiefer der Indikator, desto größer der Callanteil





      ......
      Avatar
      schrieb am 31.03.02 17:24:26
      Beitrag Nr. 113 ()
      na,na aldi, den pessimismus kann ich sooo aber nicht sehen. im gegentum ! praller optimismus allenthalben und auch die entsprechenden sentimentindikatoren , ob von investors intelligence oder aaii (all investors sentiment) ich will mal so sagen: stark im ueberkauften bereich. ` who let the bulls out? `....


      nuechtern betrachtet:
      was wir haben ist sind erste anzeichen einer anspringenden wirtschaft.

      dies ist den aktivitaeten der unternehmen zu verdanken, die ihre lager wieder etwas aufstocken mussten. siehe erste grafik ism (frueher napm, werte ueber 50 bedeuten expansion) und der kleine schlenker in der industrieproduktion. allerdings immer noch auf dem niedrigsten niveau der letzten 10 jahre!!! um nachhaltigen aufschwung und wachstum zu generieren muss die investitionsbereitschaft der unternehmen und der private konsum anziehen. jau , und eben da ist es sicher legitim bedenken anzumelden. wie die erste grafik weiter zeigt, liegt die kapazitaetsauslastung immer noch unter 75 %. zuletzt ein kleiner anstieg auf 74,8 %. das heisst nicht mehr und nicht weniger, als dass teures produktivitaets-equipment rumsteht und staub ansetzt. wer von euch wuerde in neue produktionsmittel investieren ,solange die alten nur zu 75 % ausgelastet sind ? ausserdem beginnen sich die refinanzierungsmoeglichkeiten der unternehmen durch steigende zinsen bereits zu verschlechtern. :rolleyes:




      die zweite grafik zeigt, dass die fed die zinsen die treppe heruntergetrieben hat, ohne es zu schaffen, den privaten konsum zu stimulieren, im sinne von expansion.immerhin hat der amerikanische konsument durch seine ungebrochene `big-spender-mentality` dafuer gesorgt, dass die (zurueckliegende???) rezession von oekonomen als `mild` eingestuft wird.die bereitschaft kredite aufzunehmen ist in 2001 regelrecht eingebrochen. im gegensatz dazu ist das verhaeltnis ratenzahlungskredite zum verfuegbaren einkommen auf topniveau. dies zeigt, dass vorhandene kreditlinien rigoros ausgeschoepft sind waehrend das verfuegbare einkommen schmilzt.



      also, warten wir`s ab.
      like allways: erwarte das beste und rechne mit dem schlimmsten...;)

      gruss und fun an ostern

      woernie




      obige grafik habe ich vom frama board von user dieter entliehen. er sieht auf der basis dieser `klassischen` analyse der p/e in relation zu den 10 jaehrigen zinsen, kein akutes absturzpotential fuer den moment. wir wollen ja auch das `positive` sehen...
      Avatar
      schrieb am 31.03.02 17:33:56
      Beitrag Nr. 114 ()
      Hey "woernie",

      super interessante Charts !!!

      Danke:):):)
      Avatar
      schrieb am 31.03.02 19:52:03
      Beitrag Nr. 115 ()
      Hallo woernie! Super Charts und Ideen, sage einer was gegen Bohrer! Nur das "L" ist nicht Dein Ding - please nur 1x l bei always!
      Avatar
      schrieb am 31.03.02 22:44:49
      Beitrag Nr. 116 ()
      US incomes, spending rise in February by Rachel Koning
      The biggest rise in personal income, up 0.6 percent last month, in more than two years accounted for increased personal outlays, Commerce Department data issued Friday showed. Spending also rose 0.6 percent in February, the third straight monthly increase and the largest gain since October. Both statistics support other recent numbers showing at least a modest U.S. economic recovery is taking shape. Both spending and incomes topped Wall Street expectations. U.S. financial markets are closed in observance of the Good Friday holiday, but the federal government remained open

      @tubbie
      das l schenk ich dir.;)
      willllste noch ein paaar?
      okay, here we go:llllllllll....
      Avatar
      schrieb am 31.03.02 23:46:03
      Beitrag Nr. 117 ()
      @woernie,

      ich unterscheide zwischen Optimismus und Pessimismus in der Real- und Finanzwirtschaft. An den Aktienmärkten unterteile ich weiter nach Anlegergruppen. Die letzten mir verfügbaren Daten zeigen, dass die Big Boys nun schon wieder dabei sind, Ihre Put/Shortbestände abzubauen, während die Kleinen nach dem verfehlten Start (nicht nur) an der NASDAQ Positionen aufgestockt haben. Ich gehe in jedem Fall immer davon aus, dass die Big Boys die Märkte immer dahin spielen, wo sie diese haben wollen. Deshalb meine Aussage, dass jeder zusätzliche Put/Short in den Händen der Kleinanleger, nur kontraproduktiv für die Bären sein kann.

      Realwirtschaftlich noch ein paar Ergänzungen zu den bemerkenswert guten US-Wirtschaftszahlen:

      Die Gewinne aus der laufenden Produktion stiegen im 4. Quartal 2001 um 17,9% zum Vorquartal. Dies ist der stärkste Quartalsanstieg seit dem 2. Quartal 1946!

      Die privaten Einkommen nahmen im Februar um fast 50 Mrd. $ oder 0,6% zu. Dies ist schon der 3. Anstieg in Folge!

      Der private Verbrauch stieg im Februar ebenfalls um 0,6%. Insbesondere langlebige Wirtschaftsgüter stehen hoch in der Gunst der Konsumenten.

      Selbst das als besonders „staats“kritisch eingestellte Economic Cycle Research Institute veröffentlichte zuletzt einen ECRI Weekly Leading Index mit einer Wachstumsrate von +4,6%. Dieser Frühindikatorenindex hat damit den höchsten Stand seit über einem Jahr!

      Die US-Umsatzzahlen der Halbleiterindustrie zeigen für den Februar mit +2% zum Vormonat weiter nach oben. Insbesondere für Mobiltelefone, DVD´s und Digitalkameras werden zunehmend mehr Chips benötigt.

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 00:16:45
      Beitrag Nr. 118 ()
      @Woernie: Spitzenbeitrag. :).

      @Harry: Sehr informativ der Thread hier - vor allem die Homepage von @Kveite ist eine echte Bereicherung: http://www.bialuch.de/marktbericht.htm. Schönes Bärenfutter.

      @Kveite: Meinst Du Kondratieff? Ich habe einen richtigen Schreck bekommen, als ich das von dem anbrechenden K.-winter las. Könnte stimmen. Die bärischen Argumente sind jedenfalls z. Zt. ziemlich erdrückend.

      Falls noch jemand Interesse an Kondratieff-Zyklen hat - hier ein paar Bücher:

      - Weinstock, Ulrich: Das Problem der Kondratieff-Zyklen. Ein Beitrag zur Entwicklung einer Theorie der "langen Wellen" und ihrer Bedeutung. Bln. (1964). 128 S. OU. (Rsch.). - SchrR. des IFO-Inst. für Wirtschaftsforsch.,

      - KONDRATIEFF,N.D., Die Preisdynamik der industriellen und landwirtschaftlichen Waren (Zum Problem der relativen, Dynamik und Konjunktur). In: Archiv für Sozialwissenchaft und Sozialpolitik. Bd.60. H.1. Tübingen, Mohr 1928. 85 S. Kart.

      - Nefiodow, Leo A.: Der sechste Kondratieff , Wege zur Produktivität und Vollbeschäftigung im Zeitalter der Information

      - Kondratieff, Nikolai D. and Garvy, George: Las Ondas Largas de la Economia [Long Wave Cycle] Revita de Occidente, Madrid, 1946; Very Good, wraps, 123 pp. Includes Spanish translations of both Kondratieff`s `Die Langen Weelen der Konjuktur` and Garvy`s `Kondratieff`s Theory of Long Cycles`.

      - Kondratieff, Nikolai D. and Trotsky, Leon and Garvy, George and Mandel, Ernest and Day, R.B. and Izquierdo, Manuel P. (ed.): Los Ciclos Economicos Largos: Una Explicacion de la Crisis [Long Wave Cycle] Akal, Madris, 1979; Very Good, wraps, 224 pp. Spanish language.

      - Kondratieff, Nikolai and Snyder, Julian M. (intro ) and Daniels, Guy (tr.): The Long Wave Cycle, the classic work in a new translation by Guy Daniels, Richardson & Snyder, NY, 1984; Near Fine, cloth, dj some edge tears at top, slight loss in back, 138 pp. Fourteen tables, twelve colored charts.

      - American Economic Association, Readings in Business Cycle Theory. Philadelphia: Blakiston, reprinted March, 1951, [orig. published Feb. 1949], 494pp., blue cloth, marginal notations and underlining in pencil by previous owner: Joseph S. Berliner, Blakiston Series of Republished Articles on Economics, volume II. Selection committee chaired by Gottfried Haberler. 21 articles reprinted from major journals, 1917-41. Authors include: Schumpeter, Kondratieff, Mitchell, Tinbergen, Ohlin, Lutz, Lerner, Lange, Haberler, Machlup, Clark, Samuelson, Williams, Robertson, Hawtrey, Hayek, Hansen, Neisser, Ellis, Ezekiel. Bibliography of lit. on business cycle theory, pp. 443-87.

      Mal `ne Frage (vielleicht weiß es ja jemand von Euch): Liefert irgendeine deutsche Bank Silberbarren und/oder Goldbarren gegen Bargeld an Kaufinteressenten aus?

      Einen frohen Ostermontag wünsche ich Euch.
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 13:32:12
      Beitrag Nr. 119 ()
      @ aldibroker

      Gut, daß Du hier auch schreibst und dem bearishen Doktor den Zahn ziehst!


      Nur, was mach ich?????????

      Da steh ich nun ich armer Tor und bin so klug als wie zuvor.


      Was bleibt? Vielleicht die Charttechnik.
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 13:47:34
      Beitrag Nr. 120 ()
      @BoersenTubbie,

      es ist grundsätzlich unrentabel, nur bearish oder nur bullish zu sein. In diesem Thread bräuchten wir noch mehr bullishe Stimmen, im allgemeinen bei WO aber wohl mehr bearishe. Mir sind gute Begründungen für fallende und steigende Aktienmärkte genauso wichtig. Gern suche ich einen konträren Standpunkt, weil dieser zu noch größerer "Geistesleistung" aller Teilnehmer herausfordert und insgesamt mehr Würze und Qualität in den Thread bringt. Man kann ja über Wochen/Monate feststellen, welche Ansicht zu welcher Zeit welche Früchte getragen hat.

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 15:14:49
      Beitrag Nr. 121 ()
      Egal, ob fundamental oder charttechnisch - es geht um die Relevanz von Analysen. Dieser Begriff ist beim technical-investor gefallen, und er hat mich doch schwer und sehr beeindruckt. Gerade Relevanz ist heutzutage das Entscheidende für Charttechnik und Fundamentales. Heute kann jeder ohne Schwierigkeiten eine Linie hier und dort ziehen, diesen oder jenen Indikator hervorkramen und ihn mit Linien und ähnlichem zu traktieren, aber ob die Linie ne größere Bedeutung als die nächste halbe Stunde oder halben Tag hat, who knows, und die verschwindet mit dem Posting im Netz.


      Obendrein ist das Problem, daß dem einen 50 Punkte genügen, um fett und schwer ins Wochenende zu gehen, während der andere ne ganz andere STrategie und Taktik fährt.


      Auf alle Fälle ist Dein Einwand richtig, daß es nichts bringt, mit vorgefertigten Meinungen durch die Welt zu laufen und sich aus dem Netz seine Meinung bestätigen zu lassen.


      MfG
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 15:14:53
      Beitrag Nr. 122 ()
      Egal, ob fundamental oder charttechnisch - es geht um die Relevanz von Analysen. Dieser Begriff ist beim technical-investor gefallen, und er hat mich doch schwer und sehr beeindruckt. Gerade Relevanz ist heutzutage das Entscheidende für Charttechnik und Fundamentales. Heute kann jeder ohne Schwierigkeiten eine Linie hier und dort ziehen, diesen oder jenen Indikator hervorkramen und ihn mit Linien und ähnlichem zu traktieren, aber ob die Linie ne größere Bedeutung als die nächste halbe Stunde oder halben Tag hat, who knows, und die verschwindet mit dem Posting im Netz.


      Obendrein ist das Problem, daß dem einen 50 Punkte genügen, um fett und schwer ins Wochenende zu gehen, während der andere ne ganz andere STrategie und Taktik fährt.


      Auf alle Fälle ist Dein Einwand richtig, daß es nichts bringt, mit vorgefertigten Meinungen durch die Welt zu laufen und sich aus dem Netz seine Meinung bestätigen zu lassen.


      MfG
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 15:35:43
      Beitrag Nr. 123 ()
      @ all Bären...Lektüre für euch....:D

      http://www.bialuch.de/marktbericht.htm

      gruss Dallas...:)
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 16:03:53
      Beitrag Nr. 124 ()
      hi tubbie, du armer tor...

      ich bin nicht grundsaetzlich bearish. eigentlich widerstrebt es meinem naturell als optimist bearish zu sein. nur bin ich nachdem ich mich zum ersten mal in meinem leben intensiver mit den kapitalmaerkten und unserer oekonomie befasst habe, zu der wie ich finde unwiderlegbaren erkenntnis gelangt, dass es so wie es laeuft auf dauer nicht laufen kann. und das sagt mir der gesunde menschenverstand. in unserem finanzsystem wachsen die schulden 2,5 mal schneller als das bsp , mithin die wertschoepfung die dem `papiergeld` gegenueber steht. meine frage an dich: kann jemand der 2,5 mal schneller geld ausgiebt als er geld verdient, dauerhaft wirtschaftlich ueberleben? die finanzgaier und finanzmedien wollen uns glauben machen: ja! denn, sie wollen nur unser bestes. unser geld!
      also mittel- und langfristig ist ein kollaps unseres finanzsystems unabwendbar. in my minds eyes...;)
      kann aber durchaus sein, dass wir vorher nochmal ein ATH beim DOW sehen, beim nasdaq wohl kaum. aber auch hier kann die manie nochmal richtig fahrt machen. die diesbezuegliche propaganda laeuft auf hochtouren...:laugh:
      muss jeder selber wissen welches riskmanagement in dem umfeld angebracht ist. an der boerse wird bekanntlich nicht geklingelt, weder zum einstieg noch zum crash.:rolleyes:

      @aldi

      du hast grundsaetzlich absolut recht: es ist unrentabel auf einem polarisierten standpunkt zu beharren, ob bearih oder bullish. ich bin kurzfristig auch eher bullish gestimmt. dachte, das waere aus meinen beitraegen erkennbar. allerdings liegt die betonung auf (sehr) kurzfristig. wobei der schuss jederzeit nach hinten losgehen kann.

      du schreibst:... Die letzten mir verfügbaren Daten zeigen, dass die Big Boys nun schon wieder dabei sind, Ihre Put/Shortbestände abzubauen, während die Kleinen nach dem verfehlten Start (nicht nur) an der NASDAQ Positionen aufgestockt haben. Ich gehe in jedem Fall immer davon aus, dass die Big Boys die Märkte immer dahin spielen, wo sie diese haben wollen. Deshalb meine Aussage, dass jeder zusätzliche Put/Short in den Händen der Kleinanleger, nur kontraproduktiv für die Bären sein kann.

      kannst du mir bitte einen hinweis darauf geben wo du deine daten herbeziehst, bzw. woraus du ableiten kannst, dass die bigs shorts/puts abbauen, also bullish sind? die (zugegeben leider nicht taufrischen) daten von trim tabs sprechen eine andere sprache. ebenso die insider-daten von thomson-invest mit einem starken anstieg des insider sell/buy ratios.
      ich schaue mir immer gern den chart der posit.-berater zu den us-indizes an:



      hier haetten wir in der tat noch luft nach oben. im moment (22.03) ein kleiner einknicker, aber noch kein exorbitant bullisches sentiment.

      @kveite

      sach bloss, bist du bialuch? wenn ja, respekt, finde deine seite super!!!! wuerde dir glatt mein geld anvertrauen. zu deinem musterdepot: warum TVX ? siehst du da nichts aussichtsreicheres? oder gibt es in der frage um die griechischen schuerfrechte was neues was mir entgangen ist?

      gruss woernie

      p.s.: rechtschreibfehler schenke ich euch natuerlich!:laugh:
      kveite, die maennchen einfach mental ausblenden.
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 17:57:53
      Beitrag Nr. 125 ()
      nachtrag: heute eine lange schwarze candle im comp, dann trete ich meine kurzfristige bullenrobe in die tonne...
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 18:07:33
      Beitrag Nr. 126 ()
      Wer schmeißt seine Robbe in die Tonne?


      Wir


      flei nach fleddy quinn



      Avatar
      schrieb am 01.04.02 18:36:18
      Beitrag Nr. 127 ()
      ...also ich nicht!


      :prr


      P.S.
      @ woernie, Harry_Schotter und alle anderen:
      danke für die Infos und Interpretationen, eine wahre Goldgrube, dieser Thread :)
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 19:56:36
      Beitrag Nr. 128 ()
      @woernie,

      nein, ich bin nicht bialuch :-), aber ich lese die seite auch ganz gerne.

      gruß kveite
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 21:16:51
      Beitrag Nr. 129 ()
      @woernie,

      wir sollten nie davon ausgehen, dass unsere Studien zu den Kapitalmärkten und zur Volkswirtschaftslehre zu unwiderlegbaren Erkenntnissen geführt haben. Das menschliche Hirn ist viel zu klein, um die komplexe Wirtschaftswelt und alle möglichen Szenarien zeitlich und inhaltlich zutreffend zu bestimmen.

      Was wir sehen ist:

      1. Die Schulden vieler entwickelter Volkswirtschaften wachsen schneller als die Wirtschaftsleistung gemessen am Bruttoinlandsprodukt

      2. Die Finanztransaktionen machen seit Jahrzehnten (Jahrhunderten?) ein Vielfaches des Waren- und Dienstleistungsverkehrs aus.

      Nun zu Deiner Frage:

      Kann jemand der 2,5 mal schneller Geld ausgibt als er Geld verdient, dauerhaft wirtschaftlich überleben?

      Die Antwort lautet:
      Es kommt darauf an, wie das Ausgabenverhältnis zu dem laufenden Einkommen, dem vorhanden Vermögen und dem Schuldenanteil ist. Deine Grundannahme, man könne nicht immer und alles nur auf Pump kaufen ist richtig. Die Grenze einer wirtschaftlich unvernünftigen Verschuldung ist aber tatsächlich viel höher, als vielfach angenommen. Sie beträgt selbst bei Privatleuten schon ein Vielfaches (fast Zehnfaches des Einkommens). Staaten und Wirtschaftsbetriebe haben noch weitergehende Möglichkeiten durch das „Geldmonopol“ oder sog. Leverage-Effekte.

      Sehr anschaulich sollte das Beispiel eines Häuslebauers sein. Selbstverständlich werden fast 100% aller Immobilienerwerbe fremdfinanziert. Dies geht aber nur, wenn man vorher gezeigt hat, dass man in der Lage war, ein Teil der Finanzierung selbst anzusparen. Wer 20% Vermögen hat und 80% Schulden einsetzt, bekommt eine Finanzierung auf die Beine gestellt, wenn er rund 50% seiner laufenden Einnahmen auf die Annuität (Zins + Tilgung) verwenden kann. Diese Annuität macht je nach Zinsniveau und Laufzeit aber nur 5 bis 10% der Schuldensumme aus. Bei einer Laufzeit von etwas über 20 Jahren ist die Schuld getilgt und der stolze Hausbesitzer muss nie wieder Miete zahlen. Das machen immer mehr Bürger auch in den USA und schrauben damit die private Verschuldung um ein Vielfaches zum eigenen Einkommen weiter nach oben. Dies gilt im übrigen für fast alle langlebige Wirtschaftsgüter. Kritisch wird es, wenn ich die laufende Miete oder die Ausgaben für die Ernährung nur noch auf Fremdmitteln bestreiten kann. Dort findet man aber wohl kaum Gläubiger, die dazu bereit wären. Es ist also eher eine Frage des Geschmacks, ob ich zur Vorfinanzierung meiner Wünsche auch Fremdmittel einsetze oder lieber warte bis ich alles angespart habe. Manchmal muss ich dann eben länger öffentliche Verkehrsmittel oder Mieten bezahlen.

      Alles auszugeben was man verdient (volkswirtschaftlich in etwa Bruttoinlandsprodukt) ist unbedenklich. Genauso unbedenklich ist es aber auch, wenn volkswirtschaftlich 2,5fach mehr ausgegeben wird, als eingenommen, denn erst der Verwendungszweck und der aufgestellte Finanzierungsplan zeigen, ob etwas seriös finanziert werden kann. Natürlich sollte sich keiner auf Dauer immer alle Wünsche nur über Fremdfinanzierungen erfüllen können, denn das würde den Anreiz zur Einkommensverbesserung aushebeln. Aber der Finanzkollaps ist ferner als es Dir einige Goldbugs und Bärenboards weismachen wollen. Das Spiel mit den Ängsten (Krieg, Währungsreform, Inflation, Deflation, Überschuldung...) ist beliebt, aber längst nicht so stichhaltig wie es u.a. ein Dr. Paul C. Martin vorträgt. Wer sein Geld in 10kg Barren Gold getauscht hat, braucht solche Szenarien, um einen goldenen Schnitt zu machen. Ich glaube fast, dass die besonders gescheiten Doktoren und Professoren allesamt etwas zu sehr in Ihre Theorien verliebt sind. Ob es ein Keynes war, der uns das Schuldenmachen lernen wollte oder ein Friedmann, der den Monetarismus erfand oder nun Martin, der die reine Lehre im Debitismus (Defätismus?) sucht. Alles garantiert unfehlbar?

      Gruß Aldi

      PS: Wenn mir die nächste aktuelle Aufteilung nach Anlegergruppen vorliegt, werde ich mal die Grafik mit Link reinstellen. Ich habe so viele Favoriten eingerichtet, dass ich diesen im Moment nicht griffbereit habe. Vielleicht aus BörseGo-Board??? Die werden durch Ihre Premiumangebote über die Traderseite Godmode aber zunehmend zugeknöpfter.
      Avatar
      schrieb am 01.04.02 21:52:52
      Beitrag Nr. 130 ()
      lächeln oder kopfschütteln... das ist hier die frage.
      Avatar
      schrieb am 02.04.02 14:40:16
      Beitrag Nr. 131 ()
      Warum knickt der Dax so stark ein ???:confused:
      Avatar
      schrieb am 02.04.02 14:52:49
      Beitrag Nr. 132 ()
      NAHOST-KONFLIKT

      Wunderwaffe Ölpreis

      Kuala Lumpur - Gedankenspiele zum Nahost-Konflikt: Die arabischen Staaten denken zunehmend darüber nach, wie sie mit dem Ölpreis den Verlauf der blutigen Auseinandersetzungen beeinflussen können.
      Der Iran sprach sich am Dienstag dafür aus, den Ölpreis als Druckmittel einzusetzen. Darüber müssten jedoch alle islamischen Staaten gemeinsam entscheiden, sagte der iranische Außenminister Kamal Charrasi im malaysischen Kuala Lumpur.

      Er sei überzeugt, dass die muslimische Welt genug Mittel habe, die sie einsetzen könne, sagte Charrasi bei einer Pressekonferenz am Rande der Tagung der Konferenz der Islamischen Staaten (OIC). "Wenn sie (die islamischen Staaten) jedoch entscheiden, Öl als Waffe einzusetzen, dann wäre das sehr effektiv", fügte er hinzu.

      Einen Tag zuvor hatte der Irak die arabischen Staaten aufgefordert, mit einer Verknappung des Öls die Staaten zu bestrafen, die Israel unterstützen. "Setzt das Öl als Waffe im Kampf gegen den Feind ein", hieß es in einer Erklärung der regierenden Staatspartei Baath.

      In den siebziger Jahren hatten die Staaten ein Embargo gegen westliche Länder durchgesetzt. Der Ölpreis vervierfachte sich und die Wirtschaften der betroffenen Staaten erlitten erhebliche Schäden. Wegen der Eskalation im Nahen Osten stieg der Ölpreis am Montag im US-Handel erstmals seit einem halben Jahr über 27 Dollar. Auch die US-Aktienmärkte gerieten unter Druck.Der Euro, der Schweizer Franken und das britische Pfund zogen gegenüber dem Dollar an. "Unruhen im Nahen Osten sind nie gut für den Markt, weil die Leute Angst haben, dass die Energiepreise in die Höhe schießen", sagte ein Händler. Analysten gingen jedoch zugleich davon aus, dass die arabischen Staaten nicht dem Aufruf des Iraks folgen werden.

      Die OIC hat eine Erklärung verabschiedet, in der Israels Militäreinsatz gegen die Palästinenser als "Staatsterrorismus" verurteilt wurde. In unmittelbarer Nachbarschaft zu dem Konfliktgebiet befinden sich zwei Drittel der weltweiten Erdölreserven.




      :eek::eek:


      ..................................
      Avatar
      schrieb am 02.04.02 15:05:31
      Beitrag Nr. 133 ()
      @ aldibroker

      Diesen meinen Gedanken möchte ich ebenfalls nicht vorenthalten und noch zum besten geben zum Thema Schuldenfalle.

      Bisher hat die Menschheit die Frage der Verschuldung höchstens theoretisch und noch nie praktisch klären können. Und warum? Weil bislang in der Menschheitsgeschichte immer irgendein Krieg dazwischen kam und dann und wann ganz dramatisch l und dann ll und obendrein das ganze durch die Inflation in den 30er Jahren zwischengereinigt wurde. Bislang gab es immer wieder grundlegende Kapitalvernichtung.

      Dieser Faktor ist uns bislang abhanden gekommen.

      Teilweise wurde mit der Einführung des Euros auch Kapital vernichtet - möglicherweise konnte zum Beispiel nicht alles Geld gewaschen werden!
      Avatar
      schrieb am 02.04.02 15:23:28
      Beitrag Nr. 134 ()
      @BoersenTubbie

      Zu deinem Posting #133 habe ich zwei Charts.:)





      "Im obigen Bild ist zu erkennen, dass jeweils vor den zwei Weltkriegen die Wachstumsrate der Geldmenge (hier M3) sehr hoch gewesen ist. Direkt im Zusammenhang mit dieser Wachstumsrate steht die Inflation (CPI = Consumer Price Index). Wie die hohe Inflation nach den beiden Weltkriegen wieder abgebaut wurde, wissen wir auch - nämlich durch eine Währungsreform (man nennt es auch Enteignung) und nicht durch Zinserhöhungen !!!!"



      "Zur Zeit steigt die Wachstumsrate der Geldmenge von sehr niedrigen Werten geradezu dramatisch an (siehe mein Special 02 "The Inflation Tsunami" ). Befinden wir uns im Vorfeld eines weltweiten Krieges? Gehen die Aktienmärkte noch viel dramatischer zurück als zur Zeit vorstellbar? Schauen sie sich die erste Grafik an und sie bekommen vielleicht ein Gefühl dafür, was alles "machbar" wäre. Berücksichtigen Sie diese Informationen bei Ihrer Lebensplanung oder behalten Sie sie zumindest im Hinterkopf. Eine Versicherung benötigt man auch nicht immer, aber im Schadensfall kann sie sehr nützlich sein. Die Spaßgesellschaft ist jedoch definitiv vorbei - nicht etwa wegen des Anschlages auf das World Trade Center, sondern aus handfesten ökonomischen Gründen. Der Anschlag ist lediglich ein Symptom der Krankheit, nicht die Krankheitsursache."





      .......


      Na ja, ist schon irgendwie starker Tobak.

      Der gesamte Artikel findet sich unter: http://www.bialuch.de/03special.htm <<-Bitte klicken







      Schöne Grüße
      H_S
      Avatar
      schrieb am 02.04.02 16:02:00
      Beitrag Nr. 135 ()
      jetzt ist sie wieder da. die kollektive gewinnwarnungen. heute allein hab ich 6 gezählt. und genau die ANALysten die vorher den kurs gepuscht haben, sind jetzt " entäuscht " solange man diese chaoten nicht ans leder kann, solange machen die ihre spielchen, grad wie die hausbank die kurse haben will.

      es ist zum kotzen. fehlt bloß noch das die jetzt sagen, das öl und die zinsen sind schuld am nicht vorhandenen aufschwung. amiland ist und bleibt was es ist. ein verlogener haufen , und das bis zum letzten tag

      DUF
      Avatar
      schrieb am 02.04.02 16:33:42
      Beitrag Nr. 136 ()
      Hallo ihr lieben Charttechniker!
      Ihr dürft bitte nicht vergessen, dass die Charts am Ende trotz psychologischer Über- und Untertreibungen, nur die ökonomischen und ökologische Realität auf unserem Planeten darstellen.

      http://www.thur.de/philo/grenzen.htm
      Avatar
      schrieb am 02.04.02 16:36:25
      Beitrag Nr. 137 ()
      @135

      Schimpf nicht auf die Amis.Die Deutschen sind genauso schlimm.
      Die 2ten und die 3ten Quartale im Jahr waren in der Vergangenheit eigentlich immer schlecht.


      ...
      Avatar
      schrieb am 02.04.02 16:43:00
      Beitrag Nr. 138 ()
      @DUF

      earningswhispers!
      first quarter!
      ich habe gezaehlt:
      componies die ihre guidance erhoehen/erwartungen uebertreffen: 3
      in line: 6
      warnung/guidance runter: 13!!!

      ein verhaengnisvoller trend? oder nur zufall?
      time will tell...;)

      @aldi

      also das beispiel mit dem `haeuslebauer` hinkt auf allen vier beinen. ich werde dir spaeter ausfuehrlicher darauf antworten.

      gruss woernie
      Avatar
      schrieb am 02.04.02 16:47:33
      Beitrag Nr. 139 ()
      Da gibt es noch jede Menge anregenden Lesestoff. Diese Themen werden bald hochaktuell sein!
      To whom it may concern:

      www.thur.de/philo/oeko.htm
      Avatar
      schrieb am 02.04.02 17:08:57
      Beitrag Nr. 140 ()
      @139

      Der Link funzt nicht !:(
      Avatar
      schrieb am 02.04.02 18:38:02
      Beitrag Nr. 141 ()
      nochmal die meldung vom commerce dep. vom karfreitag!

      US incomes, spending rise in February by Rachel Koning
      The biggest rise in personal income, up 0.6 percent last month, in more than two years accounted for increased personal outlays, Commerce Department data issued Friday showed. Spending also rose 0.6 percent in February, the third straight monthly increase and the largest gain since October. Both statistics support other recent numbers showing at least a modest U.S. economic recovery is taking shape. Both spending and incomes topped Wall Street expectations. U.S. financial markets are closed in observance of the Good Friday holiday, but the federal government remained open .

      und hier was aktuelles von Trim Tabs:

      WITHHOLDING DROPS 4.7% PAST FORTNIGHT. CORPORATE DECLINE LEVELING OFF.

      Income and employment taxes withheld from the 110+million Americans receiving salaries dropped 4.7% over the past two weeks - which includes the mid-month pay period - from the same year ago fortnight. That decline is roughly in line with what has been experienced since February.

      Translated, after backing out the 4% reduction in withholding, wages and salaries subject to taxes are down 0.7%. Refunds have been helping keep after tax incomes flat, but the refund cycle ends this week.

      jau, iss echt schwer zu erkennen wo`s lang geht. aber wenn dem nicht so waere, waer`s ja auch stinklangweilig...;)

      p.s.:den TT veroeffentlichungen messe ich einen hohen stellenwert bei. wer 24 000 muntere $$$ fuer ein abo berappt, laesst sich keinen sche..s andrehen. oder?
      Avatar
      schrieb am 02.04.02 18:57:10
      Beitrag Nr. 142 ()
      USA befürchten hohe Ölpreise

      Ein von einigen arabischen Staaten diskutierter Ölboykott würde die USA stark treffen. Nach einer am Montag veröffentlichten Studie des Washingtoner Forschungszentrums "Brookings Institution" könnte auch eine Erhöhung der US-eigenen Produktion einen möglichen Anstieg des Ölpreises nicht verhindern. Obwohl die Bedeutung von Russland und den Anrainerstaaten des Kaspischen Meeres für den Ölmarkt gewachsen sei, behalte der Nahe Osten eine herausragende Stellung, heißt es in der Studie. Im Nahen Osten lagern zwei Drittel bis drei Viertel der weltweit bekannten Ölreserven.

      Eine Krise im Nahen Osten könnte den Ölpreis von derzeit knapp 27 Dollar auf bis zu 75 Dollar pro Barrel steigen lassen, schätzt die anerkannte Brookings Institution. Eine starke Erhöhung der US-Förderung würde die Verteuerung nur kurz- und mittelfristig eindämmen können. Langfristig aber sei die US-Produktion zu teuer und die Reserven seien zu gering, um größere Auswirkungen auf den Weltmarkt zu haben. Die Vereinigten Staaten verbrauchen täglich zehn Millionen Barrel mehr Öl als sie produzieren. Der Unterschied sei "viel zu groß, um durch eine Erhöhung der eigenen Produktion überwunden werden zu können", erklärte das Forschungsinstitut.



      .............
      Avatar
      schrieb am 02.04.02 20:37:03
      Beitrag Nr. 143 ()
      @woernie,

      meiner Verschuldungs- / Einkommesbetrachtung liegen folgende Daten zugrunde:

      Jahreseinkommen bei Kreditaufnahme 24.000€
      Vermögen bei Kreditaufnahme 40.000€
      Objektfinanzierung über insgesamt 200.000€
      Annuität 50% vom Einkommen = 12.000€ jährlich
      Zinssatz 5%

      Das ergibt exakt folgende Grafik:



      die Verschuldung erreicht also tatsächlich ein Vielfaches des jährlichen Einkommens und dennoch schafft es unser Häuslebauer, in gut 20 Jahren mit einer Belastung von 1000€ monatlich den vermeintlich viel zu hohen Schuldenberg abzutragen

      Dann noch ein interessanter Link:

      http://www.softwarenorth.net/cot/current/charts/

      dieser = NQ.pdf



      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 03.04.02 14:00:07
      Beitrag Nr. 144 ()
      Keiner weiß heute was Kluges zu melden. Läßt sich daraus ein Umkehrschluß ziehen, daß die Indizes heute nicht fallen werden? Sozusagen der Anti-Warum-Die-Indizes-Fallen-Werden-Indikator! Allein schon aus dieser Bullenfrechheit sollten die Indizes heute weiter fallen.


      MfG
      Avatar
      schrieb am 03.04.02 22:05:40
      Beitrag Nr. 145 ()
      Hier mal was bärisches von WO !:)







      ....
      Avatar
      schrieb am 04.04.02 20:38:40
      Beitrag Nr. 146 ()
      @aldi

      hab`s nicht vergessen.will zum thema schnell und `lose` ein paar gedanken aneinanderreihen.
      deine zahlenreihe zum `häuslebauer` (auch schwabe? oder ist das ein gesamtdeutscher begriff?)ist sicher korrekt. wenngleich auch nicht ohne risiken.
      als da waeren: verlust des arbeitsplatzes/der arbeitskraft,gravierende veraenderungen im zinssatz (die wenigsten darlehen haben eine laufzeit > 10 jahre),unvorhersehbare finanzielle belastungen (z.b. familienmitglied wird pflegebeduerftig) etc.
      dein konzept scheint mir jedenfalss nur wenig luft zum atmen zu lassen. sei`s drum.

      Zitat
      "Mehr als ein Drittel aller Verbraucher ist sofort pleite, falls sich nur eine finanziell negative Entwicklung ereignet." (SMR Research). Beim siebenwöchigen Stromausfall in Auckland (Neuseeland) im Januar/Februar 1998 war ein Drittel der Unternehmen zahlungsunfähig. Das selbe Phänomen wird auch in den USA sichtbar, falls die Wirtschaft in eine länger anhaltende Rezession einmündet oder der Aktienmarkt kollabiert.

      der `häuslebauer` ist allerdings von anfang an bestrebt seine schuld zu reduzieren und letztendlich auf null zurueckzufuehren.

      dieser ansatz ist bei der `staatsverschuldung` weltweit nicht zu erkennen. die `überschuesse` von denen clinton seinerzeit geredet und getraeumt hat, haben sich wieder ganz schnell in luft, besser in schulden aufgeloest. ganz abgesehen davon dass die 124 mrd. surplus von `99 alles andere als korrekt gerechneter ueberschuss waren.

      Zitat:
      1999 kamen mehr als 99% des sogenannten "Überschusses" gar nicht dem laufenden Haushalt zugute, sondern waren Einzahlungen der Arbeitnehmer in den staatlichen Rentenfonds "Social Security Trust Fund"; von den 124 Mrd. Dollar " Überschuß" waren das 123 Mrd. Dollar. Von den projizierten 167 Mrd. "Überschuß" im laufenden Jahr (2000)sollen 148 Mrd. Dollar aus dem Fonds kommen.Wie das Weiße Haus selbst zugibt, gehen 60 Prozent der projizierten "Überschüsse" bis 2015 (2,8 Bio. Dollar) auf diesen Sozialversicherungsfonds zurück. Dessen "Überschüsse" ergeben sich aus den Einzahlungen der geburtenstarken Jahrgänge 1945-67 ("Babyboomer" ), die jetzt ihre höchsten Einkommen erzielen und daher auch die höchsten Sozialabgaben auf zukünftige Rentenleistungen zahlen. Nach 2015 wird dieser "Überschuß" natürlich rasch verschwinden, da dann die entsprechenden Rentenzahlungen fällig werden.
      Und die übrigen 40% der "Überschüsse"? ... sind ebenfalls Luftschlösser. Sie sind eine simple statistische Extrapolation der jetzigen Steuerlage, d.h. die Regierung sagt: Das Bruttoinlandsprodukt wächst derzeit (das war in 2000) um den Rekordwert von 5,8%, wir tun jetzt einfach so, als würde das in den nächsten 15 Jahren genauso bleiben."

      das kernproblem bei der verschuldung ist der fakt, dass die einnahmenseite maximal linear und zwar analog zum BIP (GDP) anwaechst, waehrend der schuldsaldo auf der basis der verzinsung, exponentiell anwaechst.


      Zitat:

      Die US-Staatsverschuldung stieg zwischen 1985 und 1999 von 1.590 auf 3.722 Mrd. $. Sie soll mit den aktuellen Haushaltsüberschüssen reduziert werden. Was bei der aktuellen Diskussion über die US-Verschuldung verschwiegen wird: Die Schulden der privaten Haushalte stiegen zwischen 1985 und 1999 von 2.236 auf 4.158 Mrd. $, die Schulden der Unternehmen von 1.612 auf 3.736 Mrd. $, die Schulden der Lokalregierungen von 678 auf 1,217 Mrd. $, die Schulden der Finanzbranche von 1.258 auf 6.827 Mrd $ und die Auslandsverschuldung von 237 auf 597 Mrd. $. Insgesamt stieg die Verschuldung von 7.133 auf 16.318 Mrd. $

      zitat ende. fakt ist, dass die us-amerikanische bevoelkerung sich seit 1940 verdoppelt hat. der saldo der amerikanischen schulden hat sich gleichzeitig um den faktor 120 !!! erhoeht.



      ich kann mir einfach nicht vorstellen wie unter den gegebenen bedingungen (denk nur an die zunehmende ueberalterung unserer westlichen gesellschaften) dieser schuldenberg jemals wieder reduziert (abgetragen.:laugh: )
      werden soll .

      schluss-zitat:

      Kein Land der Erde hat seit 25 Jahren Altschulden getilgt. Die Altschulden werden absichtlich verschwiegen und sind gar kein Thema in der öffentlichen Diskussionen. Heute wird nur über die Neuschulden gesprochen und verhandelt. Aber auch Neuschulden sind ein unangenehmes Thema. Wenn es um die Festlegung der Höhe der Neuverschuldung wird getrickst und manipuliert, daß sich die Balken biegen. (z.B. bei der Euroeinführung)

      Noch schlimmer ist, daß auch die Neuverschuldung in allen Ländern dieser Welt nie getilgt worden ist. Ausnahme ist die USA im Jahre 1999/2000.(mit oben kurz angerissener einschraenkung)

      Das Prinzip aller Regierungen nach Smithsonian weltweit ist das: Die Neuschulden mit Zinsen zu den Altschulden zu addieren und zwar solange, bis die Zinsbelastung nicht mehr finanziert werden kann und die Finanzblase - weltweit - platzt.

      wie das dann vor sich gehen wird, will ich mir garnicht konkret ausmalen...:rolleyes:

      gruss woernie
      Avatar
      schrieb am 05.04.02 07:41:22
      Beitrag Nr. 147 ()
      Hier noch ein Art. von Ende Jan.


      So viele Privatkredite wie nie zuvor

      Schulden-Rekord lähmt den Konjunkturaufschwung

      Von OLAF STORBECK

      Um einen Termin bei Gabi Hellendahl zu bekommen, muss man sich zwei bis drei Monate gedulden: „Unsere Warteliste wird immer länger“, erzählt die Schuldnerberaterin des Sozialdienstes Katholischer Frauen und Männer in Düsseldorf.


      DÜSSELDORF. Längst kämen nicht mehr nur Sozialhilfeempfänger, die einfach nicht mit Geld umgehen können – in der Schuldenfalle säßen zunehmend auch Leute aus der Mittelschicht, die ihren Job verloren haben. „Die Situation wird immer schlimmer“, sagt Hellendahl.

      Überschuldung ist nicht nur für den Betroffenen selbst eine Katastrophe, auch für die gesamte Volkswirtschaft können zu viele Privatkredite Probleme bringen – Schulden als Hypothek für den Aufschwung?

      Fakt ist: Privatleute haben sich in den 90er-Jahren so stark verschuldet wie nie zuvor – in Deutschland, Großbritannien und in den USA: US-Bürger zum Beispiel machten im dritten Quartal 2001 7,8 % mehr Schulden als im Vorjahreszeitraum. Die Briten „finanzieren ihre laufenden Ausgaben zunehmend auf Pump“, berichtet John Butler, Volkswirt bei HSBC. „Die Geschwindigkeit, in der die Schulden in den vergangenen sechs bis neun Monaten gestiegen sind, ist alarmierend.“ Auf der Insel machen Kredite heute 109 % des verfügbaren Einkommens der privaten Haushalte aus, 1987 waren es nur 77 %. Ähnlich war die Entwicklung in Deutschland und den USA.

      Im schlimmsten Fall kann der Schuldenboom den privaten Konsum bremsen. Und vor allem von der Konsumlust hängt ab, ob sich der beginnende Aufschwung nur als Strohfeuer entpuppt. Derzeit sind die privaten Konsumausgaben in den G-7-Staaten so hoch wie nie zuvor. Laut UBS Warburg liegt ihr Anteil am Bruttoinlandsprodukt bei 63 % – Anfang der 90er waren es noch rund 61 %. Weil gleichzeitig die Sparquoten gesunken sind, gibt es kaum zurückgestaute Nachfrage, die die Konjunktur nach oben ziehen könnte.

      Zwei Dinge machen die Schulden zu einer Gefahr für den Konsum: steigende Arbeitslosigkeit und höhere Zinsen. Wer seinen Job verliert, bekommt oft Probleme, seine Zinsen zu bezahlen, auch für Konsum bleibt weniger übrig. Wenn in Großbritannien das Beschäftigungsniveau um 1 % sinken würde, reduzierten sich die Konsumausgaben etwa um 0,75 %, schätzt HSBC. Hier zu Lande sei der Effekt geringer, meint Stefan Bielmeier von der Deutschen Bank. „In Deutschland ist die Konsumquote relativ konstant.“

      Zweites Risiko sind steigende Zinsen: Mit ihnen klettert die reale Schuldenlast. Zwar rechnen Volkswirte in naher Zukunft unisono nicht mit steigenden Leitzinsen. Weil aber in den USA, wie auch in Europa die Inflation 2002 deutlich sinken dürfte, klettern die Realzinsen (Nominalzinsen minus Inflationsrate) – in den USA bis zur Jahresmitte auf 0,5 %, in Europa zum Ende des Jahres auf 2 %, so UBS Warburg. Zumindest die deutschen Konsumenten würden davon nicht viel merken, meint Elga Bartsch, Ökonomin bei Morgan Stanley: „Anders als Amerikaner und Briten verschuldet sich der deutsche Verbraucher eher langfristig.“ Bei Langfristkrediten ist der Zins meist über mehrere Jahre fest. Die geringere Inflation habe zudem den positiven Effekt, dass „die Kaufkraft der Haushalte steigt, was die private Nachfrage stützt“.

      Bill Dudley, US-Chefökonom bei Goldman Sachs gibt auch für die USA Entwarnung: Zwar sei der hohe Schuldenstand „beunruhigend“, es gebe aber „wenig Hinweise“ , dass die Rekordschulden einen Aufschwung verhindern. Noch hätten die Banken den Kredit-Hahn für Privatleute nicht abgedreht.

      Mittelfristig könnten der Schuldenboom zumindest für Großbritannien zum Risikofaktor werden, „falls die Schulden 2002 weiter steigen,“ sagt HSBC-Mann Butler. Noch könnten „die Konsumenten ein paar schlechte Nachrichten wie höhere Arbeitsplatz-Unsicherheit verkraften, ohne dass dies zu einem scharfen Wechsel vom Konsum hin zu mehr Sparen führt.“ Der private Verbrauch auf der Insel werde 2002 um knappe 3 % nach 4 % im vergangenen Jahr wachsen, schätzt HSBC.



      HANDELSBLATT, Dienstag, 29. Januar 2002, 13:11 Uhr

      Gruss Zav
      Avatar
      schrieb am 05.04.02 11:27:09
      Beitrag Nr. 148 ()
      wer sich genauer informieren will, hier:

      http://home.t-online.de/home/dieter.meyer/#Inhaltsverzeichni…

      von Dieter Meyer, ein ehemaliger Ministerialrat und experte fuer staatsverschuldung.

      Zitat:
      Am systematischen Auf- und Ausbau der heutigen Schuldenfalle sind alle Bundesregierungen seit 1949 beteiligt gewesen. Meyer zeigt, seine Untersuchungen beginnen 1965, dass zu keinem (!!!) Zeitpunkt einmal entstandene Schulden abgebaut worden sind. Es wurden lediglich zur Rückzahling fällige Schulden durch Aufnahme von Krediten in gleicher Höhe getilgt. Vor diesem Hintergrund verzinsen wir noch heute die Schulden (= "Investitionen" ), die der Staat aufgenommen hat, um die Dienstwagen von Adenauer, Brandt, Schmidt, Kohl und Schröder zu finanzieren.
      Wenn man das verstanden hat, wundert es nicht, dass der Staat auf die Schnapsidee kommt, mit Ausfallbürgschaften die Millionengehälter "unserer" Fißballspieler zu sichern. Bei Clement, der so naiv ist zu meinen, dass der Staat doch nur "zwischenfinanziere", aber nichts bezahlen müsse, fällt mir nur noch der Spruch ein: "Wer borgt ohne Pfand, hat Wurm im Verstand."
      Avatar
      schrieb am 05.04.02 18:15:08
      Beitrag Nr. 149 ()
      Ich neige immer mehr zur alten Börsenregel:

      Take the bill
      and sell in April
      Avatar
      schrieb am 05.04.02 18:37:31
      Beitrag Nr. 150 ()
      Ich dachte es heißt: "Sell in May and Go Away". :D
      Avatar
      schrieb am 05.04.02 19:23:52
      Beitrag Nr. 151 ()
      Ich glaube, Du hast Recht! Es heißt wohl:

      Hey Bill
      Sell in April
      Avatar
      schrieb am 05.04.02 21:14:24
      Beitrag Nr. 152 ()
      J A P A N

      "Wir fallen noch tiefer"

      Von Ursula Schwarzer

      Mag die Konjunktur in Deutschland und in den USA stocken - in Japan sieht es richtig schlimm aus. Kenichi Ohmae, Erfolgsautor und ehemals McKinsey-Berater, sieht sein Land im Abwärtssog versinken.


      mm: Die Krise in Japan spitzt sich zu, Experten ziehen bereits Parallelen zur großen Depression von 1929. Wie schlimm steht es tatsächlich um das Land?




      Kenichi Ohmae (59) kritisiert sein Land schonungslos - und hat bisher immer Recht behalten. Der studierte Chemiker baute das Tokioter McKinsey-Büro auf. 1994 machte er sich als Berater selbstständig. Mit seinem Bestseller "Macht der Triade" erlangte Ohmae internationalen Ruhm.


      Ohmae: Die Leute zeichnen Horrorszenarien. Wir befinden uns nicht im freien Fall. Was wir erleben, ist ein schleichender Niedergang - und das seit mehr als zehn Jahren.

      mm: Kein Umschwung in Sicht?

      Ohmae: Nein. Wir werden noch weiter absteigen, vielleicht solange ich lebe. Und ich sage Ihnen auch, warum: Niemand tut etwas, um aus der Misere herauszukommen.

      mm: Ministerpräsident Junichiro Koizumi hat einen tief greifenden Strukturwandel angekündigt.

      Ohmae: Hören Sie mir bloß mit Koizumi auf. Das ist der größte Schauspieler der Welt. Koizumi redet den Leuten nach dem Mund. Seit 30 Jahren gehört er der LDP an ...

      mm: ... der Partei, die Japan seit 1955 mit einer kurzen Unterbrechung regiert ...

      Ohmae: ... und seit 20 Jahren faselt Koizumi von Reformen. Was hat er in dieser Zeit getan? Gar nichts. Koizumi gibt vor, er würde gegen die Konservativen kämpfen. In Wahrheit ist er selbst ein Konservativer. Ein amerikanischer Professor hat eine passende Bezeichnung gefunden, er nannte Koizumi "Mister Nato".

      mm: Was soll das heißen?

      Ohmae: No action, talk only.

      mm: Immerhin will Ministerpräsident Koizumi die Staatsverschuldung begrenzen und viele der hoch defizitären öffentlichen Gesellschaften privatisieren.

      Ohmae: Das ist Geschwätz. Der Mann weiß nicht, wovon er redet. Zum Beispiel will Koizumi die Post privatisieren. Das ist schon deshalb unmöglich, weil zu diesem riesigen Unternehmen die Postbank gehört. Die Sparer haben dort 372 Billionen Yen eingezahlt ...

      mm: ... ungefähr 3100 Milliarden Euro ...

      Ohmae: ... und das ganze Geld wurde für Flughäfen, Brücken oder Industrieparks ausgegeben. Diese Projekte sind so lausig, dass Rating-Agenturen wie Moody`s eine privatisierte Postbank auf dem untersten Rang der Kreditwürdigkeit einstufen würden. Die Folge wäre, dass die Bank 75 Prozent der Spareinlagen absichern müsste. Kein privates Unternehmen kann so viel Kapital aufbringen. Das meine ich, wenn ich sage, Koizumi hat nicht durchdacht, was Privatisierung bedeutet.
      mm: Die Regierung könnte die Reserven der Bank auffüllen.

      Ohmae: Das hat Koizumi vor. Diese Kriminellen in der Regierung haben den Schuldenberg aufgehäuft, und wir Steuerzahler sollen ihn abtragen.




      Ländergleich: Staatsverschuldung in Prozent des BIP


      mm: Schon heute liegt die staatliche Schuldenrate pro Kopf der Bevölkerung so hoch wie in Italien.

      Ohmae: Falsch. Kürzlich wurde aufgedeckt, dass öffentliche Unternehmen wie die Post oder die Autobahnbauer Verbindlichkeiten von mehr als 4500 Milliarden Euro haben. Zusammen mit den Staatsanleihen kommen wir auf eine Pro-Kopf-Verschuldung, die doppelt so hoch ist wie die in Italien. Kein anderes Land der Welt weist eine so gigantische Schuldenrate auf wie Japan.

      mm: Bis vor zehn Jahren erwirtschaftete der Staat Überschüsse. Wie konnten sich die Verhältnisse so radikal ändern?

      Ohmae: Seit unsere Wirtschaft zu Beginn der 90er Jahre in die Krise sackte, hat unsere Regierung versucht, sich bei jedermann beliebt zu machen - und das geht am besten mit Geldgeschenken, mit Steuersenkungen und Konjunkturpaketen.

      mm: Ökonomen behaupten, ohne Konjunkturspritzen wäre die Wirtschaft längst zusammengebrochen.




      Kapitalrendite der japanischen Industrie


      Ohmae: Natürlich wäre es zu schmerzhaften Einschnitten gekommen. Aber genau die hätten die Wirtschaft von Wucherungen befreit. Die Ideen von Keynes, die zur Rechtfertigung der hohen Staatsausgaben herhalten müssen, bewirken exakt das Gegenteil. Sie lassen die alten Strukturen weiter bestehen und richten nur Schaden an.

      mm: Von welchen Schäden sprechen Sie?

      Ohmae: Fahren Sie mal übers Land und schauen Sie sich an, was uns die Infrastrukturprogramme beschert haben: überall Autobahnen, begradigte Küsten, aufgestaute Flüsse. Wir zerstören die Natur mit teuren Projekten, die kaum Nutzen bringen. Und wer übernimmt die Kosten?

      mm: Die Steuerzahler vermutlich.

      Ohmae: Aber nicht die von heute - es ist ja alles auf Pump gebaut -, sondern die von morgen. Es ist unverantwortlich, der nächsten Generation solche Schulden zu hinterlassen. Die heute 20-Jährigen werden ohnehin Schwierigkeiten bekommen, weil unsere Bevölkerung schrumpft und schneller altert als sonstwo in der Welt. 2020 ist ein Viertel der Japaner über 65. Dann muss jede dreiköpfige Familie einen Rentner ernähren.

      mm: Warum begehren die Menschen nicht auf?

      Ohmae: Das liegt nicht zuletzt am Verwöhnprogramm der Regierung. Die Steuersenkungen und Konjunkturprogramme wirken auf die Menschen wie ein Narkotikum. Die Regierung verpulvert das Geld unserer Kinder - und die Menschen wähnen sich in Sicherheit.

      mm: Nicht alle. Immer mehr Obdachlose hausen unter Zelten und Pappverschlägen in U-Bahnhöfen und an Flussufern.




      Investitionen der öffentlichen Hand


      Ohmae: Keine Angst, hier hungert keiner. Sie sehen doch, dass sich in Tokio ein Baukran an den anderen reiht. Oder denken Sie an die jungen Frauen, die zum Einkaufen nach Europa fliegen. Uns geht es gut. Japan ist mittlerweile einer der größte Importeure italienischen Weins. Nie zuvor hat Ferrari hier so viele Autos verkauft wie im vergangenen Jahr.

      mm: Das heißt doch nur, dass die Polarisierung der Gesellschaft wächst.

      Ohmae: Kein Land der Erde ist - gemessen an den Ersparnissen der privaten Haushalte - reicher als Japan. Insofern ist diese Nation kerngesund.

      mm: Wie lange noch?

      Ohmae: Ist es eine Katastrophe, wenn die zweitgrößte Wirtschaftsnation der Welt negative Wachstumsraten von 2 Prozent aufweist? In den 70er und 80er Jahren litten wir unter der Inflation, die Deflation ist jetzt ein Muss. Endlich sinken die Preise auf ein normales Niveau.

      mm: Na wunderbar. Und wie kommt das Land mit der zunehmenden Unterbeschäftigung zurecht? Die Arbeitslosigkeit liegt bei 5,4 Prozent - ein Nachkriegsrekord.

      Ohmae: Das ist nur die offizielle Zahl. In Wahrheit haben wir fast doppelt so viele Arbeitslose. Die Regierung manipuliert die Statistik.

      mm: Wie hoch ist die Unterbeschäftigung tatsächlich?

      Ohmae: Etwa 10 Prozent. Ich schätze, dass sie auf mindestens 13 Prozent steigt. Aber selbst dann wird das Land nicht im Chaos versinken. Bei uns sorgt die Familie traditionell für drei Generationen, die füttert auch arbeitslose Angehörige durch.

      mm: Ihr Optimismus ist verblüffend.

      Ohmae: Man darf die Dinge nicht schwarz-weiß sehen. Viele der einst starken Industriezweige werden sterben, noch mehr Banken, Bauunternehmen und Einzelhändler werden zusammenbrechen. Aber es entstehen auch neue Geschäftsmöglichkeiten. Ich betreibe zum Beispiel eine Schule für Entrepreneure, die boomt. Outsourcing-Firmen haben Hochkonjunktur, ebenso Outplacement-Agenturen, die arbeitslose Manager betreuen.




      Ganz unten: Der japanische Aktienindex Nikkei


      mm: Würden Sie empfehlen, jetzt japanische Aktien zu kaufen?

      Ohmae: Nein, auf keinen Fall. Der Nikkei-Index wird weiter sinken.

      mm: Das Bild, das Sie zeichnen, ist verwirrend, Herr Ohmae. Der Wirtschaft geht es schlecht, und die Menschen kompensieren den Niedergang mit italienischem Wein. Die Unternehmen verlieren international an Wettbewerbsfähigkeit, und Sie feiern den Boom der Outplacement-Gesellschaften. Wohin führt diese Entwicklung?

      Ohmae: Japan hat seinen Höhepunkt überschritten. Das Japan der 70er und 80er Jahre, das ausländische Märkte erobert hat, gibt es nicht mehr. Mich erinnert die Situation an die Geschicke von Spanien und Portugal, die einst die führenden Nationen der Welt waren und dann jahrhundertelang abwärts trudelten.

      mm: Was müsste geschehen, damit die Wirtschaft wieder ein solides Fundament erhält?




      Wirtschaftswachstum in Japan


      Ohmae: Seit 400 Jahren wird Japan zentral von Tokio aus gesteuert. Diese Grundstruktur wurde nach dem Zweiten Weltkrieg nicht verändert. Bis heute lenkt das Ministerium für Außenhandel die Wirtschaft mit seinen Fünf-Jahres-Plänen.

      mm: In den Jahrzehnten des Aufbaus zweifellos ein erfolgreiches Konzept.

      Ohmae: Diese Phase ist vorüber. Japan ist eine reife Nation mit Menschen, die differenziert denken. Und unsere Unternehmen müssen sich in einer globalisierten Welt bewähren. Daher brauchen wir eine dezentrale Struktur.

      mm: Immerhin werden die Präfekturen von Tokio üppig mit Geld versorgt.

      Ohmae: Aber das ist genau der Punkt: Tokio ist heute die einzige Stadt, die Überschüsse erzielt. Wir hängen alle am Tropf der Zentrale. Wir müssen das Land in autonome Republiken aufteilen, die ausländische Firmen, Technologie und Kapital hereinholen können. Doch Tokio lässt das nicht zu; unsere Politiker regieren das Land nach den alten Schnittmustern.

      mm: Was heißt das für Japan?

      Ohmae: Wir richten uns im Abschwung gemütlich ein. Wenn wir Glück haben, taucht am Horizont eine echte Führungsfigur auf, jemand wie Maggie Thatcher, und leitet die Wende ein. Bis dahin fällt Japan noch tiefer. Wir haben die Talsohle noch nicht erreicht.


      ..............




      H_S:)
      Avatar
      schrieb am 06.04.02 11:03:50
      Beitrag Nr. 153 ()
      Ein toller Thread, er sollte weiter fortgeführt werden.

      Wenn ich mich so umschaue, beschleicht auch mich langsam das Gefühl, daß wir erst noch vor einem riesigen Abgrund stehen und uns das Schlimmste noch bevorsteht:

      - Pleitewelle
      - steigende Arbeitslosigkeit
      - Kürzung der Kreditlinien von Banken gegenüber Firmen
      - steigende Inflation
      - riesige Verschuldung
      - meines Erachtens eine sehr unkontrollierte Globalisierung mit Hang zum Wildwuchs.
      - unsichere Weltlage mit Tendenzen zum Schlimmeren (erhöhte Kriegsbereitschaften)

      Wenn Politiker versuchen über die Außenpolitik von den inneren Mißständen abzulenken, sollte n alle Alarmglocken läuten.

      Wie auch immer. Ich wünsche mir innigst von ganzem Herzen, daß ich mich irre.
      Wie gesagt - nur ein Gefühl.


      Ansonsten wünsche ich jetzt Allen noch viel Erfolg
      thorulte
      Avatar
      schrieb am 06.04.02 13:22:19
      Beitrag Nr. 154 ()
      jetzt muss wieder `improvisiert` werden!:rolleyes:
      die usa stehen nur noch einen schritt vor der (selbstauferlegten) verschuldungsgrenze (5.950 bln.)

      `As of Monday, U.S. government debt subject to a Congressionally set limit stood at $ 5.928 trillion, about $ 22 billion below the ceiling.`

      da machts o`neill wie enstmals rubin: ein dreister griff in die rentenkasse...;)

      `On Tuesday, Treasury announced it will suspend investment in Treasury securities of the so-called G-Fund, one of five different funds that government employees have available in their federal savings plan, to avoid hitting the limit. The G-Fund invests only in very short-term government securities.

      The action will be taken on April 4 and end on or about April 18, when Treasury expects a flow of money from taxpayers meeting the April 15 deadline for filing 2001 income-tax returns.`

      deswegen braucht sich aber niemand sorgen machen !

      "G-fund beneficiaries are fully protected and will suffer no adverse consequences from this action," O`Neill said. Any money used from the G-fund will be replaced around April 18.

      Treasury had to act quickly to avoid hitting the debt limit, because within the next 10 days it will have to pay out $45-50 billion more than it has coming in to meet requirements for Social Security, medical care and other issues.

      In addition to the decision to use the G-fund, O`Neill on Tuesday renewed his call to lawmakers to extend the limit

      nun ja, auf ein paar `billioenchen` mehr oder weniger kommt`s auch nicht mehr an...:laugh:


      http://www.reuters.com/news_article.jhtml?type=search&StoryI…
      Avatar
      schrieb am 07.04.02 22:26:50
      Beitrag Nr. 155 ()
      Bei soviel Pessimismus für Japan juckt es förmlich in den Fingern, im Nikkei long zu gehen.

      Gruß Kveite
      Avatar
      schrieb am 07.04.02 22:41:40
      Beitrag Nr. 156 ()
      Avatar
      schrieb am 07.04.02 22:58:03
      Beitrag Nr. 157 ()
      @oegeat

      Dein Faible für Onischka ist mir bereits aufgefallen. Ich kann es nicht ganz teilen.

      Er macht sich sehr viel Mühe, aber verheddert sich zu oft. Vor einigen Wochen konnte man die Einschätzung bei ihm lesen, dass das Island im Nassi (60 Minutenchart) bullish zu werten sei. Das war mir dann doch zu viel, denn erkannt hatte er es.

      Sicher, er liegt hin und wieder gut, aber genauso oft grottenschlecht. Was ich vermisse, ist eine kritische Auseinandersetzung seinerseits mit den grottenschlechten Analysen. Denn das würde ihn und uns weiter bringen.

      Stattdessen geht er am folgenden Tag einfach zur Tagesordnung über mit einer anderen Zählung.

      Ich beschäftige mich auch viel mit EW, weiß also seine Mühe zu schätzen.

      Gruß kveite
      Avatar
      schrieb am 08.04.02 07:27:32
      Beitrag Nr. 158 ()
      In der Dresdner Sonntagsbörse bei N.TV waren die eingeladenen drei Experten......na ???......wieder mal alle gemeinsam bullish.:D

      Wirklich eine Farce.

      Anderseits, was sollen sie denn auch sonst anderes sagen.Bärishness ist schließlich schlecht für ihre Geschäftsinteressen und der Sponsor, die Dresdener Bank, wäre sicherlich auch nicht "amused".



      .....
      Avatar
      schrieb am 08.04.02 14:01:10
      Beitrag Nr. 159 ()
      Irak stoppt Ölexporte wegen israelischer Offensive für einen Monat



      Bagdad/Kairo (dpa) - Der irakische Präsident Saddam Hussein hat am Montag den sofortigen Stopp der irakischen Ölexporte für die Dauer eines Monats angekündigt. So solle Druck auf die USA und «die Zionisten» - damit ist Israel gemeint - ausgeübt werden, sagte er in einer vom arabischen Fernsehsender El Dschasira aus Bagdad übertragenen Rede. Der Export werde für 30 Tage ausgesetzt, falls sich die israelischen Truppen nicht vorher bedingungslos aus den neu besetzten Palästinensergebieten zurückzögen, erklärte Saddam Hussein.

      Iran hatte die islamischen Staaten am vergangenen Freitag zu einem einmonatigen Stopp ihrer Ölexporte aufgerufen. Die Öl-Waffe solle Israel zwingen, sich aus den Palästinensergebieten zurückzuziehen, hatte der oberste iranische Führer Ajatollah Ali Chamenei während der Freitagsgebete in Teheran gesagt. Die überwiegende Mehrheit der in der OPEC zusammengeschlossenen Öl exportierenden Länder lehnt einen Lieferboykott jedoch ab.

      Der Irak ist wegen des nach der Invasion in Kuwait 1990 verhängten UN-Embargos für alle Lebensmittel- und Medikamenten-Importe auf die Einnahmen aus dem Ölgeschäft angewiesen. Allerdings führt ein Exportstopp nicht sofort zu einem Abbruch der Lieferungen, für die der Irak im Rahmen des UN-Hilfsprogrammes «Öl-für-Nahrungsmittel» bereits mit seinen Öleinnahmen bezahlt hat. Die Lieferungen würden nach Ansicht von Experten erst enden, wenn der Irak seine Ölexporte für eine längere Zeit aussetzen würde.



      13:09 am 08.04.2002 - Ressort: Politik



      .......

      Und passend dazu ist der Dax eigeknickt.





      .....
      Avatar
      schrieb am 08.04.02 15:03:39
      Beitrag Nr. 160 ()
      und big blue hat sich verrechnet, aber keiner von den bullen hats ja geglaubt

      - 30% !!!!!!!!!!!!!!!!!! in erwartung

      DUF
      Avatar
      schrieb am 08.04.02 17:10:59
      Beitrag Nr. 161 ()
      Bei "Godemode Trader" sind sie bei allen großen Indizes bullisch.
      Ich werde mein Probeabo für`s Premiumpaket ganz flott wieder kündigen.


      .....
      Avatar
      schrieb am 08.04.02 22:28:17
      Beitrag Nr. 162 ()
      @Harry_Schotter,

      prüfe Deine Grundeinstellung und Primärüberzeugung und beschäftige dich dann mehr mit den Gegenargumenten, als mit den Bestätigungen, dass hilft ungemein die Welt nicht einseitig rosa-rot oder grau-schwarz zu sehen. In der Tat ist die Welt und die Börse viel bunter, als es sich eingefleischte Bären und bullen vorstellen können.

      Gruss Aldi
      Avatar
      schrieb am 08.04.02 22:54:57
      Beitrag Nr. 163 ()
      @ #162 von aldibroker

      Da gebe ich dir recht.Nur fallen mir keine Gegenargumente ein.:)




      :eek:




      .....
      Avatar
      schrieb am 08.04.02 23:10:32
      Beitrag Nr. 164 ()
      hi aldi,

      das gilt aber auch fuer dich...:D
      ich bin ein `gluehender ` fan von bullenmaerkten. da ist das geld verdienen sooo schoen einfach. ich bin deshalb sicher der letzte der sich nicht darueber freuen wuerde, wenn alles `wieder rund` laeuft. allein, mir fehlt der glaube. zugegeben.
      zu deinem chart vom cot (ndx) wollte ich noch was loswerden. wenn du die cot card spielen willst, wuerde ich mich auf den s&p 500 konzentrieren (profi-benchmark ;) ). der ndx-fututre hat zu wenig volumen. wirf mal einen blick auf die position der small-specs im s&p: ein verhaeltnis von long/short kontrakten > 3! das ist noch jedesmal in die hose gegangen. die small specs repraesentieren die mehrheit. und die mehrheit kann nicht richtig liegen. sonst waere die mehrheit naemlich reich. so einfach ist das.
      die commercials mega short versteht sich. (abgesehen davon dass die cot maechtig `delayed` sind)

      hier der entsprechende chart, gemopst bei ygg drasil. im oberen fenster das ratio long/short der small spezies, unten der NDX.



      @harry

      wo hast du den chart her (den oberen)? soll das heissen, der dax wird derzeit mit p/e 60 gehandelt?

      gruss woernie
      Avatar
      schrieb am 08.04.02 23:48:23
      Beitrag Nr. 165 ()
      Keine Sorge Jungs (Mädels),

      ich lasse hier kein Posting ungelesen. Dieser Thread ist für mich Pflichtlektüre. Wobei ich immer aufpasse, auch die Bullenargumente nicht zu übersehen. Sicher spiele ich z.Z. keine S&P-Titel und gehe auch keine Wette gegen die Big Boys ein, aber ganz fern bleibe ich nicht vom Markt. Titel die schon 90 bis 95% gefallen sind shorte ich auch nicht bis zum Tode (könnte ja der eigene finanzielle werden *g*) Aber macht weiter so, wenn mir was kuges einfallen sollte, streue ich mal wieder etwas Salz ins Bärenfell, die den großen würzigen Braten. In jedem Fall bin ich kein Dauerbulle, der nach jeder Party selbst gegrill werden will.

      Weiter so und Gruß
      Aldi
      Avatar
      schrieb am 09.04.02 17:08:17
      Beitrag Nr. 166 ()
      hi aldi, dann bin ich ja erleichtert...:D
      mit cot und s&p meinte ich nicht unbedingt das traden von s&p aktien, sondern die einschaetzung der gesamtmarkt-entwicklung. der s&p ist eben der `breiteste` index in den cot. im dow nur 30 werte im ndx wenig volumen...

      heute von earningswhispers
      positive guidance/in line guidance/warning: 8/9/9
      also ausgeglichene bilanz...
      wobei das gewicht von ibm etwas auf die warning waagschale drueckt, wie ich finde. alles in allem hat sich der markt aber gestern erstaunlich robust gezeigt. oder wurde da von starker hand in die speichen gegriffen ?;)

      gruss woernie
      Avatar
      schrieb am 09.04.02 17:47:52
      Beitrag Nr. 167 ()
      7. April 2002, 02:21, NZZ am Sonntag


      Zauberlehrling Greenspan, Gefangener
      seines Tuns


      US-Notenbank lässt sich auf ein gefährliches
      Spiel mit der Börse ein.


      Von Beat Kappeler

      Ein gefährliches Gift hat die amerikanische Finanzwelt
      durchsetzt, in Insiderkreisen wird es «Greenspan put»
      genannt. Denn eine Put-Option sichert Börsenkurse gegen
      unten ab, und das ist das, was die Finanzgemeinde vom
      amerikanischen Notenbankchef Alan Greenspan seit
      einiger Zeit erwartet. Es ist eine Option im übertragenen
      Sinn: Man fühlt sich sicher, dass Greenspan eingreifen
      würde, sollten die Kurse zu stark fallen. Greenspan hat
      noch immer Gas gegeben, wenn die Börsen schwächelten -
      beim Crash 1987, anlässlich der Asienkrise 1998 und nach
      dem 11. September 2001. Und vor einigen Tagen wurde
      bekannt, dass das Federal Reserve Board (Fed) Anfang
      des Jahres mit Milliarden von Dollar in die Märkte
      einzugreifen erwogen hatte. Für Spekulanten und Anleger
      kann also nie mehr etwas schiefgehen. Diese Erwartung
      aber schafft irrationale Börsenkurse. Und Alan Greenspan
      kann nie mehr davon abrücken sonst wäre der Crash fatal.

      Gemäss den soeben veröffentlichten Protokollen des
      Federal Reserve von Ende Januar schloss das hohe
      Gremium «unkonventionelle Politikmassnahmen nicht aus,
      sollte sich die Wirtschaft substanziell verschlechtern zu
      einem Zeitpunkt, da die Zinsen bereits auf sehr tiefem
      Niveau stehen». Und ein ungenannt sein wollender
      Sprecher aus dieser Runde erklärte gegenüber der
      «Financial Times», was damit gemeint sein könnte. Das
      Fed könne Geld in Umlauf setzen, indem es beispielsweise
      «US-Aktien kaufe». Aber letztlich könne das Fed
      «jedweden Wert aufkaufen, Schuldpapiere der Regierung
      oder der Lokalkörperschaften, Immobilien, Goldminen».
      Diese Aussagen waren als Illustration gemeint, aber nach
      den Greenspan`schen Rettungsaktionen der vergangenen
      Jahre leuchten sie jedem Spekulanten ein.

      Nun ist Greenspan jedoch kein Knecht der Börsen, und er
      wirtschaftet auch nicht in die eigene Tasche. Er
      veröffentlicht jährlich sein Vermögen, das nur aus
      Staatsanleihen besteht. Greenspan hat die Krise nach dem
      Börsensturz 1929 gut studiert, schreibt sein Biograph
      Justin Martin. Damals hatte das Fed die Zinsen erhöht, um
      Solidität zu demonstrieren, worauf die Banken Angst
      bekamen, in grossem Umfang Kredite kündigten und die
      Wirtschaft einbrach. Deshalb hat Greenspan 1987, als der
      Dow Jones Industrial am 19. Oktober um 500 Punkte oder
      fast einen Viertel einbrach, den Banken sofort eine
      grosszügige Geldversorgung angeboten. Die Kurse
      erholten sich allmählich. Im Herbst 1998, als Russland
      zahlungsunfähig wurde, die kurzfristigen Gelder auch aus
      ganz Asien abgezogen wurden und die US-Börse tauchte,
      stellte Greenspan wiederum viel Geld zur Verfügung.
      Ausserdem koordinierte die US-Regierung massive
      Geldspritzen durch den Internationalen Währungsfonds,
      und Greenspan übte Druck auf die Banken aus, der Long
      Term Capital Management aus der
      100-Milliarden-Dollar-Patsche aufzuhelfen.

      Panik vermieden

      Alles ging gut, die Börsenkurse erholten sich schon innert
      weniger Monate. Das Spiel wiederholte sich, etwas
      undramatischer, nachdem Greenspan zwar im Jahr 2000
      mit immer höheren Zinsen in die Blase der Technologie-
      Werte an der Nasdaq gestochen hatte, aber mit
      kontinuierlichen Zinssenkungen ab Januar 2001
      wenigstens die Kurse des Dow Jones Industrial
      stabilisierte. Die amerikanische und internationale
      Finanzwelt kann sich dank dem Geschick Greenspans nach
      anderthalb Jahrzehnten in einer derart behaglichen
      Sicherheit wiegen, dass der 150-Milliarden-Dollar-Bankrott
      Argentiniens und der 70-Milliarden-Dollar- Bankrott von
      Enron heute beinahe ohne Panik weggesteckt werden.

      Die Bereitschaft des Fed, auch künftig die Märkte allenfalls
      stark zu stützen, lässt sich zwar wiederum
      gesamtwirtschaftlich begründen. Die Fed- Runde im Januar
      hatte Japans nicht enden wollende Depression vor Augen,
      mit fallenden Preisen und mit Zinsen, die sich nicht weiter
      senken lassen. Da müsse auf anderen Wegen die
      Wirtschaft stimuliert werden.

      Doch Greenspan hat seit einiger Zeit sogar ausdrücklich
      auch die Börse selbst im Visier. Er schloss sich vor zwei
      Jahren der Ansicht an, dass etwa 4% bis 6% der
      Börsengewinne von den glücklichen Anlegern konsumiert
      werden. Angesichts der damals riesigen Gewinne
      zumindest auf dem Papier fachte dies den Verkauf in den
      Läden, den Hausbau und die Dienstleistungen stark an.
      Und heute, nach 4000 Mrd. $ Buchverlusten, drohen die
      Börsenkurse den Konsum ebenso kräftig zu drosseln.
      Greenspan fühlt sich als guter Notenbanker deshalb
      verpflichtet, die Börsenwellen mindestens zu glätten. Er
      sieht sich einem neuen Zusammenhang gegenüber: Eine
      schwache Wirtschaft drückt die Börse nach unten, die
      tiefen Kurse würgen aber den Konsum sowie die
      Investitionsfreude ab und schwächen die Wirtschaft gleich
      noch einmal. Somit fragt sich, ob Greenspan in seinen
      Entscheidungen von den Launen der Börsen überhaupt
      noch frei ist. Muss er nicht um jeden Preis verhindern,
      dass die heute in den USA fast jeden Haushalt
      umfassende Anlegergemeinde Angst bekommt, dass sie
      Verluste erleidet? Und wenn Greenspan einmal abträte,
      müssten da nicht die Märkte hysterisch werden? In diesem
      Fall wäre Greenspan selbst, nicht nur seine Politik,
      unersetzlich geworden.

      Fünf glückliche Jahre

      Noch sind wir hoffentlich nicht ganz so weit. Greenspan
      selbst hat immer wieder dazugelernt. So erkannte er in
      der rasch steigenden Leistungskraft der US-Wirtschaft
      grossen Spielraum für eine Expansion ohne Inflation und
      liess die geldpolitischen Zügel locker. Er schenkte damit
      wohl über einer Milliarde Arbeitern und Konsumenten in
      der reichen Welt fünf weitere glückliche Jahre. Die
      Schweizer Nationalbank kämpfte noch 1995/96 gegen eine
      vermeintliche Inflation, als Häuser- und Arbeitsmarkt flach
      am Boden lagen.

      Aber die grosszügige Geldpolitik hat die US-Börse erst
      recht hochgeschraubt. Heute noch stehen die Aktienkurse
      im S & P-500-Index auf dem Sechzigfachen der Gewinne
      der 500 erfassten Firmen. Das langjährige Mittel wäre etwa
      das Fünfzehnfache. Zwar werden die Gewinne der Firmen
      wieder steigen, aber ein Ungleichgewicht dürfte bleiben.
      Um dieses Verhältnis zurechtzurücken, müsste Greenspan
      die Geldversorgung jahrelang knapp halten. Die USA
      haben unter Greenspan noch eine weitere Hypothek für die
      Prosperität aufgenommen. Die von den Börsengewinnern
      mit bewirkte Kaufwelle hat ein enormes
      Handelsbilanzdefizit aufgerissen. Zwar flossen die so
      verlorenen Dollars seit Jahren in die USA zurück, weil die
      Europäer und Asiaten an Wall Street investierten. Die
      US-Börse muss auch deshalb ihr Niveau halten, um diese
      stabilisierenden Rückflüsse anzulocken, sonst fällt der
      Dollar ins Leere. Auch aus dieser Sicht hat die
      US-Notenbank ihr Glück an die Börsenkurse gekettet -
      noch ein «Greenspan-put». Der Maestro hat alle immer
      hochgezogen und kann jetzt selber nicht mehr runter.

      Fed-Chef Greenspan hat seit einiger Zeit ausdrücklich auch
      die Aktienmärkte im Visier. Er fühlt sich verpflichtet, die
      Börsenwellen zumindest zu glätten.
      --------------------------------------------------------------------------------



      Aus der FTD vom 9.4.2002


      Kommentar: Wenn der Dollar abstürzt

      Von Wolfgang Münchau

      Die USA gelten als das Wirtschaftswunderland unserer Generation. Vielleicht nicht mehr lange.

      Gegen Ende der 80er Jahre gab es eine Reihe von Büchern über das japanische und asiatische Wirtschaftswunder. Eines davon steht ungelesen in meinem Bücherschrank. Damals glaubten viele Experten, Japan sei auf dem Weg, die USA als führende Wirtschaftsmacht abzulösen. Zwischen 1980 und 1989 stieg der Nikkei-Aktien-Index um 500 Prozent auf 38.900. Heute, 13 Jahre später, steht der Nikkei bei etwas über 11.300 Punkten. Insbesondere ist der Markt für Bücher über das japanische Wirtschaftswunder erheblich geschrumpft.

      Wenige Jahre zuvor galt Deutschland als das große Vorbild. Deutsche Geschäftsleute und Politiker reisten ins Ausland und hielten missionarische Vorträge über die soziale Marktwirtschaft als dritten Weg zwischen Kapitalismus und Kommunismus. Selbst Amerikanern erschien das deutsche Modell plausibel.


      Heute gelten die USA uneingeschränkt als die erfolgreichste Nation. Amerika hat die höchsten Wachstumsraten, die stärkste Währung, die schlagkräftigsten Waffen und die allgegenwärtige Filmindustrie. Es ist das Erfolgsmodell schlechthin. Und natürlich gibt es unzählige Bücher und Artikel über das US-Wirtschaftswunder.


      Genau wie damals im Falle Japans oder Deutschlands ist eine gehörige Portion Skepsis angesagt. Die meisten Beobachter, insbesondere Journalisten und Publizisten, denken in relativ kurzen Zyklen. Wer über sieben Jahre konstant hohe Wachstumsraten beobachtet, kommt zum vorschnellen Schluss, die USA seien strukturell - und damit permanent - im Vorteil. Auch jetzt, nach dem Ende der Rezession, scheint die Wirtschaft auf der anderen Seite des Atlantik schneller zu wachsen.



      Doppeltes Defizit


      Sicherlich, Amerikaner arbeiten im Durchschnitt härter und länger als Europäer. Sie sind im Allgemeinen enthusiastischer, unkonventioneller und erfolgsorientierter. Die Wirtschaft ist sehr dynamisch. Die USA sind auch aus diesem Grund oft unterschätzt worden, wie etwa während der 80er Jahre und insbesondere in Europa.


      Dennoch gibt es eine Reihe erheblicher wirtschaftlicher Risiken, die an der Wall Street zumeist heruntergeredet werden. Die größte Bedrohung ist die Wiederkehr des doppelten Defizits - des Haushaltsdefizits und des Leistungsbilanzdefizits. Letztes Jahr war der US-Haushalt mit 0,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) noch leicht im Plus, aber schon in diesem Jahr wird es wahrscheinlich zu einem Defizit kommen. Und die USA importieren immer mehr Güter und Dienstleistungen, ohne dass die Exporte Schritt halten: Das Leistungsbilanzdefizit wird 2003 voraussichtlich auf 4,5 Prozent des BIP steigen. Da die jährlichen Wachstumsraten unter diesem Wert liegen, ist ein solches Ungleichgewicht langfristig nicht finanzierbar. Es sei denn, der Dollar wird kräftig abgewertet.


      Dann aber steigt das Preisniveau, und der Handlungsspielraum der Notenbank sinkt. Man sollte nicht unterschätzen, wie sehr das US-Wirtschaftswunder abhing von einem Wechselspiel aus fallendem Defizit, geringen Zinsen und einem starken Dollar. Dazu kam ein wohl einmaliger Produktivitätsschub. Die steigenden Kurse an den Aktienmärkten führten zu starken Konsumentenausgaben und diese wiederum zu hohen Gewinnen und steigenden Kursen.



      Volle Kraft zurück


      Was passiert, wenn dieser Prozess ins Stocken gerät? Der 11. September und selbst die Rezession haben die Wirtschaft nicht grundsätzlich ins Wanken gebracht. Einer der entscheidenden Gründe hierfür war das hohe Konsumentenvertrauen. Die Amerikaner gaben weiter Geld aus, vor allem weil die Immobilienpreise stabil blieben. Nichts verdirbt einem hoch verschuldeten Angelsachsen so sehr die Spendierlaune wie rückgängige Häuserpreise. Hier liegt die eigentliche Gefahr.


      Bill McDonough, Präsident der New York Federal Reserve, prognostizierte vor kurzem eine Abwertung des Dollar. Amerika braucht ausländisches Kapital, um seine Importe an Gütern und Dienstleistungen zu bezahlen. Auf Dauer jedoch ist ein derart hohes Leistungsbilanzdefizit nicht finanzierbar, auch nicht in den Vereinigten Staaten. Denn die Höhe der Kapitalimporte hängt ab von den Renditen an den Märkten und der Stabilität der Währung.


      Wenn der Dollar fällt, werden die Kapitalimporte schlagartig zurückgehen. Eine Aufwertung des Euro gegenüber dem Dollar wird zu Portfolioverlagerungen zurück nach Europa führen. Damit würde der Dollar weiter unter Druck geraten. Gleichzeitig würde ein schwächerer Dollar eine höhere Inflation und höhere Zinsen zur Folge haben, was wiederum die Aktienmärkte (und schließlich auch die Immobilienpreise) negativ beeinflusst. Es ist unmöglich vorherzusagen, wann dieser Prozess einsetzt. Nur dass der Dollar irgendwann abwerten wird, darüber sich die meisten Experten einig.


      Auch in den 80er Jahren, als Deutschland und Japan als ökonomische Vorbilder galten, hatten die USA deregulierte Arbeitsmärkte und geringere Steuersätze vorzuweisen. Amerika war immer die dynamischere Wirtschaft, hatte aber nicht immer die höchsten Wachstumsraten. Das Wirtschaftswunder basierte auf einem glücklichen Zusammentreffen eines fallenden Defizits, einer steigenden Währung und einer flexiblen Zentralbank. Wenn der Abschwung kommt, werden die gleichen Faktoren wirken - in umgekehrter Richtung.



      © 2002 Financial Times Deutschland




      .......
      Avatar
      schrieb am 09.04.02 17:56:07
      Beitrag Nr. 168 ()
      Selbst cippo hat inzwischen Erbarmen und schlägt nicht mehr so heftig auf die amerikansichen Indizes ein. Von daher ist auch nicht jedes düstere Gemälde mit Sinn versehen. Hallo, schon mitbekommen, daß díe Nasdaq nicht mehr bei 3000 steht?

      MfG
      Avatar
      schrieb am 09.04.02 18:12:57
      Beitrag Nr. 169 ()
      ja, tubbie, wenn du die bewertung der unternehmen guenstig findest must du kaufen, ist doch klar.:D
      trade deine ueberzeugung.
      hast du noch mehr argumente ,ausser dass die nasi nicht mehr bei 3000 ist? what goes up must come down. soweit richtig. aber der umkehrschluss ist falsch...:laugh:
      believe it or leave it.

      wie sagt trim tabs immer: if corporate america could buy a dollar for a dime (= 25 cents) they would do so !
      aber bis jetzt sieht`s nicht so aus als ob`s den dollar schon fuer nen dime zu kaufen gaebe. sonst waeren die big boys auf der buy-side. aber sie scheinen noch auf der sell-side zu sein, zumindest hat`s den anschein. allerdings, und das sollte den maerkten kurzfristig zu gute kommen, sind insider-verkaeufe (144k) waehrend der earnings untersagt. kleiner earnings-run sollte also, wenn die zahlen stimmen vielleicht drin sein.

      gruss woernie

      p.s.: nicht sauer sein, ich will wirklich nicht bashen. vorsicht ist die mutter der porzelllankiste.
      habe dir wieder ein paar L`s versteckt.
      Avatar
      schrieb am 09.04.02 18:21:10
      Beitrag Nr. 170 ()
      Zwischen del Polzellankiste und meinem Posting ist nicht allzuviel Widelspluch! Dadurch, daß ich meine, daß nicht jedes Posting mit Sinn versehen ist, ist nicht der Umkehrschluß korrekt, daß man Aktien kaufen muß.

      So, und jetzt mache ich mich auf die Suche nach den Ls!

      MfG
      Avatar
      schrieb am 09.04.02 18:58:02
      Beitrag Nr. 171 ()
      Bush Jr. sieht Aufschwung in den USA gefährdet

      George Bush Jr. sieht den Aufschwung in den USA durch die steigenden Erdölpreise gefährdet. Dies berichtete das Wall Street Journal in seiner Online-Ausgabe vom Dienstag.


      Nach Ansicht des US-Präsidenten sind die USA eine von Erdölexporten politisch unstabiler Länder abhängige Nation. Daher sei große Vorsicht bei allzu optimistischen Wirtschaftsprognosen geboten. Wenn es durch die vom Irak beschlossene 30-tägige Aussetzung der Ölausfuhren Probleme gebe, werde er "sämtliche Optionen" in Betracht ziehen, sagte Bush weiter.

      Auch für Deutschland sind Gefahren im Verzug, so Bundeswirtschaftsminister Werner Müller. Seiner Meinung nach könnten diese die Konjunkturerholung bremsen und die Inflation anheizen: "Unser Wachstum wird einen spürbaren Dämpfer erhalten, wenn der Ölpreis 30 Dollar je Barrel (159 Liter) erreicht."

      Nachdem der Irak am Montag aus Protest gegen die israelische Militäroffensive im Westjordanland seine Erdölexporte ausgesetzt hatte, stieg der Preis für ein Barrel der Sorte Brent auf 27,50 Dollar. Zum Handelsende in New York sank der Ölpreis jedoch wieder auf 26,45 Dollar.

      © 09.04.2002 www.stock-world.de




      ......

      Offensichtlich ist Realismus bei den Staatsoberhäuptern angesagt.

      ......
      Avatar
      schrieb am 09.04.02 19:04:43
      Beitrag Nr. 172 ()
      Noch 5x werden wir wach! Dann ist die GWS* vorbei!







      *GewinnWarnungsSaison
      Avatar
      schrieb am 09.04.02 19:08:29
      Beitrag Nr. 173 ()
      Das fehlt noch am Schwarzen Brett!

      Auch Herr Friedmann sprach gestern bei Böhme´s und sagte, daß demnächst Amerika und England gen Irak ziehen werden!

      Sollte Bush jr. aber nicht tun, wenn ihm die Ökonomie am Herzen liegen sollte!
      Avatar
      schrieb am 09.04.02 19:49:49
      Beitrag Nr. 174 ()
      @#173 von BoersenTubbie

      Wohl wahr ! :)

      ..
      Avatar
      schrieb am 11.04.02 14:41:56
      Beitrag Nr. 175 ()
      US-Manager glauben nicht an den Börsenaufschwung



      http://www.euro-sale.com/ti/showthread.php?s=&postid=8405#po…

      oegeat
      Avatar
      schrieb am 11.04.02 19:03:15
      Beitrag Nr. 176 ()
      Dax-Unternehmen stehen mit 1500 Milliarden Euro in der Kreide

      Steigende Verbindlichkeiten drücken Kurse. Zinswende verschärft Schuldensituation

      Verschuldete Unternehmen verursachen Kopfzerbrechen an der Börse

      Von Beatrix Wirth und Holger Zschäpitz

      Berlin - Wenn es um die Schulden geht, fällt den Börsianern als erstes ein Unternehmen ein: die Deutsche Telekom. Die Bonner schieben einen Berg von Verbindlichkeiten in der Höhe von rund 65 Mrd. Euro vor sich her. Doch die gestrige Hauptversammlung von Daimler-Chrysler hat den Aktionären schlagartig klar gemacht, dass der Stuttgarter Autobauer der eigentliche Schuldenkönig im Dax ist. Er steht bei Banken und Bond-Anlegern mit über 90 Mrd. Euro in der Kreide.

