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    Wein (12) - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 19.09.03 18:14:58 von
    neuester Beitrag 24.03.04 11:22:08 von
    Beiträge: 993
    ID: 777.903
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      schrieb am 19.09.03 18:14:58
      Beitrag Nr. 1 ()
      weinfreaks, ich grüsse euch. :look:

      gut, ich trau mich einfach mal. wenn ich schon so gut wie nichts aktiv beitragen kann, so kann ich wenigstens sagen, dass die fortsetzungsstory eures threads für mich persönlich das beste ist, was mir in diesem forum passieren konnte und kann.
      ich lernte erst durch euch, was es heisst, weintrinker zu sein.
      bin sehr stolz, in eurer riege einen thread eröffnen zu dürfen. werde logischerweise weiterhin still mitlesen und sicher bald wieder den ein oder anderen tip aufgreifen. gelohnt hat es sich bisher immer, keine frage.


      darauf genehmige ich mir ein gläschen "la Croix de Mission" Domaine des Rochelles von Anjou-Villages Brissac, ein wirklich ganz feiner tropfen :)


      gruss
      shakes am abend :look:
      Avatar
      schrieb am 19.09.03 19:50:19
      Beitrag Nr. 2 ()
      Nabend,

      Shakes, danke für die Fortsetzung.

      Bernd, bei Vino Grande handelt es sich um einen mickerig kleinen Laden, eine "one man show". Bedingt durch eine enorme Umsatzsteigerung geht es dort im schnellen Tempo bergauf, ständig kommen neue Weine ins Programm, und nehme an, Kierdorf schafft es einfach nicht mehr den Internetauftritt richtig zu fördern. Deine Kritik ist berechtigt, vielleicht sollte er irgendeine Agentur beauftragen. Im Moment sieht er vermutlich wenig Sinn, die Leute rennen ihm die Bude ein. Zuletzt erreichte ihn eine Lieferung von 2500 Flaschen, er brauchte den ganzen Tag um die Ware in den Keller zu befördern. Außerdem, erwägt er einen Umzug in ein größeres Geschäft.

      Ich denke es geht dort im Moment wirklich drunter und drüber. Er befindet sich im Moment im Urlaub, reist aber trotzdem aus Norddeutschland jedes Wochenende wieder an um die Proben abzuhalten. Also, er macht schon alles mögliche für die Kundschaft. Leider ist zur gegebenen Zeit nicht mehr drin.

      Ich werde am 25-27. September auf der Heymann-Löwenstein Probe sein, und schicke Dir dann die Preisliste. Bringe Dir gerne die Weine dann mit.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 19.09.03 20:06:54
      Beitrag Nr. 3 ()
      Nabend,

      shakes, du lobst uns und unser Geplänkel hier zu sehr....

      Aber trotzdem: Schön, daß es auch nicht ganz so Weinverrückte gibt, denen der Thread gefällt!

      Wie bist du denn auf den La Croix de Mission gekommen? In meinem alten Hachette steht des Rochelles mitsamt diesem Wein nicht ganz schlecht da...

      Jörg, ich wollte Kierdorf nicht Unrecht tun - nur bin ich einfach ein bequemer Mensch, und bei K&U bestellen ist nun einmal für faule Leute wie mich verführerisch....Ich möchte es aber trotzdem nicht, nachdem Kössler heute einen besonders lauten Kritiker aus dem Forum verbannt und von der Kundenliste gestrichen hat.
      Avatar
      schrieb am 19.09.03 20:13:15
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hallo Bernd,

      also, wie schon mal gesagt, hat MK mich als Kunde verloren. Heymann-Löwenstein kann ich Dir besorgen, und freue mich wenn ich damit einen guten Weinhändler in meiner Nähe helfen kann. Ich werde ihn mal auf die Homepage ansprechen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 19.09.03 20:40:40
      Beitrag Nr. 5 ()
      Moin,

      hossa und hoch die Gläser, Shakes.
      Wein hat in erster Linie etwas mit Begeisterung und Leidenschaft zu tun, der Rest kommt von ganz allein. Wir entwickeln uns alle gemeinsam weiter.
      Dein Wein lag noch nicht im Glas, aber zumindest bleibe ich heute auch in Frankreich hängen, ein 2000er Chateau D`Auhillac aus dem Haut-Medoc ist fällig.

      Scandi, wie?, der Weinhändler Kierdorf reist immer aus Norddeutschland an:confused: ? Wo kommt er denn her? Ist das nicht etwas zu weit? Klingt aber interessant, wahrscheinlich hat er in dem Ort eine Marktlücke gesehen.

      gruss ekonti:)

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      Avatar
      schrieb am 19.09.03 21:02:01
      Beitrag Nr. 6 ()
      Hallo Ekonti,

      nein, soweit ich weiß, befindet er sich im Moment dort im Urlaub, möchte aber halt nicht die Proben am Wochenende ausfallen lassen. Deshalb immer wieder die Rückreise.

      Vino Grande befindet sich in Essen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 19.09.03 22:24:57
      Beitrag Nr. 7 ()
      Nabend,

      zur Feier des 12. Weinthreads habe ich einen Laible Achat 00 geschlachtet:

      Schöne gold-gelbe Farbe, komplexes Bukett, diverse Früchte, leicht florale Noten. Am Gaumen dicht gewirkt und gleichzeitig elegant, dabei jugendlich frisch. Keine Spur von Alterstönen. Enorme Länge. Hervorragender Stoff, 93 Punkte.

      Laible in Hochform, so wie man ihn normalerweise kennt.

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 19.09.03 23:15:16
      Beitrag Nr. 8 ()
      Moin,

      Scandi, naja, immer noch ziemlicher Einsatz, aus dem Urlaub am Wochenende zu den Weinproben zu kommen.

      Hornwatz, mit einem Achat feierst Du ja ziemlich ordentlich an unserer Neuauflage.
      Nun habe ich auch Deine Notiz zum Othegraven gelesen. Sind wir ALLE uns ziemlich einig.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 20.09.03 07:26:17
      Beitrag Nr. 9 ()
      guten morgen aus dem sonnigen aargau :)

      den la Croix de Mission hat der hanseat glaub ich mal empfohlen, hornifant.
      ich sollte mir immer draufschreiben, wem ich den wein zu verdanken habe, da hast du recht :)

      laible achat 00, die beschreibung klingt einmalig, warum dann "nur" 93 punkte, hornifant? sagt das nicht im umkehrschluss, knapp 10% fehlen dir zu einem "perfekten" wein :confused:

      ich werde anfang oktober mal wieder nach durbach fahren, frag euch dann noch vorher, welche weine ich dann nehmen soll. :)



      gruss
      shakes am morgen
      Avatar
      schrieb am 20.09.03 09:18:00
      Beitrag Nr. 10 ()
      Moin,

      Shakes, 93 Punkte sind schon sehr, sehr viel. Ich kopiere zum besseren Verständnis mal Hofschusters Punktekategorien, an denen ich mich zu orientieren versuche, hier hinein:

      "70-74 Punkte
      Passabel
      Ohne echte Fehler, aber dennoch eher nichtssagend, neutral und in vielen Fällen einfach dünn. In der Regel ohne Rebsortentypizität. Bei Preisen unter 5 Euro annehmbar.
      75-79 Punkte
      Ordentlich bis gut
      Saubere, sortentypische und harmonische Weine für jede Gelegenheit. Durchweg empfehlenswert, vor allem, wenn die Preise 6 Euro nicht überschreiten.
      80-84 Punkte
      Sehr gut
      Reintönige, harmonische Weine mit erkennbarem Charakter und Stil. Jederzeit ein Trinkvergnügen. Unter 10 Euro ein günstiger Kauf.
      85-89 Punkte
      Ausgezeichnet
      Spitzenweine von ausgesuchter Qualität, die die Aufmerksamkeit eines jeden anspruchsvollen Weintrinkers verdienen. Bis 15 Euro stets eine Gelegenheit.
      90-94 Punkte
      Hervorragend
      Erstklassige Weine, die zu den besten ihrer Art gehören. Perfekte Balance, absolute Reintönigkeit und ein unverwechselbarer Charakter müssen gegeben sein. Unter 25 Euro immer ein Schnäppchen, doch auch bis etwa 40 Euro nicht wirklich teuer.

      95-99 Punkte
      Groß
      Weine von Weltklasse, die ein unvergessliches sinnliches Erlebnis gewährleisten und in der Lage sind, jeden Weinliebhaber völlig in ihren Bann zu ziehen. Sie sind Preise von 50 Euro und darüber einfach wert.
      100 Punkte
      Einzigartig
      Weine, von denen zu denken, man könnte sie in irgendeiner Form besser machen, meine Vorstellungskraft übersteigt."


      Im GM hatte der beste trockene Weißwein des Jahrgangs 2000 (Christmann Idig GG) "nur" 92 Punkte. Da liege ich also mit meiner Bewertung des 00er Achats jetzt sogar noch drüber.

      Vorsicht bei Laibles 02ern! Die Kollektion ist wohl ausgesprochen inhomogen. Neben einem Achat mit 94 Hofschuster-Punkten steht eine Reihe von Weinen, die bei "Sam" nicht über die 80 hinausgekommen sind. Und wenn du Pech hast, sind im Oktober schon viele der guten Sachen ausverkauft. Vielleicht läßt du dir jetzt schon etwas zurücklegen?

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 20.09.03 19:09:36
      Beitrag Nr. 11 ()
      hi hornifant

      ich habe eure diskussion wohl verfolgt, was laible 02 angeht. soll ich lieber auf laible 03 hoffen und warten?

      welche aus dem 02er sortiment sind denn so gut wie frührere jahrgänge? gebt mir mal ein paar punkte, im wahrsten sinne des wortes!

      gruss
      shakes am abend :)
      Avatar
      schrieb am 20.09.03 21:32:42
      Beitrag Nr. 12 ()
      Hallo Shakes,

      lt. Hofschuster der Riesling SL mit 91 Punkte und der "Achat" mit 94 Punkte.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 21.09.03 01:13:18
      Beitrag Nr. 13 ()
      Moin,

      Shakes, hier Hofschusters sämtliche Bewertungen zu Laible 02:



      "Durbach
      Plauelrain, Chardonnay, Weißwein, Spätlese, Trocken 81 Punkte
      Plauelrain, Clevner, Weißwein, Spätlese, Trocken 85 Punkte
      Plauelrain, Gewürztraminer, Weißwein, Spätlese 75 Punkte
      Plauelrain, Gewürztraminer, Weißwein, Spätlese, Trocken 74 Punkte
      Plauelrain, Grauburgunder, Weißwein, Kabinett, Trocken 77 Punkte
      Plauelrain, Grauburgunder, Weißwein, Spätlese, Trocken 81 Punkte
      Plauelrain, Riesling, Weißwein, Auslese, Halbtrocken 81 Punkte
      Plauelrain, Riesling, Weißwein, Auslese 89 Punkte
      Plauelrain, Riesling, Weißwein, Kabinett, Trocken 77 Punkte
      Plauelrain, Riesling, Weißwein, Spätlese 88 Punkte
      Plauelrain, Riesling, Weißwein, Spätlese, Trocken, - 31 - 87 Punkte
      Plauelrain, Riesling, Weißwein, Spätlese, Trocken, - 7 - 81 Punkte
      Plauelrain, Riesling, Weißwein, Spätlese, Trocken, Achat 94 Punkte
      Plauelrain, Riesling, Weißwein, Spätlese, Trocken, SL 90 Punkte
      Plauelrain, Scheurebe, Weißwein, Auslese 76 Punkte
      Plauelrain, Scheurebe, Weißwein, Beerenauslese 89 Punkte
      Plauelrain, Scheurebe, Weißwein, Spätlese 87 Punkte
      Plauelrain, Scheurebe, Weißwein, Spätlese, Trocken 78 Punkte
      Plauelrain, Weißburgunder, Weißwein, Kabinett, Trocken 72 Punkte"

      Insgesamt für Laibles Verhältnisse recht erschütternd!

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 21.09.03 12:01:22
      Beitrag Nr. 14 ()
      Morgen,

      Meine Laible 02 (Scheurebe, Gewürztraminer und Riesling Kab., alles trocken) habe ich gestern über Ebay an den Mann gebracht. Insgesamt, mehr oder weniger Plus/Minus null. Aber es ist schon verrückt wie sich manche Leute von der Euphorie einer Versteigerung anstecken lassen und nicht mehr in der Lage sind rational zu denken. So z.B. gingen zwei Flasche Scheurebe SL tr. für über 21 Euro weg (Hofpreis zusammen nur 18 Euro), man bedenke, das die Weine immer noch im Weingut zum Verkauf stehen. Der Rest ging leicht unter Hofpreis weg, und damit bin ich unter den gegebenen Umständen hochzufrieden. Je eine Flasche vom GW und Scheu habe ich noch zurückgehalten, mal sehen ob ich meine Kurzschlußreaktion irgendwann mal bereuen werde.

      Ich denke der Jahrgang 2002 ist durch die Bank, ob bei Spitzenerzeuger oder No-Name-Produzenten, sehr inkonstant. Da hilft nur viel probieren und eine bedachte Selektion. Ich befürchte das es beim Jahrgang 2003 noch extremer wird.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 21.09.03 18:13:14
      Beitrag Nr. 15 ()
      Hallo,

      Jörg, du hast Recht hinsichtlich der Inkonstanz des 2002er Jahrgangs, aber es gibt Ausnahmen wie z.b. Herrenberg. Die Lochs haben eine Kollektion ohne große Ausreißer nach unten hingelegt, obwohl uns Manni am letzten Montag sehr eindringlich von seinen Sorgen und schlaflosen Nächten, die er bei JEDEM Jahrgang erlebt, berichtete.
      ´
      Gleich gibts eine Internetverkostung bei www.riesling.de - H-Ls "Schieferterrassen" 01 steht auf dem Programm. Mal schauen, was das wird...

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 21.09.03 18:43:06
      Beitrag Nr. 16 ()
      Hallo Bernd,

      es gibt durchaus gute Ergebnisse in 2002, nur sollte man auch bei guten Erzeuger in diesem Jahr alles genau probieren.

      Bei Riesling.de werde ich gleich mal vorbeischauen, nur meine zwei (noch ergatterten) Schieferterrassen 01 bleiben noch zu.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 21.09.03 21:04:25
      Beitrag Nr. 17 ()
      Nabend,


      der Chat bei www.riesling.de war ganz nett - und ich werde meine 01er von H-L (bis auf wenige Experimetierflaschen) in der nächsten Zeit köpfen! Denn momentan machen diese Weine (wie auch der K&U-Guru schon erklärte:D) richtig viel Spaß. Mir ist das Risiko zu groß, darauf zu warten, daß sie irgendwann noch mehr als viel Spaß machen...

      Im Glas liegt gerade ein Cabernet aus Mallorca, der Stammtischwein bei wein-plus war. Bei den beiden verschickten Flaschen dieses "Castell Miquel" ging es eigentlich um den Unterschied zwischen Barriques aus ungarischer und französischer Eiche(IMHO ein ziemlich unsinniges Thema, aber da gehen die Meinungen auseinander).

      Heute Mittag habe ich diese Flasche geöffnet, um einen Teil davon an die Wildschweinkeule zu gießen. Ein Probegläschen beinhaltete einen dünnen, grasigen, völlig überholzten Rotwein (unter 80 Punkte).
      Dieser negative Eindruck hat sich nach einem halben Tag Luft deutlich verändert. Der Wein wirkt jetzt um Längen weicher und harmonischer. Nach wie vor keine große Oper, aber mit Freude zu trinken! Soviel nicht zum Thema Eiche, aber zum Thema Belüftung!

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 21.09.03 22:28:14
      Beitrag Nr. 18 ()
      Nabend,

      ich fand den Chat bei riesling.de auch sehr interessant, auch wenn nur in einer eher kleine Runde. Ich hatte den Eindruck das die Teilnehmer die Weine von HL gereift mögen, einer empfand den Schieferterrassen 01 als immer noch zu jung. Kann ich persönlich nicht ganz nachvollziehen. Mangels Erfahrung habe ich mir noch keine Meinung gebildet, ob ich die Weine von HL lieber jung oder gereift bevorzuge. Ein 96er Röttgen empfand ich als deutlich über den Höhepunkt, dagegen bot der 97er Röttgen noch jede Menge Genuss. Dazu kam noch der 00er Röttgen, der zuletzt zusammen mit Bernd getrunken, uns kein Spaß mehr bereitete. Möglich das es auch nur am botrytislastigen Jahrgang gelegen hat. Meine beiden Flaschen 01 Schieferterrassen werden ich noch liegen lassen, und die nächste Flasche 2005 probieren. Auch auf die Gefahr das er mir dann nicht mehr schmecken sollte, anders werde ich dieses Thema nie für mich endgültig klären können. Wenn der grandiose 01er Jahrgang dies nicht hergibt, dann kann man schon gewisse Rückschlüsse ziehen.

      Ansonsten, auch bei mir heute einen Rotwein, der 01er Cuvee 1868 von der WG Mayschloss-Altenahr. Sehr fruchtig, Kirsche in der Nase. Die Frucht setzt sich am Gaumen fort, pikante Säure und jetzt am zweiten Tag, sehr samtig und weiche Tannine. Gefälliger als am Vortag. Die Tannine wirken auf mich leicht bitter, etwas grün. Also nichts was mich als Weißweintrinker richtig überzeugen kann, so knapp über 80 Punkte muss man schon geben. Aber für 8 Euro nicht preiswert.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 22.09.03 20:07:50
      Beitrag Nr. 19 ()
      Moin!

      Shakes, gratuliere zum ersten eigenen Weinthread! Und schön, daß dir der Loire-Wein zusagt. Ich habe auch noch einige wenige Flaschen, da wäre bald mal wieder ein fällig.

      Ich bin gerade von einer Italienreise (Halbinsel von Sorrento) zurückgekehrt, der Wein kam da allerdings nur am Rande ins Bild. erstaunlicherweise gefielen mir die süditalienischen Weißweine sehr, ich hatte die Gegend eher rot vermutet. Nur mit der lokalen Spezialität, dem Limoncello, einem Zitronenlikör, konnte ich mich nicht recht anfreunden. Schmeckt als wäre er aus ausgepressten Erfrischungstüchern gemacht...


      Jörg, der St-Urbanshof sollte eine Probe wert sein, wird ja von verschiedenen Seiten in hohen Tönen gelobt. Ich hatte mal eine 01er Spätlese uns war begeistert, habe mir darauf ein Probierpaket bestellt, daß leider die Erwartungen in keinster Weise erfüllen konnte. Inzwischen vermute ich hier irgendeinen hinterlistigen Transportschaden, anders kann ich mir die Diskrepanz zur probierten Flaschen und den Kommentaren anderer nicht erklären. Ich müßte halt noch mal eine Flaschen aus anderer Lieferung kosten...

      Heute im Glas eine Wiederentdeckung aus hinterster Kellerecke: Kerpen 94 Wehlener Sonnenuhr Auslese **. War mal eien MöPi-Empfehlung, billiger als sie sich anhört (~10€?). Jung gefiuel sie mir gar nicht. Trotz deutlciher Auslaufspuren unter der Kapsel präsentiert sich diese Flasche aber sehr angenehm, Moseltypisch, vielleicht etwas goldener und viskoser, ohne starke Reifenoten, wenn auch eher auf Spätleseniveau denn als Auslese mit Sternchen. Dennoch werde ich mir bis auf weiteres keine Kerpen-Weine zulegen, meine bisherigen Erfahrungen waren zu unterschiedlich, und es gibt so viel andere Erzeuger...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 22.09.03 20:43:34
      Beitrag Nr. 20 ()
      Nabend,

      HHanseat, danke für die Empfehlung. St-Urbans-Hof habe ich ganz oben auf der Liste, nur leider haben mich die Preise bei dieser Bestellung etwas zurückgehalten. Damit möchte ich aber nicht das PLV der Weine anzweifeln.

      Heute habe ich dann die Auslese aus dem Winningener Röttgen und Brückstück vom Weingut Richard Richter / Winningen bestellt, teils getrieben durch die Neugier mal einen neuen Betrieb kennenzulernen und teils vertrauend auf die Bewertungen von Hofschuster. Die Preise sind noch sehr moderate, aber auch nicht verwunderlich bei der Konkurrenz im Dorf. Heymann-Löwenstein, Knebel, Kröber und dann Richter??? Mal sehen ob die Auslese von Richter mit der Kröber Spätlese aus dem Röttgen konkurrieren kann.

      Ich hatte heute Morgen ein sehr interessantes Gespräch mit Herrn Richter (weißt nicht genau wen der beiden), in dem er mir über den Versuch aus dem letzten Jahr berichtete, Kronkorken einzuführen. Leider konnte die Kundschaft mit diesem Verschluß nichts anfangen, die Kunden assoziierten den Kronkorken mit einem billigen minderwertigen Wein und beschwerten sich sie hätten einen anderen Wein erhalten. Auch das Ritual der Öffnung wurde vermißt. Somit wurde der Kronkorken aufgegeben und scheiterte an der Akzeptanz. Das sagt doch schon einiges über die Kundschaft von Richter aus, naja - man kann sich die Leute nicht aussuchen. Und kann aus wirtschaftlicher Sicht den Rückschritt verstehen. Richter meinte die Kundschaft wäre erst in 5-10 Jahren dazu bereit, und erzählte mir irgend etwas in der Richtung das die meisten (ungeübten) Weintrinker diese Mufftöne gar nicht merken würde. Da hat er wohl nicht ganz unrecht, dennoch widerspiegelt es mal wieder seine Zielgruppe. Immerhin wird noch die Literware für die Gastronomie mit der Schraube verschlossen und die Edelsüßen, BA aufwärts, weiterhin mit dem Kronkorken.

      Eins verstehe ich nur nicht, offensichtlich hat er die Möglichkeiten Alternativverschlüsse einzusetzen und Zugang zu der Abfülltechnik. Warum nicht zweigleisig fahren? Kundenaufklärung betreiben und Schritt für Schritt die Veränderung den Kunden schmackhaft machen. Ich denke er hat zu früh aufgegeben.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 22.09.03 21:51:35
      Beitrag Nr. 21 ()
      Nabend,

      mich drängt es mal wieder an die Tastatur. Über den heutigen Trias-Wein, 2001er Randersackerer Sonnenstuhl Silvaner Spätlese trocken (Gott, liebe ich diese langen Bezeichnungen:D ) von Störrlein, habe ich euch ja bereits berichtet. Nach dem die letzte Flasche etwas schwächelte, nachträglich vermute ich einen kleinen "Schleicher", und nichts mehr von seiner einsten Strahlkraft (diesen geklauten Begriff von Norbert K. passt ganz gut) offenbarte, präsentiert sich diese Flasche von ihrer besten Seite. Die konzentrierte Frucht ist wieder deutlich spürbar, Säure und Mineralität tänzeln auf der Zunge. Satte begeisterte 93 ScandiPunkte.

      Aber bevor ich euch mit meinen euphorischen Ausschweifungen langweile, direkt zu meiner eigentlich Intention dieses Beitrags.

      In der Nase habe ich Aromen - die ich nicht näher beschreiben kann - aber für mich bisher ein Erkennungszeichen für die Spontanvergärung darstellten. Weiß jemand ob Störrlein spontanvergärt?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 23.09.03 14:25:34
      Beitrag Nr. 22 ()
      danke folks.

      ich werde mal die zwei genannten weine organisieren bei laible. mal sehen, wieviel vorrat er noch hat ;).

      jaja, hanseat, es muss nicht immer bordeaux draufstehen auf einer franz. weinflasche, das habe ich inzwischen gelernt :cool:


      wünsche weiterhin frohes trinken!

      gruss
      shakes - diesmal am nachmittag
      Avatar
      schrieb am 23.09.03 15:10:10
      Beitrag Nr. 23 ()
      Hallo Shakes,

      ob Du gut beraten bist bei Laible ein Bestellung abzugeben,
      wage ich nicht mehr zu behaupten. Der Jahrgang scheint völlig in die Hose gegangen zusein.

      Die Bewertungen von Hofschuster - 90P. für den SL und 94P. für den Achat kennst Du ja schon.

      Hier nun eine Meinung von Mario Scheuermann aus seinem Forum:

      Es gehört zwar nicht unbedingt einen Thread zum Thema Scheurebe, aber ich habe gerade die beiden Riesling SL und Achat von Laible probiert. In beiden Weinen findet sich tatsächlich eine merkwürdig diffuse, leicht "staubige" oder auch "korkige" Note im Bukett, die dem Wein völlig die Brillanz raubt - also genau das, was einige bei der Scheurebe festgestellt haben. Ich werde Konterflaschen anfordern und der Sache morgen nachgehen.

      Nun, wer reißt die erste Flasche "Achat" auf? :D :D :(

      Oder doch ganz lange verstecken und auf ein Wunder hoffen ...

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 23.09.03 17:12:42
      Beitrag Nr. 24 ()
      Hallo,

      ich habe inzwischen 9 Pullen 02er Achat und werde bald mal eine davon öffnen.

      Der Scheuermannschen Sensorik traue ich ehrlich gesagt nicht besonders!

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 23.09.03 17:16:36
      Beitrag Nr. 25 ()
      Hallo Bernd,

      da hast Du ja richtig zugeschlagen, mein lieber Scholli!

      Wenn man die beiden Meinungen vergleicht, würde ich persönlich auch eher der von Sam trauen. Nur bei Laible glaube ich erst mal nix bis ich es selber im Glas hatte.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 23.09.03 22:54:50
      Beitrag Nr. 26 ()
      N`Abend!

      Alle reden von Laible, dann muß ich wohl auch mal ne Buddel öffnen: 2000 Plauelrain Gewürztraminer Spätlese, ein Rest meines 2001 bei Laible bestellten Probierpakets, welches mich nicht 100% überzeugte. Bis heute ist es zu keinen weiteren Käufen gekommen, den Achat hatte ich noch nie im Glas. Der Wein präsentiert sich als solider, typischer Gewürztraminer, die Süße ist gut eingebunden und drängt sich keinesfalls in den Vordergrund. Ein recht fetter, viskoser Wein, wirkt für eine Spätlese schon recht füllig. Ordentlich, aber auch nicht besonders aufregend. Paßt sicherlich wunderbar zu Appenzeller oder Gruyère. Muß ich morgen mal ausprobieren.

      Alles Gute wünscht euch

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 24.09.03 00:54:24
      Beitrag Nr. 27 ()
      Moin,

      HHanseat, an Gewürztraminern von Laible kenne ich nur die 99ger Auslese und die 01er Spätlese trocken. Beide Weine gefallen mir sehr gut. Hinter der trockenen Spätlese können sich für meinen Geschmack viele Elsässer verstecken.

      Den Achat fand ich gemessen am Niveau bislang immer ziemlich preisgünstig. Die Pfälzer verkaufen Weine dieser Klasse als Großes Gewächs, und dann kommt man mit 14 oder 15 Euro nicht mehr hin.

      Aber wenn dir Laibles zugegebenermaßen eher unspektakulärer Stil nicht recht zusagt, kann man wohl nix machen. De gustibus....

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 24.09.03 20:33:41
      Beitrag Nr. 28 ()
      Nabend,

      wo steckt ihr denn alle?

      Gestern gabs übrigens nach der Quintettprobe noch einen 02er Muskateller von Tement/Steiermark. Unkompliziert, fruchtig, muskatig, traubig, lecker.

      Gleich gehts noch zu meinem Freund Christoph. Der war in der Toskana - mir schwant Schlimmes....Sangiovese oder ähnlich Grausames steht mir bevor...

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 24.09.03 21:11:21
      Beitrag Nr. 29 ()
      Nabend,

      Bernd, eins muss man Dir lassen, Du bleibst am Thema Italien immer dran.

      Wieder mal einen Roten im Glas: Von Holger Koch den Spätburgunder 2001 S* - 13%vol. und aus dem Barrique.

      Die Holz Aromatisierung kann der Wein nicht verleugnen, und ich behaupte mal als unerfahrener Rotweintrinker, das der Wein noch viel zu jung ist. Hab` noch eine zweite Flasche, mal sehen ob sich das Holz in zwei Jahren eingebunden hat.

      Sonst gefällt er mir ganz gut, in der Nase überwiegend Vanille und Holz, etwas Frucht läßt sich erahnen. Im Mund setzten sich die Holz- und Vanillearomen natürlich fort, doch die Frucht ist nun etwas klarer erkennbar. Himbeere und schwach etwas Kirsche. Ein leichter Bitterton, assoziieren würde ich das mit dem Biß auf diese kleine Kerne in der Himbeerfrucht (nicht so bitter wie bei einen Traubenkern). Die Tannine würde ich als weich, mild bezeichnen. Leicht adstringend. Einen gut ausbalancierten Körper. Der Abgang mit diesen leicht herben Bitternoten kann mich nicht so recht begeistern, da bin ich aber vom Riesling verwöhnt und passiert mir oft beim Rotwein. Durchaus mit guter Lange und Nachhaltigkeit.

      Ihr wollt Punkte? Jetzt wollte ich euch etwas von verschlossene Rosen erzählen:D ... oder 85-88 P. (aber was weiß ich schon von Rotwein ... nur rot muss er sein.;) )

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 24.09.03 21:28:00
      Beitrag Nr. 30 ()
      Moin,

      Scandi, im Keim entstand diese neue "Kork ist Schuld-Debatte" durch die Tatsache, daß Du eine Laible-Scheurebe trinken wolltest... :D

      HHanseat, ein Italien-Besuch ist nie verkehrt, mit den südlichen Weissweinen dort habe ich schon wieder geschlossen, es ist wie mit den Übersee-Weinen. Die sind schon irgendwie saftig und auch mal voluminös und auch lecker, nur irgendwann fehlt die Eigenart der nördlichen Gewächse. Darf man fragen, was Du dort getrunken hast (Rebsorten)?

      Hornwatz, zeitgleich...einen Gelben Muskateller von Tement hatten wir gestern abend zum Fischcurry auch im Glas. Wie Du schon richtig beschrieben hast, eben ein glasklar modern vinifizierter Tropfen, der wirklich lecker war.
      In diesem Fall würde es mich brennend interessieren, was dein Freund Christoph (ist doch der mit dem Aldi-Sparzwang?) in Italien gerissen hat?

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 24.09.03 21:42:14
      Beitrag Nr. 31 ()
      Hallo Ekonti,

      ich nehme an Du meinst jetzt beim Scheuermann ... ja schon recht, im Notfall ist immer der Korken schuld. Irritieren tut mich die Aussage von Bernd K., genauso wie bei mir war alles im Weingut Ok., nur leider das böse Erwachen dann Zuhause. Also bei Laible weiß ich nicht so recht in diesem Jahr.

      Meine verhökerten Flaschen stehen gerade frisch verpackt neben mir, mal sehen ob ich das noch mal bereuen werde. Ein netter Finne hat mir mal folgende Weisheit verraten: "God knows, but he won`t tell us."

      Mit diesem Motto wende ich mich nun wieder dem Fußball, und wünsche euch noch einen schönen Abend.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 25.09.03 01:42:29
      Beitrag Nr. 32 ()
      Moin,


      Jörg, den Koch sehe ich durchaus ähnlich wie du! Zu jung, aber für meinereinen durchaus jetzt schon angenehm zu trinken...und eher gut, aber nicht absolute Spitze.


      Ekonti, der Christoph ist der mit dem temporären Sparzwang - ABER: In der Toskana hat er zunächst mal Andreas März aufgesucht und ist dann weitestgehend den Merum-Empfehlungen gefolgt!

      Dementsprechend hatte ich heute abend einen zwar für mich nicht wirklich leckeren, aber zumindestens ernstzunehmenden Chianti im Glas.

      Desweiteren tranken wir Herrenbergs Auslese Nr.6 99: Intensive Nase, sehr komplex: Reife Äpfel, Birnen, Feigen, exotische Früchte, Honig, dagegen ausgeprägte Säure, dies alles unterlegt mit einer wunderschönen Schiefermineralität - 95 Hornwatzpunkte ?!

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 25.09.03 09:11:51
      Beitrag Nr. 33 ()
      Morgen,

      Bernd, ich hatte mir Deine Notiz über den Spätburgunder von Koch damals abgespeichert, und wir liegen in der Tat nicht weit auseinander. Du hattest Erdbeere erkannt und ich halt Himbeer. Der Wein läßt sich jetzt schon wunderbar trinken, die Nase irritiert ein wenig durch das dominierende Holz, aber am Gaumen sieht die ganze Sache schon wieder anders aus. Deshalb ging meine Punktespanne auch ein wenig höher als deine, und spekuliere das sich das Holz noch ein wenig mehr integriert.

      In der absoluten Qualität sehe ich den Koch auf einer Stufe mit dem Feanor von Sonnenberg, auch wenn es zwei total verschiedene Stilistiken sind.

      Zu Herrenberg: Nach dem ich nun die Nr. 1 und 3 aus 1999 kennenlernen durfte, kann ich deine Notiz zur Nr. 6 richtig gut nachvollziehen und einem läuft schon beim lesen das Wasser im Mund zusammen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 25.09.03 09:31:07
      Beitrag Nr. 34 ()
      Morgen,

      Bernd, ich hatte mir Deine Notiz über den Spätburgunder von Koch damals abgespeichert, und wir liegen in der Tat nicht weit auseinander. Du hattest Erdbeere erkannt und ich halt Himbeer. Der Wein läßt sich jetzt schon wunderbar trinken, die Nase irritiert ein wenig mit dem dominierenden Holz, aber am Gaumen sieht die ganze Sache schon wieder anders aus. Deshalb ging meine Punktespanne auch ein wenig höher als deine, und spekuliere das sich das Holz noch ein wenig mehr integriert.

      In der absoluten Qualität sehe ich den Koch auf einer Stufe mit dem Feanor von Sonnenberg, auch wenn es zwei toll verschiedene Stilistiken sind.

      Zu Herrenberg: Nach dem ich nun die Nr. 1 und 3 aus 1999 kennenlernen durfte, kann ich deine Notiz zur Nr. 6 richtig gut nachvollziehen und einem läuft schon beim lesen das Wasser im Mund zusammen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 25.09.03 09:34:28
      Beitrag Nr. 35 ()
      Von wegen 5 Sekunden bis eine Mail ankommt ... :mad:
      entschuldige mich schon mal für die doppelte Ausführung.

      Gruß,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 25.09.03 23:15:34
      Beitrag Nr. 36 ()
      Hallo,

      Jörg, den Feanor sehe ich schon noch etwas stärker als den Koch-Spätburgunder, Aber noch besser gefällt mir von Sonnenberg momentan der "Tradition"***.

      Eben gab es bei meinen Eltern eine leckere Wildschweinkeule. Dazu habe ich eine Flasche von meinem im Quiz gewonnenen Zinfandel geöffnet. Es handelt sich um den "Old Vine" (laut Etikett von über hundertjährigen Reben) von Renwood. Ein gar merkwürdiges Getränk. In der Nase hauptsächlich Holz und leichte Lösungsmittelnoten, am Gaumen wieder Holz, rote Früchte, Gewürze und eine deutliche Süße. Mir fehlt die Zin-Erfahrung, aber 29 Euro würde ich normalerweise für diesen mit 15 Volt nicht gerade alkoholarmen Stoff nie und nimmer hinlegen.

      Außerdem hatten meine Eltern noch von gestern eine trocken 01er Riesling Spätlese von Schloß Lieser offen. Ein eher dünner und nichtssagender Wein, bei dem ich einen Korkschleicher nicht ganz ausschließen möchte.

      Drückt mir mal die Daumen fürs September-Quiz! Der Endspurt läuft, und momentan liege ich noch knapp auf Platz 5. Dem 2.-6. winkt immerhin ein Korb mit Schweizer Käse und Wein.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 26.09.03 19:21:53
      Beitrag Nr. 37 ()
      Hallo,

      heute gab es bei Kierdorf die Heymann-Löwenstein Probe, neben den 2002er auch noch zwei Weine aus 2001. Der Kirchberg hat sich wunderbar entwickelt, und falls ich davon Flaschen hätte, jetzt anfangen zu trinken. Der Uhen R 01 wirft bei mir viele Frage auf, und kann mich auf hohem Niveau nicht so ganz überzeugen. Verschlußphase oder wird der nicht mehr besser? Time will tell.

      Zu dem Jahrgang 2002, kurz und bündig:

      Schieferterrassen und Blauem Schiefer sehe ich sehr ähnlich, vielleicht ein Hauch den Blauen vorne, aber ob das die drei Euro rechtfertigt. Ich denke nicht.

      Die nächsten drei Lagen sehe ich in folgende Reihenfolge:
      Kirchenberg fruchtbetont, Stolzenberg mit einer fast salzigen Mineralität und mein Favorit der Röttgen - exotische Früchte, pikante Säure und deutliche Mineralität.

      Unter den Uhlen sieht es im Moment wie folgt aus: Laubach sehr zugänglich und macht schon Spaß zum trinken, Blaufüßer etwas darunter mit gleichen Ansätzen. Und R zeigt noch nicht viel, verschlossen, nicht so zugänglich wie der 01er zu diesem Zeitpunkt.

      Heymann-Löwenstein ist in diesem Jahr mal wieder eine Bank, den Schieferterrassen sollte man zu diesem Preis nicht auslassen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 26.09.03 22:34:34
      Beitrag Nr. 38 ()
      Moin,

      leider keine Zeit, aber eine schnelle Frage, ich komme nicht mehr auf die Seite von K&U, habe immer eine TimeOut-Meldung, daß meine Session zu lange unbenutzt war.
      :confused:

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 27.09.03 15:06:47
      Beitrag Nr. 39 ()
      Hallo Ekonti,

      konnte soeben problemlos die Seite von K&U aufrufen. Das Problem wurde vermutlich gelöst.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 27.09.03 16:16:36
      Beitrag Nr. 40 ()
      Moin!

      HHanseat, ein Italien-Besuch ist nie verkehrt, mit den südlichen Weissweinen dort habe ich schon wieder geschlossen, es ist wie mit den Übersee-Weinen. Die sind schon irgendwie saftig und auch mal voluminös und auch lecker, nur irgendwann fehlt die Eigenart der nördlichen Gewächse. Darf man fragen, was Du dort getrunken hast (Rebsorten)?

      Ekonti, das war mein erster "richtiger" Italienbesuch. Ich war auch zum arbeiten da, daher stand der Wein wirklich einmal im Hintergund. Getrunken wurde jede Menge aus der Region (Falanghina und Greco di Tufo waren meine weißen Favoriten, außerdem Lacryma Christi rot&weiß, vom roten Aglianico habe ich sogar eine Flasche mitgebracht), meist aber eher auf einfacherem Niveau, oft als offener Wein im Restaurant. Im Supermarkt hatte ich mir auch mal Cannonau und Nero d`Avola geholt, die Inseln sind ja schon etwas weiter weg. Aber die Sorten kannte ich halt, sonst habe ich nicht viel Ahnung von Italien. Ach ja, italienischen Sekt gab es auch, aber leider konnte ich nicht herausfinden, wo der nun genau herkam. War aber ganz lecker. Lag vielleicht auch ein wenig an der Location: Terrasse über den Dächern von Sorrento, Blick von Ischia über Neapel bis zum Vesuv :cool:

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 29.09.03 12:07:00
      Beitrag Nr. 41 ()
      Hallo zusammen,

      ich bin noch ziemlich blau von den letzten drei Abenden, schreibe aber kurz dennoch ein paar Zeilen zum großen Treffen des Wein-Plus-Forums (hoffentlich liest Utz Graafmann hier nicht mit:D):

      - Ich habe unglaublich viele schlechte und gnadenlos überteuerte Weine getrunken.

      - Ein paar wunderbare und ansonsten für mich wohl kaum verkostbare Tropfen waren auch dabei (z.b. eine 96ger Weil-BA)..

      - Das Essen war in Relation zum Preis miserabel.

      - ABER: Ich konnte einige äußerst spannende und sympathische Weinverrückte kennenlernen. Alleine deswegen hat sich der Weg nach Hirschaid in jedem Fall gelohnt!

      Außerdem weiß ich jetzt noch genauer als früher, für was ich in Zukunft kein Geld ausgeben muß. Die meisten gereiften Bordeauxs schmecken mir überhaupt nicht. Sauternes dito, ich habe einen 86ger Yquem probiert, für den ich keine 20 Euro pro Flasche bezahlen würde. Italienische Weine werden wohl nie meine Passion werden, am Freitag habe ich Barolos, Chiantis, Barberas etc. rauf und runter probiert, aber Freude kam da bei mir nur selten auf.

      So viel fürs Erste.

      Beste Grüße von Bernd, der nicht weiß, wie er heute die Musikschule überleben soll :cry:
      Avatar
      schrieb am 29.09.03 12:32:12
      Beitrag Nr. 42 ()
      Hallo Bernd,

      ich werde Dich am Donnerstag noch mal zum gT ausquetschen, nur kurz eine Anmerkung zum Yquem. Diesen Mythos umworbenen Wein sollte man mal probiert haben, war mir leider noch nicht vergönnt, aber den wirst Du auch nicht für 200 Euro (geschweige 20 E.) die Flasche bekommen können. Bei Ebay sah ich vor kurzem einen älteren Jahrgang der so ab 800 Euro gekauft wurden.

      Ich habe mal einen 96er Chateau Doisy-Vedrines getrunken, der mich schwer begeistern konnte. Daraufhin habe ich nun zwei Pullen Rieussec im Keller. Man muss, glaube ich, bei Sauternes die Stilistik mögen und darf nicht die Finesse erwarten die man z.B. an der Mosel wiederfindet.

      Welche schlechte und gnadenlos überteuerte Weine hast Du den sonst noch getrunken?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 29.09.03 12:48:13
      Beitrag Nr. 43 ()
      Hallo,

      Jörg, heute abend kommt mehr zu den schlechten und teuren Weinen.

      Hier noch ein kurzer Bericht über den Verlauf des gestrigen Tages:


      In den Stunden nach dem Treffen hatten Stephan O. Schäfer, Yvonne Schnoor und ich mal wieder richtigen Weindurst. Wir versuchten es in einer fränkischen Gaststätte zunächst einmal mit einem Dornfelder namens "Pfalzrubin" (Degunotiz hat Stephan), beschlossen dann aber, bei mir in Aachen noch ein paar nette Flaschen zu köpfen. Nach einer etwas mühsamen Odyssee - um die endlosen Staus auf den Autobahnen zu umschippern, sind wir unter anderem durch das gesamte Ahrtal gegurkt (Winzerfest in Dernau, sehr lustig!) - gesellte sich noch Stephans Freund Christian zu uns, und es gab endlich wieder Wein.
      Wir tranken:

      - Christmann Riesling Mandelgarten GG 01

      Füllig, komplex, vielschichtig, exotische Frucht, dem ein oder anderen etwas zu fett, 90 Punkte.

      - Franzen Calidus Mons 01

      Sehr mineralisch, dicht, komplex, wirkt trotz 12 oder 13 Grammm Restzucker trocken, 92 Punkte.


      - Van Volxem Saarriesling 01

      etwas flach, leichte Alterstöne, Flaschenfehler? 85 Punkte.

      - Knipser Sauvignon Blanc trocken o1

      Dick und fett, etwas Botrytis, für uns zu voluminöser Stil, 80 Punkte.

      -Heymann-Löwenstein Uhlen 00

      Endlose Mineralik, unglaubliche Länge, ein grandioser Riesling, den nur Yvonne bei unter 90 sah. 93-96 Punkte von den anderen.


      - Weingut Königshof Bopparder Hamm Mandelstein Riesling Spätlese 96

      Nette Pfirsichnase, etwas flach, gute Säure, Firne, 82 Punkte.

      - Weinhof Herrenberg Riesling Contes Saar 99

      Etwas wenig Säure im Verhältnis zur Süße, aber glasklar und mit einer wunderbaren Schiefermineralik unterlegt, 92 Punkte.

      Knipser St.Laurent 99

      Holz, Vanille, Kirschen, staubige Tannine. Nicht wirklich gut, 78 Punkte.

      - Adeneuer Walporzheimer Gärkammer Spätburgunder Auslese trocken 01

      Schöne Frucht (Waldbeeren, Kirsche), auch ohne Holz gute Struktur, 89 Punkte.

      - Hecula 01

      Pflaumig, rosinig, relativ ruppige Tannine, stumpf. 90 Parkerpunkte? Bei uns 70-76.

      - Fürst Centgrafenberg Traminer "R" 02

      Hinter den Rosenblättern eine unglaubliche Dichte. Kraftvoll, aber nicht breit. 91-95 Punkte.

      - Heiner Sauer Gewürztraminer Spätlese trocken Nußdorfer Herrenberg 01

      Viel schlanker als der Fürst, aber durchaus ansprechend. Punkte fehlen, denn komischerweise waren wir hier schon ein wenig erschossen.

      Anmerkungen zu den Weinen sind sehr erwünscht.

      Beste Grüße vom einem immer noch etwas gebreiteten

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 29.09.03 13:30:00
      Beitrag Nr. 44 ()
      Hallo Bernd,

      mit Anmerkungen zu den einzelnen Weinen kann ich nicht dienen, da sie mir alle, bis auf den Calidus Mons unbekannt sind. Gut, den SaarRiesling 01 hatte ich in Bochum beim Uwe B. mal im Glas. Ich hoffe das sich Deine Vermutung, des sich um einen Flaschenfehler handelte, bestätigen wird. Ansonsten würde ich die Lagerfähigkeit der 02er als deutlich kürzer einschätzen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 29.09.03 20:29:09
      Beitrag Nr. 45 ()
      Hallo,

      Jörg, der Saarriesling war absolut nicht in gewohnter Form.

      Rieussec hatte ich von 88 im Glas. Ein ziemlich grausames Zeug. Richtig geschmeckt hat diese Mischung aus Jod und breiter Süße keinem bei mir am Tisch.
      Recht scheußlich war auch der 96ger "Y" de Yquem, der durch terpentinige Noten auffiel. Auch den mochten die meisten nicht (er fand aber immerhin vereinzelte Fans).
      Völlig im Off befanden sich Poujeaux und Sociando-Mallet 85. Und absolut tot war nach einhelliger Meinung ein 83ger Chambertin von der Domaine Camus Pere&Fils. Der Cote-Rotie von Ogier wies unangenehme animalische Noten auf, während die trockene Ungeheuer-Spätlese 99 von Wolf jetzt ebenso uuntrinkbar war wie letztes Jahr bei der Dülkener Pfalzprobe.

      Ganz gut war der 88ger La Mission Haut Brion, und sehr beeindruckend präsentierte sich der Cos d` Estournel 89 (nicht alle alten Bordeauxs stoßen mich ab:D). Sehr gut schmeckte mir auch der Fox Creek Shiraz Reserve von 98.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 29.09.03 22:03:59
      Beitrag Nr. 46 ()
      Nabend,

      heute mal wieder ganz was feines im Glas - 01er Nr. 3 von Herrenberg - an dieser Stelle noch mal einen ganz herzlichen Dank an Ekonti.

      Viele sehen den Saartyr und die Nr. 3 auf gleichem Niveau, dies kann ich nun das ich die Drei endlich mal probiert habe, absolut nachvollziehen. Im Moment erscheint es mir auch so als ob die Nr. 3 noch ein wenig mehr ihres jugendlichen Glanz erhalten konnte ... ein wenig mehr "Babyfett".

      Die Nase erscheint mir schon ein wenig gereift (keine Alternoten!), nebst gelbe Früchte, bilde ich mir ein auch ein wenig Tabak, Eukalyptus oder Minze festzustellen. Sehr schön komplex. Am Gaumen jugendlich frisch, pikante Säure die so richtig Spaß macht. Die Fruchtkomponente ist auch im Mund eher verhalten, trotzdem immer vorhanden. Die Mineralität zieht sich durch das gesamte "Erlebnis" wie ein roter Faden. Der mittelkräftige Körper hat die immerhin 13%vol. recht gut weggesteckt, nur im Abgang wirkt er einen Hauch feurig. Ein angenehmer Bitterton runden alles ab. Sehr lang und nachhaltig, so stelle ich es mir vor wenn man Minuten lang auf einem Stück Schiefer herum lutscht. Nah, wer hat schon? Wer will noch? :D ;)

      Viele Grüße,
      Jörg

      P.S. @Ekonti - ich schulde Dir was.
      Avatar
      schrieb am 29.09.03 23:03:21
      Beitrag Nr. 47 ()
      Moin,

      HHanseat, die Beschreibung von der Dachterrasse aus klingt sehr angenehm, mal einen Greco im Glas zu haben, ist auch nicht verkehrt. Dein Job mit seinen Betriebsausflügen scheint sich langsam zu lohnen.;) IMO sind im Süden Italiens einfache Rotweine wie z.B. ein Rosso di Salento aus Apulien ihr Geld wert, da die Natur für diesen Typus hier ihr Bestes leistet. So etwas bekommt man immer für unter 5 Euro. Wir hatten uns ja schon gemeinsam zu Frankreichs Rotweinen bekannt, und das steht auch weiterhin, doch sind mir Italienische Weine in diesem Sommer schon ans Herz gewachsen. Ist wie mit dem Bier, eigentlich schmeckt es gar nicht so besonders, aber doch zieht es magisch an.

      Scandi, na, lass mal gut sein mit der Schuld. Schuld hat sowieso niemand. :) Irgendwann schaffe ich es mal zu einer Probe der Weinfreaks. Von der Nr.3 habe ich immer noch ein paar Pullen.

      Hornwatz, oh Gott, so fleißig in Aachen, hattet ihr Nachholbedarf?:D

      Im Glas liegt mal wieder Grumbachs 2002er Alte Reben, ich bleibe dabei, ein perfekter Essensbegleiter, und vor allem nicht sooo filigran.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 29.09.03 23:31:09
      Beitrag Nr. 48 ()
      Nabend,

      jau, Ekonti, wir hatten Nachholbedarf angesichts des auf dem gT vorwiegend unter großem Namen ausgeschenkten MÜLLS (daß viele der "Raritäten" Schrott waren, ist wirklich nicht nur meine Meinung, sondern es gab genug Mitkämpfer, die das ähnlich sahen). Mich hat diese Tatsache offengestanden ein wenig schockiert!

      Jörg, die 01er Nr.3 von Herrenberg ist auch in meinen Augen eine sehr feine Mineralbombe. Ekonti, hast du davon noch einen Pulle? Ich kenne jemanden, der daran sehr interessiert wäre!

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 29.09.03 23:53:06
      Beitrag Nr. 49 ()
      Moin,

      Hornwatz, kein Problem, soll mich der "Jemand" per email anschreiben...den Rest trinke ich dann aber schon selbst aus.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 30.09.03 09:38:40
      Beitrag Nr. 50 ()
      Hallo Ekonti,

      na, so leicht lasse ich Dich nicht vom Haken.;) Vielleicht sieht man sich auf der Prowein im nächsten Jahr, wir könnten ja im Anschluß irgendwo essen gehen. Nur so eine Idee.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 30.09.03 17:58:30
      Beitrag Nr. 51 ()
      Hallo Freunde,

      Habe heute meinen ersten 2000er Bordeaux in den Keller gelegt – Chateaux Dauzac, ein Margaux den es im Auchan fuer knapp 25 Euro gab.. Der Winespectator meint folgendes dazu:

      “Sleek and powerful. A firm and silky red, with plum and chocolate character. Full-bodied, with compacted fruit and silky tannins. Long and silky. Needs lots of time in the bottle. Best after 2009. 8,330 cases made. (JS)”

      Naja, bis 2009 werde ich wahrscheinlich nicht warten bis ich die erste Flasche oeffne, aber er soll sich erstmal ausruhen :)

      BTW, Bernd, in ein paar Wochen bin ich nach langer Zeit mal wieder in deiner Naehe. Sollen wir zusammen eine (oder zwei) Flaschen koepfen. Es darf auch Riesling sein :cool:

      Christian
      Avatar
      schrieb am 30.09.03 19:20:25
      Beitrag Nr. 52 ()
      Hallo,

      Christian, aber gerne doch! Ich habe im Notfall auch noch was anderes als Riesling im Keller. Du mußt also keinen Rieussec mitbringen:D....

      25 Euro für eine Magnum von einem vielleicht ganz gutem Bordeaux ist aber preiswert!
      Bei liegen schon seit einiger Zeit zwei Kisten Sociando-Mallet 00 herum, aber das Zeug wird nicht geöffnet, sondern dient der Spekulation. Mal schauen, was man so in drei, vier Jahren dafür bekommt.

      Heute bleibe ich wohl einigermaßen weinfrei. Drei Tage Dauergelage und dann noch ein Abend Frustsaufen nach der Musikschule - das haut den härtesten Hornwatz aus den Latschen:cry:!

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 01.10.03 09:59:29
      Beitrag Nr. 53 ()
      Horni,

      War keine Magnum sondern eine normale Flasche – dafuer ist 25 Oehre schon an meinem oberen Preislimit. In den franzoesischen Supermaerkten waren die letzten Wochen grosser Weinverkauf, wie immer Ende September. Ich versuchte einen Chateau Cantemerle fuer 16 Euro zu kaufen – gibt es im Internet fuer knapp 30 Euro. Ich kam aber einen Tag zu spaet – er war am ersten Tag schon weg…

      Der 2000er Sociando Mallet verkauft sich bei 1855.com fuer knapp 58 Euro :

      Château Sociando-Mallet 2000
      Haut-médoc rouge
      Un des fleurons du Haut-Médoc, grandiose dans ce sublime millésime 2000. Tanins soyeux, amplitude en bouche et élégance et complexité des arômes. Un grand vin de garde.
      57,47 Eur TTC

      Deine Spekulation schein sich also schon gelohnt zu haben, ich erinnere mich an einen Subkriptionspreis um die 30 Euro ? Vielleicht kaufe ich ihn :)

      See ya
      Christian
      Avatar
      schrieb am 01.10.03 11:09:45
      Beitrag Nr. 54 ()
      Hallo Bernd,

      tut mir echt leid, dass Du mit den Franzosen gerade so schlechte Erfahrungen gemacht hast. Es ist zwar wie immer alles Geschmackssache, aber die Beschreibung des 88er Rieussec kommt mir sehr komisch vor. Ich kenne den 88er nicht, habe aber den 89er in halben Flaschen im Keller. Der schmeckt jetzt prima, Jod habe ich da gar nicht und übermässig süss ist er auch nicht. Deine Beschreibung hört sich verdammt nach einer verdorbenen Flasche an, obwohl ich denke, dass Du das gemerkt hättest, oder?

      Für den 89er Cos voll positive Zustimmung, aber viel länger würde ich den auch nicht mehr liegen lassen. Die 85er Poujeaux und Sociando hätte ich auch längst getrunken, denn der Jahrgang war nun nicht so dolle, um sie so lange aufzubewahren.

      Ich selbst halte es auch eher so, dass ich nur Bordeauxs aus sehr guten Jahrgängen so 10-12 Jahre aufhebe. Ausnahmen auch schon mal ein klein wenig länger. Mit älteren oder alten Weinen kann ich dann auch nichts mehr anfangen. Der Hype, der teilweise darum gemacht wird, ist für mich nicht nachvollziehbar.
      Grüsse
      Meikel
      Avatar
      schrieb am 01.10.03 13:11:18
      Beitrag Nr. 55 ()
      Hallo,

      DUSMG, danke für deine Anmerkungen! Ich habe ja nun so gut wie keine Erfahrung mit dem Reifeverhalten von Bordeaux, aber mir kamen der Poujeaux und der Sociando eben auch überlagert vor.

      Nochmals zum Rieussec: Wenn ich der einzige gewesen wäre, dem dieser 88ger überhaupt nicht geschmeckt hat, würde ich jetzt sehr an meiner Nase und meinem Gaumen zweifeln. Aber es war so, daß 5 Leute an meinem Tisch den Wein probiert haben (wir haben das Glas einfach weitergerreicht), ohne daß die 0,05 l alle wurden! Es blieb noch ein Rest für den Eimer. Keiner von den Fünfen mochte das Zeug, aber um einen Flaschenfehler handelte es sich sicherlich auch nicht. Der Rieussec wurde insgesamt von mindestens 15 Leuten probiert, und da wäre ein Fehler bestimmt zumindestens einem aufgefallen.

      Christian, 55 Euro für den Sociando 00 bei 1855.com? Das ist aber doch nicht deren Ernst, oder? Ich habe ziemlich genau die Hälfte dafür bezahlt.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 01.10.03 18:27:18
      Beitrag Nr. 56 ()
      Hallo,

      Christian, zu Cantemerle 01 schreibt Stuart Pigott in seinem neuen Buch...Chateau Cantemerle war noch schlimmer, grob, sauer, nahezu ungenießbar - Preis 243,60 Euro pro Kiste!"

      Soviel mal wieder zum Thema Bordeaux und Preise.

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 01.10.03 18:32:20
      Beitrag Nr. 57 ()
      Tach zusammmen,

      brauche mal Hilfe von den hier versammelten Spezialisten:

      Der von mir bekanntermassen geschätzte Ludwig Knoll in Würzburg hat einen u.a. im Capital hochgelobten Riesling Eiswein fabriziert und berechnet die 1/2 Flasche mit 60,-- Euros. Das ist ja schon mal Geld und im `Normalwein-Bereich` bekommt man für 120,-- Euros die Flasche (mein Lieber...) ja mehr oder weniger alles was Rang und Namen hat.
      Nun finde ich in der neuen Liste von Lobenberg einen Riesling Eiswein von Robert Weil (Kiedricher Gräfenberg)zu Euro 163,-- die halbe Flasche. Dagegen ist der Knoll ja echt billig....
      Könnt ihr mir das bitte mal einordnen?

      Danke für die Hilfe.
      Grüsse
      Meikel
      Avatar
      schrieb am 01.10.03 18:45:40
      Beitrag Nr. 58 ()
      @Bernd #56:
      Haben wir uns überschnitten. Wollte keine Anspielung auf Deine Bemerkung zu Bordeaux und Preisen machen.
      Allerdings, jetzt im Nachhinein juckts mich doch in den Fingern...
      ;)
      Warte aber erst mal die Expertenmeinungen ab...
      Grüsse
      Meikel
      Avatar
      schrieb am 01.10.03 18:49:16
      Beitrag Nr. 59 ()
      Hallo,

      DUSMG, 60 Euro für einen Eiswein sind in Deutschland normal. Weil ist traditionell grottenteuer. Sein Eiswein ist allerdings vermutlich auch besser als der von Knoll.

      Ich würde mir keinen der beiden kaufen, sondern eher diesen hier, den ich am Wochenende beim großen Treffen probiert und für exzellent befunden habe:


      "Riesling Eiswein 2001

      Schneiderberg
      9 %vol (0,375l)
      Weinrieder

      94 - 96 Punkte im Falstaff Wein Guide:
      `Leuchtendes Gold, einladende Nase nach gelbem Dosenpfirsich, am Gaumen brillante Säurestruktur, ein Pfirsichnektar, hat Rasse und Klasse, ist so elegant, dass man ihn jetzt schon trinken kann. Groß.`

      Aus `Alles-über-Wein`, Frühjahr 2002:
      `Charaktervoller, reintöniger Eiswein, saftige Fruchtbrillanz, Untertöne von weißem Pfirsich und Ananas, von einer gewagten Fruchtsäure durchzogen, gebündelt und lang, nicht zu dick, hat große Reserven.`


      86,67 EUR pro Liter

      Bestellnr.: we022

      Preis: 32,50EUR "

      Der kostet wirklich wenig für einen guten Eiswein. Es gibt ihn bei www.dessertweine.de

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 01.10.03 19:34:53
      Beitrag Nr. 60 ()
      Nabend,

      Hab` mir in diesem Jahr bei Weingart /Mittelrhein den 02er Eiswein aus der Lage Schloß Fürstenberg gekauft (12.50 Euro). Handelt sich allerdings um eine Empfehlung eines Weinfreunds aus dem Weinforum, leider noch nicht probiert, zu diesem Preis kann man vermutlich nicht viel falsch machen, oder doch?

      Ich habe nicht viele dieser Hochprädikate im Keller, einerseits weil sie so sauteuer sind und anderseits, zu welchen Anlaß soll man sie trinken. Nippen über eine Woche hinweg, oder zur passenden Süßspeise? Ich bevorzuge da öfters eine gute Spätlese oder Auslese, die machen auch nicht so schnell satt.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 01.10.03 22:31:27
      Beitrag Nr. 61 ()
      Nabend,

      Jörg, 12,50 Eúro für einen Eiswein ist außergewöhnlich preiswert. Und bei Weingart handelt es sich ja durchaus um einen oderntlichen Erzeuger.

      Ich habe auch sehr wenig edelsüße Sachen im Keller, trinke so etwas aber ab und an sehr gerne und denke an eine kleine Aufstockung. Momentan kann man bei www.dessertweine.de Kracher-TBAs zu sehr günstigen Preisen (22-30 Euro) subskribieren. Mit solchen Beträgen kann ich bei Süßweinen, die zu den besten und gesuchtesten der Welt gehören, durchaus leben.

      Ein Tipp ist auch Herrenbergs grandiose Auslese Nr.6 99. Die bekommt man für 23 Euro, und sie dürfte so manchen Eiswein locker in die Tasche stecken.

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 01.10.03 23:01:25
      Beitrag Nr. 62 ()
      Nabend,

      Bernd, bei dem Eiswein von Weingart habe ich hauptsächlich auf den Erzeuger vertraut, obwohl es mich schon wundert das man einen Eiswein so günstig produzieren kann.

      Ich stelle auch bei mir fest, das ich in diesem Jahr mehr Süßweine gekauft habe als im letztem Jahr. Sogar Spitzenweine aus dem Jahrgang 2001 gibt es noch zu kaufen, diese Weine bleiben oft beim Händler liegen.

      Krachers-TBAs sind schon grandios, vor allem wenn man den Preis berücksichtigt. Auf einen Kauf habe ich bisher immer verzichten, kann mir den richtig Zeitpunkt um so ein Knaller zu öffnen nicht vorstellen. Vielleicht sind mir die BAs und TBAs schon zu extrem.

      Dem Herrenberg-Tipp möchte ich mich anschließen, würde dann noch die um etwa 10 Euro billigere 99er Nr. 1 empfehlen. Beide gibt es noch ab Weingut.

      Viele Grüße,
      Jörg

      ... der heute auf Wein mal verzichtet hat und sich sehr über die Überraschung aus Stuttgart gefreut hat.
      Avatar
      schrieb am 01.10.03 23:04:41
      Beitrag Nr. 63 ()
      Moin!

      Einige ganz wenige edelsüße Granaten habe ich im Keller (übrigens auch einige Sauternes und Satelliten), aber die werden nur zu ganz seltenen Gelegenheiten geöffnet.

      Die Tage gab es bei mir günstige rote Franzosen: zwei einfache 2000er Bordeaux für unter 10 €, Chateau Marjosse und Perayne. Beide gefielen am zweiten Tag besser, beide waren klar als Bordeaux zu erkennen (im Gegensatz zu MöPis 5€-BDX), beide waren gut zu trinken, beide würde ich mir nicht wiederkaufen (mein Favorit war der Perayne, dafür traue ich dem Marjosse eher zu, noch zulegen zu können). Denn es gibt auch für unter 6 € Weine wie den "Les Fiefs de la Vielle Julienne" 2001, die ich jederzeit vorziehen würde. Lecker, unkompliziert, gute Balance, schmeckt nach mehr... Wenn die so gute Einstiegsweine machen, sollte ich mich vielleicht auch mal an die größeren Kaliber wagen. Hm...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 01.10.03 23:06:39
      Beitrag Nr. 64 ()
      Nabend,

      im Glas befindet sich gerade ein Österreicher: Franz Proidl, Senftenberger Rameln Riesling vom Urgestein 01

      Schöne goldgelbe Farbe, in der Nase wenig Frucht (Aprikosen?), viel Mineralität und etwas Kräuterwürze. Am Gaumen wieder Aprikosen mit etwas Zitrus. Säurebetont, für österreichische Verhältnisse eher schlank, aber gleichzeitig mineralísch-dicht. Gute Länge. 89 Punkte.

      Dieser Wein mit nur 12% gefällt mir persönlich ganz ausgezeichnet. Er wirkt nicht fett, aber es mangelt ihm auch nicht an Substanz.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 09:43:46
      Beitrag Nr. 65 ()
      Jungens (wir haben ja immer noch keine WeintrinkerIN auftreiben koennen),

      da wir gerade so zahlreich hier versammelt sind, koennen wir uns mal wieder ueber ein Probenpaket Gedanken machen ? Gerne auch von befreundeten Weinhaendlern :D Ihr moegt zwar noch Flaschen vom letzten Paket haben, ich persoenlich hab aber alles geso...

      Wie siehts aus ?


      Christian
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 11:09:03
      Beitrag Nr. 66 ()
      Moin!

      Christian, ohne jetzt Werbung für einen bestimmten Händler machen zu wollen, aber PdP hat bis zum 10. Oktober anlässlich des neuen Katalogs zwei höchst verlockende Probepakete zusammengestellt, die zumindest in Deutschland frei Haus zugestellt werden. Das günstige ist schon auf dem Weg zu mir, beim teuren zögere ich noch...

      http://www.pinard-de-picard.de/

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 11:21:12
      Beitrag Nr. 67 ()
      HaHa,

      ich kann nur folgende Pakete finden, oder hab ich was uebersehen ???


      Pakete:
      81403 Mondo-Paket, Languedoc-Roussillon
      statt 167,00 Euro nur 149,00 Euro


      Pakete:
      81503 Sommerwein-Paket
      statt 83,60 Euro nur 75,00 Euro


      Pakete:
      80202 Gourmetpaket
      statt 112,80 Euro nur 99,90 Euro


      Pakete:
      81803 Paket „Herausragende Alltagsweine”
      statt 79,00 Euro nur 69,00 Euro


      Pakete:
      81903 Paket „Erlesene Qualitäten”
      statt 213,00 Euro nur 189,00 Euro


      Pakete:
      80502 Sommelier-Paket
      statt 128,30 Euro nur 125,00 Euro
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 11:32:39
      Beitrag Nr. 68 ()
      Hallo,

      Leute, seid mir nicht böse, aber von den Paketen möchte ich mir keines bestellen. Da sind mir jeweils zu viele Weine dabei, die mich nur am Rande interessieren, während ich andererseits den Keller extrem gefüllt habe und noch dieses und jenes UNBEDINGT kaufen möchte.

      Laßt uns zwei oder drei Weine festlegen, die wir dann ordern. Gerne bei Pinard de Picard.

      Ich schlage zunächst einmal einen Riesling von Bäuerl vor.

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 12:01:58
      Beitrag Nr. 69 ()
      Auch gut. Darf ich dann den
      Vieille Julienne, VdP Principauté d’Orange Classique, rouge 2001
      ( 9,50 Euro )

      vorschlagen ?

      Christian
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 12:07:24
      Beitrag Nr. 70 ()
      Christina, diese beiden meinte ich:

      81803 Paket „Herausragende Alltagsweine”
      statt 79,00 Euro nur 69,00 Euro

      81903 Paket „Erlesene Qualitäten”
      statt 213,00 Euro nur 189,00 Euro

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 12:44:32
      Beitrag Nr. 71 ()
      Hallo,

      auch bei mir ist ein größeres Probepaket im Moment nicht drin, das Weinbudget ohnehin schon strapaziert und wohin mit den ganzen Flaschen. Ein paar Flaschen sind schon reserviert bzw. in der Planung, nur dann muss es auch Schluß sein. Jetzt wird erst mal getrunken um Platz für den evtl. "Jahrhundertjahrgang" zu schaffen, oder auch nicht. :D

      Entscheidet Ihr welche Weine probiert werden sollen, vielleicht kann ich noch irgendwo die ein oder andere Flasche spontan besorgen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 13:24:07
      Beitrag Nr. 72 ()
      Hallo,

      Jörg, ich kann dir ja eventuell ein oder zwei Flaschen mitbestellen.

      Christian, Vieille Julienne sehr gerne - der Andreas Ansat schreibt doch so fleißig bei Wein-Plus.

      HHanseat, dann schlage mal was vor (es kann ja auch ein Wein aus deinem Paket sein), und dann können wir zur Bestellung schreiten.

      Ach so, von Bäuerl Nägel mit Köpfen, d.h. den Dürnsteiner Kellerberg zu 14,90 - oder?

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 13:25:41
      Beitrag Nr. 73 ()
      Und sauft nicht alles vorher weg:D!

      Ich sitze immer noch auf meinem Bronzinelle...

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 15:42:33
      Beitrag Nr. 74 ()
      Tach zusammen,

      besten Dank für die sachkundigen Kommentare zum Eiswein. Bin erst in letzter Zeit auf den Geschmack gekommen. Kommt bei mir auch nicht jede Woche auf den Tisch, aber nach einem richtig schönen Essen ist so eine Kostbarkeit schon ein besonderer Abschluss. Bin kein grosser Dessertfreund und trinke die süssen dann gerne mal `anstatt`. Und immer wieder gerne zur Leberpastete (au weia, das Cholesterin). Ja, schlagt mich ruhig, auch den Eiswein. Mir schmeckt das.

      Bernd, ich habe mir das Fläschchen mal bestellt. Werde es gegen den Riesling-Eiswein von Knoll probieren und dann berichten.
      Jörg, wenn Du den preiswerten probiert hast, lass mal hören. Würde mich interessieren, denn mit dem Preis kann der Winzer wahrlich nicht reich werden...
      Grüsse
      Meikel
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 17:01:45
      Beitrag Nr. 75 ()
      Hallo,

      DUSMG, mir gehts ähnlich wie dir. Ich trinke die edelsüßen Sachen auch gerne anstelle eines Desserts. Und Eiswein zur Leberpastete kann ich mir durchaus vorstellen, wobei mir dazu ein Tropfen mit Botrytis, also eine BA oder TBA noch besser schmeckt.

      Ich bin gespannt auf deinen Vergleichsbericht!

