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    Neue Bewegung "Rechts von der CDU" - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 02.02.15 16:00:06 von
    neuester Beitrag 04.02.15 08:04:14 von
    Beiträge: 14
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      schrieb am 02.02.15 16:00:06
      Beitrag Nr. 1 ()
      Sollte da nicht eine Wand sein?

      Ex-Pegida-Sprecherin: Oertel plant neue Bewegung "rechts von der CDU"

      Was soll der Zirkus? Da ist doch schon die AfD!?:confused:

      Wobei "Rechts von der heutigen CDU ja noch ganz schön weit Links ist...:laugh:

      http://www.spiegel.de/politik/deutschland/kathrin-oertel-ex-…
      12 Antworten
      Avatar
      schrieb am 03.02.15 11:47:17
      Beitrag Nr. 2 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.954.221 von Doppelvize am 02.02.15 16:00:06
      Zitat von Doppelvize: Sollte da nicht eine Wand sein?

      Ex-Pegida-Sprecherin: Oertel plant neue Bewegung "rechts von der CDU"

      Was soll der Zirkus? Da ist doch schon die AfD!?:confused:

      Wobei "Rechts von der heutigen CDU ja noch ganz schön weit Links ist...:laugh:

      http://www.spiegel.de/politik/deutschland/kathrin-oertel-ex-…

      Warum sollte rechts von der CDU eine Wand sein? Wie Du ja selbst sagst, ist die CDU recht weit nach links gerutscht, so dass auf der rechten Seite ziemlich viel Platz ist, bis dann irgendwann einmal der wirklich braune Rand erreicht wird. ;)

      Und jetzt muss ich mal ganz allgemein, losgelöst von Dir, was loswerden:

      Egal ob da rechts Pegida, AfD oder wer auch immer mitspielt, was mich ärgert, ist, dass alles, was in irgendeiner Weise rechts sein könnte, sofort mit rechtsradikalen Strömungen verrührt wird.

      Oder zumindest heißt es "rechtspopulistisch", wobei ich mich frage: Warum gibt es kein "linkspopulistisch"? (gibt es schon, wird nur komischerweise kaum verwendet) Sind also nur Rechte populistisch? Sind nicht - in gewisser Weise - alle Parteien populistisch, weil sie natürlich auch Wähler gewinnen wollen und nur selten eine Partei wirklich ungeschminkte Wahrheiten verkündet, die niemand hören möchte? Brechen nicht alle Parteien ihre Wahlversprechen, wenn sie erst einmal Machtbefugnisse erlangt haben, während sie vorher auf den Emotionen ihrer Wählerklientel geritten sind?

      Es ärgert mich zutiefst, dass derzeit gegen den rechtskonservativen Bereich eine Art Hexenjagd stattfindet, die doch ein wenig an McCarthys Antikommunismusstrategie erinnert. Damals wurde in den USA jeder gejagt, der auch nur in Ansätzen Sympathien für linkere Ansichten erkennen ließ. Einmal in den Fängen der Kommunistenjäger, und eine berufliche Karriere des Betroffenen konnte vorbei sein - ganz zu schweigen von sozialen Folgen (oder sogar Strafen).

      Was sich heute nun abspielt, insbesondere in den sozialen Medien, spottet jeder Beschreibung. Da wird Hetzjagd auf jeden gemacht, der Sympathien für Teile der Ansichten von Pegida hat (und damit meine ich nicht "Ausländer raus"-Rufe). Sofort wird demjenigen bestenfalls unterstellt, dass er nicht von heute ist, meistens aber wird es ehrenrührig, und ganz schnell steht der Betroffene mit dem Rücken an der Wand, gebranntmarkt als Rechter, quasi schon fast als Nazi.

      Da gibt es Flugblattaktionen in einer Universität, weil ein Professor seine Meinung vertreten hat, Shitstorms und so weiter und so fort. Man mag die Meinung des Professors teilen oder nicht, man kann sein Vorgehen gut finden oder nicht: Aber derartige Shitstormaktionen sind der Pranger von heute! Es geht nicht mehr um Argumente. Es geht nicht mehr um den Diskurs. Es geht nicht mehr darum, jemand anderem eine abweichende Meinung zuzubilligen. Nein, wer nicht einen gewissen Mainstream vertritt, wird ausgeschlossen. Ist ein Schmuddelkind. Und das wird in sozialen Medien öffentlich gemacht.

      McCarthy stellte jeden, der einem Kommunisten die Hand schüttelte und sagte, dass auch nicht jeder Kommunist ein Unmensch ist, an den Pranger. Das war widerlich.

      Unsere moderne Mediengesellschaft wiederum gefällt sich als moralischer Wächter politischen Einstellungen gegenüber, die derzeit als nicht so opportun gesehen werden. Haben deswegen ALLE diese Einstellungen keine Daseinsberechtigung? (Wohlgemerkt, ich spreche nicht von klarem Rassismus, Revanchismus etc.) Viel zu schnell wird aus allen Rohren geschossen und gefeuert.

      Was haben sich die Grünen einst darüber aufgeregt, dass man sie anfangs ausgrenzte, man mit ihnen nicht sprach. Schon damals habe ich das als Demokrat als falsch empfunden, auch wenn mir die fundamentalistische Politik der damaligen Grünen überhaupt nicht gefiel. Was nun heute mit rechteren Strömungen gemacht wird, ist undemokratisch und eines jeden Demokraten unwürdig.

