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    ### Verbio AG ### - Älteste Beiträge zuerst (Seite 819)

    eröffnet am 02.10.06 13:51:24 von
    neuester Beitrag 30.04.24 16:08:42 von
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      schrieb am 27.11.16 15:45:21
      Beitrag Nr. 8.181 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 53.765.583 von nikittka am 24.11.16 17:17:18
      Postfaktische Zeiten
      Was für eine tolle Logik - völlig losgelöst von Fakten schweben wir ab jetzt durch die Diskussion!

      Nichts für Ungut, Nikittka, aber nach Deiner Logik dürfte der Kurs der Verbio-Aktie nie mehr steigen, denn damals beim IPO hat das Unternehmen positive Nachrichten verbreitet. Die Verbreitung positiver Nachrichten ist ganz klar ein Contra-Indikator, denn danach ist der Kurs total abgestürzt. Immer wenn das Unternehmen eine positive Nachricht vermeldet, wird der Kurs bald danach wieder abstürzen.

      Der aktuell zunehmende Populismus (AfD, Brexit, Trump-Wahlkampf, Erdogan, Putin etc.) scheinen abzufärben. Argumente zählen nicht mehr, Fakten auch nicht, nur noch "gefühlte" Wahrheiten. Andere Meinungen zählen ebenfalls nicht und werden auch nicht respektiert. Die Diskussion stirbt. Bezogen auf diesen Thread werden nur noch Ja-Sager zugelassen, die helfen, den Kurs zu puschen, damit man noch schneller noch größeren Reibach machen kann. Nach uns die Sintflut.
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      Avatar
      schrieb am 27.11.16 17:16:33
      Beitrag Nr. 8.182 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 53.780.343 von BioVenture am 27.11.16 15:45:21Hallo BioVenture,
      du sprichst davon, dass - ich vermute, es war auf mich gemünzt - keine Argumente hier vorgebracht werden, sondern nur der Kurs gepuscht wird.
      Tatsächlich war es so, dass ich bei der Verbio Aktie den Kurs von 1,25 € für zu niedrig gehalten habe und betriebswirtschaftliche Zahlen dafür herangezogen habe.
      Der Kurs stieg dann deutlich über 3 € (innerhalb eines Jahres). Damit fand ich damals die Bewertung der Aktie für ausreichend und habe meine Position fast vollständig verkauft.
      Seitdem wurde die Aktie von mir hier im Forum auch nicht mehr als unterbewertet bezeichnet. Tatsächlich ist der Kurs aber noch deutlich nach oben gegangen.
      Nun haben wir seitdem einen Rücksetzer, liegen aber immer noch bei mehr als 6 €.
      Deshalb verstehe ich nicht , weshalb du mir ein Puschen des Kurses vorwirft.
      Mein letzter Beitrag ging in eine ganz andere Richtung:
      Ich habe nicht verstanden, dass du hier im Forum vor allem dann intensiv postest, wenn der Kurs niedrig ist oder wenn es Rücksetzer gibt.
      So war die Anzahl deiner Beiträge - wie ich bereits geschildert habe - nach dem 8.12.2014 (als ich aus meiner Sicht auf die Unterbewertung bei 1,25 € hinwies) immens hoch, während sie dann während des deutlichen Kursanstiegs bis zu ca. 8 € rasant nachließ. Jetzt bei diesem Rücksetzer nimmt die Anzahl deiner Beiträge wieder zu. Nur dies habe ich hier wiedergegeben.
      Ich hätte es dagegen begrüßt, dass du gerade bei hohen rasanten Kursanstiegen deine kritischen Beiträge hier einstellst. Denn es hätte manchen Anleger wohl mehr geholfen, wenn er bei Kursen von 8 € hier kritisches gelesen hätte als bei Kursen von 1,25 €.
      Trotz dieser Meinung lese ich deine Beiträge sehr gerne, da sie viele technische Bereiche ansprechen. Die betriebswirtschaftliche Meinung dazu bilde ich mir aber selbst.
      Es grüßt nikittka
      Avatar
      schrieb am 30.11.16 11:53:58
      Beitrag Nr. 8.183 ()
      @BioVenture, gibt es schon Neuigkeiten bzgl. RED-II & E20? VBK zieht bereits an.