      Kein Wunder, dass die Titel von Daimler-Chrysler gestern dem positiven Markttrend nicht recht folgen wollten. Denn in Zeiten spektakulärer Pleiten prüfen Aktionäre die Bilanzen aller Gesellschaften auf Herz und Nieren. "Die Verschuldungs-Problematik gerät jetzt in den Blickpunkt", sagt Matthias Jörss, Stratege bei Sal. Oppenheim. "In den 90er Jahren war es unproblematisch, zu Gunsten des Wachstums Miese zu machen. Jetzt wird das Rad zurück gedreht." Diese Botschaft dürfte bei den Konzernen schon angekommen sein. Doch beherzigt haben sie bislang die wenigsten. Nicht nur bei Daimler tun sich Abgründe auf - nahezu alle Dax-Unternehmen haben in den letzten Jahren weit über ihre Verhältnisse gelebt und Milliarden von Verbindlichkeiten aufgetürmt. Der Schuldenberg ist im vergangenen Jahr auf 1468 Mrd. Euro angewachsen. Im Klartext: 30 Unternehmen haben Schulden, die zwei Dritteln des Bruttoinlandsprodukts von 82 Millionen Deutschen entsprechen.

      Allein gegenüber dem Jahr 2000 kletterten die Verpflichtungen um fast 50 Prozent. Treiber dieser ungesunden Entwicklung waren neben sämtlichen Autoherstellern vor allem die Technologie-Konzerne. Aber auch bei defensiven Unternehmen wie Fresenius Medical Care lauert die Schuldenfalle. Die Rating-Agentur Moody`s bewertet die Kreditwürdigkeit von FMC nur noch mit "Ba3". Das ist das schlechteste Rating im gesamten Dax und liegt nur noch knapp vor der Bonität Bulgariens. Bei RWE schlug die Shopping-Tour zu Buche; Moody`s reagierte mit der Androhung einer Herabstufung. Insgesamt schossen - die Banken und Versicherungen wegen ihres die Statistik verzerrenden Kreditgeschäfts ausgenommen - bei zwölf Unternehmen die Schulden zweistellig in die Höhe. Bei zwei Gesellschaften legten sie einstellig zu. Elf Konzerne konnten ihr Schuldenlevel halten oder drücken - den Gesamteindruck damit aber nicht verbessern.

      Zwar rechnet kein Experte mit einer Schieflage eines Dax-Unternehmens. Doch die Performance vieler Aktien dürfte auch in Zukunft unter den exzessiven Schulden leiden. Bestes Beispiel ist die Deutsche Telekom, deren Kurs seit Monaten nicht vom Fleck kommt. Beim Schuldenkönig Daimler-Chrysler ist die Rallye zuletzt ins Stocken geraten. Durch die Chrysler-Restrukturierung haben sich die finanziellen Belastungen massiv erhöht. Die angekündigte Übernahme von Mitsubishi droht die Masse von Verbindlichkeiten um weitere zehn Mrd. Euro anschwellen zu lassen. Nach Ansicht von Experten kann nur der Abbau von Schulden das Vertrauen der Aktionäre wiederherstellen. Positiv hervorgetan haben sich in diesem Zusammenhang bereits BASF und Henkel, die sich für die Entschuldung von Töchtern getrennt haben. Strategen hoffen, dass andere Konzerne bald nachziehen.

      Tatsächlich tut Eile not. Denn mit der erwarteten Zinswende wird sich bei den Unternehmen das Schuldenproblem verstärken. Und bei steigenden Kreditkosten werden die Investoren über das Schuldenloch bei den Gesellschaften noch weniger hinwegsehen.

      Aus www.welt.de



      ......
      Avatar
      schrieb am 11.04.02 20:17:51
      Beitrag Nr. 177 ()
      Aufruf zur Gründung eines Fan-Clubs "Tötet-Harry-Schotter", den Nestbeschmutzer!
      Avatar
      schrieb am 11.04.02 20:27:17
      Beitrag Nr. 178 ()
      @BoersenTubbie

      :D:laugh:


      H_S
      Avatar
      schrieb am 12.04.02 13:14:37
      Beitrag Nr. 179 ()
      12.04.2002



      D I E M A L I K - K O L U M N E

      Aus Japans Fehlern lernen

      Von Fredmund Malik

      Das einstige Musterland der Manager versinkt in einem deflationären Morast. Schuld daran ist der Verlust eherner Tugenden und wirtschaftlicher Grundprinzipien.


      Vor zwölf Jahren, am letzten Handelstag des Jahres 1989, begann das Ende des japanischen Wirtschaftswunders. Das war zunächst nicht ohne weiteres erkennbar. Die Meldungen zur Lage hätten nicht besser sein können: Man glaubte, am Beginn einer neuen Ära zu stehen; der allgemeinen Auffassung zufolge waren sowohl die Inflation besiegt als auch der Konjunkturzyklus. Meine Skepsis zu Japan und seinem Wunder ist in einem Buch des Jahres 1990 publiziert; die meisten der heutigen Kritiker haben damals als Consultants das Loblied japanischen Managements gesungen - und viele Manager haben andächtig gelauscht.


      Von Japan kann und sollte man in mehrfacher Hinsicht lernen:

      erstens, wie man von Null zu einer wirtschaftlichen Weltmacht wird;

      zweitens, wie man das alles wieder kaputt machen kann, in dem man eherne, wenn auch langweilige Prinzipien des Wirtschaftens aufgibt und sie dem modischen Glamour der Finanzwelt opfert;

      drittens, wie wenig man noch tun kann, wenn man so gewirtschaftet hat

      und viertens, dass man nicht auf Gurus, New Paradigm-Apostel und Wunderrezeptverkäufer hören darf.
      Japan spielt ein Deflationsszenario fast lehrbuchhaft vor - die Entstehung der Deflationsursachen ebenso wie die Abwicklung einer Deflation.



      Das Wirtschaftswunder der Nachkriegszeit

      In der ersten Phase entstanden die soliden, weil aus harter Arbeit und robusten Strategien resultierenden, realwirtschaftlichen Nachkriegserfolge, die Japan zur erst ignorierten, dann belächelten und zuletzt gefürchteten Weltmarktkonkurrenz machten. Die Ursachen des Erfolges waren einfach und leicht erkennbar, außer für jene, die vor lauter fernöstlicher Infantil-Mystik die wirtschaftlichen Tatsachen nicht sehen konnten:


      lange Arbeitszeiten,

      kompromisslose Kundenorientierung,

      Maximierung der Marktstellung,

      hohe Ersparnisse für produktive Investitionen und niedrige Zinsen.


      Anders hätten die Japaner aus dem Debakel der totalen Kriegszerstörung gar nicht herauskommen können.



      In der zweiten Phase wurde die Realwirtschaft zuerst ergänzt und dann verdrängt durch die Geldwirtschaft. Mittel wurden zu Zwecken - Kredit um des Kredites willen; Akquisition um der Akquisition willen; Sparen nicht für Investition, sondern für Spekulation.

      Dazu kamen außerwirtschaftliche Zwecke: Größen, Werte, Summen - immer alles im Superlativ - für die Ego-Trips imperialistischer Manager und Politiker. Immer bestaunt, heroisiert, mystifiziert und als vorbildlich dargestellt durch eine wachsende Zahl serviler, westlicher Hofberichterstatter, abgesegnet durch wallfahrende Manager aus dem Westen - und endend in der zweitgrößten Casino-Wirtschaft der Geschichte.

      Bewertungsexzesse, Hyperspekulation in Aktien, Immobilien, Kunst und was man sonst noch traden kann, scheinbar endlose Bull-Markets - in Wahrheit war alles nichts anderes als eine auf dem Kopf stehende Pyramide fauler Kredite, die unvermeidbar selbst die beste Realwirtschaft in den Strudel der Deflation reißt.



      Zwölf Jahre Deflation

      Der Anfang vom Ende und die dritte Phase begann - ohne Vorwarnung, unspektakulär, scheinbar ohne Ursache und daher völlig unbemerkt und bis heute nicht richtig interpretiert - am 30. Dezember 1989 bei einem Nikkei-Stand von rund 39.000 Punkten, die selbstredend nur als Vorstufe für Nikkei 40.000, 60.000 und 100.000 angesehen wurden. Die Börsenkapitalisierung Tokios war größer als die in London und New York.

      Wahrheit war es der Beginn der Talfahrt. Was danach kam, wurde interpretiert als "milde Korrekturen ..., "gesunde Verschnaufpausen ...", "die letzten günstigen Kaufgelegenheiten ...", "ein Markt für langfristig denkende Investoren ...", "retirer pour mieux sauter ...", "sit and wait ...".

      Wie lange kann man sitzen und warten, wenn man bei Kurs-Gewinn-Verhältnissen von 30, 50 und 70 zwar gekauft ("it`s a new economy" ), aber nicht bezahlt ("it`s a new paradigm" ), sondern per Kredit finanziert hatte ?


      Heute ist die japanische Wirtschaft noch immer in größten Schwierigkeiten und versinkt, egal welchen Maßstab man nimmt, in einem deflationären Morast. Der Staat hat schon bisher - das ist japanische Tradition - getan, was er konnte, und das war nicht wenig. Damit konnte zwar bisher ein Kollaps verhindert werden, die Probleme wurden aber nicht gelöst.

      Inzwischen werden die Gelder der staatlichen Pensionsversicherung eingesetzt, um die Finanzinstitutionen zu retten. Noch vor wenigen Jahren fanden sich unter den zehn weltgrößten Banken acht japanische; heute sind es noch zwei, und ob sie überleben werden ist fraglich, denn sie haben vor allem faule Kredite in ihren Bilanzen.



      Nikkei bei 4000?

      Die stillen Reserven, für welche die Japaner weltberühmt waren und mit denen sie nach gängiger Meinung allem Unbill trotzen konnten, sind weitgehend aufgebraucht. Sobald die momentane Erholung der Börse zu Ende geht, werden sie vollständig aufgezehrt.

      Die letzten Reserven der Japaner sind ihre über Jahre aufgestockten Bestände an US-Staatspapieren. Sie sind die Schneewechten über den Lawinenhängen der US-Treasury-Märkte.

      Japan hat noch weitere und in manchen Gebieten überhaupt erstmals Maßnahmen zu ergreifen, bis man vom Einsetzen einer nachhaltigen Gesundung ausgehen kann. Bevor der Nikkei auf einen Stand von 4000 oder 5000 Punkten gesunken ist, dürfte die Sache kaum ausgestanden sein.

      Und was tun heute eigentlich die Autoren der Erfolgsbücher über japanisches Managen und Wirtschaften? Sie schreiben Erfolgsbücher über amerikanisches Managen und Wirtschaften. Genauso falsch, aber man liest sie und glaubt ihnen, genauso naiv.




      ................


      Komm mir irgendwie bekannt vor.:D

      .....
      Avatar
      schrieb am 12.04.02 13:32:28
      Beitrag Nr. 180 ()
      Avatar
      schrieb am 12.04.02 20:23:37
      Beitrag Nr. 181 ()
      @#180 von elmarion

      Eher nicht.:D



      ......





      Freitag, 12. April 2002

      US-Konjunkturdaten

      Amerikaner nicht in Kauflaune



      Die Amerikaner finden nur zögerlich ihren Spaß am Einkaufen wieder. Das belegen die Zahlen des US-Handelsministeriums vom Freitag. Danach stieg der Einzelhandelsumsatz in den USA im März gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent. Insgesamt wurden 297,34 Mrd. Dollar umgesetzt. Dazu passt ein weiterer Konjunkturindikator. Das Verbrauchervertrauen ist nach vorläufigen Zahlen der Universität Michigan im April auf 94,4 Punkte gesunken. Im März hatte der Wert noch bei 95,7 gelegen.

      Volkswirte hatten fur den Einzelhandeslumsatz einen Anstieg von 0,4 Prozent statt der tatsächlen 0,2 Prozent erwartet. Ohne die Automobilbranche lag der Umsatz bei plus 0,4 Prozent, ebensoviel wie prognostiziert worden war.

      Die US-Erzeugerpreise kletterten dagegen im vergangenen Monat im Vergleich zum Februar stärker als erwartet. Die von den Unternehmen zu zahlenden Preise seien vor allem wegen höherer Energiekosten um 1,0 Prozent gestiegen. Erwartet worden war ein Anstieg um 0,7 Prozent.

      Die vor Börsenbeginn veröffentlichten Daten blieben vorbörslich ohne nennenswerte Auswirkung auf den Kurs.


      Quelle.www.n-tv.de
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 15:27:29
      Beitrag Nr. 182 ()
      Alles wird gut....für die Bären!

      Mein aktueller Beitrag zur Chartanalyse

      http://www.bialuch.de/13special.htm


      Kveite
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 15:29:03
      Beitrag Nr. 183 ()
      Der gute Warmbein ist mindestens genauso geschwätzig wie ich.
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 16:01:13
      Beitrag Nr. 184 ()
      @BoersenTubbie,

      Alter mach Verbesserungsvorschläge


      oder sollte ich Alte sagen. Soweit ich weiß sind Tubbies geschlechtslos:-)

      Gruß Kveite
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 17:24:38
      Beitrag Nr. 185 ()
      @kveite

      kann deinen marktbericht nicht lesen. servererror...:rolleyes:
      da die `alten` funzen, hast du vielleicht was nicht richtig verknuepft?

      gruss woernie

      p.s.: du bist auf dem besten weg.;)bei deinem maennchen :-)
      musst du jetzt nur noch den bindestrich weglassen, schon hast du `nen smiley.:)
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 17:38:46
      Beitrag Nr. 186 ()
      Hallo woernie :)

      Habe heute viel Zeit für neues Special gebraucht.

      Marktbericht wird erst morgen fertig sein.


      Gehe jetzt gemütlich Tapas speisen..ist ja schließlich Samstag.

      Schönes Weekend

      Kveite
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 17:46:56
      Beitrag Nr. 187 ()
      @kveite,

      dann lass mich mal ran:

      Zunächst erst mal meine Anerkennung für die ausgezeichneten und gut begründeten Ansichten eines Uwe Warmbein. Er gehört sicher in die Bundesliga der PermaBären, aber wir wollen ja kritisch sein und diskutieren. Deshalb hier zunächst ein Chart aus der aktuellen Analyse:



      Alles klar? Topbildung und freier Fall?

      Schauen wir uns das Teil mal etwas langfristiger an:



      Na immer noch alles klar?

      Na ja es könnte auch wie z.B. in den 70er Jahren lange Zeit seitwärts korrigieren und nicht sonderlich tief fallen, obwohl Ölpreisschock, Rezession, hohe Inflation, Gold- und Rohstoffbubble... der 60er Aktienblase eigentlich den Rest geben sollte. Der Öltanker kam um im Warmbein-Bild zu bleiben zwar zum Stehen, aber dass er immer auch eine 180° Drehung vollziehen muss, ist wohl eher Wunschdenken, als unumstößliches Faktum.

      Also lasse ich mich auf ein weiteres starkes Argument der PermaBären ein:

      Es macht sicher einen Unterschied, ob ich auf Basis einer fairen Bewertung oder auf Basis eines Wolkenkuckucksheimes zu fallen drohe. Schauen wir uns die P/E-Ratio im S&P500 langfristig an:



      Siehe da, wir haben in historischen Dimensionen ein P/E-Ratio erreicht, dass so nicht zu halten ist, denn 30 ist grob gesagt das Doppelte dessen, was wir historisch vertragen haben und bei den 30 führenden Dow-Werten sieht es genauso überbewertet aus. Also freier Fall auf die Hälfte, damit dem historischen Durchschnitt genüge getan ist? Na ja ein Teil scheint ja schon wieder korrigiert zu sein. Aber bleiben wir bei diesem Gedanken.

      Möglich, das es so kommt, vielleicht sogar auf 25%, denn die PermaBären gehen sicher davon aus, dass die Gewinne weiter fallen werden. Sollten wir nicht besser im Interesse der Shorties gleich von Null ausgehen? Nein, das wäre zu auffällig und würde nicht genügend Anhänger finden. Also gehen wir mal ganz sicher von einer Halbierung aus!!!

      Nun kommt aber der Hammer:

      Ja wenn es knüppeldicke für die Bärenfront kommt, könnten wir uns im Dow auch noch verzehnfachen. Also Dow 100.000 Punkte? Wie das?

      Ja die Historie liefert auch andere Bewertungsbeispiele. Nehmen wir mal die NASDAQ:



      Ja das ist das Üble, wir könnten uns erst in der 1998er Korrektur einer Nasdaq befinden und erst zur richtigen Bubble auflaufen. Fundamental durch nichts begründet, als durch den unerschütterlichen Irrglauben der Anlegermassen, die den Contrarians (noch) nicht folgen wollen.

      Und dann gibt es noch die Hüter der Macht und (Finanz)Wirtschaft. Wenn das PPT wirklich jemals funktioniert haben sollte, was ja eine weitere unerschütterliche These der PermaBären ist, kann das Glücksspiel noch viele Jahre weitergehen und der Goldpreis, das Öl und der Weizen...werden weiter von den Mächtigen manipuliert, bis der PermaBär aufgegeben hat. Kann es überhaupt eine Krise mit Ansage geben?

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 17:54:18
      Beitrag Nr. 188 ()
      @kveite,

      wie sieht eigentlich der Zusammenhang Inflation und Goldpreis aus? Leben wir jetzt nicht noch von der Goldpreishoffnung, dass die Inflation steigen möge, während wir beim der letzten Goldbubble tatsächlich nicht darüber diskutieren mussten, ob nun Deflation oder Inflation droht? Sind die Goldminen nicht heute auch schon wieder mit soviel Hoffnungen gefüllt, dass da etwas platzen könnte, was allgemein Blase genannt wird?

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 17:59:21
      Beitrag Nr. 189 ()
      @aldibroker

      Teile deiner Ausführungen sind beinharte Bärenargumente.



      In den 70igern schwankte der DOW zwischen 1000 und 500 Punkten. Wenn wir also von hier aus halbieren, um bei deiner Analogie zu bleiben, ist das etwas bösartiger als "ein bischen seitwärts" - wie du schreibst.


      Sollte der Dow auf 100.000 gehen in den nächsten 10 Jahren, dann bringe ich mein Geld zu aldi, bis dahin haben die auch einen vernünftigen Broker :)

      Gruß Kveite
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 18:05:04
      Beitrag Nr. 190 ()
      zu Inflation/Deflation und Gold siehe


      http://www.bialuch.de/09special.htm


      kveite
      Avatar
      schrieb am 13.04.02 18:25:48
      Beitrag Nr. 191 ()
      @kveite,

      so schlecht war Deine Schätzung nicht, aber tatsächlich sind wir oberhalb der 800 Punkte gestartet, konnten und bis ins Jahr 73 sogar auf über 1000 Punkte bringen (in dieser bescheidenen Zeit!!!) und sind dann nicht an der hohen Bewertung, sondern an einem externen Ereignis (Ölpreisschock) beachtlicherweise nur sehr sehr kurzfristig gescheitert und konnten und in Windeseile wiederin allte Höhen bringen, um am Schluß sogar noch ein kleines Plus ins Jahrzehnt zu retten.

      Avatar
      schrieb am 14.04.02 10:22:10
      Beitrag Nr. 192 ()
      hi aldi,

      schoene argumentationskette von dir. durchaus bundesligatauglich...:D
      aber eines , was die lage brisant verschaerft, ist die tatsaechliche ueberbewertung des s&p gegenueber der `vermeintlichen`. welchen bewertungsmasstab man zu grunde legt, GAAP oder proforma, mag zwar egal sein, wenn man davon ausgeht , dass ein immanenter (bewertungs-) fehler
      konsistent ist. also einmal falsch, immer falsch! aber ich denke nach enron&co ist die finanz-oeffentlichkeit zu der ja auch wir kleinanleger gehoeren , soweit sensibilisiert, dass ein bersten der `bewertungs-bubble` nur eines vergleichsweise kleinen anlasses bedarf. zum vergleich der bewertung nach ordentlichen buchhalterischen masstaeben und den von den firmen nach ihrem gusto manipulierten ergebnissen (proforma) das statement von carl svenlin (decisonpoint):

      THE REAL P/E RATIO

      The "as reported" P/E for the S&P 500 (a.k.a. earnings based on GAAP --
      Generally Accepted Accounting Principals) is the historical standard for
      reporting earnings. The normal range for GAAP P/E ratio is between 10
      (undervalued) to 20 (overvalued). The investment sales industry would like us
      to think that "pro forma" or "operating earnings" is the same as GAAP, but
      operating earnings are a fabrication prone to gross distortion. There is no
      standard by which operating earnings can be judged because operating earnings
      are not based on real accounting -- all revenue is included, but selective
      expenses are ignored. This version is becoming known as EBBS (Earnings Before
      Bad Stuff).

      Each week we will report both versions. We calculate the S&P 500 P/E by
      dividing the total per share dollar value of S&P 500 stocks by their total EPS
      as reported in the quote systems. Operating earnings are as reported by
      Standard & Poors. As of the close on 4/12/2002 the GAAP P/E was 43.8 compared
      an EBBS P/E of 29.1. The GAAP/EBBS Ratio is 1.5.

      und fuer den fall, dass ich den chart noch nicht gepostet habe:



      nichts desto trotz ist natuerlich nicht auszuschliessen, dass sich der wahnsinn (wie von dir gefordert,:laugh:) noch eine weile fortsetzt. fuer mich stellt es sich so dar: entweder wir korrigieren die exzesse im rahmen einer `normalen` wirtschaftszyklischen entwicklung jetzt, was noch weitere 1-3 jahre baerenmarkt bedeuten koennte mit seitwaerts/abwaerts und stehen letztlich wieder auf einer basis von der aus eine vernuenftige , wachstumsorientierte entwicklung moeglich wird, oder das `ding` fliegt uns irgendwann mit einem ohrenbetaeubenden knall um die ohren. der schaden fuer uns, unsere kinder und die gesamtweltwirtschaftliche entwicklung waere im 2. fall sicher gravierender.

      cu

      woernie

      @kveite

      super analysen! danke.
      na siehste, das mit den maennchen wird schon noch...;)
      Avatar
      schrieb am 14.04.02 15:28:17
      Beitrag Nr. 193 ()
      für die Ungeduldigen:

      http://www.bialuch.de/02.15mb130402.htm


      Gruß kveite

      @ woernie: Ich finde die smilies leider immer noch bescheuert :)
      Avatar
      schrieb am 14.04.02 16:29:42
      Beitrag Nr. 194 ()
      we proudly present,
      der star unter den analysten (wegbegleitern der maerkte)...



      from germany, the incredible Uwe Warmbein !!!

      (alias kveite), yeah, ich hab`s durchschaut...

      habe mir alte marktberichte an `kritischen` marken (maerz/april 01/ september 01) durchgelesen: sensationell ! waere ich da mal frueher drauf gestossen.
      auf diesem weg, `streicheleinheiten` und flowers:

      und aus rücksicht auf kveite`s vorlieben: keine smileys mehr von mir!! versprochen.

      gruss woernie

      p.s.: gilt aber nur fuer diesen thread.
      Avatar
      schrieb am 14.04.02 19:45:04
      Beitrag Nr. 195 ()
      @woernie,

      Du bist ja ganz aus dem Häuschen. Das Bildchen ist wirklich nett.

      Doch bitte keinen Personenkult.

      Nach meiner Ausbildung zum Krabbenpuler habe ich mich etwas mit der Börse beschäftigt, aber ich habe weder eine Bankausbildung noch einen Dr..

      Gruß kveite

      P.S. Es wird der Tag kommen, wo auch ich fürchterlich daneben liege.
      Avatar
      schrieb am 14.04.02 22:25:33
      Beitrag Nr. 196 ()
      @Kveite zum Marktbericht 13.4.2002,

      wieder ein überzeugender Marktbericht , besonders die Kopie von Dr. Kurt Riechebächer. Nun zu den weiteren Argumenten:

      Es liegt in der Gewohnheit aller Bären und Bullen, die Ergebnisse immer subjektiv wahrzunehmen. Ob sie nun Entspannung gebracht haben oder nicht, kann jeder für sich anhand der letzten veröffentlichen Daten beurteilen.



      Ich sehe durchaus mehr positive, als negative Überraschungen, auch wenn einzelne Unternehmen wie GE (Bilanzakrobatik), Alcoa (Rohstoffwert!!!!) oder Imclome (Biomüll?) nicht gerade Glanz in die US-Hütte gebracht haben.

      Sehr beeindruckend ist die Aussage, das es keinen dauerhaften Wohlstand nur auf Pump gibt, aber die Schuldenblase gleich so groß zu malen, dass sie jeden Moment mit einem großen Knall platzen wird, ist wohl sprachlich und inhaltlich überzogen. Der Bär lebt von diesen Hoffnungen nun schon viele Jahre und eine Obergrenze der möglichen Verschuldung ist nicht nachvollziehbar definiert. Ich gehe davon aus, das noch für viele Billionen Luft ist. Besser wäre aber, wir würden auf einen Knall verzichten und langsam über Jahrzeehnte wieder Dampf ablassen. Wo ist eigentlich dieses Szenario bei den Bären?

      Dann eine Frage, hast Du inhaltliche Begründungen für die Darstellung gefunden, dass die verfügbaren Einkommen der Amerikaner gesunken sein sollen? Gerade wurde wieder gemeldet, dass es bei AT&T 6% mehr in die Lohntüte gibt. Das der Konsum deutlich gestiegen ist, ist Allgemeingut, aber die Struktur der Privatschulden würde mich schon sehr interessieren. Wenn jetzt nur wesentlich häufiger Hausfinanzierungen vor dem nächsten Zinszyklus aufgenommen/aufgestockt werden, kann das auch ganz schön klever sein, denn bei steigender Inflation und langfristig festgeschriebenen aktuellen Zinsen, macht der Häuslebauer immer ein gutes Geschäft, wenn er sich nicht über seine langfristigen Möglichkeiten hinaus verschuldet.

      Die Aussage, das die gewachsende Geldmenge für den Konsum draufgegangen sein soll, ist zu relativieren, hier gibt es auch die Annahme, dass das Geld in die Aktienmärkte und nicht in den Konsum gewandert ist. Diese Annahme ist schon deshalb stichhaltiger, weil die Geldmenge ja um ein x-faches der Güter(konsum)menge gestiegen ist. Da bleibt nur noch der Finanzkreislauf als logische Erklärung. Das macht dann auch wieder deutlich, das die These, das diese steigende Geldmenge mit steigender Inflation gleichgesetzt werden kann schlicht Blödsinn ist. Die Grafiken von Dir verdeutlichen auch sehr gut, dass dem zuletzt nicht mehr so war, auch wenn es in der längeren Vergangenheit eine gute Korrelation gegeben hat.

      Als Unternehmer erhöhe ist meine Produktivität und Rentabilität nicht nur durch Investition in Sachanlagen, sondern ebenso in Finanzanlagen, wobei in der Tendenz sicher kurzfristig mehr zusätzliche Arbeitsplätze aus der ersten Investitionsart erwachsen. Für die Volkswirtschaft ist die Investition in den Aktienmarkt genauso wichtig, wie die Investition in Maschinen und Sachanlagen. Vorhandenes Vermögen muss immer nach der besten Rendite suchen, soll es gewinnbringend und wohlstandsmehrend angelegt werden. Fehlinvestitionen gibt es nicht nur am Aktienmarkt, sondern auch in Maschinen und Sachanlagen. Sie sind immer schmerzlich und gehen zu Lasten der Liquidität und Arbeitsplätze. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Unternehmen, die nicht auf ihre Kassenlage achten und sich zu hoch verschulden in der Bereinigungsphase vom Markt verschwinden. Das Geschäft als solches wird vom Wettbewerb übernommen und schafft dort wieder bessere Wachstums-, Beschäftigungs- und Rentabilitätsmöglichkeiten. Also ein ganz normaler reinigender Vorgang für eine Volkswirtschaft, der sogar positiv wirkt.

      Gibt es tatsächlich ein Puzzle für den Niedergang? Ist Venezuela (größer Ölproduzent vor der US-Haustür) der jüngste Pickel im hässlicheren Gesicht der Wirtschaftswelt? Hierzu hätte ich gerne weitere starke Bärenargumente.

      Auch die Frage, ob es bei allen kriegerischen Auseinandersetzungen nur ums Öl geht, ist für mich nicht hinreichend geklärt. Hier könnten weitere Arbeiten/Ansichten helfen.

      Ich rate auch in der jetzigen Situation besonnen zu bleiben, denn so einfach wie es sich die Bären machen, ist die Welt nicht. Sicher reicht nicht ein Funke, um an den Finanzmärkten alles kaputtgehen zu lassen.

      Gruß Aldi (der Deine Berichte gern verschlingt)
      Avatar
      schrieb am 14.04.02 22:49:52
      Beitrag Nr. 197 ()
      @woernie zu #192,

      um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, ich würde eine Seitswärtsbewegung oder eine schnelle Korrektur zur Beseitigung von vermeintlichen Überbewertungen ebenfalls vorziehen. Extreme wie Dow 100.000 oder Zusammenbruch des weltweiten Finanzsystems sind nicht meine wahrscheinlichsten Szenarien, denn diese entwachsen den PermaBullen und PermaBären als Wunschdenken für außerordentliche Gewinne und da sollten es beide Seiten in der nächsten Zeit schwerer haben, so tolle Renditen einzufahren wie in den letzten Jahren. Wir werden wohl kaum noch P/E-Ratio´s von 300 long aufgebaut und dann short wieder zerstört, wie gerade an der Nasdaq vorgeführt. Das sind Jahrhundertereignisse.

      So wie die PermaBullen heute Katerstimmung haben, werden auch die Shorties an den immer wieder stattfindenden Seitwärtsbewegungen und Zwischenrallies frustrieren. Schau Dir die Dowkurve in den 70er Jahren weiter unten nochmals an. Natürlich können wir auch mal schnell 30% in außerordentlich kritischen Situationen verlieren, doch die sind selbst bei sehr bescheidenen wirtschaftlichen Zuständen durch die Zukunftsspekulation schneller wieder eingeholt, als manche Bären uns Glauben machen wollen. Was haben denn die Ölpreisschocks der 70er Jahre dem Dow tatsächlich anhaben können? Wozu deshalb jetzt die aktuelle Aufgeregtheit über Venezuela? Über 100 Jahre Dow weiter unten beweisen auch, wer auf sehr lange Sicht immer die Vorteile auf seiner Seite hat. Diese verschwinden immer nur kurzzeitig, in Form von Bubbles, die nach Kondratieff vielleicht ca. alle 60 Jahre temporär aufzulösen sind, weil dass Kapital unrentabel in Seifenblasen gesteckt wurde, aber es wird immer wieder Blasen geben, das liegt in der menschlichen Natur. Der PermaBär bastelt übrigens auch gerade an der Öl- oder Gold- oder Rohstoffblase.

      Die ganze Weltwirtschaft aber als eine einzigartige permanente Seifenblase anzusehen, wo nichts Lohnendes mehr produziert und geleistet wird ist sicher Bärenschwachsinn.

      Wenn auch schon auf den Bärenseiten gemogelt wird, um die Kundschaft bei Laune zu halten, ist das auch ein sicherer Indikator. Schau Dir nur einmal diese beiden Bilder an:



      Es liegt mir fern, die guten Bärenargumente zu diskreditieren, aber nicht alles was aus der Hedgeindustrie kommt ist glaubwürdiger. Wir müssen uns die kritische Einstellung auch gegenüber den Goldbugs und anderen Interessensgruppen bewahren. Schau Dir die Goldminen an, sehen wir da etwa keine Bubble? Also wenn schon Vorsicht, dann nach allen Seiten. Die Contrarians wollen auch ihre Ernte in die Scheune fahren und heizen die miese Stimmung manchmal mehr als nötig an. Solange die Argumente gut sind, ist das eine Wohltat und ein Segen. Wenn aber Lügen oder blödsinnige Kausalketten verbreitet werden, muss Widerspruch sein. Die Diskussion dient immer der besseren Information.

      Die S&P-Überbewertung ist auch für mich Fakt, dass es auch ein P/E-Ratio von über 40 sein könnte, war für mich neu und deshalb bin ich Dir dankbar für diese Info. Kritisch bleibe ich in der Interpretation dieser Zahl, denn wenn ich mir aktuelle Unternehmensdaten vor Augen führe, sehe ich die primäre Abweichung zwischen US-GAAP und pro-Forma in den vorgenommenen Restrukturierungen und Abschreibungen von Goodwill´s aus der Blasenzeit. Dies sind aber nun einmal unbestreitbar einmalige Ereignisse, so dass ich nicht darauf wetten möchte, dass wir diese belasteten Effekte über mehrere Quartale/Jahre haben werden. Die operativen Ergebnisse werden also in Zukunft viel näher an den vor Steuer Ergebnissen liegen. Ich möchte Dir auch ein sehr anschauliches Beispiel geben:

      Die Internetfirma Broadvision entstand in wenigen Jahren aus dem Nichts mit einem Umsatz von über 400 M$ bis zum Jahre 2000. Im Jahre 2001 waren es nur noch knapp 250 M$ und in diesem Jahr werden wohl auch nur 120 bis 170 M$ herauskommen. Die Mannschaft wurde im Jahr 2001 halbiert und aktuell werden wieder Restrukturierungen durchgeführt. So ging es auch einmal den Auto- und Eisenbahnbauern in den 30er Jahren, dennoch haben wir dort heute zwei stabile Industriezweige, die uns über Jahrzehnte tolle Beschäftigungs- und Rentabilitätsmöglichkeiten geliefert haben und auch weiter liefern werden. Selbst wenn BVSN nicht mehr zu den Überlebenden der Internetblase gehören sollte, werden andere Unternehmen das nun notwendige Business übernehmen, denn das Internet ist aus unserem privaten und beruflichen Alltag nicht mehr wegzudenken. Wo zusätzliche Nachfrage ist, entsteht langfristig zwangsläufig zusätzliche Rentabilität.

      Nun aber zu dem eigentlichen Vorgang der Veränderung von Profitabilität:

      BVSN hatte sich nach US-GAAP fast bis zu einer Umsatzrentabilität von 20% hoch gearbeitet, sich die Bilanztaschen bis zum Rand mit Anlegergeldern gefüllt, so dass die Bilanz fast nur aus Cash und Eigenkapital bestand und glaubte durch Zukäufe weiter wachsen zu können. Gegen eigene überbewertete Aktien wurde u.a. eine Interleaf eingekauft und nach amerikanischer Rechnungslegungsvorschrift als Goodwill bilanziert, denn die Sacheinlage war bedeutend kleiner und Cash wurde auch nur sehr wenig bezahlt. Die Alteigentümer haben also überteuerte Aktien bekommen und BVSN nicht im gleichen Maße Cash verloren. Eigentlich ein toller Deal, zumal man nun über viele Jahre kontinuierlich über Abschreibungen Ergebnisse versauen konnte ohne eine müde Mark Cash zu verlieren. Soweit war das Vorgehen unternehmerisch schlüssig.

      Da die Internetblase in 2000 geplatzt ist und die Geschäfte sich schlechter als erwartet weiterentwickelten, konnten in 2 Jahren fast 1.000.000.000 $ einmalig abgeschrieben werden, ohne die Kassenlage zu berühren. Das heißt, es wurde das 10-fache des Umsatzes nicht liquiditätswirksam über die US-GAAP-Methode ausgebucht. Ist das kein außerordentlicher Vorgang, der so oder ähnlich bei vielen heute noch existierenden Firmen der Old- und Neweconomy gleichermaßen aufgetreten sein wird? Es macht in der Tat Sinn, sich beide Ergebnisse genau anzusehen und sich buchhalterische Kenntnisse anzueignen, dann kann man viel besser mitreden und auch verstehen, was da eigentlich abgeht. Diese Effekte werden nun von einer Bärensite im Internet werbewirksam ausgeschlachtet, aber glaube mir, dieses Argument wir spätestens im Jahre 2003 zum Gegenargument, weil diese Einmaleffekte dann alle bilanziell und von der Ertragrechnung her aufgearbeitet sein werden. Die Firmen, die wie Enron nur heiße Luft verbreiten, hat es zu jeder Zeit in jedem Land gegeben und die wird es auch immer wieder geben. Ich renne nicht mit der Bärenvorstellung rum, alle Firmen leben nur vom Betrug, das ist zu vereinfacht gedacht, aber es ist immer notwendig, sich im Detail anzusehen, was einem da vorgesetzt wird. Wie wäre es mit einer Cash-Flow- orientierten Kenngröße? Wenn es unterm Stich mehr darauf ankommt, das Geld zusammenzuhalten, ist das sicher noch besser, als die EBBS (Eigene Bären-Bananen-Soße), die auch nur wieder in ein anderes Extrem polemisiert.

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 14.04.02 23:05:06
      Beitrag Nr. 198 ()
      zur Empfehlung Ölwerte hier noch ein Chart:

      Avatar
      schrieb am 14.04.02 23:05:10
      Beitrag Nr. 199 ()
      Avatar
      schrieb am 15.04.02 10:59:05
      Beitrag Nr. 200 ()
      Da habe ich doch tatsächlich einen Bären-thread übersehen.

      :laugh:

      gruss paule2
      Avatar
      schrieb am 15.04.02 12:09:07
      Beitrag Nr. 201 ()
      @ aldibrocker

      ich bin nun wirklich realist ( seit knapp 20 jahre baurecht, ziemlich trockene sache die kein spielraum für phantasie läßt ) aber ich kann die sache drehen und wenden wie ich will. ICH KANN AUS SCHEIßE KEINE SAHNE QUIRLEN.

      aus welchen gründen aus dieser dow so abhob, jetzt haben sie im den hauptnerv gezogen; die phantasie der pro-forma.

      die fed ist nachweißlich seit dem 07.11.01 am markt und gewiß nicht als verkäufer. auch ein phantasieconsumerindex von 110 ( was kommt danach? 200,500 oder 1000) bei einer bevölkerung deren knapp 25% weder schreiben noch lesen können, hinterlassen bei mir keinen eindruck.

      die einzig logische lösung heißt crash oder krieg, da so eine blase nur platzen kann und nicht wie angeführt langsam luft verliert.

      DUF

      PS: noch was zum nachdenken; über die täter vom 11.september mag man ja streiten. aber erklär mir bitte eins; sieh dir die bilder vom absturz des jumbos auf das pentagon an. sag mir ob in das loch ein jumbo reinpasst. wie mir ein freund der selbst pilot ist versicherte würde wirklich hier ein jet quasi zur haustür hereingekrachen , wäre die schneiße IMMER 1,5 fach der spannweite des flugzeuges. auch glaubt er nicht das man auf bodenhöhe in ein gebäude fliegen kann. er kanns auf alle fälle nicht, obwohl er seit über 12 jahren chefpilot bei der lufthansa ist. fragen über fragen, aber keine lösung.
      Avatar
      schrieb am 15.04.02 13:32:07
      Beitrag Nr. 202 ()
      @derunsichtbarefreund,

      es gibt nicht die Wahrheit, sondern nur Wahrnehmungen. Ist diese zementiert, wird es schwierig, Realitäten zu erfassen.

      Ich sehe ein, dass es im Baurecht keinen Spielraum für Interpretationen gibt. Deshalb gibt es dort auch keine unterschiedlichen Rechtsansichten oder gar Rechtsstreitigkeiten in der Auslegung. Alles ganz klar und jeder hat das gleiche Recht. Der eine bekommt die Genehmigung auf gleicher Basis der andere eben nicht. Wer den Bürgermeister oder die örtlichen Machthaber kennt und ein großzügiges Herz für arme Staatsdiener hat, steht genauso da, wie Ottonormalverbraucher. Bestechlichkeit ist im Baugewerbe völlig ausgeschlossen. Das ist das sauberste Gewerbe schlechthin *g*.

      ...und dass alles Schei..e ist und nichts mehr glänzt (äh außer Gold) wissen wir alle *g*

      Kannst Du mir ein paar gute Links geben, wo ich die Umsatzzahlen die die Fed so an der Börse macht ablesen kann? Denn gern hätte ich statt Vermutungen klare Beweise. Am besten rechtlich sauber und unwiderruflich.

      Ja die Statistiken sind nicht immer sauber und zuviele Zahlen werden hinterher korrigiert. Die Hedonik ist auch ein Problem, aber mache es Dir nicht zu einfach. Es soll tatsächlich noch ein paar fröhliche Farbtupfer neben schwarz und weis geben.

      Bei manchen Bären heißt die Lösung Crash und Krieg. Das oder wird gar nicht mehr zugelassen.

      Die Verschwörungstheorie zum 11.9. kenne ich auch aus dem Jükü-Board, aber allein der glaube fehlt mir noch und dort wurde sehr differenziert darüber diskutiert. Am Ende sind auch dort mehrere Wahrnehmungen geblieben. Einige sprachen auch von Quatsch. Sicher irren wir beide immer auch mal, so dass wir uns auf unsere Wahrnehmungen nicht immer verlassen können. Ich bin aber für jeden Bär dankbar, der mir die Augen öffnen kann und will. Dir ist es heute leider nicht gelungen. Muss an meiner Wahrnehmungsschwäche liegen.

      Gruß Aldi

      PS: Der gelegentliche Sarkasmus ist nicht böse gemeint, soll nur zum Nachdenken anregen. Dr. Kurt Richebächer beispielsweise konnte dies bei mir bewergstelligen. Ich bin nicht einseitig festgelegt. Auch gute Bullenargumente zählen und helfen.
      Avatar
      schrieb am 15.04.02 15:01:39
      Beitrag Nr. 203 ()
      Der gute aldi schwimmt hin und her und findet die strömung nicht:-)
      Avatar
      schrieb am 15.04.02 15:57:54
      Beitrag Nr. 204 ()
      Darum werden die Märkte fallen!

      Avatar
      schrieb am 15.04.02 16:10:50
      Beitrag Nr. 205 ()
      @kveite,

      nein ich suche nur die kritische Auseinandersetzung mit gutem Bären- und Bullengesang. Warum soll ich mich für alle Zeit auf eine Betonkopflinie festnageln, wo doch die Märkte tagtäglich, ja sogar stündlich fallen und steigen. Wie weit es noch runter oder rauf gehen mag, wissen wir beide nicht genau. Also imer schön weiter beobachten *g*

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 15.04.02 16:14:43
      Beitrag Nr. 206 ()
      @und rainrain ist sicher auch kein Anfänger,

      Avatar
      schrieb am 15.04.02 16:19:45
      Beitrag Nr. 207 ()
      Gute Nachrichten für die Bullen !
      Zumindestens kurzfristig ist eine Rallye angesagt.

      Der ARMS steht auf "Buy", das 3 Wochen P/C Ratio steht kurz vor "Buy" und das Tages P/C Ratio ebenfalls.(Die Charts gelten für amerikanische Werte)







      H_S:)
      Avatar
      schrieb am 15.04.02 17:16:07
      Beitrag Nr. 208 ()
      Mittel- bis langfristig sieht es aber nicht so gut aus !






      Alan Greenspan und seine Kollegen bei der US-Zentralbank haben den Markt bereits auf einen möglichen Anstieg der Leitzinsen vorbereitet.

      Jetzt stellt sich die Frage, wann diese Zinserhöhungen stattfinden werden, und wie stark der Leitzins erhöht wird. Der Markt wird hierfür die Greenspan-Rede am Mittwoch auf dem Capitol Hill beachten, obwohl Analysten nicht daran glauben, dass der Zentralbankchef nähere Informationen zu den geplanten Zinsschritten geben wird.

      Man erwartet, dass der Fed-Chef nach den Spannungen aus Nahost und den starken Wirtschaftsdaten Zinserhöhungen für nötig hält und dies auch verkünden wird, allerdings erwartet man keine näheren Details über die Frage nach dem Timing dieser Schritte.

      "Es wird vermutlich eine Rede der Art "auf der einen Seiten, auf der anderen Seite" sein," so Alan Blinder, Vice Chairman der Fed, der auch an der Princeton University unterrichtet.

      © Godmode-Trader.de










      .......
      Avatar
      schrieb am 15.04.02 23:28:45
      Beitrag Nr. 209 ()
      @Harry,

      schau mal in diesen Thread:

      http://www.technical-investor.de/default.asp?Cpage=Analysen/…

      leider führten in der Mehrzahl der historischen Fälle steigende Zinsen zunächst noch zu steigenden Kursen. Hier die Grafik von Dr. Norbert Voss. Wir haben offensichtlich alle betonierte Weisheiten im Kopf. Das steigende Zinsen = fallende Kurse bedeuten, konnte ich auch erst jetzt aus meinem Wissensschatz streichen. War ein über Jahrzehnte gepflegtes Vorurteil. Hier der Bildausschnitt

      Avatar
      schrieb am 15.04.02 23:50:53
      Beitrag Nr. 210 ()
      ...Ergänzung, sonst funkt das nicht, gehe über know how und dann ziemlich rechts aktuelle Artikel Börsenzyklus und Zinsen
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 02:50:38
      Beitrag Nr. 211 ()
      @aldibroker

      Dein Link ist ein schwerverdauliches Futter.Da muss ich mich erst reinarbeiten.Deshalb stelle ich mal hier diese Tabelle rein.:)






      H_S:)
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 09:08:52
      Beitrag Nr. 212 ()
      @ aldibrocker

      erstens will ich dich nicht überzeugen. jeder soll sich selber seine meinung bilden.
      zweitens muß ich mit einem weitverbreitenden irrglauben, dem scheinbar auch du aufgesessen bist aufräumen. ein bürgermeister hat so viel einfluß auf das baurecht wie eine klofrau. nichtsdesto trotz ist auch das baurecht eine große lüge, alles eine frage der auslegung. aber das nur so nebenbei.

      die fakten zur FED kannst du in bueso nachlesen.

      in sachen pentagon bleibt es beim geschriebenen: eine nudel passt nicht durch ein nadelöhr. das ist ein faktum, das gegenteil ist weder physikalisch noch gedanklich zu widerlegen.

      ansonsten ist es für uns schon DIE höchststrafe, daß wir auf andere länder hoffen, die uns evtl aus dem dreck holen sollen, weil wir unseren laden nicht im griff haben. das wir dann eine mögliche lüge desselbigen nicht in frage stellen liegt wohl im eigenen interesse. es darf nicht sein was nicht sein kann. kein argument, vielleicht eine wahrnehmung?? seit tagen kommen schlechte nachrichten für uns rein. einzelahndelminus, auftragseingangminus. auch das st. bundesamt hat sich letzten monat " verrechnet " statt + 1,5%, jetzt - 1,5%.

      wie sich der hund seinem eben erbrochenen zuwendet, so wendet sich der narr seinen torheiten zu.

      jeder muß sich selber seinen reim darauf machen.

      DUF .. der es auch gern bunt hat...
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 10:15:17
      Beitrag Nr. 213 ()
      @DUF,

      zu dem Stichwort Büso solltest Du folgendes wissen:

      Seit einiger Zeit tummeln sich zunehmend Politsekten in den Finanz-Communities und Börsenboards, um die Anleger mit gezielten Crashhinweisen zu verunsichern. Die keineswegs so harmlosen und honorigen Politsekten werden u.a. in folgenden Links beschrieben: http://www.religio.de/politik/politik.html. Die Gruppen verfolgen in der Regel politische Ziele, die sie aber im Gegensatz zu den politischen Parteien nicht mit den Methoden der freiheitlichen Demokratie verfolgen, sondern mittels sektiererischem religiösen Fanatismus. Ein Angriffsziel ist die Stabilität der Finanzmärkte.

      Die Europäische Arbeiterpartei EAP ist z.B. eine von Lyndon Hermyle LaRouche gegründete Partei mit den Strukturen einer Jugendreligion und dem Ziel der Weltrettung in letzter Minute. Die Gruppe tritt gegenwärtig unter dem Namen Bürgerrechtsbewegung Neue Solidarität (Büso) oder Patrioten für Deutschland vor allem im politischen Geschehen auf. 1996 waren in Thüringen Aktivitäten besonders im Raum Erfurt unter dem Namen Bund freier Bürger, die sich gegen Maastricht wandten, nachweisbar. Nach Aussage von Harry Zingel, einem Förderer des Ideengutes der EAP, haben der Bund Freier Buerger (BfB) und die Europäische Arbeiterpartei (EAP) miteinander nichts weiter zu tun, als daß er beide Organisationen unterstütze, weil er deren Ziele richtig und unterstützenswert finde. Das heiße aber keineswegs, daß die Ziele dieser beiden Organisationen auch deckungsgleich wären. Die Thesen der Neuen Solidarität wurden von einem Erfurter Server durch Harry Zingel im Internet veröffentlicht. Homepage von Harry Zingel http://members.aol.com/HZingel/Welcome.html Homepage Neue Solidarität http://members.aol.com/HZingel3/index.htm Der Slogan der Neuen Solidarität lautet: "Wir haben das Patentrezept!"

      Die Bürgerrechtsbewegung wurde 1992 auf einer Konferenz mit dem Titel "Frieden durch Entwicklung" gegründet. Zu ihrer Vorsitzenden wurde Frau Helga Zepp-LaRouche, die Ehefrau von Lyndon LaRouche gewählt. 1984 wurde das "Schiller-Institut e.V" ins Leben gerufen, um gegen die Abkopplung der USA von Westeuropa zu kämpfen. Das Schillerinstitut nennt sich auch "Vereinigung für Staatskunst e.V."

      Folgende Organisationen und Publikationen sind der EAP zuzurechnen:
       ICLC (International Caucus of Labour Committees)
       Schiller-Institut e.V
       Zeitung "Neue Solidarität
       Verlag "Dr. Böttiger-Verlags GmbH"
       Zeitschrift "Ibykus"
       Zeitschrift "Fusion"
       Club of Life = Unterorganisation des ICLC, setzt sich für die Bekämpfung der Euthanasie ein.
       Fusions Energie Forum e.V.
       Private Akademie für Humanistische Studien e.V.
       ADK - Anti Drogen Koalition (Zeitschrift: "Krieg dem Rauschgift")
       National Executive Committee (NEC)
       Eurasische Landbrücke
       Eurasische Transportunion
       Shanghai Cooperation Organization (SCO)
       New Solidarity
       Nation of Islam (Abdul Alim Muhammad, Louis Farrakhan...)
       EIR – Nachrichtenagentur
       ....

      Sicher gibt es weltweit noch viele weitere Tarnorganisationen, Firmen und Internetsites, die im Interesse der Politsekte arbeiten, das Netzwerk aber ganz zu durchdringen ist wohl nie möglich. Ich vermute z.B. daß auch das Jükü-Board stark von seinen Anhängern durchsetzt ist, denn wenn die weiter unten genannten Stichworte mal über die Suchfunktion abgerufen wird, gibt es sehr viele Treffer. Ich betone aber ausdrücklich, daß nicht davon ausgehe, daß diese Community direkt als Tarnorganisation bezeichnet werden kann, denn ich war lange Zeit dort aktiv und habe auch sehr viele honorige Menschen dort gefunden.

      Bei der Betrachtung der Ziele des Organisationsnetzwerkes von LaRouche fällt auf, daß seine Ansichten von extrem links zu extrem rechts schwanken. Einmal vertritt er nazistische Parolen, andermal linksradikale. Momentan scheint die Organisation wieder mal auf dem "links-Trip" zu sein. Allerdings machte hiergegen Harry Zingel in einem persönlichen Schreiben geltend, daß dass es nicht um "rechts" oder "links" ginge, sondern daß jetzt neue Konfliktlinien bestünden. Nachdem der Kommunismus nahezu weltweit beendet sei, ginge es darum, die Freiheit gegen Ökologisten und den "Club der Inseln" zu verteidigen. Das alte rechts-links-Schema tauge dafür nicht mehr. Gesellschaften und die in ihnen ausgetragenen Konflikte würden sich ändern. 1990 vertrat die Gruppe die Theorie vom "produktiven Dreieck Paris - Berlin - Wien" als "Lokomotive der Weltwirtschaft". Dahinter stand die Theorie, alle wirtschaftlichen Probleme in Europa wären nur ein Verkehrsproblem. Man brauche nur ca. 12000 km Schienen zu bauen, und sofort würde es in Europa wirtschaftlich aufwärts gehen.

      Ich habe mir mal einen aktuellen Artikel von Frau Helga Zepp-LaRouche kopiert und folgende Stichworte gefunden:

      Kernschmelze des Weltfinanzsystems, die Gefahr eines raschen Absturzes in den Dritten Weltkrieg, systemische Gefahren, Existenzfrage für Deutschland, einem vollständigen Zusammenbruch, Weltfinanzsystem ist am Rande der vollständigen Desintegration, Absturz in das Chaos, Politiker und Regierungen werden hinweggefegt, Finanz- und Währungskrisen, Hyperinflation sowie Depression, Existenz unserer Gesellschaft gefährdet, Diktat der IWF-Bedingungen, Unfähige Wirtschaftsexperten und Politiker, Ablehnung der Globalisierung und des Weltfinanzsystems mit flexiblen Wechselkursen und alle internationalen Abkommen, neue politische und ökonomische Weltordnung, arrogante Konfrontationspolitik der Administration von George W. Bush, die von den Medien mit tieferen Wahrheiten nicht eben verwöhnten Bundesbürger, Fakt ist, daß LaRouche der einzige Wirtschaftswissenschaftler und Politiker war... Politik des wirtschaftlichen Kahlschlags, geopolitische Motiven von anglo-amerikanischer Seite, Shareholder-Value-Gesellschaft, alle Not und drückende Armut auf der Welt beseitigt werden könnte, kommende Erschütterungen des systemischen Zusammenbruchs, völlig neue Gesetze, das Ende der Spaßgesellschaft, geistige Gemeinschaft, leidenschaftliche Liebe zur Idee der Völkergemeinschaft, blanker Egoismus und Erwerbsgier, Drogenszene, hirnlosen Druck, Designertrend, Erringung der Souveränität Deutschlands, Neukonzeption der deutschen Außenpolitik, Statthaltertum im Dienste der Besatzungsmächte...

      Sekten-These:
      Leider sind Menschen bisher nur in schweren Krisen bereit, sich mit großen Entwürfen auseinanderzusetzen

      Weitere Merkmale:

      Antisemitismus - Verschwörungstheorien - Verfolgung von KritikerInnen, verbreitet Angst und Schrecken.
      erklärt die Lösungsformen der parlamentarischen Demokratie für unwirksam, offeriert ein Patentrezept
      Die Britische Oligarchie als Verursacherin der Weltprobleme, Geschichtsfälschungen, Deutschland den Ersten Weltkrieg nicht verursacht, Krise der Zivilisation geht auf eine britische geopolitische Intrige zurück, Juden als Drahtzieher der Weltgeschicke, angloamerikanischer Finanzwucher, internationale Finanzoligarchie,

      Einer von La Rouches US-amerikanischen Sicherheitsmännern sagte dem Sender NBC, "daß Palme ein Verräter an den USA ist, den man erschießen" müsse. Es wird von Rockefellers Nazipläne gesprochen, Aufdecken einer internationalen Verschwörung...

      Wer sich näher damit beschäftigen möchte:

      Aglaja Beyes-Corleis: Verirrt - Mein Leben in einer radikalen Politorganisation.
      Herder/Spektrum Freiburg im Breisgau 1994 ISBN 3-451-04278-9, 192 S., DM 16,80

      Lorscheid, Helmut und Müller, Leo A.. Deckname: Schiller
      Die Deutschen Patrioten des Lyndon LaRouche rororo aktuell 1986, 1080 ISBN 3 499 15916 3

      Oder im Internet unter:
      http://www.google.de/search?q=Politsekten&btnG=Google-Suche&…

      Das sich dennoch viele dort gut aufgehoben fühlen und sich mit den Argumenten auseinandersetzen hat einen guten Grund. Manche Analysen und Zustandsbeschreibungen sind erstklassig. Ich persönlich befürchte aber eine Zunahme der Gewaltbereitschaft durch vertretene Standpunkte
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 10:20:53
      Beitrag Nr. 214 ()
      @Harry, die Tabelle ist erstklassig! Danke
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 11:10:17
      Beitrag Nr. 215 ()
      @ aldibrocker

      danke für den hinweis.

      irgendwie ist ja alles im leben irgendwie eine lüge.
      deshalb besinne ich mich auf meinen kleinen " kosmos "; meine familie und freunde!!

      für mich bleiben aber poliker das was sie sind; lügner und betrüger, ergo interessiere ich mich ( nicht ) mehr für politik

      gleichwohl hat er wirklich ein paar gute analysen gemacht und die hatte ich gemeint. de fakto sind wir pleite, alle wissen es, aber keiner wills wahrhaben.

      hast du eine praktizable lösung ???

      DUF
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 11:21:13
      Beitrag Nr. 216 ()
      In der Aufzählung fehlt noch bialuch.de/marktberichte.htm, elliottwave.com etc.

      :)
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 11:31:01
      Beitrag Nr. 217 ()
      @DUF,

      jeder der Dir Patentlösungen und absolute Wahrheiten verkaufen will, ist verdächtig, denn es gibt sie in Wirklichkeit nicht. Ja wir werden belogen und betrogen, aber nicht nur von Politikern, sondern auch selbsternannten Weltverbesserern. Wenn jeder von uns nur das Gute und Positive versucht (vollkommen ist keiner), wird die (kleine eigene) Welt schon viel besser oder erträglicher. In jedem Fall immer offen und ehrlich Standpunkte austauschen und auch akzeptieren, dass es andere Sichten gibt, dann werden wir leichter Konflikte beherrschen und zu vernünftigen Handeln kommen.

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 11:32:36
      Beitrag Nr. 218 ()
      es muss aber auch immer leute geben, die sich betrügen + belügen lassen .. :) :D
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 11:42:40
      Beitrag Nr. 219 ()
      sonst würde ja das mit dem PCR nicht funzen.
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 11:55:09
      Beitrag Nr. 220 ()
      und die nächste große lüge ist bereits wieder im anmarsch.
      habs im goldboard gelesen.

      kurz; deutsche bank leiht sich gold aus von der buba. geht damit schort, wills jetzt nicht zurückkaufen und bietet im gegensatz aktien an.

      wenn dieser bericht stimmt können wir alles vergessen. deshalb der welteke mit dem statement vor wenigen tagen. er will nur die deutsche bank retten weil denen sonst die hosen reißen. ihr problem, wenn man shortet besteht die gefahr der zerissenen hosen, für eine bank umsomehr.

      aber wie ich die sache sehe wird die deutsche das so machen können, wird auch nicht groß drüber geredet, was die deutschen können werden auch die amis machen ( oder schon gemacht ) und flugs is der ganze dedattel von goldkartell vom tisch. ich krieg jetzt glaub ich das große kotzen

      DUF
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 12:10:35
      Beitrag Nr. 221 ()
      @kveite,

      auch das ist nicht auszuschliessen, so wie ich Deine Argumente / Standpunkte bisher kennengelernt habe, sind sie sehr hilfreich und auch hervorragend. Jükü´s Board gehört insgesamt zu den Qualitätsboards, es gibt aber auch dort Stimmen, die ich genauso einsortieren würde wie Büso! Wenn die Ziele eines Goldbug mit denen einer Sekte zufällig überei9nstimmen, bietet es sich an, sich gegenseitig in Boards hochzuschaukeln. Das erhöt die Schlagkraft. In beiden Fällen geht es um den Zusammenbruch der Finanzmärkte. Einmal aus der Einsicht das er kommen wird und noch verhindert werden kann, zum anderen aber um die Absicht, dieses gezielt herbeizuführen. Ich denke Du arbeitest für die 1. Variante, die dann aber gleichzeitig Deine Renditen für Spekulationen auf einen solchen Zusammenbruch deutlich senkt.

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 12:13:22
      Beitrag Nr. 222 ()
      @Aldibroker, der Beitrag über LaRouche ist wirklich spitze.

      Ich hatte auch schon die Suchmaschinen durchstöbert, aber nichts vernünftiges gefunden.

      gruss paule2
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 12:29:16
      Beitrag Nr. 223 ()
      @Paule,

      danke für die Lorbeeren, hat auch einige Zeit in Anspruch genommen. Bleibt aber auch nur eine von vielen Sichten, denn selbst Parteimitglieder dort werden sehr honorig sein. Wir sollten immer auf den Einzelnen schauen und nicht ganze Gruppen verteufeln. Leider bin ich auch nicht frei von Vorurteilen.

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 12:38:58
      Beitrag Nr. 224 ()
      @DUF,

      führt die Deutsche Bank damit nicht quasi den goldgedeckten Aktienbestand ein *g*? Wenn es nicht um Profit und Schlachtung der Shorties ginge, wäre dass doch schon der Anfang zur Rettung der Finanzsysteme. Goldbugs müssten dann aber verdammt bluten. Persönlich würde lieber den vielen kleinen Goldjungen, als der DB Rendite wünschen, aber so ist der Regelkreis. Einer bezahlt immer die Party des anderen.

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 12:49:53
      Beitrag Nr. 225 ()
      @ aldibrocker

      wie oft haben uns die jungs das fell übergezogen, allein dieses jahr mehrmals. und jetzt,weil ihnen die munition ausgeht sollen für die nicht die gleichen regeln gelten. auge um auge, zahn um zahn. eine pleite mehr, ist dann eine sache für die statistiger.

      wenn die deutsche bank mit diesem durchkommt, setzt dies alle marktkräfte außen krauft und wir können aufhören.

      es ist dann praktisch das ende jeden handels.

      ich habe fertig

      DUF
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 13:06:36
      Beitrag Nr. 226 ()
      @ aldi

      Du scheinst noch recht jung zu sein. Doch Idealismus ist das Vorrecht der Jugend.

      Die Sekten interessieren nicht, genausowenig, wie ein Herr Bush oder ein Cäsar, es sind ganz andere Kräfte am Werk.

      Wer English kann und sich die Mühe macht, folgenden Link durchzuarbeiten - denn Arbeit ist es - wird die Dinge vielleicht danach etwas anders sehen.


      http://www.gold-eagle.com/editorials_99/mbutler120299a.html

      Gruß kveite
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 14:12:31
      Beitrag Nr. 227 ()
      @kveite,

      vielleicht bin ich ein jung gebliebener Mitvierziger *g*. Ideale bedeuten mir in der Tat noch etwas und sie haben mir bis zur Lebensmitte nicht geschadet. Was zählen Bush oder Cäsar oder andere Kräfte? Die wichtigste Kraft ist die menschliche Kraft von Milliarden Menschen. Diese schaffen und bauen auf. In Deutschland und Amerika, in Israel und Palästina. Glück, Gesundheit und Frieden braucht keine Reichtümer, nur das tägliche Brot und die bescheidene Bleibe. Nötig sind Ideale, Wissen, Gedankenaustausch und Verständnis für den Anderen und darum sollte man uns mehr beneiden, als um Gold- oder Geldbestände.

      Die wenigen vermeintlich Mächtigen sind nur Figuren in Politik und Wirtschaft, die so tun, als hätten sie die Geschicke der Menschheit und ihrer Völker in der Hand. Tatsächlich sind sie Gefangene Ihrer Gier und finanziellen anlagesorgen. Sie arbeiten stets unzufrieden nur an Ihrem eigenen Geldbeutel und gehen doch so elend-sterblich in die Geschichte ein, wie viele tausend Herrscher vor ihnen. Einige von Ihnen sogar völlig unbekannt, unglücklich und einsam, vom Mißtrauen zerfressen und stets feindselig um Erweiterung Ihrer Grenzen bemüht. Nein das sind, waren und werden keine Herrscher.

      Gruß Aldi

      PS: die Seiten habe ich schon vor vielen Monaten in den Favoriten verlinkt. Aber auch dort ist klar, welche Interessen und Argumentationsketten gefahren werden. Die Lenkung der Meinungen ist zeitlich begrenzt möglich, aber die Vernunft wird immer wieder triumphieren.
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 14:59:28
      Beitrag Nr. 228 ()
      45 und dann immer noch broker bei aldi, solltest mal über die karriere nachdenken.:)
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 15:00:17
      Beitrag Nr. 229 ()
      Bezüglich der Vernunft bin ich ganz und gar nicht Deiner Meinung.
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 17:24:12
      Beitrag Nr. 230 ()
      hallo aldi ,
      betrifft #198, mit verspaetung...

      die zwei charts von zeall.com geben schon zu denken. klappern gehoert zum geschaeft. Sicher bei den baeren genauso wie bei den bullen. ich muss sagen: ich bin kein volkswirt und schon garkein nationaloekonom. insofern bin ich den maerkten und marktinformationen ausgeliefert und nur auf meine beobachtungsgabe und meinen gesunden menschenverstand gestellt. was die bewertungen an den kapitalmaerkten anbetrifft: versuche diese immer (bauernschlau) in realwirtschaftlichen bezug zu stellen. ich zum beispiel bin `selbststaendiger unternehmer` in der `gesundheitsbranche` . wenn ich meine (wohlorganisierte, weit ueberdurchschnittlich umsatz- und ertragsstarke) praxis heute veraeussern wollte, wuerde ich etwa das eins- bis eineinhalbfache des gewinnes vor steuern , mithin P/E=1-1,5 oder 4/10 des umsatzes (KUV = 0,4) erzielen koennen.dem inhahaber eines malerbetriebs, einer baeckerei, eines nicht boersennotierten fuhrunternehmens, ihnen allen duerfte es nicht viel anders ergehen. nun ist an den aktienmaerkten, auch auf grund der kapitalstroeme die den ertragserwartungen der anleger entspringen, natuerlich ein anderes bewertungsniveau zu erwarten und auch (langfristig historisch untermauert) zu tolerieren..bei den wachstumsstaerksten unternehmen koennen gegebenenfalls auch mal `extremwerte` die durch die geschaeftsentwicklung abgebaut werden entstehen. aber, lieber aldi, wenn der GANZE markt , wachstumsaussichten einmal dahin gestellt, auf derartig schwindelerregend überdurchschnittlichen niveaus angelangt ist, dann haben wir eine bewertungskrise und , zurueck zum titel dieses threads, eigentlich eher mit `fallenden indizes` zu rechnen denn mit steigenden . steigende indizes waeren nur dann gerechtfertigt, wenn sich die ertragslage (gewinne) der unternehmen SIGNIFIKANT und FLOTT verbessern wuerden. ich will jetzt nicht im kreis herum diskutieren. warum ich und andere genau dies fuer unwahrscheinlich halten, wurde ja schon ausfuehrlich diskutiert.
      aber wie schon gesagt: die bewertung dieser parameter erfordern oekonomischen sachverstand ueber den ich nicht verfuege ! so gesehen wenn du so willst nur ein credo. bilanzbuchhaltung ist nun absolut garnicht mein ding. ob deshalb die von dir fuer den fall BVSN aufgezeigten szenarien (2003 wie phoenix aus der asche...) sich verwirklichen werden? time will tell.
      aber:
      wenn alles so rosig ist, wenn wir den konjunkturellen aufschwung bereits vor der haustuere stehen haben , dann frage ich mich nur, warum corporate america, die institutionellen anleger, die big boys, die insider so bearish sind. ich habe hier schon mal den barrons confidence gepostet , ein chart , der den spread zwischen junk bonds und bonds `erster adressen` ausdrueckt. der spread steigt in witrtschaftlich unsicheren zeiten und schwaecht sich ab, wenn oeffentliche und eingeweihte investoren mut fassen und auf der basis der wirtschaftlichen gegebeneheiten bereit sind wieder groessere risiken einzugehen, kurz wenn der optimismus und das vertrauen in die wirtschaftlichen zukunftsaussichten zunimmt.



      der barrons war in den 30 er und 40 er jahren mal ein timing indikator (kurzfristig). das ist er heute nicht mehr. aber er verraet viel ueber die allgemeine stimmung und lage. im langfristchart koennen wir eine phase des soliden wachstums sehen (steigender trendkanal) , in den fruehen neunzigern eine gesunde ,abwartende skepsis (fallendes dreieck), dann , 1995 ein phänomenaler anstieg des vertrauens (ausbruch aus dem dreieck) mit anschliessender blasenbildung (bluppp...). die schuldenkrise sehen die instis schon seit 1998 kommen: siehe den bisher nicht gestoppten einbruch. dieser chart vermittelt VIELE botschaften. u.a. kann man sehen , dass die `big boys` es geschafft haben uns kleinanleger trotz ihres MASSIVEN wirtschaftspessimismus bei laune zu halten. eine weitere kleine botschaft die in diesem chart steckt: es wird fuer unsere kleinen lieblinge aus der tech und internetszene IMMER SCHWIERIGER weil TEURER ihr wachstum und ueberleben zu finanzieren.

      ein anderer chart mit ähnlicher botschaft !



      das insider sell/buy ratio zieht seit oktober wieder kontinuierlich an. quantitativ stark ruecklaeufig der april, wegen der q zahlen sind insider sales nicht erlaubt, insofern noch nicht sooo aussagekraeftig.
      ich möchte dir noch eine beobachtung mitteilen, die m. e. meine these von `fallenden indizes` stuetzt:

      anfang dezember habe ich in meinem `heimatthread` bei userin cabinda gepostet, dass ich glaube die `party` nach dem 11. september sei vorbei. ich habe damals konsequenter weise mein depot ziemlich leergeräumt. (ausser gold und öl). im quotetracker habe ich mehrere virtuelle portfolios angelegt um den weiteren verlauf objektiver beurteilen zu können. (kopiere ich jetzt einfach mal aus unserem thread hier rein)
      der nasdaq-comp hat mittlerweile ca. 15 % an wert verloren.
      meine watchliste der alten `techstars` mit werten wie chkp,brcd,ntap,emc,sunw,nok,palm,bvsn,csco,amzn,cien,jnpr usw.usw. liegt in der gleichen zeit bei -28%, also krass underperformed. und dass es so `glimpflich` abging ist einzig und allein der tatsache zu verdanken, dass ich telekommunikation untergewichtet habe. dazu spaeter.
      ein paar gewinner aus der liste: sebl (12%),adbe (18%) merq (16%) amzn (9%). ende!!!!
      verlierer gefaellig?
      cmrc -62%, jnpr -58, jdsu -55%, nt -55%,vert -69%,chkp -45% usw.
      meine biotech-liste mit so klangvollen namen wie medarex, millenium, idec, protein des. , vertex, enzon, abgenix und allem was rang und namen hat: gesamtperformance -36 %!!!!
      gewinner? vrtx mit mageren 5 % (die wurden schon vorher geschlachtet) und die gute alte NOVN (ich habe es immer gewusst ) mit sagenhaften 37 %!
      okay, highblech, hoere ich jetzt einige sagen.
      aber auch die sorgfaelltig selektierten alternativen `techpicks` haben nicht besser abgeschnitten. meine liste weist hier (ohne totalverluste wie actm) eine performance von -34% aus!!
      primus inter pares ist allerdings der fiber/breitband-sektor
      mit `stars` wie ocpi, nufo, arxx, avci, onis, corv, fbce...

      performance -48%!!!!

      so, und was sagt uns das?
      mir sagt das, dass bei den `big boys` noch jede menge ueberbewertetes material an den mann/frau zu bringen war/ist. die relative underperformance der einstigen highflyer beweisst es. der umstand, dass die indizes nicht weiter in die knie gegangen sind ist nur darauf zurueckzufuehren, dass small/midcaps und sektoren ausserhalb der technologie erstaunlich gut performed haben.
      entsprechend gut (viel zu gut) ist noch die stimmung:.

      jetzt nur noch ganz kurz zum dow. du schreibst:

      Über 100 Jahre Dow weiter unten beweisen auch, wer auf sehr lange Sicht immer die Vorteile auf seiner Seite hat.

      das ist auch so ein rattenfaenger mantra der finanzbranche!!! tzz,tzz (hier wuerde jetzt aber ein smiley hingehoeren@kveite!)
      wenn man die nackte dow entwicklung sieht , mag man den eindruck haben, dass das stimmt. aber die zusammensetzung des dow von 1929 hat nichts mehr mit der heutigen zu tun. es gab da einige fa. die sind heute pleite!!! und da gab es auch lange ,lange jahre wo der anleger keine renditen erzielte. ich weiss ja nicht wie alt du bist...(smiley)

      zum gold: jetzt schau dir doch bitte mal einen langfristigen gold-chart an. gold hat sich jetzt gerinfuegig von den zyklischen tiefs 00/01 entfernt. gold wird DER outperformer sein im anstehenden inflationszyklus. in dem zusammenhang von blase zu sprechen ist echt
      blasphemie. (smiley)
      ich muss jetzt zum schluss kommen. ich hoffe wir koennen uns in zukunft wieder kuerzere statements um die ohren hauen.

      mit baerischem gruss und vielen bunten smileys (bitte kveite, befreie mich von meinem geloebnis!)

      woernie
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 18:00:56
      Beitrag Nr. 231 ()
      :):):):)
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 18:15:23
      Beitrag Nr. 232 ()
      02.15 Marktbericht vom 13.04.02 (kopiert von stockmove)
      Autor: Uwe Warmbein
      Hokuspokus
      Die Hokospokus-Earnings-Season in den USA ist bald zu Ende. Eine Untermauerung der hohen P/E Bewertungen der Aktienmärkte durch steigende Gewinne ist ausgeblieben. Der Angleichungsprozess von "unten" findet also wie von mir befürchtet nicht statt. Demzufolge wird er von "oben" erfolgen und er wird sehr schmerzhaft werden.

      Die amerikanische Nation ist zur meist verschuldetsten Nation der Welt herangewachsen. Die Schuldenblase wird platzen, nicht etwa sanft, sondern mit einem Knall - oder haben Sie einen Luftballon schon einmal sanft platzen sehen? Eine Blase ist eine Blase ist eine....

      [IMG]http://www.bialuch.de/02.15img01.gif[/url]


      Im Bild ist sind die gesamten Schulden der Amerikaner dem Bruttosozialprodukt gegenübergestellt. Keine Nation kann ewig ihren Wohlstand auf Pump finanzieren. Von der Regierung über die Wirtschaft bis zum Verbraucher - Schulden über Schulden in jedem Winkel der amerikanischen Ökonomie. Das zweite Bild setzt das verfügbare Einkommen der Amerikaner (schwarz) ins Verhältnis zum Konsum. Wie leicht zu sehen ist, sind die Einkommen seit Mitte der 90iger Jahre gesunken wohingegen der Konsum in dieser Zeit gestiegen ist. Dies heißt nichts anderes als dass die wachsende Geldmenge (Zinssenkungen) für den Konsum "draufgegangen" ist. Jeder Anleger weiß, dass er es nur zu Wohlstand bringen wird, wenn er seine Mittel investiert. Habe ich 100.000 Mäuse und lege sie sorgfältig an, werden daraus vielleicht 115.000 Mäuse, lege ich diese wieder an.....usw. Verbrate ich mein Kapital jedoch, indem ich mir jeden Abend den Italiener leiste und vielleicht mein Lieblingsauto kaufe, wird es mit dem Wohlstand nichts werden.

      [IMG]http://www.bialuch.de/02.15img02.gif[IMG]

      Es sei denn, jemand pumpt mir ständig was. Doch wer ist so blöd, dies dauerhaft zu tun? Bestenfalls die nette, vermögende Oma - aber wer hat die schon. Amerika hat keine nette vermögende Oma.



      Folgende Auszüge entstammen einer Rede von Dr. Kurt Richebaecher (Österreichischer Ökononom) vom 5. November 2001 in Berlin. Titel: Wahn und Wirklichkeit - Die tatsächliche Lage der amerikanischen Wirtschaft.

      .....Das worauf jeder schaut, was Schlagzeilen macht, das sind die Berichte der Unternehmen. Und diese Berichte sind in einem Maße frisiert, dass sie keinerlei Beziehung zur Realität haben. Die Amerikaner sind heute an dem Punkte, wo die Unternehmen sogenannte Pro-forma-Gewinne mitteilen. Pro-forma-Gewinne sind errechnete Gewinne, bei denen jede beliebige Kostenart weggelassen wird, vor allen Dingen Zinskosten und Abschreibungen, die ausgegliedert werden nach dem Motto, diese Kosten spiegelten nicht die organische Entwicklung wider. Vodafone machte neulich Schlagzeilen: "Gewinnanstieg 40%." Das war aber nur der "EBITDA-Gewinn", das heißt Einnahmen ohne Zinsen, ohne Steuern, ohne Abschreibungen, ohne Amortisation. Außerdem müssen Sie eines bedenken: Warum führen die amerikanischen Unternehmen alle diese Akquisitionen und Mergers durch? Das Ziel besteht darin, Gewinne zu kaufen. Die wollen keine Synergien. Die wollen Gewinne kaufen, und diese werden dann dem eigenen Gewinn zugeschlagen. Das macht man zehn Mal im Jahr. Dann wird das extrapoliert, und Sie erhalten die wunderschönsten Gewinnkurven und bewundern die ungeheure Rentabilität der amerikanischen Wirtschaft. Mich stört, dass nicht ein Mensch aufsteht und sagt: "Das ist doch alles Quatsch."


      ...............Tatsache ist folgende: Die amerikanischen Gewinne sind scharf angestiegen von 1990, der Rezession, bis 1994. Mehr als 50% dieses Gewinnanstiegs von insgesamt 66% kam von Zinssenkungen. Der Rest kam von fallenden Abschreibungen, die ihren Grund darin hatten, dass die amerikanische Wirtschaft Ende der 80er Jahre aufgehört hatte zu investieren. Und das übersetzte sich jetzt in sinkende Abschreibungen, sinkende Zinsen und explodierende Gewinne. Aber der Gewinnanstieg hörte bereits im Jahre 1994 auf. In den nächsten fünf Jahren bis 2000 stiegen die Gewinne nur noch um 22%. Wie gesagt, das sind die amtlichen Gewinnzahlen. Und danach hatten die Amerikaner in den vergangenen fünf, sechs Jahren für eine "Hochkonjunktur" die mieseste Gewinnentwicklung aller Zeiten. In den Jahren 1998/99 gab es eine leichte Besserung. Aber seit dem 3. Quartal vergangenen Jahres erleben wir den steilsten Gewinnsturz aller Zeiten -- im übrigen auch bei den Gewinnen, welche die Unternehmen berichten. Denn diese Unternehmen haben in der Vergangenheit, aus ihren Akquisitionen, gewaltige Aktivposten in Form von "Goodwill" gebildet. Sie haben ja alle anderen Fabriken aufgekauft zu Überpreisen. Die mussten sie irgendwie in der Bilanz unterbringen, und das geschah, indem man sie auf die Aktivseite als einen immer größeren Posten "Goodwill" einsetzte. Und da nun die Gewinne einfach verschwinden, muss man den "Goodwill" abschreiben. Sie wissen, Nortel hat 49 Mrd. "Goodwill" abgeschrieben und andere Unternehmen 10 Mrd. Es sind unglaubliche Zahlen, sofern sie sich um die Wahrheit bemühen. Aber es gibt kaum jemanden, der sich um die Wahrheit bemüht.


      Was ist mit dem Produktivitätswunder? Produktivitätswunder und Gewinnwunder sind ja in unseren Vorstellungen eng miteinander verkoppelt......Für mich ist es logisch ein Unding, dass man zugleich einen Investitionsboom und zusammenbrechende Ersparnisse haben kann. Das ist nicht möglich, denn ich kann nur investieren, wenn ein anderer spart und mir dadurch die Ressourcen freigibt für meine Investition.

      ............Noch ein anderer Punkt: Die Amerikaner bauen keine Fabriken mehr. Der Investitionsboom fand nur auf dem beschriebenen Wege in Computern statt. Das hat nun aber zu einer gewaltigen Veränderung in der ganzen Investitionsstruktur geführt. Es wird immer weniger kurzfristig investiert, und langfristig überhaupt nicht mehr. Das erhöht zwar am Anfang das Sozialprodukt über Bruttoinvestitionen, aber dann kommen die Abschreibungen, und die schießen immer schneller in die Höhe, je länger dieser Prozess dauert. Wir sind jetzt an dem Punkt, wo die Abschreibungen in Amerika die Investitionen überholt haben. Amerika hat heute negative Nettoinvestitionen, und das gesamte Sozialprodukt, ohne Abschreibungen, ist längst im Minus. Das amerikanische Sozialprodukt ist in den letzten drei Jahren um 14% gestiegen, aber die Abschreibungen sind um 34% gestiegen. Das heißt, Amerika ist hauptsächlich damit beschäftigt, seine Abschreibungen zu verdienen. Das bringt in der Statistik auch noch Wachstum, obwohl es eigentlich nur darauf hinausläuft, alte Maschinen zu ersetzen.


      .....Die industrielle Prosperität (gemeint ist: in früheren Jahrzehnten) hatte ihren Grund darin, dass man riesige Fabriken bauen musste, um diese Maschinen herzustellen. Bedenken Sie, was man investieren musste, um die Elektrizität herzustellen. D.h. die Prosperität kommt vom Investieren, und nicht ohne weiteres von der Produktivität. Wenn ich zusätzlich Produktivität erhalte, dann ist das prima. Aber die Prosperität kommt von der Kapitalbildung, die stattfindet: vom Bau der Fabriken und dem Bau der Maschinen. Es ist die Tätigkeit, die Einkommen entstehen lässt. Die Prosperität kommt von der Einkommensbildung und nicht automatisch von der Produktivität. Die Kapitalausgaben sind somit der Kernpunkt bei all diesen Dingen. Und die sind eben in Amerika minimal, wenn sie diesen statistischen Hokuspokus wegnehmen. Der andere Punkt ist der, dass in meinen Augen diese berühmte Shareholder-Value-Kultur die schlimmste Misskultur darstellt, die es je im wirtschaftlichen Denken gegeben hat. Akquisitionen und Mergers sind schließlich kein Ersatz für Kapitalbildung und Investitionen. Diese Unternehmen haben en masse diese Akquisitionen betrieben, um nicht zu investieren. Ich sage immer: "Restrukturing" und "Downsizing" und all diese schönen Worte sind bloß Synonyme für "Nichtinvestieren". Und aus diesem Grunde fehlt es in den USA an Kapitalbildung. In einem Lande, wo nicht gespart wird, kann es ja auch gar keine Kapitalbildung geben, höchstens auf dem Papier.

      ..........Die Gewinne sagen mir, wohin die Wirtschaft geht, nicht der dämliche Index von der Michigan University über die Stimmung der Konsumenten. Nicht der Konsument, wie die Amerikaner glauben, sondern die Gewinne und die Investitionen der Unternehmen sind entscheidend. Der Konsum kommt dann von selber.


      .......Wo ist die Prosperität, wenn sie darin besteht, dass die Konsumenten ihre Ausgaben nur steigern können, indem sie ihre Haus beleihen? Das ist doch Schwachsinn. Ökonomisch ist das unglaublich. Wenn Sie sich die Statistik ansehen, dann stellen Sie fest, dass der amerikanische Konsument seit 20 bis 30 Jahren eine rapide steigende Verschuldung auf sein Haus besitzt. Ich habe noch die Generation der Amerikaner gekannt, die stolz darauf waren, wenn die Hypothek abbezahlt war. Heute sind sie stolz darauf, wenn sie sie erhöhen können. Und das steigt und steigt und steigt. Für mich ist das nun beim besten Willen kein Zeichen von Wohlstand. Es ist das Gegenteil. Greenspan ist im Kongress gefragt worden: "Sagen Sie mal, ist das nicht problematisch, steigende Häuserpreise, steigende Hypotheken?" Und da sagt Greenspan: "Och, solange die Häuserpreise weitersteigen, steigt ja auch die Equity, das Eigenkapital." Der fand gar nichts dabei. Man muss sich das vorstellen: Die Häuserpreise erlauben steigenden Konsumkredit, und das wiederum soll die Konjunktur retten.

      Den vollständigen Artikel können Sie unter folgender URL lesen: http://www.marx-forum.de/arbeitswelt/kritik/richebaecher.htm…



      Und hier finden wir die nächste Blase - es wird der Immobilienmarkt sein.



      Kurz zusammengefasst:

      Als Unternehmer erhöhe ich die Produktivität der Gesellschaft nur, indem ich investiere in Investitionsgüter, somit Arbeitsplätze schaffe. Die eingestellten Arbeitnehmer verdienen Geld, dass sie dann konsumieren können. Die Investitionsgüter müssen irgendwo hergestellt werden und das führt wiederum dazu, dass Arbeitsplätze entstehen... usw.

      Dies ist natürlich eine simple Darstellung- doch sie trifft den Kern. Stecke ich mein Geld als Unternehmer in den Aktienmarkt, weil ich mir davon eine höhere Rendite erhoffe als mein Betrieb hergibt, ist das für mich eine feine Sache, für die Volkswirtschaft jedoch nicht. Es ist für mich auch nur solange eine feine Sache, wie die Aktienkurse steigen (oder der Wert einer aquirierten Firma, die ich aufgekauft habe). Habe ich jedoch eine Firma gekauft, deren Wert "künstlich aufgeblasen wurde", kommt das dicke Ende nach. Ich habe meine Liquidität verbraten und muss nun an anderen Ecken sparen und womöglich Mitarbeiter entlassen.

      Diese Phänomen erleben wir in den letzten Monaten fast täglich. Wer aufmerksam den Wirtschaftsteil liest, wird genau diese Zusammenhänge erkennen. Es werden noch viele weitere Firmen - auch große - den Bach runter gehen. Das Schlüsselwort heißt Liquidität. Leo Kirch ist das jüngste Beispiel.

      Soviel für heute zu fundamentalen Hintergründen. Soviel jedoch steht fest - es kommt noch einiges auf uns zu. Ein gefüllter Luftballon sieht adrett aus, ein geplatzter klein und verschrumpelt.



      Sind Sie vorbereitet?

      In den letzten Monaten hatte ich hin und wieder darauf hingewiesen, dass es dieses Jahr noch etwas zu staunen gibt. Die Münder einiger Investoren werden weit offen stehen und sie werden fragen: Wie konnte das passieren?

      Die technische Situation der Aktienmärkte hat sich gegenüber der Vorwoche weiter verschlechtert, obwohl wir uns bereits seit einiger Zeit im kurzfristig überverkauften Zustand befinden. Am Wochenende hat ein weiterer Pickel im weltweiten Puzzle angefangen zu eitern: Venezuela. Ich hatte leider bisher wenig Zeit mich damit intensiv auseinanderzusetzen. Die Tatsache jedoch, dass Venuzuela ein großer Ölproduzent ist, im Vorgarten der USA liegt und die USA bereits unzählige Male mitgemischt haben, um Militärs in Lateinamerika zur Macht zu verhelfen, wirft für mich einige Fragen auf. Die in letzter Zeit offenen Drohungen der USA und Großbrittanniens gegenüber dem Irak, die Aktivitäten in Afghanistan (siehe Special: Es geht nur ums Öl) und jetzt die Unruhen in Venezuela - Zusammenhänge drängen sich auf.

      Die Aktienmärkte sind angeschlagen, es fehlt nur noch der Funke und alles nimmt seinen Lauf.
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 18:27:04
      Beitrag Nr. 233 ()
      (Schulden / BSP)


      (verfügbare einkommen/ Konsum=rot)

      hoffe das die bilder zu sehen sind
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 19:09:26
      Beitrag Nr. 234 ()
      Hallo woernie ,

      danke für die Antwort. Ich habe Volkswirtschaftslehre, Betriebswirtschaftlehre, Buchführung und auch Controlling lernen und 20 Jahre anwenden dürfen. Dennoch verlasse ich mich wie Du auf meine Beobachtungsgabe und die ist bunt, so wie die ganze Welt. Glücklicherweise musste ich keine Erbschaft antreten, sondern konnte mir mein Geld immer selbst verdienen. Wir haben in der Einschätzung der hohen Kapitalmarktbewertung keine Unterschiede in den Ansichten, wohl aber in den Hoffnungen oder Erwartungen der Folgen. Ich kann mir gut vorstellen, dass es nochmals bubbled, oder plätschert, oder eben auch kracht, leider hat keiner dieser Alternativen eine höhere Wahrscheinlichkeit als die andere.

      Deine Praxis solltest Du aber nicht zu preiswert abgeben. Denn das 10-fache des Gewinnes solltest Du schon verlangen. Beispiel, wenn Deine Praxis jährlich 250.000 € Gewinn bringt ist das die Verzinsung, die ein Investor erhält. Wenn dieser 10% Verzinsung erwartet, wird er Dir bis zu 2,5 Mio. € bieten, damit diese Verzinsung gerade noch aufgeht. Steigen Deine Umsätze jährlich um 10% und Dein Ertrag sogar überproportional, wird er noch viel mehr bezahlen können, ohne ein schlechtes Geschäft zu machen. Anders herum wird auch ein Schuh daraus. Warum solltest Du wenn Du 10% Rendite auf eine Anlage (Praxis, Gold, Aktie...) erwartest, nicht eben diese Forderung aufbauen. Also gebe das Teil nicht zu billig weg!!!

      Die Kapital- und die Umsatzrendite sind nun wieder 2 Paar Schuhe. Wenn Du vorher 5 Mio. € in Deine Praxis investiert hast und nun nur 250.000€ = 5% auf das eingesetzte Kapital verdienst, wirst Du das Teil trotzdem nicht einmal für 2,5 Mio. € anbieten, weil du davon ausgehst, dass die Substanz (medizinische Geräte, Gebäude, gute Organisation...) insgesamt noch höher als die materielle Investition ist. Diese aber erst in der Zukunft voll zum Tragen kommt, weil Dein Unternehmen erst jung ist und in der Region stark am wachsen ist. Wenn du vielleicht erst 1 Mio. € Umsatz machst, ist Deine Umsatzrendite 25%. Je nachdem was höher ist, wirst du die Substanz- oder die Ertragswertmethode beim Verkauf anwenden wollen. Dein Vertragspartner wird genau anders herum argumentieren, aber sicher nicht für ein Umsatzmultiple von 0,4 = 400.000 € Deine Praxis bekommen. So denken in der Tat auch Maler, Bäcker... wenn Sie gute finanzielle und steuerliche Berater haben. Die werden sogar darauf hinweisen, dass die Ertragslage eigentlich noch viel besser ist, man aus Gründen des Maßgeblichkeitsprinzips zwischen Steuer- und Handelsbilanz aber viel vom Ergebnis verstecken musste. Leider versteht es diese Zunft aber eben auch, aus einem Haufen Schei..e einen Goldklumpen zu machen, so dass Du wenn du Deine Praxis verkaufen willst vorher nochmals alle bilanziellen Register ziehen solltest, den vielleicht ist es nach gültiger Rechtssprechung und Rechnungslegungsvorschrift auch möglich, Deinen Gewinn doppelt so hoch, nämlich bei 500.000€ ausfallen zu lassen. Hier liegt das eigentliche Problem, der Laie ist nicht mehr in der Lage die Qualität eines Ergebnisses zuverlässig einzuschätzen. Ob die Gesamteffekte eher Ergebnisse verschleiern oder zu gut ausweisen, wissen wir nicht. Wir hören tagtäglich nur von den Fällen, wo wieder einer aufgeflogen ist, der sich reicher gerechnet hat, als er tatsächlich ist. Als Schnellschuss hilft hier ein Blick in die Kassenlage, Liquiditätsentwicklung, Cash Flow Größen...