      Diejenigen, die sich für Moralapostel halten, sollten sich etwas schämen und nicht einfach alles in einen Topf werfen, was sich rechts von der CDU befindet. Sie sollten sich darauf besinnen, dass jeder ein Recht haben MUSS, seine Meinung zu äußern. Auch wenn mir die Meinung nicht gefällt. Das Abdrängen eines jeden, der meiner Meinung nicht entspricht, in die radikale Ecke erzeugt auch Radikalismus, weil ein Teil der Bürger sich nicht gehört fühlt. Das ist eine These von Linken aus den Sechziger Jahren (und sie war nicht ganz unrichtig). Offenbar lernt man aber aus der Geschichte nicht, denn wer das Stigma des Rechten trägt, darf fertiggerührt werden.

      Ich finde das zutiefst ekelhaft und unwürdig für eine Demokratie der Toleranz, denn Toleranz hat offenbar dort ein Ende, wo es dem Mainstream derzeit nicht gefällt. Über Sachthemen wird hier auch gar nicht mehr diskutiert, denn die Meinung des stigmatisierten Rechten ist ja falsch, verwerflich, radikal. Also kann ich "shitstormen", bis der Arzt kommt, und ich muss mich nicht um wirkliche Argumente kümmern (die es ja vielleicht gibt). Dazu kann ich nur sagen: Pfui!
      11 Antworten
      Avatar
      schrieb am 03.02.15 11:58:11
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.961.838 von mausschubser am 03.02.15 11:47:17Ein klasse Beitrag, Danke! :)
      3 Antworten
      Avatar
      schrieb am 03.02.15 12:35:01
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.961.970 von Chives am 03.02.15 11:58:11Danke Chives. :)

      Es würde mich wirklich freuen, wenn man dies hier zum Anlass nähme, mal ideologiefrei über den Umgang mit Andersdenkenden ganz allgemein nachzudenken.

      Dieser populistische Antipopulismus geht mir so was von auf die Nerven, denn er ist einfach genauso bescheuert wie echter Populismus an sich. Vielleicht sollte man zukünftig von Rechtspopulisten und Antirechtspopulistischen Populisten sprechen, um die geistige Nähe beider Lager, was die Toleranz angeht, deutlicher zum Ausdruck zu bringen.

      Egal, welche Meinungen sie alle vertreten, das Verhalten ist unwürdig und diskreditiert jeden guten Willen.
      Avatar
      schrieb am 03.02.15 12:42:02
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.961.970 von Chives am 03.02.15 11:58:11
      Zitat von Chives: Ein klasse Beitrag, Danke! :)


      Richtig, sehr informativ.Deswegen ist ja Daumen #6 auch von mir. Auf den Inhalt gehe ich noch ein. Im Moment fehlt die Zeit...
      1 Antwort

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      Avatar
      schrieb am 03.02.15 12:52:22
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.962.558 von Doppelvize am 03.02.15 12:42:02Ich freue mich auf einen angeregten Diskurs auf gepflegt-sachlicher Ebene. :)

      Manchmal funktioniert so was ja sogar bei WO. ;)
      Avatar
      schrieb am 03.02.15 13:44:04
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.961.838 von mausschubser am 03.02.15 11:47:17Warum sollte rechts von der CDU eine Wand sein? Wie Du ja selbst sagst, ist die CDU recht weit nach links gerutscht, so dass auf der rechten Seite ziemlich viel Platz ist, bis dann irgendwann einmal der wirklich braune Rand erreicht wird. ;)

      Das war ironisch in Anlehnung an den CSU-Spruch gemeint.

      Und jetzt muss ich mal ganz allgemein, losgelöst von Dir, was loswerden:

      Egal ob da rechts Pegida, AfD oder wer auch immer mitspielt, was mich ärgert, ist, dass alles, was in irgendeiner Weise rechts sein könnte, sofort mit rechtsradikalen Strömungen verrührt wird.


      Evtl. weil Rechtsradikale den Rechts denkenden sofort zujubeln? Siehe Facebookeinträge der PEGIDAfans in Sachen AfD.Einfach mal eine Stunde Zeit nehmen, und sich durch die Userprofile klicken und Kommentare lesen. Du wirst erkennen das Rechts und Rechtsradikal in der Tat nicht sehr weit auseinander liegt. Jedenfalls mein Eindruck. Auch kenne ich einige "AfD-Fans". Die sind in ihren Ansichten extrem Radikal das es kurz vor braun ist. Könnte auch ne Binde tragen!


      Oder zumindest heißt es "rechtspopulistisch", wobei ich mich frage: Warum gibt es kein "linkspopulistisch"? (gibt es schon, wird nur komischerweise kaum verwendet) Sind also nur Rechte populistisch?

      Nein, was man sehr gut an Gysis Reden sehen kann. Exteme Linke und Rechte gehören für mich in einen Sack.

      Sind nicht - in gewisser Weise - alle Parteien populistisch, weil sie natürlich auch Wähler gewinnen wollen und nur selten eine Partei wirklich ungeschminkte Wahrheiten verkündet, die niemand hören möchte? Brechen nicht alle Parteien ihre Wahlversprechen, wenn sie erst einmal Machtbefugnisse erlangt haben, während sie vorher auf den Emotionen ihrer Wählerklientel geritten sind?