      Habe letzte Woche auch mal mit der IR telefoniert. Man beklagt sich viel über die Politik und fragt sich, wie und von wem die ganzen Vorschläge aus der EU umgesetzt werden sollen.

      Woher hattest Du die Informationen zum Rohstoffmix? Mir wollte die IR keine Auskunft darüber geben, aber die Quote von Biokraftstoffen der 2. Generation sei "höher als allgemein angenommen".
      Das Gespräch hat mich im Großen und Ganzen positiv gestimmt. Klar, das politische Risiko ist immer gegeben, aber was die Zahlen betrifft sieht es zumindest bis 2020 sehr gut aus.
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      Avatar
      schrieb am 30.11.16 23:15:23
      Beitrag Nr. 8.184 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 53.799.186 von Hochfinanz16 am 30.11.16 11:53:58
      @Hochfinanz16 Antwort Teil 1
      Habe den englischen Entwurf der RED-II gerade eben erst bekommen. Muss ich erst durcharbeiten. Das dauert. Die Zusammenfassung findest Du unter

      http://biofuels-news.com/display_news/11444/ec_releases_red_…
      and_new_sustainability_criterion_for_forest_biomass/
      Avatar
      schrieb am 30.11.16 23:32:01
      Beitrag Nr. 8.185 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 53.799.186 von Hochfinanz16 am 30.11.16 11:53:58
      @Hochfinanz16 Antwort Teil 2
      Auskunft der IR-Abteilung

      Was soll´n die von der IR schon sagen? Etwa: „Verehrter Hochfinanz16, exakt 99,16% der von uns erzeugten Kraftstoffe stammen aus bedenklichen Quellen wie Futtermitteln und Nahrungsmitteln und nur 0,84% aus Stroh."
      Und Du: ":confused::confused::confused:"

      Und die von der IR: "Was, Sie glauben das nicht? Ist doch ganz einfach aus der letzten Quartalsmitteilung und dem Ergänzenden Kommentar zum Quartalsbericht vom 10.11.2016 nachzurechnen:
      Der Anteil des aus Stroh erzeugten Biogases beträgt maximal 8 MW x 8.240 h/a = 65.920 MWh an Brennwert. An der gesamten Biogasproduktion des letzten Geschäftsjahres 2015/16 von 520.959 MWh hat das Stroh-Biogas damit maximal einen Anteil von 12,7%.

      Wenn man den Brennwert der Biogas-Produktion (520.959 MWh-Hs) in den Heizwert umrechnet ergibt sich ein Heizwert von 469.464 MWh-Hi = 469,5 GWh-Hi. Die Biodiesel-Produktion des letzten Geschäftsjahres 2015/16 betrug 449.303 t, der entsprechende Heizwert 4.886,2 GWh-Hi und die Bioethanol-Produktion 239.059 t, was einem Heizwert von 1.785,1 GWh-Hi entspricht. Für die gesamte Kraftstoff-Produktion des Geschäftsjahres 2015/16 ergibt das einen Heizwert von 7.140,7 GWh-Hi.

      Damit hat die Biogasproduktion an der gesamten Kraftstoffproduktion einen Anteil von 469,5 GWH-Hi / 7.140,7 GWh-Hi = 6,6%. An diesen 6,6% hat aus Stroh erzeugtes Biogas einen Anteil von 12,7% (s.o.), also einen Anteil von 0,84%-Punkten und aus Getreidekornschlempe erzeugtes Biogas einen Anteil von 87,3%, also 5,76%-Punkte.

      Das Unternehmen stellt den Biodiesel-Kraftstoff (68,4% der gesamten Kraftstoff-Produktion) aus Raps- bzw. Palmöl her, das Bioethanol (25%) aus Getreidekorn, beides sind Nahrungsmittel. Das nicht aus Stroh erzeugte Biogas (5,8% der gesamten Kraftstoff-Produktion) stellt das Unternehmen aus Getreidekorn-Schlempe her, also direkt aus einem Futtermittel und indirekt aus einem Nahrungsmittel. Nur der verbleibende Rest von 0,8% der gesamten Kraftstoff-Produktion entstammt dem unbedenklichen Einsatzstoff Stroh.“

      Hätte die IR-Abteilung in etwa so antworten sollen? :laugh::laugh::laugh::laugh:

      P.S.: Mathematik ist eine wunderbare Sprache, die entweder falsch oder richtig ist. Nichts mit so´ner typischen Verbio-Lingo wie "der Anteil der unbedenklichen Einsatzstoffe ist höher als gemeinhin angenommen wird" oder so, die nun wirklich gar nichts aussagt.

