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    Peak Oil und die Folgen (Seite 1216)

    eröffnet am 05.05.10 21:10:24 von
    neuester Beitrag 19.04.24 18:35:40 von
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      schrieb am 04.03.11 16:24:38
      Beitrag Nr. 3.142 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 41.148.882 von Urlaub2 am 04.03.11 16:15:36Ich habe weder Zeit noch Lust, auf jedes Doomer-Argument einzugehen.

      Oh, kniet mit mir, dies große Glück zu preisen.
      Aber wenn er keine Zeit und Lust hat, warum macht er´s dann?
      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 04.03.11 16:15:36
      Beitrag Nr. 3.141 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 41.148.334 von smiths74 am 04.03.11 15:18:28Also ein Ölpreis von 100 Dollar wird von der Wirtschaft noch locker verkraftet.

      Bekanntlich habe ich bis zum Jahresende für WTI 110 Dollar vorausgesagt.

      Gerade hast du noch von Peak all liquids gesprochen, jetzt sind es "nur" 200 Dollar.

      Ich bin zufrieden, wenn der Ölpreis jedes Jahr 10 Dollar steigt, da kann ich immer noch ordentlich verdienen.

      Einen evtl. "normalen" Ölengpaß möchte ich gerne rechtzeitig sehen.

      Ich habe weder Zeit noch Lust, auf jedes Doomer-Argument einzugehen.

      :eek:
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      Avatar
      schrieb am 04.03.11 15:33:44
      Beitrag Nr. 3.140 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 41.147.026 von smiths74 am 04.03.11 12:20:38"Kurzum: Energie, speziell Öl ist der Kern unserer wirtschaftlichen Aktivität.
      Durch Peak Oil stoßen wir in immer kürzeren Abständen mit dem Kopf an die Decke!
      Öl ist der einzige Rohstoff, bei dem aufgrund seiner zentralen Rolle im Gesamtsystem der Marktmechanismus zu kurz greift. In dem Moment wenn der Umstieg auf Alternativen (die es bis jetzt NICHT gibt) durch hohe Preise gegeben ist, ist das gesamte System so geschwächt, das schlicht das Geld fehlt in andere Techniken zu investieren."


      Dazu volle Zustimmung von mir und hierzu ebenfalls:

      "Unser Geld basiert im Wesentlichen auf durch Geschäftsbanken vergebenen Krediten, deren Zinsen durch Aufnahme neuer Kredite bedient werden müssen. Können diese nicht bedient werden müssen die Schulden a) verlängert werden (in Griechenland und Irland machen wir dies gerade) oder b) sie müssen ausgebucht werden. Ausbuchen heißt aber auch, dass die Guthaben, die den Schulden gegenüber stehen ebenfalls verschwinden. Das Geld, das per Kreditvertrag aus dem Nichts in die Welt gesetzt wird, geht genau dahin wieder zurück. Ins Nichts!
      Also, Peak Oil stellt das gesamte kapitalistische System, wie wir es heute kennen in Frage. Der gigantische Kettenbrief, auch Kapitalismaus genannt, wird rückwärts abgewickelt, wenn er an seine Wachstumsgrenze kommt, die im Wesentlichen eine energetische Grenze ist. Wie sagte Colin Campbell so schön:
      Das Wachstum vom morgen war der Pfand für die Schulden von heute."


      Ich denke damit hast du in wenigen Sätzen die ganze Größe unseres Dilemmas angesichts zukünftig zurückgehender Ölfördermengen beschrieben.

      Und leider leider, ich kann dir da nicht widersprechen:

      "Wenn Ihr eine Lücke in dieser Argumentation findet, wäre ich Euch sehr dankbar...;-)"

      Denn obwohl ich kein Fan des Kapitalismus bin, weil er unendlich viel Elend in der Welt verursacht, angesichts dessen was mit seinem Zusammenbruch kommen dürfte, würde ich dir trotzdem liebend gerne widersprechen, denn das dürfte - zumindest für eine lange Übergangszeit von mehreren Jahrzehnten - noch weit schlimmer sein, als alles was der Kapitalismus heute an Leid anrichtet.

      Letztlich hätte es wohl nur eine wirkliche Lösung für das peak oil-Problem gegeben:
      Sparsamer und vorrausschauender mit den begrenzten Ressourcen unseres kleines Planeten umzugehen und die Umstellung schon zu machen, als wir sie uns noch hätten leisten können.