      Ohne Frage, aber das Thema war ein anderes! Die "Bewegung" Oerthel...

      Es ärgert mich zutiefst, dass derzeit gegen den rechtskonservativen Bereich eine Art Hexenjagd stattfindet, die doch ein wenig an McCarthys Antikommunismusstrategie erinnert. Damals wurde in den USA jeder gejagt, der auch nur in Ansätzen Sympathien für linkere Ansichten erkennen ließ. Einmal in den Fängen der Kommunistenjäger, und eine berufliche Karriere des Betroffenen konnte vorbei sein - ganz zu schweigen von sozialen Folgen (oder sogar Strafen).

      Das hatten wir in D in den 60-70ern ebenso und die Konservativen ja Rechten Kreise haben laut "Richtig so" geschrien! Schon vergessen?
      "Hexenjagd" halte ich für übertrieben.

      Was sich heute nun abspielt, insbesondere in den sozialen Medien, spottet jeder Beschreibung. Da wird Hetzjagd auf jeden gemacht, der Sympathien für Teile der Ansichten von Pegida hat (und damit meine ich nicht "Ausländer raus"-Rufe). Sofort wird demjenigen bestenfalls unterstellt, dass er nicht von heute ist, meistens aber wird es ehrenrührig, und ganz schnell steht der Betroffene mit dem Rücken an der Wand, gebranntmarkt als Rechter, quasi schon fast als Nazi.

      Komisch, bemerke ich nicht. Ich lebe allerdings im Westen. Hier bekennen sich sogar ältere SPDler offen zu PEGIDA. Wundert mich nicht....

      Da gibt es Flugblattaktionen in einer Universität, weil ein Professor seine Meinung vertreten hat, Shitstorms und so weiter und so fort. Man mag die Meinung des Professors teilen oder nicht, man kann sein Vorgehen gut finden oder nicht: Aber derartige Shitstormaktionen sind der Pranger von heute! Es geht nicht mehr um Argumente. Es geht nicht mehr um den Diskurs. Es geht nicht mehr darum, jemand anderem eine abweichende Meinung zuzubilligen. Nein, wer nicht einen gewissen Mainstream vertritt, wird ausgeschlossen. Ist ein Schmuddelkind. Und das wird in sozialen Medien öffentlich gemacht.

      Wer seine Meinung sagt die vielen nicht passt muss mit Gegenwind rechnen oder das Maul halten. Das ist überall so! Und?

      McCarthy stellte jeden, der einem Kommunisten die Hand schüttelte und sagte, dass auch nicht jeder Kommunist ein Unmensch ist, an den Pranger. Das war widerlich.

      Stimmt!


      Unsere moderne Mediengesellschaft wiederum gefällt sich als moralischer Wächter politischen Einstellungen gegenüber, die derzeit als nicht so opportun gesehen werden. Haben deswegen ALLE diese Einstellungen keine Daseinsberechtigung? (Wohlgemerkt, ich spreche nicht von klarem Rassismus, Revanchismus etc.) Viel zu schnell wird aus allen Rohren geschossen und gefeuert.


      Manche lesen nur das was sie lesen wollen....

      Was haben sich die Grünen einst darüber aufgeregt, dass man sie anfangs ausgrenzte, man mit ihnen nicht sprach. Schon damals habe ich das als Demokrat als falsch empfunden, auch wenn mir die fundamentalistische Politik der damaligen Grünen überhaupt nicht gefiel. Was nun heute mit rechteren Strömungen gemacht wird, ist undemokratisch und eines jeden Demokraten unwürdig.


      Weil die "rechteren Strömungen" Demokratie im Grunde ablehnen?

      Diejenigen, die sich für Moralapostel halten, sollten sich etwas schämen und nicht einfach alles in einen Topf werfen, was sich rechts von der CDU befindet. Sie sollten sich darauf besinnen, dass jeder ein Recht haben MUSS, seine Meinung zu äußern.


      Das Recht hat jeder und es wird niemand gehindert! Und das ist gut so! Opferrolle angenommen?

      Auch wenn mir die Meinung nicht gefällt. Das Abdrängen eines jeden, der meiner Meinung nicht entspricht, in die radikale Ecke erzeugt auch Radikalismus, weil ein Teil der Bürger sich nicht gehört fühlt. Das ist eine These von Linken aus den Sechziger Jahren (und sie war nicht ganz unrichtig). Offenbar lernt man aber aus der Geschichte nicht, denn wer das Stigma des Rechten trägt, darf fertiggerührt werden.


      Natürlich lernt man aus der Geschichte! Aber nicht alle wie man an PEGIDA und an Teilen vom Lucke abgewandten rechten AfD-Flügel sieht.

      Ich finde das zutiefst ekelhaft und unwürdig für eine Demokratie der Toleranz, denn Toleranz hat offenbar dort ein Ende, wo es dem Mainstream derzeit nicht gefällt.

      Wer im Grunde gegen jede Toleranz ist, dem gegenüber soll ich tolerant sein?


