Hafenriesen gehen an die Börse: HHLA Hamburger Hafen- und Logistik AG und DUBAI Ports (Seite 157)

[maerlin]

Antwort auf Beitrag Nr.: 32.258.185 von DickeBacke am 02.11.07 16:48:03

Auf Grund der mir zugänglichen Fakten war ich bisher anderer Meinung. Meinung ist halt immer nur eine Meinung, mehr auch nicht.
Meinen Standpunkt stelle ich permanent auch im Logistikbereich in Frage, zumal sich in der heutigen schnellebigen Zeit sehr viel in sehr kurzer Zeit ändert.
Doch noch einige Fragen zum Posting 236:
Produktionsverlagerung:
In der Tat ging vor Wochen die Meldung über die Ticker, dass zahlreiche Unternehmen ihre Produktion vielfach aus China nach z.B. Deutschland rückverlagern. Könnten Produktionssteigerungen für den Export in China diese Mengen nicht ausgleichen ?
Die ASEAN - Staaten wachsen doch enorm. Gerade dieser Tage wurde das wieder anlässlich des Besuches der Kanzlerin in Indien deutlich.
Zunehmende Containerisierung:
Von der HHLA erfuhr ich schon vor gut 2 Jahren, dass nahezu alles, was möglich ist, mittlerweile in Containern transportiert wird. U.a. auch Düngemittel sowie Kali und Salz. Auch hier stellt sich für mich die Frage: Kann das allgemeine Wirtschaftswachstum im asiatischen Raum drohende Mengenverluste nicht evtl. ausgleichen ?
Hast Du diesbezüglich auch einmal interessante Literatur zu empfehlen ? Ich will meinen Standpunkt sehr gern überprüfen.
Viele Grüsse
maerlin

[DickeBacke]

Antwort auf Beitrag Nr.: 32.257.742 von maerlin am 02.11.07 16:18:54

Die Tiefe der Elbe. Große Containerschiffe können nur mit der Flut ein-/auslaufen. Selbst (im heutigen Vergleich) durchschnittliche Schiffe bekommen mit der Tiefe Probleme, weil sie bei niedrigem Wasserstand langsam fahren müssen, da sich sonst das Schiff zum Grund "ansaugt", wenn zwischen Schiffsboden und Grund nur noch ein Meter Wasser ist. Verzögerungen mit den entsprechenden Auswirkungen sind die Folge. Mittlerweile häuft sich in Hamburg die Zahl der Container, die einfach stehen gelassen werden, weil die Schiffe nicht die Flut verpassen wollen. Die Elbvertiefung ist teuer, wird ne Weile dauern und ist ökologisch umstritten.
Die lange Revierfahrt durch die Elbe ist nachteilig (zumindest wenn ein hoher Anteil der Container einen anderen Bestimmungsort hat).
Mit dem Jade-Weser-Port wird Hamburg vermutlich an Bedeutung als "Hub" verlieren.
Verkehrstechnisch sieht es im und um den Hafen ziemlich problematisch aus.
Die Preise für Logistikimmobilien/-flächen in Hamburg sind bundesweit am höchsten.
Mittlerweile steht sogar schon die Köhlbrandbrücke zur Disposition, weil sie für die künftigen Containerriesen zu niedrig ist.

Maerlin, über Standortvor/nachteile Hamburgs haben wir ja schon lang und breit debattiert. Ich weiß dass Du da anderer Meinung bist.

[TopDepot]

@ all

hallo, wir sind soeben auch eingestiegen.. logistik und insbesondere dieser wert sind auf lange sicht sehr interessant...

kleine Position heute eingegangen bei 61... schau wir mal ..

streubesitz sind 30% oder?? ok chinos können kommen... kaufen auch flugplätze in den neuen bundesländern

grüße
Töpfe

[maerlin]

Antwort auf Beitrag Nr.: 32.257.676 von Taifun36 am 02.11.07 16:14:40

Na denn mal Prost heute Abend. Mokt dat nich to doll.
Sind ja erst gute 10,-Euro Gewinn pro Aktie.
Gruss
maerlin

[Chris2710]

Antwort auf Beitrag Nr.: 32.257.666 von DickeBacke am 02.11.07 16:13:33

Standortnachteile???