      Weingart (der mit dem Eiswein zu 12,50) ist immer ein Erzeuger mit sehr gutem PLV gewesen. Seine halbtrockene Riesling-Spätlese aus dem Bopparder Hamm Feuerlay 96 wurde im 98ger GM zur besten halbtrockenen Spätlese des Jahrgangs ausgerufen. Ich habe mir da einige Fläschchen von gekauft. Damaliger Preis: Keine 4,50 Euro!

      Verhungert ist Weingart trotzdem nicht....

      Viele Grüße


      Bernd
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 17:48:56
      Beitrag Nr. 76 ()
      Hallo Bernd,

      ich mag beides zur Pastete, Eiswein und Botrytis-Weine. Bei letzteren war ich allerdings bisher mehr im Sauternes-Bereich unterwegs, womit man ja bei Dir so schnell keinen Blumenpott gewinnen kann.
      Das mit dem Eiswein war Zufall, weil eine Flasche nicht leer wurde und am nächsten Tag hab` ich`s einfach probiert. War übrigens eine 90er Scheurebe von eben dem Knoll, also schon ein gelagerter Eiswein. Davon habe ich noch ein paar Fläschchen, weil ich den gerne mal beobachten möchte.
      Werde auf jeden Fall von den beiden Riesling-Eisweinen berichten.
      Grüsse
      Meikel
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 20:58:43
      Beitrag Nr. 77 ()
      hallo liebe 50-er weinfreunde und experten;)

      weil wir wissen, das wir ganz viele weinfreunde unter den 50-er haben, ist u.a. ein vorschlag für das nächste jahrestreffen 2004 eine "moselweintour".

      es wäre klasse, wenn ihr euer "fachmännischen" rat in dem jahrestreffen-thread 2004 geben würdet, wie eine solche tour in etwa aussehen könnte...

      ganz liebe grüsse

      rolf, der jede menge (aldi) wein zuhause hat
      Avatar
      schrieb am 02.10.03 22:18:52
      Beitrag Nr. 78 ()
      Guten Abend,

      zu meinem mehrjährigen Wein-Schwerpunkt Riesling kann ich bis auf weiteres hier nichts mehr beitragen, schmeckt er mir doch seit einigen Wochen einfach nicht mehr - ich habe vor allem ein Restsüsse-Problem, das sich beim Riesling halt nicht lösen lässt (ob mir ein völlig trockener Riesling ohne Säureschock schmecken würde, glaube ich auch nicht mehr). Insofern suche ich mittlerweile nach möglichst durchgegorenen, eher schlanken und gleichwohl ausdrucksvollen deutschen Weissweinen - da kommen dann nur Silvaner, Grauburgunder und Muskateller in Frage (Gewürztraminer und Scheurebe haben mir zuviel dominanten Eigengeschmack, Weissburgunder ist mir i.d.R.entweder zu neutral oder weich). Anregungen in diesem Bereich sind willkommen.
      Gefallen habe ich vor allem am Silvaner 2001 und dem Grauburgunder-Liter 2002 von Reinhold Schneider gefunden, alternativ schmecken die beiden Silvaner 2002 vom Weingut Pix (gleichfalls Kaiserstuhl) extrem schlank und säurebetont . Ganz hervorragend auch der Auxerois Kab. von Schneider ( mind. die 85 Hofschuster-Punkte wert).
      Avatar
      schrieb am 03.10.03 08:53:53
      Beitrag Nr. 79 ()
      Moin!

      @Frohnau, das klingt ja gar nicht gut. Was ist passiert? Zu den gesuchten Weinen kann ich im deutschen Raum wenig beitragen. Aber dei Österreicher liegen doch sonst oft deutlich geringer in ihrer Restsüsse, gefallen dir die auch nicht mehr?

      @all

      So, dann nominiere ich mal den Sarda-Malet, Réserve, rouge 2000 Bestellnummer: 340200 für 11 €. Es wäre mir auch sehr lieb, wenn wir mit dem beginnen könnten. Der lieget nämlich schon bei mir parat, und mit der nächsten PdP-Bestellung will ich warten, bis ich mich durchs Probierpaket gearbietet habe. Und selbst bei mir kann das einige Zeit dauern ;)

      @Christian, bitte entschuldige den Buchstabendreher an kritischer Stelle.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 03.10.03 11:50:28
      Beitrag Nr. 80 ()
      Hallo,

      Frohnau, ich bin geschockt! Hoffentlich handelt es sich bei deiner Riesling-Allergie nur um einen vorrübergehenden Zustand.

      Gestern nach der Van Volxem-Probe bei Kern (Bericht folgt) hatten Jörg und ich einen knochentrockenen Riesling im Glas, nämlich den 01er QbA "aus dem Rotliegenden" von Wehrheim. Säuregeschockt hat der uns nicht.... Und Wehrheims Weißburgunder sind eine Bank (aber wem sage ich das?).

      Wirklich durchgegorene Weine findest du - wie der Name schon sagt - bei "trockene Schmitts". Sodann könnte ich mir vorstellen, daß Fürsts "einfacher" Silvaner zu 5,70 deinen Beifall findet.
      Außerdem könntest du es mal mit Egon Schäffer in Escherndorf probieren. Dessen Weine sind trocken (unter 4 g RZ) und schnörkellos im Stil.
      In Baden fällt mir das Schlossgut Istein ein. Da könntest du interessante Grauburgunder bekommen. Oder probiere es mal mit Lämmlin-Schindler! Überhaupt scheint mir das Markgräflerland angesichts deiner momentanen Verfassung neben Franken eine besonders geeignete Spielwiese zu sein.

      Christian und HHanseat, ich bestelle dann bald. Bei PdP gibts ab einer bestimmten Summe ein feines Olivenöl gratis :lick:...

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 03.10.03 13:30:06
      Beitrag Nr. 81 ()
      Hallo,

      ich bitte um Verständnis dafür, daß ich aus Zeitgründen nicht immer unterschiedliche Texte für Wein-Plus und W: O zusammenzimmern kann.
      Hier also wieder ein Vorabdruck meiner Wein-Plus-Mail:

      "Van Volxem und die Folgen


      Gestern abend bot sich die fantastische Gelegenheit, die 02er von Van Volxem direkt um die Ecke zu verkosten. Jörg Heisig und ich fuhren mit dem Stadtbus zu Wolfgang Kern, wo der wie immer sehr freundliche und höchst sympathische Gernot Kollmann seine neuen Rieslinge präsentierte.

      Um es kurz zu machen: Die gesamte Kollektion bewegte sich in unseren Augen auf hohem bis sehr hohem Niveau. Gernot Kollmann und Niewo haben einen eigenen, unverwechselbaren Stil gefunden, der einen hohen Wiedererkennungswert besitzt und sich wie ein roter Faden durch alle Weine vom Saarriesling bis zum Gottesfuß "Alte Reben" zieht.

      Beonders gut gefielen mir diesmal der spannungsgeladene "Millichberg" (den es letztes Jahr noch nicht gab), der Braunfels, der mich durch seine Trockenheit und sein sher gutes PLV erfreute (ich mag gerne halbtrockene Rieslinge, aber nicht jeden Abend) und der Gottesfuß "Alte Reben". Letzterer wurde von Gernot als verschlossen bezeichnet, aber sowohl von Jörg wie auch von mir schon jetzt als Granate empfunden. Wenn der noch deutlich "offener" werden sollte, wird man sich mit diesem Geschoß in den Himmel katapultieren können.

      Scharzhofberger, Scharzhofberger "Pergentsknopp" und Kupp waren auch auf keinen Fall zu verachten. Der einzige Wein, der auf hohem Niveau etwas schwächer wirkte, war unserem Empfinden nach der ein wenig einfacher strukturierte Schlangengraben.

      Die Folge dieser Probe war eine heftige Vergrößerung des Lochs in meiner Börse. Schließlich mußte ich neben Millichberg und Braunfels auch zwei Flaschen vom Gottesfuß "Alte Reben" erstehen, um mich bei Bedarf durch die Decke schießen zu können.

      Es folgte aber auch noch etwas anderes, nämlich die anschließende Entkorkung einiger Rieslinge in meiner unaufgeräumten Butze. Man muß ja schauen, daß nach dem gT die Blutkonzentration im Alkoholkreislauf nicht zu hoch wird....

      Wir probierten:

      Weinhof Herrenberg Nr.6 02

      - noch nicht ganz zugänglich, obwohl wir den Wein dekantiert hatten. Aber man merkt auf jeden Fall, daß der 1. Knecht und seine Chefin hier mal wieder einen großen Stoff auf die Flasche gebracht haben. Dicht, komplex und laaaang. Über 90.

      Wirsching, Iphöfer Julius-Echter-Berg Riesling Kabinett trocken 02

      - Da wir bekennende Lemminge sind, hatten wir diesen Wein nach der Kenntnisname von Sams 89 Punkten gekauft. Wenig Primärfrucht, angenehme Herbe, dicht gewirkt, sehr mineralisch, lang. Ich vergebe aber nur 88 Punkte, ätschibätsch!

      Dr.Wehrheim, Riesling QbA "Aus dem Rotliegenden" 01

      - Riecht ähnlich mineralisch wie seine Vorgänger ("einer wie der andere, das ist Qualität!"), am Gaumen puristisch trocken, heftige Mineralik, null Primärfrucht, gute Länge, hervorragender Stoff für Hardcore-Riesling-Freaks. 87 Punkte bei mir, Jörg wertet noch etwas höher.

      Reinhold Fuchs, Pommerner xy (handgeschriebenes Etikett) Riesling Auslese

      - nicht sauber, unter 70

      Fritz Haag, Brauneberger Juffer-Sonnenuhr Riesling Spätlese Fass 7 02

      - elegant, schlank, dennoch komplex, aber zu jung und daher etwas unharmonisch. Keine Punkte.

      Fritz Haag, Brauneberger Juffer-Sonnenuhr Riesling Spätlese Fass 14 98

      - elegant, schlank, dennoch komplex, aber für uns beide etwas zu alt, störende Reifenoten in der Nase und am Gaumen. Tja....."


      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 03.10.03 13:51:54
      Beitrag Nr. 82 ()
      Hallo Frohnau,

      geschockt, erstaunt, usw. ... schließe ich mich an. Das sich der eigene Geschmack über die Jahre verändert ist bestimmt schon jedem aufgefallen, aber so plötzlich ist schon sehr erstaunlich. Aber vielleicht legt sich diese "Krankheit";) wieder mit dem aufkommenden Sommer im nächsten Jahr.

      Und da wollte ich Dir gerade den 02er Gottesfuß `Alte Reben` ans Herz legen, der überzeugt. Aber wird wohl wegen dem Restsüße-Problem scheitern.

      Mir fallen jetzt auf Anhieb nicht allzu viele Alternativen ein ... würde mich aber vielleicht verstärkt in Richtung Österreich umschauen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 03.10.03 21:31:59
      Beitrag Nr. 83 ()
      Moin!

      Kleine Korrektur zu #63: der dort gelobte "Les Fiefs de la Vielle Julienne" 2001 wußte am zweiten und dritten Tag leider gar nicht mehr zu gefallen. Einen derart rapiden Abbau habe ich lange nicht erlebt. Nun habe ich noch eine halbe Flasche, die ich nicht mehr trinken möchte. Nachkauf hat sich damit natürlich auch erledigt. Immerhin sollte der sich hervorragend als Kochwein eignen.

      Und gestern war ich auf einer Nahe-Weinprobe eines Hamburger Händlers in angenehmen Ambiente. Gefallen haben die Weine der Gutsverwaltung Niederhausen-Schloßböckelheim, deren Weine ich schon etwas länger kenne (auch noch als Staatsdomäne mit schmucken Reichsadler auf dem Etikett). Es geht deutlich aufwärts! Favoriten waren die halbtrockenen Spätlese aus dem Felsenberg und die süße Spätlese aus der Kupfergrube (beide 2002).
      Die eigentliche Überraschung war aber das Weingut Udo Weber aus Monzingen, dessen Lagen mir wohlvertraut sind. Sehr gute Weine zu äußerst günstigen Preisen (Spätlesen unter 5 €), besonders gefielen die halbtrockene Halenberg Spätlese 2001 und die Frühlingsplätzchen Auslese 2002, letztere kratzt an der 90. Ein Weingut, das man im Auge behalten sollte. Bei Hofschuster noch nicht vertreten, im GM unter "weitere Erzeuger" (dort wird vor den trockenen Weinen gewarnt, gestern standen nur feinherbe und süße zur Probe. Also nichts für Frohnau :(). Ich werde mir Flaschen für eine sorgfältige Nachprobe besorgen.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 03.10.03 21:32:36
      Beitrag Nr. 84 ()
      Frohnau,

      bei der versammelten Gemeinde anzukuendigen dass du keinen Riesling mehr magst, ist ungefaehr so wie dem Papst zu beichten dass du aus der Kirche austrittst und fortan dein Geld mit Prostitution verdienst :D

      Ich habe aber auch seit zwei Wochen einen Aussetzer: ich trinke gar keinen Wein mehr. Nach einem verdorbenen Magen im Urlaub hat es einfach nicht mehr geschmeckt. Ist aber gesund, ich habe schon 3 Kilo abgenommen (nur durch Alkoholverzicht, da sieht man mal was ich sonst so saufe :rolleyes:

      Gruss
      Christian
      Avatar
      schrieb am 03.10.03 23:15:55
      Beitrag Nr. 85 ()
      Nabend,

      heute gab es die Reste vom Dr. Wehrheim "Aus dem Rotliegenden" - die Beschreibung von Bernd paßt perfekt, auch wenn er nun am zweiten Tag etwas von seiner Faszination verloren hat. Von diesem Erzeuger muss ich unbedingt noch mehr probieren, wird im nächsten Jahr erledigt.

      Bernd, wie war die Nr. 6 am zweiten Tag? Und besonders die 98er Spätlese von Haag, haben wir dem Wein unrecht getan? Gab es eine Besserung?

      Anläßlich der Live-Degu am kommenden Wochenende bei riesling.de brachte uns Gernot Kollmann je eine Flasche vom 2000er Scharzhofberger (der einfache QbA) mit, lt. Anweisung von GK sollte der Wein unbedingt 48 Std. vorher geöffnet werden, da er sich im Moment sehr verschlossen präsentiere. Deshalb eröffnete ich den Wein heute Abend, ein wenig ab ins Glas und wieder verschlossen. Die ersten 15 Minuten wirkte er absolut verschlossen, keine Nase. Danach gab er ein paar Aroma frei, erinnerte mich an die zuletzt getrunkenen Scharzhofberger aus 2001 und 2002. Trotzdem ist der Wein immer noch sehr verschlossen und zurückhaltend. Überraschend ist die fehlende Restsüße, wobei ich die beiden aktuellen Jahrgänge als halbtrocken bezeichnen würde, geht der 2000er deutlich in die trockene Richtung. Würde mich mal interessieren ob der in der Jugend mehr Restzucker aufwies. Auch ist der 00er etwas schlanker als die folgenden Jahrgänge. Ich denke das muss man dem wohl nicht ganz optimalen Jahrgang zu schreiben. Interessant auch, das er keine Anzeichen der Jahrgangsproblematik (Botrytis, Honig- oder Wachsnoten) hat. Mal sehen wie er sich bis Sonntag weiter entwickeln wird.

      Übrigens, die Live-Degu findet am Sonntag den 5. Oktober um 19 Uhr auf der Homepage von riesling.de statt.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 03.10.03 23:21:27
      Beitrag Nr. 86 ()
      Guten Abend,

      ich danke für Eure Anteilnahme an meiner Riesling-Abwendung und bin zuversichtlich , dass es sich um ein vorübergehendes Phänomen handelt - wenn ich lese, welch breites Spektrum an Euch wohlschmeckenden Weinen mir momentan entgeht, hoffe ich, bald wieder auf den Geschmack zu kommen (schliesslich will ich ja nicht als kirchenabtrünniger Zuhälter behandelt werden ....). Ebenso danke ich für die Alternativanregungen - das erwähnte Markgräflerland kenne ich bspw. noch gar nicht, momentan reizt mich in Baden vor allem der Kaiserstuhl mit seinen ausdrucksvollen Weinen. Zu Österreich-Eindrücken die nächsten Tage mehr, heute noch als Rotwein-Empfehlung (meine Frau trinkt die gerne und ich dann ein Glas mit) das Angebot von weinpalais.de. Im Gegensatz zu den anderen einschlägigen Versendern im Internet fand ich die italienischen Rotweine von Kölner Versender (5-7 €;) allesamt gut trinkbar, kein Ausreisser nach unten dabei, einige leckere Weine (schöne Frucht bis hin zu leckerer Samtigkeit ohne Tannindominanz) werde ich gerne wieder bestellen (die Preise sind sehr moderat, die Konkurrenz ist durchweg teurer).
      Avatar
      schrieb am 03.10.03 23:36:55
      Beitrag Nr. 87 ()
      Nabend,

      Christian, das mit der Beichte beim Papst hast du schön ausgedrückt! Wobei hier nur Jörg und ich die eigentlichen Rieslingheiligen:D sind.
      Also, ich sehe momentan schwarz für Frohnaus Seelenheil.:cry:. Wobei ich, wenn ich ehrlich bin, auch schon einmal auf dem Judaspfad wandelte. Es geschah anno 98/99. Da war ich gerade der südfranzösischen Versuchung ansichtig geworden. Ich trank nur schwere Rotweine - je dicker, desto doller - und Riesling erschien mir als dünne, saure Brühe. Nun ja, wir müssen alle hiernieden im irdischen Jammertal unsere Irrwege gehen....inzwischen habe ich das Licht des wahren Glaubens ja schon lange wiedergefunden!

      Jörg, die 98ger Spätlese von Haag hat meinen Eltern, bei denen ich zum Essen eingeladen war, ausgezeichnet gemundet, und auch ich fand den Wein besser als gestern. 90+ Punkte würde ich jetzt schon geben. Und ich bin zu der Erkenntnis gelangt, daß noch mehr restsüße Moselspätlesen Eingang in meinen Keller finden müssen.

      HHanseat, Weber ist ein sehr interessanter Tipp! Ich bin immer auf der Suche nach solch noch nicht oder kaum entdeckten Erzeugern.

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 04.10.03 10:41:31
      Beitrag Nr. 88 ()
      Hallo Bernd,

      ich hatte mir schon gedacht das wir den Wein in unserem Zustand evtl. nicht ganz gerecht wurden.

      Wie war denn die Nr. 6? Und haste den Scharzhofberger entkorkt?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 04.10.03 11:18:24
      Beitrag Nr. 89 ()
      Moin,

      Frohnau, ich würde es positiv sehen, Deine Abtrünnigkeit resultiert aus der inneren Neugier, unbekanntes Terr(oir)ain zu entdecken.
      Im Kaiserstuhl bietet es sich doch geradezu an, feines Vulkangestein kennenzulernen.
      Dort gefällt mir die Stilistik, in Franken stelle ich immer wieder fest, daß die Erdigkeit bei guten Erzeugern höchst interessant ist (gerade lag Wirschings Silvaner im Glas), doch mir reicht maximal eine Flasche.

      Zur Weinprobe. Die Rebholz-Geschichte ist mir weiter unangenehm, doch ich erhalte einfach keine Flaschen. Ich denke, wir können diese Bestellung erstmal abhaken. Ein Probenpaket werde ich mir nicht bestellen. Habe bis zum Jahresende auch wenig Zeit und kann Termine kaum einhalten. Vielleicht gelingt es mir, mal einen Wein mitzutrinken.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 04.10.03 12:18:29
      Beitrag Nr. 90 ()
      Hallo,

      wir war denn Wirschings Silvaner, Ekonti? Ein gewissser Werner E. hat sich neulich im Gespräch mit mir sehr abfällig über Wirsching geäußert....

      Jörg, die 6 von Herrenberg blieb ein wenig verschlossen. Den Scharzhofberger habe ich heute morgen so gegen 0:30 geöffnet. Da war ich aber nicht mehr in der Lage, den Wein zu beurteilen:D :cry:.

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 04.10.03 21:43:02
      Beitrag Nr. 91 ()
      Moin,

      Hornwatz, ich hatte Wirsching wesentlich extremer in Erinnerung. Auf der ProWein war der Silvaner sowas von herb, daß ich mich fast schütteln musste.
      Jetzt ging es, für mich ein völlig anderer Wein, nett zu trinken, eben fränkisch-erdiger, aber auch mit einer klaren fast zitronigen Fruchtnote.
      Mir fehlt in Franken der große Vergleich. Gut gemacht, aber nicht außergewöhnlich charaktervoll.
      Was ist denn mit dem Wirsching los?

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 04.10.03 23:30:29
      Beitrag Nr. 92 ()
      Nabend,

      Ekonti, mit Wirsching ist eigentlich nichts Negatives los. Keine Ahnung, warum dem Werner die Weine nicht gefallen. Aber Werner mag ja auch Grumbach nicht...

      Zu meinen Krabben heute abend (siehe Mampfthread) gabs keinen Wein, sondern Mineralwasser. Ich bin halt immer noch etwas angeschlagen von den letzten Exzessen...

      Aber gleich ist noch ein Schluck "Domriesling" 01 von der Erzfeindin Verena Suratny:D (Brenneis-Koch) fällig...


      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 05.10.03 00:35:54
      Beitrag Nr. 93 ()
      N`Abend!

      Huete ist mal wieder ein Chardonnay im Glase, bei mir eher selten geworden: 2002er Domaine Couillard Cuvée Prestige VdP für 6,50€. Der Erzeuger ist Spezialist für Muscadet, von dem hier auch noch eine Flasche bereit liegt. "Finement boisée", also mit Holz ausgebaut. Schmeckt man auch, ist aber nicht überholzt. Wächst auf Granitböden, das schmecke ich zwar nicht heraus, aber eine für die Preisklasse erstaunlich deutlich spürbare mineralische Komponente ist schon vorhanden. Ansonsten schöne Zitrusaromatik, ein sehr frischer Wein. Mit "nur" 12% Alkohol wirkt er auch nicht so breit wie südfranzöasische Chardonnays. Für einen Chardonnay relativ leicht, den könnte ich mir sehr gut zu Meeresgetier mit Sahnesaucen vorstellen. Generell bin ich mit der Faustregel "Wenn Fisch, dann Loire-Weißwein" gerade in Restaurants gut gefahren. Dann vielleicht noch Feinabstufung Sauvignon - Muscadet - Chardonnay je nach Gericht. Einen passenden Riesling findet man ja nicht auf jeder Karte, gerade jenseits der deutschen Grenzen, und so vielseitig der Riesling ist, manchmal möchte ich auch was anderes. Privat ist es nicht ganz so, da ich viel bessere und günstigere Quellen für Riesling als für Loire-Weine habe. Unser gemeinsam verkosteter Sancerre von Mellot gefiel mir sehr, aber 16,90 €, wie für den aktuellen Jahrgang bei PdP verlangt, möchte ich auch nicht ausgegeben. Dafür bekomme ich schon die absolute trockene Spitze in Deutschland...

      Ich bin kein großer Chardonnay-Fan und bin an diesen Wein eher skeptisch herangegangen, aber nun denke ich über Nachkauf nach.

      Gute Nacht wünscht

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 05.10.03 15:19:41
      Beitrag Nr. 94 ()
      Hallo,

      zur hier erörterten Frage: "wie schmecken Wirsching-Weine": das lässt sich insofern schwerlich auf einen Nenner bringen, ist Wirsching doch eines der ganz grossen privaten deutschen Weingüter mit lt. GM 500.000 Flaschen Jahresproduktion - an solche Mengen gehe ich immer mit dem Vorurteil heran, dass die Qualität von Lagen und Rebsorten doch wohl schwanken muss, mitunter einige Vorzeigeweine ausreichen, um die hohen Punkte in den einschlägigen Führern zu rechtfertigen und damit ein Image zu begründen, das viele "Nicht-Fachleute" zum Weinkauf animiert bzw. die Vertriebskanäle Gastrononomie und Handel mit hohen Absatzzahlen sichert. Insofern traue ich solch grossen Gütern im Regelfall unter Spätlese-Qualität allenfalls Solidität ohne besondere Auffälligkeiten zu (Beispiele dafür: das Weinhaus Heger mit seinem Vertragswinzerkonzept - Heger sagte mir, er beschäftige mittlerweile einen Vollzeit-Mitarbeiter ausschliesslich mit der Kontrolle der Vertragswinzer - die probierten Weine sind gut trinkbar, aber unauffällig und dafür nicht billig oder auch die erfolgreichen österreichischen Weingüter : nachdem ich von wohl allen namhaften Südsteiermärker Gütern (Ausnahme Tement, aber dafür steht möglicherweise die kürzliche Erwähnung von hornwatz - ich glaube, eines Muskateller) die Weissburgunder Klassik-Qualität probiert habe, ist mir keiner der Weine sonderlich in Erinnerung geblieben. Die Weine waren allesamt ganz nett und sauber gemacht, aber ohne Biss und Pfiff - ich führe das auf den Erfolge dieser Güter in den vergangenen Jahren zurück, der offenbar zu erheblichen Anbauflächenerweiterungen und Investitionen in die Kellereitechnik geführt hat. Die Absatzmärkte haben sich erweitert (so viele Österreicher gibt es halt nicht, um trotz des dortigen Wein-Patriotismus Riesenmengen abzusetzen) und damit haben die Weine genau den internationalen Zuschnitt erhalten, der dafür nötig und für mich ein Graus ist - keine Ecken und Kanten mehr, kein Risiko, sondern blanke Oberfläche ohne Tiefgang (dafür finde ich im Durchschnitt 8 € pro Flasche überzahlt).
      Aber zurück zu Wirsching: immerhin gibt es dort ein stringentes Konzept, nämlich sehr rebsortentypische, saubere und schlanke Weine erzeugen zu wollen (in den Weinkritiken wird solchen Weine mitunter vorgeworfen, die Sauberkeit ginge auf Kosten der Typizität). Erfreulich finde ich den traditionell geringen Restzuckergehalt (unter 4 gr), demgegenüber diverse fränkische Winzer mittlerweile stilistische Anpassungbemühungen gg. den Gefälligkeitsstrends in anderen Gebieten unternehmen (das statt der erdigen und rustikalen Tradition dann weiche, primärfruchtige und kaltgäraromatige Weine treten - hornwatz hat in diese Richtung gehend einige Beispiele genannt - empfinde ich nicht als Fortschritt, wenngleich die Puristen-Weine von den Trockenen Schmitts mir kürzlich als zu puristisch erscheinen, als ob Wein eine bittere Arznei wäre-Ausnahme: deren Rieslaner). Die Iphöfer Lagen Kalb und Kronsberg bieten genau diese vielleicht doch eher als sommerliche Durstlöscher oder Essensbegleiter geeigneten Weine (wobei ich mit diesem Urteil vorsichtig sein möchte, ich habe die nur bei Proben erlebt bzw. eine sehr sortentypische Scheurebe 2001 aus dem Kronsberg getrunken), während der Julius-Echter-Berg kraft- und ausdrucksvolle Weine ermöglicht, die hier neulich vergebenen 88 Riesling-Kab. - Punkte sind ja nicht gerade wenig (zumal ein gewisser Franken-Erdigkeits- bzw. Schwere-Abschlag nicht nur bei E_Kontis-, sondern auch bei Hofschusters-Einschätzung sichtbar wird - für mich im Prinzip nachvollziehbar - Charme und Enthusiasmus verbinde ich mit den Franken-Weine auch nicht).
      Avatar
      schrieb am 06.10.03 10:32:59
      Beitrag Nr. 95 ()
      Moin,

      hatte gestern abend den glaube ich von Frohnau empfohlenen Scholler im Glas, den einfachen Kabinett Riesling trocken 2002. Sehr reintönig, viel Frucht (Birne und Pfirsich), einfach, klar. Passt eigentlich besser bei wärmerem Wetter, aber in der Wohnung ist ja geheizt :cool:
      Der Wein gefällt mir als Nicht-Riesling-Fan ausserordentlich gut, er macht den Eindruck eines VW-Basismodells: keine Extras, aber zuverlässig und immer zu geniessen. Für den günstigen Preis (ich glaube etwa 4 Euro?) immer zu empfehlen, v.a. für Einsteiger wie mich...

      See ya
      Christian
      Avatar
      schrieb am 06.10.03 10:37:01
      Beitrag Nr. 96 ()
      Ach ja, bei www.weingut-scholler.de gibts die Preisliste online.
      Avatar
      schrieb am 06.10.03 21:21:04
      Beitrag Nr. 97 ()
      Hallo,

      Frohnau, die Grösse des Wirschingschen Weingutes ruft auch in mir Bedenken hervor. Aber die Weine, die ich bislang von Wirsching probiert habe, waren bislang alle ordentlich und besser. Sogar ein alter Riesling aus den frühen 90gern fand vor zwei Jahren vor meinen Augen Gnade :D.

      Christian, Schollers Rieslinge haben ohne Zweifel ein estrem gutes PLV. Mir sind sie aber auf Dauer dann doch mit ihrer lauten Frucht ein wenig zu eintönig. Wehrheim ist in Birkweiler wohl nicht ganz zu Unrecht der bekanntere Erzeuger.

      Im Glas befindet sich Grumbachs Spätlese trocken 01 aus dem Weisenstein. Ein sehr mineralischer Wein, bei dem lediglich der minimal zu hoch eingestellte Restzucker etwas stört (86 Punkte). Ein ganz klein wenig kann ich Frohnau verstehen....

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 06.10.03 22:22:09
      Beitrag Nr. 98 ()
      Nabend,

      noch kurz eine Notiz zum 2000er Scharzhofberger von Van Volxem, der Wein wurde ja am Sonntag Abend bei riesling.de degustiert:

      Die Flasche wurde 48 Std. zuvor entkorkt. Brauchte weiterhin viel Luft - Nase: Zitrus, Aprikose, schiefrige Mineralität. Am Gaumen verstärken sich die Fruchtaromen. Den Süßegrad beschreibend irgendwo zwischen trocken mit leichter Tendenz zu feinherb. Pikante Säure. Herben, mineralischen, lang anhaltenden Abgang. 88 Punkte.

      Ich denke der Wein verträgt noch ein paar Jahre Flaschenreife, die lange Belüftungszeit spricht dafür. Die Meinungen in der Runden variierten Stark, gingen von 2-3 Jahren bis 10 Jahren. Berücksichtigt man den schwierigen Jahrgang, und zieht hinzu den Preis von knapp über 8 Euro, dann bietet dieser Wein verdammt viel Qualität zu einem ordentlichen Preis. Wobei ich persönlich, die beiden folgenden Jahrgänge etwas stärker und auch dichter sehe (beim einfachen Scharzhofberger).

      Van Volxem produziert schon tolle Weine, die bei vielen Weinfreunden polarisieren. Man muss die Fruchtsüße mögen, und gestehe, das ich diese Stilistik auch nicht jeden Tag trinken könnte oder möchte. Trotz allem sind es eigenständige, charaktervolle individuell bereitete Weine auf die ich nicht verzichten möchte. Im Moment kämpfe ich noch mit mir selbst, ob ich unbedingt ein oder zwei Flaschen vom 02er Gottesfuß `Alte Reben` (28 Euronen) im Keller haben muss. :cry: :confused:

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 06.10.03 22:36:04
      Beitrag Nr. 99 ()
      Hallo,

      Jörg, den 00er Scharzhofberger fand ich angesichts des Alters:D sehr stark. Vielleicht ein wenig verschlossen, aber taufrisch stand der Wein im Glas! Und das kann man nun von den wenigsten 3 Jahre alten trocken/halbtrockenen Rieslingen behaupten, und von wirklich kaum einem deutschen Weißwein aus dem Katastrophenjahr 00.

      Die meisten meiner Gäste, denen ich bisher einen VV vorgesetzt habe, mochten den Stil gerne. Scheuermann wertet den 02er Jahrgang ab - na warte, sagte Schwarte! Da gibts noch Kontra vom Hornwatz ;) :D...

      Den Gottesfuß "Alte Reben" mußt du dir nicht unbedingt kaufen, da ich dir verspreche, daß wir eine Flasche davon gemeinsam trinken werden.

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 06.10.03 22:36:10
      Beitrag Nr. 100 ()
      Guten Abend,

      nachdem ich mir auch eine Flasche des Saar-Rieslings 2002 zugelegt habe, werde ich wohl ein paar Jahre abwarten müssen, ehe die Restsüsse sich in Wohlgefallen aufgelöst hat ...
      apropos Wirsching, der trockene Scheurebe Kab. 2001 schmeckt mittlerweile so lecker (glasklar, absolut rebsortentypisch), dass ich mich ärgere, davon nicht grössere Vorräte angelegt zu haben - mir scheint, Wirsching bürgt wirklich für Solidität ohne geschmacklichen Glanz.
      Vielleicht lässt sich Schollers Riesling auf den Nenner bringen: zwar geschmacklich eindimensional, aber die Dimension ist gelungen und für einen Alltagswein sehr schön trinkbar.

      Heute abend beweist der Chardonnay von der Hahnmühle (Seitental der Nahe) erneut, welch völlig rebsortenuntypische Weine sich erzeugen lassen - dieser Wein wäre garantiert von niemandem zutreffend erkannt worden, schmeckt so, als wenn einem säurebetonten Riesling irgendetwas beigemischt worden wäre - ist aber erfrischend und gut trinkbar.
      Avatar
      schrieb am 06.10.03 23:19:49
      Beitrag Nr. 101 ()
      nabend,

      frohnau, in allen punkten absolute zustimmung. die scholler-definition trifft es auf den punkt.

      den chardonnay von der hahnmühle kenne ich nicht, aber der laden in linxweiler ist mir auf jeden fall sympathisch.

      gerade vergnüge ich mich mit laibles gewürztraminer-spätlese trocken 00. ein sehr schöner wein, tief, komplex, lang und nicht zu parfümiert. keine ahnung, warum laible in 00 solche weine hingekriegt hat, während die bukettsorten in 02 offensichtlich zu einem nicht geringem teil in die hose gingen. 88-89 horwatzpunkte für diesen traminer.

      beste grüße

      bernd
      Avatar
      schrieb am 07.10.03 09:31:49
      Beitrag Nr. 102 ()
      Morgen,

      Bernd, das der Stil der VV-Weine deinen Gästen gefällt überrascht mich gar nicht. Ich denke das die Süße von vielen Leuten als gefällig empfunden wird, ohne das diese wirklich geschmacklich differenzieren könnten (damit möchte ich deine Gäste nicht abqualifizieren). Es überrascht mich auch nicht das viele "Weinfreaks" die Weine von VV ablehnen. Süße ist ja schließlich out. Dann wird schnell von Alete-Weinen gesprochen, oder sonst welche mit Zucker aufgepäppelte Nahrungsmittel.

      Man muss bei VV vermutlich die Zeit und Geduld aufbringen die Weine mehrere Jahre liegen zu lassen bis sich die Restsüße abbaut. Für mich repräsentieren die VV-Weine im unteren bis mittleren Preissegment als früh zutrinkenden halbtrockene Weine. Einfach lecker, mal mehr und mal weniger Süße, immer mit einer präsenten Säure und ansprechenden Mineralität.

      Es gibt ja Leute die eine Änderung der Stilistik fordern, vermutlich in Richtung trocken. Ich sehe das nicht so. Die Weine sind Charakterstark und Einzigartig. Der Stil passt. Eine Stiländerung würde den Weine die Individualität rauben.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 07.10.03 13:03:39
      Beitrag Nr. 103 ()
      Hallo,

      hier noch mal ein Link zum Artikel von Löwenstein,

      http://www.wein-plus.de/magazin/index.html?show=inhalt&nr=59…

      in dem er das Thema "Milupa-Weine" anspricht. Den Artikel habe ich bereits vor länger Zeit auf seiner Homepage gelesen, in dem er für meinen Geschmack etwas zu sehr mit Pauschalisierungen um sich wirft. Tendenziös hat er schon recht, nur sollte man nicht alle Rieslinge mit ein wenig mehr Restsüße als "Fruchtsalat" abstempeln. Ich denke das Restsüße nicht immer überdeckend und blendend zum Einsatz kommt. Vor allem Van Volxem können sehr gut den Terrior-Gedanken zum Ausdruck bringen trotz der merklich spürbaren Süße.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 07.10.03 14:47:15
      Beitrag Nr. 104 ()
      Hallo,

      Jörg, deinen Ausführungen zu VV gibt es nichts mehr hinzuzufügen. Genauso sehe ich den Betrieb und seine Weine auch.

      Löwenstein hat sich teilweise nicht geschickt ausgedrückt. Ich glaube nicht, daß er alle Rieslinge mit etwas mehr Restsüße verdammen wollte. Da müßte er ja etwas gegen seine eigenen Weine haben:D!

      Gerade ist das Paket von PdP (mit Gratisöl) eingetroffen. Außer den hier vorgeschlagenen Weinen enthält es noch Rieslinge von Leitz, Molitor, Angerer (Kamptal), Hirsch (Kamptal) udn Bäuerl sowie drei Flaschen vom Würtz2 02. Ich bin schon sehr gespannt! Wenn die Hirsch-Weine gut sind, werde ich davon alleine aus Sympathie für den Mut zum Schraubverschluß davon in Zukunft noch mehr kaufen.

      Aber heute abend gibts bis auf den winzigen Restschluck von Laibles Traminer keinen Wein. Ich habe nämlich so ein merkwürdiges Stechen in der Lebergegend....

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 07.10.03 15:20:49
      Beitrag Nr. 105 ()
      Hallo,

      Bernd, bitte berichten wie Dir die Weine von Hirsch schmecken. Die habe ich bei Kierdorf schon länger im Auge. Was gab`s denn von Molitor und Angerer? Von Angerer habe ich in diesem Jahr den Kies (etwas schlank, und zum Preis gibt es besseres) und Eichenstaude (wie der Name schon sagt, gefiel mir das Holz nicht) probiert, beides übrigens als GV. Konnte mich bisher mit dem Erzeuger nicht so recht anfreunden, doch er wird in den üblichen Foren gelobt.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 07.10.03 17:05:52
      Beitrag Nr. 106 ()
      Moin!

      Heute habe ich mal wieder in meine Gammel-Kiste gegriffen und einen 96er Kabinett trocken Wachemheimer Königswingert vom Weingut Wolf herausgesucht. Der Korken war etwa 2 mm rausgedrückt, völlig durchnäßt und schön überwuchert. Ging aber alles ab und scheint dem Wein auch nicht geschadet zu haben. Erstaunlicherweise kein Petrol, das Alter schmecke zumindest ich nicht heraus. Hatte sogar noch leichte Bläschen beim ersten Einschenken. Ansonsten ist der Geschmackseindruck etwas dünn, zitrus-sauer mit gaaanz leichter Bitternote. Kann man trinken, war wahrscheinlich nie viel besser. Kein toller Wein, hat sich aber erstaunlich gut gehalten.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 07.10.03 17:42:02
      Beitrag Nr. 107 ()
      Hallo,

      HHanseat, vielleicht hat Weil ordentlich Schwefel in seinen Kabinett gehauen:D...Sorbinsäure ist meines Wissens auch erlaubt :D :D....

      Jörg, ich habe mir von Hirsch den GV Lamm und den Riesling Heilgenstein bestellt, von Angerer den Donatus.
      Der Lamm ist in "en primeur" mit deutlich über 90 bewertet worden. Schaun wir mal....
      Von Molitor habe ich eine trockene Spätlese 01 aus der Zeltinger Sonnenuhr geordert.

      Und dann ist da noch so ein kleines Paket von www.dessertweine.de gekommen. Darin befindet sich ein Eiswein von Bauer, eine TBA von Haider, eine BA von Pfaffmann, sowie zwei Eisweine von Weinrieder. Bis auf die TBA (23 Euro) liegen alle Flaschen unter 20 Euro. Angesichts der angenehmen Preise werde ich wohl noch häufiger bei Chritoph Necknig bestellen, wenn die Weine auch nur einigermaßen das halten, was sie versprechen.

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 07.10.03 20:07:34
      Beitrag Nr. 108 ()
      Nabend,

      Bernd, die trockene Spätlese aus der Sonnenuhr habe ich mir im vor einem Jahr bei Mövenpick gekauft, und auf der Präsentation der Molitor-Weine auch probiert. Außer den sehr guten Eindruck, läßt mein Gedächtnis mich im Stich. Im Kellerbuch notierte ich folgendes: 80 Jahre alte Reben - 98° Oechsle - mineralische Nase (Verschlossen), cremig, griffige Säure.

      Von Bauer hatte ich mal eine 91er oder 92er Chardonnay BA von Christoph, gefiel mir sehr gut und der Preis lag, glaube ich, auch sehr günstig. Auch von Weinrieder gab es ein Welschriesling BA oder Auslese, die leider korkte.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 07.10.03 20:41:46
      Beitrag Nr. 109 ()
      Moin Weinfreunde,

      Frohnau, deine detailgenauen Ausführungen bringen immer wieder Spaß zu lesen. Ich wusste bis dato nicht, daß Wirschings Produktion so hoch liegt.

      Heute musste ich bei IKEA etwas einkaufen, und stellte fest, daß der Konzern ins Weinbusiness eingestiegen ist. Neben neuen Weinregalen, die in der Preisklasse bestimmt okay sind, gibt es dort Weingläser in speziellen Kartons, die wie wild gegriffen wurden und einen Merlot aus Italien für 2,90 Euro. Im Nachhinein hätte ich mir doch einen mitnehmen müssen.

      Im Glas liegt heute abend die Detzemer Maximiner Klosterlay Riesling von Carl Loewen. Ein klassischer Wein ohne Fehl und Tadel. Es gibt nichts dran auszusetzen. Diese Lage ist mehr durch Waldbeeren geprägt, was einen Riesling sehr interessant macht. Zudem spiegelt der Wein die Detailtreue des Winzers wider.

      Langsam kriege ich wieder Lust, große und teure Weine zu öffnen. Bald sind wohl Barolo und Brunello dran. Heute gab ich uneigennützig meinen letzten 95er Barolo aus der Cannubi-Lage ab. Zum Glück habe ich noch zwei 93er im Keller meiner Mutter gebunkert:D. Und dann sind die mitgebrachten Brunellos der diesjährigen Toskana-Reise fällig.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 07.10.03 21:11:02
      Beitrag Nr. 110 ()
      Nabend,

      heute mal wieder ein Lowbudget-Wein im Glas der überzeugt. Von Kallfelz der mit einem hervorragenden PLV ausgestatteten 02er "Selection" Riesling-Hochgewächs trocken. Dezente Rieslingfrucht in der Nase und Mund. Pikante, spitze Säure. Schlanker Körper. Schöne Mineralität im Abgang. Dem Wein entströmt eine beeindruckende Frische die mich an den grandiosen Sommer erinnert, dazu auf der Terrasse hätte er wunderbar hingepaßt. Die Leichtigkeit des Seins. 82-83 Punkte. Etwas schwächer als der Gutsriesling von Franzen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 07.10.03 22:48:02
      Beitrag Nr. 111 ()
      Guten Abend,

      ich hatte heute auch einen "Terrassenwein": der 2002er Grauburgunder Kab. von Michel aus Achkarren ist schlank, säurebetont und nett zum wegtrinken (übrigens gefallen mir solch zarte Weine mittlerweile besser bei Zimmer- oder Kellertemperatur als aus dem Kühlschrank). Allerdings hatte ich den 2001er besser in Erinnerung, für über 7 € im Weinhandel ist der 2002er überzahlt.
      Zur heftigen Diskussion über die Qualität des heissen 2003er Jahrgangs haben mir 2 badische Winzer Sorge und Skepsis vermittelt: die Trauben haben extrem wenig Säure (mit Sondergenehmigung darf dieses Jahr ausgefällte Säure zugeführt werden), sind daher in ihrer Haltbarkeit instabil (also Schwefelzusatz erforderlich) und alkoholreich. Wenn man nichts unter 120 Grad Öchsle erntet, ist zudem die Basis- und Kabinett-Wein-Linie nicht mehr darstellbar - das wird wohl ein wundersamer Jahrgang.
      Avatar
      schrieb am 07.10.03 22:55:25
      Beitrag Nr. 112 ()
      Nabend,

      es fällt schwer, aber ich bleibe heute abend konsequent bei Gerolsteiner:cry:.

      Jörg, der Kllfelz ist in der Tat ein Sommerwein.

      Ekonti, Loewen wurde bei www.riesling.de als "Reinzuchthefenwinzer" verrissen, aber mir gefällt die "Maximiner" Spätlese ebenfalls sehr gut, Reinzuchthefen hin oder her.

      Im PdP-Paket lag nicht nur das Gratis-Olivenöl (welches immerhin sonst 17 Euro kostet), sondern auch ein Exemplar der neuesten Vinum.
      Weiß der Teufel, mit welchen Maßstäben diese Zeitschriften messen! Vinum vergab kürzlich den Riesling-Erzeugerpreis und gelangte da zu 20 "besten" Erzeugern. Darunter fanden sich Weingart , Schmitges, Lucashof, Theo Minges, die WG Mayschoss. Also, ich weiß nicht, aber wenn Schmitges, dessen Fruchtzwerge ganz angenehm trinkbar sind, die deutsche Spitze bildet, heiße ich Heinz-Hugo! Naja, Laible lag immerhin unter den 50 folgenden "sehr guten" Erzeugern, ungefähr gleichauf mit dem Lindenhof-Martin Reimann (schon mal gehört?). Wittmann folgt dann schon weit abgeschlagen hinter Heinrich Seebrich. Der Morstein 01 kam auf immerhin 14,3 Punkte im Zwanzigersystem, während Jens Didinger mit seiner trockenen Feuerlay-Spätlese die selbe Punktzahl erreichte. Ich war schon mal bei Didinger und weiß, warum ich schallend laut lache, wen ich so etwas lese.
      Eichelmann hat Konkurrenz bekommen!

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 08.10.03 00:25:38
      Beitrag Nr. 113 ()
      Moin!

      Hornwatz, das nächste Mal bitte genauer lesen! Wolf, nicht Weil. Noch nicht ganz so teuer und mindestens das Lieblingsgut von W.E. aus N. Nachdem der olle Kabinett zum Teil in den Sud für gedünsteten Lachs wanderte, wurde heute Abend noch eine Flasche des 01er Wachenheimer Gerümpel Spätlese trocken von ebendiesem Wolf fällig. Wie gewohnt: superlecker, wenig Ecken und Kanten, einfach nur gut. Paßt und macht einfach Spaß. Leichte Anklänge von Tropifrutti, der Loosen wird doch wohl nicht...? Aber in heutiger Form eine der besten 01er Spätlese trocken meines Kellers, dabei eine der günstigsten. Klingt nach simplen Wein, das ist er aber nicht. Durchaus vollwertig und satisfaktionsfähig. Viel Entwicklung traue ich dem Wein zwar nicht mehr zu, aber warum auch? Ich habe den letzten Karton der Hamburger MöPi-Filiale ergattert, und der wird demnächst noch kräftig dezimiert.

      Danach war auch noch ein dem Schietwetter angemessener Wein fällig, und zwar einer der bei mir selten gewordenen Überseeweine: 99 Medalla Real Cabernet Sauvignon von Santa Rita aus Chile. Dicht, dunkel, kräftig, guuut. Braucht noch etwas Luft und kann noch sicher etwas liegen, aber der kommt! Ich weiß jetzt nicht, ob der Terroir hat, aber mir schmecken, das tut er! Die früher heftigen Holz- und Schokotöne sind kaum noch feststellbar. Ein eindrucksvoller, überzeugender Wein. Einer meiner Freunde pflegt bei solchen Granaten zu sagen: Siehst du, und deshalb sind Rotweine eben geiler als Weißweine!

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 08.10.03 09:06:51
      Beitrag Nr. 114 ()
      Morgen,

      Bernd, die WG Mayschloss als spitzen Rieslingerzeuger, das ich nicht lache. Es ist schon witzig was bei diesen Massenverkostungen heraus kommt. Und mit mehr als eine Prise Humor sollte man diese Ergebnisse nicht sehen. Lesen, schmunzeln, ab ins Altpapier. Ich möchte nicht wissen wer da wieder in der Jury saß und sich von dem früh zugänglichen "Fruchtsalat" hat blenden lassen.:D

      Viele Grüße,
      Jörg

      ... der auf Verkostungen selber schon den ein oder anderen Spitzenwein verrissen hat.:confused:
      Avatar
      schrieb am 08.10.03 09:34:44
      Beitrag Nr. 115 ()
      Moin,

      HHanseat, keine Ahnung, wie ich auf Weil gekommen bin. Muß wohl ein freudscher Verschreiber gewesen sein. Von Wolf kenne ich bislang nur die trockene 99ger Ungeheuer-Spätlese, die ich ja neulich auf dem großen Treffen zum 2. Mal genießen durfte, und die auch da wieder wie Nitroverdünnung roch und schmeckte.

      Jörg, in der Jury saßen immerhin unter anderem Frau Pof. Christmann, Rudi Knoll, Rowald Hepp und Bernd Weik.
      Meiner Meinung nach krankt es hier schon am System. In der Endrunde wurde die Schnittmenge aus der Bewertung von 3 angestellten Weinen (einer davon konnte ein Eiswein oder eine TBA sein) gebildet. Da kann eigentlich nicht viel Vernünftiges bei rauskommen. Und klar zu erkennen ist eine Tendenz der Jury zu glatten, fruchtbetonten Rieslingen ohne Ecken und Kanten.
      Die Weine von Klaus Keller, der in den letzten drei Jahren den ersten Platz gemacht hat, finde ich persönlich gut, aber nicht so spannend, daß ich sie mir in größeren Mengen kaufen müßte.

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 08.10.03 11:02:38
      Beitrag Nr. 116 ()
      Moin!

      Ach ja, die Weinverkostung führt nicht immer zu den erwarteten Ergebnissen...

      Was zum Beispiel hatte Hofschuster hier im Glas?

      Frischer Duft nach Pfirsichen, Äpfeln und schwarzen Beeren. Schlanke Frucht mit feiner Säure, aber deutlichem Bitterton, wirkt leblos und matt, ohne Länge. Bald trinken.74

      Einen der Lieblingskabinette von Frohnau und mir, den lagenlosen 02er von Mosbacher. Einer aus der Mäushöhle kam sogar noch schlechter weg, dafür hat das Freundstück GG mal eben 20 Punkte mehr... Sagen wir mal so: mit meinen Eindrücken, sowohl von der kurzen Probe im Weingut als auch bei den in den letzten Monaten getrunkenen Weinen, deckt sich das nicht. Mal schauen, ob sich da noch was tut. Derartige Unterschiede bei einer Kollektion sollten ja wohl einen Schluck aus einer Kontrollflasche lohnend erscheinen lassen.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 08.10.03 11:16:03
      Beitrag Nr. 117 ()
      Hofschuster hatte wohl gerade eine Pfälzer Woche, und bei den anderen Pfälzer Gütern gibt es auch erstaunliche Ergebnisse. So landen bei Deinhard die Spätlese über 10 Punkte unter den Kabinetten. Nun gut, die Spätlesen habe ich noch nicht probiert und die Kabinette sind wirklich gut, aber so ganz traue ich diesen Bewertungen nicht. Falls da auf Wein-Plus ein Kommentar kommt, würde ich mich freuen, wenn den jemand an mich weiterleiten oder hier einstellen könnte. Ich habe mich dort abgemeldet, weil meine Zeit gerade etwas knapp und das Rauschen dort etwas zu stark geworden ist.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 08.10.03 13:13:03
      Beitrag Nr. 118 ()
      Hallo HHanseat,

      da stimme ich mit Dir überein, der lagenlose Kabinett tr. von Mosbacher ist von Sam unterbewertet wurden. Ich habe mir von Kierdorf zwei Flaschen gekauft, eine davon habe ich vor ein paar Wochen getrunken. Leider weiß ich nicht mehr ob ich hier darüber berichtet habe oder kann sonst wo eine Notiz von mir finden. So aus dem Gedächtnis konnte mich der Kabinett mit seiner schlanken, nicht aufgesetzten Art durchaus begeistern. Irgendwo im Bereich von 82-84 Punkte und damit in bester Gesellschaft mit meinen anderen PLV-Favoriten, wie z.B. Gutsriesling von Franzen oder Hochgewächs trocken von Kallfelz. Da war nichts von "deutlichem Bitterton, wirkt leblos und matt, ohne Länge." - ich denke, diese Attribute passen genau auf die Beschreibung eines Schleichers. Mußte ich leider schon zwei Mal beim Gutsriesling von Franzen erleben.

      Es gab ja bei Wein-Plus in diesem Jahr auch Probleme beim Transport/Versand, etliche Flaschen wurden der Hitze ausgesetzt. Auch stimme ich mit Dir überein das es immer eine Kontrollflasche geben sollte, nur wie in diesem Jahr mit der Hitze, hilft es einem natürlich auch nicht weiter wenn beide Flaschen zusammen verschickt wurden. Ohne jetzt eine Lanze für Sam brechen zu wollen, macht es ihm der teils schwierige Jahrgang auch nicht leicht. Wenn schon sonst verläßliche Erzeuger wie Laible plötzlich durch eine inkonstante Kollektion auffallen, dann wird es sicherlich auch für den besten Verkoster (und ich halte Sam schon für gut) schwer zwischen Abweichungen differenzieren zu können.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 08.10.03 13:42:05
      Beitrag Nr. 119 ()
      Hallo noch mal,

      gerade erreichte mich folgender Hinweis aus dem Weinforum:

      FERNSEHTIP
      http://www.daserste.de/wwiewissen
      In Vino veritas - im Wein liegt Wahrheit
      Welche Tricks haben die Winzer, um einen optimalen Wein zu erzeugen? Außerdem
      im Wissenschaftsmagazin: Stromversorgung aus dem Meer sowie Mont St. Michel -
      das berühmte Kloster wird unter Wasser gesetzt.

      HEUTE ARD 21.45

      Wird den ein oder anderen sicher interessieren....

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 08.10.03 14:04:00
      Beitrag Nr. 120 ()
      Hallo,

      die Hofschuster-Pfalz-Bewertungen müssen wohl wirklich auf Flaschenfehler oder momentane Geschmacktrübungen zurückgeführt werden : beim Mosbacher Guts-Kabinett würde ich noch verstehen, wenn dieser zu kalt getrunken unter Wert ausfällt (seine Feinsinnigkeit erschliesst sich dann nicht), aber noch krasser sieht es bei Zimmermanns Kabinett Wachenheimer Luginsland aus: 71 Pkte. gg. 86 für die Spätlese, die mir nur breiter und alkoholischer vorkam als der mit Sicherheit über 80 Pkte. anzusiedelnde Kabinett. Weshalb Deinhards Herrgottsacker als Parade-Kabinett 88 Pkte. erhält, weiss ich auch nicht (die Lage bringt volle und süffige Weine hervor, aber keine Spitzen). Geärgert habe ich mich über seine früh im Jahr veröffentlichten positiven Bewertungen der Darting-Weine aus Bad Dürkheim - gerade so eben trinkbare Allerwelts-Pfälzer, mit mehr.einigen bei mir liegenden weiss ich nichts mehr anzufangen. Als Pfalz-Spezialist gilt Hofschuster für mich danach nicht
      Avatar
      schrieb am 09.10.03 14:57:00
      Beitrag Nr. 121 ()
      Moin!

      So, ich habe mich mal ausgiebig mit einer Flasche der feinherben Spätlese 2001 aus dem Monzinger Halenberg von Udo Weber beschäftigt. Schöner Wein, schmeckt keinesfalls süß, auch keine penetrante Frucht. Sehr guter Speisenbegleiter, dürfte sich da auch recht flexibel präsentieren. Es drängt sich natürlich ein Vergleich mit den Weinen von Schönleber auf: zu einer E-S Spätlese fehlt da doch deutlich die Dichte, zu einem Kabinett ist der Unterschied schon nicht mehr groß (da ist E-S aber mit dem halbtrockenen Halenberg auch ein Prachtstück gelungen, kostet aber auch schon 7,50 ab Hof) und die QbAs werden deutlich abgehängt. Und das für unter 5 € ab Hof (in HH allerdings auch schon 6,95). Wer kann, sollte mal was von Weber probieren.

      Jörg, danke für den TV-Hinweis! War ja mal ganz nett, den Johner in Aktion zu sehen. Und mit den Theorien der Herren Ginzburg und Abrikosov durfte ich mich auch schon ausgiebig auseinandersetzen...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 09.10.03 20:35:47
      Beitrag Nr. 122 ()
      Hallo zusammen,

      HHanseat, unbekannte Winzer wie Weber lerne ich immer wieder gerne kennen. Aber wenn es die Weine nicht im hiesigen Fachhandel gibt, ist das halt schon ein größeres Hindernis. Einzelflaschen mag ich mir des Portos wegen nicht schicken lassen, und größere Bestellungen nur so auf Verdacht....da greife ich dann doch lieber zu bekannten Größen oder zumindestens zu bei Hofschuster gut bewerteten Tropfen:D....

      Ich konnte meine Neugier nicht zügeln und habe gerade eine von zwei Bäuerl-Rieslingen aus dem Dürnsteiner Kellerberg aufgerissen. Aber da wir den Wein ja hier online probieren wollen (wann und mit welchem Wein startet unsere nächste Aktion?!), verrate ich erst einmal nix.

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 09.10.03 21:34:34
      Beitrag Nr. 123 ()
      Nabend,

      Nah, konnte sich da einer mal wieder nicht zügeln.:D

      Heute bei mir, jetzt im Glas - 2001 Würtz 2 - wie gehabt, dezente Fruchtaromen (Zitrone und Apfel). Mächtige Säure und Mineralität. Gewohnte Grapefruit im Abgang. Der Wein ist wie ein Fels in der Brandung, und hat sich im letzten Jahr kein Millimeter bewegt. Der Würtz erinnert mich ein wenig an die kompromißlose Nr. 2 (2000er) von Herrenberg, doch noch ein wenig feiner, vielleicht auch differenzierter. Ein Riesling für Puristen. Nach dem ich nun zwei Jahrgänge von Dirk Würtz mehr oder weniger komplett probieren konnte, denke ich, das die Winzerszene um eine hervorragende Persönlichkeit mehr bereichert wurde. Könnte mir auch vorstellen das die beiden bekannten rheinhessischen Topwinzer demnächst mächtig Konkurrenz bekommen, wenn nicht schon längst geschehen.


      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 09.10.03 22:12:14
      Beitrag Nr. 124 ()
      Nabend,

      Selbstbeherrschung war noch nie meine Stärke.

      Morgen abend habe ich im Rahmen der "Nacht der offenen Kirchen" ein sehr anstrengendes Konzert mit Orgel (Barockprogramm, welches einem kaum Zeit zum Atmen und Regenerieren läßt). Und das um 23:00! Wenn ich das mehr oder minder erfolgreich hinter mich gebracht habe, ist zur Belohnung ein Süßwein fällig. Vielleicht die 96ger TBA von Hafner.

      Jörg, ich bin schon sehr gespannt auf den Würtz2 02. Vom 01er hatte ich leider nur eine Flasche, die aber deiner Beschreibung entsprach. In Anbetracht des deutlich gesenkten Preises war ich schwer versucht, auch einen Würtz1 zu kaufen, habe dann aber doch wieder Abstand davon genommen. Viel ist dieses Jahr nicht mehr drin...

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 09.10.03 22:55:41
      Beitrag Nr. 125 ()
      Hallo Bernd,

      den 01er Würtz 2 bekommst Du noch bei Kierdorf. Ansonsten bin ich neugierig wie Du den 02er bewerten wirst bzw. wie er sich in den letzten sechs Monate entwickelt hat. Ich denke er dürfte wesentlich fruchtiger sein als sein Vorgänger. Ich werde mir noch ein paar Flaschen zulegen, es dürfte aber keine Eile angesagt sein, aber das dachte ich auch beim Röttgen von HL. Meine zweite Bezugsquelle ist leider auch fehlgeschlagen, sieht aus als ob ich in diesem Jahr leer ausgehe (werde doch bei Kierdorf betteln:D ). Selbst Schuld sag ich da nur, aber hab` ja noch die 01er, an die ich mich kaum dran traue. Werde in diesem Jahr mal ein paar mehr Schieferterrassen für den Alltag kaufen. Na ja, da sind ja noch die Röttgen "Alte Reben". Mal sehen was das für ein Kaliber ist, könnte es sein das der Wein in Richtung Van Volxem geht? Das sind halt die Nachteile bei der Spontanvergärung, ab und zu bleibt mal eine Partie hängen. Aber immer wieder spannend.

      Gute Nachte und viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 10.10.03 17:54:52
      Beitrag Nr. 126 ()
      Moin!

      Vielleicht interessiert es den ein oder anderen: Robert Parker hat eine "CONSUMER’S BUYING STRATEGY" im Netz zur Diskussion gestellt http://www.erobertparker.com/ubbcgi/ultimatebb.cgi?ubb=get_t…

      FRANCE
      Burgundy - Smart money will be chasing the superlative 2002 white and red burgundies, and largely avoiding the 2001s and 2000s.
      Bordeaux - Except for the well-priced, little-known wine from obscure appellations, prices from such an irrefutably great 2000 vintage are shockingly high. Shrewd consumers will be selectively cherry-picking the profound 2001 Barsacs and Sauternes, the reasonably priced, delicious and charming 2001s and revisiting the great 1996 Médocs and 1998 Pomerols, St. Emilions and Graves. If you are a masochist with time on your side, check out the 2002 northern Médocs.
      Rhône Valley - The northern Rhône had various problems in 2000, 2001 and 2002, so the last top vintage was 1999, which has largely disappeared, at least for the finest wines. In the south, it has been an embarrassment of riches with 1998, 2000 and 2001, truly remarkable vintages. Even 1999 is a very fine year lost in the glitter of its neighbors. The thrills came to a soggy stop in 2002, a poor vintage.
      Loire Valley - Get ready for the 2002s, the finest vintage in a half-dozen or more years, for the glorious dry Chenin Blancs, Sauvignon Blancs and sweet wines of this region.
      Alsace - 2002 holds great promise, but this region fared reasonably well in 2001 and 2000.
      Champagne - The two vintages of choice are 1995 and 1996.
      Provence/Languedoc-Roussillon - Both 2000 and 2001 have their share of high points. Be careful with 2002.
      SPAIN
      Everybody......I mean everybody, is raving about 2001 (justifiably so) and crying the blues about 2002, but as Victor has made poignantly clear, 2001 is not consistent ... everywhere!
      CALIFORNIA
      California northern coast - Approach with caution most big reds for 2000 and save your money for 2001 and 2002. As for whites and lighter reds (Pinot Noirs), 2000 and 2001 are closer in quality than any generic vintage chart will suggest.
      California central/south coast - This is a hot bed of exciting wineries, many still works in progress, but 2002 looks fabulous, and the cool 2001 vintage very respectable.
      OREGON
      2001 is largely shallow, diluted and unexciting. However, 2002 has the makings of one of that state’s finest years ever for Pinot Noir.
      AUSTRALIA
      The cool-climate zones of Victoria and western Australia seemed to have generally fared better in 2000 than such classic hot regions as Barossa and McLaren Vale. The latter two regions and Clare Valley (particularly Shiraz and Grenache) hit titanic heights in both 2001 and 2002. Moreover, the Bordeaux varietals did well too.
      SOUTH AMERICA
      Both 2002 and 2003 are very exciting vintages in Argentina and Chile.
      GERMANY
      2001 is where the action has been and continues to be, but 2002 is no wimpy sibling.
      ITALY
      Piedmont - Piedmont has such a marvelous succession of vintages (1996-2001) that even the limited production, highly rated wines can be easily found in the marketplace. Yet 2002 is largely a failure, so today’s bloated inventories of superb Barolo and Barbaresco won’t last forever.
      Tuscany - In Tuscany, things are more mixed. The top producers fared well in both 2000 and 2001, but 1999 remains the reference point for profound Brunello, Chianti and any of those proprietary blends of Sangiovese, Cabernet, Merlot, Syrah, etc.
      Southern Italy - In Southern Italy, the qualitative revolution seems to transcend vintage characteristics. Very exciting wines and a plethora of values continues to emerge from these exciting viticultural regions.
      One major complicating factor: the weak USA dollar is making all imports 20-35% more expensive than they were two years ago.
      Avatar
      schrieb am 10.10.03 20:51:17
      Beitrag Nr. 127 ()
      Hallo,

      HHanseat, ich mit meinem Katastrophenenglisch verstehe mal wieder nur die Hälfte, glaube aber nicht, daß solche pauschalen "Kaufstratgien" viel bringen. Man muß immer auf das einzelne Weingut schauen. In 02 gab es durchaus eine Reihe von deutschen Winzern, die sehr gute Weine auf die Flasche gebracht und damit teilweise ihre 01er übertroffen haben (Laible gehört leider offenbar nicht dazu.:D, Herrenberg aber IMHO schon).

      Hier sitze ich bei Mineralwasser und zittere meinem Auftritt in gut 2 Stunden entgegen. Eben habe ich mir noch beim Reinigen einen Defekt an meiner Tröte eingehandelt, den ich aber unter Verschleiß diverser Nerven zum Glück wieder einigermaßen beheben konnte.
      Drückt mir mal die Daumen, ich kanns brauchen!

      Hinterher trinke ich auf jeden Fall etwas Edelsüßes, auch wenns grottengrausam gelaufen ist!

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 10.10.03 21:48:29
      Beitrag Nr. 128 ()
      Moin!

      In 02 gab es durchaus eine Reihe von deutschen Winzern, die sehr gute Weine auf die Flasche gebracht und damit teilweise ihre 01er übertroffen haben (

      Hornwatz, genau das meint RP auch! "2002 ist kein schwächlicher Bruder", soll also nicht unterschätzt werden. Und welche Weingüter lohnen, werden die zahlenden Kunden des WA schon noch erfahren. Aber RP hat ja eh keine Ahnung von deutschen Weinen :D

      Ansonsten kann ein derart kurzer Artikel natürlich nie auf Details eingehen, aber grobe Aussagen (02 an der Loire probieren, wird gemacht! 2000 in Kalifornien muß nicht, okay...) kann man vielleicht gerade aus seinen Nicht-Spezialgebieten mitnehmen. Muß aber jeder selber wissen. Und auf das Spätburgunder-Spezial des Wine Advocate muß wohl so schnell niemand warten...

      Heute habe ich mal wieder einen Volltreffer im Glas: das 01er Herzstück von Kirsten, in kleiner Schrift steht drunter, daß es sich um eine Spätlese aus der klüsserather Bruderschaft handelt. Ein wunderbarer Wein, der sicher erst am Anfang seiner Entwicklung steht (wenn der Kork mitspielt, der war schon nicht mehr ganz dicht). Kleidet den Mund mit Wohlgeschmack aus. Erstaunlich intensive Farbe für einen Moselriesling.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 10.10.03 23:08:37
      Beitrag Nr. 129 ()
      Nabend,

      Hey Bernd, don`t worry your concert will be just fine.:D

      Diesen Beitrag von RP habe ich zuletzt auf der Seite von Mark Squire gelesen, natürlich mal wieder nur eine Meinung unter vielen. Mit Interesse habe ich vernommen das der Jahrgang 02 an der Loire ganz gut gewesen sein soll, ein Gebiet mit dem ich mich schon länger beschäftigen möchte. Leider erlauben die Scheuklappen nur die Sicht auf den Riesling. Das muss sich ändern.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 11.10.03 01:29:50
      Beitrag Nr. 130 ()
      Moin,

      Jau, Jörg, so ganz schlecht ist es nicht gelaufen....

      Aber jetzt ist sie wieder da, diese seltsame Mischung von Aufgedrehtheit und Erschöpfung. Zunächst war ein Pils fällig, aber jetzt sitze ich vor Hafners Scheurebe TBA 96:

      Goldbraune, an Kandiszucker oder Cognac erinnernde Farbe. In der Nase Rosinen und Honig. Am Gaumen wieder Rosinen, Feigen, Botrytis, konzentrierte Süße und Säure. Sehr intensiv und lang, aber vielleicht ein wenig eindimensional. Den Preis von 23 Euro aber durchaus wert. 93 Hornwatzpunkte.

      HHanseat, ich sachs ja: Mein Englisch ist (leider!) so gut wie gar nicht vorhanden, wobei mir die Aussage, 02 sei "kein schwächlicher Bruder" auch schon wieder nicht gefällt: Natürlich war der Jahrgang summa summarum deutlich schwieriger als 01.
      Du siehst, daß man es dem böswilligen Parker-Kritiker nie recht machen kann:D....

      Vom Pfarrer habe ich übrigens heute als Anerkennung für die Sozialmucke 2 Pullen Cotes du Rhone bekommen. Chateau Courac, kennt das hier irgendwer?

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 11.10.03 14:56:08
      Beitrag Nr. 131 ()
      Hat hier jemand Rhone gesagt ? Da bin ich ;)

      Horni, welcher Jahrgang ? Hast du den Villages oder den normalen Cotes du Rhone von Courac ?

      Dannleg mal los...

      Christian
      Avatar
      schrieb am 11.10.03 15:28:40
      Beitrag Nr. 132 ()
      Hallo,

      Christian, leider nur den normalen Cotes du Rhone 00. In meinem alten Hachette besitz der 96ger 2 Sterne und wird als "gepflegt" bezeichnet. Der Pastor ist selber Weintrinker ("Ich habe gehört, Sie trinken gerne Wein - nein, Sie müssen nicht rot werden, ich hebe auch mal gerne einen!") und scheint einen einigermaßen brauchbaren Geschmack zu haben. Vielleicht sollte ich die beiden Pullen wieder aus der Kochweinkiste rausholen, oder was meinst du, Christian?

      Jörg, wir warten gespannt auf den Bericht von der Kierdorf-Probe!

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 11.10.03 15:53:23
      Beitrag Nr. 133 ()
      Hallo,

      auch wenn man damit vermutlich nur wenig anfangen kann, hier nun kurz meine Eindrücke von der heutigen Probe bei Vino Grande (gleich geht`s zum Fußball kucken.;) )

      Ein etwas ungewöhnlicher Start war der Riesling Privat 2002 von Martin Nigl (24 E.) - wuchtig, riesen Struktur, ein aufgemotztes Kraftmonster. Wurde von vielen in der Runde gelobt, muss man objektiv betrachtet auch über 90 Punkte geben. Nur mir schon zu klotzig, breit wirkender Alkohol. Kein Wein für mein Keller.