      Nicht jeder Kursanstieg ist irrational. Vielleicht wird ja auch von interessierte Seite die Stimmung bewußt immer in die eine oder andre Richtung angeheizt, um den Herdentrieb zwischen Bären und Bullen auszulösen. Keine Seite ist wirklich schlauer als die andere, nur wer sich einseitig festlegt, kommt immer an den Punkt wo er auch kräftig daneben liegt.

      In meinen Erwartungen gehe auch davon aus, dass an den Märkten gedreht und an den Statistiken geschönt wird. Ob mir das gefällt oder nicht, wenn es so ist, muss ich den Herdentrieb der dadurch ausgelöst wird bedenken. Am Ende funktioniert es sogar, wenn die Pferde erst mal saufen, gehen sie nicht mehr ein, egal welcher Trick sie an die Tränke geführt hat. Dennoch muss ich an den realen wirtschaftlichen Problemen arbeiten. Ich nehme wahr, dass die Verschuldungsproblematik erkannt (noch nicht gebannt) ist und auch die nicht mehr finanzierbaren Sozialsysteme zunehmend von breiten Schichten in Frage gestellt werden. Da liegt ein gewaltiges Lösungs- und Energiepotential, was ganz neue höhere Renditen (Ausbeute auch für Löhn- und Gehaltsempfänger) erlaubt. Aber ich will hier nicht die Patentlösung herbeireden. Nur Schuldenkrise nicht lösbar ist auch zu einfach. Mein kleines Häuslebauerbeispiel zeigt übertragen in großen volkswirtschaftlichen Dimensionen auf, was noch geschultert werden kann und wie einfach man ohne Finanzkrach über Jahrzehnte da wieder rauskommen kann (wenn man denn will).

      Die Big Boys sind mal long, mal short und machen immer das Gegenteil der Kleinen. Nicht immer gewinnen sie, aber sicher häufiger als die Unwissenden Kleinen.

      Der spread zwischen junk bonds und erste Adressen ist interessant, die Interpretation aber komplexer. Optimismus und Pessimismus machen auch noch keine Realwirtschaft, sondern nur Meinungsströmungen zu ihr aus. Diese werden wieder gezielt angeheizt, stimmts? Die finanziell gesünderen Zeiten sind sind so paradox es klingt, die schlechten, da dort kein so großes Kapital mehr vernichtet wird. Die Vernichtung war im alten Jahrtausend!

      Im übrigen findet zu jeder Zeit eine Distribution von Anlagen statt. Es sollen immer die vermeintlich zu teuren Papiere gegen billige Anlagen ausgetauscht werden. Wenn Du da Deine Ansichten hast, immer ran damit, aber es wird auch Dir nicht immer gelingen, die richtigen Einschätzungen zu finden. Keiner sollte diesen Anspruch für sich erheben. Mal verbrennen Goldminen, dann wieder Internets und dann wieder umgekehrt. Wer unkritisch glaubt, jetzt gerade auf die richtige langfristige Sache aufgesprungen zu sein, wird enttäuscht. Selbst Uwe Warmbein nimmt mal bei einer Goldmine Gewinne mit, weil er glaubt nochmals günstiger reinzukommen. Die Märkte werden immer schneller und die langen Wellen für gute Renditen schwieriger.

      Hohe Insiderverkäufe sind kein gutes Zeichen, aber immer nur für die Aktien, die verkauft wurden, nicht für alle!

      Auch ich habe mein Depot im Frühjahr 2000 geräumt und Biomüll rausgeschmissen, aber ich habe gefallene Engel immer auch mal wieder angefaßt. Ich schaue mir auch Gold und Minen an, bin aber nicht einseitig fixiert, weil ich dass langfristig für tödlich halte. Das wäre dann ja schon wieder fast so wie die Internetgläubigkeit. Schau dir mal so einige Goldkommentatoren an. Alles schon da gewesen, nur statt 1000 Jahre Wohlstand und Mr. 1000 nun Weltuntergang, Kriege, Krise... Wo bleibt das Mittelmaß?

      Man konnte sehr wohl in fallende Märkte long Geld verdienen, mit Biomüll, Internetschrott... aber es erforderte mehr Zeit, Überlegung, Können und Glück. Die Ausbeute bei schlecht getimten Rohstoff- und Goldkäufen war dagegen nichts. Uwe Warmbein hat alles auf eine Karte gesetzt und die richtigen Zeitpunkte gehabt. Wenn er jetzt seine Ansichten vermarktet, kann das auch schon eine Form von Distribution sein. Aber er ist eben klever und kann mit Geld /Gold umgehen. Wenn er nur diese Anlagealternative auf Dauer sieht und alles andere negiert, wird er auf Dauer viel davon wieder verlieren.

      Ja, die Dow-Werte werden über Jahrzehnte ausgetauscht und ich kann auch dort nicht 100 Jahre bei einer Aktie bleiben, aber wenn ich konsequent immer das Beste vom Dow gekauft hätte, wäre die Performance noch unschlagbarer gewesen. Was hätte denn eine Goldanlage über 100 Jahre in Euro gebracht? Das wird genauso eine Eintagsfliege oder Bubble wie alles andere auch. Solange wir nicht wirklich 10% Inflation, Versorgungsprobleme mit Rohstoffen oder Weltkriege haben, ist das für mich alles nicht zwingend. Wenn wir sie dann haben, habe ich ganz andere Sorgen.

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 19:16:03
      Beitrag Nr. 235 ()
      @kveite,

      Aldi soll nach Insiderinformationen sehr erfolgreich sein, weil die Grundbedürfnisse zu sehr guten Konditionen abdecken. Aldibrokerisch fehlt allerdings noch, dann haben die alle Kohle, die konsumierte und gesparte *g*

      Mache mir ein Angebot, wenn Dich Sorgen beschleichen, dass ich unterbezahlt bin *g*

      ...aber Idealisten bekommt man nicht nur für Geld
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 19:42:15
      Beitrag Nr. 236 ()
      @#234 von aldibroker

      Ich dachte bis dato immer, der Wert einer "Praxis" ist maßgeblich von dem eigenen unternehmerischen Können und Erfolg abhängig ?:confused:

      Was nützt es, wenn man eine "Praxis" für das Zehnfache des Gewinnes des Vorgängers kauft, aber man selber nur den zwanzigsten Teil des Kaufpreises als jährlichen Ertrag erwirtschaften kann ??


      ....
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 20:38:35
      Beitrag Nr. 237 ()
      hi harry,

      ich meine du denkst richtig und @aldi (thanx fuer die ausfuehrliche antwort) die lage zu rosig.(hier wuerde wieder ein smiley hinpassen).aldi du bist und bleibst ein optimist, find ich schoen.(smiley)
      wie erwartet hat sich der NDX aufgemacht zum sekundaeren downtrend , trin-peak-rallye.*g*

      trin (arms) aber jetzt schon wieder auf super-behaglich-sorglos-compliance-level!

      gruss woernie

      p.s.: kveite, du bist erbarmungslos !
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 21:17:50
      Beitrag Nr. 238 ()
      @Harry,

      das Können des Praxisvorgängers fließt unmittelbar in die Bewertung mit ein, aber glaube mir, der Nachfolger schaut mehr in den Patientenstamm, die Bücher des Steuerberaters, die räumlichkeiten, das Gerät, die Mitarbeiter, in die Wettbewerbslage, geplante städtische/ländliche Vorhaben... also auch hier etwas komplexer als im Puff. Dort gibt es aber auch keine Praxisverkäufe, weil es in der Tat nur auf das Können abkommt *g*. Wenn ich nichts oder nur die Hälfte von dem kann, was mein Vorgänger oder Wettbewerber kann, sollte ich lieber gar nicht investieren, weil dann ist der Kauf für mich fast völlig wertlos.

      @woernie,

      schau mal in Bullenthreads, was ich da mache *g*. Die sagen ich sein der Bär und viel zu pessimistisch. Was istdenn nun richtig? Alles nur subjektive Wahrnehmung je nach Standpunkt.

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 21:24:35
      Beitrag Nr. 239 ()
      Wo sind denn Bullenthreads ???:confused:

      Bitte um Links !:):):)


      H_S(neugierig)

      .....
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 21:46:27
      Beitrag Nr. 240 ()
      Die neusten "Realearnings" in den USA.








      Ebenfalls die neuesten Daten der "Industrial Production".






      ......
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 21:48:35
      Beitrag Nr. 241 ()
      Das ist mein Beitrag zum Gegensatz Bullen und Bären:

      Bei meinen vielen Bergwanderungen geht es ständig rauf und runter. Wenn man schon lange bergauf läuft, steigt mit jedem Meter die Wahrscheinlichkeit, dass es bald wieder bergab geht. Diese Voraussage ist objektiv richtig, weil es keine unendlich hohen Berge gibt.
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 22:00:39
      Beitrag Nr. 242 ()
      @elmarion,

      ein kleiner Denkfehler ist darin enthalten, denn in der verzinslichen Wirtschaft geht es immer aufwärts. Die Verzinsung wird aber real manchmal zur optischen Täuschung, weil nominal nicht real ist. Da liegt auch der optische Fehler bei den Schulden-, Vermögens- Dow- und sonstigen wirtschafltichen Kurven in linearer Darstellung. Ist so ein kleiner Bärentrick. Werde dir gleich mal einen kleinen Berg einzeichnen.


      @Harry,

      da hast Du Recht, welcher Bulle geht denn jetzt noch auf die grüne Wiese, wo doch diese Erde so karg geworden ist. Löhnt sich eh nicht mehr zu fressen, nur noch trockne verbrannte Erde überall. Zwar leicht goldener Glanz in der glühenden Sonne, aber das blendet nur **

      Nein, ein paar wenige gibt es noch:

      Fangen wir mit dem Königsbullen NoggerT an:

      http://www.wallstreet-online.de/ws/community/board/threadpag…

      Wenn du mich näher analysieren willst z.B.

      http://www.wallstreet-online.de/ws/community/board/threadpag…

      aber in der Tat heute dreht sich alles um:

      Warum die Indizes fallen werden
      Der Salami-Crash an den Weltbörsen geht weiter
      !!!!!Fantastic,die neue Intershop-Broadvision!!!!!!!!!!!!!
      *** IPC-Archtec- Skandal weitet sich aus! KZ: <<5€ ***
      ***** HASS & WUT IN DEN KÖPFEN DER AKTIONÄRE !!! *****
      Bernd Förtsch und die dummen Lemminge...
      ceyoniq - Brintrup und Wenzke vorläufig festgenommen
      Heyde ASK gleich bei 0,10 Euro !!!
      In-Motion, noch halten bis zur Ad-Hoc oder lieber verkaufen?
      Insolvenz bei Mühl (Muehl Product & Service AG WKN 662810)
      Jahrhundertchance oder Pleitekandidat!?
      Phenomedia: Moorleichen statt Moorhuhn
      Sarah Connor und ihr durchsichtiges Kleid...
      Thiel- oder die Dummheit der US-Fonds
      Was sie schon immer über Aktien, Frauen und Autos wissen wollten
      www.betaFactor.info: IPC - Haftbefehl gegen Vortsandsmitglied
      ...

      die Bären dominieren, so dass man contrarian werden muss

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 22:12:52
      Beitrag Nr. 243 ()
      Zins hin, real und nominal her, ich bin 40 Jahre alt und seit dem ich lebe (und 15 Jahre vorher)ist es immer nur bergauf gegangen. So weit ich das überblicken kann, hat es einen solchen Wohlstandsboom noch nie vorher gegeben. Ich weiss gar nicht, wie es mir materiell (Golffahrer, 2xUrlaub, 2 Kinder mit je einem Kinderzimmer im Einfamilienhaus) noch besser gehen könnte. 3 mal Urlaub und Porsche sind mir relativ unwichtig. Saubere Luft, Freundschaft, Ruhe (Bergwandern!) und Orientierung an Werten wie Ehrlichkeit, Sinn, Hilfsbereitschaft und Rücksicht bedeuten mir wesentlich mehr.

      Und ich gehöre nur zur Vorhut.
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 22:22:07
      Beitrag Nr. 244 ()
      Hallo @ll,
      ich lese bis jetzt nur in eurem thread und finde die Diskussion spannend.
      Für mich stellt sich die Frage: Welche Konsequenz sollte man als Anleger ziehen?
      Fundamental dürften sich hier die meisten einig sein - die Märkte sind überbewertet. Charttechnisch sind, gerade nach Tagen wie heute, neue Hights möglich.
      Aus fundamentaler Sicht würde ich Puts kaufen und zur Zeit damit fürchterlich im Minus sein.
      Denke ich ans Jahr 2000, so sah die Lage, bezüglich der Bewertung, ähnlich aus - aber läßt sich der Verlauf heute daraus ableiten? Aber vielleicht sind wir ja auch am vielberedeten Boden angekommen, so daß es nun wieder aufwärts gehen kann.

      Nach über 10 Jahren an der Börse, als Langfristanleger, Zocker und Tageshändler ziehe ich folgendes Resumée: Glänzende Gewinne werden im Laufe der Jahre auch wieder verzockt,
      Als Tageshändler sind Gewinne drin, die Belastung, 10-12 Stunden vor dem PC ist höher als bei den meisten Jobs und nicht gerade gesundheitsfördernd. Die wichtigen Dinge, wie Familie, Freunde, andere Interessen haben keinen Platz, wenn man in diesem Geschäft erfolgreich sein will.

      Je länger ich mich mit der Materie befasse, um so negativer wird meine Einstellung zur Börse. Die Meinung, hier werden Unternehmen bewertet, deren Zukunftsaussichten oder die Wirtschaftslage allgemein, mußte ich mir schon früh abschminken. Die Mauscheleien, ob Neuer Markt, Enron, pro forma -Gewinne, um nur ein paar aktuelle Themen anzusprechen, lassen eigentlich nur einen Schluß zu - hier wird Roulette gespielt.
      Als mehr kann ich die Börse heute nicht mehr ansehen. - Klingt etwas negativ - ist aber nicht so gemeint - ich hatte Glück (früher hielt ich es für Können)und der Nervenkitzel ist der gleiche wie beim Roulette oder Black Jack - ich mag das, und wohl auch jeder ein wenig, der sich mit Börse beschäftigt. Nur aus diesem Grund fesselt die Börse - die Möglichkeit aufzuwachen und die Aktie ist um 50% oder 100% gestiegen.
      Heute gehe ich in "langweilige "Anlagen, mit sicherer Rendite und spiele ab und zu Börse mit etwas Geld, das mir nicht weh tut, wenn es weg ist.

      Gruß

      C.
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 22:43:21
      Beitrag Nr. 245 ()
      @elmarion,

      Deine Einstellung ist super gesund!!!!

      Dennoch, hier werden immer so tolle Verschuldungskurven und übermässige Kursanstiege im Dow etc. dargestellt, das einem schwindlig werden konnte. Hier mal ein paar einfache Vergleiche für die rund 100 nächsten Jahre:



      Ja rechnet selber nach, wenn wir heute bei 10.000 im Dow stehen, werden wir selbst bei nur 2% p.a. in rund 100 Jahren an die 100.000 Punkte heranlaufen, aber da gibt es ja schon festverzinslich mehr. Wenn wir mal sichere 5% annehmen, wird der Dow bei rund 3.000.000 stehen und bei 8% werden es sage und schreibe 80.000.0000 an Vermögenswerten sein, die aubfgebaut sind. Wie relativ klein werden da auf einmal Schuldenberge und Relativkurven, die vorher doch so groß aussahen. Wir brauchen also nur die richtige Persepektive und schon ist die Welt wieder in Ordnung.

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 22:56:39
      Beitrag Nr. 246 ()
      Hallo Cornelius,

      lesen und schreiben bringt mehr, als nur lesen. In jedem Fall als Anleger immer auch eigene Gedanken anstellen und sparen nicht einstellen. Je nach Risikotyp Sicherheit vor Rendite oder umgekehrt.

      Wenn Du rund 10 Jahre dabei bist, werden Deine Erfahrungen so sein: Als Langfristanleger ohne Sorgen immer dazu gewonnen, noch gieriger geworden und zum Zocker verkommen, bis Dir schließlich ein Deal am Tag nicht mehr reichte und der Tageshandel begann. Im Frühjahr 2000 die Wende nicht geschafft und immer weiter an Aktien geglaubt, nun eigentlich sicher, dass die eigentliche Krise noch kommt, dem möglichen Aufschwung sehr skeptisch gegenüberstehend und eigentlich auch ausgepowert. Familie, Freunde und andere Interessen vernachlässigt und dennoch nicht mehr erfolgreich. Also eigentlich reif für neue Glückbringer. Da Negative im Leben überwiegt, weil Glücksempfinden verkommen ist, den Glauben an vieles/alles verloren, ist Dein ganzes Leben nicht zum Roulette geworden?

      Aber dann aufgewacht, etwas verändert, nicht mehr rastlos und gierig, einfach nur noch neugierig, den Spaßteil an der Börse nicht vollkommen abgelegt und nun in der richtigen Dosierung wieder dabei. Du wirst gesund und kannst die richtigen Börsenseminare abhalten, nämlich die welche wirklich helfen!

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 23:22:22
      Beitrag Nr. 247 ()
      @Aldibroker,

      so schlimm, wie Du es malst sieht es nicht aus.
      Sicher, im Jahr 2000 zu spät ausgestiegen, um alle Gewinne zu sichern, aber nie im Neuen Markt investiert und dadurch vor schlimmerem bewahrt.
      Danach habe ich relativ früh gesehen, daß die Langfristanlage nicht mehr der sichere Hafen ist, der sie bis dahin war.
      Ich habe mich nach Alternativen umgesehen und diese lagen in den vergangenen Jahren eindeutig im Tageshandel. Dies bedeutete aber eine intensivere Beschäftigung mit Wirtschaft und Börse und einen zeitlich hohen Aufwand.
      Die intensive Beschäftigung mit dem Thema Börse hat mir viele Illusionen genommen, war aber spannend und es war letzlich auch einigermaßen erfolgreich. Nur - auf Dauer ist mir diese Art des Geldverdienens zu einseitig und stressig. Meine Familie hat auch nicht gelitten - ich habe viel Zeit - nur - die werde ich in Zukunft weniger mit der Börse verbringen. Es gibt noch mehr als die Börse und wenn Du sie über längere Zeit betreibst und wirklich Geld damit verdienen willst, so ist das ein verdammt hartes Geschäft.

      Gruß

      C.
      Avatar
      schrieb am 16.04.02 23:55:10
      Beitrag Nr. 248 ()
      @aldi

      wo bringst du bloss immer die genialen grafiken her?
      dow 2102 bei 80.000.000!!!
      wird dir da nicht selbst angst und bange?
      das ist genau das unfassbare an unserem system.
      jeder ahnt es keiner fasst es...
      wie die relativitaetstheorie, die ja auch kaum einer versteht:

      Der Großteil des Geldes, welches heute exisitiert, ist verzinst angelegt. Das bedeutet, daß die Geldvermögen jedes Jahr um den Zinssatz wachsen. Dabei werden die gewonnenen Zinsen wieder angelegt und im nächsten Jahr wieder verzinst. Das fatale bei einer solchen Zinseszinsentwicklung ist, daß der Zuwachs immer schneller vor sich geht, letztlich explodiert. Beispiel “Josefspfennig” :Hätte beispielsweise jemand im Jahre 0 nur einen Pfennig zu 5% Zins angelegt, so wäre daraus durch Zinseszins, im Jahre 1466 der Wert einer Erdkugel aus Gold und heute bereits über 200 Milliarden Erdkugeln aus Gold geworden.

      gruss woernie
      Avatar
      schrieb am 17.04.02 00:16:06
      Beitrag Nr. 249 ()
      dazu zu noch ein chart , zugegeben, nur zum bullen pisacken...(smiley)

      kursziel dow: ~3000???(smiley! erhoere mein flehen kveite!!)
      Avatar
      schrieb am 17.04.02 08:34:14
      Beitrag Nr. 250 ()
      @woernie,

      hatte gestern nur so einen Gedankenblitz, der sich schnell mit Excel verwirklichen ließ. In der Tat haben alle linearen Kurvendarstellungen einen manipulativen Effekt, weil sie in der Endphase der langjährigen Entwicklung Bubbles vortäuschen, die so nicht da sind. Deine Argumente mit dem hohen KGV / P/E sind da viel stichhaltiger, nur da geht es in der Regel nur um Volumina, in denen wir mit 20% Kurskückgang und 20% Gewinnanstieg schon wieder Normalität schaffen können. Es muss also nicht immer der große Knall her. Es reicht schon etwas Druck rauszunehmen. Aber schaut mal nach Paule2 rüber, der hat auch einen coolen Thread unter dem Stichwort Salami-Crash...

      Ich finde heute sollten die Bären mal wieder gewinnen, denn sonst wird es eng und die Squeeze kommt.

      Good Trade
      Aldi
      Avatar
      schrieb am 17.04.02 09:01:20
      Beitrag Nr. 251 ()
      Tach woernie,


      Noch nicht gemerkt?

      Aldi wird wohl klammheimlich Mitglied einer Weltuntergangssekte sein, die erst den DOW in schwindelerregende Höhen treiben will, damit der Zusammenbruch des kapitalistischen Systems umso nachhaltiger wird.:)

      Guten Morgen allerseits.


      Gruß kveite
      Avatar
      schrieb am 17.04.02 10:03:53
      Beitrag Nr. 252 ()
      Guten Morgen kveite,

      sag jetzt bloss der Boss unser Sekte hat Dir doch meinen Mitgleidsausweis gezeigt *g*. Er meinte zu mir das sei alles völlig anonym und niemand erfährt, das es dort zwei Arbeitsgruppen gibt, eine zur Euphorisierung und eine für Panikbildung *g*.

      Nein, lass und sachlich bleiben. Ich will von Dir weiter hervoragendes Bärenfutter, denn nur dadurch werde ich kreativ. Das gepushe ist ja sonst nicht zu ertragen *g*

      Gruß Aldi

      PS: Unter welchen Alias läufst Du bei Jükü? Uwe?
      Avatar
      schrieb am 17.04.02 11:25:08
      Beitrag Nr. 253 ()
      JüKü kenn ich nicht,

      kenne nur blüblä (blütenblätter)

      Was soll das sein?
      Avatar
      schrieb am 17.04.02 13:43:41
      Beitrag Nr. 254 ()
      lesen und schreiben bringt mehr, als nur lesen.
      - guter Spruch, aldibroker. Dann will ich auch mal hie und da ein paar Gedanken einstreuen. Gute Threads wie dieser sind da natürlich motivierend.

      @aldibroker:
      ...Wie relativ klein werden da auf einmal Schuldenberge und Relativkurven, die vorher doch so groß aussahen. Wir brauchen also nur die richtige Persepektive und schon ist die Welt wieder in Ordnung.
      - Ich mag Sarkasmus ;) ... ansonsten wärst Du ja fast schon auf der "Lug-&-Trug"-Seite: "Weiter so, alles wird gut". Nur fehlen die exponentiell wachsenden, mit immer mehr Luft "abgesicherten" Schulden in dieser richtigen Perspektive. Breite Anlegerkreise halten wohl kaum weiter als Gläubiger so her wie bisher, machen als ständige Verlierer das Bankenspiel weiter so mit. Das würde wohl nur funktionieren, wenn Enron und Argentinien Einzelfälle blieben - letzteres hast Du mit Deiner Qualifikation aber wohlweislich nicht in Aussicht gestellt (bisher jedenfalls nicht ;)).

      Es muss also nicht immer der große Knall her. Es reicht schon etwas Druck rauszunehmen.
      - da gebe ich Dir recht. Nur nimmt ja keiner von den "Big Boys" auch nur etwas Druck raus, vielmehr passiert bis dato das genaue Gegenteil. Muss dann, leider, wohl doch die breite Masse machen... hoffentlich nicht mit der ihr eigenen Dynamik, nicht so wie 29-32. Mir wäre ein Szenario wie in den 70ern, also in Deinem Sinne, lieber (und, ich gebe es zu: so bin ich zzt. auch investiert).

      @Cornelius:
      Ja, ist schon was dran, wie Du die aktuelle Börse siehst. Ich denke aber, Du bist etwas zu marktbezogen: Es gibt immer Aktien oder gar Marktsegmente, die (nicht nur charttechnisch) gegen den Allgemeintrend laufen. In 2000 z.B. war es richtig, in Value Stocks zu investieren...
      Buy & Hold im oft verstandenen Sinne "kaufen & vergessen" kannst Du in der heutigen Schnellebigkeit (oder besser: Vergänglichkeit) allerdings wirklich ad acta legen, "hold" heisst heute vielmehr auch "beobachten". Dazu musst Du allerdings schon am Ball bleiben. Es gibt dabei aber auch was zwischen 12Std-Tagesgeschäft und Buy & Hold...
      Schade, wenn der Börse Leute wie Du abhanden kommen - dann wäre es bald tatsächlich nur noch ein Casino.

      investival, auch nur zur Vorhut gehörend
      Avatar
      schrieb am 17.04.02 15:02:17
      Beitrag Nr. 255 ()
      @investival,

      ich scheine ja wirklich ziemlich negativ rüberzukommen!
      Ist aber eigentlich nicht meine Grundhaltung.
      Habe dazu meinen eigenen Bärenthread im Board Thread: Kein Titel für Thread 545748250062534254720887519193745
      Mich ärgern aber zunehmend die Manipulationen, die gerade zur Zeit ablaufen. Ich bin kein Crash-Prophet und halte einen Crash auch nicht für sehr wahrscheinlich, aber die Ignoranz bezüglich der fundamentalen Wirtschaftsdaten, daß Geschrei von einer Hausse und einem Wirtschaftsaufschwung, allenfalls von ein paar nichtssagenden Sentimentindikatoren belegt, macht mich wütend.
      Keine große Adresse hat ein Interesse an den Fakten, weder die Politik (ist ja Wahljahr), noch Banken und Wirtschaft (wer schadet sich schon gerne selbst) und nicht einmal die Presse, die die Wirtschaftsmeldungen unreflektiert verbreitet.
      Mich erinnert im Moment viel ans Jahr 2000 - hier wird ein Aufschwung herbeigeredet, ohne Beachtung der fundamentals - und keinen interessierts, was die Folgen sein werden.

      In solch einem Markt als Kleinanleger zu agieren ist Harakiri zumindest im Langfristbereich, während man im Tageshandel doch gut auf kurzfristige Trends aufspringen kann.

      Gruß

      C.

      Ein aktueller Artikel, der meine Meinung ganz gut widergibt:
      Aus der FTD vom 17.4.2002

      Bundesbank warnt vor Blase am Aktienmarkt
      Von Norbert Häring und Ina Bauer, Frankfurt

      Nach Überzeugung der Deutschen Bundesbank sind zahlreiche europäische Aktien zu hoch bewertet . Sie äußert damit erstmals Zweifel an der Aktienbewertung und dämpft die optimistischen Prognosen.
      Im Verlauf des Jahres 2001 seien die langfristigen Gewinnerwartungen der Analysten stärker gesunken als die Aktienkurse, "was Fragen hinsichtlich des derzeitigen Bewertungsniveaus aufwirft", warnt die Notenbank in ihrem Geschäftsbericht für das Jahr 2001.
      Die Bundesbank äußert damit erstmals deutliche Zweifel an der Aktienbewertung und widerspricht den optimistischen Prognosen der meisten privaten Geschäftsbanken. Trifft die Einschätzung zu, müssen sich die Anleger mittelfristig auf weitere Kursverluste einstellen.

      Schwierige Bewertung

      Die Bundesbank räumt ein, dass die Bewertung von Aktien schwierig und mit erheblicher Unsicherheit behaftet sei. Aus diesen Erwägungen heraus gaben die Europäische Zentralbank und in den vergangenen Jahren auch die US-Notenbank Federal Reserve grundsätzlich keine Einschätzungen zur Angemessenheit der Aktienkurse ab. Die Abkehr der Bundesbank von dieser Praxis sei eine bewusste Entscheidung gewesen, verlautete aus Kreisen der Bundesbank in Frankfurt. Die Sorge über zu hohe Aktienbewertungen bestehe nicht nur bei der Bundesbank und bei europäischen Notenbanken. Dies ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass auch die US-Notenbank von weiteren Korrekturen an den Börsen ausgeht.

      Für Anleger können Beurteilungen durch die Notenbanken von besonderer Bedeutung sein, da sie ansonsten praktisch ausschließlich auf die Einschätzungen durch private Geschäftsbanken angewiesen sind. Diese haben in der Regel ein ausgeprägtes Geschäftsinteresse an optimistischen Aussagen und Prognosen.

      In den USA müssen sich derzeit mehrere Investmentbanken vor Bankenaufsicht und Staatsanwaltschaft dafür verantworten, dass sie angeblich entgegen der eigenen Einschätzung Aktien von Unternehmen zum Kauf empfohlen haben, mit denen sie in Geschäftsbeziehungen standen.

      Optimistische Aktienumfrage

      Die von der Financial Times Deutschland im Rahmen ihrer monatlichen Aktienumfrage befragten Strategen europäischer Banken sind tatsächlich sehr optimistisch, was die weitere Kursentwicklung angeht. Alle 13 Strategen, die Indexprognosen abgaben, rechnen für die nächsten drei Monaten mit steigenden Kursen europäischer Aktien. Bei deutschen Titeln rechnet nur ein Teilnehmer nicht mit Kursgewinnen. Durchschnittlich sehen die Strategen den Dax in drei Monaten um 4,6 Prozent und den Europe Stoxx um 6,4 Prozent höher als gegenwärtig.

      © 2002 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 17.04.02 17:26:42
      Beitrag Nr. 256 ()
      @all

      erlaube mir, auch 3zeilen80 zum guten gelingen des threads beizusteuern:

      Greenspan - Unternehmer weniger optimistisch über US-Wirtschaft
      Washington, 17. Apr (Reuters) - Nach den Worten des US-Notenbankpräsidenten Alan Greenspan sind Unternehmenschefs viel weniger optimistisch über die Wirtschaftsentwicklung in den USA als Volkswirte. Aus Unternehmenssicht werde ein niedriges Umsatzniveau gesehen, da ja ein Großteil des Konsums aus Lagerbeständen gedeckt werde, sagte der Chef der US-Notenbank (Fed) am Mittwoch bei der Anhörung vor dem Gemeinsamen Wirtschaftsausschuss beider Kammern des US-Kongresses.

      Greenspan sprach in diesem Zusammenhang von einer "bemerkenswerten und ungewöhnlichen Divergenz" zwischen der Sicht der Unternehmen und derjenigen der Volkswirte.

      Es bestehe aber eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine solide Erholung der US-Wirtschaft, wenngleich es auch Risiken gebe, sagte Greenspan weiter.


      ............................................................

      .....tja, weil die unternehmensheinis keine ahnung haben......................., die bettpisser...............
      hauptschulabsolventen.............................

      gruß
      zar
      Avatar
      schrieb am 17.04.02 19:30:11
      Beitrag Nr. 257 ()
      @zar-putin:
      ...weil die unternehmensheinis keine ahnung haben...
      Naja... immerhin verkaufen die fleissig Aktien mit schönen Gewinnen und verkaufen dazu noch haufenweise Unternehmensanleihen ;) Aber "Heinis" gibt`s da zweifelsohne auch...

      @Cornelius:
      Heute gehe ich in "langweilige "Anlagen, mit sicherer Rendite und spiele ab und zu Börse mit etwas Geld, das mir nicht weh tut, wenn es weg ist.
      Hast von der Börse zzt. aber schon die Schn... voll, oder ;)? Ansonsten geht`s mir aber nicht anders.
      In solch einem Markt als Kleinanleger zu agieren ist Harakiri zumindest im Langfristbereich
      Dem stimme ich bzgl. "Harakiri" so pauschal nicht zu (habe mich dazu in Deinem Thread näher ausgelassen).

      Der FTD-Artikel sagt im übrigen alles. Ist wohl endlich das richtige Bärenfutter für aldibroker ;) Gibt`s da nicht so eine Börsenweisheit... "Spekuliere nie gegen die Notenbank"?

      investival
      Avatar
      schrieb am 17.04.02 20:11:24
      Beitrag Nr. 258 ()
      @investival

      das mit den unternehmensheinis war ironisch gemeint.
      unter allen sind die es wohl, die am besten wissen, wo es langgeht - ob sie es jedem mitteilen, ist eine andere angelegenheit.
      das sie ihre eigenen anteile fleißig verkaufen stützt zumindest ihre geäußerte prognose.

      nur die analystenheinis, diese schnarchsäcke, branchenquereinsteiger, die wollen uns was anderes erzählen. das ist jetzt ernst gemeint........

      gruß
      zar
      Avatar
      schrieb am 17.04.02 21:35:00
      Beitrag Nr. 259 ()
      Nach Überzeugung der Deutschen Bundesbank sind zahlreiche europäische Aktien zu hoch bewertet . Sie äußert damit erstmals Zweifel an der Aktienbewertung und dämpft die optimistischen Prognosen.
      Im Verlauf des Jahres 2001 seien die langfristigen Gewinnerwartungen der Analysten stärker gesunken als die Aktienkurse, "was Fragen hinsichtlich des derzeitigen Bewertungsniveaus aufwirft", warnt die Notenbank in ihrem Geschäftsbericht für das Jahr 2001.

      Die Bundesbank äußert damit erstmals deutliche Zweifel an der Aktienbewertung und widerspricht den optimistischen Prognosen der meisten privaten Geschäftsbanken. Trifft die Einschätzung zu, müssen sich die Anleger mittelfristig auf weitere Kursverluste einstellen.

      Schwierige Bewertung

      Die Bundesbank räumt ein, dass die Bewertung von Aktien schwierig und mit erheblicher Unsicherheit behaftet sei. Aus diesen Erwägungen heraus gaben die Europäische Zentralbank und in den vergangenen Jahren auch die US-Notenbank Federal Reserve grundsätzlich keine Einschätzungen zur Angemessenheit der Aktienkurse ab. Die Abkehr der Bundesbank von dieser Praxis sei eine bewusste Entscheidung gewesen, verlautete aus Kreisen der Bundesbank in Frankfurt. Die Sorge über zu hohe Aktienbewertungen bestehe nicht nur bei der Bundesbank und bei europäischen Notenbanken. Dies ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass auch die US-Notenbank von weiteren Korrekturen an den Börsen ausgeht.
      Avatar
      schrieb am 17.04.02 22:32:34
      Beitrag Nr. 260 ()
      12000 Klicks ! :D:)
      Avatar
      schrieb am 17.04.02 22:41:20
      Beitrag Nr. 261 ()
      @zar
      zustimmung, die unternehmer kennen ihren eigenen laden am besten und wissen hoffentlich, wo und wann es zu investieren lohnt. aus diesem grund habe ich über längere zeit die daten zur industrieproduktion beobachtet. wenn man der folgenden quelle glauben schenken darf, zeigt der trend nun aber leicht nach oben:

      http://www.smartmoney.com/economywatch/index.cfm?story=facto…

      noch ein bisschen bullenfutter:

      die schlüsselindikatoren nach smartmoney.com befinden sich bereits im grünen bereich (`healthy economy`).

      http://www.smartmoney.com/economywatch/index.cfm?story=smind…

      dass trotzdem so viele insiderverkäufe stattfinden, spricht allerdings gegen die zuverlässigkeit dieses indikators - bzw. repräsentiert aufs schönste die allgemeine unsicherheit. vielleicht muss man hier unterschiedliche zeithorizonte berücksichtigen? eine möglichkeit wäre, die läger werden erst einmal wieder aufgefüllt, um für einen möglichen konjunkturaufschwung gewappnet zu sein (das zeug lässt sich ja auch schnell und billig wieder vernichten), aber wegen bestehender unsicherheiten (politik, ölpreisanstieg, inflationsängste) wird vorsichtshalber in den aktienaufschwung hinein lieber der kursgewinn eigener anteile mitgenommen - man könnte im falle eines double-dips das geld ja *für später* gebrauchen: `straddle-strategie` der unternehmer, oder wie :confused: ?

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 17.04.02 22:44:23
      Beitrag Nr. 262 ()
      Avatar
      schrieb am 17.04.02 22:53:26
      Beitrag Nr. 263 ()
      Schöner Link ! :)

      "PrudentBear", die Site für den Börsenbären.











      LINK: http://www.prudentbear.com <<= Bitte hier klicken !



      ...........
      Avatar
      schrieb am 17.04.02 23:10:23
      Beitrag Nr. 264 ()




      Wahnsinn !:eek:

      .......
      Avatar
      schrieb am 18.04.02 09:10:51
      Beitrag Nr. 265 ()
      @zar-putin:
      OK, hab die Ironie nicht erkannt.
      Quereinsteiger sind per se ja nicht unbedingt schlecht, Schnarchsäcke schon eher und vor allem wohl die "Experten europäischer Banken". Wenn diese denn wirklich "Äffchen der Investmentbanker" sind (Thomas Hillenbrand am 15.4. in www.spiegel.de), wofür ja einige Indizien sprechen, liegt die Misere aber nur zu einem geringeren Teil an ihnen...

      @cabinda:
      hab noch zwei bunte Beilagen zum Bullenfutter:
      + Die "Gelddruckmaschinen der Banken" (wie einer aus ihren Reihen vor langer Zeit im Wertpapier mal zitiert wurde), die Fondsindustrie sitzt immer noch auf Geldbergen, aufgehäuft von unbedarften Anlegern.
      + Politiker wie Banken haben Interesse an steigenden Aktienkursen.

      Die Frage ist, ob denn all das Bullenfutter so gesund ist oder ob da genauso gepanscht wird wie beim Tiermehl und der ein oder andere Geniesser hinterher an einer Art "Börsen-CJ" erkrankt ...;)

      Ich will eine anstehende Konjunkturerholung gar nicht ausschliessen - nur dies seitens der oben zitierten Experten quasi als gegeben darzustellen und deshalb die aktuellen Bewertungen der sog. Blue Chips zu rechtfertigen geschweige denn diesbzgl. noch Spielräume anzudeuten, finde ich schon, um es vorsichtig auszudrücken, geeignet, Anlegervertrauen in Konsequenz weiter zu beschädigen. Die paar positiven Indikationen sind daher wohl kein wirklich nahrhaftes, geschweige denn gesundes Bullenfutter.
      Die derzeitigen Bewertungen medienpräsenter Unternehmen implizieren eine kräftige, nachhaltige Belebung - ich frage mich nur, woher die in einer solchen Ausprägung kommen soll, wer die (inflationsfrei) finanzieren KANN (Stichwort: Firmen- und Privatverschuldung) [wer die finanzieren SOLL, ist ja klar].

      KONJUNKTUR
      Der Aufschwung steht kurz bevor

      ...die Mehrheit der deutschen Topmanager erwartet für das nächste Jahr deutlich steigende Gewinne.
      [www.spiegel.de, 17.4.]
      Man beachte die dünner gedruckten Feinheiten... Was ist denn mit den deutlich steigenden Gewinnen DIESES Jahr? Soll(t)en die nicht (jedenfalls lt. der sog. Experten) z.B. bei den DAX-Werten schon dieses Jahr prozentual hoch zweistellig zunehmen? Offenbar wird der Super-Gewinnzuwachs also erneut verschoben...

      Börse ist bekanntlich min. 50 % Psychologie - solange es via der Medien gelingt, Anleger in die Zukunft zu vertrösten, haben wir zweifelsohne Kursfantasie. Und es scheint immer noch ein Menge unbedarfter Anleger am Markt zu geben. Wer sich - gerade auch nach der doch deutlichen Buba-Warnung - immer noch weiter vertrösten lässt, ist wohl eines dieser "Milchmädchen", die - wenn nicht früher, dann halt später - aus dem Markt gekegelt werden. Erst dann können - und werden - die Blue Chips wieder in ihrer eigenen Farbe aufblühen und auch die Bären zum Hinschauen anmachen.

      Die Insider zählen, nach den bisherigen Erfahrungen, natürlich nicht zu den "Milchmädchen". Geht man (weiterhin) davon aus, dass die Mehrzahl von ihnen auch keine "Heinis" sind und über ihr Unternehmen für die absehbare Zukunft Bescheid wissen, brauchen sie keinen Straddle zu fahren, sondern können sich, wie früher, zumindest bzgl. ihres eigenen Unternehmens eindeutig festlegen.

      investival
      Avatar
      schrieb am 18.04.02 10:30:50
      Beitrag Nr. 266 ()
      und noch eins das wohl nicht beachtet wird/wurde.

      diese woche hat sich frankreich aus dem stabilitätspakt verabschiedet. lapidare begründung von chirac; " die verträge seien ja sowieso nicht rechtlich verbindlich ".

      nach dem ausscheren der franzosen wird sich KEINER mehr dran halten, es werden munter mehr schulden gemacht, die inflation in schwindererregende höhen getrieben.

      deutschland, deine krieger. politiker halt, alles lügner und betrüger. der euro wird genauso stark wie die mark "grins"

      ach ja , der dax steigt weiter, was schert mich das geschwätz von gestern

      DUF
      Avatar
      schrieb am 18.04.02 13:07:34
      Beitrag Nr. 267 ()
      damit der Goldpreis steigen kann
      deshalb müssen Dow, Nasdaq, und Nikkei erstmal fallen.

      Die Japaner haben mit ihrer Null-Zinspolitik vorgemacht
      dass die USA in den nächsten 3 Jahren auch auf Null-Prozent
      runter muss.

      Null-Prozent oder besser 0,5 % Zinsen auf dem Sparbuch
      bei einer Inflationsrate von ca. 2%
      da freut sich jeder Sparer.
      Avatar
      schrieb am 18.04.02 17:00:38
      Beitrag Nr. 268 ()
      hallo baeren,
      (und solche die es werden wollen)

      http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/117975.htm
      Avatar
      schrieb am 18.04.02 17:32:28
      Beitrag Nr. 269 ()
      Avatar
      schrieb am 18.04.02 19:30:53
      Beitrag Nr. 270 ()
      #266 von derunsichtbarefreund


      Inwiefern hat sich denn Frankreich von dem Stabilitätspakt verabschiedet ???

      Hört sich gar nicht gut an.:(



      H_S:)
      ...
      Avatar
      schrieb am 18.04.02 19:40:30
      Beitrag Nr. 271 ()
      Chirac stellt europäischen Stabilitätspakt infrage
      Präsident fühlt sich an das Versprechen zur Schuldenreduzierung "nicht gebunden"


      Paris/Brüssel/Berlin – Der von den EU-Staaten einvernehmlich beschlossene Sparkurs droht im französischen Wahlkampf unter die Räder zu kommen. An das vereinbarte Ziel, die Neuverschuldung bis 2004 auf Null zu drücken, fühle sich Frankreich „nicht gebunden“, erklärte Präsident Jacques Chirac in einer Fernsehdiskussion. Die Vereinbarung habe „keinerlei juristischen Wert“, da exakte Daten weder im Vertrag von Maastricht noch im Europäischen Stabilitätspakt enthalten seien.

      Innerhalb der EU-Kommission und Kreisen der Bundesregierung stießen Chiracs Äußerungen auf Verwunderung. Noch beim letzten Gipfel Mitte März in Barcelona hätten die 15 EU-Staats- und Regierungschefs die Zielmarge des Stabilitäts- und Wachstumspakts bekräftigt, sagte eine Sprecherin.

      In der Schlusserklärung heißt es: „Die Mitgliedsstaaten werden das mittelfristige Ziel eines ausgeglichenen oder einen Überschuss aufweisenden Haushalts spätestens im Jahr 2004 erreichen.“ Diese Formulierung lasse keinen Spielraum für haushaltspolitische Flexibilität.

      Allerdings handele es sich um eine Selbstverpflichtung, nicht um eine juristisch einklagbare Vorgabe, die im EU-Regelwerk festgeschrieben ist. Wenn sich genug Staaten fänden, vermutet man in EU-Kreisen, die Frankreichs Rückzug vom Konsolidierungskurs unterstützten, sei es durchaus möglich, dass Aufweichung der Stabilitätskriterien durchsetzbar wäre.

      Das Bundesfinanzministerium wollte die Äußerungen gestern nicht offiziell kommentieren. Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) hatte erst kürzlich das Versprechen abgelegt, bis 2004 einen nahezu ausgeglichenen Haushalt zu präsentieren und damit eine offizielle Verwarnung wegen des hohen deutschen Staatsdefizits abwenden können.

      Unterdessen hat sich der DGB erfreut über das Abrücken Frankreichs von den Sparzielen gezeigt. „Endlich wird ein wichtiges EU-Mitglied einsichtig und gibt zu erkennen, dass die Senkung der öffentlichen Neuverschuldung auf Null bis 2004 mit großer Wahrscheinlichkeit nicht einzuhalten ist“, sagte DGB-Vorstandsmitglied Heinz Putzhammer in Berlin. Auch die Bundesregierung solle „klüger“ werden und von dem „ökonomisch gefährlichen Sparmanöver“ abrücken.

      Die EU-Kommission rechnet in diesem Jahr für Deutschland mit einem Staatsdefizit von 2,7 Prozent am Bruttoinlandsprodukt und 2,0 Prozent für Frankreich. Dennoch stellten sowohl Chirac als auch sein Gegenspieler, Premierminister Jospin, milliardenschwere Wahlgeschenke in Aussicht. jhe/rid/cw
      Avatar
      schrieb am 18.04.02 20:38:21
      Beitrag Nr. 272 ()
      Danke Cornelius.:)



      Natürlich die Franzosen !
      Die sind ja dafür bekannt daß sie gerne Gott spielen und dort mit staatsinterventionistischen Maßnahmen eingreifen, wo man es besser nicht machen sollte.

      Wenn ein Franzose Präsident der EZB werden sollte, na dann gut Nacht.
      Wenn Paris tatsächlich seine Neuverschuldung wieder über die 3% ausweitet, warum sollte H.Eichel dann nicht auch über die Strenge schlagen dürfen/können ???
      Er würde sich sicherlich darüber freuen.Das die Gewerkschaften das auch noch gutheißen ist unfassbar. Soll denn irgendwann der ganze Staashaushalt nur noch für die Zins- und Tilgungszahlungen draufgehen ???

      Das der Euro dabei abwertet, denk ich, ist nicht so sehr das Problem, viel schlimmer sind die daraus resultierenden Inflations- und Zinserhöhungsrunden.


      Au revoir Stabilité.
      Bonne jour Inflation



      ..............
      Avatar
      schrieb am 18.04.02 21:19:05
      Beitrag Nr. 273 ()
      Avatar
      schrieb am 18.04.02 22:51:21
      Beitrag Nr. 274 ()
      @investival,
      wer wird denn nun Verlierer nicht zurückgezahlter Schuldner sein? Da gibt es erst mal die rechtspopulistische (faschistische))Argumentation, die Firmen und Privatleite sind alle pleite und die britisch/amerikanische/jüdische Großfinanz seien die Gläubiger. Dann wird darauf hingewiesen, dass es breite Anlegerkreise seien, die Ihr Geld und Vermögen verlieren könnten und dem Lug&Betrug dieser oder einer ähnlichen Großfinanz ausgesetzt seien. In jedem Fall müssen wir feststellen, dass diesen verzinslichen Schuldenbergen entsprechende Vermögensberge in gleicher Höhe gegenüberstehen, die nach den Crashtheoretikern alle gleichzeitig zusammenbrechen und nach den etwas moderateren Ansichten nur von gelegentlichen, in schwierigen Wirtschaftslagen zunehmenden, aber nicht allgemein bedrohlichen Ausfällen betroffen sind. In jedem Fall sind Schulden und Guthaben wohl gleichermaßen exponentiell gewachsen. Dies passt dann auch ganz gut zum höheren Geldmengenwachstum, weil Ertrag nicht nur aus Güterproduktion, sondern auch aus Zinswirtschaft entsteht. Beide sind also Motoren für die Geldmenge und den Wohlstand. Was man wohl immer unterschreiben muss: Es sind immer die Unerfahrenen und jene, die unbeholfen agieren, die Lehrgeld bezahlen, aber in der Regel auch nicht viel verlieren können, weil die wirtschaftliche Fähigkeit fehlt, viel anzuhäufen. Dies gilt nicht nur für natürliche, sondern auch juristische Personen (Betriebe/Unternehmen), ja für ganze Branchen und Staaten, nie aber immer, überall und alles gleichzeitig. Wenn bei den Amis Druck auf den Kessel kommt, kann er durchaus wo anders schon wieder weichen und umgekehrt. Wenn Holzmann pleite macht, freuen sich andere Baukonzerne. Wenn Kirch oder Dornier nicht weitermachen, saugen andere das Business auf und es ist Business, dass vor einigen Jahrezehnten so noch gar nicht bekannt war. Also immer echtes Wachstum und neue Märkte. Die alten Märkte / Bedürfnisse verschwinden auch nicht, sondern tauchen in anderen Ländern mit neuen Wohlstandmöglichkeiten wieder auf. Denn heute wird sicher viel mehr in der Textilindustrie hergestellt, als zur Zeit der Weberaufstände und selbst in Deutschland sind einige hochlukrative Betreibe / Handelshäuser / Arbeitsplätze / Einkommen / Konsumverhalten... geblieben.

      Die Zusammenbruchsdynamik in den 30er Jahren hatte noch ganz andere Gründe und kann nicht auf die Eisenbahnblase allein projiziert werden. Die Geldmengenversorgung, die vorhandenen Finanzabsicherungsinstrumente, die Beweglichkeit der Vermögen, die Medienlandschaft, industriellen Erfahrungen, die Vermögensdiversifikation... ist heute entwickelter und damit auch stabiler. Darüber könnte man aber ein eigenen Kapitel schreiben. Das was wir in den 70er Jahren durchgemacht haben, war viel schwerwiegender, als die heutigen Wirtschaftsprobleme und es wurde damls auch nur Dampf abgelassen. Im übrigen kann auch moderate Inflation ein kurzfristiges Überdruckventil für reale Entschuldung sein. Die Gewerkschaften und Unternehmer machen gerate mit 3,3 bzw. 3,6% Tarifanstieg in dieser Runde mit. Mehr nominaler Lohn, Konsum, Vermögen und leichter vonden alten realen Schulden runter. Aber 3 oder 4% macht den Crashpropheten und Goldbug noch nicht satt. Dennoch ist diese Diversifikation heute mit zu überlegen. Nur bei diesen gebubbleten Minenpreisen?

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 18.04.02 23:06:37
      Beitrag Nr. 275 ()
      @Cornelius,

      dass Geschrei von einer Hausse und einem Wirtschaftsaufschwung..., macht Dich wütend.

      Du sagst ferner keine große Adresse hat ein Interesse an den Fakten und stellst dann den FTD Artikel von der Bundesbank rein, die genau diese Verantwortung für Fakten übernimmt.

      Gibt es nicht doch sehr differenzierte Stimmen? Woher beziehen wir hier unsere Erkenntnisse? Warum wird ein Thread mit nackten Frauen häufiger angeklickt als dieser? Trägt nicht jeder selbst auch ein Stück Verantwortung für sich selbst? Reicht unsere Hilfe nicht? Kann das Geschrei von einer globalen Krise, Kriege... nicht auch nachdenklich machen? Muss es immer wütend sein? Geht das nicht auch aggressionsfreier? Helfen Emotionen oder abgeklärte Informationen weiter?

      Aber eine Aussage ist auch bei mir mit keiner Frage belegt:

      In solch einem Markt als Kleinanleger zu agieren ist Harakiri zumindest im Langfristbereich.

      Vielleicht sollte man dennoch besser Mittelfristbereich sagen, denn in 30 oder 40 Jahren steht der Dow ja bei 20.000 oder 50.000 *g* je nach langfristiger Verzinsung. 2% ist ja nicht viel und durchschnittlich 5% könnten es schon werden, selbst wenn erst 10 dürre Jahre kämen.

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 18.04.02 23:16:20
      Beitrag Nr. 276 ()
      Zar-putin,

      Wenn Greespan feststellt, dass Unternehmer weiniger optimistisch sind, als z.B. Wirtschaftswissenschaftler, ist dass nicht verwunderlich. Die Unternehmer sehen die aktuelle Lage (Gegenwart) und leiten daraus kurzfristige Entscheidungen ab. Gerade der amerikanischen Unternehmerschaft sagt man zu kurzfristiges Handeln (hire & fire) nach.

      Die Wissenschaftler suchen Zukunftslösungen und Erkenntnisse z.B. in Form von langen Wellen (Kondratieff) und beurteilen ausschließlich die Zukunftsaussichten. Allenfalls dient Vergangenheitsmaterial für statistische Beweiszwecke, nie aber so plump interpretiert, wie in der Medienlandschaft dargestellt.

      Wer sich wirklich ernsthaft mit der Wirtschaft auseinandersetzen will und nicht nur den Aktien- und/oder Goldpreis nach oben oder unten treiben will, ist nicht nur hier im Board, sondern studiert aus Eigeninteresse und Wissensdurst die Materie noch tiefer über einschlägige Literatur.

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 18.04.02 23:26:10
      Beitrag Nr. 277 ()
      @woernie,

      ja Cosa macht da eine wunderbare Arbeit im Jükü-Board.

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 18.04.02 23:33:53
      Beitrag Nr. 278 ()
      Cornelius, wenn Chirac im Wahlkampf sagt, das vereinbarte Ziel, die Neuverschuldung bis 2004 auf Null!!!! zu drücken, fühle sich Frankreich nicht gebunden, ist dass zunächst erst mal nur populistisch, denn was er wirklich denkt und macht, muss mit der Fernsehdiskussion nicht übereinstimmen, sonst wäre er der 1. Politiker, der und die Wahrheit sagt. Vielleicht gibt er sich ja mit 1% zufrieden?

      Das die Vereinbarung tatsächlich keinen juristischen Wert haben soll, da exakte Daten weder im Vertrag von Maastricht noch im Europäischen Stabilitätspakt enthalten seien, ist wohl auch überinterpretiert. Es war und bleibt auch unsinnig, die Quote in jeder wirtschaftlichen Situation auf eine starre Zahl Null festzulegen. Es sollte schon so sein, das Interventionspunkte durch die europäische Staatengemeinschaft turnusmäßig festgelegt werden müssen. Es muss auch der Wille zum sparen und zum Abbau der Neuverschuldung erkennbar sein und Umsetzungsergebnisse gemessen werden. Aktuell würde ich aber auch andere Ergebnisse als Null vertreten. Wo liegt Deine tolerierte Größe und wird die jetzt durch diese Fernsehansprache tatsächlich real verletzt?

      Merke:= Inflationierung der Verschuldung = Entschuldung oder Enteignung der Gläubiger, sollen ja aber die Großkapitalisten sein, also nicht so schlimm oder wie?

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 18.04.02 23:40:31
      Beitrag Nr. 279 ()
      von Paule aus dem Salami-Chrash-Thread

      Aus der FTD vom 18.4.2002
      Das Kapital: Die US-Anleger sollten besser auf Greenspan hören

      Lust auf ein echtes Schmankerl?

      Dass der S&P 500 knapp elfmal so viel wert ist wie alle 784 im CDax zusammengefassten deutschen Aktien, ist nicht neu. Dass selbst der dem MDax entsprechende S&P 400 für mittlere Firmen noch fast so viel kostet wie der CDax, ist schon ein Hammer.

      Aber dass selbst der S&P 600 für kleine Titel noch knapp die Hälfte des CDax auf die Waage bringt, schlägt dem Fass den Boden aus. Man kommt sich nachgerade wie in tiefster Provinz vor. Dabei sind schon deutsche Firmen höchstens dann billig, wenn sie ihre Profitabilität über die nächsten Jahre tatsächlich auf Vordermann bringen, wie das so viele erwarten. Der US-Markt aber kostet aggregiert den gut zweifachen Umsatz. Was bedeutet das? Dass die Unternehmen vor Zinsen und Steuern gut 14 Prozent vom Umsatz verdienen müssten, um auf ein KGV von 20 zu kommen. Tatsächlich lag die mittlere operative Marge 2001 bei unter zehn Prozent. Seit 1989 war sie laut Commerzbank im Schnitt bei 12,3 Prozent - und nur ein einziges Mal bei über 14 Prozent.

      Zwar zieht sich die Überbewertung über alle Sektoren hinweg. Aber zweifellos sitzen vor allem die Exzesse der 90er Jahre in den Köpfen der Anleger fest. In den letzten zehn Jahren sind die Kapazitäten in der US-Hochtechnologie nach Berechnungen der Fed im Schnitt um 30 Prozent jährlich gewachsen, in der sonstigen Industrie um zwei Prozent. Obwohl die Auslastung der Tech-Kapazitäten nach der Vervierzehnfachung seit 1992 extrem niedrig ist, setzen die Anleger auf ähnliche Zuwachsraten in der Zukunft. Man kann fast jede Wette dagegen halten.

      Die Anleger lassen sich selbst von Alan Greenspan den Spaß nicht verderben, der auf der Verschuldung der Reichen rumreitet, die unter dem Platzen der Blase besonders leiden und sich deshalb mit ihren Ausgaben vermutlich weiter zurückhalten müssen. Dass er ausdrücklich betont, am Immobilienmarkt sehe er keine Blase, kann man auch als Besorgnis interpretieren. Der Mangel an aufgestauter Nachfrage und der Ölpreis tun ihr übriges, wenigstens auf mittlere Sicht.

      Natürlich hat Greenspan Recht damit, dass Einkommen und Nachfrage auf lange Sicht durch die Arbeitsproduktivität determiniert werden, die sich ja prächtig entwickelt. Aber das gilt eben nur auf lange Sicht. Vorerst ist der Preisdruck viel zu hoch, als dass die Firmen daran denken würden, neue Mitarbeiter anzuheuern.

      Warum sonst auch stehen die Zinsen immer noch auf Rezessionsniveau, wo die Wirtschaft doch um rund fünf Prozent annualisiert wächst?

      Greenspan weiß, dass sich die Wirtschaft erst aus einer Zwickmühle befreien muss, wobei Überkapazität, Verschuldung, Sparmangel und Dollar-Überbewertung abwechselnd zuschnappen. Bis die Endnachfrage wieder nachhaltig wächst, kann es Jahre dauern. Lust auf US-Aktien macht das nicht.
      Avatar
      schrieb am 19.04.02 00:48:34
      Beitrag Nr. 280 ()
      @aldibroker

      zu#278
      Deutschland steht im Vergleich zu Frankreich noch schlechter da und wird die Kriterien wohl überhaupt nicht schaffen können.
      Das Chirac offen ausspricht, daß sich Frankreich nicht an die Stabilitätskriterien halten will, ist das eigentlich erschreckende an der Meldung. Hier wird jetzt schon offen gesagt, daß die Politik sich wenig um Aussagen und Verträge schert und die Folgen bewußt und ohne schlechtes Gewissen in Kauf nimmt- wohl nicht einmal Interesse daran hat, die Verpflichtungen auch einzuhalten.

      Dies ist sicher eine Frage der Moral( - gut - die gibts in der Politik sowieso nicht),
      aber hier werden offen Verträge gebrochen, ohne Folgen für die Verantwortlichen und das dies leider zunehmend die Regel ist, heißt ja nicht, daß ich das gut finden muß.

      Du schreibst "Es muss auch der Wille zum sparen und zum Abbau der Neuverschuldung erkennbar sein"
      - denn sehe ich nicht.
      Stattdessen werden im Wahlkampf (in Analogie zu Deutschland) dem Wähler Versprechen gemacht, und dem Machterhalt zuliebe ein unbeliebter Sparhaushalt geopfert.

      OK, that´s life , aber wie gesagt, neben der moralischen Dimension gibts auch eine wirtschaftliche und beide schmecken mir nicht.

      zu #275
      "Du sagst ferner keine große Adresse hat ein Interesse an den Fakten und stellst dann den FTD Artikel von der Bundesbank rein, die genau diese Verantwortung für Fakten übernimmt.Gibt es nicht doch sehr differenzierte Stimmen?"

      Der Artikel war eine der wenigen Außnahmen.
      Lese ich aber die meinungsbestimmenden Publikationen, sehe n-TV, so gehen diese Stimmen doch unter. Wer liest, wen interessiert so ein kleiner Artikel, und welche Chance hat eine einsame Aussage gegen die Flut der Hausse-Rufer und blühende Landschaften-Maler.

      Also lasse mir meinen Ärger darüber, wenn ich mich darüber aufrege, wenn so offen besch.... und gelogen wird und dieses Verhalten scheinbar so normal geworden ist, daß es niemanden mehr kümmert.

      Gruß

      C.
      Avatar
      schrieb am 19.04.02 10:23:12
      Beitrag Nr. 281 ()
      zu#213:Geschrieben von JüKü am 17. April 2002 22:49:58:

      LaRouche: "USA dekadent wie das alte Rom" (EIR)

      Um die Hauptursache für die gegenwärtige katastrophale Lage der Weltpolitik zu erläutern, die sich - neben dem eklatanten Unvermögen bzw. der erklärten Unwilligkeit Washingtons, die Lage im Nahen Osten zu beruhigen - vor allem an dem unsinnigen Geschwätz über die `prosperierende US-Wirtschaft` zeigt, gab der amerikanische Oppositionspolitiker und Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur der Demokratischen Partei für 2004 Lyndon LaRouche am 13. April einen Kommentar zur Lage in den USA ab, in dem es u.a. heißt:

      "Der typische Wahnsinn der Mehrheit der führenden Institutionen und breiten Bevölkerung in den USA drückt sich heute so aus, daß die Wahnvorstellung, die USA und andere Nationen hätten erfolgreich den Übergang von der Kultur einer produzierenden Gesellschaft zur Kultur einer verbrauchenden Gesellschaft vollzogen, allgemein akzeptiert und sogar begeistert aufgenommen wird. Auf ähnliche Weise besiegelte das antike Rom nach dem Zweiten Punischen Krieg seinen schnellen moralischen und sonstigen Niedergang und letztendlichen Untergang, als es sich von einem produktiven Italien in ein vom Tribut unterworfener Gebiete abhängiges Italien verwandelte.

      "Die USA haben die Beschäftigung auf Farmen, in der Industrie und in nützlichen Dienstleistungen immer mehr abgebaut. Dies führte zu einem massiven Rückgang des Anteils der Beschäftigten in nützlichen, produktiven Bereichen (z.B. der Infrastruktur) an der Gesamtbeschäftigung. Teilweise wurde dieser Verlust an nützlichen Arbeitsplätzen dadurch ausgeglichen, daß ein zunehmender Teil der Arbeitnehmer in nutzlosen oder zweifelhaften Hilfstätigkeiten beschäftigt wurde; gleichzeitig wurde ein großer Teil der Arbeitslosen als `aus dem Arbeitsmarkt ausgeschieden` abgeschrieben, weil sie keine Arbeitslosenhilfe mehr erhalten oder `nicht aktiv Arbeit suchen`. Während das Durchschnittseinkommen der einkommensmäßig unteren 80% der Familienhaushalte seit dem Amtsantritt von Präsident Carter katastrophal gesunken ist, stieg parallel dazu die Anzahl der schlechtbezahlten Arbeitsplätze von Mitgliedern dieser Beschäftigtenkategorie an - meist in sog. `Dienstleistungen` von zweifelhaftem wirtschaftlichem Wert.

      "Während sich dieser katastrophale, beabsichtigte Zusammenbruch der realen Produktivität der Gesamtarbeitskraft vollzog, lebte die amerikanische Wirtschaft, so wie das dekadente und letztlich todgeweihte antike imperiale Rom, von künstlich billig gehaltenen Gütern, die in abhängigen Nationen mit relativ `billiger` Arbeitskraft hergestellt wurden. Da die realen US-Exporte pro Kopf der amerikanischen Arbeitskraft gesunken sind, verdienen die USA auf dem realwirtschaftlichen Weltmarkt nicht mehr genug, um die konsumierten Produkte bezahlen zu können. Hier kommt erneut der imperiale Faktor ins Spiel. Es wurden nicht nur die Preise der in die USA eingeführten Waren mithilfe der erzwungenen Politik des globalisierten `Freihandels` drastisch gedrückt; die USA treiben zusätzlich von den ausgebeuteten, abhängigen Gebieten in Eurasien, Südamerika und Afrika Kredite und finanzielle Investitionen ein, um einen Bankrott der USA in der Handelsbilanz zu verhindern und die faktisch schon bankrotten US-Finanzmärkte zumindest vorübergehend über Wasser zu halten.

      "Diese Vorgehensweise wird insbesondere von der amerikanischen Bevölkerung als `unser Lebensstil` akzeptiert, der als `unser nationales Interesse" verteidigt werden müsse. Wenn aus dieser Illusion ein Massenwahn wird, reagieren die USA mit riskoreichen Kriegen in anderen Ländern, verbunden mit einem Trend zu polizeistaatlichen Maßnahmen im Inland - dies alles unter dem Deckmantel eines `Krieges gegen den Terrorismus` auf der Grundlage einer Greueltat [dem 11.9.], hinter der verbrecherische Elemente aus dem Sicherheitsapparat der USA standen. Da die politische Führung der Vereinigten Staaten die Geschichte des Peloponnesischen Krieges nicht gelesen hat, ist sie jetzt geneigt, diese Narrheit der Vergangenheit so buchstäblich, wie es die gegenwärtigen Umstände zulassen, zu wiederholen."
      Avatar
      schrieb am 19.04.02 11:11:57
      Beitrag Nr. 282 ()
      @aldibroker: Eine Portion Kraftfutter:

      Grundtendenz: alles ist Schei..e und geht den Bach runter,...
      - Schlechte Stimmung ist gutes Bullenfutter; ich sehe darin durchaus auch den Nährboden für "aufwärts". Der Nährboden ist da, aber eben (noch) nicht bereitet, die äusseren Bedingungen stimmen (noch) nicht. Und stimmige Bedingungen braucht es, damit auf dem Nährboden was wachsen kann - nämlich Vertrauen, "der Anfang von allem", wie eine namhafte Bank wenigstens schon mal erkannte... (naja, es war wohl doch nur deren Werbeagentur)

      `Noch` nur in Klammern, da ich zzt.(!) kaum Ansätze - der warnende Buba-Bericht ist da aber schon eine Art Brutkasten - seitens massgeblicher Politiker, Unternehmer und Banker sehe, dafür was zu tun. Vertrauen wird zzt. noch weiter abgebaut. Den besoffenen Börsen wurde bisher nicht Gelegenheit gegeben, sich richtig auszukotzen - und einige trinken immer noch weiter und wollen eine Endlos-Party veranstalten wie z.B. viele Analysten (naja, die müssen wohl). Sicher hat sich Japan oder z.B. der NM schon ausgekotzt, aber ihm ist immer noch schlecht, weil da immer noch mit Lug und Trug operiert wird und eben Genannte sowie, leider gerade hierzulande, Gerichte dies nachwievor zulassen. Und der "Lug & Trug" bei den Grossen wird ja durch das enge Medien-Klo gerade erst nach oben gespült...

      Die letzten richtigen Crashs 1987 und 1973/74 haben die Märkte in Richtung einer auch im historischen Massstab angemessenen Bewertung bereinigt - das steht heute noch aus. Das die eingepreisten Gewinne geschweige denn prognostizierten Gewinnsteigerungen, vor allem bei einem "weiter so", realistisch sind, wird wohl keiner ernsthaft bestätigen, der seinen Sachverstand gebraucht.


      Deine Einlassung zu Schulden vs. Vermögen ist soweit OK. Es gibt dieses Vermögen; auch sehe ich dessen Anhäufung (oder eine gerechtere Verteilung dessen zu Lasten der Reichen) in letzter Konsequenz nicht börsenkritisch. Das ist aber nicht die Frage. Exponentielles Schulden- und Vermögenswachstum wurden in den letzten Jahren zunehmend exponentiell auf Papier gebaut und solch exponentielles Papier-Wachstum ist eben, historisch belegt, vergänglich. Enron, Argentinien und Kirch sind aktuell wohl nicht der Endpunkt. Gebranntes Kind scheut Feuer: Meinst Du, Anleger kaufen dann immer weiter so gutgläubig Anleihen? Irgendwann mal ja, aber erstmal nicht - bis wieder - vielleicht auch, aber nicht unbedingt, in historischer Relation - ein "vernünftiges" Niveau erreicht ist. Vielmehr ist es doch so, dass "intelligentes" Kapital, die "starken Hände", auf der Suche nach Rentabilität spätestens(!) dann nach einem neuen "Low" mit entsprechender Wachstumsfantasie Ausschau hält bzw. halten. Holzmann ist pleite, es profitiert die Konkurrenz - richtig: Das "Low" ist dann z.B. Bilfinger. Das hat das "intelligente" Kapital übrigens schon letztes Jahr erkannt (übrigens auch bei Goldaktien). Deshalb steht auch m.E. die Börse als lukrativer Anlagemarktplatz gar nicht zur Disposition (zu Cornelius sagte ich: Es gibt immer interessante Aktien).


      Die Zusammenbruchsdynamik in den 30er Jahren hatte noch ganz andere Gründe und kann nicht auf die Eisenbahnblase allein projiziert werden
      Richtig (aber es gibt schon einige Parallelen). Nur sehe ich durchaus eine ähnliche Perspektive, wenn die Bereinigung - wie oben erläutert, nicht nur in Form von Bewertungsanpassungen - immer weiter und immer verkrampfter in eigennütziger Sturheit nach dem Motto "nach mir die Sintflut" hinausgezögert wird. Um im Bild zu bleiben: Der Nährboden trocknet zunehmend aus, er wird immer mehr Wasser benötigen. Aber selbst wenn: Auch während der WWK gab es lukrative, "trocken-resistente" Investments - z.B. Goldaktien...

      Apropos Gold: Ist schon ein komplexes und zweifelsohne kontroverses Thema. Hier nur ein Aspekt: Fakt ist einfach, dass Anlagekapital weltweit in Gold zzt. historisch niedrig, nämlich so gut wie garnicht ("Low";)), repräsentiert ist - geschweige denn, dass die Empfehlungslisten "goldgerändert" wären...
      Zur Goldminen-"Bubble" *g*: Sicher sind 300 % in einem Jahr ein Wort und legen nahe, eine Korrektur abzuwarten (zumindest, um eine eventuelle Position zu komplettieren). Aber wie war das mit Aktien wie Nokia, General Electric oder meinetwegen auch, in absoluter Betrachtung, EM.TV noch gleich...? Mal ganz abgesehen davon, das Goldminen "richtiges" Geld verdienen, eine einfache, "greifbare" Geschäftsgrundlage haben und immer noch moderat bewertet sind... Natürlich nicht alle - auch in dieser Branche gibt es solche und solche. Die, die ich meine, würde ich nicht mal mit EM.TV oder dgl. auf eine Stufe stellen wollen ;). Btw: Physisches Gold hat von seinem 20-Jahres-Tief ja gerade mal +20 % gemacht...
      Wenn denn Gold weltweit mal ein paar % Portfolioanteil hat (in den 70ern und Anfang der 80er waren 10-20 % der Massstab) oder aber die Luft aus den heutigen tatsächlichen Bubbles wirklich raus ist, ist wohl wieder eine neue Diversifikationsrunde zu überlegen. Die Buy-&-Hold- sind wie die "weiter-so"-Zeiten für alle Assets wohl endgültig vorbei - so verstandene Langfristanlagen sind tatsächlich Harakiri (aber nicht nur für Private).

      investival
      Avatar
      schrieb am 19.04.02 11:30:40
      Beitrag Nr. 283 ()
      @cornelius,

      ich wünsche mir kluge Köpfe, die Probleme ansprechen können und statt wütend zu werden, erste Ansätze zur Lösung vorstellen. Das kann mit Eifer und Emotion geschehen, nicht aber mit Aggression. In dieser Welt werden von politischen und religiösen Glaubensrichtungen, von Sekten und Radikalen bis hin zu Selbstmordattentätern schon so unheilvolle Dinge angerichtet und unsere Jungend radikalisiert, dass es Zeit sein sollte, sich auch in diesem Board/Thread wieder auf den friedfertigen Dialog der Argumente und Interessen einzustellen.

      Wir kritisieren beide, dass Chirac im Wahlkampf verbal vom Stabilitätspakt zurückgetreten ist. Es ist jetzt aber hilfreicher, seine inneren Überzeugungen zu beeinflussen und für den richtigen Weg zu argumentieren. Ist es nicht vielleicht sogar sein legitimes Recht, die Kriterien so auszulegen wie sie sind? Liegt hier eine Ankündigung einer Vertragsverletzung vor, oder nur eine andere Auslegung? Will er der damit etwas für sein Land erreichen oder will er Schaden anrichten? Ist es nicht denkbar, dass vorübergehend die Sparanstrengungen wegen der vorübergehenden Wachstumsdelle aufgeschoben aber nicht suspendiert wird? Ist das nicht auch moralisch sinnvoll? Warum werden immer so harte Verhandlungspositionen und Geisteshaltungen eingenommen? Ist Verständnis für die Argumente des Andersdenkenden nicht mehr diskutabel?

      Also die großen Worte von erschreckende Meldung, ohne schlechtes Gewissen, fehlende Moral (die es in der Politik sowieso nicht mehr geben soll), Verträge gebrochen... sind mir zu stark und verallgemeinert. Wo liegt eigentlich die Grenze zwischen Hetze und Information?

      Richtig ist, dass immer vor Wahlen viel zu viel Versprechen gemacht werden, die entweder nicht einzuhalten sind, oder der Einlösung auch nicht beabsichtig ist. Mehr Ehrlichkeit und Darstellung des Möglichen können wir uns schon von Politikern wünschen. Jedem aber fehlende Moral und Skrupellosigkeit zu unterstellen ist mir zu einfach.

      Gibt es zwischen ausufernde Neuverschuldung, radikalen Schuldenabbau nicht doch moderate Wege, die je nach wirtschaftlicher Verfassung der Wirtschaft Abbau der Neuverschuldung bis hin zum realen (nicht nominalen) Schuldenabbau.

      Ich erwarte nicht, dass Banken oder Versicherungen über n-tv oder Werbesendungen dafür werben, nicht mehr Ihre Fondprodukte zu kaufen. Das muss schon die Bundesbank tun, wenn sie Überbewertungen sieht. Ich erwarte auch nicht, dass eine Telebörse meine Informationsquelle sein kann, weil hier das Niveau und die Diskussionsfreudigkeit und damit die Erkenntnis viel höher ist. Soll man nun aber Fernsehen verbieten, zensieren, gleichschalten (für wen?). Die Vielfalt auch in der Qualität der Unterhaltung, Information und Meinungsrichtung ist mir schon wichtig. Sind Spiegel, FTD, Zeit, FAZ, TAZ, Frankfurter Rundschau... (ich kann sie nicht alle aufzählen) die Publikationen, die auch immer in den Boards zitiert werden, weil sie aus ihrer jeweiligen Perspektive kritisch und frei berichten? Was liest Du? Ich erwarte eher, dass meine Ansicht eher die Ausnahme ist, so dass ich nicht enttäuscht bin, andere Stimmen zu hören. Dieses Recht haben nicht alle Menschen!!!!

      Die Flut der Hausse-Rufer und der blühenden Landschaftsmaler ist für mein Dafürhalten schon in globalen Pessimismus ausgeufert. Es muss doch möglich sein, beide Bilder grau in grau und blühend gleichzeitig wahrnehmen und beschreiben zu können. Was hast Du persönlich Schlimmes erlebt, dass Dir diese bunteren Bilder nicht mehr gefallen.

      Kann es sein, dass derjenige, der mit sich selbst nicht im Reinen ist, auch Konflikte in seine Umwelt trägt? Gilt das nur für ganze Staaten oder auch für jedes Individuum? Also schaffe inneren Frieden in Dir und mit Deiner Umwelt.

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 19.04.02 11:58:25
      Beitrag Nr. 284 ()
      @elmarion,

      Wenn Du Dich auf die Argumente von LaRouche einläßt, solltest Du als Background immer wissen:

      Die Stichworte im Artikel waren:

      Dekadenz der USA, katastrophale Lage der Weltpolitik, eklatantes Unvermögen/Unwille im Nahen Osten, unsinniges Geschwätz über prosperierende US-Wirtschaft, typischer Wahnsinn, Wahnvorstellung,
      2. Punischer Krieg, moralischer Niedergang, Untergang, unterworfene Gebiete, Beschäftigung abgebaut,
      nutzlose/zweifelhafte Hilfstätigkeiten, Einkommen katastrophal gesunken, zweifelhafter Wert, beabsichtigter Zusammenbruch, todgeweihte, der imperiale Faktor, erzwungene Politik des globalisierten Freihandels, ausgebeutete/abhängige Gebiete in Eurasien..., Bankrott der USA, bankrotte US-Finanzmärkte, nationales Interesse verteidigen, Illusion/Massenwahn, USA führt Kriege in anderen Ländern, Polizeistaat, Gräueltaten vom 11.9. 2001 vom eigenen Sicherheitsapparat der USA angezettelt (die wohl härteste Behauptung)

      Dieser vielleicht geniale, aber äußerst gefährliche und radikale Denker wird sicher nicht Kandidat der Demokraten!

      genauer Hintergrund:


      Seit einiger Zeit tummeln sich zunehmend Politsekten in den Finanz-Communities und Börsenboards, um die Anleger mit gezielten Crashhinweisen zu verunsichern. Die keineswegs so harmlosen und honorigen Politsekten werden u.a. in folgenden Links beschrieben: http://www.religio.de/politik/politik.html. Die Gruppen verfolgen in der Regel politische Ziele, die sie aber im Gegensatz zu den politischen Parteien nicht mit den Methoden der freiheitlichen Demokratie verfolgen, sondern mittels sektiererischem religiösen Fanatismus. Ein Angriffsziel ist die Stabilität der Finanzmärkte.

      Die Europäische Arbeiterpartei EAP ist z.B. eine von Lyndon Hermyle LaRouche gegründete Partei mit den Strukturen einer Jugendreligion und dem Ziel der Weltrettung in letzter Minute. Die Gruppe tritt gegenwärtig unter dem Namen Bürgerrechtsbewegung Neue Solidarität (Büso) oder Patrioten für Deutschland vor allem im politischen Geschehen auf. 1996 waren in Thüringen Aktivitäten besonders im Raum Erfurt unter dem Namen Bund freier Bürger, die sich gegen Maastricht wandten, nachweisbar. Nach Aussage von Harry Zingel, einem Förderer des Ideengutes der EAP, haben der Bund Freier Buerger (BfB) und die Europäische Arbeiterpartei (EAP) miteinander nichts weiter zu tun, als daß er beide Organisationen unterstütze, weil er deren Ziele richtig und unterstützenswert finde. Das heiße aber keineswegs, daß die Ziele dieser beiden Organisationen auch deckungsgleich wären. Die Thesen der Neuen Solidarität wurden von einem Erfurter Server durch Harry Zingel im Internet veröffentlicht. Homepage von Harry Zingel http://members.aol.com/HZingel/Welcome.html Homepage Neue Solidarität http://members.aol.com/HZingel3/index.htm Der Slogan der Neuen Solidarität lautet: "Wir haben das Patentrezept!"

      Die Bürgerrechtsbewegung wurde 1992 auf einer Konferenz mit dem Titel "Frieden durch Entwicklung" gegründet. Zu ihrer Vorsitzenden wurde Frau Helga Zepp-LaRouche, die Ehefrau von Lyndon LaRouche gewählt. 1984 wurde das "Schiller-Institut e.V" ins Leben gerufen, um gegen die Abkopplung der USA von Westeuropa zu kämpfen. Das Schillerinstitut nennt sich auch "Vereinigung für Staatskunst e.V."

      Folgende Organisationen und Publikationen sind der EAP zuzurechnen:
       ICLC (International Caucus of Labour Committees)
       Schiller-Institut e.V
       Zeitung "Neue Solidarität
       Verlag "Dr. Böttiger-Verlags GmbH"
       Zeitschrift "Ibykus"
       Zeitschrift "Fusion"
       Club of Life = Unterorganisation des ICLC, setzt sich für die Bekämpfung der Euthanasie ein.
       Fusions Energie Forum e.V.
       Private Akademie für Humanistische Studien e.V.
       ADK - Anti Drogen Koalition (Zeitschrift: "Krieg dem Rauschgift")
       National Executive Committee (NEC)
       Eurasische Landbrücke
       Eurasische Transportunion
       Shanghai Cooperation Organization (SCO)
       New Solidarity
       Nation of Islam (Abdul Alim Muhammad, Louis Farrakhan...)
       EIR – Nachrichtenagentur
       ....

      Sicher gibt es weltweit noch viele weitere Tarnorganisationen, Firmen und Internetsites, die im Interesse der Politsekte arbeiten, das Netzwerk aber ganz zu durchdringen ist wohl nie möglich. Ich vermute z.B. daß auch das Jükü-Board stark von seinen Anhängern durchsetzt ist, denn wenn die weiter unten genannten Stichworte mal über die Suchfunktion abgerufen wird, gibt es sehr viele Treffer. Ich betone aber ausdrücklich, daß nicht davon ausgehe, daß diese Community direkt als Tarnorganisation bezeichnet werden kann, denn ich war lange Zeit dort aktiv und habe auch sehr viele honorige Menschen dort gefunden.

      Bei der Betrachtung der Ziele des Organisationsnetzwerkes von LaRouche fällt auf, daß seine Ansichten von extrem links zu extrem rechts schwanken. Einmal vertritt er nazistische Parolen, andermal linksradikale. Momentan scheint die Organisation wieder mal auf dem "links-Trip" zu sein. Allerdings machte hiergegen Harry Zingel in einem persönlichen Schreiben geltend, daß dass es nicht um "rechts" oder "links" ginge, sondern daß jetzt neue Konfliktlinien bestünden. Nachdem der Kommunismus nahezu weltweit beendet sei, ginge es darum, die Freiheit gegen Ökologisten und den "Club der Inseln" zu verteidigen. Das alte rechts-links-Schema tauge dafür nicht mehr. Gesellschaften und die in ihnen ausgetragenen Konflikte würden sich ändern. 1990 vertrat die Gruppe die Theorie vom "produktiven Dreieck Paris - Berlin - Wien" als "Lokomotive der Weltwirtschaft". Dahinter stand die Theorie, alle wirtschaftlichen Probleme in Europa wären nur ein Verkehrsproblem. Man brauche nur ca. 12000 km Schienen zu bauen, und sofort würde es in Europa wirtschaftlich aufwärts gehen.

      Ich habe mir mal einen aktuellen Artikel von Frau Helga Zepp-LaRouche kopiert und folgende Stichworte gefunden:

      Kernschmelze des Weltfinanzsystems, die Gefahr eines raschen Absturzes in den Dritten Weltkrieg, systemische Gefahren, Existenzfrage für Deutschland, einem vollständigen Zusammenbruch, Weltfinanzsystem ist am Rande der vollständigen Desintegration, Absturz in das Chaos, Politiker und Regierungen werden hinweggefegt, Finanz- und Währungskrisen, Hyperinflation sowie Depression, Existenz unserer Gesellschaft gefährdet, Diktat der IWF-Bedingungen, Unfähige Wirtschaftsexperten und Politiker, Ablehnung der Globalisierung und des Weltfinanzsystems mit flexiblen Wechselkursen und alle internationalen Abkommen, neue politische und ökonomische Weltordnung, arrogante Konfrontationspolitik der Administration von George W. Bush, die von den Medien mit tieferen Wahrheiten nicht eben verwöhnten Bundesbürger, Fakt ist, daß LaRouche der einzige Wirtschaftswissenschaftler und Politiker war... Politik des wirtschaftlichen Kahlschlags, geopolitische Motiven von anglo-amerikanischer Seite, Shareholder-Value-Gesellschaft, alle Not und drückende Armut auf der Welt beseitigt werden könnte, kommende Erschütterungen des systemischen Zusammenbruchs, völlig neue Gesetze, das Ende der Spaßgesellschaft, geistige Gemeinschaft, leidenschaftliche Liebe zur Idee der Völkergemeinschaft, blanker Egoismus und Erwerbsgier, Drogenszene, hirnlosen Druck, Designertrend, Erringung der Souveränität Deutschlands, Neukonzeption der deutschen Außenpolitik, Statthaltertum im Dienste der Besatzungsmächte...

      Sekten-These:
      Leider sind Menschen bisher nur in schweren Krisen bereit, sich mit großen Entwürfen auseinanderzusetzen

      Weitere Merkmale:

      Antisemitismus - Verschwörungstheorien - Verfolgung von KritikerInnen, verbreitet Angst und Schrecken.
      erklärt die Lösungsformen der parlamentarischen Demokratie für unwirksam, offeriert ein Patentrezept
      Die Britische Oligarchie als Verursacherin der Weltprobleme, Geschichtsfälschungen, Deutschland den Ersten Weltkrieg nicht verursacht, Krise der Zivilisation geht auf eine britische geopolitische Intrige zurück, Juden als Drahtzieher der Weltgeschicke, angloamerikanischer Finanzwucher, internationale Finanzoligarchie,

      Einer von La Rouches US-amerikanischen Sicherheitsmännern sagte dem Sender NBC, "daß Palme ein Verräter an den USA ist, den man erschießen" müsse. Es wird von Rockefellers Nazipläne gesprochen, Aufdecken einer internationalen Verschwörung...

      Wer sich näher damit beschäftigen möchte:

      Aglaja Beyes-Corleis: Verirrt - Mein Leben in einer radikalen Politorganisation.
      Herder/Spektrum Freiburg im Breisgau 1994 ISBN 3-451-04278-9, 192 S., DM 16,80

      Lorscheid, Helmut und Müller, Leo A.. Deckname: Schiller
      Die Deutschen Patrioten des Lyndon LaRouche rororo aktuell 1986, 1080 ISBN 3 499 15916 3

      Oder im Internet unter:
      http://www.google.de/search?q=Politsekten&btnG=Google-Suche&…
      Avatar
      schrieb am 19.04.02 12:15:41
      Beitrag Nr. 285 ()
      @investival,

      Dein Beitrag war tatsächlich auch für mich überzeugendes Kraftfutter. Im übrigen habe ich gelernt meine Haltung zu Gold zu überdenken. Es ist wie Du sagst, nur eine unter vielen Anlagearten, die in gewissen Zeiten unter gewissen Bedingungen auch Rendite verspricht. Ich habe auch schon in Goldminen investiert, aber bei den ganzen Crashtheorien halte ich mich doch lieber an das, was auch Du als vernüftig ansiehst. Langsam Dampf raus oder eine schnelle begrenzte Bewertungskorrektur und der Spuck ist vorbei.

      Leider müssen dann auch alle Goldbugs wieder in Aktien tauschen. Der Wunsch, dass solche Spielchen häufiger und immer abwechseln vorkommen ist allerdings unrealistisch.

      Danke Aldi
      Avatar
      schrieb am 19.04.02 12:36:22
      Beitrag Nr. 286 ()
      @aldibroker, super Beitrag über LaRouche.

      Mir war der Rattenfänger eher vor 20 Jahren ein Begriff und mir fiel auch auf, daß immer mehr User sich auf Beiträge von ihm beziehen.

      Ist teilweise auch mir passiert. Das kommt davon, wenn man Quellen zitiert, die man nicht richtig recherchiert hat.

      gruss paule2
      Avatar
      schrieb am 19.04.02 12:46:03
      Beitrag Nr. 287 ()
      @paule2,

      dafür war der Hinweis auf NZZ bei Dir toll. Hier für alle Ewigkeiten das KGV-Bild dazu:



      Gruß Aldi

      PS: Dennoch sollte in einem Land mit Meinungsvielfalt auch die extremste Ansicht noch zum Erkenntnisgewinn genehm sein. Nur Schade, dass er gerade in der noch suchenden Jugend immer wieder neue Anhänger findet. Wenn das nur nicht so endet wie im Islam mit den Selbstmordattentätern. Junge unzufriedene Menschen lassen sich leicht vor den falschen Karren spannen.
      Avatar
      schrieb am 19.04.02 12:52:00
      Beitrag Nr. 288 ()
      Zum Thema KGV:

      Das KGV für die in den letzten zwölf Monaten ausgewiesenen Gewinne liegt gemäss den Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg derzeit bei knapp 58 (S&P), dasjenige auf der Basis der nächsten verfügbaren Konsens-Gewinnschätzung der Analytiker (IBES) liegt bei 21.

      Generell gelten KGV, die auf Grund der prognostizierten Gewinne berechnet werden, als aussagekräftiger, weil vergangenheitsbezogene Werte nicht das sind, was an der Börse gehandelt wird, nämlich die Zukunft. Probleme liegen aber auch in den Konsensschätzungen, denn auch eine Durchschnittsschätzung kann völlig daneben liegen. Die Korre3ktur erfolgt dann meistens mit der Übererfüllung oder Verfehlung der durchschnittlichen Analystenschätzung. Extremjahre wie das Jahr 2001 (Goodwillabschreibungen im US-GAAP) können aber auch bei den Vergangenheitsdaten zu Verzerrungen führen. Als Lösung wird unter anderem auch ein Aktienkurs zu Cashflow (Price/Cash- Earnings) gesehen.
      Avatar
      schrieb am 19.04.02 14:45:02
      Beitrag Nr. 289 ()
      ein älter, emotionaler Beitrag von mir - zu pessimistisch?:

      Nach uns die Sinnflut, dass ist jetzt 40 Jahre lang gut gegangen - viel länger als Gruhl, Jonas, Jungk, Meadows, Schumacher, H. Stern, V. Dithfurth, Eppler, Schmidheiny und Co. prognostiziert haben - aber jetzt kommt die Pay-back-Phase wirklich - und wir warten auf Kursziel "dausend" - so ein Schwachsinn!

      Schaut Euch die globalen Trends an - ein Wunder, dass wir nicht in Panik verfallen! Die Börse sinkt weil die fundamentalen Weltdaten sauschlecht aussehen- und dann Bush - es ist nicht zu fassen. Der verpulvert jetzt das Tafelsilber um uns noch eine weitere Dekade einzunebeln - unglaublich was zur Zeit geschieht. Die halbe Welt vereckt und wir sorgen uns darum, dass die Amis den Schrott den sie nicht brauchen nicht mehr kaufen - totaler Wahnsinn!

      Energieversorgung, Weltbevölkerung, Aids, einen Scheiß haben wir im Griff - aber Hauptsache der 6-Zylinder Diesel läuft ruhig - vollkommen behämmert wie wir drauf sind.
      Wenn dass in ein paar hundert Jahren noch jemand kommentieren kann werden die Zuhörr wegen so viel Bescheuertheit ihrer Vorfahren einen Lachflash kriegen. So unglaublich ist unsere selektive Wahrnehmung und fatalistische Verdrängung. EMTV kaufen! Update aussichtsreich! Die Analysten, alles monokausal dekende Fachidioten! Brainpool strong buy - cash mit trash und der Planet säuft ab!