      Über Sachthemen wird hier auch gar nicht mehr diskutiert, denn die Meinung des stigmatisierten Rechten ist ja falsch, verwerflich, radikal. Also kann ich "shitstormen", bis der Arzt kommt, und ich muss mich nicht um wirkliche Argumente kümmern (die es ja vielleicht gibt). Dazu kann ich nur sagen: Pfui!
      6 Antworten
      Avatar
      schrieb am 03.02.15 14:59:08
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.963.482 von Doppelvize am 03.02.15 13:44:04
      Zitat von Doppelvize: Warum sollte rechts von der CDU eine Wand sein? Wie Du ja selbst sagst, ist die CDU recht weit nach links gerutscht, so dass auf der rechten Seite ziemlich viel Platz ist, bis dann irgendwann einmal der wirklich braune Rand erreicht wird. ;)

      Das war ironisch in Anlehnung an den CSU-Spruch gemeint.

      Okay

      Und jetzt muss ich mal ganz allgemein, losgelöst von Dir, was loswerden:

      Egal ob da rechts Pegida, AfD oder wer auch immer mitspielt, was mich ärgert, ist, dass alles, was in irgendeiner Weise rechts sein könnte, sofort mit rechtsradikalen Strömungen verrührt wird.


      Evtl. weil Rechtsradikale den Rechts denkenden sofort zujubeln? Siehe Facebookeinträge der PEGIDAfans in Sachen AfD.Einfach mal eine Stunde Zeit nehmen, und sich durch die Userprofile klicken und Kommentare lesen. Du wirst erkennen das Rechts und Rechtsradikal in der Tat nicht sehr weit auseinander liegt. Jedenfalls mein Eindruck. Auch kenne ich einige "AfD-Fans". Die sind in ihren Ansichten extrem Radikal das es kurz vor braun ist. Könnte auch ne Binde tragen!

      Du schreibst weiter unten, dass manche nur das sehen, was sie sehen oder lesen wollen. Dass Du rechts und rechtsradikal generell zusammenbringen möchtest, ist überaus kurz gesprungen, Doppelvize. Ich hatte einen Geschichtslehrer, erzkonservativ. Bei den linkeren von unsreen Mitschülern war er nur "der Nazi". Obwohl er niemals, zumindest für mich, Sympathien für deren Sache gezeigt hatte. Spielte aber keine Rolle. Er war rechts, und - wie Du so schön sagst - gehören ja rechts und rechtsradikal zusammen. Untrennbar...

      Wie die Geschichte weitergegangen ist? Nun, nach dem Abitur haben wir erfahren, dass der Lehrer aus einer Familie von rechtskonservativen Widerstandskämpfern stammte - samt Verstecken von Flüchtlingen und Juden -, die auch einige "Abgänge" zu verzeichnen hatte. Er hatte es nur nicht für nötig befunden, darüber zu sprechen. Für ihn war die Ablehnung des Nationalsozialismus eine Selbstverständlichkeit. Immerhin, unsere linken Mitschüler hatten den Anstand, sich bei dem Lehrer persönlich zu entschuldigen.

      Es ärgert mich zutiefst, dass derzeit gegen den rechtskonservativen Bereich eine Art Hexenjagd stattfindet, die doch ein wenig an McCarthys Antikommunismusstrategie erinnert. Damals wurde in den USA jeder gejagt, der auch nur in Ansätzen Sympathien für linkere Ansichten erkennen ließ. Einmal in den Fängen der Kommunistenjäger, und eine berufliche Karriere des Betroffenen konnte vorbei sein - ganz zu schweigen von sozialen Folgen (oder sogar Strafen).

      Das hatten wir in D in den 60-70ern ebenso und die Konservativen ja Rechten Kreise haben laut "Richtig so" geschrien! Schon vergessen?
      "Hexenjagd" halte ich für übertrieben.

      Wenn ich etwas nicht nenne, habe ich es nicht vergessen. Ich widerspreche dem nicht, dass die Konservativen damals überaus aufgeregt waren und den Radikalismus in Deutschland so mit zu verantworten haben.

      "Hexenjagd" ist ein symbolischer Begriff, den ich in Ansätzen zur McCarthy-Ära nicht als komplett falsch ansehe. Man war schon beschmutzt, wenn man nur mit einem Kommunisten kommunizierte. Ein Stigma. Eine Hexe... Gut, die Leute wurden zumindest nicht verbrannt vom Mob...

      Was sich heute nun abspielt, insbesondere in den sozialen Medien, spottet jeder Beschreibung. Da wird Hetzjagd auf jeden gemacht, der Sympathien für Teile der Ansichten von Pegida hat (und damit meine ich nicht "Ausländer raus"-Rufe). Sofort wird demjenigen bestenfalls unterstellt, dass er nicht von heute ist, meistens aber wird es ehrenrührig, und ganz schnell steht der Betroffene mit dem Rücken an der Wand, gebranntmarkt als Rechter, quasi schon fast als Nazi.

      Komisch, bemerke ich nicht. Ich lebe allerdings im Westen. Hier bekennen sich sogar ältere SPDler offen zu PEGIDA. Wundert mich nicht....

      Na, dann lebst Du in einem Paradies. Ich komme übrigens nicht aus Dresden... Ich war kürzlich in Düsseldorf. Ich glaube, das liegt ziemlich weit im Westen. Am Abend saß man zusammen mit ein paar Geschäftspartnern, und man diskutierte über dies und das. Eine Aussage, als die Rede auf Pegida kam, war, von den dort Ansässigen, dass man Sympathien besser nur hinter vorgehaltener Hand äußere. Es könne sonst zu Shitstorms kommen. Und man wisse nicht, wie die Geschäftsführung reagieren würde, wenn über das Unternehmen verkündet würde, dass dort Pegida-Befürworter beschäftigt wären.

