Adva Optical. Fakten, Daten, Hintergründe für unsere Pusher und Basher (Seite 1343)

[Raunzer]

Antwort auf Beitrag Nr.: 38.297.946 von DaakMaak am 01.11.09 15:56:56

Sehr gute Analyse der Situation,

ich hab da nur eine kleine Anmerkung zu machen, und zwar dieser Gewinnhebel ist nur so stark wie es Adva zulässt. Um eine markführende Position zu erhalten muß Adva auch weiterhin in R&D investieren. Oder Adva kümmert sich etwas um die leidgeplagten Aktionäre, das heißt man ruht sich wie die Solarbranche auf den Lorbeeren aus und muß dann erkennen das man hintendrann ist und die Konkurrenz schon lange an einem vorbeigezogen sind.

Mfg

[dirty_jones]

Antwort auf Beitrag Nr.: 38.297.946 von DaakMaak am 01.11.09 15:56:56

Sehr guter Beitrag DaakMaag nur denke ich, dass jetzt gleich unsere Ostdi Tante kommt und widerspricht mit ihrer naiven Schulbanktheorie (zum 5ten Mal..).
Daher sie nicht zu ernst nehmen und diese Diskussion weiterführen. DaakMaag: merci, denn so sieht es aus.

[DaakMaak]

Also, die Ermittlung von KGVs bei konjunktursensiblen Wachstumsaktien macht imho wenig Sinn. Vor allem nicht, wenn man sie auf ein Unternehmen wie ADVA bezieht, das sich momentan in einer klassischen Turnaround-Situation befindet. Hier macht ein Blick auf das KUV deutlich mehr Sinn. (s.u.)

Ferner wurde hier bereits des Öfteren die enttäuschende Nettogewinnentwicklung kritisiert. Diese Kennziffer ist jedoch was die Profitabilitätsbewertung des Unternehmensgeschäftes angeht, nebensächlich. Fundamentalanalytisch aussagekräftiger ist der operative Cash-Flow, also der Nettozufluss an liquiden Mitteln aus der normalen Geschäftstätigkeit. Diese Kennzahl gibt letztendlich Aufschluss darüber, ob das Unternehmen ohne Neuverschuldung Investitionen tätigen kann, ob Überschüsse zur Tilgung alter Verbindlichkeiten (bei ADVA z.B. in Q3/09 geschehen) oder zur Ausschüttung von Dividende erwirtschaftet werden.

Die fundamentale Lage von ADVA sieht daher folgendermaßen aus:

- seit 4 Quartalen langsam, aber doch konstant steigende Umsätze (Hintergrund: zunehmende Investitionen der Netzbetreiber, Rebound des Firmenkundengeschäftes)
- operativer Cash-Flow legt kontinuierlich und deutlich zu und beläuft sich nach den ersten 9 Monaten 2009 auf 22,25 Mio. EUR (zum Vergleich: 9M/08: 15,2 Mio. EUR). Diese positive Entwicklung ergab sich im Wesentlichen aus dem deutlich verbesserten Vorsteuerergebnis sowie aus einem stärkeren Rückgang der Kundenforderungen in 9M 2009 gegenüber 9M 2008.
- Liquide Mittel: aktuell 48 Mio. EUR, die Nettoliquidität nimmt von Quartal zu Quartal deutlich zu. Ende Q3/09 betrug diese bereits stattliche 19,1 Mio. EUR. (Q3/08: 5,4 Mio. EUR)
- Eigenkapital zum 30.09.2009: 99,1 Mio. EUR, EK-Quote: 51,9% (31.12.2008: EK 98 Mio. EUR, EK-Quote: 50,1%)
- Verbindlichkeiten: Die Finanzverbindlichkeiten sind von EUR 33,4 Millionen zu Ende 2008 auf EUR 28,6 Millionen zu Ende Q3 2009 gesunken. Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten sind von EUR 28,0 Millionen zum 31. Dezember 2008 auf EUR 25,9 Millionen zu Ende September 2009 zurückgegangen, während die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten durch die Tilgung eines Darlehens in 9M 2009 von EUR 5,4 Millionen auf EUR 2,7 Millionen sanken.
- Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer: 9M/09: 8,1 Mio. EUR (9M/08: 7 Mio. EUR)