      Ich spinne nur herum? Kauft Euch den aktuellen Report des Worldwatch Instituts. Informiert Euch bevor mir nur die Lust am Untergang unterstellt wird. Ich kann die vielen unreflektierten Pushversuche hier nicht mehr ertragen - verblödet durch Bild und Big Brother, unfähig auch nur in Ansätzen vernetzt zu denken.

      Kapiert es endlich es gibt kein unendliches Wachstum und wir können der Enthropie nicht entgehen. Nachhaltiges wirtschaften wäre möglich - aber nicht in diesem HaudraufundSchlußshareholdervalueNichtsblicker-System!
      - und ich gehöre selbst dazu!

      Ich bin nicht krank - aber erschrocken - auch über mich selbst!
      Ich habe meine Erwartung an die wirtschaftliche Zukunft in einem anderen thread mal sehr emotional und aus dem Bauch heraus formuliert:

      Macht doch die Augen auf, ihr glaubt doch selber nicht, dass auf die Entwicklung der letzen 20 Jahre noch was draufzusetzen wäre. Wenn wir Glück haben gibt es ein lange seichte Abwärtsbewegung, an die man sich anpassen kann mit Entschleunigung, Bescheidenheit und Sparsamkeit und Rückkehr der menschlichen Werte. Das ist unwahrscheinlich - fast alle sind auf schneller, höher, weiter dressiert - durch eine regelrechte Gehirnwäsche. "Consumo ergo sum".

      Wenn es runter geht, wie seit einigen Monaten, glauben die meisten, das wäre nur das Luftholen für den nächsten Hype. Vielleicht klappt es sogar in einem wahnsinnigen Zucken ein letztes mal für die westliche Welt. Nach Afrika opfern wir dann Russland und Südamerika - aber dann ist das Pulver endgültig verschossen.

      Nach uns die Sinnflut, dass ist jetzt 40 Jahre lang gut gegangen - viel länger als Gruhl, Jonas, Jungk, Meadows, Schumacher, H. Stern, V. Dithfurth, Eppler, Schmidtheiny und Co. prognostiziert haben - aber jetzt kommt die Pay-back-Phase wirklich - und wir warten auf Kursziel "dausend" - so ein Schwachsinn!

      Schaut Euch die globalen Trends an - ein Wunder, dass wir nicht in Panik verfallen! Die Börse sinkt weil die fundamentalen Weltdaten sauschlecht aussehen - und dann Bush - es ist nicht zu fassen. Der verpulvert jetzt das Tafelsilber um uns noch eine weitere Dekade einzunebeln - unglaublich was zur Zeit geschieht. Die halbe Welt vereckt und wir sorgen uns darum, dass die Amis den Schrott den sie nicht brauchen nicht mehr kaufen - totaler Wahnsinn!

      Energieversorgung, Weltbevölkerung, Aids, einen Scheiß haben wir im Griff - aber Hauptsache der 6-Zylinder Diesel läuft ruhig - vollkommen behämmert wie wir drauf sind.
      Auf der Suche nach den bösen Mächten schreien alle "Hurrah" obwohl doch klar ist, dass es um die Sicherung der Energieversorgung geht, von der die Profiteure der "Erlebnisgesellschaft" von Ischgl über Las Vegas bis zu Rennfahren, die für 100 Mio Eur mit Verbrennungsmotoren im Kreisherumfahren, abhängig sind.

      Wenn dass in ein paar hundert Jahren noch jemand kommentieren kann, werden die Zuhörer wegen so viel Bescheuertheit ihrer Vorfahren einen Lachflash kriegen. So unglaublich ist unsere selektive Wahrnehmung und fatalistische Verdrängung. Telekom kaufen! Nokia aussichtsreich! Die Analysten, alles monokausal dekende Fachidioten! Brainpool strong buy - cash mit trash und der Planet säuft ab!

      Ich spinne nur herum? Verfolgt die Nachrichten im Zeitraffer! Informiert Euch bevor mir nur die Lust am Untergang unterstellt wird. Ich kann die vielen unreflektierten Pushversuche (dieser thread ist eine von wenigen Ausnahmen) nicht mehr ertragen - verblödet durch Bild und Big Brother, unfähig auch nur in Ansätzen vernetzt zu denken.

      Kapiert es endlich es gibt kein unendliches Wachstum und wir können der Enthropie nicht entgehen. Nachhaltiges wirtschaften wäre möglich - aber nicht in diesem HaudraufundSchlußshareholdervalueNichtsblicker-System!
      - und ich gehöre selbst dazu!
      Avatar
      schrieb am 19.04.02 16:22:49
      Beitrag Nr. 290 ()
      @aldibroker:

      #283 - gut! Nur den `globalen Pessimismus` sehe ich noch nicht in seiner Globalität ;)

      #284:
      Seit einiger Zeit tummeln sich zunehmend Politsekten in den Finanz-Communities und Börsenboards, um die Anleger mit gezielten Crashhinweisen zu verunsichern
      Das gäbe es vielleicht nicht in diesem (zunehmenden) Maße, wenn die von mir oben "geforderten" Politiker, Unternehmer und Banker die Zugfahrt nicht immer noch weiter beschleunigen(!) würden (ich unterscheide zwischen wachsen lassen und beschleunigen), d.h. denen damit immer mehr "Crash"-Argumente in die Hände gibt. Die Buba z.B. versucht jetzt zu bremsen. Man kann(!) sich schon fragen, ob es nicht (vielleicht) schon `zu spät` ist und sich ergo mit deren Argumenten befassen. Da ist es m.E. bis auf weiteres zweitrangig (heisst nicht egal!), wer da alles hinter steht.

      Warum erfahre ich in Zeiten, wo eine Menge Geld in die USA "gelockt" wird und strömt, zum Thema `Sicherheit von US-Kapitalanlagen` bspw. über den `Trading with the enemy act` oder das `Office of Foreign Assets Control` in der `Neuen Solidarität` etwas? Warum nicht in n-tv, in der ARD, in der Capital? Bei denen würden dann wohl einige Werbekunden wegbleiben - wahrscheinlich (aber nicht bewiesen). Ergo hat die `Neue Solidarität` als Infoquelle doch ihre Berechtigung, oder nicht? Der "Systemseite" würde ein bisschen mehr Selbstbewusstsein im Umgang mit den "Verschwörern", "Crash-Propheten" etc. gut zu Gesicht stehen, wenn sie schon, aus vielleicht verständlichen Gründen, bestimmte Themen aus ihren Nachrichten und "Analysen" heraus halten müssen. Nur dann ist demonstrierte Überlegenheit - und letztendlich Demokratie - doch glaubwürdig.

      Der ehemalige Chefökonom der DreBa Dr. Richebächer z.B. hat im Nov. 2001 auf einem EIR-Seminar über die `tatsächliche Lage der amerikanischen Wirtschaft` gesprochen. Er hätte doch auch auf einer Bankenveranstaltung reden können... warum nicht? Der Verdacht ist schon naheliegend, dass die von mir "Geforderten" das nicht woll(t)en... warum? Wieder naheliegend: Interessenegoismus, Sturheit, "nach mir die Sintflut", Vertuschung; s.o.. Die Systemvertreter haben doch gehörig mit Schuld, wenn sich solche Gruppen zunehmend etablieren. Aus dieser Konstellation kann halt nicht jeder Deinen (und meinen) Optimismus ziehen. Und, im übrigen: Es gibt es ja auch die "Systemseite" mit fragwürdigen Personen und Gruppen - sieh Dir z.B. mal die Bush-Saudi-Connection an...

      Wichtig ist doch, das man sich von keiner Seite zu sehr vereinnahmen lässt. Sonst bleibt man schnell unter seinen eigenen Möglichkeiten, was in letzter Konsequenz nur ungesund ist. Die Negierung einer "zu-sehr"-Vereinnahmung gestattet unser System, weshalb es, im posiv verstandenen Wortsinn, diskussionswürdig ist. Das sollte man nicht nur der Jugend sagen.

      #285:
      Leider müssen dann auch alle Goldbugs wieder in Aktien tauschen. Der Wunsch, dass solche Spielchen häufiger und immer abwechseln vorkommen ist allerdings unrealistisch.
      Ja, und :)? Und wieso `leider` ;)?? Auch manchen `Goldbug` interessiert Rendite - und Umschichten gehört nun mal wie Diversifikation dazu und ist, wie gesagt, heutzutage auch unabdingbar. Hmm... `unrealistisch`... propagierst Du nun plötzlich die Langsamkeit von Entwicklungen ;)? Naja, und was heisst schon `häufiger`... die Portfolios sind ja nicht schon morgen mit auch nur 0,5 % Gold diversifiziert...

      #288:
      Probleme liegen aber auch in den Konsensschätzungen
      *gg* ... und die liegen bis heute komischerweise ziemlich einseitig... und beulen zunehmend sichtbar aus ;)(Prognosen und andere Weissagungen eingeschlossen)

      @elmarion:

      Ist alles berechtigt, was Du ansprichst. Das diesen Missständen zugrundeliegende Zahlenwerk wird ja gerade enttarnt und im www - eine Erfindung "unseres Systems" - schön verbreitet - und deshalb werden die Indizes fallen... ;) Zu pessimistisch wärst Du m.E., wenn Du darin nichts Positives mehr erkennen könntest. Ich wäre zu optimistisch, wenn "unser System" bspw. das www bzw. den www-Zugang restringieren oder gar zensieren würde (wie es "woanders" stattfindet oder stattgefunden hat).
      - und ich gehöre selbst dazu! - das kannst Du in unserem System immerhin für Dich ändern.
      `Shareholder Value` ist nicht per se schlecht - sieh Dir z.B. mal die ersten 10 Jahre SAP an... (und wärst Du sonst in einem Börsen-Board?)

      investival
      Avatar
      schrieb am 19.04.02 17:40:06
      Beitrag Nr. 291 ()
      @elmarion,

      Gesellschaftskritik und Vorbehalte gegenüber (Fehl)entwicklungen benötigen eine sprachliche Plattform, um ins Bewusstsein zu treten. Immer gleich die Arche Noah oder die Sinnflut zu bemühen ist aber sicher bildlich überzogen.

      Wir hatten keine 40 Jahre Niedergang. Nicht alles was Gruhl, Jonas, Jungk, Meadows, Schumacher, H. Stern, V. Dithfurth, Eppler, Schmidheiny und Co. prognostiziert haben ist eingetreten oder wird heute widerspruchsfrei genauso eingeschätzt. Soweit breite Bevölkerungsteile den Ansichten zugestimmt haben, fanden sie auch Berücksichtigung in gesellschaftlichen/politischen Arbeit und entwicklungen. Ökologisch sind wir weiter, sozial sehen wir neue wirtschaftliche Grenzen. Es verfällt niemand dauerhaft in Panik. Nach dem ersten Schrecken kommt die nüchterne Überlegung und dann das vernetzte (globale) Handeln. Nicht immer sind die Interessen gleich, aber ein Ausgleich immer möglich. Die Weltbörsen haben Bubbleerscheinungen bei den Technologieaktien aufgelöst und sind insgesamt aufgrund hoher Gegenwartsbewertungen in ein gemächlicheres Wachstum eingetreten. Die Zukunftserwartungen sind nach wie vor offen. Von zügiger Erholung bis zu weiterer Kontraktion ist noch alles möglich. Afghanistan wird wieder befriedet und ein entscheidender Schlag gegen Terrorismus ist getan. Er wird uns aber weiter begleiten und wir müssen die Balance behalten, was unser rechtsstaatliches System angeht.

      Die Sorgen die wir uns machen sind angesichts der Hungerprobleme in der Welt gar keine. Es finden erste Angleichungen der Lebenschancen zwischen Ost und West statt. Was im Westen Arbeitsplätze und Wohlstand kostet, wird im Osten Europas und auch in Asien (China) durch neue Wirtschafts(systeme) schon ansatzweise verbessert. Sicher hilft es niemanden, wenn wir auf Arbeit, Einkommen, Wachstum und Wohlstand verzichten, aber wir könnten uns noch mehr um unsere Mitmenschen in den ärmeren Ländern kümmern. Jeder prüfe sich selbst, was er getan (unternommen) hat. Ja es sind die Unternehmer, die etwas tun und dennoch so viel Kritik als ganze kapitalistische Wirtschaft abbekommen. Sozialromantik und –kritik ist modern, aber ein Vergleich der internationalen sozialen Standards wird sehr schnell verdeutlichen, wie die Korrelationen sind. Wir müssen bei der Wirtschaft und dem Hunger anfangen, um dann weitere Errungenschaften zu erzielen. Wer sich über eine kranke (amerikanische) Wirtschaft lustig macht, schadet sich letztlich selbst. Da hilft auch keine Flucht in Gold, Sekten oder obskuren Weltanschauungen.

      Wer bestimmt die Geschicke im Worldwatch Instituts? Was haben diese Leute konkret für arme, schwache Menschen getan? Was ist Enthopie? Welche Wunder(sekten)droge soll uns da verabreicht werden? Wer will uns jegliche Hoffnung und Glauben nehmen, nur den am Untergang nicht? Wer will unser Retter werden?

      Der Gedanke zu entschleunigen, bescheidener, sparsamer und menschlicher zu sein, ist ein guter Gedanke. Er hat aber nur bedingt etwas mit ökonomischer Aggregation zu tun. Ich kann mit einem Auto langsamer fahren oder ich kann das Autofahren ganz einstellen, um wieder die Kutsche und die Pferde auch der Scheune zu holen. Nostalgie, Romantik vieles schwing mit, aber ist das alles besser? Ist das Wort besser schon in eine abzulehnende Geisteshaltung zu bringen? Keine neuen Bemühungen mehr, sportlichere (bessere) Ergebnisse zu produzieren. Wird hier nicht auch wieder das Kind mit dem Bade ausgeschüttet? Nie mehr drauflegen? Angleichung der sozialen Verhältnisse von oben nach unten? Erst wenn auch wir gemeinsam hungern sind wir reife Menschen, die jedem Sektenführer gehorchen und jeder Religion bis zur Selbstzerstörung folgen, auch zur Zerstörung Ungläubiger, Andersdenkender?

      Auch Anspielungen auf Russland (Geburtsstaat LaRoughe), dass geopfert werden sollen überzeugen mich nicht, denn in der Tat ist Russland auf dem besten Wege, über wirtschaftliche Verbesserungen Anschluss an Westeuropa, vielleicht sogar an die Nato zu finden. Spalten statt verbinden, Depression statt Lebensmut, nein, meine Lebensanschauungen und Wahrnehmungen sind andere. Bist du frei von selbsternannten Weltverbesserern?

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 19.04.02 17:50:09
      Beitrag Nr. 292 ()
      @investival,

      Du findest die Ergänzungen und und Erweiterungen, die auch aus meiner Sicht nötig sind. Ich wäre auch weit davon entfernt, der Büso nun die Kommunikation zu verschliessen, denn wenn man sie kritisieren darf, müssen sie auch kritisieren dürfen und es sind teilweise hochkarätige Beiträge dabei. Die kritische Intelligenz wenden sich sehr häufig von Gesellschafts- und Systementwürfen ab und sucht nach neuen Lösungen. Manche erweisen sich erst sehr spät als nicht zielführend, andere als gefährlich.

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 19.04.02 19:31:13
      Beitrag Nr. 293 ()
      @aldi - Danke für die Antwort.
      Das ich die Welt zu schwarz sehe hat mir schon einige Probleme bereitet. Seit einiger Zeit werde ich zuversichlicher oder besser ausgedrückt "ausgewogener".
      Das ist auch der Grund, warum ich hier einen "Spiegel" suche.

      Ich habe sicherlich 100 Bücher zum Thema globale Entwicklung gelesen - fast eine Sucht!

      Man muss halt das Beste aus der Situation machen - schom weil ich 2 Kinder habe (9+6 Jahre alt)
      Avatar
      schrieb am 19.04.02 20:17:15
      Beitrag Nr. 294 ()
      @aldibroker:
      Du findest die Ergänzungen und und Erweiterungen
      Beruht auf Gegenseitigkeit: Ich nehme aus Deinen Postings ja auch was mit ;)

      Die kritische Intelligenz wenden sich sehr häufig von Gesellschafts- und Systementwürfen ab und sucht nach neuen Lösungen. Manche erweisen sich erst sehr spät als nicht zielführend, andere als gefährlich.
      Da sprichst Du einen wesentlichen Punkt an: `Lösungen` (um die von elmarion angesprochenen Zustände zu verbessern). Wenn die ins Spiel kommen, eruiere ich auch, wer hinter diesen Vorschlägen steht. Nun sucht aber nicht fast die gesamte (`sehr häufig`) kritische Intelligenz nach `neuen Lösungen`. Nicht wenige sprechen einfach nur unbequeme Wahrheiten aus - und werden dann schon mal - mangels Selbstbewusstsein oder vordergründiger Interessen; s.o. - vom System "abgewendet". Und eine Abwendung willst Du (zumindest bei der Jugend) grundsätzlich verhindert wissen.

      Damit Menschen sich nicht abwenden, muss "unser System" ihnen nicht nur Gehör verschaffen, sondern auch die eigene Kritikfähigkeit "ausreizen", d.h. öfter was in die "kritisch-intelligente" Richtung anpacken - und nicht das genaue Gegenteil ausreizen. Ersteres funktioniert natürlich nur mit Vorbildern an Charakter und Persönlichkeit - die kann man natürlich nicht herbei zaubern. Letzteres führt aber zwangsläufig, aus ethischen und sozialen Gründen, zu immer stärkerer Opposition - der dicke Ast ist irgendwann abgesägt, auf dem (fast) alle so bequem sitzen. Und diejenigen, die das dann zu verantworten haben, werden in ein kuschelweiches Polsterbett fallen... (zumindest ist es so vorbereitet). - Ich denke, dass es seitens der `kritischen Intelligenz` mehr als legitim ist, da Lösungen zur Abhilfe vorzuschlagen sowie deren Diskussion einzufordern und ggf. durchzusetzen.

      Ich vertraue allerdings nachwievor in die Kritik-, aber auch Lernfähigkeit "unseres Systems", bin also Optimist. Nur bedarf es eben dann und wann offenbar erstmal einen Rückschlag... und weil in "unserem System" eben alles am Gelde hängt: -fallender Indizes ;)

      @elmarion:
      Die Welt, oder von mir aus auch "unser System", gewinnt, wenn Du es schaffst, Deinen Kinder echte WERTE zu vermitteln. Das schaffst Du nur, wenn Du Perspektiven eröffnest. Da auch Deine Kinder (wie ein jeder) früher oder später Zweifel bekunden werden, geht das nur mit einem gesunden, konstruktiven Optimismus.

      investival
      Avatar
      schrieb am 19.04.02 21:00:32
      Beitrag Nr. 295 ()
      Und da wundert man sich, daß die Indizes fallen ! :laugh:



      BLAMABLE RECHENLEISTUNGEN

      Selbst Betriebswirtschaftslehre-Studenten scheitern an Pisa-Aufgaben

      Von Jochen Leffers





      Nach der verheerenden Pisa-Studie machte ein Leipziger Betriebswirtschaftler die Probe aufs Exempel: Fast die Hälfte seiner Studenten konnte im Vordiplom eine Aufgabe nicht lösen, die Neuntklässler bei der Pisa-Studie beantworten mussten - "eine Katastrophe", schimpft der Professor über das niedrige Niveau.

      Zahlensalat: Schüler und Studenten im Rechnen schwach

      Es war ein Experiment, und dem Professor schwante schon, dass es nicht gut ausgehen würde. Wie viele Wissenschaftler hatte Helge Löbler, Betriebswirtschaftler an der Universität Leipzig, die Ergebnisse der internationalen Pisa-Vergleichsstudie mit Unbehagen zur Kenntnis genommen: In allen Bereichen schnitten deutsche Schüler miserabel ab, auch in der Mathematik. Nun wollte er testen, was seine BWL-Studenten können, und legte ihnen in den Vordiplom-Prüfungen zwei Aufgaben vor, die sich eigentlich an Schüler der neunten Klasse:laugh: an Gymnasien richten.

      "Eine Prognose habe ich mir nicht zugetraut", sagt Löbler. Insgeheim rechnete er mit einer Misserfolgsquote von vielleicht 10 oder 15 Prozent. Das tatsächliche Ergebnis übertraf seine Befürchtungen: Bei der einen Aufgabe zerbrachen sich 43 Prozent der Studenten vergeblich den Kopf, an der anderen scheiterten immer noch 34 Prozent.

      Ratlose Studenten, Alarm bei den Professoren

      Insgesamt mussten die Prüfungskandidaten fünf Aufgaben lösen, zwei davon waren der Pisa-Studie entnommen - eine exakt im Wortlaut: Entworfen werden sollte ein Satz möglichst vieler runder Münzen im Durchmesser zwischen 15 und 45 Millimeter, jede der Münzen sollte dabei mindestens 30 Prozent größer sein als die vorige. Die andere Aufgabe zu quadratischen Gleichungen hatte Löbler leicht umformuliert, um sie auf die Disziplin Marketing zuzuschneiden. Der Lösungsweg entsprach aber einer Pisa-Aufgabe (siehe unten - beide Aufgaben im zweiten Teil).

      "Mathematik ist bei vielen Studienanfängern der Betriebswirtschaftslehre gefürchtet - jetzt wissen wir auch, warum", sagte Löbler zu den Ergebnissen, die er schlicht für eine "Katastrophe" hält: "Wenn angehende Wirtschaftswissenschaftler an Aufgaben für Neuntklässler scheitern, läuten bei uns Professoren natürlich alle Alarmglocken." Immerhin wollten viel Studierende nach dem Studium Führungsaufgaben in der Wirtschaft übernehmen.:laugh: (Anm. Jetzt sehe ich das Debakel mit dem neuen Markt mit anderen Augen ! :D:laugh: )

      Ähnliche Bildungslücken hatte im Januar bereits der Gießener Biologie-Professor Jürgen Mayer bei seinen Lehramtstudenten geortet: Bei Mayers Vorlesungsexperiment konnten sogar zwei Drittel der angehenden Lehrer Pisa-Aufgaben nicht lösen, die ebenfalls für 15-Jährige konzipiert waren.(Anm. Glaub ich gerne ! :D:laugh: ) Dass die Studenten des ersten und zweiten Semesters sich die Haare rauften, hat Mayer nicht besonders verblüfft. "Die Defizite der deutschen Lehrer führen zu Defiziten der Schüler, die dann wiederum Lehrer werden", beschreibt er den Teufelskreis. Immerhin, so Mayers Trost, seien die Lehramtstudenten zum Ende des Studiums deutlich klüger und scheitern nur noch selten an Pisa-Aufgaben.

      Auch Hochschullehrer Löbler sieht bestätigt, was schon die Pisa-Studie bei Schülern zu Tage förderte: In Deutschland werde vielfach nach Schema F gelehrt und gelernt, für einen kreativen und pragmatischen Umgang mit Aufgaben bleibe kein Raum. "An den Schulen geht es zu sehr um reine Wissensvermittlung", kritisiert Löbler, "die Schüler sollten aber verstehen statt nur wissen, können statt nur kennen." Fächerübergreifendes und komplexes Denken werde zu wenig gefördert.

      Das Klagelied vieler Professoren über untalentierte Studienanfänger, das weiß auch Löbler, ist alt und hat viele Strophen. "Ich wollte ja die Studenten nicht schikanieren, sondern habe ihnen eigentlich besonders leichte Aufgaben gestellt", sagt er. Die Durchfallerquote der Vordiplomsprüfung bewege sich bei den "üblichen 30 Prozent". Eine Schwäche der Hochschulen sieht Löbler in den Massenveranstaltungen mit 500 oder 600 Studenten: "Das ist für Studenten wie für Professoren unangenehm und bringt wenig Lernfortschritt. Nachdenken und mitdenken kann man nur in Veranstaltungen mit anderen, neuen Lehrformen."

      "Sechsmal so schlau sind die Studenten leider nicht"

      Der Leipziger Wissenschaftler hält es zudem für kein Wunder, dass die Leistungen an den Hochschulen nachließen, wenn sich die Zahl der Studenten seit 1960 versechsfacht habe. "Sechsmal so schlau sind die Studenten leider nicht - die Masse zieht das Niveau nach unten", meint er und plädiert für Eingangsprüfungen an den Universitäten und für die Abschaffung der ZVS.

      Damit liegt er ganz auf der Linie seiner Partei, der FDP, die in den letzten Jahren immer wieder die Studienplatzvergabe durch die ZVS kritisiert hatte. Löbler tritt bei den kommenden Bundestagswahlen für die FDP an - allerdings als Direktkandidat und mit geringen Chancen (die Leipziger FDP-Kandidaten sammelten bei den letzten Bundestagswahlen lediglich um die zwei Prozent der Erststimmen ein).

      Das bremst den Professor jedoch nicht in seinem Engagement. Auf Marketing versteht er sich schließlich: Als zum Beispiel kürzlich eine Gruppe Leipziger Politikstudenten mit der Aktion "Bildung geht baden" gegen Stellenstreichungen protestierte, war Löbler mit von der Partie. Sein Jackett mit einem FDP-Button daran (blaue 18 auf gelbem Grund) zog er allerdings aus, bevor er zu den Studenten in einen Brunnen vor dem Gewandhaus stieg.


      :laugh:


      -------------




      Die erste Aufgabe


      DER SPIEGEL

      Auch im Lesen schnitten deutsche Schüler schlecht ab


      Sie werden beauftragt, einen neuen Satz von Münzen zu entwerfen. Alle Münzen sollen rund und silberfarben sein, aber verschiedene Durchmesser haben. Forscher haben herausgefunden, dass ein idealer Satz von Münzen folgende Anforderungen erfüllt:


      Der Durchmesser sollte nicht kleiner als 15 Millimeter und nicht größer als 45 Millimeter sein.

      Ausgehend von einer Münze muss der Durchmesser der nächsten Münze mindestens 30 Prozent größer sein.

      Die Prägemaschine kann nur Münzen herstellen, deren Durchmesser in Millimeter ganzzahlig ist.
      Entwerfen Sie einen Satz von Münzen, der die oben genannten Anforderungen erfüllt. Beginnen Sie mit einer 15-Millimeter-Münze. Der Satz sollte so viele Münzen wie möglich enthalten.


      Die zweite Aufgabe

      Ein Marktforschungsinstitut hat festgestellt, dass der Bekanntheitsgrad eines Produktes (Personen, die das betreffende Produkt kennen) von den Werbeaufwendungen abhängt, wenn diese größer als 50.000 Euro sind. Der Zusammenhang zwischen dem Bekanntheitsgrad und den Werbeaufwendungen kann mit folgender Formel annähernd bestimmt werden:


      N = 10.000 mal Wurzel aus (W - 50.000),
      für W größer gleich 50.000,
      wobei N die Zahl derjenigen Personen angibt, die das Produkt kennen, und W die Werbeaufwendungen in Euro.

      a) Berechnen Sie den Bekanntheitsgrad bei einem Werbeaufwand von 300.000 Euro!

      b) Man hat einen Bekanntheitsgrad von sechs Millionen festgestellt. Wie hoch ist der dazugehörige Werbeaufwand?




      ...............
      Avatar
      schrieb am 19.04.02 23:21:22
      Beitrag Nr. 296 ()
      Falsch, jetzt wird eher klar, warum die Indizes noch so weit oben sind.

      Wenn da Gewinne um 80% fallen und anschließend wieder um 80% steigen, muss der Kurs steigen.

      So etwas nennt man Pisa-freie Phantasie.
      :D

      gruss paule2
      Avatar
      schrieb am 19.04.02 23:54:13
      Beitrag Nr. 297 ()
      @paule,

      prinzipiell haste recht. aber trotzdem.
      ich setze auf die milka-börse.

      der frühling schenkt uns kurze röcke und glückliche kühe. beide waren meistens gut für steigende kurse. ob die kühe nun auf regensauren wiesen grasen oder nicht - der wald ist auch noch nicht so tot wie vor zwanzig jahren vorausgesagt.

      bisschen geht noch.
      ;)
      gruss
      cabinda (in klammern: bär...)

      p.s. aktualisier doch mal bitte deine linien zum eurostoxx. thanx.
      p.s. II @all, esp. @aldibroker.: tolle diskussion hier. man weiss ja gar nicht, wo man sich einhaken soll, wenn man mal zeit hätte. grüsse.
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 02:40:30
      Beitrag Nr. 298 ()
      Jetzt mal Spass beiseite.


      .....


      Nasdaq negativ - Nikkei bei 383

      Aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnisse unter der Lupe





      Das Kurs-Gewinn-Verhältnis ist eine häufig verwendete Kennzahl für die Bewertung von Aktien. Werden künftige Gewinne systematisch überschätzt, sendet diese Bewertungskennzahl jedoch irreführende Signale aus. Von den wichtigsten Aktienmärkten erreicht der Nikkei- Index derzeit mit 383 das höchste Kurs-Gewinn- Verhältnis.


      sev. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis einer Aktie ist eine einfache und gängige Kennzahl, um auf einen Blick ein Gefühl dafür zu bekommen, ob ein Wertpapier tendenziell hoch oder niedrig bewertet wird. Doch was ist günstig, und was ist teurer? Ein genauer Blick auf die Kennzahl zeigt einige interessante Facetten. Die Kurs-Gewinn- Verhältnisse (KGV) können sowohl auf Grund von ausgewiesenen als auch auf der Basis von prognostizierten Gewinnen berechnet werden. Je nachdem von welchen Gewinnen man ausgeht, kann das Resultat für eine bestimmte Aktie oder auch einen Aktienindex sehr unterschiedlich sein. Exemplarisch lässt sich dies am US-Aktienindex S&P 500 darstellen. Das KGV für die in den letzten zwölf Monaten ausgewiesenen Gewinne liegt gemäss den Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg derzeit bei knapp 58, dasjenige auf der Basis der nächsten verfügbaren Konsens-Gewinnschätzung der Analytiker (IBES) liegt bei 21. Die Aktien kosten also entweder das 58fache oder das 21fache der Gewinne.

      Irreführende Signale

      Generell gelten KGV, die auf Grund der prognostizierten Gewinne berechnet werden, als aussagekräftiger. Schliesslich umfassen sie eine Dimension der Zukunft, während die KGV auf der Basis der ausgewiesenen Gewinne ausschliesslich vergangenheitsbezogen sind. Bei Letzteren kommen Veränderungen wie beispielsweise geringere Gewinnerwartungen durch eine verlangsamte konjunkturelle Entwicklung nicht zum Ausdruck. Die zukunftsorientierten KGV haben allerdings einen anderen Haken. Vorab ist es unbefriedigend, dass sich die IBES- Konsensschätzungen der Finanzanalytiker auf so unterschiedliche Zeiträume wie das nächste Quartal oder das nächste Jahr beziehen können. Zudem neigen Finanzanalytiker dazu, die Gewinnperspektiven systematisch zu überschätzen. Damit kann aber das Kurs-Gewinn-Verhältnis dem Anleger ein falsches Signal geben: Die Aktie wirkt günstiger, wenn der Kurs (im Zähler) durch einen überschätzten Gewinn (im Nenner) dividiert wird. Das Beispiel vom US-Index S&P 500 zeigt ferner, von welch krassen Gewinnschwankungen die Analytiker für einige Märkte ausgehen: Gemäss den aggregierten Schätzungen der Finanzanalytiker werden die nächsten geschätzten Gewinne dreimal so hoch sein wie die ausgewiesenen Gewinne der letzten zwölf Monate. Nun gilt das Jahr 2001 als negative Ausnahme. Die Gewinne brachen massiv ein und können deshalb von einer tiefen Basis aus prozentual wieder schneller steigen. Ob jedoch die Gewinnverdreifachung (!) angesichts des verzögerten Konjunkturaufschwungs effektiv eintritt, bleibt noch abzuwarten.

      Nikkei bei 383

      Betrachtet man die Kurs-Gewinn-Verhältnisse der wichtigsten Aktienmärkte, fallen die teilweise hohen Abweichungen zwischen dem aktuellen KGV und dem KGV auf Grund der prognostizierten Gewinne auf. Der DAX bringt es bei den ausgewiesenen Gewinnen auf einen Wert von 100, mit den prognostizierten Gewinnen wird ein Wert von 27 erreicht. Hierin kommt zum Ausdruck, dass künftig mit deutlich höheren Gewinnen gerechnet wird. Genau umgekehrt ist die Situation beim japanischen Nikkei-Index. Das aktuelle KGV beträgt 79, das prognostizierte KGV jedoch 383 (!). Die Finanzanalytiker rechnen also mit deutlich geringeren Gewinnen. Der langfristige historische Durchschnitt für Kurs-Gewinn-Verhältnisse wird üblicherweise mit etwa 15 bis 20 angegeben. Als einziger der weltweit wichtigsten Aktienmärkte hat der Nasdaq-Composite- Index ein negatives aktuelles Kurs-Gewinn-Verhältnis, da die Unternehmensverluste die Unternehmensgewinne übertrafen.

      «Kosmetik» mit Praxisrelevanz

      Falsche oder irreführende Signale können sich zudem aus einer unterschiedlichen Berechnung der Gewinne ergeben. Ein Beispiel dafür ist der Goodwill, der bei Firmenübernahmen entsteht, wenn der Akquisitionspreis den Buchwert der gekauften Unternehmung übersteigt. Seit dem Beginn dieses Jahres wird der Goodwill gemäss der Rechnungslegung nach US-GAAP nicht mehr kontinuierlich abgeschrieben. Abschreibungen werden nur dann vorgenommen, wenn der Goodwill auf Grund der Marktsituation als nicht mehr angemessen erscheint. Die UBS Warburg hatte bereits im vergangenen Jahr darauf hingewiesen, dass dies den Gewinn pro Aktie für die 500 Firmen, die im S&P-Index zusammengefasst sind, um 7% steigen lässt. Benachteiligt sind in diesem Fall die europäischen Unternehmen, die nach den IAS- Richtlinien bilanzieren und den Goodwill abschreiben müssen. Sie weisen somit geringere Gewinne aus, was wiederum zu einem höheren KGV führt. Die UBS Warburg bezeichnete in ihrer Analyse die Änderungen in der Behandlung des Goodwill zwar als «Kosmetik», die theoretisch keinen Einfluss auf die Bewertung der Aktien haben sollte. Wenn die Investoren diese «Kosmetik» jedoch ignorieren, ergibt sich in der Praxis dennoch ein Einfluss auf die Bewertung. Die Bank Vontobel prognostizierte aus genau diesem Grund, dass die KGV in internationalen Bewertungsvergleichen an Bedeutung verlieren würden. Als Alternative wurde das Verhältnis von Kurs zu Cashflow (Price/Cash- Earnings) genannt, welches auf den Gewinn vor der Amortisation des Goodwill abstellt.

      Kurs-Gewinn-Verhältnisse der wichtigsten Aktienmärkte

      Index__________________________KGV________________Progn. KGV

      Dow-Jones (USA)________________29_____________________20

      S&P 500 (USA)__________________58_____________________21

      Nasdaq Composite (USA)_________neg.___________________72

      Bloomberg Europa_______________42_____________________22

      SMI (Schweiz)__________________29_____________________19

      DAX (Deutschland)______________99_____________________27

      FT-SE 100 (Grossbritannien)______40_____________________25

      CAC 40 (Frankreich)____________26_____________________21

      Nikkei (Japan)_________________85____________________383


      Quelle: Bloomberg.

      http://www.nzz.ch/2002/04/19/bm/table-article83YYX.html
      http://www.nzz.ch/2002/04/19/bm/page-article83XSU.html


      .......
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 06:46:14
      Beitrag Nr. 299 ()
      HANDEL GIBT PREISTREIBEREI ZU

      Handelsverband: Unternehmen nutzten Euroumstellung aus. Umsatzeinbrüche

      Berlin - Der Handel schlägt Alarm. Die Umsatzeinbrüche im ersten Quartal seien so hoch wie seit 50 Jahren nicht mehr, sagte der Vizepräsident des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE) Gerd Pieper. Dies werde im Gesamtjahr nicht wettgemacht werden können, befürchtet HDE-Sprecher Hubertus Pellengahr. KarstadtQuelle kündigte bereits Kürzungen bei den freiwilligen Zusatzleistungen für die Beschäftigten an. Unterdessen räumte die Bundesarbeitsgemeinschaft der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels (BAG) erstmals ein, dass es im Zuge der Eurobargeldeinführung doch zu Preiserhöhungen gekommen sei. Einziger Trost: Butter ist so billig wie seit drei Jahren nicht mehr.

      Als Folge der Handelsflaute rechnet der HDE damit, dass in diesem Jahr 150.000 Geschäfte schließen und dadurch 50.000 Angestellte ihren Job verlieren. Um das zu verhindern, setzt Europas größtes Warenhaus den Rotstift an. Wie KarstadtQuelle-Sprecher Michael Scheibe am Freitag bestätigte, will das Unternehmen die bislang üblichen Heirats- und Geburtsbeihilfen für die Mitarbeiter streichen. Ebenfalls gestrichen wird die jährliche Sachzuwendung zu Weihnachten. Außerdem müßten sich die insgesamt 60.000 Beschäftigten des Unternehmens auf Kürzungen beim Kantinenzuschuss einstellen. Die Maßnahmen trügen dazu bei, die Arbeitsplätze zu sichern, sagte Scheibe.

      Unterdessen räumte die BAG ein, dass es im Zuge der Eurobargeldeinführungen doch zu Preiserhöhungen gekommen sei. Diese seien teilweise sogar recht "massiv" gewesen, sagte BAG-Hauptgeschäftsführer Johann Hellwege. "Wir sind auch keine Engel, und im übrigen müssen Kaufleute ihre Unternehmen mit Gewinn führen", sagte Hellwege zur Begründung. Der HDE übte an den Äußerungen scharfe Kritik. Die Preissteigerungen hätten nichts mit dem Euro zu tun gehabt, sondern mit dem kalten Winter, der die Preise für Obst und Gemüse in die Höhe getrieben habe, sagte Pellengahr.

      Einen Preissturz hingegen verzeichnete die Zentrale Markt- und Preisberichtsstelle (ZMP) für Butter. Deren Durchschnittspreis sei mit 88 Cent für 250 Gramm so niedrig wie in den letzen drei Jahren nicht mehr, so die ZMP. Als Ursache für den Preisverfall gaben die Experten verschlechterte Absatzmöglichkeiten auf den Milchmärkten im In- und Ausland an. cw


      ..........


      Hört sich aber nicht nach Wirtschaftsaufschwung an.:rolleyes:
      Aber zumindestens die Butter ist billig.:D


      ..........
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 09:43:23
      Beitrag Nr. 300 ()
      [#294/3.Abs.: `durchzusetzen` bezieht sich auf `Diskussion`, nicht die Lösungen. Bzgl. vorgeschlagener Lösungen hat aldibroker wohl nicht ganz unrecht]

      der frühling schenkt uns kurze röcke und glückliche kühe
      Meinst wohl die Röcke der Milchmädchen, cabinda...;)

      Aber zumindestens die Butter ist billig.
      *g* Auch Billigeres wird früher oder später teurer. Früher weniger, später mehr.

      Und was les ich da: `Preisverfall`...:laugh:
      - Vor lauter Steigerungen überall ist vielen wohl der Blick auf den Horizont abhanden gekommen. Die sehen, immer noch himmelsblau und $-geblendet, in jedem noch so kleinen Bergtal einen Abgrund. Und meinen, sie müssen das mit rhetorischem Müll via aller Medien zuschütten, um ja keinen Umweg, keine Pause auf dem Weg machen zu müssen. Das sie mit diesen künstlich angelegten Wegen fruchtbare Talböden ungenutzt lassen, ja sie zerstören, ist ihnen (noch) egal.
      Naja, vielleicht auch nicht bewusst, nicht zu erkennen, nicht zu erschliessen. PISA hat ja offenbar eine zeitliche Dimension :laugh:, wenn ich mir die BWLer-Ergebnise so zu Gemüte führe... Btw: Dass trotz fallender Indizes immer noch genügend Aktien steigen, zeigt in Verbindung damit, dass ein BWL-Studium für den Börsenerfolg offenbar nicht zwingend notwendig ist...;)


      investival - sich und allen Bären eine gute Flurbereinigung wünschend, damit im nächsten Frühjahr die Bullen nicht wieder direkt alles abgrasen.
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 10:12:54
      Beitrag Nr. 301 ()
      @elmarion,

      ich möchte auch von dir lernen und dir Dank für Erkenntnis aussprechen. Wenn du soviel gelesen hast, kannst Du vielen hier eine Plattform zur geistigen Erfrischung sein. Deine Gedanken sind nie falsch oder richtig, sondern zunächst nur Deine Gedanken. Wir alle haben Hoffnungen und Ängste. Wenn ich nur 100 Bücher über den Weltuntergang lese, werde ich von diesem Gedanken gefesselt, auch wenn all meine Freude mir sagen Du spinnst. Wenn ich diese Gedanken mit Ihnen teile, werde ich an den Reaktionen die Spreu vom Weizen trennen. Ich selbst werde hoffnungsvoller und meine Freunde kritischer. Jedem wird durch Dialog geholfen. Das wir das in einer Finanz-Community tun, passt gut, denn im wesentlichen reduziert sich die Angst immer auf materielle Verluste, die wir uns eigentlich nur selbst durch Profitgier oder Konsumsucht zufügen. Aber deshalb gleich mit dem ganzen Wirtschaften aufhören, Werbung und Aktien zu verbieten ist sicher kein besserer Gesellschaftsentwurf, sondern einer, der noch größere Probleme bereitet.

      Selbst wenn Dir das „Schwarzsehen“ immer große Probleme bereitet hat. Mir machst du damit keine, denn wenn ich mich kritisch damit auseinandersetze, kann ich davon Lernen. Wenn ich immer nur alles auswendig lerne oder Gehirnwäsche mit immer den selben Gedanken mache, werde ich fanatisch, depressiv, euphorisch, aggressiv... was auch immer. Wenn ich aber meinen Intellekt für Gedanken und Themen öffne, die mir gar nicht gefallen und mit denen ich eigentlich auf „Kriegsfuss“ stehe, werde ich schlauer und gebildeter. Erst dann bin ich wirklich für meine Freunde da, vergrößere meine gedankliche Familie und finde mehr als nur einen Spiegel, denn ich sehe nicht nur mich und die Bilder meiner Freunde, Familie, sondern eine große Gedanken- und Meinungsvielfalt. Ich glaube in weit über 90% der Weltbevölkerung finden wir diese positive Grundeinstellung. Der Afrikaner, der heute nichts zum Essen hat, blickt vielleicht hoffnungsvoll in den morgigen Tag, weil er denkt ich werde schon was finden. Wir schauen ängstlich auf die Börse und ärgern uns über jedes Prozent, das wir dort verloren haben. Dabei hat uns doch niemand gezwungen!

      Lasse uns an Deine Sucht teilhaben. Sortiere Deine Gedanken und nehme erst mal die wirtschaftlichen Themenstellungen heraus, denn auch hier muss das Interesse erst wachsen, bevor der Winkel auf Ökologie, Soziologie... geöffnet werden kann, weil ein Publikum dafür da ist.

      Nun zum Wichtigsten, Deinem Lebensglück:

      Wer immer nur für seine Bedürfnisse da ist, wird keine Zufriedenheit finden, schon gar nicht, wenn sich diese auf materielle (Börsengewinne...) reduzieren. Ähnlich geht es denen, die nur Crashtheorien, Weltuntergänge... lesen. Die unmittelbare Realität und Wirklichkeit steht nicht in Büchern, sondern findet sich z.B. in Gestalt Deiner Kinder. Diese haben Bedürfnisse, deren Erfüllung auch Dich glücklich machen kann, denn geben ist seliger als nehmen. Kinderglück entsteht nicht in Form eines mit Spielzeug überquellenden Kinderzimmers, sondern in Form von Zeit für Dich, Zuneigung, Geborgenheit, Nächstenliebe, körperliche Zuneigung zum Lebenspartner... und versetzt auch den Geber in Glücksmomente.

      Suche mit Deinen Kindern schöne Kinderbücher aus und lese Ihnen etwas daraus vor. Die heile Welt ist die, die wir uns unmittelbar selbst schaffen. Fahre mit Ihnen auf dem Fahrrad durch die erblühende Natur und gebe das was Ihr nicht benötigt in der unmittelbaren Nachtbarschaft sinnvoll aus. Ein politisches Kampfblatt hilft weniger, als die mit Freunden erworbene oder gepachtete Wiese, damit alle Kinder der Nachbarschaft Raum gewinnen, um glücklich zu sein. Sei es beim Drachensteigen oder Ballspiel, auf einmal ist die Welt schön und ich habe sie erschaffen, ohne gegen andere Länder/Nachbarn in den Kampf zu ziehen.

      Wenn Du das alles getan hast, gehe ins Board und schreibe das, was Dir und anderen Bedürfnis ist oder sein könnte. Denke dabei nicht immer nur an das was Dich bewegt.

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 10:59:06
      Beitrag Nr. 302 ()
      @investival,

      Ja ein großes Problem ist die Kritik ohne breite Toleranz für Lösungsvorschläge. Wenn wir nur über vermeintliche Missstände herfallen, ohne auch nur den kleinsten Hinweis für einen Ausweg aufzuzeigen, ist das keine große Leistung. Wer unbequeme Wahrheiten nicht auch psychisch und physisch verteidigen kann, fällt der allgemeinen (auch verbalen) Gewalt zum Opfer. Also lasst uns alle selbstbewusst eine Zuwendung zum System suchen, indem wir uns nicht abwenden, sondern einmischen.

      Geht es Dir auch so, dass die großen Vorbilder zeitlich und räumlich weiter weg sind. Ich denke an Jesus (auch wenn er nur eine Erfindung sein sollte), an Ghandi, an Martin Luther King, Mandela... alle waren militärisch nie stark, aber sie haben etwas bewegt und Geschichte oder Geschichten geschrieben. Können wir die Kriegshelden in unseren Geschichtsbüchern oder die aktuellen Eroberer, nicht als das ansehen, was sie sind? Armselige Kreaturen statt Vorbilder, aber diese Rückschläge in der zivilisierten Welt werden wir im Wahlrhythmus erkennen und abwählen, wenn wir in Demokratien leben. Sie werde nur solange ihre Macht ausüben, bis Erkenntnis in breiten Bevölkerungsschichten gewachsen ist. Nur der nicht Lernfähige geht unter. Amerika, Palästina, Jerusalem.... werde wach!

      Aber wenn man sich auf eine Sache verlassen kann, dann auf die wirtschaftlichen Instinkte. Dort mag es kurze Rückschläge geben, aber der Mensch hat in vielen Millionen Jahren gelernt, seine Lebensbedingungen global zu verbessern. Das Teilen lernt er auch noch.

      Selbst wenn wir kurzfristig einigen BWL-Studenten mal eine Börsenpause gönnen müssen, damit sie das Rechnen wieder lernen, es geht weiter aufwärts, denn 60% können es schon/noch und die restlichen rund 40% sind prinzipiell dazu in der Lage, wenn sie sich nur der Thematik stellen würden.

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 11:04:08
      Beitrag Nr. 303 ()
      @Harry,

      wir können froh sein, dass hier kein mathematischer Zuchtmeister ist. Wenn diese beiden Aufgaben des BWL-Professors hier eine Art Zugangsberechtigung wären, müssten sicher mehr als 60% der Community nachsitzen, um reinzukommen *g*. Bist Du sicher, ob wir beide auf Anhieb bestehen würden?

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 11:15:14
      Beitrag Nr. 304 ()
      Die Münzenaufgabe hab ich gelöst.Bei der anderen hat`s ein wenig gehapert.:D
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 11:34:11
      Beitrag Nr. 305 ()
      @Harry,

      da hier sicherlich sehr viele Studenten in der Community sind, mal etwas Nachhilfeunterricht:

      Die 1. Aufgabe war eine möglichst große Münzsammlung zu erwerben (muss etwas umformuliert werden, damit Gier aufkommt *g*). Die erste noch recht kleine Münze und sicher auch nicht so wertvolle Münze hat 15 mm Durchmesser. Das entspricht in etwas der Länge eines kalt abgeduschten oder des Durchmessers eines prall geschwollenen männlichen Gliedmasses für erotische Abendteuer (die Aufgabe muss sexy sein *g*).

      Wie jeder aus dem Börsen(sex)buch größer, schöner... zu wissen glaubt, ist das Vergnügen und der Reichtum um Längen besser, wenn wir in möglichst großen Schritten (minimal 30% = Faktor 1,3) an die Sache (persönliche Werte belanglos) herangehen.

      Da wir keine halben Sachen machen, bewegen wir uns immer in vollen Dollarscheinen oder Euromünzen voran. Wenn also 15 mm x 1,3 = 19,5 ergeben sollte (Taschenzinsrechner befragen), runden wir großzügig auf 20 auf und haben die nächste fette Münze in der Hand.

      Das machen wir solange 20 x 1,3 = 26 (dritte Münze), 26 x 1,3 = 33,8 also 34 mm für die 4. Münze x 1,3 = 44,2 = 45 für die 5. und letzte Münze.

      Na klingelt es in der Kasse?

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 11:36:52
      Beitrag Nr. 306 ()
      Ja...........gottseidank bin ich kein BWL`ler ! :D:D:D
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 12:04:57
      Beitrag Nr. 307 ()
      @Harry,

      bei der 2. Aufgabe muss man schon feststellen, dass schmerzvolle Erfahrungen immer verdrängt werden, denn wer läßt sich schon gern eine Wurzel ziehen oder geht zum Zahnarzt. Insofern hätten sich einige Studenten geschickt wegen Anspielung auf Ihre körperlichen Ängste durch ärztliches Attest von der Aufgabe befreien lassen können.

      Wer dennoch seine Ängste überwinden will, hier ein Lösungshinweis:

      Wer Wurzeln ziehen kann, wird besonders schnell reich und berühmt (und das nicht nur durch Pisa!), denn da geht es mit der Karriere und dem Wissen besonders schnell bergauf.

      Statt einfach immernur zu addieren 2+2=4 oder 3+3=6 oder 10+10=20 üben wir die Multiplikation in unseren Investments:

      2*2=auch nur 4 (so ist es nun mal, wenn man sich mit den kleinen Dingen des Lebens abgibt. Aber 3*3= sind schon 9 und 10*10=100!!!!

      Das was wir gewinnen können, können wir den anderen wie beim Zahnarzt wurzelartig entfernen, wenn es richtig schmerzvoll und leidtragend werden soll. Wir subtrahieren also nicht einfach 2-2=0 oder 3-3=0, sondern zerfetzen derenn Vermögenslage um die eigene Potenz (sexy Aufgabe nicht wahr). Nur wer Potenzen kennt und hat, ist auch in der Lage aus 10*10=100 dann die 10er Potenz zuerkennen, die man wurzelförmig wieder auflösen kann, denn die Wurzel aus 100 ist immer eine Zahl, die mit sich selber multipliziert diese 100 ergeben hat. Also Wurzel aus 100 = 10!!! Geilllllll

      Da das aber schon eine enorme geistige Anstrengung war, nehmen wir jetzt unseren Taschen(zins)rechner und probieren das nochmals für die Zahlen 4 und 9!

      Geillllll die Wurzel aus 4 = 2 und die Wurzel aus 9 ist gleich 3 oahhhhhh!

      Nun bringen wir mal etwas Werbeaufwand in unsere Promotion. Wenn ich 50.000€ in meine Promotion stecke, werden die Leute erstmalig auf mich aufmerksam, aber das reicht mir nicht, also entwickle ich eine Formel, die mich noch erfolgreicher macht.

      Statt 50.000€ experimentiere ich mal mit 300.0000€. Also W = meine eingesetzte Währung steigt auf 300.000€. Da die ersten 50.000€ ja noch keinen großen Effekt hatten, sondern lediglich dazu beitrugen, dass ich mein eintrittgeld in die große feine Gesellschaft bezahlt habe, rechne ich lieber 300.000 - 50.000 = 250.000 wirksamer Einsatz. Nun ziehe ich aus diesen 250.000 die Wurzel, denn ich möchte es meinen widersachern ja besonders schmerzvoll vor augen führen, dass sie solche Summen gar nicht einsetzen können.

      Das machen wir natürlich nicht ohne Taschen(zins)rechner also schnell mal 250.000€ ins Display, Wurzeltaste drücken und siehe da, es kommt ein schöner 500€-Schein zum Vorschein und dieser sollte doch über 10.000 Leute (Bekanntheitsgrad) zurückfließen.

      Also N = Normal ist, dass wir hier nicht die Wurzel gezogen bekommen, sondern anderen eben diese gezogen haben, weil unser Investition mit dem Faktor 10.000 zurückfließt. Also N = 10.000 * 500 (unsere Wurzel aus 300.000 - 50.000).

      Da 10.000 * 500 = 5 Mio. sind, war das eine tolle Promotion für uns.

      Nun können wir auch die 6 Mio. errechnen, denn die kommen doch auch nur aus 10.000 x .... und .... kann doch nur 600 sein oder? Ggf nehmen wir wieder den Taschenrechner, dann klappt es.

      Das der 600 schon die wurzel gezogen war, nehmen wir sie wie gehabt in unsere hohe Potenz (sicher nicht nur in der Hose, sondern auch im Kopf) und erhalten:

      600 * 600 = 360.000

      Diese sind mal entstanden aus .... - 50.000, also haben wir insgesamt 50.000 mehr eingesetzt, um bekannt und berühmt zu werden. wir haben also W=410.000€ reingeschmissen um 6 Millionen Leute zu begeistern.

      Gruß Aldi

      PS: sollte jemand andere Lösungsergebnisse wünschen, man kann über alles diskutieren. Gegebnenfalls nehmen wir den Mittelwert aus allen Lösungen und schicken diese an unseren Marketingprofessor, der dann sogar 100% durchgefallen in der Finanz-Community vermarkten kann.

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 12:33:05
      Beitrag Nr. 308 ()
      @cabinda,

      um im Bild Deines Postings 297 zu bleiben, ergänze ich eine humorvolle Zeichnung, die ich im Netz gefunden habe.

      Es sind nicht nur die grünen Wiesen, sondern auch noch der Trieb und Instinkt, der uns immer wieder annehmen lässt, wir würden Zuwachs erwarten können. Ist das zu vermessen, unnatürlich oder abwegig? Wenn alle Bullen und Bären mehr aus sexuelles Gleichgewichtachten würden, wäre die Welt nach neuesten Forschungsergebnissen viel friedfertiger.

      Liegt hier auch ein wesentlicher Unterschied zwischen Clinton und Bush? Der eine hatte Monica und die Zigarren, der andere nur zweifelhafte Freunde und den CIA? Nein wir wollen nicht gemein sein, denn in der Tat ist nach dem Anschlag alles viel schwieriger geworden und in den Ausbildungslagern von Ossama haben wir auch keine Frauen gesehen, und wenn dann völlig verhüllt ohne jede Fantasie, dass es besser werden könnte. Hat Bush da nicht wirklich etwas für die Frauen in Afghanistan gemacht? Ich glaube schon, dass wir auch das amerikanische Bild differenzierter zeichnen müssen, denn aus der Rechten Szene oder aus der Ecke BÜSO... werden wir da sicher auch nicht immer richtig informiert. Wer stets mit Springerstiefel rumläuft und das Messer vor der Hose hängen hat, ist nicht in jeder Hinsicht ausgeglichen und der Sicherung unseres Weltfriedens zugetan.

      Avatar
      schrieb am 20.04.02 12:36:39
      Beitrag Nr. 309 ()
      @Harry,

      das Thema KGV hatte ich nach dem Hinweis bei Paule (Salami-Crash...) schon mit Posting 287+8 aufgegriffen, Dort ist auch eine Grafik dazu.

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 13:52:15
      Beitrag Nr. 310 ()
      @Harry,

      zur Preistreiberei und den Umsatzeinbrüchen:

      Wirtschaftlich ist es nicht verwunderlich, wenn die Absatzmenge bei steigenden Preisen zurückgeht, denn es gibt in der Wirtschaftslehre sog. Preiselastizitäten, die dafür sorgen, dass der Wucher nur sehr selten zum Zuge kommt und alle bei Aldi kaufen. Diese Erkenntnis macht mich natürlich ganz optimistisch, dass nun noch mehr preiswerte Ware zum Verbraucher gelangt ist und die Einzelhändler, die Ihre Kunden über den Tisch ziehen wollten sehr schlecht abschneiden. Es gehen auch ziemlich sicher insgesamt keine Arbeitsplätze aufgrund der unterschiedlichen Preisstrategien verloren. Die Arbeitsplätze wandern nur dahin, wo gekauft wird. Eben weniger Karstadt und mehr Discounter. Die Butter lässt sich der Verbraucher also nicht vom Brot nehmen, die bekommt er sogar insgesamt billiger, weil Wettbewerb herrscht und jeder dem Verbraucher die Butter aufs Brot schmieren will. Im Lebensmittel- und Textilhandel sollte die Marktkräfte noch funktionieren und die Preistreiber aussortieren. Im Öl- und Benzinhandel bin ich mir da schon nicht mehr so sicher.

      Ein zu intensiver Wettbewerb ist zwar gut für die Verbraucher, führt allerdings auch zu neuen Konzepten, bei der traditionelle und wenig attraktive Hochpreisstrategiegeschäfte auf der Strecke bleiben.

      Wir sollten nicht immer nur jammern, wenn uns bestimmte kleinere Arbeitgeberzuwendungen gestrichen werden. Was ist die Kürzung z.B. eines starren Kantinenzuschusses angesichts neuer flexibler Tarifvereinbarungen wert? Die IG Chemie hat gerade mit den Arbeitgebern vereinbart, das Weihnachtsgeld zukünftig flexibel zwischen 80 und 125% gezahlt wird. Dem Risiko 20% weniger steht eine Chance 25% mehr gegenüber. Strengen wir uns alle an und läuft es gut, gibt es viel Geld, läuft es nicht so, wird die Kostenstruktur der Unternehmen entlastet. Wir können nicht immer nur sagen, es muss sich was ändern, wir müssen es auch tun. Hier immer gleich vom sozialen Kahlschlag oder ausufernden Sozialstaat zu sprechen reicht nicht.

      Wenn der BAG-Hauptgeschäftsführer ausführt, dass Händler keine Engel seien und Kaufleute ihre Unternehmen mit Gewinn führen müssen, hat er völlig Recht. Wenn die Gewinne sehr attraktiv sind, lockt das Wettbewerb an und der Verbraucher zieht seinen Vorteil daraus.

      Nun noch was Volkswirtschaftliches:

      Für mich hört sich die Meldung eher nach Aufschwung an, weil die versuchten Preiserhöhungen nun schon wieder zurückgenommen werden müssen, was die Nachfrage ankurbelt. Der Tarifabschluss von 3,3 bis 3,6% in der Chemie und sicher 3,5 bis 3,9% in der Metallindustrie wird sich sehr stimulierend auf die Binnennachfrage auswirken. Wenn wir diese leichte Inflationierung nicht alleine machen, sondern im ganzen EURO oder G7 / G10 Raum, werden auch aussenwirtschaftlich keine Exportrückgänge eintreten. Es ist ja auch immer so, dass neben dem Preiswettbewerb der Qualitätswettbewerb, der Wettbewerb der Innovationen etc. besteht und sich Deutschland trotz aller Kalgen weiter weltmeisterlich schlägt. Also keine Sorge und die Konjunktur. Das Pflänzchen wir nach einem alten Trick nominal preissteigern leicht angefüttert, um dann selbst real zu laufen und die Zinsen werden verhindern, das es sich zu heiß läuft.

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 14:21:52
      Beitrag Nr. 311 ()
      @Harry,

      zum KGV:

      in der Tat, aus einem Umsatzwachstum werden die Gewinne nicht so stark steigen können. Dies wird nur dadurch gelingen, dass einmalige Verluste z.B. durch Abschreibung von Goodwillgrößen (jüngste Änderung im US-GAAP) zukünftig in dieser Höhe ausbleiben.

      Der Anstieg der regelmäßigen, betrieblichen Erfolgsgrößen aus dem eigentlichen Geschäftsziel verändert sich zwar deutlich stärker als der Umsatz, denn die Kosten sind weitaus starrer als die Umsätze, aber an 30 bis 40% glaube ich auch nicht.

      Dennoch die Vergangenheit hat gezeigt, dass solche Gewinnschätzungen realisierbar sind. Immer wieder berichten Unternehmen, dass sie den Gewinn halbieren oder verdoppeln konnten. Wenn in der Vergangenheit das Halbieren häufiger vorkam, nur weil das Wachstum bei knapp Null lag, sollten 1 bis 2% Wachstum schon einen entsprechenden theoretischen Gewinnschub auslösen können.

      Allein der Glaube, dass 500 Unternehmen gleichzeitig im Schnitt 40% mehr machen fehlt mir noch. Hierzu sollte man sich die wesentlichen Veränderungen der letzten Quartale mal tabellarisch ansehen. Hat jemand eine historische Grafik, die zeigt, dass dies schon häufiger möglich war, so dass der Glaube daran wachsen kann?

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 15:53:42
      Beitrag Nr. 312 ()
      In einem anderen Thread habe ich folgenden Aussagen gefunden:

      a) Die operativen Cash Flows zeigen schon im 4. Quartal nach oben, also nur exzessive außergewöhnliche Abschreibungen haben die KGV´s zerschossen und die KCV´s in den Himmel getragen?

      b) Der breite Markt ist längst vom breiten Aufschwung erfasst, so notieren die Midcap400 und Smallcap600 des S&P bereits auf Allzeit- Hoch.

      c) Hintergrund: Der verschobene Aufschwung

      "Microsoft blickt skeptisch in die Zukunft", "Transmeta steckt immer noch in Schwierigkeiten", "Sun weiter in den roten Zahlen" -- die Liste der negativen Nachrichten, die in der "Woche der Wahrheit" über den großen Teich schwappten, ließe sich noch um einige erweitern. Sie zeigen: Der Aufschwung kommt nicht so recht in die Hufe.

      Nur mit Mühe gelang es den meisten Firmenchefs, in ihren Bilanzen genügend Anlässe für den üblichen Ausblickoptimismus zu finden. Dieser klingt denn auch zum Beispiel bei Intel reichlich gedämpft, wo wenigstens das vorsichtige Umsatzziel von 6,78 Milliarden US-Dollar erreicht werden konnte. CEO Craig R. Barret wollte aber auch einen Umsatzrückgang im laufenden Quartal nicht ausschließen.

      Wie stark die Sehnsucht nach besseren Zeiten ist, offenbaren die Interpretationen des Microsoft-Ergebnisses in den Medien. Einige Kommentatoren wollten anscheinend nicht wahrhaben, dass der Softwareriese zwar absolut gesehen berauschende Zahlen und einen Gewinnanstieg meldete, dieser aber geringer ausfiel als erwartet. Und das wichtigste: Microsoft selbst bezeichnete seine weiteren Prognosen als eher bescheiden; außerdem liegt der Konzern mit der Vorhersage, 31,5 bis 32,4 Milliarden US-Dollar umzusetzen und einen Gewinn von 13,3 bis 13,6 Milliarden US-Dollar einzustreichen, unter dem, was die Börse bislang prophezeite.

      Der unter Umsatzschwund leidende Motorola-Chef Christopher B. Galvin hält zwar an der Prognose fest, sein Unternehmen werde in der zweiten Jahreshälfte in die Gewinnzone zurückkehren. Einen Hinweis auf eventuelle politische und ökonomische Zerrüttungen konnte er sich dann aber nicht verkneifen.

      Fast hätte man Galvin eine prophetische Gabe unterstellen können, als am Donnerstag ein Kleinflugzeug das Pirelli-Hochhaus in Mailand rammte. Befürchtungen eines neuerlichen Anschlags ließen die Kurse an den europäischen und nordamerikanischen Börsen in den Keller purzeln. Auch nachdem terroristische Motive ausgeschlossen wurden, herrscht weiter Ernüchterung auf den Börsenparketts oder, wie die Financial Times schreibt, Enttäuschung über die gedämpften Erwartungen der IT-Branche.

      Aber wie kann ein Firmenchef wie Samuel J. Palmisano von IBM selbst anders gestimmt sein als enttäuscht, wenn der Nettogewinn seines Konzerns fast um ein Drittel wegsackt? Nun mag er den Aufschwung, den viele seiner Kollegen gerne im zweiten Quartal gesehen hätten, später aber auf die zweite Jahreshälfte verschoben, noch nicht einmal genau terminieren. Die Besserung werde im Laufe des Jahres eintreten, meint Palmisano. Vielleicht fand er wenigstens den Bericht des Erzkonkurrenten AMD tröstlich, der zwar sein Umsatzziel punktgenau erreichte, im laufenden Quartal aber mit 5 bis 10 Prozent weniger Bruttoeinnahme rechnet.

      Nur wenige Unternehmen konnten Frohsinn verbreiten: Apple übertraf seine Erwartungen, eBay meldet Rekordzahlen, Texas Instruments scheint sich zu erholen und Samsung glänzte mit gestiegenem Umsatz und Nettogewinn auf einem sich erholenden Speichermarkt. Aber es sind eben nur wenige Rosinen im IT-Kuchen, die den schalen Beigeschmack der Krise nicht überdecken können. Womöglich behalten die ärgsten Unkenrufer unter den Wirtschaftsexperten Recht mit ihrer Voraussage, der Aufschwung in der Hightech-Branche könne noch zwei bis drei Jahre auf sich warten lassen. (anw/c`t)

      Bei mir löst das folgende Reflexion aus:

      Sicher kann das kein fundamental orientierter Anleger ignorieren, dass kleinere und mittlere Werte den Börsenaufschwung tragen, aber da gibt es dann noch die Aussagen über einen aufgeschobenen Aufschwung. Inzwischen gehört es zum guten Ton eines Firmenchefs auch mal skeptisch in die Zukunft zu blicken, über Schwierigkeiten zu berichten oder rote Zahlen zu veröffentlichen. Der Bär bekommt nun auch fast täglich genauso sein Medienfutter, wie der Bulle schon seit Jahren. Es bedarf aber schon individueller Interpretationen, um nicht einseitig von Argumenten gefangen zu werden.

      Aus einer Woche der Wahrheit (Meldung der vergangenen Quartalsergebnisse) die Zukunft ablesen zu können, oder gar festzustellen ob der Aufschwung kommt ist sicher nicht möglich, aber der Bär schöpft auch nur Hoffnungen aus schlechten Zahlen, so wie der Bulle sie aus guten Ergebnissen geschöpft hat. Wenn dann sogar der Ausblickoptimismus fehlt, fühlt sich der Bär ganz sicher in seinem Handeln. Da werden vorsichtige Umsatzziele bei Intel gleich in Crashgefahren umgewandelt. Wenn dann doch mal ein Unternehmen Verbesserungen beim Umsatz und Ergebnis vorlegen kann, wird darin nur eine Sehnsucht nach besseren Zeiten bei den Kommentartoren vermutet, denn der Bär ist sich sicher, dass ein Softwareriese zwar absolut gesehen berauschende Zahlen mit einem Gewinnanstieg vorgelegt hat, aber dieser fiel sicher geringer als erwartet aus. Die neue Bescheidenheit in den Prognosen wird dann gleich als sichere Vorhersage für die nächste Katastrophe angesehen. In der Tat ist aber eher der Gewinnanstieg für den Bären die Katastrophe, so wie der Gewinneinbruch dies für den Bullen ist. Aber die Mühe macht sich kaum noch einer. Nach 7 fetten Jahren kommen eben 7 magere, das stand schon so in der Bibel und ist damit Gesetz. Wozu da noch denken? Sollte es dennoch ein Firmenchef wie jüngst bei Motorola geschehen wagen, bei schwindenden Umsatzgrößen an Gewinnprognosen festzuhalten, steht er schon als Lügner da, ohne abzuwarten, ob das Wort gehalten wird. Im übrigen muss natürlich jeder Firmenchef lange Kommentare zur politischen und ökonomischen Zerrüttung in seine Berichterstattung einbauen, damit er auch vor den Bären als ehrlich dastehen kann.

      Jeder auch noch so kleine Vorfall wird zur nationalen oder besser noch globalen Katastrophe hochgearbeitet. Als am Donnerstag ein Kleinflugzeug das Pirelli-Hochhaus in Mailand rammte, waren es wieder die Al Qaida-Kämpfer, die sich sofort in die Bärenhirne bohrten, so dass vor lauter Betäubung weltweit ein Minikurssturz ausgelöst wurde. Kaum war das erste Adrenalin verflogen und das Hirn wieder frei zum Denken, waren die Kurse auch schon wieder in Ihrer marktgerechten Ausgangsposition. Der Bär sah sich von einem Komplott umgeben, dass ihm seine Gewinnchance geraubt hat. Es wurden Verschwörungstheorien angefertigt und zweifelhafte Internetkanäle zum Beweis angeführt.

      Wenn dann mal etwas Positives passiert, wird es zur Ausnahme erklärt. Es können ja schließlich nicht alle Unternehmen verlieren. Wie war das noch mit den Eingangsaussagen von Paule66? Sind das nur die Ausnahmen oder können wir allmählich leichter damit leben, dass nicht alle 30 Dow-Werte gleichzeitig neue Umsatz- und Ergebnisrekorde melden? Wird es bald wieder normal, die Rosinen im Kuchen zu suchen oder bleibt dem Bären der schale Beigeschmack der doch nur recht kurzen Krise auf der Zunge kleben. Der Bulle sollte dennoch über die 7 mageren Jahre nachdenken, bevor er unbedarft alte Jahrzehntealte Erfahrungen linear hochrechnet.

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 16:34:34
      Beitrag Nr. 313 ()
      @aldibroker, #302:
      Geht es Dir auch so, dass die großen Vorbilder zeitlich und räumlich weiter weg sind
      ...40% sind prinzipiell dazu in der Lage, wenn sie sich nur der Thematik stellen würden.
      Ja, leider.
      Und das ist doch auch ein Punkt: Der heute zwar bunte, aber vorbildlose Mainstream, der heute von klein auf zur Bequemlichkeit verführt (gebe zu: z.T. selber betroffen). Das ist es, was den `40 %` jungen BWLern bzw. der gesamten Jugend, unverschuldet*), heute völlig abhanden kommt: Vorbilder... werteorientierte Vorbilder in Politik, aber auch in der Wirtschaft, in der Gesellschaft, die sich gegen den oberflächlichen Mainstream, das Treibenlassen - was auch die PISA-Ergebnisse belegen, wozu aber auch ein um sich greifendes "Trübsal blasen" beiträgt - verwenden und entsprechend motivierend sind. Dazu dedarf es natürlich auch offener, "hellhöriger" Medien, keine Frage. [*) An die Jüngeren: `unverschuldet` heisst bei mir nicht `Freibrief` ;)]

      ...in vielen Millionen Jahren gelernt, seine Lebensbedingungen global zu verbessern
      *g* Lebst schon in der Zukunft, was? Soo lange gibt`s uns ja noch nicht, müssen also noch `ne Menge `verbessern`.

      #308:
      Hat Bush da nicht wirklich etwas für die Frauen in Afghanistan gemacht?
      Das war wohl eher eine (durchaus gewollte) positive "Zugabe". Hätte er ja sonst auch schon früher machen können ;)

      #310:
      Ein zu intensiver Wettbewerb ist zwar gut für die Verbraucher, führt allerdings auch zu neuen Konzepten, bei der traditionelle und wenig attraktive Hochpreisstrategiegeschäfte auf der Strecke bleiben.
      `Wenig attraktiv` - stimme dem so nicht zu. Qualität zu einem kann durchaus attraktiv sein. Und Qualität sinkt allzu oft mit dem Preis bzw. dem Erlös. Im übrigen ist es realiter einfach nicht wahr, dass der `Verbraucher` schlechthin immer alles billiger will (wie uns ein paar Verbandsfunktionäre glauben machen wollen) und an Qualität nur sekundär interessiert ist.

      Ich bin auch für eine gewisse Inflationierung (auch wegen der Schulden *g* ...und man kann vorher ja Gold kaufen ;)), nur müssen da schon alle mitziehen, wenn`s was bringen soll. Nicht nur die EU-Länder wegen dem Export, auch bspw. die Banken wegen der Binnenkonjunktur - die ist immer noch massgeblich für einen Aufschwung hierzulande (was mir zu oft vergessen wird zu erwähnen, dem exportlastigen DAX resp. dessen Protagonisten aber natürlich eher schnurz ist). Man vergleiche dazu nur mal die Privatkreditzinsen heute mit denen bspw. von 1987/88, wo unser Finanzsystem auch in einer grösseren Herausforderung ungewissen Ausgangs stand. Aber dann würden unsere Banken ja... :O TIEFrot verdienen...

      investival

      PS: Da ich mich weiter oben über Analysten ausgelassen habe... natürlich gibt es auch da solche... und solche, die eine gesunde Ration Bärenfutter produzieren:
      http://www.handelsblatt.com/hbiwwwangebot/fn/relhbi/sfn/buil…

      PPS: #310: Die Grafik würde ich auch gerne sehen... #ff: Später/Morgen/Montag. Kompliment übrigens für Deine lesenswerten Postings. Vergiss Deine Freizeit nicht ;)
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 17:30:14
      Beitrag Nr. 314 ()
      @investival,

      natürlich hast du Recht, dass es uns noch nicht Millionen Jahre gibt, aber haben wir nicht als Bakterie oder kosmischen Staub angefangen und werden wir durch unsere Vergänglichkeit nicht wieder dazu? Ist nur das einzelne oder das Ganze vergänglich? Ich glaube es lohnt nach Werten im ewigen Regelkreis zu suchen. Keiner ist gezwungen nur im Mainstream zu wühlen. Das Internet ist auch eine Informationsrevolution, die uns daraus befreit. Sind nicht wie das Beispiel Bush zeigt, viele positive Ergebnisse ungewollt oder glückliche Aspekte einer üblen Angelegenheit?

      Ja es gibt Konkurrenz zwischen Preis und Qualität, die neueren Entwicklungen gehen aber in die Richtung, dass Händlerketten nach der Preisführerschaft auch die Qualitätsführerschaft oder die Servicefreundlichkeitsführerschaft etc. anstreben. Ursprünglich hat man sich auf eine Richtung festgelegt und die andere vernachlässig. In diesem Punkt sein wir heute weiter.

      Kannst du diese 2 Punkte nochmals näher ausführen, damit ich begreife, wo Du mich gedanklich hinführen willst?

      1. exportlastiger DAX resp. dessen Protagonisten
      2. Privatkreditzinsen heute bspw. von 1987/88

      Ich denke die ganze Deutsche Wirtschaft hängt am Export und ist weiter sehr erfolgreich im Außenhandel, trotz Gerede von zu hohen Löhnen und schlechten Standortbedingungen, die natürlich noch viele Chancen zur Verbesserung offen halten... und wir exportieren zusätzlich Technologie und Arbeitsplätze nach Osteuropa, Asien, so dass wir Wohlstandgeber für weitere Länder und Kontinente sind ...und wir schaffen weitere internationale Gewinnmöglichkeiten für unsere Stammhäuser in Deutschland, was die Stabilität dieser Unternehmen erhöht.

      1987 hatten wir ein reinigendes kurzes Gewitter an den Börsen. Das hat mir buchmäßig 50% Verlust gebracht. Real hatte ich damals nichts verloren, denn ich hatte nicht verkauft! Einen Wertpapierkredit über 30.000DM konnte ich nach dem Crash für 7% bekommen.

      1989 konnte ich nach einer tollen Ernte meine Eigenkapitalbasis plus 6,x% langfristige Hypothekenzinsen ins Häuslebauen stecken. Heute bekomme ich Hypotheken für 5,x%.

      Im Jahre 2000 hatten wir ein Technologiegewitter und viele sitzen noch auf Buchverluste von über 90%. Auch ich habe mich trotz aller Erfahrung nicht nur erfolgreich in dieser Krise bewegt. Dennoch keine Bitterkeit, Schuldzuweisungen, sondern Selbsterkenntnis, das nach 300 oder 400% die Euphorisierung so groß ist, dass die ersten Brandflecken nicht reichen, um fallende Messer zu sehen. Ein richtiger Tiefschlag und man ist danach hellwach und wieder erfolgreich, auch long in fallende Märkte!

      Nun haben wir die Dienstmädchenshort- und Hedgeparty, die nie zu enden scheint. Aber ich frage mich, ob das nie mehr nach oben korrigiert wird, was wir an der Technologiebörse verloren haben. Ob die heutigen Gewinne Aufschluss über das Morgen geben und ob hier nicht außergewöhnliche Chancen für die Zukunft liegen, weil dieser Markt nun reif wird für das Geldverdienen sind.?

      Kann man nicht tatsächlich begrenzt auf Pump spekulieren, wenn alles am Boden liegt? Was wird passieren, wenn der Dow um 30 oder 40% einbricht? Kann die Bullenherde dann noch zurückgehalten werden? Warten nicht schon zu viele Crashpropheten auf den Untergang? Soll nicht vielleicht jetzt sogar einer herbeigeredet werden, um für die ganz ausgefuchsten wieder außergewöhnliche Investitionschancen aufzutun? Immerhin haben wir eine Billionenschwere Hedgeindustrie in der Finanzbranche, die noch keine richtige Krisenerfahrung machen durfte. Fehlt nicht vielmehr auf dieser Seite die Sensibilität für Verluste? Aber wir haben ja heute noch die hohen KGV´s, die sollten nach oben hin absichern. Aber was ist mit den KCV´s?

      Es ist eben wie immer nie ganz einfach und Geld ist nicht alles, über das wir uns den Kopf zerbrechen sollten.

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 19:21:47
      Beitrag Nr. 315 ()
      Der kleine nackte Inhalt eines HB-Artikel in Fragen gepackt.

      An der Börse mehr Optimisten als Pessimisten? Positive Kursprognosen mehr Aufmerksamkeit? Daraus Konsens? Einschätzungen flexibel? Optimismus wenn die Börse am Boden liegt? Heute Optimismus? US-Börse Korrekturbedarf 50%? Risikoprämie gegenüber Bonds = Null? Volatilität der Hauptwährungen zueinander deutlich gesunken, obwohl hohes US-Leistungsbilanzdefizit den Dollar stürzen sollte? Wieso eigentlich erst 2003? Schein und Sein in der US-Industrie weit auseinander? Nach Enron noch Vorbild an Transparenz und Fairness? Asien vieles dubios und undurchsichtig? US-Märkte bald Niemandsland für Anleger? Aufschwung oder Strohfeuer? noch steigende Kurse mit bereits fallenden technischen Indikatoren = wachsende Divergenzen an den Märkten zu beobachten? Zeigen Privatanleger immer mehr Zurückhaltung? Deshalb bessere Kursaussichten? Großanleger zu optimistisch? Aktien mit Substanz verdienen Vertrauen!

      Und dazu meine Einschätzung:
      An der Börse sind immer gleich viel Käufer und Verkäufer, so dass eigentlich Optimisten und Pessimisten eine gleich große Gruppe abgeben müssten. Da die Transaktionen aber zu höheren oder niedrigeren Notierungen führen, ist hierin der Grad der Zuversicht oder Skepsis verbindlich abzulesen. Wir haben ein Patt!

      Das positive Kursprognosen mehr Aufmerksamkeit genießen glauben die Bären, die Bullen denken genau anders herum und ein Konsens nur aus positiven Prognosen gibt es nicht, er stellt immer den Mittelwert aller abgegebenen Einschätzungen dar. Diese werden im übrigen von allen Marktteilnehmern täglich bestätigt oder korrigiert.

      Ist Optimismus angebracht, wenn die Börse am Boden liegt? Ja dieser ist dann angebracht, aber wer sagt uns wo der Boden ist. In jedem Fall haben wir keinen durchgängigen Optimismus, denn dann müsste ja alles wie von Automaten gesteuert steigen. Es geht leider immer noch wie vor Hundert Jahren täglich rauf und runter. Da auch keine grenzenlose Euphorie mehr da ist, kracht es aber nach nicht mehr so richtig, was dann wieder den Optimismus bremst. Ein genialer Regelkreis?

      Das nur die US-Börsen einen Korrekturbedarf von 50% haben ist sicher in globalen Märkten kaum verständlich einzusehen. Wenn dieser Bedarf nur aus den aktuellen und nicht den zukünftigen KGV´s oder P/E´s abgeleitet wird, ist dieses Argument schwach. Wie die zukünftigen KGV´s aussehen werden und ob die KCV´s dieses Argument auch mit tragen, bleibt noch offen. In jedem Fall, die Mutigen werden wenn sie klug sind auch wieder eine Risikoprämie gegenüber den Festverzinslichen kassieren, zumal wenn wir auch die Währungsrisiken mit betrachten. Wie trivial ist doch die Feststellung, dass steigende Volatilitäten der Hauptwährungen auch größere Kursschwankungen an den Aktienmärkten auslösen. Nur warum kümmert es den Dollar seit Jahren nicht, dass wir immer wiederein hohes US-Leistungsbilanzdefizit haben. Unerklärt auch der Glaube, das diese erst im Jahre 2003 Währungsturbulenzen auslösen sollten. Es gibt schon heute ein Reihe von Anlegern, die auf den Euro setzen, allein der sichtbare Effekt an den Märkten fehlt irgendwie noch, um in großen Scharen umzuschwenken. Nicht einmal die Enronitis hat die US-Börsen ins Niemandsland geschickt. Was bleibt ist die Bärenhoffnung auf ein Strohfeuer und die Bullenhoffnung auf einen nachhaltigen Aufschwung, der auch alle anderen Argumente der Skeptiker kaputtmacht. In welche Richtung sollte der Mut denn nun gehen, in steigende oder fallende Märkte, in Dollar oder Euro, jetzt oder erst in einem Jahr zu investieren ist wohl heute gleichermaßen riskant wie morgen und nur der bekommt die Prämie, der das Ohr richtig an die Märkte gelegt hat andere bezahlen diese. Jedem das seine!

      Also schielen wir weiter darauf, was die technischen Indikatoren sagen, wie sich andere Marktteilnehmer verhalten und versuchen besser als die Masse zu sein, die ja immer verkehrt liegen soll und selbst der Bär gesteht ein: Aktien mit Substanz verdienen Vertrauen!
      Good Trade
      Aldi
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 21:52:02
      Beitrag Nr. 316 ()
      Hallo,
      Das mit den BWL-Studenten und den Pisa-Aufgaben hat mich gerade vom Hocker gehauen. "....Das tatsächliche Ergebnis übertraf seine Befürchtungen: Bei der einen Aufgabe zerbrachen sich 43 Prozent der Studenten vergeblich den Kopf, an der anderen scheiterten immer noch 34 Prozent......" --- Unglaublich und die haben alle Abitur????

      @Aldibroker: Deine Lösung zur 2. Aufgabe war ein wenig verwirrend ;). Hier mal `ne kürzere Variante.

      Aufgabe:
      N = 10.000 mal Wurzel aus (W - 50.000), für W größer gleich 50.000,
      wobei N die Zahl derjenigen Personen angibt, die das Produkt kennen, und W die Werbeaufwendungen in Euro.

      a) Berechnen Sie den Bekanntheitsgrad bei einem Werbeaufwand von 300.000 Euro!

      N = 10.000 x sqrt(300.000-50.000)
      N = 5.000.000 Personen

      b) Man hat einen Bekanntheitsgrad von sechs Millionen festgestellt. Wie hoch ist der dazugehörige Werbeaufwand?

      Formel nach W umstellen:
      W = (N/10.000)² + 50.000
      W = (6.000.000/10.000)² + 50.000
      W = 410.000 Euro

      aus #302:
      Aber wenn man sich auf eine Sache verlassen kann, dann auf die wirtschaftlichen Instinkte. Dort mag es kurze Rückschläge geben, aber der Mensch hat in vielen Millionen Jahren gelernt, seine Lebensbedingungen global zu verbessern. Das Teilen lernt er auch noch.

      Das (Teilen lernen) wird wohl noch ein paar Jährchen dauern. :(
      Wird dieser entscheidene evolutionäre Schritt nicht bald (innerhalb der nächsten 100-2000 Jahre) vollzogen, könnte die bisher so erfolgreiche Unterart Homo sapiens sapiens sogar aussterben. Die einzigen vernunftbegabten(?) Wesen des Planetens schaffen es einfach nicht, ein dauerhaft funktionierendes System des friedlichen Zusammenlebens zu etablieren.

      Ich denke, dass globale Solidarität immens wichtig für das Fortbestehen unserer Art ist. Aber vielleicht ist sie es auch nicht? Wer weiß das schon?
      Vielleicht geht dieser ständige Wechsel von Krieg und Frieden wirklich immer weiter - bis die Sonne nicht mehr mitmacht? Wenn man sich die Ursachen von Kriegen ansieht, kommt man immer wieder an den Punkt: Es wird um Land gekämpft, weil darauf Häuser gebaut und Lebensmittel angebaut werden können. Gutes Land bildet die Lebensgrundlage für eine bestimmte Anzahl von Menschen.

      Eichhörnchen sammeln Nüsse, um für den Winter vorzusorgen. Menschen sammeln bunte Scheinchen, gelbes Metall u. ä. und je mehr sie davon zusammensammeln können, desto bequemer wird das Überleben. So spielt das Stück nun mal.

      Falls es irgendwelche Außerirdischen gibt, die das Geschehen auf unserem Planeten seit ca. 2 Millionen Jahren (Homo habilis -> Anfang der Entwicklungslinie des modernen Menschen) beobachten, dürfte diese zur Zeit besonders interessieren, ob es uns gelingt, unsere Lebensgrundlagen auf der Erde zu erhalten.

      Nochmal kurz zurück zum Fortbestehen des Homo sapiens sapiens:
      Ein ewiges Fortbestehen ist nach heutigen Erkenntnissen sowieso nur möglich, wenn es gelingt andere Planeten zu besiedeln. Die Evolutionsschritte: Nutzbarmachen des Feuers, ....., Buchdruckkunst,......., Fliegen,......, globale Solidarität sind wahrscheinlich Grundvoraussetzungen für das Erreichen dieses Ziels.

      Hat dieses Ziel für die Mächtigen unserer Erde heute überhaupt Priorität? Oder geht es ihnen in erster Linie um den Machterhalt?

      Möglich, dass sich einige von Euch jetzt fragen: Ist es für mich persönlich nicht total egal, ob in 3000 Jahren noch irgendwo
      Menschen existieren? Was habe ich heute für einen Nutzen davon? Zugegeben: Keinen.

      Dazu aber mal ein Beispiel: Folgende Situation: Ein Mensch hat 90 Jahre gelebt, er hat Kinder, Enkel und sogar Urenkel. Langsam wird es Zeit für ihn. Er legt sich auf `s Sterbebett. Ich denke, das Sterben wird ihm leichterfallen, wenn er weiß, dass seine Nachkommen auch nach seinem Tod noch gut weiterleben können.

      Das ist doch der entscheidene(?) Unterschied zwischen Mensch und Tier: Menschen haben im allgemeinen ein Verantwortungsgefühl für ihre Nachkommen, welches über den eigenen Tod hinausgeht.
      Und jetzt wird `s spannend: Ist dieses Verantwortungsgefühl stark genug ausgeprägt, um sich auch auf spätere Generationen zu beziehen? Wenn ich mir das tägliche Geschehen so ansehe, möchte ich fast sagen: nein. Das würde aber bedeuten, dass der Unterschied zwischen Mensch und Tier nur sehr gering ist. Aus heutiger Sicht also: Homo sapiens sapiens ist bereits dem Untergang geweiht. Einzige Hoffnung: Homo sapiens sapiens ist sehr sehr entwicklungsfähig.
      Grüße und schönes WE.

      Und die Börsen-Indizes? Die fallen natürlich erstmal weiter :D.
      Avatar
      schrieb am 20.04.02 22:10:12
      Beitrag Nr. 317 ()
      Hier ist ja einiges während meiner Abwesenheit los gewesen.:)
      Avatar
      schrieb am 21.04.02 00:54:08
      Beitrag Nr. 318 ()
      @aldibroker, #308

      :laugh:

      das bild ist ja eine schöne verknüpfung meiner assoziationen zu frühling, klein-menschlein und börse und deiner weiterführenden gedanken zu trieb und instinkt. ich meine nämlich auch, dass beide (trieb und instinkt) die wesentlichen motoren unseres handelns sind. das klingt ebenso radikal wie platt - im grunde genommen ist uns die triebfeder unseres handelns - die eigene psyche -ja bewusst. die freundliche jahreszeit hebt unsere stimmung und lässt uns, wie du schreibst, `zuwachs erwarten`. übrigens, ich habe mal gelesen, dass die geburtenrate im februar am höchsten ist - ich weiss nicht, ob das heute noch stimmt. aber wenn, dann rechne mal zurück...*g*

      um dein argument `sexuelle ausgeglichenheit macht friedfertig` mal aufzugreifen: mit dieser ausgeglichenheit oder einfach neu entfachter lebenslust steigt dann auch der allgemeine optimismus. die konsumlust nimmt zu, man hat wieder spass am geld ausgeben; die hoffnung auf steigende kurse beflügelt den geist. was uns dann wieder zur börse führt, die eben zum allergrössten teil aus psychologie besteht. und die soll man nicht unterschätzen.

      einschränkung: ich glaube, dass wir uns tatsächlich auf einer klippe befinden, von der aus sein oder nicht-sein entschieden wird. durch die euro-einführung sind wir in eine art konsumrezession geraten. alles wird teurer, auch die putzfrau nimmt darum mehr geld, um die verteuerung auszugleichen; die anderen beziehen weiter ihr vor zehn jahren ausgehandeltes alte gehalt, nehmen es hin aus angst vor arbeitsplatzverlust, oder streiken, wenn sie streitbar sind und wenig oder nichts zu verlieren haben. kaufen tun wir das meiste überteuerte zeugs eh nicht mehr, jedenfalls geht kaum eine salatgurke aus dem holländischen treibhaus für die geforderten drei euro über die kassenlaufbänder.

      und clinton kam mir übrigens `seelisch gesünder` vor als bush. es ist schon was dran an dieser theorie.

      gleich mehr. (mann, warst du fleissig heute - auch von mir ein begeistertes hutlupfen.:) )

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 21.04.02 01:59:23
      Beitrag Nr. 319 ()
      @aldibroker, elmarion, händler:
      ein kleiner ausflug in die philosophie.
      (die anderen und insbesondere charties mögen mal bitte den scroll-button betätigen... ;) ;) )

      @händler, zu deiner frage am schluss deiens postings:

      zunächst, wodurch unterscheidet sich die philosophie von den anderen wissenschaften?
      sie unterscheidet sich davon sowohl durch ihren gesichtspunkt als auch durch ihre methode.

      der philosoph verbietet sich keine methode, wenn sie nur zur erkenntnis führt. ein physiker z.b. ist rein darauf aus, sich auf seine reduktive methode zu beschränken (so tun das auch die charties).

      dort, wo andere wissenschaften stehenbleiben - vielleicht sind wir gerade an diesem punkt - fängt der philosoph erst an zu fragen. die wissenschaften erkennen.- der philosoph fragt, was ist das erkennen.

      die anderen stellen gesetze auf.
      er stellt die frage, was ein gesetz sei.

      der politiker blubbert was von zweckmäßigkeit. der durchschnittsbürger blubbert es nach. aber manch einer fragt doch nach sinn und zweck davon.

      somit ist auch die philosophie eine radikale wissenschaft - in dem sinne, dss sie auf die wurzeln zurückführt und also tiefer geht als irgendeine andere ausübung der wissenschaft; und dass sie dort, wo andere zufrieden sind, in die wunde greift und weiterfragt und weiterforschen will.