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      schrieb am 01.12.16 18:17:02
      Beitrag Nr. 8.186 ()
      Wasser predigen und Wein trinken
      Seit neuestem blogt unser Vorstandsvorsitzender auch auf der Website der Verbio AG unter #Strohklug. Schon sein erster Beitrag ist ein typischer „Sauter“:

      Hintergrund:
      Am 01.05.2013 meldete die Mitteldeutsche Zeitung in ihrem Artikel „Biosprit-Hersteller Verbio: Palmöl statt Raps für Zörbig“: „Dienstagnachmittag wartete Sauter mit einer weiteren schlechten Nachricht auf: „Wir sind gezwungen die Verarbeitung von heimischem Raps zur Biodiesel-Herstellung einzustellen.“ Künftig werde man stattdessen tropisches Palmöl zukaufen. Nur so könne das Unternehmen wieder profitabel arbeiten. … Biodiesel aus Palmöl sei 30 Prozent günstiger als aus Rapsöl.“

      Das heißt, Sauter und seine Aktionäre haben die zuletzt recht hohen Gewinne zu einem großen Teil mit Palmöl gemacht und folglich auch die Wertsteigerung des Unternehmens dem Einsatz von Palmöl zu verdanken. Streben nach Profit sticht Ethik.

      Und jetzt:
      Jetzt zieht Sauter in seinem ersten Blog-Beitrag plötzlich über Palmöl her. Wenn das nicht „Wasser predigen und Wein trinken“ ist, was dann? Plötzlich liegen ihm die Orang Utan & Co am Herzen, denen er zuvor die natürliche Lebensgrundlage genommen hat. Wie heuchlerisch!

      Natürlich hat er Recht, Palmöl ist Dreck. Das macht Rapsöl aber überhaupt nicht sauberer. Die EU hat schon ihre Gründe - die sie übrigens in ihren diversen Publikationen im Detail angibt – warum auch Rapsöl in die Verbannung gehört. Selbst wenn Verbio mittlerweile kein Palmöl mehr einsetzen sollte – was Sauter mit seinem Blog ja mehr oder weniger suggeriert - bleibt es doch dabei, dass der Konzern seinen Kraftstoff gegenwärtig zu mindestens 99,16% aus Nahrungs- und Futtermitteln erzeugt und nur zu maximal 0,84% aus unbedenklichen Einsatzstoffen wie Stroh.

      Claus Sauter kommt mir vor wie eine faule Avocado: außen eine schöne, ganz dünne grüne Schale, die regelmäßig (mit vom Kernthema ablenkenden Sprüchen) aufpoliert wird, und innen drin die dunkle Seite des Ganzen: schwarzer Biodiesel, nunmehr wohl nur noch erzeugt aus dem mit (ebenfalls mit großen iLUC-Problemen behafteten) Nahrungsmittel Rapsöl – oder doch mit Palmöl?
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      Avatar
      schrieb am 02.12.16 09:53:17
      Beitrag Nr. 8.187 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 53.810.856 von BioVenture am 01.12.16 18:17:02
      wie lange noch?
      Diese Sauter-Hetze regt mich jetzt echt auf!!! Was hätte er denn bei den politischen Machenschaften, die wir haben tun sollen? Wäre mal sehr interessant zu erfahren, wie die mächtigen Mineralölkonzerne die Politiker einkaufen und manipulieren. Hätte Sauter den Grundgedanken, Energie bei uns zu produzieren, mit unseren Möglichkeiten und nicht Mineralöl aus der ganzen Welt anzuschleppen, was in den Drittländern über Korruption hin zu schlimmsten Zuständen und Krieg führt, aufgeben sollen und Verbio in die Pleite gehen lassen? Da hat er die Firma leichter mithilfe von Palmölverarbeitung gerettet. Er arbeitet ja hin zu Verwertungen, deren Produkte wir selber haben!
      Dasselbe ist es mit der ewigen Nahrungsmitteldiskusion. Ist es besser, endlos Getreide und Grünmasse zur Fütterung von Tieren zu verwenden, deren Milch wir dann zu Butterbergen verarbeiten? deren Fleisch oder Mlchpulver wir wieder dort hin transportieren, wo wir Erdöl herholen und somit dort auch noch die allerletzten bäuerlichen Strukturen vernichten?
      Da ist mir ein Sauter, der mit seiner Art Energie zu erzeugen dazu beiträgt, dass irgendwann alle unsere Energieerzeugungsarten zusammen uns vom Erdölimport wegbringen, tausendmal lieber!