      Weiter ging es mit 2002 von Diel - Pittermännchen, Goldloch, und Burgberg (alle 19,90 E.). Vielleicht waren meine Geschmacksnerven noch vom Nigl erschlagen, doch großartig differenzieren konnte ich unter den drei Weinen nicht. Alle wirkten sehr gefällig, kein Aha-Erlebnis, und etwas von der Süße getragen. Nicht mein Ding, und zu diesem Preis gibt es woanders besseres.

      Es folgte Keller - der in meinen Augen heute die beste Kollektion ablieferte. Das Kirchspiel (19,90 E.) präsentiert sich eher von der fruchtigen Seite. Hubacker (24 E.)mit einer würzigen Mineralität, eine qualitative Steigerung zum Kirchspiel. Morstein (28.50 E.) - der beste trockene Riesling den ich aus diesem Jahrgang probierte - vereinigt die würzige Mineralität des Hubacker mit Finesse und eine dezente Portion Frucht. Kräftiger Körper ohne die Aufdringlichkeit. G-Max (60 E.) - Wahnsinns Preis, vielleicht habe ich diesen Wein nicht verstanden, vielleicht auch Psychologie - kein Vergleich zum Morstein. Da frage ich mich, wozu dieser Preis. Unwichtig, aber: Wer hat die Keller-Etiketten entworfen? Grauslich:cry:.

      Wittmann 2002 ging dann ein wenig unter - Kirchspiel (19,50 E.) wieder mit der Fruchtigkeit, schöne Birnenaromen. Aulerde (21 E.) eher mineralisch. Morstein (23.50 E.) setzt da noch mal einen drauf, kaum Frucht, Mineralikmonster. Interessant, die Wittmänner hatten deutlich mehr Säure als es bei Keller der Fall war. Viele hätten blind bei Wittmann auf ein Pfälzer Weingut getippt.

      Den Abschluß dann die Uhlen B und R: Die Weine öffnen sich so langsam, habe sie nun zum dritten mal probiert. Der B etwas weiter. Der R zeigte heute zum ersten mal eine Nase, und beide mit einer beeindruckenden Mineralität, auch hier kann der R noch mal einen drauf setzen.

      Mal von Diel abgesehen, liegen alle Weine über der 90 Punkte-Marke. Der eigene Geschmack kann da nur differenzieren. Hervorheben möchte ich den Morstein von Keller (leider ausverkauft, für meine Börse auch gut so), eine Granate, und mir 96 Punkte wert.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 11.10.03 15:56:02
      Beitrag Nr. 134 ()
      Hallo Bernd,

      hoffe ich habe damit meine Pflicht:D erfüllt, habe heute bei der Probe auch mehr gequatscht und einfach nur mal genossen. Muss auch mal sein.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 11.10.03 19:08:06
      Beitrag Nr. 135 ()
      Moin!

      Na, Jörg, da hast du ja wieder mal in der absoluten Spitze probiert! Von den vermeintlichen Topweinen 2002 hatte ich bisher nur Probierschlücke von Mosbachers Ungeheuer und Schönlebers Halenberg AT im Glas. Da muß wohl bald mal eine Flasche geöffnet werden...

      Heute gab es bei mir ein provenzalisches Gemüsegratin frei nach Siebeck, dazu hatte ich mir einen 98er Vielles Vignes blanc von Gauby ausgeguckt (ich bin gerade dabei, einige ältere Weine auszutrinken. Habe keinen Platz mehr!). Tja, der war sehr eigen: mächtig, dicht, aber geht in eine ganz ungewöhnliche Richtung. Ich kann ihn nicht so recht zuordnen. Und zum Essen war er mir zu heftig, das ist mir bei Weißweinen auch noch nie passiert. Naja, hat auch seine 14 %. Daher kurzentschlossen noch einen 96er Chianti von Antinori aufgezogen, mit "nur" 12,5 % einer der leichtesten Roten in meinem Angebot. Erfahrungsgemäß braucht dieser Wein zumindest als 97er lange Luft, der schmeckte heute aber auf Anhieb. Kirschen, Holz, aber gut eingebunden und nicht sauer wie viele italienische Rote. Gar nicht schlecht, aber nachkaufen muß ich den auch nicht. Vom 97er habe ich auch noch was im Keller.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 11.10.03 22:30:20
      Beitrag Nr. 136 ()
      Nabend,

      heute die 2002er Röttgen Auslese von Richter im Glas:

      Zunächst dezent in der Nase, die sich nach ca. 30 Minuten dann deutlich öffnet. Aprikose, etwas Kräuter, leicht mineralisch. Mund: saftige Honigsüße, die von der Säure sehr gut abgepuffert wird. Wieder intensive Aprikose. Dicht und cremige Struktur. Ich lehnte mich mal weit aus dem Fenster und behaupte typische Röttgen Aromatik. Einfach lecker, man kann auch problemlos eine ganze Flasche trinken ohne ein Sättigungsgefühl. Lang und nachhaltig. 91-92 Punkte.

      Hofschuster schreibt von einer intensiven Mineralik, die konnte ich nicht wiederfinden.

      Hier die Beschreibung von Hofschuster:
      http://www.wein-plus.de/weinfuehrer/weinshow.html?rec_number…

      Bernd, da haben wir uns was feines zugelegt und preisgünstig obendrein.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 12.10.03 13:06:43
      Beitrag Nr. 137 ()
      Hallo,

      uff, so ein Wochenende mit vier Konzerten nimmt einen ganz schön mit...

      Gestern habe ich bei meinem Freund Christoph übernachtet. Nach der Verunstaltung von Ravels Bolero tranken wir zunächst einen schönen Riesling QbA 01 von der Staatsdomaine Niedernhausen-Schlossböckelheim, sehr mineralisch und nahetypisch. Dann gab es Biffars Wachenheimer Gioldbächel Riesling Kabinett trocken 01, gut aber vielleicht doch etwas zu breit-fruchtig. Den Abschluß bildeten ein etwas blasser Spätburgunder Kabinett trocken von Koehler-Ruprecht und ein sehr schöner roter Chinon (Loire) Dieser Wein war elegant fruchtig, ohne jedoch dünn zu wirken. Leider habe ich mir den Namen des Erzeugers nicht aufgeschrieben, werde aber Christoph noch einmal danach fragen.
      Auf dieser Grundlage haben wir heute morgen eine richtige fetzige Bachkantate abgeliefert:D. Und um 17:00 muß ich noch mal ran. Hätte ich doch mal lieber was Vernünftiges gelernt...

      HHanseat, die Weißen von Gauby finde ich interessant, aber ich bin dennoch nicht versucht, sie mir in größeren Mengen in den Keller zu legen.
      Bei der Richter-Auslese sieht es umgekehrt aus. Jörg, aangesichts deiner Beschreibung überlege ich ernsthaft, nachzuordern.

      Viele Grüße von Bernd, der gerade mit Christoph noch einen Schluck Gewürtraminer Auslese 99 von Laible gekippt hat (glasklar, mit sehr viel Vergnügen zu trinken) und sich jetzt auf Matrazenhorchdienst begeben wird
      Avatar
      schrieb am 12.10.03 14:28:47
      Beitrag Nr. 138 ()
      Hallo Bernd,

      fühle mich ja geehrt das Du meinem Urteil soviel Glauben schenkst, dennoch würde ich Dir empfehlen vorher doch selbst noch eine Flasche aufzumachen. Jetzt nach dem ich mir meine eigene Beschreibung noch mal durchgelesen habe, muss ich zugeben, das der Wein ein wenig von seiner dichten, saftigen Aprikosenfrucht lebt - einfach genial, lecker und immer noch ein PLV-Hit - man könnte aber ein wenig die Finesse bemängeln die wirklich große Süßweine auszeichnen. Die Süße geht ein wenig in die Breite, ein Schuß Säure mehr hätte dem Wein gut gestanden. Das soll nun kein Rückzieher sein, vielleicht nur ein wenig relativieren. Aber sollte Dir der Wein nicht schmecken, kaufe ich die Restbestände sofort auf.;) Ich habe mir noch ein wenig für heute übergelassen, mal sehen ob eine Veränderung statt gefunden hat. Ich werde berichten.

      Ansonsten, freue ich mich noch auf die Auslese aus dem Brückstück, die lt. Hofschuster nur geringfügig schlechter sein soll. Doch nach dem Richter in meinen Augen den Qualitätsbeweis erbracht hat, sehe ich keine Eile davon eine Flasche zu köpfen.

      Viele Grüße,
      Jörg

      P.S. Hier noch die Beschreibung von Hofschuster zur 2002er Brückstück Auslese von Richter.
      http://www.wein-plus.de/weinfuehrer/weinshow.html?rec_number…
      Avatar
      schrieb am 12.10.03 15:43:01
      Beitrag Nr. 139 ()
      Hallo,

      die von Scandi für österreichische Weissweine gebrauchte Attribute "klotzig, wuchtig" treffen auch aus meiner Sicht leider oftmals zu, vor allem bei den höheren Qualitäten -dieses wenig spannende und eher uncharmante lässt mir diese Weine als sicherlich gut gemacht, aber doch eher langweilig erscheinen (im Sinne von: ein Glas davon reicht mir). Die weniger kraftstrotzenden Einstiegsweine (etwa der GV Kremser Freiheit von Nigl, bei PdP erhältlich) wirken auf mich nicht viel anders - sicher schöne Einstiegsweine oder als Geschenk geeignet, aber eben zu glatt und ohne Ecken und Kanten. So ergeht es mir mit den Weinen des Weingutes Bannert aus dem Weinviertel - ich dachte mir, auch in Österreich müsste es doch wohl jenseits der bekannten Namen und im Export versierten Güter noch gute Newcomer geben und wurde dann durch positive Bewertungen von Hofschuster und dem Hr. Knall als Hofschuster-Pendant Österreich in wein-plus auf Bannert aufmerksam (wobei die Punktzahlen österreichischer Weinjournalisten immer sehr patriotisch gestimmt sein mögen - also am besten gleich mind. 5 Punkte abziehen). Abgesehen dass ich mich mit Bannert über die Bankgebühren der Überweisung herumstreite (die Auslandsüberweisungen sind weiterhin alles andere als kundenfreundlich-simpel) schmecken mir seine Weine nicht - breit und aufgesetzt bis zum geht nicht mehr, vordergründig und gemacht - ohne rebsortentypischen Geschmack (eher Richtung gefällige Einheissosse), ich möchte nicht wissen, was der im Keller mit seinen Weinen macht. Insofern bin ich von Österreich einstweilen bedient.

      Da ich neben Schneider und Wirsching inzwischen hin und wieder auch mal Riesling trinke (dessen Frucht und Säure schon einzigartig sind), habe ich vorgestern auch mal wieder ein Goldbächel Kab. in Biffar getrunken und war sehr angetan davon - diese Wachenheimer Weine (eben zum Teil auch Wolf und Zimmermann) sind einfach sehr lecker. Vor allem finde ich den Goldbächel noch deutlich besser als im Frühjahr (Pigott schreibt, Wachenheimer Weine bräuchten Zeit, um ihre ganze Fülle zu entfalten) in dem Sinne, dass ein ganzer Früchtekorb schmeckbar ist und einfach alles zusammenpasst bei diesem Wein. Die von hornwatz monierte Breite empfand ich nicht, aber möglicherweise ist die Mittelhardt für mich doch sehr stark die Referenz für trockene Rieslinge.
      Avatar
      schrieb am 12.10.03 19:00:25
      Beitrag Nr. 140 ()
      Hallo,

      Frohnau, auch für mich ist Österreich ein schwieriges Thema, vor allem beim Blindkauf würde ich ständige auf die Nase fallen. Da freue ich mich einen Händler in der Nähe zu haben bei dem man einiges probieren kann. Einige positive Beispiele - der mir von Bernd blind servierte Riesling von Proidl, gar nicht mit dieser Wuchtigkeit ausgestattet und hatte ich zunächst auch als deutschen Riesling gesehen. In Spiegelau bei einen kleinen Händler entdeckt - Fam. Bauer (werden von Christoph Necknig geführt) aus dem Donauland, 02er Goldberg und Hinternberg, für österreichische Verhältnis schlank mit 12%vol. und finessenreich. Kennst Du die Weine von Ludwig Hiedler? Die letzten beiden Jahrgänge gefielen mir sehr gut, mir wurde von einem Österreicher erzählt das die Weine in Österreich wegen der Stilistik nicht so gut ankommen. Ich hatte bisher nichts dran auszusetzen.

      Zum Biffar Goldbächel - denke Du sprichst jetzt vom 2002er? (Bernd, hatte ja den 01er zuletzt probiert) Der Kabinett trocken gefiel mir auf der Prowein sehr gut, woraufhin ich mir auch sechs Flaschen kaufte. Die Attribute Fruchtkorb und harmonisch kann ich von dem damaligen Eindruck sehr gut nachvollziehen. Leider korkte meine erste Flaschen vor wenigen Wochen (das Weingut hat sich dazu immer noch nicht geäußert, werde wohl mal anrufen müssen, ansonsten ist Biffar für mich gestorben), werde den nächsten Versuch aber bald mal unternehmen und berichten.

      Sonst noch kurz zur Auslese (Röttgen) von Richter - heute Mittag zum Kuchen (Schokoladenmuffins) noch mal probiert. Die Nase hat sich noch ein wenig mehr geöffnet, ansonsten hat sich nichts getan. Das Süße-Säure-Spiel war jetzt am Gaumen doch ein bißchen präsenter als ich es heute morgen im Gedächtnis hatte. Wer süße Aprikose mag, dem ist dieser Wein unbedingt zu empfehlen. Und: passte auch hervorragend zu den Muffins. Es war nur ein Versuch, und ich bevorzugte dann doch den Kaffee.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 12.10.03 20:56:03
      Beitrag Nr. 141 ()
      Nabend,

      nicht wenige Österreicher sind auch mir zu klobig und vor allem zu alkohöllisch. Aber es gibt halt auch wirklich hochinteressante Dinge in Österreich zu entdecken. Von Hiedler hatte ich mal ein paar schöne Weine von der Weinzeche - Jörgs Eindruck kann ich durchaus bestätigen. Sehr gut gefällt mir auch Wimmer-Czerny (ebenfalls von der Weinzeche bezogen), und ich bin gespannt, wie sich nach dem Bäuerl die anderen bei PdP bestellten Österreicher präsentieren werde, vor allem der GV "Lamm", der bei Knall/Hofschuster 94-96 Punkte bekommen hat (wobei Knalli Knalls Punkte wohl wirklich mit höchster Vorsicht zu genießen sind).

      Im Falle von Biffars Goldbächel stelle ich mich wahrscheinlich zu puristisch an. "Lecker" ist der Wein auf jeden Fall!

      Gerade vertilge ich den Rest von Laibles 99ger Traminer-Auslese. Für meine Geschmacksnerven ein Hochgenuss. Nicht zu süß, bei aller Sortentypizität nicht zu aufdringlich, wunderbar ausbalanciert und vor allem taufrisch. 90+ Hornwatzpunkte.

      Im Hintergrund läuft gerade eine CD mit der Aufnahme meines Freitagskonzerts,*Eitelkeitsmodus an* welches in der Tat für meine Verhältnisse nicht übel gelungen ist (ein bisschen Schwund gibts immer...). Wenn jemand an original Hornwatzschen Klängen interessiert ist, kann ich gerne eine Kopie erstellen *Eitelkeitsmodus aus*.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 12.10.03 21:11:25
      Beitrag Nr. 142 ()
      Nabend,

      Bernd, an eine Kopie wäre ich in der Tat interessiert.
      Eitelkeit ist ja nicht unbedingt etwas schlechtes, und man darf auf die erste CD schon ein wenig stolz sein.:D

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 12.10.03 21:21:20
      Beitrag Nr. 143 ()
      Horni,

      den Rhonewein musst du aus der Kochkiste nehmen. Ich komm im Moment nicht dazu meine Notizen rauszukramen, Geduld, irgendwann schaff ichs.

      Wie wärs mit einem Horni-MP3 ? Wir sind schon ganz gespannt !!!

      Christian
      Avatar
      schrieb am 12.10.03 22:09:19
      Beitrag Nr. 144 ()
      Nabend,

      Christian, der Wein hat die Kochkiste soeben verlassen;)...
      Was ist eine MP3??

      Jörg, naja, die erste CD wars nicht. Es existiert schon eine aus 01, aber auf der deckt der barmherzige Hall die live gespielten kleinen Fehler und Unsauberkeiten nicht so zu wie auf der Aufnahme von Freitag.Ich mache dir eine Kopie, wobei ich erstmal jemanden mit einem Brenner finden muß.

      Ich habe gerade die Röttgen-Auslese von Richter geköpft. Zustimmung in allen Punkten bis auf einen: Ich finde den Wein schon sehr mineralisch! Die Süße neigt halt dazu, die Mineralität zu verdecken, aber sie ist für mich in hohem Maße vorhanden. Eine exzellente Auslese, die einem buschstäblich nachgeschmissen wird. Ich habe gerade weiter 6 Pullen geordert.

      Auf Hofschuster ist doch meistens ziemlicher Verlass. Zumindestens bei den hoch gepunkteten Weinen.

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 09:26:06
      Beitrag Nr. 145 ()
      Morgen,

      Bernd, MP3 ist eine Music-Datei.

      Einen Brenner hätte ich, nur ist die Entfernung zwischen uns dann schon problematisch.

      Zum Röttgen: ja, die Mineralität ist mir eher in der Nase aufgefallen. Am Gaumen kann ich mir gut vorstellen das die herrliche Süße die mineralische Note überdeckt, diese dürfte im Laufe der Jahre deutlicher zum Vorschein kommen. Ist es bei Deiner Bestellung schon zu spät um für mich noch mal drei Flaschen mit zu bestellen?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 12:44:34
      Beitrag Nr. 146 ()
      Horni,

      schick mir das Original und ich kann ein paar Kopien machen und auch gleich noch eine Musikdatei erstellen die man ueber das Internet verschicken kann. MP3 ist eine Art komprimierte Musikdatei, da passt dann die ganze CD in 30 Megabyte und mit DSL heutzutage kann man das ja in ein paar Minuten aus dem Netz ziehen. Ich glaube ich muss dir helfen deine Musik zu vermarkten :cool: du bist zu viel "Kuenstler" um das selbst zu tun. Brauchst du noch einen Agent ? :laugh:

      Gruss
      Christian
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 21:03:45
      Beitrag Nr. 147 ()
      Moin,

      Namen sind wie Schall und Rauch, deswegen sind die österreichischen Namen schon nicht mehr präsent. Doch erinnere ich mich, einen Hiedler getrunken zu haben. Es scheint so, daß die Österreicher IHR Ding gemeinsam durchziehen. Hohe Konzentration, Dichte, Internationalität. Die Bewertungen aus Österreich tragen ihren Teil dazu bei. Im Grunde ein sehr geschlossen nationales Auftreten. Wie soll man das jetzt finden?

      Im Glas liegt heute abend ein 2000er Kupp aus Wiltingen von Othegraven. Mit 11,5% ist der Riesling noch total frisch, auch wenn sich schon eine kleine mineralische Firne zeigt. Der Wein ist knackig, hat genug Säure, die nicht belastet. Beeindruckend. Es wundert mich, daß über dieses Weingut so wenig geschrieben wird, obwohl es sich im VDP-Status befindet.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 21:07:33
      Beitrag Nr. 148 ()
      Nabend,

      Christian, vielen Dank für dein Angebot, auf das ich gerne eingehe (du hast Boardmail). "Vermarkten" kann man das Zeug allerdings nicht, dazu fehlt es an Perfektion (ist ja schließlich auch eine Live-Aufnahme). Aber so als Geschenk für Eltern, Freunde und Bekannte...

      Zum gerade aufgetauten Wildschwein in Steinpilzsauce fand ich einen Spätburgunder passend. Die trockene Auslese 01 aus dem Ahrweiler Rosental von Sermann-Kreuzberg mußte dran glauben. Ganz angenehm zu trinken, himbeerige Frucht mit einem Hauch Lakritze. Aber vermutlich stöpsele ich die Flasche gleich wieder zu, um mir noch einen ordentlichen Weißen aus dem Keller zu holen.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 21:24:39
      Beitrag Nr. 149 ()
      Ekonti, v. Othegraven hat sicherlich mehr Beachtung verdient. Der trockene 01er, den wir auf der Saar-Verkostung hatten, war ausgezeichnet.
      Allerdings sind die Produkte dieses Gutes nicht so ganz preiswert. Aber das kann man von Herrenberg (inzwischen und VV ja auch nicht behaupten.

      Viele Grüße von Bernd, der dringend auf die Suche nach einem Riesling gehen muss...
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 21:49:00
      Beitrag Nr. 150 ()
      Hallo Ekonti,

      die Österreicher haben schon einen eigenwilligen Stil, entweder man mag es oder man mag es nicht. Deren Stärke liegt wirklich im Marketing und dem geschlossenen Auftretens. In Deutschland kochte bisher jeder sein eigenes Süppchen, erst jetzt durch die "Qualitätssymbole" Erste Lage, EG und GG wird dem Unwissenden nach außenhin ein schlüssiges Konzept präsentiert. Mal sehen was daraus gemacht wird, die Österreicher haben da schon mehr als nur eine Nase voraus.

      Die hohe Konzentration und enorme Dichte stört mich oft, ein gutes Beispiel ist der Wochenende probierte Nigel Privat, da frage ich mich immer wozu trinken die Leute so etwas. Die Wuchtigkeit läßt diese Weine schon eindimensional wirken, weil da nichts anderes gegen ankommen kann. Aber als Internationalität würde ich das nicht unbedingt abstempeln, die Weine haben schon ihre Eigenständigkeit und auch Rebsortentypizität, nur (vielleicht bedingt durch das mildere Klima) wird oft übertrieben oder überkonzentriert. Mir gefallen meist die einfacheren Weine aus Ö besser als die absolute Spitze. Alles hat vermutlich seinen Markt, will man Alkohol geht man nach Ö, will man Finesse gereift man eher nach einen deutschen Riesling.

      Zu Deiner Frage - Wie soll man das jetzt finden? Bezogen auf die Stilistik finde ich es weniger gut, und es wird oft schwierig Weine zu finden die ich lieber kaufe als Kredenzen aus Deutschland. Bezogen auf die Geschlossenheit, finde ich es vorbildlich und hoffe das der VDP ähnliches in den nächsten Jahren zustande bringt.

      Obwohl, jetzt mal eine ketzerische Frage - wir Wissende leben doch in einer heilen (Wein)Welt und bekommen durch
      das "cherry picking" genau das was wir wollen zum angemessenen Preis. Wollen wir wirklich das sich irgend etwas ändert?

      Viele Grüße,
      Jörg

      ... der sich heute mit dem 03er Römerwall Stille Quelle zufrieden gibt.:D
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 21:51:43
      Beitrag Nr. 151 ()
      Moin,

      Hornwatz, biste schon wieder aufgetaucht?

      In der Tat ist v. Othegraven nicht billig, aber das Geld schon wert. Den genauen Preis habe ich nicht parat, dürfte sich im üblichen gehobenen Segment befinden.
      In der "Beachtung" stecke ich das Weingut mal mit Grans Fassian zusammen, beide sind wohl in guter und klassischer Gastronomie gut vertreten.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 22:00:23
      Beitrag Nr. 152 ()
      Moin, Jörg!

      Die hohe Konzentration und enorme Dichte stört mich oft, ein gutes Beispiel ist der Wochenende probierte Nigel Privat, da frage ich mich immer wozu trinken die Leute so etwas. Die Wuchtigkeit läßt diese Weine schon eindimensional wirken, weil da nichts anderes gegen ankommen kann.

      Mich wundert, daß dir dieser Wein so wenig zusagt. Nun kenne ich den aktuellen Jahrgang nicht, aber der 2000er ist ein ganz großer Wein. Vielleicht braucht deiner einfach noch ein paar Jahre, um die richtige Balance zu finden? Mich stört an dem eigentlich nur der Preis, mehr als 25 € ist mir zu viel. Meine letzte Flasche (weiß jetzt leider nicht, ob 99 oder 00) hatte ich in einem sehr netten Bremer Restaurant mit freundlichen Weinkalkulation, da hat sich der Nigl sehr flexibel zum Menü präsentiert.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 22:03:49
      Beitrag Nr. 153 ()
      Moin,

      hi Scandi, auf deine letzte Frage, von mir aus kann es sich ruhig verändern, die deutsche Spitze wird auch diesen Weg gehen, es dauert hier eben länger, doch in 5 bis 8 Jahren gibt es ein im Ausland klar verständliches Spitzenkonzept deutscher Weine. Und ich halte es mittlerweile auch als Privatkonsument für gut. Es wird die allgemeine Nachfrage aus dem Ausland anziehen. So ist es immer, reines Marketing, der Basiswein ist ja jetzt schon spitzenmäßig. Viele Winzer, die jetzt noch nicht die finanziellen Möglichkeiten haben, werden eine finanzielle Basis finden, so daß immer preislich attraktiver Wein gesichert ist.
      Die "Internationalität" verwende ich immer bei dichtem Stil. Daran muss die regionale Komponente nicht leiden. Mir gefällt das kompakte Auftreten dort (in Österreich) sehr gut, es wirkt geradezu sexy. Durch diesen Stil machen die Weine sich dem ausländischen Konsumenten bekannter, will heißen, es ist schon etwas "da", was sie kennen. Der andere Teil ist unbekannt, eben das Typische aus der Region. Im Grunde ein guter Kompromiss, der mal fruchten kann und genauso völlig daneben gehen kann. Bezogen auf den Winzer oder auch auf eine Region. An der Mosel könnte so etwas nicht funktionieren.
      (Mal aus der Sicht der Masse der Konsumenten geblickt, mir, auch Dir und den anderen hier kann man dauerhaft extrem Spezielles vorsetzen, doch davon kann kein Winzer leben.)

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 22:33:00
      Beitrag Nr. 154 ()
      Nabend,

      Ja, Ekonti, ich bin wieder aufgetaucht, allerdings nur zur Hälfte. Das Wochenende hat seine Spuren hinterlassen, und einige Schüler gaben mir dann heute den Rest:cry:.

      Mir scheint, daß die trockenen weißen Ösis keinen sonderlich großen internationalen Markt besitzen, sondern eher ein Fall für die Ösis selber nebst einigen wenigen Spezialisten sind....was die entsprechenden Winzer nicht weiter stören muß, denn die Produkte verkaufen sich im Inland (ähnlich wie die Pfälzer GGs) hinreichend gut.

      Ekonti, was das klar verständliche Spitzenkonzept deutscher Weine im Ausland anbelangt, bin ich offengestanden sehr skeptisch. Im Rheingau zum Beispiel funktioniert die Sache mit dem "Ersten Gewächs" jetzt schon hinten und vorne nicht. -

      Im Glas befindet sich jetzt doch kein Riesling, sondern vielmehr die Huxelrebe Spätlese 02 aus dem Westhofener Rotenstein vom Seehof. Ein ganz spannender Tropfen, viel interessanter als die Fauthschen Rieslinge. Sehr klar und reintönig, gleichzeitig opulent. Vielfältige Fruchtnoten, Exotik, Stachelbeere, etwas herbe schwarze Johannisbeere, gutes Säurespiel, anständige Länge. Macht Spaß! 86 Hornwatzpunkte.

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 22:44:31
      Beitrag Nr. 155 ()
      Moin,

      Hornwatz, ich gebe der Entwicklung auch 5 bis 8 Jahre. Die nächsten zwei bis drei Jahre gilt es erstmal, die Wirrungen zu entflechten. Es verhält sich ähnlich den deutschen Steuergesetzen und ihrer Entflechtung.
      Leider gehört dies zur Mentalität. Und im Ausland ist man ob dieser obskuren Verschachtelung wohl eher genervt.
      Der wichtigste Schritt ist IMO das Weglassen von Lagen, wo sie auch nicht würdig danach schmecken. Wenn dieser Prozeß einsetzt, sehen wir bald klarer.
      Beispiel ERSTE GEWÄCHSE, zunächst tummelt sich viel, bis sich die wahren Favoriten formen, die ihr Geld wert sind. Ich halte diesen Vorgang für normal.

      gruss ekonti:), der mal an einer guten Österreich-Verkostung teilnehmen möchte.
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 22:49:32
      Beitrag Nr. 156 ()
      Hallo HHanseat,

      Unter dem Strich ist mir der Nigl Privat auch zu teuer, für die geforderte 24 Euro bekomme ich einen Hubacker von Keller oder einen Morstein von Wittmann, beide bereiten meinem Gaumen wesentlich mehr vergnügen. Der Nigl Privat ist im Moment mit Sicherheit noch viel zu jung, doch denke ich, das er diese Konzentration und Wuchtigkeit nicht mehr ablegen wird. Der Wein hat zum Glück genug Substanz um dem 13,5%vol. Alkohol entgegen zu wirken, sprich er wirkt nicht brandig oder alkoholisch. Aber es ist halt nicht mein Geschmack, ich suche Finesse und eine Gewisse Verspieltheit - beim Nigl habe ich das Gefühl als ob mir irgendeine Kraft entgegen schlägt (Kennt Ihr noch diese Kaffee-Werbung in dem die Faust aus der Tasse schießt?). In meinem kurzem Bericht habe ich ja mittels Punkte versucht die Kurve zur Objektivität noch zu bekommen, obwohl mir dieses schon schwer fällt. Daher kommt ein Kauf gar nicht in Frage.

      Aber es wundert Dich, erwecke ich denn den Eindruck eines Drucktrinkers?:cry: .....:D

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 23:04:13
      Beitrag Nr. 157 ()
      Guten Abend,

      allmählich schmecken mir die Rieslinge doch wieder besser als andere Rebsorten; heute abend hatte der sehr ordentliche Liter-Grauburgunder von Schneider (gar nicht fett, wie hier die Spätlesen beschrieben wurden) das Nachsehen gegen Heydens-Spätlese und Kabinett-Riesling (das Weingut muss 2002 wirklich einen Sprung nach vorne gemacht haben, auch hier sind die hohen Hofschuster-Punkte nicht aus der Luft gegriffen, zudem gefällt mir die Kraft der Oppenheimer Böden sehr, geht fast in die Österreich-Richtung, aber mit mehr Eigensinn).
      Dass die deutschen Winzer dem österreichischen Vermarktungsweg nacheifern werden, wie von Ekonti vermutet, erscheint mir wahrscheinlich. Manche der Weingüter werden dabei mithalten können, andere nicht - die Spanne zwischen preislicher Spitze und dem Rest wird grösser werden (die heiss diskutierte Scheuermann-Vision vom Anstieg der Preispyramide wird nur insofern zutreffen, als dass einige sich in luftigen Höhen halten können, aber angesichts dauerhaft beschränkter Weinbudgets der meisten Konsumenten vieles bei vielleicht 5-6 € verharren wird. Die Kluft zwischen preislicher Spitze und der Masse wird beim Wein ebenso wie bei vielen anderen Produkten grösser wird, die Mitte wird immer kleiner und unter Druck bleiben - da bildet der Wein gg. der Gesellschaft keine Ausnahme).
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 23:11:16
      Beitrag Nr. 158 ()
      Hallo Ekonti,

      Deine Prognose teile ich durchaus, es wird in den nächsten Jahren mit dem deutschen Wein aufwärts gehen und dieses wird den Winzern Anhand den dann möglichen Preisen auch honoriert. Sorgen müssen wir uns aber wirklich nicht machen, denn ich bin überzeugt das durch die steigende Qualität der "Nachwuchs" nachrücken wird und es immer Weine in unserer eigenen Preiskategorie geben wird. Wir werden nur damit leben müssen ab einen gewissen Punkte den altbekannten Namen Lebewohl zu sagen. Aber wie heißt das so schön, der Markt wird es regulieren.

      Den Verzicht auf Lagenbezeichnung sehe ich ähnlich, finde das MSR-Modell mit der Ersten Lagen sehr gut.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 23:11:28
      Beitrag Nr. 159 ()
      Nabend,

      Ekonti, ich bin ja in vielen Punkten deiner Meinung, aber mit dem Weglassen von Lagenbezeichnungen wäre ich vorsichtig. Wer setzt da die Grenze? Der VDP Pfalz z.b. geht mir da schon VIEL zu weit. Außerhalb der Großen Gewächse soll es im trockenen Bereich keine Lagenbezeichnungen mehr geben. Welch ein Unfug - Kabinette oder Spätlesen können durchaus eine Lagentypizität aufweisen, und die soll dann im Zuge des Terroirgedankens auch auf dem Etikett aufscheinen!
      Bei Wehrheim z.b. steht man momentan vor der IMHO grotesken Situation, daß die Riesling-Spätlese trocken ohne Lagenangabe auskommen muß - aber da man nicht auf die Terroirkomponente verzichten will, fügt man das Attribut "aus dem Buntsandstein" bei. Allerdings nur auf der Preisliste, nicht aber auf dem Etikett....unübersichtlicher gehts meiner Meinung nach kaum noch!

      Jörg, ich war auf der vorletzten Prowein kurz am Stand von Nigl. Umgehauen haben mich die zweifelsohne guten Weine nicht. Deine Beschreibung trifft es: Viel Kraft, mäßige Finesse. Power-Play, welches durchaus Eindruck hinterläßt, aber insgesamt zu wenig Nuancen bietet.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 23:19:10
      Beitrag Nr. 160 ()
      Hallo Frohnau,

      ich denke nicht das unten den Weinbegeisterten, dazu zähle ich jetzt mal alle die mehr als 5 Euro für eine Flasche ausgeben würden, ein beschränkten des Weinbudget stattfinden wird. Es wird vermutlich umgeschichtet, sozusagen die zweite Reihe rückt nach mit noch erträglichen Preisen und auf die Spitze muss notgedrungen verzichtet werden.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 23:23:04
      Beitrag Nr. 161 ()
      Frohnau, ich sehe schon, daß ich mich um Heyden (dessen Weine aus 00 und 01 ich, wie gesagt, über meinen Freund Christoph schon näher kennengelernt habe) mal wieder kümmern muß...

      Freut mich sehr, daß deine Rieslingallergie allmählich wieder mildere Formen annimmt!

      An deine stets wohlformulierten und von einer eigenständigen Sichtweise geprägten Beiträge hier im Thread habe ich mich inzwischen so gewöhnt, daß ich sie nicht mehr missen mag!

      Die Huxelrebe ist leer, inzwischen befindet sich wieder Sermann-Kreuzbergs Spätburgunder im Glas. Kann man trinken, muß man aber nicht. Christoph Bäckers Weine finde ich besser.

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 23:27:02
      Beitrag Nr. 162 ()
      Nabend,

      Bernd, ich denke Ekonti meinte nicht einen kompletten Verzicht und dann nur eine Zulassung beim Spitzenwein. Nur sollte man es stark einschränken, wirklich nur die Qualitäten mit Lage führen die es auch verdienen, und vor allem beim billigst "Plörre" ganz verzichten.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 13.10.03 23:38:24
      Beitrag Nr. 163 ()
      Jörg, ich denke, wir können uns zumindestens darauf einigen, daß man die "Großlagen" als größten Witz im Weingesetz unverzüglich streichen sollte.

      Ansonsten frage ich mich nach wie vor, wer und was darüber entscheiden soll, ob ein Wein unter Lagenangabe vermarktet werden darf oder nicht?!

      Der Schodener Herrenberg z.b. ist laut Pigotts Karten eine völlig uninteressante Lage....klassifiziert unter "sonstige Rebflächen"....

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 14.10.03 08:57:39
      Beitrag Nr. 164 ()
      Moin,

      leider bin ich gestern abend sehr früh müde gewesen...

      ...mittlerweile ist wohl auch hier Konsens, daß man sich um nachrückende sehr gute Winzer bei fairen Preisen keine Sorgen machen muss, auch wenn es eine teure Spitze geben wird, denn so stark werden deutsche Weine weltweit nie nachgefragt sein, daß alles weggeputzt wird.

      Hornwatz, es wird in der Tat ein schwieriges Problem, welche Lagen erwähnt werden dürfen und welche nicht. Eine Menge Streit ist vorprogrammiert. Doch dieses System ist refombedürftig. Vielleicht sollte man schrittweise vorgehen, zuerst die von Dir vorgeschlagenen Großlagen herausnehmen. Und dann braucht man Erfolge, die auf diesem "Marketing" beruhen, um weiterzugehen. Das größte Problem sehe ich im geschlossenen Auftreten. Wenn jeder sein Süppchen kocht, passiert meist nichts.
      Es ist doch verblüffend, welchen Schub Österreich gemacht hat.
      Der schwarze Hahn im Chianti Classico ist weltweit ein Symbol, daß sofort verstanden wird. Usw..
      Aus Erfahrung kann ich sagen, daß z.B. die spezielle Form der Rheingau-Flasche (sehr hochgeschossen und im oberen Bereich geriffelt)einen starken Wiedererkennungswert hat. Der Winzer spielt dabei keine große Rolle. Wenn man so etwas macht, darf wirklich NUR Qualität drin sein. Also, wen schmeisst man raus? Es wird heikel...

      Die Tage bekam ich einen Flyer eines Weinguts aus dem Harz, welches geografisch zu Saale-Unstrut gerechnet wird. Bei Kirmann soll es leckere Spätburgunder geben. Ich bin gespannt.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 14.10.03 09:49:19
      Beitrag Nr. 165 ()
      Morgen,

      ja, auf Großlagen verzichten das währe der erste Schritt, doch sehe ich da wenig Chancen in den nächsten Jahren. Ich denke die Probleme wurden erkannt, aber alle Parteien an einen Tisch zubringen wird schwierig sein. Vor allem die Lobbystärke der Großkellereien darf nicht unterschätzt werden, und die wollen alles andere als Veränderungen.

      Ekonti, die Rheingau-Flasche ist kein gutes Beispiel, denn ich persönlich assoziiere keine Qualität mit dieser Flasche. Bisher habe ich das immer als Marketinggag von Winzern aus der zweiten o. dritten Reihe verstanden, die ein wenig auf sich aufmerksam machen wollen bzw. dem Kunden irgend etwas einreden wollen. Die von mir bevorzugten Spitzenwinzer aus dem Rheingau, Künstler und Kühn, verwenden diese Flaschenform nicht und das sagt schon einiges aus.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 14.10.03 15:33:11
      Beitrag Nr. 166 ()
      Moin,

      Scandi, es gibt aber schon diverse gute Winzer, wie z.B. Joachim Flick, die mit der Rheingau-Flasche arbeiten. Mir geht es auch eher um die Darstellung eines Symbols. Einfach und einprägsam. Wenn ein Kunde vor dem Regal steht, um seinen letztgetrunkenen Wein zu suchen (in der Regel ist der Name bei der Masse entfallen), orientieren sie sich am Symbol.
      Um hier nochmal zum Schwarzen Hahn zu kommen. Läuft doch genauso. Kaum einer kennt die Weingüter, es wird NUR zum Schwarzen Hahn gegriffen. Vielleicht trifft es auch nicht den Winzer vom vorherigen Mal (schlecht für ihn), aber es wird mit Sicherheit ein Wein der Region gegriffen (gut für ihn).

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 14.10.03 18:04:26
      Beitrag Nr. 167 ()
      Hallo Ekonti,

      ich habe da so meine Probleme mit der Darstellung des Symbols - denke auch als unwissender Kunde sollte man sich mehr mit dem Inhalt beschäftigen statt auf äußere Attribute zusetzen. Da kann man sich nie so darauf verlassen. Ich denke dennoch Deine Sichtweise zu verstehen. Auch wenn das nun eher arrogant klingt, es fehlt mir halt das Verständnis es aus den Augen eines Massenkonsumenten zu sehen. Aber man kann vermutlich nicht erwarten das jeder sich so intensiv mit dem Inhalt beschäftigt.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 14.10.03 18:16:12
      Beitrag Nr. 168 ()
      Moin!

      Jörg, gewundert habe ich mich vor allem über die Attribute "eindimensional" und "wozu trinken die Leute sowas". Unbestritten ist, daß Nigl bei seinen Spitzen einen serhr heftigen Stil pflegt. Muß natürlich nicht jedem gefallen. Hattest du mal seinen "kleinen" Riesling in Glas? Der hat mir auch sehr gefallen.

      25 € ist mir aber für einen normalen Weißwein zu viel, da wird für mich bei 15 € die Luft schon ganz dünn. Generell bin ich wieder etwas weg von teureren Weinen und habe mich sehr auf die 10 € - Schiene konzentriert.

      Am Wochenende wurden einige besondere Weine geöffnet, unter anderem eine Bordeaux-Minivertikale: Chateau de Carles 2000 und 1997 Fronsac, nach mehrstündiger Belüftung präsentierte sich der junge Wein angenehm, hätte ich blind problemlos als Bordeaux erkennt. Erstaunlicherweise gefiel der 1997er aus dem vermientlich schwachen Jahr deutlich besser als der Jahrhundertjahrgang. Hm. Vielleicht sollte ich mir schnell noch einige 97er sichern? Werden die nicht gerade verramscht? Muß mal die Augen offen halten...
      Unser Oldie war ein 1982er Chateau du Puy Bordeaux Superieur. Gefiel nicht allen, manche bekrittelten Aromen von morsches Holz und leichten Gammel. Die erste Note war in der Tat nicht sehr ansprechend, nach fünf Minuten war die aber für mich nicht mehr feststellbar. Mir hat er geschmeckt, die Flasche wurde problemlos geleert, aber den Höhepunkt hatte der wohl schon hinter sich. Wo wir schon bei den Oldies waren, kam noch ein 1992er Marques de Vitoria Rioja Gran Reserva hinterher. War rund und lecker, aber mehr als 10 € würde ich nicht dafür ausgeben. Hinüber war ein 97er Zinfandel von Fetzer. Zum Abschluß was Süßes: 1994 "La Moque" Coteaux de Layon Saint Aubin von der Domaine Philippe Delesvaux. Wunderbar! Der hat die Reife gebraucht, alle anderen Weine (den 97er mal ausgenommen) konnten mich nicht vom Nutzen der Reife überzeugen. Ich bleibe bei meinen jungen, günstigen Südfranzosen.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 14.10.03 20:00:43
      Beitrag Nr. 169 ()
      Hallo HHanseat,

      Nein, ich kenne die Weine von Nigl sonst überhaupt nicht - vielleicht sollte man diese erst mal kennenlernen bevor man Kritik übt, die sich allerdings nur auf den Privat bezogen hat.

      25 € ist auch für mich eine magische Grenze die ich nur sehr selten überschreite (vielleicht 6-9 Flaschen im Jahr, mehr geht nicht), in diesem Jahr waren es nur zwei Flasche - der "Calidus Mons" und die Scheurebe BA von Laible. Sonst bewege ich mich eher im Bereich von 6-12 €.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 14.10.03 20:27:09
      Beitrag Nr. 170 ()
      Moin,

      Scandi, ich wünsche mir genauso wie Du, daß die Leute sich mehr mit dem Inhalt beschäftigen (ist bestimmt nicht arrogant).
      Der Weg dahin führt IMO über ein Symbol, es ist wie die Öffnung eines Kanals, die wir suchen, um auf den richtigen Weg zu kommen.
      Wir kaufen in Bereichen, in denen wir uns nicht gut auskennen, bestimmt ähnlich ein. Darüber lachen dann wieder die Freaks dieses Produkts.:D Wir können auch nichts dafür, wir Menschen sind so programmiert.

      HHanseat, wo kann ich mir in HH nochmal einen Nigl kaufen?
      Beim Grünen Veltliner?

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 14.10.03 22:04:11
      Beitrag Nr. 171 ()
      Ekonti, den Nigl gibt es bei Mövenpick. Beim Grünen Veltliner stand ich zwar Donnerstag nacht vorm Schaufenster und habe auf den Bus gewartet, aber drin war ich immer noch nicht. Vielleicht sollte ich mal tagsüber vorbeischauen? :D

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 14.10.03 22:31:33
      Beitrag Nr. 172 ()
      Nabend,

      heute ist es genau vier Jahre her das ich unseren kleinen Vincent zum ersten mal in die Arme nahm, es verblüfft mich wo die Zeit geblieben ist. Ich erinnere mich noch genau an die Minute als ich ihn zum ersten mal sah, schwelge zur Zeit ein wenig in Erinnerungen. Um diesen großartigen Moment auch nur halbwegs gerecht zu werden mußte es heute unbedingt ein 99er Riesling sein, der so plus/minus ein paar Wochen zur gleichen Zeit gelesen wurde. Die Wahl fiel dann auf die 99er Hochheimer Hölle SL tr. von Künstler, ersteigert für 8 € bei Ebay in diesem Sommer.

      Das Babyfett hat er längst abgelegt und ich wundere mich ein wenig über die Aussagen das Spitzenweine von Künstler eine ordentliche Flaschenreife benötigen. Also ich wüßte zumindest eine Person in diesem Thread, der diesen Wein schon längst ausgetrunken hätte. In der Nase begegnet einem jetzt die ersten reife Noten, noch keine Firne oder Petrol (auch kein Moder oder Gammel!) – für mich hat der Wein gerade erst die Fruchtkomponente abgelegt und es bilden sich nun die Sekundäraromen. Etwas erdige Töne, Baumrinde und Walboden – doch immer noch ist ein wenig Pfirsich erkennbar, und verleugnet seine Herkunft zu keinem Zeitpunkt. Eine weiche,
      gereifte Komplexität. Und: ausnahmsweise mal die Farbe – sattes Gelb, deutliche, lange Kirchenfenster im Glas. Und so lecker im Mund, da würden auch die schlimmsten Moderhasser beide Auge bereitwillig zu drücken. Viel Zitrone, etwas Pfirsich – halt so wie die meisten Rieslinge beschrieben werden. Pikante Säure. Mittelkräftigen Körper der immer Abgang ein wenig die Flügel hängen läßt, den dort wirkt der Wein etwas leichter. Eine beeindruckende, glasklare und geradlinige Mineralität. Grapefruit begleitet mal wieder den Abgang – möchte mal gerne wissen warum ich das bei mineralischen Rieslinge so oft empfinde. Sehr lang anhaltend. Das klingt nun verrückt aber der Wein hinterläßt am Gaumen ein vibrierendes, pochendes Gefühl – vielleicht von der Säure und Mineralität. Niederkniende 93 Punkte.

      Fazit: Genial und dem ab Hofpreis von 17 Euro absolut gerecht werdend. Ich bereue nur diesen Wein nicht gemeinsam mit anderen Weinfreunden getrunken zuhaben.

      Nachdem ich diese Zeilen schrieb, habe ich mir mal die Bewertung von Hofschuster heraus gesucht – ich schwöre meine Benotung erst nachher gemacht zuhaben,:D aber schaut selbst:

      http://www.wein-plus.de/weinfuehrer/weinshow.html?rec_number…

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 14.10.03 22:51:10
      Beitrag Nr. 173 ()
      Hallo Ekonti,

      Ok, recht hast Du - die Masse braucht halt ein großes rotes X auf der Flasche oder halt eine besondere Flaschenform um die Qualität zu symbolisieren. Nur, mir ist die Möglichkeit des Mißbrauches bei diesen symbolischen Zeichen viel zu groß. Wer hält nun die Großkellereien davon ab alles aus dem Rheingau in diese Flaschen zu füllen? Den Mißbrauch sehen wir ja schon bei den Einzellagen, es wird halt jede Lücke genutzt um das Marketing zu forcieren. Ich weiß leider auch keine passende Lösung, doch denke ich wie der Fall Österreich es beweist, das die Winzer sich zusammen tun müssen um an einen Strang zu ziehen. Erst dann wir sich vermutlich was ändern.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 14.10.03 23:04:49
      Beitrag Nr. 174 ()
      Moin,

      HHanseat, och, ich denke, beim Grünen Veltliner kann man sich schon mal eine kleine feine Kollektion zusammenstellen. So weit ich vom Inhaber informiert bin, haben Sie ausschließlich das Vertriebsrecht für die Weine (bis auf wenige Ausnahmen).

      Scandi, ja, ich weiß, es ist sehr schwierig, meine Sichtweise beruht aber nur auf einer Beobachtung der Verhaltensweise. Und ich bin einfach ein Freund von Symbolen. In einer Welt, in der es immer mehr visuelle Fixierungen gibt, hat Mensch es unheimlich schwer, überhaupt noch etwas konzentriert wahrzunehmen.
      Leider kein Künstler im Glas, lehne ich mich mit einem feinen Gigondas von Christine und Eric Saurel zurück und gedenke Deinem Moment.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 14.10.03 23:36:41
      Beitrag Nr. 175 ()
      Nabend,

      Ekonti, du kennst mich ja inzwischen ganz gut, und so wird es dich nicht wundern, daß ich die Sache ähnlich wie Jörg betrachte.
      Bei mir kommt hinzu, daß ich nur sehr bedingt Augenmensch bin - und daß es mich gewaltig stört, wenn der optische "schöne Schein" vor den eigentlichen Inhalt gestellt wird. Ich gehe gerne in ein Museum und schaue mir mit großem Genuß ein Bild an. Hier ist das Sehen aber auch das Primäre, beim Wein hingegen nun mal nicht. Da geht es ums Riechen und Schmecken, und wie der Gegenstand des Riechens und Schmeckens verpackt ist, interessiert mich nur sehr am Rande.
      Ich hasse es auch, mich bei Konzerten, wo es primär ums Hören geht, zu "kostümieren". Wo immer es möglich ist, spiele ich im Pulli statt im Anzug mit würgender Fliege oder Krawatte...

      Konkret zur Rheingau-Flöte: In diese Flaschenform wird inzwischen so viel Müll gefüllt, daß einige der besten Erzeuger des Gebietes nicht ohne Grund auf sie verzichten! Mag sein, daß sie unter marketingtechnischen Gesichtspunkten für ein breites, eher orientierungsloses Publikum interessant ist, aber ICH kann gut auf diese Pullen verzichten. Generell bin ich dafür, daß sich die Fantasie der Erzeuger in Sachen "Ausstattung" beim Etikett austoben sollte. Mein Ideal wären deutschlandweit drei bis vier unterschiedliche 0,75er Flaschen, die in jedem Supermarkt zurückgenommen werden. Was ich so im Jahr in den Container schmeiße, geht auf keine Kuhhaut....

      Die Österreicher haben, wenn ich das richtig sehe, den entscheidenden Sprung nicht über besonders dolle Flaschenformen geschafft, sondern über die vergleichsweise hohe Durchschnittsqualität des INHALTS der Flaschen! --


      Gerade befindet sich der 02er Riesling Kabinett ohne Lagenangabe vom Seehof-Fauth im Glas. Der Wein wirkt halbtrocken und ansonsten äußerst verwaschen, wenngleich einigermaßen sauber. Dünn, strukturlos, leichte Bitternoten im Abgang. 72-73 Punkte. Ich habe noch eine Flasche, die ich schleunigst in die Kochweinkiste befördern werde.

      Viele Grüße


      Bernd
      Avatar
      schrieb am 14.10.03 23:55:22
      Beitrag Nr. 176 ()
      Moin,

      Hornwatz, ich denke, daß wir in diesem Punkt nie auf einen Nenner kommen werden.:cool: Ist dann so auch okay.

      Gerade heute hatte ich wieder ein Gespräch mit einer Person, die ein Feinkostgeschäft mit Bistro betreibt. Denen ist die Ausstattung genauso wichtig wie der Inhalt, einfach weil die Kundschaft es aus Erfahrung fordert.

      Auch wenn ich jetzt wieder das letzte Wort habe, können wir das Thema gern beruhen lassen.:D

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 15.10.03 00:07:00
      Beitrag Nr. 177 ()


      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 15.10.03 09:29:53
      Beitrag Nr. 178 ()
      Morgen,

      #177 - ist dann wohl ein gutes Beispiel von visueller Symbolik. Na gut, "beruhen lassen". :p :D

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 15.10.03 10:09:52
      Beitrag Nr. 179 ()
      Guten Morgen,

      Thema "hoher Wiedererkennungswert" und "originelle Flaschengestaltung": Gestern bin ich auf solch ein Exemplar österreichischer Weinvermarktung von dem mir bislang sehr seriös erscheinenden Weingut Neumeister (jetzt auch bei Kössler im Angebot) hereingefallen - die bieten eine Cuvee aus Weissburgunder, Riesling und Sauvignon blanc als Puss Puss an (Etikett zeigt eine Katze bei der Mäusejagd. Zitat Neumeister:"PussPuss ist der Name unserer Katze, ein prächtiges Tier mit einer nicht ganz alltäglichen Lebensgeschichte. Sie ist ein selbstverständlicher Teil unseres Familienlebens und des Alltags im Haus Neumeister. Und sie ist selbstbewusst und eigenständig, wie es Katzen nun einmal sind.
      Genauso sehen wir auch den Wein: ein selbstverständlicher Teil des Lebens - zu genießen beim Essen oder gemeinsam mit Freunden - und trotzdem kein Allerweltswein, sondern sehr charaktervoll aus Rebsorten, die in einer Cuvée nicht ganz alltäglich sind." Der Wein schmeckte leider bloss fade und blass ein bisschen nach Weissburgunder, die Cuvee ist gründlich misslungen - schöne Idee bei der Umsetzung missglückt.

      hornwatz, hast Du schon die Riesling-Spätlese tr. vom Seehof getrunken, hat immerhin rd. 85 Hofschuster-Punkte?
      Avatar
      schrieb am 15.10.03 10:53:39
      Beitrag Nr. 180 ()
      Hallo,

      das jetzt schon die Haustier als Marketingmittel mißbraucht werden, was kommt als nächstes? Mich wundert nur welche Zielgruppe mit diesem PussPuss angesprochen werden sollte? Hausfrauen? Tierliebhaber?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 15.10.03 12:02:18
      Beitrag Nr. 181 ()
      Moin,

      Frohnaus Beispiel geht mir auch viel zu weit.
      Ich gehe von eleganten und klassischen sowie WERTIGEN Symbolen aus.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 15.10.03 12:27:03
      Beitrag Nr. 182 ()
      Hallo,

      angesichts solcher Namensungetüme wie PussPuss bekomme ich regelmäßig grüne Pickel. Selbst gute Erzeuger kennen da offensichtlich manchmal keine Schmerzgrenze.

      Frohnau, der Freund, der mir die Seehof-Weine mitgebracht hat, benutzt den Hofschuster-Führer leider nicht. Die trockene Riesling-Spätlese ist nicht im Karton gewesen -sie war ihm wohl zu teuer:D:D....

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 15.10.03 12:29:08
      Beitrag Nr. 183 ()
      Hallo Ekonti,

      ohne das Thema jetzt wieder aufwärmen zu wollen, ist für mich eine marktwirksames Symbol gleich zusetzen mit einer Marke, und da steht für mich die Erste Lage an der Spitze. Mehr noch als die EG und GG weil es nicht einen besonderen Weintyp fördert, sondern weil die Lage im Vordergrund steht.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 15.10.03 12:44:44
      Beitrag Nr. 184 ()
      Hallo,

      Jörg, ich bin ganz deiner Meinung.
      Auch Namen wie "Varidor", "Feanor" oder "Saartyr" sind in meinen Augen letztendlich großer Quatsch.

      Nur müssen die meisten Winzer und Händler auch noch eine andere Klientel als uns bedienen...wobei ich mich frage, ob die Lochs ihren "Quasaar" wegen des Namens wirklich besser verkaufen.

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 15.10.03 13:17:58
      Beitrag Nr. 185 ()
      Hallo Bernd,

      Stimmt absolut, die erwähnten Namen sind Quatsch. Ich denke diese Name bewirken eher genau das Gegenteil und verunsichern die meisten Konsumenten die sich mit den Weinen dieser Güter nicht auskennen. Vermutlich sollen diese Phantasienamen in der jeweiligen Geschmacksrichtung den besten Wein des Gutes darstellen, warum da nicht eine einheitliche Bezeichnung finden? Natürlich kann man dann nicht erste Lage für jedes Weingut verwenden, und da wird es wieder schwierig. Worauf könnte man sich einigen?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 15.10.03 13:35:36
      Beitrag Nr. 186 ()
      Vermutlich sollen diese Phantasienamen in der jeweiligen Geschmacksrichtung den besten Wein des Gutes darstellen, warum da nicht eine einheitliche Bezeichnung finden? [...]Worauf könnte man sich einigen?


      Von Österreich lernen heißt siegen lernen!

      Smaragd, Federspiel, Steinfeder sind da eine Erfolgsgeschichte. Vielleicht sollte man ruhig einen Edelsteinnamen wählen, auch wenn der Smaragd von der gleichnamigen Eidechse kommt. Bietet auch ein nette Assoziationskette: Edelstein --> Stein --> Mineralik, und da sind wir beim Aushängeschild der deutschen Weine. Dann noch einen Namen, den auch Amis aussprechen können (ist bei Smaragd wohl nicht ganz problemlos). Also: Diamant? Saphir?

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 15.10.03 14:08:59
      Beitrag Nr. 187 ()
      Hallo HHanseat,

      die Idee ist schon richtig, aber vielleicht sollte man die Begriffe verwenden die von der Mehrheit ohnehin schon bekannt sind. Also die Prädikate, ein wenig vom Oechsle Gedanken abgelöst, Kabinett, Spätlese und Auslese. Diese müßten dann aufgewertet werden und dürften auch nicht mehr für die Plörre im Supermarkt genutzt werden.

      Oder vielleicht doch nicht, eine neue Innovative braucht auch neue Begriffe. Die Assoziation hin zur Mineralik gefällt mir. Was meint Ihr?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 15.10.03 17:39:16
      Beitrag Nr. 188 ()
      Moin,

      HHanseats Beispiel ist klasse. In Österreich wurden schöne Namen gewählt. Wer "Smaragd" liest, weiß weltweit, welche Wertigkeit vorhanden ist.
      So stelle ich mir die Vorgehensweise hier auch vor.
      Darum haben innovative Winzer sich eben "Ihre" Namen ausgedacht. "Saartyr" gefällt mir sehr gut.
      Es geht ja immer darum, sich einen genialen Kompromiss einfallen zu lassen. Mir ist es doch egal, ob Kabinett oder Spätlese. Ich finde diese Namen aber zu dröge.

      Es sollte ein Wettbewerb ausgeschrieben werden. Und auch Meinungen von guten Agenturen eingeholt werden.
      Classic und Selection sind ja nicht gerade Werbers letzte Weisheit. Aber eigentlich kann ich es mir hier nicht vorstellen, daß mit Einigkeit schöne Begriffe geschaffen werden.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 15.10.03 17:54:12
      Beitrag Nr. 189 ()
      Hallo,

      Jörg, ich bin grundsätzlich für ein vernünftig gehandhabtes Prädikatssytem (welches selbstverständlich mit viel höheren sensorischen Mindestanforderungen arbeiten müsste). Der Begriff "Kabinett" oder "Spätlese" gibt mir schon eine wichtige Informtion über den zu erwartenden Weintyp. Und außerdem bringt das Prädikatssystem eine in meinen Augen erfreuliche Vielfalt hervor. Ich finde es spannend, von einem Ezeuger mal einen etwas leichteren und mal einen etwas kraftvolleren Wein aus derselben Lage trinken zu können. Die absoluten Spitzen kann man ja, wenn es denn sein muß, noch mit Sternchen hinter den Prädikaten markieren. Oder meinethalben noch mit einem "wertbetonendem" Zusatznamen(ein gutes Beispiel ist Laibles "Achat").

      Erzeugern, die das Prädikatssystem über Bord geworfen haben, kann ich dann einigermaßen zustimmen, wenn sie mit klaren Lagenangaben arbeiten und konsequenterweise auch nur einen Wein aus je einer Lage oder Parzelle machen. -

      Die nachbestellten Auslesen von Richter sind übrigens angekommen. Am Sonntag geordert - und mittwochs ist der Wein schon da. Das nenne ich vorbildlich! Und darüber, daß man solchen Stoff für 8,50/0,5 l bekommt, habe ich mich immer noch nicht richtig eingekriegt...

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 15.10.03 19:49:08
      Beitrag Nr. 190 ()
      Hallo Bernd,

      deine Anmerkungen würde ich sofort unterschreiben, wichtig ist halt das die Mindestanforderungen angehoben werden. Problem ist nur, das im Moment fast jeder Winzer seine eigene Bezeichnung verwendet, da sollte man auf einen Nenner kommen. Wie das Kind dann im Endeffekt genannt wird ist mir egal, Hauptsache wir haben eine wirksame Klassifikation die nach außen hin deutlich differenzierbar bleibt, und das nicht nur für uns Freaks.

      Noch mal danke fürs Mitbestellen - bei mir ging es sogar noch ein wenig schneller. Montag telefonisch bestellt und Mittwoch morgen hatte ich die Weine in der Wohnung. Jetzt fehlt nur noch das man mal einen Trockenen probiert, z.B. der QbA aus dem Uhlen, doch so mutig war ich dann doch nicht. Wird nachgeholt.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 15.10.03 21:15:50
      Beitrag Nr. 191 ()
      Moin,

      ich möchte nicht, daß der Eindruck entsteht, mir wäre der Inhalt nicht am wichtigsten.
      Doch wer verkaufen will, muss den Marketingpart für genauso wichtig halten. Gleichzeitig ist es so schade, daß viele sehr gute Weine aufgrund ihrer Ausstattung nicht weiter beachtet werden.
      Ich würde die Mindestanforderungen für feine Namensspiele erheblich heraufsetzen. Wir sind uns schon einig, es geht wohl tatsächlich nur um die richtige Wortwahl.
      Optimieren ist nichts schlechtes, ein sehr guter Wein mit einem einprägsamen eleganten Namen und einer guten Ausstattung. Wie ein gutes Essen.



      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 15.10.03 21:53:22
      Beitrag Nr. 192 ()
      Hallo

      Ekonti, hundertprozentig werden wir uns wohl in dieser Frage nicht einig werden. Das macht aber auch nix.....:)!

      Ich glaube nicht, daß viele sehr gute Weine wegen der Ausstattung keine Beachtung finden. Jedenfalls trifft das generell nicht zu, während es im Fachhandel anders aussehen mag.

      Bestes Beispiel ist die 00er Spätlese aus dem Kaseler Nieschen, eine meiner letzten beiden Flaschen von der Karlsmühle. Das Etikett ist wirklich das grottigste, was ich je gesehen habe. Es wirkt noch "billiger" als das von Grumbach. Eine absolute Beleidigung auch für mein recht unempfindliches Auge.
      Aber der Wein war im Sommer 01, als ich beim Erzeuger war, schon beinahe ausverkauft!

      Er präsentiert sich übrigens momentan mit einer satt grüngoldenen Farbe, mit leichten Altersnoten und ansonsten mit der typischen restsüßen Moselstilistik. Schlank, ein wenig schiefrig, schön zu trinken. Vor zwei Jahren fand ich ihn allerdings noch schöner:D. Jetzt noch 84-85 Hornwatzpunkte.


      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 15.10.03 22:32:58
      Beitrag Nr. 193 ()
      Nabend,

      noch kurz zum vorherigen Thema - wir müssen ja nicht immer eine Meinung sein, sonst wird es doch schnell langweilig.

      Zum Thema häßliche Etikett, habe ich am letzten Wochenende die von Keller gesehen - glaube so etwas ähnliches schon mal im Supermarkt gesehen zuhaben.:D

      Heute die Reste vom Künstler, hat dann doch überraschend schnell abgebaut, irgendwie matt und leblos. Hätte ich die Flasche mal gestern geleert.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 16.10.03 12:44:53
      Beitrag Nr. 194 ()


      nein, nein...ich will, daß wir immer einer Meinung sind...



      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 16.10.03 17:21:56
      Beitrag Nr. 195 ()
      ich muss mich über deine postings sehr wundern ekonti :laugh:

      das alles lässt sich auch zusammenfassen in eines:





      konzentriert ihr euch auch schon auf den sog. jahrhundertjahrgang 2003??????? oder ist das alles noch zu früh, um dies zu beurteilen....


      es grüsst
      shakes :)
      Avatar
      schrieb am 16.10.03 17:38:10
      Beitrag Nr. 196 ()
      N`Abend!

      konzentriert ihr euch auch schon auf den sog. jahrhundertjahrgang 2003??????? oder ist das alles noch zu früh, um dies zu beurteilen....


      Es ist in der Tat noch zu früh für definitive Aussagen, nur so viel: es wird ein extremer Jahrgang, und es wird kein saurer. Und mengenmäßig wird es wenig und deshalb teuer. Aber ich bin gespannt!

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 16.10.03 19:11:01
      Beitrag Nr. 197 ()
      Hallo,

      gerade zurückgekehrt von der Probe bei Kierdorf zum Thema „Die Grossen Gewächse 2002 – Riesling – Die Pfalz“, obwohl die Erinnerungen noch halbwegs frisch sind, ist das schriftliche dieses mal wieder sehr spärlich ausgefallen. Irgendwie lasse ich mich immer wieder auf interessante Gespräche ein und vergesse das Schreiben. Ich versuche trotzdem mal den Verlauf möglichst exakt wiederzugeben, verzeiht wenn es ein wenig schlicht und oberflächlich wirkt.

      Begonnen wurde mit drei Österreicher – zweimal wurden die Vorteile vollauf bestätigt und einmal etwas wirklich großes im Glas, aber die Preise.

      Grüner Veltiner (was macht der in dieser Probe?) Smaragd Honivogl 2002 von Hirtzberger (32 Euro):
      Konzentrierte Birne, wuchtig, konzentriertes Monster, kräftige Säure und Alkohol

      Riesling Smaragd Singerriedel 2002 von Hirtzberger (36 Euro):
      Schöne und intensive Aprikosennase, viel Extrakt und Dichte, sehr konzentriert, groß, etwas Alkohol im Abgang – der von der Dichte gut getragen wird.

      Riesling Leopold Reserve 2002 Magnum von Buchegger (39 Euro):
      Den Winzer kenne ich gar nicht, mit Leopold wird der jeweilige Spitzenwein des Jahrgangs betitelt und dann als Magnum abgefüllt. Im letzten Jahr war es ein GV. Zum Wein: typischer Riesling in der Nase, etwas Restsüße spürbar (Rz=11g/L). Die Süße wirkt überdeckend. Die Wuchtigkeit und Alkohol werden da durch abgepuffert,
      trotzdem schlanker als die Hirtzberger.

      Der erste Pfälzer dann direkt ein Korkfehler – von Schmitt’s Kinder die Riesling SL tr. Randersacker Pfülben 2002 – eine Ersatzflasche war leider nicht kaltgestellt.

      Riesling SL. tr. WEILBERG Ungestein 2002 von Pfeffingen (17 Euro):
      Dez. Nase, im Mund Riesling untypisch, wirkt auf mich wie eine Scheurebe, kräftige Säure, unharmonisch

      Riesling SL tr. REITERPFAD Ruppertsberg 2002 von Bergdolt (16 Euro):
      Dez. Nase, sehr fruchtbetont am Gaumen, pikante Säure und etwas Mineralität.

      Jetzt zwei Weine die ich vor einigen Wochen bereits verkostet habe:

      Riesling SL tr. UNGEHEUER 2002 von Mosbacher (20 Euro):
      Zitrus, kräftige Säure, mineralisch, sehr jung – mehr ist mir dazu nicht eingefallen, der Wein wirkte auf mich ein wenig austauschbar, obwohl ich ihn vorher noch lobte. Vielleicht ein psychologischer Effekt da ich mich schon vorher entschloß diesen Wein nicht zu kaufen.

      Riesling SL tr. IDIG von Christmann 2002 (21 Euro):
      Spontangäraromen, dicht, cremig, Aprikose, schöne Leichtigkeit – nicht mit schlank zu verwechseln, halt das Gegenteil vieler überkonzentrierter Weine aus Ö. Der wird auf jeden Fall gekauft.

      Riesling SL tr. IM SONNENSCHEIN Siebeldingen 2002 von Rebholz (21 Euro):
      Fruchtbetont, kräftige Säure, Spontangäraromen, eher schlank

      Riesling SL tr. KASTIENBUSCH Birkweiler 2002 von Rebholz (21 Euro):
      Wieder ein Spontangärer, „modern“ trocken, sehr mineralisch, druckvoll.

      Riesling SL tr. PECHSTEIN Forst 2002 (21 Euro):
      Mineralische Nase, dezente Frucht. Am Gaumen dann die Mineralität pur – dafür ist die Lage wohl auch berühmt.

      Riesling SL tr. KIRCHENSTÜCK Forst 2002 (28.50 Euro):
      Exotische Früchte, „modern“ trocken, wieder fruchtbetont, leicht mineralisch

      Syrah 2001 von Bonaccorsi (45 Euro):
      Was hatte ich da probiert, ein Italiener?(Ekonti, Hilfe!) Hab‘ nur Augen für die Rebsorte gehabt und gar nicht dran gedacht mal ein paar Hintergrundinfos zu erfragen. – Kirsche, Mon Cheri, Schokolade, samtig, leicht adstringend, dezentes Holz. Hat mir gefallen, und für dreizig Euro weniger würde ich den auch kaufen. : D

      Und noch zwei edelsüße TBAs aus Ö:

      Scheurebe TBA 2002 (7% A, 322 Gr. RZ, 9,8 Gr. SR) von Helmut Preisinger (35 Euro):
      Typische Scheurebenaromen, sehr Süß wird aber von der animierenden Säure gut abgefallen, lecker

      Morillon TBA 2000 (9,5% A, 313 Gr. RZ, 11,5 Gr. SR) von Tement (32 Euro):
      Nicht als Chardonnay erkennbar, extrem, wirkt süßer als die Scheurebe (was mich wundert), schöne Frucht(?), beißende Säure


      Mal wieder eine interessante Probe, doch eher ungeeignet um Weine richtig zu beurteilen. Daher meine Kommentar nicht auf die Goldwaage legen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 16.10.03 19:21:40
      Beitrag Nr. 198 ()
      Hallo.

      mein Gott, Ekonti, wo hadt du all die Smileys her? Den mit dem Doktorhut hätte ich jetzt gebrauchen können, wenn ich Jörg oberlehrerhaft erkläre, daß Randersacker in Franken und nicht in der Pfalz liegt:D.
      Ansonsten, Jörg, überlege ich angesichts der Dinge, die du da dauernd zu probieren kriegst, ob ich nicht in den Ruhrpott umsiedeln soll. Mit Kern fühlte ich mich bislang schon nicht schlecht bedient, aber was Kierdorf da bietet, ist ja wirklich unglaublich.

