Deutsche Small Caps - Basisinvestments eines Langfristdepots (Seite 1153)

[Karl7776]

Antwort auf Beitrag Nr.: 70.475.903 von curacanne am 11.01.22 23:28:57

Das ist so pauschal nicht richtig. Markus Koch hat das kürzlich mal dargelegt und statistisch präzisiert. Kommt auch darauf an, wie Märkte oder Aktien im Jahr zuvor gelaufen sind und viele andere Parameter.

Hab mir das Video mal angesehen. Das strotzt allerdings vor Fehlern. Also in Sachen Statistik scheint er nicht wirklich durchzublicken.

[jungster]

Antwort auf Beitrag Nr.: 70.478.720 von halbgott am 12.01.22 10:03:23

Lion Aktie extrem gestiegen..... herzlichen Glückwunsch

[Bullenfluesterer]

Antwort auf Beitrag Nr.: 70.470.011 von halbgott am 11.01.22 15:48:43

Corona Gewinner = langfristige "Gewinner"?

Deinen Punkten kann ich so nicht zustimmen - die Argumentation macht für mich Sinn für klassische "Corona Profiteure" wie Hersteller von Masken/Schnelltest etc. (schön ausgeführt von 95Prozent-Trader). Diese Unternehmen profitieren ganz klar kurzfristig durch Corona und den Lockdown. Hier stimme ich dir zu.

Die von dir genannten eCommerce-Unternehmen (Westwing, Home24..) muss man jedoch anders betrachten & bewerten. Corona war hier sicherlich nützlich im Sinne eines "Kickstarters"/Beschleunigers, wodurch 2-3 Jahre der digitalen Transformation & gesellschaftlichen Entwicklung übersprungen werden konnten. Langfristig werden sie jedoch den gesamten Home & Living Bereich revolutionieren/transformieren. Ähnlich wie in vielen anderen consumer goods schon geschehen (Laptop, Waschmaschine, Kühlschrank, Smartphone...)

Wenn man sich bspw. Westwing nur aus der Brille einfacher "Online Shop" anschaut, dann hast du natürlich recht. Kunde kauft Möbelstück XY in Corona-Lockdown plump online bei Westwing, anstatt physisch bei XXXL, Höfer oder Mömax. Nach Corona wird der Kunde dann wieder klassisch zu seinem physischen Möbelhaus gehen und dort einkaufen.

Das ist aber nicht die Realität. Westwing/Home24 etc. transformieren den gesamten Home & Living Bereich von der physischen in die digitale Welt. Sie sind viel mehr als ein "reiner Online-Shop". Sie beschäftigen heute schon zig Entwickler, Data Analysten & Content-Creator und sind in gewissermaßen als Tech/Plattform-Unternehmen zu sehen und bewerten. Das organische Marketing (CRM, Content Marketing, SEO...) von bspw. Westwing ist heute schon Benchmark, was man auch an der hohen Quote an wiederkehrenden Kunden/rentention rate sieht.
Langfristig wird auch durch die VR/Augmented reality Entwicklung und der Möglichkeit sich das ausgesuchte Möbel/Interiorstück direkt in den heimischen 4-Wänden an den angestrebten Platz virtuell anzuschauen das Kaufverhalten noch viel stärker in den digitale Welt wechseln.

Die klassischen Möbelhäuser hinken hier mit ihrer Digitalisierung deutlich zurück. Warst du mal am Wochenende in einem der besagten Möbelhauser? Oder hast versucht Online etwas zu bestellen? Das ist z.T. erschreckend. Und über die (Fix)Kostenstruktur die du ansprichst, müssen wir denke ich nicht sprechen wenn man die benötigten eCommerce Lagerflächen vergleicht mit der immensen Kostenstruktur der heutigen Möbelhaus-Welt. Sie (XXXL, Höfer, Mömax...) werden zukünftig ähnlich zu kämpfen haben wie heute MediaMarkt/Saturn (wie oben beschrieben hat der digitale Wandel in der consumer goods Branche schon stattgefunden). Riesige teure Ladenfläche in Innenstadtnähe, Kunden kaufen jedoch online.

