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    Deutsche Small Caps - Basisinvestments eines Langfristdepots (Seite 6239)

    eröffnet am 18.12.04 19:37:36 von
    neuester Beitrag 28.05.24 12:23:06 von
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      schrieb am 30.12.13 07:32:25
      Beitrag Nr. 7.456 ()
      Zitat von Stoni_I: Und wann senken Länder wie Japan oder Kanada ihre exorbitant hohen Einspeisevergütungen?

      Ich denke, man sollte nicht zu sehr auf Firmen setzen, die stark von staatlich garantierten Subventionssystemen abhängig sind. Wenn es zu teuer wird, dann wird gekürzt. Und zwar - siehe Tschechien oder Spanien - ggf. auch für den schon vorhandenen Bestand.


      Die ausgewiesenen Auftragsbestände im Fall Canadian sind bereits FIT genehmigt. In China für Jinko hat das neue FIT-Regime erst angefangen, bzw, das langfristige Programm beginnt am 1.1.2014, wenn das bisherige ausläuft.

      Letztlich, mit 0% Risiko gibt es nichts.
      Avatar
      schrieb am 30.12.13 00:11:03
      Beitrag Nr. 7.455 ()
      bis 20.1., hab nochmal nachgeschaut.

      Zitat von funcha: Du kannst noch mind. bis Ende Januar spenden.

      Zitat von curacanne: interessant, hab ich mir mal für 2014 gespeichert:)
      Avatar
      schrieb am 30.12.13 00:08:02
      Beitrag Nr. 7.454 ()
      Du kannst noch mind. bis Ende Januar spenden.

      Zitat von curacanne: interessant, hab ich mir mal für 2014 gespeichert:)
      Avatar
      schrieb am 29.12.13 23:38:40
      Beitrag Nr. 7.453 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 46.126.665 von lexor am 29.12.13 18:36:32Und wann senken Länder wie Japan oder Kanada ihre exorbitant hohen Einspeisevergütungen?

      Ich denke, man sollte nicht zu sehr auf Firmen setzen, die stark von staatlich garantierten Subventionssystemen abhängig sind. Wenn es zu teuer wird, dann wird gekürzt. Und zwar - siehe Tschechien oder Spanien - ggf. auch für den schon vorhandenen Bestand.
      Avatar
      schrieb am 29.12.13 23:27:50
      Beitrag Nr. 7.452 ()
      Zitat von Kleiner Chef: ...
      Wenn man sich aber ansieht, daß Jinko ein in den Staaten gehandeltes
      Unternehmen ist, mit mehr als 1,5 Mill. Shares pro Tag, so
      komme ich zum Ergebnis, daß diese Bude nicht mit den nur in DE
      gehandelten vergleichbar ist.
      ...


      Aus Amerika kam die Finanzkrise via erfundenen ABS-Papieren ohne Assets.

      In der Tat ist diese nach dem Recht der Kaimaninseln organisierte Jinkosolar Holdings Company Ltd. nicht mit einer AG nach deutschen Recht vergleichbar.

      Das erfahren ja seit Monaten die Anleihegeber außerhalb Chinas bei der ebenfalls so organisierten Suntech Power Holdings Co. Ltd.. Die Assets in China haben sich längst die chinesischen Gläubiger angeeignet, im Börsenmantel verbleiben nur die Schulden und die Gläubiger müssen sich mit dem Recht der Cayman Islands auseinandersetzen.

      Das muss man bei einer in Deutschland ansässigen Holding schon mal nicht.

      Topfavorit im Solarbereich sind m.E. derzeit wie geschrieben die beiden Anleihen der S.A.G. Solarstrom AG.