      `hab nun studiert ach
      juristerei und philosophie...` (goethe, aus: `faust`) - aber:

      wir wissen nichts. nur, dass wir nichts wissen. nur das übergeordnete, das vernetzte denken zählt. wenn man versucht, sich mit allen fakultäten zu beschäftigen, kommt man zwar persönlich weiter, stösst aber rein wissenschaftlich gesehen sehr schnell an die uns menschen vorgegebenen grenzen - und die erste hürde sagt bloss: `ich habe keine zeit, ich habe keine zeit.`

      nun versuchst du aber, dich gegen diese zeitkrankheit zu wehren und engagierst dich, schlägst der informationsüberflutung und schnelllebigkeit ein schnippchen, indem du die äusseren faktoren einfach ausschaltest. was passiert dann?

      du landest wieder bei der philosophie, weil es die einzige wissenschaft ist, die grenzen überschreitet, und genau das willst du. nur, du verstehtst es nicht, sie ist so abstrakt und weltfremd.

      (es ist schlicht ein zeitproblem., mit dem wir uns im internet-zeitalter täglich herumschlagen und mit dem wir erst lernen müssen, im alltag umzugehen.)

      `ich weiss, dass ich nichts weiss.` steht dann gegen

      `cognito (oder consumo ;) )ergo bin.

      ich wünsche nur, es gäbe im zeitalter der globalisierung, ddie gekoppelt ist mit schneller informationsübertragung, schnellem und flexiblen denken und ebensolchem handeln, eine übergeordnete wissenschaft, in der art der konventionellen philosophie, nur auf moderne weise. und als optimist glaube ich, sie ist schon im entstehen. (die herkömmliche ist mir auch zu abstrakt.) ich glaube, dass sie kommt, ebenso sicher, wie die globalisierung nicht aufzuhalten ist.

      wir werden lernen müssen, unser denken flexibler an das informatiosnangebot und die anforderungen unserer umwelt anzupassen, und dieser druck wird so gross sein, dass wir zum umdenken gezwungen sind und unsere gesamte menschliche intelligenz erweitern müssen, viel rascher, als es unsere vorfahren konnten.

      es könnte nun also eine phase folgen, in der wir uns in diesem neuen haus zurechtfinden müssen, eine zeit der anpassung und konsolidierung erfolgen.

      schon nach goethe verläuft das leben in wellen. wir nehmen sie nicht wahr, wenn wir unten im tal sind, wohl aber, wenn wir oben sind und meinen, das glück nicht mehr steigern zu können.

      aber was passierte in der evoluition, wenn es krisen gab?

      mensch und tier flüchteten sich in sogenannte ökologische nischen und gediehen dort. so verbrignen wir dann ein paar jahre mal im biedermeier-stil (flucht ins altvertraute, heimisch anmutende), oder aber wir suchen etwas neues, trauen uns aber noch nicht hinein uhd erklären stattdessen die nische zwischen neu und alt zu unserem ganz persönlichen keim.

      es skönnte sein, dass wir versuchen, der ganz normalen überreizung zu entfliehen und uns eine weile zu besinnen auf das, was uns bevorsteht. derweil entwickeln wir uns weiter in nischen und entwickeln heimlich neue kräfte. erst dann, denk ich, werden wir in der lage sein, uns auch auf zukunftstechnologie-aktien zu besinnen, die manch einen viel kraft kosten; mit der fundamentalen bewertung ist es halt so eine sache ;) - bevor wir in der lage sind, den zusammenbruch neuer kräfte zu akzeptieren.

      grüsse
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 21.04.02 02:52:07
      Beitrag Nr. 320 ()
      bitte um entschuldigung, im letzten absatz sind ein paar patzer.

      was ich sagen wollte, ist: wir suchen etwas neues, trauen uns aber noch nicht hinein und machen die ganz persönliche nische zum nächsten heim, besinnen uns auf die alltäglichen dinge, suchen darin geborgenheit, und vielleicht gelingt es daraus neue kräfte zu entwickeln. erst danach werden wir in der lage sein, uns den anforderungen der neuen technologien, die unserer intelligenz vorausgeeilt sind, anzupassen und mit ihren entwicklungen schritt zu halten.

      die dekadenz, die wir derzeit erleben, prägte immer die zeit vor dem knall. `man muss einmal schiffbruch erleiden` (in börsendeutsch: richtig pleite gehen), bevor man neue klötzchen aufbauen kann, also aus dem zusammenbruch aller neuen kräfte energie schöpfen kann.

      um das neue aufbauen zu können, muss man aber das alte erst zertören.

      aus philosophischer sicht kann nur dauern, was unbeständig ist und sich verändern kann. die unbeständigkeit ist die regel. das wirkliche ist von augenblick zu augenblick jedesmal neu, und diese ewigwährende neuheit ist die welt.

      die natur ist die grosse vergesserin, und darin erweist sie sich auch als materiell. die materie ist das vergessen, und gedächtnis gibt es nur vom geist selbst.

      comte-sponville meint, dass ein unterschied zum tier (zur natur) nur auszumachen ist über den menschen und seiner fähigkeit zur `treue` im philosphischen sinne (beständigkeit?? ) grüsse
      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 21.04.02 02:53:14
      Beitrag Nr. 321 ()
      @ aldibroker

      Ich glaube, das Problem liegt bei den Studenten weniger in dem mathematischen Regelwerk, das man wie Vokabeln auswendig lernen kann, sondern viel mehr in der Schwierigkeit, Problemstellungen so zu abstrahieren, daß man die Lösung in ein mathematischen Gerüst einbinden kann.
      Das Vermögen logisch-abstrakt zu denken fällt leider nicht einfach so vom Himmel, und antrainieren, wie dicke Muckis, kann man es wohl leider auch nicht.Leider ! :cry::(


      Schöne Grüße
      H_S(Ein Dummerjahn) :cry:;)


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      KONSUM

      Streik der Verbraucher

      Krisenstimmung im Einzelhandel: Die Kunden bleiben aus, die Umsätze brechen ein. Schuld, sagt die Branche, seien der Euro und die Konjunktur. Gut geht es nur den Billighändlern.



      DER SPIEGEL/ Gebremste Kauflust


      Die ersten Kunden drängten sich schon morgens um halb sieben vor den Läden. Geduldig warteten sie in langen Schlangen, bis die Geschäfte um neun Uhr geöffnet wurden, um dann endlich den begehrten Computer kaufen zu können - 1199 Euro gaben sie dafür auf einen Schlag aus.
      Szenen wie am Mittwoch und Donnerstag vorvergangener Woche, als die Discountkette Aldi mal wieder eines ihrer attraktiven PC-Angebote auf Lager hatte, sind selten geworden im deutschen Einzelhandel. Ob in Berlin oder in Bremen, in Bayern oder in Baden-Württemberg - landauf, landab brechen die Umsätze ein, klagen Händler fast aller Branchen über miese Geschäfte.

      "Die Lage", bringt Hermann Franzen, Präsident des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE), die Stimmung der Branche auf den Punkt, "ist alarmierend." Schon das Weihnachtsgeschäft und der Winterschlussverkauf waren flau. Jetzt bringt auch das Alltagsgeschäft immer weniger Geld in die Kassen. "Die Situation", klagt Johann Hellwege von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels (BAG), "wird immer bedrohlicher."

      Um bis zu 20 Prozent, so die Schätzungen des HDE, stürzten die Geschäfte seit der Einführung des Euro ins Minus. "So etwas", staunt Ulf Kalkmann, Sprecher des Einzelhandelsverbands Hamburg, "habe ich noch nicht erlebt."

      Alles in allem nahm der Handel, der mit knapp 400 Milliarden Euro Umsatz zu den größten Wirtschaftszweigen zählt, im ersten Quartal 2002 fast vier Prozent weniger ein als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

      Außer den Apotheken sind fast alle Branchen im Minus.(Anm.Kein Wunder.Die Einzelhändler kaufen bei ihnen alle mehr Kopfschmerztabletten und Herzmittel.:laugh: ) Besonders hart getroffen wurden Möbelgeschäfte, Elektrohändler und auch Heimwerkermärkte - lange Jahre eine der Boombranchen des Handels. Und auch bei Büchern und Büromaterial, Sportartikeln und Haushaltswaren gehen die Geschäfte so schlecht wie seit langem nicht mehr.

      Selbst üppige Rabatte von einigen tausend Euro, wie sie einige Autohändler zurzeit gewähren, beflügeln nicht die Kauflaune: Allein im März lag die Zahl der neu zugelassenen Pkw um fast zehn Prozent niedriger als im Vorjahresmonat. Auch die bevorstehende Fußballweltmeisterschaft, sonst ein sicheres Zusatzgeschäft für die TV-Händler, lockt die Kunden diesmal nicht aus der Reserve.

      "Die deutschen Verbraucher scheinen in eine Art Streik getreten zu sein", wundert sich HDE-Präsident Franzen. "Sie kaufen nur das Nötigste und schieben größere Anschaffungen auf die lange Bank."

      Aber selbst beim Nötigsten wird offensichtlich noch gespart. Um zehn Prozent lag der Januar-Umsatz in den Textilgeschäften unter dem Vorjahresergebnis. Zwar verbesserte sich die Quote bis März auf ein Minus von drei Prozent. Doch unmittelbar nach Ostern, so ergaben die Erhebungen des Fachblatts "Textilwirtschaft", brach der Umsatz schon wieder um elf Prozent ein. Außer Jeans und hochmodischen Kleidern läuft so gut wie nichts in Kaufhäusern und Boutiquen.

      Die Einbußen treffen den Handel umso schwerer, da die Branche schon seit Jahren kaum noch reale Wachstumsraten aufweist. So stiegen die Umsätze in den vergangenen zehn Jahren um magere 4,7 Prozent von 362 Milliarden auf zuletzt 379 Milliarden Euro. Unter Abzug der Inflationsrate registrierte der Handel sogar sechsmal ein Minus.

      Besonders hart erwischte es dabei Textilhändler und Einrichtungshäuser. Im Möbeleinzelhandel sind die Umsätze seit 1995 immerhin um gut 8 Prozent gesunken, bei den Textilhändlern schrumpften die Einnahmen im gleichen Zeitraum sogar um 15 Prozent.

      Einigermaßen stabil sind bislang nur die Umsätze im Lebensmittelhandel. Doch die vergleichsweise positiven Zahlen verschleiern eine dramatische Umschichtung bei den Marktanteilen in der mit Umsätzen von rund 140 Milliarden Euro größten Handelssparte. Statt in Feinkostläden und Supermärkten kaufen immer mehr Kunden bei Discountern wie Aldi, Lidl oder Penny ein.

      Mit einem Umsatzvolumen von 41 Milliarden Euro kassieren die acht großen Discounter inzwischen rund 30 Prozent aller Ausgaben für Lebensmittel. Und auch jetzt ist bei den Billighändlern von Konsumflaute keine Spur. Im Gegenteil: Mit Zuwachsraten von 15 bis 20 Prozent sind Aldi und Lidl die absoluten Gewinner der Krise.

      Der Grund für das erstaunliche Wachstum gegen den Trend ist vor allem eine Ausweitung des Sortiments. Früher verkauften die Billigläden vor allem Konserven und Tütenprodukte, inzwischen bieten die meisten der rund 12 000 Discountfilialen in Deutschland auch Tiefkühlkost, Frischfleisch und Gemüse an.

      Bei Frischgemüse etwa, so berichtet die Zentrale Markt- und Preisberichtstelle, laufen schon 43 Prozent des Gesamtabsatzes über die Einkaufsbänder von Aldi und Co. Als Nächstes wollen die Discounter den Markt für Bioprodukte aufmischen.

      Wie im Handstreich übernehmen die Discounter die Führung bei fast allen Wachstumsmärkten. Beim Wein zum Beispiel, für den die Deutschen im vergangenen Jahr erstmals mehr Geld ausgaben als für Bier, verbuchte der gesamte Einzelhandel ein Plus von 2 Prozent. Discounter dagegen legten nach Berechnungen der GfK um 12 Prozent zu - rund 600 Millionen Euro brachte der Rebensaft allein in die Aldi-Kassen.

      Die Gründe für die weit verbreitete Flaute im Handel sind vielfältig. Der Anteil am verfügbaren Einkommen, der im Einzelhandel ausgegeben wird, sinkt schon seit 30 Jahren. Anfang der siebziger Jahre landeten noch mehr als 45 Prozent der privaten Konsumausgaben in den Geschäften. Jetzt sind es nur noch 31 Prozent - ein historischer Tiefpunkt, der nicht nur die gestiegenen Ausgaben für die Wohnung und das Benzin widerspiegelt.

      Gewinner sind Dienstleister wie die Tourismusbranche oder die Mobilfunkfirmen. Allein für das Verschicken von SMS-Nachrichten per Handy geben die Deutschen inzwischen fünf Milliarden Euro im Jahr aus.

      Anders als den Amerikanern, die sich trotz Konjunktureinbruch und der Erschütterungen um den 11. September ihre Kauflaune nicht verderben ließen, macht den Deutschen auch die unsichere Wirtschaftslage zu schaffen. Spektakuläre Pleiten wie bei Holzmann oder Herlitz erhöhen die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes.

      Auch die neue Währung, glaubt BAG-Geschäftsführer Hellwege, "löst psychologische Unsicherheiten aus". Und die sind in Deutschland offenbar besonders ausgeprägt. In Frankreich etwa sind die Konsumenten nach der Euro-Einführung, so die DGZ DekaBank in einer Studie, "in einen wahren Kaufrausch verfallen".

      An der Euro-Skepsis der Deutschen ist der Handel aber zum Teil selber schuld. Zwar kletterten die Preise insbesondere im Dienstleistungssektor und in der Gastronomie. Doch vor allem beim Gemüse langte auch der Handel so kräftig zu, dass manche Kunden glaubten, an den Preisschildern wäre nur die Währung, aber nicht die Zahl verändert worden.

      Der Preisschock sitzt tief, Besserung ist nicht in Sicht. Im April ist die Konsumentenstimmung auf den tiefsten Stand seit November 1997 gefallen. Gut ein Drittel der Bundesbürger, so ermittelte das Institut für Demoskopie Allensbach, wollen geplante Anschaffungen erst einmal verschieben.

      Verzweifelt sucht die Branche nach Rezepten gegen die Krise. Karstadt und Otto kürzen den Mitarbeitern übertarifliche Zulagen. Handelsverbände fordern, die Mehrwertsteuer für drei Monate von 16 auf 13 Prozent zu senken. Das wäre, meint HDE-Chef Franzen, "ein deutliches Signal an die Verbraucher". Die Idee stieß nicht nur bei Bundesfinanzminister Hans Eichel auf Kritik. Auch Ex-Karstadt-Chef Walter Deuss hält es für "abwegig", dass die Verbraucher wegen eines eher läppischen Rabatts von drei Prozent die Läden stürmen.

      Die Kaufzurückhaltung trifft den Handel besonders stark, weil hausgemachte Strukturprobleme die Krise verstärken. Nun rächt sich die ungezügelte Expansion der Vergangenheit.

      Mit seinen rund 105 Millionen Quadratmeter Verkaufsfläche gilt Deutschland als "overstored", wie Metro-Chef Hans-Joachim Körber sagt. Fast 1,3 Quadratmeter Verkaufsfläche, so haben Experten der Unternehmensberatung McKinsey errechnet, kommen statistisch gesehen auf jeden Bundesbürger. In England liegt der Vergleichswert nur bei etwa 0,8 Quadratmetern, in Frankreich bei 0,9.

      Die Folge: Pro Quadratmeter Verkaufsfläche setzen die Händler in Deutschland viel weniger um als ihre Kollegen im Ausland. Im Lebensmittelhandel, so die McKinsey-Experten, liegt die so genannte Flächenleistung in Deutschland sogar um 30 bis 40 Prozent niedriger als in Großbritannien.

      Entsprechend dürftig sind die Gewinnmargen. In den meisten Supermärkten bleibt von 100 Euro Einnahme unter dem Strich weniger als ein Euro hängen. Bei solcher Kalkulation löst schon die kleinste Flaute schwere Probleme aus. Für Metro-Chef Körber ist deshalb klar: "Es muss Verkaufsfläche reduziert werden."

      Das haben sich die Handelsfürsten in Deutschland schon oft geschworen. Doch trotz rigider Baunutzungsverordnungen kommen Jahr für Jahr immer noch rund zwei Millionen Quadratmeter Verkaufsfläche hinzu.

      Nun könnte die Krise endlich das nötige Umdenken einleiten. Hält die Konsumflaute an, dann werden dieses Jahr bis zu 15 000 Geschäfte schließen.

      KLAUS-PETER KERBUSK


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      Avatar
      schrieb am 21.04.02 07:44:39
      Beitrag Nr. 322 ()
      @#319 von Cabinda

      In den letzten Zeilen deines Postings hast du, sehr schön, fast präzise die Ursachen und Problematiken des sogenannten "Islamismus" beschrieben, ohne es zu beabsichtigen. :eek:


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      Mal ein anderes Thema: Die deutsche Staatsverschuldung ! :(


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      PANORAMA Nr. 612 vom 18.4.2002

      Wem gehört Deutschland ?

      Die Profiteure der Staatsverschuldung


      Anmoderation Anja Reschke:

      Beim Baukonzern Holzmann war’s im März so weit, das Luft- und Raumfahrtunternehmen Dornier, der Papierkonzern Herlitz und der Medienmogul Kirch folgten im April. Alle mussten Insolvenz anmelden. 2002 - das Jahr der Rekordpleiten. Wer betroffen ist, ist verzweifelt, wer nicht betroffen ist, ist froh, es nicht zu sein. Dabei sind wir eigentlich alle verschuldet, und zwar heillos, mit einer unvorstellbar hohen Summe von 1 Billion Euro - das sind ganz nebenbei bemerkt schon mal Tausend Milliarden. Dann noch weitere 226 Milliarden obendrauf und noch ein paar Millionen hinterher. Denn die Bundesrepublik Deutschland selbst steht am tiefsten in der Kreide. Aber bei wem eigentlich? Das ist ein wohlgehütetes Geheimnis. Wer wissen will, wem diese Republik eigentlich wirklich gehört, tut sich schwer. Meine Kollegen sind der deutschen Schuldenspur gefolgt.



      Kommentar:
      Hans Eichel hat es eilig: In zwei Jahren will er Schluss machen mit der Schuldenpolitik seiner Vorgänger. Der Sparkommissar im Wettlauf gegen die rasende Staatsverschuldung. 10.000, 11.000, 12.000, 13.000 Euro. In den wenigen Sekunden, die Eichel morgens bis in sein Büro braucht, hat Deutschland schon wieder 80.000 Euro Schulden mehr. Deutschlands Schulden, eine unvorstellbare Summe: 1.226 Milliarden und viele Millionen Euro. Und sie tickt unbarmherzig weiter, die Schuldenuhr, die der Steuerzahlerbund aufgestellt hat.

      0-Ton Hans Eichel:
      (Bundesfinanzminister)
      “Da tickt eine Zeitbombe, und das heißt, wir haben durch Schulden in der Vergangenheit einen Großteil unserer Zukunft verfrühstückt. Und deswegen können wir so nicht weitermachen.”

      Kommentar:
      Eine Nobeladresse im Frankfurter Norden. Hier sitzen die Leute, die Deutschlands Schulden managen. So effizient wie möglich Geld für den Bund beschaffen, die Aufgabe der Elitetruppe in der Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur GmbH. Ganze sieben Händler jonglieren hier mit den Staatsmilliarden. Hat der Bund etwa am Morgen zu wenig Geld, um seine Rechnungen zu bezahlen, wird das kurzerhand besorgt: Schnellverschuldung.

      0-Ton Thomas Weinberg:
      (Chefhändler, Finanzagentur)
      “Heute konkret war es zum Beispiel so, dass wir eine Summe von etwa vier Milliarden Euro im Markt aufnehmen mussten.

      Interviewer:
      “Also, die Bundesrepublik Deutschland braucht heute vier Milliarden Euro.”

      Thomas Weinberg:
      “Wir rufen an, und wenn der Kontrahent eben grade dieses Volumen zur Verfügung hat, dann versuchen wir uns auf einen Zinssatz zu einigen. Und dann ist das Geschäft gemacht, und das Geld fließt in unsere Kassen.”

      Kommentar:
      Geräuschlos und diskret werden Milliarden für Deutschland besorgt. Auch die schwindelerregenden Schuldensummen, die die Agentur auf dem Markt hin und her verschiebt, sind hier Alltag.

      0-Ton Gerhard Schleif:
      (Geschäftsführer, Finanzagentur)
      “An diese Zahlen gewöhnt man sich, ob da drei Nullen mehr dranhängen oder drei Nullen weniger, das geht in Fleisch und Blut über, das lässt einen nicht mehr schlecht schlafen.”

      Kommentar:
      Auch nicht der Handel mit Schatzanweisungen, den langfristigen Schuldscheinen der Republik. Der Staat als Schuldner ist so begehrt, dass die Banken sich überbieten, um ihm Geld zu leihen.

      0-Ton Gerhard Schleif:
      “Wir haben heute zum Beispiel sechsmonatige Schatzanweisungen des Bundes verauktioniert. Das heißt. Wir bieten die einer bestimmten Bankengruppe an. Und wir wollten eigentlich fünf Milliarden aufnehmen, und die Banken haben uns Gebote für 17,3 Milliarden eingereicht.”

      Kommentar:
      Denn für sie kann der Staat nicht genug Schulden machen: Die Banken - Profiteure der Verschuldung. Für jeden Kredit kassieren sie Zinsen und Provisionen, jedes Jahr zig Milliarden Euro. Ein Bombengeschäft und ganz diskret abgewickelt.

      Kein Wunder, dass die Liste der Gläubigerbanken nicht unbedingt an die Öffentlichkeit soll. Denn ihnen gehört Deutschland. Ganz oben die Deutsche Bank, dann Morgan Stanley, Dresdner Bank, Merrill Lynch - die Crème de la Crème der internationalen Hochfinanz. Kreditsummen und Zinsgewinne werden gehandelt wie Staatsgeheimnisse, Interviewanfragen zwecklos. Die Deutsche Bank: kein Kommentar. Die Dresdner Bank: kein Kommentar. Die Commerzbank: kein Kommentar. Die Banken kassieren, Eichel zahlt, der Steuerzahler haftet.

      0-Ton Hans Eichel:
      (Bundesfinanzminister)
      “Das machen wir jetzt seit über dreißig Jahren, zahlen auch nichts zurück. Wenn ein Kredit fällig wird, wird ein neuer aufgenommen, um den alten abzulösen.”

      Kommentar:
      Die Chronik der Schuldenmacher:

      1971. Der letzte Aufstand der Anständigen. Bundesfinanzminister Möller tritt zurück. Der Grund: In zwei Amtsjahren ganze drei Milliarden Euro neue Schulden. Der Neue hält es nur ein Jahr aus. Karl Schiller sagte damals, er könne keine Politik machen unter dem Motto “Nach mir die Sintflut”. Rücktritt wegen zwei Milliarden Neuverschuldung.

      1972. Der Nachfolger hatte weniger Skrupel: Finanzminister Helmut Schmidt machte fünf Milliarden Euro Schulden - und wurde Kanzler. Die Gesamtschulden von Bund, Ländern und Gemeinden damals: 91 Milliarden Euro.

      1974. Mit ihm ging die Schuldenparty richtig los: Hans Apel. Sorglos und unbekümmert der Aufbruch in den Schuldenstaat. Finanzminister Apels Bilanz nach vier Jahren: 33,5 Milliarden Euro Neuverschuldung.

      1978. Hans Matthöfer, der nächste Finanzminister, sorgt für noch verrücktere Schuldenrekorde. 56 Milliarden Euro Miese. Sein Kanzler: Helmut Schmidt. Und die CDU versprach, alles besser zu machen

      Wahlspot:
      “Lassen Sie uns den SPD-Staat stoppen.”

      0-Ton Gerhard Stoltenberg:
      “Mit der hemmungslosen Schuldenmacherei der Regierung Schmidt/Genscher kann es so nicht weitergehen.”

      Kommentar:
      CDU-Wahlsieg: Stoltenberg war nun selbst Kassenwart. Vorher große Worte und dann doch wieder neue Schulden: 75 Milliarden.

      1989. Theo Waigel und die deutsche Einheit - natürlich kreditfinanziert. Die Schulden explodierten: Waigels Horrorbilanz: 428 Milliarden Euro neue Schulden.

      1998 standen Bund, Länder und Gemeinden mit über 1,1 Billionen Euro in der Kreide. Heute sind es schon wieder 100 Milliarden mehr. Und auch in diesem Jahr macht Hans Eichel wieder neue Schulden: rund 21 Milliarden Euro nur für den Bundeshaushalt.

      Bad Homburg, eine Idylle. Hier wird über Eichels Schulden Buch geführt, in der Bundeswertpapierverwaltung. Schuldenverwaltung hieß die Behörde bis vor kurzem, doch das klang zu negativ. Überhaupt war früher vieles anders: Die Schulden wurden noch mit Tinte in dicke Folianten eingetragen. Das Schuldbuch aus einer Zeit, als die Staatsverschuldung noch zwischen zwei Buchdeckel passte. Heute ist der horrenden Schuldensumme nur noch mit Großrechnern beizukommen. Das Schuldbuch 2002 - eine Computerdatei. Und die Post an die Gläubiger muss schneller produziert werden, um mit der Verschuldung Schritt zu halten. Schuldscheinquittungen im Sekundentakt. Auch in Bad Homburg sind Deutschlands Schulden grauer Alltag.

      0-Ton Knut Kage:
      (Präsident, Bundeswertpapier-Verwaltung)
      “Wir streben keine höhere Bundesschuld an, etwa um Arbeitsplätze hier zu halten. Wir haben genug andere Aufgaben. Wir wollen ordentlich und flexibel weiterarbeiten.”

      Kommentar:
      Ordentlich und flexibel in die Pleite. Viel Zeit bleibt Eichel nicht, um die Wende noch zu schaffen. Denn so bankrott ist der Staat: 752 Milliarden Euro hat sich allein der Bund seit 1980 geliehen. Das Geld wurde komplett gefressen von den 903 Milliarden Euro Zinsen, die er für diese Kredite zahlen musste.

      0-Ton Wolfgang Kitterer:
      (Schuldenexperte Universität Köln)
      “Die Schulden werden immer höher sein, auf Dauer, als das, was man sich durch Kredite erkauft hat. Das heißt, es ist ja jetzt auch schon festzustellen, dass die Defizite, die man macht, auf Dauer nicht ausreichen können, um die Zinslast abzudecken. Was bedeutet das wiederum? Dass man zusätzliche Zinslasten wiederum über Steuern finanzieren muss. Also resultiert aus der Staatsverschuldung letztlich nur eine höhere Steuerlast. Man hat niemandem etwas Gutes getan, es sei denn den Wertpapierhaltern.”

      Kommentar:
      Eichel, der Schuldenkiller? Tatsächlich ist sein Sparprogramm nur ein ganz bescheidener Anfang. Denn das ist Deutschlands Schuldenberg: 1.200 Milliarden Euro. Was Eichel einsparen will, ist lediglich die Neuverschuldung - derzeit ganze 42 Milliarden. Vom Abbau des gigantischen Schuldenberges ist noch gar nicht die Rede.

      Jetzt hat Eichel versprochen, spätestens 2006 keinen Cent neue Schulden mehr zu machen. Doch ein Hintertürchen hält auch er sich noch offen.

      0-Ton Interviewer:
      “Sie legen Ihre Hand dafür ins Feuer, dass es 2006 eine Null gibt?”

      Hans Eichel:
      “Wir setzen alles daran. Alles, was wir tun können, tun wir. Was Sie nie im Griff haben, ist die Weltkonjunkturentwicklung. Wenn es eine große Rezession gibt, sieht natürlich die Welt anders aus.”

      Kommentar.
      Der Schuldenuhr ist die Konjunktur egal, sie tickt unerbittlich weiter.

      0-Ton Friedrich Halstenberg:
      (ehem. Finanzminister NRW)
      “Es ist auch durchaus möglich, dass wir unsere Staatsfinanzen ganz zu Grund richten. Noch ein, zwei Jahrzehnte weiter in dieser Musik, dann gibt es einen anderen Staat.”




      Bericht: Jochen Graebert, Max von Klitzing, Stephan Stuchlik
      Schnitt: Stefanie Blasch, Charlotte Steiner



      ..........................................................
      Avatar
      schrieb am 21.04.02 09:30:57
      Beitrag Nr. 323 ()
      #318 Hallo Cabinda,

      oute mich mal als Gurkenkenner.
      So teuer sind die Dinger nun auch wieder nicht.
      Gemüsehändler verlangt 2 Euro. Albert Hein 1 Euro.

      Gruss

      Zav
      Avatar
      schrieb am 21.04.02 11:50:52
      Beitrag Nr. 324 ()
      @aldibroker: Hast mir ja `ne Menge Futter ins Wochenende mitgegeben...

      Zu #312:
      Der Bär bekommt nun auch fast täglich genauso sein Medienfutter, wie der Bulle schon seit Jahren
      Diese Jahre haben den Bullen stark gemacht. Da hat der Bär immer noch was gut. Der fettgefressene, bequeme Bulle hat indes begonnen, von den Jahren zu zehren. Die Frage ist, wann er wieder sein Idealgewicht hat. Das muss in der Tat keine `7 Jahre` dauern - dann wäre er vielleicht sogar verhungert ;).

      Bei der Bewertung der Kursstürze würde ich nicht nur die Qualität sehen, sondern auch ihr Verhältnis zur Quantität - und das Ergebnis mal mit den Avancen der Vorjahre bei umgekehrter Nachrichtenlage sehen... Ich sehe da noch einigen Ausgleichsbedarf, d.h. meiner Meinung nach reagieren die Märkte insgesamt noch nicht in dem Maße negativ, wie sie vorher bei vergleichbarer Nachrichtenlage positiv reagiert haben. Erst dann wären für mich investive(!) Einstiegszeitpunkte in den Blue Chips gegeben. Die rücken natürlich, mit echten Korrekturen wie aktuell bei IBM oder GE begonnen bzw. im Gange, näher, sind aber eben noch nicht gegeben.

      Seht Euch doch einfach mal den Langfristchart von IBM oder GE an (mit `langfristig` meine ich mehr als die vielerseits so angesehenen 2-3 Jahre). Sicher müssen wir nicht auf die alten Lows fallen - aber man sollte sich schon fragen, ob schon die heutigen Kurse der Blue Chips die Irrealität der in den Vorjahren eingepreisten Gewinn-(oder auch CF-)Wachstumsraten widerspiegeln. Charttechnisch sind die e.g. Werte jedenfalls von einer Bodenbildung wohl noch einiges weg... (zumindest unter Einbezug der dazu notwendigen zeitlichen Dimension).

      Zu #314:
      Soll nicht vielleicht jetzt sogar einer [Anm.: ein Crash] herbeigeredet werden, um für die ganz ausgefuchsten wieder außergewöhnliche Investitionschancen aufzutun?
      Ja - weil die "Bullenhirne" es anders offenbar nicht schnallen. Deutlich ist ja die Buba geworden - wer es immer noch nicht kapiert, ist nun wirklich selber Schuld. Übrigens würden sich dann Chancen nicht nur für die `ganz Ausgefuchsten` auftun.
      Kann man nicht tatsächlich begrenzt auf Pump spekulieren, wenn alles am Boden liegt?
      Falls man das mit seiner Situation (Anlageerfahrung, Risikomentalität, privat/finanziell) vereinbaren kann - why not? Aber es liegt ja zzt. eben nicht `alles am Boden`...;)
      - im Gegensatz zu 9./10.01 (da habe ich das Motto in meinem Nick - "invest in values" - auch via Wp.kredit umgesetzt).

      Aldi, wo Du Dich schon outest *g*: Was 87 betrifft, befinde ich mich also in bester Gesellschaft. Nur hast Du mir wohl schon etwas voraus... bei mir hat`s damals nicht mehr für einen Wp.kredit gereicht, da ich, gerade ein paar Monate aktiv dabei, einen DGS-OS mit dabei hatte und im Dez.87 (zu spät) Goldaktien gekauft hatte. Daher musste ich einen Konsumentenkredit (zu 7,5 %) aufnehmen und erstmal kleinere Brötchen backen (was mir aber wohl nicht geschadet hat). Damit zu `Punkt 2`: Heute liegen diese Zinsen 2-3 % - relativ also ca. 25-35 %! - höher...

      Sicher sind heute Wp.- und Hypo.kredite billiger als damals - aber davon kauft heute eben kaum einer was. [Wo der Immobilienmarkt steht und wie er einzuschätzen ist, weißt Du ja auch. Zudem sind die Wp.depots heute wohl nicht mehr so hoch beleihbar.] Und darum ging es ja: die Binnenkonjunktur - die ja nachwievor doch eine massgebliche Komponente in der Gesamtwirtschaft einnimmt. Die deutsche Wirtschaft `hängt` m.E. deshalb auch nicht am Export (i.S.v. allein davon abhängig).

      Damit kurz zu `Punkt 1`: `Exportlastiger DAX` - damit wollte ich ausdrücken, dass die DAX-Unternehmen relativ stark exportabhängig sind. Mit `Protagonisten` meinte ich diejenigen, die das Blue-Chip-"Märchen" hochhalten wollen: Investmentbanken/Analysten/Fonds und Politiker.

      Zu #315:
      Nicht einmal die Enronitis hat die US-Börsen ins Niemandsland geschickt
      Enron und Andersen galten ja auch bis zuletzt als `Einzelfälle`... :laugh:
      Naja, es sind schon einige Dinge mehr auf dem Tisch und die Indizes fallen nicht. Eine Distributionsphase braucht halt schon etwas Zeit... *g*
      Aktien mit Substanz verdienen Vertrauen!
      !! - Nur: DARIN sind ja (noch) nicht viele investiert...

      @Händler / zu #316:
      Ist dieses Verantwortungsgefühl stark genug ausgeprägt, um sich auch auf spätere Generationen zu beziehen? Wenn ich mir das tägliche Geschehen so ansehe, möchte ich fast sagen: nein
      Ich auch. Aber woran liegt das? Woran liegt es, dass offenbar immer mehr Eltern sich immer weniger kümmern können oder wollen? - Man könnte in Konsequenz dieses Gedankengangs und um den Kreis zu schliessen jetzt überspitzt sagen: Weil "die Indizes nicht fallen", was die Leute, die Gesellschaft, unser System, dann (vielleicht) veranlassen würde, neue, höherwertigere Qualitäten - wozu dann auch das `Teilen` zählen würde - in den Vordergrund zu stellen. Auch wenn ich das nicht undiskutiert unterschreiben würde: Etwas scheint mir da dran zu sein. Der Homo sapiens ist ein Naturprodukt - und die Natur bekommt "natürlich" (aufgrund gegebener Verträglichkeitsgrenzen) Probleme mit fortgesetzter Künstlichkeit - und die Indizes werden zzt. mit noch fast allen Mitteln (das `Mittel` Notenbank hat sich indes ausgeklinkt) künstlich hoch gehalten.

      @cabinda / zu #319:
      Ich denke, nur mit einer solchen "modernen Philosophie" bewältigen wir die Globalisierung, die "Weltwerdung", um mal einen neutralen, vielleicht auch positiver klingenden Begriff zu nennen. Schreib doch mal ein Buch - wäre bestimmt erfolgreich. Ich würde es kaufen. Kannst es aber auch bei Postings hier belassen - können den Thread ja dann mal als Buch vermarkten... *g*

      @Hary_Schotter:
      Danke für die Einstellung Deiner Recherchen.

      Könnte noch einiges zu den lesenswerten Postings los werden, aber mein Zeitmanagement ist einfach noch nicht so gut wie bei einigen von Euch hier.

      investival
      Avatar
      schrieb am 21.04.02 14:11:10
      Beitrag Nr. 325 ()
      Für alle Schotter-Fans eine neue Sichtweise des Geschehens!

      Avatar
      schrieb am 21.04.02 16:41:04
      Beitrag Nr. 326 ()
      hallo ihr fleissigen philosophen...

      da wird das eis fuer mich langsam zu duenn.;)
      ich bleibe bei der frage ob, wann und warum die indizes steigen oder, ... was vielen hier als wahrscheinlicher gilt, fallen.

      nehmen wir allein den ausblick von microsoft. der war alles andere als rosig. es wird deutlich, dass msft keine wachstumsprodukte mehr vorweisen kann , die wie in der vergangenheit fuer umsatz- und ertragssteigerungen im hoeheren zweistelligen bereich sorgen koennten. auch dell zeichnet ein aehnliches bild fuer die zukunft. die zeit, wo man sich alle drei jahre einen neuen pc oder wenigstens ein neues betriebssystem gekauft hat (kaufen musste!) sind erstmal passé. bei mir im `betrieb` stehen 166 Mhz rechner. *ggg* die `erledigen` die ihnen gestellten aufgaben zu meiner vollsten zufriedenheit. die xbox ist nur unter grossen zugestaendnissen beim preis an den mann/die frau zu bringen. damit wird aus msft ein ganz normales (sehr gutes) unternehmen das ein kgv von 30 eigentlich nicht mehr rechtfertigt. das alte lied...

      eines zeigt diese earnings-season meiner meinung nach: der fuer ende des jahres erwartete konjunkturaufschwung wird wieder, ich glaube jetzt zum dritten mal, verschoben.:laugh:
      naechster termin: fruehjahr 2003 ! der markt hat es nur noch nicht gemerkt und eingepreisst. im gegenteil, man klammert sich an jedes haelmchen ob aus stroh oder schoenen worten. sentiment-technisch will der markt (eher)rauf als runter.das darf man auch als baer nicht uebersehen. bei den marktindikatoren ein gemischtes bild. aber auch hier zum teil bullisch anmutende divergenzen. beispielsweise der new high/new low:


      im oberen indikatoren-fenster NHNL differential , unten kumuliert. deutliche trendwende hier: sogar das level der januar 2001 rallye wird erreicht ! also baeren: aufgepasst!

      kurzfristig wuerde ich eher auf steigende kurse setzen. aber uns steht noch ein massiver ausverkauf (besonders bei tech) ins haus. wann? i don`t know, vielleicht erst im herbst, wenn der aufschwung dann nochmal verschoben werden muss. wenn der $sox und der utility-index aus ihren (baerischen) keilen unten rausrasseln, duerfte die kapelle ihr lied anstimmen: oh happy days...:rolleyes:

      @aldi

      speziell fuer dich, du weisst schon, wegen der zeall.com grafik. ich hab`s mal zusammengebastelt. da koennte sich tech durchaus nochmals dritteln, wenn der zeitliche ablauf zu 1929 herangezogen wird:



      @bierdose, du wirst doch dein geld nicht auf so einen windigen `morningstar` setzen wollen ? schau dir den chart nochmal an, dann findest du noch zwei. und was bisher geschah...

      gruss und schoenen abend

      woernie

      p.s.:kveite hat sich ein boersenfreies wochenende gegoennt.
      kann ich ja mal wieder `n paar smileys reintun, ohne dass er`s merkt...:D
      Avatar
      schrieb am 21.04.02 16:53:39
      Beitrag Nr. 327 ()
      kleiner nachtrag aus meiner sicht an haendler:

      der (moderne) mensch ist eben wie er ist. nach dem 20. geburtstag aendert sich nicht mehr viel. ausser der konfektionsgroesse und den anspruechen.
      wie es gottfried benn auf den punkt gebracht hat: eine bionegative mutationsvariante.
      Avatar
      schrieb am 21.04.02 17:11:32
      Beitrag Nr. 328 ()
      @Händler zum Posting #316,

      ich hoffe Du hast Dich nicht verletzt, als es Dich vom Hocker gehauen hat *g* oder war das etwas zu dick aufgetragen? Ich denke es kommt immer mal wieder vor, dass wir alle eigentlich vorhandene Fähigkeiten und Fertigkeiten nicht auf den richtigen Punkt bringen. Dann wird es auch immer so sein, dass wir Flüchtigkeitsfehler machen, so dass die tatsächliche Quote der Studenten, die das wirklich nicht raffen konnten eher bei 20%, als bei 30% liegen sollte. Mit dieser Größenordnung wären wir dann schon wieder bei normalen Durchfallquoten. Also nur wieder ein runderneuertes Schei..deutschlandbild, das sich zur Zeit gut vermarkten lässt? Auch die gängig akzeptierte Parole, dass früher alles besser war und wir heute die Zukunft unser Kinder und Enkel verspielen, will ich nicht kritiklos hinnehmen. Wir sind da zu flach in unserer Denke.

      Wenn ich mir die Vermögen ansehe, die in immer stärker steigenden Volumen an Erben übertragen werden, kann der These einer verspielten Zukunft nicht durchgängig stimmen. Wenn wir nur den 1. und 2. Weltkrieg reflektieren und sehen, mit welchen Startbedingungen unsere Urgroßelter, Großeltern, Eltern, wir, unsere Kinder oder unsere Enkel an den Start gegangen sind oder gehen werden, dann sehe ich eine sehr windschiefe Diskussion. Hier wurde praktisch aus dem Nichts, mit den Sachen auf dem Leib eine Zukunft geschaffen, die den materiellen Wohlstand der Nachfolgegenerationen immer weiter verbessert hat. Mag sein, dass dieser Wohlstand nicht alle Familien erreicht hat und einige immer noch nur mit dem Hemd und der Hose bekleidet, ohne Arbeit ein wenig erfreuliches Dasein fristen, aber die soziale Abfederung ist immer noch besser als vor Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten. Was ein Sozialhilfeempfänger heute beanspruchen kann, hat in den Jahren um die Jahrhundertwende keiner bekommen, auch nicht 30 Jahre später oder 50 Jahre später. Selbst in den 70er Jahren, als ich als Halbwaise 2 Jahre von Sozialhilfe leben musste, war die Großzügigkeit aus den Sozialsystem kleiner. Wer dann nicht lernt, dass die Marmelade bei Aldi günstiger ist, als bei Schwartau, kommt in die Schuldenfalle, aber völlig unverschuldet? Viel wichtiger ist die Solidarität in der Nachbarschaft, die menschliche Komponente in uns, nicht immer nur zu klagen, sondern uns als das zu sehen was wir sind: äußerst glückliche Menschen, die in eine Zeit und in einen Ort hineingeboren worden, um den uns Milliarden Menschen zu Recht beneiden müssten. Aber diese Menschen sind teilweise in Ihrer materiellen Armut viel fröhlicher und zufriedener, als der Goldbug, der sich immer noch darüber ärgert, dass er von seinen 6000€ Einkommen nur etwas mehr als die Hälfte ausgezahlt bekommt und dass die Weltwirtschaftskrise immer noch nicht ausgebrochen ist, weil so seine Puts aus dem Dow bzw. seine Ölaktien oder Goldminen nicht den endscheidenden Schritt voran machen. Dann beschwert man sich sogar, dass Alan Greenspan die Märkte manipuliert, nur um eben diese Krise im Interesse der Weltwirtschaft und Ihrer Bürger abzuwenden. Es sind immer die Vermögenden, die zuerst klagen. Wer nichts hat, bekommt auch keine Verlustängste und sieht die Welt wie sie ist. Er sieht die aufgehende Sonne und erblühende Natur und glaubt, dass er auch morgen nicht schlechter dastehen wir als heute. Meine Hoffnungen richten sich mehr an den normalen durchschnittlich guten Menschen, wovon wir viel mehr haben, als den machthungrigen, intoleranten, unzufriedenen...der sich mehr um den Verlust seines Vermögens, als um den Verlust der Zuneigung seiner Kinder ängstigt.

      Nun zum Thema Krieg in Deinem Posting:

      Kriege sind nach meiner Kenntnis schon lange nicht mehr aus Gründen geführt worden, die mit Hunger oder Behausungen zu tun hatten. Heute sind es mehr Ideologien, Religionen, Fanatismus... also Sekundärbedürfnisse, die triebartig teilweise ohne Verstand geführt werden. Selbst dort, wo man den Hunger als Argument vorschieben sollte, stellt man schnell fest, dass die Führer mehr für die Bewaffnung, als für Ernährung der Bevölkerung ausgeben.

      Zum Thema Macht wäre zu sagen, dass es wahrscheinlich besser wäre, wir würden nicht immer den Machthungrigen unsere Stimme geben, sondern wieder anfangen, in unserer unmittelbaren Umgebung nach Leuten zu suchen, denen wir die Führung zutrauen. Wenn diese dann unseren Bitten entsprechen, lassen Sie sich zeitweise auf den Dienst ein, ohne damit einem Machtinstinkt zu folgen. Wäre Führer setzen sich nicht mit Ellenbogen und Gewalt durch, sondern werden gebeten, bestimmte Aufgaben zu übernehmen.

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 21.04.02 17:51:48
      Beitrag Nr. 329 ()
      @cabinda, #318/9

      Ja dieser Satz von Dir hat was: Trieb und Instinkt = die wesentlichen Motoren unseres Handelns

      Dann kommen deprimierende Formulierungen wie:

      Das wir uns an einer Klippe befinden, so dass es um Sein oder nicht – Sein geht
      Euroeinführung = Konsumrezession
      Angst vor Arbeitsplatzverlust
      Mit Internetzeitalter täglich herumschlagen
      Globalisierung nicht aufzuhalten ist
      Der normalen Überreizung entfliehen
      Im neuen haus zurechtfinden müssen

      Wie wäre es mit folgender Betrachtung:

      Wir stehen immer an Wendepunkten, die wir selbst bestimmen können. Wir entscheiden uns für das Sein und geben unserem Leben die richtige Richting. (Statt wir geht auch ich)

      Die Euroeinführung hat Bewegung in die Preise und Lebensgewohnheiten gebracht. Der mündige Konsument bestreikt die Salatgurke und kauft wieder Butter.

      Wenn ich wirklich will, finde ich einen (neuen)Arbeitsplatz, ich muss mich aber räumlich, inhaltlich und zeitlich bewegen. Die Zeit des Arbeitsplatzverlustes ist keine Strafe, sondern ein vorübergehendes Geschenk, dass ich auf der Suche nach neuen Wegen kreativ nutzen kann.

      Ich freue mich, dass ich als einer der ersten das Internetzeitalter mit einläuten konnte und völlig neue Möglichkeiten der Information, Unterhaltung und Mitteilung erhalten habe.

      Die Globalisierung ist ein Segen, die lässt die Schranken fallen und gleicht die Lebensbedingungen an. Wenn ich vorübergehend ein paar Prozente abgebe, schaffe ich mit an einer neuen gerechteren Welt.

      Die täglichen Reize verschaffen mir Lebensfreude. Bin ich gereizt, lebe ich im Überfluss und sollte mich auf weniger besinnen. Ich bin in der Lage zu bestimmen, was mir wirklich gefällt.

      Auf der Suche nach neuen (Urlaubs)orten betrete ich ständig neue Häuser, die ich gern betreten will.

      Ist unsere Alltagssprache/Denke schon negativ/leicht depressiv belegt?

      Zum [Lebens)glück

      Glück ist, auch einmal von Schicksalsschlägen getroffen zu werden, den nur diese zeigen auf, welche Werte und Freunde uns wirklich wichtig sind. Nur wer im Tal der Tränen gewandert ist, kennt das Glück des normalen Alltags.

      Im übrigen halte ich die Philosophie für eine humane Wissenschaft, weil sie sich mit dem Sinn des Lebens und dem Dasein von Menschen/Menschlichkeit beschäftigt. Wo liegt da die radikale Komponente?

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 21.04.02 18:49:36
      Beitrag Nr. 330 ()
      @aldibroker
      schön, wie du das schreibst. mir war das gar nicht bewusst, dass die formulierungen so deprimierend klingen. das muss an der lektüre zu den themen liegen. jeder, der den anspruch erhebt, kritisch zu sein, meint ja, dafür zunächst mal negativ sein zu müssen. ich sehe es aber wie du und hatte auch die absicht, ein wenig von diesem optimismus zu verbreiten (der mensch wird nicht untergehen, obwohl er oft zerstörerisch handelt, auch die natur wehrt sich immer wieder erfolgreich, beispiel eben nischenbildung), wie ich das auch schon in anderen threads zum thema umwelt/globalisierung getan habe (z.b. wenn geld die welt regiert, ob man diesen umstand nicht positiv für die umwelt nutzen kann u.ä.). mag sein, dass mir das gestern nicht gelungen ist; das thema ist halt so komplex, dass man sich schnell verzettelt.

      @investival,
      danke für das kompliment, zuviel der ehre, aber doch immer schön, menschen mit ähnlichen interessen zu finden.

      auch mein zeitmanagement ist leider noch nicht gut genug, um die vielen interessanten postings hier zu bewältigen...

      schönen sonntag noch
      grüsse
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 21.04.02 18:59:18
      Beitrag Nr. 331 ()
      @cabinda, #320

      Woher nimmst Du die Erkenntnis, dass wir nicht in der Lage sind, uns den Anforderungen der neuen Technologien zu stellen? Wieso ist sie unserer Intelligenz vorausgeeilt? Die Welt wird immer einfacher, denn als Pilot brauche ich mehr als einen Autoführerschein. Das Internet und die neuen Informationstechnologien bedienen wir fast spielerisch. Auch börsenphilosophisch hat der Zusammenbruch der Technologiemärkte schon stattgefunden, so dass wir mitten in der schöpferischen Phase sein müssten, denn die neuen Kräfte werden sichtbar. Erste positive Börsenwellen nach dem 11.9.2001? Aus meinen vorhergehenden Beiträgen wird ersichtlich, dass auch ich an die schöpferische Kraft glaube, die in jedem Zusammenbruch liegen kann. Ich gehe aber nicht mit Dir konform, dass wir in einer Zeit der Dekadenz leben und einen alles zerstörenden Knall brauchen, um wieder neu aufzubauen. Diese Ansicht wird uns von selbsternannten Glücksbringern (Sektenführer, Releigionsfanatiker...) immer wieder eingeredet, aber wird brauchen nicht immer die Arche Noah zu bemühen, um menschlich und wirtschaftlich vorwärts zu kommen. Es ist nur gut zu wissen, dass selbst die größte Krise und nicht dauerhaft aus der positiven Bahn wirft.

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 21.04.02 19:30:40
      Beitrag Nr. 332 ()
      @aldi,

      alles was du sagst und schreibst , ist in gewisser weise richtig und wahr. leider ist es nur im individuellen sinn gueltig und anwendbar.der mensch als individuum, als freund, partner, kollege, nachbar etc. ist potentiell dazu in der lage probleme zu loesen, sozial zu denken und zu handeln. das gilt aber nicht fuer die massen und fuer den menschen in seinem kollektiv.in der menge fuehlt sich der mensch zum herrschen geboren. zum herrschen ueber die natur, zum herrschen der reichen ueber die armen, der weißen ueber die schwarzen, der 1. welt ueber die 3.,der christen ueber die moslems, in weiten teilen der welt zum herrschen der maenner ueber die frauen. wuerde ich dein alter nicht kennen, wuerde ich sagen: dein schwaermerischer optimismus ist ein privileg der jugend.;)

      `Madness is something rare in individuals-but in groups, parties, peoples, ages it is the rule." -Nietzsche

      gruss woernie

      p.s.:bitte mal etwas boerse, leute...:D
      Avatar
      schrieb am 21.04.02 20:08:57
      Beitrag Nr. 333 ()
      @aldibroker,
      natürlich eilt die technologie dem durchschnittsmenschen voraus - in meinem bekanntenkreis ist niemand, der meint, ein umts-handy zu brauchen, in den meisten fällen tut`s das motorola-dingens von aldi auch, ebenso der aufgerüstete pc plus t-dsl, und kaum jemand geht online einkaufen, ausser bei amazon. meine eltern legen sich gar nicht erst einen pc zu, weil sie von vornherein der überzeugung sind, nicht damit umgehen zu können. warum sind denn so viele internetblasen geplatzt und die technologiewerte so gefallen? nicht nur, weil die phantasie überzogen war, sondern auch, weil man die bedürfnisse überschätzt und am markt vorbei produziert hat. so wurde ein online-supermarkt in den u.s.a. mangels akzeptanz wieder geschlossen.

      zur dekadenz: sagen wir mal, da gibt es nur tendenzen, z.b. dass sich menschen aus unserem kulturkreis, denen es im vergleich zu anderen etwa in der dritten welt ausserordentlich gut geht, lieber dem anti-aging-kult hingeben und das geschäft mit schönheitsoperationen boomen lassen, anstatt ihr bestreben nach wellness und ihre energie auch in form von leistungen umzusetzen, um die wirklich drängenden probleme auf der welt zu lösen. nur mal grob angerissen, und um eine antwort zu geben - ich will nun auch mal wieder schauen, wie es an der börse weitergeht...

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 21.04.02 20:47:45
      Beitrag Nr. 334 ()
      Habe am Wochenende gelernt, wie man Hecktklösschen kocht (auf Bärlauch-Pesto). Bärlauch wär das Lösungswort gewesen. Ist leider niemand drauf gekommen, nach Betrachtung des Bildes vom Weekend.

      http://www.bialuch.de/02.16mb220402.htm

      @woernie: bitte halte wenigstens noch diesen Monat durch :-)


      Gruß Kveite
      Avatar
      schrieb am 21.04.02 20:50:05
      Beitrag Nr. 335 ()
      @ Harry, #321

      Du bist gewiss kein dummer Mensch und Lernen und Begreifen kann jeder Mensch sehr viel. Er muss sich nur die Zeit nehmen und sein Vermögen auf der Zeitachse richtig einsetzen. Will er zu schnell zu viel, wird er scheitern. Gibt er sich in neuer Bescheidenheit und Erwartungs-haltung genügend Zeit, wird er viel dazu gewinnen. Mit der richtigen Methode wird es noch besser gelingen, aber natürliche Grenzen sprengt keiner, auch wenn er noch so gut logisch verknüpft abstrahieren kann. Gehirnjogging und Gedächtnistraining könnte dennoch mal wieder

      Nun zum Konsumverhalten

      Typisch, bevor der Euro kam haben noch viele langlebige Wirtschaftsgüter erworben, um Ihr (Schwarz)geld in den Wirtschaftskreislauf zu bringen. Nun liegen erste Werte für Januar vor, wo mal wieder etwas mehr als ein kleines Pünktchen weniger verkauft wurde und das nicht einmal in allen Warengruppen, da kommt schon wieder das alte deutsche Krisengeschrei. Es wird geschrieben, dass die Umsätze förmlich wegbrechen, dabei sind in Summe aller Warengruppen gerade einmal 1,4% weniger Einzelhandelswaren umgesetzt worden, als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Schade, das die doch sonst so professionellen Journalisten sich diesmal nicht selbst den Spiegel vor die Nase gehalten haben, denn dann hätten sie schnell gemerkt, dass es auch so etwas wie Basiseffekte gibt. Im Januar des Vorjahres waren die Umsätze mit einer Rate von 6,6% nach oben gelaufen (ich will hier jetzt auch nicht wortgewaltig werden und spreche nicht von nach oben gesprungen). Im Februar 2001 waren es schon einmal fast –4%. Wo war da der Spiegelartikel zu diesem Thema? Also ich lasse mich nicht so schnell vor einem Karren spannen. Selbst nicht vor die Aussage, dass es nur Billighändlern gut gehen soll, denn die Grafik zeit auch, dass gerade die teure Körperpflege und Kosmetik mit über 5% zu genommen hat. Wer wirklich taugliche Informationen haben will, sollte sich diese Grafik einmal über längere Zeiträume ansehen. Dann wir sehr schnell klar, das eine Schwalbe noch nie einen Sommer gemacht hat.

      Der Trend zur preiswerten Ware ist ein Trend, der durch europaweite Preistransparenz in Euro gefördert wurde. Nicht jeder Händler hat dies begriffen und wollte in den ersten Monaten besonders hohe Margen einfahren. Aber der Verbraucher ist offensichtlich mündiger, als von vielen selbsternannten Experten gehalten. Das Beispiel Aldi und PC zeigt auch, dass die Statistik vielleicht gar nicht mehr so genau ist. Wenn der Elektroeinzelhandel weniger Verkauft, können dennoch mehr Elektrogeräte verkauft worden sein, nur eben nicht über diesen Spezialhandel.

      Wenn der Präsident des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels die Stimmung der Branche mit alarmierend beschreibt, ist das werbeträchtig, aber nicht substanziell, denn selbst das Weihnachtsgeschäft und der Winterschlussverkauf zeigten positive Wachstumsraten. Soll es immer gleicht 10% jedes Jahr rauf gehen, damit wir Deutschen zufinden sind?

      Das 1. Quartal 2002 ist statistisch noch gar nicht richtig aufgearbeitet, das kommen schon die ersten Klagelieder, dass man nur knapp 400 Milliarden Euro umgesetzt hat, so dass fast 4% zum Vorjahr fehlen. Warten wir mal ab, wie die Struktur der Umsätze in Detail und mit den endgültigen Zahlen nun wirklich ausgesehen hat. Der Trend zu den Discountern, die um 10 bis 20% zulegen konnten, stellt die Wachstumszahlen der Gesamtbrache auch auf den Kopf, denn tatsächlich erzeugen diese Anbieter deflatorischen Druck auf die Preise. Wenn die Preise aber am fallen sind, und nicht steigen, ließt sich die Wachstumsrate von fast 5% in den letzten 10 Jahren auch ganz anders. Aber heute wird ja schon bei Wachstum gejammert.
      Wenn nun gerade der Einzelhandel seit Jahren immer weniger vom großen Kuchen abbekommt, kann er weiter klagen, oder aber Konzepte entwickeln, die wirklich attraktiv für die Verbraucher sind, die Tourismusbranche, Mobilfunkfirmen und andere machen es seit Jahren vor, wie man sich von den verfügbaren Einkommen ein immer größeres Stück vom Kuchen abschneidet.

      Wenn man bedenkt, dass die neue Währung beispielsweise in Frankreich einen wahren Kaufrausch ausgelöst hat, können wir die weinerliche Seelenlage des klagenden Deutschen begreifen, aber verstehen? Wer erst den Verbraucher mit überhöhten Preisen über den Tisch ziehen will, muss sich nicht wundern, wenn das keinen durchschlagenden Erfolg hat.

      Schon melden sich wieder die ersten Berater, die in deutschen Läden im Vergleich zur internationalen Konkurrenz Defizite sehen, dabei wollen die zuerst nur Ihr eigenes Säckchen füllen.

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 21.04.02 21:39:47
      Beitrag Nr. 336 ()
      @Harry, #322

      Gern würde ich mich näher mit der Originalquelle beschäftigen, kannst Du den Link hier reinstellen?

      Nun aber die gewohnt andere Sicht von mir:

      Schon der Beginn lösen die tendenziösen Schreiber mit der Bemerkung - wem gehört Deutschland und die Profiteure von... – Sozialneid aus, ist das die eigentliche Zielrichtung des Artikels?

      Die Aussage, das wir alle eigentlich heillos verschuldet sind, ist so wieder Polemik, denn die Summe von 1,226 Billionen geteilt durch jeden Einwohner macht wohl kaum mehr als 15T€ Schulden je Bundesbürger. Das heillos erweist sich also eher als der durchschnittliche Verdienst von 3 Monaten. Jeder Häuslebauer kann über diese Zahl nur lachen.

      Natürlich wollen wir davon runter und wenn der Eichel große Worte gebraucht, möchte er nur die Begehrlichkeiten der Fachressorts zurückdrängen und wenn der Eichel an einem Tag mal 4 Mrd. € braucht, ist es in etwa das gleiche, als wenn jeder Bundesbürger sich mal einen 50€-Schein von der Bank holt.

      Das die Banken die Profiteure der Verschuldung sind, ist auch zu plump, denn sie sind häufig auch nur Vermittler gegen Provision, die Zinsen kassieren Du und ich. Jeder der Staatsanleihen kauft, erhält dafür die Zinsen, nicht die abwickelnde Bank. Dann kommt sogar eine glatte Lüge, denn Kreditsummen und Zinsgewinne werden nicht wie Staatsgeheimnisse gehütet, sondern Quartalsweise der interessierten Öffentlichkeit und den Aktionären offengelegt.

      Die Chronik finde ich gut, denn hier wird statt Polemik, Sozialneid, Bankenhass wieder mehr informiert. Der Hinweis, das Schuldenmacher keine anständigen Menschen sein, ist aber völlig deplaziert. Damit werden alle Hypothekenschuldner etc. mit verunglimpft.

      Wenn wir mal allein den Zinseszinseffekt von 6% durchschnittlich seit 1970 in einer Abzinsung berücksichtigen, relativiert sich auch wieder einiges. Denn sicher 1,266 Billionen heute auf das Jahr 1970 abgezinst keine 200 Mrd. mehr. Wer es nicht glaubt, kann selbst mal seine Mathekenntnisse auffrischen. Damit ist der Staat weder 1970 noch heute pleite, sondern lediglich mit 1,266 Billionen verschuldet.

      Wer immer davon spricht, dass dies ein Verbrechen an den künftigen Generationen ist, sollte mal bedenken, was unsere Urgroßelter, Großeltern oder Eltern mitgebracht haben, als sie anfingen und welche unvorstellbaren Erbsummen heute auf die kommenden Generationen übergewälzt werden. Schon allein aus einer veränderten Erbschaftssteuerregelung ließe sich das Loch bequem finanzieren. Unsere Kinder wären schuldenfrei und könnten wie ihre Vorfahren lernen, aus eigener Kraft eine Existenz aufzubauen.

      Im Prinzip sind die Schulden in den 70er Jahren entstanden und dann nur aufgezinst worden. Heute sind wir schon zögerlicher, wenn es gilt, eine mögliche Rezession mit Gedanken von Keynes zu bekämpfen, also ich sehe uns auf einen verbesserten Weg. Gut ist er in der Tat erst, wenn wir schuldenfrei sind. Aber das bekommen wir in den nächsten 30 Jahren sicher auch noch hin.

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 21.04.02 21:43:47
      Beitrag Nr. 337 ()
      Du kannst natürlich alles negieren, indem du jeden als tendenziösen Schreiber oder mögliches Sektenmitglied beschreibst, aber das ist billig und hilft nicht weiter aldi.

      GrußKveite
      Avatar
      schrieb am 21.04.02 22:02:16
      Beitrag Nr. 338 ()
      @kveite,

      Du sprichst mir aus der Seele, in der Tat kann man alles negieren, oder positiv ausgedrückt mit einen anderen (weiteren) Standpunkt belegen. Das jeder Schreiber bestimmte Tendenzen hat, ist sicher nicht zu bestreiten. Ich werde es jedenfals nicht tun. Wieso bringst du diesen Bericht in einen Sektenzusammenhang? Ich habe das noch gar nicht in Betracht gezogen. Nach meiner Vorstellung war hier der Steuerbund oder ein sonst seriöser Verbund am Werk, der nur ein für mein Dafürhalten zu radikalen Standpunkt in der Schuldenfrage vertritt, denn Pleite ist schlicht Quatsch. Hier nochmals grafisch, was 6% Zins von 1970 bis heute ausmachten:



      Gruß Adi

      PS: Lass uns in der Sache diskutieren, dass Thema ist spannend und fazettenreich, da ist die Vokabel billig nicht förderlich.
      Avatar
      schrieb am 21.04.02 22:20:11
      Beitrag Nr. 339 ()
      @ investival #324

      ja wenn Der Bär noch auf die Panik warten, weil die Euphorie ja auch so groß war, will ich die Hoffnung nicht nehmen, aber die New-Economy von 1929 und heute folgt anderen Gesetzen, als die Old-Economy. Die älteren haben im Ganzen mehr Erfahrung und Substanz, als die jungen zarten Pflanzen. Eine IBM, GE oder ähnliches Gewächs wird sicher keine 90% an Börsenwert verlieren, selbst schnelle 50% sind mir noch zu unwahrscheinlich. Wenn das Fundament wackelt, gehen kaum mehr als 30% verloren und das auch nur zeitweise, denn selbst in den schrecklichen 70er Börsenjahren (siehe weiter unten) haben wir Ölkrise & Co locker weggesteckt. Dennoch gekauft wird bei dieser Bewertung sicher nicht mehr so viel. Aber auch die Abgaben sind nicht so dramatisch, weil dort mehr sehr langfristige Anleger sind, die schon durch viele Krisen durchgehalten haben.

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 21.04.02 22:40:27
      Beitrag Nr. 340 ()
      @woernie,

      danke für den objektiveren Vergleich zu 1929, obwohl die Kursverläufe schon keine Parallelität mehr zeigen, ist das immer ein interesanter Hintergedanke.

      Zu Microsoft & Co, wenn jetzt schon bescheidenere Prognosen zur Katastrophe hoch gearbeitet werden sollen und alles unter zweistelligen Wachstumsraten als negativ interpretiert wird, ja dann bekommen wir den Bärenmarkt *g

      Das nächste Missverständnis ist der Versuch, aus vergangenen Quartalszahlen die Zukunft zielsicher abzulesen. Die earnings-season zeigt bestenfalls die earnings, aber nicht wann der Konjunkturaufschwung erwartet werden kann. Im Prinzip ist es einem Anleger auch egal, ob die Hoffnungen morgen, übermorgen erfüllt werden. Er legt die Messlatte in jedem Quartal neu an und zeigt am Grad der übererfüllten oder enttäuschten Hoffnungen in den Kursen sein Handeln. Danach halten sich Enttäuschung und Freuden in den letzten Quartalen die Waage. Was die Volkswirte sagen, wirkt nur noch am Rande mit, was die Anal (ysten) sagen, ist völlig belanglos geworden, denn Mary luncht die Kapitalisten *g und die Volkswirte irrren zu häufig.

      Als guter Investor wirst Du Dich nie nur auf Fundamentals, sondern immer auch auf die Markttechnik und die Psychologie verlassen und da sind die Signale ambivalent. Keine Seite kann sich übermäßig große Hoffnungen machen. Also wenn es schlecht läuft bestenfalls seitwärts?

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 21.04.02 22:54:55
      Beitrag Nr. 341 ()
      @kveite,

      guter Marktkomentar auch in dieser Woche. Ich werde mir sicher auch die Historie noch gern weiter ansehen. Bist jetzt sind Anleger mit Deinen Empfehlungen sehr gut gefahren, auch wenn Du für meinen Geschmack in der Vergangenheit schon mal zu starke Worte angeschlagen hast. Aber Marketing muss sein.

      Gruß Aldi

      Pflichtlektüre:

      http://www.bialuch.de/02.16mb220402.htm
      Avatar
      schrieb am 22.04.02 00:59:39
      Beitrag Nr. 342 ()
      @#336 von Aldibroker

      Klar ist der Bericht tendentiös.Es ist ja auch der Orginaltext der Fernsehsendung "Panorama" von der ARD1(NDR).
      Und "Panorama" ist für seine Linkstendenz bekannt.Nichts destotrotz werden hier interessante Fakten aufgezeigt.
      Ich glaube, du siehst die ganze Angelegenheit einfach zu lässig.Wohin die Reise hingehen kann, sieht man ja in Argentinien.Allein jetzt macht der Schulden(zins)dienst schon ca. 30 Prozent des Bundeshaushaltes aus.(Glaub ich)


      Im übrigen, wenn du die 1226 Milliarden Euro durch 82 Millionen Bundesbürger teilst, macht das ein Prokopfschuldenstand von 14909,70 Euro, oder 29160,90 DM aus.Das ist inetwa ein Nettojahresgehalt eines Geringverdieners.Also doch eigentlich nicht sooo wenig.:):):)


      LINK: http://www.ndrtv.de/panorama/ <<=Bitte klicken !

      LINK: http://www.ndrtv.de/panorama/20020418/schulden.html <<=Bitte klicken !


      ...................


      Hier noch ein interessanter Bericht !


      ..............


      Bearbeitungsstand: 06.04.2002

      Die Schuldenfalle

      Eine Untersuchung der Staatsverschuldung ab 1965 bis 2025

      Autor: Dieter Meyer


      Neuverschuldung, Zinseszinswachstum, steigender Schuldenstand - die Staatsverschuldung ist ohne ihre Rückführung ein eigendynamisch bis zum Kollaps wachsendes gigantisches Schneeballsystem.
      Diese Web-Seite ist die Kurzfassung eines bisher nicht veröffentlichten gleichnamigen Manuskripts, dessen Autor es sich nach seinem Eintritt in den Ruhestand zur Aufgabe gemacht hat, die interessierte Öffentlichkeit und insbesondere die legislatorisch und exekutiv Verantwortlichen aufmerksam zu machen auf die Sinnlosigkeit und großen Gefahren der ausgeuferten Staatsverschuldung sowie die Notwendigkeit ihrer Rückführung, die der Autor insbesondere bei der Wahrnehmung beruflicher Aufgaben erkannt hat.

      Bis Ende 2000 hat der Gesamtschuldenstand aller öffentlichen Haushalte in Deutschland die astronomische Höhe von 1,2 Billionen EUR (2,34 Billionen DM) erreicht. Davon entfallen auf den Bund und seine Nebenhaushalte 65%, auf die Bundesländer insgesamt 28% und auf die Gemeinden / Gemeindeverbände und Zweckverbände 7%.
      Die Neuverschuldung (Nettokreditaufnahmen) aller öffentlichen Haushalte betrug im Jahre 2000 insgesamt 11,0 Milliarden (Mrd.) EUR. Die Zinsausgaben betrugen 67,5 Mrd.EUR und die Steuereinnahmen 469,1 Mrd.EUR. Daraus errechnet sich für das Jahr 2000 eine Zinssteuerquote von 14,4%, das heißt statistisch gesehen: etwa jeder 7. EUR der Steuereinnahmen des öffentlichen Gesamthaushalts (auf Bundeshaushaltsebene sogar fast jeder 5. Steuer-Euro) entfällt auf Zinsausgaben.

      Von 1965 bis 2000 betrug auf der Ebene des öffentlichen Gesamthaushalts die Summe aller Nettokreditaufnahmen (Neuverschuldung) 923,5 Mrd.EUR und die Summe aller Zinsausgaben 990,6 Mrd.EUR. Die riesigen Blöcke Kreditaufnahmen und Schuldendienst halten sich also im langfristigen Mittel etwa die Waage.
      Die Kreditfinanzierung der öffentlichen Haushalte ist daher zum fiskalisch nutzlosen Selbstzweck entartet. Sie dient nicht mehr der eigentlichen Haushaltsdeckung, sondern der Finanzierung der von ihr selbst erzeugten Tilgungs- und Zinsausgaben mit der Folge eines eigendynamisch immer schneller und steiler wachsenden Schuldenberges zu Lasten der nachfolgenden Generationen. Die mit Verwaltungsreformmaßnahmen, Ausgabeeinsparungen und Steuererhöhungen neu gewonnenen Haushaltsmittel versickern bereits einige Jahre später wieder in neuen riesigen Haushaltslöchern, die vom schneller und steiler als die Steuereinnahmen wachsenden Moloch Zinseszinsausgaben gegraben werden.
      Die Zahlen und Begriffe im Zusammenhang mit der Staatsverschuldung sind so abstrakt, daß sie für den Einzelnen (Politiker eingeschlossen) kaum noch faßbar und nachvollziehbar sind. Um bei der Wiedergabe den Platzverbrauch auf dem Papier zu reduzieren, wird das Komma weiter nach links gesetzt und der Betrag in Billionen EUR, Milliarden EUR oder Millionen EUR wiedergegeben. Das Verrutschen des Kommas um Stellen nach links oder rechts bzw. die Verwechslung von Milliarden mit Millionen wird kaum bemerkt.
      Mit dem Manuskript "Die Schuldenfalle - eine Untersuchung der Staatsverschuldung ab 1965 bis 2025" will der Verfasser versuchen, im Rahmen einer systematischen Untersuchung die Begriffe und Zahlen möglichst allgemeinverständlich zu definieren und zu relativieren und auf diese Weise besser nachvollziehbar zu machen. Mit dieser Web-Seite will der Verfasser die wichtigsten Ergebnisse seiner Arbeit in verkürzter und vereinfachter Form darstellen.

      Die Arbeit ist gesellschafts- und parteipolitisch absolut neutral und frei von ideologischen Ausrichtungen, denn die Staatsverschuldung ist ein relativ eng geschlossener Teufelskreis, der in allen denkbaren Staatsformen und Wirtschaftssystemen Platz finden und dort nach eigenen Gesetzmäßigkeiten wie ein Krebsgeschwür wachsen und seine schädliche Wirkung verbreiten kann. Die Verantwortung für die eingetretene Entwicklung ist mit unterschiedlicher Gewichtung breit gestreut - bis hin zu Wirtschaftswissenschaftlern und den Abgeordneten in den staatlichen und kommunalen Volksvertretungen, Parteimitgliedern und Wählern. Die amtlich veröffentlichten Zeitreihen der Verschuldungsdaten ab 1965 weisen aus, daß alle staatstragenden Parteien in allen Ebenen irgendwann mehr oder weniger an der Entwicklung der öffentlichen Verschuldung beteiligt waren.

      Soweit in Publikationen jedweder Art unter Hinweis auf diese Untersuchung weitergehende Schlußfolgerungen mit ideologischer, weltanschaulicher, wirtschaftstheoretischer, gesellschaftspolitischer oder parteipolitischer Ausrichtung bzw. hinsichtlich gezielter Schuldzuweisungen gezogen werden, spiegeln sie nicht die Meinung des Verfassers dieser Arbeit wider.

      Daß die Staatsverschuldung zurückgeführt werden muß, was nur durch Haushaltseinsparungen und ggf. Steuererhöhungen zu Lasten der davon Betroffenen erreicht werden kann, ergibt sich aus finanzmathematischen Gesetzmäßigkeiten und bedarf keiner parteipolitischen Auseinandersetzungen. Daher müssen die Verschuldungsprobleme parteiübergreifend rein sachbezogen gelöst werden. Wie und zu wessen Lasten das erforderliche Sparpotential aufgebracht wird, bedarf politischer Entscheidungen. Bei den hierdurch entstehenden parteipolitischen Auseinandersetzungen, wie über Defizitwarnungen der Europäischen Kommission und über die Struktur von Sparpaketen, muß das wesentliche Ziel der Sparbemühungen, nämlich die zwingend erforderliche Lösung der Schuldenkrise, im Vordergrund stehen.

      Die nachfolgenden Links führen als Inhaltsverzeichnis zu den einzelnen Abschnitten.

      Wesentliche Änderungen gegenüber früheren Fassungen: Erläuterungen am Seitenende

      #zurück zum Seitenanfang

      Inhaltsverzeichnis:

      1. Der Weg in die Schuldenfalle seit 1965

      1.1 Begriffserläuterungen
      Öffentlicher Gesamthaushalt
      Schuldenstand
      Neuverschuldung, Nettokreditaufnahme, Defizit
      Tilgungsausgaben
      Bruttokreditaufnahme
      Zinsausgaben
      Primärsaldo
      1.2 Die Verschuldung des öffentlichen Gesamthaushalts
      1.3 Die Verschuldung der Gemeinden, Gemeindeverbände und Zweckverbände

      2. Ursachen und Auswirkungen
      2.1 Ursachen und Auswirkungen auf der Schuldnerseite (öffentlicher Gesamthaushalt)
      2.1.1 Der Zinseszinseffekt
      2.1.2 Bezugsetzung der Staatsverschuldung zur Investitionsquote
      2.1.3 Unzureichende Transparenz in den öffentlichen Haushalten
      2.1.4 Die Rolle der Wirtschaftswissenschaften
      2.2 Auswirkungen auf der Geberseite (Sparguthaben, Kapitalanlagen)
      3. Die Schuldenkrise als Generationenproblem
      3.1 "Save before you use"
      3.2 "Pay as you use"
      3.3 Pay forever after using
      3.4 Demokratiefeindliche Wirkungen der Staatsverschuldung
      4. Staatsverschuldung international
      4.1 Die Staatsverschuldung im europäischen Vergleich
      4.2 Notwendigkeit eines nationalen Stabilitätspaktes
      4.3 Die Staatsverschuldung im internationalen Vergleich

      5. Prognoseszenarien bis zum Jahr 2025

      5.1 Grenz-Szenario 1: "Haushaltsneutrale" Neuverschuldung in Höhe der Zinsausgaben
      5.2 Grenz-Szenario 2: ab 2000 fiktive Rückführung der Neuverschuldung auf null
      5.3 Bedeutung der Maastrichter Konvergenzkriterien und Szenario 3 (Konvergenz-Szenario)
      5.4 Szenario 4: ab 2000 schrittweise Rückführung der Neuverschuldung auf null
      5.5 Gegenüberstellung der Ergebnisse der Szenarien 1 bis 4
      5.6 Die Inflation als Ausweg ?
      6. Lösungsansätze zur Befreiung aus der Schuldenfalle
      6.1 Änderung der rechtlichen Grundlagen
      6.2 Einhaltung der Maastrichter Konvergenzkriterien
      6.3 Schrittweise Rückführung der Neuverschuldung auf null
      6.4 Verwendung einmaliger hoher Einnahmen (z.B. aus den UMTS-Lizenzen) zur Rückführung der Verschuldung
      6.5 Künftig Verbot oder Reform der Staatsverschuldung ?
      7. "Kosten" einer Rückführung der öffentlichen Verschuldung
      7.1 Dimensionen und Relationen
      7.2 Finanzierungspotential ist Reformpotential
      8. Schlußwort
      9. Feedbacks

      9.1 Feedbacks zum Manuskriptentwurf
      9.2 Feedbacks zu dieser Homepage
      9.3 Feedbacks zur veröffentlichten broschierten Druckfassung
      10. Quellenangaben
      11. Kontaktinformationen (mit Hinweis auf zwei veröffentlichte Druckausgaben)


      Anlage zu Abschnitt 6.1 Abs. (7)


      LINK: http://www.staatsverschuldung-online.de/ <<=Bitte klicken !


      ........................................................
      Avatar
      schrieb am 22.04.02 01:13:27
      Beitrag Nr. 343 ()
      @kveite, #334
      doch, doch. es gab schon börsenköche, die den bärlauch im urin hatten.

      #2852 von boursin 15.04.02 14:04:00 Beitrag Nr.: 6.127.786 6127786
      Dieses Posting: versenden | melden | drucken
      cabinda,
      kaum zeit, aber wenigstens welcome back sagen - hast dich hoffentlich gut erholt ... börsenmäßig 100% weg bist du jedoch nie
      ... muß erst alles nachlesen.

      ken,
      kuli-tip für feinschmecker: "bärlauch an ergebnissaison"


      euch allen eine erfolgreiche woche
      gruß boursin


      siehste, @kveite, es gibt schon noch ein paar leute, die dem trend auf der spur sind :D, auch wenn sie sich nicht an deinem preisausschreiben beteiligen.
      sogar hier im bild-board gibt`s noch ein paar richtig gute.

      gruss und n8
      cabinda
      ;)
      Avatar
      schrieb am 22.04.02 01:28:57
      Beitrag Nr. 344 ()
      @#338 von aldibroker

      Hab ich die Graphik richtig verstanden.Eigentlich sind nur 200 Milliarden Euro Schulden für Investitionen aufgenommen worden, der Rest aber für die Bezahlung für Zins und Zinseszins ???
      Das macht die Sache ja noch viel schlimmer.(Übrigens der von mir gepostete Link: "www.staatsverschuldung-online.de" geht auch auf diesen Zinseszinseffekt ausführlich ein)

      Wenn du hingegen die Summe von 1226 Milliarden Euro mit 3 Prozent Inflation abzinst, hätte die Bundesregierung 1970 einen Schuldenstand von 476,1 Milliarden Euro oder 931,2 Milliarden Deutsche Mark gehabt.


      :):):)
      Avatar
      schrieb am 22.04.02 06:58:35
      Beitrag Nr. 345 ()
      Jetzt möchte ich mich mal wieder ganz unsachlich dazwischen schieben.

      1. Ich teile die Schmerzen von kveite - was die smilies betrifft - Du bist nicht allein!

      2. Ich habe all mein Geld verschenkt und bin jetzt ein reicher, glücklicher Mensch geworden! Sorry, aldi, das paßte einfach so gut und mußte geschrieben werden! Ansonsten gebe ich Dir natürlich schon recht!

      3. Hat schon jemand über den Satz nachgedacht:

      Du hast nichts zu verlieren außer Deinen Kreditkarten!

      Oh je, wenn man an der Börse tätig ist, sollte man es nun wirklich nicht tun, aber andererseits eine durchaus inspirierende Lebensphilosophie oder nicht?


      In diesem Sinne


      Möge die strahlende Pracht günstiger Verheißung die Welt erleuchen! oder

      Lieber reich und glücklich als arm und unglücklich!
      Avatar
      schrieb am 22.04.02 08:00:43
      Beitrag Nr. 346 ()
      Hallo

      Zur Wirtschaft und den Aktienmärkten



      Eine spürbare Erholung wird es erst in 2003 geben.



      Scarce Capital Kidnapped

      "I have seen wicked men and fools, a great many of both; and I believe they both get paid in the end; but the fools first." David Balfour, Kidnapped by Robert Louis Stevenson, 1873

      Robert Louis Stevenson`s classic Kidnapped is a book about wealth, treachery, and unrequited courage. The book`s setting is 16th century England. The protagonist, David Balfour, is only 17 years old when his father`s death brings him to the home of his wealthy uncle. From the start, David senses something evil and mysterious. But by the time David realizes he is the rightful heir to a large inheritance, it is too late. Tricked by his uncle, David finds himself on a ship full of rogues and murderers. Due to his uncle`s treachery, he is bound for the nascent American colonies to be sold into white slavery--kidnapped! Through much trial and tribulation, David eventually makes his way back to England and claims his rightful fortune.

      In a sense, many of today`s modern investors have been kidnapped, fleeced of their scarce, hard-earned capital. Though not facing the incredible physical dangers of David Balfour, investors have nonetheless been tricked by the mysterious forces of Wall Street and their cronies in the media. Seduced by the mind-numbing mantra, buy and hold and buy the dip, investors, who made huge sums of money during the `90s, have now lost massive amounts of money as the equity markets have hemorrhaged red ink since U.S. history`s greatest equity bubble burst in March 2000.

      While Wall Street professionals sold, they urged common folk to hold their equity investments. From the nose-bleed heights of Nasdaq 5000 to the recent ephemeral trough, the Street`s message has been unrelenting. In the age-old game of Wall Street, simple mom and pop investors (and some not so simple investors) have yet again been separated from much of the fantastic gains they realized in the previous bull-market mania.

      Throughout the dizzying drop of the major U.S. indices many investors have remained hopeful that a new bull market will soon emerge and restore their lost capital. Expectations of double-digit returns are uppermost in the minds of a majority of investors. After all, investors have seen the markets drop and come back with a vengeance time after time during the go-go `90s and expectations of the same phenomena occurring in the next decade run rampant. These same investors, giddy with their previous returns, dream of early retirement, funds for their children`s education, and a myriad of other delightful pursuits. Is this reasonable or even likely? In this essay, much of which is based upon the ingenious work of Bill Gross, the preeminent bond-market guru, we will explore whether the double-digit gains investors enjoyed during the past ten years are likely to be duplicated over the next decade.

      Let`s begin with a primer on investment theory relative to the pricing of equities and the calculating of investment returns. We all know that stock prices can become detached from reality in the sometimes irrational short-term as we witnessed during the dotcom frenzy in 1999 and early 2000. Over the long-term, however, stock prices are influenced by corporate income streams (earnings) and the price to earnings multiple (p/e) investors are willing to pay for those income streams. To use the academic term from my college economics text, this is known as capitalization, the process of transforming future income streams into current value or wealth. In the always rational long-term, this is how stock prices are determined in the open market. Investment returns, then, are calculated by adding the stock price (earnings + p/e) and dividends received while holding the stock. That`s simple enough, right?

      Now that we`ve nailed down just how stocks are priced and returns are calculated over the long-term, let`s take a close look at earnings, p/e multiples, and dividends in an effort to determine if double-digit returns are likely in the cards for the next decade.

      We`ll begin with a graph that plots S&P 500 corporate earnings and GDP growth.






      Note that, for the most part, corporate earnings trail GDP growth over the long-run. That is, if annual GDP growth is, say, 4% then corporate earnings growth will likely come in somewhat less than 4%. This is NOT theory; it is real world experience as shown empirically above. Let me point out, however, that corporate earnings did manage to nearly double nominal GDP growth during the disinflationary `90s, but as Bill Gross correctly points out in his work, this was due primarily to declining interest costs and lower effective corporate tax rates. Interest costs won`t go much lower from here, nor will effective corporate tax rates or inflation. Anyone expecting a repeat over the next decade is, in this writer`s humble opinion, embarking upon a fool`s errand. Enough said, let`s move on.

      Next we`ll look at a chart of inflation and p/e multiples in which the p/e multiple is inverted to show a positive relationship with inflation (Notice that the left side of the graph`s vertical axis DECREASES the p/e as we move up the chart while the right side INCREASES the rate of inflation.
      )








      The data set reveals that as inflation moves higher, p/e multiples move lower, as in the high-inflation `70s; conversely, as the rate of inflation moves lower, p/e multiples move higher, as in the disinflationary `80s and `90s. The point to understand here is that, all things being equal, high rates of inflation cause a contraction of the p/e multiples investors will pay for corporate earnings while low rates of inflation result in an expansion of the p/e multiples investors will pay for the same level of earnings. Perhaps most important, the graph reveals that p/e multiples in the high 20s to low 30s area, where we are now, are about as high as they can go in a low-inflationary environment.

      As we begin to wrap up this essay, we`ll now look at a graph that plots the dividend yield on the S&P 500 from 1949 to 2001
      .

      [/b]GRAPH #3[/b]




      [/b]There is a VERY important point to derive solely from this graph. The past two secular bull markets began with dividend yields above 7% and 6% respectively in the late `40s and early `80s. Today`s dividend yield is around 1.5%. Does this strike you as a point at which we are likely to begin a new bull market?

      Conclusion: If earnings increase 4% (Remember, in the long-run investors pay for earnings, and earnings often fail to exceed GDP growth as shown in graph #1; and 4% to 5% GDP growth is about the best we can hope for.) and if p/e multiples don`t expand much further (p/e multiples are at maximum low-inflationary levels now as shown in graph #2) and the current dividend yield is 1.5% (graph #3) then returns over the next decade are unlikely to exceed 5.5% or so -- that`s 4% earnings growth plus 1.5% dividend yield which equals a 5.5% or so annual return.

      This means that investors who desire returns exceeding 5.5% or so in equities (especially mutual funds) over the next decade are doomed unless they are able to time the market by entering equities when they move higher, and exiting equities when they move lower.
      Avatar
      schrieb am 22.04.02 08:04:13
      Beitrag Nr. 347 ()
      Jeden Sonntag kostenlos und aktuell:


      http://www.agorareport.com/
      Avatar
      schrieb am 22.04.02 09:37:54
      Beitrag Nr. 348 ()
      @aldibroker zu 336:
      Naja, hört sich schon plausibel an... Und bevor wir dann vielleicht doch "dran" sind, wird`s wohl noch einige "Argentiniens" (d.h. Zeit zur Umorientierung) geben. Aber die Risiken - vor allem in Verbindung mit einer Verharmlosung, wie sie bei Argentinien bspw. noch letzten Sommer in den Medien hinaus posaunt wurde - kannst Du nicht negieren. Denk z.B. mal an unsere 2 Währungsreformen, die aus einer zunehmenden Schuldenwirtschaft resultierten.

      Sicher ist die Erhöhung der Erbschaftssteuer eine Möglichkeit - nur meinst Du, das wäre in dem notwendigen Mass, es käme dann immerhin einer Familienenteignung nahe, politisch (in unserer Demokratie) durchsetzbar? Denk dabei auch mal an die Konsequenzen für die ohnehin nicht gerade perspektivenreichen Immobilienmärkte - meinst Du, da werden bzw. können die Entscheider (unisono) ein Interesse haben?

      Das die Banken die Profiteure der Verschuldung sind, ist auch zu plump
      *g* Dann würden sie trotz ihrer Geschäfte richtig Geld verdienen... Die `Vermittler gegen Provision` tun aber schon alles, um ihre Provisionen zu steigern und tragen so zu einer Schuldenexpansion bei. Und die Provisionen bei der Platzierung von Unternehmens- und Staatsanleihen resp. derer Steigerungsraten sind offenbar auskömmlich genug, um kleinere Kredite nur sehr restriktiv vergeben zu müssen. Und während sie ihre Provisionseinnahmen steigern, werden im Gegenzug Anleihezinsen unsicherer. Sehe aber in Anbetracht überdrehter und nun auseinander fliegender Riesenräder auch nicht, dass Banken in längerfristiger Sicht `Profiteure` sind. Sehe darin eher Gefahren für die Banken - womit ich beim Thema bin...

      Zu 339:
      die New-Economy von 1929 und heute folgt anderen Gesetzen, als die Old-Economy ...
      Ich denke auch nicht (bei ausbleibenden Hiobsbotschaften), dass sich eine IBM oder GE zehnteln wird wie viele substanzlose New-Economy-Werte. Aber, wie gesagt, deren Charts, in denen sich ja (wiederkehrende) menschliche Verhaltensmuster spiegeln, signalisieren im Verein mit deren Fundamentals zzt. eher(!) tiefere als höhere Kurse. Einen schnellen tiefen (und dann auch schnell vorübergehenden) Sturz sehe ich, aus dieser Situation allein heraus, auch nicht. Dazu ist zzt. die Gesamtmarkttechnik in der Tat wieder, oder noch(?), zu gut (btw: Die psychologische Situation sehe ich bei sich fortsetzender Vertrauenszerstörung negativ).