      Weder Deine Wahrnehmung noch meine Wahrnehmung beruht auf dem Gesetz der großen Zahlen. Vermutlich gibt es beide Strömungen. Beispiele für berufliche Folgen, wenn jemand Sympathien für Ziele von Pegida geäußert hat, gibt es übrigens definitv. Da bleibt kein Auge trocken. Für den Außenstehenden ist hierbei, durch überaus kurze Pressemitteilungen, unklar, ob denn diese Folgen wirklich berechtigt oder eher vorauseilend zur Sicherung der Firmenreputation sind.

      Da gibt es Flugblattaktionen in einer Universität, weil ein Professor seine Meinung vertreten hat, Shitstorms und so weiter und so fort. Man mag die Meinung des Professors teilen oder nicht, man kann sein Vorgehen gut finden oder nicht: Aber derartige Shitstormaktionen sind der Pranger von heute! Es geht nicht mehr um Argumente. Es geht nicht mehr um den Diskurs. Es geht nicht mehr darum, jemand anderem eine abweichende Meinung zuzubilligen. Nein, wer nicht einen gewissen Mainstream vertritt, wird ausgeschlossen. Ist ein Schmuddelkind. Und das wird in sozialen Medien öffentlich gemacht.

      Wer seine Meinung sagt die vielen nicht passt muss mit Gegenwind rechnen oder das Maul halten. Das ist überall so! Und?

      Gegenwind? Dass er persönlich diskreditiert wird? Entehrt? Sorry, Doppelvize, es geht mir nicht darum, wer in der Sachfrage recht oder Unrecht hat. Es geht darum, dass im Diskussionsstil genau so ein Verhalten durchkommt, wie Du es soeben befürwortest. Wenn einer meine Meinung nicht vertritt, kann ich ihm die Fresse polieren (medial). Er hat's ja nicht anders gewollt.

      Das ist, Doppelvize, ganz, ganz schlechter Stil von den Diskutanden. Wenn jemand seine Meinung äußert, sollte es sich gehören, dass man ihm zuhört und in ggf. fachlich widerlegt. Nicht aber niederbrüllt oder an den Pranger stellt und als Rechtsradikalen stigmatisiert (siehe meinen Geschichtslehrer).

      So etwas sind Verhaltensweisen eines Mobs. Muss das sein? Nein, muss es nicht.


      Unsere moderne Mediengesellschaft wiederum gefällt sich als moralischer Wächter politischen Einstellungen gegenüber, die derzeit als nicht so opportun gesehen werden. Haben deswegen ALLE diese Einstellungen keine Daseinsberechtigung? (Wohlgemerkt, ich spreche nicht von klarem Rassismus, Revanchismus etc.) Viel zu schnell wird aus allen Rohren geschossen und gefeuert.


      Manche lesen nur das was sie lesen wollen....

      Ach, ein Totschlagargument... Ich lese eine ganze Menge. Mir missfällt, wie Menschen in den sozialen Medien miteinander umgehen. Dazu gehört der streckenweise unreflektierte Umgang mit Sympathisanten von Pegida oder der AfD oder wem auch immer. Dazu gehört allerdings auch die ganze feige Bande, die an Gegner von Pegida Todesdrohungen verschickt.

      Erneut sage ich, dass dies ein Verkommen der demokratischen Kultur ist.

      Was haben sich die Grünen einst darüber aufgeregt, dass man sie anfangs ausgrenzte, man mit ihnen nicht sprach. Schon damals habe ich das als Demokrat als falsch empfunden, auch wenn mir die fundamentalistische Politik der damaligen Grünen überhaupt nicht gefiel. Was nun heute mit rechteren Strömungen gemacht wird, ist undemokratisch und eines jeden Demokraten unwürdig.


      Weil die "rechteren Strömungen" Demokratie im Grunde ablehnen?

      Das ist eine pure Unterstellung, es so generell zu äußern. Welche "rechteren Strömungen" meinst Du denn? Wer sich nebulös äußert, schafft es, Dreck auch an Unbeteiligte zu zaubern. Ohne Zweifel sind die Nazis keine Demokraten. Aber wann lehnen denn "rechtere Strömungen" Demokratie ab? Und wie sieht es mit deren Gegenspielern aus, die sich zugestehen, andere Meinungen zu diskreditieren? Das Brett ist überaus schmal...

      Diejenigen, die sich für Moralapostel halten, sollten sich etwas schämen und nicht einfach alles in einen Topf werfen, was sich rechts von der CDU befindet. Sie sollten sich darauf besinnen, dass jeder ein Recht haben MUSS, seine Meinung zu äußern.

      Das Recht hat jeder und es wird niemand gehindert! Und das ist gut so! Opferrolle angenommen?

      Ich persönlich brauche die Opferrolle nicht annehmen, da ich weder Pegida-Anhänger bin noch selbst persönlich bisher diskreditiert wurde. Insofern gehen Deine kleinen, aber feinen Nadelstiche jenseits des guten Geschmacks, Doppelvize, satt an mir vorbei.