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      schrieb am 29.12.13 18:36:32
      Beitrag Nr. 7.451 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 46.126.205 von Kleiner Chef am 29.12.13 16:10:24Jinko will sich ein zweites Standbein mit Stromproduktion in China aufbauen. Durch die stetigen Cashflows macht man sich auch reistenter gegen gegen Absatzschwankungen bei Modulen. Beim Stromabsatz kann man mit etwa 60% Bruttomarge rechnen. Einziger Knackpunkt, der noch in Deinem Big Picture fehlt ist die Finanzierungsseite. EK ist ein bisschen knapp und die 300 MW für eigene Stromerzeugung in 2014 gibt es nicht umsonst, die müssen mit FK vorfinanziert werden bis diese sich über die Jahre amortisieren, dafür braucht es auch Eigenmittel. Man kann pro W für ein Projekt in China mit 1,2-1,5 USD rechnen, folglich wird dieses Segment in 2014 bis 450 Mio brauchen, also etwa 100 Mio EK. Evtl reicht der erwartete Gewinn in 2014 von 100 Mio diese EK Lücke zu schliessen, vielleicht gibt es aber auch noch eine KE.

      Bei Jinko muss man die FK Verfügbarkeit im Auge behalten, ein grosser Projektkredit wäre ein klarer Gamechanger. Ebenso muss man die aktuell deutlich steigenden Polypreise beobachten, da sie alles Spot kaufen.

      Ebenso ist die von mir genannte etwas westlicher geprägte Canadian ähnlich positioniert und einen Blick wert. Unterschied nur, man fährt eine build and transfer Strategie. Also man hält die Projekte nach Fertigstellung nicht, da es genug Käufer gibt und Projekte in Niedrigrisikoländern stehen. Damit hat man die Rendite sofort, aber die Ergebnisse sind auch etwas volatiler. Man denkt aber alternativ auch über Übertragungen von Projekten an Yield Vehicles nach, die man zusammen mit Finanzierungspartnern halten könnte (Äusserungen im CC Q3). Damit wären auch so Sachen wie die Ausgabe von ABS etc denkbar. Als einziger Chinese konnte Canadian übrigens kürzlich einen Projektkredit von 100 Mio USD der Deutschen Bank erhalten (die anderen bekommen maximal was von der chinesischen Entwicklungsbank). Da die Finanzierung das grösste Problem der Entwickler ist, spielt Canadian sozusagen in einer anderen Liga, auch beim Auftragsbestand von 1,1 GW, der etwa 4 USD Umsatz pro Watt bringen wird. Sie haben also schon ca 4 Mrd Umsatz von Projekten in Ländern wie Kanada, Japan, USA sicher, bei einer Bruttomarge von >20%. Für 2014 kann man mit 5 EPS rechnen (lt CC sollen 450 MW fertiggestellt werden). Bei einer Marktkapitalisierung von 1,3 Mrd USD sollte es also noch 100% Potential geben. Eine ähnlich aufgestellte aber kleinere und zu höheren Kosten produzierende Sunpower ist über 3 Mrd Wert.

      Positiv bei dem 2 Werten ist, dass steigende Poly und Waferpreise nicht so ins Gewicht fallen. Aktuell kostet des Polysilizium pro Watt ca 10 US cents, eine Erhöhung um 20% macht also 2 cents aus auf Gesamtproduktionskosten pro Modul von 50-55 cents. Bei Verkaufspreisen von 4 USD pro Watt in ein Projekt (Kanada sogar >5 USD), schmälert das den Gewinn kaum. Bei reinen Modulverkäufern macht das schon fast 5% aus.

      Also selbst nach ver10fachung der Werte sollte es weiterhin Potential geben.
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 29.12.13 18:30:07
      Beitrag Nr. 7.450 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 46.126.205 von Kleiner Chef am 29.12.13 16:10:24Die Umfrage zu den Favoriten 2014 war wirklich eine gute Idee von Katjusha.
      Ich konnte mich auch für einen der genannten Kandidaten erwärmen und habe BDI Bioenergy gekauft. Wie ich heute in dem diesbezüglichen Thread gelesen habe, hat nun auch Pröbstl im Euro am Sonntag berichtet und das Kursziel 20€ ausgegeben.
      Avatar
      schrieb am 29.12.13 16:10:24
      Beitrag Nr. 7.449 ()
      Jinko Solar: Ein paar Überlegungen/Gründe für die neueste Depotaufnahme!

      Ich nutze aktuell die Umfrage zu den Favoriten 2014 dazu
      mir einige Unternehmen näher anzusehen. 2 x wurde auch Jinko Solar
      genannt. Das Makel ist sicherlich hier wieder mal eine chinesische
      Bude am Wickel zu haben.