      Noch was: Die Mineralölindustrie hatts bisher immer geschafft, in den Winter hinein den Biodiesellpreis zu drücken. Heuer nicht; die Preise ziehen weiter an.
      4 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 03.12.16 17:28:18
      Beitrag Nr. 8.188 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 53.814.540 von Viktosef am 02.12.16 09:53:17
      @Victosef Meine Antwort Teil 1
      Mein lieber Viktosef, wie gerne würde ich mit Dir (mental) kuscheln. :keks: Aber Du scheinst nicht erfasst zu haben
      1.) um was es hier geht,
      2.) welche Dimensionen dieses „was“ hat,
      3.) dass wir hier von G e s e t z e n reden, die jeder einzuhalten hat,
      4.) das die Beschlüsse der EU-Kommission von 86% der deutschen Bevölkerung getragen werden.

      Ad 1.) Um was geht es hier?
      Die konventionellen Biokraftstoffe (der 1. Generation) und die fortschrittlichen (Bio-)Kraftstoffe unterscheiden sich im Wesentlichen hinsichtlich der Herkunft der Einsatzstoffe und hinsichtlich der iLUC-Problematik. Die konventionellen Biokraftstoffe werden aus Stoffen hergestellt, die auch als Nahrungs- oder Futtermittel eingesetzt werden können. Zudem entfachen sie einen Wettbewerb um Agrarflächen und treiben die Pachtpreise nach oben. Das ergab sich bereits aus der RED-I (2009/28).

      Vor 15 Monaten hat die EU-Richtlinie 2015/1513 vom 9. September 2015 die bis weit nach 2050 das (gesetzgeberische) Handeln bestimmenden Themen „THG- Emission“, „iLUC“, „konventionelle/fortschrittliche Kraftstoffe“ und „Energieeffizienz“ fortgeschrieben. Für die in dieser Richtlinie beschlossenen Maßnahmen haben das EU-Parlament und der EU-Rat in der Richtlinie 37 (!!) Gründe geliefert. Kann jeder dort nachlesen. Grund 19 lautet z.B. wie folgt: „Da die Menge der Biokraftstoffe und flüssigen Biobrennstoffe, die aus Getreide und sonstigen Kulturpflanzen mit hohem Stärkegehalt, Zuckerpflanzen, Ölpflanzen und aus Hauptkulturen vorrangig für die Energiegewinnung auf landwirtschaftlichen Flächen angebauten Pflanzen hergestellt werden, begrenzt werden muss, sollten sich die Mitgliedsstaaten darum bemühen, die Förderung des Verbrauchs derartiger Biokraftstoffe und flüssiger Biobrennstoffe … schrittweise einzustellen.“ Die von mir ausgelassene Textstelle bezieht sich auf den Grenzwert, den die konventionellen Biokraftstoffe maximal erreichen dürfen (7%, wenn der einzelne Mitgliedsstaat es will, auch weniger).

      Nachdem sich abzuzeichnen beginnt, dass die iLUC-Effekte viel größer sind als bislang angenommen, setzt Brüssel diese Politik mit der RED-II nun konsequent fort: “To minimise the Indirect Land-Use Change (ILUC) impacts, RED II will introduce a cap on the contribution of food-based biofuels towards the EU renewable energy target, starting at 7% in 2021 and going down progressively to 3.8% in 2030.”