Fazit:

Das weltweit steigende Datenaufkommen, z.B. durch Videodienste oder Online-Spiele, wird auch in Zukunft weiter zunehmen. Die Unternehmen kommen daher nicht um die nötigen Investitionen herum. ADVA unterstützt bekanntlich Netzbetreiber und Unternehmen dabei, ihre Netze zu vereinfachen und eine skalierbare und zukunftssichere Netzinfrastruktur aufzubauen. Trotz Finanzkrise schätzt das Unternehmen das Wachstum für die Optical+Ethernet-Übertragungstechnik für 2009 auf 5% und bis 2011 auf 13% pro Jahr. Auf Grund der fortlaufenden Branchenkonsolidierung (im Jahr 2000 gab es noch rund 100 Wettbewerber für ADVA, heute sind es nur noch rund 12, Tendenz weiter fallend) wird ADVA an dem erwarteten Wachstum deutlich partizipieren können. Zudem wird das Unternehmen auch von den weltweiten Konjunktur-Programmen im Bereich Infrastruktur profitieren. Vor allem in Nordamerika und Europa.

ADVA ist deshalb eine klassische Turnaround-Spekulation. Die Bilanzrelationen sind solide und die Quartalsergebnisse des laufenden Jahres beweisen, dass das operative Geschäft wieder zunehmend an Schwung gewinnt. Die Liquiditätssituation ist durch den starken operativen Cash-Flow dementsprechend entspannt und eröffnet Handlungsspielraum. In Q3 2009 konnten deshalb sogar Fremdmittel in Höhe von 3 Mio. Euro vorzeitig zurückgeführt und somit die Kreditbelastung gemindert werden. Mit einem verfügbaren Cash-Polster von aktuell rund 48 Mio. Euro befindet man sich in einer komfortablen Situation. Natürlich auch bei Verhandlungen mit Banken.

ADVA hat sich vor dem Hintergrund steigender Nachfrage in den abgelaufenen Quartalen operativ stabilisieren können und steht nun auch an der Schwelle zu einem deutlichen Profitabilitätssprung. Mit weiter steigenden Umsätzen sollte sich daher endlich auch die EBIT-Marge überproportional entwickeln können. Denn der Gewinnhebel ist hier enorm.

ADVA wird derzeit an der Börse mit 110 Mio. Euro bewertet (Kurs: 2,38 EUR (Xetra-Schlusskurs vom 30.10.2009), wobei allein knapp 1/5 der Marktkapitalisierung in Cash unterfüttert ist. Bei (konservativ) geplanten Umsätzen von 230 Mio. Euro in 2009 ergibt sich ein attraktives Kurs-Umsatz-Verhältnis 2009e von 0,48. Vor dem Hintergrund, dass Wachstumsunternehmen bei einer Stabilisierung der Konjunktur und einem Anziehen der Nachfrage zumindest eine einfache Bewertung zugestanden wird, signalisiert dies deutliche Kursphantasie. Der Langfristchart zeigt, dass die Aktie wieder am Anfang einer größeren Bewegung steht.



Kurzfristig betrachtet, hat sich, trotz guter Q3-Zahlen, jedoch zunächst die Abwärtsdynamik beschleunigt. Die Aktie korrigiert nun vor dem Hintergrund der allgemeinen Marktschwäche den starken Kursanstieg seit Jahresmitte. Das ist begrüßenswert, ergibt sich doch im Anschluss wieder ein ausgezeichnetes Chance-Risiko-Verhältnis. Ich persönlich erhoffe mir dabei in den nächsten Wochen Kurse zwischen 1,80 – 2,20 EUR, zu denen ich mich dann sukzessive einkaufen möchte. Mal sehen, ob´s klappt.