      Wenn man sich aber ansieht, daß Jinko ein in den Staaten gehandeltes
      Unternehmen ist, mit mehr als 1,5 Mill. Shares pro Tag, so
      komme ich zum Ergebnis, daß diese Bude nicht mit den nur in DE
      gehandelten vergleichbar ist.

      Was macht Jinko nun so interessant?

      Ich würde eine Jinko Solar mal vergleichen mit einer hier auch
      vielfach diskutierten Capital Stage, denn:
      seit der dem 3. Quartal 2013 finden wir in China Verhältnisse vor,
      wie in DE vor 5-10 Jahren. Solarprojekte werden mit ca. 18 Dollar/Cent
      in das chinesiche Stromnetz vergütet. Vorher gab es keine klaren
      Regelungen dafür. Seit dem 3. Quartal werden diese Vergütungen für
      20 Jahre festgeschrieben.

      Nun hat Jinko bereits 200 MW am Netz Ende 2013. Ende 2014 werden es
      500 MW sein. Konsequenz: Man wird allein aus diesem Projektgeschäft
      ab 2015 ca. 150 Mill. Dollar an Umsatz generieren bei einem Nettoprofit
      von etwa 50 Mill. Dollar.

      Das Projektgeschäft als Betreiber kommt zum Grundgeschäft des Verkaufes von
      Wafern, Modulen etc dazu. Im Q3 verdiente Jinko Solar netto, ohne Einmal-Bewertungsanpassungen über 30 Mill. Dollar: Anders formuliert: Bei 320 Mill. Dollar Umsatz blieben netto über 10 % hängen. Wie gesagt: Ohne das
      Projektgeschäft, das erst ab 2014 sich stärker auswirken wird.

      Bilanz: Übersichtliche Verschuldung von 350 Mill. Dollar!

      Ende Q3 hatte Jinko bei verzinslichen Verbindlichkeiten von 650 Mill. Dollar eine Liquidität von über 200 Mill. Dollar. Macht eine Nettoverchuldung von gut 400 Mill. Dollar. Nimmt man die Position "Short-Term-Investments von 140 Mill. Dollar (=cash-äquivalent), so sinkt die Nettoverschuldung auf 350 Mill. Dollar.


      Ausblick: Solarmarktinstallationen wachsen weltweit um 20 % auf ca. 45 GW!

      Gerade erst hat China den Ausbau der Solarinvests um 20 % auf 12 GW für 2014 erhöht. Weltweit steigt der Ausbau ebenfalls um 20 % auf ca. 45 GW (Quelllen sind die jüngesten Markt-Schätzungen der renommierten Institute).

      Vor diesem Hintergrund gehe ich von einer zumindest stabilen Preisentwicklung der Module/Wafer in 2014 gegenüber Q3 2013 aus. Klar ist, daß der weitere Ausbau der Projektgeschäftes auch Geld kostet. Im Vergleich zu Capital Stage kann Jinko Solar aber auf einen Operativen Cashflow von ca. 150 Mill. Dollar als Geldspritze für diese Invests bauen. Der Rest läuft über Kapitalmassnahmen, überwiegend jedoch dürften wie vom Unternehmen kommuniziert Fremdfinanzierungen über Banken vollzogen werden.



      Jinko Solar: Spekulation auf weitere Höherbewertung in 2014!

      Wenn o.g Annahmen korrekt sind, so wird Jinko in 2014 mindestens 6 Dollar/ADS verdienen, bestehend aus Vertrieb oder Projektgeschäft.
      Bei einem Kurs von unter 30 Dollar macht das ein KGV von 5.
      Zurück zu Capital Stage: Bei einer höheren Verschuldung als Jinko wird
      Capital Stage ein KGV von 15-20 zugestanden. Da sollte für Jinko-Solar
      noch einiges an Spielraum nach Norden vorhanden sein. Ich neige dazu,
      die Position noch weiter auszubauen.

