Draegerwerk: Genussscheine mit Nachholbedarf (Seite 69)

[DraegerFan]

Ich war nicht auf der HV, aber ich habe mir berichten lassen, dass Sparta und Balaton nicht gesprochen haben. Das finde ich interessant. Läuft da etwas im Hintergrund???

[Herbert H]

Antwort auf Beitrag Nr.: 54.917.450 von Extrader1 am 11.05.17 09:58:48

Vor der Einführung der Abgeltungssteuer wurde den Anlegern die vom Unternehmen gezahlte Körperschaftsteuer erstattet und dann die Dividende mit dem persönlichen Steuersatz versteuert. So wurde eine Doppelbesteuerung vermieden. Das hat man mit der Einführung der Abgeltungssteuer verändert und auf diese Weise stillschweigend die Besteuerung ausgeschütteter Unternehmensgewinne deutlich erhöht.

[Jakobus01]

War denn jemand auf der HV und falls ja was gab es bemerkenswertes? Vielleicht auch Kommentare von Sparta bzw. Balaton

[Extrader1]

Antwort auf Beitrag Nr.: 54.917.285 von Herbert H am 11.05.17 09:48:17

Ich könnte mich da jetzt weiter rein steigern aber so stimmt das nicht und ist viel komplizierter. Wenn du damit kommst dass die Unternehmen schon Steuern zahlen müssen bevor es Dividende gibt ist das bei Arbeitslohn genau so. Sie müssen auch Beiträge für die Rente, Krankenversicherung und Arbeitslosenversicherung zahlen. Da hat aber nichts, aber grad mal gar nichts, mit dem persönlichen Einkommen zu tun. Dei Politik kann nur so handeln wie sie handelt weil es uns noch zu gut geht, in der Regel. Thema ist für mich dann auch erledigt, bleibe bei meiner Meinung.

[Herbert H]

Antwort auf Beitrag Nr.: 54.917.105 von Extrader1 am 11.05.17 09:33:17

Zitat von Extrader1: Für mich ist es völlig inakzeptabel und ungerecht, Arbeit in der Spitze mit 42 %, Kapitalerträge aber nur mit 25 % zu versteuern.

Nun bleib' mal bei den Fakten: Jede Dividende wird mit 25 % plus 5,5 % Soli plus 8-9 % Kirchensteuer versteuert. Dabei ist die Dividende im Unternehmen bereits mit mind. 30 % versteuert worden (Gewerbesteuer plus Körperschaftsteuer). D. h., dass wir schon heute eine exorbitant hohe Besteuerung von ausgeschütteten Unternehmensgewinnen haben - und nicht etwa eine "ungerecht" niedrige ...

[Scheich2000]

Danke für deine Meinung...habe leider zu 490 euro gekauft und bin fett hinten

[Extrader1]

Antwort auf Beitrag Nr.: 54.917.039 von Scheich2000 am 11.05.17 09:28:01

Den Preis macht der Markt, nicht was sein könnte oder müsste. Klar können die die Genüsse mal das 10fache der VZ wert sein, so denn Dräger die Genüsse kündigt und sich an die Bedingungen der Genussscheine hält, aber auch nur dann. Darauf kann man spekulieren, so wie ich das mache, muss man aber nicht. Weil Dräger irgendwann mal seine Kapitalstruktur mit Stämmen, VZ und Genüssen ordnen und in den Griff bekommen sollte kann man annehmen, dass die Kündigung mal kommt. Vorher wir es sicher noch ein zweites Rückkaufangebot geben, dass dann leider einige annehmen werden. Das letzte war mit 210.- Euro, heute steht der Schein bei ca. 430.- Euro, also verdoppelt. Die Scheine sind im gesamten Verlauf noch nie höher als mit dem ca. 4,8 fachen des Wertes einer VZ Aktie bewertet worden, einfach weil es dafür weder Angebot noch Nachfrage gibt.

[Extrader1]

Antwort auf Beitrag Nr.: 54.910.382 von noch-n-zocker am 10.05.17 15:10:51

Sorry für das AG, du hast Recht, LG. Aber hier werden Äpfel mit Birnen verwechselt. Justiz und Dräger sind nicht verantwortlich für das ungerechte Steuersystem in Deutschland, das ist alleine die Politik. Und, es gibt noch keine 42 % Abgeltungssteuer und die wird wohl auch nicht kommen. Wenn sie kommen sollte wird es so sein, dass der Gewinn aus der Veräußerung von Wertpapieren nach Abzug des Freibetrages wie schon heute dann in der Jahreserklärung mit dem persönlichen Steuersatz verrechnet wird. So kann man heute schon wählen, ob man seine Kapitalerträge nach dem 25-Prozent-Steuersatz oder individuell besteuern lassen will. Und noch was, wenn der persönlicher Steuersatz bei 42 % liegen sollte fände ich es nur richtig wenn ein Gewinn aus Kapitalerträgen dann auch so besteuert wird. Für mich ist es völlig inakzeptabel und ungerecht, Arbeit in der Spitze mit 42 %, Kapitalerträge aber nur mit 25 % zu versteuern.

[Scheich2000]

Antwort auf Beitrag Nr.: 54.907.574 von Extrader1 am 10.05.17 10:15:25

wieso nur 550 euro...das müssten doch über 1000 euro werden, oder?
wobei ich mittlerweile froh wäre wenn es überhaupt mal ein angebot geben würde.

[noch-n-zocker]

Antwort auf Beitrag Nr.: 54.907.574 von Extrader1 am 10.05.17 10:15:25

Zitat von Extrader1: Außerdem werden nicht mehr alle noch handelbaren Stücke gehandelt, da viele Genüsse bei Balaton hinterlegt wurden bis das AG Lübeck im anhängenden Prozess ein Urteil fällt (ist auch ein Skandal). Für mich ist alles außer der Dividende im grünen Bereich.

Das AG Lübeck konnte wegen des Streitwertes zum Glück übersprungen werden, es ist das LG Lübeck, dass aus welchem Grund auch immer zu keinem Urteil kommt. Dabei interessiert das eh keinen, weil die Sache mindestens noch bis zum OLG geht.

Im "grünen Bereich" ist die Sache für mich schon lange nicht mehr, denn durch die Verzögerung beim LG wird mein Gewinn vielleicht nicht mehr der Abgeltungsteuer unterliegen und wenn ich den Gewinn dann später mit 42% versteuern muss, hätte ich mir die Klage auch sparen können.