      2003 wird wohl, wenn man denn jetzt schon etwas sagen will, ein sehr heterogener Jahrgang werden, mit großartigen Weinen, aber auch vielen Nieten. Aber ich hoffe durchaus auf ein paar leckere Tröpfchen im nächsten Jahr.

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 16.10.03 20:01:15
      Beitrag Nr. 199 ()
      Hallo Bernd,

      Du hast noch den Syrah, GV, Scheurebe, Morillon, die Österreicher, den Italiener, und denn eigentlich noch vorgesehenen "Unplugged" von Tesch/Nahe vergessen.:D Aber ich konnte einfach nicht mehr, und habe nur einen Teil der 29 Weine probiert.

      Mußt ja nicht unbedingt in den Ruhrpott ziehen, falls Dich eine Probe mal interessiert hast Du eine Übernachtungsmöglichkeit in Duisburg.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 16.10.03 20:51:10
      Beitrag Nr. 200 ()
      N`Abend!

      Scandi, waren die letzten Pfälzer auch von Rebholz?

      Ich bewege mich heute in anderen Preislichen Dimensionen und habe für unter 5 € meinen ersten deutschen Wein mit Schraubverschluß und Anspruch im Glas, den "Potate" von Würtz. Als Verschluß findet der gewohnte Sprudeldreher Verwendung, man erwartet geradezu ein Zischen beim Öffnen, kommt aber natürlich nichts. Das Abpellen der Kapsel ging auch trotz Faden nicht wirklich gut. In Anmutung und Handhabung ist ein Stelvin-Verschluß da meilenweit überlegen, und der ist noch immer billiger als Naturkork. Wichtiger als der Verschluß soll ja manchmal der Wein sein: angenehm, trinkt sich so weg, schon recht leicht. So zwischen trocken und halbtrocken. Kann man kaufen, werde ich aber nicht wieder tun. Da lege ich dann doch lieber ein Euro mehr auf den Tisch und habe einen schönen Kabinett, z.B. von Deinhard. Allerdings lag mir der Würtz 2 auch gar nicht. Würtzfans sollten am besten selber probieren, für 4,95 kann man nicht viel falsch machen.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 16.10.03 20:57:22
      Beitrag Nr. 201 ()
      Wo ich` s gerade sehe, hier noch eine Lobhudelei zu Nigls Riesling Privat von der PdP Site:

      Österreichs renommiertes Weinmagazin VINARIA wählt
      Nigls „Privat” zum zweitbesten Riesling des Jahres!



      In ihrer aktuellen Ausgabe 5/2003 wählt Österreichs angesehenes Weinmagazin VINARIA in einer großen Verkostung der Rieslinge des Jahrgangs 2002 Nigls PRIVAT zum zweitbesten Riesling des Lande!

      Zum Jahrgang selbst meinen die Autoren: „Allen Naturgewalten zum Trotz brachte der Hochwasserjahrgang 2002 eine Flut von Spitzenweinen. Kaum verwunderlich, dass dabei die Rieslinge eine tragende Rolle spielten, zählt doch das rot weiße Weinland an der Donau zu den Topproduzenten der weißen Nobelsorte. Dementsprechend entwickelte sich das VINARIA-Riesling-Finale zu einem Kosterlebnis der Spitzenklasse”.

      Das Urteil zu Nigls „Privat”: „Der perfekt zwischen Finesse und Kraft tänzelnde Privat war fast unschlagbar. Klirrend frische Frucht aus Weingartenpfirsichen und Stachelbeeren, mineralisch, kandierte Limonen, feine Kräuter- und Blütennoten, ungemein komplex und reichhaltig, großartiger Tiefgang; Powerwein mit Bombenschmalz und toller Ausgewogenheit. Kraft und Eleganz in perfekter Harmonie, edel, komplex, feinwürzig, sehr lang, 19,1/20 Punkten”.

      Diese Weltklassenote beweist nach dem großen Sieg seines Jahrgangsvorgängers bei einer wein-plus Verkostung (vgl. www.wein-plus.de unter Magazin/Verkostungen)der besten trockenen österreichischen und deutschen Rieslinge wiederum die Ausnahmestellung dieses Kleinods aus dem Kremstal.
      Unser Urteil: Ein Weltklasseriesling zu moderatem Preis und eine unbedingte Empfehlung!


      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 16.10.03 21:09:22
      Beitrag Nr. 202 ()
      Guten Abend,

      was Kierdorf bietet, ist wirklich erstaunlich - wie verkauft der das bloss in einer Gegend, von der ich die Nachfrage nach so ausgewählten Hochpreisweinen gar nicht erwarten würde? Den Pechstein-Erzeuger (die Mineralität der Lage ist wirklich frappierend) muss Scandi unbedingt noch nachreichen. Ich glaube, die GG brauchen noch geraume Zeit - von den verkosteten Mosbacher Ungeheuern 1999-2001 schmeckte diesen Sommer der 99er überlegen.
      Die Würtz-Erfahrug mit der preiswerten Variante (PdP-Alleinverkauf) ist erstaunlich, gelten die anderen Weine doch als wuchtig und eher streng (die 2002er sind aber wohl ganz anders als die 2001er, ich fand sie bei einer Probe schon sehr zugänglich, aber nicht sehr auffällig).
      Avatar
      schrieb am 16.10.03 22:02:59
      Beitrag Nr. 203 ()
      Nabend,


      3 Flaschen vom Würtz2 02 habe ich mir gekauft, mehr paßt nicht in den Keller. Gegenden Drehverschluß hätte ich allerdings nichts einzuwenden, und bislang bin ich auch noch jeder Kapsel ohne Kapselschneider beigekommen....

      Meine Eltern waren gerade in Begleitung eines Hähnchens in Rotwein da. Statt des klassischen Burgunders hat meine Mutter einen "Colle Ambro" genannten Rosso von Garofoli benutzt. Die Sauce war recht lecker, die Reste des Weins fand ich trinkbar, aber mal wieder sehr charakteristisch italienisch. Rosinige Säure, die ich einfach in dieser Form nicht sonderlich mag.

      Geöffnet habe ich dann noch den "Parzival" 01 von Fürst, eine Cuveé, in der außer Spätburgunder noch irgendetwas Neugezüchtetes steckt. Für einen deutschen Rotwein sehr dicht, fast verwechelbar mit einem leichteren Südfranzosen. In der Nase Pflaume, Kirsche und feiner Zigarrentabak. Nicht übel, etwa 86 Hornwatzpunkte.

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 16.10.03 23:07:26
      Beitrag Nr. 204 ()
      Nabend,

      entschuldigt, beim Abtippen meiner spärlichen Notizen habe ich dann den Erzeuger der beiden letzten Pfälzer vergessen. Es handelt sich um Bassermann-Jordan, ausgelassen habe ich den Kalkofen und Hohenmorgen, mehr ging nicht weil ich noch fahren musste und ich unbedingt die TBAs probieren wollte.

      Ja, es ist schon erstaunlich was Kierdorf da umsetzt, er ist in dieser Hinsicht auch nicht bescheiden und posaunt es in aller Welt. Über kurz oder lang wird er in ein größeres Geschäft umziehen müssen. Interessante Geschichte heute, als ich Kierdorf erklärte das ich auf meine Option drei Flaschen vom Wittmann Morstein zu kaufen verzichten würde (werde mir den Morstein von Keller bei PdP besorgen, der bisher beste trockene 2002er den ich probieren durfte), sprang mein Mitverkoster sofort drauf an und übernahm meine drei Flasche. So schnell ging das, oder am letzten Wochenende an dem Kierdorf noch 60 Flaschen vom "normalen" Röttgen QbA von HL bekam, die dann innerhalb 48 Std. verkauft waren (vier hab ich mir gesichert:D ).

      Frohnau, zur Nachfrage in der Gegend - wir sprachen heute kurz darüber - mittlerweile haben viele Kunden Mövenpick in Dortmund und Düsseldorf den Rücken gekehrt. Zwei meiner Mitverkoster kamen aus Düsseldorf, und auf meinem Weg raus traf ich noch Norbert Kreutzer aus Oberhausen. Im Moment hat Kierdorf kein Problem mit der Nachfrage, es fehlt ihn die Zeit und Lagerfläche.

      Bernd, ich werde gleich bei PdP eine Bestellung abgeben um mir den Morstein zu sichern, und gleichzeitig drei Flaschen vom Würtz 2 02 einpacken lassen. Vielleicht können wir den Würtz mal in eine Online-Probe einbauen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 16.10.03 23:29:34
      Beitrag Nr. 205 ()
      Hallo,

      Jörg, notfalls machen wir die Würtz2 Online-Probe zu zweit.


      Deine Einschätzung des Kellerschen Morsteins erstaunt mich ein wenig, denn bislang fand ich die Keller-Weine auf hohem Niveau ein wenig glatt. Aber man hört von mehreren Seiten, daß dies mit den 2002ern anders geworden sein soll.

      Ihr könnt mich für dekadent halten, aber ich habe mir heute noch eine Flasche (0,35 l) aus der Desserweine-Kiste gegönnt. Es handelt sich um eine 01er Grünen Veltliner Eiswein "Grossriedenthal" von Bauer.
      Ein merkwürdiges Getränk. Zusammenfassend würde ich sagen: Pfirsiche, Feigen und jede Menge Nougat. Nicht so ganz mein Fall, wobei ich mich ohnehin mit Grünem Veltliner in allen Formen schwer tue.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 17.10.03 00:22:25
      Beitrag Nr. 206 ()
      Hallo Bernd,

      ehrlich gesagt, kenne frühere Jahrgänge von Keller gar nicht, meist habe ich das Vorurteil gepflegt das es sich um teuere Weine bei mäßiger Qualität handeln würde. Letzte Woche konnte ich dann die Spitze probieren, und sie gefielen mir sehr gut. Da war nichts von glatt oder gefällig, sehr eigenständige Weine. Auch der Hubacker mit seiner deutlich würzigen Mineralik konnte überzeugen. Der Morstein, diese Lage gibt es bei Keller zum ersten mal, kombiniert diese Mineralität mit einer nicht übertriebene Menge an Fruchtkomponente und einer harmonisch wirkenden Säure. All dieses wird zusammen gehalten von einer kräftigen, druckvollen Struktur, die wie im Fall vieler Österreicher sich nicht in den Vordergrund drängst, sondern wirkt insgesamt sehr elegant und zurückhaltend. Jetzt möchte ich den Morstein nicht in den Himmel heben, denn ich weiß wie schnell man sich auf solche Veranstaltung und in Anbetracht das es sich immer um eine Momentaufnahme handelt, vertun kann. Doch halte ICH im Moment den Morstein von Keller für einen Tick besser als den Gottesfuß `Alte Reben` von VV, wobei man diese beiden Weine nur sehr schwer miteinander vergleichen kann. Das kann sich vermutlich noch alles ändern.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 17.10.03 00:25:35
      Beitrag Nr. 207 ()
      Moin,

      ich wundere mich auch immer wieder über mich, Shakes.:D

      Hab noch ein Schlückchen Konstanzers Spätburgunder Spätlese trocken im Barrique gereift 1999 Ihringer Winklerberg im Glas. Ist schon ein feiner filigraner Barrique-SB, der IMO sein Geld bestimmt wert ist.

      Scandi, diesen Kierdorf muss ich mal anrufen, kennst Du ihn näher?, er scheint Erfolg damit zu haben, ordentlich was auf den Markt zu schmeißen, um dann aber auch entsprechende Bestellungen entgegenzunehmen.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 17.10.03 00:25:38
      Beitrag Nr. 208 ()
      Und noch zum GV Eiswein - habe noch nie so ein Exemplar getrunken - habe mir immer vorgestellt das sich dieses Pfefferl noch mal verstärken bzw. konzentrieren würde, aber Nougat hätte ich nie vermutet.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 17.10.03 00:56:31
      Beitrag Nr. 209 ()
      Hallo Ekonti,

      näher kann man nicht sagen, halt so gut wie man seinen Weinhändler kennenlernen kann wenn man ihn einmal in der Woche besucht.:D Ich habe ihn bisher immer als sehr netten und kommunikativen Menschen kennengelernt, aber auch ein knallharter Geschäftsmann der seine Kunden einschätzen kann und vermag diese auch zu locken. Er setzt sich sehr für das Geschäft ein, und opfert viel Zeit. Am Wochenende ist er mal eben zum Neusiedlersee gefahren um Kracher, Tement (?) und noch ein paar andere Winzer zu besuchen. Diese Mammuttouren macht er wohl öfters. Ich denke das großer Geheimnis sind diese wöchentliche Verkostungen - a.)kosten sie ihn so gut wie kein Geld, weil die Kunden die Proben bezahlen. b.)die sind Zufrieden weil sie einen Jahrgang umfangreich verkosten können ohne die eigene Anschaffung von Einzelflaschen, und c.)wenn man einmal die Kunden im Laden hat, wird auch oft etwas gekauft, ob aus Neugier oder irgendein psychologischen Effekt (von wegen man kann ja nicht gehen ohne etwas zu kaufen). Es wird aber nie Druck ausgeübt. Heute habe ich 15 Weine probiert und dafür 18 Euro bezahlt, natürlich erst mal eine Stange Geld, nur wo kann ich günstiger diese breite Spitze probieren ohne größeren Kostenaufwand? Der Mann ist schon Klever, er kann die Menschen mobilisieren und stellt sie zufrieden. Zufriedene Kunden kaufen auch. z.B. hätte ich es bevorzugt den Keller Morstein bei Kierdorf zu kaufen obwohl er 1,60 € teuerer (kommt selten vor) ist als PdP, da unterstütze ich lieber den Händler in meiner Nähe, doch leider war er schon ausverkauft.

      Nächste Woche gibt es die 9 TBAs von Kracher und SB von Tement ... darauf die Woche ist Knoll und noch zwei andere Österreicher dran. Irgendwann im November wird Laible ins Programm aufgenommen und es gibt den Achat 02 zum probieren. Im Dezember kommt noch der Röttgen Alte Reben 02 von HL. Weinfreak Herz was willst du mehr...:D

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 18.10.03 10:21:54
      Beitrag Nr. 210 ()
      Moin,

      gestern lud einer meiner Weinfreunde zur quartalsmäßigen "Wiedererkennungsprobe" (2 blinde Flights mit jeweils den gleichen Weinen, die im ersten Durchgang nacheinander ausgeschenkt und ausführlich besprochen sowie bewertet werden, während man im zweiten Flight alle Weine gleichzeitig vor sich hat und als Nr.1, Nr.2 etc. des ersten Durchgangs wiedererkennen muß).

      Die Aufgabe war bei 6 trockenen Rieslingen aus den Anbaugebieten Mittelrhein, Rheingau und Nahe gar nicht so leicht, und die Tatsache, daß mein Weinfreund Bernd E. preiswerte Basisqualitäten bevorzugt, kam erschwerend hinzu. Beim Wiedererkennen habe ich 2 Weine miteinander verwechselt, nämlich den QbA aus der Kupfergrube 01 von der Gutsv. Niederhausen-Schlossböckelheim (der schon erstaunliche Reifenoten aufwies) mit der Nr.2 aus dem Oestricher Lenchen 99 von Querbach.

      Der nach einhelliger Meinung beste Wein war die einzige trockene Spätlese, die aus dem Hause Müller/Spay stammte. Dieser 01er aus dem Bopparder Hamm Ohlenberg verfügte über eine großartige, an Franzen erinnernde Mineralik und bekam 86+ von mir.
      Gut war auch der QbA 01 aus dem Niederhäuser Rosenberg von Mathern (84-85). Danach folgte der 02er Gutsriesling von Jost (den ich blind an die Mosel gesteckt hätte) mit 82 Punkten.

      Als schwächster Wein der Probe, der allerdings keine Alterstöne aufwies (dank stainless cap??), zeigte sich der diffuse Querbach. Mit seiner verwaschenen Klümpchensaromatikk kam er bei mir auf wohlwollende 76.

      Auweiah, gleich gehts nach Dülken zur Sauvignon-Verkostung und danach auf einen Geburtstag. Nur die härtesten kommen durch....

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 18.10.03 17:04:48
      Beitrag Nr. 211 ()
      Moin!

      Der einfache Würtz hat auch am zweiten Tag noch gut gefallen, wenn nicht sogar noch etwas besser als am ersten, heute am dritten läßt er dann etwas doch nach. Im direkten Vergleich viel angenehmer: Mosbachers 01er Deidesheimer Mäushöhle Kabinett trocken, ein Bilderbuchriesling. Auf dem Höhepunkt seiner Entwicklung oder hat der noch Potenzial?

      Gestern bei einem Freund getrunken und positiv überrascht worden: ein Cabernet-Shiraz aus Australien für knapp 3 € von Lidl. Pflaumenaroma, relativ dicht, gut zu trinken, habe heute auch keine Kopfschmerzen gehabt :D

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 18.10.03 18:44:52
      Beitrag Nr. 212 ()
      Hallo HHanseat,

      die Mäushöhle von Mosbacher habe ich mir von Kierdorf als Einzelflasche gekauft, gefiel mir vor ein paar Woche besonders gut. Könntest Du den bitte mal genauer beschreiben? Das mit dem Potential hätte ich auch gern von Dir gewußt, oder sollte ich die Flasche bald möglichst wegtrinken.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 18.10.03 21:53:01
      Beitrag Nr. 213 ()
      N`Abend, Jörg!

      Die Mäushöhle ist im Moment richtig lecker, viel zulegen wird der wohl nicht mehr, sich aber sicher noch einige Zeit auf dem derzeitigen Niveau halten können. Die Fruchtaromen (Pfirsich-Zitrus-Apfel, Pfälzer Riesling halt) sind im Vergleich zum letzten Jahr schön eingebunden und drängen sich nicht in den Vordergrund. Der zeigt schöne Mineralik und den gewissen Schmelz, welchen ich beim Würtz vermisse. Unterm Strich ein Paraderiesling. Kein Schreihals, Kössler vermutlich zu reduktiv, aber genau wie ich sie mag.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 18.10.03 22:07:35
      Beitrag Nr. 214 ()
      Nachtrag: ich habe gerade noch einen 2002er Mäushöhle Kabinett trocken in den Kühlschrank getan. Der hat bei Hofschuster 11 Punkte weniger als der 01er bekommen. Da ist morgen wohl ein direkter Vergleich fällig...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 18.10.03 23:58:21
      Beitrag Nr. 215 ()
      Nabend,

      Ohhhhh! Sorry HHanseat, hab` im ursprünglichen Beitrag zur Mäushöhle den Jahrgang überlesen.:( Bitte berichte doch mal wie der 02er geschmeckt hat, den ich nämlich habe.

      Ansonsten heute mal einen Österreicher - der 2000er Riesling Maximum von Ludwig Hiedler. Kräuterwürzig und viel Aprikose in der Nase. Die Aprikose setzt sich am Gaumen fort, kräftige Säure, deutliche Mineralität und ein angenehmer Bitterton. Wirkt nicht so wuchtig wie die zuletzt getrunkenen Weine aus Ö - dagegen wirkt er schlank. Das ganze erinnert mich an einen Aprikosenlikör, denn den Alkohol von 14%vol. kann er nicht ganz verbergen. Im Abgang wirkt er dann leicht feurig und brandig. Immer noch eine ordentliche Portion Süße, auf dem Etikett wird auch halbtrocken vermerkt. Insgesamt unharmonisch, die diversen Komponenten bilden keine Einheit. Unsichere Wertung - 88-91 Punkte.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 19.10.03 00:01:28
      Beitrag Nr. 216 ()
      Vielleicht interessiert es, die Analysewerte zum Maximum von Hiedler: Rz: 11,4 g/L S: 6,6 g/L A: 14,3 %vol.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 19.10.03 01:53:00
      Beitrag Nr. 217 ()
      Moin,

      gerade komme ich von einem Geburtstag zurück - und davor war Sauvignon blanc-Probe in Dülken angesagt. Eine ganz interessante Angelegenheit trotz vieler schwacher Weine, die nicht nur bei mir unter der 80-Punkte-Grenze blieben.

      Der Sieger der Verkostung war übrigens ein Sauvignon aus Deutschland, nämlich das Exemplar der Pfaffenweiler Genossen aus 02 (mit ziemlich einheitlich 90 Punkten).

      Sowohl aus Südafrika, Neuseeland, der Steiermark und Frankreich kamen teilweise erschreckend schwache Exemplare.

      Etwas, was ich früher nur vermutet habe, weiß ich jetzt mit ziemlicher Sicherheit: Sauvignon blanc ist nicht die Sorte, die ich zu meiner Glückseligkeit brauche. Die grüne Aromatik, die häufig mit leichten Bitternoten verbunden ist, macht mir nur selten wirklich viel Freude.

      Eine absolute Erholung war die zwischendurch als Pirat eingestreute Scheurebe von Wittmann, und die nach der offiziellen Probe geköpften Rieslinge (Salwey, Hirtzberger, Clüsserath-Weiler und Müllen) ließen das Herz plötzlich wieder höher schlagen. Als sehr lecker erwies sich auch eine Huxelrebe TBA vom Benderhof.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 19.10.03 11:02:28
      Beitrag Nr. 218 ()
      Hallo Bernd,

      nach deiner Beschreibung urteilend, muss ich mich ja nicht wirklich ägern die Probe verpaßt zuhaben. Gerne hätte ich dem Johannes noch alles gute gewünscht, hat er denn angekündigt den Weinfreaks weiterhin treu zu bleiben?

      Ihr habt in der Probe einen Wein von Henri Bourgeois gehabt, wie hat der abgeschnitten? Ich kenne seine Basisqualitäten nicht, schätze aber den La Bourgeoise wegen dem sehr moderaten Holzeinsatz und Langlebigkeit.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 19.10.03 11:35:04
      Beitrag Nr. 219 ()
      Moin, Jörg!

      Ihr habt in der Probe einen Wein von Henri Bourgeois gehabt, wie hat der abgeschnitten? Ich kenne seine Basisqualitäten nicht, schätze aber den La Bourgeoise wegen dem sehr moderaten Holzeinsatz und Langlebigkeit.

      Bei der Probe war ich nun nciht dabei, aber den 2002er "Petit" und den Sancerre "Baronnes" von Bourgeois hatte ich dies Jahr schon im Glas. Beide wußten zu gefallen, eher zurückhaltend und keine Fruchtbomben. Recht eleganter Stil. Der Petit liegt so bei 6 Euro, ist ein netter Speisenbegleiter, wäre mir als Solowein aber zu dünn. Der Sancerre spielt schon eine Liga drüber, der von Mellot gefiel mir aber noch besser, und ein Nachkauf hat sich bisher nicht aufgedrängt.

      Apropos Sauvignon: bei meinem Englandbesuch hatte ich einen (nein, zwei!:D) sehr ansprechenden NZ-Sauvignon Santa Maria Private Bin 2002 mit Stelvin-Schraubverschluß genossen und war entzückt, den auch in D auf einer Liste zu finden. Aber oh Schreck, für die Deutschen wird eine Sonderabfüllung mit Baumrinde vertrieben :(

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 19.10.03 12:07:37
      Beitrag Nr. 220 ()
      Moin,

      der Bourgeois kam bei mir auf 78 Punkte, bei Werner auf mehr, bei anderen aber auch nur auf gute 70. Er hatte die typische Sancerre-Gurkenfaßaromatik.

      Bis die Bälde

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 19.10.03 12:11:12
      Beitrag Nr. 221 ()
      Hornwatz, welchen der drei Bourgeois-Weine hattest du denn? Und aus welchen Jahr?

      Bei mir steht auch noch ein 02er Sancerre von Reverdy rum. Kennt den jemand?

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 19.10.03 13:25:04
      Beitrag Nr. 222 ()
      Hallo HHanseat,

      wie schon gesagt, war ich bei dieser Probe (auch die nächste, Südafrika) nicht dabei. Lt. Probenliste auf der HP der Weinfreaks ( http://www.weinfreaks.de ) sollte es folgender Wein sein: Henri Bourgeois, Chavignol (Pouilly-Fumé). Falls Interesse besteht kann ich Dir das Protokoll hier rein kopieren sobald es erscheint.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 19.10.03 13:59:49
      Beitrag Nr. 223 ()
      Moin, Jörg!

      An dem Protokoll habe ich Interesse! Den Pouilly von Bourgeois kenne ich nun nicht (mit den Quincy hätte ich noch dienen können), mit dieser Appellation bin ich nie so richtig grün geworden. Aber eine "Gurkenfaßaromatik" wundert mich schon, und das soll typisch sein? Muß ich bisher wohl Glück bei der Auswahl meiner Loire-Wein gehabt haben! :rolleyes:

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 19.10.03 14:17:50
      Beitrag Nr. 224 ()
      Hallo HHanseat,

      Schau mal in Deine BoardMailbox, ich leite Dir mal den Bericht von Norbert Kreutzer weiter, möchte das ungern in diesem öffentlichen Rahmen ohne seine Erlaubnis machen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 19.10.03 14:35:59
      Beitrag Nr. 225 ()
      Tach zusammen,

      über die `Gurkenfassaromatik` bei Loire-Weinen bin ich auch gestolpert. Da habe ich dann wohl wie Bernd bisher immer Glück gehabt.
      Aber hier nun wie versprochen das Ergebnis meiner Verkostung der beiden Riesling-Eisweine:
      1)2001 Schneiderberg von Weinrieder (Bernd, Danke für den Tip) EUR 32,50
      2)2001 Stettener Stein von Knoll EUR 60,-

      1) Schöne, klare goldgelbe Farbe, typische Rieslingaromen, Säure gut schmeckbar, harmoniert aber schön mit der Süsse, langer Abgang, ein wunderbarer Eiswein.
      2) In der Farbe noch etwas dunkler, Aromen in der Nase und am Gaumen noch dichter, sehr konzentriert, füllt sofort den Mund, sehr cremig und hat einen unendlichen Abgang. Eine Granate. Ich muss zugeben, sowas hatte ich noch nie im Glas.

      PLV? Würde man 2) nicht kennen, wäre man wahrscheinlich mit 1) bis an`s Ende seiner Tage glücklich. Aber nun kenne ich 2) und dieses Phänomen kennen wir doch alle, oder? Das kriegen wir jetzt nicht mehr aus dem Kopf. Und da kämpfen nun wieder Verstand (Portemonnaie) gegen Bauch ihren ewigen Kampf. Ist der 2) wirklich doppelt so gut wie der 1)? Natürlich nicht, aber der Bauch will ihn trotzdem wieder haben. Hätte ich ihn doch nur nie probiert....nein, auch blöd, denn dann hätte ich ja was verpasst. Also doch wieder der alte Kompromiss zwischen Kopf und Bauch: 1) kann man sich schon mal öfter leisten, 2) gibt`s nur zu ganz besonderen Gelegenheiten. Ehrlich....
      Viele Grüsse
      Meikel
      Avatar
      schrieb am 19.10.03 14:46:17
      Beitrag Nr. 226 ()
      Danke, Jörg!

      Interessante Ergebnisse. Ich mag Sauvignon ja recht gerne, habe aber nicht sooo viel davon getrunken und kann daher zur Represäntativität der Probenauswahl auch nicht viel sagen. Von den probierten Weinen hatte ich (andere Jahrgänge) mal den Buitenverwachting (okay, blieb aber nicht weiter im Gedächtnis), den von Kim Crawford (gefiel gut, war mir aber zu teuer (15 €?). Der Crawford hat noch richtig nette Sauvignons über der enfachen LinieAC) und natürlich den 01er Zieregg, der mich völlig begeisterte. "Biberwein" kann ich gar nicht nachvollziehen.

      Mein größtes Problem mit den Sauvignons sind die Preise. Für um die 10 € bekomme ich anständige Weine, die wirklich guten und spannenden liegen aber über 15. Und (nicht ganz fair, aber letztlich für mich entscheidend) verglichen mit den ab-Hof-Preisen in Deutschland spielt man da stets ein bis zwei Ligen höher. So trinke ich meine Sauvignons in Restaurants und als vereinzelte Abwechslung, aber ich habe nicht den "Haussauvignon", von dem ich mir regelmäßig was kaufen würde. Am ehesten entspräche dieser Rolle noch der Quincy von K&U.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 19.10.03 17:14:15
      Beitrag Nr. 227 ()
      Tach!

      So, den ersten Vergleichsschluck Mäushöhle 01-02 habe ich genommen, berichten will ich aber erst nach weiteren Versuchen.

      Zu gebackenen Rosmarinkartoffeln mit Fenchel sollte es dann doch ein Roter sein, und ich landete einen Volltreffer: Domaine Saint Antonin, Faugères, rouge 2001, bei Pdp für 8,90 als Teil des Probierpakets erstanden. Genau so mag ich meine Südfranzosen! Dicht, ohne brandig zu sein, fruchtig, ohne an Trinkmarmelade zu erinnern, vollmundig mit seidigem Finish, und über allem schwebt ein würziger Kräuterhauch... Ganz starker Nachkaufkandidat. Ich weiß allerdings nicht, ob der sich noch groß entwickeln wird. Aber ich bin zufrieden, wenn er noch ein-zwei Jahre auf dem Niveau bleibt.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 19.10.03 19:36:36
      Beitrag Nr. 228 ()
      Hallo HHanseat,

      bitte, bitte!

      Meine Erfahrung mit der Sorte Sauvignon blanc ist noch sehr begrenzt. Die wenigen bisher getrunkenen Exemplare befanden sich meisten deutlich über 10 Euro, dabei gefiel mir sehr gut der 2001er SB von Hiedler und Ott (beide ca. 12 Euro). Und der bereits erwähnte "La Bourgeoise" (17.50 Euro bei Mövenpick) von Henri Bourgeois - der Wein wird 2/3 im Edelstahl, 1/3 Barrique (davon je 1/3 - erst, zweit und Drittbelegung) ausgebaut. Ich mag diesen Wein besonders im gereiften Zustand, so nach ca. 5 Jahren.

      So mit hat mich sehr überrascht wie schlecht die Österreicher auf der Probe abgeschlossen haben, vor allem der Zieregg soll ja einer der besten Vertreter aus Österreich sein. Ich werde kommende Woche diesen Wein (Jahrgang?) probieren können, mal sehen wie er mir gefällt.

      Ich werde auf jeden Fall am Thema dran bleibt, auch wenn es dazu nur wenige Verkostungsmöglichkeiten gibt.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 19.10.03 19:54:39
      Beitrag Nr. 229 ()
      Tja, Jörg, genau da ist das Problem: für 17,50 soll man ja auch schon ganz anständige Rieslinge bekommen... Reizen täte mich ja der Cuvee Edmund Sancerre von Mellot, der ist aber auch nicht billiger als der Bourgeoise. Hach...

      So, zur Mäushöhle von Mosbacher: der 01er konnte über Nacht sogar noch zulegen, hat jetzt einen noch expressiveren Duft. Dem würde ich in heutiger Form so um die 87 Punkte zusprechen. Der 02er ist deutlich anders (blind hätte ich nicht die enge Verwandschaft erkannt) und, zumindest heute, deutlich schwächer. Weniger Frucht, deutliche Mineralik (ich assoziiere spontan Kreide oder Kalk, Deidesheim hat aber eher Kies, oder?), auch eine gewisse Bitterkeit. Keine Ahnung, was da passiert ist. Dennoch ein ordentlicher Kabinett, liegt bei mir bei etwa 80 Punkten, es würde mich aber nicht wundern, wenn der noch etwas zulegen könnte. Besser zum Essen als solo. Optimaler Trinkzeitpunkt? Schwer zu sagen, vielleicht in etwa einem Jahr.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 19.10.03 22:11:28
      Beitrag Nr. 230 ()
      Hallo HHanseat,

      Naja, recht hast Du. Nur man kann nicht nur Riesling trinken, auch wenn ich das fast ausschließlich tue, da muss man vielleicht mal auf eine Flasche guten Riesling verzichten um auch mal etwas neues zu entdecken. Aber auch bei mir hält sich das Stark in Grenzen, vom 01er La Bourgeoise habe ich auch nur eine Flasche. Aber es gibt gute SB sicherlich auch preisgünstiger, nur welche und wo?

      Zum 02er Mäushöhle: Wenig Frucht und viel Mineralität habe ich noch im Gedächtnis, nur 80 Punkte finde ich etwas wenig, würde da so ca. 5 Punkte mehr geben. Kann es sein das deine Flasche nicht optimal war?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 19.10.03 22:30:32
      Beitrag Nr. 231 ()
      Zum 02er Mäushöhle: Wenig Frucht und viel Mineralität habe ich noch im Gedächtnis, nur 80 Punkte finde ich etwas wenig, würde da so ca. 5 Punkte mehr geben. Kann es sein das deine Flasche nicht optimal war?

      Klar kann das sein, aber Fehler erkennen konnte ich auch nicht. Dank der Baumrinde weiß man das ja selten genau. Und Hofschuster hat ja auch nochmal sieben Punkte weniger gegeben. Ich glaube auch nicht, daß ich noch eine Vergleichsflasche habe. Ich hatte mir Anfang des Jahres mal gemischte Kabinette schicken lassen, nachgekauft wurde dann die Elster. Tendenziell gefielen mir bei Buhl und Mosbacher die Forster Lagen meist besser als die Deidesheimer.

      Aber es gibt gute SB sicherlich auch preisgünstiger, nur welche und wo?

      Sag Bescheid, wenn du sie findest! Kennst du die Quincy von K&U? Sind schon nicht schlecht, haben aber noch keine 2002er im Angebot (der Jahrgang soll wohl recht gelungen sein). Bei http://www.weinpalais.de/ habe ich den Villa Maria für etwa 9 € erstanden, aber noch keine Flasche aus dieser Abfüllung getrunken. Das ändert sich aber vielleicht morgen, es gibt Dorsch...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 19.10.03 22:41:53
      Beitrag Nr. 232 ()
      Guten Abend,

      Sauvignon blanc interessiert mich momentan als Rebsorte sehr - da mir die viel gelobten, aber hochpreisigen Südsteiermärker Exemplare (der einfachste Neumeister SB liegt hier im Fachhandel bei 12 €;) als Einstieg eine Nummer zu gross erscheinen, erwarb ich gestern auf Anraten des seriös erscheinenden Verkäufers bei Mövenpick (der mich immerhin vom Kauf anderer Weine, etwa einen roten Veltliner von dem hier auch schon gelobten Wimmer-Czerny abhielt) einen Karton des Petit Bourgeois. Nachdem ich hier heute von der im Ergebnis misslungenen gestrigen SB-Probe und gar von "Gurkenfasstönen" lass, öffnete ich verunsichert die erste Flasche des französichen SB - siehe da, genau die schreckliche Assoziation "Flüssigkeit aus dem Gewürzgurkenglas" stellte sich auch bei mir ein. Ein schrecklicher Wein, bei dem meine Frau sogleich einen Korkschmecker feststellte (ich bin gegen so etwa immun). Entsetzt über diesen Fehlkauf musste sogleich die 2. Flasche dran glauben - siehe da, ohne Korkfehler schmeckte der Wein deutlich anders: eher zart im Geruch, mit erstaunlich viel Säure für einen SB, kräftiges Sortenaroma ohne Mehrdimensionalität, aber kühlschrankkalt gut trinkbar , wenngleich eher ein Sommerwein. Nach der geleerten Flasche würde ich 82/83 Punkte für angemessen halten, also nicht enttäuschend (diese ganz marktkonformen Weine -ich trank neulich einen Südtiroler-SB, der einfach nur stromlinienförmig schmeckte - sind schwächer), aber auch nicht zum Nachkauf animierende (das Moevenpick-Sortiment geht irgendwie zunehmend auf Nummer Sicher, bietet dabe viel Mittelmass zu nicht mehr günstigen Preisen). Dass bei der SB-Probe eine Scheurebe hervorstach, wundert mich nicht. Gut gemacht, sind das sehr schmackhafte Weine - der Wirsching Kab. 2001 ist ganz hervorragend, habe leider nur noch eine Flasche. Apropos: interessanter Vergleich des Wirsching Silvaner aus dem Iphöfer Kalb 2002 und 2001: 2001 ist sehr schlank und dezent, daber sehr klar und durchaus nach meinem momentanen Geschmack. 2002 scheinen Reinzuchthefen mit Geschmacksaroma im Spiel zu sein - der Wein ist stark zitrusfruchtig, eher als Riesling denn als Silvaner zu identifizieren und damit für mich langweilig, da austauschbar gegen viele andere Weine dieser Art - warum werden die Weine bloss immer gleichförmiger ?

      Nachdem hier zuletzt Keller gelobt wurde und angeblich der Einstieg des Sohnes einen Qualitätsfortschritt gebracht haben soll (so Hofschuster auf der ProWein), habe ich mir 2 Flaschen des 2002er Silvaner gekauft - der Wein ist für mich ungeniessbar, deutlicher Restzucker, ohne Individualität , oberflächlich, schmeckt wie von einem Massenweinproduzenten, Supermarktqualität für 4 statt für 7 €. Keller hat sich damit für mich erledigt, ich werde nach verschiedenen Eindrücken auch von anderen, höherwertigen Weinen keine Flasche von diesen Herrschaften mehr anrühren, für mich ist das ein zweiter Fall Weil in der deutschen Weinlandschaft - wie im Märchen von des Kaisers neuen Kleidern, "der Kaiser ist ja nackt".
      Avatar
      schrieb am 19.10.03 22:43:18
      Beitrag Nr. 233 ()
      Hallo HHanseat,

      bei der Mäushöhle wollte ich eigentlich noch mind. 6 Monate warten, doch nun bin ich neugierig geworden. Werde meine Flasche demnächst öffnen und berichten, notfalls kann ich immer noch bei Kierdorf nach kaufen.

      Nein, von K&U habe ich noch keinen Quincy probiert, werde ich vermutlich auch nicht, da ich mich entschlossen habe dort kein Wein mehr zu kaufen. Bei einem kleinen Händler in meiner Nähe gibt es Weine von Pfaffenweiler, obwohl ich bezweifle das die den Exoten SB führen, werde ich es dort mal versuchen. Ansonsten mal sehen was einen so alles begegnet, im Moment habe ich eigentlich Kaufstop - nur noch ein paar Luxusweine von der Wunschliste und dann ist wirklich Schluß.;)

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 19.10.03 23:25:15
      Beitrag Nr. 234 ()
      Hallo Frohnau,

      2002 scheinen Reinzuchthefen mit Geschmacksaroma im Spiel zu sein - der Wein ist stark zitrusfruchtig, eher als Riesling denn als Silvaner zu identifizieren und damit für mich langweilig, da austauschbar gegen viele andere Weine dieser Art - warum werden die Weine bloss immer gleichförmiger ?

      Von Wirsching habe ich mir den hochgelobten 02er Riesling Kab. tr. aus dem Julius-Echter-Berg zugelegt, der mir auch sehr gut gemundet hat. Deine Andeutung das Wirsching evtl. mit Aromahefen arbeiten würde, macht mich sehr nachdenklich - ist das eine Vermutung von Dir oder gibt es da gesicherte Erkenntnisse? (Entschuldige, wenn ich jetzt wie Thomas Deck klinge.:D )

      Zu (Klaus) Keller - ich habe dessen Weine erst mit der 02er Kollektion kennengelernt, und dann auch nur die vier besten Rieslinge (Kirchspiel, Hubacker, Morstein und G-Max) alles Weine zwischen 20-60 Euro. Die mir sehr gut gefielen. Wenn ich deine Worte lese habe ich den Eindruck das dir die Weine von Keller zu gefällig und charakterlos sind, trifft das auch auf die von mir genannten Rieslinge zu?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 20.10.03 22:17:16
      Beitrag Nr. 235 ()
      Nabend,

      wie angekündigt heute dann die 02er Mäushöhle Kab. tr. von Mosbacher im Glas: intensive Rieslingaromen, dropsig, etwas laktische Töne. Die Riesling-Typizität setzt sich am Gaumen fort, überwiegend Zitrone. Eine relativ kräftige, animierende Säure. Nicht ganz trocken. Den für einen Kabinett passend schlanken Körper. Der Abgang ist ein wenig kurz, aber mit einer schönen Mineralität unterlegt. Gefällige 83-84 Punkte.

      Die Flasche habe ich bei Kierdorf für 8.70 Euro gekauft, dafür ist mir der Wein zu teuer. Ich werde ihn auch nicht mehr nach kaufen. Um ehrlich zusein, habe ich Probleme mit dem sehr sterilen Stil von Mosbacher, beim Mäushöhle kommt noch die Gefälligkeit dazu, was die GGs nicht hatten. Ich habe auf einen Kauf des GG aus dem Ungeheuer verzichtet, eben weg dieser Stilrichtung. Kurz erklärend: Die Weine sind objektiv nicht schlecht, nur es fehlt die Komplexität, sie sind mir zu geradlinig und steril. Es ist ja so das sehr viele Erzeuger aus der Pfalz mit Reinzuchthefen arbeiten, mal mit mehr Erfolg und mal weniger, bei Mosbacher stößt es bei mir besonders auf. Empfehlenswert ist mal der Vergleich 02er IDIG von Christmann und das 02er UNGEHEUER von Mosbacher - beide preislich fast gleich - der Idig wirkt durch die Spontangäraromen deutlich komplexer, dagegen wirkt das Ungeheuer auf mich einfallslos. Die Mäushöhle geht in die gleiche Richtung. Den lagenlosen Kabinett tr. von Mosbacher empfand ich als sehr angenehm, und vom PLV her passend. Da erwarten man auch keine Komplexität.

      Nur um es noch mal klar zustellen, ich behaupte nicht das Mosbacher schlechte Weine produziert, sondern nur das sie in der Spitze für mich dann nicht das Geld wert sind.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 20.10.03 22:28:25
      Beitrag Nr. 236 ()
      Hallo HHanseat,

      noch mal kurz auf die Mäushöhle zurückkommend - Hofschuster schreibt etwas von Lakritze, bei mir eher laktische Noten. Konntest Du irgend etwas davon feststellen?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 21.10.03 11:57:10
      Beitrag Nr. 237 ()
      Moin, Jörg!

      Auf die Lakritze hatte ich geachtet, die mußte ich aber wirklich angestrengt hineinschmecken. Würde ich nciht in eine Beschreibung aufnehmen, schon gar nicht so dominant wie Hofschuster. Laktische Eindrücke hatte ich nicht, da habe ich aber auch nicht im gleichen Maße drauf geachtet. Unterm Strich klingt es nicht unbedingt so, als hätten wir drei den gleichen Wein vor uns gehabt :D

      Das Ungeheuer 2002 hatte ich bisher nur im September als Probierschluck im Gut, und da hat es noch sehr unfertig geschmeckt. Wenn du dieses GG und diesen problematischen Kabinett als Maßstab nimmst, kann ich verstehen, daß du dich von Mosbacher abwenden willst. Die können aber auch anders...

      Und noch zum Thema Sauvignon: gestern wurde dann der Villa Maria 02 geöffnet. Gut trinkbar, frisch und knackig, fand allgemeinen Anklang, wird aber sehr von Stachelbeeraromen dominiert. Nicht ganz so extrem wie der Montana, aber ich fand das Aroma aufgesetzt und den Wein etwas unbalanciert. Kann man trinken, muß man aber nicht, kostet aber auch nur 8,50.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 21.10.03 12:25:38
      Beitrag Nr. 238 ()
      Hallo HHanseat,

      in der Tat würde man meinen wir sprechen über drei verschiedene Weine. Lakritze konnte ich beim besten Willen nicht finden, vielleicht einer der vielen Aromen mit denen ich Probleme habe.

      Von Mosbacher abwenden ist vielleicht ein wenig extrem ausgedrückt, nur muss man natürlich dem eigenen Geschmack folgen und da gibt es interessantere Sachen. Vor allem wie die Weine ausgebaut werden hat einen großen Einfluß aus die Aromen im Wein, und da passt Mosbacher im Moment nicht ins Idealbild. Das hat IMHO auch nichts mit der Jugend zutun. Ich werde aber dran bleiben, und vielleicht findet noch eine einsame Flasche Ungeheuer den Weg in meinen Keller für spätere Studien.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 22.10.03 23:15:10
      Beitrag Nr. 239 ()
      Moin,

      sorry fürs späte Danke, Scandi, daß Du die Arbeitsweise des lokalen Dealers etwas offengelegt hast.

      ...und Gruß an die anderen...

      ...im Glas nach einigem Ärger ein Entspannungswein, der Dowie Doole Shiraz aus dem McLarenVale, bei 14 Umdrehungen hat er neben feinen Kaffeearomen und Minze eine durchdringlich elegante Note, die ja auch das McLarenVale auszeichnet. Dazu reichte ich mir Kinderschokolade, natürlich kalt aus dem Kühlschrank.

      Ich unterscheide jetzt nur noch in Entspannungswein und Spannungswein, dann muss man keine Sichtweise rechtfertigen. Kommt aber auch nicht von mir, sondern, so glaube ich, vom Stuart Pigott.

      Und ab und zu tut ein Entspannungswein auch gut, die Flasche ist gleich leer.

      Prost ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 23.10.03 09:26:03
      Beitrag Nr. 240 ()
      Morgen,

      Ekonti, es ist interessant das Du den Begriff "Dealer" gewählt hast. Oft macht es mich ein wenig nachdenklich wie Stark man dem Thema Wein verfallen ist, denn Suchtpotential hat das Thema schon. Könntet ihr, wenn ihr das wollte, von heute auf morgen mit dem Wein trinken aufhören? Vermutlich schon, aber wäre das Leben dann nicht ein kleines bißchen ärmer. Sind wir nicht alle ein wenig süchtig?

      etwas nachdenklich am frühen Morgen grüßt,
      Jörg;)
      Avatar
      schrieb am 23.10.03 09:36:48
      Beitrag Nr. 241 ()
      Morgen,

      Entspannungswein und Spannungswein ist doch nichts anderes als schmeckt oder schmeckt nicht, oder? Oder will Pigott damit den Grad der Komplexität ausdrücken?

      Von wegen Sichtweisen rechtfertigen (meinst Du Mosbacher?) - denke ich, das es sehr wichtig ist das die Gesprächspartner genau wissen was für Vorlieben man selbst pflegt, sonst kann man noch soviel Verkostungsnotizen schreiben ohne das der Gegenüber diese einordnen kann. Denn Objektivität und Wein sind für mich zwei Dinge die nur schwer zusammen passen, wenn gar sich als unmöglich darstellen.

      Also von meiner Seite aus, bitte, immer eine Erklärung fordern wenn ich mal wieder irgendein Mist schreibe.:D

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 23.10.03 09:51:41
      Beitrag Nr. 242 ()
      Jungens,

      ich glaube das ist der Grund warum ich hier nur sporadisch poste: ich trinke NUR Entspannungswein :lick:
      Da trinkt man natuerlich eher die Sachen die einem in der Vergangenheit gut geschmeckt haben. Ich persoenlich habe einen Tick fuer samtige, weniger tanninhaltige Rhoneweine (Rot natuerlich). Dementsprechend habe ich mich die letzten drei Jahre auf dieses Thema konzentriert.
      Trotzdem, wie ihr alle bestimmt auch schon festgestellt habt, aendert sich der eigene Geschmack im Laufe der Zeit (Hallo Frohnau :D ) und im Moment bin ich in einer wilden Weisswein (vieeel St. Joseph) und Bordeauxphase. Beim Bordeaux versuche ich herauszufinden warum der 2000er so unglaublich hoch bewertet wird. Ich habs noch nicht herausgefunden, nach der Probe von 5-6 verschiedenen Erzeugern zwischen 10 und 25 Oehre.

      Gruss von drueben
      Christian
      Avatar
      schrieb am 23.10.03 14:56:55
      Beitrag Nr. 243 ()
      Moin!

      Christian, in diese Richtung (weniger Experimente, mehr alte Favoriten) bewege ich mich auch. Und nun ist ja auch wieder Rotweinwetter in Hamburg, da wurden auch wieder die Clos de Caillous hervorgeholt. Was sind denn deine Rhone-Favoriten?

      Bordeaux habe ich auch einige probiert, so von 10-15 Euro, und während die zwar nett waren, sah das PLV nicht so überragend aus. Die 2000er empfand ich nicht als so überragend wie oft bejubelt, neulich gefiel mir ein 97er besser als der 2000er des gleichen Guts. Aber ich hoffe ja, daß auch die günstigen 2000er noch zulegen. Dennoch will ich den Bordeaux-Stil nicht ganz missen, ich kann halt auch nicht immer Südfranzosen trinken (ähnlich, wie Alternativen zum Riesling sein müssen).

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 24.10.03 17:49:47
      Beitrag Nr. 244 ()
      Hallo,

      das Gegensatzpaar "Spannungs-/Entspannungswein" ist mir einfach zu etikettenhaft und beliebig verwendbar (warum nicht stattdessen "gefällig/nicht gefällig"), wobei mir "spannende Weine" insofern mehr geben, als dass bei ihnen das 2. Glas nicht genauso schmeckt wie das 1. und sie herausfordernder sind im Vergleich zu dem vielen Mittelmass, das ich mir mit meiner Weinbudgetbeschränkung nicht ersparen kann.
      Zuletzt getrunken: die Basis-Grauburgunder von Bercher und Franz Keller vom Kaiserstuhl - Bercher ziemlich dünn und mit 7 € klar überteuert, Keller auch eher schlank, aber mit einem ganz eigenen, interessanten Aroma - sehr schöner Literwein (wobei ich mittlerweile von Litern kaum mehr etwas erwarte und zur Beurteilung eines bekannten Namens eher die Ebene darüber (meist Kabinette) probiere - wenn dann solch mich immer noch ärgernde Qualität wie bei dem Rheinhessen-Keller-Silvaner geboten wird, fühle ich mich abgeschreckt. Zu Scandis Frage, ob mein schroffes Verdikt auch für die ihm so sehr schmeckende Keller-Oberklasse gilt, kann ich nur auf eine einzige Gelegenheit verweisen, bei der ich diese Weine (weiss nicht mehr, welche) dieses Jahr verkostet habe - das waren keine "Spannungsweine", sondern mich einfach nicht ansprechende, ziemlich konturlose Weine, die gg. den Weinen des danebenstehenden Knipser blass blieben.

      Kommt jemand am Sonntag zu Scheuermanns Weinsalon in HH?
      Avatar
      schrieb am 24.10.03 20:13:43
      Beitrag Nr. 245 ()
      Nabend,

      heute mal wieder bei Kierdorf gewesen, zumeist gab es Sauvignon blanc und neun süße "Kracher".

      Gelber Muskatteller Steinbach 2002 von Tement (18.50 €):
      exotische Früchte, trocken, kräftige Säure, mineralisch - meiner erster Kontakt mit dieser Sorte, gefiel mir sehr gut, auch zu diesem Preis.

      Sauvignon blanc Klassik 20002 von Sattlerhof (11.90 €):
      dezente Frucht, grüne Noten, schlank, etwas metallisch im Abgang. Nicht mein Fall.

      SB Klassik 2002 von Tement (13.50 €):
      ähnliche Aromen wie beim Vorgänger, wirkte noch schlanker, allerdings ohne Metall. Die Klassik-Serie ist für mich erschreckend schwach und zu diesem Preis indiskutabel.

      SB Graßnitzberg 2002 von Tement (19,50 €):
      Stachelbeere, dezente Holznote im Hintergrund, dichter als die Klassik und sehr mineralisch.

      SB Sernauberg 2002 von Sattlerhof (14,90 €):
      Schwach erkennbar etwas Stachelbeere, etwas Holz, deutlich schlanker als der Graßnitzberg. Auch hier schwaches PLV - in dieser Preisklasse erwarte ich mehr Dichte.

      SB Sernauberg 2002 von Tement (24.50 €):
      Stachelbeere, Pilze, Tabak, deutlich Holz und Vanille, mittlerer Körper. Perfekt eingebundene Säure. Die Aromatisierung hält sich für meinen Geschmack auf ein erträgliches Niveau. Die 14 Umdrehungen merkt man nicht, so wie bei allen Österreicher an diesem Tag, hat mich sehr gewundert. Um es vorweg zunehmen, der Sernauberg gefiel mir von allen SB am besten.

      SB Zieregg 2002 von Tement (29,50 €):
      Viel Holz, viel Vanille, kräftiger Körper und Dichte, etwas Tabak. Absolut verschlossen und ausdruckslos. Lt. Weingut sollte man jetzt erst den 97er trinken.

      SB Zieregg 2001 von Tement (29,50 €):
      Pilze, keine Frucht, kräftige Säure, viel Körper. Die Holz und Vanillearomen sind wesentlich besser eingebunden als beim 2002. Auch hier noch viel zu jung, und auch zu wenig Luft. Ich denke das hätte den meisten Weine dieser Probe besser bekommen.

      Beide Zieregg sind nicht mein Fall, man müßte sie in 5 Jahren noch mal probieren, doch würde ich nicht das Geld anlegen um dieses herauszufinden.

      Morillon Zieregg 2001 von Tement (28,50 €):
      Wieder ein Biberwein - Holz und Vanille ohne Ende. Ich bilde mir ein, ein wenig Chardonnay-Typizität erkannt zuhaben, doch das Holz überdeckt fast alles. Wirkt vom Körper her eher schlank, und hab mich gefragt warum man so etwas ins Barrique steckt.

      Gewürztraminer Wielitsch 2002 von Tement (23,00 €):
      Geniale Nase - Rosenduft und Orangenschalen. Am Gaumen spürbare Säure, nicht üblich für einen GT soweit ich weiß, aber dann kam nicht mehr viel. Schlank.

      Vermutlich waren die meisten Weine vieeele zu jung um sie als Ungeübter sachgemäß beurteilen zu können. Die Klassik (soweit ich weiß im INOX ausgebaut) sind für mich überpreisst. Bei Tement erkennt man sofort die aufsteigende Gradation des Barriqueausbau - mir persönlich gefiel das Mittelmass, sprich der Sernauberg am besten.

      Zum probieren wurden noch die beiden Beerenauslesen und neun TBAs von Kracher gereicht, wegen dem Kostenfaktor habe ich mich auf vier 2001er TBAs beschränkt.

      Probiert habe ich die - Scheurebe Nr. 4, Grande Cuvee Nr. 6, Chardonnay Nr. 7 und Welschriesling Nr. 8 - die Beschreibung der einzelnen Weine erspare ich mir - durchweg sehr sortentypisch, Botrytis, Honig, Karamel, Süße, cremig und auch wenn der Begriff angeblich nicht zugelassen ist - einfach lecker.:D Die Nr. 7 und Nr. 8 verfügen über eine sensorisch spürbare Säure. Bei der Nr. 4 gefiel mir irgend etwas in der Nase nicht, dafür um so verführerischer am Gaumen - Scheurebe harmoniert perfekt mit der Restsüße. Mein Favorit ist die Nr. 7.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 25.10.03 14:25:58
      Beitrag Nr. 246 ()
      Hallo zusammen!
      hab diesen thread gerade erst entdeckt - find ihn hochinteressant und würde gern künftig auch Konstruktives beitragen... Ich wohne am Kaiserstuhl/Tuniberg, kenn mich in dieser Gegend ganz gut aus..und hab meine persönlichen Schwerpunkte in Süd/Südwest-Frankreich, Nordspanien und Arbois. Öterreichische Weiße LIEBE ich - nur its es sehr schwer, von hier aus an die Elite dranzukommen...also dann - CHEERS mit einem guten Malt Whisky! Gruß - Christian
      Avatar
      schrieb am 25.10.03 19:26:31
      Beitrag Nr. 247 ()
      Hallo Christian,

      willkommen im Thread. Freue mich schon auf Deine Beiträge.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 25.10.03 22:47:02
      Beitrag Nr. 248 ()
      Nabend,

      nach dem mich der Jahrgang 2002 von Laible doch arg enttäuschte, gab es heute den Versuch der Wiedergutmachung. Geöffnet wurde die zweite Flasche vom 01er Riesling Spätlese trocken "Alte Reben" - dezente, sortentypische Frucht. Sehr geradlinige, feine Frucht (Pfirsich, Zitrone) am Gaumen. Lebendige Säure. Eine gute Struktur und Dichte, nicht aufdringlich, sondern Elegant und mit sehr viel Finesse ausgestattet. Strahlkraft und Frische. Sensorisch trocken. Eine glasklare, atemberaubende Mineralität begleitet den Abgang. Der Wein darf noch ein wenig Reifen, auch wenn viele jetzt schon ihr Vergnügen daran finden werden. Gute Länge. Viel Wein für lediglich 9,50 Euro. 88 Punkte.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 26.10.03 10:55:20
      Beitrag Nr. 249 ()
      Moin,

      erstmal herzlich Willkommen Christian aus dem Kaiserstuhl!

      zum Thema Spannung-Entspannung, klar sind zwei Begriffe immer sehr pauschal und etikettenhaft. Vielleicht gehen wir HIER bei vielen Spannungsweinen auch von Entspannungsweinen aus. Woanders werden gefällige Weine als Micky Mouse-Weine bezeichnet (nachdem ich gestern im Buchhandel große Augen machte, als ich Dieter Bohlen-Plastikfiguren in Elvis-Manier entdeckte, fühle ich mich darin bestätigt, meine seit einiger Zeit benutzte Bezeichnung "Dieter Bohlen-Weine" weiter zu benutzen.).
      Was Pigott in seinem neuen Buch beschreibt, kommt ja nicht von ihm und ist allseits bekannt, in wirtschaftlich anstrengenderen Zeiten greifen Konsumenten abends noch eher zum sogenannten Entspannungswein, einfach schlürfen, sich nicht damit auseinandersetzen wollen. Ich finde es auch vollkommen okay, jeder Mensch kann über sich entscheiden. Wie HHanseat schon schrieb, weg von Experimenten und tendenziell hin zu alten Favoriten, habe ich auch so verfahren. Eine Zeit lang gab es viele hochwertige Australier, in letzter Zeit kaum mehr, doch hat mir der vor wenigen Tagen getrunkene Shiraz (ein Entspannungswein) so viel Spaß gemacht, daß mir wieder klar wurde, welch wichtige Existenzberechtigung diese Weine haben, obwohl ich zur Weiterentwicklung am liebsten Spannungsweine trinke (z.B. ein barrique-ausgebauter Weisser aus Norditalien), auf die man sich konzentrieren muss. Gestern abend hatten wir in kleiner Runde 4 Spanier aus dem südlichen Priorat im Glas. Einer von ihnen war etwas schwieriger - die anderen meinten spontan, er wäre anspruchsvoller - , die anderen Weine wurden zunächst vorgezogen, dann stand nach wiederholten Probieren der Anspruchsvolle im Fokus, um danach wieder Gefallen an den "Schlürfigen" zu finden. Jeder Wein kam gut an, doch gerade weil einer von ihnen anspruchsvoll war, trinkt man ihn genau deswegen nicht alle Tage.

      Scandi, dank für die Werbung.;)

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 26.10.03 12:09:01
      Beitrag Nr. 250 ()
      Moin,

      Frohnau, den Weinsalon lasse ich wohl aus, da ich gleich arbeiten werde und mich gesundheitlich etwas angeschlagen fühle.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 26.10.03 12:21:34
      Beitrag Nr. 251 ()
      Hallo,

      kurz ein paar Anmerkungen zum aktuellen Thema:

      - beim Spannungs/Entspannungswein versuche ich immer eine gute Mischung zu finden. Oft ist es von der Situation und Laune am jeweiligen Tag abhängig. Aber nur Entspannungsweine auf die Dauer ödet mich an, ab und an möchte ich etwas besonders und verfüge dann über das nötige Interesse und innere Spannung um mich mit diesen Weinen auseinander zusetzten.

      - Verstehe nicht was an den beiden Kategorien etikettenhaft sein soll. Vielleicht klärt mich einer auf. Ich kann einen Spannungs/Entspannungswein nicht in irgendeine Schublade stecken, das hat nichts mit einer Kategorie oder Preisklasse zutun. Auch teuere Weine können nur Entspannungsweine sein.

      - Auch würde ich die Spannungs/Entspannungsweine nicht mit gefällig oder nicht gefällig beschreiben. Für mein Befinden handelt es sich eher um komplexe und nicht so komplexe Weine. Halt den etwas eindimensionalen Wein für den schnell zwischendurch unkomplizierten Genuss und ein Wein der durch seine Vielschichtigkeit und Komplexität mich den ganzen Abend fesselt und die Spannung auch nach dem zweiten Glas immer noch aufrecht halten kann.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 26.10.03 15:46:10
      Beitrag Nr. 252 ()
      Spannungs- oder Entspannungswein?

      Hm. Ich fürchte, der generelle Trend geht derzeit unausweichlich zum "Entspannungswein". Meine Argumente?

      * Die Weinherstellung wird zunehmend industrialisiert, um via "Steuerung" der Vinifikation zu konstanten Ergebnissen und damit Gewinnen zu gelangen. Enzym- und Hefemanipulationen, Umkehrosmose, Vakuumverdampfung und Eichenchips sind erst der Anfang auf dem konsequenten Weg zum "gemachten" Wein, zu, Wein mit klar kalkulierbarem Markenimage und Markengeschmack. Und der ist garantiert nicht komplex und anspruchsvoll....

      *Was jetzt als nächste, kaufkräftige Konsumschicht für Wein nachwächst, ist die erste Generation, deren Geschmacksempfinden bereits überwiegend von industrieller Nahrung geprägt ist. Das heißt: Simple Geschmacksbilder, die vor allem von mehr oder minder kaschierter SÜSSE geprägt sind. Diese "Infantilisierung" des Geschmacks" trägt sicher auch nicht gerade zu "Spannungsweinen" bei.

      * "Leckere" (mein Lieblings-Feindwort) Weine sind wie Drogen: Wer einmal diesen Marmeladenweinen verfallen ist, kommt kaum noch vom Trip runter. Ich hab es die letzten Jahre selbst gemerkt und gerade noch die Kurve gekriegt. Wer längere Zeit nur parkerisierte Frucht- und Alkoholbomben trinkt, tut sich sehr schwer, das feine Säurespiel und die zarten Hefenuancen eines jungen Auxerrois herauszukitzeln und zu genießen...ganz zu schweigen vom widerborstigen Ego eine Bordeaux, der noch nach den "alten" Regeln vinifiziert wurde.

      Normalerweise käme jetzt der philosophisch-versöhnliche Schlussatz: "Aber das Pendel in den Weindtrends schwingt immer wieder hin und her....". Diesmal sehe ich für die nächste Zeit nur EINE Richtung: immer fetter, immer wuchtiger. Wer`s anders macht, hat sicher noch seine Liebhaberkreise - aber wielange? Wenn ich sehe, wie derzeit im Elsass der Trend unverhohlen zu flüssigem Zucker geht, wie die an Alkopops gewohnten Twens gleich in mastige australische Chardonnays, ebenso schwere wie belanglose Kalifornier und die unausrottbaren Pinot Grigios mit 14,5% einsteigen, schwindet meine Hoffnung. Aber Gottseidank liegt es ja an uns, Alternativquellen aufzutun, zu fördern und bei der Stange zu halten.

      So. Und jetzt wäre ich dankbar für Tipps, wie man via Internet über richtig schönen, alten RUM rankommt - nach Madeira, Portwein und Banyuls eine meiner Schwächen...

      Schönes Rest-weekend noch! SANTÉ an alle - Christian
      Avatar
      schrieb am 26.10.03 16:21:13
      Beitrag Nr. 253 ()
      Hallo Christian,

      ich hatte gestern eine schöne Willkommensmail für dich geschrieben, ist aber wohl von WO gefressen worden...

      Alter Rum ? Ich hätte noch einen 1952er und einen 1980er aus Martinique zu bieten. Vor 5-6 Jahren waren die alten Rum´s (Rumme, Rümme, Rums ?) noch ganz günstig zu haben, so um die 100DM für den 52er. Inzwischen sind die Preise um das ca. 3-4fache gestiegen...ich weiss auch nicht warum... Im Internet kenne ich keine Adresse die gut UND günstig wäre, leider.

      Bis bald,
      Christian
      Avatar
      schrieb am 26.10.03 16:23:07
      Beitrag Nr. 254 ()
      Von Christian an Christian:
      Merci für`s Angebot...Preisvorstellung?
      Der 52er wär ja FAST mein Baujahr (51) ;--)))
      Gruß - und trotzdem MERCI für die verschluckte Begrüßung..
      Avatar
      schrieb am 26.10.03 17:33:10
      Beitrag Nr. 255 ()
      Hallo Christian,

      Zustimmung zu Deinem ersten Punkt, die Weinwelt wird im Moment überrollt von etlichen neuen Verfahren. Ich persönlich hoffe noch auf eine Deklarationspflicht, doch auch da gibt es mal wieder eine Lobby dagegen.

      Deine Abneigung der SÜSSE teile ich nicht ganz - da ich überwiegend deutsche Weißweine trinke, merkte ich auch dort einen Trend hin zu gefälligen mit etwas Restsüße aufgepäppelten Weine geht. Eine Infantilisierung findet ja nicht erst seit heute statt und beschränkt sich nicht nur auf die Weinbranche. Doch können die meisten namhaften Betriebe damit umgehen, es muss nicht immer ein Aletewein dabei herauskommen. Ganz zu schweigen von den natürlich hergestellten restsüßen Spätlesen und Auslesen der Mosel.

      Mit dem Wort "Lecker" bin ich schon in einem anderen Forum auf Unverständnis gestoßen, so wie es aussieht wird dieses Wort in vielen Teilen unseres Landes als negatives Attribut verwendet, dem kann ich nicht ganz folgen. Auch mit den von Dir angesprochenen Marmeladeweinen habe ich noch kein Kontakt gehabt, wird wohl in D noch nicht allzuweit verbreitet sein.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 27.10.03 16:48:27
      Beitrag Nr. 256 ()
      Hallo,

      von der Grundtendenz her stimme ich Christians weinkulturpessimistischer Prognose vollkommen zu, wobei mir ehrlich gesagt die Entwicklung der 95 % Weinerzeuger, von denen in diesem Forum (fast) nie die Rede ist, relativ egal ist – der (sicher berechtigten) Sorge, dass der durch die von Christian beschriebenen Entwicklungen korrumpierte Geschmack der Weintrinkermehrheit jegliches Unterscheidungsvermögen qualitativ ambitionierter Weine beseitigt, stelle ich die Erwartung entgegen, dass viele Weintrinker sehr offen für Neues sind, heutzutage über eine nie dagewesene Angebotspalette verfügen (die „Weinschundmenge“ war früher nicht geringer – ich entsinne mich der siebziger Jahre mit Amselfelder und Rosenthaler Kadarka bzw. Pieroth- und anderen himmlischen Tröpfchen bzw. alternativ Elsässer Liter-Edelzwicker als Standardweinen bei Einladungen und Festen) und interessante Weine durchaus als solche wahrnehmen (gestern bspw. kam ich mit einer anderen Weinprobenbesucherin ohne Kenntnisse verschiedener Weingüter ins Gespräch, die die Unterschiede verschiedener Grauburgunder nicht anders herausschmeckte wie ich). Ob feine Hefetöne beim Auxerrois dazugehören, ist allerdings wirklich fraglich.

      Christian, Deine Kaiserstühler-„Insiderkenntnisse“ interessieren mich angesichts meiner derzeit einseitigen Orientierung an durchgegoren Weissweinen sehr - von den bekannten Weingütern haben mir Reinhold Schneider und Fritz Keller (gestern war das Kennenlernen seines weissen Burgunder-Sortiments sehr erfreulich – selbst die Barriquevarianten waren frisch-würzig und nicht überholzt wie bei Klaus Hermann, Alt-Vogtsburg) besonders gefallen – bei Stigler, Heger, Salwey und Bercher habe ich keine reizvollen Weine im Bereich unterhalb Spätlese gefunden. Vom Weingut Bastian, Endingen gab es gestern einen sehr gelungenen Grauburgunder (allerdings Spitze des Gutes), die Silvaner von Pix sind mir zu karg. Vielleicht hast Du noch den einen oder anderen Tipp.
      Avatar
      schrieb am 27.10.03 21:20:30
      Beitrag Nr. 257 ()
      Nabend,

      nach einer zwar nicht wein-, aber internetfreien Woche in Thüringen stelle ich erfreut fest, daß unser kleiner Thread sehr lebendig geblieben ist. Herzlich willkommen, Christian! Auch ich freue mich auf weitere Beiträge von dir.

      Die hier zuletzt geführte Diskussion halte ich für ebenso interessant wie schwierig. Sie betrifft in meinen Augen letztendlich nicht nur das Thema Wein. Auch in anderen Bereichen (Musik!:D)) erwarten immer mehr "Verbraucher" möglichst leichte Konsumierbarkeit. Wobei ich von niemandem verlange, daß er spontan die nahezu unfaßbar kunstfertige Architektur einer Bach-Kantate oder den tiefen Ausdruck eines Schubert-Liedes erkennen und entsprechend würdigen kann - dazu bedarf es einfach einer intensiven und langen Beschäftigung mit der Materie. Nicht jeder findet entsprechend Zeit und Gelegenheit, die Schwelle zu überschreiten, vor der solche Kunstwerke nur abstrakt, langweilig und antiquiert wirken.
      Aber solange es "nur" um Geschmack und Geruch und letztlich sinnlichen GENUSS geht, verstehe ich nicht, daß sich so viele Menschen mit einem so geringen Wahrnehmungslevel zufriedengeben. Von den nur "leckeren" Weinen will ich gar nicht reden, mir geht es da in erster Linie um das schlichtweg FIESE Zeug, was nicht wenige ohne Mühe in sich hineinkippen. Vielen sogenannten Weinen ziehe ich ein anständiges Bier bei weitem vor.....