      Was natürlich völlig illusorisch ist... dazu sind wir Menschen viel zu wenig willens und in der Lage langfristig und vernetzt zu denken, viel zu wenig bereit zugunsten anderer und zukünftiger Generationen verzicht zu üben oder ganz platt gesagt:

      Wir sind einfach viel zu dumm und egoistisch.

      Algol hat recht, wir haben eigentlich gar kein Ressourcenproblem, sondern das Problem das wir haben ist die Natur des Menschen... und an der wird sich leider so schnell nichts ändern... weswegen die inzwischen unvermeidliche Ressourcenkrise durch unsere Dummheit und unseren Egoismus dann noch viel größer werden wird.

      Tja... ich bin wahrlich kein Menschenfeind, aber manchmal könnte auch ich an der Menschheit verzweifeln. :cry:

      Kurz gesagt: Für mich ist es eigentlich gar nicht mehr die Frage, OB es so kommt, wie du schreibst, smiths, sondern nur wann und wie...

      Aber auch ich lasse mich gerne von guten Argumenten eines besseren belehren.
      Nur habe ich von der 'Gegenseite' - nicht nur hier sondern überall - dazu noch nie irgend etwas substanzielles gehört...
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 04.03.11 15:18:28
      Beitrag Nr. 3.139 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 41.147.853 von Urlaub2 am 04.03.11 14:18:26Hallo Urlaub, du machst es dir leider wieder sehr einfach...

      Es ist völlig unerheblich ob nun all liquids gemeint ist oder nicht.
      Das Problem ist der Preis! Die gesamte Infrastruktur der westlichen Welt basiert auf sehr niedreigen Kosten für Energie.
      Ein Beispiel: als Öl noch 10 Dollar kostete (1999) entsprach dies einem Preis pro kWh Primärenergie von 1590 kWh / 10 Dollar --> 0,006 Dollar / kWh. Eine kWh enspricht ungefähr einem Tag menschlicher Arbeit. Auf diesen 0,6 ct / kWh basiert unsere Infrastruktur. Bei 0,6 ct / kWh kann ich z.B. mein Auto von 1,5 Tonnen jeden Tag locker 100 km hin zur Arbeit zurück bewegen Es kostet mich (ohne Steuern und Co) rund 60 Cent pro Tag. Durch dieses günstige Verhältnis sind nicht nur bei uns, sondern vor allem in den USA riesige Vorstädte entstanden, die natürlich alle kreditfinanziert sind. ;-)
      Die Liste der Sachverhalte die auf diesem Verhältnis beruhen ist quasi endlos!
      Steigt nun der Preis auf 200 Dollar pro Fass in relativ kurzer Zeit, sieht die Rechnung so aus: die gleiche Fahrt kostet 100 kWh (10 liter) nun 12 Dollar pro Tag. Entweder steigen meine Einkünfte genauso schnell, oder ich habe ein Problem.
      Wir haben unserer Infrastruktur im Zeitalter des billigen Öls gebaut --> 1 ct / kWh
      steigt der Preis jetzt innerhalb von 10 Jahren auf 10 ct und mehr pro kWh gehen viele kommerzielle und private Geschäftsmodelle nicht mehr auf. Das ist deshalb problematisch, da Infrastruktur sich nicht so ohne weiteres aus dem Boden stampfen läßt. Was man in 100 Jahren gebaut hat, ist kaum in 10 - 15 Jahren zu ändern.
      Des Weiteren steckt Öl ja noch in 95 % aller Dinge die wir täglich benutzen. Diese verteuern sich logischerweise auch deutlich. Es nutzt in diesem Fall auch nichts, wenn wir synthetisches Öl im Massen zu 200 Dollar / Fass herstellen können, wenn das System aber an 20 Dollar gewöhnt ist. Denn Geld was ich für Energie ausgeben muß, kann ich nicht für andere Dinge ausgeben. Die Restrukturierung des Systems an 150 - 200 Dollar pro Fass dauert sehr lange und ist mit großen Schmerzen verbunden. In Endeffekt wird es ohne ein Schrumpfen der Wirtschaftleistung nicht gehen. Dieses Schrumpfen bereitet aber unserem schuldbasiertem Geldsystem arge Probleme--< DEFLATION, Rückabwicklung des Kettenbriefs!