      Fazit: Jinko Solar gehört zu den Kostenführern bei Modulen und Wafern, die
      aktuell zu Stromkosten von 9 Dollar Cent führen. Kommt nun noch das Projektgeschäft hinzu, so verstetigen sich die Cashflows in naher Zukunft dramatisch. Der Makel ist sicherlich, daß es sich bei Jinko um eine chinesiche Bude handelt.


      Gruß
      3 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 29.12.13 13:55:16
      Beitrag Nr. 7.448 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 46.106.033 von funcha am 23.12.13 17:32:33interessant, hab ich mir mal für 2014 gespeichert:)
      Avatar
      schrieb am 29.12.13 12:01:50
      Beitrag Nr. 7.447 ()
      Bavaria Industriekapital: Company of the Year 2013?

      Während wir bei der Umfrage Favoriten des Jahres 2014
      nach nach Unternehmen mit den besten Perspektiven Fragen,
      so werfe ich mal einen Blick zurück, denn
      Bavaria gehört mit 200 % Kursperformance zu den
      Outperformern des Jahres 2013. Ferner ein paar Argument,
      weshalb Bavaria weiterhin zu den Kernpositionen 2014 gehört:

      Bavaria: Spezialist für Targets in Frankreich - Ergebnisbeiträge können in naher Zukunft nahezu steuerfrei vereinnahmt werden.

      Ich würde sagen bei Bavaria machen man in Summe einen guten Job. Und ich bin mir sicher: Sie werden auch Investmöglichkeiten für die aktuellen liquiden Mittel von 150 Mio. Euro finden. Und: Ich bin mir sicher, daß Bavaria weiterhin ein gutes Invest ist, weil die Werte des Unternehmens Minimum 50 Euro betragen. Immerhin sitzt Bavaria auf nahezu 100 Mill. Euro an Verlustvorträgen. Da die meisten Beteiligungen in Frankreich aufgehängt sind, werden Ergebnisbeiträge in naher Zukunft fas steuerfrei vereinnahmt.
      Auch läuft das Aktienrückkaufprogramm weiter. Einerseits sichert das den Aktienkurs nach unten ab und je mehr Aktien zurückgekauft werden, je spannender/werthaltiger werden die verbleibenden, freien Stücke, die noch handelbar sind. Der Freefloat wird in 2014 unter die 10 % Grenze sinken.

      Bavaria: Vor weiterer Höherbewertung, wenn Ausbruch über historisches Hoch von 35,5 Euro gelingt!


      Spannend dürfte sein, was Bavaria in der 2. Jahreshälfte an börsennotierten Werten eingekauft hat, was ja selektiv im Halbjahresbericht geäußtert wurde.

      Der Mann, der hinter diesem Geschäftsmodell agiert, ist R. Scholz. Auch weil dieses Interview hier noch nicht eingebracht wurde, so gibt es doch einige Infos wie es mit Bavaria weitergeht:

      Bavaria-Chef Reimar Scholz: „Schlecht behandelt bei M&A-Deals in Deutschland“

      Von Michael Hedtstück Nach dem besten Deal der Firmengeschichte schwimmt der PE-Investor Bavaria Industries im Geld. Das würde Bavaria-Chef Reimar Scholz gerne am deutschen PE-Markt investieren. Doch er kritisiert die M&A-Prozesse in Deutschland hart – und weicht nach Frankreich aus.



      Bavaria

      Reimar Scholz, Chef des PE-Investors Bavaria Industries, kritisiert die Auswüchse am deutschen M&A-Markt. Bessere Dealmöglichkeiten sieht er momentan in Frankreich.

      .Sie haben im ersten Halbjahr zwei große Portfoliounternehmen verkauft, darunter Ihre größte Tochterfirma Kienle + Spiess. Jetzt sitzen Sie auf 150 Millionen Euro Cash – so viel wie nie zuvor in Ihrer Firmengeschichte. In was für Targets wollen Sie das Geld reinvestieren?

      In Industriebetriebe in Europa, die Verbesserungspotential haben. Früher haben wir hauptsächlich schwere Sanierungsfälle und 1-Euro-Deals gesucht. Inzwischen liegt unser Fokus auf profitablen Unternehmen. Sonst hätten wir auch keine Chance, die 150 Millionen zum Arbeiten zu bringen.

