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    Wirecard - Top oder Flop (Seite 1915)

    eröffnet am 01.05.08 15:13:34 von
    neuester Beitrag 08.05.24 11:56:27 von
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      schrieb am 21.06.20 23:46:26
      Beitrag Nr. 147.010 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.117.138 von SanktSpekulatius am 21.06.20 23:00:37
      Zitat von SanktSpekulatius: Es war einmal ein Unternehmen, dass war recht erfolgreich als Zahlungsabwickler für Porno- und Glückspielwebseiten. Nach einiger Zeit dachte man sich, wie cool es doch wäre, wenn man and der Börse notiert ist, weil man dann viel einfacher Kapitalerhöhungen durchführen kann, und, sofern man sich einen Pennystock sucht, mit dem man verschmilzt, auch den Aktienkurs recht einfach nach oben manipulieren kann.

      Nun trug es sich zu, dass sich das Kerngeschäft tatsächlich ganz gut entwickelte und sogar kräftige Gewinne abwarf. Um diese Gewinne nicht versteuern zu müssen, kaufte man einfach überteuert andere Unternehmen ein, zuerst in der direkten Umgebung, später dann im fernen Ausland, wo man die Vorgänge nicht so einfach nachvollziehen kann. Das Geld teilte man sich redlich mit den Verkäufern, die üppige 5% behalten durften.

      Nun stellte das Unternehmen fest, dass jedes Mal, wenn es eine Erfolgsmeldung veröffentlichte, der Aktienkurs vor Freude in die Höhe schoss. Also überlegte man sich, wie man noch mehr gute Nachrichten produzieren könnte, und die Antwort lag klar auf der Hand: Umsatz und Gewinn lassen die Aktionäre frohlocken.

      Also etablierte das Unternehmen einfach Drittpartnerunternehmen in exotischen Ländern, weil sie dort eh keine Lizenz haben, und lassen von diesen DPUs Umsätze berichten, die es gar nicht gibt. Als toller Nebeneffekt konnte man nun echte Provisionen an diese DPUs zahlen und so weitere Millionen steuerfrei entnehmen.

      Eigentlich müsste man ja auch Steuern auf die künstlichen Gewinne zahlen, aber das fand das Unternehmen doof. Also richtet man einfach Konten ein, auf denen Rücklagen gebildet werden für Zahlungsausfälle. Dort könnte man Milliarden ansammeln, natürlich nur auf dem Papier, aber so sieht das ganze ziemlich echt aus. Allerdings bestünde die Gefahr, dass ein findiger Wirtschaftsprüfer oder ein böser Journalist misstrauisch wird und einfach mal direkt bei der Bank nachfragt.

      Kein Problem, denkt sich das Unternehmen, und setzt einfach einen Treuhänder zwischen sich und die Bank, so als Puffer. Wenn nun die DPUs aus den exotischen Ländern direkt an den Treuhänder „zahlen“, also so tun als ob auf dem Papier, dann wird es für einen Wirtschaftsprüfer, der ja nur die Belege prüft, fast unmöglich, den Braten zu riechen.

      Dummerweise liegt es im Blut von investigativen Journalisten, genau solchen verwirrenden Stories nachzugehen, und plötzlich gab es hässliche Artikel, die verdammt nah an der Wahrheit waren. Das war recht ärgerlich für das Unternehmen, weil der Aktienkurs gerade richtig durch die Decke gegangen ist und man sogar in die Königsklasse der Aktiengesellschaften befördert worden ist.

      Obwohl dem Unternehmen bereits klar war, dass das ganze Kartenhaus bald einstürzen würde, wollte man noch so lange wie möglich abkassieren, aber aufgrund der doofen Zeitungsberichte ließ es sich nicht vermeiden, eine Sonderprüfung anzuberaumen. Dummerweise wurde es dem Treuhänder zu heiß, und man musste kurzfristig Ersatz finden. Da konnte man nicht wählerisch sein und nahm einen Anwalt mit zweifelhafter Vorgeschichte, aber im fernen Europa wusste das ja keiner.

      Der Plan war jetzt ganz einfach: während der Sonderprüfung mauern, verzögern, verwirren so gut es geht, um dann den Wirtschaftsprüfer unter Zeitdruck den Jahresabschluss machen lassen. Die ganzen letzten Jahre hatte das immer geklappt, warum sollte es nicht noch EIN Mal gut gehen, denn dann könnte man das Spiel noch ein ganzes Jahr weiterspielen und eventuell nochmal mehr als eine Milliarde abzocken.

      Dummerweise war der Wirtschaftsprüfer von dem Sonderbericht so sehr verunsichert, dass er sich diesmal nicht auf den Treuhänder verlassen wollte, sondern direkt bei den Banken nachgefragt hat. Und siehe da, die Banken wussten von nichts. Das einzige, was die Banken bestätigen konnten war, dass die Belege offensichtlich gefälscht sind.

      Dem Wirtschaftsprüfer blieb nichts anderes übrig als das Testat zu verweigern, und dem Unternehmen blieb nichts anderes übrig, als mit der Wahrheit an die Öffentlichkeit zu gehen. Natürlich nicht mit der ganzen Wahrheit, denn da würde man sich ja direkt schuldig bekennen. Nein, nein, ein bisschen Zeit gewinnen ist gut, also flugs sich selber als Opfer hinstellen, schnell noch Vermögen in Sicherheit bringen, noch ein paar Aktien verkaufen, so lange noch ein paar Unverbesserliche den Schrott abnehmen, und dann wartet ja schon Treuhänder Nummer 1 mit der echten Kohle irgendwo da wo nicht ausgeliefert wird.