      Wir werden uns in längerfristiger Sicht wohl eher, mit grosszügigem Spielraum, seitwärts quälen, vielleicht (in der zeitlichen Dimension) wie in den 70ern. Derweil werden Anleger aber Investments mit besseren Renditeaussichten eruieren und gegenüber der ausgereizten statischen Indexorientierung bevorzugen... bestimmt auch einige langfristige. Bisher haben sich Bewertungsniveaus von Aktien, sei es für sich genommen im Verhältnis zum Gewinnwachstum der AG oder im Vergleich zu Anleihen, a la longue immer wieder angepasst, warum sollte das heute bzw. künftig anders sein?

      Zu 340:
      wenn jetzt schon bescheidenere Prognosen zur Katastrophe hoch gearbeitet werden sollen und alles unter zweistelligen Wachstumsraten als negativ interpretiert wird
      Ist auch eine Katastrophe - bei dem Kursniveau. Per se sind gute einstellige (langfristig normale) Wachstumsraten nicht negativ. Aber es stimmt schon: Sind immer noch viele Verwöhnte unter uns...

      investival
      Avatar
      schrieb am 22.04.02 11:28:28
      Beitrag Nr. 349 ()
      @eboerse

      sehr schoener bericht, der eigentlich der nicht aussterben wollenden spezies des `buy&hold-investors` den letzten zahn ziehen sollte.

      @aldi

      langsam keimt in mir der verdacht, dass sich die investmentbanken hier in den boards einen schriftstellerisch begabten jungen mann leisten,(vielleicht arbeitsloser journalist? arbeitslose pfarrer gibt`s nicht, oder?),dessen aufgabe es ist in baerenboards den counterpart zu spielen um die herde der unbedarften anleger bei laune zu halten. stilmittel:spruehender zukunftsoptimismus. kernaussage: alles wird gut !!!
      *spass*smiley*spass*
      alles unter zweistelligen wachstumsraten wird nicht zur katastophe hochgearbeitet: aber wenn zweistelliges wachstum drauf steht, schliesslich hast du mit p/e 30 und groesser dafuer bezahlt, dann sollte auch 2 stelliges wachstum drin sein!!! claro?
      fuer einstelliges wachstum sollte man, wenn man `preiswert` einkauft, auch nur ein einstelliges kgv bezahlen. also lass mal die kirche im dorf...

      @kveite

      wird nicht wieder vorkommen. dachte du machst ein `boersenfreies`-wochenende.

      gruss woernie
      Avatar
      schrieb am 22.04.02 11:43:13
      Beitrag Nr. 350 ()
      noch eine frage an bierdose (und andere): was stoert dich an den bunten maennchen? sind doch ein schoenes stilmittel.
      um aussagen zu unterstreichen.
      um emotionen zu transsportieren.
      um argumentationsketten abzukuerzen.
      um das auge des lesers (freundlich) zu beruehren.
      um farbe in eine manchmal triste welt zu bringen.
      um als digestiv den trockenen stoff oekonomie bekoemmlicher zu machen.
      um ohne worte viel zu sagen.
      um bei laune zu bleiben und ander bei laune zu halten.

      was spricht dagegen?
      Avatar
      schrieb am 22.04.02 12:15:52
      Beitrag Nr. 351 ()
      @ #350 von woernie

      Nichts ! :):):)

      ......
      Avatar
      schrieb am 22.04.02 12:28:20
      Beitrag Nr. 352 ()
      Vielleicht geht es nur mir so: Aber es wird teilweise eine Überlegenheit suggeriert oder vorgetäuscht, die ich nicht nachvollziehen kann.

      Der Kurs crasht und ich schreibe: ich habe zugefaßt :D oder wie auch immer. Zu einem Kauf oder Verkauf gehören 2! Der andere, der den Schaden hat, schreibt schließlich auch nicht: Ìch habe verkauft :mad:


      Gerne gehört der Spruch: wozu gibt es Stoppkurse :laugh: :D

      Man muß die wenigen User, die sich tatsächlich outen, nicht mal öffentlich benennen, um zu sehen, wie sie es mit Stoppkursen halten. Und dann kommt der User xy und will mir seine Aussage noch verdeutlichen - emotional mit einem Smilie?

      Jeder macht tolle Börsengewinne und selten schreibt einer, daß er froh sei, mit einem blauen Auge davon gekommen zu sein.

      Soviel dazu.

      Und dann ist hier alles anonym, ich kann nie Positionen überprüfen und nachvollziehen und so können smilies mehr dazu dienen, sich zu profilieren als der Sache.


      Zumindest nachdenkenswert oder?
      Avatar
      schrieb am 22.04.02 13:24:58
      Beitrag Nr. 353 ()
      O Gott, was tat ich? Jetzt gibt es im Dax-Thread sogar schon Postings ohne smilies - :laugh::laugh:

      ;)
      Avatar
      schrieb am 22.04.02 15:37:05
      Beitrag Nr. 354 ()
      Hallo Bierdose

      Du meinst Transparenz;)
      Im Trading Thread poste ich z.B bevor ich eine Position eingehe und diese ist dann auch für jeden sichtbar und nachvollziehbar.
      Einstieg-kurze Erklärung-Ausstieg.
      In der Tat ist es so,das sich kaum wer traut seine trades auch zu veröffentlichen,das ist für mich pers. der Grund warum diese Trading Threads zwar gerne gelesen werden aber nur wenige User auch drin posten.
      Jedoch stellt man bei größeren bewegungen fest das doch"oh Wunder" alle dabei sind;)

      @Woernie

      Grüß Dich.
      Den Report gibt es jeden Sonntag.Ich lese Ihn regelmäßig da er das wesentliche über Börse/Politik und Wirtschaft abdeckt.

      Viele Grüße
      Avatar
      schrieb am 22.04.02 15:55:25
      Beitrag Nr. 355 ()
      Es geht zur Zeit nicht um das kurz- und mittelfristige auf und ab an den Börsen. Wir sehen eine Trendwende langfristiger Zyklen. Nach 50 Jahren mehr oder weniger stetigem Wachstums, mit dem Höhepunkt der Spaß- und Erlebnisgesellschaft in den 90gern, folgt jetzt eine tiefgreifende Konsolidierung. Auf die Fun-Gesellschaft folgt jetzt die Survival-Gesellschaft, welche die vielen Probleme und Aufgaben, die zulösen sind, nicht länger verdrängen kann. Die ersten Ausläufern der neuen Generation, die die Generation "Golf" ablöst sind schon zu besichtigen. Sprecht mal mit intelligenten 16-jährigen, die wissen was auf sie zukommt und sind auf die "Aufräumarbeiten", die nach jeder rauschenden Party notwendig sind, vorbereitet. Nach den Ideologen(68er)die der Wirtschaftswunder-Generation folgten kamen die Yuppies, Zocker und Tafel-siber-Verschleuderer, die jetzt wo sich das Tafel-Silber dem Ende zuneigt, von den Pragmatikern abgelöst werden.

      Im Grunde ist es ein Glück, dass uns die Börsen den notwendigen Kurswechsel anzeigen und notwendig machen.
      Der Planet benötigt eine Ist-Aufnahme und neue (ideologiefreie) Sollvorschläge, damit wir den Ast auf dem wir sitzen nicht absägen.
      Die Gefahr besteht darin, dass Staaten, Organisationen oder Individuen bei dieser Reorganisation die Nerven verlieren, weil es nicht mehr so weitergeht wie bisher.

      Das chinesische Wort für Krise beinhaltet die Begriffe "Gefahr und Chance".

      Ich werde mich nach den Ratschlägen von Cabinda und aldibroker mehr als bisher auf die Chancen konzentrieren!
      Avatar
      schrieb am 22.04.02 21:01:12
      Beitrag Nr. 356 ()
      @ Eboerse

      Nee, ich meine nicht Transparenz, ich meine Fingerspitzengefühl und Smilies!
      Avatar
      schrieb am 22.04.02 21:15:49
      Beitrag Nr. 357 ()
      okay, ich mach mal einen eigenen thread auf fuer smiley-fans!
      ihr grufties!
      bierdose, kornwestheim?
      ernst-sigle-gymnasium?

      gruss woernie

      p.s.:kveite, hoffentlich geht deiner LOR nicht die kohle aus. sieht auf den ersten blick nicht rosig aus.
      verbrennen 300 mio/jahr, haben 3 mrd. schulden und 150 mio cash. , revenues stagnieren, kosten steigen, pro quartal gibt man 200 000 - 300 000 neue aktien aus (versteckte gehaelter?) wie soll das gut gehen?
      Avatar
      schrieb am 22.04.02 21:23:48
      Beitrag Nr. 358 ()
      @ woernie,

      mein bankbetreuer fragt sich schon seit jahren, was ich da immer treibe..alles teufelszeug
      Avatar
      schrieb am 22.04.02 21:50:35
      Beitrag Nr. 359 ()
      Ich bin dem Vorbild des Meisters gefolgt und auch in der Sonne geradelt! Auch wenn es keine Reise nach Kornwestheim war! Auch nicht zum Hohenstaufengymnasium (Eberbach). Nee, ich mußte zu meiner TK-Stelle nach Tegel, um die Krankmeldung abzugeben.

      Der Vorwurf gruftie prallt vollkommen ab. Es ist einfach die bearishe Natur! Das müßtest ihr als Dauerpessimisten doch am besten wissen!
      Avatar
      schrieb am 23.04.02 08:14:52
      Beitrag Nr. 360 ()
      Eine reiche Quelle für smilies ist sicher der Dax-Thread. Und somit möge dieses Thema abgeschlossen sein.

      Eine Frage ist, wie preist man eigentlich Terror-Anschläge ein? Wenn man darüber nachdenkt, kriegt man das Gefühl, daß dieses Thema sich durchaus wie Mehltau über die Börsen legt. Gerade hat das Beispiel Mailand gezeigt, wie hurtig es gehen kann. Nun sind diese Themen durch den Afghanistan-Feldzug keineswegs aus der Welt, sondern sie schweben überaus latent über uns. Nachdem jetzt über ein halbes Jahr herum ist, liegt eine "Gegenreaktion" beinahe förmlich in der Luft.

      Ein vernünftiger Investor sollte eigentlich schon aus diesen Überlegungen heraus, sich eher vorsichtig vorhalten, zumal auf der politischen Ebene wenig vorliegt, das einem zu etwas wie Hoffnung verleiten könnte. Das Risiko, unangenehm überrascht zu werden, scheint ziemlich hoch.

      Wird also die ausgefallene Frühjahrsralley durch die kommende Frühsommerralley ersetzt? Wird man irgendjemanden finden, der sich überzeugen läßt, die Aktien zu höheren Preisen abzunehmen?
      Avatar
      schrieb am 23.04.02 09:05:34
      Beitrag Nr. 361 ()
      "Wird also die ausgefallene Frühjahrsralley durch die kommende Frühsommerralley ersetzt? Wird man irgendjemanden finden, der sich überzeugen läßt, die Aktien zu höheren Preisen abzunehmen?"

      NEIN !:)


      .............


      FRÜHJAHRSGUTACHTEN

      Konjunktur-Motor stottert weiter

      Die Weltwirtschaft dürfte 2002 um fast drei Prozent wachsen, doch in Deutschland reicht es nicht mal für eine Eins vor dem Komma: Die führenden Wirtschaftforschungsinstitute legen heute eine nach unten korrigierte Wachstumsprognose vor. Statt aufzuholen verliert Ostdeutschland an Boden.




      A-Klasse vor der Verschiffung: In den USA wächst die Wirtschaft 2002 wohl um über zwei Prozent - die Auto-Hersteller können also hoffen, im Ausland die Schwächen des Inlands wettzumachen


      Berlin - Die Erholung beginnt, aber einstweilen ist sie sehr langsam. Jedenfalls langsamer als von vielen gedacht. Gingen die sechs führenden Institute aus Berlin, München, Hamburg, Kiel, Essen und Halle in ihrem Herbstgutachten für 2002 von einem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von 1,3 Prozent aus, werden sie heute bei der Vorstellung ihres Frühjahrsgutachtens die Schätzung auf 0,8 oder 0,9 Prozent revidiert haben. Das gilt als so gut wie sicher, nachdem vorab Zahlen aus dem Umfeld der Forscher durchgesickert waren.
      Während die Weltkonjunktur nach jüngsten Aussagen des Internationalen Währungsfonds schon 2002 wieder in Gang kommt, erwarten die Experten erst für das kommende Jahr eine wirkliche Erholung in der Bundesrepublik. Dann könne das Wachstum bei mehr als zwei Prozent liegen. Allerdings gebe es erhebliche Risiken, die die Lage wieder eintrüben könnten. Eine Entspannung am Arbeitsmarkt sei vorerst nicht in Sicht. Die Zahl der Arbeitslosen werde im Jahresdurchschnitt knapp unter vier Millionen verharren.

      Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Fünf Weise) geht noch von einem Wachstum von 0,7 Prozent aus. Im Vorfeld des Institutsgutachtens wurde aus dem Umfeld des Rates signalisiert, dass diese Prognose zunächst aufrecht erhalten werden soll. Der Wirtschaftsweise Jürgen Kromphardt sagte, es sei verfrüht für eine Korrektur nach oben, schloss jedoch eine Revision in nächster Zeit keinesfalls aus. Der Wirtschaftsweise Bert Rürup sagte der "Berliner Zeitung", er gehe ebenfalls weiter von 0,7 Prozent aus.

      In dieser Größenordnung liegt auch die Prognose der DZ Bank, die Chefvolkswirt Michael Heise am Montag bekräftigte. Auch der Deutsche Industrie- und Handelskammertag hielt seine zu Jahresbeginn ausgesprochene niedrigere Erwartung aufrecht. Chefvolkswirt Axel Nitschke sagte, er sehe Deutschland "derzeit noch nicht im Aufschwung".

      Skeptisch werden sich die sechs Institute über die Aussichten in den neuen Ländern äußern: Diese dürrften laut einem Pressebericht auch in diesem und nächstem Jahr gegenüber Westdeutschland weiter zurückfallen. 2002 werde das ostdeutsche Wirtschaftswachstum 0,5 Prozent betragen, während im Westen mit einem Anstieg von 0,9 Prozent zu rechnen ist, schreibt das Blatt. Nach der Prognose der Konjunkturforscher vergrößere sich auch 2003 der Abstand zum Westen, wenn das Bruttoinlandsprodukt in Ostdeutschland um 2,3 und in den alten Ländern um 2,4 Prozent zunehmen wird.

      Bei der Arbeistlosigkeit ist laut Gutachten noch in diesem Jahr mit einem leichten Rückgang im Osten zu rechnen. So werden zur Jahresmitte rund 1,3 Millionen Ostdeutsche ohne Job sein. In den ersten drei Monaten waren es durchschnittliche 1,5 Millionen.


      Die Bundesregierung will unterdessen nach einem Zeitungs-Bericht ihre Konjunkturprognose für das laufende Jahr um einen Viertelprozentpunkt anheben. Unter Berufung auf Regierungskreise berichtete die "Süddeutsche Zeitung" vorab, die Regierung werde ihre Wachstumserwartungen auf ein Prozent von bisher etwa 0,75 Prozent anheben. Optimistische Konjunkturprognosen nationaler und internationaler Wirtschaftsforscher hätten sie dazu ermutigt.

      Eine Sprecherin des Finanzministeriums sagte, sie könne den Bericht nicht bestätigen. Sie verwies aber auf die im Mai anstehende Steuerschätzung. Davor werde die Regierung wie in jedem Jahr ihre Erwartungen überprüfen. "Die neue Prognose wird kommen, es gibt sie aber noch nicht."

      Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) hatte in der Vergangenheit stets bekräftigt, bei der aktuellen Konjunkturprognose für 2002 bleiben zu wollen. Wirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) hingegen hatte gesagt, es sei gut bei einer Prognose von rund 0,75 Prozent zu bleiben. Er selbst rechne hingegen mit einem Wachstum von einem Prozent im laufenden Jahr.

      SPD-Fraktionschef Peter Struck hatte unmittelbar nach der von der SPD verlorenen Landtagswahl in Sachsen-Anhalt gesagt, die Sozialdemokraten setzten im Bundestagswahlkampf nun verstärkt auf die wirtschaftliche Entwicklung.


      ................
      Avatar
      schrieb am 23.04.02 10:49:09
      Beitrag Nr. 362 ()
      Avatar
      schrieb am 23.04.02 14:27:01
      Beitrag Nr. 363 ()
      Dies ist der Grund, warum die Bullen chancenlos sind:

      http://www.bialuch.de/alan.jpg


      Gruß kveite
      Avatar
      schrieb am 23.04.02 22:29:51
      Beitrag Nr. 364 ()
      @Harry, zu #342

      danke für den die Verschuldungslinks. Natürlich sind wir in Deutschland weder pleite, noch droht dies in absehbarer Zeit, denn die gemeinsam erarbeiteten Fakten waren:

      Verschuldung 1.226 Milliarden
      Bevölkerung 82 Millionen
      Verschuldung je Bürger = kleiner 15T€

      Ein nachvollziehbarer Kritikpunkt dieser Betrachtung war, dass nicht 82 Millionen Bundesbürger erwerbstätig sind, so das ich diesen Gedanken aufgreifen will.

      Dazu aktuelle Daten aus dem Frühjahrsgutachten:



      Erwerbstätige 39 Millionen
      Arbeitslose 4 Millionen

      Dann der Rentneranteil an den Erwerbstätigen:



      Also auf 100 Erwerbstätige kommen heute ca. 43 Rentner

      39 * 0,43 = 17 Millionen Rentner

      Die Zahl der Sozialhilfeempfänger wird mit rund 3 Millionen angegeben.

      Insgesamt haben wir also ohne Schattenwirtschaft und juristische Personen- und Kapitalgesellschaften schon ein Volumen von 63 Millionen Einkommensbeziehern.

      Um Dir entgegen zu kommen definiere ich das Problem als akut, so dass es nationaler Anstrengungen bedarf, es aus der Welt zu schaffen. Dies geht nur, wenn alle gesellschaftlich relevanten Schichten zur Beseitigung betragen, also Unternehmer, wie Arbeitnehmer, Rentner, Arbeitslose, ja selbst Sozialhilfeempfänger, aber eben auch die Bezieher von Spekulationsgewinnen, Dividenden, Zinseinkünften, Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung, Einkommensersatzleistungen, Kindergeld, Sparzulagen, Unterhaltsleistungen... progressiv nach jeweiligen Einkünften zur Kasse gebeten wird. Ähnlich wie die Sozialbeiträge könnten wir ferner eine 50 zu 50 Aufteilung zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern vornehmen. Ferner ließe sich ähnlich des Solidarbeitrages Ost demnächst ein Solidarbeitrag künftige Generation erfinden, der über 10 Jahre verteilt dieses Schuldenproblem zur Miniaturveranstaltung werden ließe.

      Beispielrechnung:

      1226 / 63 = 19,46T€ davon 50% = 9,73€ / 10 Jahre = 973€ / 12 Monate = rund 80€ jeden Monat!

      Natürlich müsste dieser Beitrag oder dieses Sonderopfer dann noch entsprechend der Vermögens- oder Einkommensverteilung in eine Promillekurve umgebaut werden, so dass statt linearer 0,26% auch progressive Belastungsverläufe möglich wären. Die Empfänger von Sozialleistungen bekommen dann Ihre Transfereinkommen entsprechend um 0,1% gekürzt, während ein Vorstandmitglied mit 1 Mio. Einkommen im Jahr dann 0,5% abgeben muss.

      Gruß Aldi
      Avatar
      schrieb am 24.04.02 17:38:14
      Beitrag Nr. 365 ()
      Der wohl welt-wichtigste Wirtschaftsindex:
      ISM Index - der nationalen Einkaufsmanagerindex/Produktion für den März 02:





      die Zahlen:

      Der Index steigt den fünften Monat in Folge, liegt mit 55,7 über den Konsensschätzungen von 54,3 und liegt zudem noch den zweiten Monat in Folge jetzt oberhalb der 50-Punktegrenze. Nach 18 Monaten der Kontraktion, zeigt das verarbeitende Gewerbe jetzt Erholungszeichen. Im letzten Monat war der Gesamtindex erstmals seit dem Juli 2000 mit 54,7 oberhalb der 50 Punkte gemeldet worden.

      Der Index der Auftragseingänge stieg erneut, von 62,8 auf 65,3. Seit dem Oktober 1986 ist hier der höchste Indexstand erreicht.

      Von den 20 verarbeitenden Industrien melden 15 ein konjunkturelles Wachstum.

      Nachdem der Produktionsindex im Februar um 9,2 Punkte gestiegen war, ging er im März auf 57,8 zurück.

      Der Preisindex machte einen grossen Sprung, um 10,4 Punkte von 41,5 auf 51,9. Das erste Mal nach 12 Monaten, in denen der Index niedrigere Preise anzeigte, mehren sich Anzeichen, dass eine Umkehr stattfinden könnte. Allerdings seien laut ISM noch von keiner Inflationsgefahr auszugehen, da die Liste der Rohstoffe, die gestiegen sei, klein sei.

      Bei den Rohmaterialien wurde für Stahl ein Angebotsengpass berichtet; zu Preisanstiegen kam es bei Aluminium, Kraftstoff, Erdgas und Stahl.

      Den 18. Monat in Folge liegt der Beschäftigungsindex unterhalb von 50 Punkten, er verbesserte sich allerdings erneut auf 47,5 Punkte.

      Der Index der Zulieferer zeigt an, dass die Auslieferungen langsamer vonstatten gehen (> 50 Punkte) als noch im Februar.

      Die Lagerbestände sind nun seit 26 Monaten < 50 Punkten; das Tempo, mit dem die Lagerbestände abgebaut werden, hat sich allerdings verlangsamt.

      Der Sprecher des ISM, Ore, weist auf vergangene Korrelationen des PMI und des BIPs hin wonach der durchschnittliche Index von Januar bis März (53,4) auf ein BIP des ersten Quartals von +3,9% hindeutet. Der Indexstand des März würde für das Jahr 2002 hochgerechnet ein jährliches BIP-Wachstum von +4,7% bedeuten.
      Hier die einzelnen Komponenten:

      nationale Einkaufsmanagerindex- März 2002
      Index/Komponente Mrz. 02 Feb. 02 Mrz. 01
      Gesamtindex 55,6 54,7 43,2
      Produktion 57,8 61,2 42,5
      Auftragseingänge 65,3 62,8 42,7
      Auftragsrückstellungen 62,5 53,0 43,5
      Lagerbestände 41,2 39,5 43,6
      Beschäftigung 47,5 43,8 40,6
      Zulieferer 53,1 52,3 48,5
      Preise 51,9 41,5 49,9
      Auftragseingänge, Export 51,0 51,1 50,5
      Aufträge, Import 53,4 52,0 48,7






      ........
      Avatar
      schrieb am 24.04.02 17:43:20
      Beitrag Nr. 366 ()
      Harry Schotter,

      ISM sieht irgendwie gefährlich nach topbildung aus, ob da noch viel luft nach oben ist :confused: :laugh:


      Gruß svwm
      Avatar
      schrieb am 24.04.02 20:09:58
      Beitrag Nr. 367 ()
      @#366
      Dein Gedanke könnte meiner sein! :D:)
      Avatar
      schrieb am 25.04.02 14:33:22
      Beitrag Nr. 368 ()
      :D
      Avatar
      schrieb am 25.04.02 15:31:14
      Beitrag Nr. 369 ()
      @#366 von svwm

      Jo ! :)


      ..................................


      ifo-Geschäftsklimaindex
      im April gesunken


      Erstmals seit Monaten
      wieder rückläufig


      Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im April überraschend verschlechtert. Der viel beachtete Geschäftsklimaindex des Münchner ifo Instituts für Wirtschaftsforschung sank in Westdeutschland von 91,5 Punkte auf 90,5 Punkte.

      Damit wurden die Erwartungen vieler Wirtschaftsexperten enttäuscht, die mit einem weiteren Anstieg des Stimmungsindikators gerechnet hatten.


      Mit Material von dpa


      ...................................................
      Avatar
      schrieb am 25.04.02 18:21:40
      Beitrag Nr. 370 ()
      Neuer Marktbericht

      viel Spaß

      http://www.bialuch.de/02.17mb260402.htm


      Gruß kveite
      Avatar
      schrieb am 25.04.02 19:38:23
      Beitrag Nr. 371 ()
      :):):)
      Avatar
      schrieb am 25.04.02 20:50:14
      Beitrag Nr. 372 ()
      Wenn man sich den Chartvergleich nochmal genau ansieht (ich habe ihn hier aus dem thread), dann ist nicht nur die Ähnlichkeit im Langfrist-Vergleich frappierend, sondern selbst der kleine Anstieg, den wir im März nach oben gesehen haben, den gab es damals 1931 auch.... unglaublich...
      Sicher ist die Situation damals nicht auf heute 1:1 zu übertragen, aber letztlich entscheidet die Psychologie über die Kursentwicklung und die kann - ob nun 70 Jahre vergangen sind oder nicht - ziemlich gleich sein. Wenn sich also Geschichte wiederholt, dann steht uns in den nächsten Wochen ein ziemlicher Kurssturz bevor (nach dem kleinen Anstieg ging es damals steil bergab).

      Avatar
      schrieb am 25.04.02 20:52:16
      Beitrag Nr. 373 ()
      :):):)
      Avatar
      schrieb am 26.04.02 15:00:54
      Beitrag Nr. 374 ()
      Wo ist Der Schotter? Wo ist seine Stellungnahme zum BIP? Na na na !!!! Ihr Heulsusen! Wo seid Ihr denn jetzt!
      Avatar
      schrieb am 26.04.02 15:59:04
      Beitrag Nr. 375 ()
      Na gut, hier gibt es ja so wundersame Mathematiker. Wie wird das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr weiter verlaufen. Im 1. Quartal 5,8 Prozent. Im Gesamtjahr war doch um die 2,8 Prozent die Rede. Um wieviel geht in den restlichen 9 Monaten das Wachstum zurück, damit es zum Jahresende 2,8 Prozent wird?
      Avatar
      schrieb am 26.04.02 16:19:01
      Beitrag Nr. 376 ()
      @ bierdose...mit den heutigen Zahlen vom BIP..haben die Firmen ihre Lager wieder aufgefüllt...das Zeug muss aber auch einer koofen...sonst dürfen sie es wieder abschreiben...nur...es wird *gespart*...wer kauft das also...:eek:
      Avatar
      schrieb am 26.04.02 16:19:35
      Beitrag Nr. 377 ()
      Hier bin ich bierdose.:)

      Im ersten Quartal ist das BIP um 5,8 Prozent in den USA gestiegen.Und ??
      Dafür hat der Dax seit dem September um fast 50 Prozent zugelegt und der Dow Jones um fast 30 Prozent.
      Diese 5,8 Prozent sind jetzt eingepreist.
      Meinst du, es geht noch in den nächsten Quartalen so weiter ???
      Dieser Hype bestätigt nur meine Fahnenstangentheorie.
      Wenn diese 5,78 Prozent so eine tolle Zahl gewesen wäre, warum steigen dann die Indizes bei derartigen optimistischen
      Aussichten nicht heute wie verrückt ???


      Eben !!!

      Ich würde sagen, das war`s für`s Erste mal gewesen.


      ......................................


      US-WIRTSCHAFT

      Stärkstes Wachstum seit zwei Jahren

      Die US-Wirtschaft ist im ersten Quartal so stark gewachsen wie seit zwei Jahren nicht mehr. Wie das Handelsministerium am Freitag in Washington mitteilte, wuchs die größte Volkswirtschaft im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,8 Prozent.



      Patriotische US-Werbung: Starkes Comeback der Wirtschaft


      Washington - Volkswirte hatten im Durchschnitt mit einem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 4,9 Prozent gerechnet. Im vierten Quartal hatte das BIP-Wachstum 1,7 Prozent betragen. Zuletzt war das Wachstum im vierten Quartal 1999 höher gewesen (plus 8,3 Prozent).
      Mehr als die Hälfte des Wachstums sei auf den dramatisch gesunkenen Abbau der Lagervorräte zurückzuführen, teilte das Ministerium mit. Der Anteil am Quartalswachstum betrage 3,1 Prozentpunkte. Zuletzt hatte es im vierten Quartal 1987 einen höheren Anteil gegeben.

      Private und Staatsausgaben steigen

      Zum hohen Wachstum haben den Angaben zufolge der Anstieg der privaten Konsumausgaben und der Staatsausgaben sowie der private Wohnungsbau beigetragen. Die Konsumausgaben kletterten um 3,5 Prozent nach 6,1 Prozent im Vorquartal.

      Die Ausgaben für langlebige Güter sanken dagegen um acht Prozent und damit so stark wie seit elf Jahren nicht mehr. Das Minus wurde durch das kräftige Wachstum der Ausgaben für nicht-langlebige Güter mehr als ausgeglichen (plus 8,4 Prozent). Das ist das größte Plus seit dem zweiten Quartal 1975.

      Enormer Anstieg des Militärbudgets

      Die Staatsausgaben kletterten um 7,9 Prozent. Allein die Ausgaben für Verteidigung stiegen um 19,6 Prozent und damit so stark wie seit 1967 nicht mehr. Auch die Ausgaben für den privaten Wohnungsbau legten mit 15,7 Prozent deutlich zu.

      Dagegen waren die Investitionen mit minus 5,7 Prozent weiter rückläufig. Allerdings verringerte sich das Tempo des Investitionsrückgangs deutlich. Im vierten Quartal hatte das Minus noch 13,8 Prozent betragen.



      ............................................
      Avatar
      schrieb am 26.04.02 16:30:09
      Beitrag Nr. 378 ()
      Keiner hats so gut erklärt wie ich! Der Hinweis von Dallas war aber auch nützlich. Z. B. in bezug auf Infineon und die Chippies. Hier droht ehrlich ungemach, wenn die ganze Ralley sich als eine Lagereindeckung entpuppt ohne Fortsetzung. Deswegen läßt sich bei Infineon bereits charttechnischer Schaden feststellen.

      Im übrigen hat der Schuhmacher bereits erklärt, daß er noch nix weiß und der Schneider von der Bayer hat ebenfalls in epischer Breite heute erklärt, daß mit den Polymeren und dem Wirtschaftsaufschwung nix sei.
      Avatar
      schrieb am 26.04.02 16:54:16
      Beitrag Nr. 379 ()
      Na, da ist die Kacke am Dampfen. Hatte nicht erst jüngst die Creme der Creme der wirschaftswisschenschaftlichen Intelligenz hier in Deutschland vom glorreichen Aufschwung schwadroniert? Sie hat, sie hat. Dann wird halt revidiert.

      Und all die Staatsverschuldung in Euroland und all die heißen Versprechen, die Maastrich-Kriterien zu erfüllen, wo doch unklar ist, wie sich der Staatssäckel füllen soll! Da sammelt sich ordentlich was an Sprengstoff an! Oder positiv betrachtet: jede Menge Herausforderungen! Wenn nur die Hälfte dieser "Herausforderungen" Wirklichkeit wird, kann jetzt schon eine Große Koalition prophezeit werden!
      Avatar
      schrieb am 26.04.02 18:02:10
      Beitrag Nr. 380 ()
      SPD-WAHLWERBUNG

      Die Konjunktur-Klitterer

      Von Thomas Hillenbrand und Michael Kröger

      Die SPD-Wahlkämpfer wollen mit einem neuen Werbeplakat auf ihre Wirtschaftskompetenz hinweisen. Doch bei näherem Hinsehen entpuppen sich die Slogans als halbwahre Sprüche.



      Gleich die Erklärungen parat: Bundesfinanzminister Eichel, SPD-General Müntefehring


      Berlin - Als SPD-Generalsekretär Franz Müntefering sich gestern Morgen von seinem Chauffeur abholen ließ, schien die Welt noch in Ordnung. Die Nachrichten-Agentur vwd hatte in einer Vorausmeldung eine günstige Konjunktur-Prognose des Ifo-Instituts vorausgesagt. 20 Minuten vor der Pressekonferenz, bei der er zusammen mit Bundesfinanzminister Hans Eichel das neue Wahlwerbeplakat der SPD zum Thema Wirtschaftsaufschwung der Öffentlichkeit vorstellen wollte, folgte der herbe Dämpfer: Der vom Ifo ermittelte Geschäftsklimaindex sank im April überraschend um einen Punkt, meldeten die Agenturen. Volkswirte hatten im Durchschnitt mit einem deutlichen Anstieg um 1,4 Punkte gerechnet.
      Schnell hatte Eichel sich die passende Erklärung zurechtgelegt. Die am jüngsten Ifo-Geschäftsklimaindex abzulesende schlechtere Stimmung im Groß- und Einzelhandel führte er darauf zurück, dass die Euro-Umstellung zu Preisaufschlägen genutzt worden sei. "Die haben sich das Klima selbst kaputt gemacht", meinte Eichel.

      Glück für den SPD-General, dass niemand die Thesen der zum Plakat gehörenden Broschüre genauer hinterfragte, sonst wäre er in arge Erklärungsnot geraten. Denn mit ihren Slogans preisen die SPD-Wahlkämpfer vollmundig ihre Wirtschaftskompetenz. "Der Aufschwung kommt", kündigen sie an. "Alles zeigt nach oben".

      Um ihre Voraussage zu untermauern, berufen sie sich auf anerkannte Experten, die kaum im Verdacht einer allzu großen Nähe zur SPD stehen. Die Deutsche Bank und JP Morgan werden dort zitiert, das "Handelsblatt" und, wie gesagt, das Ifo-Institut.

      Doch bei Lichte betrachtet erfordert es schon eine gehörige Portion Großzügigkeit, wenn man die senkrecht nach oben zeigenden wuchtigen Balken mit den Aussagen der zitierten Experten in Einklang bringen will.


      [/url]
      Geballte Wirtschaftskompetenz: SPD-Wahlplakat :laugh:


      Zwar sei grundsätzlich von einem Andauern des Aufschwungs auszugehen, sagte Ifo-Chefvolkswirt Gernot Nerb bereits am Donnerstag in einem Interview, doch besonders im Handel sei die Stimmung gedrückt. "Es wäre ein Wunder, wenn es nur nach oben gehen würde", sagte Nerb - eine sehr viel vorsichtigere Einschätzung, als es der SPD-Balken suggeriert.

      Auch die Zusammenfassung des "Handelsblatt"-Frühindikators gibt nur die halbe Wahrheit wieder. "Der Handelsblatt-Indikator stieg im April wieder deutlich und das fünfte Mal in Folge auf mittlerweile 1,4 Prozent", so die Broschüre der SPD. Dass der Autor des Artikels noch im selben Absatz Wasser in den Wein goss, lassen die Wahlkämpfer unerwähnt. Im Osten sei das Barometer sogar um 0,1 Prozent gesunken. Dort sei die Stimmung durchweg schlechter als im Westen.

      Kein Wunder also, dass den zitierten Experten die rechte Begeisterung für das neue Werbeplakat der SPD fehlt. Bei der Deutschen Bank jedenfalls reagiert man mit Zurückhaltung. Bereits bei der Vorstellung des Frühjahrsgutachtens der Wirtschaftsinstitute hatte Bundeskanzler Gerhard Schröder die Deutsche Bank bemüht. Das größte deutsche Finanzinstitut sei noch positiver gestimmt als die Ökonomen-Elite. Schon damals hatte sich Norbert Walter, der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, gegen die Vereinnahmung verwahrt. Das Institut sei im Gegenteil viel skeptischer als die Gutachter.

      Die aktuelle sozialdemokratische Exegese seiner eigenen Zahlen macht den sonst sehr eloquenten Chefökonomen sprachlos. In der Broschüre der SPD heißt es: "Die Deutsche Bank erwartet für dieses Jahr in Deutschland ein Wachstum von 1,6 Prozent. Für das kommende Jahr rechnet sie sogar mit einem Zuwachs von 3,1 Prozent. Mit derartig positiven Wachstumsraten würden fast die Werte des Boomjahres 2000 erreicht".

      Die Bitte um eine Stellungnahme quittierte Walter mit einem knappen "kein Kommentar". Der Deutschen Bank scheint das Ganze nicht geheuer zu sein: Sie wollte nicht einmal die Korrektheit der von der SPD instrumentalisierten Prognosezahlen bestätigen.

      Auch die Analysten von JP Morgan fühlen sich in ihrer Rolle als Wahlkampfhelfer nicht wohl - zumal die Sozialdemokraten die amerikanische Investmentbank nicht einmal direkt zu Wort kommen lassen. Für die Kernaussage hatten sie einfach einen Artikel aus der "Financial Times Deutschland" vom 22. März herangezogen.

      "Der Abschwung 2001 war weltweit ungewöhnlich gleichförmig. Der Aufschwung 2002/2003 wird noch einheitlicher sein", fasst die Broschüre die JP Morgan-Prognose zusammen. JP habe seine Wachstumsprognose für die USA unlängst von einem Prozent auf 1,6 Prozent angehoben, auch die Vorhersage für Deutschland sei 0,5 auf ein Prozent erhöht worden.

      Nach eigenen Angaben hat das Institut inzwischen seine Rechtsabteilung beauftragt, den Fall zu prüfen. "Wir sind eine Bank und möchten nicht für Wahlkampmanöver herhalten", so ein Sprecher gegenüber SPIEGEL ONLINE.

      Einen anderen Passus aus dem "FTD"-Artikel haben die Sozialdemokraten übrigens unterschlagen: "Wichtige Frühindikatoren dämpften allerdings die Hoffnung darauf, dass sich das US-Wachstum schon sehr schnell und sehr kräftig beschleunigt."


      ......................................................

      Wäre die konjunkturelle Entwicklung tatsächlich auf so gutem, festen Fundament, müsste die Regierungspartei SPD nicht solche windige Parolen und Aussagen an den Haaren herbeiziehen.

      Traurig ! :(
      Avatar
      schrieb am 26.04.02 18:09:24
      Beitrag Nr. 381 ()
      Avatar
      schrieb am 26.04.02 18:12:10
      Beitrag Nr. 382 ()
      #381 von go2hell

      Lachst du über mich, oder über die SPD ??? :D:laugh:


      ..................
      Avatar
      schrieb am 26.04.02 19:31:29
      Beitrag Nr. 383 ()
      #377:
      warum steigen dann die Indizes bei derartigen optimistischen
      Aussichten nicht heute wie verrückt ???

      Na, der DAX hatte doch so einen Anflug von Verrücktheit. Hätten die US-Boys heute `nen Feiertag stünden wir adhoc über 5.1 und nicht unter 5. Bezeichnend, warum der DAX fallen musste...

      #380:
      Die Plakate müssen wohl Entwürfe sein... *g*
      Naja, das Handelsblatt differenziert schon - z.B. heute in seinem Leitartikel (v. Torsten Riecke):
      ...Für Europa bedeutet das: Mit einer durchgreifenden Konjunkturbelebung ist frühestens im nächsten Jahr zu rechnen. Viel zu lange hat man sich hier zu Lande auf den Wachstumsmotor USA verlassen und die eigenen Hausaufgaben vernachlässigt.

      investival
      Avatar
      schrieb am 01.05.02 11:15:29
      Beitrag Nr. 384 ()
      Warum die Indizes weiter fallen werden.


      http://www.bialuch.de/14special.htm


      Gruß Kveite
      Avatar
      schrieb am 01.05.02 11:34:52
      Beitrag Nr. 385 ()
      Harry_Schotter,:)

      sorry, ich hab eigentlich weder über Dich noch über die SPD gelacht, sondern lediglich über die Aussage, daß der Aufschwung kommt!! Überdies ist díe Konjunktur nur zu einem vernachlässigbaren Teil von der Politik abhängig!:)

      Gruß und schönen Maifeiertach!
      hell :D
      Avatar
      schrieb am 01.05.02 13:08:46
      Beitrag Nr. 386 ()
      ist ja etwas ruhig geworden hier.
      aber das wesentliche wurde wohl gesagt.
      hier etwas lektuere fuer baeren und solche die es noch werden wollen:

      http://www.cross-currents.net/charts.htm

      pictures of a stockmarket-mania (updated 29/04)...

      @kveite, ist meine bord-mehl angekommen oder liesst du sowas nicht? auch o.k.
      Avatar
      schrieb am 01.05.02 13:24:54
      Beitrag Nr. 387 ()
      @woernie,

      nein, hab ich leider nicht, sei so nett und mail es mir direkt. central@bialuch.de

      mercy
      Avatar
      schrieb am 02.05.02 14:49:13
      Beitrag Nr. 388 ()
      Neuer Marktbericht

      http://www.bialuch.de/marktbericht.htm

      Gruß Kveite
      Avatar
      schrieb am 02.05.02 16:02:37
      Beitrag Nr. 389 ()
      Danke Kveite !


      .....................


      Übrigens, das im ersten Quartal gestigene BIP von 5,8 Prozent in den USA war ein "Fake" !!!
      Die 5,8 Prozent waren anualisiert !!!
      Man hat also nur das erste Quartal auf das gesamte jahr 2002 hochgerechnet.
      In Wirklichkeit war das Wachstum des BIP in den USA nur 1,45 Prozent hoch.

      (1,45 Prozent in ersten Quartal mal vier(4) Quartale im Jahr= 5,8 Prozent anualisiertes Wachstum im BIP im Jahr 2002 in den USA)



      ..........


      @ #385 von go2hell

      Schon ok, war nur ein Scherz von mir.Ich weiß, daß du mich nicht gemeint hast.:):):)


      .................
      Avatar
      schrieb am 02.05.02 16:43:25
      Beitrag Nr. 390 ()
      @kveite & bialuch-Leser,

      tja, die `Clowns`... nur wissen sie es nicht oder wollen es nicht wissen ...oder können es gar nicht wissen - Wahl ist doch erst noch... (oder auch nicht *g*). Weniger zum Lachen, dass die Clowns für das gebetsmühlenhafte Herbeisehnen optimistischer "Experten"prognosen - die im Nachhinein bekanntermaßen(!) meistens zu optimistisch wenn nicht gar falsch sind - vor den Kameras auch noch bezahlt werden.

      `The bad` - die `Äffchen der Investmentbanker`, wie es im Spiegel online letztens stand... Denen kommt eine viel zu grosse Rolle an den Märkten zu. Sind halt noch viele Milchmädchen an der Börse... Die schlechten Äffchen sind allenfalls als Kontraindikatoren nützlich, jeder könnte aber auf die ach so treffenden 3-Satz-Analysen gut verzichten. Denke, erst mit einer angemessenen Einschränkung der interessenbefangenen Oberflächlichkeit resp. deren Unverbindlichkeit werden - na, ich sag` lieber: würden - wir eine (auch volkswirtschaftlich) gesunde Anlagekultur, eine gesunde Aktienhausse bekommen.

      Und dann noch die `ugly` Charts, die hässlichen Blasen - hässlich, richtig - weil durch sehr viel Lug & Trug so aufgedunsen. Der aktuell wohl am meisten manipulierte, der DJI, hat wohl noch das Meiste vor sich. Das Broadening Top, die zeitliche Ausdehnung des Tops und der durch Manipulation aufgestaute, sich in anderen Marktsegmenten schon entladende Korrekturbedarf... oh, oh. Es muss indes nicht verkehrt sein (und ist aus US-Sicht schon verständlich), nicht alle Märkte gleichzeitig den Bach runter gehen zu lassen. Andererseits zieht sich die Marktbereinigung dadurch hin, was auch nicht risikolos ist. [Deine/Eure monatbezogenen MAs passen übrigens nicht in die Wochencharts, kveite]

      investival
      Avatar
      schrieb am 02.05.02 16:54:26
      Beitrag Nr. 391 ()
      @investal
      MA`s sind alle korrekt, wer lesen kann ist im vorteil :)
      Avatar
      schrieb am 02.05.02 17:18:49
      Beitrag Nr. 392 ()
      @kveite

      wie würden die charts auf deiner seite eigentlich inflationsbereinigt aussehen?

      gruß
      zar
      Avatar
      schrieb am 02.05.02 17:45:17
      Beitrag Nr. 393 ()
      Gute Frage. Nächste Frage!


      :)
      Avatar
      schrieb am 02.05.02 17:53:01
      Beitrag Nr. 394 ()
      @kveite

      Gut, wann haben wir die Dollar/Euro Parität ??? ;)


      ..................


      DOLLARSCHWÄCHE

      Der Tanz der Devisen-Spekulanten

      Spekulanten treiben den Greenback nach unten, die wichtigste Weltwährung sackte auf ein Jahrestief. An den Märkten geht inzwischen die Angst um, dass der fallende Dollar und das steigende US-Leistungsbilanzdefizit eine explosive Mischung ergeben könnten.



      Dollar-Noten: Angst vor dem Ende des starken Dollar


      New York/London - In den Trading-Räumen der Devisenhändler geht es seit einigen Tagen hektischer zu, werden die Rufe lauter: Am Mittwoch sackte der Dollar gegenüber dem Euro, dem Pfund Sterling sowie dem Schweizer Franken auf den tiefsten Stand in diesem Jahr. Der Euro hingegen klettert seit Wochen - von etwa 86 auf derzeit 90,32 Cent. Am Donnerstag kratzte die europäische Währung sogar kurzfristig an der Schwelle zu 91 Cent.
      Ein Eigenverdienst ist das kaum: Grund für die starken Kapitalbewegungen in Richtung Europa ist eher, dass Anleger schlecht von der US-Wirtschaft denken und Spekulanten den Dollar-Rutsch noch antreiben.

      Die Angst geht um

      Die durch fallende Börsen und widersprüchliche US-Konjunkturdaten ohnehin verunsicherten Märkte haben ein neues Schreckgespenst entdeckt: Das amerikanische Leistungsbilanzdefizit. In der Leistungsbilanz werden alle außenwirtschaftlichen Transaktionen eines Landes zusammengefasst: Güterexporte und -importe, Kapitalströme sowie weitere Posten. Im Fall der USA führen hohe Importe seit Jahren zu einem erheblichen Ungleichgewicht. Jetzt befürchten Experten, das Leistungsbilanzdefizit könnte für die Amerikaner zu einem ernsthaften Problem werden, wenn der Dollar weiter fällt und ausländische Investoren ihr Kapital abziehen. Besorgt fragen sich Anleger und Bankiers, ob nach der Hi-Tech-Blase nun auch die Dollar-Blase platzt.

      Der britische "Economist" bezeichnet das ausufernde Leistungssbilanzdefizit in seiner jüngsten Ausgabe als "accident waiting to happen". Auch Experten wie der Chefvolkswirt der Dresdner Bank, Klaus Friedrich, sehen Grund zur Besorgnis, denn das Leistungsbilanzdefizit Amerikas laufe "ins Unermessliche". Und Wim Duisenberg, der Präsident der Europäischen Zentralbank, warnte anlässlich der EZB-Ratssitzung am Donnerstag, das Ungleichgewicht in der US-Leistungsbilanz sei derzeit die größte Gefahr für die Weltwirtschaft.

      US-Finanzminister verunsichert die Märkte

      Der amerikanische Finanzminister Paul O`Neill machte die Sache nicht besser, als er am Mittwoch bei einer Anhörung vor dem US-Senat sagte, die Regierung Bush lehne eine bewusste Begrenzung des Leistungsbilanz-Defizits ab. Der wegen schlechter US-Wirtschaftsdaten ohnehin bereits taumelnde Dollar ging an den Devisenmärkten daraufhin weiter in die Knie.

      Auch wenn das Handelsdefizit mit China auf über 100 Milliarden US-Dollar klettern sollte, seien keine nachhaltigen Auswirkungen auf die US- oder Weltwirtschaft zu erwarten, so O`Neill weiter. Im Jahr 2001 betrug das Handelsdefizit zwischen den USA und China 83,0 Milliarden Dollar.

      Gleichzeitig ließ O`Neill durchblicken, die USA würden nicht am Devisenmarkt intervenieren, wenn der Dollar weiter falle. Einige Beobachter sahen darin eine Abkehr vom Prinzip der Politik eines starken Dollar, einer Maxime, die amerikanische Finanzminister seit Jahren wie eine Monstranz vor sich hertragen.

      Möglicherweise wäre der Dollar jedoch auch ohne O`Neills Äußerungen in den Keller gerutscht. "O`Neill befindet sich, was die Politik des starken Dollar angeht, in einer Lose-Lose-Situation", schreibt die Investmentbank Dresdner Kleinwort Wasserstein in ihrer neuesten Analyse. "Wenn er nicht ständig bekräftigt, dass die Politik (des starken Dollars) weiter gilt, werden die Märkte einen Politikwechsel konstatieren. Und wenn er die Politik bekräftigt, werden die Märkte ebenfalls einen Politikwechsel konstatieren - weil er so laut protestiert."


      ..................................
      Avatar
      schrieb am 02.05.02 18:12:35
      Beitrag Nr. 395 ()
      Neill - Regierungen können Wechselkurse nicht immer stützen

      Washington, 01. Mai (Reuters) - Regierungen können nach den Worten von US-Finanzminister Paul O`Neill Wechselkurse nicht permanent durch Rhetorik oder Marktinterventionen stützen. Vor dem Bankenausschuss des US-Senats sagte er am Mittwoch, er sei nicht bereit, Spekulanten irgendwelche "Munition" zu liefern, indem er eine Änderung der Politik des starken Dollar andeuten würde. Der Dollar reagierte darauf mit deutlichen Einbußen gegenüber den meisten Währungen.

      Wichtiger für die Feststellung des Wertes einer Währung als jede Rhetorik der Regierungen sei die reale wirtschaftliche Entwicklung, sagte O`Neill. "Ich spreche direkt über Interventionen an den weltweiten Finanzmärkten. Ich glaube es gibt wirkliche Zweifel an der Wirksamkeit von Interventionen oder Äußerungen über Interventionen", antwortete er auf entsprechende Fragen.

      Die Wirtschaft der USA habe sich von der Schwäche des vergangenen Jahres vollständig erholt, sagte O`Neill. Es sei nun wichtig, Voraussetzungen für Wettbewerb zu schaffen, gleich wie die Wechselkurse sich entwickeln.

      Befürchtungen, das hohe Leistungsbilanz-Defizit der USA machten die USA verwundbar, spielte er herunter. Der hohe Fehlbetrag spiegele einen produktivitätsgetriebenen Investment-Boom während der vergangenen zehn Jahre wider. "Es (das Defizit) wird finanziert durch internationale Kapitalflüsse in die USA, die in dieser Zeit wegen des starken ausländischen Interesses an Investitionen in den USA gestiegen sind", sagte er.

      INDUSTRIE-VERBÄNDE BEKLAGEN DOLLAR-STÄRKE

      Auf die Kritik der US-Industrie am hohen Kurs des Dollar ging O`Neill nicht direkt ein. Jerry Jasinowski, Präsident der National Association of Manufacturers sagte vor dem Ausschuss, es sei keine Frage, dass der Dollar überbewertet sei. "Die Überbewertung hat verheerende Auswirkungen auf die Verarbeitende Industrie der USA und die Arbeitsplätze", sagte er. Der Direktor des Institute for International Economics, Fred Bergsten, äußerte sich nach dem Text seiner Rede vor dem Ausschuss ähnlich. Seiner Meinung nach ist der Dollar gegenüber den wichtigsten Währungen um 20 bis 25 Prozent überbewertet.

      Der Dollar verlor in Reaktion auf die Äußerungen O`Neills gegenüber den meisten Währungen deutlich an Boden. Händler begründeten die Entwicklung mit Enttäuschung der Marktteilnehmer, die eine stärkere Betonung der Politik des starken Dollar erwartet hatten. Der Euro legte zeitweise auf sein höchstes Niveau seit Mitte Dezember 2001 bei Kursen nahe 0,9080 Dollar zu, fiel im Verlauf aber wieder etwas auf 0,9058/63 Dollar zurück. Zur japanischen Währung fiel der Dollar auf den tiefsten Stand seit nahezu zwei Monaten bei Kursen um 127,50 Yen.

      fgc/rkr


      ...........
      Avatar
      schrieb am 02.05.02 20:21:32
      Beitrag Nr. 396 ()
      @kveite / #391:
      Also ich lese Alle Charts sind auf Monatsbasis erstellt und sehe im oberen Teil des aktuellen Marktberichts Wochen- und Tagescharts... Hab`s einfach zu wörtlich genommen ;), sorry. Vielleicht haben mich auch nur die korrekten, aber eher unüblichen 200m MA verwirrt...

      Stimme Deinen Aussagen im Kern aber zu - jeder, der sich heute bereits über tiefe Indizes beklagt, sollte sich diese Charts mal ansehen, um zu registrieren, wo wir eigentlich her kommen.

      Zu den US-Immos: Ist doch ein schöner Uptrend, so what? *g* - Scherz beiseite: Die US-Immo.märkte bzw. -besitzer werden wohl tatsächlich Probleme bekommen... sobald die Zinsen steigen. Hmm... mal gut, dass ich nicht noch die Wellen nachgezählt habe ;)

      investival
      Avatar
      schrieb am 02.05.02 21:16:16
      Beitrag Nr. 397 ()
      investi

      in jedem chartfenster steht "monthly".

      Brille? Fielmann.
      Avatar
      schrieb am 03.05.02 01:41:59
      Beitrag Nr. 398 ()
      Was hast du gegen Fielmann ???





      .................
      Avatar
      schrieb am 03.05.02 09:10:21
      Beitrag Nr. 399 ()
      Jaja, kveite - was ich in #396 mit `vielleicht` vermutete, traf zu... ;) [Apropos Wochencharts/200w MAs: M.E. auch interessant, mit einem näheren Kursbezug, d.h. einer realitätsnäheren Aussagekraft des MA. Hier sind die MA-Breaks immerhin schon erfolgt - man (ein geneigter, aber weniger anlage-/charterfahrener Leser) kommt nicht, wie bei den wohl noch einige Zeit steigenden 200m MAs, in Versuchung, unter sich - HST o.a. hin oder her - noch einen langfristig relevanten Support zu wähnen und die ganze Misere weiter durchhalten zu wollen]

      Nichts für ungut - investival
      Avatar
      schrieb am 03.05.02 12:56:38
      Beitrag Nr. 400 ()
      Zyklus-Analyse Nasdaq Composite: Wochenzyklen mit Tief erst im Oktober

      Kursziel von 1.510 Punkten wahrscheinlich nur Zwischenstopp.

      Mit dem gestrigem Unterschreiten des letzten Tiefs sind die Weichen gestellt. Der Nasdaq-Composite wird weiter schwach bleiben. Und wie die Lage bei den Wochenzyklen steht, so eine erste Auswertung, ist erst im Oktober dieses Jahres mit einem Wendepunkt zu besseren Zeiten zu rechnen.





      Die Nasdaq befindet sich langfristig gesehen zwar an einer Unterstützungslinie (mittlere Linie), die wird aber bis Oktober mit hoher Wahrscheinlichkeit fallen. Nächstes Kursziel daher: Die breite Zone zwischen 1.360 und 1.400 Punkten. Alles was an Kursbewegungen nach oben kommt, kann somit nur den Namen Bearmarket-Rallye tragen.

      Wichtig zu Bemerken ist, dass in allen großen amerikanischen Indizes die seit September bestehenden Aufwärtstrends nach unten gebrochen wurden, gepaart mit Zyklushochpunkten um den 26. April 2002. Zurückblickend ist das bis heute korrekt. Man darf also im Höchstfall mit einer Seitwärtsrange in den nächsten Monaten rechnen.

      Anmerkung: Die roten Markierungen sind die Hoch-Punkte, die grünen Pfeile unterhalb der Kurse die Tiefpunkte mit Streubereichen. Je gepackter die Chartdarstellung ist – hier besonders gepackt im Wochenchart, desto breiter ist das Streubereich, in dem es zum Wendepunkt kommen wird.

      Autor: Thomas Bopp „Der Zyklusanalyst“ (CMT)


      ..........................................................
      Avatar
      schrieb am 06.05.02 10:13:49
      Beitrag Nr. 401 ()
      Avatar
      schrieb am 06.05.02 18:40:00
      Beitrag Nr. 402 ()
      Schade, daß der Autor keine Alternative zum "Zinskapitalismus" aufgezeigt hat.Würde mich mal interessieren welche Lösungen er parat hätte !!!

      Er hat aber keine anderen Möglichkeiten aufgezeigt.Kann er natürlich auch nicht, weil es keine anderen gibt !!!

      Der Zins ist ja ein Risikoausgleich für Schuldnerausfall(Zahlungsunfähigkeit) und Inflationsverlust, eine Zahlung für die Betriebsausgaben(bei der Bank) und eine Belohnung für den Kapitalgeber.Und so eine Belohnung muss sein.Aus welchen Grund sollte man sonst wildfremden Menschen sein erarbeites Geld geben ???

      Eine Möglichkeit für Unternehmen wäre es, statt auf
      Verschuldung zurückzugreifen, eine so hohe Eigenkapitalrendite zu erwirtschaften, daß die Betriebe dadurch auf Kredite für Investitionen verzichten könnten.Nur ein "Start Up"-Unternehmen, daß kein Geld hat, wie soll es ohne Kredite an den Markt gehen ?Ein Handwerksbetrieb oder ein kleineres Unternehmen kann wohl kaum an die Börse gehen.

      Außerdem hat er vergessen zu erwähnen, daß wir uns alle, über unsere Volksvertreter und daher über unseren Staat freiwillig in die "Zinsknechtschaft" begeben haben.Seit den 50ziger Jahren zahlt unser Staat mehr an uns aus, als wir an Steuern an ihm zahlen.Wäre der Staatshaushalt in den letzten Jahrzehnten immer ausgeglichen gewesen, wären wir alle etwas ärmer, dafür aber auch schuldenfrei.

      Wo er eine Kausalität zwischen den immer reicher werden Reichen und immmer ärmer werdenden Armen sieht, ist mir aus zweierlei Gründen ein Rätsel.Erstens bezahlt der Staat aus den Schulden unteranderem seine Sozialleistungen, und zweitens transferieren die Reichen ihre Vermögen an den Kapitalmarkt und die Arbeitnehmer(Armen) können und müssen nicht für deren Vermögenszuwächse arbeiten.Würden die Gelder nicht von den Wohlhabenden dem Kapitalmarkt zu Verfügung gestellt werden, zB. weil ihre Erträge hoch besteuert und ihre Grundkapitalien auch noch durch eine Vermögenssteuer an den Staat fließen, dann ständen auch keine Vermögenszuwächse mehr für Investitionen von Unternehmen und private Konsumenten zu Verfügung und in der Konsequenz daraus werden viele Arbeitnehmer nicht mehr für die Vermögenszuwächse der Begüterten arbeiten können, weil sie dann arbeitslos werden.Nur die Staatsqoute wird dadurch noch höher, was aber gesamtwirtschaftlich aber garnichts bringt.
      Es stimmt ja, daß sehr wenige Menschen sehr viel Geld besitzen, nur sind sie es auch, die für den größten Teil der Steuereinnahmen des Staates die Verantwortung tragen.Würde man ihr Kapital auf viele hunderttausende Bürger verteilen, würden diese auch nur das Geld zur Bank tragen und wenn sie auch noch einen geringeren Steuersatz hätten, kämen obendrein auch noch weniger Steuern in die Staatskasse von H.Eichel.



      "................................So steigert sich sein Reichtum, ohne Arbeit erbringen zu müssen, immer schneller. Bei nur 7 Prozent Rendite verdoppelt sich beispielsweise sein Vermögen alle 10 Jahre......................................"

      Das ist eine Rechnung, die nur oberflächlich richtig ist !
      Wer "reich" ist, zahlt in der Regel in Deutschland ca. 50 Prozent Einkommenssteuer.Also reduziert sich die Rendite von 7,0 Prozent schonmal auf 3,5 Prozent.Wenn ich dann noch die durchschnittliche Inflation über die letzten Jahrzehnten
      von ca. 3,0 Prozent zugrundelege, bleibt von den ehemals so stolzen 7,0 Prozent Rendite nur noch mickrige 0,5 Prozent übrig.So jedenfalls wird man nicht reich !!!


      "...........Wenige Geldbesitzer halten den Menschen das wichtige Tauschmittel vor und geben dieses erst in Umlauf, wenn Zins gezahlt wird................"

      Eine vollkommen falsche Perspektive.Die Geldbesitzer halten das Geld nicht vor, sondern sie investieren es.Geld ist nichts anders als konservierte Arbeitsenergie, die nicht konsumiert wurde.Warum sollte ich meine (konservierte)Arbeitsenergie für umsonst, also ohne Zinsen weggeben ?Ich arbeite ja doch auch nicht für umsonst !
      Und Banken tun ja nichts anderes, als Geld gegen eine Belohnung einsammeln und dann gegen eine Belohnung weitergeben.Von dem System profitieren alle.Der Kapitalgeber(Gläubiger) kann sein Risiko streuen, indem er sein Geld in einen Geldpool(Bank) gibt und so sein Geldverlustrisiko auf viele Kreditnehmer verteilt.Auf der anderen Seite kann der Geldnehmer(Schuldner) durch den Zugriff auf den Geldpool, auch aufgrund des geringeren Risikos für den Kapitalgeber, bessere, "Großhandelskonditionen" aushandeln.Zudem hat er den Vorteil, daß er seinen gewünschten Geldbetrag aus einer Hand(Bank) bekommen kann und nicht mehrere Leute "anpumpen" muss, die vermutlich alle unterschiedliche Zinssätze verlangen würden.Ja, und für den Geldmakler(Bank) ist es natürlich auch ein gutes Geschäft, das zu ordentlichen Steuereinnahmen und Arbeitsplätzen führt.Was ist also so verkehrt an diesem System ???


      "................Zunehmend wird so Reichtum nicht mehr durch Arbeit erlangt, sondern durch leistungslose Geldanlageformen vergrößert..........................."

      Diese Geldanlageform ist nicht "leistungslos" !
      Das Kapital "leistet" etwas, weil es "arbeitet" und der Kapitalgeber "leistet" etwas, weil er durch den Geldverleih
      ein Risiko eingeht, was ja auch eine "Leistung" ist, oder ???


      ".........................................................Der Staat ist dazu gezwungen, seine Schulden- und damit Zinsverpflichtungen laufend auszuweiten, um das System am Leben zu erhalten. Wenn der Staat seine Schuldenaufnahme reduzieren wollte, so ginge dies nur, indem andere Wirtschaftssektoren, wie beispielsweise die Unternehmen oder die Privathaushalte mehr Kredite nachfragen. Bleibt diese verstärkte Aufnahme von Schulden durch die übrige Wirtschaft aus, so muß der Staat eingreifen und den Schuldenüberhang durch Kreditaufnahme abschöpfen............."

      Na, das stimmt doch überhaupt nicht !Warum muss der Staat einen "Schuldenüberhang" abschöpfen ???Das höre ich zum ersten Mal.


      ".........Um den Schuldendienst leisten zu können, muß der Staat Ihnen zwangsläufig immer drückendere Steuern und Abgaben aufbürden........"

      Stimmt !Aber auch die Reichen müssen diese drückende Steuern- und Abgabenlast leisten.Somit bezahlen sie praktisch ihre eigene Kapitalrendite.Paradox.Und alles in allem für sie(die Reichen) kein gutes Geschäft.


      "................................Im Jahr 1996 veröffentlichte die CDA (Christlich Demokratische Arbeitnehmerschaft - eine CDU Organisation), daß sich 80% des Vermögens in Deutschland in den Händen von nur 3% der Bevölkerung befinde....................................................................Die Politiker in Bund, Ländern und Gemeinden stehen dabei unter Druck:. Einmal müssen die Zinslasten bezahlt werden, zum zweiten will man jedoch nicht die Nutznießer des Systems dazu heranziehen, da diese sonst bei der nächsten Wahl ihre Unterstützung versagen könnten....................................................................................................."

      Wenn "diese" nur 3 Prozent der Bevölkerung ausmachen, dann ist es doch relativ egal, ob sie einen bei der nächsten Wahl die Unterstützung entziehen oder nicht.Zumal die SPD
      ihre größten finanziellen und idellen Unterstützer bei den Gewerkschaften findet.Und die Grünen haben mit milliardenschweren Kapitaleignern nun überhaupt nichts am Hut.


      Aber generell finde ich Kritik an dem Schuldenstaat
      gut und berechtigt. :)


      Ps.Wenn irgendwo Rechtschreibefehler auftauchen, sorry, ich habe keinen Nerv mehr, alles noch mal zu editieren.Thanx ! :D:)
      ................................................
      Avatar
      schrieb am 06.05.02 18:42:07
      Beitrag Nr. 403 ()
      Posting #402 bezieht sich auf Posting #401.
      Avatar
      schrieb am 06.05.02 21:39:20
      Beitrag Nr. 404 ()
      hi dachte ich mir das das da gut hier her passt :D
      Avatar
      schrieb am 07.05.02 00:43:42
      Beitrag Nr. 405 ()
      Oegeat, ich finde Zinskapitalismus geil. :D
      Avatar
      schrieb am 07.05.02 08:36:58
      Beitrag Nr. 406 ()
      @Harry_Schotter:

      Aber generell finde ich Kritik an dem Schuldenstaat gut und berechtigt.
      Die ist auch dringend notwendig. Und da hat der Autor schon seinen - natürlich nicht 100 % stimmigen (aber wer hat schon 100 % recht?) - Beitrag geleistet, wenn er bspw. darauf hinweist, wofür die Kredite zuletzt zunehmend verwendet wurden und was das für fatale Konsequenzen auf dem Arbeitsmarkt hat. Hast Du lt. obigem Zitat ja auch `gut und berechtigt` gefunden. Da muss er doch nicht noch eine Alternative aufzeigen; warum Dein eingangs geäussertes Bedauern mit 3! ?

      Die Alternative gibt es (adhoc jedenfalls) wohl wirklich nicht; wüsste auch nicht, wie ein anderes System "besser" aussehen sollte. Das System sollte bzw. muss indes schon in der Lage, oder besser: gewillt sein, Auswüchse zurückzuschneiden oder diesen vorzubeugen. Andernfalls wird die Masse der "Armen" irgendwann nämlich kritisch - und eine kritische Masse wäre, in Anlehnung an die Atomphysik betrachtet, dann auch auf die "Reichen" bestimmt nicht ohne negative Auswirkung.

      Es ist für das System gewiss nicht notwendig, die "Reichen" zu Höchstkursen einfach(!) aussteigen zu lassen, indem der Staat kopfnickend Banken bzw. der Fondsindustrie - sich seriös gebärdend, aber unseriös mit Unterstützung ihrer `Äffchen` [Spiegel], der Analysten, handelnd - die "Armen" in Fonds locken und gleichzeitig(!) den Reichen den Exit offenhalten lässt. Es ist gewiss auch nicht notwendig, dass Unternehmensvorstände Unternehmensschulden fast exponentiell expandieren und - ohne sie treffende Konsequenz! - wissentlich zu teuer, d.h. letztenendes auf Kosten der "Armen", einkaufen, nur um im vermeintlichen Konzert der vermeintlichen "Grossen" mitspielen zu können. Und momentan haben wir sogar die Situation, dass die "Systemträger" das noch fördern und protegieren, trotz offenbarer Missstände! - Wer da in unserem System da gefordert ist, brauche ich Dir ja nicht zu sagen.

      Es stimmt ja, daß sehr wenige Menschen sehr viel Geld besitzen, nur sind sie es auch, die für den größten Teil der Steuereinnahmen des Staates die Verantwortung tragen.
      Naja, das bezieht sich wohl nur auf die Ekst. (da hätte ich gerne mal Zahlen...).

      Würde man ihr Kapital auf viele hunderttausende Bürger verteilen, würden diese auch nur das Geld zur Bank tragen
      - `nur`...? Dann bestünde wohl mindestens(!) genauso die Möglichkeit, dass dieses Geld zur Verbeserung eigener Lebensumstände investiert bzw. ausgegeben würde - womit ein Hochlohnstandort (mit entsprechender Produktqualität) wohl gut leben könnte... [Damit will ich einer verordneten Umverteilung nicht das Wort reden. Ein Umverteilungseffekt würde sich schon ergeben, wenn man die "Reichen" an den Kapitlamärkten nicht einseitig bevorzugen und protegieren würde, wie von mir eben beschrieben.]

      investival, Deine Einbringungen im übrigen schätzend
      Avatar
      schrieb am 07.05.02 10:25:23
      Beitrag Nr. 407 ()
      @investival

      Das Problem bei dem Autor Norbert Wiener stellt sich so dar, daß er ein Ideologe ist, der sowohl die Zinswirtschaft, als auch den Kapitalismus ablehnt.Deshalb habe ich ihn auch retorisch
      nach den Alternativen gefragt.
      Wäre sein Text nicht so ideologisch durchsetzt, hätte ich mir auch nicht soviel Mühe für die Antwort gegeben.

      Es ist ein Unterschied, ob ich Menschen(zB.Politiker)die den Staat tragen, in einer Demokratie kritisiere, um den Staat zu verbessern, oder ob ich diese Menschen kritisiere um den demokratischen Staat als solches anzuzweifeln/zu negieren, um dann eine andere Staatsform anzupreisen.

      Politiker haben eine Menge Bockmist gemacht, machen eine Menge Bockmist und werden auch in Zukunft eine Menge Bockmist machen.Das hat aber nichts mit dem System der Demokratie zu tun, sondern nur mit den schwachen, fehlerhaften Menschen, die es immer geben wird.


      Wenn Wiener die Fehlentwicklungen der Marktwirtschaft mit der fatalen Staatsverschuldung, den fiesen Tricks der Banker und Analysten, die irre Fusionitis und Schuldenmacherei der Unternehmen und die Verwerfungen durch den Euro anprangert, hat das nichts, aber auch garnichts mit der Marktwirtschaft, oder der Zinswirtschaft, oder dem Kapitalismus zu tun, sondern nur mit den "sündhaften" Menschen, die, wenn sie einen Freiraum haben, gleich einen
      unberechtigten, unverdienten Vorteil daraus ziehen wollen.That`s Life.


      Der Unterschied vom Kapitalismus zum Sozialismus ist der,
      daß dumme, unperfekte Menschen im Kapitalismus viele, viele Fehler machen können, das System aber trotzdem läuft.
      Im Sozialismus können hochintelligente, perfekte Menschen völlig fehlerfrei agieren und trotzdem wird das System nie funktionieren.

      Bei einem Vergleich zwischen Demokratie und einer anderen Staatsform oder dem Zinskapitalismus und einem Wirtschaftssystem ohne Kapitalismus und Zinswirtschaft würde sich mit großer Sicherheit ein gleicher Unterschied, wie oben beschrieben, auftun.


      ..........................................
      Avatar
      schrieb am 07.05.02 11:05:37
      Beitrag Nr. 408 ()
      @Harry_Schotter,

      gebe zu, mich mit dem Autor resp. seinen Motiven für seinen Beitrag nicht weitergehend beschäftigt zu haben. Insofern ist meine positive Würdigung dessen auch zu relativieren.

      Der Unterschied vom Kapitalismus zum Sozialismus ist der,
      daß dumme, unperfekte Menschen im Kapitalismus viele, viele Fehler machen können, das System aber trotzdem läuft.

      Ja - bis zur o.e. `kritischen Masse`. Das kann man in letzter Konsequenz auch auf Deinen Threadtitel münzen. Will dieses Menetekel gar nicht beschwören - die Indizes können auch fallen und dem zuvor kommen (oder eben: müssen fallen, um dem entgegen zu wirken). Die Frage, ob dies allein reichen wird, ist eine andere und natürlich philosophisch (dazu steht im 3000er-cabinda-Thread ja einiges).

      investival
      Avatar
      schrieb am 07.05.02 11:35:29
      Beitrag Nr. 409 ()
      Was wir jetzt sehen, ist eine kreative Zerstörung, auf der etwas Neues, Besseres aufbauen wird.Aber das in einem evolutionären Sinne.Wenn man sich sich Wirtschaftgeschichte ansieht, so ist es über einem langen Zeitraum gesehen, am Ende dann doch immer besser geworden, wie vor dem Kriseneintritt.
      Das macht mich trotz allem hoffnungsfroh.:)
      Frag mich aber nicht, wie lange die Phase der Metamorphose
      noch andauern wird.Sicherlich noch 5 bis 10 Jahre.

      .....................................
      Avatar
      schrieb am 07.05.02 14:48:30
      Beitrag Nr. 410 ()
      @harry

      "Im Sozialismus können hochintelligente, perfekte Menschen völlig fehlerfrei agieren und trotzdem wird das System nie funktionieren."

      harry, das ist definitiv falsch.

      die dem sozialimus zugrundeliegende ideologie führt geradezu zwangsläufig zum gelingen des sozialimus, wenn es sich bei den menschen denn tatsächlich um die von dir benannten perfekten menschen handeln würde.
      denn in ihrer perfektion würden sie ja gerade bestimmte ideologische maxime freiwillig übernehmen, bspw. die engels`sche definition des freiheitsbegriffes: freiheit ist die einsicht in die notwendigkeit.......

      der perfekte mensch würde also einsehen, daß es zum schutze der umwelt nicht machbar wäre, bspw. außer zu beruflichen zwecken ein auto nicht benutzen zu dürfen.
      wenn im kontext der erderwärmung allgemeine übereinkunft darüber besteht, daß emmissionen verhindert werden müssen, dann würde der perfekte mensch jegliche entsprechende entsagung materieller art akzeptieren. andere perfekte menschen würden entsprechende technologien entwickeln und man könnte die prozesse anders steuern.

      die betonung liegt immer auf perfekter mensch.
      das ist nämlich das manko des sozialismus: man benötigt hierfür den perfekten menschen. perfekt sogar im sinne der 10gebote, so daß man sogar sagen könnte, daß die eigentlichen humanistischen ziele des sozialismus und die der kirche ziemlich identisch sind, nur die götzen sind andere.

      leider brachte der erste versuch der menschheit, dieses experiment auf erden zu versuchen, eine satte bauchlandung.
      welche vor allem daran lag, daß die sogenannten sozialisten-kommunisten zu großen teilen weit ab vom zustand des perfektionismus waren. desweiteren war der andere teile der bevölkerung auf erden allein darin perfekt, das experiment zu boykotieren und zu sabotieren. hinzu kommt der maßgebliche fehler im timing:
      marx gab ganz klar vor, daß der sozialismus erst als nachfolgende gesellschaftsordnung nach dem kapitalismus und dem sich daraus entwickelnden imperialismus mittels revolution folgen sollte.
      insofern ist von lenin dieser grundsatz bei der sowjetischen oktoberrevolution maßgeblich mißachtet worden, denn im falle von rußland handelte es sich sogar um ein feudales system.
      die erweiterung der sozialistischen hemisphäre im folge des 2.weltkrieges brachte aber auch nur vollständig zerstörte agrargesellschaften in den verbund, welche bei aller konsequenz aus produktiver sicht ebenfalls noch im feudalismus steckten.

      auf der anderen seite gab es gerade aber in amerika erst den beginnenden imperialismus, der von marx auch als monopolkapitalismus benannt wurde, welcher gerade erst begann, seine gesellschaftlichen triebkräfte wie unwahrscheinliche produktive entwicklung oder forschung zu entwickeln.

      insofern standen sich ab 1945 ein system eines geradezu explodierenden turbokapitalismus und ein in die feudale zeit zurückgebombtes sozialistisches lager gegenüber.
      dies konnte konnte gar nicht gut gehen. jedenfalls nicht auf dauer. wenn man sich die anfangszeit der entwicklung bis etwa 1975 in der ehemaligen DDR betrachtet, muß man sagen, daß das potential dieses systems enorm war, frei nach der devise: die idee wird zur materiellen gewalt, wenn sie die massen ergreift. man bedenke immer: im gegensatz zur ehemaligen BRD, welche in eklatanter weise vom marshallplan profitieren konnte, wurden in der ostzone die wenigen noch funktionierenden fabriken abgebaut und in die sowjetunion verfrachtet im sinne von reparationszahlungen. man darf auch nicht vergessen, daß die BRD bis zur deutschen einheit an die sowjetunion keinerlei reparationszahlungen leistete, andererseits die ehemalige DDR bis 1989 einen nicht unbeträchtlichen teil ihres bruttosozialproduktes alljährlich nach moskau umleitete. dies muß man alles einmal betrachten, ehe man vorschnell sagt: der sozialismus kann nur scheitern, weil er nicht funktioniert. er mußte scheitern, weil beim ersten anlauf die bedingungen komplett gegen ihn sprachen.

      warum das nun hier im thread?

      möglicherweise gibt es aber in mittlerer oder ferner zukunft weitere chancen für erneute versuche?
      nunmehr kündigen sich ja ökonomische widersprüche in den protagonisten-staaten des turbokapitalismus an, nicht in einem alten zarenreich. wurden solche widersprüche früher mittels kriegen gelöst, wird dies durch die zunehmende verflechtung und globalisierung immer schwieriger, weil der angreifer sich permanent selber trifft. insofern bestünde die chance, aus einer zerütteten globalwirtschaft heraus neue gesellschaftliche strukturen zu etablieren.

      wie das dann in aller konsequenz funktionieren sollte, kann ich mir auch nicht vorstellen, aber ein in diesem thread mehrfach beackerter weltweiter zusammenbruch der wirtschafts- und finanzsysteme würde allesmögliche denkbar erscheinen lassen..............

      gruß
      zar
      Avatar
      schrieb am 07.05.02 15:11:01
      Beitrag Nr. 411 ()
      @zar-putin

      Einen perfekten Menschen kann es alleine deshalb nicht geben, weil es nie ein perfektes Verhalten gibt. Mir gefällt dein Beispiel mit den Emissionen deshalb nicht. Weil nicht klar sein kann, ob und in wie weit etwa CO2 Emissionen problematisch sind, kann es unmöglich den in diesem Zusammenhang perfekten Menschen geben. Und das gilt für jeden Lebensbereich.

      Der reine Sozialismus ist tatsächlich prinzipiell unmöglich. Das glaube ich zumindest aufgrund meiner eigenen Erfahrungen, weil meine Mutter aus Polen stammt. Es war für mich schon als Kind erkennbar, wie der Sozialismus die Mentalität extrem ungünstig beeinflußt. Und zwar hin zur Unselbständigkeit und Drückebergertum. Das betrifft jetzt natürlich nicht alle Menschen, die unter solchen Systemen gelebt haben. Es geht auch keineswegs um Nationalitäten. Blos im Durchschnitt beeinflussen sozialistische Systeme die Mentalität aber sehr negativ, und es braucht Jahre, um dieses Erbe aus den Köpfen zu verdrängen.

      Man muß einfach bedenken, dass der Mensch auch nur ein Tier mit natürlichen Bedürfnissen ist. Die wichtigsten sind die Erhaltung des eigenen Lebens und die Fortpflanzung. Um die Chancen dafür zu steigern, streben wir nach einer Optimierung unserer Lebensbedingungen. In einem kapitalistischen System haben jene, die bereit sind, sich richtig viel Mühe zu geben, gute Chancen viel zu leisten und etwas zu erwirtschaften. Im Sozialismus kann keiner (oder kaum einer) durch eigene Leistungsbereitschaft seine Lebenssituation verbessern. Das ist zwangsläufig nachteilig für die gesamte Gesellschaft.

      Ein bischen Sozialismus ist aber notwendig. Erstens ist es unmenschlich, wenn einigen Menschen nicht mal ihre grundlegenden Bedürfnisse erfüllen können. Zweitens schafft das mehr Ruhe und Zufriedenheit. Und wer zufriedener ist, leistet mehr. Aber die kapitalistischen Anteile in einem System müssen immer den eigenen Aufstieg ermöglichen, sonst fehlen wichtige Anreize für Leistung.

      Man muß ein System für reale Menschen basteln und nicht Menschen in etwas hineinzwingen, wofür sie nicht geeignet sind.

      Gruß
      dh
      Avatar
      schrieb am 07.05.02 15:31:35
      Beitrag Nr. 412 ()
      @#410 von zar-putin

      An deinem Einwand ist tatsächlich etwas dran.Ich werde mal darüber nachdenken und dann hier was schreiben. :)


      ...................
      Avatar
      schrieb am 07.05.02 16:53:06
      Beitrag Nr. 413 ()
      @durchhalter

      ein +perfektes+ verhalten halte ich auch für nicht erreichbar.
      im sinne der gesamten menschlichen gesellschaft erachte ich aber ein +optimales+ verhalten für möglich.
      optimal im sinne von: möglichst umfassend in bezug auf erhaltung der art, deren natürliche lebensgrundlagen, deren ideele bedeutung.
      optimal wäre in unserer epoche bspw. die heranführung der dritten welt an die voraussetzungen und gegebenheiten der ersten welt bei beibehaltung aller ökologischer und demoskopischer notwendigkeiten.
      optimal wäre dabei ein umleiten von hiesigen reichtum in dortige sicherung von grundbedürfnissen.
      dies würde in groben zügen zu einer deeskalierung des widerspruchs zwischen der ersten welt und dem rest führen und gleichzeitig eine ressourcenschützende maßnahme bedeuten.
      damit wären die beiden grundsätzlichen nahen gefahren der menschlichen existenz gebannt. das wäre optimal. unter derzeitigen gesellschaftlichen rahmenbedingungen in der ersten welt undenkbar.

      dies ist nur machbar, wenn sowohl die politische, als auch die wirtschaftliche(finanzpolitische) macht vergesellschaftet würde, denn nur dann ist gewährleistet, daß die oben optimal benannten verhaltensweisen durchgesetzt werden könnten, das ist eigentlich sonnenklar.
      jedwede entscheidung der us-administration führt uns doch fast täglich vor augen, daß genau die beiden von mir genannten gefahren von den usa nun in keinster weise gebührend beachtet werden, weil man meint, aus der position des stärkeren heraus einzig die perfekten bedingungen für nur 3% der erdbevölkerung einfordern zu können - auch dies wird mit aller logischer konsequenz nicht funktionieren. der 11.september und warren buffetts warnungen lassen grüßen...............

      "...wie der sozialismus die menschen extrem ungünstig beeinflußt." - die, die glaubten, sie seien die propheten des sozialismus, die haben die menschen extrem ungünstig beeinflußt. die gesellschaftsordnung lebt durch ihre individuen, wenn diese es vermasseln, hilft die beste ideologie nichts mehr.hier meine ich besonders diese unsäglichen kommunistischen parteien und deren machterhaltungsvehikel.
      sozialismus und kapitalismus, von jedem ein bißchen - das schließt sich aus. der sozialismus propagiert die vergesellschaftung von produktionsmitteln, während der kapitalismus logischerweise den privatbesitz derselben bedeutet. eines geht nur.
      am ende aller diskussion steht immer: der kapitalismus kann die überlebenswichtigen probleme der menschheit nicht lösen.
      denn es stehen sich immer wieder gravierende interessen gegenüber, deren oberste maxime die erzielung von noch mehr profit ist. der interessenvertreter(kapitalist) hat immer mindestens zwei wesentliche gegner gegen sich:
      erstens seinen konkurrenten.
      zweitens die klasse, die den mehrwert produziert, aber unter wert entlohnt wird.
      funktioniert der waffenstillstand auf hohem materiellen und ideelen niveau, wie in europa in den vergangenen 50jahren, dann ist kein problem in sicht.
      funktioniert es nicht, wie bspw. vor der machtübernahme der nazi in den dreißigern oder aktuell gerade in argentinien, dann sucht der widerspruch nach einer lösung. im falle des vorkriegsdeutschland war die lösung eine diktatur mit anschließender machtgebietserweiterung durch umfassende zerstörung als megainvestitionsmaschine für das verarmende deutschland. ohne zweifel hätte dies bei etwas weniger eliteverblödung sogar geklappt damals und der gedanke, daß dtld. heutzutage möglicherweise neben den usa d i e weltmacht jetzt sein würde, ließe sich logisch herleiten, nur zu welchem preis? unterwerfung und zerstörung fast ganz europas - dies sind doch keine lösungsvorschläge!

      gruß
      zar
      Avatar
      schrieb am 08.05.02 15:12:29
      Beitrag Nr. 414 ()
      Alles Gute zum Vatertag...SPD-Mitglieder bitte nicht sauer sein.

      http://www.bialuch.de/02.19mb090502.htm

      Gruß Kveite
      Avatar
      schrieb am 08.05.02 15:34:27
      Beitrag Nr. 415 ()
      @#414 von kveite





      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:


      H_S:D


      ................................
      Avatar
      schrieb am 08.05.02 16:28:46
      Beitrag Nr. 416 ()
      @kveite
      :):):)
      Avatar
      schrieb am 08.05.02 16:41:41
      Beitrag Nr. 417 ()
      warum die maerkte heute, und vielleicht kurzfristig steigen?
      weil sie ueberverkauft sind?
      weil wir sentiment-technisch im keller sind?
      doch eine c - wave?
      ganz egal: man vergegenwaertige sich den zuendfunken fuer die rallye:

      cisco hat die gewinne verdreifacht! 200% !!! gewinnplus!
      ei suuuper....
      wenn man sich die zahlen nur gaaaanz oberflaechlich anschaut stellt man fest: umsatzplus 1,47 %! mit nichtmal 2 % umsatzsteigerung den gewinn verdreifachen. da traeumt unsereiner von, gelle! abgesehen davon: gewinn verdreifacht?cisco hat nach meiner ekenntnis im vorjahres vergleichsquartal einen verlust von 2,6 mrd (nach gaap) bilanziert. die 3 cents gewinn auf die sich jetzt die verdreifachung bezieht sind earnings before bad stuff.

      wie gleichgueltig der `common-investor` geworden ist.*kopfschuettel*

      solange so offensichtlich `scheinbar` gute nachrichten eine solche euphorie entfachen ist noch genug luft in der blase.
      aber das wird sich noch aendern. und erst dann koennen wir den baerenmarkt zu grabe tragen.

      gruss woernie

      p.s.:null frustriert. da ich keine puts mehr halte. ehrlich. habe den braten gerochen..;)
      Avatar
      schrieb am 08.05.02 16:49:08
      Beitrag Nr. 418 ()
      @ kveite

      du bist ja sehr, sehrsehr bearish.
      Wie kann man angesichts so eines Charts nach einem noch kommenden Sell Off krähen?



      :confused:


      ...dies hier scheint mir weit realistischer:



      was hälst du davon?


      Grüße,
      ;)rainrain
      Avatar
      schrieb am 08.05.02 17:31:45
      Beitrag Nr. 419 ()
      @rainrain

      1. Krähe ich soviel wie ich will.
      2. Krähe ich schon seit März 2001 und nicht ganz erfolglos.
      3. Ist es ein schöner Chart von daWinnie
      4. Könnte es so kommen.........könnte.

      Gruß Kveite :)
      Avatar
      schrieb am 08.05.02 17:52:55
      Beitrag Nr. 420 ()
      @ kveite :)

      habe großen Respekt vor deiner Arbeit,
      du scheinst das Wissen zu haben verbunden mit einer starken Überzeugung... vielleicht etwas zu stark.

      Habe leider nicht das ökonomisch-wirtschaftliche Know How,
      doch sehe ich ein paar Charts - langfristige Charts,
      die Extremwerte anzeigen und in diesem Sinne bisher Ausgangspunkte wirtschaftlicher Erholungen und Kursrallyes -ob nun rein technisch oder fundamental begründet ;) - waren.
      Vielleicht kannst du mir/uns etwas zu diesen Daten erzählen,
      wäre sehr gespannt und neugierig:











      ....diese Bildchen sind jetzt natürlich aus dem Zusammenhang gerissen.
      Quelle: http://www.northerntrust.com/library/econ_research/daily/us/


      Wäre über ein paar Meinungen sehr erfreut :)

      Grüße,
      ;)rainrain
      Avatar
      schrieb am 08.05.02 19:23:48
      Beitrag Nr. 421 ()
      Bei den Bärlis geht es zu wie in einem Daubenschlag. Große Unruhe. :D Nach Brichta handelt es sich in der Mehrheit um Shorteindeckungen in Deutschland!
      Avatar
      schrieb am 08.05.02 21:06:49
      Beitrag Nr. 422 ()
      @ durchhalter, @ zar-putin,
      Diskussionswürdiger Stoff. Na, wird wohl erstmal nichts mit der philosophischen Diskussion - der heutige Tag fordert anderweitig doch zu sehr heraus.

      @ kveite, danke für Deine wie gewohnt lesenswerte Analyse mit korrekten ;) Charts.

      @ woernie,
      wie gleichgueltig der `common-investor` geworden ist.*kopfschuettel*
      Das war heute wohl nicht der common investor: Wir hatten den ganzen Tag hohe, stetig steigende US-Futures - glaube nicht, dass die common europeans das waren (und die common amis schliefen ja noch). Das sieht mir alles sehr abgekartet aus. Man hat wahrscheinlich schon Wochen auf die eine positive - :laugh: - Nachricht gewartet, um es "uns" dann richtig zu zeigen. Bezeichnend dann noch, wie man kurz nach 17:00 EUR und Gold gleichzeitig(!) sehr stark drückte, wobei der EUR durch den kfr. Support bei .9080 regelrecht geschossen wurde - das, nachdem DJI & Co gerade mal ansetzten, auch nur Luft zu holen nach der Cisco-Rally. Wahrscheinlich hat das (weitere) Shorteindeckungen zur Folge; in 2-3 Wochen kommen dann wohl auch wieder die common investors... investors *gg*

      @ rainrain,
      auch Dir Kompliment für Deine Arbeit. Dein Link enthält eine Menge Stoff - wäre (für mich) durchaus eruierenswert, wenn man den US-Daten trauen könnte. Bin jetzt noch gemeiner und sage Dir, Dein vorletzter (oder auch 2. Chart) muss kein Einzelfall bleiben...;) - wer sagt, dass wir diesmal - wo wir auf der "Gegenseite" z.B. eine nie gekannte Aktienbewertung haben bei gleichzeitig(!) einer höchst kniffligen, um nicht zu sagen: brenzligen Verschuldungssituation - nicht tiefere Lows bekommen?

      Btw - es bestehen aber durchaus zurecht Hoffnungen, dass die Wendepunkte in Bezug auf die Zeiträume in diesen CHarts nicht mehr weit sind. Die von Dir gezeigten Charts haben schon etwas. Da hat aber auch noch ein neues Low in den Indizes, z.B. im Herbst, Platz. Der heutige Tag zeigt, dass wir von einer dazu notwendigen generellen - ich spreche da insbes. vom DJI, der nicht mal eine Baisse richtig begonnen hat - Marktbereinigung genausoweit weg sind wie z.B. Mitte Feb., als die letzte Kursrally startete. Das Vertrauen ist bei vielen zerstört worden, immer mehr erkennen den aktuellen Lug & Trug - mit dem heutigen Tag einmal mehr. Das zieht sich wohl noch ein bißchen...

      investival
      Avatar
      schrieb am 09.05.02 10:36:21
      Beitrag Nr. 423 ()
      Avatar
      schrieb am 09.05.02 11:21:06
      Beitrag Nr. 424 ()
      fuer meine sueddeutschen freunde aus der naeheren umgebung:

      http://unimut2.fsk.uni-heidelberg.de/schwob?schwob_url=http%…

      ha do missed mr ons net so anstrenga...;)
      Avatar
      schrieb am 09.05.02 21:01:29
      Beitrag Nr. 425 ()
      Beweiskette, CISCO ein FAKE!