      Bis denne

      smiths74
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      Avatar
      schrieb am 04.03.11 14:36:27
      Beitrag Nr. 3.138 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 41.147.853 von Urlaub2 am 04.03.11 14:18:26Übrigens gewaltige Gasschwemme in Europa (Seite 9).

      ;)

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      Avatar
      schrieb am 04.03.11 14:27:49
      Beitrag Nr. 3.137 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 41.147.853 von Urlaub2 am 04.03.11 14:18:26Muß natürlich "konventionelles Öl" heißen.

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 04.03.11 14:26:15
      Beitrag Nr. 3.136 ()
      Hallo Frieseuse,
      dein Beiräge sind sprachlich eine echte Herausforderung ;)

      Du schreibst:
      In einer ursächlichen Wirkungsbetrachtung sind täglich verfügbare Rohstoffmenge und wirtschaftliche Betrachtungen konsequent zu trennen.

      Genau das bestreite ich. Die tägliche verfügbare Menge z.B. Öl ist eine bestimmte Menge Energie, die ich in wirtschaftlichen Tätigkeiten z.B. in Wärme und Bewegung umwandeln kann. Jede Akitivtät braucht Energie und wenn es nur die ist, die du in Form von Nahrung aufnimmst.
      Die monetäre Ebene basiert auf Schuldkontrakten, die an ihrer Fälligkeit mit Zins zurückzuzahlen sind. Um den Kontrakt überhaupt zustande kommen zu lassen, bedarf es Eigentum, welches verpfändet werden kann. Um Eigentum definierbar zu machen, braucht es eine Institution die in der Lage ist, das Recht des Eigentümers im Zweifelsfall zu schützen. Dies geht im Wesentlichen nur durch Sanktionierung (durch Strafe) und die Ausübung von Gewalt. Also kurz gesagt, keine Waffe -->keine Macht-->kein Eigentum-> kein Pfand--> kein Geld. Das Vorhandensein von Geld ist unzertrennlich mit verpfändbarem Eigentum, das als Pfand im Kreditvertrag hinterlegt werden kann.

      Kommen wir zur Verknüfung mit der energetischen Seite. Die industrielle Revolution zeichnet sich im Wesentlichen dadurch aus, das im Gegensatz zur Zeit vor der industriellen Revolution fossile Energie genutzt werden konnten um mehr fossile Energie bereitzustellen. Es war der Sprung von der Newcomems Maschine zur Watt-Dampfmaschine der den Durchbruch brachte. Seit dieser Zeit expandierte die Wirtschaftsleistung ungefähr um den Faktor 50. Geld war zu dieser Zeit auch ein Schuldgeld, das aber noch "dinglich" besichrt war, vor allem durch Gold und Silber, was die wirtschaftliche Expansion behinderte, da die Wirtschaft schneller wachsen konnte als die Goldmenge. Dies änderte sich im Wesentlichen 1913 mit der Einführung des Federals Reserve Acts, der das "fractional reserver banking" ermöglichte, ein zweistufuges Bankensystem aus Geschäftsbanken und Zentralbanken. Nun war es möglich, das vereinfacht gesagt jeder Kredit, der auch durch Eigentum zu besichern ist, innerhalb des Systems wieder als Grundlage für neue Kredite genutzt werden kann. Chris Martenson erklärt es hier sehr schön: http://www.chrismartenson.com/crashcourse/chapter-7-money-cr…

      Es war plötzlich möglich viel mehr Kredite zu vergeben und die fossilbefeuerte Wirtschaft konnte sehr stark wachsen. Dieses Wachstum ist aber wie schon gezeigt an die Nutzung fossiler Energie geknüpft.
      du schreibst: Sämtliche Theorien einer Zweitlinienschwächung aus fehlenden Finanzen nach Ölverknappung sind für die Tonne, das monetäre System ist logisch ohne Ende expandierbar.
      Das bestreite ich, da
      a) auf einem endlichen Planeten nicht genügend Eigentum als Pfand zur Verfügung steht.
      b) geistiges Eigentum nicht ausreichend durch Patente geschützt werden kann.
      c) nicht unendlich viel Energie zur Verfügung steht.

      Heute Abend gerne mehr!