Bei HelloFresh sieht es ähnlich aus - Corona hat den Wandel im food delivery Markt nur beschleunigt. Andere Länder sind hier schon deutlich weiter. Mit den ganzen Anbietern (Gorillas, Flink, Door Das etc.) die gerade auf den deutschen Markt preschen, kann man die Entwicklung schön beobachten.
Das ist kein "einmaliges" Corona-Business sondern die Zukunft.

LG,
Bullenflüsterer

[halbgott]

BVB Aktie

@katjuscha, es ist schon sehr bezeichnend, daß Du mich in alle Threads verfolgst und versuchst mich auf die BVB Aktie zu reduzieren? Ich hatte gar nix zur BVB Aktie geschrieben...

Ich habe jahrelang die BVB Aktie überhaupt nicht besessen, sondern mit Westwing, Hellofresh, Ökoworld, Lion E-Mobility, Audius (ehemals IT Competence), Lazio, Ajax und einigen anderen getradet, jahrelang, das sind die Fakten. Wenn ich jetzt wieder bei der BVB Aktie eingestiegen bin, dann weil sie extrem zurückgekommen ist, während meine anderen Aktien extrem gestiegen sind, so daß ich dort Gewinne abgesichert hatte. Da wurde also simpel umgeschichtet.

In meinem Beitrag zu den Corona Verlierern ging es überhaupt nicht um die BVB Aktie, ich habe die BVB Aktie oder andere Fussballaktien in diesem Thread seit vielen Monaten überhaupt nicht zum Thema gemacht. Aus gutem Grund, denn Fussballaktien laufen monatelang nicht gut, die Sache ist nur für Buy & Hold interessant, aber nicht für die vielen kurzfristig orientierten Trader hier. Das kann sich sehr bald ändern, dann würde ich die BVB Aktie hier auch wieder vorstellen. Du willst mich mit diesem Kram diskreditieren, das ist offensichtlich. Aber alles was Du in Deinem posting zur BVB Aktie schreibst, ist sachundienlich:

Ich schrieb: "Corona Gewinner Westwing kam 2018 an die Börse zu einem Aktienkurs von 26 Euro. Dann implodierte der Aktienkurs regelrecht und sank auf 1,80 in 2019. Nur allein deswegen sollte jedem klar sein, daß dieses Unternehmen hochspekulativ sein muss, gibt überhaupt keine sinnvolle Unternehmenshistorie, die Volatilität ist wirklich extrem."

Du schriebst: "Was ist das denn für eine Argumention? Dann könntest du ja beim BVB genauso sagen, die Aktie ist von 11 € auf 0,8 € gefallen und dann wieder auf über 10 € gestiegen bevor sie danach 60% gefallen ist, und das würde zeigen, dass dieses Unternehmen und Aktie hochspekulativ ist."

Konkret hat die BVB Aktie damals 9 Jahre (!!) gebraucht um von 11 auf 0,80 zu fallen, nicht wie Westwing 1 Jahr!!! Der Höchstkurs bei der Erstemmission geschah im Jahr 2000 wo sich alle Aktien in einer totalen Übertreibung befanden, eine Blase aller Indizes, die zu einer dreijährigen Konsolidierung sämtlicher Aktien führte. Der Tiefstkurs war hingegen inmitten der Finanzkrise 2008/09 und den vielen Auswirkungen davon. Zweitens waren das damals extreme Manegement Fehler von einem Manegement, was heute überhaupt nicht mehr im Amt ist. Drittens ist das Ganze irrsinnig lange her und es hat wie gesagt 9 Jahre gedauert.

Westwing hingegen ist in einem Jahr von 26 Euro auf 1,80 runtergeknallt, das war im Jahr 2019. Also neulich. Und das Manegement ist das gleiche wie damals. Es ist also ein himmelweiter Unterschied. Der Kursverlauf von Westwing ist hochspekulativ, in einem Jahr direkt nach Erstemission -93% verloren, dann +2800% gewonnen und jetzt über -60% verloren, aber ggü den Tiefstkursen von 2019 noch über 1000% im Plus, dies alles in gerade mal vier Jahren???

Die BVB Aktie wird als hochspekulatives Fanboy Investment diskreditiert, Fakt ist eine jahrelang völlig unaufgeregte Kursentwicklung, wo es alle paar Jahre zu größeren Konsolidierungen kam, die aber jedes Mal sehr viele Monate gedauert hatten und wo man sich selbstverständlich absichern konnte. Hellofresh ist in 6 Wochen über 40% abgestürzt, so etwas gibt es bei der BVB Aktie quasi nie. Die wirklich einzige Ausnahme einer schnellen Konsolidierung bei der BVB Aktie in den letzten 21 Jahren gab es wegen Corona. Da warst Du, ich und fast alle anderen gar nicht beim BVB investiert, es ist also irrelevant für die Diskussion.