      Jeder, der auch nur ein wenig Verstand hat, kann selbst aus diesen wenigen Daten 1+1=3 oder 10 Cent / Ciscoaktie zusammenzählen!


      Es wurde behauptet, die Einsparungen kommen aus den Personalkosten insbesondere auch aus der Forschung und Entwicklung, das kann nicht stimmen, denn die F&E-Kosten sind mit 0,8 Mrd. genauso hoch wie im Vorquartal. Das gleiche gilt für die Vertriebs- und Verwaltungskosten. Der Wasserkopf ist also noch genauso geschwollen wie im Vorquartal, was wohl so auf das Hirn drückt, dass man mit falschen Argumenten an die Öffentlichkeit geht. Geschah das zur nationalen Rettung der Finanzmärkte?

      Wenn schon die Buchführung nicht mit der Argumentation übereinstimmt, sollte man die Kassen(Cash)lage zur Beurteilung heranziehen. Unglaublich, CISCO hat im letzten Quartal operativ sage und schreibe fast 0,5 Mrd. weniger Cash verdient, als im Vorquartal. Wie dabei die Bruttomarge steigen konnte, werden sie in Analystenkonferenzen noch ausschwitzen müssen! Der Cash Flow je Aktie ist bei fast konstanten Umsätzen um 22% auf 21 Cent / Aktie gefallen. Hier bahnt sich Schlimmes für das 4. Quartal an, denn Cisco neigt offensichtlich dazu, die Wahrheit immer punktuell richtig zu errechnen und zu veröffentlichen.

      Keiner, der bei Verstand ist glaubt, dass die im Vorjahr im 3. Quartal ausgewiesenen Verluste auch nur im 3. Quartal angefallen sind. Hier wurde ein Problem punktuell ausgepackt und der Ertragsrechnung zugeführt. Können wir davor zukünftig sicher sein? Einen Anhaltspunkt gibt eine weitere seltsame Zahl: Das Finanzergebnis!

      Da blinken im 1. Quartal kurz 0,7 Mrd. Verlust auf und in den Folgequartalen werden dann wieder je rund 0,2 Mrd. als Ertragssteigerung ausgepackt.

      Wenn wir beide Effekte zusammenzählen, hat CISCO nach meiner überschlägigen Rechnung gerade mal so eben knapp den break-even-point erreicht, also Null-Komma-Nichts / Aktie

      ein staunender Aldi
      Avatar
      schrieb am 09.05.02 22:01:27
      Beitrag Nr. 426 ()
      EZB prognostiziert ungünstige Inflationsrate

      Durchschnittliches Niveau über zwei Prozent wahrscheinlich

      Die Inflationsrate in den zwölf Ländern der Eurozone könnte in diesem Jahr entgegen früherer Prognosen der Europäischen Zentralbank (EZB) über der Marke von zwei Prozent liegen. «Die Aussichten für die Preisstabilität sind wohl etwas ungünstiger als gegen Ende des letzten Jahres», schreiben die EZB- Volkswirte in ihrem Monatsbericht Mai.

      «Dies ist teilweise auf die höheren Ölpreise zurückzuführen.» Kein Wort ist in dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht mehr davon zu lesen, dass sie mit einer durchschnittlichen Inflationsrate von weniger als 2,0 Prozent im Jahr rechnen. Bei diesem Niveau herrscht nach Ansicht der Zentralbank Preisstabilität.

      Faktor Dienstleistungs-Preise

      Die Notenbank geht allerdings davon aus, dass der Anstieg der Verbraucherpreise in den kommenden Monaten zurückgehen wird. Doch dabei spielt auch die Entwicklung des Ölpreises eine wichtige Rolle. «Der relativ lang anhaltende Preisauftrieb bei den Dienstleistungen ist ein nicht zu vernachlässigender Faktor», ergänzt die EZB. Aber auch übermäßige Lohnzuwächse könnten einen zusätzlichen Kostendruck verursachen. Im April erreichte die Inflationsrate der Eurozone nach vorläufigen Berechnungen 2,2 Prozent.

      Bereits nach der Sitzung des EZB-Rats am 2. Mai hatte Präsident Wim Duisenberg gesagt, «ich bin mir nicht mehr so sicher wie früher, dass die durchschnittliche Teuerungsrate 2002 unter zwei Prozent liegen wird». Noch im Februar hatte die EZB mit einem Niveau von «deutlich unter zwei Prozent» gerechnet, im März und April erwartete sie immerhin noch einen Wert unter dieser Grenze. Damit könnte die Zentralbank im dritten Jahr in Folge ihre selbst gesteckten Inflationsziele verfehlen.


      .....................................................
      Avatar
      schrieb am 10.05.02 14:49:00
      Beitrag Nr. 427 ()
      Streiken die Gewerkschaften den Aktienmarkt kaputt ???


      ...........................................


      Dr. Hans-Dieter Schulz

      Der Dax streikt mit !
      Käuferstreik belastet Aktienmärkte


      In der aktuellen Tarifrunde herrscht seit Montag Arbeitskampf. Die Streiks der IG Metall betreffen vor allem die Automobilindustrie. Aber auch im Baugewerbe stehen Arbeitsniederlegungen bevor. Es ist zu fragen, inwieweit diese Streikwelle die Aktienmärkte beeinflussen könnte.
      Bei einer historischen Betrachtung ist festzustellen, dass der Dax jedes mal negativ reagiert hat, wenn gestreikt wurde. Das Ausmaß dieser Reaktion war allerdings unterschiedlich. So waren in Zeiten konjunkturellen Aufschwungs die Aktienmärkte nur kurzfristig und in geringem Ausmaße betroffen, wie etwa 1984 oder 1993. Während konjunktureller Schwächephasen, wie etwa 1973/74, waren Kursverluste stark und nachhaltig. Streiks bedeuten starke Gewerkschaften und relativ höhere Lohnabschlüsse. Die Ertragsseite der Unternehmen wird davon gleich doppelt betroffen, sowohl von den Produktions- und Leistungsausfällen während der Streikphase als auch von den anschließend höheren Lohnkosten. Dass die Börse darauf mit Kursabschlägen reagiert, ist pausibel.





      Der Chart zeigt den Metaller Streik in Bayern 1995. Als dieser begann, bildete sich im Dax ein Hochpunkt aus, der eine Doppel-Spitze vollendete. Auf diese charttechnische Umkehrformation hin fielen die Aktienkurse um insegesamt 12 Prozent, auch noch nach Streikende. Der Rückgang fiel historisch gesehen vergleichsweise gering aus. Denn, angestoßen von einer Politik der Überliquidität in den USA, begann 1995 die bekannte Aufblähung amerikanischer Aktien, die auch die europäischen Märkte bis zum Jahr 2000 mit nach oben zog.





      Da seit gut zwei Jahren Aktien weltweit trotz aggressiver US-Geldmengenausweitung fallen – der Mechanismus der Liquiditätshausse mithin außer Kraft gestzt scheint -, ist zu befürchten, dass der Rückgang im Dax, der sich jetzt parallel zum Streik abspult, deutlich höher ausfallen kann als 1995. Während und in Folge der großen Streiks in den Siebziger und Achtziger Jahren etwa waren deutlichere Kursrückgänge von 18 bis 53 Prozent die Folge.





      Noch im September 2001 wurde das Tief im Dax durch eine Spitze im Volumen bestätigt. Danach fielen die Umsätze parallel zu steigenden Kursen. Der Kursschub im März war zwar zunächst von steigenden Umsätzen begleitet. Bereits zum Monatsende ging das Volumen aber stark zurück und lässt seither fehlendes Kaufinteresse in Form fallender Kurse deutlich zu Tage treten. Mit nachhaltig steigenden Kursen ist ergo aus technischer Sicht nicht zu rechnen.
      Zunächst kann die Unterstützung bei 4800 Punkten halten und sich ein kurzfristiger Anstieg bis über 5000 Punkte anschließen. Die seit Jahresbeginn in den USA stagnierenden Geldmengen und der weltweit immer noch große Börsenoptimismus unterstützen die Einschätzung, dass mit weiter fallenden Aktienkursen zu rechnen ist.
      Ein Kursziel lässt sich derzeit nur schwer ableiten, entscheidend ist, dass die Käufer zurückkehren. Ohne Käufer bleibt der Markt gefährdet.

      Fazit: Die unsichere Lage in der Wirtschaft lässt eine stärkere Abwärtsbewegung des Dax als Reaktion auf den aktuellen Streik erwarten. Der mithilfe der Markttechnik sichtbare Käuferstreik bestätigt diese Einschätzung.

      Dr. Hans-Dieter Schulz/Felix Pieplow 7.Mai 2002

      09.05.2002


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      Avatar
      schrieb am 10.05.02 17:53:45
      Beitrag Nr. 428 ()
      Cisco betriebswirtschaftlich mit Milliardenverlusten?

      Die erste Beweis-Grafik war der Seite Marketone entnommen. Ich finde diese Seite besser als die Firmenpropaganda, aber selbst dort kann man alles nachlesen, wenn man nur lange genug sucht.

      Hier zwei Kopien aus der CISCO-Page.



      Bei fast gleichen Produkterlösen 2,6 Milliarden US-Dollar weniger direkte Produktkosten, so steht es in Gewinn- und Verlustrechnung, wer da nicht weiter nachdenkt oder nachfragt, will die Wahrheit nicht wissen oder sich damit nicht beschäftigen, weil die Wahrheit zu ernüchternd wäre!



      Es führt kein Weg an der Cash-Flow-Rechnung vorbei, denn dort wird der entscheidende Hinweis gegeben. Die Vorräte (Inventory) wurden aus „Vorsorge“ nicht zahlungswirksam (provision) um 2,7 Milliarden US-Dollar runtergeorgelt, um für Folgequartale den Rücken bilanzpolitisch frei zu haben.

      Im Umkehrschluss heißt das aber auch, das betriebswirtschaftlich in diesem Jahr operativ nicht nur der break-even-point verpasst wurde, sondern den ausgewiesenen kumulativen Jahresüberschüssen von 1,1 Milliarden US-Dollar eigentlich um einen Aufwand von 2,7 Milliarden US-Dollar erhöht werden müssten, denn diese Bestandswerte sind bilanzpolitisch und buchhalterisch in das Jahr 2001 verlagert worden, um nicht in diesem Jahr bei einem Umsatzrückgang von 22% auch noch einen Verlust von 1,6 Milliarden US-Dollar ausweisen zu müssen.

      Der gesunde Menschenverstand sagt Dir doch schon, dass 4 Milliarden weniger Umsatz ins Ergebnis schlagen müssen, wenn man nicht trickst.

      Gruss Aldi

      PS: Offensichtlich macht sich trotz aller Betrügereinen immer noch keiner ernsthaft Gedanken, wie Zahlen zu interpretieren sind. Da wurden in den letzten Tagen Hunderte von professionellen Statements abgesetzt und keiner hat die Peilung?
      Avatar
      schrieb am 10.05.02 18:40:48
      Beitrag Nr. 429 ()
      Aldi, Aldi, Aldi - Wie haste Dir verändert! Du Gutbulle! :cry::cry::cry:
      Avatar
      schrieb am 10.05.02 18:48:10
      Beitrag Nr. 430 ()
      @bierdose,

      Daueroptimismus ist genauso gefährlich wie Dauerpessimismus. Deshalb betrachte mich als Bulle im Bärenfell. Ohne Tarnung kann ich das was zur Zeit an den Märkten passiert finanziell nicht überleben, aber wir werden auch noch zusammen am Lagerfeuer sitzen und Bärenfleisch grillen, wenn dabei etwas herausspringt. Jetzt als Bulle ans Feuer zu gehen ist zu gefährlich. Wieso eigentlich Gutbulle?

      Gruss Aldi
      Avatar
      schrieb am 10.05.02 18:51:34
      Beitrag Nr. 431 ()
      Wat solls, all diese Rechnereien???? Ehrlich. Solange das Gap noch offen ist, sollte man an seinen Stücken festhalten. Und sich nicht wirre machen lassen.

      Avatar
      schrieb am 10.05.02 18:58:54
      Beitrag Nr. 432 ()
      Greenspan: Langfristausblick für US-Wirtschaft ... (Erg)

      Mit Blick auf die hohen Ölpreise sagte Greenspan, dass sich die
      US-Wirtschaft derzeit deutlich besser auf dieses Problem einstellen könne.
      Es sei schon ein weiterer kräftiger Anstieg notwendig, um der Ökonomie des
      Landes Schaden zuzufügen. Trotz des lediglich begrenzten Ölpreisrisikos für
      die Erholung der US-Konjunktur äußerte er die Einschätzung, dass es sich
      bei dem kräftigen Wirtschaftswachstum der vergangenen sechs Monate nicht um
      einen Langfristtrend handele.


      Quelle: vwd/DJ/10.5.2002/jej

      Aber hossa! Jetzt wird Onkel Al aber deutlich! Ob das wohl für steigende Kurse sorgt? ;)
      Avatar
      schrieb am 10.05.02 23:35:10
      Beitrag Nr. 433 ()
      @alle:
      Habe gerade ein wenig in den Thread gestöbert, und zu den hochinteressanten Postings #401-413 empfehle ich euch die Aprilausgabe der Zeitschrift "Bild der Wissenschaft" mit der extrem interessanten Titelstory:
      "30Jahre nach "Grenzen des Wachstums" - DIE NEUE ZUKUNFTSFORMEL - für Wachstum und Gerechtigkeit"
      Die Ausgabe kann unter http://www.wissenschaft.debestellt werden.
      Muß man gelesen haben

      M.f.G. thomtrader
      Avatar
      schrieb am 13.05.02 15:47:46
      Beitrag Nr. 434 ()
      Washington droht die Zahlungsunfähigkeit

      Von Yvonne Esterhazy, Washington

      In diesen Wochen droht den USA die Zahlungsunfähigkeit, wenn die Gesamtverschuldung der öffentlichen Hand an die gesetzlich festgelegte Obergrenze von 5950 Mrd. $ stößt. Die Regierung von Präsident George W. Bush appelliert daher an das Parlament, die erlaubte Schuldenmarke zu erhöhen.

      Andernfalls droht die Gefahr, dass die öffentliche Hand ihren finanziellen Verpflichtungen gegenüber den Besitzern staatlicher Anleihen nicht mehr nachkommen kann. "Ende Juni ist wirklich das Ende der Party erreicht. Danach gibt es nichts mehr", warnte der Staatssekretär im Finanzministerium, Peter Fisher, kürzlich in einem Interview.

      Das Problem wurde bisher von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. Die steigende Schuldenlast ist das Ergebnis mehrerer Faktoren: Auf der Einnahmenseite sind die steuerlichen Erträge hinter den Erwartungen zurückgeblieben, gleichzeitig stiegen jedoch die öffentlichen Ausgaben infolge des neuen Konjunkturpakets sowie des aufgestockten Militäretats und der zusätzlichen Mittel für die innere Sicherheit kräftig an. Der Rückgang des Steueraufkommens ist wiederum das Resultat der im letzten Juni verabschiedeten Einkommenssteuerreform und eine Folge der Rezession.


      Bisher hatte sich die Regierung mit einer Reihe von kreativen Tricks über die Runden gerettet, um nicht an das offizielle Schuldenlimit zu stoßen. Sie setzte dabei auf eine Verbesserung der Kassenlage nach dem Steuerstichtag am 15. April, der üblicherweise zu einem kräftigen saisonalen Zuwachs der Einkommenssteuererträge führt. Das Finanzministerium hatte für das zweite Quartal des Jahres sogar einen Schuldenabbau von rund 89 Mrd. $ geplant. Die Erträge blieben jedoch um etwa 50 Mrd. $ hinter den Erwartungen zurück. Nun wird für das zweite Quartal bereits mit einer Netto-Neuverschuldung von 1 Mrd. $ gerechnet - das wäre die erste geplante Neuverschuldung in einem zweiten Quartal seit 1995.



      Die Zeit drängt


      "Gemäß diesen Projektionen dürfte die Schuldenobergrenze von 5950 Mrd. $ bereits Mitte Mai erreicht werden und danach über dem derzeitigen Limit liegen", erklärte nun das Ministerium. Bereits im Dezember hatte die Regierung das Parlament zum ersten Mal um eine Erhöhung des Limits gebeten - bisher jedoch ohne Erfolg. "Es ist dringend erforderlich, dass vor Ende Juni etwas passiert", warnte Staatssekretär Fisher letzte Woche unter Hinweis darauf, dass am 28. Juni mehr als 60 Mrd. $ an Zinsen für öffentliche Anleihen fällig werden.


      Fünf Monate vor den Kongresswahlen dürften die Demokraten jedoch kaum bereit sein, der Regierung stillschweigend aus ihrer klammen Finanzlage zu retten und damit einen wichtigen innenpolitischen Trumpf aus der Hand zu geben.


      "Mr. Bush genießt auf Grund des Krieges immer noch die hohen Popularitätsraten; die Öffentlichkeit weiß immer noch nicht, wie schlecht die Haushaltslage wirklich ist", so der Princeton-Ökonom Paul Krugman. Zwar ist schon länger klar, dass der US-Haushalt, der in den letzten vier Jahren Überschüsse auswies, im laufenden Fiskaljahr wieder ins Minus rutschen würde. Bisher gingen offizielle Schätzungen jedoch von einem Defizit in Höhe von 80 Mrd. $ aus. Mittlerweile erwarten viele Experten allerdings, dass es 100 Mrd. $ oder mehr betragen könnte. Noch im Jahr 2000 war ein sattes Plus von 236 Mrd. $ erwirtschaftet worden.


      Krugman spricht bereits von einer "Steuerkatastrophe". "Sogar eine dramatische wirtschaftliche Erholung wäre nicht genug, um uns wieder in den schwarzen Bereich zurückzubringen", warnte der Harvard-Ökonom unter Hinweis auf die in den nächsten Jahren geplanten weiteren Steuersenkungen und die massive Aufstockung des Verteidigungsetats.




      --------------------------------------------------------------------------------



      Veto der Demokraten


      Obergrenze In den USA gilt für die Staatsverschuldung ein gesetzliches Limit von 5950 Mrd. $. Einer Erhöhung muss der Kongress zustimmen.


      Ausfall Überschreitet der Staat das Schuldenlimit, müssten Zins- und Rückzahlungen an die Besitzer von Staatsanleihen ausgesetzt werden.


      Ablehnung Bereits im Dezember forderte die US-Regierung den Kongress vergeblich auf, die Schuldenobergrenze um 750 Mrd. $ zu erhöhen. Vor allem die Demokraten im Kongress wollen US-Präsident George W. Bush keinen neuen Spielraum geben.



      © 2002 Financial Times Deutschland


      ...............................................


      Mehr amerikanische Schulden= steigende Zinsen= fallende Indizes !


      H_S:)
      Avatar
      schrieb am 13.05.02 19:45:27
      Beitrag Nr. 435 ()
      diesmal auf deutsch:

      http://www.bialuch.de/15special.htm

      gruss woernie

      p.s.:kveite, du nimmst mir die uebersetzung ins schwaebische doch nicht übel?
      Avatar
      schrieb am 13.05.02 19:48:11
      Beitrag Nr. 436 ()
      Doch, 2 wochen smilie-verbot!
      Avatar
      schrieb am 13.05.02 20:04:55
      Beitrag Nr. 437 ()
      Montag, 13.05.2002 - 18:46 Uhr (Quelle: dpa)



      Eichel erwartet mehr Steuerausfälle

      Berlin - Bundesfinanzminister Hans Eichel rechnet mittelfristig mit deutlich mehr Steuerausfällen als bisher bekannt. Dabei handelt es sich von 2003 an um steigende zweistellige Milliarden-Eurobeträge. Das ergab eine der dpa vorliegende Vorausberechnung des Ministeriums für die morgen beginnende Steuerschätzung. Damit wären auch die von Union und FDP in ihren Wahlprogrammen für die kommenden Jahre angekündigten massiven Steuersenkungen erheblich erschwert.


      ................................................


      Keine Steuern= mehr Schulden= höhere Zinsen=................;)


      .................................
      Avatar
      schrieb am 13.05.02 20:08:59
      Beitrag Nr. 438 ()
      Hallo kveite,
      ich bin nun auch wahrlich z.Z. kein Bulle und lese gerne die Beiträge unter www.bialuch.de.
      Besteht bei der Ansammlung von Negativnachrichten aber nicht die Gefahr die Börse zu einseitig zu sehen?
      Die Börse scheint diese Fakten, die Du schilderst (und die ich auch für wichtig halte), gänzlich anders zu gewichten und einzuschätzen, sonst wären Kursanstiege wie heute oder generell der derzeitige Stand von DAX und DOW nicht möglich.
      Alleine die fundamentale Sicht der Dinge scheint letztlich auch nicht der Weg zu sein, der den Anleger glücklich macht.

      Oder anders gefragt, was ist für Dich die Konsequenz aus Deinen Postings für Deine Anlagestrategie?

      Mit Interesse fragt

      Cornelius
      Avatar
      schrieb am 13.05.02 20:14:13
      Beitrag Nr. 439 ()
      @cornelius

      Ich versuche das eigentlich immer herauszuarbeiten (siehe auch musterdepot).
      Grundsätzlich schreibe ich den mb nicht für daytrader, sondern für heinz müller, der arbeiten muss und eine mittelfristige orientierung braucht.

      Dir dinge sind extra so gehalten, dass jeder schon etwas eigenen research betreiben muss.

      Strategie langfristig DOW 3000-4000
      Kurzfristig long mit Vorsicht
      Avatar
      schrieb am 13.05.02 20:46:17
      Beitrag Nr. 440 ()
      @#438 von Cornelius

      Die Anstiege sind vorallem technischer Natur.Schau dir zB. die PutCallsRatio an.


      ................................................


      Da kommt nochwas auf uns zu !!! :eek:


      13.05.2002


      B I L A N Z E N

      Mehr Schein als Sein

      Von Ulric Papendick und Dietmar Student



      Bilanztricks: Was taugen die Bilanzen deutscher Unternehmen?
      manager magazin hat die Zahlenwerke untersucht. Ergebnis: eine Sammlung von Schlichen und Finten.



      Der Skandal um den Energiekonzern Enron wühlt noch immer die USA auf. Doch nicht nur in Amerika wird bei den Bilanzen getrickst und getäuscht. mm hat die Zahlenwerke deutscher Spitzenfirmen untersucht - das Resultat ist eine Sammlung von Schlichen und Finten.

      Bis zur Hauptversammlung am 19. März wollte Ralf Dörper noch warten. Vielleicht würde das Aktionärstreffen im Düsseldorfer Congresscenter ja endlich Klarheit bringen.

      Der Analyst der WestLB Panmure wollte wissen, wie es um die Finanzen von Babcock Borsig bestellt ist, nachdem der Oberhausener Industriekonzern angekündigt hatte, sich ausgerechnet von seiner wertvollsten Beteiligung zu trennen, dem Schiffsbauer HDW. Welche Geschäfte binden wie viel Kapital? Wie wirkt der Werftenverkauf auf Liquidität und Nettoschulden?

      Die Fragen blieben Fragen, und Dörper handelte: In der Woche nach der Hauptversammlung stellte die WestLB die Beobachtung des M-Dax-Werts Babcock Borsig ein; Verbindlichkeiten und Risiken des Unternehmens seien nicht transparent genug, lautete die Begründung.

      Diese Einschätzung teilt Dörper mit vielen Börsianern: Die Traditionsfirma ist, bilanztechnisch betrachtet, ein schwarzes Loch. Immer wieder hatten die Babcock-Manager in den vergangenen Jahren an ihren Zahlen gefeilt, je nachdem, was gerade geschönt und geschont werden musste - mal das Eigenkapital, mal der Gewinn. Ständige Verkäufe und Käufe von Firmen - bei den Anlegern komplettierte sich das Bild: Nix is fix bei Babcock; alles fließt (Cash ausgenommen). Nur wohin?

      Klar: Oberhausen ist nicht Houston. Und dennoch: Enron scheint plötzlich ganz nah. Der Bilanzskandal um den texanischen Energiehändler hat den Blick geschärft für die Probleme vor der eigenen Tür. Auch in Deutschland hat das Tricksen und das Täuschen System. "Die Grenze des Legalen verschiebt sich", beobachtet der Saarbrücker Bilanzprofessor Karlheinz Küting, "das ist kein amerikanisches Phänomen."

      Zwar gehen die hiesigen Firmenlenker meist nicht mit jener kriminellen Energie zu Werke, die den Enron-Managern angelastet wird. Deutsche Konzerne wie Siemens oder die Telekom praktizieren legale Kniffe.

      Mal werden Abschreibungsfristen wie Gummi gedehnt oder Milliardenschulden aus dem offiziellen Zahlenwerk verbannt; mal werden Vorräte zu hoch und Risiken zu niedrig bewertet. Das Ergebnis ist stets dasselbe: Von Wahrheit und Klarheit der Bilanzen kann hier zu Lande ebenso wenig die Rede sein wie in den Vereinigten Staaten.

      Ein Stück weit sind die Konzernführer selbst Getriebene. In ihrem steten Drang, den Börsenwert zu steigern, haben sie sich auf ein Spiel eingelassen, das Arthur Levitt, der ehemalige Chef der US-Börsenaufsicht SEC, "earnings game" genannt hat.

      Und das funktioniert so: Erst füttern die Manager die Analysten mit eher zurückhaltenden Prognosen für das nächste Quartalsergebnis; dann präsentieren sie Zahlen, die stets einen Tick besser sind.

      Der amerikanische Konzern General Electric (GE) beherrscht dieses Spiel mit beängstigender Perfektion. Über Jahre hinweg begeisterte er die Anleger mit zweistelligem Gewinnwachstum. Nur einmal in den vergangenen zehn Jahren verfehlte GE das vorhergesagte Vierteljahresergebnis - um einen Penny je Aktie.

      Shareholder-Value made in the USA, auf deutsche Verhältnisse nicht übertragbar? Sicherlich nicht eins zu eins. Aber auch deutsche Vorstände spielen das Gewinnspiel mit. "Das heutige Börsenumfeld verlangt nach ständig steigenden Gewinnen", sagt Preussag-Finanzvorstand Rainer Feuerhake. Der Druck auf die Manager, "entsprechende Zahlen zu liefern", habe enorm zugenommen.

      Mit aller Macht versuchen die Manager, die prognostizierten Ergebnisse zu erreichen; oder, besser noch, zu übertreffen. Deutsche Konzernlenker seien zunehmend bereit, "aggressive Bilanzierungsmethoden" anzuwenden, stellt der Hamburger Professor Eberhard Scheffler fest.

      Es geht schließlich auch um ihre eigene Börse. Immer mehr Firmen bezahlen ihre Führungskräfte mit Optionen, deren Wert von der Entwicklung des Aktienkurses abhängt; allein im vergangenen Jahr ließen sich 140 Unternehmen Optionsprogramme genehmigen. Wer den Kurs zur rechten Zeit nach oben treibt, kassiert kräftig.

      Den Zahlenjongleuren kommt ein weiterer Trend zupass: die Angleichung der deutschen Rechnungslegung an internationale Usancen - und die Konfusion in der Phase des Übergangs. Mittlerweile bilanzieren die Dax-Konzerne und die am Neuen Markt notierten Firmen entweder nach den amerikanischen Regeln US-GAAP oder nach IAS; ab 2005 werden diese "International Accounting Standards" europaweit zur Pflicht.

      Auch deutsche Firmen wollen ausländische Anleger für ihre Aktien begeistern - und die verlangen einen internationalen Bilanzstandard.

      Über hundert Jahre war hier zu Lande nach dem Handelsgesetzbuch (HGB) bilanziert worden. Das einseitig auf den Gläubigerschutz ausgerichtete HGB erlaubte, stille Reserven zu bilden und nach Belieben aufzulösen - eine Fundgrube für Bilanzverschönerer en détail und en gros.

      Doch auch die neuen Statuten bieten Gestaltungsmöglichkeiten. Die Firmen erhalten Spielräume, gegen die ordinäre HGB-Kniffe wie Schülerstreiche wirken.

      Der Wirrwarr an Rechensystemen führt dazu, dass nur noch wenige Fachleute eine Bilanz verstehen. Selbst die großen institutionellen Investoren haben resigniert. "Ich muss mich auf die Wirtschaftsprüfer verlassen", sagt Udo Rosendahl, Fondsmanager der Deutsche-Bank-Tochter DWS, "ich kann ja nicht alle Zahlen selbst nachprüfen."

      Aber die Kontrolle durch die WP-Gesellschaften fällt eher lasch aus. Zu groß ist die Abhängigkeit der Zunft von lukrativen Beratungsaufträgen, als dass die Prüfer bei kreativer Buchführung allzu penetrant nachhaken würden.

      Eine übergeordnete Behörde, die die Einhaltung der Regeln kontrolliert, gibt es bisher nur in den USA. Es ist dort die Börsenaufsicht SEC. Aber auch die wirkt mit der Aufgabe, den Wahrheitsgehalt sämtlicher Bilanzen zu untersuchen, offenkundig überfordert, siehe Enron.

      Ein Spiel ohne Schiedsrichter hat sich entwickelt - ein Spiel, das Firmenlenkern mit unlauteren Absichten ideale Chancen eröffnet, Anleger zu bluffen und zu blenden.

      manager magazin hat gemeinsam mit Experten der Universitäten in Saarbrücken und Münster die Zahlenwerke deutscher Unternehmen untersucht. Das Ergebnis zeigt: Auch die Großen tarnen und täuschen, wo es nur geht.

      Trick 1: An den Zahlen drehen

      Ein beliebtes und simples Mittel, um das Ergebnis zu frisieren, sind Abschreibungsfristen und Bewertungsmethoden. Abschreibungen mindern den Gewinn; deshalb versuchen Firmen, die ihre Ziffern schönen wollen, sie auf eine möglichst lange Periode zu verteilen.

      Beispiel Siemens . Der Elektromulti pflegte lange das Image eines erzkonservativen Bilanzierers. Bis 1998, als Heinz-Joachim Neubürger das Finanzressort übernahm. Der Neue, ein früherer Investmentbanker, merkte schnell, dass nicht nur mit dem Verkauf von Großkraftwerken, sondern auch mit kleinen Zahlendrehern am ausgewiesenen Gewinn etwas zu verbessern ist. So verlängerte Neubürger in der Bilanz des Jahres 2000 mit einem Federstrich die Abschreibungsdauer auf Firmenwerte um 5 auf maximal 20 Jahre. Die jährlichen Abschreibungsraten verringerten sich um bis zu 45 Millionen Euro - der Gewinn stieg.

      Im aktuellen Jahresabschluss ging Siemens noch einen Schritt weiter: Die Abschreibung des beim Kauf von Atecs entstandenen Firmenwerts verteilen die Münchener nun sogar auf 40 Jahre. Nach dem von Neubürger gewählten Standard US-GAAP ist das erlaubt - üblich sind aber 20 Jahre. Die längere Frist verschafft Siemens nochmal ein jährliches Ergebnisplus von 47 Millionen Euro.

      Der Halbleiterhersteller Infineon wählte eine andere Variante. Trotz weltweit sinkender Chippreise zögerte Infineon-Chef Ulrich Schumacher im vergangenen Frühjahr die Abwertung seiner Lagerbestände hinaus und hielt so die Anleger halbwegs bei Laune. Erst im Juli, als sich die Wertverluste nicht länger kaschieren ließen, schrieb Schumacher den Chipberg ab - und verbuchte, reichlich verspätet, ein Minus von mehr als 200 Millionen Euro.

      Just vor dem Verkauf an einen Finanzinvestor drehte der Gartenschlauchhersteller Gardena an den Pensionsrückstellungen. Und schon stand sein Rechenwerk glänzend da. Die Firma konnte einen zusätzlichen Gewinn von sechs Millionen Euro verbuchen - fast die Hälfte des Jahresüberschusses.

      Trick 2: Das "große Bad" nehmen

      Manchmal ist den Konzernlenkern eher daran gelegen, das Unternehmen armzurechnen. Etwa, um einen großen Gewinnsprung zu vermeiden - sonst würde das folgende Jahr womöglich umso schlechter aussehen. Oder, wenn die allgemeine Wirtschaftslage derart miserabel ist, dass Anleger miese Firmenresultate leichter verzeihen.

      So strengte sich der Düsseldorfer Waschmittelhersteller Henkel mächtig an, um den letztjährigen Konzerngewinn trotz des Verkaufs mehrerer Tochterfirmen niedrig zu halten.

      Henkel veränderte die Berechnung der Pensionsrückstellungen zu seinen Lasten und verbuchte zusätzlich mehr als eine halbe Milliarde Euro als Sonderaufwand für Restrukturierungen und Abschreibungen.

      Die Folge des Großreinemachens, unter Bilanzexperten auch als "Big Bath" (großes Bad) bekannt: Der Konzernüberschuss stieg um magere 7 Prozent - eine treffliche Ausgangsbasis für Henkel-Chef Ulrich Lehner, um "künftige Ergebnissteigerungen" von 10 Prozent zu prognostizieren.

      Trick 3: Die Aktionäre verwirren

      Ein probates Mittel, um die Anleger von einer ungünstigen Geschäftsentwicklung abzulenken, ist die Bekanntgabe von Ergebnissen, die mit dem tatsächlichen Gewinn nur wenig gemein haben.

      Der Deutschen Telekom bescherten ein gigantischer Schuldenberg von 62 Milliarden Euro und der hohe Abschreibungsbedarf auf Telefonnetze und UMTS-Lizenzen im vergangenen Jahr einen Rekordverlust von 3,5 Milliarden Euro.

      Kein Wunder, dass Vorstandschef Ron Sommer und sein Finanzmann Karl-Gerhard Eick lieber auf das Ebitda* verweisen. Diese Kennzahl kletterte nämlich um 17 Prozent auf 15 Milliarden Euro - "das ist die eigentliche Sensationsmeldung", jubelte Ebitda-Fan Sommer.

      Auch der Telekom-Ableger T-Online eliminierte im dritten Quartal des vergangenen Jahres Abschreibungen auf Tochterfirmen und Anlaufinvestitionen aus dem Ergebnis - und kam so auf ein Plus im Deutschland-Geschäft. Pro forma, versteht sich.

      * Earnings before interest, taxes, depreciation and amortization (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Sachanlagen sowie immaterielle Vermögenswerte)

      Trick 4: Der Goodwill-Clou

      Besonders heikel ist der Umgang mit dem so genannten Firmenwert. Der entsteht, wenn der für eine Übernahme gezahlte Preis höher ist als die Vermögensgegenstände des gekauften Unternehmens.

      Die Differenz heißt Goodwill. Der umfasst zum Beispiel die Marke oder die Kundendatei. Der Goodwill verliert im Laufe der Zeit an Wert und muss deshalb nach Auffassung von Bilanzexperten abgeschrieben werden. Weil die Abschreibungen dieser teilweise beträchtlichen Summen allerdings den Gewinn empfindlich schmälern, schrecken viele Firmen vor diesem Schritt zurück.

      Der Düsseldorfer Großbäcker Heiner Kamps etwa verrechnete die Firmenwerte aus diversen Übernahmen über Jahre hinweg lieber mit den Kapitalrücklagen. Mit diesem nach deutschem HGB-Recht erlaubten Kunstgriff vermied Kamps die Abschreibungen - die Verrechnung mit dem Eigenkapital ist "erfolgsneutral", also ohne Folgen für den Konzerngewinn. Die Eigenkapitalquote des Backwarenimperiums sank nun jedoch von 83 Prozent im Jahr 1999 auf nur noch knapp 9 Prozent in 2001.

      Noch dreister trickste der frühere Babcock-Finanzvorstand Fritz Kall. Der holte einen zuvor bereits verrechneten Firmenwert einfach wieder hervor und "reaktivierte" ihn in der Bilanz. Nur so konnte Kall das empfindlich geschrumpfte Eigenkapital wieder aufpolstern - ein Bruch des Bilanzrechts, ereiferten sich die WP-Gelehrten.

      Trick 5: Schulden verstecken

      Ebenfalls an der Grenze des Erlaubten bewegen sich die Versuche einiger Firmen, ihre hohen Schulden aus dem Rechenwerk zu verbannen; "offbalance" nennt das der Fachmann.

      Beispiel Mobilcom : Beim Verkauf seines Aktienpakets an France Télécom vor wenigen Wochen zeigte sich Firmengründer Gerhard Schmid erfinderisch. Die Anteile werden bei Finanzinvestoren zwischengelagert - eine "Pufferlösung", die es den Franzosen ermöglicht, die stattlichen Mobilcom-Schulden von 6,2 Milliarden Euro zunächst nicht in ihrem eigenen Geschäftsabschluss auszuweisen.

      Bereits zuvor hatte Schmid Talent als kreativer Bilanzierer gezeigt. Nach den immensen Investitionen in das UMTS-Geschäft änderte der Konzern im Jahr 2000 seine Bilanzierungsgrundsätze.

      Zinszahlungen, die Mobilcom früher stets Gewinn mindernd als Aufwand gebucht hatte, wurden nach dem Lizenzerwerb aktiviert - ein kleiner Dreh mit großen Folgen. Die Auswirkungen der UMTS-Zinslast auf den Konzerngewinn - immerhin ab 2001 ein Minus von rund 360 Millionen Euro jährlich - konnte Mobilcom durch diese nach IAS-Normen erlaubte List verschieben.

      Trick 6: Die krumme Tour

      Nur selten driften Bluechips (oder solche, die sich dafür halten) in die graue Zone des Bilanzbetrugs ab - wie etwa der Konkurskonzern Philipp Holzmann oder die skandalumflorte Berliner Bankgesellschaft. Am Neuen Markt allerdings ist der Performancedruck so gewaltig, sind die Gewinnziele derart ambitioniert, dass Manager manchmal nur noch einen Ausweg wissen: die krumme Tour.

      In München hat sich solch ein Fall dem ersten Eindruck nach jüngst zugetragen. Die Advanced Medien AG verkaufte Filmrechte für 39 Millionen Euro, allerdings offenbar nur zum Schein. Wer sich dabei wie viel zu Schulden kommen ließ, ist noch unklar. Nominiert für die Schurkenrollen: der alte Firmenvorstand, der Aufsichtsrat und die Wirtschaftsprüfer.

      Für den Thriller mit dem Titel Comroad läuft bereits der Abspann. Im Februar legte der Firmenprüfer KPMG sein Mandat nieder, weil er die Vertrauenswürdigkeit des bayerischen Telematikanbieters anzweifelte. Wenig später wurde Vorstandschef Bodo Schnabel gefeuert; er hält zusammen mit seiner Frau die Firmenmehrheit. Seit Ende März sitzt Schnabel wegen Verdachts auf Kursbetrug in Untersuchungshaft.

      Ein Sondergutachten der WP-Gesellschaft Rödl & Partner Mitte April ergab: Rund 99 Prozent der gemeldeten Comroad-Umsätze für 2001 waren heiße Luft.

      Fazit: Eine Frage der Kultur

      Schwammige Regeln, schusselige Prüfer, schurkische Manager: Ist der Großschaden an der deutschen Rechnungslegung irreparabel oder gibt es Lösungen für die Misere?

      An wohlmeinenden Vorschlägen herrscht kein Mangel. Einheitliche Standards, schärfere Bestimmungen, schmerzlichere Sanktionen; die Hakelmacher sollen stärker haften und besser kontrolliert werden; eine Superbehörde nach dem Muster der amerikanischen SEC soll das Bilanzgeschehen in Europa überwachen - dies alles wäre sicherlich schon ein großer Fortschritt, aber kein Schutz vor notorischen Zahlenschummlern.

      Investoren und Aktionäre müssten vielmehr auf einen Kulturwandel in den Unternehmen selbst drängen und zum Beispiel die Aufsichtsräte zwingen, ihre Kontrollfunktion ernster zu nehmen; Ausschüsse zur Rechnungslegung (so genannte Audit Committees) sollten für jede börsennotierte Firma verbindlich sein und mit unabhängigen Experten besetzt werden.

      Die Angelegenheit, keine Frage, braucht Zeit. Doch sie duldet keinen Aufschub. Der größte Fehler wäre, glaubt Arthur Levitt, im heraufziehenden Wirtschaftsaufschwung wieder zur Tagesordnung überzugehen: Dann, fürchtet die SEC-Legende, "verliert auch noch der letzte Anleger das Vertrauen in den Kapitalmarkt."


      .......................................................
      Avatar
      schrieb am 13.05.02 21:59:11
      Beitrag Nr. 441 ()
      @harry schotter
      #440
      schöne bestandsaufnahme. man ahnt zwar immer, dass alle tricksen und fälschen, auch bei uns, aber so exemplarisch habe ich es über deutsche unternehmen noch nicht gelesen.

      >Ein Stück weit sind die Konzernführer selbst Getriebene. In ihrem steten Drang, den Börsenwert zu steigern, haben sie sich auf ein Spiel eingelassen, das Arthur Levitt, der ehemalige Chef der US-Börsenaufsicht SEC, "earnings game" genannt hat. Und das funktioniert so: Erst füttern die Manager die Analysten mit eher zurückhaltenden Prognosen für das nächste Quartalsergebnis; dann präsentieren sie Zahlen, die stets einen Tick besser sind.

      Shareholder-Value made in the USA, auf deutsche Verhältnisse nicht übertragbar? Sicherlich nicht eins zu eins. Aber auch deutsche Vorstände spielen das Gewinnspiel mit. "Das heutige Börsenumfeld verlangt nach ständig steigenden Gewinnen", sagt Preussag-Finanzvorstand Rainer Feuerhake. Der Druck auf die Manager, "entsprechende Zahlen zu liefern", habe enorm zugenommen.

      Mit aller Macht versuchen die Manager, die prognostizierten Ergebnisse zu erreichen; oder, besser noch, zu übertreffen. Deutsche Konzernlenker seien zunehmend bereit, "aggressive Bilanzierungsmethoden" anzuwenden<

      mir fallen dazu folgende sätze aus dem link in #401 wieder ein:

      >Im zinskapitalistischen System sind die Unternehmen zunehmend dazu gezwungen, Kredite aufzunehmen, um im härter werdenden Wettbewerb bestehen zu können. Um wiederum die Zinsen bezahlen zu können, muß rationalisiert und damit Arbeitskräfte abgebaut werden. Zu Beginn unserer Wirtschaftsordnung, nach dem Zweiten Weltkrieg, konnte der Kapitalanteil noch durch ein kräftiges Wirtschaftswachstum ausgeglichen werden. Heute jedoch stellt er den bestimmenden Faktor im Unternehmen dar. Die Fähigkeit der Betriebe Löhne zahlen zu können sinkt damit in immer schnellerem Ausmaß. Wer den Gegensatz zwischen Kapital und Arbeit im Zinssystem verstanden hat, erkennt auch, daß die Konfrontation von Arbeitnehmer und Unternehmer eigentlich gar nicht besteht. Beide sitzen letztlich im gleichen Boot und werden vom Kapitalgeber unter Druck gesetzt. Die künstlichen Streitigkeiten von Gewerkschaften und Betrieben sind dabei nur Ablenkungsaktionen, welche die Aufmerksamkeit von der Zinsausbeutung weglenken sollen.

      Heute wird versucht, die Schuld an der Misere den Arbeitnehmern zuzuschieben, welche zu hohe Löhne erhalten würden. Wie aus Abb. 4 jedoch ersichtlich ist, entwickeln sich die Bruttolöhne linear, während die Schulden der Unternehmen explodieren. Schnell wird deutlich, daß es nicht die Löhne, für die das Unternehmen die Gegenleistung Arbeit bekommt, sondern die leistungslosen Kapitalkosten sind, welche die Wirtschaft ruinieren.

      Nach Angaben der Deutschen Bundesbank arbeitete schon 1995 das durchschnittliche Unternehmen mit nur noch 18% Eigenkapital, manche Branchen, wie der Einzelhandel, oder die Bauindustrie sogar mit weniger als 5%. Der Rest ist Fremdkapital, also zu bedienende Schuldenlast. Mit schnell anwachsenden Schulden sind steigende Zinslasten der Wirtschaft verbunden. <

      >Globalisierung heißt, daß sich das Geldkapital in kurzer Zeit von einem Ort zum anderen bewegen kann, um dort mehr Zinserträge zu erwirtschaften. Da jedoch Produktion und Arbeitnehmer nicht so mobil sind, wird sich zwangsläufig die Vorherrschaft der Kapitalbesitzer über Arbeit und Produktion verschärfen. Die Unternehmen sind dann immer mehr dazu gezwungen, mit dem Kapitalmarkt zu konkurrieren. Erbringt ein Betrieb nicht mehr die Mindestrendite auf dem Geldmarkt, wird er wegen "Unrentabilität" geschlossen<

      die verschuldungsmaschine nimmt ihren lauf und keiner weiss, wie er herauskommen soll :confused:.

      >Der größte Fehler wäre, glaubt Arthur Levitt, im heraufziehenden Wirtschaftsaufschwung wieder zur Tagesordnung überzugehen: Dann, fürchtet die SEC-Legende, "verliert auch noch der letzte Anleger das Vertrauen in den Kapitalmarkt."<

      wohl wahr. `folgt der politikverdrossenheit die kapitalmarktverdrossenheit?` fragte die ftd neulich. solange die unternehmen gezwungen sind, ihren hohen bewertungen nachzulaufen, kann man nicht erwarten, dass dieser `grösste fehler`, wieder zur tagesordnung überzugehen, nicht gemacht wird. selbst neue gesetze werden den managern wohl weiterhin genug raum für spielchen lassen, da wird es immer gegendruck seitens der lobbyisten geben. ich fürchte, dass die gerichtsbarkeit hier nur genauso langsam luft ablassen kann (bilanzregeln peu a peu verschärft) wie es bei den kursen über die börse geschieht (wobei ich unter `börse` markt und marktmacher verstehe, die psychologie der masse einerseits und die `ausgleichenden`, federführenden marionettenspieler andererseits.)

      zuerst müssen die bewertungen runter, die machen stress! vielleicht atmet der eine oder andere manager sogar erleichtert auf, wenn die kurse seines unternehmens wieder so fair sind, dass er nicht mehr schwitzend nach feierabend sonderposten suchen muss?

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 13.05.02 22:03:19
      Beitrag Nr. 442 ()
      @kveite, @Harry Schotter,

      die Kritik, sei es an der Staatsverschuldung, den Bilanzierungsregeln, Pro-forma-Gewinnen, dem hedonistischen Gewinnansatz, usw. teile ich und schreibe ja selbst in meinem thread darüber.
      Nur, ich versuche auch andere Sichtweisen zu berücksichtigen und meine Einstellung zu hinterfragen.
      Man kann doch auch folgendermaßen argumentieren:
      Die aufgezählten Fakten sind doch zum großen Teil bekannt, nur werden sie scheinbar anders gewichtet, sonst müßten die Börsen schon lange sehr tief gefallen sein.
      Ein Interesse am Fallen hat aber letztlich keiner der Marktteilnehmer und auch nicht die Politik. Und so werden alle beteiligten Parteien die Märkte stützen, weil sie sonst mit ihnen untergehen müßten, ja unser gesamtes Wirtschaftssystem crashen würde. Diese Alternative aber halte ich zumindest in den nächsten Jahren für unwahrscheinlich.

      Daraus wiederum ergibt sich, daß die Märkte noch lange nicht auf ein realistisches, fundamental begründetes Niveau absinken müssen - einfach weil die gesamtwirtschaftlichen Konsequenzen, gerade in Zeiten der Globalisierung unabsehbar wären.

      Gruß

      C.
      Avatar
      schrieb am 13.05.02 22:05:16
      Beitrag Nr. 443 ()
      Weil nicht sein kann, was nicht sein darf?

      Nicht die richtige Logik finde ich.
      Avatar
      schrieb am 13.05.02 22:11:19
      Beitrag Nr. 444 ()
      Andersrum wirds was:
      Weil die Folgen so katastrophal wären, daß es einfach nicht passieren darf!
      Avatar
      schrieb am 13.05.02 23:36:06
      Beitrag Nr. 445 ()
      @kveite,
      ich frage mich einfach, warum die Indizes doch noch recht ambitioniert bewertet sind, obwohl die von Dir genannten Tatsachen doch eigentlich allen bekannt sind.
      Entweder haben diese Tatsachen nicht die Bedeutung, die Du ihnen beimißt, oder es besteht ein Interesse von maßgeblicher Seite, diese Tatsachen zu negieren.

      C.
      Avatar
      schrieb am 14.05.02 02:47:11
      Beitrag Nr. 446 ()
      Avatar
      schrieb am 14.05.02 07:57:03
      Beitrag Nr. 447 ()
      #440: Und wieder ein Teilchen im Lug-&-Trug-Puzzle... :( [Danke, Harry_Schotter, für Deine Arbeit hier]

      Ich warte auf den Tag, an dem die unbedarften Anleger das endlich blicken und ihre Fondsanteile, die überwiegend in diesen Werten investiert sind, zurückgeben.
      Ein solcher Background gehört nicht nur in die Fachpresse, sondern mal um 20:15 ins TV oder in die Bild. Da sind wieder andere gefordert, die aber gleichermassen der allgegenwärtigen Bequemlichkeit unterliegen und sich, vielleicht gerne, von der Fondsindustrie resp. Banken kaufen lassen.

      Das wird leider alles wohl dauern - jeder neue "Cisco"-Tag schiebt das nach hinten. Ergo wird sich die nötige Marktbereinigung eher hinziehen, jahrelang. Bis dahin "verliert auch noch der letzte Anleger das Vertrauen in den Kapitalmarkt." - dann haben wir eine breit angelegte `Kapitalmarktverdrossenheit`, die offenbar wirklich unabdingbar ist. Die Folgen für ihre eigenen Unternehmen, aber auch der gesamten Volkswirtschaft, können die Verantwortlichen locker verdrängen - `nach mir die Sintflut`, deren Altersversorgung ist ja bis ins letzte Glied der Verwandtschaft gesichert, selbst wenn sie ihren Arbeitsplatz vorzeitig verlieren (imo unterschätzen sie dabei aber mögliche Systemänderungen, die sie dann doch noch in Regress ziehen könnten).

      @cabinda / #441:
      vielleicht atmet der eine oder andere manager sogar erleichtert auf, wenn die kurse seines unternehmens wieder so fair sind, dass er nicht mehr schwitzend nach feierabend sonderposten suchen muss?
      Der ein oder andere vielleicht, sogar bestimmt. Viele haben diese Wachstumseuphorie indes selbst geschürt und tun es, v.a. in den USA, immer noch. Sei es "freiwillig" - aus Grössenwahn ob der Leichtigkeit, mit der sie exorbitante Einkommen für sich festschreiben können - oder auf Druck egoistischer, nicht im Sinne gesellschaftlicher Erfordernisse bzw. Verantwortung operierender Investmentbanken resp. derer `Äffchen`, der Analysten.

      @Cornelius:
      es besteht ein Interesse von maßgeblicher Seite, diese Tatsachen zu negieren.
      Das ist wohl unzweifelhaft. Nur dienen die damit verbundenen Massnahmen nicht dazu, Vertrauen in die Kapitalmärkte zu erhalten geschweige denn neu zu generieren. Bisher klappt das noch leidlich - weil eben die Fondsindustrie noch den erwähnten Support der unbedarften, gutgläubigen Anleger, aber auch der Medien hat.

      investival, auf Abkürzung hoffend, aber nicht spekulierend
      Avatar
      schrieb am 14.05.02 15:40:25
      Beitrag Nr. 448 ()
      Hallo,
      aus einem anderen Board von user "shrink":

      FOR WIRE TRANSMISSION 8:30 A.M. ET, Tuesday, May 14, 2002

      ADVANCE MONTHLY SALES FOR RETAIL TRADE AND FOOD SERVICES

      APRIL 2002

      The Census Bureau of the Department of Commerce announced today that advance estimates of U.S. retail and food services sales for April, adjusted for seasonal, holiday, and trading-day differences, but not for price changes, were $300.3 billion, an increase of 1.2 percent (±1.0%) from the previous month and up 4.0 percent (±1.7%) from April 2001. Total sales for the February through April period were up 3.7 percent (±0.3%) from the same period a year ago. The February to March 2002 percent change was unrevised from 0.1 percent (±0.2%) . ______________________________________________

      Alles klar? Somit beträgt die sogenannte "saisonale Bereinigung" für April 1.2%-0.3%=0.9% und ex-autos beträgt sie 1,0%-0.2%=0.8%

      Und was lernt uns das? Nix - es ist nur eine Bestätigung für die alte Volksweisheit, dass man nur Statistiken glauben sollte, die man selbst "saisonal bereinigt" hat.

      Den ganzen Artikel gibt`s hier: Census
      http://www.census.gov/svsd/www/fullpub.html


      Gruß

      C.
      Avatar
      schrieb am 14.05.02 17:48:27
      Beitrag Nr. 449 ()
      guten abend @all,

      um dahinter zu kommen, "warum die märkte fallen werden", erscheint es mir unumgänglich, erst die frage " warum die märkte nicht fallen werden" ausführlich zu beantworten.

      dabei meine ich nicht die beantwortung der frage mittels herleitung fundamentaler oder anderer kriterien. ich würde hier einfach frei nach dem jauchschen prinzip vom millionär-werden recherchieren: also wennse nich gleich auf die antwort kommen, dann versuchenses doch mal von hinten. genau. von hinten.

      nehmen wir einmal an, der in den vorangegangenen 448postings zusammengetragene inhalt wird in einem globalen ausbruch von zwangsläufiger logik plötzlich zum tragen kommen, wie hätten wir uns dies dann vorzustellen?
      zusammenbrechende finanzmärkte, nun gut, klingt noch einigermaßen passabel, müßte dann aber erweitert werden mit weiterhin zusammenbrechender globaler volkswirtschaft und ebenso zusammenbrechenden politischen stabilitäten.
      alles in voller konsequenz betrachtet würde im zuge von geldvernichtung und einhergehender verarmung durch wirtschaftlichen kollaps ein großes maß an sozialer unruhe entstehen, welche sich im schlechtesten fall durch gezielte manipulation der jeweils herrschenden auch in einem krieg nach außen richten könnte.
      einhergehen würde dieses ganze szenario mit einem schweren machtverlust des westens und besonders der usa zugunsten autoritärerer gesellschaften wie beispielsweise china. in einem solchen fall stände sogar die stellung der usa als weltmacht vor dem verlust.
      also in aller konsequenz würde es bedeuten: ein durch die usa zu beeinflussendes prozedere mit platzenden leistungsbilanzdefizit, staatüberschuldung, schwächelnden dollar und-oder platzenden aktien- und immobilienbewertungen würde dazu führen, daß genau das auslösende land, also die usa, den größten schaden davon trägt - machtverlust durch finanzverlust und wirtschaftskraftverlust. hm, ist dieses szenario denkbar? logisch erscheint es wohl, nur, geht man davon aus, daß die usa dies wohlwissend so auf sich zu kommen lassen?
      wohl kaum.
      nun stellt sich die frage, wie können die usa dieses dilemma umschiffen und schaffen sie dies überhaupt?

      nur über die beantwortung dieser letzten frage läßt sich zwangsläufig ermitteln, ob die in 448postings gesammelten inhalte irgendwann einmal zum tragen kommen oder ob es der adminitration gelingt, immer wieder handstreichartig die problematischen kriterien zu bereinigen.

      gruß
      zar
      Avatar
      schrieb am 14.05.02 18:23:10
      Beitrag Nr. 450 ()
      @zar-putin,
      was ich in #442 und #444 schrieb, hast Du nun etwas ausführlicher dargestellt.
      Ok, ein Crash scheint mir, gerade wegen der katastrophalen Folgen unwahrscheinlich, eher ein langes unerfreuliches "soft landing" der Märkte.
      Eine weiter Möglichkeit der Interpretation gibt es aber auch - eine Aneinanderreihung nur negativer Fakten, wie in diesem thread, läßt zwangsläufig den Blick immer enger werden. Andere, positive Fakten in Wirtschaft und Politik, die es zweifelsohne auch gibt, übersieht man sehr leicht und verfängt sich in irgendwelchen Verschwörungstheorien.

      Ob es gelingt, die Probleme in den Griff zu bekommen, darüber ließen sich nochmals 1000 postings schreiben, nur die Gefahr wäre groß, daß dabei wenig herauskommt, da man nur spekulieren könnte, was in Zukunft geschehen könnte.

      Interessant für mich wäre eher die Frage, welche Konsequenzen man als Anleger, oder, noch umfassender, als Renteneinzahler, Sparer, usw., aus der derzeitigen Situation und den sich aus ihr ergebenden Gefahren ziehen sollte.

      Gruß

      C.
      Avatar
      schrieb am 14.05.02 18:31:24
      Beitrag Nr. 451 ()
      Der Zar hat es gut auf den Punkt gebracht, schließlich kennt er sich aus mit untergehenden Weltmächten.

      Und genauso wirds kommen, nicht sofort, aber es wird.

      Gruß Kveite
      Avatar
      schrieb am 14.05.02 19:44:36
      Beitrag Nr. 452 ()
      @Cornelius:
      positive Fakten in Wirtschaft und Politik, die es zweifelsohne auch gibt
      Da muss man zzt. aber mit der Lupe suchen... Sicher gibt es immer Unternehmen, in die man investieren kann. Auch hat "bei uns" ein jeder die prinzipielle Möglichkeit, relativ frei an den Kapitalmärkten zu agieren. Lasse mir aber ansonsten gerne ein paar Fakten nennen oder mich auch eines besseren belehren...

      ...welche Konsequenzen man als Anleger, oder, noch umfassender, als Renteneinzahler, Sparer, usw., aus der derzeitigen Situation und den sich aus ihr ergebenden Gefahren ziehen sollte.
      Da liesse sich ein Buch schreiben... und das wäre wohl nicht unumstritten, kein Patentrezept.

      Ich denke, da muss jeder seine Hausaufgaben machen, um nicht "unter die Räder" zu kommen. Da gibt es wohl nur ganz wenige allgemeingültige "Tipps": Z.B. mit seinem Vertrauen sehr sorgsam umgehen, es nicht leichtfertig verschenken - an wen, welche Institution, welche Bank oder welches Unternehmen auch immer. Am besten ist es fast immer, Dinge in die eigene Hand zu nehmen und so häufig wie zuträglich zu kontrollieren - und dafür, vorher, seinen Kopf zu benutzen. Der Zeitaufwand zahlt sich früher oder später aus.

      Die Konsequenzen aus der Lage der Dinge sind für jeden, natürlich, andere - der eine investiert zzt. mehr oder weniger aus "Papier"werten heraus ins Gold, um seine Riskiken zu diversifizieren, der andere hält mehr oder weniger Cash, um günstige Gelegenheiten an den Aktienmärkten abzuwarten und investiv zu nutzen. Der Dritte mit mehr Zeit überbrückt die unsichere Zeit der "Papier"werte mit kurzfristigen Anlageaktionen, der Vierte mit noch mehr Zeit sagt sich: Die Mischung aus alledem macht`s.
      Wichtig ist es imo, dabei Herdentriebe via historischer Sicht zu erkennen und sie rechtzeitig zu verlassen, d.h. entsprechende Assets nicht länger zu präferieren. Die Herde tummelt sich zzt. immer noch in Immobilien und Blue-Chip-/Tech-Investmentfonds und ist dazu ein grosszügiger Gläubiger (letzteres betrifft auch `Sparer` und `Renteneinzahler`).

      In Summe für Dich, Cornelius, wohl alles keine neuen Erkenntnisse... leider, tut mir leid ;)

      investival
      Avatar
      schrieb am 14.05.02 20:20:17
      Beitrag Nr. 453 ()
      Warum die Indizes fallen werden

      Schon die Headline ist verführerisch. Sie verspricht etwas und versucht Gründe dafür zu liefern. Gründe, das zeigt der Thread sind genügend vorhanden. Gründe allein sind kein Grund. Gefahren sind auch kein Grund. Dynamisch betrachet, stellen Gründe oder Gefahren Herausforderungen dar, die es zu meistern und zu schultern gilt.

      Kein einziger Grund vermag etwas zu bewirken, höchstens die Menschen dahinter, nämlich ob sie sich den Umständen entsprechend verhalten oder nicht. Und dahinter gibt es durchaus auch noch etwas nicht Faßbares, etwas was sonst dem Bereich der Religion angehört - der Glauben. Weniger theatralisch, das Vertrauen oder das Selbstbewußtsein etwas tun zu können und das wiederum einen "Teufelskreis" initiiert.

      Ein kluger Mann (??) hatte neulich gesagt, Wechsel sei eine Konstante. Auch hier, auch hier.
      Avatar
      schrieb am 15.05.02 09:28:03
      Beitrag Nr. 454 ()
      Wer glaubt eigentlich, dass ein System mit tausendfach rückgekoppelten Prozessen überhaupt gesteuert werden kann.
      Wenn man eine Maßnahme ergreift, z.b. die Zinsen senkt, hat das neben der beabsichtigten Wirkung auch viele unbeabsichtigte und unkalkulierbare Nebennwirkungen, diese haben wiederum unvorhersehbare Folgen. Diese Nebenwirkungen lösen keinen Crash aus, so lange, das System insgesamt stabil genug ist und sich noch nicht in einer kritischen Grenzlage befindet (Schmetterlingseffekt). Unsere Weltwirtschaft kommt dieser Grenzlage mit jedem Tag näher (Zinsproblematik, natürliche Begrenzungen etc.)

      Wir haben bisher schlicht und einfach Glück gehabt.

      Es gibt offensicvhtliche keine Alternative. Jedenfalls haben wir es bis jetzt nicht geschafft (weil es in der Natur der Menschen liegt?), die Systembedingungen so zu verändern, um das System zu stabilsieren. Wahrscheinlich müsste man dafür den Kapitalismus überwinden. Das wird (und kann)nicht freiwillig passieren oder gesteuert werden, weil das "System " eine Eigendynamik enthält, die von einzelnen Aktionisten oder Aktionsgruppen (z.B FED) aufgrund der Komplexität nicht (dauerhaft)zielgerichtet manipulierbar ist. Am Ende bricht sich der Fluss (der Dinge) seine Bahn (Die normative Kraft des Faktischen)und erreicht den Bifurkationspunkt, an dem sich ein neues Gleichgewicht einstellt.

      Wie, was und wann das genau geschieht ist unvorhersehbar.
      Die Fakten, die in diesem thread (oder denen von cabinda und paule 2) aufgelistet sind, zeigen jedoch, dass wir uns einer Grenzlage mit steigendem Tempo nähern.

      Es gibt zwei Kurzgeschichten, "der Tunnel" und "das Fliegenpapier", die unsere Situation bildhaft beschreiben.


      Nennt mir eine Instanz, außer der "Göttlichen", die wirklich die Transparenz und die Steuerungsmöglichkeiten zur zielgerichteten Vermeidung eines "Bifurkationspunktes" in Händen hält!
      Avatar
      schrieb am 15.05.02 09:48:20
      Beitrag Nr. 455 ()
      Avatar
      schrieb am 15.05.02 11:53:06
      Beitrag Nr. 456 ()
      >Neue Studie:
      Überalterung könnte globale Finanzkrise auslösen

      Die offiziellen Prognosen zu den Ausgaben für die Altersversorgung sind anscheinend viel zu optimistisch. Laut einer groß angelegten Studie steckt das Rentensystem in noch viel größeren Schwierigkeiten als bisher angenommen.


      Rentner: Globale Finanzkrise durch Überalterung?

      Frankfurt am Main - Laut einer Studie des Center for Strategic and International Studies (CSIS), einem renommierten Think-Tank in Washington, seien vor allem in Kontinentaleuropa und Japan weitgehende Reformen der sozialen Sicherungssysteme notwendig, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Andernfalls drohe eine globale Finanzkrise. Der CSIS-Studie zufolge sind die offiziellen Ausgabenprognosen von OECD und Europäischer Kommission viel zu optimistisch. Nach Schätzung des CSIS werden in Deutschland in den Jahren von 2010 bis 2020 ein Drittel mehr Menschen in den Ruhestand treten als neue Erwerbstätige hinzukommen - mit gravierenden Folgen für Konsum, staatliche Schuldenaufnahme, Investitionen und Wirtschaftswachstum. In Ländern wie Italien und vor allem Japan sei die Entwicklung noch dramatischer als in Deutschland, sagte Paul Hewitt, Leiter der "Global Aging Initiative" des CSIS, der "FAZ". Nach Einschätzung des CSIS-Experten Richard Jackson drohe den Finanzmärkten ein Kollaps, wenn die aus der Überalterung resultierenden Probleme nicht bald angegangen würden, so die Zeitung. Besonders prekär sei die Situation in Japan, wo der Staat wegen der fortschreitenden Vergreisung seine ohnehin riesige Verschuldung weiter erhöhen müsse, um die Pensionszusagen zu finanzieren. Sollte das japanische Zinsniveau - das derzeit nahe null liege - steigen, sei in Frage gestellt, ob der Staat den Schuldendienst noch zu leisten vermöge. Dies sei einer der Gründe, weshalb die Ratingagenturen die Bonität Japans herunterstuften.

      SPIEGEL ONLINE - 15. Mai 2002, 7:35
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,196098,00.html

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 15.05.02 13:17:22
      Beitrag Nr. 457 ()
      @Bierdose,

      es ist richtig, dass hinter dem Lauf der Dinge Menschen stehen, Gründe reichen nicht, liefern nur Anstösse zu `meistern`, zu `glauben` oder zu `vertrauen`. Diese Tugenden werden indes zunehmend konterkariert.

      ... Wechsel sei eine Konstante. Auch hier, auch hier.
      - Die Börse betreffend: Fonds-Manie, Indexorientierung, Oberflächlichkeit in Medien und Analysen, Up-Manipulationen, Vorstandseinkommen ...

      @elmarion,

      #454: Deine Gedanken haben etwas. Nur wissen tust Du es letztendlich auch nicht. Ich sehe das alles eher in Wahrscheinlichkeiten. Es wird aufgrund der angewöhnten Bequemlichkeit, manche sprechen auch schon von Dekadenz, sicher zunehmend unwahrscheinlich, das System (selbst in einer konzertierten Aktion) in die richtige, überlebensfähige Richtung steuern zu können. Ich sehe aber immer noch Chancen, trotz der zzt. dem offenbar gegenwirkenden Administrationen.

      Am Ende bricht sich der Fluss (der Dinge) seine Bahn (Die normative Kraft des Faktischen)und erreicht den Bifurkationspunkt, an dem sich ein neues Gleichgewicht einstellt.
      Möglich(!), das es so kommt. Ein `neues Gleichgewicht` muss im übrigen ja nicht von vornherein schlecht sein.

      @cabinda,

      Überalterung könnte globale Finanzkrise auslösen - na, da wird es vorher noch andere Anlässe geben... Die Überalterung ist, im Gegensatz zu anderen Problemen, mit "beruhigender" Sicherheit ein langsamer Prozess, auf den sich alle einstellen können (und müssen).

      investival
      Avatar
      schrieb am 15.05.02 14:24:17
      Beitrag Nr. 458 ()
      Avatar
      schrieb am 15.05.02 17:54:41
      Beitrag Nr. 459 ()
      Aldibroker, du bist berühmt !!! :)


      .........................................................

      Quelle: www.boerse.de

      ...


      Paul C. Martin




      Der CISCO-Schwindel

      Guten Tag!

      CISCO gilt gemeinhin als die Wunder- und Wendewaffe des US-Marktes. Ein dringend erforderliche Waffe, denn es sollte nun wirklich irgendwann mal wieder aufwärts gehen.

      Der CISCO-Kursverlauf ist nicht so doll, wie diese Darstellung zeigt:





      Der Hupfer nach den jüngsten Zahlen ist zwar beachtlich, haut aber mangels Perseveranz auch keinen vom Hocker:





      Nun haben sich Heerscharen von Analysten über die Firma und ihre Zahlen hergemacht. Im Elliottwaves-Forum gab es dazu eine interessante Side-Show, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte.

      Ein Poster namens Aldibroker nahm sich die CISCO-Zahlen in toto vor und markierte die wichtigsten Zahlen so...





      ... um dann zu dem Ergebnis zu kommen, dass etwas nicht stimmen können.

      Aldibrokers Argumentation:

      „Es wurde behauptet, die Einsparungen kommen aus den Personalkosten insbesondere auch aus der Forschung und Entwicklung, das kann nicht stimmen, denn die F&E-Kosten sind mit 0,8 Mrd. genauso hoch wie im Vorquartal. Das gleiche gilt für die Vertriebs- und Verwaltungskosten. Der Wasserkopf ist also noch genauso geschwollen wie im Vorquartal, was wohl so auf das Hirn drückt, dass man mit falschen Argumenten an die Öffentlichkeit geht.

      „Wenn schon die Buchführung nicht mit der Argumentation übereinstimmt, sollte man die Kassen(Cash)lage zur Beurteilung heranziehen. Unglaublich, CISCO hat im letzten Quartal operativ sage und schreibe fast 0,5 Mrd. weniger Cash verdient, als im Vorquartal.

      „Der Cash Flow je Aktie ist bei fast konstanten Umsätzen um 22 % auf 21 Cent / Aktie gefallen. Hier bahnt sich Schlimmes für das 4. Quartal an...

      „Keiner, der bei Verstand ist glaubt, dass die im Vorjahr im 3. Quartal ausgewiesenen Verluste auch nur im 3. Quartal angefallen sind. Hier wurde ein Problem punktuell ausgepackt und der Ertragsrechnung zugeführt. Können wir davor zukünftig sicher sein? Einen Anhaltspunkt gibt eine weitere seltsame Zahl: Das Finanzergebnis!

      „Da blinken im 1. Quartal kurz 0,7 Mrd. Verlust auf und in den Folgequartalen werden dann wieder je rund 0,2 Mrd. als Ertragssteigerung ausgepackt.

      Aldibrokers Folgerung: CISCO könne also bestenfalls am break-even liegen.

      Daraufhin kritisierte der Poster Ricardo die Analyse mit interessanten Einwänden. Er schreibt:

      „Die chronologische Zuordnung ist ein wenig verwirrend. Letztes Quartal war wohl das 3. Quartal, in dem CISCO einen Gewinn nach Sonderposten vom 729 Mio. nach -2,7 Mrd. Dollar im Vorjahresquartal erzielt hat. Für die Zahlenreihe der F&E-Aufwendungen ergibt sich dann folgendes Bild: 807, 822, 875, 1038, 970 usw.. Die sind also tatsächlich deutlich gefallen!

      „Der Cash-flow ist eine Kennziffer für die Eigenfinanzierungskraft eines Unternehmens und nur zur internen Analyse geeignet. Außenstehenden erschließt sich die Zusammensetzung dieser Kennziffer nicht womit er völlig Recht hat).

      „Da gehen z. B. Abschreibungen und Zuschreibungen sowie erfolgswirksame- bzw. erfolgsneutrale Aufwendungen und Erträge nach belieben ein. Mit der Bruttomarge hat die Kennzahl nichts zu tun. Die -0,7 Mrd. beziehen sich auf das Finanzergebnis. Damit ist nicht irgendein Ertrag gemeint, sondern die Bewertung der Beteiligungen und z. B. Zinsaufwendungen. Das die Beteiligungen in der Bewertung nicht weiter gefallen sind kann durchaus zutreffen. Bei -2,7 Mrd. im Vorquartal werden wohl auch die Zinsaufwendungen gestiegen sein.

      „Die -2,7 Mrd. beziehen sich definitiv auf das betreffende Quartal. Siehe Betriebsergebnis -3,8 und Finanzergebnis + 236.

      Daraufhin konterte Aldibroker:

      „Es steht außer Frage, dass CISCO gemessen an den veröffentlichten Zahlen im 3. Quartal einen Ergebnissprung gemacht hat. Nur wer Dir vor einem Jahr erzählt, er hätte bei rund 4,8 Mrd. Umsatz einmal 4,0 und ein anderes Mal 1,5 Mrd. Dollar „cost of sale“, der muss schon sehr lange Argumentationsketten stricken *g*.

      „Die personalintensiven F&E-Kosten sind auch nicht kontinuierlich gefallen (Personal freigesetzt), sondern schwanken erst rauf, dann wieder runter und bleiben eben doch seit Monaten nahezu konstant. Hier ein paar Mediengroschen zur Erklärung herzuzaubern, ist mir zu dünn.

      „Es sind nicht die Fixkosten der Verwaltung, des Vertriebes oder der Forschung und Entwicklung, die für plausible Erklärungsansätze herhalten können, sondern die variablen Produktkosten, die oh Wunder bei fast gleichen Umsätzen schon dramatisch in Richtung einer Drittelung laufen.

      „Man kann ohne buchhalterische Besonderheiten und Ausnutzung der legalen Bilanzierungsrichtlinien nicht so einfach über 2,5 Mrd. Produktkosten abbauen, es sein denn, man hat erst die Lager drastisch abgewertet (nicht physisch verschrottet!) und die Produktkosten zur Verschleierung zukünftiger Ergebnisprobleme einmalig in einem 3. Quartal 2001 ausgewiesen (bilanziell den Rücken frei machen für die Zukunft).

      „Wenn ich nun primär aus einem abgewerteten Bestand die gleichen Produkte in der gleichen Produktstruktur und Absatzmenge wie im 3. Quartal 2001 verkaufe, komme ich buchhalterisch natürlich nun auf einen gigantischen Ergebnissprung von 2,5 Mrd.

      „Dieser buchhalterische Vorgang hat leider nichts mit der realen operativen betriebswirtschaftlichen Ertraglage zu tun, die nach wie vor erheblich mehr operative Cashreserven zieht, als es buchhalterisch den Anschein erwecken soll, denn die Beschaffungszeiten, der laufende Lagerumschlag, die Zahlungsziele... sorgen dafür, das operativ jede Rechnung zu 100 % bezahlt wird, auch wenn buchhalterisch die Vorräte nur zu 50 % oder weniger in den Büchern stehen.

      „Ich halte es heute für unverzichtbar, neben den buchhalterischen Größen insbesondere auch die immer vorhandenen Kapitalflussrechnungen, Cash–Flow-Rechnungen... zu betrachten, die sind häufig viel aussagekräftiger, als das pro-forma-Ergebnis oder der Jahresüberschuss. Wer diese Daten über 3 bis 5 Jahre in Relation zu den G+V - Daten hat, ist auch als Außenstehender in nichts an Erkenntnis zu schlagen, denn gerade die nicht zahlungswirksamen Rückstellungen, Abschreibungen, Wertberichtigungen... sind die bilanzpolitischen Stellgrößen, die jeder kennen und herausarbeiten sollte, will er mit der Ergebnisrechnung wirklich etwas anfangen.

      „Ich bleibe dabei, CISCO hat operativ nicht einen Cent Verbesserung vorzuweisen, wie sollen die das auch, der Umsatz liegt kumulativ immer noch 22 % unter Vorjahr und die Ertragsrechnung ist bilanzpolitisch gefärbt.

      DAS HAT WAS!

      Auf die Frage, woher denn Informationen über die 4 Mrd. „Cost of Sale“ zu nehmen seien, verweist Aldibroker auf die aus der CISCO-Page zu entnehmenden Angaben. Die schauen dann so aus:





      Und dann eben auch so:





      Aldibrokers Schlussfolgerung:

      „Bei fast gleichen Produkterlösen 2,6 Milliarden US-Dollar weniger direkte Produktkosten, so steht es in Gewinn- und Verlustrechnung, wer da nicht weiter nachdenkt oder nachfragt, will die Wahrheit nicht wissen oder sich damit nicht beschäftigen, weil die Wahrheit zu ernüchternd wäre!

      „Es führt kein Weg an der Cash-Flow-Rechnung vorbei, denn dort wird der entscheidende Hinweis gegeben. Die Vorräte (inventory) wurden aus „Vorsorge“ nicht zahlungswirksam (provision) um 2,7 Milliarden US-Dollar runtergeorgelt, um für Folgequartale den Rücken bilanzpolitisch frei zu haben.

      „Im Umkehrschluss heißt das aber auch, das betriebswirtschaftlich in diesem Jahr operativ nicht nur der break-even-point verpasst wurde, sondern den ausgewiesenen kumulativen Jahresüberschüssen von 1,1 Milliarden US-Dollar eigentlich um einen Aufwand von 2,7 Milliarden US-Dollar erhöht werden müssten, denn diese Bestandswerte sind bilanzpolitisch und buchhalterisch in das Jahr 2001 verlagert worden, um nicht in diesem Jahr bei einem Umsatzrückgang von 22 % auch noch einen Verlust von 1,6 Milliarden US-Dollar ausweisen zu müssen.

      „Der gesunde Menschenverstand sagt ... schon, dass 4 Milliarden weniger Umsatz ins Ergebnis schlagen müssen, wenn man nicht trickst.

      DAS HAT ERST RECHT WAS!

      Ich weiß nicht, ob Aldibroker ein professioneller Analyst ist. Jedenfalls zeigt seine höchst stringente Analyse der CISCO-Zahlen, dass der Anleger auf Dauer besser fährt, wenn er sich in höchsteigener Person ein Bild von den Zuständen aller ihn interessierenden Unternehmungen macht. Sonst läuft er Gefahr, sich im sich beinahe schon flächendeckenden „Konsens“ der Meinungen bzw. „Schätzungen“ der „professionellen“ Analysten zu verlieren und sein Geld gleich mit.

      PS: Jüngst hatte ich das Vergnügen, den CEO der Deutsche Mentor für Finanzen AG, Herrn Serkan Izmirioglu kennen zu lernen. Auch dies ist einer aus der immer selteneren Species von Finanz-Fachleuten, die Analysen mit gesundem Menschenverstand und größtmöglicher Detailkenntnis verfertigen. Auf meine Frage, was er denn von der T-Aktie hielte, antwortete er: „Als das Papier bei 80 stand, hatte ich im Fernsehen ein Kursziel von 6 genannt. Dafür bin ich damals ausgelacht worden.“

      Inzwischen hat Herr Izmirlioglu die Lacher allerdings auf seiner Seite. So kann’s gehen....

      Sorry, dass es dieses Mal etwas umfangreicher geworden ist. Aber die Börse besteht nun mal nicht aus „Trends“, „Charts“ und „großen Bildern“. Ihr geheimnisvoller Charme liegt in den Details. Und wer die Details nicht auf dem Effeff beherrscht, hat dort nur etwas zu suchen, wenn er in sich den unbändigen Drang versteift, sein Vermögen zu verschenken.

      Für solche altruistischen Aktionen wäre ein x-beliebiges Herz-Jesu-Hospital in Ruanda dann doch der empfehlenswertere Platz.

      Paul C. Martin

      15.05.2002


      ...................................................
      Avatar
      schrieb am 17.05.02 17:22:56
      Beitrag Nr. 460 ()
      Kleine Pfingstlektüre

      http://www.bialuch.de/02.20mb170502.htm


      Gruß Kveite
      Avatar
      schrieb am 17.05.02 18:59:43
      Beitrag Nr. 461 ()
      Interessant was hier alles Zusammen getragen wird !

      habe mir erlaubt Teile davon zu "kopiern" und hier abzulegen. (auch anderes aus anderen Foren...)

      http://members.surfeu.at/oege/Die_Weltwirtschaft_kritisch_hi…

      Grüße oegeat
      Avatar
      schrieb am 18.05.02 00:21:30
      Beitrag Nr. 462 ()
      Ich war mal Superbulle.

      Jedesmal, wenns mich wieder juckt, werde ich diesen Thread durchlesen :)
      Avatar
      schrieb am 19.05.02 17:26:40
      Beitrag Nr. 463 ()
      THE NEW ECONOMICS
      (Quelle: Kono Matsu, adbusters.org)

      We might complain about the economy, but rarely do we question the underlying paradigm. Instead, we dance, enthralled by its imperatives, surging in a frenzy of prosperity, or stalled, unemployed, in a bout of paranoia.

      The "science" of economics has us under its spell. We sway to its mystical incantations: Gross National Product, interest rates, the monetary supply. We revel in its traditions, in its formalism, in its abstract and irrelevant models of the world; where air and water are free and forests grow forever; where the worth of vanishing resources are disregarded because they cannot easily be quantified; where the wealth of a nation goes up with every automobile accident, with every oil spill, with every newly diagnosed cancer patient.

      Now, a revolution is under way in the profession of economics; a radical rethinking of the assumptions that drive Western economies.

      In the l96Os, the science of economics was riding high in public esteem. Times were good and there was no reason why they shouldn`t continue. Using their Keynesian theories and econometric models, economists pulled the big levers that shaped our lives -- taxes, interest rates, government spending, the money supply -- and like a mighty ship, the economy responded.

      John Maynard Keynes, the guru of Keynesian economics, predicted that economics would eventually settle down into a nuts-and-bolts profession "very much like dentistry." And it seemed he was right. The profession was not only guiding the economy but fine-tuning it as well. A Nobel prize was introduced for this promising new science. Keynes was featured on the cover of Time magazine in an issue celebrating an age of planned prosperity; economists would manage our future according to scientific principles. The boom-bust cycles that have plagued capitalism since the industrial revolution would become a thing of the past. Richard Nixon declared, "We are all Keynesians now."

      This was heady brew for economists. Their science had suddenly come into its own -- and it was a real science! -- a cut above the social sciences like sociology or anthropology. Economics had precisely measurable entities like "GNP" and "Money Supply" and real laws like the Law Of Supply and Demand. Most importantly, it had mathematics, the universal language of science, to back its claims. The profession also had a mission: to realize the utopian dream of a society without economic misery and want.

      Today that dream is forgotten. The profession has fallen from grace. Since the l970s its forecasts have been consistently off the mark and ridiculed in the media. "What Good Are Economists?" asked a Newsweek headline. "It`s Back to Doghouse for Economists," declared U.S. News & World Report. "Economics is not a science; it is merely politics in disguise," writes Hazel Henderson, one of the many critics snapping at the profession`s heels. "How long can current economic theories continue to lumber along on the wagon wheels of 18th century logic?" wonders Barrington Nevitt.

      What happened after 1970? Why did the economics profession stumble and fall?Because it ignored one simple fact: all economic systems operate within the larger economy of planet earth. The economic theories did not work because they ignored such fundamentals as the depletion of natural resources, the long term costs of polluting the environment, and many of the other "externalities" of our industrial system.It`s ironic that the economics profession ignored one of its own best known dictums: If you use up your capital, you`ll be heading for bankruptcy.

      Learning to Subtract
      "Governments have yet to admit that degrading the environment is the same asrunning up a debt that must eventually be paid."
      -- Craig Mclnnes, The Globe and Mail

      In 1988, federal government officials found dioxins in shellfish and ordered a portion of the commercial shellfish fishery in Howe Sound, British Columbia closed. This bit of bad news caused hardly a ripple among economists.

      A few months later the closure was widened to cover prawn, crab and oyster in the whole of Howe Sound. It was a heavy blow to the communities along Howe Sound, but for the profession of economics, it was a non-event.

      A little later, Ottawa extended the ban yet again. Shellfishing was banned in nearly all coastal waters adjacent to pulp and paper mills. Was this calamity accurately reflected in our provincial or national accounting books? No. Would it register in the books if shellfishing on Howe Sound was banned and lost forever? No.

      "A country could exhaust its mineral resources, cut down its forests, erodeits soils, pollute its aquifers and hunt its wildlife and fisheries toextinction, but measured income would not be affected as these assetsdisappeared."
      -- World Resources Institute, Washington DC

      The Tip of the Iceberg
      Besides the degradation of nature, many other important areas have traditionally been left out of our economic accounting books: the human costs of doing business, all barter transactions, illegal gambling and the drug trade; pretty well anything that is hard to measure in dollars and cents and feed into a mathematical model.

      For example, a mother working at home raising children is not considered to be "a worker." She is treated as if she has no input or productivity to contribute to the "real" economy. Economically speaking, she doesn`t exist.

      The abstract, logical, mostly male world of economic science has in fact less to do with the real world than the profession would have us believe.

      "Women, by and large, understand what economics is really about; meeting theneeds of their family, meeting the needs of their community. Men have turnedeconomics into the sort of science where they say that there is no demand forfood in India because people haven`t the money to buy it. That`s crazy! But in traditional economic jargon, that makes sense."
      -- Hunter Lovins, Rocky Mountain Institute

      The Economics of the Last Hurrah
      "Every time there is a car accident, the GNP goes up."
      -- Ralph Nader

      Joe and Mary own a small farm. They are self-reliant, growing as much of their food as possible, and providing for most of their own needs. Their two children chip in and the family has a rich home life. Their family contributes to the health of their community and the nation... but they are not good for the nation`s business, because they consume so little.

      Joe and Mary can`t make ends meet, so Joe finds a job in the city. He borrows $ 13,000 to buy a Toyota and drives 50 miles to work every day. The $13,000 and his yearly gas bill are added to the nation`s Gross National Product (GNP).

      Then Mary divorces Joe because she can`t handle his bad city moods anymore. The $11,000 lawyer`s fee for dividing up the farm and assets is added to the nation`s GNP. The people who buy the farm develop it into townhouses at $200,000 a pop. This results in a spectacular jump in the GNP.

      A year later Joe and Mary accidentally meet in a pub and decide to give it another go. They give up their city apartments, sell one of their cars and renovate a barn in the back of Mary`s father`s farm. They live frugally, watch their pennies and grow together as a family again. Guess what? The nation`s GNP registers a fall, and the economists tell us we are worse off.

      "The social costs of a polluted environment, disrupted communities, disruptedfamily life and eroded primary relationships may be the only part of the GNPthat is growing."
      -- Hazel Henderson

      Destroy Economics?
      How much will it cost to stop acid rain? How much to mend the ozone layer? How much to halt the global warming trend? According to Peter Passell writing in the New York Times, recent studies put the price tag at trillions of dollars through the next century. According to one estimate, the United States` annual price tag could rival the current level of military spending. That`s a pretty large time bomb to pass on to future generations.

      Such estimates suggest that conventional economics has become not only irrelevant but destructive.

      What environmentalists and a few maverick economists are calling for is a paradigm shift, a change of atmosphere and mindset within the economics profession -- a new way of doing business. from the EC 101 classroom up.

      "Economy," like "ecology," gets its meaning from the Greek word oikos; which means house or home. The real business of "economics" is to manage our home, which is of course the earth. Somewhere along the way, like most of us, the economists lost sight of that.

      "I think there`s is a tendency for economists to escape from reality bysaying, well, here is an impersonal technical apparatus which protects me fromany criticism, which protects me from any attack that I`m slanting thesubject. And I regret that. I think we should be willing to face our critics.
      -- John K. Galbraith

      It`s time to create a more accountable system and profession of economics. We must learn to subtract as well as add to our GNP and create a national bookkeeping that reflects the real value of things. It`s time for economists to come down from their ivory towers and grapple with the messy little problems of sustaining life on a fragile planet.

      "Before economics can progress, it must abandon its suicidal formalism."
      -- Robert Heilbroner

      Scientific Revolution
      "I horrify my friends who are professional economists by saying to them in aput-down kind of fashion. `But your discipline is just a branch of psychology.isn`t it?` And they say, `My God, we are scientists, you know, we are not inthe business of psychology."`
      -- Paul Sieghart, human rights lawyer

      A revolution is now brewing in the economics profession. Theoretical dissension and bitter infighting between competing schools are the norm. The profession is up for grabs. Is economics a science at all? Is it a rudder through turbulent times, or an outdated discipline that must be destroyed before we can move on?

      Thomas Kuhn, in his now famous 1962 book, The Structure of Scientific Revolutions, describes how paradigm shifts in science are very much like political revolutions. They don`t unfold quickly or easily or without the painful overthrow of the people in power.

      Thomas Kuhn`s most profound insight is that, in the real world, contrary to the way scientific progress is supposed to happen, an old paradigm cannot be replaced by evidence, facts or "the truth." It can only be replaced by another paradigm. In other words, the profession of economics will not change just because its forecasts are wrong, its policies no longer work, or because its theories are proved to be unscientific. It will only change when a new maverick breed of economists grab the old-school practitioners by the scruff of their necks and throw them out of power.

      Up to now there has been lots of serious sniping at the profession of economics. However, no dissenting paradigm has managed to gain a foothold. The old school practitioners live on, reinforced by the politics of tenure, of who gets published and promoted, whose research gets funded, and who gets plucked out of academia for plum jobs when this or that political party wins an election. In the shadow of the green revolution, neo-classical economics hangs on by the skin of its teeth. As author Robert Kuttner put it, "In the economics profession, the free marketplace of ideas is one more market that doesn`t work like the model."
      Avatar
      schrieb am 19.05.02 17:31:56
      Beitrag Nr. 464 ()
      Avatar
      schrieb am 21.05.02 17:57:09
      Beitrag Nr. 465 ()
      Dr. Jens Ehrhardti

      Weiter gute Aussichten für Gold





      In den letzten 5.000 Jahren war Gold sicherlich das wichtigste Werterhaltungsmittel. Im Zuge der zunehmenden Bedeutung von Buchgeld in den letzten 100 Jahren kam man immer mehr auf die Idee, daß Gold als Anlagemedium mehr oder minder überflüssig sei. Dabei wurde Gold in den letzten 20 Jahren nur noch unter dem Blickwinkel des Inflationsschutzmetalls betrachtet. Im Zuge einer ab 1980 international rückläufigen Inflation und zunehmender Deflation in vielen Ländern (besonders Japan) schien Gold überflüssig. Das Desinteresse an Gold in den letzten 20 Jahren erklärt sich auch aus dem sinkenden Preistrend. Die Überspekulation Ende der 70er Jahre (vergleichbar mit der Aktienspekulation bis Frühjahr 2000) konnte nur durch eine langfristige Abwärtsbewegung bzw. Bereinigung der zu hohen Depotbestände vorgenommen werden. Ende der 70er Jahre war es normal, 10% bis 20% eines Depots in Gold, Silber und Goldaktien zu haben.