      Andereseits sehe ich bei mir auch immer einen unguten Hang zum Missionarischen. Man muß da IMHO schon sehr vorsichtig sein. Wenn jemand den Geschmack von feuchtem, muffigem Aufnehmer lecker findet, findet er ihn eben lecker. Punkt. Oder :confused: :O :mad: :D???

      Momentan versuche ich, meine in den letzten Tagen durch zwei anstrengende Konzerte (mit entsprechender Entspannung hinterher:D) ziemlich erschlafften Lebensgeister mittels einer Kellersche Auslese aus dem Dalsheimer Hubacker 00 wieder aufzufrischen. Schon ein ganz nettes Tröpfchen mit einer kräftigen Botrytis (wen wunderts beim 00er), die aber noch angenehm wirkt. So um die 90 Pünktchen könnte man da schon geben.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 27.10.03 22:23:24
      Beitrag Nr. 258 ()
      Moin,

      Hornwatz, ich machte mir schon Sorgen, hatte wohl vergessen, daß Du auf Tour warst.

      Ich finde es auch schwierig, um zwei Begriffe herum im Internet zu diskutieren, weil die Empfindungen vielschichtiger sind. Qualität und "keine" Qualität findet sich definitiv in beiden Stilrichtungen.
      In erster Linie sollte man IMO darauf achten, Qualität zu erkennen und zu trinken. Wer viel Wein trinkt und probiert, kann nicht jeden Abend Rotweine mit integrierter Fruchtsüße mögen. Letztens hatte ich einige Apulier im Glas. War der erste noch recht "lecker" (ich mag das Wort und benutze es auch, ein Wein der problemlos die Kehle runterläuft), widerten uns die nächsten dann doch etwas an. Sie waren so perfekt und sauber gemacht, doch die Süße klebte irgendwann alles zu. Allerdings tranken wir die Flaschen auch aus.

      Christian aus dem Kaiserstuhl (wie sollen wir Euch Christians denn nun ansprechen?:confused: ), welche Favoriten hast Du im Kaiserstuhl und überhaupt in Baden? Gute Weissburgunder, gute Grauburgunder, gute Spätburgunder?

      Morgen habe ich mir schön freigenommen. Morgens in die Sauna, am späten Nachmittag eine Flasche Wein zu zweit und abends eine schöne Zigarre im Stadion.:)

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 17:27:46
      Beitrag Nr. 259 ()
      N`Abend!

      Herzlich willkommen, Christian vom Kaiserstuhl! Mit weißen Österreichern und roten Franzosen kommen wir wohl schnell auf einen gemeinsamen Nenner! :lick:

      Österreichische Weiße LIEBE ich - nur ist es sehr schwer, von hier aus an die Elite dranzukommen

      Was suchst du denn? Kennst du http://www.weinundwachau.at/" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.weinundwachau.at/ oder http://www.iwb.fohringer.at/? Ich habe da noch nicht bestellt, aber es ist ja fast alles mit Rang und Namen dort versammelt...

      Wo bekommt man denn gut Banyuls? Ich hatte meine bisher hauptsächlich von Kohlers Weinimport, aber der will sich wohl zurückziehen...


      @Frohnau, ich war auch diesmal wieder nicht beim Weinsalon. Passte terminlich nicht so recht, und ich muß ja auch mal was anderes tun außer Wein trinken...

      @all
      Letzte Woche war ich bei der Übersee-Probe von Mövenpick und wurde ziemlich enttäuscht. Ich habe ja keine ideologischen Probleme mit Überseeweinen und habe früher viel und gerne Weine aus der Neuen Welt getrunken (heute auch noch, aber relativ weniger), aber da bin ich bei keinem der probierten Weine in Kauflaune gekommen. Viel Mittelmaß zu hohen Preisen, und die wenigen interessanten Weine wurden dann gleich richtig teuer. Positiv überrascht war ich von der Bandbreite der Australier, es gab neben den Standards brauchbare Varianten von Grenache, Riesling und "Port"-Wein. Leider kein Shiraz-Sekt, den würde ich ja auch noch mal gerne probieren...

      Bei der Probenauswahl hatte man diesmal aber vielleicht auch kein ganz glückliches Händchen, es gibt schon noch bessere Weine in den Ländern. Da scheint sich aber auch das MöPi-Angebot generell ungünstig entwickelt zu haben. Deutlich besser geworden ist hingegen ihr Südfrankreich-Angebot. Ist mir so lieber als andersrum :D

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 17:51:30
      Beitrag Nr. 260 ()
      Nabend,

      HHanseat, ich bin ja bekanntermaßen überhaupt kein Übersee-Fan, aber die fortschreitenden Lektüre von Pigotts "Schöne Neue Weinwelt" hat mich jetzt doch wieder verdammt neugierig gemacht. Das Fatale ist halt, daß man die dort beschriebenen Pinot Noirs aus Oregon oder Neuseeland nur zu Preisen erhält, die für mich jenseits von Gut und Böse liegen.
      Mitte November gibts im Rahmen unserer Niederrhein-Verkostungen eine Probe mit südafrikanischen Rotweinen. Daran will ich zwecks Horizonterweiterung auf jeden Fall teilnehmen.
      Kurzer Nachtrag noch zum Sancerre: Die beschriebene "Gurkenfaßaromatik" in mehr oder minder starker Form nehme nicht alleine ich immer wieder wahr. Einigen Freunden von mir geht es ähnlich. -

      Hier noch der Franzen-Artikel der Gebrüder Lange (ein typischer "Stern"-Text - die Langes haben IMHO schon Besseres geschrieben):


      "DIE STEILSTE LAGE

      Um Kosten und Schweiß zu sparen, pflanzen viele Weinbauern ihre Reben auf dem Acker. Anders Ulrich Franzen: Der Moselwinzer rekultiviert zurzeit den Bremer Calmont, Europas extremsten Weinberg. Dafür gebührt ihm ein Kulturorden.



      Von Fabian & Cornelius Lange


      Moselrhythmus – da gondelt man so von einer Schleife in die nächste und alles ist schön lieblich und malerisch aber irgendwie auch unwichtig, man könnte fast einduseln. Doch plötzlich mutiert der sanfte Rebhang zu einer Steilwand, die sich wie ein schwarzer Riese der engsten aller Moselschleifen entgegenstellt, der Bremmer Calmont. Der steilste Weinberg Europas, wenn nicht der Welt. Schlagartig wechselt das Harmlose ins Dramatische, das Vertraute ins Extreme. Selbst die Eisenbahningenieure in ihrem gründerzeitlichen Pioniergeist mussten vor dem steinernen Monstrum kapitulierten und ihre Trasse quer über die Mosel führen, um sie durch den harmlosen Hang am anderen Ufer zu bohren.

      11 Hektar umfasst der Calmont im Ganzen. 1,5 Hektar davon zu haben – das ist nicht viel. Ein Stück verwilderter Steilhang, ein Fliegendreck auf der Landkarte ist das. Trotzdem kann der Winzer Ulrich Franzen vor Stolz kaum laufen, es ist sein Weinberg, er gehört ihm. Die Leute unten im Dorf haben ihm nicht gesagt, dass er ein Spinner ist, aber gedacht haben sie es. Bestimmt.

      Wo die Bahningenieure verzweifelten, liegt Bremm, eingeklemmt zwischen Mosel und der Schieferwand. 1000-Seelen groß und doch ganz klein. Vom Klettersteig aus hat man den besten Blick auf den bleigrauen Fluss; es nieselt. Zwischen den nass-schwarzen Dächern sind viele Regenschirme unterwegs, sie stauen sich auf dem Friedhof an einem offenen Grab. Wenn einer stirbt in Bremm, ist das ganze Dorf auf den Beinen.

      Es ist fünf vor zwölf: wer bescheiden ist an der Mosel kann die Winzerbude zu machen und Stempeln gehen. Ulrich Franzen gehört zur der kleinen Gruppe von Erneuerern, die mit ihrer Arbeit und ein paar Tausend Flaschen Wein viel mehr für das Ansehen der Region tun als ein Verbandsfürst im ganzen Jahr. Der Mann hat eine Vision und einen Plan um dahin zu kommen, wo er hingehört – nach oben.

      Die längste Zeit im Jahr ist das Tal schwarz. Schwarz wie die Dächer, schwarz wie der Schiefer des Calmonts. Alles hier ist aus Schiefer, und der kann aufs Gemüt drücken – besonders im Winter. Zwischen November und Mai, wenn die Rebstöcke kahl sind und der Schiefer noch schwärzer glänzt als sonst, fällt das Tal in einen tiefen, lähmenden Schlaf, dann ist hier der Hund begraben. Dann fehlen die Bustouristen und Camper, die das Tal im Sommer kahl fressen – und, so sie denn keinen Wein trinken, wenigstens die Bierumsätze ankurbeln. Heinekensatt poltern sie um Mitternacht durch die Gassen von Cochem, Zell und Piesport.

      Da werben die Bremmer mit einem großen Schild an der Straße für ihren Rekord-Weinberg direkt vor ihrer Haustür – und lassen ihn doch vergammeln. Der schöne Calmont! Früher mussten die Winzer jede seiner Parzellen in den steilen Kaulen, den Mulden hoch am Berg, bestellen – und war sie noch so klein und unzugänglich. Heute nutzen sie nur noch die bequemen Ecken. Dass es nicht so weitergehen konnte, war den Bremmern schon klar, nur musste einer den Anfang machen – einer für alle. Ulrich Franzen aus der Gartenstraße hat‘s getan. Er hat den Wiederaufstieg als erster angetreten. „So ein Land! Viel zu schade für das Gestrüpp“, und schaut in Richtung Himmel, da wo sein neues Baby auf ihn wartet. „Zuerst mussten die Brombeersträuche und der Ginster dran glauben.“ Also Angriff mit der Hacke. Eine Mordsquälerei, vor allem die Wurzeln. Das gab ein schönes Feuerchen. Den eingeäscherten Sträuchern folgte die Monorackbahn, eine Extrem-Zahnradbahn, Franzens Highway to heaven und ein Quantensprung der Fortbewegung in der Steilwand. Manchmal fährt er einfach nur rauf mit Iris, seiner Liebsten, ganz ohne Ladung in sein Wolkenkuckucksheim, fast senkrecht in die Höhe.

      Bremm selbst bietet keine Attraktionen, die Busse rauschen hier auf der völlig überdimensionierten Bundesstrasse vorbei. Und auch das Winzerfest auf dem schmalen Streifen zwischen Asphalt und Uferwiese wirkt eigentümlich schlaftrunken, wenn sich auf dem Parkplatz am Ortsrand ein paar Fremde in das Weinzelt verirren und Gulaschkanonensuppe aus dem Plastiknapf löffeln. Bremm ist ein Winzerdorf aus Hutzelhäuschen mit kleinen Kellern. Wer endlich groß ist, sucht so schnell wie möglich das Weite. Über Bremm zu schreiben scheint überflüssig, wären da nicht zwei Kleinigkeiten: Das steinerne Monstrum und sein Meister Ulrich Franzen.

      Jetzt im Frühherbst überzieht noch das Blättermeer die steilen Hänge wie ein Modellbahnrasen und zeichnet des Berges Antlitz weich mit seinen tiefen Furchen und scharfen Graten. Für einen Moment durchbricht die Septembersonne den Nieselregen und taucht den Calmont in mildes Licht. In solchen Momenten sind auch die Bustouristen restlos glücklich, wenn sie satt und trunken durchs Postkartenidyll chauffiert werden und sich beim Blick aus den Panoramafenstern die Hälse verrenken. Ach, die Busse. Auf der Suche nach ein bisschen Weinseligkeit bringen die Leute ihre Rente ins Tal, aber mit ihrem Kleingeld legen sie die Winzer an die Kette. Ein Teufelskreis aus süßem Fusel und schlechtem Ruf. Zu bierseligen Bustouristen gehört billiger Wein und billiges Essen: Pizza, Fritten, Döner, Schnitzel. Mosel ganz unten.

      Ulrich Franzen aber will nach oben. Er reißt den Honda-Motor an und der verzinkte Schienenstrang beginnt zu singen und zu scheppern. Franzen gibt Gas, im Fahrtwind riecht es süß nach gut verbranntem Benzin. Die Konstruktion befördert Passagiere und Material im Kriechgang in die Höhe, mitten durch die Weinstöcke, vorbei an verwilderten Parzellen. Überall lauern die Brombeeren und warten nur darauf, aus Rebland dornige Wildnis zu machen. Rechts und links Beweise ihres unaufhaltsamen Feldzuges: undurchdringliches Dickicht. Dann endlich ein kahles rötliches Dreieck, Franzens Insel der Glückseligkeit. Eisenhaltiger Schiefer aus dem Devon, schätzungsweise 400 Millionen Jahre alt, also praktisch kurz nach der Ursuppe. War mal weicher Schlamm und Schlick im Urmeer, 5000 Meter tief. Durch die Kapriolen der Erdgeschichte ist der ehemalige Meeresgrund heute steinhart und durchsetzt mit fossilen Muscheln und Seelilien. In den letzten Jahrtausenden hat sich der mäandernde Moselwurm knapp 400 Meter tief durch die Erdzeitalter gefräst. Franzen schwingt die Hacke: „Hier im Boden ist alles was die Reben brauchen“ er fällt auf die Knie und berührt seine Erde. „Nur‘n bisschen kohlensauren Kalk kriegt der, mehr nicht. Um den pH-Wert anzuheben, weil der Boden leicht im sauren Bereich liegt. Die Nährstoffe sind dann besser für die Reben verfügbar.“ Ohne den Diamantbohrer Mosel gäbs so weit im Norden keinen Weinbau. Oberhalb von Mainz ist Schluss – es sei denn, es herrschen ganz besondere Bedingungen: Ein Steilhang, auf den die Sonnenstrahlen auch im Herbst fast senkrecht auftreffen – nur so kommen die Kilokalorien für richtig reife Trauben zusammen. Ein dunkler Stein, der Sonnenwärme speichert und nachts abstrahlt – wie der Schiefer. Eine Rebsorte, die bis in den November hinein stoffwechseln und Traubenzucker sammeln kann – wie der Riesling. Ein Flusstal über das die kalten Winde hinweg brausen. Viele Schleifen, die geschützte Lagen bieten, wie ein Amphitheater. All das hat die Mosel und in Perfektion der schwarze Riese.

      Der Riesling war mal ganz oben, doch mit dem Idol von einst lässt sich kaum noch was verdienen, schon gar nicht anspruchsloser Durchschnittsware. Die Mosel ist krank. Schwindsüchtig siecht die Schöne dahin und hustet Blut. Dornfelder oder die nahezu pilzresistente Rebsorte Regent: schön rot, aber taugen tun sie beide nichts. Die Preise für Riesling, den heruntergewirtschafteten Star sind völlig im Eimer – 65 Cent bringt der Liter Fassware diesen Herbst. Prima gemacht, das ist Rekord! So wenig gabs kaum je.

      Der schleichende Tod lauert überall – zuerst holt er sich die Steillagen. Denn ein Winzer überlegt dreimal, ob er sich für wenig Geld ganz oben abrackern will oder sein Glück in der komfortablen und traktortauglichen Ebene versucht. Da kann er die doppelte Menge Trauben rausholen, den Rest seiner Zeit mit Rotwein verplempern und sich am Stammtisch mit den frustrierten Kollegen über den Preisverfall das Maul zerreißen. Gottseidank gibt es die Übermengenregulierung der EU, die das Unverkäufliche zu Industriealkohol brennen lässt. Dabei ist die Lösung relativ einfach: Tropf abklemmen und erstmal kalter Entzug. Dann Rückzug in die geeigneten Lagen, dort weniger und besseren Wein machen und höhere Preise kassieren. Zufriedene Kunden. Prognose: gesunde Mosel.

      Fast überall im schwarzen Tal breiten sich auf den unbewirtschafteten Terrassen die Brombeeren aus. Die Mauern stürzen ein und mit ihnen geht eine über Jahrhunderte gestaltete Kulturlandschaft den Sturzbach runter. Und solange die Preise im Keller sind, wird diese Entwicklung weitergehen. Schließlich will sich niemand in den arbeitsintensiven Terrassen abmühen, wenn er dabei drauflegt und sich und seine Familie ausbeuten muss, um zu überleben. Ein besseres Image bringt nur besserer Wein – und der muss teurer sein, damit sich die Arbeit wieder lohnt. Und er muss schmecken – so wie beim Meister.

      Franzen hätte es ja auch viel einfacher haben können: bewirtschaftete Parzellen kaufen und gleich im nächsten Herbst ernten. Zeit gespart, Geld gespart und sich nicht kaputt gerackert – es muss ihm also um mehr gehen. Es ist sein Calmont, und weil er sich verantwortlich fühlt und Respekt vor seinem Berg hat, kann er nicht einfach nur tatenlos zuschauen wie der Riese fällt. Und die anderen, nicht nur die Bremmer und die Mosellaner, alle sollen ihn sehen da oben, ganz unbescheiden: den Franzen in seinem Olymp. Alles neu. 1500 Reben hat er bis jetzt gesetzt, jede einzelne in den kargen Schiefer gehackt. Keine Erde, nur Steine. Ein harter Job für die jungen Dinger, da Fuß zu fassen. Und das auch noch im heißen Sommer 2003. Nur 2 Prozent sind ihm abgenippelt – hätte schlimmer kommen können. Aber den ersten Wein wird er erst in fünf Jahren präsentieren können.

      Realteilung: jeder noch so kleine Weinberg ist im Laufe der Generationen durch die Erbfolge zersplittert worden. Die Hinterbliebenen teilten alles gerecht unter sich auf, jeder hat sein Anteil bekommen – bis es nicht mehr zum Leben reichte. Nach Jahrhunderten der Realteilung sah das Lagenkataster aus wie eine Windschutzscheibe nach ungebremsten Aufprall. Manche Parzellen im Calmont sind so klein wie ein Handtuch, so oft sind sie wieder und wieder geteilt worden. Dieses Chaos würde von den Katasterbeamten bis in alle Ewigkeit verwaltet werden, wenn nicht einer wie Franzen gekommen wäre und gesagt hätte: „Schluss!“ Und das war wohl laut genug, denn sie haben ihn gehört. „Mit 42 verschiedenen Eigentümern und Erbengemeinschaften zu verhandeln, um alle 112 Parzellen zusammen zu kriegen, das hätte ich nicht geschafft. Jedes mal zum Notar, völlig unmöglich.“

      Dem Kulturamt in Mayen und seinem Projekt „Erhalt der Kulturlandschaft am Calmont“ sei Dank! Bernd Ternes hat dort den lästigen Papierkram erledigt und das Unmögliche möglich gemacht. Jetzt kann Ulrich Franzen nach Tausch und Kauf 1,5 Hektar Calmont sein Eigen nennen. Und wenn er mit dem Filetstück einmal fertig ist, werden in der dünnen Luft 300 Meter über der Mosel 6000 Weinstöcke wachsen. „Nicht wurzelechte, schwachwüchsige SO 4-Klone als Unterlage, gepfropft mit dem Edelreis B 60. So hab ich wenigstens die verdammte Reblaus vom Hals – ich will in meinem Leben hier oben nicht noch einmal pflanzen.“

      Süß und billig, der Ruf ist das Blei am Bein der Moselwinzer. Im Umkreis von 60 Kilometern liegen die bekanntesten Zuckerkranken des deutschen Weinbaus darnieder: Zeller Schwarze Katz. Kröver Nacktarsch. Piesporter Goldtröpfchen – alle auf Intensivstation. „80 Prozent der Lagennamen an der Mosel müssen verschwinden, weil die für den Wein keine Aussage haben.“ Franzen weiß, das auch der steilste Weinberg nur Mittel zum Zweck ist. Der Calmont ist eine Einzellage, die einzigartigen Wein ergeben kann: staubig, salzig, mineralisch. Wenn der Calmont alle Register zieht, fliegt einem das Blech weg. Franzen gibt sich mit dem Calmont seine Würde und damit seine Bestimmung zurück: richtigen Wein zu machen. „Ich will Unikate rüberbringen, nicht Everybodys Darling sein. Dieser Mikrokosmos ist ein Vorzeigeobjekt für die ganze Welt.“ Wenn die Fläche in ein paar Jahren voll im Ertrag steht wird er 6000 Flaschen Wein aus dem Berg holen – nur eine Pulle pro Stock. Mehr nicht."

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 18:06:42
      Beitrag Nr. 261 ()
      Kurzer Nachtrag noch zum Sancerre: Die beschriebene " Gurkenfaßaromatik" in mehr oder minder starker Form nehme nicht alleine ich immer wieder wahr. Einigen Freunden von mir geht es ähnlich. -

      Da werde ich mal drauf achten. So Richtung Kühne-Gewürzgurkenglas, oder gibt es da noch andere Gurkenfässer?

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 19:11:52
      Beitrag Nr. 262 ()
      Hallo Bernd,

      den Artikel habe ich von Franzen erhalten, muss sagen das ich den gar nicht mal so schlecht finde, doch kenne ich die Publikationen von den Gebr. Lange so gut wie gar nicht. Der Artikel hat heute Nachmittag die Faszination nach dem Calmont mal wieder ungemein verstärkt.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 20:40:01
      Beitrag Nr. 263 ()
      Nabend,

      Jörg, naja, im Vergleich zu dem, was die Langes sonst so schreiben, finde ich den Text schon etwas simpel gestrickt. Formulierungen wie "Der Mann hat eine Vision und einen Plan um dahin zu kommen, wo er hingehört – nach oben." erinnern mich schon sehr an Klischeésprüche aus der Glotze (mal abgesehen davon, daß hinter "Plan" ein Komma fehlt:D). -

      Gerade trinke ich einen "einfacheren" Languedoc-Roten aus dem PdP-Programm, nämlich den "Les Lens" 00 von Mas d´Espanet. Einen kleinen Schluck davon habe ich eben am die Lammsteaks (aus dem Aldi, ich schäme mich ja auch;) ) geschüttet. Dazu eignet sich der Wein hervorragend. Trinken kann man ihn auch ganz gut. Soweit ich das mit meiner erkältungslädierten Nase beurteilen kann, ist er mit seinen Garrigue - und Olivenaromen recht typisch. Ein guter Spätburgunder macht mir aber mehr Spaß:D....

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 22:35:32
      Beitrag Nr. 264 ()
      Nabend,

      2002er Wachenheimer Goldbächel
      Riesling Kabinett trocken
      Weingut Josef Biffar

      Der zweite Versuch ist nun geglückt, dennoch immer noch keine Reaktion auf meine Reklamation, so langsam nervt mich das und diese Flasche wirft wieder die ein oder andere Frage auf. Da werde ich morgen mal anrufen müssen.

      Die Flasche ist nun ca. 2 Std. geöffnet und auch der Wein beginnt jetzt erst diverse Aromen freizugeben.

      Blasses Gelb, tippe auf spontan Gärung - die dafür typischen Aromen befinden sich in der Nase, dezente Frucht und eine kühle zurückhaltende Mineralität. Vorherrschend am Gaumen - eine leicht ins pikante gehende Säure und eine atemberaubende Mineralität. Die Frucht wie in der Nase eher dezent. Wirkt sensorisch trocken, auch wenn er sicherlich über die üblichen 7-9g/L Rz verfügt. Mittelkräftigen Körper, deutlich erkennbar das es sich um eine abgestufte Spätlese handelt. Die Eindrücke bleiben sehr lange am Gaumen präsent. 89 Punkte.

      Ich verkneife mir jetzt mal das unsachliche L-Wort, doch dieser Wein für lächerliche 7 € ist ein Hit und im nachhinein ärgere ich mich um so mehr über die "verkorkste" Flasche.

      Bernd, kannst Du dich noch dran erinnern ob dieser Vertreter von Biffar auf der Prowein erwähnte ob dieser Kabinett spontan vergoren wurde oder nicht? Mein Gedächtnis wird leider nicht mehr besser.;)

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 22:58:08
      Beitrag Nr. 265 ()
      Nabend,

      Jörg, meines Wissens hat der Vertreter von Biffar auf der Prowein nix zum Thema Spontanvergärung gesagt.

      Witzigerweise befand sich der Goldbächel in den letzten Tagen auch bei mir im Glas (vor meiner Abreise nach Thüringen hatte ich nämlich angesichts einer Woche Dauerdurst ein gemischtes 12er-Paket in die östliche Weindiaspora geschickt). Jörg, sei mir nicht böse, aber spontan:D halte ich diesen zweifelsohne sehr preisgünstigen, voluminösen und leckeren:D:D Kabinett NICHT für spontanvergoren. Mich würde es aber sehr freuen, wenn du deswegen beim Gut anfragst, auf die Gefahr hin, daß ich Unrecht behalte.

      Im Glas befindet sich gerade der recht rustikale "Les Garrigues" 00 von Clavel. Er erinnert sehr an den vorherigen "Les Lens" ( "einer wie der andere, das ist Qualität:D" ), wirkt aber eine Spur gröber und rustikaler (80/82 Hornwatzpunkte).

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 28.10.03 23:11:57
      Beitrag Nr. 266 ()
      N`Abend!

      Ich hatte heute einen Nachbarn eures Goldbächel im Glas, nämlich die 97er Wachenheimer Gerümple Spätlese von Wolf. Schön gereift, Süße perfekt eingebunden, schmelzig. Hornwatz, wenn das der "Lens" ist, der auch bei K&U im Angebot ist/war, dann hatte ich den auch schonmal. Hatte ich als ordentliche Basisqualität im Kopf, ich würde ihn dem halben Teilnehmerfeld der Überseeprobe vorziehen...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 09:27:33
      Beitrag Nr. 267 ()
      Moin,

      HHanseat, ich habe mich vertan. Den "Les Lens" habe auch ich über K&U bezogen. Für 5,90 wirklich sehr anständig, aber eigentlich mag ich mir solche Weine nicht mehr kaufen, da ich sie nach dem ersten Glas langweilig finde. Wenn ich mit Rotwein kochen will, habe ich inzwischen ein richtíges Problem. Zum einen möchte ich nicht unbedingt einen 15-Euro-Wein an eine Sauce kippen, die hinterher noch stärker gewürzt wird, zum anderen verkoche ich ja nicht die ganze Flasche, sondern ich will den Rest hinterher noch weitertrinken. Wie macht ihr das, welche Weine verwendet ihr in der Küche?

      Nochmals kurz zum Banyuls: Dr.Kohler verkauft momentan immer noch sein Sortiment zu Schleuderpreisen ab. Ein Bick auf seine Website http://www.kohler-wein.de/Aktion_Restposten.htm lohnt sich auf jeden Fall. Wenn ich mehr Platz im Keller hätte, würde ich da heftig zuschlagen, allerdings mehr bei den Burgundern als beim Banyuls, der mir zu alkohöllisch ist.

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 10:32:11
      Beitrag Nr. 268 ()
      Hallo Bernd,

      warum sollte ich Dir böse sein? - ich befinde mich ja noch in einer Lernphase und freue mich wenn man meine Vermutungen oder Annahmen korrigiert, da habe ich gar keine Probleme mit sondern das Gegenteil ist der Fall.

      Denn in diesem Fall hast Du absolut recht, der nette Vetriebsmensch mit dem ich vor wenigen Minuten sprach bestätigte deine Annahme, der Goldbächel wurde mit RZH vergoren. Ich werde die Reste der Flasche heute Nachmittag mit einem Freund zusammen vernichten, da muss ich auf die Aromen in der Nase noch mal genaustens achten. Möglich das die Komplexität an Fruchtaromen mich irgendwie an die Spontangäraromen erinnert - das Weingut schreibt in seiner Preisliste zum Goldbächel "Aromen von Honigmelone, Quitte und Weinbergpfirsich, mineralisch, ein individueller Wein"

      (Frage - wie schmeckt den Weinbergpfirsich? Hat das irgend etwas mit dem "normalen" Pfirsich zutun?)

      Angesprochen auf die Philosophie des Weingutes zur Korkreklamation, wurde ich zunächst mit dem üblichen Spruch "es läge in der Natur der Sache" abgespeist. Woraufhin ich konkreter wurde und nach möglichen Ersatz fragte mit dem gleichzeitigen Angebot meine fehlerhafte Flasche sofort einzuschicken. Die Beweispflicht musste ich dann nicht erbringen und es wird mir anstandslos ein Ersatz zugeschickt. Das ist mal wieder ein Paradebeispiel wie man mit der Korkproblematik umgehen sollte. Übrigens, wurde mir gesagt das es so gut wie keine Reklamationen geben würde - das wird nicht sein weil es so wenig gibt, sondern weil sich die Leute nicht die Mühe machen diese zu beanstanden. Ich plädiere dafür das jeder Weintrinker jede fehlerhafte Flasche beim Weingut oder Händler reklamiert, nur so wird sich in Sachen alternative Verschlußmöglichkeiten etwas tun.

      Der Goldbächel Kab. tr. ist übrigens ab Weingut ausverkauft, auch kein Wunder bei dem PLV.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 29.10.03 21:37:57
      Beitrag Nr. 269 ()
      Nabend,

      Jörg, die üppige, vielleicht ein wenig laute Frucht des Goldbächels ist IMHO typisch für Reinzuchthefen. Damit sei aber nichts gegen den Wein gesagt. Ich halte ihn nach wie vor für wohlgelungen.

      Heute abend hatte ich mal wieder etwas unglaublich Grottiges im Glas. Beim September-Quiz von Wein-Plus habe ich doch so gerade noch als Sechster einen Schweizer Wein-und Käsekorb ergattern können. Dieser kam heute bei mir an und enthielt sage und schreibe knappe 6 Kilo Käse sowie zwei Flaschen Walliser Fendant ohne nähere Erzeugerangabe von 1998. Käse und Wein mußte ich gleich mit meinen Eltern antesten. Ersterer schmeckte prima, letzerer war eine absolute Zumutung für den Gaumen. Null Säure, null Frucht, null Mineralik. Wasser mit Terpentin gemischt. Das Zeug hätte man besser gleich vor Ort in den Gulli kippen sollen.
      Auf die "Switzerland Cheese Marketing GmbH" und ihre mehr als großzügigen Käsespende haben wir dann lieber mit einer deutlich von der Botrytis geprägten 2000er Rieslingspätlese aus dem Deidesheimer Kieselberg von Bassermann-Jordan angestoßen. Diesem Wein stand die Edelfäule gar nicht schlecht.

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 13:06:39
      Beitrag Nr. 270 ()
      Hallo Bernd,

      beim Goldbächel muss ich Dir widersprechen, denn ich empfand die Frucht keinesfalls als üppig oder laut. Die Frucht ist glasklar, differenzierbar, aber nicht vordergründig. Nix mehr von spontan und so, die Fruchtkomponenten sind sehr leicht zu unterscheiden und es entsteht kein fliessender Übergang. Ohne jetzt auf mich steril zu wirken wie es die Weine von Mosbacher taten. Ich halte diesen Kabinett von Biffar für einen sehr gelungenes Beispiel für den Einsatz von Reinzuchthefen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 14:39:10
      Beitrag Nr. 271 ()
      Hallo,

      bei der Beurteilung des Goldbächels (bin froh, noch einige Flaschen im Keller zu haben - das gilt leider nicht für die übrigen Biffar-Rieslinge; wie bei so vielen Weingütern der 2.Reihe ärgere ich mich immer wieder über die sehr heterogene Qualität der einzelnen Weine, ein Ausreisser nach oben lässt keine Rückschlüsse auf die übrigen Weine zu, das macht die Einschätzung so schwierig und jedes Jahr aufs Neue ungewiss, verbunden mit reichlich Lehrgeld auch im wahrsten Sinne des Wortes) ist es vielleicht wichtig zwischen seiner Form vor einigen Monaten und jetzt zu unterscheiden: Vor 2 Wochen schmeckte mir der Wein ausgewogener, harmonischer und damit noch besser als im Frühjahr - möglicherweise ist die Frucht besser eingebunden. Für mich ein Indiz, Spätlesen generell ein Jahr Zeit nach der Lese zu lassen.
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 18:44:18
      Beitrag Nr. 272 ()
      Hallo Frohnau,

      meiner Meinung nach zeichnen sich Weingüter der 1. Reihe eben da durch aus, das sie Jahr für Jahr eine homogene Kollektion zustande bringen. Aber Ausfälle und schlechte Jahrgänge können auch diese Winzer nicht vermeiden. Das ist IMHO das interessante an unsere Klimazone, die Jahrgänge variieren und somit auch die Qualität der Weine. Natur halt, wobei ich diesen Begriff jetzt nicht über strapazieren möchte.

      Ein unterschiedlicher Verkostungstermin würde schon die Diskrepanz zwischen Bernds und meiner Feststellung erklären, doch schrieb er, das er den Goldbächel erst vor wenigen Tagen probierte, so das man eine größere Reifevarianz ausschließen müßte.

      Dein Grundsatz, eine Spätlese ein Jahr ruhen zulassen, halte ich für sehr sinnvoll. Auch wenn bei mir zwischen Theorie und Praktik oft große Lücke klaffen, versuche ich es ähnlich zu handhaben. Die Phase zwischen Primär und Sekundär ist bei den höheren Qualitäten doch sehr spannend, da ist es oft schade wenn man alles zu früh wegtrinkt.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 19:39:22
      Beitrag Nr. 273 ()
      Nabend,

      Für Kurzentschlossene (sorry, etwas spät)

      Heute:
      NDR 20:15 Steiermark - Dokumentation: Leben im Weinland

      MDR 21:00 Hauptsache gesund - Herzschutz mit der Kraft der Traube

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 20:26:12
      Beitrag Nr. 274 ()
      Nabend,

      Jörg, ich bin leider weder verkabelt noch verschüsselt. Ansonsten hätte ich mir den Steiermark-Beitrag gerne angesehen.

      Den Goldbächel halte ich, wie schon geschrieben, ebenfalls für ein gut gelungenes Beispiel des Reinzuchthefeneinsatzes. Aber ein bißchen dick aufgetragen finde ich die Frucht schon. Manchmal mag ich solche Weine sehr gerne, machmal greife ich lieber zu etwas "strengeren" Rieslingen.

      Frohnau, ich stimme dir absolut zu: Der Goldbächel wirkt im Moment deutlich harmonischer als vor einem halben Jahr. Ich bin aber inzwischen mit generellen Rückschlüssen sehr vorsichtig. Ich habe schon Weine auf Spätleseniveau erlebt, die sich zwei oder drei Monate nach der Abfüllung ganz hervorragend präsentierten. Die Regel ist das natürlich nicht.

      Ich werde meine blöde Erkältung nicht los, so daß es keinen Sinn macht, etwas richtig Gutes zu öffnen. Mal schauen, was sich noch so an Alltagsweinen in den Winkeln des Kellers findet.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 21:27:00
      Beitrag Nr. 275 ()
      N`Abend!

      Ich komme gerade von einer Südfrankreichprobe. Der krasse Kontrast zur Überseeprobe vor einer Woche: interessante, charaktervolle Weine für wenig Geld. Mein Favorit Corbieres AC - Domaine les Grillons 2001 kostet beim Hamburger Händler unfassbar günstige 5 €! Blind hätte ich den auf 11- 12 Euro geschätzt, und bei der Überseeprobe wurden die Weine jenseits der 20 so langsam ähnlich interessant. Es gab sogar einen interesanten Chardonnay, wo ich diese Rebsorte für gewöhnlich gar nicht schätze. Chardonnay Vin de Pays d`Oc Bordelo - Les Vignerons de Calvisson 2001, auch für weniger als 5 €. Kein Komplexitätswunder, aber saubere Frucht, mir spontan 85 Punkte wert. Ich bin baff!

      Eins ist klar: meine Weinheimat liegt nicht in der neuen Welt.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 22:13:12
      Beitrag Nr. 276 ()
      Nabend,

      Bernd, der Steiermark-Beitrag war schon interessant, doch Stark von der Romantik geprägt - alte Baumstammpresse, Religion, Aberglauben und Wein, Traditionen und so weiter. Dann am Schluß doch ein paar Edelstahltanks gezeigt, trotzdem unterhaltsam.

      Wein und Gesundheit-Beitrag konnte man vergessen.

      Goldbächel: Ich sehe schon, denn müssen wir auch noch mal zusammen trinken. Die Liste wird immer länger und wir nicht jünger.;)

      Ansonsten, heute die Rest vom gestrigen 02er SaarRiesling genossen. Mal wieder so lecker:cool: doch auch etwas Schwefel in der Nase, das hatte meine erste Flasche nicht.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 22:15:35
      Beitrag Nr. 277 ()
      Nabend,

      HHanseat, das Problem der Neuen Welt liegt meiner Meinung nach schlicht und einfach im PLV. Die richtig guten Weine aus Kalifornien oder Australien sind halt auch richtig teuer. In Südfrankreich sieht das vielfach noch anders aus.

      Wobei ich gestehen muß, daß ich viele Südfranzosen nicht mehr wirklich gerne trinke. Das ist aber eine Frage des persönlichen Geschmacks, nicht eine der Qualität.

      Wann machen wir unsere nächste Online-Verkostung? -

      Gerade im Glas befindet sich meine vorläufig letzte Flasche von Ratzenberger (schnüff). Eine halbtrockene 99ger Riesling-Spätlese aus dem Bacharacher Posten:

      Helles Gelb. In der Nase Pfirsich, Schiefer, Kräuter und beginnende Reifenoten. Am Gaumen eher trocken als halbtrocken, straffe Säure, schlanker Stil. Auch hier wieder dezente Reifenoten, die mir nicht recht zusagen. Jung getrunken hätte mir der Wein mehr Spaß gemacht.

      Der GM hat dem Wein seinerzeit 88 Punkte gegeben. Von Hofschuster gibt es interessanterweise zwei Verkostungsnotizen, die erste aus 00 mit 85 und die zweite aus 01 mit 82 Punkten. Letzterer würde ich mich in etwa anschließen. Wie war das noch mit dem Reifeverhalten von Rieslingen:D?

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 22:27:31
      Beitrag Nr. 278 ()
      Nabend,

      weiah, ist das peinlich: Ich schaue gerade noch mal nach und sehe, daß beide Notizen von Hofschuster in 01 geschrieben wurden. Die mit den 85 Punkten war aber die spätere!
      Wie ist das nochmal mit dem Reifeverhalten von Rieslingen:D:mad::D?

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 23:02:08
      Beitrag Nr. 279 ()
      Guten Abend,

      HHanseat, Du bestärkst mich in Deinen Erfahrungen mit "billigen" Weinen in der Überzeugung, dass Preis und Qualität eben mitunter doch nicht mitunter korrelieren.

      Den Saariesling 2002(habe eine Flasche erworben)hätte ich beim Weinsalon voriges Wochendende ja gerne verkostet, aber Niewodniczanski hatte keine Flasche mit - meinte jedoch, ein Jahr Reife würde dem Wein bestimmt gut tun. Hinsichtlich seiner übrigen Weine, die er sehr informativ und ohne Selbstdarstellungsgehabe vorstellte, bin ich mit meiner Restsüsse-Phobie nicht neutraler Beobachter genug, um ein seriöses Urteil abzugeben. Was ich den Weinen gerne zugstehe, ist Eleganz und ein jeweils eigener Charakter, viel Zurückhaltung und Zartheit (eher mittelmosel-klassisch), wobei die Würze des Vols mir besonders imponiert hat (die Weine sind keine Blender und durch ihre Subtilität bei einer solchen Probe nicht leicht zu würdigen- so widersprach mir der Winzer bei einem Urteil (er probierte jeweils mit) und bat mich um eine Wiederholung- siehe da, beim zweiten Schluck konnte ich seine Einschätzung nachvollziehen).
      Laible war ja zwecks Entgegennahme seiner Scheuermann-Auszeichnung auch da - mit seinem Stil, der Ecken und Kanten zu vermeiden scheint, kann ich mich nicht besonders anfreunden, aber der Achat 2001 mit seinem Druck am Gaumen war schon beeindruckend. Was auffällt - Laible ist ein eher gedrückt erscheinender Mensch, freudlos und mit einem Bedarf nach Selbstrechtfertigung, ungewöhnlich für einen "Starwinzer".
      Unangenehm empfand ich Albert Kallfelz, der unter der von ihm geäußerten Vorstellung leidet, dass die Weinkritik ihn immer abfällig beurteilt, weil er ausgeprochen preisgünstige Weine in hervorragender Qualität erzeuge. Es tut mir leid, seine Weine schmeckten unauffällig und uninteressant. Die von Werner E. angeführte Qualitätssteigerung seines Jahrgangs 2002 durch einen neuen Kellermeister (Laible jun.) wies er von sich - der Einfluss eines Kellermeisters sei bedeutungslos.

      Nach Grauburgundern und Silvanern habe ich mich nun dem Grünen Veltliner zugewandt - heute Bannerts Ried Satz aus dem Weinviertel (genau die richtige, auftstrebende No-Name- Region);Urteil der Herren Knall/Hofschuster:
      Bannert Grüner Veltliner DAC Ried Satz 2002
      Tiefer, gemüsiger Duft nach Mineralien und Pfirsichen, sehr burgundische Art. Voller Saft und Kraft, sehr stoffige Frucht, mineralische Würze, hat Tiefe und Länge. 88-90

      Kann ich sehr gut nachvollziehen, einfach "lecker", für 5,8 € hierzulande unvorstellbar (auch durch höhere Versandkosten nur teilweise relativiert).
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 23:04:41
      Beitrag Nr. 280 ()
      Nabend,

      würdet Ihr den Jahrgang 1999 als früh reifenden Jahrgang bezeichnen?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 23:32:42
      Beitrag Nr. 281 ()
      Hallo Frohnau,

      das Preis und Qualität nicht immer korrelieren stimmt schon, doch denke ich das der Preis nach dem absoluten qualitätsstreben ein deutlicher Wegweiser sein kann und oft auch ist.

      SaarRiesling: wenn ich mir jetzt mal anmaße deine Beschreibungen der Restsüße zu interpretieren, würde ich vermuten das Dir der SaarRiesling nicht so richtig schmecken wird. Obwohl er doch über eine deutliche Säure verfügt, läßt sich die auf der Restsüße basierende Stilistik nicht verleugnen.

      Laible: wirklich ein schwieriges Thema, nicht um sonst wird im Weinforum oft negativ berichtet. Manche Leute sind halt nicht zum Verkäufer geboren und fühlen sich in der Öffentlichkeit nicht wohl.

      Kallfelz: deine Enttäuschung kann ich ansatzweise nachvollziehen, denn so billig sind seine Weine nicht mehr und qualitativ gibt es für 8.50 € an der Mosel schon sehr viele gute Weine. "Unauffällig und uninteressant" finde ich ein wenig hart, die Weine aus den Königslay-Terrassen sind recht gut und auch den geforderten Preis wert. Die 2002er aus dieser Lage kenne ich noch nicht. Die zuletzt getrunkene SL tr. aus den Terrassen befindet sich in der von mir beschriebene "Zwischenphase" und gefällt mir sehr gut, doch realistisch betrachtet, fehlt es denn Weinen doch ein ganzes Stück bis zur Spitze. Ist Laible jun. nun Kellermeister bei Kallfelz? Die Verkaufsdame wich meiner damaligen Frage irgendwie aus und wollte nicht so recht mit der Sprache rausrücken, sprach von einem Praktikum. Vielleicht lag`s auch an meiner Art der Fragestellung.:D

      Kennt sich jemand mit Überweisungskosten nach Österreich aus? Lohnt sich das?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 30.10.03 23:54:20
      Beitrag Nr. 282 ()
      Nabend,

      Jörg, ja, 99 würde ich - wenn man solche Pauschalaussagen überhaupt treffen mag - als ungewöhnlich früh reifenden Jahrgang bezeichnen.

      Frohnau, wenn man Probleme mit Restsüße hat, sieht es im Falle von Van Volxem natürlich schwierig aus.
      Niewo habe ich persönlich nur sehr flüchtig kennengelernt. Ansonsten bin ich immer auf den Kellermeister Gernot Kollmann gestoßen, den ich persönlich sehr sympathisch finde. Mich freut es aber, zu hören, daß der Geld- und Ideengeber offenbar auch vernünftig mit seinen potentiellen Kunden umgeht.
      Die Van Volxemschen Weine sehe ich schon als zart und zrückhaltend an - aber gleichermaßen auch als intensiv und druckvoll! Das Hin und Her zwischen den Welten macht ja gerade ihren Reiz aus.

      Andreas Laible - ja, das ist gewiss kein Sonnyboy. So wie ich ihn erlebt habe, ein sehr ernster (wenngleich im Fall meines Besuchs freundlicher) Mensch, der in seiner Besessenheit einem Dostojewski-Roman entsprungen sein könnte. Ich schätze den Mann! Lockerheit ohne Ende ist nicht jedem gegeben....
      Der Laible-Stil ist im Gegensatz zu Laible selber in der Tat nicht sonderlich kantenreich. Aber es müssen ja auch nicht immer Ecken und Kanten sein. Laibles Weine (von einigen 02ern abgesehen) besitzen für mich eine strahlende Klarheit, die ich so vor meinem Besuch im Gut (00, noch vor meinen wilden Weinplus-Zeiten) beim deutschen Riesling kaum kannte. Ganz zu schweigen von den phänomenalen Scheureben aus 99 und 00....

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 09:26:01
      Beitrag Nr. 283 ()
      Guten Morgen,

      Scandi, die Versandkosten eines 12-er-Kartons aus Österreich betragen 16-17 €, die (mühselige) Auslandsüberweisung kommt (bei Bankgebührenteilung mit dem Lieferanten)mit 0,5-1 € hinzu. Andererseits liegen die Preise im deutschen Handel i.d.R. um 2 € über Hof-Preis (zzgl. innerdeutschem Versand), so dass sich eine Direktbestellung doch lohnt - zumal wenn man nicht die im hiesigen Handel noch dominierenden 30-50 sehr bekannten Winzer im Visier hat (wie ich momentan, Wachau und Südsteiermark sind schon sehr arriviert-teuer, insofern interessiert es mich, was es bspw. im Donauland (neben Ott und Wimmer-Czerny) bzw. im Weinviertel (hierzulande ist Pfaffl bekannt)zu entdecken gibt.

      Um zu Laible nicht missverstanden zu werden - ich empfinde ihn nicht als zurückhaltend im Gespräch (dass er mehr Sorge als Freude vermittelt, ist ja authentisch und nicht verstellt) oder unfreundlich. Es kann ja nicht nur offensive Weingutsbesitzer a la Johner oder Christmann jun. geben, von Herrn Weil ganz zu schweigen.
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 10:01:30
      Beitrag Nr. 284 ()
      Moin!

      Auslandsüberweisungen in der EU sollten seit kurzem (Jahresbeginn?) ohne Zusatzkosten möglich sein. Dies wurde den Banken von der EU aufgedrückt, sie sind nicht ganz glücklich damit und hängen es daher nicht an die große Glocke. Wichtig ist nur, daß man die IBAN des Empfängers benutzt und nicht die nationalen BLZ und Kontonummern, sonst berechnet die Bank "Nachforschungskosten". Persönlich habe ich schon Überweisungen aus den Niederlanden und aus Frankreich ohne Gebühren erhalten. Alternativ kommt eine Kreditkartenzahlung in Frage.

      würdet Ihr den Jahrgang 1999 als früh reifenden Jahrgang bezeichnen?

      Ich setze mal voraus, daß du dich auf deutsche Weißweine beziehst: Da fehlt mir noch ein wenig die Erfahrung, aber ich habe oft Aussagen in diese Richtung gehört und habe selbst ncihts widersprüchliches erlebt.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 10:05:45
      Beitrag Nr. 285 ()
      So, hier nochmal offiziell:

      Seit dem 01.07.2003 zahlen Sie für grenzüberschreitende Überweisungen (bis maximal EUR 12.500) innerhalb der EU das Gleiche wie für Inlandsüberweisungen, vorausgesetzt:

      -Sie überweisen in ein Land der EU (Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Portugal, Spanien, Schweden, Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland) und
      -die Angaben zur Bankverbindung des Empfängers mit internationaler Kontonummer (IBAN - International Bank Account Number) und Bankleitzahl (BIC - Bank Identifier Code) sind Ihnen bekannt und
      -Sie überweisen in Währung „EUR“.


      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 10:53:14
      Beitrag Nr. 286 ()
      Hallo,

      Frohnau, HHanseat - besten Dank für die Aufklärungen. Ich erinnere mich vor zwei Jahren mal bei Ebay eine Flasche Wein ersteigert zuhaben ohne auf den Ort des Verkäufers zu achten. Die Überweisungsgebühr übertraf dann mein Gebot, das war nicht so erfreulich.

      Frohnau, die Versandkosten erscheinen mir doch sehr hoch zusein - habe da auch keine eigene vergleichbare Erfahrung. Nora Voithofer von http://www.preisleistungswein.com/ berechnet 7€ (1-12 Fl.) nach Deutschland. Das mag damit zusammenhängen, das sie in Wien wohnt und es dort eine günstigere Tarifstruktur gibt bzw. die Verbindung nach D optimiert wurde.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 11:11:12
      Beitrag Nr. 287 ()
      Jörg, die Versandkosten können stark schwanken, das ist innerdeutsch ja auch schon heftig. Hängt natürlich zunächst von der Kalkulation des Senders ab, aber dann meine ich mich zu erinnern, daß gerade für Ö -> D DPD extrem günstig sein soll, während Post und UPS doch eher teuer sind. Wer selber versenden will, kann sich ja mal http://www.letmeship.com/ anschauen.

      Ich hatte übrigens gerade einen bemerkenswerten Österreicher, einen 1999 Gelben Veltliner Reserve von Salomon. Mächtiger Wein, ist erst am zweiten Tag so richtig in Fahrt gekommen, aber der beste Traminer, den ich je hatte. Leider keine Notizen gemacht, und nun ist er weg...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 11:51:22
      Beitrag Nr. 288 ()
      Moin,

      Scandi, habe deinen Steiermark-Tipp 4 Minuten vor Anpfiff gelesen, so konnte meine Freundin die Sendung noch schnell aufnehmen. Lohnt es denn nun, reinzuschauen?

      Frohnau, Kallfelz sehe ich ähnlich, habe die Weine jetzt dreimal probiert. Er ist auch Stammgast auf dem Weinsalon. Es fehlt mir das Typische, etwas, was auf den Winzer hinweist.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 12:29:48
      Beitrag Nr. 289 ()
      Hallo,

      Ekonti, da Du denn Bericht nun mal aufgenommen hast, würde ich mir den auch anschauen. Es tut nicht weh.:D Er ist halt etwas von der Romantik und Landschaft (Wetterverhältnisse, Hagelflieger usw.) geprägt, man darf nicht das große Insiderwissen über Wein erwarten.

      HHanseat, gerade mal im Glossar von Tischelmayer nachgeschaut und eine Rebsorte "Gelben Veltliner" nicht gefunden. Meinst doch bestimmt den Grünen, oder? Roten? Oder gibt es doch einen gelben und blauen?;)

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 12:40:00
      Beitrag Nr. 290 ()
      Moin, Jörg!

      HHanseat, gerade mal im Glossar von Tischelmayer nachgeschaut und eine Rebsorte " Gelben Veltliner" nicht gefunden. Meinst doch bestimmt den Grünen, oder? Roten? Oder gibt es doch einen gelben und blauen?

      Natürlich meine ich den Gelben! Allerdings Traminer und nicht Veltliner :rolleyes: Bei den diversen norditalienischen Ortschaften und Farben kann man ja mal durcheinander kommen... Als Entschädigung für die Verwirrung hier der Direktlink auf die interessante Glossarseite: http://www.wein-plus.de/glossar/Traminer.htm

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 14:57:06
      Beitrag Nr. 291 ()
      Moin,

      Na siehste, HHanseat, dann hat das ganze „Verwirrspiel“ doch etwas gutes, denn ich habe etwas neues gelernt. Es ist schade das Du dir keine Notizen gemacht hast, aber aus dem Gedächtnis heraus, ist der Wein wirklich so geruchsneutral wie im Glossar beschrieben? Dieses Synonyme stammt wohl aus der Schweiz, aber bis nach Ö ist es ja nicht weit.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 31.10.03 21:45:25
      Beitrag Nr. 292 ()
      Nabend,

      im Glas befindet sich aus aktuellem Anlaß ein Mosel, und zwar ein 01er Riesling Kabinett ohne Lagenangabe von Schloss Lieser.

      Hellfarbig, etwas eindimensionale Apfelnase. Am Gaumen sauber, nicht zu süß, recht harmonisch, aber blaß und unkonturiert. Auch hier wieder Äpfel und ansonsten nicht viel. Immerhin recht ordentliche Länge. 80-81 Hornwatzpunkte.

      Thomas Haags einfacher Qualitäten reißen mich absolut nicht vom Hocker. Keine Ahnung, wo der GM die 87 (!) Punkte für diesen Wein hernimmt. Mit 6,30 Euro ist er nicht wirklich teuer, aber da lege ich lieber 70 Cent drauf und kaufe mir den Saarriesling von Van Volxem. Das ist in Punkto Extrakt eine völlig andere Dimension.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 01.11.03 09:47:17
      Beitrag Nr. 293 ()
      Hallo, Jörg!

      Geruchsneutral war der ganz gewiß nicht, höchstens verglichen mit einer Gewürztraminer-Stinkbombe. Nö, richtig schöner Rosenduft, klar als Traminer zu erkennen. Aber: im Gegensatz zu den oft breiten und labberig wirkenden einfachen Gewürztraminern ist das ein richtig guter Wein mit fester Struktur und passender Säure. Harmonierte wunderbar mit Gebrigskäse.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 01.11.03 10:35:43
      Beitrag Nr. 294 ()
      Hallo HHanseat,

      deiner Beschreibung nach, denke ich, würde mir diese Form des Traminer sehr gut gefallen, denn die Gewürztraminer und Traminer aus D haben für meinen Geschmack meist zu exzessive Bukettaromen. Werde nach diesem Exoten mal die Augen offenhalten.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 01.11.03 10:56:17
      Beitrag Nr. 295 ()
      Moin, Jörg!

      Willst du gleich mal die Auslandsüberweisung testen? Dann bist du hier richtig: http://www.undhof.at/undhof_salomon7.htm :laugh:

      Den Wein müßte es aber auch bei Mövenpick geben, zumindest haben die Salomonweine im Angebot. Die Riesling und GrüVes gefielen mir auch, aber von den australischen Weinen möchte ich abraten.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 01.11.03 23:57:08
      Beitrag Nr. 296 ()
      Nabend,

      im Glas liegt Horst Sauers Riesling-Spätlese aus dem Escherndorfer Lump 01:

      Goldgelbe Farbe, in der Nase Apfel und minimale Reifenoten. Am Gaumen reintönig, aber etwas eindimensional apfelig. Mittlere Länge. 82-83 Hornwatzpunkte stehen gegen 89 GM-Punkte.

      Man munkelt, daß Sauer mit der Vinifizierung des 01er Jahrgangs kein ganz glückliches Händchen hatte. Die 02er sollen (ebenso wie die 00er) deutlich besser sein. Ich halte das für nicht ganz unwahrscheinlich.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 02.11.03 08:43:25
      Beitrag Nr. 297 ()
      Hallo Bernd,

      handelt es sich bei der von Dir probierten Spätlese um die trockene oder restsüße Variante?

      Die minimalen Reifenoten machen mich sehr nachdenklich, so etwas sollen man bei einem 2001er noch nicht vorfinden, vor allem weil der Jahrgang nicht als der schlechteste gilt.

      Werner hat mir das trockene Gegenstück aus dem Jahr 2002 besorgt, der "International Wine Challenge in London"-Sieger 2003:D - da interessiert es mich natürlich ob ich die trockenen Spätlesen aus dem Lump wie geplant noch bis zum nächsten Sommer liegen lassen soll oder doch lieber mangels Lagerfähigkeit sofort trinken. Kannst Du mir da einen Rat geben bzw. wie schätzt Du die Lagerfähigkeit der Sauer-Weine ein?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 02.11.03 09:50:09
      Beitrag Nr. 298 ()
      Hallo,

      Jörg, es war die trockene Version. Aber in 01 hat Sauer, wie bereits gesagt, wohl nicht optimal gearbeitet - nur ist das weder dem GM bei der Bewertung noch mir beim Einkauf aufgefallen....

      Trotzdem werde ich die 02er, die ich ebenfalls von Werner bekommen habe, nicht endlos herumliegen lassen. Wie das Beispiel Biffar zeigt, lassen sich viele Weine aus 02 inzwischen schon sehr gut trinken. Ich glaube nicht, daß Sauers trockener Riesling-Lump im Sommer 04 deutlich besser schmecken wird als jetzt.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 02.11.03 18:12:34
      Beitrag Nr. 299 ()
      Tach zusammen,

      gestern probiert: Ch. Doisy-Vedrines 97. Für 30,-- Euro ganze Flasche bei (ja, schlagt mich ruhig, aber fand den Preis OK) Jaques erstanden.
      Ist nach wie vor einer der besseren Vertreter aus dem Sauternes. Irritierend: der Korken war sogar aussen nass, kann evtl. Kodenswasser gewesen sein? Der Wein an sich schmeckte wie erwartet, hatte aber komischerweise Alterungstöne, die ich nur von älteren Jahrgängen her kenne. Evtl. falsch gelagert (in diesem Sommer)? Na, habe noch eine zweite Flasche. Mal sehen, wie die sich gibt.

      Bitte: Fliege nächsten Freitag nach Australien. Falls einer von euch einen Tip hat, worauf man weintechnisch besonders achten sollte, jetzt schon besten Dank im voraus.
      Grüsse & schönen Restsonntag
      Meikel
      Avatar
      schrieb am 02.11.03 18:30:07
      Beitrag Nr. 300 ()
      Hallo,

      Meikel, 30 Euro für eine ganze Flasche edelsüßen Wein finde ich, wenn der Tropfen denn gut ist, durchaus nicht zu teuer.
      Schon möglich, daß der Wein im Sommer zuviel Hitze abgekriegt hat. Wenn der Korken außen nass war, war das wohl ein Ausläufer (die kommen allerdings leider auch bei korrekter Lagerung vor).

      Von Australien habe ich keine Ahnung, Ekonti kannt sich da besser aus. Der größte Teil der australischen Weinproduktion befindet sich wohl in den Händen von wenigen großen Konzernen.
      Hier eine Liste von kleineren Erzeugern, deren Weine in Pigotts neuem Buch lobend erwähnt werden:

      Dalwhinnie (Victoria)
      Rockford (Barossa)
      Henschke (Adeleide, war auch bei der Weinzeche im Programm)
      Frankland Estate (Great Southern)
      Plantagenet (Great Southern)
      Dukes (Great Southern)
      Zeraphat (Great Southern)
      Howard Park (Great Southern)
      Leo Buring (Eden Valley)
      Jeffrey Grosset (Clare Valley)
      Jasper Hill (Victoria)
      Cullens (Magaret River)

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 02.11.03 21:11:41
      Beitrag Nr. 301 ()
      Moin Freunde,

      über das Wochenende nichts besonderes getrunken ausser gerade im Moment ein besonders kaltes Schöfferhofer Hefeweizen. Da wir heute einen grandiosen Tag in Les deux Alpes beim Skifahren verbracht haben, musste einfach ein Bier her, für den Durst. Leider macht die Station jetzt bis zum 29. November zu :cry:

      Vorgestern war ich hier in Lyon beim Weinhändler "Allee des Mille Vin" (oder so), ein Riesenschuppen mit mehr als tausend Weinen (Nomen est Omen). Ich war bestimmt zwei Stunden drin, konnte aber nichts kaufen da die Zeit zu kurz war :cool:
      Ein grosses Regal war voll mit "Kracher" Weinen, ich glaube die habt ihr hier schon mal diskutiert. Süsse Bomben zwischen 38 und 50 Öhre, numeriert (1...5). Muss ich das haben ?

      Gruss
      Christian
      leicht rot im Gesicht (von der Sonne)
      Avatar
      schrieb am 02.11.03 21:15:57
      Beitrag Nr. 302 ()
      Nabend,

      im Glas liegt Knebels 01er Riesling Spätlese halbrocken aus dem Winninger Brückstück:

      Leuchtendes Gold-Gelb, in der Nase Pfirsich und eine schöne mineralische Würze. Am Gaumen reintönig, in der Frucht eher zurückhaltend, sehr mineralisch, feste Struktur, gut eingebundene, etwas abgeschliffen wirkende Säure. Recht nachhaltig. 87-88 Hornwatzpunkte.

      Es gibt bei allen Unterschieden schon Berührungspunkte mit den Löwensteinschen Rieslingen. Offfenbar läßt sich also "Winninger Terroir" ausmachen.

      Ich habe die Flasche übrigens schon gestern geöffnet, und die Belüftung tat dem Wein spürbar gut!

      Viele Grüße

      Hornwatz
      Avatar
      schrieb am 02.11.03 22:25:30
      Beitrag Nr. 303 ()
      Hallo Christian,

      die von Dir genannten Preise für die "Kracher" sind IMHO viel zu hoch, in Deutschland bekommst Du die Weine um einiges günstiger. Versuch es mal bei Christoph Nickneg http://www.dessertweine.de
      Alles andere ist eine Frage des persönlichen Geschmacks.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 02.11.03 23:48:10
      Beitrag Nr. 304 ()
      Moin,

      uff, komme gerade aus dem Rheingau zurück, es war nur ein Tagesausflug:D , um bei Joachim Flick am jährlichen Menü teilzunehmen.
      Eine recht gute Veranstaltung, die sich über 5 Stunden dehnte. So auch die Gänge, die von den eigenen Gewächsen begleitet wurden. Dazwischen gab es immer wieder Auftritte eines Cabarets.
      Der Weissburgunder aus der Lage Wickerer Mönchsgewann ist mir wieder positiv aufgefallen, ein Wein, der sonst nicht im Fokus stand. Allerdings so gut wie ausverkauft.

      Hornwatz, mir hat der Knebel, den ich von Dir erhielt, trotz seiner von Dir beschriebenen rauhen Note sehr zugesagt.

      Meikel, ich würde in Australien die Möglichkeit nutzen, kleine Familienweingüter zu probieren. Schau mal bei http://www.apell.de, der führt einige davon und sollte auch eine Karte drauf haben. Falls Du nach Adelaide kommst, dort haben die Barletta Brüder einen Laden namens "Wine-Underground", soll ganz nett sein.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 03.11.03 21:31:41
      Beitrag Nr. 305 ()
      Hallo,

      Ekonti, der ein oder andere Flick muß auch mal wieder Eingang in meinen chronisch überfüllten Keller finden....

      Im Glas befindet sich etwas von meinem anderen Rheingauer Favoriten, nämlich die 02er Spätlese aus dem Oestricher Lehnchen von Peter Jakob Kühn:

      Helles bis mitteleres Gelb mit grünlichen Reflexen. Reintönige, fruchtbetonte Nase, Pfirsich, exotische Früchte (eher dezent). Am Gaumen wieder Pfirsich, Mineralik, harmonische Süße, recht vielschichtig. Gute Länge. Rheingautypisch. Kein ganz großer Wurf, aber mit viel Freude zu trinken. 86 Hornwatzpunkte.

      Im Augenblick habe ich einen unheimlichen Schmacht nach restsüßen, alkoholarmen Weinen. Leider befinden sich viel zu wenige davon in meinem Keller, bzw. die vorhandenen Exemplare sind richtig teuer. Sa muß sich dringend etwas ändern!

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 03.11.03 22:40:31
      Beitrag Nr. 306 ()
      Nabend,

      Bernd, ich weiß das ich mich jetzt ein wenig unbeliebt mache:D , doch habe ich bei Kühn das Gefühl das das PLV nicht mehr ganz so stimmt. Zugeben die Kühnschen Weine sind sehr gut und gehören im Rheingau zu den Top 10, doch die 12-13 Euro sind im Verhältnis zur Qualität IMHO etwas zu viel. Mein Urteil beziehe ich jetzt auf die trockene zwei Trauben Spätlese 01 und dem EG aus 01 - gute Weine, deutlich über dem Durchschnitt, doch gibt es nicht bessere Weine zu diesem Preis? So weit entfernt von einem Achat liegt Kühn mit seinen zwei Trauben auch nicht mehr. Und wenn ich jetzt mal Weingenuss auf Punkte und Preis reduziere, wären mir deine 86 Punkte für 12 Euro zu wenig.

      So, jetzt dürft Ihr drauf schlagen...:D

      Nebenbei trinke ich heute einen etwas "belanglosen" Wein, die WB Spätlese tr. von Scholler (81-82 P.) - alles eher dezent, schlank, nix wuchtig mit 13,5%. Kein Wein mit dem ich mich näher beschäftigen mag, nebenbei ein bißchen schlabbern, gestern und heute zum Abendbrot ganz gut. DOCH sobald Zweifel aufkommen, halte ich mir immer den Preis von 4,60 € vor Augen und dafür ist der richtig gut. Man kann sich ja nicht immer das teuere Zeugs leisten.

      Und Bernd, das Verlangen nach den Restsüßen habe ich auch - nur ist es nicht so das ich keine hätte, nur sind sie mir zu jung und da ich meist nur drei Flaschen habe auch zu schade eine zu öffnen. Ich liebäugle zur Zeit mit einer 01er Spätlese von Mathern oder warte ich doch noch bis die 98er Bernkasteler Lay Auslese/Molitor von Christoph Nickneg mich, dank Forumsrabatt, erreicht?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 03.11.03 22:48:55
      Beitrag Nr. 307 ()
      Nabend noch mal,

      der Süßwein-Gedanken ließ mich dann nicht so schnell los und somit bin ich bei K&U auf folgenden Wein gestoßen:

      Was hat dieser Wein mit dem von Kössler propagierten Naturwein zutun?

      „Essensia“ – Orangenmuskateller
      Andrew Quady, Kalifornien (0.375l)

      Diese herrlich exotische „Essensia“ von Andrew Quady, diese edelsüße Geschmacksexplosion, die so ideal zur Schokolade in allen Variationen paßt, entstammt sorgfältiger Verarbeitung in Cryoextraktion. Der Wein stammt aus der vergessenen Rebsorte „Orangenblüten-Muskateller“, die um die Jahrhundertwende z. B. in der Pfalz durchaus weit verbreitet war, heute aber nur noch auf wenigen Hektar auf der Welt gepflegt wird, unter anderem eben auch im kalifornischen Central Valley, wo Andrew Quady diesen bemerkenswerten Süßwein zu weltweiter Berühmtheit führte. Er liefert wahrhaft exotischen Charakter, verströmt Frische und Tiefe und wirkt angenehm süß, frisch und aromatisch auf der Zunge. Alle „Essensia“-Neulinge seien gewarnt: Erschrecken Sie nicht, wenn Sie diesen Süßwein zum ersten Mal im Glas haben, so etwas haben Sie noch nie gerochen. Sie zweifeln garantiert in Anbetracht der enormen Aromenfülle an seiner Herkunft, aber in diesem Wein ist alles Natur. Das können wir garantieren. Die Trauben werden extrem reif gelesen, kommen dann zur weiteren Extraktion durch Verdunstung in Kühlkammern, werden anschließend abgepreßt, in der Gärung durch geringfügige Alkoholzugabe gestoppt, also dezent aufgespritet, und dann geht es nach der Weinwerdung in die Flasche. Ein irrer und tatsächlich einmaliger Süßwein von immensem Spaßfaktor – besonders zu Desserts, in denen hochwertige Schokolade eine Rolle spielt! Viel Spaß damit!

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 03.11.03 23:13:29
      Beitrag Nr. 308 ()
      Nabend,

      Jörg, ich denke überhaupt nicht ans Draufschlagen; Das Lehnchen von Kühn ist gut, aber zweifelsohne zu teuer! Ich hab mir den Wein auch nicht gekauft. Es handelt sich vielmehr um eine Fehllieferung (statt eines preiswerteren Kühns) von K&U.
      Der einzige Punkt, der für mich die Kühnschen Preise ein wenig relativiert, ist der Kronkorken!

      Zum "Essensia": Ich habe diesen Wein (aus einem anderen Jahrgang) schon anläßlich der Dülkener Verkostung "Wein und Schokolade" probiert. Schmeckt absolut aufgesetzt und künstlich! Mag ja sein, daß der nicht aromatisiert ist, aber das sind die kaltvergorenen und reduktiv ausgebauten Dropsrieslinge, gegen die Kössler so wettert, auch nicht.....

      K&U ist für mich tot. Angesichts der veränderten Versandkonditionen mausetot!

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 09:38:44
      Beitrag Nr. 309 ()
      Guten Morgen,

      die Weissburgunder Spätlese von Scholler fand ich auch uninteressant und sehr beliebig (die fast ebenso billige von Argus aus der Südpfalz mit ich glaube 87 Hofschuster-Punkten ist deutlich individueller, aber immer noch in einer anderen Liga als ein WB-Spätlese von Wehrheim).
      Kühn scheint mir ziemlich zu schwanken in der Qualität seiner Weine, da die Preise aber sozusagen nicht gleichgerichtet mit schwanken, ist das Risiko eines überteuerten Weines recht gross (eigentlich müssten generell die Weine preislich viel flexibler sein - jahrgangs- und qualitätsabhängig, aber das ist wohl nicht realisierbar - ein bisschen praktiziert das z.B. Koehler-Rupprecht).

      Bei den restsüssen Weinen habe ich mittlerweile auch den Eindruck, dass die nicht leichter zu erzeugen sind als trockene Weine an der Mittelmosel (früher dachte ich, es sei durch den Restzucker und das damit verbundene Zudecken anderweitiger Mängel viel einfacher). Am Sonntag schmeckte ein 2001er Kab. von Eva Clüsserath aus der Trittenheimer Apotheke ganz ausgezeichnet (völlig frisch), liess sich bei 9 % leicht wegtrinken. Offenbar war 2001 ein ganz besonderer Jahrgang an der Mosel, die 2002er kommen bei Hofschuster punktemäßig da nicht heran.