      Darüber hinaus ist es lustig, dass ja niemand daran gehindert wird, seine Meinung zu äußern. Wie war das mit dem Professor? Wie war das mit anderen Menschen, die dann medial an den Pranger gestellt werden? Klar, jeder kann sagen, was er will, aber dann ist er auch schuld, wenn ich ihn fertigmache, bloßstelle. Was für eine entwürdigende Umgangsweise.

      Es erinnert mich an Studentenversammlungen in den Achtzigern, als es heftigste politische Diskussionen gab. Mehr als einmal habe ich es erlebt, dass Studenten, die ihre Meinung vertreten wollten, die aber nicht der Meinung der Mehrheit der Anwesenden entsprachen, niedergepfiffen wurden, so dass man nicht einmal verstand, was sie sagten. Anschließend war linke Part des ASTA jedes Mal überaus zufrieden, denn man habe ja die Demokratie hochgehalten. Konnte ja jeder sagen, was er wollte, und die Studenten wollten halt gerade mal pfeifen...

      Ich erlaube mir, als Demokrat, Beobachtungen zu schildern, wie sie sind. Ich habe auch damals bei den Grünen, als diese diskreditiert wurden, als sehr junger mausschubser mein "Maul" aufgemacht, obwohl mich mit den damaligen Grünen nicht allzu viel verband. Ich tue es auch jetzt bei der anderen Seite. Ich befinde mich nicht in einer Opferrolle. Ich stehe nur auf, wo ich eine Fehlentwicklung sehe. Und ich sehe eine Fehlentwicklung. Wie sie auch schon in den Siebzigern und den frühen Achtzigern da war.

      Auch wenn mir die Meinung nicht gefällt. Das Abdrängen eines jeden, der meiner Meinung nicht entspricht, in die radikale Ecke erzeugt auch Radikalismus, weil ein Teil der Bürger sich nicht gehört fühlt. Das ist eine These von Linken aus den Sechziger Jahren (und sie war nicht ganz unrichtig). Offenbar lernt man aber aus der Geschichte nicht, denn wer das Stigma des Rechten trägt, darf fertiggerührt werden.


      Natürlich lernt man aus der Geschichte! Aber nicht alle wie man an PEGIDA und an Teilen vom Lucke abgewandten rechten AfD-Flügel sieht.

      Ich widerspreche Dir nicht. Gibt es das jemandem das Recht, unreflektiert auf alles draufzuhauen?

      Ich finde das zutiefst ekelhaft und unwürdig für eine Demokratie der Toleranz, denn Toleranz hat offenbar dort ein Ende, wo es dem Mainstream derzeit nicht gefällt.

      Wer im Grunde gegen jede Toleranz ist, dem gegenüber soll ich tolerant sein?

      Das ist ein prima Argument. Die anderen sind ja schuld. Ätsch. Ein sehr einfaches Argument, Doppelvize. Du bemühst Dich gar nicht mal, über mein Geschriebenes nachzudenken, ob ich für Dich ein klitzekleines Bisschen Recht haben könnte. Nein. Die sind intolerant, also brauche ich auch keine Toleranz zu zeigen. Zack!

      Wie sagte doch einst Kaiser Wilhelm Zwo? "Der Kurs bleibt der alte. Volldampf voraus!" Offenbar bist Du Wilhelm II. in dieser Sache sehr ähnlich. ;)
      5 Antworten
      Avatar
      schrieb am 03.02.15 16:04:48
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.964.580 von mausschubser am 03.02.15 14:59:08Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte.

      Keiner von uns beiden hat sie gepachtet.

      By the way: In unserem Unternehmen würde ich in der Tat einigen Ärger bekommen wenn ich mich offen (in der Firma) zu PEGIDA bekennen würde.

      Ist nur eine Vermutung, allerdings verbietet ein "Code of Ethics" jeglichen Rassismus, zweitens haben wir einige Moslemns (Akademiker) in unserem Unternehmen und wir arbeiten halt Global.

      Damit wir uns Richtig verstehen: Mir gehen Islamisten, muslimische Terroristen, großkotzige arabisch kurdische Großfamilien und einiges mehr genauso auf den Sack! DAS sage ich auch laut im Kollegenkreis!

      Nur schere ich nicht alle über einen Kamm, erkenne das hier viele Muslime friedlich leben und arbeiten und lasse überhaupt jeden machen was er will wenn er mich in Ruhe lässt.

      Und "Deutschland den Deutschen", oder "Stolz ein Deutscher zu sein" käme mir nie in den Sinn!