      Und das ist dann noch nicht das Ende. Die „ewige Nahrungsmitteldiskussion“ wird zu Deinem Leidwesen „ewig“ weitergehen. Der Anteil und die produzierte Menge an Nahrungsmittel-basierten Kraftstoffen wird in einem langfristig schrumpfenden Kraftstoffmarkt – also resultierend aus einem doppelten Effekt – zurückgehen, weil es politisch so gewollt ist.

      Ad 2.) Welche Dimensionen hat das?
      Das neue Gesetz (nichts anderes ist eine EU-Richtlinie, s.u.) betrifft die gesamte europäische Branche der Biokraftstoff-Hersteller massivst, also auch die Verbio AG. Es hat darüber hinaus trans-europäische Bedeutung (siehe Palmöl-Diskussion). Wie ich es an dieser Stelle schon seit Jahren poste, diese „leidige Nahrungsmitteldiskussion“ schlägt voll durch auf die Entscheidungen des Gesetzgebers und bildet eine f u n d a m e n t a l e Grundlage für alle europäischen Biokraftstoff-Hersteller.

      Ad 3.) Europäische Richtlinien
      Gemäß den Lissabonner Verträgen haben die Mitgliedsstaaten in bestimmten Bereichen ihre Souveränität an Brüssel abgetreten und zwar an den EU-Rat, die EU-Kommission und das EU-Parlament. Zu diesen von den Mitgliedsstaaten aufgegebenen Bereichen gehören u.a. der Energie- und der Umwelt-Bereich. Rat, Kommission und Parlament sind damit übergeordnete
      G e s e t z g e b e r.

      Die europäischen Gesetze werden in Form von EU-Richtlinien erlassen. Wenn auch der EU-Rat und das EU-Parlament den RED-II-Entwurf der EU-Kommission akzeptieren, m ü s s e n die einzelnen Mitgliedsstaaten – also auch Deutschland – deren Inhalt in nationales Recht umsetzen. In Deutschland geschieht dies meist in Form von sogenannten Durchführungsverordnungen. Was in diesen Durchführungsverordnungen drin steht, müssen wir alle einhalten – auch Verbio. Die Durchführungsverordnung, die die EU-Richtlinie 2015/1513 umsetzen soll, wird gerade vom zuständigen Umwelt-Ministerium erarbeitet.

      Ad 4.) „wird getragen von der Bevölkerung
      Die Nahrungsmitteldiskussion gibt es - wie von Dir gefühlt - schon „ewig“. Sie wurde losgetreten von Kirchen und Kirchen nahestehende Organisationen wie z.B. „Brot für die Welt“, die vor Ort (z.B. in Mittelamerika) hautnah die iLUC-Effekte miterlebt haben: Kleinbauern und Indianer wurden aus bekannten Gründen von ihren Grundstücken vertrieben.

      Daraufhin haben die EU und nationale Regierungen bei den besten Wissenschaftlern, die aufzutreiben waren, umfangreiche und sehr tiefgehende Studien in Auftrag gegeben, die alle Seiteneffekte, u.a. die von Dir angesprochenen Butterberge und die Vernichtung bäuerlicher Strukturen durch Export von Billigfleisch und Milchpulver berücksichtigen sollten. Was diese Wissenschaftler abgeliefert haben, bildete die Grundlage für umfassende politische Diskussionen, die auch mit NGOs geführt wurden. Ergebnis sind die politischen Entscheidungen, wie sie nun in Form von EU-Richtlinien vorliegen.

      Dass zumindest die deutsche Bevölkerung zu 86% hinter diesen Entscheidungen steht, ergibt sich aus der Ablehnung des E10-Kraftstoffes. Obwohl E10 an der Tankstelle pro Liter 2 Cent günstiger als E5 ist, hat E10 an der Menge „E5 + E10“ nur einen gewichtsbasierten Anteil von zunächst 16% und jetzt nur noch rd. 14% erreicht. Da seit Einführung des E10 in 2011 kein einziger Motorschaden auf den Einsatz von E10 statt E5 zurückgeführt werden konnte, greift das Motorschaden-Argument nicht mehr. Die andauernde Ablehnung ist daher in dem anderen Grund zu suchen, den E10-Ablehner angeben: sie wollen einfach keine Zuckerrüben tanken und schon gleich gar nicht Getreidekörner. Dafür nehmen sie - obwohl sonst extrem preissensitiv - sogar einen Preisnachteil von 2 Cent in Kauf.