      Bis denne

      smiths74
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      Avatar
      schrieb am 04.03.11 14:18:26
      Beitrag Nr. 3.135 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 41.147.026 von smiths74 am 04.03.11 12:20:38Ist wirklich doomig.
      Du widersprichst dich.
      Peak fossiles nicht konventionelles Öl mag übrigens sogar schon erreicht sein (ist aber auch eine Frage der Definition).
      Peak all liquids aber noch längst nicht.

      :laugh:

      Wenn man nur auf das Öl schaut, greift das zu kurz.
      Bekanntlich können wir auf Gas umsteigen, das kommt auch von der IEA.

      Hier nochmal der World Energy Outlook 2010, sogar auf deutsch, IEA-Quelle:

      http://www.worldenergyoutlook.org/docs/weo2010/weo2010_es_ge…

      Trotzdem darf man bei dieser ganzen Geschichte nicht schlafen.

      ;)
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      Avatar
      schrieb am 04.03.11 12:46:48
      Beitrag Nr. 3.134 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 41.147.026 von smiths74 am 04.03.11 12:20:38In einer ursächlichen Wirkungsbetrachtung sind täglich verfügbare Rohstoffmenge und wirtschaftliche Betrachtungen konsequent zu trennen. Hatta nüx Öl macht Finanzen völlig unerheblich. Der Staat noch nicht so hoch verschuldet war und im Zweifelsfall einspringen konnte ist eine humbugige Aussage. Die historische Ölkrise löste sich in ihrem Wesen als Angebotskrise auf und nicht über staatliche Stützenprogramme.

      Folgend sind die ganzen Finanzanschlußbetrachtungen für die schwarze Katze. Die monetäre Abbildungsebene hat durch die Nichtabbildbarkeit ein Problem. Stell dir vor finanzieller Reichtum führt nicht zu Mobilität, Versorgung, Glück. Geld kann nicht aus sich selbst heraus fahren oder glücklich sein:( es ernährt keine Menschen und Tiere auch nicht.

      Sämtliche Theorien einer Zweitlinienschwächung aus fehlenden Finanzen nach Ölverknappung sind für die Tonne, das monetäre System ist logisch ohne Ende expandierbar.

      Der traditionalistische Kapitalismuskritikansatz ist entsprechend tonnig. Kapitalismus ist wegen seiner Entscheidungszuordnung in tendenziell kompetente Entscheidungsträger das bleibende Durchsetzungsmodell, die Ansätze von Gruhlschen Weltenherrschern und zentralen Planungskomittees scheitern schon als Modell.

      Die energetische Grenze ist schön richtig angeführt. Das ein Bekannter die Mail schrieb, nun gut, überraschend hätte sie auch ein Unbekannter schreiben können.

      Der Energiewandel tritt nicht nur bei Unabwendbarkeit ein, bestes Gegenbeispiel das EEG als antizipative Alternativenstellung gegen kurzfristigen ökonomischen Vorteil.

      Die foppende Sprache bitte entschuldigen, ich kann nicht anders und ihr steht da drüber;)
      Avatar
      schrieb am 04.03.11 12:20:38
      Beitrag Nr. 3.133 ()
      Hallo Zusammen,

      heute mal was längeres von mir, das ich gerne mit euch diskutieren möchte. Vorsicht Urlaub, es wird ziemlich doomig ;-)
      Eine Bekannter schrieb in einer Mail an mich, dass der Energiewandel erst dann eintritt wenn es gar nicht anders mehr geht. Das ist in meinen Augen zu optimistisch, da die wirtschaftliche Entwicklung sehr eng mit dem Verbrauch fossiler Energieträger, speziell Öl verknüpft ist.

      Wenn beim Öl tatsächlich der Peak "all liquid" erreicht, und das Angebot danach rückläufig ist muß der Preis so hoch steigen, damit durch Nachfragezerstörung Angebot und Nachfrage wieder im Einklang stehen. Diese hohen Preise, die sicher in der Größenordnung von 150-200 Dollar pro Fass liegen, stellen aber soviele Geschäftsmodelle in Frage (Autoindustrie+Zulieferer, Tourismus, Luftfahrt etc.). In der Vergangenheit haben steigende Ölpreise immer zu Rezessionen geführt, die aber immer wieder aufgefangen werden konnten, der der Staat noch nicht so hoch verschuldet war und im Zweifelsfall einspringen konnte.