"Letztlich könnte ich auch einfach sagen, dass Watzke und kurz danach Klopp zum BVB kamen, war ein Märchen aus einer Nacht."

Wenn es so wäre, hätte ich mich nie damit befasst. Nach dem Double stand die BVB Aktie bei 2,09. Nach dem Klopp Abgang im Sommer im Tief bei 3,115. Die BVB Aktie ist ohne Klopp und ohne Meisterschaft bis 10,45 hochgelaufen, dabei hatten sich die Umsätze vervielfacht. Die BVB Umsätze Ex-Transfers und coronabereinigt sind in 16 Jahren 15x ununterbrochen gestiegen, es hat mit Klopp nix zu tun. Wenn in der nächsten Saison Corona tatsächlich keine Rolle mehr spielen sollte, wird BVB bei mittelprächtigem Abschneiden den nächsten Rekordumsatz über 400 Mio Ex-Transfers generieren. Grund sind sehr hohe langjährige Steigerungen bei den Sponsoreneinnahmen ggü Vor-Coronazeiten (und langjährig natürlich die regelmäßige CL Teilnahme). Hier die Ex-Transfers Umsätze, die ich sehr vorsichtig coronabereinigt habe (Mindereinnahmen durch Corona habe ich wie folgt einberechnet: in 19/20 lediglich 15 Mio, ist eigentlich viel mehr, und in 20/21 66 Mio, BVB nennt aber 90 Mio):



Der Aktienkurs wird die fundamentale Entwicklung so wie immer langjährig nachvollziehen. Mit besonderen sportl Erfolgen hat die Umsatzsteigerung natürlich NICHTS zu tun, natürlich hat sich BVB sportl nicht in 16 Jahren 15x verbessern können, es sind dumme Fanboy Klischees. Momentan wird die Kursentwicklung durch Corona und Leerverkäufe gebremst, wann der nächste große Schub nach oben kommt, werden wir sehen. Für langfristige Entscheidungen spielt das eh eine untergeordnete Rolle, für mittelfristige aber auch. Denn ich gehe davon aus, daß die BVB Aktie in 2022 besser performen dürfte als die Corona Gewinner. Natürlich nur unter der Bedingung, daß diese Pandemie nach diesem Winter sich in eine Endemie verwandelt.

Time will tell

[IllePille]

Antwort auf Beitrag Nr.: 70.475.846 von katjuscha-research am 11.01.22 23:14:38

bzgl. der Perspektiven des E-Commerce bin ich ganz bei dir. Beim Blick auf einzelne Unternehmen sollte man aber auch die sog. weiteren Leistungsindikatoren nicht vergessen. Hier sah ich beispielsweise bei Westwing die größeren Enttäuschungen. So stieg die Anzahl aktiver Kunden im Q3 zwar um beachtliche 36% vs. Vorjahr, aber die Anzahl der Bestellungen war um 6% rückläufig! Das wurde zwar teilweise ausgeglichen durch einen höheren Wert des durchschnittlichen Warenkorbs, aber der Malus bleibt. Nun muss man sehen, wie sich das weiter entwickelt.

[sirmike [Blogger]]

Lloyd Fonds

Der Spezialwert Lloyd Fonds hat sehr viel mehr zu bieten als Fonds. Den Wandel vom klassischen Fondsvertrieb zu einem Fintech mit Robo Advisor, eigenem Token und digitaler Finanzplattform hat bisher fast noch keiner auf dem Schirm... https://www.wallstreet-online.de/nachricht/14895584-kissigs-…

[unicum]

Antwort auf Beitrag Nr.: 70.475.237 von Be_eR am 11.01.22 22:04:22

Die statische Sichtweise über alle Ewigkeit und sehr vielen modellhaften Annahmen (im Grundmodell neoklassich, was dann mehr schlecht als recht mit ebenso blödsinnigen Korrekturen, deren Annahmen ebenso blödsinnig sind, teilweise wieder aufgehoben wird) ist sicherlich der größte Pferdefuss von Diskontierungsmodellen. Allerdings: Die Geldentwertung wird mittels Basiszinssatz, die mögliche individuelle Weitergabe der Preise mittels Wachstumsabschlag schon theoretisch richtig abgebildet.