      Bei der Nahrungsmitteldiskussion handelt es sich also um keine leidige Diskussion mehr, sondern um einen erzielten gesellschaftlichen und politischen Konsens. Die Sache ist mittlerweile entschieden, die entsprechenden Gesetze liegen vor wie nicht zuletzt die RED-II zeigt. Die Zukunftsfähigkeit der einzelnen Biokraftstoff-Hersteller wird ab sofort daran bemessen, welcher Kraftstoff-Anteil aus Nahrungsmitteln ("food-based biofuels", s.o.) erzeugt wird und welchen Anteil "Fortschrittliche Kraftstoffe" (im Sinne der EU-Richtlinien 2015/1513 und RED-II) an der gesamten Kraftstoffproduktion eines Biokraftstoff-Herstellers tatsächlich haben.

      Ob das erzeugte Ethanol als E5, E10 oder E20 verkauft wird, ist deshalb vollkommen nebensächlich. Entscheidend wird sein, welche Einsatzstoffe genutzt werden. Bioethanol aus Getreidekorn ist ganz klar auf dem absteigenden Ast. Und BioDiesel aus Rapsöl ergeht es da nicht besser und Biomethan aus Getreidekornschlempe auch nicht. Keiner dieser Kraftstoffe ist ein Fortschrittlicher Kraftstoffe im Sinne der EU-RL 2015/1513 und der RED-II.
      Avatar
      schrieb am 04.12.16 15:26:39
      Beitrag Nr. 8.189 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 53.814.540 von Viktosef am 02.12.16 09:53:17
      @ Viktosef Meine Antwort Teil 2
      Die EU-Richtlinie 2015/1513 vom 9. September 2015 beinhaltet eine Ergänzung der RED-I. Und zwar wurden dem Artikel 2 Absatz 2 der RED-I Begriffsdefinitionen zugefügt:

      Buchstabe v) definiert, was Reststoffe aus der Landwirtschaft sind: „Reststoffe aus Landwirtschaft … (sind) Reststoffe, die unmittelbar in der Landwirtschaft … entstanden sind; sie umfassen keine Reststoffe aus damit verbundenen Wirtschaftszweigen oder aus der Verarbeitung“ (Unterstreichung von mir);

      Getreidekornschlempe aus der alkoholischen Fermentation von Getreidekörnern zu Bioethanol ist somit ganz klar kein landwirtschaftlicher Reststoff und damit auch kein „agrarischer“ Reststoff.

      Buchstabe s) definiert, was unter industriellen Reststoffen zu verstehen ist, nämlich u.a. „Nahrungs- und Futtermittelpflanzen nach Extraktion von Pflanzenölen, Zucker, Stärken und Protein“ (Unterstreichung von mir);

      Damit ist Getreidekornschlempe nicht einmal ein industrieller Reststoff, denn während der alkoholischen Fermentation wird nur die Stärke verarbeitet, die Nicht-Stärke-Anteile wie u.a. Eiweiße (Proteine) bleiben in der Schlempe zurück, was Getreidekornschlempe zu einem hervorragenden Futtermittel macht, also zu einem Koppel- bzw. Nebenprodukt der Ethanol-Herstellung. Koppel- und Nebenprodukte sind keine Reststoffe.

      Getreidekornschlempe ist also weder ein Reststoff, noch ein industrieller Reststoff. Schon gar nicht ist Getreidekornschlempe ein „agrarischer“ Reststoff. Der europäische Gesetzgeber hat damit genau die Position übernommen, die ich seit Jahren u.a. in diesem Thread vertrete.