Schönen Sonntag allerseits!

DM

[Ostdi]

Antwort auf Beitrag Nr.: 38.297.077 von parzival51 am 01.11.09 09:55:06

Übernahmefantasie + dynamisches KGV...
richtig

[Ostdi]

Antwort auf Beitrag Nr.: 38.297.022 von 24u@ndb am 01.11.09 09:26:30

sehr gute Antwort!!!

[Ostdi]

Antwort auf Beitrag Nr.: 38.296.883 von Loewe2004 am 01.11.09 07:09:53

richtig!

[Raunzer]

Der der des Englischen mächtig sein sollte, kann sich mal den CC anhören. Das Transcript ist leider immer viel später verfügbar.

http://www.advaoptical.com/default.aspx?id=311

Mfg

[parzival51]

Antwort auf Beitrag Nr.: 38.295.149 von dirty_jones am 31.10.09 11:53:14

und es bleibt die Fantasie einer etwaigen Übernahme

[24u@ndb]

Jaswir Singh, Finanzvorstand & Vorstand Operations von ADVA Optical Networking, kommentiert: 'Wie im Vorquartal sind wir sehr zufrieden mit unserem Umsatz in Q3 2009, der sich auf EUR 58,1 Millionen beläuft. Damit übertreffen wir unsere Prognose. Im Jahresvergleich liegt unser Umsatzwachstum bei soliden 7,4% und bestätigt den langfristigen Wachstumstrend in unserer Branche sowie unsere Leistungsfähigkeit in schwierigen Zeiten. Unsere Proforma Bruttomarge verbesserte sich von 41,3% in Q2 2009 auf 41,8% in Q3 2009, bedingt durch auf Quartalsbasis typische Veränderungen des Kunden- und Produkt-Mixes. Entsprechend der guten Umsatzentwicklung liegt unser Proforma Betriebsergebnis in Q3 2009 mit EUR 2,0 Millionen oder 3,4% vom Umsatz oberhalb der Prognosebandbreite von -2% bis +3% vom Umsatz. Ferner beliefen sich unsere liquiden Mittel zu Ende Q3 2009 auf EUR 48,0 Millionen. Dieser Wert wurde beeinträchtigt durch die vorzeitige Tilgung eines Kredites über EUR 3,0 Millionen, dessen Rückzahlung ursprünglich für Dezember 2009 vorgesehen war. Ohne diesen Effekt hätten die liquiden Mittel zum Quartalsende einen Rekordwert von EUR 51,0 Millionen erreicht. Diese solide Entwicklung wurde durch die weitere Optimierung des Nettoumlaufvermögens verursacht und drückt sich zudem in der Verbesserung unserer Nettoliquidität auf ein Niveau von EUR 19,1 Millionen aus. Die Nettoliquidität liegt EUR 1,6 Millionen oder 9% über dem Wert zu Ende des Vorquartals und sehr starke EUR 13,7 Millionen oder 254% über dem Wert zu Ende Q3 2008. Das bedeutet zum fünften Mal in Folge einen neuer Rekordwert zum Quartalsstichtag und veranschaulicht unseren Einsatz bei der Steuerung unserer Cashflows und unserer Bilanz.'

[24u@ndb]

Antwort auf Beitrag Nr.: 38.296.883 von Loewe2004 am 01.11.09 07:09:53

ich denke dass zwischen 2 und 3€ ettliche auf den zug aufgesprungen sind. hier waren die volumen ja auch nicht von schlechten eltern.
viele von den neueinsteigern sind von der art "lemminge".

wir werden jetzt noch kurse sehen die vielleicht noch auf 2€ runtergehen, da viele wieder aussteigen. für die hartgesottenen eine möglichkeit nachzulegen.

schaum ma mal ein paar euronen hab ich noch frei. ich werde mich diese woche noch gedulden und nochmal nachlegen.

dann reicht es aber.

werde längerfristig dabei bleiben.


gruß

der anfänger