      Die dahinterstehenden Firmen werden a) Probleme bekommen ihre Mitarbeiter zu bezahlen und b) Probleme bekommen ihre Schulden zu bedienen. Es wird zu Insolvenzen kommen, wie 2008 schon in Ansätzen zu sehen war. Diese Insolvenzen werden die Bilanzen der sowieso schon angeschlagenen Banken belasten. Im Endeffekt wird es dazu führen, das der Staat wieder einspringen muss um Banken zu retten, dadurch aber seine Schulden noch weiter erhöht. Er muss dies tun, denn wir haben uns schließlich auf "Bankschulden" als Zahlungsmittel geeinigt. (das sollten wir überdenken)
      Diese zusätzlichen Schulden wird er wiederum aus Steuereinnahmen bedienen müssen. Und hier beißt sich der Hund in den Schwanz. Durch die Pleite vieler Markteilnehmer ist die Arbeitslosigkeit entsprechend hoch, was bedeutet, das die Steuereinnahmen sinken und nicht steigen. Entweder werden Staatspleiten folgen oder der Staat bedient sich der Zentralbank um seine Schulden bedienen zu können. Wie das endet sollte klar sein. Auch dies ist in ersten Anzeichen schon zu sehen (Stichwort Quantitative Easing). Kurzum: Hohe Ölpreise ziehen einen deflationären Schock nach sich. Den ersten haben wir 2008 gesehen. Er konnte durch Aufschulden der Staaten abgefedert werden (Bankenrettungen und schuldenfinanzierte Konjunkturprogramme). Beim nächsten mal wird dies nur schwer möglich sein, da die Steuerquote heute z.B. in Deutschland schon bei rund 70 % (direkte und indirekte Abgaben) liegt. In früheren Zeiten hätte es Aufstände bei solchen Steuerquoten gegeben, aber Fernsehen macht es möglich ;-)

      Kurzum: Energie, speziell Öl ist der Kern unserer wirtschaftlichen Aktivität.
      Durch Peak Oil stoßen wir in immer kürzeren Abständen mit dem Kopf an die Decke!
      Öl ist der einzige Rohstoff, bei dem aufgrund seiner zentralen Rolle im Gesamtsystem der Marktmechanismus zu kurz greift. In dem Moment wenn der Umstieg auf Alternativen (die es bis jetzt NICHT gibt) durch hohe Preise gegeben ist, ist das gesamte System so geschwächt, das schlicht das Geld fehlt in andere Techniken zu investieren.
      Ich hatte letzte Woche in Zusammenhang mit meinen Vorträgen mehrere Gespräche mit Mitarbeitern von städtischen Verwaltungen, die mir unter vier Augen sagten, das Ihnen klar ist, das die Kommune, die Verkehrsbetriebe, die Stadtwerke etc. massiv investieren müssten, um sich vom Öl unabhängiger zu machen. (Stichwort Elektrobusse etc.) Das Geld für diese Investitionen ist schlicht NICHT DA, da die Städte heute schon an ihrer max. Verschuldungsgrenze operieren.
      Unser Geld basiert im Wesentlichen auf durch Geschäftsbanken vergebenen Krediten, deren Zinsen durch Aufnahme neuer Kredite bedient werden müssen. Können diese nicht bedient werden müssen die Schulden a) verlängert werden (in Griechenland und Irland machen wir dies gerade) oder b) sie müssen ausgebucht werden. Ausbuchen heißt aber auch, dass die Guthaben, die den Schulden gegenüber stehen ebenfalls verschwinden. Das Geld, das per Kreditvertrag aus dem Nichts in die Welt gesetzt wird, geht genau dahin wieder zurück. Ins Nichts!
      Also, Peak Oil stellt das gesamte kapitalistische System, wie wir es heute kennen in Frage. Der gigantische Kettenbrief, auch Kapitalismaus genannt, wird rückwärts abgewickelt, wenn er an seine Wachstumsgrenze kommt, die im Wesentlichen eine energetische Grenze ist. Wie sagte Colin Campbell so schön:
      Das Wachstum vom morgen war der Pfand für die Schulden von heute.

      Wenn Ihr eine Lücke in dieser Argumentation findet, wäre ich Euch sehr dankbar...;-)

      Bis denne

      smiths74
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