      Der neue Kössler-Katalog strotz wieder vor pentranter Selbstbeweihräucherung und Polemik gegenüber allem, was dem Meister nicht gefällt (hier hatte mal jemand gemeint, bei K&U kaufe man Ideologie mit - genau so ist es). Nur lustig, wieviel Nicht-"Naturwein" sich im Südeuropa-Angebot noch findet - leider will es der Kunde ja so, also muss man ihn auch schlechten Gewissens bedienen.
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 13:59:50
      Beitrag Nr. 310 ()
      Moin!

      Mal ne Frage an die Rhone-Experten: ich trinke gerne CdR und hatte bisher etwas Schwierigkeiten mit den Chateauneufs, das lag zum Teil am Preis und zum Teil daran, daß ich den Reifeprozess schwer einschätzen konnte. Daher habe ich wenig getrunken, will aber nochmal einen Versuch starten. Welche Erzeuger und Jahrgänge sind denn als Einstieg geeignet?

      Und noch ein kleiner Tipp: ich hatte ja schon mal die Halenberg Auslese trocken und die halbtrockenen Weine von Emrich-Schönleber gelobt. Hofschuster scheint da ähnlicher Meinung zu sein...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 17:18:28
      Beitrag Nr. 311 ()
      Hallo,

      HHanseat, für deine Frage sind Christian und Ekonti zuständig. Die meisten Cotes du Rhone bringe ich der Gerbsoffe wegen nur noch mit Mühe hinunter. Am besten schmeckt mir momentan noch mein guter alter Oratoire St.Martin aus Cairanne.
      Rate mal, was eben per DPD bei mir eingetrudelt ist? Richtig, ein nettes Kistchen von Emrich-Schönleber! Als letzte Woche Hofschusters Bewertungen herauskamen, habe ich alter Lemming sofort geordert.

      Frohnau, nächstes Jahr ist bei mir Birkweiler angesagt. Mal schauen, was Siener, Gies-Düppel etc. so machen.

      Den Katalog von K&U habe ich auch bekommen. Ich gebe ja zu, hier früher häufig positiv über Kössler geschrieben zu haben - aber inzwischen geht mir der Stil des Mannes gewaltig auf die Nerven. Und ich fürchte, daß er mit seinem Kreuzzugsgeschrei in Verbindung mit der beständigen Verteuerung der Durchschnittspreise seines Angebotes langfristig Schwierigkeiten bekommen wird.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 04.11.03 17:45:40
      Beitrag Nr. 312 ()
      HHanseat,

      bei den CdR Weinen ist die Situation in den letzten Jahren zunehmend schwierig geworden. Nachdem sich Bordeaux ueber alle Massen verteuert hat, sind viele auf der Suche nach guten Roten dort gelandet. Inzwischen hat auch da das Preisniveau angezogen; leider ist mit der Preisreduzierung beim Bordeaux nichts aehnliches mit den CdRs passiert...
      Beispiel: Pierre Usseglio, eine sichere Bank, aber kein Spitzenerzeuger wie La Nerthe, Beaucastel oder Beaurenard. Den legendaeren 1998er habe ich (vor Parkers Bewertungsorgie) fuer 70 Francs erstanden. Heute ist der Preis fuer eine Flasche des 2001er CdP 26 Euro oder 170 Francs. Ich zoegere inzwischen soviel Geld fuer einen guten, aber nicht spitzenmaessigen Wein auszugeben. (Zumindest nicht meine ueblichen 24 Flaschen :rolleyes: )

      Bei den CdPs habe ich letztes Jahr garnichts gekauft...nur einige Rhoneweine von Clos du Caillou und Remejeanne...guenstig beim Erzeuger...Koessler und Konsorten schlagen ja 30-40% drauf.

      Gruss
      Christian
      Avatar
      schrieb am 05.11.03 10:30:00
      Beitrag Nr. 313 ()
      Morgen,

      gestern getrunken - 01er "zwei Trauben" Doosberg trocken von Kühn: fruchtbetonte Nase, typisch für die Rebsorte, wirkt im positiven Sinne - leicht gereift, cremige Geschmeidigkeit. Am Gaumen etwas Pfirsich, dezente Frucht. Die Säure agiert im Hintergrund, gut eingebunden. Es dominiert im Mund eine über die ganze Zeit präsente beeindruckende Mineralität. Lang anhaltender Abgang. 88-89 Punkte.

      Anfang des Jahres hatte ich meine erste Flasche geöffnet, die mich nicht so begeistern konnte (85? P.). Damals wirkte der Wein auf mich ein wenig ausdruckslos, das hat sich jetzt durch ein wenig Flaschenreife positiv geändert. Der Wein verfügt nun über eine komplexe Frucht in der Nase und eine atemberaubende Mineralität am Gaumen - Rieslingherz was willst Du mehr?

      Da die stainless-cap hermetisch die Luftzufuhr verhindert, beweist dieser Wein das es keinen Korken bedarf um den Wein mit Luft zu versorgen. Die vorhandene Luft in der Flasche ist völlig ausreichend um für die nötige Flaschenreife zu sorgen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 05.11.03 13:25:04
      Beitrag Nr. 314 ()
      Moin, Hornwatz!

      Brav! Was ist denn in dem Paket drin?

      Ich habe gestern die 02er Frühlingsplätzchen Spätlese trocken geöffnet, war Hofschuster immerhin 93 wert (bei der Kollektion (bis jetzt acht Weine über 90) müßte E-S eigentlich auch Dönnhoff die Krone an der Nahe abnehmen, oder?). So hoch würde ich heute wohl nicht greifen, aber der Wein wirkt auch immer noch sehr unentwickelt auf mich. Da hatten die 01er zum gleichen Zeitpunkt einen großen Vorsprung. Nun ja, muß ja kein schlechtes Zeichen sein. Der Wein braucht jedenfalls nicht nur Zeit, sondern auch Luft, heute präsentiert er sich schon deutlich geöffneter (und ich werde auch morgen noch probieren können, heute abend sind andere Weine dran). Wirklich beeindruckend jedenfalls die ungemein Dichte und Mineralität.

      Christian, danke für den Hinweis! So ähnlich sieht es bei mir auch aus, ich habe einige nette 10 € CdR, aber 25 € und mehr für einen C9dP wollte ich dann doch nicht ausgeben. Mal schauen...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 05.11.03 13:44:45
      Beitrag Nr. 315 ()
      Moin,

      HHanseat, im Paket stecken 6 Flaschen 02er Auslese trocken und 6 von der besagten Frühlingsplätzchen-Spätlese trocken (wenn man schon nach Sams Punkten einkauft, dann auch richtig:D). Die Spätlese, die ja auch Sam als noch völlig unentwickelt bezeichnet, werde selbst ich wohl noch einige Zeit in Ruhe lassen. Ansonsten halte ich viele 02er inzwischen für gut trinkbar.

      Jörg, daß der Sauerstoff im Flaschenhals völlig für die Reife ausreicht, ist unter uns wohl ziemlich unstrittig. Leider wagt sich die Naturkorkmafia immer wieder aus ihren Löchern (siehe Scheuermann-Forum). :look: . Sie gehört dann sofort kräftig aufs Haupt getreten:D!
      Ich habe noch 3 Flaschen 01er Doosberg*** im Keller. Da muß ich doch bald mal bei einer von denen schauen, was der Wein, den ich bislang noch nie probiert habe, so sagt.

      Viele Grüße Bernd
      Avatar
      schrieb am 05.11.03 16:13:01
      Beitrag Nr. 316 ()
      Hallo Bernd,

      wollte mit meinem Hinweis nicht als Bewisser dastehen, sondern habe dieses Wissen gestern zum ersten Mal praktisch festgestellt. Nix mehr mit leerer Theorie.:D

      Das sogenannte EG von Kühn habe ich auch Anfang des Jahres probiert, gefiel mir etwas besser als die Spätlese von damals, doch beide irgendwie ausdruckslos. Die Spätlese hat sich zum besseren gewandelt, vermute das es sich beim EG nicht anders verhalten wird. Das EG wurde allerdings aus der halben Flasche probiert.

      EG = drei Trauben. PJ Kühn besteht darauf.:D

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 05.11.03 21:31:00
      Beitrag Nr. 317 ()
      Nabend,

      heute mal wieder eine Probe bei Kierdorf - 23 Smaragde u.a. von Knoll, Pichler, Prager - an Weinen gab es Vinothekfüllung GV und Riesling, Schütt von Knoll. Vom FX gab es Kellerberg und "M" GV. Eine genaue Auflistung erspare ich euch. Die Rieslinge von Knoll haben es mir angetan, nur weiß ich noch nicht so recht wie man das bezahlen soll.

      HHanseat, habe nun auch meinen ersten Gelben Traminer getrunken, Smaragd 2002 von Knoll. Deutlich der Rosengarten in der Nase und ungewöhnliche Starke Säure am Gaumen. Interessant, doch wirklich haben muss ich das nicht.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 10:22:03
      Beitrag Nr. 318 ()
      Moin!

      TCA im Wein muß nicht immer aus dem Korken kommen:

      http://www.winespectator.com/Wine/Daily/News/0,1145,2240,00.…

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 06.11.03 10:41:40
      Beitrag Nr. 319 ()
      Hallo HHanseat,

      das ist schon hart, da unternimmt man alles um einen möglichst sauberen Keller zuhaben und dann war es doch das falsche Reinigungsmittel.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 01:00:20
      Beitrag Nr. 320 ()
      Nabend,

      gestern und heute hatte ich jeweils netten Besuch.

      Flankiert wurde er gestern von Pfaffmanns Huxelrebe BA 99:

      Intensives Gold-Gelb, in der Nase überwiegen Botrytisnoten, am Gaumen dann aber überwältigende Frucht. Zitrusnoten, Exotik, Mango, Maracuja, daneben Honig und eine fordernde Säure. Komplex und lang. Eine exzellente Beerenauslese zum eher bescheidenen Preis von ca. 13 Euro (0,35). 92 Hornwatzpunkte.

      Heute gab es den Mas Cremat Fut de Chene 98:

      Tiefes Schwarz-Rot, komplexe Nase, dunkle Früchte, Gewürze, Kräuter. Sehr dezente Holznote, seidige Tannine, Pflaume, Schwarzkirsche, mineralische Noten. Strukturiert und gleichzeitig ausgewogen, ein nachhaltiger, konzentrierter und gleichzeitig feiner Roter aus dem Roussilion.92 Hornwatzpunkte.

      Gleichzeitig getrunken wurde der Spätburgunder Tradition* 01 von Sonnenberg. Beide Weine wirkten natürlich recht unterschiedlich, aber witzigerweise waren sie nicht soo weit voneinander entfernt, wie man hätte meinen sollen (der Tradition 01* wurde schon beim gT zu fortgerückter Stunde für einen Südfranzosen gehalten....):
      Objektiv hatte dieser Ahr-Pinot nicht ganz die Eindringlichkeit des (angeblich in gewisser Hinsicht "burgundisch" wirkenden Mas Cremat). 88 Hornwatzpunkte. Aber im rheinischen Sinne "leckerer" und fruchtiger war er schon, der Sonnenberg. Zumindestens lief er noch besser die Gurgel hinunter.

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 16:30:24
      Beitrag Nr. 321 ()
      Moin!

      Bei mir war jetzt Schönleber-Woche, anläßlich der grandiosen Bewertungen bei Hofschuster samt fünftem Stern und insbesondere im Hinblick auf Nachkauf. Also wurden nach der Frühlingsplätzchen Spätlese auch noch die Auslese Trocken und die Spätlese halbtrocken geöffnet. Letztere ist bereits jetzt und direkt nach dem Öffnen in bestechender Form, ein begeisternder Wein. Mächtig mineralisch, dabei leicht und lebendig, schmeckt eher trocken als süß. Kann vielleicht noch zulegen, wirkt aber schon gut ausbalanciert. Nicht so die trockenen Aulese, die ist wirklich noch viel zu jung und konnte gestern auch nicht karaffiert werden. Für Langzeittests war die Flasche zu schnell leer :D Enormes Potential, sehe ich in diesem Jahr deutlich stärker als Mosbachers Ungeheuer. Aber die nächste Flasche mache ich so schnell nicht auf. Beide Weine sehe ich deutlich stärker als die trockene Frühlingsplätzchen Spätlese.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 16:41:47
      Beitrag Nr. 322 ()
      Eine Probe hatten wir ja auch mal wieder vor. Wie wäre es denn mit dem Sarda-Malet, Réserve, rouge 2000 von der Domaine Sarda-Malet - Côtes du Roussillon am Montag, 10.November, um 21:30? Wenns nicht paßt, bitte gleich mit Alternativvorschlag!

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 19:43:59
      Beitrag Nr. 323 ()
      Nabend,

      HHanseat, Montag ist nicht so günstig. Da kommt mich der asdfgr besuchen, und mit dem würde ich dann lieber in Ruhe den einen oder anderen richtigen Wein:D aus meinem Keller probieren.
      Gegenvorschlag wäre Mittwoch oder Donnerstag.

      Schade, daß ich nicht auch noch ein paar Flaschen von der halbtrockenen ES-Spätlese geordert habe....naja, ein paar Kröten muß man wohl noch für 2003er auf dem Sparbuch lassen....



      Gleich mache ich mir einen Österreicher auf, Bericht folgt.
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 21:08:52
      Beitrag Nr. 324 ()
      Nabend,

      im Glas befindet sich mit dem Lengenfelder Donatus 99 mein erster Riesling von Kurt Angerer:

      Schöne, goldgelbe Farbe, in der Nase Aprikose, etwas Mandarine, Mineralik sowie dezente Reifenoten.
      Am Gaumen leicht süßlich wirkende Frucht (Steinobst), etwas Lakritz, kräftige mineralische Noten. Verhaltene Säure, wirkt eher breit. Langer, mineralischer Abgang. Mir fehlt es an "Strahlkraft" und Kantigkeit, ganz abgesehen davon, daß mich die Reife schon etwas stört. Wenn man objektiv werten will, bewegt sich der Wein vermutlich schon im Bereich von 90 Punkten.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 21:54:24
      Beitrag Nr. 325 ()
      Guten Abend,

      genau die von hornwatz erwähnte fehlende Kantigkeit stört mich auch an manchen der ansonsten in ihrer Fruchtfülle und Dichte bestechenden österreichischen Weinen - angesichts meiner Riesling-Zurückhaltung und der nur verhaltenen Begeisterung für die weissen Burgunder bzw. zu wenig reizvollen Silvaner-Alternativen bin ich mittlerweile beim Grünen Veltliner gelandet, der gerade in der kalten Jahreszeit etwas Betörendes und Schmeichlerisches an sich hat. Von der Rundheit und Wucht mancher Weine bin ich einerseits angetan, andererseits wirken sie schon erschlagend und verlangen nach Abwechslung, die heute ein Einstiegs-Veltliner von Ehmoser aus dem Donauland bietet-ein feiner Wein, ganz anders als der gestrige Blaumoser-Wein (ebenfalls vom Wagram), auch so ein 89 Knall-Punkte-Wein, der nichts für jeden Tag ist.

      Neben den hohen Schönleber-Punkten hat bei Hofschuster übrigens auch Schäfer-Fröhlich von der Nahe bestens abgeschnitten - hier bereits mehrfach empfohlen, unbedingt probierenswert.
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 22:02:34
      Beitrag Nr. 326 ()
      P.S.:
      Der Angerer ist übrigens ein so kräftiger Typ wie seine Weine. Beim Weinsalon neulich hat mir bezeichnenderweise sein schlankster Wein, der Kies besonders gefallen -der Rest vom hochgelobten Spies aufwärts bis zu den Veltliner-Holzbomben ist sicher "objektiv" (wie hornwatz schrieb) beeindruckend, aber eine leichte Dosis reicht mir.
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 22:27:36
      Beitrag Nr. 327 ()
      Nabend,

      Frohnau, Schäfer-Fröhlich steht schon neben verschiedenen Moselwinzern auf der Beobachtungsliste.

      Mit Grünem Veltliner tue ich mich zugegebenermaßen etwas schwer. Das sortentypische "Pfefferl" ist nicht so mein Ding. Zugegebenermaßen habe ich aber auch noch nicht sehr viele wirklich gute Vertreter der Sorte probiert. In meiner kürzlich angekommenen PdP-Kiste befinden sich der "Lamm" von Hirsch und der Kellerberg von Bäuerl. Mal schauen, wie mir die beiden gefallen.

      Hat zufälligerweise von euch jemand heute die Weinsendung in der Reihe "Planet Wissen" auf WDR gesehen? Neben den üblichen Allgemeinplätzen gab es eine anschauenswerte Dokumentation über eine Einkaufsreise der amerikanischen Riesling-Importeurs Theise. Meinem Unmut über diesen Herrn und über den sich als seinen Sklaven gebärdenden Winzer Walter Strub habe ich schon im Scheuermann-Forum Luft gemacht...

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 22:40:56
      Beitrag Nr. 328 ()
      Moin!

      Hornwatz, Dienstag paßt nicht, aber Mittwoch ginge.

      Heute im Glas: eine am Mittwoch geöffnete 1997 Ruppertsberger Spiess Spätlese von Bassermann-Jordan, vor zwei Jahren gekauft für etwa 8 €. War am ersten Tag besser (gestern nicht probiert), aber immer noch ein sehr schöner gereifter Riesling. Grüngelbe Farbe, im Duft neben den üblichen Rieslingaromen Orangenschale, eventuell kadiert. War am ersten Tag deutlicher. Die Pfälzer können nicht nur trockene Weine ;)

      Angerers "Kies" hat mir auch sehr gefallen, für 7 € ein sehr interessanter Wein. Andere Weine von ihm kenne ich nicht. Österreicher hatte ich hingegen letzte Woche reichlich, ich war nämlich auf einer sogenannten Österreichgala in einem Restaurant mit etwas verblichenen Charme, das vom Ruhm besserer Zeiten zehrt, also sehr passend zum Motto. Das Menü:

      2002 Welschriesling trocken "Burgenländer" - Gerhard Pittnauer/Gols
      Kürbis-Scampi-Strudel mit Ingwersauce

      2002 Grüner Veltliner "Röschitz-Reipersberg"- Maurer, Leo / Röschitz-Weinviertel
      Krusteln von Wiener Schnitzel mit Kartoffel-Gurkensalat

      2002 Grüner Veltliner Bergwein - Kremser Kogl Meinhard Forstreiter / Kremstal
      Zander mit Rote-Beete-Ragout

      Dialog der Klassiker:
      2001 Blaufränkisch Klassik Gerhard Pittnauer
      versus
      2001 Blauer Zweigelt Klassik - Gerhard Pittnauer
      Maispoularde mit Gemüsen nach steirischer Winzerart aus dem Ofen mit Rosmarinsauce

      1999 St. Laurent Réserve - Johannishof Reinisch / Thermenregion
      Rinderfilet im Blätterteig, mit Sellerie- und Karotten-Koriander-Flan und Ochsenmarksauce

      2002 Weißburgunder & Bouvier Auslese - Angerhof Tschida, Illmitz/Neusiedlersee
      Kaiserschmarrn mit Mohn, mit Honigmango und Haselnusseis nach Eckehard Witzigmann


      Die Weine waren sehr ordentlich und überraschend günstig (die Weißen unter 5 € im Handel), die Pittnauers sogar richtig gut für 9 €, und die Auslese für 10 € scheint zu bestätigen, daß man das beste Süßwein-PLV derzeit am Neusiedlersee findet. Perfekte Speisenbegleiter, aber ein Nachkauf hat sich nicht unbedingt aufgedrängt, wenn ich auch beim Blaufränkisch und der Auslese ins Überlegen kam. Aber ich will ja meine Bestände etwas abbauen...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 22:51:31
      Beitrag Nr. 329 ()
      Theise ist supereinflußreich für den Absatz deutscher Wein in den USA und wird von den Amerikanern in dem einschlägigen Brettern für gewöhnlich als beste Quelle für Riesling angeführt. Wer sich selbst einen Eindruck verschaffen will, kann dies hier tun:

      http://www.myspeakerscorner.com/forum/spawn.php?fn=1&tid=459…

      Seinen Katalog gibt es hier (als pdf):

      http://www.vinonet.com/terrytheise/tt2003.pdf

      Sieht für mich ganz ordentlich aus, die Liste der Winzer kann sich sehen lassen. Die Süßreserve-Geschichte klingt natürlich schon sehr eigenartig, kann aber auch eine Show fürs Fernsehen gewesen sein. Ich kann nicht wirklich beurteilen, wie sinnvoll die Verwendung von Süßreserve im Vergleich zu anderen Methoden ist. Bei Champagner scheint man doch schon lange gut damit zu fahren, oder?

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 22:53:25
      Beitrag Nr. 330 ()
      Nabend,

      HHanseat, dann halten wir den Mittwoch doch mal grob fest.

      Klar, in der Pfalz gibt es auch sehr schöne restsüße Geschichten. Speziell bei Bassermann-Jordan oder Müller-Catoir.


      Die Österreich-Gala klingt lecker! Vom Angerhof-Tschida habe ich noch eine Flasche "Schilfwein" im Keller. Die war leider nicht wirklich billig - im Gegensatz zur folgenden Auslese des Erzeugers:


      "Muskat Ottonel Auslese 2002

      weiß, süß (0,75)
      Angerhof Tschida

      Trauben: 100% Muskat Ottonel
      A: 10,5 %vol; RZ: 104,2 g/l; S: 5,6 g/l

      Wunderbarer Duft nach Pfirsich, zarten Blüten und Zitrus; am Gaumen intensiv traubig, feiner Muskatton, Zitrusfrische.
      Was wir an Tschidas Süßweinen schätzen, findet sich auch in dieser Auslese: unglaublich klare Frucht und Reintönigkeit gepaart mit einer zarten, aber trotzdem lebendigen Säure. Ein ausgezeichneter Süßwein zu einem ebensolchen Preis!


      9,87 EUR pro Liter

      Bestellnr.: ts18

      Preis: 7,40EUR"

      Erhältlich bei www.dessertweine.de - angesichts des Preises werde ich diesen Wein sicherlich früher oder später bestellen.

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 23:16:47
      Beitrag Nr. 331 ()
      Moin!

      Schaut mal hier, Johner junior hat den Beitrag auch gesehen:

      http://fora.erobertparker.com/cgi-bin/ultimatebb.cgi?ubb=get…

      Theise schreibt einiges in Parkers Board, wer seine Beitrage sehen will, sollte nach "Theise" oder Member ID 545 suchen.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 08.11.03 00:37:33
      Beitrag Nr. 332 ()
      Nabend,

      HHanseat, ganz abgesehen vom Champagner, den ich ohnehin in aller Regel nicht mag:D, spielt die Süßreserve bei sämtlichen Erzeugern, von denen ich Weine im Keller habe, überhaupt keine Rolle!

      Der Zusatz von Fremdflüssigkeiten zu einem Wein ist nicht nur in meinen Augen Panscherei.

      Das deutsche Weíngesetz sieht das leider viel laxer. Die ernstzunehmenden Winzer sehen es Gott sei Dank sehr eng.

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 08.11.03 11:10:11
      Beitrag Nr. 333 ()
      Moin!

      Hornwatz, da hast du ja ein Topthema, nein sogar ein TOP THEMA :D, bei Scheuermann angesprochen. Den Ball hat er ja geschickt aufgegriffen und die Geschichte zum munteren Parkerbashing, diesmal über Bande "Theise", instrumentalisiert. Der werte MS kämpft mal wieder unerschrocken gegen die amerikanische Weinmafia. Ist er selber so frei von kommerziellen Interessen? Ist Parker nicht ein direkter Konkurrent für ihn? Warum arbeitet er mit derartigen Unterstellungen? Vor einigen Monaten hieß es noch, Parker und Rovani seien ahnungslos bei deutschem Wein, jetzt sollen sie jahrelang Theises Weien gepuscht haben? Ich dachte bisher, daß der deutsche Wein im WA erst seit Oktober 2002 mit Ausagbe 145 ernst genommen wurde, und da gibt MS ja selber zu, daß zu diesem Zeitpunkt auch andere Importeure teilnahmen.

      Mir stößt diese ganze Geschichte unangenehm auf. Wenns nur Kindergarten wär...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 08.11.03 16:28:24
      Beitrag Nr. 334 ()
      Hallo,

      HHanseat,

      gut, ein ganz klein wenig fühle ich mich auch von Scheuermann isntrumentalisiert, aber, das, was ich da gestern in der Glotze gesehen habe, bedarf für mein Gefühl dringend der öffentlichen Kritik.
      Gewiß hat Scheuermann ebenfalls kommerzielle Interessen (bei Bedarf mehr dazu mündlich oder per privater Mail). Nur begibt er sich nicht nach Amerika, wedelt dort mit den Scheinen und kippt seinem Winzerspezl im Napa Valley Tütentannin in den Cabernet.
      Die Art, in der Walter Strub in dieser Sendung vorgeführt wurde, ist ein Schlag ins Gesicht der deutschen Weinkultur.

      Man kann gerne anderer Meinung sein, sollte dann aber vielleicht nicht unbedingt mit Ausdrücken wie "Hühnertanz" und "Kindergarten" um sich werfen...


      Vor einigen Monaten hieß es noch, Parker und Rovani seien ahnungslos bei deutschem Wein, jetzt sollen sie jahrelang Theises Weien gepuscht haben?.

      Das hat Scheuermann nicht behauptet. Umgekehrt schreibt er:

      "Und vor allem: Therry Theise ist Teil jenes Geflechts einflussreicher "Godfathers" hinter Robert Parker! Wenn er ein Weingut importiert, ist das praktisch eine Garantie dafür, dass der Oberguru oder sein Adlatus Rovani die Weine auch probiert."

      Zum Thema Parker-Bashing: Das ist angesichts des Schwachsinns über Deutschland, der immer noch in Parkers Opus Magnum zu lesen ist, IMHO dringend angesagt! Es gab ja schon Überlegungen deutscher Winzer, den Weinpapst zu verklagen....

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 08.11.03 17:02:55
      Beitrag Nr. 335 ()
      Moin!

      Das hat Scheuermann nicht behauptet.

      Was soll denn sonst die Aussage seiner Zeilen wie


      Zitat im Zitat:
      --------------------------------------------------------------------------------
      Original erstellt von: Markus Vahlefeld
      bei Theise auf die Liste zu kommen, mag vielleicht eine Garantie sein, von Parker-Medien VERKOSTET zu werden, aber es ist noch lange keine Garantie auch GUT wegzukommen.
      --------------------------------------------------------------------------------


      Meistens aber schon! Und vieles andere wurde lange Zeit einfach totgeschwiegen, schlecht bewertet oder auch abgelehnt.[...]

      sein? Da wird halt wieder schwammig formuliert, auf Nachfrage hat man das dann wieder nicht so gemeint oder ist mißverstanden worden. Ist ja immer eine große Freude in Foren, selten findet man so oft die mißverstandene Unschuld :rolleyes:

      Aber zurück zu den konkreten Aussagen. Bei deinem Zitat verstehe ich nicht ganz den Zusammenhang, schon gar nicht sehe ich eine Umkehr der Aussage?

      Zum Thema Parker-Bashing: Das ist angesichts des Schwachsinns über Deutschland, der immer noch in Parkers Opus Magnum zu lesen ist, IMHO dringend angesagt!

      Klar, immer feste druff! Jaha, mit den paar Seiten haben wir für immer das Totschlagargument! Da muß man auch nicht jemals in einen Wine Advocate geschaut haben, im faktenfreien Raum argumentiert es sich eh besser...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 08.11.03 17:05:16
      Beitrag Nr. 336 ()
      Mist, da ist mir die Schrägstellung misslungen. Also nochmal:

      Moin!

      Das hat Scheuermann nicht behauptet.

      Was soll denn sonst die Aussage seiner Zeilen wie


      Zitat im Zitat:
      --------------------------------------------------------------------------------
      Original erstellt von: Markus Vahlefeld
      bei Theise auf die Liste zu kommen, mag vielleicht eine Garantie sein, von Parker-Medien VERKOSTET zu werden, aber es ist noch lange keine Garantie auch GUT wegzukommen.
      --------------------------------------------------------------------------------


      Meistens aber schon! Und vieles andere wurde lange Zeit einfach totgeschwiegen, schlecht bewertet oder auch abgelehnt.[...]


      sein? Da wird halt wieder schwammig formuliert, auf Nachfrage hat man das dann wieder nicht so gemeint oder ist mißverstanden worden. Ist ja immer eine große Freude in Foren, selten findet man so oft die mißverstandene Unschuld

      Aber zurück zu den konkreten Aussagen. Bei deinem Zitat verstehe ich nicht ganz den Zusammenhang, schon gar nicht sehe ich eine Umkehr der Aussage?

      Zum Thema Parker-Bashing: Das ist angesichts des Schwachsinns über Deutschland, der immer noch in Parkers Opus Magnum zu lesen ist, IMHO dringend angesagt!

      Klar, immer feste druff! Jaha, mit den paar Seiten haben wir für immer das Totschlagargument! Da muß man auch nicht jemals in einen Wine Advocate geschaut haben, im faktenfreien Raum argumentiert es sich eh besser...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 08.11.03 17:36:51
      Beitrag Nr. 337 ()
      Aber zurück zu den konkreten Aussagen. Bei deinem Zitat verstehe ich nicht ganz den Zusammenhang, schon gar nicht sehe ich eine Umkehr der Aussage?

      Doch, das ist schon eine Umkehr der Aussage. Nicht Parker/Rovani haben Theises Weine über lange Zeit hinweg gepuscht, sondern der Import durch Theise hat dazu geführt, daß die entsprechenden Weine überhaupt von Parker/Rovani beachtet wurden.

      Wir müssen ja nicht immer einer Meinung sein. Im Falle von Parkers Deutschlandbild werden wir uns wohl nicht einig werden. Was die Qualität von Parkers Frankreich- und Überseebewertungen angeht, erlaube ich mir mangels eigener Kenntnisse kein Urteil. Aber ansonsten halte ich es eher mit Stuart Pigott, der die Marktmacht eines einzelnen Mannes, der "aus seiner Vorliebe für üppige, extrem süß schmeckende Weine mit extremen Fruchtaromen keinen Hehl macht" (Zitat Pigott) bedenklich findet.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 08.11.03 17:56:06
      Beitrag Nr. 338 ()
      Nicht Parker/Rovani haben Theises Weine über lange Zeit hinweg gepuscht, sondern der Import durch Theise hat dazu geführt, daß die entsprechenden Weine überhaupt von Parker/Rovani beachtet wurden.

      Klar, das ist aber doch keine Überraschung? Parker bewertet nur deutsche Weine, die in den USA auf dem Markt sind. Und das sind im wesentlichen die von Theise, von Wiest und vielleicht noch ein-zwei kleineren Importeuren vertriebenen. Direktexporte deutscher Weingüter gibt es meines Wissens nicht (das lohnt sich bei der deutschen Betriebsgröße einfach nicht), und selber durch deutsche Lande fahren weder Parker noch Rovani regelmäßig. Daß beide nicht die weltgrößten Experten für deutschen Wein sind oder sein wollen, werden sie dir auch selber bestätigen. Die 2001er waren ja überhaupt die ersten Deustcehn, die mal ausführlich im WA dran kamen! Und das, obwohl sowohl Parker als auch Theise schon länger im Geschäft sind. Wie paßt das in die Verschwörung? Und für ein paar Fakten hier mal die WA-Wertungen für die deutschen Weine aus Wiests Portfolio (die für Theise habe ich nicht gefunden):

      http://www.germanwine.net/tastingnotes/parker2001.htm

      Sind die in irgendeiner Hinsicht skandalös oder von grober Unkenntnis geprägt? Ich verstehe die immer wiederkehrende Aufregung nicht. Kann mir aber natürlich auch egal sein.

      Aber ansonsten halte ich es eher mit Stuart Pigott, der die Marktmacht eines einzelnen Mannes

      Hat er die, weil er seine Arbeit gut tut oder warum sonst? Und hat er die aktiv angestrebt? 2003 hat er ja sogar sehr lange gewartet, bevor er Bordeauxwertungen vergab (ist noch keien vier Wochen her). Ist es seine Schuld, wenn die Weinbranche auf jede Regung mit Preiserhöhungen reagiert? Was sollte Parker denn deiner Meinung nach ändern?

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 08.11.03 18:06:21
      Beitrag Nr. 339 ()
      Was sollte Parker denn deiner Meinung nach ändern?

      Zunächst mal das besagte Deutschlandkapitel. Ob das nun nur ein paar Zeilen sind oder nicht: Wenn man als Autor ernstgenommen werden will, kann man einen so unhaltbaren Blödsinn nicht über Jahre hinweg unkorrigiert lassen.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 09.11.03 17:38:17
      Beitrag Nr. 340 ()
      Hallo,

      als restsüsser Sonntagsnachmittagswein weiss heute der Kab. 2002 von Darting aus Bad Dürkheim zu gefallen (gilt ja als Spezialist für nicht trockenen Weine mit hohem Exportanteil - die trockenen Weine sind tatsächlich kaum trinkbar), die 84 Hofschuster-Punkte sind voll berechtigt, viel Frucht und Kraft, nicht so sehr Süss-Säure-Spiel betont wie die Moselaner-Gegenstücke, aber auch sehr rund (unter 5 €;).

      HHanseat, die Auslese von Angererhof-Tschida (Weissburgunder-Bouvier), die Du im Rahmen des Österreich-Menüs lobtest, ist bis heute bei Dessertweine.de zum ab-Hof-Preis von 6 € erhältlich - wie schmeckt die denn ?

      hornwatz, das Vorurteil des leicht penetranten ominösen Pfefferls beim Veltliner hatte ich bis vor kurzem auch verinnerlicht, aber dieser Geschmackston steht mittlerweile vielfach doch sehr im Hintergrund - der grosse Vorteil gg. deutschen Weissweinen ist hingegen in der ungewöhnliche Dichte und Komprimiertheit der Frucht begründet (ich probiere gerade Winzer der 2. Reihe aus, ein schönes Angebot dazu bietet Auffinger&Müller aus Ravensburg im Internet).
      Avatar
      schrieb am 09.11.03 17:56:19
      Beitrag Nr. 341 ()
      N`Abend!

      Frohnau, vielen Dank für den Tipp! Der Preis erstaunt mich dann doch, in Hamburg beim Händler werden 9,80 € /0,75l verlangt. Der Händler hat sich auf günstige, relativ unbekannte Weine spezialisiert und scheint damit sehr gut zu fahren. Na, es sei ihm gegönnt, günstig empfinde ich den Wein auch noch für 10 €. Details kann ich leider nicht mehr liefern, das war halt ein Glas zum Dessert in munterer Runde. Und die anderen hat zu dem Zeitpunkt eher das Ergebnis Bayer-Lyon als der Wein im Glas interessiert :D Es ist auf jeden Fall ein netter Dessertwein, der mich neugierig auf mehr gemacht hat. Ich habe mir von Tschida jetzt noch eine Flasche Sämling bzw. Scheurebe Spätlese besorgt, ich werde davon berichten.

      Gerade im Glas: der 2000er Calcinaires von Gauby. Für mich schmeckt der eher nach Übersee-Trinkmarmelade als nach Naturwein. Vielleicht wird er mit etwas Luft ja noch komplexer, bisher eine Enttäuschung.

      Hornwatz, ich glaube nicht, daß die Diskussion in dieser Weise irgendwem was bringt.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 09.11.03 23:15:43
      Beitrag Nr. 342 ()
      Nabend,

      HHanseat, ja, in diesem Fall fürchte ich ebenfalls, daß die Diskussion nix bringt. Aber immerhin haben wir es mal versucht :D .

      In einigen Punkten bin ich ein wenig engstirnig und unflexibel. Das gebe ich gerne zu.

      Angeblich soll der 2000er Gauby doch so sensationell gut sein. Naja, mich wundert der schlechte Eindruck vor dem Hintergrund des 99gers, der sich momentan in einer absolut ungeniessbaren Phase befindet, nur bedingt.

      Frohnau, du hast es dahin gebracht, daß ich mir einen GV aufgezogen habe. Und zwar einen 02er Dürnsteiner Kellerberg von Bäuerl:

      Eher hellfarbig. Birnen, Bananen, ein Hauch Vanillepudding.
      Recht dicht und komplex. Mir fehlt es etwas an Säure, und das, was vorhanden ist, wirkt auf mich eher grasig. Im Abgang eine leichte Bitternote. Angesichts der hohen Bewertung im Wein-Plus-Führer vielleicht ein Korkschleicher? In dieser Verfassung jedenfalls nicht ganz mein Wein.
      Noch immer ist der Veltliner nicht die Sorte meiner Träume...

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 09:27:49
      Beitrag Nr. 343 ()
      Angeblich soll der 2000er Gauby doch so sensationell gut sein.

      Meine Flasche Calcinaires ist es jedenfalls nicht. Nun ist es ja immer gefährlich, von einer Flasche ausgehend grundlegende Urteile zu fällen, aber der Calcinaires ist der einzige Rotwein Gaubys in meiner finanzieller Reichweite, und den 99er fand ich recht angenehem. Meine "Enttäuschung" muß man auch im Zusammenhang mit den Erwartungen sehen, als 6€-Wein eines unbekannten Weinguts wäre der wohl akzeptabel, aber bei den von Gauby verlangten Preisen und der ihm von Kössler und Konsorten zugeschriebenen Stellung erwarte ich mehr. Ein klein wenig zugelegt hat der Wein mit Belüftung, aber immer noch präsentiert er sich ohne Ecken und Kanten, mit viel Alkohol und deutlicher Süße. Kann man trinken, aber das können die Australier besser und billiger.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 20:32:24
      Beitrag Nr. 344 ()
      Moin,

      HHanseat, Gauby ist für mich auch nicht mehr das, was es mal war. Er war einer der ersten Stars des neuen Languedoc, doch irgendwann relativiert sich einiges, sind ja trotzdem gute Weine.

      Zur Meeresfrüchte-Pesto-Pasta gibt es gerade eine Kröver Letterlay Spätlese halbtrocken von Martin Müllen. Glasklarer und anspringender Riesling, Frucht und Mineralik formen sich zu einem richtig guten Abgang. Müllen holt bestimmt fast das Optimale aus der Lage heraus.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 13:40:23
      Beitrag Nr. 345 ()
      Hallo zusammen,

      Ekonti, je länger ich mich mit Müllens feinsinnigen Weinen beschäftige, desto besser gefallen sie mir. Der Mann gehört nicht nur für Stuart Pigott, sondern auch für mich schon jetzt zur Spitze an der Mosel.

      Gestern war der asdfgr (sprich Christian) zu Besuch bei mir.
      Es gab:

      Roux Pére&Fils, La Chanteniére 01, Saint-Aubin Premier Cru:

      Offensichtlich ein Chardonnay, etwas eindimensional, deutlich überholzt. Erinnert stilistisch an Überseewein. Trinkbar, aber nicht viel mehr. 77 Punkte. Kann jemand was zum Erzeuger sagen?

      Van Volxem Scharzhofberger Pergentsknopp 00:

      Tiefes Goldgelb, reintönige Rieslingfrucht, deutlich wahrnehmbare Restsüße. Recht dicht. Keine Altersnoten, aber für mich schon eine Spur zu abgeschliffen. Laut Erzeuger in der Vérschlußphase, was ich zumindestens für möglich halte. 86.

      Franzen Bremmer Calmomt Goldkapsel 01

      Hellfarbig, schon in der Nase die typische Calmont-Mineralik. Schlank, aber kraftvoll und fest. Gute Länge. 88.

      Heymann-Löwenstein, Winninger Röttgen 01

      Erzeugertypisches, tiefes Goldgelb. Diverse gelbe Früchte und eine Wahnsinnsmineralik. Weich und cremig im Mund, aber gleichzeitig enorm tief. Grosser Stoff, der König des Abends, einer der besten Rieslinge, die ich je getrunken habe. 95-96.

      Pierre Usseglio Chateauneuf du Pape 99

      Dunkles Rot, kraftvolle Frucht, feine Tannine. Körperreich und gut strukturiert, die 14% Alkohol schmecken nicht vor. Endlich mal ein Rhonewein, mit dessen weichen Gerbstoffen auch ich zurechtkomme (vorgestern hatte ich einen Vacqueyras von der Domaine de la Charbonniére, bei dem es mich geschüttelt. 92.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 11.11.03 21:13:04
      Beitrag Nr. 346 ()
      Nabend,

      Die letzten beiden Abenden genoss ich zum Abendbrot einen Roten aus dem Donauland, vinifiziert aus der mir bisher unbekannten Rebsorte Blauburger (Blauer Portugieser x Blaufrankisch). Das oft zitierte Glossar schreibt folgendes:

      Der Name dieser roten Rebsorte führt manchmal zur Verwirrung, aber sie hat nichts mit dem Blauen Burgunder (Spätburgunder, Pinot Noir) zu tun. Vielmehr ist sie eine Neuzüchtung aus dem Jahre 1923 aus Blauer Portugieser x Blaufränkisch und nach der Klosterneuburger Weinbauschule benannt (blau von der Farbe der Rebsorte, Burger von Klosterneuburger). Sie wird praktisch ausschließlich in Österreich kultiviert. Die Farbe des Weines ist ein kräftiges, fast schwarzes Rot, deshalb wird sie auch vielfach als Deckwein (siehe unter Teinturier) oder zum Verschnitt verwendet. Spezifisch ist der intensive, aber neutrale Rotweinduft. Der Geschmack ist dem Blaufränkisch sehr ähnlich.

      2001er Blauburger Barrique vom Weingut Ing. Roland Nagl aus dem Donauland (7.50€): schönes tiefes Rubinrot, viel Himbeere, Holz und Vanille sind sehr gut eingebunden, nicht ganz trocken, gefällige und unkomplizierte Art, weiche-samtige Gerbstoffe. Kein Wein über dem man sich den Kopf wegen Punkte zerbrechen müsste, einfach trinken. Fazit: Gut für die gesellige Runde mit lauter Musik und sonstigen Nebeneinflüße - Saufwein - dennoch, müßte man kein schlechtes Gewissen haben wenn man statt dessen zum Bier greift.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 10:52:59
      Beitrag Nr. 347 ()
      Moin!

      Wie schauts denn aus mit einer Probe am heutigen Abend? Jörg, wolltest du den Sarda-Malet nicht auch probieren?

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 13:11:55
      Beitrag Nr. 348 ()
      Hallo HHanseat,

      gerne probieren, ja. Nur gekauft habe ich mir diesen Wein nicht, im Moment gibt es so viele Weine die ich in diesem Jahr noch probieren bzw. kaufen möchten, das ich nicht mehr weiß wo vorne oder hinten ist. Ich werde sehr interessiert Euere Notizen lesen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 13:22:10
      Beitrag Nr. 349 ()
      Hallo,

      momentan siehst noch so aus, als ob ich heute abend Zeit hätte...

      21:00?

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 13:36:52
      Beitrag Nr. 350 ()
      Also wird das eine Zweierprobe? Na gut, ab 21 Uhr stehe ich hier bereit.
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 13:54:48
      Beitrag Nr. 351 ()
      Oh ha, mein Gedächtnis ist auch nicht mehr das Beste, muß vom Suff kommen :D

      Christian war doch der dritte im Bunde beim Probierpaket! Da sollten wir besser nicht probieren, ehe er sich geäußert hat. Huhu, Christian, wie schaut`s aus mit der Sarda-Malet-Probe?

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 20:26:54
      Beitrag Nr. 352 ()
      Moin,

      sorry, gerade zurückgekommen, habe leider keine Flasche mehr vom Sarda...der Durst war mächtiger...bitte um Verzeihung...

      Gruss
      Christian
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 20:35:15
      Beitrag Nr. 353 ()
      Nabend,

      Christian, wie gehts? Ich fand das Leben gestern teilweise schon ganz schön hart.:D

      Zweierprobe, HHanseat? Bevor wir den Sarda-Mallet alleine trinken? Muß ja nicht so lange gehen, ich will spätestens so gegen 22:00 noch einen Brief schreiben.

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 20:39:56
      Beitrag Nr. 354 ()
      Also Christian, ich bin empört! Du sollst doch die Probenweine nicht immer gleich wegtrinken, also wirklich! :D

      Gut, Hornwatz, ich ziehe meine Flasche jetzt auf.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 20:45:40
      Beitrag Nr. 355 ()
      So, die Flasche habe ich gefunden.

      Mein erster Sarda-Mallet. Du kennst schon Weine dieses Erzeugers, oder?
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 20:47:58
      Beitrag Nr. 356 ()
      So, kein Korker! Schöne intensive Farbe, den verwechselt niemand mit Spätburgunder. Rot natürlich eher ins violette als ins orange gehend. In der Nase ein deutliches Aroma von Grünkohl, aber das liegt wohl eher am Abendessen :D

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 20:52:53
      Beitrag Nr. 357 ()
      Ja, sehr schönes, dunkel leuchtendes Rot. Ziemlich viskos. Grünkohl habe ich nicht, dafür Entrecote vom Rind mit Knoblauch-Creme-Fraiche:D.
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 20:52:58
      Beitrag Nr. 358 ()
      Sarda-Mallet mit G R Ü N K O H L ??????
      Horror, horror, horror..in was für einen
      Weinschmeckerzirkel bin ich DA denn geraten?!
      ;-------)))))))))))))))))
      Ich wünsche Papillar-Orgasmen à la carte -
      herzlichst, Chris

      (Der gestern im Resto eine halbe (!) Flasche 1982 Montrose orderte und sie schluchzend halb stehen ließ - ausgezehrt, dünn, einfach fix und fertig..ein monetäres & önologisches DISASTER! jaja, die Scheiß-halben-Flaschen....)
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 20:53:25
      Beitrag Nr. 359 ()
      Du kennst schon Weine dieses Erzeugers, oder?


      Aufmerksam geworden bin ich durch den großen Bruder unseres Probenweins, den Sarda-Malet „Terroir Mailloles” rouge 2000. Ein Großer Wein, war Bestandteil einer Südfrankreichprobe und hat sich mit dem Copa Santa und den Tagessieg gestritten. Lag auch bei Bettane ganz weit oben. Bei mir lag Clavel vorne, da war ich aber in der Minderheit. Ich kenne auch noch den 1999 Rivesaltes (gut, aber noch zu jung) und hatte auch unseren 2000er Reserve schon mal. Bei kleinen CdR bin ich mir jetzt nicht ganz sicher.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 20:54:07
      Beitrag Nr. 360 ()
      Nee, mal im Ernst: Sauerkirschen (ganz deutlich), Pflaumen, Gewürze. Ein feines Bukett!
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 20:58:10
      Beitrag Nr. 361 ()
      Sarda-Mallet mit G R Ü N K O H L ??????

      Ne, der Kohl war vorhin, zum Rotwein esse ich natürlich Matjes :D

      Naja, war nicht ganz glücklich geplant von mir. Der Kohl köchelte schon vor sich hin, als die Probe bestätigt wurde. Leider schwebt ein gewisses Aroma noch durch den Raum, ist doch hartnäckiger als gedacht, aber die Papillen habe ich hoffentlich hinreichend mit Brot neutralisiert. Zum Kohl gab`s Becks, war auch lecker. Und zum Preis des Sarda-Malets könnte ich mir auch eine neue Kiste gekauft haben. Hm, darf man gar nicht drüber nachdenken...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 20:58:23
      Beitrag Nr. 362 ()
      Chris, nicht verzweifeln - wir sind halt so....und an der halben Flasche muß es nicht gelegen haben....in letzter Zeit habe ich einige enttäuschende Bordeaux aus den 8ogern probiert. -

      Am Gaumen kühle Frucht (wieder Kirschen), feine Gerbstoffe. Keine Kraftbombe, eher elegant.
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 21:03:06
      Beitrag Nr. 363 ()
      Der riecht, wie ichs mag! Einladend, fruchtig, dabie auch eine gewisse kühle Mineralik erahnbar. Alleridnsg unterm Strich nicht sehr intensiv. Normalerweise hättte ich den ja in eine Karaffe gefüllt. Den Alkohol rieche ich nicht heraus. Ein sehr angenehmes Bukett.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 21:04:12
      Beitrag Nr. 364 ()
      Jau, HHanseat, ein schönes Pils macht mir auch Spaß. Bei mir war es eben zum Essen ein Bit...

      Was meinst du, wieviel Kisten Bier man für den Montrose von Chris bekommen hätte:D!
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 21:08:08
      Beitrag Nr. 365 ()
      Der Geschmack paßt zu den durch den Geruchserwartungen. Relativ zurückhaltend, keine Wuchtbrumme. Auch im Mund eher kühl und elegant. Gute Länge.

      Ich bin etwas irritiert, da ich meine erste Flasche (ist schon bald ein Jahr her) doch anders in Erinnerung hatte, eher so Richtung druckvolle Fruchtbombe. Macht das das Alter, oder braucht der noch etwas Luft? Er gefällt mir ob seiner Zurückhaltung nicht schlechter, es kommt nur unerwartet.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 21:09:30
      Beitrag Nr. 366 ()
      "Kühle Mineralik" ist auch gut. Ein klein wenig intensiver könnte der Sarda-Mallet aber schon sein....ach nee, ich vergaß, daß ich Eleganztrinker bin:D...

      Übrigens: Beim Bier gibts auch keinen Ärger mit Süßreserve. Höchstens mit Hopfenextrakt :D :D.
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 21:13:17
      Beitrag Nr. 367 ()
      Was meinst du, wieviel Kisten Bier man für den Montrose von Chris bekommen hätte!

      Hach, die Weinpreise im Restaurant sind halt immer ein leidiges Thema. Ich wähle dort eigentlich zunehmend einfache Weine. Die kann ich mir noch halbwegs leisten, die lenken nicht vom Essen ab und im schlimmste Fall die Enttäuschungen werden günstiger. Gestern wars vorbildlich: auf der Karte stand Mosbacher 2002 trocken, war dann gar nicht der erwartete QbA, sondern der Elster Kabinett. Meine Lieblingskabinettlage! Und das für 24 €, noch im Rahmen. Und was das für ein feines Restarant war, konnte man merken, als das Mineralwasser (mit Kohlensäure) dekantiert wurde. :D Habe ich ja auch noch nie erlebt...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 21:15:09
      Beitrag Nr. 368 ()
      HHanseat, an dem einen Jahr kann es eigentlich nicht liegen. Korkschleicher:D würde ich ausschließen, da wir beide den gleichen Eindruck haben.

      Beim Rotwein habe ich viel mehr Probleme als beim Riesling, die Mineralität zu erfassen. Aber der Sarda-Mallet hat eindeutig mineralische Noten.
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 21:16:17
      Beitrag Nr. 369 ()
      Ein klein wenig intensiver könnte der Sarda-Mallet aber schon sein...

      Klarer Fall, da fehlt die Süßreserve. Bis ins Roussilion scheint die amerikanische Verschwörung noch nicht vorgedrungen zu sein!

      Hast aber recht, Mal schauen, ob mit mehr Luft noch was passiert. Tät mich nicht wundern.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 21:20:46
      Beitrag Nr. 370 ()
      Korkschleicher glaube ich auch nicht, Frucht ist doch noch da. Außerdem hatte ich letzte Woche gerade zwei Ausgewachsene, da muß die Wahrscheinlichkeit mal Gnade walten lassen.

      Ich könnte jetzt nicht sagen, was da für Rebsorten drin sind. Vermutlich Syrah und sonst wilde südfranzösische Mischung. Willst du raten oder wollen wir auflösen?

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 21:29:08
      Beitrag Nr. 371 ()
      Im Restaurant trinke ich fast nur noch Bier (Ausnahmen wie das Landhaus Keller in Saarburg mit einer sensationell fair kalkulierten Weinkarte bestätigen die Regel). Aber 24 Euro für einen guten Riesling von Mosbacher sind schon in Ordnung.

      Mir gefällt der Sarda-Mallet sehr gut, um nicht zu sagen, viel besser als erwartet. Er erschlägt einen nicht, er quält einen nicht mit bitteren Tanninen (wie so viele Südfranzosen, die ich zuletzt im Glas hatte), und er wirkt auf mich sehr typisch für den Roussillion (erinnert etwas an Gauby 98 jung getrunken oder auch Mas Cremat, wobei ich den Fut de Chene 98 des letzteren Erzeugers neulich noch besser fand ).
      Der Feinheit könnte halt auf der anderen Seite etwas mehr Kraft gegenüberstehen. Aber in jedem Fall ist das ein Rotwein nach meinem Geschmack.
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 21:37:15
      Beitrag Nr. 372 ()
      Der Feinheit könnte halt auf der anderen Seite etwas mehr Kraft gegenüberstehen.

      Das sehe ich ähnlich, und ich hätte eigentlich auch mehr Kraft erwartet. Ich denke ja immer noch, daß der sich mit mehr Luft noch öffnen könnte. Fazit: schöner Wein, elegant, für die heutige Tagesform 88 Punkte. 11 € sind nicht supergünstig, aber angemessen. Nachkaufen werde ich erstmal nicht, aber ich habe auch noch ein bis zwei Flaschen, und das ist auch gut so!

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 21:46:15
      Beitrag Nr. 373 ()
      An deine 88 kann ich mich durchaus dranhängen. 11 Euro dafür sind in Ordnung.

      Du hast übrigens, glaube ich, bislang die falschen Ahrburgunder probiert. Wenn du mich trotz meines schlechten Diskussionsstils;) noch mal in Aachen besuchen kommst, serviere ich dir mal was von der Ahr, was sich (zum etwas höheren Preis) ganz gut mit diesem Sarda-Mallet vergleichen läßt.
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 21:57:54
      Beitrag Nr. 374 ()
      Du hast übrigens, glaube ich, bislang die falschen Ahrburgunder probiert. Wenn du mich trotz meines schlechten Diskussionsstils noch mal in Aachen besuchen kommst, serviere ich dir mal was von der Ahr, was sich (zum etwas höheren Preis) ganz gut mit diesem Sarda-Mallet vergleichen läßt.

      Danke fürs Angebot! Ich werde mich sicher melden, wenn mal wieder in den Westen geht. Morgen gehe ich zur MöPi-Großweinprobe, da werden auch Burgunder angestellt sein. Ich werde mich mal trotz besseren Wissens an einem oder zweien versuchen.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 12.11.03 22:03:35
      Beitrag Nr. 375 ()
      Jau, gib Bescheid, wenn es dich mal wieder Richtung Westen treibt!

      Der Sarda-Mallet war auf jeden Fall schon mal ein ziemlicher Treffer.

      Aber ich muß mich jetzt erst mal ausklinken. Guts Nächtle!

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 21:23:11
      Beitrag Nr. 376 ()
      Nabend,

      sehr interessant Euere Eindrücke zum Sarda-Mallet, thanks, werde mich demnächst mal auf den Weg zu meinen seit längeren vernachlässigten Weinhändler aus Duisburg machen um mal ein paar aktuelle "No-Names" aus Südfrankreich zu probieren/kaufen. Kennt Ihr die Weine von Boudau?

      Des weiteren führte mich meine Weg weiterhin auf unbekannte Pfade - zwar Rotwein aus Österreich. Genauer gesagt aus dem Weinviertel von Lobner, der 2001er Marchgranat. Die Verkäuferin, Nora Voithofer schreibt:

      Ein kühler, eleganter Cuvee aus Cabernet, Blaufränkisch, Merlot und Zweigelt mit sehr schöner Weichsel- und Cassisnase. Am Gaumen sehr saftig mit schönen, jedoch nicht aufdringlichen Röstaromen, dezent Schokolade und wunderbarer Fruchtsüße. Wunderbar dicht - Trinkspaß garantiert :- ) !

      Von mir: Rubinrot, deutlich Cassis in der Nase, Holz oder Röstaromen finde ich keine. Nicht ganz trocken - Fruchtsüße oder doch von dem 13,5% Alkohol? Etwas Schokolade kann ich zustimmen. Ein bißchen Säure kommt dann auch noch durch. Ein wenig mehr Ecken und Kanten als der zuletzt getrunkene Blauburger, doch insgesamt als Gaumenschmeichler zu bezeichnen. Leichter Bitterton im Abgang, vermutlich von den Gerbstoffen, oder doch nicht? "Wunderbar dicht" finde ich den Wein nicht. Dann schon eher Trinkspaß garantiert und kommt bei mir in die Schublade SAUFWEIN. Aber 8.50 Euro??? Nee, soviel Spaß bereit er mir dann doch nicht, wiederkaufen Fehlanzeige.

      Auf meiner Exkursion "Österreich Rot" bleibt mir jetzt noch ein 2001er Merlot Barrique von Studeny - @HHanseat, Du kennst doch diesen Erzeuger, vielleicht auch diesen Wein?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 21:45:31
      Beitrag Nr. 377 ()
      Nabend,

      Jörg, mit Rotwein aus Österreich habe ich bislang gar keine Erfahrungen. Ausnahme: Der "Haideboden" von Nittnaus, und der hat mich nicht wirklich vom Hocker gerissen.

      Boudau ist mir kein Begriff. Der Guide Hachette kennt den Erzeuger aber und verleiht dem 97ger "La Cuvee Du Petit Closi" einen von 0-3 möglichen Sternen.

      Gerade trank ich die Reste des Van Volxems (Pergentsknopp 00) von Montag. Die Luft hat dem Wein deutlich gut getan, er wirkte komplexer und mineralischer als vor drei Tagen.

      Beste Grüße von Bernd, der sich gleich noch etwas Edelsüßes aufmacht
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 22:33:55
      Beitrag Nr. 378 ()
      Moin,

      einfach einen schönen Gruss an Euch, ich kann das hier momentan nicht mehr richtig verfolgen.
      Im Glas liegt ein Barrique Spätburgunder aus dem Wickerer Stein von Joachim Flick. Sehr gut. Elegant, Holz ist voll präsent und trotzdem gut integriert. Im Grunde mein Ideal-Burgunder.

      HHanseat, na, da treffen wir uns dieses Jahr doch noch einmal.;) Ich freue mich schon drauf.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 22:40:09
      Beitrag Nr. 379 ()
      Hallo Bernd,

      die Roten aus Ö kenne ich auch nicht, deshalb habe ich mir diese "Gratisflaschen" auch zuschicken lassen. Interessant allemal.

      Viele Grüße,
      Jörg

      P.S. Aber bald muss es wieder ein Riesling sein.;)
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 22:44:02
      Beitrag Nr. 380 ()
      "ich kann das hier momentan nicht mehr richtig verfolgen"

      ...so ähnlich geht`s mir auch. Also, entweder süffel ich genüsslich oder ich hock vor dem PC (sorry, Apple)...aber saufen & gleichzeitig via Computer (wireless?) meine Eindrücke verbalisieren? Also, ich bewundere diese titanischen, stoischen Leistungen hier ;--->>> Chris
      Avatar
      schrieb am 13.11.03 22:48:48
      Beitrag Nr. 381 ()
      Auf meiner Exkursion " Österreich Rot" bleibt mir jetzt noch ein 2001er Merlot Barrique von Studeny - @HHanseat, Du kennst doch diesen Erzeuger, vielleicht auch diesen Wein?

      Studeny sollte keinem echten Weinkenner unbekannt sein, ist er doch der Abfüller des einzig originalen Musikatenstadlweins!

      http://www.studeny.at

      Ich kenne nur den Sauvignon Blanc, und da muß ich etwas weiter ausholen. Die Hamburger Gastronomie ist ja fest in Österreichischer Hand, und so ist mir in einem Restaurant mal ein Studeny Sauvignon über den Weg gelaufen. Hat allen Mitspeisenden sehr gefallen, schöner, fruchtiger, typischer Sauvignon, wie er sein soll. Ich wußte zufällig, woher das Restaurant seine Weine bezieht, bin zu dem Händler und habe mir blind einen Karton dieses Weins besorgt. Das war nun aber der Nachfolgejahrgang, und dieser Sauvignon hat ein derart ungewöhnliches Aroma, daß ich dzu gerne mal einige andere Meinungen hören möchte. Hat da jemand nachgeholfen, oder kann allein das weinviertelsche Terroir derartige Eindrücke hervorrufen? Aber probierenswert ist der Studeny allemal!

      E_Kontakter: Jau, ich hoffe doch, daß das klappt!

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 10:05:19
      Beitrag Nr. 382 ()
      Hallo HHanseat,

      ist es vielleicht dieser:

      Sauvignon Blanc

      2002, Weingut Studeny
      Obermarkersdorf, Weinviertel
      Alk. 13,5 %
      Genußtemperatur: 10 - 12 Grad

      In der Nase sehr sauber und strahlend, mit intensiven Eindrücken von grünem Paprika
      und Pfefferoni, etwas Stachelbeere, die sich üppig auch am Gaumen wiederfinden. Ein sättigender, fast "fetter" Wein, der sehr gut zu deftigen Gerichten paßt!


      Erhältlich bei http://www.preisleistungswein.com für 9.50€

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 10:23:23
      Beitrag Nr. 383 ()
      Moin, Jörg!

      Beinahe, nur habe ich den 2001er. Inzwischen hat auch mein Händler http://www.rindchen.de/ den 02er und schreibt:

      Weingut Studeny, Obermarkersdorf
      Der erst 24-jährige Herbert Studeny hat mit einigen seiner Weine im Weinviertel für Aufsehen gesorgt und es binnen kürzester Frist nach seinem Önologiestudium an die Spitze des Anbaugebietes geschafft. Herausragender Wein einer insgesamt blitzblanken Kollektion ist sein gleichzeitig opulenter und dennoch mineralisch geprägter Sauvignon blanc, mit dem ich in Blindproben schon manchen Kenner aufs Glatteis geführt habe: So einen Wein hätten die meisten dem Weinviertel denn nun doch nicht zugetraut...

      3008002 Sauvignon blanc - Weingut Studeny weiss 02 0,75 l.
      Preis/l. 14,80
      19,73
      3008202 Blauer Portugieser - Weingut Studeny rot 02 0,75 l.
      Preis/l. 7,95
      10,60


      Also mal eben 50 % als deine Quelle, auch nicht schlecht. Der 01er war aber noch günstiger.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 11:25:03
      Beitrag Nr. 384 ()
      Hallo HHanseat,

      das ist schon ein gewaltiger Preisunterschied. Nun ja, die Voithofer hat ihren Sitz auch in Wein, also kein Import. Übrigens, berechnet sie nur 7€ für Versand nach Deutschland, vielleicht für Dich interessant falls Du noch mal nachbestellen möchtest. Lohnen würde es sich bei dem Preisvorteil.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 16:10:58
      Beitrag Nr. 385 ()
      Moin!

      Gestern hab ich mich nun wie angekündigt auf der MöPi-Probe an Spätburgunder rangewagt: Molitors Schloßberg 2001 für immerhin 37 €. Für einen Spätburgunder ungewöhnlcih farbintensiv, der geht ja glatt als Rotwein durch! Recht hoher Alkoholgehalt (wie bei fast allen einen an diesem Abend), der Wein hat aber die Substanz, um gegenzuhalten. Intensiver Geschmack, langer Abgang. Hat mir trotz aller Vorurteile geschmeckt, so 88. Aber 37 €? Jederzeit vorziehen würde ich da den Beaune 1er cru "Les Greves" 99 von N. Potel, der kommt schon an die 90 ran (30 €). Komplexer, kräftiger, weiniger, dunkler, duftiger, länger. Noch heftige Tannine (wie so viele Weine des Abend). Und auch da gab es Weine deutlich günstigere Weine auf der Probe, die mir besser gefielen, zum Beispiel der Syrah von Planeta/Sizilien, von meinen Hausfavoriten aus Südfrankreich ganz zu schweigen. Ich fürchte, daß wird bei mir nichts mehr mit den Spätburgundern.

      Auch probiert habe ich den 2002er Zieregg. Gut, ich kann verstehen, wenn einem der Stil nicht liegt, der Wein ist schon sehr alkoholisch, konzentriert und holzgeprägt und hat mit den "normalen" Sauvignons nicht merh so viel zu tun. Auch hat mir der Vorgänger letztes Jahr deutlich besser gefallen. Ist natürlich auch noch viel zu jung. Aber das ist doch glasklar ein großer Wein?

      Generell war die Probenatmosphäre bei diesen Kalibern etwas problematisch. Mit fast allen Weinen hätte man sich sehr genußvoll einen Abend beschäftigen können, aber ohne rechte Belüftung für zehn Minuten im kleinen Probenglas kamen viele Weine nicht recht zur Geltung.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 14.11.03 18:26:01
      Beitrag Nr. 386 ()
      Moin! HHanseat,

      Auch probiert habe ich den 2002er Zieregg. Gut, ich kann verstehen, wenn einem der Stil nicht liegt, der Wein ist schon sehr alkoholisch, konzentriert und holzgeprägt und hat mit den " normalen" Sauvignons nicht merh so viel zu tun. Auch hat mir der Vorgänger letztes Jahr deutlich besser gefallen. Ist natürlich auch noch viel zu jung. Aber das ist doch glasklar ein großer Wein?

      Na ja, ein guten Ruf hat der Erzeuger, aber so glasklar ist das für mich nicht. Ohne Frage findet man hinter der Fassade eine Menge Extrakt und irgendwo auch den Sauvignon blanc wieder, doch auf diesen Wein wird man noch lange warten müssen. Da bin ich einfach nicht bereit jetzt die ca. 30 Euro hinzublättern um dann in vielleicht 5-8 Jahren zusehen ob dieser Wein evtl. noch zu sich findet. Sicherlich gibt es Leute die diese Geduld und das nötige Kleingeld haben, doch für mich ist das Risiko zu groß das aus diesem SB ein zweiter Melcher Maestro Barrique wird. Also, ob dieser Wein jemals groß wird, sieht man erst in einigen Jahren.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 22:43:37
      Beitrag Nr. 387 ()
      Moin,

      nun gibt es auch noch Rindchen-Werbung hier im Forum...:D

      Man sollte sich wohl mehr mit Österreichern beschäftigen, wenn man so die allgemeine Internet-Präsenz verfolgt...ich finde die SB`s schon eher teuer.

      Heute war der Calidus Mons, der Beste vom Weingut Franzen, fällig.
      Schon ein extrem einnehmender Wein. Bestimmt einzigartig. Ganz tiefe Mineralik. Die Frucht eher gedörrt. Im Glas sah er aus wie das Universum (bildlich), der Wein macht unheimlich satt, nach dem letzten Schluck war ich froh, nicht mehr trinken zu müssen. Ganz klar ein großer Wein.
      Minimum 90 Punkte.

      Übrigens geniesse ich gerade die Balsam-Essige vom Doktorenhof aus der Pfalz. Brötchenhälfte, Schmierkäse drauf, feinen Balsam-Essig drüber, Salatblatt, Tomate, geriebener Parmesan, etwas Pfeffer.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 23:26:32
      Beitrag Nr. 388 ()
      Nabend,

      Ekonti, welcher Jahrgang beim Calidus Mons?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 15.11.03 23:29:48
      Beitrag Nr. 389 ()
      Moin,

      Scandi, der aktuelle Jahrgang 2002, der definitiv trinkbar ist.

      <Übrigens gibt es in der nächsten Ausgabe des WEIN-GOURMETS eine Story zum Weinhof Herrenberg - was mich etwas wundert, da die Lochs in den 550 besten Weingütern Deutschlands nur unter weitere empfehlenswerte Betriebe geführt werden>

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 11:58:28
      Beitrag Nr. 390 ()
      Moin, Ekonti!

      Na, ich weiß ja nicht, ob das bei der Preisdifferenz jetzt Werbung war :laugh:

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 12:47:05
      Beitrag Nr. 391 ()
      Hallo,

      am Samstag besuchte ich eine kleine Messe in Rheinberg - Essen&Trinken 2003 - neben ein paar Köstlichkeiten gab es natürlich auch Wein. Überwiegend viel Unbekanntes, viel dünn und belangloses. Folgende drei Güter waren dann letztenendes meine Highlights:

      WG Pfaffenweiler: Als bekannter Erzeuger widmete ich mich diesem Stand sofort nach Ankunft auf der Messe. Da es dann noch sehr früh am Tage war, verbrachte ich dort die meist Zeit Quatschend mit Hr. Männle (Kellermeister). Sehr nett und informativ. Viele Themen wurden offen und ehrlich angesprochen - Hr. Männle zeigte sich begeistert über den Jahrgang 2003, nahm sogar das Wort "Jahrhundertjahrgang" in den Mund und verglicht den Jahrgang mit `71 (`59 wäre er noch zu jung um urteilen zu können). Pfaffenweiler hat 2003 konsequent Weinsäure zu gegeben um die Moste zu stabilisieren, wegen den teilweise hohen PH-Werten (über 4) wäre ansonsten die Gärung auch mit RZH ein Risiko gewesen.

      Probiert habe ich dann den 02er Weisser Gutedel - der mich wegen seiner Typizität (oder Untypizität?) an den Gutedel von Ziereisen erinnert den ich in Viersen mal probierte. Ein sehr gelungener Alltagswein für wenig Geld. Es folgte der 02er Weisser Sauvignon SL tr. - Star der SB-Probe der Weinfreaks in Viersen - sehr gehaltvoll, schönes Bukett mit lebendiger Säure als Gegenpol. Im Gespräch ging dann leider die Weissburgunder SL tr. etwas unter - gefiel mir sehr gut auch wenn ich dem Wein nur wenig Aufmerksamkeit schenkte. Meine Eindrücke bestätigten mal wieder das Pfaffenweiler zu den besten WGs in D zählt, die Burgundersorten dürften im Ausnahmejahr 2003 tolle Ergebnisse bringen.

      Weingut Dr. Heyden: An diesem Stand blieb ich mehr durch Zufall stehen, begrüßt wurde ich durch einen sehr höflichen, selbstüberzeugten, etwas abgehobenen Jungwinzer. Der mir prompt über seine kürzlich gemachten Erfahrungen in Australien berichtete, wo er wegen seinen "Supergaumen" als Flying-Winemaker unterwegs war. Na ja, den ersten Eindruck empfand ich schon sehr befremden. Frank Heyden, der sein Ingenieur in Geisenheim machte - so erzählte er mir stolz;) , stellte sich dann doch als sehr nett und informativ heraus. Auch er hat 2003 aufgesäuert und rechnet zumindest bei den Burgundersorten mit einem herausragenden Jahrgang.