      Sie haben Ihren Investitionsfokus in den vergangenen Jahren von Deutschland nach Frankreich verlagert. Inzwischen haben Sie dort schon mehr als zehnmal zugekauft. Was hat der französische M&A-Markt, was dem deutschen fehlt?
      In Frankreich wird man als Käufer viel besser behandelt als im Moment in Deutschland. Die Verkäufer sind nicht so kokett, sie setzen keine M&A-Prozesse mit 40 Interessenten auf.

      Weil außer Ihnen nicht viele in Frankreich investieren wollen.
      Sicher, französische M&A-Targets sind nicht gerade en vogue. Zum Beispiel machen die asiatischen Strategen, die aktuell ganz heiß auf deutsche Technologie sind und sich Kundenbeziehungen zu deutschen OEMs einkaufen wollen, nach wie vor einen Bogen um Frankreich. Ganze Käufergruppen, die in Deutschland die M&A-Prozesse dominieren, sieht man in Frankreich aktuell so gut wie überhaupt nicht.

      Die Kaufzurückhaltung in Frankreich hat ja gute Gründe: hohe Kosten, politischer Stillstand, wilde Gewerkschaften.
      Ja, das ist so. Besonders der unfaire Umgang mit dem Stahlkonzern Mittal, der ein Stahlwerk schließen wollte, das daraufhin fast verstaatlicht worden wäre, hat viele ausländische Investoren verstört. Die aktive Rolle, die die Politik in der französischen Wirtschaft spielt, schreckt auch Sanierer ab, denn Restrukturierungen sind in Frankreich viel politischer als in Deutschland. Es gibt zum Beispiel ein Gesetz, wonach Verkäufer noch Jahre nach dem M&A-Deal mit haften. Dadurch haben es kleinere, unbekannte Investoren schwer, in M&A-Prozesse reinzukommen.

      Ein Finanzinvestor aus Deutschland müsste doch das Feindbild Nummer Eins sein.

      Überhaupt nicht. Deutschen Unternehmern bringen die Franzosen großen Respekt entgegen. Und wir haben es nicht schwer, Vorbehalte zu zerstreuen, da wir mit mehr als zehn Investments in Frankreich inzwischen einen wirklich guten Track Record haben. Die Gewerkschaften kennen uns, die Konzerne ebenfalls. Und im Gegensatz zu den deutschen Konzernen haben die französischen Konglomerate immer noch viele Assets, die nicht zum Kerngeschäft gehören. Das versorgt uns mit immer neuen Transaktionsmöglichkeiten.


      Bavaria Industries will an großen Portfoliofirmen festhalten

      Von Michael Hedtstück Bavarias Portfoliounternehmen kämpfen mit der müden Konjunktur, und die Politiker haben den Ernst der Lage noch immer nicht erkannt. In Teil 2 des Interviews mit FINANCE malt Reimar Scholz, Chef des PE-Investors Bavaria Industries, ein düsteres Bild. Doch für seine aktuelle M&A-Strategie kommt das dem PE-Manager gerade recht.





      Bavaria

      Bavaria-Neuerwerbung Sides in Frankreich: Der Hersteller von Feuerwehrfahrzeugen ist einer der vielen M&A-Deals, die Bavaria-Chef Reimar Scholz zuletzt in Frankreich abgeschlossen hat.

      .Sind Sie auch schon mal von Ihren französischen Angestellten eingesperrt worden?

      Nein, zum Glück noch nicht. Aber unser erstes Investment in Frankreich haben wir an die Belegschaft verloren. Wir haben schlecht kommuniziert, gerieten dann unter Druck und mussten am Ende das Unternehmen für kleines Geld an die Mitarbeiter verkaufen. Das hat uns mehrere Millionen gekostet. Aber wir haben unsere Lektion gelernt. Heute nehmen wir unsere Belegschaften viel näher an die Hand, und das klappt gut.

      Ehrlich gesagt überrascht uns das. Einen Industriebetrieb in Frankreich zu sanieren, stellen wir uns schwierig vor.