      Und wenn sie nicht erwischt worden wären, würden sie heute noch betrügen, bis an ihr Lebensende. Und das Schlimmste ist, sie wären glücklich dabei, ohne auch nur einen Gedanken and zerstörten Existenzen (Mitarbeiter, Aktionäre) und an den unermesslichen Schaden für die Wirtschaft (finanziell und Reputation) zu verschwenden.

      Aber keine Angst, das war nur ein Märchen, so etwas passiert im wirklichen Leben nicht!


      JIGGI bisr du das???
      .... schöne abschliessende Zusammenfassung von Dir, danke!
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      5 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 21.06.20 23:44:40
      Beitrag Nr. 147.009 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.117.213 von Giesskanne2 am 21.06.20 23:08:41Du kannst Dir sicher sein, dass ich mich dem Laden und der Branche besser auskenne als mir lieb wäre ... die haben „alle“ Chancen des Marktes verspielt, um groß zu werden, da unfähig sind und u.a. auf IR-Ebene völlig versagt haben.

      Den Laden gibt es nur noch, da die Aktionäre es einmal gerettet haben. Was ein großer Fehler war ... aber hier geht es nicht um Intershop ... meine Message war eine Andere
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      schrieb am 21.06.20 23:43:05
      Beitrag Nr. 147.008 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.117.342 von Jessie_J am 21.06.20 23:28:28
      Zitat von Jessie_J: Umsatz- und Gewinnwachstum mäanderten jedes Jahr um 35%, d.h. Forecast war immer 30%, der dann auf 35% oder so angehoben wurde. Das war eine der vielen Red Flags, an denen der Kleinanleger hätte erkennen konnen, dass Wirecard ein Ponzi Scheme ist. Spätestens seit der grotesken Übernahme der wertlosen https://icashcard.in/ und http://thesmartshop.in/ für 340 Mio in 2015/2016. Die Wirtschaftsprüfer guckten weg und die Bankanalysten waren die Cheerleader. Timen konnte man das als Außenstehender nicht. Die Insider haben am Aufstieg und jetzt am Niedergang kräftig verdient.

      Bernie Madoff Ponzi Scheme:

      Wirecard Ponzi Scheme:



      Gewinnentwicklung eines legitimen Unternehmens am Beispiel Square (SQ):



      … da werden Äpfel mit Birnen verglichen. Man achte nur mal auf die unterschiedlichen Zeiträume auf der Zeitachse. Grossartig! 👏


      🐘🧡🐜
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      schrieb am 21.06.20 23:42:56
      Beitrag Nr. 147.007 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.117.381 von chachanz am 21.06.20 23:34:30Vielen Dank!
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      schrieb am 21.06.20 23:40:27
      Beitrag Nr. 147.006 ()
      Denke es ist nicht dumm, gegen WDI zu wetten....was hier abgezogen wurde ist wsl. nur die Spitze des Eisbergs...wie so üblich

      Keine Handlungsempfehlung....aber wer vertraut einem Laden, der Finanzmarktintermediär ist, Geld an, wenn er es nicht mal schafft, seine eigene Buchhaltung sauber zu halten....

      ..ist einfach so absurd lächerlich was da abgegangen ist...

      ...un der Markus "wir erwarten uneingeschränktes Testat".....
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      schrieb am 21.06.20 23:36:15
      Beitrag Nr. 147.005 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.117.366 von sebaldo am 21.06.20 23:32:20genau richtig. Der Philipiener ist nur Ablenkung und Zeitvergeudung für uns. Der hat nie einen Euro Treuhandgelder gesehen, nur einen dicken Umschlag
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      schrieb am 21.06.20 23:35:56
      Beitrag Nr. 147.004 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.117.342 von Jessie_J am 21.06.20 23:28:28Im Nachhinein super Beitrag.....hätte dem großen Ganzen wohl mehr Glauben schenken sollen

      Die Verluste tun weh, weil ich Dödel Adolf Braun geglaubt habe nun ja....Lehrgeld bezahlt, nie mehr so ein Klumpenrisiko, kann man aber wieder reinholen....

      Selbst wenn die Banken den Laden nicht direkt Pleite gehen lassen, ist die Story von Wirecard oder Wirrcard zu Ende....würde ich mal vermuten...

      Tut mir im Herzen weh aber so ist das eben...hab halt einem völlig inkompetenten Management geglaubt.....
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      schrieb am 21.06.20 23:34:30
      Beitrag Nr. 147.003 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.117.138 von SanktSpekulatius am 21.06.20 23:00:37Brilliant!
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      schrieb am 21.06.20 23:34:06
      Beitrag Nr. 147.002 ()
      nach x jahren im fokus der ft fällt die wahl auf einen halbwelttreuhänder...t2
      wie geht das ?
      das hatte keiner auf dem schirm..keine chance
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      schrieb am 21.06.20 23:32:20
      Beitrag Nr. 147.001 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.117.336 von Ninjago am 21.06.20 23:27:17
      Zitat von Ninjago:
      Zitat von Zweizeller: Die website vom phillipinischen Anwalt geht wieder.
      So ganz scheint er nicht verschwunden zu sein.


      Für mich ist der aus Singapur wichtig.
      Der auf den Philippinen ist für mich nur ein Strohmann, ein Ablenkungsmanöver



      Da liegst du sicher richtig. Der Philippino ist ein armes Würstchen, den sie erst mal als Zielscheibe hingestellt haben.

      Glaube nicht, dass der in der Lage war, 1,9 mrd verschwinden zu lassen. Der war m.E. nur dazu da, den Verdacht auf die Philippinen zu lenken.

      Kleiner Gauner vielleicht, aber mehr bestimmt nicht.
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