      Wider besseren Wissens (es kann mir keiner erzählen, dass ein Biokraftstoffhersteller die (inzwischen 18 Monate alte) Gesetzeslage nicht kenne, insbesondere dann nicht, wenn der VV gleichzeitig Präsidiumsmitglied des VDB ist) vermarktet das Verbio-Management das erzeugte Biomethan aber nach wie vor wie folgt:

      „Verbiogas wird ausschließlich aus agrarischen Reststoffen wie Schlempe, einem Abfallprodukt bei der Bioethanol-Produktion, sowie Stroh ohne die Nutzung von Nahrungsmitteln gewonnen“

      „Verbiogas ist ein Biokraftstoff der zweiten Generation für Erdgasfahrzeuge, der ohne die Verwendung von Nahrungsmitteln hergestellt wird. „Teller-oder-Tank", Monokulturen, Vermaisung der Landschaft oder direkte bzw. indirekte Landnutzungsänderung sind mit Verbiogas kein Thema mehr.“

      Das Ganze wird noch garniert mit einem tollen roten Stempel auf dem dick und fett Ohne Nahrungsmittel steht.

      Wie wir nun erfahren haben, erzeugt die Verbio AG ihr „Verbiogas“ zu maximal 12,7% aus Stroh, 87,3% stammen eben doch direkt aus Futtermitteln und indirekt aus Nahrungsmitteln. Damit begeht das Management der Verbio AG, allen voran der für die Bereiche Marketing, Recht, IR und PR verantwortliche Vorstandsvorsitzende, Betrug am Kunden – ungefähr so wie u.a. BOSCH und VW das ja auch schon jahrelang praktiziert haben.

      Auch wenn sich das Management ggf. durch semantische Spitzfindigkeiten herausreden kann, beim B2B-Kunden (wie z.B. den Stadtwerken München) kommt an und wird im Augenblick ganz aktuell an den Endkunden weitergegeben: „Das aus der weltweit ersten Bioraffinerie in Zörbig/Sachsen-Anhalt stammende Biomethan wird ausschließlich aus der Verwertung agrarischer Abfälle, wie zum Beispiel Stroh, gewonnen. Nahrungsmittel werden hier nicht verarbeitet.“

      Um auf Deine Frage „wie lange noch?“ zurück zu kommen, lieber Viktosef: so lange, wie Sauter, der im Rahmen der „ewigen Nahrungsmitteldiskussion“ auch schon mal Leserbriefe fälschen lässt (bitte zurückblättern), Aktienanalysen kauft (bitte zurückblättern) oder Journalisten und damit die Öffentlichkeit frech anlügt („wir verwenden nur minderwertiges Getreide, das nicht einmal als Viehfutter taugt“, bitte zurückblättern) nicht aufhört, die Öffentlichkeit, seine Kunden und seine Aktionäre zu verarschen, so lange werde ich den Mund aufmachen!

      Ich bin der festen Überzeugung, dass nur diejenigen, deren Machenschaften drohen, aufgedeckt zu werden, das Streben nach Wahrheit als „Hetze“ bezeichnen. Diejenigen, die schon aufgeflogen sind, können das ja wohl schlecht.
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      Avatar
      schrieb am 08.12.16 01:14:42
      Beitrag Nr. 8.190 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 53.825.708 von BioVenture am 04.12.16 15:26:39
      Warum verbreitest du deine Lügenmärchen nicht bei Südzucker ?
      Warst du schon mal bei Verbio in der Produktion ? Glaub wohl nicht !
      Oder warum wird einfach mal vergessen das die verarbeitete Gerste hochgadig mit Mutterkorn verseucht ist !
      Dieses Zeug ist giftig meistens tödich
      Russland hatte mal ca. 1.000.000 Tote (stark LSD haltig wirkt wie ne überdosis drogen ) und das in einem Jahr ! Gebe zu schon etwas länger her aber Ägypten hat erst vor ein paar monaten grosse Weizen Lieferungen wegen diesem problem reklamiert und die ware abgelehnt was jetzt damit machen ? Wenns nach dir geht wohl brot für Drogenabhänige backen so als methadonersatz .
      Ob die Schlempe noch verseucht ist entzieht sich meiner kenntnis bin ja nur zeitarbeiter .
      Was noch komisch ist das alle länder die im grosse Stiel Biokraftstoffe produziern auf Butterberge sitzen und in Ölländer gehungert wird komisch nicht war ? Aber liegt im biodiesel
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