      Sanierungen und Kostensenkungen werden leichter, je kleiner die Unternehmen beziehungsweise die Fabrikstandorte sind. Wenn Sie in einer Fabrik die Kosten senken wollen, wo mehr als 500 Menschen arbeiten, haben Sie schnell die Politiker im Betrieb. Deshalb meiden wir auch Assets wie Papier- und Folienwerke oder große Autozulieferer.

      Es gibt ja auch andere Wertsteigerungsstrategien als Cost Cutting.

      Ja, sicherlich – aber nicht in Europa, wo seit 2008 die Industrieproduktion ständig schrumpft. Wenn Sie neue Kunden gewinnen, gleicht das oft gerade mal die Umsatzrückgänge mit den bestehenden Kunden aus – wenn es gut läuft. Deshalb sind die Kosten immer ein Thema, vor allem in Ländern wie Frankreich und Spanien.

      Haben Sie Hoffnung, dass sich in Frankreich irgendwann mal wieder etwas in die richtige Richtung bewegt?
      Ehrliche Antwort?

      Gerne.

      Auf kurze Sicht habe ich wenig Hoffnung. In Frankreich gibt es zum Beispiel keine Arbeitszeitkonten. Da haben Sie ein Riesenproblem, wenn die Nachfrage unterjährig schwankt. Das über den Lageraufbau abzufedern, ist verdammt teuer. Das muss man sich bei einem defizitären Unternehmen erstmal leisten können. Die französischen Politiker haben das Problem der fehlenden Flexibilität und der schwachen Wettbewerbsfähigkeit aber leider immer noch nicht verstanden. In Spanien und Portugal gibt es auch Probleme, aber dort setzt jetzt zum Teil langsam ein Umdenken ein.


      Außenseitertipp: Strategische Käufer in Frankreich

      Bavaria

      "Die Politik spielt eine sehr große Rolle", meint Bavaria-Chef Reimar Scholz.

      Ist die Politik dafür verantwortlich, dass im M&A-Segment der Turnaround-Deals seit einigen Jahren nicht viel los ist?

      Die Politik spielt eine sehr große Rolle. Schauen Sie nur mal nach Ungarn. Ein guter Standort, aber mit ihren wiederholten Interventionen und Sonderabgaben haben die Politiker die Investoren aus dem Land vertrieben.

      Diese Gemengelage müsste Ihnen doch entgegen kommen, jetzt, wo Sie eher Geld anlegen als Beteiligungen verkaufen müssen.
      Das stimmt schon. Dass wir wenig Konkurrenz durch strategische Käufer haben, schadet uns nicht. Deshalb haben wir gerade auch ein gutes Kaufangebot für ein großes Portfoliounternehmen abgelehnt. Dass wir im Frühjahr Kienle + Spiess an die japanische Sumitomo-Gruppe verkauft haben, war aber dennoch richtig. Trotz der rund 8 bis 10 Millionen Euro, die wir jedes Jahr investiert hatten, sind wir leider im Umsatz überhaupt nicht gewachsen. Es gelang uns lediglich, die Nettomarge auf zuletzt rund 7 Prozent zu steigern. Das Unternehmen hatten wir 2006 als Verlustbringer für einen symbolischen Kaufpreis erworben. Ausgezahlt hat sich das Engagement für uns dennoch, im Saldo haben wir inklusive Dividenden rund 150 Millionen Euro verdient.

      Rechnen Sie damit, dass die Strategen bald wieder risikofreudiger werden?

      Schwer zu sagen. Konjunkturell bedingt sicher nicht. Die Anzeichen einer Stabilisierung in den Makro-Daten spüren wir auf der Unternehmensebene noch nicht, im Gegenteil. Unsere Unternehmen haben wir so ausgerichtet, dass sie eine auch im zweiten Halbjahr anhaltende schwache Nachfrage gut verkraften können. Allerdings würde es mich nicht überraschen, wenn sich in der nächsten Zeit der ein oder andere Stratege wieder intensiver mit dem französischen M&A-Markt beschäftigen wird – aller Schwierigkeiten zum Trotz.

      http://www.finance-magazin.de/persoenlich-personal/interview…
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