      Probiert habe ich dann die 02er Riesling SL tr. *** aus dem Oppenheimer Sackträger - eher dezente Aromen, viel Zitrusfrüchte, wirkt ein wenig schlank, doch sauber und unkompliziert. Die 4,95€ allemal wert. Es folgte das Flaggschiff des Hauses - der Diamant, 02er Riesling SL. tr. *** aus dem Oppenheimer Herrenberg, Zitrone-Apfel in der Nase, dezent, auch am Gaumen, doch da eine beeindruckende Mineralität. Ich denke mit diesen Wein kann er sich sehen lassen und muss sich nicht hinter dem Weingut Manz verstecken. Kost auch nur 6,15€ - eine Flasche habe ich mir zum nachkosten mitgenommen - mal sehen. Abschließend noch die 02er Riesling SL*** aus dem Sackträger - viel Süße (71 g/L), Pfirsich, schönes Süße-Säure-Spiel am Gaumen. Doch LECKER passt schon und nur 4,95€.

      Man sollte das Weingut im Auge behalten. Hofschuster hat auch schon Notiz genommen und bewertet den "Diamant" mit 87 Punkte (so im angetrunkenen Zustand auf der Messe würde ich 1-2 Punkte weniger geben). Weitere Infos gibt es unter: http://www.wein-plus.de/weinfuehrer/Weingut+Dr.+Karl+W.+Heyd…

      Es folgte dann noch eine überraschende Entdeckung auf der Messe, Stefan Wernersbach (vermutlich bekannt aus den Diskussionen im Scheuermann-Forum) vom Weingut Hans Wernersbach. Netter, bodenständiger, informativer Typ. Es hat sehr viel Spaß gemacht sich mit ihm zu unterhalten.

      Probiert habe ich zunächst die 02er Riesling Auslese tr. aus dem Hesslocher Mondschein - dezente, kaum vorhandene Gelbefrüchte in der Nase, am Gaumen doch eher schlank, konnte mich nicht begeistern und für das Prädikat doch enttäuschend. Danach gab es die 01er Riesling "Selection" - höher anzusiedeln als die Auslese, warum und wieso habe ich vergessen zu fragen - komplexe, gereifte Rieslingnase, schöne Mineralität, gefiel mir gut auch wenn ich die 11,80€ vermutlich nicht ausgeben würde. Auf meine Frage warum er seine Rieslinge in der Bourdeaux-Flasche abfüllt, erhielt ich die Antwort man wolle sich von der Masse abheben. Der probierte Weissburgunder SL. tr und Grauburgunder Selection aus 2002 konnten die Rieslinge deutlich überflügeln und mit 5,50€ bzw. 9.80€ auch nicht zu teuer. Interessant ist noch das die Burgundersorten keine BSA durchlaufen, daher haben die beiden Probierten eine deutlich spürbare Säure. Abschließend, der 99er Riesling Eiswein - nett, süß und botrytisbelastet - muss man nicht kaufen. Überredet wurde ich dann noch den Kirschwein zu probieren - aus Schattenmorellen produziert, schmeckt nach reinen Kirschsaft - Leeeeecker, aber Vorsicht der hat 12% Alkohol. Weitere Infos gibt es noch unter: http://www.wernersbach-weine.de

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 13:34:29
      Beitrag Nr. 392 ()
      Man sollte sich wohl mehr mit Österreichern beschäftigen, wenn man so die allgemeine Internet-Präsenz verfolgt...ich finde die SB`s schon eher teuer.

      Wein aus Österreich ist "in", auch in den USA, wo sich u.a. ein rühriger Importeur drum kümmert http://www.skurnikwines.com/TT_Austria_2003.pdf. Ich trink auch gerne ihre Weine, wobei mein Konsum etwas zurückgegangen ist. Ich würde mehr trinke, wenn die deutschen Weißweine nicht so ähnlich und oft preiswerter sind. Richtig interessant ist Österreich meiner Meinung nach in der absoluten Spitze bei trockenen Weißen (da dann aber auch richtig teuer) sowie bei den Süßweinen vom Neusiedlersee (die sind dann sogar erschwinglich). Für Deutsche uninteressant sind meines Erachtens Steinfeder und Federspiel, da stimmt das PLV im Vergleich zu einheimischen Rieslingen nicht. Oft gelobt werden ja auch die Rotweine, mit denen habe ich mich aber noch nicht so recht anfreunden können. Ich hatte schön zu trinkende Alltagsweine, die höherwertigen bereiteten mir dann aber oft Schwierigkeiten und liegen preislich auch schon wieder so hoch, daß ich bedenkenlos zu Franzosen greife.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 17:00:26
      Beitrag Nr. 393 ()
      Hallo,

      dass HHanseats Österreich-Einschätzung vielleicht doch noch dahingehend ergänzbar sein könnte, dass es neben teuren Spitzen-Weissweinen und ebenfalls relativ teuren Wachauer-Einstiegsweinen der bekannten Güter noch einiges an Winzern der 2.-3. Reihe gibt, die mit deutschen Winzern mithalten können, hoffe ich bei anhaltender Riesling-Zurückhaltung (vorige Woche schmeckte mir der hier gerade von Scandi beschriebene Diamant von Heyden- ich hatte das Gut vor Monaten ja in hohen Tönen gelobt, der Vergleich mit Manz könnte dabei zutreffen - bspw. kaum, allerdings braucht der Wein wohl noch einiges an Zeit, um Harmonie zu finden. Verblüfft hat mich der Zitruseindruck von Scandi, ich finde die Oppenheimer Rieslinge stattdessen viel stärker durch ihre "grünen", kräuterwürzigen und eher rieslinguntypischen Aromen geprägt, diese fetten Böden dort habe eine ganz eigene Charakteristik) mit meinem momentanen Schwerpunkt GV herausfinden zu können, wobei die Einstiegsweine etwa von Hiedler und Ehmoser schlank und elegant schmecken (kaum "Pfefferl"), dabei mit Riesling-Kabinetten vergleichbar und mit unter 6 € preislich o.k. Die sehr vollen, mitunter breiten, aber in ihrer Frucht schon sehr überzeugenden 13%-GVs etwa von Blauensteiner oder Bannert sind mit 6-7 € preisgünstig und für mich in der kalten Jahreszeit hin und wieder gerade das richtige.
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 17:41:38
      Beitrag Nr. 394 ()
      Hallo Frohnau,

      zugegeben kenne ich mich mit den Oppenheimer nur sehr wenig aus, so wie ich das am Samstag am Stand von Heyden feststellen konnte, sind die Weine aus dem Sackträger eher fruchtbetonter als es die Weine aus dem Herrenberg sind. Wobei die Weine aus dem Herrenberg durch die deutliche Mineralität glänzen. Als Riesling untypisch fand ich die Weine dagegen nicht. Dann schon eher wie Du angemerkt hast, das die Weine noch viel zu jung sind. Da ich schonst kein Weingut kenne mit Oppenheimer Lagen hatte ich Manz genannt, denke mit dem `Diamant` muss sich Frank Heyden nicht verstecken, in wie weit sich die beiden Güter von der Stilistik vergleichen lassen oder auch nicht, kann ich nicht sagen, doch eine direkte Gegenüberstellung wäre mit Sicherheit interessant.

      Beim Vergleich Einstiegsweine GV aus Ö und R aus D ist es IMHO wie Äpfel mit Birnen, gut, Preise kann man vergleichen und die dafür zu erhaltende Qualität, aber das war es schon mit den Gemeinsamkeiten. Es ist halt eine Frage was man im Moment bevorzugt oder trinken möchte - everything to the right time.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 18:05:35
      Beitrag Nr. 395 ()
      Nabend,

      am Wochenende war ich unterwegs (Einladung zu einem 70jährigen Geburtstag in Arolsen - da gab es auch Wein, nämlich einen Kaiserstühler WG-Spätburgunder, der geeignet war, alle Vorurteile von HHanseat zu bestätigen. Keine Ahnung, warum man bei solchen Veranstaltungen so selten was halbwegs Trinkbares serviert bekommt).

      HHanseat, ich kenne die Pinots von Molitor nicht, sie sollen recht gut sein, aber DER deutsche Spätburgunderspezialist ist Molitor gewiß nicht. 37 Euro sind viel Holz, soviel habe ich erst einmal in meinem Leben für einen Spätburgunder ausgegeben (Auslese trocken JS 99 von Stodden). Für weniger als die Hälfte kannst du aber schon deutsche Spätburgunder bekommen, die "richtige" Rotweine sind und an der 90-Punktemarke kratzen. Beispielsweise bei Sonnenberg oder Fürst.

      Was Tements Zieregg anbelangt: Da würde ich mich weitgehend Jörg anschließen und sagen, daß das EVENTUELL mal ein großer Wein werden kann.

      Jörg, ich habe hier schon mal geschrieben, daß der Vater von Heyden Junior mit meinem Freund Christoph bekannt ist. Daher habe ich diese Rieslinge ab und an im Glas. Schon die 00er fand ich teilweise nicht schlecht - und Heyden scheint sich bei weiterhin mehr als erfreulichen Preisen zu steigern.

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 16.11.03 21:01:02
      Beitrag Nr. 396 ()
      Guten Abend,

      mit dem Trinken vieler Weine steigen halt doch unweigerlich die Ansprüche, wie ich merke, insofern erwartete ich heute vom Dettelbacher Berg Rondell 2002 von Glaser-Himmelstoss, der als erster Franken-Silvaner-Kabinett bei Hofschuster über 90 Punkte und eine Lobeshymne erhielt,so dass ich sogleich einen Karton orderte, ausserordentlich viel - vielleicht zu viel, um die hohen Ansprüche zu befriedigen. Ich bin mir noch unschlüssig in der Beurteilung des Weines, die 91 Punkte sind aber 3-4 zu viel. Anfangs sehr CO2-betont, erweist sich der Wein tatsächlich als ein mustergültiger Kabinett - ein eleganter, nobler Weine von grosser Harmonie, ausgewogen mit etwas Mineralität im Hintergrund. Insofern für einen Franken-Kabinett schon bemerkenswert (entweder die Winzer dort pflegen mittlerweile auch die Kaltgär- und Zitrusaromatik, bspw. ist es bei Wirsching krass zu schmecken, wie die Kabinette aus Kronsberg und Kalb in den Jahrgängen 2001 und 2002 jeweils einen aufgesetzten Zitrus- und einen natürlichen Jahrgang widerspiegeln oder die Weine sind weiterhin etwas breit-rustikal), ein Wein, der mir aber etwas Ecken und Kanten oder ein spezielles Aroma vermissen lässt.
      Avatar
      schrieb am 17.11.03 13:10:07
      Beitrag Nr. 397 ()
      Moin Freunde !

      Bernd, nochmal vielen Dank für den Abend mit Deutschlands besten Rieslingen :D Am nächsten Tag war ich nicht zu gebrauchen :cool:

      Der Bourgogne (Roux) macht mir immer noch Sorgen. Erstmal ist es mir peinlich dass ich einen 77 Punkte Wein zu dir schleppe, zweitens dass mein Weinhändler mir sowas andreht. Der Guide Hachette sagt dem Wein zwei Sterne zu, ich weiss auch nicht...fehlerhaft war der ganz sicher nicht, vielleicht liegen uns diese Weine einfach nicht. Und dann noch der Preis :cry:

      Naja, man lernt ja dazu.

      Bis bald,
      Christian
      Avatar
      schrieb am 17.11.03 13:23:28
      Beitrag Nr. 398 ()
      Christian, nix zu danken. Daß mir der Burgunder nicht so recht gefallen hat, muß dir nicht peinlich sein. Ich habe bei wein-plus ein paar Statements zum Erzeuger gehört - und Grundtenor war, daß es sich keinesfalls um einen schlechten Winzer handelt. Die 77 Punkte sind meine ganz subjektiven Hornwatzpunkte.

      Frohnau, auch mit 87-88 Punkten wäre der Glaser-Himmelstoß ja immer noch ein Schnäppchen. Seit meinem Besuch bei Glaser-Himmelstoß in 01 bin ich leider nicht mehr dazu gekommen, etwas von diesem IMHO in mancherlei Hinsicht nicht uninteressanten Erzeuger zu kaufen. Im Keller liegt noch der Grauburgunder "Denker" 00, den ich Anfang nächsten Jahres in eine Blindprobe einbauen will. Mal schauen, wie er sich dann präsentiert.

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 17.11.03 13:42:42
      Beitrag Nr. 399 ()
      Bernd,

      es war ja nicht nur dein Eindruck, sondern auch mein eigener, der den Wein eher Richtung neue Welt gesteckt hätte. Insofern muss es wohl am Stil liegen, der uns nicht zusagt.

      Nächstes Mal probieren wir was besseres :D

      Christian
      Avatar
      schrieb am 17.11.03 21:57:14
      Beitrag Nr. 400 ()
      Nabend,

      Christian, jedenfalls war es interessant, seit langem mal wieder einen Weißen aus dem Burgund im Glas zu haben. -

      Gerade habe ich den letzten Rest einer schon gestern geöffneten von Fritz Haags 98ger Spätlese 14 aus der Brauneberger Juffer-Sonnenuhr genossen:

      Helles bis mittleres Gelb, reintönige und komplexe Nase, Zitrus, süße Früchte, Schiefer. Am Gaumen tief und gleichzeitig elegant. Bestens balancierte Restsüße, deutliche, aber gut eingebundene Säure. Keine Altersnoten. Schöne Mineralik. Langer Abgang. 91 Hornwatzpunkte.

      Für mich eine nahezu idealtypische restsüße Moselspätlese. Noch vor wenigen Jahren mochte ich diese Art Wein gar nicht, heute lecke ich mir die Finger danach.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 17.11.03 22:54:57
      Beitrag Nr. 401 ()
      Guten Abend,

      die restsüssen Mosel-Rieslinge strahlen in der Tat einen ganz besonderen Charme aus (sofern sie mehr bieten als pappige Süsse), der mir als Sonntagsnachmittagsunterhaltungswein sehr willkommen ist. Nachdem hier neulich eine Richter-Auslese wohlwollend beurteilt wurde, noch der Hinweis auf die Auslese von Sandra Berweiler (Leiwener Jungwinzerin, mit netten 2001er Weinen), deren Auslese 2002 von Hofschuster 91 Punkte erhalten hat - für gerade mal 5,2 €.

      Heute erwies sich der GV Hohenberg 2002 von Ehmoser (ob Scandi mit seiner Äpfel-Birnen-Interpretation des Vergleichs von GV und Riesling Recht hat, weiss ich nicht, für mich stellt sich in der Kaufentscheidung diese Alternative schon) als grandios, der wohl beste Wein, den ich in diesem Jahr getrunken habe, da stimmt einfach alles - für 7 € ab Hof habe ich noch nie einen so köstlichen Wein getrunken, einfach hinreissend.
      Avatar
      schrieb am 17.11.03 23:35:21
      Beitrag Nr. 402 ()
      Nabend,

      Frohnau, dein bester Wein des Jahres ist ein Grüner Veltliner??

      Nicht böse sein, aber ich verstehe es einfach nicht....bin halt ein Gefangener meiner Rieslingwelt.

      Vielen Dank für den Berweiler-Tipp! Ich studiere meinen Hofschuster ja auch recht fleißig, aber diese Auslese wäre mir ohne dich durch die Lappen gegangen. Mit Erschrecken stelle ich fest, daß ich irgendwo doch Etikettentrinker bin und die unbekannten Namen zunächst übersehe. - Eine entsprechende Bestellung habe ich eben rausgeschickt.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 18.11.03 16:36:44
      Beitrag Nr. 403 ()
      Hallo,

      gestern und heute gab/gibt es den 2001er GV "Ott" vom gleichnamigen Weingut. Leider bin ich zur Zeit erkältungsbedingt angeschlagen, daher fällt es mir schwer diesen Wein hinreichend beschreiben zu können. In der Nase gelbe Früchte, Tabak, Würze, Pfeffer - doch am Gaumen nichts mehr - schlank (13,5%), wässerig und ein Hauch von Würze. Komisch, denn so schlimm ist meine Erkältung auch wieder nicht.

      Interessant noch: gestern hätte ich irrtümlicherweise fast den SB von Ott entkorkt, die Kapsel hatte ich schon entfernt. Da fiel mir auf das der SB mit Kunststoff und der GV mit Natorkorken verschlossen wurde - warum macht den Ott so etwas? Der SB ist sogar noch etwas teuerer als der GV, somit wäre minderwertiger kein Argument. Oder ist der "OTT" ein Wein der über großes Potential verfügt? Zu meiner Schande, habe ich davon nichts gemerkt.

      @Frohnau - den 02er Hohenberg (01er gab ich 83 Punkte) habe ich auf der Prowein bei Ehmoser probiert, leider konnte er mich nicht so recht begeistern. Ich glaube im Einzelhandel liegt er um die 9 € und dafür bot er MIR zu wenig.

      Bei der Lage Hohenberg hat mein schwächendes Gedächtnis sofort den Begriff "Tabak" wachgerufen - könntest Du das nachvollziehen?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 18.11.03 17:19:16
      Beitrag Nr. 404 ()
      Hallo,

      Jörg, Tabak ist jedenfalls eine Assoziation, die ich bei GV sehr häufig habe. -

      Nach dem Stern-Artikel über Franzen gab es wohl einen kleinen Aufstand in Bremm. Hier die Stellungnahme der Franzens, die mich eben als Mail erreichte:


      "Liebe Kunden und Weinfreunde!

      Sie kennen unser Bestreben im steilsten Weinberg Europas die Fläche von 1,5 Hektar wieder Reben anzupflanzen.. Seit 2002 arbeiten wir im neuen Weinberg. Der größte Teil ist seit Jahren verwildert und muss von Hand gerodet werden. Immer mehr Menschen interessieren sich für unsere Rekultivierung im Calmont. So erschien am 9. Oktober 2003 im Magazin „Stern“ (Nr. 42) eine ausführliche Reportage über die Vision, die wir verwirklichen möchten. Lesen Sie hier ein paar Worte dazu und den „Stern“-Artikel.

      In ihrer Reportage haben die Autoren Fabian und Cornelius Lange das Revolutionäre unseres Projektes in der extremsten Weinbergslage Europas herausgestellt. Sie haben versucht zu zeigen, welch eine Kehrtwende notwendig ist, um vom heutigen allgemeinen Stand des Moselweinbaus die Mosel zu neuen Höhen als weltweit anerkanntes Top-Weinbaugebiet zu führen. Diesen Status hatte die Mosel schon einmal, aber das war vor einhundert Jahren. Damals standen die Spitzenrieslinge von der Mosel auf den Weinkarten in aller Welt. Diese Weine wurden in Steillagen erzeugt, die von Klima und Bodenbeschaffenheit her, den Riesling Reben die weltweit besten Bedingungen bieten.

      Aber jahrzehntelange Fehlentwicklungen haben die Mosel weit weggeführt von diesen Höhen. Viele Faktoren haben dazu beigetragen, das vormals hochwertige Moselimages in ein tiefes Tal zu führen. Leider wurden allzu viele Weine als „Masse statt Klasse“ zu Discountpreisen auf den Markt gebracht. Die Rebflächen wurden bis in die Ebene ausgeweitet – einhergehend mit der Auflassung der schwierig zu bearbeitenden Steillagen. 1971 wurde ein neues Weingesetz eingeführt mit der Fokussierung auf Öchsle Grade als einzige Qualitätsrichtlinie.

      Das ist nicht unsere Zukunft. Durch die Arbeit in steilsten Terrassenlagen wie „Calmont“ und „Frauenberg“ besinnen wir uns zurück auf die Stärken des Moselrieslings.
      Unser Ziel ist es, unverwechselbare, charaktervolle Weine hervorzubringen, die den Schieferboden und den Weinberg verkörpern. Beim Entkorken jeder Flasche zu Hause soll für Sie die kraftvolle Mineralität und die Herkunft des Rieslings zu riechen, zu schmecken
      und zu spüren sein. Unser Traum im Calmont wieder Rebstöcke, aber auch Feigen, Pfirsich-
      und Mandelbäume zu pflanzen wollen wir Stück für Stück verwirklichen. Dieser einzigartige Mikrokosmos soll in ein paar Jahren ein Vorzeigeobjekt für die ganze Mosel sein.

      Seit 1994 sind wir in der Arbeitsgemeinschaft der „Köche und Winzer an der Terrassenmosel“ aktiv, um neue kulinarische Akzente zu setzen. Wir arbeiten an der Lebensqualität und am Image einer der reizvollsten Regionen der Mosel. Die traumhaft schöne Landschaft mit den steilen in Terrassen angelegten Weinbergen, das warme trockene Klima, die exotische Flora und Fauna, die mittelalterlichen Burgen und heimeligen Dörfer möchten wir Ihnen näher bringen. Die zahlreichen Veranstaltungen genussvoller Gaumenfreuden und Erlebnisse finden Sie in der jährlich neuen Broschüre „Kreatives Genießen“. Erleben Sie eine Mosel der Lebensfreude, die Sie individuell verwöhnt und Sie einlädt in einer der schönsten Flusslandschaften der Welt attraktive Angebote zu genießen.

      Fabian und Cornelius Lange haben versucht, diese extremen Gegensätze, die heute an der Mosel aufeinander treffen in ihrem Artikel zu verdeutlichen. Dies zum Teil auch mit sehr drastischen Aussagen, die aber diese jahrzehntelange Fehlentwicklungen in ein oder zwei Sätzen prägnant auf den Punkt bringen. Dies ist vielen Moselanern bitter aufgestoßen und hat in Bremm zu einem größeren Aufruhr geführt, bis zur Protestversammlung mit ca. 400 Teilnehmern und einer SWR Fernsehtalkshow. Die Autoren greifen teilweise zu provozierenden Formulierungen. Dies aber wohl in der bewussten Absicht, die Leute wachzurütteln und klar die riesige Diskrepanz aufzuzeigen wo die Mosel heute ist, und wo sie eigentlich sein könnte und sein müsste.

      Unglücklicherweise hat es gerade Bremm mit dieser Kritik getroffen. Das war unsererseits nicht so gewollt. Leider wurden wir für die Kritik der Autoren von den Dorfbewohnern angegriffen und regelrecht angeprangert. In dem Artikel wurde nicht erwähnt, dass Bremm schon vor einigen Jahren die Initiative ergriffen hatte die Lage im Calmont zu verbessern. So hat die Gemeinde Bremm, zusammen mit einigen Nachbargemeinden, das Calmont/Kloster Stuben/Petersberg Projekt auf den Weg gebracht. Daraus ist unter anderem der Calmont-Klettersteig entstanden. Mit diesem laufenden Projekt werden auch von kommunaler Seite Grundlagen geschaffen und Hilfestellungen gegeben, um Weinbau und Tourismus auf ein höheres Niveau zu heben. Diese Tatsache erklärt vielleicht auch die heftige Reaktion in Bremm.

      Wir selber fühlen uns bestärkt in unserer Vision und werden konsequent den im wahrsten Sinne des Wortes, steinigen und steilen Weg weitergehen. Für uns ist es wichtig, dass Sie mit dem Öffnen jeder Flasche aus den steilen Terrassenlagen den Weinberg riechen, schmecken, spüren und erleben. Ein „Prosit“ auf Sie und eine der schönsten Weinlandschaften der Welt, auf die Terrassenmosel."

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 18.11.03 18:05:37
      Beitrag Nr. 405 ()
      Hallo Bernd,

      könnte mir vorstellen das Franzen in Bremm momentan einen schweren Stand hat, obwohl die Neidergemeinde wird auch vor diesem Artikel nicht minder gewesen sein. Gibt es eigentlich noch andere erwähnenswerte Erzeuger aus Bremm? Ich kenne keinen, werde mich mal im Netz auf die Suche machen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 18.11.03 22:17:14
      Beitrag Nr. 406 ()
      Hallo,

      Jörg, ich weiß spontan in Bremm niemanden mehr, bei dem ich Wein kaufen würde.

      Jetzt habe ich doch mal eine Flasche von Emrich-Schönlebers trockener 02er Spätlese aus dem Frühlingsplätzchen geöffnet:

      Helles Gelb, eher verschlossene Nase, am Gaumen sehr reintönig und fest strukturiert, kaum primäre Fruchtaromen.
      Gewiß ein guter Riesling, aber zu Begeisterungsstürmen kann er mich im momentanen Zustand nicht hinreißen. 86-87 Schulzpunkte?

      Das Frühlingsplätzchen zeigt ganz offensichtlich noch nicht richtig, was in ihm steckt. Davon abgesehen fehlt mir manchmal aus unerfindlichkeiten Gründen der richtige Schlüssel zur Welt der E-S-Weine. Mir geht es mit damit so ähnlich wie anderen mit Herrenberg oder Heymann-Löwenstein.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 18.11.03 22:52:30
      Beitrag Nr. 407 ()
      Hallo Bernd,

      ich kenne nun die Weine von E-S überhaupt nicht, doch die 6-7 Punkte Differenz zwischen deiner Bepunktung und der von Hofschuster finde ich schon extrem.

      Kann es sein das Hofschuster bei einigen 02er etwas überzogen hat?

      Bei mir tanzen da der Morstein und Kirchspiel von Wittmann und G-Max von Keller mit 98 bzw. 99 Punkte aus der Reihe. Zweifelsohne große Weine, dennoch würde ich ca. 5-7 Punkte weniger geben. Mich irritieren Hofschusters Anfang des Jahres veröffentlichen Fassproben, schon da hat er sich euphorisch über die Weine geäußert und nun diese unüblich hohen Bewertungen. Kann natürlich alles stimmen, möchte da auch nichts böses unterstellen und vielleicht habe ich die Weine unterbewertet. Doch es drangt sich mir der Verdacht auf, das es einem nicht immer leicht fällt die Objektivität zu waren. Na ja, mal sehen wie es weiter geht, es fehlen ja noch so einige Bewertungen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 18.11.03 23:08:26
      Beitrag Nr. 408 ()
      Hallo,

      Jörg, die beiden Wittmänner und den G-Max von Keller aus 02 kenne ich nun wiederum nicht, aber 98/99 Punkte sind sehr viel Holz! Mir schien schon die Bepunktung der 2001er GGs von Wittmann leicht übertrieben. Nun ja, auch ein Marcus Hofschuster ist nicht unfehlbar - gestehen wir ihn doch den ein oder anderen Ausrutscher nach oben zu...

      Meine Bepunktung des Frühlingsplätzchens ist - abegesehen von ihrer Subjektivität - natürlich eine Momentaufnahme. Ich tue mich aber mit Potentialpunkten schwer. Es sind ja noch 5 Flaschen Frühlingsplätzchen vorhanden, und im Zweifel bekommt der Wein in einem Jahr ein paar Punkte mehr. Mich interssiert bei den Punkten der Ist-Zustand, von Kaffeesatzleserei halte ich nicht viel.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 19.11.03 00:05:36
      Beitrag Nr. 409 ()
      Moin!

      Die Frühlingsplätzchen Spätlese trocken hatte ich ja auch gerade im Glas (#314), der ist momentan noch völlig unfertig und auch deutlich unterschiedlich von anderen E-S-Weinen. Die halbtrockenen Spätlese 2002 aus dem Halenberg präsentiert sich da schon deutlich zugänglicher. Ich habe ja schon einige Erfahrung mit Schönlebers Weineen, aber die langsame Entwicklung besagter Spätlese (und mit Abstrichen auch der Halenberg AT) ist mir so noch nicht begegnet. Zu den Punkten: Hofschuster gab 93, damit mehr als für die Halenberg ST, die allgemein als stärkere Lage angesehen wird. Für die Tagesform wäre ich unter 90 geblieben, aber die Entwicklung kann Hofschuster hoffentlch besser einschätzen. Bei der Jahrgangspräsentation im Weingut Anfang September hatte ich die Frühlingsplätzchen Spätlese trocken leider ausgelassen.

      Zu Hofschusters allgemein: seine Bepunktungen kann ich oft gut nachvollziehen (beim GM evtl noch einen Tick besser), mit Notizen habe ich immer Probleme. Gewundert hat mich da schon eher seine Ode an Dönnhoffs Spätlese bei Weinplus, obwohl diese teurer und weniger hoch bewertet waren als die an den gleichen Tagen verkosteten Weine von Schönleber, der dann ja auch folgerichtig die Kollektion des Jahres für die Nahe bekommt. Allerdings sind dessen Weine nicht bei PdP im Angebot, wo sich auf wunderbare Weise die Hymne von Hofschuster auf der Startseite fand, einige Zeilen über der Werbung für Hofschusters Weinführer. Wehe, wenn das Parker und Theise versucht hätten, da ginge aber ein Rauschen durch die deutschen Weinforen :D

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 19.11.03 00:11:52
      Beitrag Nr. 410 ()
      Meine Bepunktung des Frühlingsplätzchens ist - abegesehen von ihrer Subjektivität - natürlich eine Momentaufnahme

      aus #315: Die Spätlese, die ja auch Sam als noch völlig unentwickelt bezeichnet, werde selbst ich wohl noch einige Zeit in Ruhe lassen.

      Es soll ja auch unverbesserliche Grüntrinker geben. Mit Reifezeit waren doch nicht zwei Wochen gemeint! Paß auf, daß ich das nicht W.E. petze! Bei Hofschuster steht da ja auch:

      noch völlig unentwickelt

      2005-2008


      Und hier in #314 hat ja auch schon jemand darauf hingewiesen, daß der Wein noch braucht. Hast du noch was übrig für morgen? Nach Belüftung gefiel er mir besser.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 19.11.03 00:42:19
      Beitrag Nr. 411 ()
      Nabend,

      HHaseat, ich hatte dein Statement aus #315 schon noch vor Augen, und ich kann dir im Nachhinein nur Recht geben.

      Es soll ja auch unverbesserliche Grüntrinker geben. Mit Reifezeit waren doch nicht zwei Wochen gemeint!

      Ja doch, das war mir auch klar. Ich bin halt eine neugierige Nase, aber diese Spätlese ist definitiv zu jung. Die Erfahrung als solche war jedoch das Lüpfen des Korkens allemal wert.

      Und hier in #314 hat ja auch schon jemand darauf hingewiesen, daß der Wein noch braucht. Hast du noch was übrig für morgen? Nach Belüftung gefiel er mir besser.

      Nee, jetzt ist er alle. Aber ich habe ihn offengestanden schon gestern aufgezogen und ein Glas davon getrunken. Die Belüftung hat IMHO nicht viel gebracht.

      Zur Hofschuster-PdP-Verschwörungstheorie morgen mehr...

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 19.11.03 11:12:19
      Beitrag Nr. 412 ()
      Guten Morgen,

      ob Hofschuster direkte wirtschaftliche Vorteile aus einer gezielten Bewertung bestimmter Güter zieht, wissen wir nicht – ich kann mir das nicht vorstellen. Mit seinen hohen Bewertungen von 2002er Weinen habe ich auch insofern Probleme, als dass ich mich im Gegensatz zu den 3 Vorjahren nicht mehr blind darauf verlasse, sondern bei einigen Weinen Übertreibungen feststellen konnte – die Ursache dafür zu suchen, halte ich für müssig (es ist kein irgendwie geartetetes System dabei feststellbar). Unabhängig davon wird man jedem Weinkritiker Vorlieben hinsichtlich bestimmter Weingüter zugestehen müssen, die evtl. von persönlichen Beziehungen mitgetragen werden (dass Hofschuster mit Würtz befreundet ist, wirkt sich möglicherweise auf die Einschätzung seiner Weine aus. Das geht übrigens auch einem Pigott nicht anders, der auch schon mal einen peinlich ehrerbietigen Artikel über Dr.Prüm schreibt oder Dönnhoff einiges zu verdanken hat). Die objektive Weintestmaschine gibt es halt nicht.

      Hat jemand von Euch schon mal Weine von Weinrieder getrunken?
      Avatar
      schrieb am 19.11.03 13:36:51
      Beitrag Nr. 413 ()
      Hallo,

      Frohnau, von Weinrieder habe ich beim gT einen exzellenten Eiswein getrunken. Er ragte turmhoch aus dem ganzen Sauternes-Sumpf heraus und war einer der wenigen richtig guten Weine des Abends.
      Im Keller harrt noch eine Flasche Poysdorfer Bockgärten II aus 01 der Vernichtung.

      Das, was ich noch über Hofschuster schreiben wollte, hast du schon vorweggenommen. Ich schließe mich deinem Statement gerne an.

      Eben in der Mittagspause kam mein Freund Christoph auf einen kurzen Sprung vorbei, und ich zog den Korken aus einer Flasche "Quasaar" 02 von Herrenberg:

      Schönes, leuchtendes Gelb, intensiver Duft nach gelben Früchten, Ananas und Schiefer. Am Gaumen kraftvoll, mit reicher Frucht und Mineralität ausgestattet. Sehr gut integrierte Restsüße. 91-92 Schulzpunkte.

      Das, was die Lochs da fabriziert haben, vereint in idealer Weise "Ernsthaftigkeit" und Trinkvergnügen. Es fällt schwer, sich nicht wieder und wieder nachzuschenken...

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 19.11.03 18:50:57
      Beitrag Nr. 414 ()
      Nabend,

      Frohnau, von Weinrieder hatte ich mal einen Ausbruch im Glas - der korkte und endete im Ausguß. Das hilft Dir jetzt nicht weiter. Ich weiß. Doch hinter dem Kork, sofern eine Spekulation erlaubt sei, konnte man doch erkennen das der Wein nicht uninteressant ist. Weinrieder ist ja auch alles andere als unbekannt, denke der dürfte das ein oder andere leckere;) Tröpfchen im Sortiment haben.

      Schau mal bei Christoph Necknig rein - http://www.dessertweine.de/ Dort findest Du einige Informationen zum Winzer und angebotene Weine.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 19.11.03 19:09:52
      Beitrag Nr. 415 ()
      Scandi, das war der Hintergrund meiner Frage. Christoph Necknig, mit dem ich ein anregendes Telefonat hatte (er hat den Eiswein zum gT mitgebracht) bietet gerade einige Österreicher (nicht nur edelsüsse) zu Ab-Hof-Preisen an.
      Avatar
      schrieb am 19.11.03 20:18:25
      Beitrag Nr. 416 ()
      Moin!

      Frohnau, von Weinrieder habe ich ncoh nichts gehört oder getrunken.

      Der neue GM ist draußen, Mario Scheuermann berichtet:

      Der eigentliche Superstar des Jahres aber kommt von der Nahe. Werner Schönleber aus Monzingen darf sich gleich über drei Auszeichnungen freuen. So bekam er für seine „Palette grossartiger Rieslinge“ nicht nur den Ehrentitel „Kollektion des Jahres“ für den besten Gesamteindruck des Jahres, sein Goldkapsel Eiswein erhielt ausserdem die Traumnote von 100 Punkten, die bisher erst vielmal vergeben wurde und zwar an Fritz Haag (1994), Keller (1999), Robert Weil (1995) und Max Ferdinand Richter (2001). Als einziger Betrieb wurde das Weingut Emrich-Schönleber zudem neu in die Riege der Fünf-Trauben-Betriebe aufgenommen.


      Das habe ich zum Anlaß genommen, ein 01er Halenberg Auslese trocken zu öffnen. Der ist auf gutem Weg und hat sich in den letzten Monaten noch gesteigert. Enorme Mineralität, schön eingebundene Zitrus-Pfirsich-Frucht, laaaanger Nachhall. Ein überragender Wein.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 20.11.03 13:34:56
      Beitrag Nr. 417 ()
      Hallo Frohnau,

      falls es Dich interessiert, die Rieslinge der Familie Bauer aus dem Donauland konnte ich in diesem Sommer bei einem kleinen Weinhändler in Spiegelau probieren. Beide Weine (Goldberg und Hinterberg) sind eher von der eleganteren Natur, kein stoffiger Kraftprotz (trotz 13,5%) und verfügen über ein gutes PLV. Leider füge ich über keine genauere Beschreibung und im Internet fand ich jetzt auf die schnelle keine Kritikermeinung. Sollest du dir von Christoph mal was schicken lassen, würde ich dir durchaus empfehlen eine Probeflasche von Bauer mit einzupacken. Selbst habe ich mir im Urlaub nur je eine Flasche gekauft, die sollten aber demnächst mal dran sein, werde berichten.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 20.11.03 15:02:00
      Beitrag Nr. 418 ()
      Hallo,


      die Auslese von Berweiler-Merges ist gerade angekommen. 5,20 Euro für die ganze Flasche bei 91 Hofschuster-Punkten - ich fasse es immer noch nicht richtig:confused: und werde, da ich vor Neugier fast platze, heute abend auf jeden Fall eine Flasche aufreißen.
      Die Versandkosten sind mit 3,20 Eoro bei 12 Flaschen auch auffallend niedrig kalkuliert. Sandra Berweiler, die Kellermeisterin, arbeitet laut beigelegten Texten nachts als MTA in einem Trierer Krankenhaus....

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 20.11.03 18:41:57
      Beitrag Nr. 419 ()
      Hallo,

      ich weiss nicht mehr, ob ich voriges Jahr hier schon von Frau Berweiler berichtet hatte. Sie war mit durch die damaligen Bewertungen Ihrer Sandra’s Riesling genannten, erstmalig von ihr verantworteten Weine bei Hofschuster aufgefallen und ich habe nett mit ihr telefoniert. Sie hatte die Weine damals bewusst getrennt vom Vater, der ihren „modernen“ Ansatz (späte Lese, schonende Behandlung, möglichst Spontanvergärung) nicht mittragen wollte, bei Heinz Schmitt im Keller vinifiziert – als Nebenerwerb (ob die Krankenhausbeschäftigung noch andauert, weiss ich nicht). Sie ist übrigens Vorsitzende der Leiwener Jungwinzer. Die Weine waren nach meiner dunklen Erinnerung gut trinkbar, aber nicht besonders auffällig (eher weich vom Typ her). Dieses Jahr hat Hofschuster bei den Standardweinen niedriger gepunktet, insofern hatte ich das Weingut aus den Augen verloren (zumal keine Preisliste mehr kam). Die Preissetzung der Auslese ist wirklich kaum glaublich, ich dachte zuerst, es handele sich um eine 0,375 l-Flasche.

      Übrigens haben die Jungwinzer an der Mosel mittlerweile einiges an Aufmerksamkeit
      erreicht – so schneidet Eva Clüsserath (das ist die Freundin von Philipp Wittmann, hauptberuflich sinnigerweise beim VdP Pfalz und ich glaube mit einer Auslese bei Kössler gelistet) im neuen Gault Millau noch besser ab als voriges Jahr, ebenso das Weingut Friedrich-Kern (das der junge Kellermeister hauptberuflich bei Diel die gleiche Funktion hat, bietet Raum für Mutmassungen – aber dafür kann Hr. Friedrich ja nichts). Die in Relation zu ihren GM-Punkten preiswertesten Mittelmoselweine 2002 kommen übrigens von den Gebrüdern Merkelbach, 2 älteren Junggesellen, denen bislang überall vorgeworfen wurde, zu hohe Hektarerträge zu ernten und zu denen voriges Jahr im GM noch gefragt wurde: „Eine Frage sei aber erlaubt: Muss man bei nicht mal zwei Hektar Rebfläche 16 verschiedene Weine abfüllen, darunter vier Auslesen und drei Spätlesen nur aus der Lage Würzgarten“ (da würde sich doch mal der Versuch lohnen, geschmackliche Unterschiede feststellen zu wollen).

      Scandi, ich habe von dem Bauer GV 4 Flaschen bei Necknig geordert, nachdem er mir die Gleichwertigkeit mit dem Weinrieder-GV bestätigt hatte – bin gespannt.
      Auf die kleinen Geheimtipp-Weingüter muss man erstmal kommen bzw. an deren Weine gelangen – Beispiel: Herr Knall lobt aktuell ein Wachauer Weingut namens Denk in so hohen Tönen , dass ich dort anrief. Es gibt kein Fax oder Internet-Anschluss dort, keine genaue Übersicht über die noch vorrätigen Weine und kein Wissen um Versandkosten nach Deutschland – vielleicht entgeht mir köstlicher Wein, aber ob ich mich auf solche Ungewissheiten einlassen soll?
      Avatar
      schrieb am 20.11.03 21:35:05
      Beitrag Nr. 420 ()
      Nabend,

      Frohnau, ein paar Merkelbach-Weine habe ich kennengelernt. Solide Tropfen im klassischen Moselstil, IMHO bei Diel/Payne leicht überbewertet. Unbedingt im Keller haben muß ich sie nicht.

      Jetzt aber zur frischgeöffeten Auslese:


      Berweiler-Merges Neumagener Rosengärtchen Riesling Auslese 2002

      Schöne goldgelbe Farbe, in der Nase süße Pfirsich/Aprikosenaromen. Am Gaumen wieder Pfirsich, auch exotische Früchte, deutliche mineralische Noten. Schönes Süße-Säurespiel, langer Abgang. Eher voluminös als elegant, aber in sich sehr stimmig. Hofschusters Bewertung ist für mich absolut nachvollziehbar.

      Die rheinland-pfälzische Landwirtschaftskammer hat dieser Auslese immerhin eine silberne Preismünze zuerkannt:D. Warum sie zu 5,20 Euro verschleudert wird, ist mir ein Rätsel, vor allem, da die trockenen und halbtrockenen QbAs von Berweiler kaum billiger oder gar genauso teuer sind. Aber mir solls recht sein. Wenn ich noch mehr Platz im Keller hätte, würde ich von diesem Wahnsinnsschnäppchen einige Kisten bunkern.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 20.11.03 22:23:44
      Beitrag Nr. 421 ()
      Guten Abend,

      ich glaube, ich bestelle morgen auch einen Karton der Berweiler-Auslese - hornwatz, ist die Süsse nicht zu aufdringlich? Das Weingut ist schlicht unprofessionell - statt mir als Kunden des Vorjahres wieder eine Angebotsliste zu senden, erhalte ich auf meine Bitte um eine neue ein Antwortschreiben mit dem Text "vielen Dank für Ihr Interesse bzgl. der Weinempfehlung der Zeitschrift Capital 23/2003." (wenn deren Wirkung spürbar ist, dürften die Weine alsbald ausverkauft sein).

      Heute Abend schmeckt mein letzer Scheurebe - Kab. tr. 2001 von Wirsching wieder köstlich - klare Frucht, ausdrucksvoll und schlank zugleich, ein mustergültiger Wein.
      Avatar
      schrieb am 20.11.03 22:37:07
      Beitrag Nr. 422 ()
      Hallo,

      Frohnau, nochmals danke für den Tipp! Für mich ist die Süße nicht zu aufdringlich. Der Wein wird mit zunehmender Belüftung auch noch etwas besser, die mineralischen Noten kommen mehr zur Geltung.

      Vom PLV her gesehen habe ich so etwas schon lange nicht mehr im Glas gehabt. Vergleichbare Auslesn renommierter Erzeuger kosten leicht mal eben das Fünffache.

      Aber "unprofessionell" ist das Weingut in der Tat (was mir die Berweilers nicht unsympathisch macht - nicht alle Menschen sind gut im Marketing). Das geht schon beim Namen des Weinguts los. Auf dem Briefkopf steht "Weingut Klaus Berweiler", gegrüßt wird man am Schluß vom "Weingut Klaus Berweiler-Merges". Ja watt denn nun?

      Naja, wie dem auch sei: Ich werde jedenfalls in allen möglichen Foren etwas zu dieser Auslese schreiben. Das haben seine Erzeuger verdient. Und angesichts der Gästezimmer, die es im Weingut gibt, ist es schon mal für einen Besuch im nächsten Jahr vorgemerkt...

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 20.11.03 23:15:35
      Beitrag Nr. 423 ()
      Guten Abend,

      der "unprofessionelle" Aufritt von Fr. Berweiler ist mir ja auch sympathisch und bestärkt micb in meine Vorturteil, das Qualität und Reputation nur mässig miteinander korrelieren - also bestellen, solange nicht andere auf diese Spur kommen. Als Kontrast zu der Scheurebe schmeckt mir eine 99er Spätlese Rosenberg von Mathern sehr gut (vollmundig ohne Alterungstöne) - ich bleibe dabei, dass die Mathern-Weine restsüss gg. Göttelmann-Weinen pikanter und mehrschichtiger schmecken.
      Avatar
      schrieb am 20.11.03 23:21:09
      Beitrag Nr. 424 ()
      Hallo,

      Frohnau, in Sachen Göttelmann und Mathern werden wir uns wohl nicht einig werden. Beide Betriebe tun sich für meinen Geschmack nicht viel, aber die Nase vorn hat bei mir Göttelmann.

      Ich habe nach der schönen Auslese eine herbe Enttäuschung erlebt, und zwar mit der
      99ger Spätlese "Patheiger" aus dem Kaseler Kehrnagel vom Weingur Karslmühle:

      Hellfarbig, in der Nase Alterstöne, leichter Muff, etwas Diesel, etwas Waldmeister, Schiefer. Auch am Gaumen schon leichte Firne, ansonsten elegant und sehr nachhaltig. In dieser Verfassung aber nix mehr für mich. Ich verzichte auf Punkte und wünsche mir, diesen Wein schon 2 Jahre früher getrunken zu haben. In Relation zur neulich genossenen 98ger Spätlese von Haag ist dieser Wein schon ein müffelnder Opa. Was mir mal wieder zeigt, daß auch viele restsüße Rieslinge in meinem Keller nicht endlos herumgammeln sollten.

      Beste Grüße
      Bernd
      Avatar
      schrieb am 22.11.03 11:41:32
      Beitrag Nr. 425 ()
      Moin!

      Gestern abend gab es ein kleines spontanes Gelage, ein Freund hatte keine Lust, allein zu essen und lud ein. Gute Idee! Unser Gastgeber hatte gerade einige Fritz Haag-Weine bekommen, und so begannen wir mit dem süßen QbA 2002. Heftiger Korkschmecker. Man gut, daß noch eine Flasche kaltliegt! Ah ja, viel besser. Aber sach mal, ist da nicht auch... Oder liegts am Glas? Ne, leider nicht: War trinkbar, hatte aber auch einen leichten Korkschmecker. Der Abend fängt ja gut an... Zu Pasta mit Putenbrust in Sahnesauce gab es dann das Gegenteil der Haag-Rieslinge, nämlich einen 99er Bonterra Chardonnay aus Kalifornien. Der nimmt es aber mit der Sahnesauce auf, zeigt eine schöne Würzigkeit und gefällt auch nach einem süßen QbA. Danach zurück zu Haag, dem 02er Juffer-Sonnenuhr Kabinett. Und wieder Ärger mit dem Korken, diesmal aber nur mechanisch: es wurde ein anderer Korken als beim QbA verwendet, mit Überdurchmesser. Sitzt superfest, muß aber doch weichen. Fast farblos im Glas, aber ein wunderbarer Wein! Lebendig, leichte Fruchtigkeit, unaufdringliche Süße, ja! Die Flasche ist ruckzuck geleert. Der Kalifornier hatte fast doppelt so viel Alkohol...
      Jetzt muß Hornwatz leider weghören, denn nun kam ein Fundstück aus elterlichem Keller auf den Tisch: eine 1982er Merler Fettberg Spätlese vom Weingut Schied, noch in 0,70 l Flasche. Und mit einer silbernen Kammerpreismünze. Ich hatte bisher weder von der Lage noch vom Erzeuger etwas gehört. Der Wein ist goldgelb, zeigt deutlich Firne, geht in Richtung Gummi, aber noch lebendig und mit Genuß zu trinken. Natürlich ganz anders als der junge Haag und auch nichts für jeden Tag, aber mir gefiels. Hat allerdings polarisiert, die Hälfte der Runde konnte nicht viel damit anfangen. Weiter ging es mit einem echten Exoten, einem Shiraz aus Shiraz/Iran. Dessen Herkunftsgeschichte ist etwas komplizierter, wegen des iranischen Alkoholverbots wird der Wein in Frankreich ausgebaut. Angeblich soll dies aber nur eieen Schutzbehauptung sein? Ich weiß es nicht. Der Wein war jedenfalls erstaunlich gut, sehr fruchbetonte Nase, der Geschmack hällt allerdings nicht alle Versprechen. Aber durchaus lecker, gut gemacht, vielleicht 83-84. Ein Fähnchen mehr auf meiner Weinweltkarte.

      Zum krönenden Abschluß muß eine andere Fundsache dran glauben, eine 1971er Riesling Spätlese vom Schloß Reinhartshausen (Lage vergessen, war mir nicht bekannt). Gut entwickelter Schimmelpilz auf dem Korken, der etwa 10 mm in den Korken eingedrungen ist. Von unten ist der Korken total durchfeuchtet, in der Mitte scheint er aber dicht gehalten zu haben. Wir sind auf alles vorbereitet, der Mutigste bekommt ein Glas gefüllt: dunkles Orange, erinnert bald an Tokajer. Heftige Firne, sehr rauchig, einer fühlt sich an Lagavullin (oder wie man das schreibt) erinnert. Probeschluck: der lebt! Süße fast völlig verschwunden, Frucht nur noch ganz leicht, das Aroma spaltet wieder die Gruppe. Ich fand den komplexen Geruch noch besser als den Geschmack (geht mir bei Whisky auch immer so), aber auch mit Genuß zu trinken, die Flasche wurde zu dritt fix geleert. Gar nicht schlecht! Ich werde jetzt nicht beginnen, meine Rieslinge zwanzig Jahre wegzuschließen, aber ab und zu solch ein gereifter Riesling hat schon was :lick:

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 22.11.03 23:05:19
      Beitrag Nr. 426 ()
      Liebe Weinfreunde,

      ich habe mir gerade eine Sendung über Wein ( SWF 3 ) angeschaut, übrigens sehr interessant für mich als „ nicht Kenner“ der deutschen Weinszene. Und es folgen noch 2 weitere Sendungen, für die Interessierten:
      http://www.swr.de/weingeschichten/index.html

      Falls der Link nicht aufgeht, unter http://www.swr.de/tv/bw/index.php 21h50 Weingeschichten.

      Hat jemanden von Euch schon ein Spätburgunder von Jacob Duijn / Bühl getrunken? Und ist er wirklich so gut wie behauptet wird ( qualitativ vergleichbar mit einem guten Bordeaux oder Bourgogne) und wenn ja, wo kann man ihn kaufen?

      Vielen Dank im voraus und liebe Grüße an die Weinkenner.

      Gérard, mir einem Fläschchen 1990 Pommard im Schoß. ( na ja, was noch übrig bleibt);)
      Avatar
      schrieb am 22.11.03 23:21:11
      Beitrag Nr. 427 ()
      Hallo,

      Trope, schön, daß du dich hier mal wieder meldest. Ja, ich habe schon einen Spätburgunder von Duijn getrunken. Sogar die bessere, mit SD bezeichnete Variante.
      Sicherlich kein schlechter Wein, aber im Verhältnis zum PR-Rummel und zum Preis FÜR MICH enttäuschend.

      Gerade komme ich von einer Südafrika-Probe (Bericht folgt), während der wir uns über diesen Wein unterhalten haben. Auch meine Gesprächpartner waren nicht restlos begeistert.

      In meinen Augen war der Duijn, den ich getrunken habe, etwas zu gestylt.

      Andere deutsche Spätburgunder gefallen mir besser. Probiere mal was von Stodden, Fürst oder Adeneuer! Deren Spitzenweine brauchen sich vor guten Burgundern aus dem Burgund nicht zu verstecken.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 23.11.03 00:37:11
      Beitrag Nr. 428 ()
      Hallo Bernd,

      Vielen Dank für Deine prompte Antwort.

      Vorab: der Grund warum ich mich so selten im Weinthread melde ist einfach. Ich verstehe absolut nichts vom deutschen Wein. Früher, vor 20/30 Jahre, war er für mich kein Thema, untrinkbar bis auf paar Ausnahmen.
      Habe mich also nur um heimische „Franzosen“ gekümmert und seit ich in Spanien bin, natürlich auch um die „ jetzt heimische“. Und habe festgestellt das hier auch viele schöne und gute Weine gedeihen.

      Wenn ich Euch so lese, merke ich, dass in Deutschland mittlerweile auch gute Gewächse angeboten werden und ich diesen Zug verpasst habe


      Ich habe mich gleich mal über Deine Empfehlungen schlau gemacht. Wenn ich mich nicht irre handelt es sich um 2 Ahrweine und ein Franken?
      Werde bei meinem nächsten Besuch ( Weihnachten) in Deutschland, die Sache in Angriff nehmen.

      Allerdings sind die Preise ( zwischen 7,50 und 15 euros) nicht von Pappe. Zu den Preisen ( und sogar manchmal billiger) habe ich in den Sommermonate über 150 Flaschen Bordeaux Grand Cru Classé ( hauptsächlich St Emilion, mein lieblings Bordeaux) und Bourgogne ( Pommard, Chambertin, Clos Vougeot, etc ) gekauft, alles ältere Jahrgänge von 1978 bis 1995 ( ich glaube irgendwann mal gelesen zu haben, dass Du so alte Sachen nicht magst).
      Und weisst Du wo? Bei ....... Ebay natürlich.

      Das Beste kommt noch. Ich wohne in Spanien und habe 50 Flaschen Campo Viejo Grand Reserva 1990 in...... Düsseldorf gekauft, für sage und schreibe 6 euros die Flasche. Bei uns kostet sie im Schnitt 15/16 euros ( Supermarkt)

      Aber Bernd, ich bin sicher, dass Du mich bei unserem 4ten 50er Jahrestreffen eines besseren belehren wirst und somit kann ich diese Lücke ( vielleicht) schliessen.

      Liebe Grüße

      Gérard
      Avatar
      schrieb am 23.11.03 16:43:12
      Beitrag Nr. 429 ()
      Tach zusammen,

      melde mich aus Australien zurück. Junge, ist das weit weg, da fliegt man sich fast einen einen Wolf...

      Erfreuliche Entdeckung, dass die Australier, zumindest zum teil, mit dem Holz in letzter Zeit etwas vorsichtiger umgehen. Hatte da vor ein paar Jahren noch ganz andere Erfahrungen.
      Ganz allgemein lässt sich sagen, dass das Niveau der Weine erfreulich hoch ist. Habe alles mögliche probiert, aus Zeitgründen hauptsächlich in Restaurants und keine Enttäuschungen erlebt. Ebenfalls erfreulich, dass die Weine in den Restaurants nur mit moderatem Aufschlag verkauft werden und die meisten Restaurants ein erfreuliches Angebot an offenen Weinen anbieten. Die Preise im Restaurant liegen so in etwa bei den Fahchandelspreisen hier in Deutschland.

      Bei den roten besonders aufgefallen: Command Shiraz von Elderton, war glaub ich mal eine Empfehlung von ekonti. Der Wein ist wirklich ein Erlebnis, trotz seiner Fülle aber elegant gemacht und nicht zu wuchtig.
      Shaw & Smith (kannte ich vorher nicht)hat einen schönen weissen Semillon im Programm.
      Bei den weissen haben es mir allgemein die Sauvignon Blancs aus Neuseeland angetan. Wirklich Spitze. Besonders aufgefallen mal wieder der hier auch bekannte Cloudy Bay sowie der Wither Hills.

      Im Flieger gab`s auf dem Hinflug den 99er Cos d`Estournel. Ich mag den Cos sehr gerne, und selbst der 99er aus einem eher schwachen Jahrgang lässt ahnen, was in ihm steckt. War allerdings glatter Babymord, der braucht noch eine Weile.

      Soviel mal wieder für heute.

      Grüsse & schönen Restsonntag.

      Meikel
      Avatar
      schrieb am 23.11.03 20:46:50
      Beitrag Nr. 430 ()
      Hallo,

      Trope, unser Weinthread soll ja eigentlich kein reiner Deutschlandthread sein....
      Daß ich so viel über deutsche Weine schreibe, liegt schlicht und einfach an meinen Geschmacksvorlieben. Ich freue mich aber über jeden internationalen Beitrag (wie zum Beispiel über den von DUSMG).

      Das, was du schreibst, ist leider bezeichnend für das Image des deutschen Weines im Ausland. Und es beruht in gewisser Weise auf Wahrheit: Der größte Teil der deutschen Weine ist in der Tat untrinkbar! Aber neben den untrinkbaren Weinen gibt es halt eine ständig wachsende Zahl von guten bis hervorragenden Produkten. Das gilt vor allem im Weißweinbereich, aber auch beim Rotwein hat sich in den letzten 10 Jahren qualitativ sehr viel getan. Gestern war ich auf einer Südafrikaprobe (Rotwein), bei der einige bekannte Namen wie Kanonkop, Warwick, Allesverloren, Neil Ellis, Steenberg, Saxenburg und Vergeleegen vetreten waren. Wir haben im Schnitt nicht höher gepunktet als bei der Ahrburgunderprobe im Frühjahr! (Der beste Wein war übrigens der von Neil Ellis zusammen mit Meyer-Näkel produzierte "Zwalu", während ich den 98ger Vergeleegen, der neulich auf einer Auktion 130 Euro erzielt haben soll, in Relation zum Preis enttäuschend fand).

      DUSMG, ich bin ja immer noch skeptisch gegenüber den meisten Australiern...
      Andererseits war der Rote, den ich beim gT verkostet habe (Fox-Creek, glaube ich) um Längen besser als die dort ebenfalls probierten Bordeaux aus den 80gern - mit Ausnahme des 89ger Cos d´Estournel, den ich sehr stark fand. An den letzten Jahrgängen vom Cos läßt Pigott in seinem neuen Buch kein gutes Haar, aber ich habe keine Ahnung, ob man ihm da Glauben schenken kann.

      Cloudy Bay und co. sind überhaupt nicht mein Ding. Die Frucht solcher Weine wirkt auf mich offengestanden leicht kitschig.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 23.11.03 21:54:03
      Beitrag Nr. 431 ()
      Moin,

      leider komme ich nicht dazu, die Beiträge alle nachzulesen...

      Trope, der Spätburgunder von Dujin wird halt ziemlich gehypt, ich würde ihn etwas positiver als Hornwatz bewerten, doch gibt es in der Tat bessere Spätburgunder in der Preisklasse. Übrigens habe ich die Weine der Bodegas Barreda kennengelernt, 100% Tempranillo aus der Castilla-La Mancha, sehr dicht und konzentriert. Sagt Dir das Weingut etwas?

      DUSMG, der Command Shiraz von Elderton ist natürlich ein feiner Wein, liegt aber auch über 50 Euro in D. Ich hatte dieses Jahr das Glück, mit dem Winzer eine Vertikale des Command Shiraz der letzten 10 Jahre zu verkosten. Da findet man schon Unterschiede, allerdings nie so wie in Europa.
      Hornwatz, Fox Creek-Weine mag ich auch, hattet Ihr den JSM probiert? Der hat eine ziemlich pfeffrige Ausrichtung.

      Im Glas lag ein kleiner Sauvignon Blanc von der Loire, HHanseat wird es freuen, der mir in der Preisklasse sehr gut gefallen hat. Sehr frisch, die typischen SB-Eigenschaften voll ausgeprägt, dabei eine klare Frucht, es handelt sich um einen Touraine der Domaine des Corbillieres, vorher noch nie gehört.
      Und nun wartet noch ein Schluck eines 2000er Chateau Sainte-Colombe, Grand Vin de Bordeaux aus der Cotes de Castillon.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 23.11.03 22:26:46
      Beitrag Nr. 432 ()
      Moin,

      Chateau Sainte-Colombe ist leckerer Stoff!
      Ganz fein, elegant, tippe mal auf einen guten Merlot-Anteil. Ich bin wirklich kein Bordeaux-Kenner, doch es fällt auf, daß die Satelliten-Apellationen wie die Cotes de Castillon gute Qualitäten hervorbringen.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 23.11.03 23:05:10
      Beitrag Nr. 433 ()
      Nabend,

      Ekonti, ich bin mir mit meinem altersschwachen Gedächtnis nicht sicher, ob es überhaupt ein Fox-Creek war (jedenfalls war es ein sehr guter Australier)....

      Gerade habe ich eine Flasche von Horst Sauers Scheurebe Kaninett 02 aus dem Escherndorfer Lump gekillt. Ein delikates Stöffchen mit deutlichen, aber niemals aufdringlichen Sortenaromen, trotz fehlender Angabe auf dem Etikett eher trocken wirkend (was die 12% bei einem Kabinett einigermaßen bestätigen). Der Wein stiehlt diesmal für meinen Geschmack der ansonsten fast konkurrenzlosen - Müller-Catoir und Ruck gibt es auch noch, ich weiß - trockenen Scheurebe von Laible die Schau!

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 11:04:42
      Beitrag Nr. 434 ()
      Morgen,

      Bernd, in den letzten paar Wochen konnte ich zwei trockene Scheureben aus Franken probieren und muss leider sagen das mir diese Exemplare gar nicht zugesagt haben. Es handelt sich um eine (2000,2001?) Spätlese von Ruck und die 02er Spätlese von Wirsching, beide mit extrem aufdringlichen Cassistönen. Künstlich wirkend und mich an diese Campino-Bonbons erinnern. Richtig gefallen haben mir, den Jahrgang 2002 mal außen vor, die Scheureben von Laible. Sauers Scheu kenne ich noch nicht.

      Wo wir gerade bei Sauer sind: Hast Du die Riesling SL tr. aus dem Lump schon probiert? Hofschuster hat noch keine Notiz veröffentlicht, obwohl er fast die gesamte Kollektion durch hat.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 17:27:32
      Beitrag Nr. 435 ()
      Tach zusammen,

      ekonti: wow, bei dieser Vertikalprobe wäre ich auch gerne dabeigewesen.

      Bernd: Was die SB aus NZ angeht, so habe ich den Eindruck, dass die jüngsten Jahrgänge der renommierten Erzeuger nicht mehr so dropsig fruchtig sind. Ist natürlich alles Geschmackssache, aber vielleicht noch mal einen Versuch wert.
      Was hat Herr Pigott denn am Cos auszusetzen? Hatte vor einiger Zeit den 98er im Glas und fand den ganz prima, wenn auch viel zu jung. Der Cos braucht halt seine Zeit. Habe auch noch 95er im Keller, würde den aber sicher noch nicht öffnen.

      alle: muss am Wochenende nach Sizilien. Für Tips wie immer besten Dank im voraus.

      Grüsse
      Meikel
      Avatar
      schrieb am 24.11.03 23:39:46
      Beitrag Nr. 436 ()
      Hallo Ekonti

      Nein, ich kenne die Weine der Bodegas Barreda nicht.

      Aber vielleicht kann ich Dir mein Tischwein empfehlen. Es handelt sich um ein Wein aus La Mancha und zwar: Estola Reserva 1998 die 1985 und 1995 waren hervorragend, gibt es leider nicht mehr und meine Reserve ist auch fast aufgebraucht.

      Oder Estola Gran Reserva 1991 , etwas teuerer, aber sehr gut.

      Diese Art von spanischen Weine sind schon etwas schwer, aber lassen sich doch gut trinken ( zumindest in Spanien) natürlich mit dem dazu passenden Essen.
      http://www.invino.ca/Estola.html
      http://www.ciao.es/Manxa_Estola_reserva__147792

      Liebe Grüße

      Gérard
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 00:27:30
      Beitrag Nr. 437 ()
      Moin!

      Tropezon, immer her mit Infos über Frankreich und Spanien! Ich bin immer wieder erstaunt und erfreut über die Vielfalt der französichen Weine. An deutschen Weinen trinke ich eingentlich zu 95 % nur Riesling, und ich hatte noch nie einen deutschen Rotwein, den ich mir wiedergekauft hätte. Und zunehmend mache ich Entdeckungen, die auch mein altes Vorurteil "Französicher Wein ist teuer" widerlegen. Man muß nur die wenigen Prozent der allergefragtesten Namen meiden. Am Wochenende hat mich zum Beispiel ein 1998 Château La Rame, Saint Croix du Mont begeistert. Kommt aus dem Sauternes Gebiet, kann es mit jedem Neusiedler Ausbruch aufnehmen und ist dennoch mit 16 € durchaus noch günstig. Sehr nett zu einer Apfel-Tarte, kann ich mir aber auch sehr gut mit Roquefort vorstellen. Vorher war ich sehr angetan von Bouvet-Ladubays Tresor, dekandent genossen zu Miesmuscheln.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 13:19:15
      Beitrag Nr. 438 ()
      Moin!

      Aachener Weintrinker kommen auf seltsame Ideen (für emfindsame Gemüter vielleicht nicht geeignet):

      http://www.medical-tribune.de/GMS/bericht/wein_rektal

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 14:31:48
      Beitrag Nr. 439 ()
      Na Gottseidank haben wir hier niemanden der in der Naehe von Aachen wohnt :D
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 14:37:53
      Beitrag Nr. 440 ()
      Welcher gute Tropfen (47er Petrus Rehoboam?) wird wohl der Mann gewählt haben?:rolleyes: Und, hoffentlich hatte er kein TCA.;)

      schmunzelnde Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 15:01:37
      Beitrag Nr. 441 ()
      Hallo,

      seid versichert, daß nicht alle Öcher ihren Wein auf die in dem Artikel geschilderte Art und Weise zu sich nehmen...

      Gestern abend nach der Musikschule hatte ich noch eine Trioprobe bei meinem Freund Christoph. Logisch, daß wir uns danach noch was Leckeres gegönnt haben. Es gab neben einem guten Bordeaux (Priore-Lichine oder so ähnlich:D) Johann Peter Reinerts 99ger Riesling-Auslese aus dem Kanzemer Altenberg. Ich habe mir keine genauen Notizen gemacht, aber das war auf jeden Fall feiner, eleganter Stoff im klassischen M-S-R-Stil. Und ich mußte mal wieder feststellen, daß ich für einen solchen Riesling jeden guten Bordeuax dreimal stehen lassen würde - ich kann ja auch nix für meine Geschmacksnerven ;).

      ..und ich hatte noch nie einen deutschen Rotwein, den ich mir wiedergekauft hätte.

      Von Sonnenbergs Feanor zum Beispiel habe ich nachgeordert. Übrigens: Beim gT wurde ein anderer Sonnenberg ("Tradition*") blind für einen Südfranzosen gehalten....

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 21:45:00
      Beitrag Nr. 442 ()
      Hallo,

      (Sorry etwas lang geworden!)

      Auch ich muss mich am heutigen Abend dem Lemming-Verhalten schuldig bekennen – der Empfehlung von Frohnau und Belobigung von Hornwatz folgend, habe ich aus dem heute eintreffenden Sixpack gleich eine Flasche entwendet um meine Neugier befriedigen zu können, wohl wissend das dieser Wein mehrheitlich als viel zu jung eingestuft wird.

      Vorab fiel mir gleich die schlechte Etikettierung ins Auge – die Etiketten sind teilweise verschmiert (sieht aus wie Kaffeeflecken, vermutlich Kleberreste) und zerrissen, Kleberreste befinden sich auf der Flasche, quillt hervor oder wurde unter dem Etikett zu dick aufgetragen. Bitte nicht als Kritikpunkt verstehen, denn äußerlich – die häßlichen Etikette nur nebenbei erwähnt – ist mir das Erscheinungsbild so ziemlich egal. Ganz im Gegenteil ist es mir höchst sympathisch das die Industrialisierung in diesem kleinen Familienbetrieb noch nicht ganz Fuß gefaßt hat.

      Bevor ich zu der Beschreibung des Rosengärtchen komme, möchte ich noch Eins erwähnen das mir beim lesen der Preisliste ins Auge traf. Die Riesling Spätlese aus dem Held, versehen mit einer Goldene Kammerpreismünze (die Auslese aus dem Rosengärtchen schaffte es gerade mal zur silberne) und den wurzelechten Reben hat sofort mein Interesse geweckt – hätte ich auch blind aus Neugier bestellt. Nur die Ernüchterung nach dem Blick in den Weinführer folgt zugleich, gerade mal 76 Punkte im Vergleich zu den 91 Punkten für die Auslese. Was ist denn da schief gelaufen? Ist Sandra Berweiler für alle Weine im Keller verantwortlich oder mischt der alte Herr noch mit? Die Bewertungen der KPM muß man doch mal wieder als schlechten Witz sehen, oder?

      2002er Neumagener Rosengärtchen Riesling Auslese vom Weingut Klaus Berweiler-Merges

      Etwas störendes in der Nase – nehme mal an das sind die Gäraromen von denen Hofschuster spricht. Die Frucht wird in der Nase stark überdeckt – gelbe Früchte, vielleicht Pfirsich, Ananas – habe mich vermutlich von der zuvor gelesenen Notiz verleiten lassen. Der Luftkontakt kommt der Nase besonders zu gute, jetzt nach 2 Std. öffnet sich das Ganze ein wenig, wirkt auch insgesamt komplexer. Am Gaumen dann die erste definierbare Frucht – massig saftige Aprikose, erinnert mich ein wenig an die Röttgen Auslese von Richter, doch irgendwie auch ganz anders. Die Säure wirkt spritzig, pikant auf der Zungenspitze, im gesamt Eindruck dann schon sehr fein, animierend und eingebunden. Eine schöne Mineralität im Mund gibt neben der frischen Säure noch mal den zweiten Kick. Sehr nachhaltig, die Säure vibriert (prickelt) noch lange am Gaumen.

      Das Rosengärtchen kann zwar nicht ganz mit den Berühmten und großen Edelsüßen von der Mosel mithalten, doch in dieser Preiskategorie habe ich noch nichts vergleichbares im Glas gehabt. Der Preis ist unschlagbar und verdient es verdoppelt zu werden. Sollte Sandra Berweiler diese Leistung in den nächsten Jahren bestätigen können, werden wir diese Schnäppchen zumindest von diesem Weingut nicht mehr bekommen. Da ich nur Momentaufnahmen bewerte, halte ich die 91 Punkte von Hofschuster etwas zu hoch gegriffen. Dennoch denke ich, wird er in einigen Monaten mit dieser Bewertung recht behalten – im Moment 88+ Punkte von mir. Sollten die Aromen (Gäraromen?) in der Nase zu einer Einheit finden, muss man auch die 90 zucken.