[95Prozent-Trader]

Corona Gewinner vs. Corona Profiteure

Zu der aktuellen Thematik möchte ich kurz auf eine sprachliche Feinheit hinweisen, die in den ganzen Diskussionen vernachlässigt wird.

Es wird immer pauschal von Corona Gewinnern gesprochen. Dabei gibt es hier grundsätzlich zwei Gruppen:

Corona Gewinner:
Das sind Unternehmen, denen die Corona-Lage besondere Aufmerksamkeit und somit Zulauf gebracht hat. Hierzu würde ich HelloFresh durchaus zählen. Aber auch Baumärkte und meine favorisierte Einhell (vermutlich auch Broker).
Wenn Corona endlich nicht mehr unser Leben bestimmt, bleiben trotzdem viele neue Kunden dem Unternehmen treu. Mag sein, dass es erst mal zu einem vorübergehenden Umsatzrückgang kommt, weil die Leute, die nur wegen Corona das jeweilige Produkt gekauft haben, nun völlig wegfallen. Trotzdem bleibt ein gehöriger Teil der neuen Kunden dem Produkt treu.
Corona hat bei diesen Unternehmen für einen Zwischenspurt gesorgt. Mittel- bis langfristig entwickeln diese Unternehmen sich schneller als sie es ohne Corona getan hätten.
Zynisch könnte man Corona hier als kostenlose Marketingkampagnen bezeichnen.

Corona-Profiteure:
Das sind die Unternehmen, die Produkte anbieten, die in Corona-Zeiten besonders gefragt waren. Bestes Beispiel wären hier z.B. Maskenhersteller. Nach Corona sind vielleicht einige Hersteller bekannter, aber trotzdem wird der Bedarf an ihren Produkten deutlich abnehmen. Hier gibt es nur einen vorübergehenden Boost, aber keinen nachhaltigen Umsatzanstieg.

Ob die beiden Begriffe hier passend gewählt sind ist zweitrangig. Wichtig ist, dass man sich hier Gedanken macht, welche Unternehmen nachhaltig und welche nur vorübergehend von Corona profitiert haben. Aktuell werden vom Markt scheinbar alle über einen Kamm gescheert.

[Valhedda2021]

Antwort auf Beitrag Nr.: 70.476.467 von PawnJo am 12.01.22 06:35:38

Ja, bist du der Jumbo von Galileo?

[PawnJo]

Antwort auf Beitrag Nr.: 70.476.170 von katjuscha-research am 12.01.22 00:49:23

Zitat von katjuscha-research:

Zitat von moneymakerzzz: Oder du ess mal was richtiges in einer grossen Portion. Wenn man sich runterhungert reicht die HF menge natürlich aus. Jeder meiner Bekannten der dort testweise bestellt hat war von der Portionsgröße enttäuscht...und wenn ein UN die Hauptmalzeit schon auf nem Kuchenteller anrichtet (sieht man daran, dass das Besteck fast größer als der teller ist) sagt das auch was zur Portionsgrösse...aber klar, wer von nem leichten Salat satt wird für den ist HF DAS Produkt. Bezweifle nur, dass es da genug Nachfrage zu gibt. Aber hab die Aktie wie gesagt eh nicht

Soll jetzt kein Vorwurf sein, aber das ist echt interessant, da ich das jetzt bei all den vielen Argumenten, die gegen HF in der Vergangenheit bisher vorgebracht wurden, deine Aussage zum ersten Mal höre. Kann es sein, dass du einfach mehr isst als der Durchschnitt?

Aber ich lerne ja heute viel Neues. Von halbgott habe ich heute gelernt, dass Hellofresh Coronagewinner ist, die man eher meiden sollte, gleichzeitig Hellofresh aber Coronaverlierer ist, da die ganze Lieferkettenproblematik, damit hohe Frachtkosten, Inflation und Preiskampf eine direkte Folge von Corona sind. Hellofresh muss man also als Coronagewinner meiden, aber als Coronaverlierer kaufen.

@moneymakerzzz wir möchten wissen wie viel du wiegst .