      Ich bin froh in Deutschland geboren zu sein, und kaum zu glauben: Es weht eine Deutschlandfahne am Mast! (In der Bundesligalosen Zeit);)

      Gruß,
      DV
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 03.02.15 16:40:11
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.964.580 von mausschubser am 03.02.15 14:59:08Eine Flugblattaktion als Shitstorm und "Entehrung"? Und dieses völlig verzerrte Medienbild halte ich ebenfalls für einen Witz. Niemand ist derart ausführlich als wissenschaftliche Kapazität mit speziellem Dresden - Bonus zu Wort gekommen, wie Herr Patzelt, der pauschal und wenig differenziert die Pegida - Demonstranten als "Normalos" klassifiziert.
      Dass andere Wissenschaftler (zB Politologen aus Dresden) darüber kaum gehört werden und Studenten deswegen ihrem Unmut Luft machen ist völlig legitim und nachvollziehbar. Das nennt man Meinungsvielfalt und ist konstitutiv in einer Demokratie. Sich darüber aufzuregen ist genauso scheinheilig, wie der ewige Opfergestus der Pegiden.
      Es gäbe durchaus andere kompetente fachkundige Stimmen aus Dresden, die jedoch kaum wahrgenommen werden. Beispiel Dietrich Herman aus Dresden:

      Warum gerade Dresden?
      http://www.boell.de/de/2015/01/14/dresden-staat-zivilgesells…
      2 Antworten
      Avatar
      schrieb am 03.02.15 16:56:46
      Beitrag Nr. 11 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.965.573 von Doppelvize am 03.02.15 16:04:48Das kann ich im Großen und Ganzen sofort unterschreiben, auch wenn ich es tragisch finde, wenn Du Pegida-nahe Statements (solange sie nicht wirklich rassistisch etc. sind, sondern sich beispielsweise mit der von Pegida-Anhängern befürchteten Islamisierung Deutschlands beschäftigen o.ä., darüber kann man ja durchaus reden) nicht äußern darfst in der Firma. Wohlgemerkt, nicht dass Du das wollen würdest. Geht nur um das Geht/Geht-Nicht.

      Insofern, von meiner Seite aus einen Haken dran an Dein Statement! :)
      Avatar
      schrieb am 03.02.15 17:21:28
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.966.113 von cmeise am 03.02.15 16:40:11
      Zitat von cmeise: Eine Flugblattaktion als Shitstorm und "Entehrung"? Und dieses völlig verzerrte Medienbild halte ich ebenfalls für einen Witz. Niemand ist derart ausführlich als wissenschaftliche Kapazität mit speziellem Dresden - Bonus zu Wort gekommen, wie Herr Patzelt, der pauschal und wenig differenziert die Pegida - Demonstranten als "Normalos" klassifiziert.

      Nochmal, und ich schreibe es ganz langsam, damit es auch deutlich wird: Ich verteidige nicht Herrn Patzelts Position, sondern ich halte das Umgehen mit ihm als Andersdenkenden für falsch und undemokratisch.

      Zitat von cmeise: Dass andere Wissenschaftler (zB Politologen aus Dresden) darüber kaum gehört werden und Studenten deswegen ihrem Unmut Luft machen ist völlig legitim und nachvollziehbar. Das nennt man Meinungsvielfalt und ist konstitutiv in einer Demokratie. Sich darüber aufzuregen ist genauso scheinheilig, wie der ewige Opfergestus der Pegiden.

      Mir selbst geht das Opfergeheule Pegidas auch auf den Senkel. Auch wenn ich anfangs einige Themen bei ihnen vorfand, die ich ähnlich als kritisch ansehe, gefiel mir das Einsteigen in die Opferrolle überhaupt nicht. Das Verweigern des Redens mit der "Lügenpresse" und allem hat mich abgestoßen.

      Und dennoch, was Du hier als Meinungsvielfalt soeben auslegst, ist die Unfähigkeit der Studenten, einen intellektuellen Diskurs mit ihrem Professor zu führen. Sie haben nicht etwa in ihrer Universität dazu aufgefordert, dass es dort eine öffentliche Diskussion gibt o.ä. (zumindest ist mir derartiges nicht bekannt), sondern sie haben zu medienwirksamen Aktionen geladen, zu denen der Professor sich nicht wehren konnte. "Dann und dann kommt ein Flugblatt!" Na, wie süß! Übrigens ein Flugblatt, was auch keine namentliche Nennung der Ersteller enthielt, soweit ich das kenne (aber ich nehme das zurück, wenn es nicht so war). Nun will ich den Studenten nicht unterstellen, dass sie sich nicht aus der Deckung wagen (vermutlich sind durch die Medienkontakte viele namentlich bekannt), und doch verbleibt bei mir ein "Geschmäckle". Man setzt sich nicht MIT dem Kontrahenten auseinander, sondern man torpediert ihn von der Seite, ohne sich vorher mit ihm auszutauschen (es sei denn, das betone ich hier, der Professor hätte vorher Gespräche rigoros abgelehnt. Dann sähe die Sache anders aus).

      Das, cmeise, hat nichts mit Meinungsvielfalt zu tun, sondern mit dem Hang, etwas ganz Besonderes ganz besonders theatralisch zu unternehmen und dabei auch noch gutmenschlich die Welt vor dem Professor zu retten. Mit einem Dialog oder Diskussionskultur, die eigentlich in einer Demokratie Pflicht sein sollte, hat das gar nichts zu tun. Sondern ausschließlich mit dem Hang, dass das Recht, die richtige Ansicht, dort ist, wo ich mich befinde. Und wer nicht meiner Meinung ist, der darf sich nicht wundern, wenn er die volle Breitseite der medialen Empörung zu spüren bekommt.

      Wieso tut man das eigentlich nicht mit Sachargumenten? Teilweise wird's durchaus probiert, nur geht das im Tumult der von ihrem Guttun besoffenen Gegendemonstranten auf der einen und den hypererregten Pegidisten auf der anderen Seite (mit ihrer bescheuerten Weigerung, überhaupt mit jemandem zu sprechen) einfach unter. Ich finde, es ist ein Trauerspiel auf beiden Seiten.