      Noch mal Danke für das aufmerksam machen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 25.11.03 23:12:27
      Beitrag Nr. 443 ()
      Nabend,

      Jörg, ich habe heute meine nächste 12er-Kiste von der Berweiler-Auslese erhalten (nachdem ich diverse Flaschen davon am Wochendene nach Düsseldorf schleppen mußte und mich völlig ausgeplündert fühlte:D, habe ich nochmal nachgeordert).
      Und eine weiter Flasche aus der früheren Lieferung war gerade fällig. Da hatte ich diesmal auch ein wenig störende Aromen (ganz leicht in Richtung Böckser) in der Nase.

      Ansonsten sind wir uns aber einig darüber, daß es sich um sehr viel Wein für sehr wenig Geld handelt. Ob nun 88, 87 oder 91 Punkte - angesichts von 5,20 Euro pro Pulle kann man da nur staunen.

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 00:03:50
      Beitrag Nr. 444 ()
      Moin,

      Trope, von Deinem Favoriten habe ich noch nichts gehört. Ehrlich gesagt, die Spanier habe ich in den letzten 2 Jahren ziemlich vernachlässigt. Sie sind in der Tat immer gute Essensbegleiter. Mir hat nicht gefallen, daß so viele neue Spanier mit den internationalen Rebsorten "cuveetiert" werden (wobei im Einzelfall hervorragende Weine herauskommen können) und sich gleichzeitig die Preise in Kombination mit puristisch-modernem Etikett um mehr als 20% Prozent erhöhten. Dies ist ein Versuch, noch ziemlich spät auf die Schiene anderer Anbaugebiete aufzuspringen. Spanien hat dies gar nicht nötig. Vielleicht gerät mir der Estola nun mal in die Hände, ich halte die Augen offen.

      DUSMG, ja, die Command Shiraz-Vertikale war in der Tat ein Highlight. Ähem, ich würd schon gern mal einige Monate im Jahr meinen Job mit Dir tauschen...

      HHanseat, die süßen Südfranzosen geraten immer nur selten und vereinzelt-zufällig auf den Tisch. Schade eigentlich, da gibt es noch einiges zu entdecken.

      Was ist los in Aachen???:confused:

      Jeden Tag vergesse ich, einen feinen Deutschen kalt zu stellen...dafür im Glas der erste Barolo der zweiten Jahreshälfte...es handelt sich um einen 99er Cascina Ballarin, sehr hellfarbig, angenehmer Nebbiolo, müsste eigentlich kein Barolo sein, liegt unter 30 Euro und gefällt mir sehr gut, Nebbiolo ist eine Lieblingsrebsorte geworden. Wirkt klassisch, aber überhaupt nicht konzentriert.

      gruss ekonti, vor allem an die Riesling-Fraktion, habe leider nichts zu kommentieren.:)
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 13:19:52
      Beitrag Nr. 445 ()
      Hallo Bernd,

      die Fam. Berweiler-Merges wird sich gefreut haben so viele Flaschen innerhalb kürzester Zeit verkauft zuhaben. Mit meinen fünf verbliebenen Flaschen kann ich ganz gut leben, möchte mir noch ein paar restsüße Pullen von Molitor gönnen und jeden Tag trinke ich dann einen Edelsüßen auch nicht. Außerdem ist mein Lagerungsproblem noch gravierender als bei dir.

      Zu den störenden Aromen: Also in die Richtung Böckser würde ich nicht gehen (werde heute noch mal genau drauf achten), dann schon eher Gäraromen. Obwohl der Wein bestimmt schon 4-5 Monate auf der Flasche ist, wer weiß.

      Wie ist der Wein in Düsseldorf angekommen? Was sagt den der RieslingGuru:D ? Hast ihm den Wein doch bestimmt blind serviert?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 15:25:26
      Beitrag Nr. 446 ()
      Hallo,

      das allnovemberliche GM- und Eichelmann-Bejammern in den Weinforen ist erneut offenbar berechtigt, wobei ich den GM nach einer halben Stunde Lektüre in der Buchhandlung gelangweilt beiseite gelegt habe, nichts Überraschendes oder Erhellendes zu finden, immer dieselben Texte zu den Weingütern,um einen pauschalen Satz zu 2002 ergänzt, die Punktzahlen der mir bekannten Weine konnte ich mitunter nachvollziehen, mitunter nicht - irgendwie alles ziemlich zufällig. Bei Eichelmann reicht mir schon die Beschreibung der Weine des Gutes Schumacher (4-Sterne, Spitze der Pfalz für ihn)in deren Prospekt, zu den einzelnen verkosteteten Weinen heisst es bzgl. Fruchtigkeit nacheinander wie folgt: "feine Frucht", "sehr klare Frucht", "klare Frucht", "Viel reife klare Frucht", "reife, klare Frucht", "Viel Frucht", "Viel reife klare Frucht", "Viel reife Frucht" (2 mal in Folge), "klare Frucht", "sehr klare Frucht", "gute Fülle und Frucht", "sehr klare Frucht" - fast wie Realsatire.

      Ich entsinne mich, hier schon positives über die österreichischen Güter Proidl und Hiedler gelesen zu haben - erinnert Ihr Euch (gibt es preislich attraktiv bei Weinfidel Etzensperger im Angebot)?
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 15:56:08
      Beitrag Nr. 447 ()
      Hallo Frohnau,

      von Weinfidel habe ich mal eine Preisliste (Excel-Datei) vom Mai 2003 bekommen - kann ich Dir gerne per eMail zukommen lassen. Falls interessiert - wohin?

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 16:21:30
      Beitrag Nr. 448 ()
      Scandi, vielen Dank für das Angebot, aber ich hatte gerade heute eine Weinfidel-Liste erhalten (die Preise sind günstiger kalkuliert als etwa bei Kierdorf oder dem GrüVe in Hamburg), auf der mich halt besonders Hiedler und Proidl interessieren (ansonsten handelt es sich um die ganz grossen Namen aus der Wachau).
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 17:37:26
      Beitrag Nr. 449 ()
      Hallo,

      uff, in dieser grauenvollen Jahreszeit komme ich kaum zum Verschnaufen.

      Frohnau, den GM finde ich immer noch einigermaßen brauchbar. Natürlich gibt es darin einige Bewertungen, die ich nicht nachvollziehen kann (mehr als bei Hofschuster), aber im Großen und Ganzen stimmt das Gefüge für mich einigermaßen. Hinsichtlich der Texte zu den Erzeugern könnten sich Diel und Payne aber in der Tat öfter mal was Neues einfallen lassen.
      Die beiden Eichelmann-Schinken, die ich hier herumliegen habe, reichen mir fürs erste. Die neue Schwarteke weder ich mir nicht mehr kaufen. Der Mann hat sich für mich in jeder Beziehung lächerlich gemacht.

      Über den guten Rico Etzensberger (weinfidel) habe ich mich gerade bei wein-plus ein wenig geärgert....
      Wenn du Proidl kaufen willst, empfehle ich dir Wolfgang Kern.

      Jörg, die Auslese von Berweiler ist inzwischen ausverkauft!

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 18:00:42
      Beitrag Nr. 450 ()
      Tach zusammen,

      I]ekonti: Ähem, ich würd schon gern mal einige Monate im Jahr meinen Job mit Dir tauschen...[/I]
      Au ha, warum das denn? Habe zugegebenermassen einen ganz interessanten aber auch sehr stressigen Job, und vieles liest sich besser, als es in der Realität dann ist. Habe z.B. auf dem Australientrip innerhalb von 9 Tagen sage und schreibe 53 Stunden (reine Flugzeit) in diversen Flugzeugen verbracht. So schön ist das dann nicht mehr. Einziger Vorteil ist, dass es meine eigene Firma ist und ich mir schon mal die ein oder andere Freiheit rausnehmen kann, wenn der Kunde nicht dabei ist. Z.B. einen Command Shiraz bestellen....

      Bernd: wäre nett, wenn Du mir etwas zum Cos sagen könntest (siehe # 435). Danke.
      Grüsse
      Meikel
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 19:16:42
      Beitrag Nr. 451 ()
      Jörg, die Auslese von Berweiler ist inzwischen ausverkauft!

      Bernd, steigst Du jetzt ins Weinbusiness ein?:D
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 21:35:15
      Beitrag Nr. 452 ()
      Guten Abend,

      haben wir wirklich dafür gesorgt, dass Berweilers Auslese nun ausverkauft ist? Verdientermassen, würde ich nach der ersten Verkostung meines heute angekommenen Pakets sagen. Der Wein ist wirklich lecker (genau der richtige Sonntagnachmittag-Wein), schmeckt für mich in sich sehr stimmig und abgerundet, die Mineralität ist für meine nicht so sehr sensiblen Geschmacksnerven kaum spürbar - aber da fehlt nichts. Die Süsse ist schon sehr präsent, so an der Grenze des für mich Akzeptablen - ich wäre gespannt, wie sie sich in 1-2 Jahren einbindet (so unentwickelt, wie Hofschuster schreibt, kommt mir der Wein aber nicht vor).
      Apropos restsüss: Hofschuster und GM bewerten die Didinger-Weine 2002 sehr hoch - gibt es dazu Erfahrungen von Euch?
      Nochmals zu Hiedler und Proidl: Stimmt die Vermutung, dass Hiedler sehr fruchtbetonte, Proidl eher rassig-mineralische Weine macht?

      Etzensperger ist Werner E. tatsächlich rabiat angegangen (wobei ich dessen Anti-GM-Lamento mittlerweile für arg abgedroschen halte, zumal ich sein Geschmacksideal halt nicht teile und mich eher zur "Fructose-Fraktion" bei den Rieslingen zähle, insofern müsste ich in E.`s Freund-Feind-Denken der "Diel-Fraktion" zugehören), aber am Telefon erweist er sich als sehr glaubwürdig und profunder Kenner österreichischer Weine.
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 22:12:27
      Beitrag Nr. 453 ()
      HHanseat

      altes Vorurteil " Französicher Wein ist teuer" widerlegen. Man muß nur die wenigen Prozent der allergefragtesten Namen meiden. Absolut richtig. Natürlich sind die grossen Namen auch Garant für Qualität, aber bei den Preisen..

      ich hatte noch nie einen deutschen Rotwein, den ich mir wiedergekauft hätte. Ja, leider, bis auf eine Ausnahme. Ich habe ende der 70 er Jahre, bei einem Besuch der Heilbronner Winzergenossenschaft ein Rotwein entdeckt der viele Ähnlichkeiten hatte mit einem guten Bordeaux. Habe auch dann einiges gekauft und wenn ich mich nicht irre, müsste noch eine Flaschen im Keller sein. Werde Morgen mal nachschauen und wieder melden. Vielleicht gibt es ihn noch.

      Hier eine kleine Hilfe über Frankreich: http://www.chateauloisel.com/degust/adegust.htm

      Und http://www.cuisine.tv/index_stat.cfm?p=millesimes


      Ekonti

      Die Spanier haben Ihre Weine in den letzten Jahren erheblich verbessert ( ich spreche von den kleinen, nicht berühmten). Man muss sie eben nur finden.
      Und was die Preise betrifft, glaube ich, dass die Erhöhung hauptsächlich im Ausland statt gefunden hat. Hier kann ich keine oder nur minimale Preisänderungen ( seit der Euro Einführung ) feststellen.

      Blättere dich mal durch.

      http://elmundovino.elmundo.es/elmundovino/bodegasemana.html…

      Im unteren Teil einer Bodega auf Vinos catados de esta bodega drücken

      Liebe Grüße

      Gérard
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 22:38:19
      Beitrag Nr. 454 ()
      Moin,

      DUSMG, mein Job gefällt mir schon sehr gut, ich habe allerdings das Los gezogen, wenig reisen zu können. Das fällt als alter Traveller unheimlich schwer. Mir sind Deine Alltagsqualen durchaus bewußt.
      Im Glas liegt heute ein Clos Sainte Anne, Premieres Cotes de Bordeaux 2000, soll ein 100%iger Merlot sein,der nicht von den Hochplateaus in Saint Emillion stammt. Merlot gefällt mir weltweit in Bordeaux am besten.

      Trope, ja, in der Tat, es gibt so viele neue Weingüter in Spanien. Wahrscheinlich versuchen hier einige Importeure mit unbekannten Namen etwas mehr Geld zu verdienen.;)
      Vielen Dank für die website. Mir gefielen auch Weine aus dem südlichen Priorat, gehört wohl so halb zu Taragona, ist aber eine neu gegründete kontrollierte Zone, die D.O. Montsant.Es handelt sich um die Coop Masroig.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 23:04:08
      Beitrag Nr. 455 ()
      Nabend,

      Meikel, sorry, ich wollte schon früher auf deine Frage antworten, habe es aber dann verpennt. Bei mir ist momentan ziemlich viel los....

      Pigott tadelt Bruno Prats, den Ex-Besitzer von Cos (1998 hat er das Gut wohl an einen größeren Konzern verkauft) wegen der Phrasen, die dieser angeblich auf irgendeinem Kongreß gedroschen hat. Dann bezeichnet er die Weine, die Prats inzwischen in Portugal erzeugt, als als austauscbar und gemacht. Schließlich folgt: "Die letzten Jahrgänge von Cos, für die Prats verantwortlich war, waren ebenfalls von monolithischer Anonymität, gerade noch als Bordeaux-Weine erkennbar." Es geht also um die Weine aus der Mitte der 90ger, nicht, wie ich fälschlicherweise geschrieben habe, um die letzten Jahrgänge.

      Frohnau, freút mich, daß dir die Berweiler-Auslese gefällt. Ja, wir haben in der Tat alle Bestände aufgekauft.

      Nach einer schrecklichen Probe (Weihnachtsoratorium) wollte ich mir was Gutes gönnen und habe Göttelmanns Spitzenauslese aus 01 aufgezogen.

      Münsterer Rheinberg Riesling Auslese 01:

      Mittleres Gelb, Kohlensäure, die aber schnell verfliegt. In der Nase Honig und exotische Früchte. Am Gaumen Zitrus, Ananas und Mango. In Richtung BA tendierend, recht komplex und lang. Die Süße steht mir etwas zu sehr im Vordergrund. 88 Punkte. ´

      Ein guter Wein, aber die Berweiler-Auslese fand ich gleichzeitig leckerer und subtiler.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 27.11.03 18:24:21
      Beitrag Nr. 456 ()
      Hallo Ekonti

      Komme gerade von Essen. Wieder satt bis oben...

      Meinst Du diesen da.. http://elmundovino.elmundo.es/elmundovino/catas_bodega.html…

      Wenn ja, vergleiche mal die spanische Preise mit den deutschen.

      Habe mir heute einen Chardonnay fermentado en barrica 2002 von der bodegas Brana Vieja gekauft. Zu Information:
      http://www.weinversand-schroeder.de/shop/index.html?wein_sp…

      Ich habe 3,80 euros bezahlt, das heisst= fast der halbe Preis.

      Desweiteren habe ich ein Tempranillo LIBERTARIO 2001 aus la Mancha gekauft von der Bodegas Torrique. Kann Dir leider nur folgenden Links geben:
      http://www.bodegastorrique.com/

      Preis unter 2,00 euros. Weiss nicht was es gibt, aber werde ihn mit einem Estola ( also gleiche Region] vergleichen.

      Aber Ergebnis erst nächste Woche, da keine Zeit mehr vorher. Muss seit Anfang der Woche nur noch in Restaurants essen, und das bis Samstag. Und Sonntag bei Amerikaner eingeladen die nachträglich Thanksgivingday feiern, und so weiter....

      Habe in kurzer Zeit 3 Kg zugenommen und muss jetzt dringend wieder abspecken.

      Liebe grüße

      Gérard
      Avatar
      schrieb am 27.11.03 18:51:56
      Beitrag Nr. 457 ()
      HHanseat

      Wie versprochen nachgeschaut. Und tatsächlich habe ich noch eine im Keller.

      FLEINER SONNENBERG SAMTROT SPÄTLESE VON 1971 von der WEINGÄRTNER GENOSSENSCHAFT FLEIN E.G.

      http://www.ghs-flein.hn.bw.schule.de/wg.htm

      Ich habe nun die Flasche mal vorbereitet zur Degustation nächste Woche, denn wie vorher geschrieben keine Zeit im Moment. Muss mir noch überlegen ob ich sie zum Mittagessen trinke oder mir ein gemütlicher Abend vor dem Kaminfeuer gestallte. Frisches Baguette und Käse als Beigabe natürlich.

      Übrigens, wenn ich mich richtig erinnere, bist Du auch ein Käse ( zum Wein) Liebhaber. Ich gehe mal davon aus, dass die französische Sprache Dir nicht fremd ist und Du somit auch auf der eine Seite die „ Käsestrassen“ entdeckt hast.

      Liebe Grüße und schönen Abend noch.

      Gérard
      Avatar
      schrieb am 27.11.03 20:13:36
      Beitrag Nr. 458 ()
      Nabend,

      Trope, schön, daß man hier jetzt häufiger was von dir liest!

      Wie die Fleiner 1971 einzuschätzen waren, weiß ich nicht. Heute gehören sie wohl nicht zur Württembergischen Spitze, machen aber wohl solide Weine, die man gut trinken kann. Aber ein deutscher Rotwein, der mehr als 30 Jahre auf dem Buckel hat? Ich verwette einen Top-Riesling aus meinem Keller darauf, daß dieser Tropfen mausetot ist! Jedenfalls bin ich sehr gespannt auf das Ergebnis deiner Degustation.

      Chardonnay aus dem Barrique für 3,80 kommt mir sehr merkwürdig vor. Wenn man die Kosten für die Flasche, den Korken und das Etikett zu denen fürs Barrique addiert, kommt man zu dem Ergebnis, daß der Erzeuger da tüchtig draufzahlt....

      Viele Grüße von Bernd - heute mal ohne Wein im Glas, aber dafür mit einem leckeren geräucherten Zander (4,99 per 200 Gramm im Kaufhof, eine hervorragende Alternative zu matschigem Räucherlachs) auf dem Teller.
      Avatar
      schrieb am 27.11.03 22:42:12
      Beitrag Nr. 459 ()
      Moin,

      Trope, dank für die Infos. Allerdings kann ein Wein in D nicht einen ähnlichen Preis wie in Spanien haben. Allein der Transport einer Palette kostet schon ca. 250 Euro, jetzt kommt auch noch Maut drauf:D, dann sind die Mieten in D höher, gerade in Großstädten, und die weiteren hochpreisigen Belastungen wie Steuerberater, nochmal :D , wenn er 50% höher als in Spanien liegt, ist es schon okay.
      Lass es Dir gut schmecken...abspecken kann man auch später.:)

      Hornwatz, ein feiner Zander ist sehr löblich. Der Zander war im Kindesalter mein Lieblingsfisch. Aber so ganz ohne Wein?

      Der Clos Sainte Anne ist geleert, nun wird ein 2000er Chateau Maucaillou aus Moulis geöffnet, Bordeaux-Tage.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 27.11.03 23:05:17
      Beitrag Nr. 460 ()
      Nabend,

      Ekonti, in letzter Zeit hatte ich das Problem, das alle Flaschen, die ich entkorkt habe, dann irgendwann im Laufe des Abends leer waren:lick: ;) :cry:.

      Heute habe ich mir fest vorgenommen, weinfrei zu bleiben, und bislang klappt das ganz gut. Ich habe mir allerdings eine Flasche Sangrita gekauft, um irgendwas Flüssiges mit Geschmack schlucken zu können:D.

      Zander kannte ich bislang noch nicht in geräucherter Form. Das Zeug ist aber wirklich gut und gar nicht so teuer. Vom gleichen Hesteller (Fischmanufaktur Bayernfürst) habe ich jetzt noch geräucherten Bachsaibling im Kühlschrank. Aber dazu werde ich mir morgen oder übermorgen einen trockenen Riesling genehmigen!

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 27.11.03 23:47:30
      Beitrag Nr. 461 ()
      Moin,

      dein Break ist Dir anzurechnen.
      Köpfe mal nicht mehr als einen Korken pro Tag.
      Ich fand Bordeaux noch niemals so flüssig wie momentan.

      Da ich jetzt immer nur kurz und sporadisch in die Foren schaue, schmunzle ich ab und an über die tiefgreifenden Diskussionen z.B. über den neuen GM, man kanns auch übertreiben, ist aber nicht bös gemeint. Doch wenn man nur die Zeit findet, einen Wein zu öffnen und ihn für gut befinden kann, denkt man (ich) eben so.

      prost ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 28.11.03 00:28:42
      Beitrag Nr. 462 ()
      Nabend Bernd

      Ich will zwar nicht wetten, aber befürchte, dass Du nicht ganz falsch liegst beim Fleiner mit Deiner Vermutung. Ich habe diese Flasche jahrelang einfach ignoriert und da sie unter vielen anderen lag... na ja bei meiner Unordnung, nicht verwunderlich;)
      Lassen wir uns überraschen.

      Chardonnay aus dem Barrique für 3,80 kommt mir sehr merkwürdig Vergesse nicht, dass wir hier in Spanien arm sind und die Konkurrenz ( Mengen mäßig) manchmal nicht viel mehr zulässt.
      Da ich im Moment niemanden habe der für mich kocht, werde ich mir ein halbes Kilo frische Langostinos dazu kochen ( ich hoffe, dass ich das noch schaffe).
      Einen leckeren Zander würde natürlich auch sehr gut dazu passen, aber ist mir zu viel Arbeit.

      Ekonti

      Auf die Maut werdet Ihr sicher noch eine weile warten müssen:yawn: aber die restliche Kosten habt Ihr natürlich, bis auf den Transport. Der dürfte bei grossen Mengen nicht mehr als 25/30 centimos pro Flasche ausmachen.
      2000er Chateau Maucaillou aus Moulis ist der nicht noch etwas zu jung ? Kinderschänder;)
      Du weißt von wo der Name herstammt: „schlechter Stein“ aber ein guter Médoc und reicht an die Grand Cru Classé ( leider zu spät geboren:)

      Liebe Grüße

      Gérard
      Avatar
      schrieb am 28.11.03 10:28:00
      Beitrag Nr. 463 ()
      Tach zusammen,

      Bernd, Danke für die Info zum Cos. Hört sich für mich mehr nach persönlichen Animositäten an. Betroffen wäre ja dann mein 95er. Na, mal sehen...

      Irgendein Tip zu Sizilien?

      Grüsse
      Meikel
      Avatar
      schrieb am 28.11.03 12:15:21
      Beitrag Nr. 464 ()
      Hallo,

      zur positiven Korrektur leicht kritischer Einschätzung von Weinen durch mich:
      2 halbtrockene Rieslinge von Göttelmann konnten voll überzeugen - ein noch erhältlicher 2000er für rd. 4 € (das war das letzte spottbillig-Jahr von G.) wirkt sehr würzig und markant, mit kaum spürbarer Restsüsse. Der 2002er Rheinberg Kab. bietet immens viel Frucht und trotzdem diesen leicht pikanten Ton, der vielen Göttelmann-Weinen eigen ist. Ich komme mit diesen Weinen besser klar als mit den restsüssen, deren Süsse mir einfach zu deutlich hervorsticht bzw. den trockenen, die auf mich sehr eigen wirken. Insofern ist G. für mich einer der wenigen halbtrocken-Spezialisten.

      Der neben Berweiler andere 91 Hofschuster-Wein aus letzter Zeit, der Berg Rondel Silvaner Kab. von Glaser hat sich nach einer Woche Ruhezeit nach dem Transport wesentlich besser probiert: Kein CO2 mehr, dafür wirklich vielschichtig mit Frucht, Säure, Mineralik - wahrlich ein toller Kabinett-Wein, dem ich die 91 Punkte gönne (Versandkosten waren übrigens niedrig) - der Aufkauf der Restbestände a la Berweiler würde sich lohnen ...

      Hat hier wirklich noch keiner Hiedler-Weine getrunken?
      Avatar
      schrieb am 28.11.03 12:56:46
      Beitrag Nr. 465 ()
      Hallo,

      Meikel, bei Sizilien muß ich leider passen.

      Frohnau, deine Formulierung mit dem leicht pikanten Ton bei Göttelmann trifft es sehr gut - wobei ich auch die trockenen und restsüßen Weine von Blessing sehr gerne trinke. Die Preise in der neuen Liste sind allerdings mal wieder deutlich geklettert (das ist jedenfalls mein erster Eindruck).

      Ich habe schon mal was von Hiedler getrunken (einen Riesling und einen GV), aber die zeitgleich (ist schon länger her) bei der Weinzeche bestellten Weine von Wimmer-Czerny haben mir damals etwas besser gefallen.

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 28.11.03 13:23:23
      Beitrag Nr. 466 ()
      Moin!

      Meikel, mir haben die Weine von Planeta sehr gefallen, vor allem der Syrah, aber auch der Chardonnay war nicht schlecht. Ansonsten gefielen mir die kräftigen, fruchtigen Rotweine aus Nero d`Avola, richtig auskennen tue ich mich in Sizilien aber nicht. Im September war ich bei Neapel und war begeistert von der Qualität der einfachen Trinkweine, so um 5 €. Auch die Weißen wußten zu gefallen. Und Cloudy Bay ist was feines, nciht? Wenn nur der Preis nicht wäre, 25 € ist mir der dann doch nicht wert. Aber gut, daß ich die hamburgische Ansammlung von Exilneuseeländern kenne, da fällt des öfteren mal was ab...

      Frohnau, mit Hiedler kann ich nicht dienen. Proidl ist mir auch nicht bekannt.

      Tropezon, vielen Dank für die Links! Französich lesen kann ich ganz gut, aber viel mehr geht leider noch nicht. Immerhin habe ich inzwischen Restarant- und Weinvokabular richtig gut drauf :) Ich habe die Sprache nie richtig gelernt und war leider auch immer nur viel zu kurz in Frankreich, muß ich dringend vertiefen. Im Februar geht es immerhin in die Suisse romande und auch mal nach Avoriaz rüber. Glühwein bestellen kan ich auf Französisch auch schon!
      Und viel Glück mit dem Samtrot!

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 28.11.03 15:54:21
      Beitrag Nr. 467 ()
      @ frohnau (#452)
      Wenn Du an der Ab Hof Preisliste von Proidl interessiert bist lass es mich wissen, kann ich dir zukommen lassen. Ich kaufe 2 mal im Jahr bei verschiedenen Winzern im Kremstal und Kamptal ein, unter anderen auch bei Proidl.
      Proidl ist meiner Meinung nach vergleichbar mit Nigl in Priel. Unterschied ist der Preis. Wobei es gibt in dieser Gegend jede Menge kleine gute Winzerbetriebe die herrvoragende Weine im Angebot haben.
      In Senftenberg gibt es 2 Proidls, den Franz Proidl und den Karl Proidl. Ich gehe davon aus das du den Franz Proidl in Senftenberg, Oberer Markt meinst.
      Avatar
      schrieb am 28.11.03 16:27:07
      Beitrag Nr. 468 ()
      Tach zusammen,

      HHanseat: danke für die Sizilien-Tips. Planeta habe ich schon mal irgendwo gehört...
      Ja, der Cloudy Bay. Glücklicher Du, dass diese Connections hast. Habe mehrere SB aus NZ probiert, und die waren eigentlich alle prima.
      Grüsse
      Meikel
      Avatar
      schrieb am 28.11.03 22:27:17
      Beitrag Nr. 469 ()
      Moin,

      Trope, gut, Spanien ist für seine hohen Produktionen bekannt, wer natürlich Tanklastzüge ordert, liegt im Transport niedriger. Dies können aber nicht viele tun. Bodegas Barreda soll in der Produktion bei ca. 70.000 Flaschen liegen. Ist für Spanien nicht gerade viel. Selbst wenn Du ein Zehntel der Gesamtproduktion in einer Tour nach Deutschland schaffst, liegst Du im Preis zwar nicht bei 240 Euro pro Palette, aber 180 Euro musst Du auch bezahlen. Die neue Vielfalt in Spanien ist aber gerade durch die vielen kleinen Weingüter bestimmt.
      Och, der Maucaillou ist momentan genau richtig.;)

      Frohnau, Göttelmann haben wir seinerzeit mit Hornwatz im Rahmen des 1. 50er Weintreffens besucht, ein ruhiger und sich Zeit nehmender Winzer mit Weinen, die im restsüßen Bereich gehobene Qualität bieten.

      DUSMG und HHanseat, Planeta sagt mir gar nicht mehr so zu, ich hatte mir mal eine Probekollektion abgelegt, und mag die letzten Flaschen schon gar nicht mehr. Sie sind sehr international ausgerichtet. Das Weingut COS (hatten wir doch schon mal;) ) aus Sizilien soll interessant sein. Der Nero d`Avola ist halt ein Wein, mit dem man nicht viel falsch machen kann. In der 5 bis 6 Euro-Preisklasse schmecken die alle ähnlich, aber auch nicht schlecht.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 28.11.03 23:01:12
      Beitrag Nr. 470 ()
      Nabend,

      Wichtelwi, schön, daß du dich hier nach langer Zeit noch mal meldest.
      Ich finde die Weine von Franz Proidl sehr gut. Im direkten Vergleich waren sie bei Kern denen von Holzapfel/Joching, die eher teurer waren, weit überlegen. Außerdem ist Proidl ein sehr netter Typ mit einem ganz speziellen Humor.

      Ekonti, die trockenen 99ger von Göttelmann, die wir damals probiert haben, waren nicht das Gelbe vom Ei, aber in 01 Hat Blessing für meinen Geschmack auch sehr gute trockene Rieslinge hingekriegt.

      Ich bin eben an einen der beklopptesten Dirigenten aller Zeiten gelangt und total geladen. Am liebsten würde ich mich jetzt mit Pils besaufen. Aber ich köpfe wohl gleich doch noch eine Pulle vom Weinrieder.

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 28.11.03 23:14:36
      Beitrag Nr. 471 ()
      Moin,

      Hornwatz, gern würde ich vom Göttelmann noch mal etwas Trockenes probieren...
      ...trinke lieber einen schönen Wein, EINEM Bier kann ich auch noch etwas abgewinnen, aber bei mehreren blubbert es nur noch. Beim Fußball lagen heute schon zwei Halbe im Becher, nun der Rest vom Maucaillou. Dabei stelle ich fest, daß mittlerweile JEDES Getränk weinspezifisch schlürfend kontrolliert wird. Is irgendwie etwas gefährlich. Geht es Euch auch so?

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 28.11.03 23:29:44
      Beitrag Nr. 472 ()
      Nabend,

      Ekonti, du hast ja recht. Außerdem habe ich gar nicht mehr genug Bier für einen Vollrausch im Keller...

      Mein Job ist halt manchmal nicht so vergnüglich, wie man denken sollte (von wegen "Hobby zum Beruf gemacht"). Gerade ärgere ich mich doppelt - einmal über diesen völlig inkompetenten, aber dafür um so machtbesesseneren Heini von Kirchenmusiker, und dann über mich selber, weil ich es nicht schaffe, gegen meine Agressionen anzukommen und gelassen zu bleiben.

      Ich habe mir jetzt den Poysdorfer Bockgärten II 2000 von Weinrieder aufgezogen:

      Goldgelbe Farbe, in der intensiven Nase etwas fremde Noten, Aprikosenfladen, leicht rauchige Mineralik, auch ein Hauch Vanille. Am Gaumen wieder etwas Aprikose, feine Bittertöne, sehr dicht, wirkt schon etwas gereift. Langer Abgang mit zusehends dominierndem, aber nicht direkt unangenehmem Bitterl. 87-88 Schulzpunkte. Ein dichter, kraftvoller und eigenständiger Riesling, aber vom Typ her nicht ganz mein Fall.

      Beste Grüße


      Bernd
      Avatar
      schrieb am 29.11.03 16:03:08
      Beitrag Nr. 473 ()
      Hallo,

      @Frohnau - von Hiedler habe ich in den letzten beiden Jahren einiges probiert, gehört auch immer zu den Weingüter die ich jedes Jahr auf der Prowein probiert habe. Über Hiedler habe ich meine ersten Erfahrungen mit Weinen aus Österreich gemacht, empfinde die Weine von Hiedler eher elegant und charmant statt voller Kraft protzend. Vom Jahrgang 2000 und 2001 habe ich noch die ein oder andere Notiz über Hiedler-Weine auf der Festplatte abgespeichert, falls Du etwas spez. suchst. Zuletzt hat mich der 01er Riesling Steinhaus begeistert, als Basisriesling schon sehr ausdrucksvoll. Der vor einigen Wochen getrunkener 00er Riesling Maximum war dagegen enttäuschend, aus dem Forum erhielt ich den Hinweis das er sich momentan in einer Verschlußphase befindet - in der Jugend getrunken hat er mich durch dessen betörende cremige Aprikosennote begeistert.

      @ekonti - ja, das passiert mir immer wieder das ich mal am Wasserglas rieche oder die Nase in eine Schaumkrone stecke.:D

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 30.11.03 23:57:32
      Beitrag Nr. 474 ()
      Moin,

      Scandi, wir sind halt schon versaut...:)

      Mich freut es besondes für Martin Waßmer aus dem Markgräflerland, daß er mit seinem Spätburgunder den Deutschen VINUM Rotweinpreis gewonnen hat.
      Martin Waßmer stand im Schatten seines Bruders Fritz, der sich im Weinbau schon einen Namen machte.
      Vor 2 Jahren lernte ich Martin Waßmer kennen, damals noch leicht belächelt, da er sich bis zu diesem Zeitpunkt NUR als Spargelbauer einen Namen machte.
      Seine Spätburgunder überzeugten mich seinerzeit, gerade auch wegen des PLVs.
      Neben saftigen angenehmen Spätburgundern ohne Barrique, die aber durchaus schon tertiäre Aromen entwickeln, sind seine Barrique-Burgunder sehr dicht und voll.

      gruss ekonti:)
      Avatar
      schrieb am 01.12.03 11:54:47
      Beitrag Nr. 475 ()
      @ 470 Hornwatz
      Bin leider kein großer Schreiber und im Gegensatz zu Euch auch kein so Weinexperte. Ich lese jedoch ständig mit, schön still und heimlich. Bitte deswegen nicht böse sein. Wenn ich mitreden kann, so melde ich mich schon zu Wort.
      Was Proidl betrifft kann ich nur zustimmen. Auch seine Ehefrau, die die Weinverkostungen bestreitet, ist äußerst nett und zuvorkommend.
      Proidl lernte ich auf einem Weinkonvent auf der Burgruine Senftenberg vor 5 Jahren kennen.
      Avatar
      schrieb am 01.12.03 20:29:22
      Beitrag Nr. 476 ()
      Nabend,

      neben der bereits erwähnten Auslese von Berweiler gab es während der letzten paar Tage noch zwei trockene Rieslinge:

      2002er Bürgstadter Centgrafenberg Riesling Kabinett trocken vom Weingut Fürst / Franken

      blasses Gelb, reintönige und sortentypische Rieslingnase. Dezent fruchtig, trocken wirkend und komplexe Art. (Ich vermute mal wieder das spontan vergoren wurde, doch dieser Sinneseindruck hat mich ja schon mal getäuscht. Bernd, weißt Du mehr?) – Knackige Säure. Ein ‚echter Kabinett‘ – schön schlank (nicht dünn!), verfügt über eine Leichtigkeit die zum trinken animiert und nicht satt macht. Die Mineralität ist unverkennbar. Puristische Art. Ordentliche Länge unterstrichen durch saurer, grüner Apfel. 88P.


      2001er Durbacher Plauelrain Riesling Spätlese ‚Alte Reben‘ trocken vom Weingut Laible / Baden

      mittelkräftiges Gelb, geradlinige Frucht in der Nase – Pfirsich und Apfel. Kühle Mineralität. Am Gaumen saftiger Apfel, spritzige Säure und eine beeindruckende Mineralität. Der Wein lebt von seiner Frische, Säure und Saftigkeit. Macht Spaß – der „Nachschenkreflex“ wird angeregt. Obwohl der Körper durchaus Beachtung findet, wirkt der Abgang ein wenig dünn und verwässert. Zurück bleibt eine dezente mineralische Note. Ähnlich wie beim Fürst handelt es sich hierbei um kein Wein für die vordergründige Frucht-Fraktion. 87-88P

      @Fichtelwi - wir sind alle keine Weinexperten, nur ein paar "Verrückte" die über unser Hobby berichten. Und bisher hat mich noch keiner wegen meinen primitiven Beschreibungen ausgelacht. Nur Mut!

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 01.12.03 22:54:46
      Beitrag Nr. 477 ()
      Guten Abend,

      in der Rubrik "kürzlich getrunken" habe ich zu bieten:

      - Argus Weissburgunder Spätlese 2002 (87 Hofschuster-Punkte): Ein Südpfälzer der süffig- konzilianten Art (Gegensatz zu Wehrheim), schöne Frucht, geschmeidig, so zum Wegtrinken, für die kalte Jahreszeit angenehm

      - einen Oppenheimer Sackträger 1999 von Paul Rainer Gillot: Die letzte Flasche war so köstlich wie die anderen zuvor, ein fast Chardonnay-ähnlicher Riesling, mit viel Kraft und Charme, voll und rund - Gillot macht Allerwelts-Weine für Wein-Laien, deshalb würde ich dort nicht mehr mein Glück versuchen, aber die Oppenheimer Lagen bieten Ausserordentliches - also Heyden-Weine trinken.

      Scandi, ich glaube gerne, dass die von Dir beschriebenen Weine von Fürst und Laible Weine für Fortgeschrittene sind - lohnt sich aus Deiner Sicht das Preis-Leistungs-Verhältnis?

      - die ebenfalls letzte Flasche des Liter-Rieslings-2001 von Franzen: nicht mehr so schiefer- dominiert wie vor einem Jahr, schöne Aprikosen-Frucht, ein leichter Wein ohne Tiefgang, vielleicht etwas zu gefällig (das spricht für mich oftmals gegen die Mosel- Weine, Ausnahme: Sonntags nachmittags)

      - Merlot 2001 von Terre Megere: viel Würze, ein herber Wein, mir fehlt Charme und Frucht, insofern bin ich momentan eher Italien-orientiert
      Avatar
      schrieb am 02.12.03 09:54:29
      Beitrag Nr. 478 ()
      Moin,

      Frohnau, mit Terre Megére bin ich überhaupt nicht klargekommen (mit italienischen Roten allerdings in aller Regel ebenfalls nicht:D). Mein favorisiertes südfranzösisches Weingut in der unteren Preisklasse ist Forca Real.

      Vorgestern hatte ich Heymann-Löwensteins Uhlen L 01 erstmals im Glas. Erwartungsgemäß ein großer Riesling, cremig, mundfüllend und mit kraftvoller, aber "weicher" Mineralität.
      Gestern gab es einen QbA 01 aus dem Kröver Paradies von Martin Müllen. Für dessen Verhältnisse ein sehr runder und voller Wein (auf 12,5% angereichert) mit deutlicher Spontanvergärungsaromatik und ohne jeden aufgesetzten Fruchtkitsch. Für 5 Euro ein schöner, "authentischer" Moselaner (83-84).

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 02.12.03 11:02:10
      Beitrag Nr. 479 ()
      Hallo Frohnau,

      ich möchte mich nicht soweit aus dem Fenster lehnen und behaupten das die probierten Weine von Fürst und Laible nur was für Fortgeschrittene wären - IMHO ist es eher eine Frage des persönlichen Geschmacks - möchte man viel Frucht, dann könnte man bei den beiden Weinen evtl. eine Enttäuschung erleben.

      Preis-Leistungs-Verhältnis halte ich für beide Weine als sehr gut. Die `Alte Reben` von Laible liegen bei 9.50 Euro / Fürst Kabinett ca. 9 Euro (richtig, Bernd?). Auch wenn der Fürst für einen Kabinett eher an der oberen Preisschwelle liegt, gerechtfertigt die Komplexität des Weines für mich persönlich den kleinen Aufschlag.

      @Hornwatz - Fürst und spontan vergären???

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 02.12.03 12:24:25
      Beitrag Nr. 480 ()
      Hallo,

      Jörg, sorry, daß ich nicht schon vorher auf deine Notiz zum Fürst eingegangen bin. Ich finde deine Beschreibung äußerst treffend und sehe den Wein genauso. Während meine Freunde, mit denen ich bei Fürst war, die trockene Rielsing-Spätlese bevorzugten, habe ich hauptsächlich den Kabinett gekauft, und zwar weniger des Preises halber, sondern hauptsächlich wegen der mich faszinierenden Kombination von Schlankheit und Komplexität.

      Fürst, wenn ich seine Antwort auf meine Frage richtig verstanden habe, arbeitet grundsätzlich mit Spontanvergärung.

      Am Samstag habe ich übrigens für einen netten Gast zu später Stunde noch zwei meiner teuersten Rotweine geköpft, nämlich Gaubys "Vieilles Vignes" 00 und den "Grand Duc" 01 vom Deutzerhof (Spätburgunder). Ich habe mir keine Notitzen gamcht, aber beide Weine waren gut (im knappen 90ger-Bereich) und deutlich zu teuer.
      Im direkten Vergleich sagte mir die Eleganz des Spätburgunders mehr zu als die wuchtige Art des Südfranzosen.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 02.12.03 13:05:49
      Beitrag Nr. 481 ()
      Hallo Bernd,

      da ich immer versuche aus jedem Anbaugebiet etwas zu bestellen, habe ich mir Fürst für den Jahrgang 2003 vorgemerkt. Franken im Allgemeinen sollte man wieder ernsthaft inbetracht ziehen.

      Es freut mich das mich meine Nase nicht im Stich gelassen hat. Diese Spontangäraromen sind für mich schon ein deutliches Kaufsignal (nicht nur!).

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 04.12.03 23:38:46
      Beitrag Nr. 482 ()
      Nabend,

      ich probiere mich seit einigen Tagen durch eine Reihe von Müllen-Weinen. Die Rieslinge haben diese Spontangäraromen noch deutlicher als Fürsts Kabinett. Sie gefallen mir größtenteils ausnehmend gut - im Gegensatz zu einem unharmonischen Weißburgunder in halbtrocken und einer wirklich schwachen, dünnen Rotweincuveé (Spätburgunder und Dornfelder).
      Desweiteren war ich heute abend bei Kern. Hans-Bert Espe vom Gräflich Wolff Metternich´schen Weingut stellte dort einen Teil seiner Weine vor. Gute bis exzellente Rieslinge, eine sehr feine Traminer-BA, mäßige Grauburgunder, ein vielversprechender Spätburgunder. Ingesamt eine positive Überraschung. Und Espe ist eine angenehmer Mensch, mit dem man sich gut unterhalten kann.

      Bei Kern waren außerdem noch Johann Stadlmann (Thermenregion) und Günther Schönberger (Neusiedlersee) zu Gast. Bei letzterem probierten wir sehr schöne Rotweine, während die alkohollastigen und leicht essigstichigen Edelsüßen (Welschriesling BA und TBA, Blaufränkisch Ausbruch und TBA) mich nicht wirklich beeindrucken konnten.
      Da bleibe ich lieber bei Kracher...

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 05.12.03 00:58:32
      Beitrag Nr. 483 ()
      So Leute,bin wieder vollfett,konnte euch leider nicht antworten.
      :kiss: Plutonia
      Es gibt wieder Info zu Italienern.
      Avatar
      schrieb am 05.12.03 17:38:46
      Beitrag Nr. 484 ()
      Moin!

      Plutonia, willkommen zurück! Die Italiener können sicherlich mehr Aufmerksamkeit hier im Thread vertragen. Ich kenne mich dort leider kaum aus, und von unseren Italienkennerin Traviata war schon lange nichts mehr zu vernehmen.

      Licht und Schatten in den letzten Tagen. Ich habe "meinen" Portwein gefunden, den Ruby Reserva Especial von der Quinta das Heredias. 12 Euro für einen wunderbaren Wein. Dicht, fruchtig, keineswegs brandig, schöne Balance. Hat im direkten Vergleich einen 82er Vintage zum dreifachen Preis ausgestochen. Ich habe mir eine Kiste zugelegt, sollte für die Feiertage reichen...

      Nicht begeistern konnte dagegen Trimbachs Riesling Cuvee M 1996. Auch nach drei Tagen ein mittelprächtiger Wein, geprägt durch Altersnoten (der Wein wurde als aktueller Jahrgang 2002 im Weingut verkauft). Keine Frucht und auch wenig Mineralik, keine Lebendigkeit. Eine gewisse Dichte ist vorhanden, reißt aber auch nichts raus. Der Cuvee Frederic Emile 1998, den wir beim Hamburger Treffen hatten, wußte ja auch nicht zu begeistern. Woran liegts? Im August 2002 haben mir die Wein vor Ort sehr zugesagt, der Transport war auch einwandfrei. Hm...

      "Transport" erinnert mich an meine St. Urbanshöfer. Zur Erinnerung: eine Spätlese begeisterte mich, ich bestellte eine breit sortierte Probierkiste und wurde bitter enttäuscht, alle probierten Wein waren langweilig. Nun habe ich Hamburg noch mal zwei Einzelflaschen erworben, die glasklar die Qualität der Wein belegen. Ich vermute also, daß meiner Kiste auf dem Transport etwas zugestoßen sein muß, vielleicht ein Hitzeschaden? Allerdings waren keine Korken herausgedrückt. Tja, dumm gelaufen. Und vielen Dank, DPD!

      Direkt nach dem Trimbach getrunken (zur Räucherforelle von Hagenah, danke für den Tip, E-Kontakter!): Deinhards 2002 Forster Ungeheuer Kabinett trocken. Ein perfekter Kabinett! Frisch, belebend, zitrusfruchtig, dabei immer noch eine gewisse Mineralik in der Reserve. Und zum Preis des Trimbachs bekommt man 2-3 Flaschen von diesem Stoff. Deinhard könnte generell mehr Aufmerksamkeit vertragen. Die Weine müssen sich meiner Meinung nach nicht hinter der Pfälzer Spitze verstecken, sind aber preislich noch deutlich günstiger. Die Stilistik geht in Richtung Mosbacher.

      Unerwartete Erfahrungen brachte mir ein Käsefondue im Kreise nicht-weinfanatischer Freunde. Ich hatte einige Weine besorgt, wie erwartet gefielen die Rieslinge besser als die Überseechardonnays, Veltliner lagen dazwischen. Unerwartet kam aber die Ablehnung des 02er Saarrieslings als "zu süß", nachdem vier von Schönlebers halbtrockenen Rieslingen eigentlich den Weg bereit hätten sollen. Von diesem war bald der einfache 02er QbA der Favorit, wohingegen der Kabinett scheinbar zu filigran war und bei der Spätlese die extreme Mineralik nicht notiert wurde. Sei`s drum, blieb mehr für mich. Schönlebers halbtrockene Halenberg Spätlese 2002 ist momentan mein Lieblingswein, bei starker Konkurrenz. Großer Stoff, große Empfehlung.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 05.12.03 21:54:53
      Beitrag Nr. 485 ()
      Nabend,

      HHanseat, auf der Seite von Mark Squire liest man ja oft über von der Hitze geschädigte Weine - wird als "cooked" bezeichnet. Ich denke so lange der Luftraum in der Flasche ausreicht wird man davon auch optisch nichts merken, beschrieben werden diese Weine oft als fruchtlos, fad oder müde. Mir ist es mit den 02er von Franzen passiert, nicht der Transport war schuld, sondern die schlechte Lagerung bei mir in der Wohnung. Da Franken sehr hoch füllt, hat es einige Korken um ca. 1mm heraus gedrückt. Zum Glück waren nicht alle Flaschen betroffen (Temperatur muss grenzwertig gewesen sein) und sensorisch konnte ich bisher kein Defizit feststellen. Werde mich bemühen die geschädigten Weine bald auszutrinken.

      Ansonsten zwei Weine der letzten Tage:

      2002er Birkweiler Mandelberg Riesling SL tr. von Scholler: störende, unsaubere Nase - nicht ganz sicher ob ich eine schlechte Flasche erwischt habe oder ob mir der Korken einen Streich spielt - sonst die gewohnt dezente Frucht und schlanke Art. Beweist sich weiterhin als guter Alltagswein - nicht mehr und nicht weniger - doch nach nun vier Flaschen wirkt er auch ein wenig langweilig.

      Heute im Glas - 2002er Urgestein Riesling von Summerer /Kamptal - folgendes von der Homepage:
      http://www.summerer.at

      Langenloiser Weingärten
      Riesling Qualitätswein mit 12,5 Vol.%Alk., trocken;
      runde, feine Rieslingnase;
      animierende Marillenfrucht;
      elegante, pikante Fruchtsäure;
      fein und mineralisch, pikante Würze, kernig, kompakt, nobel

      - dem o.g. muss ich nichts mehr hinzufügen, nur das der Urgestein sich als SEHR mineralisch in Nase und Mund präsentiert - komplex würde ich noch dazu schreiben. Dieser Wein unterstreicht die positiven Eindrücke der Summerer-Probe in Düsseldorf. Der Urgestein kostet ab Weingut 6.60 Euro (ausverkauft) und gibt es noch bei Nora Voithofer für 7.80 Euro. Ein großer Wein und PLV-Hit - sehe ich bei 90-91 Punkte. Kann ich nur weiter empfehlen.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 05.12.03 22:42:07
      Beitrag Nr. 486 ()
      Nabend,

      HHanseat, du kennst meine Meinung zu trockenen Rieslingen, die schon einige Jahre auf dem Buckel haben. Ich warte immer noch auf einen 96ger, der mich wirklich überzeugt....

      Jörg, den Steinmassl hatten wir noch im Anschluß an die Südafrikaprobe in Düsseldorf. Ein wirklich sehr schöner Wein.

      Ich trinke gerade Müllens halbtrockene 01er Spätlese aus der Kröver Letterlay. Dafür, daß der Wein vorgestern abend geöffnet wurde, ist er noch erstaunlich gut in Schuß:

      Mittleres Gelb mit deutlichen Grüntönen. Verhaltenes Bukett, Kräuternoten (Minze?), kühle Mineralik. Eher schlanker Stil, aber trotzdem besitzt diese Spätlese mehrere Schichten. Präsente Säure, die aber eher sanft als spitz wirkt. Die Restsüße ist sehr dezent, bei mir würde der Wein blind auch als trocken durchgehen. Hohe Gebiets- und Lagentypizität (habe inzwischen schon verschiedene Exemplare aus der Letterlay getrunken...). 87 Hornwatzpunkte.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 06.12.03 17:47:56
      Beitrag Nr. 487 ()
      Moin!

      Hornwatz, der 1996 hat zwar einige Jahre auf dem Buckel, wurde aber noch 2002 als aktueller Jahrgang verkauft. Und normalerweise bekommen die Elsässer das ja ganz gut hin, z.B. hatte ich von der WG Turckheim sehr nette, nominell einfache, Riesling von 97 und Traminer von 96, ebenfalls letztes Jahr gekauft für weniger als 10 €. Und klassischer Gammeltrinker bin ich ja nun auch nicht. Tja, ich kann es mir einfach machen und "schleichender Kork" reklamieren. Wohl am besten, wenn ich noch mal eine Flasche öffne.

      Ist euch schon mal ein Champagner von Serge Mathieu über den Weg gelaufen? Eher kleiner Erzeuger, arbeitet mit eigenen Trauben. Hatte ich heute morgen bei einer Probe im Hafen mit Austern (wenn schon Hanseat, dann auch richtig! :D ). Ich war begeistert, sowohl vom "einfachen" Cuvée Tradition wie vom Rosé (obwohl ich ja gar keien Rosétrinker bin). Und das beste: der Stoff ist erschwinglich, so um die 18 €. Meilenweit besser als die teureren Einstiegsweine von Veuve Moet & co...

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 06.12.03 22:31:45
      Beitrag Nr. 488 ()
      Guten Abend,

      kürzlich getrunken: vor allem gestern "Feines und Rares" aus den Restbeständen der wohl renommiertesten Berlin Weinhandlung - als da waren:

      1998er Roter Traminer von Neumeister, Südoststeiermark: feine Frucht, schöne Würze, allerdings mit zu hervorstechendem Alkohol (13 %), vermutlich jung fruchtiger

      1995er Steinberger Riesling Spätlese tr. Schloss Eberbach (Hess. Staatsweingut): reife Nase, eher zart im Geschmack, präsente Säure, wirkte wie ein eleganter Kabinett-Wein - nicht mein Fall

      1997er Riesling Auslese tr. (3 Sterne) von Knipser im Barrique: schmeckt Riesling im Barrique? In diesem Fall ja, beeindruckende Nase, zarter Holzton, gepaart mit Riesling-Säure, ungewöhnlich, aber für hin und wieder interessant

      1996er Weissburgunder Spätlese Barrique von Dr. Heger: deutlich schwächer als der vorige Wein, irgendeine altersbedingte zusätzliche Geschmackskomponente erschloss sich mir nicht, der Wein war an der Grenze des trinkbaren

      Fazit für reife deutsche Weisse: Alter schadet im besten Fall nicht, nützt aber auch nichts

      Rot:
      1989 AssmannshäuserSpätburgunder Spätlese, Domäne Assmanshausen: dünn, sauer, schlapp. In diesem Leben werden mich deutsche Spätburgunder nicht mehr interessieren. Ich kann kaum glauben, was eine Sommeliere aus einem führenden Berliner Restaurant erzählte: als Zugabe zu sündhaft teuren Burgundern hätte man dort mitunter einen 1959er Spätburgunder aus Assmannshausen eingeschenkt, der jeweils auf gleichwertige Einschätzung gestossen sei

      1970er Saint Emilion Grand Cru, Chateau Puy-Blanquet: schöner Geruch, viel kräuterwürzige Noten, keinerlei Merlot- oder Cabernt-Sauvignon-Noten mehr. Zweifel an Sinnhaftigkeit einer 33-jährigen Lebensdauer.

      1970er Margaux AC, Chateau Lascombes 2eme Grand Cru Classe: ein Geruch, der einen ganzen Abend verzücken könnte - solch einen Wein braucht man nicht zu trinken, um Genuss zu verspüren, hat mir bewusst gemacht, warum man 100 € für solch einen Wein zu zahlen bereit ist. Geschmack: die Rebsorten waren schmeckbar, eher zart und filigran, ein fragiles Meisterwerk.

      Als Zugabe folgten edelsüsse deutsche Versteigerungsweine:

      Dönnhoff Auslese (ich glaube 2002): neben mir meinte eine Weinfreundin, die zum ersten Mal solch einen Wein trank, er schmecke wie süsser Apfelsaft: leider zutreffend

      Weil Goldkapsel Auslese: der erste Weil-Wein, der mich beeindruckt hat, Rosine pur, sehr intensiv

      J.J.Prüm Wehlener Sonnenuhr Auslese 2001: im Gegensatz zu Weil mosel-elegant, unglaublich leicht und schwebend, beeindruckend

      Egon Müller Scharzhofberg1996er Eiswein: 2 Fingerhut voll vollkommenem Wein, eine Offenbarung (100 Punkte), wirklich unglaublich, dicht, eine Schwebe von Säure und Restsüsse, die traumtänzerisch wirkt und jeden Preis rechtfertigt (ich weiss nicht, ob die Flasche in hunderten oder tausenden € taxiert)
      Avatar
      schrieb am 06.12.03 23:41:36
      Beitrag Nr. 489 ()
      Als Gold die 400 packte,schnürte ich in den Keller und entkorkte meine vorletzte Dom Perignon Magnum von 1990.
      Immer noch zu jung,spritzig aber keinerlei Stahligkeit eingebüsst.Der hätte nochmal 5 Jahre Lager vertragen.
      Als der Morgen graute war ich aber ziemlich breit.
      @HHanseat:hast du eine Bezugs@uelle für dieses Wässerchen?
      :kiss: Plutonia
      Avatar
      schrieb am 07.12.03 00:58:03
      Beitrag Nr. 490 ()
      Hallo, Plutonia!

      @HHanseat:hast du eine Bezugs@uelle für dieses Wässerchen?

      Der steht bei einem Hamburger Händler im Regal, die haben allerdings meines Wissens keinen Versand, so daß dir das vermutlich nicht viel nutzt. Den Erzeuger kann man hier kontaktieren, vielleicht können sie dir ja eine Quelle in deiner Nähe nennen:

      http://www.champagne-serge-mathieu.fr/dev/allemand/contact.h…

      Allerdings sollte dies nun auch kein direkter Kaufbefehl sein, eher eine Anregung, sich mal mit den "Kleineren" Champagnererzeugern zu beschäftigen. Mathieu ist ein Betrieb mit gerade mal 11 ha, sie machen den Wein aus eigenen Trauben. Da gibt es bestimmt noch mehr Betriebe auf vergleichbaren Qualitätsniveau, man muß halt nur rankommen...

      Eine Dom Perignon Magnum hätte ich auch gern im Keller, da darf es dann auch gerne ein großer Erzeuger sein :lick:

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 07.12.03 01:35:30
      Beitrag Nr. 491 ()
      Moin,

      irgendwann gründe ich neben dem Verein zur Abschaffung des Montags auch noch den zur Abschaffung des Advents. Ist das eine stressige Jahreszeit!

      Nach meinen bisherigen Champagnererfahrungen ( Aldi, Pol Roger und zuletzt Gimonnet) habe ich fürs erste beschlossen, daß ich eigentlich keinen Champagner mag:D. Im Ernst, gute deutsche Winzersekte (Ratzenberger, Wilhelmshof, v. Buhl) haben mir bislang wesentlich mehr zugesagt als Champagner.


      1989 AssmannshäuserSpätburgunder Spätlese, Domäne Assmanshausen: dünn, sauer, schlapp. In diesem Leben werden mich deutsche Spätburgunder nicht mehr interessieren.

      Frohnau, von einem 89ger Spätburgunder aus Assmannshausen kannst du kaum erwarten, daß er noch am Leben ist. Davon abgesehen hat mich bislang noch kein Spätburgunder aus dem Rheingau so richtig begeistern können. Aber es gibt sie, die guten deutschen Spätburgunder, und ich werde nicht müde werden, hier im Thread getreu ihre Fahne zu schwenken!
      Wenn es dich innerhalb der nächsten zwei Jahre mal ins Rheinland verschlagen sollte, probieren wir zusammen den Feanor von Sonnenberg....

      Egon Müller Scharzhofberg1996er Eiswein: 2 Fingerhut voll vollkommenem Wein, eine Offenbarung (100 Punkte), wirklich unglaublich, dicht, eine Schwebe von Säure und Restsüsse, die traumtänzerisch wirkt und jeden Preis rechtfertigt (ich weiss nicht, ob die Flasche in hunderten oder tausenden € taxiert)

      Ich fürchte, eher in Tausenden! Und ob die bei welchem´Wein auch immer wirklich gerechtfertig sind....???
      Aber ein solcher Stoff ist eine gute Kapitalanlage, sicherer als fast alle Aktien.

      Ich belohne mich gerade für die Konzertstrapazen mit Wittmanns 01er "S"- Auslese aus dem Morstein:

      Mittleres Gelb, exotische Früchte, enorme Klarheit, große Konzentration und Fruchtsüße, lang. Leider aber auch ein wenig eindimensional.
      Ich betätige mich mal als Ketzer und behaupte, daß die Auslesen von Richter und Berweiler-Merges bei einem viel geringeren Preis nicht die besseren, aber die spannenderen Weine sind....

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 07.12.03 10:22:12
      Beitrag Nr. 492 ()
      Moin!

      Nach meinen bisherigen Champagnererfahrungen ( Aldi, Pol Roger und zuletzt Gimonnet) habe ich fürs erste beschlossen, daß ich eigentlich keinen Champagner mag.

      Es gibt viele enttäuschende Champagner. Einen ähnlichen Eindruck wie den von dir beschriebenen hatte ich auch noch bis Anfang des Jahres. Aber es gibt sie, die Guten!

      Im Ernst, gute deutsche Winzersekte (Ratzenberger, Wilhelmshof, v. Buhl) haben mir bislang wesentlich mehr zugesagt als Champagner.

      Den Buhlschen kenne und mag ich auch (sehr gefielen mir auch die Sekte von Kirsten, Mosbacher und Schönleber haben auch gute), aber beim Champagner gibt es noch ganz andere Dimensionen als beim Winzersekt. Das liegt nicht zuletzt an den Rebsorten, für Cremigkeit scheint Riesling dann doch nicht genacht zu sein, und die Burgundersekte haben mich nie ganz überzeugt. Dann kann ja auch noch an der Mischung von Pinot Noir und Chardonnay herumgespielt werden, der Serge Mathieu Tradition ist ein Blanc de noir.

      In diesem Leben werden mich deutsche Spätburgunder nicht mehr interessieren.

      Geht mir ähnlich. An den Feiertagen gibt es einen letzten Versuch, da sind Weine von Adeneuer und Meyer-Näkel ("us de la meng", sorgt französisch ausgesprochen für große Heiterkeit auch bei nicht-Rheinländern! Hornwatz, bitte mal übersetzen) angekündigt. Anschließend kann ich behaupten, mich redlich bemüht zu haben, und dieses Kapitel schließen. Dann mag ich halt keinen deutschen Rotwein. Na und? Es gibt so viel Wein auf der Welt... Und eine Verwendung für die Pinot Noir Trauben habe ich auch: macht doch Champagner draus! :D

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 07.12.03 11:37:40
      Beitrag Nr. 493 ()
      Wer noch ein zum Thema passendes Hobby sucht: man kann auch die Metallkapsel von Sektverschlüssen sammeln. Hier hat jemand über 8000 davon zusammengetragen und ins Internet gestellt: http://cadot.free.fr/plaquomusophilie/indexmus.html

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 08.12.03 18:14:02
      Beitrag Nr. 494 ()
      Nanu, alles ruhig hier?

      Ich hätte eine weitere Episode im unendlichen Thema "Flaschenverschlüsse" beizusteuern. Einer meiner derzeit liebsten Rotwein ist ja der Minervois La Livinière der Domaine des Aires Hautes, ein typischer, fruchtig-würziger Südfranzose für etwa 10 €. Ich bin auf den 2000er aufmerksam geworden, habe mich bevorratet und inzwischen auch den ersten 01er gekauft, aber noch nicht probiert. Nun habe ich ja nach wie vor arge Defizite im Einschätzen des Reifeverhaltens von Weinen, daher war ich sehr erfreut, bei Kohler einen 99er zu erspähen, auch wenn dies der vermeintlich schwächste Jahrgang von 98 bis 01 war. So weit, so gut. Die Flasche lag nun bei mir im Regal und wartete auf ihren Auftritt, als ich erschreckt auslaufenden Wein feststellte. Der Pegel war schon etwa 1 cm abgesunken. Okay, mal wieder ein mieser Korken, kennt man ja. Doch weit gefehlt, nach Entfernen der Kapsel präsentierte sich der Korken zwar etwas durchnäßt, aber sonst einwandfrei. Stattdessen war das Glas an zwei Stellen muschelförmig abgeplatzt und der Hals etwa 5 cm gesprungen! Da muß die Flasche wohl mal einen Schlag abbekommen haben. Gaaanz vorsichtig die Flasche geöffnet, auf das schlimmste vorbereitet, schlägt mir ein würziger Duft entgegen. Kein Sherry-Aroma! Eingeschenkt, geschnüffelt und probiert: was ist denn das? Ein wunderbarer, dichter, komplexer Wein, keine offenkundigen Spuren von Oxidation, einfach lecker und keiensfalls auf niedrigeren Niveau als der zuletzt probierte 2000er. Ein leichtes Depot war das einzige Alterszeichen.

      Nach dieser Erfahrung werde ich sicherlich einige 2000er etwas länger lagern lassen.

      HHanseat
      Avatar
      schrieb am 08.12.03 21:28:24
      Beitrag Nr. 495 ()
      Hallo,

      endlich habe ich mich dazu durchgerungen eine Flasche 02er Quasaar von Herrenberg zu öffnen. Um es vorweg zunehmen - ich habe es nicht bereut und die Vorfreude auf die weiteren Flaschen ist jetzt schon groß. Da ich den Quasaar vorm Kauf nicht probieren konnte, schwirrte bisher immer das Bild des SaarRieslings bei mir im Kopf herum. Aber - ich kann es nicht deutlich genug sagen - der Quasaar ist kein zweiter SaarRiesling. Er ist eigenständig und sehr individuell. Ohne den SaarRiesling abwerten zu wollen, wirkt dieser im Vergleich zum Quasaar plump und breit.

      Konkret zum Quasaar: blasses Gelb, spitze "Kirchenfenster", jung, subtil, verschlossene Nase, braucht Luft, dezente Frucht - Pfirsich, etwas Zitrone, Kräuter. Und etwas Tabak - erinnert mich ein wenig an den Kellerberg von Pichler oder Böhmer - nur dieses eine Aroma, nicht als Ganzes. Komplex mit kühle Mineralität. Am Gaumen kurz nach dem öffnen - ein wenig Kohlensäure, pointierte, leicht pikante Säure. Nur ein Hauch von Restsüße (lt. Manni Loch "harmonisch trocken") - nichts mit halbtrocken und so. Fein, elegant und Filigran. Die Frucht am Gaumen wird ein wenig in den Hintergrund gedrängt, macht sich erst beim Abgang so richtig bemerkbar. Dann in Form von Zitrus und Grapefruit, so laaaang - zum Schluß bleiben noch lange die mineralischen Noten.

      Fazit: Ein Wein den man nicht einfach so trinkt. Er animiert, man möchte sich mit ihm beschäftigen, den Moment erleben und nur noch geniessen. Sehr passend und auf den Punkt empfand ich folgende Sätze(#413) von Bernd -Das, was die Lochs da fabriziert haben, vereint in idealer Weise " Ernsthaftigkeit" und Trinkvergnügen. Es fällt schwer, sich nicht wieder und wieder nachzuschenken...

      Viele Grüße,
      Jörg
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      schrieb am 09.12.03 01:02:52
      Beitrag Nr. 496 ()
      Moin,

      HHanseat, naja, es gibt solche und solche Rotweine....die von Gauby zum Beispiel machen nach 2 oder 3 Jahren komplett zu, und ob sie sich irgendwann mal wieder anders präsentieren werden, steht in den Sternen....

      Dagegen habe ich gerade einen ganz gut gereiften 98ger Spätburgunder "Schieferturm" von Riske/Dernau im Glas. Und das, obwohl ich die meisten Ahrweine für ziemlich kurzlebig halte...

      Jörg, der Quasaar spielt ohne Zweifel eine Liga höher als Van Volxems Saarriesling. Aber er kostet ja auch fast das Doppelte. Wobei er den geforderten Preis IMHO mehr als wert ist, mit anderen Worten: Ich teile deine Begeisterung!

      Viele Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 09.12.03 09:47:08
      Beitrag Nr. 497 ()
      Freunde,

      Im Moment nix neues von der Weinfront, hab mir aber alle Flaschen schon hingelegt die ich ueber Weihnachten trinken will. Wir haben ein Haus mit Freunden gemietet und ich bin zum Sommelier h.c. ernannt worden (keine grosse Ehre, die anderen sind Englaender und trinken eh lieber Bier).

      Letzte Woche in der Ringeltaube und habe einen Gallo “Estate” Chardonnay gesehen, runtergesetzt von 45€ auf 19,90. Konnte natuerlich nicht wiederstehen. Kennt den jemand ? Ein Weisswein fuer 20 Oehre ist normalerweise ausserhalb meiner Limits (ausser er ist von Bernd empfohlen :D ), aber bei der Preisreduktion…

      Gruss
      Christian
      Avatar
      schrieb am 09.12.03 11:07:15
      Beitrag Nr. 498 ()
      Einer meiner derzeit liebsten Rotwein ist ja der Minervois La Livinière der Domaine des Aires Hautes, ein typischer, fruchtig-würziger Südfranzose für etwa 10 €.
      Dem kann ich mich voll und ganz anschließen. Ein wunderbarer Essensbegleiter mit einem sehr guten Preis-Lesitungs-Verhältnis. Wie HHanseat habe ich mich auch durch die drei Jahrgänge probiert, und facvorisiere eindeutig den 2000 er. Der 99 er, den ich als Restposten in der Weinzeche in Essen erstanden habe, ist schon zu flach- vielleicht ein Lagerungsfehler- während der 200er noch genug Ecklen und Kanten hat, um Charakter zu geben.

      Grüße
      Avatar
      schrieb am 09.12.03 19:32:57
      Beitrag Nr. 499 ()
      Hallo,

      Bernd, es stimmt schon das der Quasaar doppelt so teuer ist, der SaarRiesling ist auch für das was er kostet ein absolutes Spitzenprodukt. Beim Quasaar hatte ich bezüglich des Preises zunächst bedenken, doch nach dem ich ihn nun mal im Glas hatte (heute gibts noch ein Schlückchen:lick: ), freue ich mich über jede Flasche in meinen Beständen und würde ihn auch jeder Zeit wieder kaufen.

      Als nächstes wird jetzt wohl eine Flasche vom 02er Saartyr dran glauben müssen, doch vermutlich erst um die Weihnachtszeit herum, zunächst gibt es noch zwei Rote und einen Süßen von Molitor. Um nicht ganz abzuheben, heute "back to the basics", als Alltagswein steht der Gutsriesling 02 von Franzen auf dem Programm.

      Viele Grüße,
      Jörg
      Avatar
      schrieb am 09.12.03 19:48:10
      Beitrag Nr. 500 ()
      Bernd,

      Glaubst du wirklich dass die Gaubys sich so extrem verschliessen nach 2-3 Jahren ? Ich hatte bei K&U mal gelesen dass sie wahrscheinlich nicht extrem lange lagerbar sind. Das macht mir ernsthaft Sorgen ob ich meine Vielles Vignes von 2000 noch lange behalten sollte. Zur Vorsicht werde ich mal in den naechsten Wochen eine aufmachen.

      Gruss
      Christian
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