      Inzwischen liegen die Depotanteile der Anleger in Gold auf minimalem Niveau. Der Goldpreis hat sich in Dollar fast gedrittelt, und die Geldmengen haben sich vervielfacht. Während der Anteil an Aktien an den Geldmengen in den USA und Europa historische Höchststände erreichte, dürfte das Gold historische Tiefstände erreicht haben. Der Wert aller Goldminenaktienfonds weltweit liegt z.B. nur bei 0,4 Mrd. Euro. Dem steht ein Wert von fast 20.000 Mrd. Dollar allein in Amerika ausgegebener Dollaranleihen gegenüber. Der Wert aller Aktien weltweit liegt in ähnlicher Größenordnung (trotz der massiven Kursverluste der beiden letzten Jahre). Insgesamt dürfte der Wert aller Anleihen weltweit sogar bei über 30.000 Mrd. Dollar liegen. In diesem Jahr rechnet man mit einer Neuausgabe von Anleihen im Wert von über 3.000 Mrd. Dollar. Wohlgemerkt: Anleihen sind nichts anderes als Schulden mehr oder minder guter Schuldner. Da die Banken häufig angesichts immer schlechterer Unternehmensbilanzen Angst haben, neue Kredite zu geben, vermitteln sie den Unternehmen am Kapitalmarkt die Ausgabe von Anleihen. Solche Unternehmensanleihen haben zwar etwas höhere Zinsen als Staatsanleihen, sind aber in der Regel aus dem Blickwinkel der Rückzahlungsfähigkeit der aufgenommenen Gelder wesentlich gefährlicher. Staaten können Geld selber drucken, um Zinsen zu bedienen (mit Rückzahlung ist in fast allen Ländern allerdings auch schon lange nicht mehr zu rechnen). Immer mehr Unternehmen, die Unternehmensanleihen ausgegeben haben, können aber nicht einmal mehr die Zinsen bezahlen. Das Mißverhältnis zwischen der Anlage in echten, nicht vermehrbaren Substanzwerten, wie Gold einerseits und der weltweiten Explosion der Geldmengen und der Ausgabe von Anleihen, die im Ernstfall nicht mehr wert sind als das Papier, auf dem sie gedruckt sind, andererseits, ist auffällig.

      Der Goldpreis wäre heute bereits wesentlich höher, wenn die Notenbanken nicht in einem Versuch, ein gesundes Finanzsystem vorzutäuschen, den Goldpreis künstlich tief halten würden. Die britische Notenbank verschleuderte z.B. rund 60% der eigenen Goldreserven praktisch zum historischen Tiefstand der letzten 25 Jahre. Falls andere Länder, wie z.B. Deutschland, ebenfalls mit solchen Aktionen zum künstlichen Tiefhalten des Goldpreises beginnen sollten (dies ist erst ab 2005 möglich), so dürfte es sicherlich genauso wie bei den seinerzeitigen Versuchen einer Heraufsetzung des Wertes der Goldreserven der Bundesbank auf Marktpreise (und Auszahlung des Gewinns an die Regierung) einen Proteststurm geben. Auch ein teilweiser Tausch des Bundesbank-Goldes in Aktien (geplant sind ausländische Euro-Stoxx-Aktien – die zum heutigen Zeitpunkt immer noch kraß überbewertet sind) dürfte einer höchst unsicheren Anlage und keineswegs einer Notenbank angemessenen Vorsicht in der Anlagepolitik entsprechen. Würde man die Goldreserven vermindern, würde dies das Vertrauen in den ohnehin von weiten Teilen der Öffentlichkeit negativ beurteilen Euro (= Teuro) weiter schwächen. Käme es zu einer Krise im Finanzsystem, so wären die Anleger sicherlich froh, selbst die gesamten internationalen Notenbank-Bestände in Gold (heutiger Wert etwa 300 Mrd. Dollar) zu kaufen. Im Verhältnis zum Wert aller Anleihen weltweit wäre dies gerade einmal 1%. Würden also alle Anleger, die Anleihen im Depot haben, nur 1% ihrer Anleihen verkaufen und dafür Gold erwerben, so würde das Notenbank-Gold bereits verkauft sein, ohne Preisdruck auszuüben. Danach würde es sicherlich für den Preis nach oben kein Halten geben. Denn der einzige Grund, warum das Gold im Moment noch nicht mehr steigt, ist die Angst vor größeren Notenbank-Verkäufen.

      Unberücksichtigt bleibt dabei, daß die Notenbanken einen Großteil ihres Goldes (man spricht zwischen 15% und 30%) heute verliehen haben und dieses Gold indirekt bereits verkauft ist. Große Geschäftsbanken in den USA, aber auch Europa, haben von den Notenbanken Tausende von Tonnen Gold zu niedrigen Zinsen von ca. 2% geliehen und dann am Markt verkauft. Der Gegenwert dieser Goldverkäufe ist für die Banken dann ein preiswerter Kredit. Allerdings nur so lange sie das Gold später wieder zum gleichen Preis (oder tiefer) zurückkaufen können wie sie vorher verkauft haben. Dies dürfte inzwischen in fast allen Fällen aber nicht mehr möglich sein, weil der Goldpreis gestiegen ist. Wären die Geschäftsbanken gezwungen, ihre Leerverkäufe im Gold zurückzukaufen, um sie dann den Notenbanken auszuhändigen, würde der Goldpreis sicherlich ganz massiv steigen. Ein weiterer Grund für weitere Goldpreiserhöhungen ist die Tatsache, daß die großen Minengesellschaften ihre Goldproduktion teilweise um 5 bis 10 Jahre in die Zukunft bereits verkauft haben. Bisher war eine solche Politik bei fallenden Goldpreisen sinnvoll. Inzwischen steigen aber die Goldpreise, und die Minengesellschaften kaufen das Gold immer mehr zurück.

      Vor dem Hintergrund des wachsenden Mißtrauens gegenüber Wirtschaftsführern (zunehmend gefälschte Bilanzen in den USA und Europa) einerseits und dem immer weiter wachsenden Mißtrauen in die Fähigkeiten von (oft korrupten) Politikern nehmen immer mehr Anleger ihre Vermögensanlage in die eigene Hand und erwerben nicht vermehrbare Substanzwerte, wie z.B. Gold gewissermaßen als Versicherung gegen noch schlechtere Zeiten. Wenn man bedenkt, daß pro Jahr gerade einmal 2.600 Tonnen Gold erzeugt werden (heutiger Wert ca. 26 Mrd. Dollar) – dieses Gold wird schon allein von der Schmuckindustrie nachgefragt – so kann man sich vorstellen, daß eine Wiederentdeckung des Goldes als Anlagemedium (was praktisch noch nicht stattgefunden hat) zu wesentlich höheren Goldpreisen führen würde. Obwohl die Welt-Goldproduktion leicht durch höhere Produktion in kleineren (oft Krisen-) Ländern stieg, ging sie in den drei großen Produktionsländern Südafrika, USA und Australien zurück. Fazit: Einem minimalen Gold-Angebot im Vergleich zu den sonstigen Anlagealternativen (Anleihen, Aktien, Immobilien) steht das Potential einer gewaltigen Nachfrage gegenüber. Vor allen Dingen dann, wenn immer mehr Wirtschaftsteilnehmer bemerken, daß das Welt-Finanzsystem (aber auch die Finanzlage einzelner Staaten) mehr als ungesund ist. Gold als Metall und noch besser Qualitäts-Goldminen (die in der Regel drei- bis viermal so schnell steigen wie der Goldpreis) könnten am Jahresende zu den wenig rentablen Anlagekategorien gehören.


      .....................................................


      Vom MACD und vom Momentum her, sieht`s eigentlich nicht so gut aus.(Bärische Divergenzen)Ich kann mich aber auch irren.


      H_S
      .................................................
      Avatar
      schrieb am 25.05.02 10:07:56
      Beitrag Nr. 466 ()
      Wenn man den Niedergang der Deutschen Telekom anschaut, dann wundert es einen schon. Oder einiges.

      Aktionäre scheinen deutscher zu sein als die Deutschen selber. Es ist unglaublich, was da vorgeht. Da wird derart immenses Kapital vernichtet, und dieses leidgeprüfte Volk der deutschen Aktionäre schweigt. Warum eigentlich?

      Gründe hierfür mag es viele geben. Und nicht zuletzt die Einsicht, daß es in einem griechischen Drama eben keinen Ausweg gibt, sondern nur noch die Möglichkeit, mit Würde unterzugehen.

      Die Telekom war aber und sie ist es wahrscheinlich immer noch, des Deutschen Volksaktie. Und hiermit wurde und wird Tag für Tag Aktienkultur vernichtet, das sich eines Tages oder demnächst einfach rächen muß, bzw. als Rache erscheint. Welcher vernünftig denkende Mensch investiert denn eigentlich noch in Aktien? Soviel Gier und Unverstand kann doch eigentlich gar nicht mehr vorhanden sein?

      Und so erklimmt das Gold immer wieder neue Höhen. Das Gold ist tot, es lebe das Gold! Logo, wenn Shares letztendlich nichts anderes als ein Stück wertloses Papier ist, an dem noch nicht einmal ein Coupon abgeschnitten und eingereicht werden kann, Anleihen schon in die Nähe von Junkies geraten und auf lange Sicht eine heiße Sache sind, Kapital in der Industrie keine Anlage findet zwecks Mehrung, der Dollar eher leidet denn leitet, dann eben her mit dem Gold.

      Ist die Nacht schon am Dunkeltsten? Für Aktien und andere Dinge anscheinend noch nicht! Und so dürfen sich Aktionäre mit der Tugend von Telekomanteilseigner üben.

      Gegenwärtig - sieht man von Telekom und Partners ab, als da wären die Hightechs, die Versicherungen, die Reiseunternehmen - gegenwärtig sind die Preise für Aktien immer noch ordentlich hoch. Die Rezession ist am Anfang, durchschritten oder wo auch immer noch befindlich. Zumindest tritt kein Depp mehr vor der Kamera auf und erzählt was von 6 Monaten nach Zinssenkungen, worauf Aktienmärkte mit Explosionen reagieren.

      Während also der Sommer - einer der bekanntesten und bedeutendsten Höhepunkte der Aktienmärkte naht - vor der Tür steht, rangieren etliche Werte, man glaubt es kaum, nahe ihrer Höchststände! Teile der Chemie und der Autoindustrie. Divide et impera. Die Ärmsten der Armen werden unerbittlich gequetscht, während die Guten gefüttert werden.

      Eine neue Variante des Salamicrashs? Offensichtlich! Dabei sind die Aussichten, was die Wirtschaft betrifft, keineswegs klarer und deutlicher geworden. Und noch weniger klar und deutlich ist das Geschehen in Lateinamerika, die Möglichkeiten und Aussichten im Nahen Osten. Während die einen sich zu Tode bomben, ist die Zivilisation unterwegs die Reihen zu schließen, um irgendwelche alte REchnungen zu begleichen oder vielleicht auch nur das Zentrum des Bösen auszulöschen oder wie auch immer, alldieweil unerkannte Scharen von Schläfern durch die Welt geistern, um im Auftrag des Bösen selber tätig zu werden.

      Als wäre als dies nicht genug, vertreiben sich im Mittleren Osten irgendwelche Schießwütigen die Zeit damit, irgendwelche Bergen und Täler zu beschießen, um sie dann ihr Eigen nennen zu dürfen.

      Nachdem die Welt etliche Zeit in Reich und Arm geteilt war, und es sich damit einigermaßen auf der richtigen Seite leben ließ, kehrt jetzt unvernünftigerweise doch die Unruhe auf die richtige Seite zurück. Nachdem die armen und allerärmsten Teufel dieser Welt sich lange Zeit beschieden haben, kehrt in Form des Islam eine Ideologie zurück, die scheinbar auch die letzte Bastion vieler Ideologien nimmt, den Einsatz des eigenen Lebens. Und nachdem die Heilsversprechen der Globalisierung nicht mehr ziehen, kehrt der Krieg aus der Periphärie in die Zentren zurück.




      Charttechnisch fehlt noch die letzte Bestätigung derzeit. (Schhließlich wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.) An der Nasdaq ist die Spanne noch hauchdünn, am Deutschen Aktienmarkt auch nicht minder. Das geht aber mehr in Richtung Trader. Investoren sollten sich wohl gänzlich fernhalten.

      Ob deswegen die Märkte crashen werden, kann aber nicht vorhergesagt werden, es ist nur das Umfeld, indem sich die Märkte bewegen. Vielleicht ist es auch nur der Flügelschlag einer Fliege, der die Lunte zündet.
      Avatar
      schrieb am 25.05.02 10:43:16
      Beitrag Nr. 467 ()
      Avatar
      schrieb am 25.05.02 11:06:43
      Beitrag Nr. 468 ()
      @Harry_Schotter,

      Vom MACD und vom Momentum her, sieht`s eigentlich nicht so gut aus
      Nun ja, man kann da andererseits noch die Überkauft-Peaks, wie sie in der Vergangenheit immer wieder zu beobachten waren, erwarten (vielleicht in einer kfr. Avance bis 340) und erst dann Korrektur bis 315-305. Rückgang bis dahin wäre nur gesund, egal ob in einer Korrektur von 340 oder jetzt in einer Konsolidierung (aber darauf warten ist wiederum eine andere Sache).

      @Bierdose,

      #466 würde sich sehr gut als Kommentar im Finanzteil einer renommierten Zeitung machen. [Paß auf Dein (c) auf *g*]

      Mit der `Aktienkultur` war es imo nie weit her in D. Die DTE wurde einfach nur gut, d.h. erfolgreich vermarktet, danach wurde, mit der DTE als Basis, nur noch Tech "gespielt", ohne irgendeine Werteorientierung hinsichtlich nachhaltiger Geschäftskonzepte und investorengerechter Bilanzierung nachzufragen geschweige denn einzufordern. Da wurde was wie eine Satellitenstadt aus dem Boden gestampft und verrottet nun zwangsläufig wie eine solche. Das ist nichts Gewachsenes, sondern von wenigen was künstlich Geschaffenes. Diese Wenigen haben mehr als auskömmlich profitiert, haben nun aber - verdientermaßen - das Sanierungsthema am Hals.

      So gesehen muss man den Untergang dieser `Aktienkultur` nicht kritisch sehen, sonder eher sogar begrüßen. Es ist imo nicht verkehrt, wenn die Aktienanlage vom Mythos "Geld-im-Schlaf-verdienen" herunter kommt. Bedauerlich eher, daß im solchen Sinne ein fragwürdiger Blue-Chip-Nimbus in anderen Branchen aufrecht zu erhalten zzt. krampfhaft versucht wird.

      Derweil erkennen strategische Investoren zunehmend ihren Diversifikationsbedarf heraus aus viele Jahre lang inflationierten Anlagewerten...

      Charttechnisch fehlt noch die letzte Bestätigung derzeit. (Schhließlich wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.)
      Das ist richtig - das Essen kühlt langsam an der Luft ab wie in den 70ern oder es wird im kalten Wasserbad abgeschreckt, who knows. Die "Big Boys" scheinen eher erstem Szenario zu frönen, die (nicht nur technisch) offene Frage ist, wie die Masse, der Markt das sieht...

      investival

      PS - @kveite: Danke für Deinen neuen Marktbericht. Triffst irgendwie immer die Themen, die (auch) mich gerade beschäftigen...
      Avatar
      schrieb am 25.05.02 18:36:57
      Beitrag Nr. 469 ()
      Nächste Woche ist wohl Hauptversammlung. Mal sehn, ob wir Schiller zitieren dürfen:


      Wehe wenn sie losgelassen
      da werden Weiber zu Hyänen




      Auch ne deutsche Antwort auf den Brotmarsch der Pariser Frauen!
      Avatar
      schrieb am 30.05.02 05:23:41
      Beitrag Nr. 470 ()
      Japan: Verängstigte Sparer plündern ihre Bankkonten

      Faule Kredite wachsen in den Bilanzen wie die Krebsgeschwüre, Japans Banken haben immer mehr Leichen im Keller - und die Sparer bangen um ihr Geld.

      TOKIO. Japans Banken haben im jüngsten Geschäftsjahr, das Ende März endete, erneut massig Geld verloren. Allein die sieben führenden Finanzinstitute weisen zusammen umgerechnet 35 Bill. Euro Verlust aus. Schuld an den blutroten Zahlen der Bilanzen 2001/02 sind vor allem die drastisch gestiegenen Rückstellungen für faule Kredite, die wie ein Krebsgeschwür wachsen - bei den 13 Großbanken im abgelaufenen Finanzjahr um 76 Mrd. Euro auf die Rekordsumme von 232 Mrd. Euro. Bisher konnte ein Mega-Kollaps verhindert werden, aber immer mehr Sparer plündern nun aus Angst vor einem Bankrott die Konten.

      Seit die Regierung ab 1. April 2002 nur noch private Guthaben bis zu 10 Mill. Yen (87.000 Euro) garantiert, wurde in allen Geldinstituten die Zahl der Sicherheitskameras mindestens verdoppelt. In zwei Jahren soll das Limit auch für Gehaltskonten und Sparbücher gelten, deren Total-Absicherung bisher einen Sturm der Bankschalter verhinderte. Vor den meisten großen Filialen zogen dennoch während der Bilanzlegung am vergangenen Freitag bewaffnete Posten auf. Wer jetzt größere Summen abhebt, erntet statt eines Lächelns eisige Blicke.
      Geld im Schuhkarton

      Finanzexperten finden es gar nicht komisch, daß immer mehr Japaner ihr Geld im Schuhkarton unter dem Bett horten, weil es ihnen dort sicherer scheint als im Banktresor. Nach jüngsten Erkenntnissen der Bank von Japan haben Nippons Haushalte allein zwischen März und Dezember vergangenen Jahres knapp 50 Mrd. Euro von ihren Konten abgehoben und zu Hause gelagert. Allein im Februar stieg der Bargeldumlauf um ein Zehntel. Der private Cash-Bestand ist damit auf rund 340 Mrd. Euro angewachsen. Diese Summe entspricht etwa dem Betrag, den die 126 Mill. Japaner in Investmentfonds gesteckt haben. Sogar die bisher als sicher geltenden Einlagen bei der staatlichen Postbank sanken im abgelaufenen Fiskaljahr um 4,2 Prozent.

      Eine Umfrage des Werbegiganten Dentsu ergab, daß 70 Prozent aller Sparer, die mehr als das geschützte Limit besitzen, ihr Vermögen aufspalten wollen. "Nicht auszudenken, wenn die japanischen Normalverbraucher nun die Panik erfaßt und sie ihre Konten massenweise plündern", alarmierte Bankexperte Brian Waterhouse seine Kunden von HSBC Securities in Tokio. Er glaubt, daß mindestens zwei Dutzend japanische Geldinstitute wegen Zahlungsunfähigkeit auf der Strecke bleiben werden.

      Mickrige Zinsen

      An dem beängstigenden Kapitalabfluß ist die Notenbank mit ihrer jahrelangen quasi Null-Zins-Politik maßgeblich mitschuldig. Aktuell erbringen frei verfügbare Spareinlagen eine jährliche Bruttorendite von 0,001 Prozent. Oder anders gerechnet: An den durch staatlichen Einlegerschutz abgesicherten 10 Mill. Yen verdient der Sparer pro Jahr ganze 100 Yen (85 Euro-Cent) - weniger, als in Tokio eine innerstädtische Busfahrkarte kostet. Der Jahreszins reicht nicht einmal, um nach Schalterschluß oder am Wochenende Geld am Automaten abzuheben. Dabei werden jedesmal Gebühren von 105 Yen fällig.

      Am Tokioter Kapitalmarkt kursiert bereits ein böser Witz: "Was ist der Unterschied zwischen Japan und Argentinien? Antwort: vielleicht noch drei Jahre." Die größten Risiken für das globale Finanzsystem erwachsen dabei paradoxerweise aus Japans Reichtum. Nach jüngsten Angaben der Tokioter Regierung ist Japans Netto-Vermögen im Ausland Kapitalanlagen der öffentlichen Hände und von Privatinvestoren vor allem in mittel- und langfristigen Staatsanleihen im vergangenen Fiskaljahr um fast 35 Prozent auf mehr als 1,6 Bill. Euro gestiegen. Brutto haben Nippons Regierung und Privatsektor sogar die doppelte Summe im Ausland geparkt. Dieser Kapitalabfluß ist eindeutiger Ausdruck des wachsenden Mißtrauens, denkt Kenneth Curties, Vizepräsident bei Goldman Sachs Asia. Wenn die Japaner einmal so in Not kommen, daß sie ihr Geld zurückholen müssen, drohe ein unvorstellbarer Crash.


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      Avatar
      schrieb am 30.05.02 07:35:59
      Beitrag Nr. 471 ()
      Steigende Ölpreise sind noch nie gut für Aktien und Rentenpapiere gewesen !!!
      Vor allem nicht langfristig.


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      Herzlich Willkommen

      "energiekrise.de" ist die deutschsprachige Informationsseite über sich verknappende fossile Energieressourcen.

      Es ist unsere Überzeugung, dass drei wesentliche Aspekte einen sofortigen radikalen Strukturwandel unserer Energieversorgung notwendig machen:

      .Die weltweite Erdölproduktion wird sehr bald zurückgehen

      .Die Klimaproblematik wird einen stärker werdenden Druck auf die fossile Energiewirtschaft ausüben

      .Die neuen Energietechnologien werden zunehmend als industrielle Chance für ein neues Geschäftsfeld begriffen


      Ludwig Bölkow erkannte diese Entwicklung bereits Anfang der 80er Jahre und begann mit der Ludwig-Bölkow-Systemtechnik GmbH (heute L-B-Systemtechnik GmbH) Visionen einer neuen Energieversorgung zu entwickeln. Schon damals erschien ihm Wasserstoff als der geeignete neue Energieträger. Hierzu gibt es unter www.HyWeb.de eine eigene Website.

      Auf dieser speziellen Site möchten wir alle wesentlichen Erkenntnisse über die Ressourcenlage fossiler Energieträger zusammentragen. Der Themenschwerpunkt liegt derzeit beim Öl, da sich dieser Energieträger als erster verknappen wird und gleichzeitig eine große Abhängigkeit besteht.

      "energiekrise.de" versteht sich als deutschspachige Ergänzung von www.oilcrisis.com . Viele der Ideen und Daten beruhen auf den grundlegenden Analysen von C.J. Campbell und J.H. Laherrere (z.B. "The World`s Oil Supply - 1930 - 2050", Petroconsultants, Genf, 1995; "The Coming Oil Crisis", Multi-Science Publishing und Petroconsultants, 1997 u.a.)

      Ihr "energiekrise.de" Team

      P.S. Für die globalen Klimaaspekte betreiben wir gemeinsam mit dem "European Business Council for a Sustainable Energy Future (e5)" unter www.e5.org eine eigene Informationsseite ("Klimagazette" ).

      Neuigkeiten und Informationen mit Schwerpunkt Wasserstoff-Energiewirtschaft und Brennstoffzellenentwicklung finden Sie in unserem Informationssystem www.HyWeb.de .

      Für Detailfragen gibt es eine Übersicht unserer Studien unter: www.lbst.de


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      Energieträger Erdöl

      In dieser Rubrik bieten wir einen umfassenden Einstieg in das Thema "Erdölreserven". Links finden Sie Rubriken die jeweils aufbauend die Thematik vertiefen. Besonders ans Herz legen möchten wir unseren Lesern das Kapitel "Gerechtigkeit", es beleuchtet einen eher selten diskutierten Aspekt des Themas "Erdöl".

      Unter "Info-Folien" finden Sie eine Vielzahl von Folien mit spezielleren Analysen, diese sind jeweils kurz kommentiert.

      Die Rubrik "Zahlen zum Erdöl" soll helfen Grafiken und tägliche Meldungen besser einschätzen zu können, wenn sie vor dem Hintergrund der aktuellen Datenlage betrachtet werden.

      Unter "weitere Artikel" finden sie energiekrise.de Veröffentlichungen und Vorträge. Sie bieten aufgrund ihrer zusammenfassenden Darstellung ebenfalls einen guten Einstieg in das Thema Erdöl. Empfohlen sei beispielsweise der Artikel "Paradigmenwechsel..." vom Mai 2000..


      Die öffentliche Wahrnehmung

      Es ist erstaunlich, wie wenig die Situation des Erdöls von der Öffentlichkeit aber auch von Politikern und der Wirtschaft zur Kenntnis genommen wird. Auch die aktuelle Benzinpreis-Diskussion hebt überhaupt nicht auf den Sachverhalt der Verknappung ab. Schuldige gibt es überall: Die Ölindustrie, die Ökos, die Politik ganz allgemein, die Ölscheichs. Unser persönliches Verhalten und unser verschwenderischer Umgang mit einer wichtigen Ressource wird kaum erwähnt. Gleiches gilt für die Tatsache, daß wir ohne Skrupel die Ressourcen zukünftiger Generationen verfahren und verheizen, obwohl wir die Technologien hätten dies zu verhindern.

      Es gibt kein Grundrecht, das unseren Anspruch an arabischem Öl oder russischem Gas deckt! Wenn wir uns in diese Abhängigkeit begeben, so dürfen wir uns nicht wundern, daß uns dies von Kräften abhängig macht, auf die wir keinen Einfluß haben.

      Die Qualität unseres Handelns sollte schon sehr genau festgehalten werden: Wir wissen, dass wir das Klima verändern, dass wir die Ressourcen plündern, dass wir mit den dabei entstehenden Abgasen unsere Gesundheit ruinieren und unsere Lebensqualität beeinträchtigen und wir haben die Technologien beides zu verhindern. Wir sind allerdings nicht bereit unser Geld in den Einsatz dieser Technologien zu investieren. Lieber kaufen wir immer schnellere und immer größere Autos. Trotz sparsamerer Motoren ist zum Beispiel der deutsche Durchschnittsverbrauch kaum gesunken. Höhere Leistungen und größere Autos haben die Reduktion im Verbrauch kompensiert.

      Es besteht eine seltsame Einigkeit darüber, das Ressourcen-Problem mit dem Hinweis auf aktuellere Themen zu verdrängen und möglichst weit in die Zukunft zu verlagern.

      Die Motive der einzelnen Gruppen sind allerdings ganz unterschiedlich. Die Ölindustrie selbst hat wenig Interesse daran, die tatsächliche Reservenlage zu veröffentlichen, schließlich möchte sie noch möglichst viele Jahre mit dem Öl verdienen - außerdem hat sie überhaupt kein Problem damit, weniger Öl zu höheren Preisen zu verkaufen. Die übrige Industrie hat sich wenig auf eine Ressourcenverknappung eingestellt und langfristige Probleme werden auch dort gerne verdrängt. Zusätzlich kann es aktuell tatsächlich ein Wettbewerbsnachteil sein sich als einzelnes Unternehmen auf eine neue Energieversorgung umzustellen - es hängt eben davon ab, in welchem Rahmen man plant.

      Für die Politik sind Zeiträume von mehr als vier Jahren ebenfalls wenig interessant, obwohl sie eigentlich die Pflicht hätte, die Bevölkerung auch in der Zukunft vor Schaden zu bewahren.

      Regierungsorganisationen wie die "Internationale Energie Agentur" (IEA) befinden sich im politischen Spannungsfeld vieler Interessen. Daher agieren sie entsprechend vorsichtig. Dennoch beginnt die IEA sehr zaghaft und etwas verklausuliert auf das Problem hinzuweisen. In den IEA Szenarien für eine zukünftige Energieversorgung - mit Zeithorizont bis in das Jahr 2020 - beginnt etwa ab dem Jahr 2010 eine schnell größer werdende Lücke zwischen Bedarf und Förderung. Diese Versorgungslücke schließt die IEA mit "balancing item - unidentified unconventional oil", also mit unentdecktem unkonventionellen Öl, das auf dem Papier zum Ausgleich der Bilanz von Angebot und Nachfrage eingeführt wurde. Was unkonventionelles Öl wirklich ist, darauf werden wir später noch eingehen. Viel wichtiger ist jedoch die Botschaft die hinter dieser Formulierung versteckt ist: eine Versorgungslücke die bereits 2030 der heutigen Weltjahresförderung entspricht und die aus noch zu entdeckenden Quellen geschlossen werden soll, kann niemand ernsthaft als beruhigende Meldung werten. Indirekt ist dies ein Hinweis darauf, daß dringender Handlungsbedarf besteht! (siehe hierzu auch den Folienteil)





      Verteilungsgerechtigkeit

      Neben der Tatsache, daß uns eines Tages das Erdöl - genau wie die anderen fossilen Energieträger - für unsere Energieversorgung nicht mehr zur Verfügung stehen wird, gibt es einen moralischen Aspekt unter dem unser heutiges Handeln zu hinterfragen ist.

      Beim Verbrauch einer endlichen Ressource stellt sich die Frage ihrer gerechten Nutzung: der gerechten Verteilung in Hinblick auf die gerade lebenden Menschen wie auch auf künftige Generationen.

      Wir wissen, dass es um die Verteilungsgerechtigkeit beim Öl ganz schlecht bestellt ist: Heute nutzen ungefähr dreissig Prozent der Menschen (die Bevölkerung der industrialisierten Länder) achzig Prozent des geförderten Öls. Wir beruhigen uns gern mit dem Gedanken, daß dies zwar bedauerlich, aber im Augenblick unvermeidlich und überhaupt nur vorübergehend sei. Mit zunehmender wirtschaftlicher Entwicklung der Entwicklungs- und Schwellenländer (die wir selbstverständlich für wünschenswert und machbar halten) lassen sich die Dinge dann in Zukunft immer mehr angleichen. Nur leider: So ist es mit Sicherheit genau nicht! Dummerweise ist fast die Hälfte des Erdöls schon verbraucht.

      Wenn wir also (erst einmal unabhängig von ökonomischen Verteilungsmechanismen) ab morgen eine gerechte, die Ungleichheiten der Vergangenheit korrigierende Verteilung vornehmen wollten, so könnte jeder der bisherigen "Habenichtse" höchstens mit einem Viertel dessen bedacht werden, was die Reichen sich in der Vergangenheit genehmigt haben - mehr ist einfach nicht da.

      Die Schieflage in Bezug auf die Verteilungsgerechtigkeit kann prinzipiell nie mehr ausgeglichen oder geheilt werden. Wo ist die moralische Rechtfertigung dafür? Letztlich heißt das, dass unser Modell für die Entwicklung der Entwicklungsländer eine Farce ist: Nie und nimmer kann es das Ziel sein, den Lebensstil der Industrieländer auf die gesamte Welt zu übertragen. Das ist, wie wir am Beispiel Öl zeigen, schlicht nicht möglich.

      Die Meinung, die nichtindustrialisierten Länder brauchten nur endlich so "tüchtig" zu werden wie wir, und dann würde es schon gerecht zugehen, entbehrt jeder Grundlage. Erst wenn wir verinnerlicht haben, daß wir uns bis heute auf Basis des "Verzichtes" der Entwicklungsländer ein angenehmes Leben leisten, werden wir offen sein, hier ein Problem zu akzeptieren.

      Noch drastischer ist die Benachteiligung in Bezug auf künftige Generationen. So nutzen heute einige wenige Generationen die in Jahrmillionen angesammelten Bodenschätze. Mit welchem Recht beuten wir heute die nicht erneuerbaren Vorräte der Erde aus? Die Rechtfertigung kann sicher nicht über die Berufung auf den "Markt" erfolgen. Der Markt spiegelt keine langfristigen Knappheiten, allein schon deswegen nicht, weil künftige Generationen nicht ihre Preisgebote auf dem Markt für Öl abgeben können - vielleicht wären sie bereit, mehr zu bezahlen als wir...

      Sie werden, so wie die Dinge stehen, aus den fossilen Energien nur noch wenig Nutzen ziehen können, und müssen trotzdem die Folgen unserer Lebensweise tragen. Diese Problematik der Verteilungsgerechtigkeit wird heute am Beispiel des Erdöls konkret erlebbar, gilt aber in zeitlich nur geringfügig geändertem Rahmen ebenso für Erdgas, Kohle und nukleare Brennstoffe.


      Ölverbrauch im Verkehr

      Weltweit steigt der Ölbedarf für Verkehrszwecke





      Der bis 2050 prognostizierte Verbrauchsanstieg im Verkehrsbereich: Für den Flugverkehr wird vom IPCC ein 2,7 - 9,4 facher Treibstoffverbrauch gegenüber 1990 erwartet. Der Kraftstoffverbrauch im Straßenverkehr wird laut einer Prognose des UPI bis 2030 etwa 2,5 mal so groß sein wie heute. Demgegenüber ist in rot die gesamte Weltölproduktion gegenübergestellt. Werden die Prognosen wahr, frißt alleine der Verkehr die gesamte Weltölproduktion auf, der Heizenergiebedarf käme noch hinzu! Verlagert sich der Heizenergiebedarf komplett auf Erdgas, ist auch diese Ressource wesentlich schneller erschöpft als prognostiziert. (Quelle: IPCC, UPI, Campbell, LBST)


      Europas Ölproduktion





      Die europäische Ölförderung wird im wesentlichen von Norwegen und England bestritten.Norwegen wird im Jahr 2000 oder 2001 das Produktionsmaximum überschreiten. Großbritannien hat es vermutlich Ende 1999 überschritten. Im ersten Halbjahr 2000 wurden dort trotz des hohen Ölpreises 5 Prozent weniger Erdöl gefördert als im Vergleichszeitraum 1999.

      Möglicherweise kann der beschleunigte Anschluß neuer Felder die Produktion noch einmal kurzfristig erhöhen, aber dann geht die Produktion unweigerlich zurück. Vermutlich aber hat Europa das Produktionsmaximum bereits hinter sich.

      Daten: BP Statistical Review of World Energy, OECD Energy Statistics and Balances


      Erdöl in den USA





      Anfang der 70er Jahre hatte die USA das Maximum der Rohölproduktion. Heute befindet sie sich auf dem Niveau der 50er Jahre. Texas, die älteste Ölprovinz hat auch heute noch den größten Anteil an der Produktion. Dort ging die Produktion in den letzten Jahren dramatisch zurück und befindet sich heute (Anfang 2000) auf dem Niveau der 30er Jahre.

      Aus über 160000 Ölquellen wird in Texas das Öl mit einer durchschnittlichen Rate von 7 Barrel pro Tag gefördert (Vor 20 Jahren waren es noch über 20 Barrel pro Tag). Zur Veranschaulichung stelle man sich vor, daß eine Badewanne wesentlich schneller mit Wasser gefüllt wird (1 Barrel enthält 159 Liter - Dies entspricht etwa einer Badewanne).

      In 1999 ging die Ölproduktion in Texas um 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück, in Alaska um über 10 Prozent, in ganz USA um 4,7 Prozent. Etwa die Hälfte der US Ölreserven befindet sich in Alaska und Texas, den beiden größten Förderregionen.

      Daten: Texas Railroad Commission, Alaska Oil and Gas Commission, US- Energy Information Administration (DoE-EIA), American Petroleum Institute (API)

      Analyse: LBST


      Hoffnung "Non-Conventional Oil"?

      Die geschilderte Situation ist - für alle die den Mut haben sich mit etwas Fantasie die Entwicklungen der kommenden Jahrzehnte vorzustellen - höchst alarmierend, zeigt sie doch sehr deutlich, dass wir vor großen Aufgaben stehen.

      Unkonventionelles Öl ist der große Hoffnungsträger - hauptsächlich der Mineralölindustrie. Nach allen gängigen Szenarien (z.B. IEA "World Energy Outlook 1998" ) steigt die Produktion wesentlich langsamer als die konventionelle Ölproduktion zurückgehen wird. So z.B. sieht Dr. K. Hiller von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Hannover, das Maximum der nichtkonventionellen Ölproduktion in den Jahren 2075 - 2100 bei etwa zwei Drittel der heutigen konventionellen Produktion.

      In der Praxis sind die Unterschiede zwischen der heutigen Erdölförderung und der Gewinnung von Öl aus unkonventionellem Öl bedeutend. Ökonomen ignorieren diesen Unterschied meist und meinen, daß bei steigenden Preisen der eine Rohstoff gleitend durch den anderen bei gleichbleibender Qualität ersetzt werden kann.

      Während heute ein Ölfeld quasi durch "anstechen" an einem oder mehreren Punkten ausgebeutet wird, so erfordert unkonventionelles Öl sehr viel aufwendigere Methoden, da es an Teersande oder Ölschiefer gebunden ist. So ähnelt der Abbau dieser Ölsande eher dem Kohletagebau als einem Ölförderturm.

      Jeder Kubikmeter Teersand oder Ölschiefer muß abgebaut, bewegt, ausgepresst und wieder verbracht werden. Wollte man bis zum Jahr 2020 den Anteil an konventionellem Öl fördern, den die IEA in ihrem World Energy Outlook für notwendig hält (21,5 Mio. Barrel pro Tag), so würden riesige Abbauflächen entstehen, die die Landschaft nachhaltig verändern würden.

      Da auch der Energieaufwand der Förderung gegenüber heute beträchtlich höher liegt, sinkt die nutzbare Energieausbeute sehr stark. Nur ein Prozent des unkonventionellen Öls hat eine Ergiebigkeit von etwa hundert Litern Öl pro Kubikmeter Erde, während fünfundachtzig Prozent weniger als vierzig Liter Öl pro Kubikmeter Erde enthalten. Dies entspricht einem Ölgehalt von weniger als vier Volumenprozent. Hier werden ebenfalls gerne die Gestehungskosten auf der Basis heutiger Energiepreise berechnet. Diese erhöhen sich jedoch beim Übergang zu nichtkonventionellem Öl.

      Darüber hinaus wird die Gewinnung dieses Öls mit wesentlich höheren CO2-Emissionen erkauft werden als heute.

      Dr. Karl Hiller, von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, hat es unserer Meinung nach sehr treffend formuliert: "It is very hard to imagine that non-conventional oil will be able to fill the gap".

      Heute werden etwa 5-8 % des weltweiten Ölbedarfs durch nichtkonventionelle Ölproduktion bereit gestellt. Diese nutzt die am leichtesten erschließbaren Vorkommen. Daß diese Vorkommen heute wirtschaftlich genutzt werden können, sollte einen nicht darüber hinweg täuschen, daß diese günstigen Lagerstätten eben sehr begrenzt sind. Eine drastische Ausweitung der Produktion stößt schnell an Grenzen.

      Quelle: Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, 1998; IEA World Energy Outlook 1998


      Zahlen zum Erdöl:

      Bisherige Förderung: 820 Mrd. Barrel
      Bekannte Reserven: 827 Mrd. Barrel

      Was wahrscheinlich noch gefunden wird: 153 Mrd. Barrel

      Neufunde 1962: 41,0 Mrd. Barrel
      Neufunde 1997: 7,1 Mrd. Barrel

      Jahresproduktion 1999: 22,0 Mrd. Barrel

      Neufunde 1993-97: 27,1 Mrd. Barrel

      Produktion 1993-97: 125,0 Mrd. Barrel

      Derzeitige Welt-Tagesproduktion: 77 Millionen Barrel(28,1 Mrd. Barrel/Jahr)

      Insgesamt auf der Welt förderbare Menge Öl: 1800 Mrd. Barrel

      Diese Zahlen zeigen, daß wir fast die Hälfte des Erdöls der Welt bereits gefördert haben. Um das Jahr 2000 wird der sogenannte „mid-depletion point" erreicht sein, also der Zeitpunkt, zu dem die Hälfte des insgesamt förderbaren Öls tatsächlich gefördert wurde. Irgendwann in den nächsten Jahren wird die jährliche Ölförderung, die 1996 bei ca. 23 Mrd. Barrel/Jahr lag, beginnen zurückzugehen.

      An dieser Stelle sollte man vielleicht ein paar Bemerkungen zu den Ölvorkommen in der Nordsee machen. Viele Leute meinen, daß man auf Grund des ersten Ölpreis-Schocks Anfang der 70er Jahre angefangen hat, nach Alternativen zu den Ölvorkommen der Nahost-Länder zu suchen. Prompt habe man in der Nordsee Öl gefunden und konnte den Druck reduzieren. Falls es an anderer Stelle wieder eng wird, wiederholt man dies und sucht sich die „nächste Nordsee", zum Beispiel in Kasachstan oder vor der Küste Angolas. Dabei wird jedoch übersehen, daß die Vorkommen in der Nordsee sehr wohl vor der Ölkrise schon entdeckt waren und daß es nur ein ökonomisches Problem war, diese schwieriger zu erschließenden Felder auch tatsächlich auszubeuten. Bei der nächsten Ölkrise gibt es keine „noch nicht angegangenen Vorkommen" mehr. Im wesentlichen ist bereits alles gefunden.

      Für einige Gebiete der Welt sind die Förderraten über einen weiten Verlauf bereits gut bekannt. Prominente Beispiele sind die USA, aber insbesondere auch Deutschland. In Deutschland war das Fördermaximum 1968 erreicht. Damals waren das 8,2 Mio. t im Jahr. Heute werden nur noch weniger als 3 Mio. t/Jahr gefördert, also weniger als 40% der Maximalförderung. Für die Nordsee wird erwartet, daß das Fördermaximum in den nächsten 2 bis 3 Jahren erreicht sein wird. Die heimischen europäischen Ölvorkommen gehen sichtbar und absehbar zu Ende. Innerhalb Europas kann die Eigenförderung nur knapp 40 % des Verbrauchs abdecken. In den USA war das erste Produktionsmaximum im Jahr 1971 und ein zweites, kleineres Maximum, aufgrund der neuen Funde in Alaska, 1985 erreicht. Die Importquote der USA hat sich in den letzten 10 Jahren von 30 % auf jetzt über 50% erhöht.


      Die Differenz der Jahresproduktion zu den Zahlen in BP Amoco Statistical Review of World Energy ergibt sich aus einer unterschiedlichen Definition von Öl. Hier wird nur konventionelles Rohöl betrachtet mit einer Dichte > 17,5°API, da dessen Verfügbarkeit das weltweite Verfügbarkeitsmaximum von Öl bestimmt, während BP Amoco auch Schweröl (10 - 20 °API), Schwerstöl (< 10 °API), NGL (=Natural Gas Liquids), Kondensat, Teersande etc. mit erfaßt und nicht von konventionellem Öl unterscheidet.

      Quelle: C.J. Campbell, 2000, BP Amoco Statistical Review of World Energy, Petroconsultants, LBST


      Künftige Ölversorgung aus Sicht der Internationalen Energieagentur





      Die Internationale Energieagentur wurde nach den Ölkrisen auf Initiative von Henry Kissinger von den OECD-Staaten als "Frühwarnsystem" ins Leben gerufen.

      Damit steht sie im Spannungsfeld vieler unterschiedlicher Interessen und agiert in ihren Aussagen entsprechend vorsichtig. Im Jahr 1998 wurde der aktuellste "World Energy Outlook" veröffentlicht.

      Dieser zeichnet sich dadurch aus, daß er sich erstmals der Sichtweise der Geologen wie Campbell, Ivenhoe, Laherrere, Perrodon etc. annähert. In dem Bericht wird eine "versteckte Botschaft" übermittelt. Wer ihn oberflächlich liest, sieht sich in seiner Auffassung bestätigt, daß alles in Ordnung sei, und in der Ölversorgung mindestens für die kommenden 20 Jahre kein Problem bestehe.

      Wer sich jedoch intensiver damit befaßt, erkennt die codierte Botschaft, die alles andere als beruhigend ist. Die Grafik faßt die wesentlichen Inhalte zusammen: Dargestellt ist das mit einer insgesamt förderbaren Ölmenge von 2300 Gb als wahrscheinlich bezeichnete Szenario. Der Ölbedarf wird mit 1- 2 Prozent pro Jahr steigend gesehen. Zur Deckung dieses Ölbedarf tragen die Nicht-OPEC-Staaten mit immer geringer werdendem Anteil bei. Deren Produktionsmaximum wird (in Einklang mit Campbell u.a.) um das Jahr 2000 gesehen. Der Anteil der OPEC nimmt deutlich zu. Diese erreicht das Maxmimum bis etwa 2015.

      Erste Inkonsistenz: Die erste Inkonsistenz liegt in der Abschätzung der Estimated Ultimate Recovery (EUR), also des insgesamt förderbaren Öls. Die Spannweite der EUR wird mit 1800 - 3000 Gb angegeben. Gemäß Tabelle 7.11 der Studie stellt der untere Wert die Angabe von Campbell und Laherrere dar, wobei ein Ausbeutefaktor von 30 % unterstellt wird (d.i. 30 % des vorhandenen Öls können auch gefördert werden). Die Obergrenze errechnet sich hieraus, indem ein möglicher Ausbeutefaktor von 50 % angenommen wird. (3000 Gb = 1800 Gb * 0,5/0,3). Die 2300 Gb werden mit 38 % Ausbeutefaktor als wahrscheinlichster Wert angenommen. An anderer Stelle der Studie geht jedoch klar hervor (Fig. 7.10), daß Laherrere aus der Analyse der 200 größten Ölfelder einen mittleren Ausbeutefaktor von etwas über 40 % errechnet. Dieser ist der EUR von 1800 Gb bereits zugrunde gelegt. Eine korrekte Hochrechnung auf 50 % Ausbeutefaktor würde also anstatt der 3000 Gb "nur" 2250 Gb (= 1800 Gb*0,5 / 0,4) ergeben. Damit erweist sich der als wahrscheinlich angegebene Wert von 2300 Gb als sehr optimistisch.

      Zweite Inkonsistenz: Zusätzlich zu diesen Rohölmengen muß die Förderung von nichtkonventionellem Öl ausgeweitet werden. Hierzu zählen Flüssiggas, Kondensate, Schwer- und Schwerstöl, Ölsande, Ölschiefer... Die IEA errechnet den dargestellten Bereich der durch Produktion von bekanntem unkonventionellem Erdöl abgedeckt werden kann. Zusätzlich zu diesem Beitrag wird ein Anteil eingeführt der als "balancing item - unidentified unconventional oil" eingeführt wird (Tabelle 7.12, Seite 101 in der IEA-Studie). Im Klartext kann man übersetzen: Man hat keine Vorstellung, wo dieses Öl herkommen könnte!

      Bis zum Jahr 2020 fehlen etwa 19 Millionen Barrel Tagesproduktion, dies entspricht etwa 17 % des prognostizierten Verbrauchs.

      Dritte Inkonsistenz: Zusätzlich wird in der ökonomischen Analyse die Ölpreisentwicklung von $16/Barrel im Jahr 1997 über $17$/Barrel im Jahr 2010 auf $25/Barrel im Jahr 2020 gesehen. Der OPEC Anteil steigt von 28 % im Jahr 1997 über 52 % im Jahr 2010 auf 63 % im Jahr 2020.

      Diese Aussagen können den flüchtigen Leser beruhigen, dem kritischen Leser fällt jedoch auf: Im März 2000, bei etwa 35% OPEC-Anteil und einer Unterdeckung von ca. 2 Mio Barrel Tagesproduktion bzw. 3 % stieg der Ölpreis auf über $30/Barrel. Es ist nicht vorstellbar, daß bei einer Unterdeckung von 19 Mio Barrel Tagesproduktion bzw. 17 % und einem OPEC-Anteil von über 60 % der Ölpreis unter 30 Dollar fällt. Hier ist ein Widerspruch, der als versteckte Warnung zu verstehen ist, daß große Problem auf uns zukommen werden.

      Das Fazit: Die Ölstaaten außerhalb der OPEC werden bis auf unbedeutende Ausnahmen innerhalb weniger Jahre ihr Fördermaximum erreichen. Der Importanteil dieser Länder, dies sind im wesentlichen die heutigen Industrieländer, wird damit in dramatischer Weise von wenigen Lieferanten abhängen. Und selbst innerhalb der OPEC wird das Produktionsmaximum vermutlich im Verlauf des nächsten Jahrzehnts erreicht werden.

      Quelle: IEA World Energy Outlook 1998

      Analyse: LBST


      .........................
      Avatar
      schrieb am 31.05.02 01:45:52
      Beitrag Nr. 472 ()
      Ich sehe mittelfristig ein Problem vor allem darin, dass der allerorts erwartete Konjunkturaufschwung auch in diesem Jahr ausbleibt. Wenig Gewinn & kein Kredit - woher sollen Investitionen kommen?

      Aus dem Ehrhardt-Brief:



      Das Schaubild würde mich mal für die USA interessieren. Ich fürchte, da sieht es ähnlich arm aus.
      Avatar
      schrieb am 31.05.02 06:13:37
      Beitrag Nr. 473 ()
      Ich denke mir, wenn wir eine Rezession haben, dann kann es um das Geldmengenwachstum nicht sonderlich gut bestellt sein. Deswegen haben wir ja auch eine Rezession. Oder will man das der Rezession vorwerfen? Daß wir keine überschäumende Wirtschaft haben, läßt sich aus dem Schaubild ablesen.

      Ob dieser Indikator in einem Ehrhardt´schen Sinne also so aussagekräftig ist?
      Avatar
      schrieb am 31.05.02 06:31:36
      Beitrag Nr. 474 ()
      @Fisch

      Viele wollen uns aber verkaufen, daß wir uns im Aufschwung befinden. :)
      Avatar
      schrieb am 31.05.02 08:59:08
      Beitrag Nr. 475 ()
      RATING-AGENTUR

      Japan weniger kreditwürdig als Botswana

      Pünktlich zum WM-Auftakt muss Japan eine Blamage wegstecken: Der Rating-Agentur Moody`s zufolge ist das Land unter allen Industriestaaten der weitaus unsolideste Schuldner - und weniger kreditwürdig als manche Entwicklungsnation.



      Kopfschmerzen in Japans Finanzwelt:
      Die Explosion der Staatsschulden drückt die Zinsen nach oben,
      während die Wirtschaft nicht vorankommt



      Tokio - Japans Premierminister murrt und wütet über die Macht der Rating-Agenturen im fernen New York. Schon vor Wochen hat Junichiro Koizumi sich an Moody`s gewandt, einen jener Dienstleister, die mit ihren für Laien schwer verständlichen Buchstabencodes die Bonität von Unternehmen und ganzen Regierungen auf den Punkt zu bringen suchen.
      Dass es eine Ungeheuerlichkeit sei, mit einer weiteren Herabstufung der japanischen Bonität zu drohen, polterte der Premier damals. Und undenkbar, die Bonität der japanischen Staatsanleihen auf dasselbe Niveau zu senken wie die der Staatsanleihen aus Botswana. Immerhin zahle Japan Entwicklungshilfe an die Afrikaner, nicht umgekehrt. Fast hätte das eine schwere außenpolitische Verstimmung provoziert. Die Regierung von Botswana nämlich verlangte von der japanischen eine Entschuldigung.

      Gebt das Geld besser nach Rom!

      Nun ist es doch so gekommen wie Koizumi befürchtet hat, und sogar noch schlimmer: Moody`s hat die langfristige Kreditwürdigkeit des japanischen Staates nicht nur um eine Stufe gesenkt, sondern gar um zwei - von Aa3 auf A2. Die Politik der Regierung werde nicht dazu beitragen, das staatliche Überschuldungsproblem zu lösen, hieß es zur Begründung. Japan erreiche "unbekanntes Gebiet", noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg sei eine Industrienation derart verschuldet gewesen. Nun liegt Japan beim Kreditrating sogar hinter Botswana, das zwar bettelarm ist und darunter unter der AIDS-Erkrankung weiter Teile der Bevölkerung leidet - das aber im Gegensatz zu Japan immerhin seinen Staatshaushalt in Ordnung gebracht hat.

      Japan liegt bei der langfristigen Kreditwürdigkeit nun auf dem selben Niveau wie Südafrika, Israel oder Zypern. Sogar schon vor dem "Downgrade" bildeten die Japaner das Schlusslicht unter den wichtigen Industrienationen. Sogar Italien, lange ein Synonym für sorgloses Haushalten, ist in diesem Monat deutlich an Japan vorbeigezogen.

      Billionen und Aberbillionen

      Der japanische Finanzminister Masajuro Shiokawa reagierte trotzig auf die Moody`s-Entscheidung: "Das machen die nur für`s Geschäft. Das heißt noch nicht, dass wir unsere Politik ändern müssen." Just diese Änderung der Politik sollte das Kabinett aber genauer prüfen: Nach Prognosen dürfte die gesamte Staatsverschuldung bis Anfang 2003 auf 693 Billionen Yen steigen, das entspricht 5,2 Billionen Dollar - 140 Prozent des Bruttoinlandsproduktes und glatt doppelt so hoch wie in den viel größeren und wirtschaftlich robusteren USA. Kein anderes Land unter den 30 Nationen der OECD erreicht ein solches Schuldenniveau.

      Japan muss nun damit rechnen, für staatliche Schulden höhere Kreditzinsen zahlen zu müssen. Einige Finanzinstitute haben sogar Regeln, die ihnen verbieten, Kredite an Schuldner mit einer Bonität unterhalb der AA-Stufe zu vergeben. Eine Kapitalflucht wie aus Argentinien droht Japan aber wohl nicht: Die Rücklagen der Staates summieren sich auf 407 Milliarden Dollar, nicht ganz doppelt so viel wie in der gesamten EU. Der Überschuss in der japanischen Leistungsbilanz liegt derzeit um 52 Prozent höher als vor einem Jahr. Und während der Staat sich astronomisch verschuldet hat, sparen die japanischen Privatleute weiter eisern wie kaum jemand sonst auf der Welt: Im Schnitt besitzt jeder Japaner 87.000 Dollar Erspartes.


      .....................................
      Avatar
      schrieb am 01.06.02 18:29:59
      Beitrag Nr. 476 ()
      Avatar
      schrieb am 03.06.02 16:51:52
      Beitrag Nr. 477 ()
      Und warum fallen die Indizes heute?
      Avatar
      schrieb am 03.06.02 17:14:39
      Beitrag Nr. 478 ()
      @bierdose
      weil`s die naechsten 7 Jahre Down Jones heisst!!!
      gismeu :)
      Avatar
      schrieb am 03.06.02 17:42:36
      Beitrag Nr. 479 ()
      Aber trotzdem muß es einen Anlaß, Grund oder sonstwas geben, was die Marktteilnehmer veranlaßt, mehrheitlich zu geben.

      Und das täte ich gerne nachvollziehen wollen!

      Gruß
      Avatar
      schrieb am 03.06.02 18:46:33
      Beitrag Nr. 480 ()
      @bierdose,
      damit kann ich dir leider nicht helfen; das wuesste ich selber gerne.
      gismeu
      Avatar
      schrieb am 03.06.02 19:06:54
      Beitrag Nr. 481 ()
      Lustig ist, das Superbullle Heiko Thieme gestern in der Dresdner Telebörse auf n.tv mal wieder super bullisch gewesen ist und zum Einstieg geblasen hat. :D


      .......


      Angst vor dem "Dollarkollaps"

      Von Lutz Reiche

      Die Gemeinschaftswährung läuft zu Hochform auf. Besorgte Stimmen warnen, ein "Dollarkollaps" könnte die Börsen bedrohen. Exporteure müssten zudem um ihre Geschäfte bangen. Doch ein schwacher "Greenback" hat auch Vorteile.



      Starker Euro: Für Europa birgt er Chancen und Risiken


      Hamburg/Düsseldorf – Der Euro strotzt vor Stärke und rückt dem Dollar auf den Pelz. Trotz eines unerwartet schwachen Wirtschaftswachstums in der Eurozone hat die Gemeinschaftswährung zwischenzeitlich die Marke von 94 US-Cent geknackt und damit ein 15-Monatshoch erreicht. Vereinzelt gehen Marktbeobachter von einer Parität zum Greenback noch in diesem Jahr aus.

      Besorgte Volkswirte warnen indes vor einem "Dollarkollaps", der die Börsen ernsthaft bedrohen könnte. Sie empfehlen Anlegern, ihre Depots vorsorglich einem "Währungs-Stresstest" zu unterziehen. Es scheint fast, dass die Devisenmärkte den Aktienbörsen derzeit – zumindest was die Aufmerksamkeit betrifft - den Rang ablaufen.

      Gregor Beckmann, Finanzmarkt-Analyst von HSBC Trinkaus & Burkhardt, teilt die Aufregung nicht. "In diesem Jahr erwarten wir keine Dollarparität. Unsere Jahresendprognose für den Euro liegt derzeit bei 95 US-Cent", sagt der Experte im Gespräch mit manager-magazin.de. Wenn überhaupt, würde die Gemeinschaftswährung frühestens im kommenden Jahr zum Dollar gleichziehen.

      Folgt jetzt die Kapitalflucht aus den USA?

      Der starke Anstieg des Euro ließe sich aus Sicht fundamentaler Wirtschaftsdaten in dem Umfang nicht nachvollziehen. Die USA würden seiner Auffassung nach auch in Zukunft stärker wachsen als die Eurozone. Die Schwäche des Dollar speise sich eher aus dem wachsenden Misstrauen der Investoren gegenüber den Finanzmärkten. Die Anleger treibe die Sorge, dass sie im Land des ehemaligen Währungskraftprotz in Zukunft nicht mehr höhere Renditen erwirtschaften können als anderswo.

      Pessimisten malen mittlerweile das Schreckensbild einer Kapitalflucht aus den USA an die Wand und begründen dies mit der Furcht der Investoren vor Währungsverlusten – mit kaum abzuschätzenden Folgen für die amerikanischen Aktien- und Anleihemärkte. Dies könnte trotz zunehmenden Kapitalflusses nach Europa auch hier die Aktienmärkte belasten, denn die Wall Street bleibe das Maß aller Dinge.


      Deutschlands Exporteure geraten in Bedrängnis

      Beckmann glaubt indes nicht an den skizzierten "Dollarkollaps", der zu einer markanten Verlagerung der Kapitalströme nach Europa und Japan führen könne: Ob die Investoren auf dem Alten Kontinent oder in Fernost in Zukunft höhere Renditen einfahren werden, sei noch fraglich. "Deswegen gehen wir auch davon aus, dass die Abwertung des Dollar eher langsam vonstatten gehen wird", sagt der Experte.

      Eine zunehmende Schwäche des Greenback könnte andererseits stark exportorientierte Branchen wie Chemie- und Autoindustrie in Deutschland unter Druck setzen, weil sich ihre Exporte in die USA wegen des starken Euro verteuerten. Schon wird gemutmaßt, "das zarte Pflänzchen Konjunkturerholung" sei in Gefahr, schreibt etwa die West LB.

      Gregor Beckmann von HSBC Trinkaus & Burkhardt geht davon aus, dass sich die Exporteure gegen solche Unbilden zumindest kurzfristig über Termingeschäfte absichern können. "Aber es ist klar, sollte die Dollarschwäche in den nächsten Monaten anhalten, dann wird der Exportsektor immer mehr in Bedrängnis geraten", sagt der Analyst.

      Die positiven Effekte eines starken Euro

      Die Euro-Stärke birgt aus Sicht Beckmanns dennoch positive Wirkungen. "Der Inflationsdruck nimmt ab, und die EZB sieht sich weniger zu Zinssenkungen veranlasst." Zugleich verringere sich der Preisdruck auf Importe durch einen schwachen Dollar, was die Kaufkraft der Verbraucher und damit die derzeit schwache Binnenkonjunktur im Euroraum stärken sollte.

      Schließlich sehen Experten in einem starken Euro einen möglichen Katalysator, um strukturelle Entwicklungen voranzutreiben. Durch die schmerzhafte Konkurrenz auf den Weltmärkten, zitiert die Börsen-Zeitung Kevin Gaynor von UBS Warburg, seien die europäischen Konzerne angehalten, ihre Produktivität zu erhöhen. Zugleich wachse der Druck auf die Volkswirtschaften, den Reformprozess zu verschärfen.


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      Avatar
      schrieb am 03.06.02 19:32:16
      Beitrag Nr. 482 ()
      Mal was anderes ! :):):)


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      Geldanlage: Täglich neu betrogen

      Von Christoph Hus

      Vermögensverwalter und Anlageberater schröpfen ihre Kunden: Durch häufiges Umschichten der Depots verdienen sie gleich mehrfach an den Provisionen.

      Der Mann aus Baden-Württemberg war vertrauensselig. Immer wenn das Telefon klingelte und sein Vermögensverwalter ihm Vorschläge unterbreitete, wie er das Wertpapierdepot seines Kunden umschichten könne, gab der Mann sein Okay. Misstrauen schien unnötig, schließlich handelte es sich um einen Angestellten der renommierten US-Investmentbank Merrill Lynch.

      Nach fünf Jahren erlebte der Mann ein böses Erwachen. Von den rund 600.000 DM, die er investiert hatte, waren nur noch Aktien im Wert von gut 16.000 DM übrig. Ein großer Teil des Geldes war nicht durch Kursverluste verloren gegangen, sondern als Provision an die Bank geflossen. An jeder Transaktion hatte der Vermögensverwalter mitverdient. Der Kunde zog vor Gericht, doch zurück hat er sein Geld bis heute nicht. Das Verfahren liegt jetzt beim Oberlandesgericht Frankfurt, das über Schadenersatz entscheiden soll.

      Provisionsschinderei

      Die Klage gegen eine Großbank wie Merrill Lynch ist in Deutschland noch eine Ausnahme. Provisionsschinderei, auch Churning genannt, galt lange als ein Phänomen des grauen Kapitalmarktes, auf dem halbseidene Unternehmen mit riskanten Geschäften Traumrenditen versprechen. Die wirklich dreisten Fälle sind selten geworden, seitdem die Wertpapieraufsicht die Finanzdienstleistungsunternehmen überwacht und eine Zulassung zur Pflicht geworden ist.

      Experten warnen jedoch davor, dass inzwischen auch Vermögensverwalter und Anlageberater großer Banken Provisionsschinderei betreiben. Nachdem viele Kleinanleger ihr Sparbuch gekündigt haben und nun Aktien oder Fondsanteile kaufen, hat das Wertpapiergeschäft für die Banken an Bedeutung gewonnen. Für die Kreditinstitute ist es nur dann profitabel, wenn die Kunden möglichst häufig kaufen und verkaufen und damit Provisionen fällig werden. "Der knallharte Vertriebsdruck bei den Banken verleitet die Mitarbeiter zur Provisionsschinderei", sagt Dietmar Vogelsang, Sachverständiger für Kapitalanlagen in Bad Homburg. Karriere macht in den Beratungsabteilungen der Kreditinstitute nur der Angestellte, bei dem der Umsatz stimmt. Zudem sind die Mitarbeiter fast immer direkt an den Provisionen für Wertpapiergeschäfte beteiligt.

      Timing mit Trick

      Für die Anlageberater und Vermögensverwalter ist es ein Leichtes, immer wieder Gründe für eine häufige Umschichtung der Depots zu finden. Ein beliebter Trick: Kurz vor Veröffentlichung der US-Wirtschaftszahlen kaufen sie Aktien, von denen sie wissen, dass die Kurse auf Konjunkturveränderungen reagieren werden. Egal ob die Zahlen dann positiv oder negativ ausfallen - immer gibt es einen Grund für weitere Transaktionen. Fällt der Kurs, kann der Berater sie gleich wieder verkaufen. Steigt der Kurs, ist das ein Grund, die Position weiter aufzustocken und vorher andere Papiere zu verkaufen.

      Auch bei unabhängigen Vermögensverwaltern, die nicht Angestellte einer Bank sind, sollten die Anleger vorsichtig sein. Die Berater machten oftmals gemeinsame Sache mit einem Broker, warnt Sachverständiger Vogelsang. Neben den Gebühren für den Verwalter berechnet in diesem Fall auch der Händler überhöhte Provisionen, der die Geschäfte an der Börse abwickelt. Den Gewinn teilen sich dann der Broker und der Vermögensverwalter.

      Verschleierungstaktik

      Die Anleger bemerken die Verluste durch häufige Provisionszahlungen oftmals lange Zeit nicht. Vor allem in guten Börsenzeiten bleibt für den Kunden trotz Provisionsschinderei noch ein Gewinn übrig, wenn auch ein geschmälerter. Solange die Kurssteigerungen größer sind als die Provisionen für die Wertpapiergeschäfte von einem halben bis zwei Prozent des Umsatzes, bleibt das Portfolio im Plus. Anders bei mieser Stimmung an den Börsen. Dann reißen nicht nur die fallenden Kurse das Depot ins Minus, sondern auch die hohen Gebühren für die Bank. Allerdings ist der Verlust fast des ganzen angelegten Geldes bei etablierten Banken selten. "Die Anlageberater sind in der Regel sehr geschickt, wenn es ums Verschleiern der Provisionszahlungen geht", sagt der Berliner Rechtsanwalt Dietmar Kälberer, dessen Kanzlei sich auf Kapitalanlagerecht spezialisiert hat.

      Die Provisionsschinderei der Banken fliegt deshalb nur selten auf. Glück für die unehrlichen Banker, denn ihre betrügerische Praxis ist strafbar. Die Abzocke kann aber weder das Strafgesetzbuch noch das Wertpapierhandelsgesetz verhindern. Es verbietet den Beratern Empfehlungen, die nicht mit den Interessen der Kunden vereinbar sind. Solche eigennützigen Offerten zu beweisen, ist ohne die Hilfe eines Sachverständigen nahezu unmöglich.

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      Avatar
      schrieb am 03.06.02 19:47:23
      Beitrag Nr. 483 ()
      hey Harry,
      recht hast du,

      diese Aussage von Thieme zum Greenback war nicht nachvollziebar. Der Typ von der "Welt", Name leider vergessen, war argumentativ besser!

      Wie lange hält der Thieme das noch durch??
      Avatar
      schrieb am 03.06.02 19:56:42
      Beitrag Nr. 484 ()
      hey Harry,
      #482 sehr gut, das posting..:):):)

      Geldanlage:Täglich neu betrogen!

      Auf so etwas war ich vor 17 Jahrea auch mal reingefallen und habe 30 TDM verloren, ohne es gemerkt zu haben.

      Du wirst mit einem "kleinen" Anfangsgewinn geködert und dann von einer sehr schönen Frauenstimme am anderen Ende der Leitung gnadenlos abgezockt, ohne, dass du es merkst.

      Die Tante gabt mir einfach das "Gefühl" der "persönlichen" Betreuung mit einfühlsamer Stimme.

      Die hatte bestimmt eine professionelle Medienausbildung.

      Würde mich schon mal interessieren, ob andere user auch ähnliche Erfahrungen gemacht haben.

      Bei mir war es eine "Hamburger Firma", die 1 Jahr später "verschwunden" war.
      Warentermingeschäfte mit Sojabohnen, Weizen und Mais.

      Gillybaer
      Avatar
      schrieb am 03.06.02 22:02:34
      Beitrag Nr. 485 ()
      Smarte Schwindler und erschreckte Pensionäre

      Der Bericht vom internationalen Finanzmarkt / Von Holger Steltzner

      FRANKFURT, 2. Juni. Die Lage der Weltwirtschaft bessert sich langsam, doch an den Märkten herrscht Skepsis. Selbst überraschend gute Konjunkturdaten entfachen an den Börsen allenfalls ein kurzes Strohfeuer. Aufkeimenden Hoffnungen auf eine dauerhafte Erholung der Aktienkurse folgt immer wieder die Ernüchterung. Die Indexverluste an den wichtigsten Börsen der Welt sprechen eine klare Sprache. Nach den zwei miserablen Börsenjahren 2000 und 2001 ist
      in Europa der Euro-Stoxx- 50-Index in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres um weitere zehn Prozent gefallen. Das gleiche gilt für den Dow Jones Global Titan, der die Wertentwicklung der größten Aktiengesellschaften der Welt abbildet. In New York büßte der marktbreite S&P 500 sieben Prozent ein. Nur in Tokio legten die Kurse zu; der Nikkei gewann knapp zwölf Prozent. Viel größer waren wieder einmal die Verluste an den Neuen Märkten. In London
      schrumpfte der FTSE Techmarket um ein Drittel, und der Nasdaq 100 verlor 23 Prozent.

      Die steigende Angst vor einem Atomkrieg zwischen Indien
      und Pakistan sowie die Furcht vor abermaligen Terroranschlägen sind nicht die einzigen Gründe für die Tristesse an den internationalen Finanzmärkten.
      Besonders schwer wiegt das verlorene Vertrauen der Anleger. Erst jetzt sehen viele Investoren das ganze Ausmaß der Schönfärberei und des Schwindels im Zuge der Jahrhunderthausse für Technologieaktien. In knapp zweieinhalb Jahren ist der Anteil der TMT-Aktien (Telekom, Medien, Technologie) an der Marktkapitalisierung der Weltbörsen von 40 auf 20 Prozent gesunken. Heute ist klar, daß die kriminellen Bilanztricks des Energiekonzerns Enron und vieler Gesellschaften an den Neuen Märkten nur die Spitze des Eisbergs sind. Auch zahlreiche etablierte und namhafte Unternehmen haben sich überaus einfallsreich
      gezeigt, wenn es darum ging, die wahren Schulden, die tatsächlichen Umsätze oder die echten Gewinne zu verschleiern. Wirtschaftsprüfer, Analysten und Investmentbanken dienten als Erfüllungsgehilfen für die Selbstbedienungsmentalität - auf Kosten der Anleger.

      Diese Auswüchse hat Barton Biggs, der bekannte Wall-Street-Veteran von Morgan Stanley und langjährige Warner vor den Exzessen, in der aktuellen Marktanalyse der amerikanischen
      Investmentbank zum Thema eines - wahrscheinlich fiktiven - Selbstgesprächs gemacht, in dem er ein apokalyptisches Bild zeichnet. Wall Street müsse sich auf düstere Zeiten einstellen, die Anleger verziehen nichts. Der Absturz der Technologiefonds um 70 Prozent und die Halbierung vieler Aktienfonds seit dem Kurshoch vom März 2000 würden noch gravierende Konsequenzen haben. Die größten Schwierigkeiten für Amerikas Fondsindustrie kämen erst noch, in Form großer Mittelabflüsse in den kommenden Jahren. Biggs erinnert an die japanische Fondsbranche, die zwischen 1990 und 2000 sage und schreibe 90 Prozent
      ihres verwalteten Vermögens verlor. Hinzu komme das Desaster der Pensionsfonds. In den Sparplänen der Amerikaner für die Altersvorsorge ticke eine Zeitbombe. Die Sparer dürften angesichts der verheerenden Ergebnisse ihrer Pensionsfonds nach dem Staat rufen. In Harrisburg habe es schon die erste Großdemonstration von enttäuschten Pensionären gegeben. Zu allem Überfluß drohe ein weiteres Debakel am Immobilienmarkt. Im großen Stil hätten sich die Amerikaner kurzfristig zu variablen Sätzen hoch verschuldet, um das Geld langfristig in Häuser zu investieren. Sobald die Geldmarktzinsen wieder stiegen,
      drohe dem Konsumwunder der Kollaps, und die Hauspreise dürften fallen.


      Diese pointierten Einschätzungen mögen übertrieben sein. Doch macht Biggs in der ihm eigenen Deutlichkeit auf Gefahren aufmerksam, die längst nicht nur amerikanische Anleger berühren. So gesehen kann man in Deutschland
      froh sein, daß die Aktienbaisse früh genug kam, bevor auch hierzulande die Anleger in großer Zahl ihre Altersvorsorge zu stark von schwankenden Aktienbörsen abhängig gemacht und die notwendigen Investitionen in Anleihen zur Risikostreuung vernachlässigt haben. Auch in Deutschland steht die Skepsis der Privatanleger über die weitere Kursentwicklung an den Aktienbörsen in auffälligem Kontrast zu der berufsbedingten Zuversicht der professionellen Investoren aus der Fondsbranche oder den notorischen Kaufempfehlungen der Banken. Die versiegenden Mittelzuflüsse in deutsche Aktienfonds zeigen, wie
      sehr sich auch heimische Privatanleger von der Lenkung durch Analysten oder Verkäufer der Banken emanzipiert haben.

      Sorgen könnte auch eine fortgesetzte Schwäche des Dollar bereiten. Sie stellte nicht nur ein Risiko für die Erholung der Weltwirtschaft dar, sondern gefährdete auch die Gewinnhoffnungen der exportlastigen europäischen und asiatischen Unternehmen. Aus diesem Grund hat Japans Notenbank bereits zum dritten Mal Yen verkauft, um eine weitere Aufwertung der japanischen Währung zu verhindern. Auf der anderen Seite erleichtert der schwache Dollar die Arbeit der Europäischen Zentralbank, weil das Risiko der importierten Inflation sinkt. Deshalb, und mit Blick auf die labile Konjunkturlage, wird die EZB in dieser Woche
      wohl noch nicht ihre Zinsen erhöhen, obwohl das selbstgesteckte Inflationsziel von höchstens zwei Prozent für den Euroraum auch in diesem Jahr wieder nicht erreicht werden dürfte.

      Noch mehr Zeit als die EZB wird sich Amerikas Notenbank lassen. Sie wird wahrscheinlich erst dann ihre Zinsen
      erhöhen, wenn die Arbeitslosigkeit in den Vereinigten Staaten wieder zu sinken beginnt. Diese Erwartungen spiegeln die Zinssätze an den Geld- und Kapitalmärkten. Amerikanische Staatsanleihen mit zehn Jahren Laufzeit rentieren heute mit rund fünf Prozent niedriger als zu Jahresbeginn. Wegen des schwachen Dollar ist in Amerika das Geschäft mit Neuemissionen von Unternehmensanleihen fast zum Erliegen gekommen. Dagegen bereiten am Eurobondmarkt einige interessante Schuldner die Begebung neuer Anleihen vor. So will Anfang Juli die Deutsche Post eine acht- bis zehnjährige Anleihe im Volumen von einer Milliarde Euro auflegen. In den Startlöchern steht außerdem Bertelsmann. Der Medienkonzern plant eine Milliardenanleihe, um sich ein gutes Kapitalmarktklima für einen späteren Börsengang zu schaffen. Zudem arbeitet die Kreditanstalt für Wiederaufbau an ihrer fünften Benchmarkanleihe für den Euroraum (fünf Milliarden Euro über wahrscheinlich fünf Jahre).
      FAZ, 3.6.2002


      ...................................







      Avatar
      schrieb am 04.06.02 01:39:47
      Beitrag Nr. 486 ()
      Nur mal zum Überblick. :)


      ..................


      Avatar
      schrieb am 04.06.02 01:49:35
      Beitrag Nr. 487 ()
      ernüchternd auch der Inflationsbereinigte Chart !



      http://www.alternativinvestment.de.tf/
      Avatar
      schrieb am 04.06.02 18:51:37
      Beitrag Nr. 488 ()
      Tja, ihr lieben Bullen.........sieht ja heute garnicht gut aus. :D




      H_S
      Avatar
      schrieb am 04.06.02 19:32:27
      Beitrag Nr. 489 ()
      US-BÖRSEN

      "Wir werden Kotztüten brauchen"

      Von Thomas Hillenbrand

      Nach dem Tyco-Schock glaubt kaum noch jemand an eine baldige Erholung der US-Börsen. Drei schwer wiegende Probleme werden auch in den kommenden Wochen für schlechte Stimmung sorgen.

      New York - Eigentlich hätte es ein richtig netter Tag für die Wall Street werden können. Laut der neuesten Umfrage, die das Institute of Supply Management (ISM) monatlich unter Einkaufsmanagern durchführt, gibt es kaum noch Zweifel an der Erholung der US-Wirtschaft. Lange galt die Frage, ob der Aufschwung nachhaltig ist, als die größte Sorge der Börse.
      Die Konjunktur ist aber plötzlich das kleinste Problem. Eine Reihe von Faktoren, die keine noch so gute ökonomische Prognose voraussehen oder beziffern kann, werden den Börsenbullen wohl auf längere Zeit das Geschäft verhageln.

      Keines der Grundprobleme ist wirklich neu - gestern entwickelten sich die schlechten Nachrichten jedoch zu einer explosiven Mischung. "Tyco, El Paso und der drohende Krieg zwischen Indien und Pakistan - das war einfach zu viel und die Aktien haben dem Druck nachgegeben", so Robert Bloom von LF Capital. "Ich glaube wir werden Kotztüten brauchen, bevor die Woche um ist".

      Die drei Themenkomplexe dürften dafür sorgen, dass die schlechten Nachrichten auch in den kommenden Wochen nicht ausgehen werden, und die Börse in regelmäßigen Abständen Schläge einstecken muss.

      Enronitis: Die verschleppte Lungenentzündung

      Einige Zeit schien es, als sei die Enron-Episode weitgehend abgeschlossen. Eine krasse Fehleinschätzung: Der gestrige Rücktritt des Tyco-Chefs Dennis Kozlowski zeigt, dass das Thema Bilanzpraktiken und Unternehmenssteuerung (Corporate Governance) die Märkte noch länger beschäftigen wird. Zwar sind bisher nur in wenigen Fällen tatsächliche Verfehlungen von Managern und Firmen nachgewiesen worden - allein gestern wurden jedoch neue Untersuchungen bei dem Energieunternehmen Williams und dem Aktienhändler Knight Trading bekannt. Selbst ehemalige Musterknaben wie Microsoft sehen sich inzwischen dem Vorwurf ausgesetzt, ihre Gewinne über Jahre hinweg unkorrekt bilanziert zu haben.

      Es wird Monate, wenn nicht Jahre dauern, bis alle Fälle aufgeklärt und die entsprechenden Börsen- und Finanzregularien überarbeitet worden sind. Bis dahin dürfte die Wall Street von einem hohen Maß an Misstrauen und Nervosität geprägt bleiben. Wie gestern, als bekannt wurde, dass Charles Rice, der Finanzchef des Houstoner Energieunternehmens El Paso Selbstmord begangen hat. Börsianer fühlten sich sofort an den Freitod des Enron-Managers Clifford Baxter Anfang desa Jahres erinnert. Die angenommene Ähnlichkeit mit dem Enron-Suizid reichte aus, um El Pasos Aktie massiv einbrechen zu lassen. Tatsächlich dürften schwere gesundheitliche Probleme der Grund für Rices Suizid gewesen sein.

      Krieg und Terror: Die ständige Angst vor dem großen Knall

      Ein weiterer enormer Unsicherheitsfaktor sind der Nahost-Konflikt und die Kaschmir-Krise. "Die psychologische Verfassung der Märkte ist mies", so Keith Gertsen von der Deutschen Bank in New York gegenüber dem "Wall Street Journal". Es sei zu erwarten, dass die meisten Marktteilnehmer in den kommenden drei bis sechs Monaten eine abwartende Haltung einnähmen.

      Hinzu kommen die von FBI und CIA derzeit wöchentlich wiederholten Warnungen, der nächste Terroranschlag komme bestimmt. Welche Auswirkungen ein weiterer al-Qaida-Anschlag auf die Finanzmärkte hätte, ist völlig unklar. Anders als Unternehmens- und Wirtschaftsdaten lassen sich Terroranschläge oder internationale Krisen nun mal nicht in einem mathematischen Modell als "Value-at-Risk" beziffern.

      Gewinnwarnungen: Die Saison ist eröffnet

      Als erstes Unternehmen hat am Montag nach US-Börsenschluss Flextronics, ein Auftragshersteller von Elektronikprodukten, eine Gewinnwarnung herausgegeben - nach Meinung der meisten Marktstrategen werden weitere Folgen. So bestehen an der Wall Street erhebliche Zweifel, ob Chiphersteller Intel seine ambitiöse Gewinnprognose wird aufrecht erhalten können. Knickt der Börsen-Leithammel ein, dürfte das die Märkte erneut kräftig durchschütteln.

      Für weiteres Störfeuer in den kommenden Wochen ist gesorgt: Trotz der konjunkturellen Erholung gibt es derzeit kaum Anzeichen dafür, dass die Gewinne der US-Unternehmen in absehbarer Zeit stark ansteigen werden - das Wirtschaftsmagazin "Fortune" sprach kürzlich von einer "Erholung ohne Gewinne". Wenn aber die Gewinne purzeln, wird noch offensichtlicher werden, dass der Markt weiterhin überbewertet ist: Derzeit liegt das 2002er Kurs-Gewinn-Verhältnis aller im S&P 500 enthaltenen Aktien bei etwa 22. Im historischen Vergleich sind das fast 20 Prozent zu viel.

      Erst wenn die schlechten Nachrichten abebben, wäre der Weg frei für einen langfristigen Aufwärtstrend. Bis dahin könnte es allerdings noch eine ganze Weile dauern. "Bei der letzten Erholung kauften die Leute noch aus Hoffnung und Optimismus", glaubt Troy Nickerson von Robertson Stephens, "diesmal wollen sie zunächst Beweise."

      ................................................
      Avatar
      schrieb am 05.06.02 15:19:30
      Beitrag Nr. 490 ()
      Ronald Gehrt

      Die Computer sind’s gewesen!


      Es ist wie in alten Zeiten auf dem Schulhof. Die Scheibe ist hin, der Schaden angerichtet - und keiner will es gewesen sein. Eigentlich verwunderlich daher, dass ich die jetzt verwendete Ausrede schon lange nicht mehr gehört habe:

      Natürlich waren die US-Konjunkturdaten der vergangenen Tage eine -überaus positive Überraschung. Aber wieso fielen dann die Aktienkurse so stark, statt einen Riesensatz nach oben zu machen? Die großen Fonds und Banken können es ja nicht gewesen sein, oder? Immerhin verdienen die doch Geld, wenn ihre Kunden Geld verdienen. Nun haben aber die Privatanleger nicht den finanziellen Hebel, um die Kurse derart zu Boden zu schicken. Also doch die Fonds und Banken? Nicht doch, bevor man da zum Bären „befördert“ wird, kommt die gute alte Ausrede aus der Mottenkiste:

      Computergesteuerte Verkaufsprogramme sind es gewesen. Aber ja doch, was denn sonst? Nur: Es gibt keine „Verkaufsprogramme“. Es handelt sich hier um Handelssysteme, die ebenso kaufen wie verkaufen können. Aber immer dann, wenn sich in den letzten Wochen intraday in den USA eine Wende nach oben abzeichnet, wird wieder massiv verkauft. Ob das die Programme sind? Immerhin würden diese extrem kurzfristig orientierten Systeme doch bei einer Wende nach oben sofort die Fronten wechseln! Glaubt denn irgend jemand ernsthaft, dass da Milliarden ohne Aufsicht von Computern bewegt werden? Nein, da wird durchaus „von Hand“ nachgeholfen. Die Schuld auf die Computer zu schieben ist dasselbe, wie einst zu behaupten, die Scheibe sei von alleine kaputt gegangen. Und immerhin bleibt ja - trotz aller Unschuldsbeteuerungen der institutionellen Investoren - die Frage offen: In welchen Büros stehen wohl die bösen Computer? Und wessen Geld wird da gehandelt?

      Mit besten Wünschen für eine erfolgreiche Börsenwoche

      Ronald Gehrt

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      H_S :D:D:D
      Avatar
      schrieb am 05.06.02 18:42:29
      Beitrag Nr. 491 ()
      Die Argentinien-Krise entwickelt sich zum Flächenbrand

      Eine Analyse von Hildegard Stausberg

      Ende letzten Jahres explodierte die Argentinien-Krise. Seitdem schwelt sie als lokaler Flächenbrand. Es galt allerdings unter Fachleuten bisher als ausgemacht, dass es sich dabei um einen eingehegten lokalen Konflikt handelt, von dem nur das mit Argentinien wirtschaftlich traditionell eng verwobene Uruguay massiv in Mitleidenschaft gezogen worden ist.

      Weniger Weltbank-Kredite

      Nun aber verdüstert sich das allgemeine Panorama doch deutlich: Angesichts der Bekanntgabe immer neuer, teilweise horrender Verlustzahlen aus dem Argentinien-Engagement internationaler Banken - allen voran spanischer Institute - weist die Weltbank darauf hin, dass die Kreditvergabe nun auch an andere lateinamerikanische Länder deutlich zurückgefahren würde. Davon wären dann wohl vor allem Brasilien und Chile betroffen, beides Länder, die in den letzten Jahren wichtige Reformprojekte vorangebracht haben und in der Region insgesamt gut dastehen.

      Vor allem für die Brasilianer könnte eine verstärkte Zurückhaltung durch die Banken und ein sich verlangsamender Kapitalzufluss schwer wiegende Auswirkungen haben: Das Land braucht jährlich Direktinvestitionen von mindestens 20 Mrd. Dollar, um sein Leistungsbilanzdefizit auszugleichen und seine Auslandsschulden in Höhe von über 250 Mrd. Dollar zu bedienen. Bisher allerdings zeigt die Entwicklung des ersten Quartals, dass die Direktinvestitionen durchaus weiterfließen, nur die Risikoaufschläge sind gestiegen. Die Perspektive eines von Beobachtern allerdings als eher unwahrscheinlich eingeschätzten Wahlsiegs des Linkspopulisten Lula bei den Präsidentschaftswahlen im Oktober könnte in den kommenden Monaten bei vorsichtigen Investoren weitere Zurückhaltung provozieren - zumindest bis zum Herbst.

      Im Übrigen scheint sich zu bewahrheiten, was Skeptiker schon um die Jahreswende vorausgesagt hatten: Die Argentinien-Krise wird die Kapitalströme in die Emerging Markets doch erheblich beeinträchtigen. Selbst wenn andere Länder wirtschaftspolitisch eindeutig verantwortungsbewusster gehandelt haben, verstärkt sich der Negativsog aus der Argentinien-Krise. Das hängt natürlich auch und vor allem mit der schwachen Konjunktur in den Industrieländern zusammen: Sollte diese nicht bald wieder anspringen, wird sich die Lage in den Ländern der Emerging Markets weiter verschlechtern. Nur dann wäre ein Abgleiten Lateinamerikas in ein der Asienkrise 1997 vergleichbares Szenario nicht auszuschließen.

      Nicht zuletzt deshalb wäre es für die ganze lateinamerikanische Region überlebenswichtig, dass sich in der Argentinien-Krise zumindest endlich Konturen für eine Lösung abzeichneten. Tatsächlich haben die letzten Tage Fortschritte gebracht, so wurden nicht zuletzt auch einige wichtige Forderungen des Internationalen Währungsfonds erfüllt, so etwa die Abschaffung des Gesetzes gegen wirtschaftliche Subversion und die Änderung des Konkursrechtes. Auch beim Defizitabbau der Provinzen wurden Fortschritte erzielt.

      Schmerzhafter Reformprozess

      Aber all das reicht noch lange nicht aus, um einen wirklichen Wendepunkt zu markieren. Und es kann erst der Anfang sein eines schmerzlichen Reformprozesses, den das Land nun einschlagen muss. In den Nachbarländern traut man dem argentinischen Präsidenten Eduardo Duhalde nicht zu, diesen durchzusetzen. So meinte etwa Jorge Batlle, Präsident Uruguays, Duhalde habe weder Macht noch ein Konzept. In der Region reagiert man jedenfalls mit wachsender Nervosität auf die immer noch schleppenden Reformansätze am Rio de la Plata. Die Furcht nimmt zu, dass aus einer argentinischen Dauerkrise wachsende Schäden für den gesamten lateinamerikanischen Subkontinent entstehen könnten.

      .................................................
      Avatar
      schrieb am 05.06.02 18:47:34
      Beitrag Nr. 492 ()
      Hallo Schotter!

      Wäre es noch möglich, Deine Beiträge zeitlich zu kennzeichnen? Damit man die Aktualität einschätzen kann. Wäre ein schöner Service für Deine treue Leserschaft! :D
      Avatar
      schrieb am 05.06.02 19:22:47
      Beitrag Nr. 493 ()
      Gerne :)

      Der Gehrtbericht ist von heute und der Argentinienbericht auch. :)
      Avatar
      schrieb am 05.06.02 22:34:56
      Beitrag Nr. 494 ()



      H_S :)
      Avatar
      schrieb am 06.06.02 01:03:22
      Beitrag Nr. 495 ()
      Ist ja ne schöne Zeichnung Harry!

      the bulls are back !....die Lemminge wissen es nur noch nicht und kaufen jetzt alle Puts....put,put,put,put,put :laugh:
      Die Masse liegt immer falsch - das einzig wahre Börsengesetz

      Gruß Tom
      Avatar
      schrieb am 06.06.02 01:11:35
      Beitrag Nr. 496 ()
      hey Tom,
      sehe ich etwas anders, die Masse kauft immer noch Calls
      schau dir nur mal die Umsätze an.

      Puts sind kaum zu bekommen; nur sehr minimale bis geringe Umsätze; sie liegen immernoch in "festen Händen"!

      Wer verkauft in dieser Chartsituation seine Puts?

      Grüsse
      Gilly
      Avatar
      schrieb am 06.06.02 07:45:55
      Beitrag Nr. 497 ()
      Hi thetosch,

      sorry, GillyBaer hat recht.Die meisten Leute sind noch in Calls.



      "Explanation of Indicator: This is one of the best of all psychological indicators. It measures the current level of fear to greed by the worst group of investors of all--the equity option trader. We use the weekly equity put/call volume numbers as included in Barron`s each week. Most option traders lose money, and are always the most wrong at the extremes. In other words when they get extremely greedy (low put-call ratio), a wise investor should be getting very cautious-and vice versa. Therefore, when the 3-week average of the put/call ratio moves 12% above the 39-week moving average, it typically means that the pessimism by these typically wrong speculators is about as bad as it is going to get. The 12% line is the line that receives many more tradable signals, but once in "blue moon," this ratio really has a panic attack that pushes it above the 20% level. When this occurs, in the past it has been setting the stage of one of those very rare and best market buying junctures that only come as intense fear is vastly overdone."


      .................................

      Und wie du siehst sind wir noch weit unter 12%. Also ist der Kontraindikator noch eher bullisch.


      H_S :)
      Avatar
      schrieb am 06.06.02 11:23:40
      Beitrag Nr. 498 ()
      @ alle

      vielleicht noch etwas. alle reden von argentinien!! schlimm wird es erst wenn brasilien mit reingezogen wird. das land selbst pfeift aus dem letzten loch. kein geld, hohe inflation.

      was aber die meisten nicht wissen. etwa 30% der gewinne ( ob pro-forma oder nicht !!! ) aller S&P werte stammen aus brasilien. sollte jetzt aber dieser markt wegfallen - und es sieht so aus - hat auch pumpen-al keine chance mehr.

      DANN IST ENDE MIT AMILAND !!!!!

      DUF
      Avatar
      schrieb am 06.06.02 12:27:32
      Beitrag Nr. 499 ()
      Der DAILY-ARMS war gestern recht niedrig.
      Daher könnten morgen wieder die Kurse fallen.

      Avatar
      schrieb am 06.06.02 19:11:05
      Beitrag Nr. 500 ()
      Herzlichen Glückwunsch zu Deinem Bärenthread/t. Die Bärenfeste!

      Und hier noch etwas Futter:



      SORGE VOR STEIGENDEN US-ZINSEN BELASTET AKTIEN

      Ein Händler sagte, einer der wichtigsten Belastungsfaktoren für die Aktien sei die Angst vor steigenden US-Zinsen. Viele ausländische Investoren zögen derzeit ihr Kapital aus den USA ab. Ein Anzeichen hierfür sei die aktuelle Stärke des Euro <EUR=> . Angesichts des hohen US-Handelsbilanzdefizites könnte die US-Notenbank dadurch gezwungen werden, die Zinsen anzuheben, obwohl die Konjunktur noch relativ schwach sei.
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