      Allerdings: Die Pegida-Gegner (vorsicht, Verallgemeinerung. Ich weiß. Ich meine diejenigen, die unsachlich alles in den braunrechten Topf oder in das Ewiggestrige schieben, ohne sich überhaupt die Mühe zu machen, den Leuten weiter rechts mal zuzuhören) pochen oft auch auf ihre bessere Moral. Die sollten sie mal zeigen, dass sie Leute mit anderen Ansichten so behandelt, wie man wohl selbst auch behandelt wollen würde. Nämlich mit Respekt. Manchmal ist das Echo, was man zurückbekommt, erstaunlich konstruktiv...

      Es gäbe durchaus andere kompetente fachkundige Stimmen aus Dresden, die jedoch kaum wahrgenommen werden. Beispiel Dietrich Herman aus Dresden:

      Warum gerade Dresden?
      http://www.boell.de/de/2015/01/14/dresden-staat-zivilgesells…

      Danke für den Artikel. Trotz einiger Kampftermina ein durchaus informativer Bericht, der sich angenehm liest.
      1 Antwort
      Avatar
      schrieb am 04.02.15 00:20:10
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.966.719 von mausschubser am 03.02.15 17:21:28ist die Unfähigkeit der Studenten, einen intellektuellen Diskurs mit ihrem Professor zu führen. Sie haben nicht etwa in ihrer Universität dazu aufgefordert, dass es dort eine öffentliche Diskussion gibt o.ä. (zumindest ist mir derartiges nicht bekannt), sondern sie haben zu medienwirksamen Aktionen geladen, zu denen der Professor sich nicht wehren konnte.

      Also, mal ernsthaft: Ob und wie dort konkret vor Ort (und dann schon Wochen und Monate vorher) dort wie diskutiert wurde kann man von aussen kaum wissen.
      Dann dürfte doch wohl auch vollkommen klar sein, wie die "Machtverhältnisse" in einem universitären Diskurs aussehen, oder? Der arme Herr Professor kann sich nicht wehren? Ich bitte dich: der hat sofort das Flugblatt auf seiner Facebook - Seite veröffentlicht und einen wahren "Candystorm" eingefahren. Den führst du ja hier noch weiter fort...

      Von wem, wenn nicht von Studenten, sollte man nicht gerade unkonventionelle und "spektakuläre" Aktionen erwarten und geradezu verlangen? Wenn die Studenten des Fachbereichs Politologie in einer Unistadt, wo gerade ein bundesweit politisch relevanter Konflikt ausgetragen wird, sich nicht mit ein wenig Theaterdonner zu Wort melden würden, würde ich den ganzen Fachbereich sofort wegen Irrelevanz schliessen.
      Avatar
      schrieb am 04.02.15 08:04:14
      Beitrag Nr. 14 ()
      Ich sagte bereits, dass es sein könnte, dass es Diskussionsversuche gab, aber die Studenten haben nicht darauf verwiesen, obwohl sie die Chance dazu gehabt hätten. Ergo zweifle ich ein wenig daran, dass es jemals versucht wurde. Du, cmeise, erwartest ja sogar spektakuläre Aktionen. Nun, Inhalte sind demzufolge eher hintangestellt. Knallen muss es für das Volk des Internets!

      Am Candystorm beteilige ich mich nicht, da es mir nicht darum geht, wer die besten Argumente hat, sondern es geht mir um die Diskussionskultur. Nichts anderes sage ich hier. Dass nun auch der Professor alles via Facebook etc. macht, wie ich gestern Abend noch las, mag dem Vorgehen der Studenten geschuldet sein, nur finde ich es auch nicht prickelnd, da das, was eigentlich sein müsste, nämlich ein Diskurs zwischen Studenten und Professor, nun erst recht nicht stattfindet.

      Wie übrigens die Machtverhältnisse in einem Diskurs aussehen? Nun, man muss es einfach mal probieren. Wir haben damals zur Zeit der Studentenstreiks in den Achtzigern auch mit Professoren gesprochen, nachdem wir ihnen vorher wutentbrannt die Tür eintraten, im übertragenden Sinne. Interessanterweise gab es, neben Betonköpfen, auch viele, die sagten, "Ihr hättet ja einfach mal vorher freundlich fragen können." War eine Lehrstunde für mich. Einigen muss man regelrecht auf den Kopf hauen, aber andere würden zuhören, würde man sie nur mal ansprechen. Professoren sind auch Menschen.

      So viel zum Theaterzauber. Ich habe das selbst alles durch. Ich war damals selbst dabei, ich gebe es zu. Wirkliche Ergebnisse für Studenten und Professoren gab es aber IMMER nur im Diskurs, nicht durch medienwirksamen Theaterdonner, in dem einer den anderen überschrie.

      Dabei spricht ja, gerade heute, gar nichts gegen eine Veröffentlichung der Positionen (im Gegenteil, das ist gut!), nur ich finde das Verhalten, wie diskutiert wird, eben beschämend. Offenbar aber ist das Einhalten einer Diskussionskultur nicht mehr en vogue. Knallen muss es.

      Brot und Spiele halt. Willkommen bei den virtuellen Gladiatorenspielen. ;)


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