[Chris2710]

Ich zweifle nicht an seiner Sachkenntnis, auch halte ich nichts von einer "überschwenglichen Euphorie". Ich bin beruflich mit dem Transport und der Logistik von und zu den belgischen und niederländischen Nordseehäfen beschäftigt, kenne daher die Probleme und die Forderungen der Kunden.

[maerlin]

Antwort auf Beitrag Nr.: 32.257.666 von DickeBacke am 02.11.07 16:13:33

Interessant. Das mit den Standortnachteilen Hamburgs leuchtet mir allerdings nicht ein. Könntest Du das konkretisieren ?
Gruss
maerlin

[Taifun36]

Antwort auf Beitrag Nr.: 32.256.205 von dg6nds am 02.11.07 14:48:27

Ich bin in der glücklichen Lage eine Aktie zum Ausgabekurs von 53 Euro erhalten zu haben. Also ich gehe heute etwas feiern.

[DickeBacke]

Antwort auf Beitrag Nr.: 32.257.364 von maerlin am 02.11.07 15:51:26

Wenn man sich mal die Hauptgründe für das rasante Umschlagswachstum in der Vergangenheit ansieht (zunehmende Containerisierung, Produktionsverlagerung, robuste Konjunktur), dann ist bei den ersten beiden Punkten ziemlich sicher, dass sich diese Entwicklung abschwächt (es sei denn, in Zukunft wird auch Eisenerz und Rohöl im Container transportiert und unsere Brötchen in China gebacken), bei letzterm ist eine Abschwächung nicht unwahrscheinlich. Vor diesem Hintergrund halte ich es für sehr fraglich, ob sich die hohen Steigerungsraten in die Zukunft projiezieren lassen.
Dazu kommen gewissen Standortnachteile Hamburgs und die Tatsache, dass alle Terminalbetreiber der Nordrange mit Hochdruck an der Ausweitung der Kapazitäten arbeiten. Stehen diese Kapazitäten zur Verfügung, könnte das einen ziemlich negativen Einfluss auf die Margen haben.

Nein, ich bin nicht "drin". Dazu ist mir die Aktie viel zu teuer

[maerlin]

Antwort auf Beitrag Nr.: 32.256.834 von Chris2710 am 02.11.07 15:21:54

DickeBacke ist in der Tat ein sehr gut informierter Kenner der Szene. Davon konnte ich mich auf Grund der zahlreichen Postings im Eurokaithread überzeugen. Und er hat in der Vergangenheit sachlich exzellente Beiträge zu dieser Thematik geliefert. Insofern halte ich seine grundsätzliche Äusserung für zutreffend, dass man keinesfalls in überschwengliche Eurphorie verfallen sollte. Das wollte ich auch keinesfalls bezwecken. Aber ich möchte an dieser Stelle Herrn Eckelmann von der diesjährigen Hauptversammlung der Eurokai zitieren. Sinngemäss äusserte er sich im Zusammenhang mit der Darstellung um die Bewerbung des La Mong Bay - Tiefwasserhafens in Indonesien wie folgt: "... ich kanns ja auch nicht recht glauben, aber es werden immer mehr und mehr und das in immer kürzeren Abständen....". Hauptversammlung Eurokai am 7 Juni 2007 im Hotel Lindtner in Hamburg Heimfeld.
ich schaue auch so manchesmal ungläubig auf die neuen Umschlagrekorde, doch sollten wir nicht vergessen, dass Nordeuropa mit den skandinavischen Ländern -und Norwegen sowie Schweden boomen- ihre Container zumeist über Hamburg ziehen. Osteuropa verlädt auch zu grossen Teilen über Hamburg. Insofern könnten die Annahmen am Ende tatsächlich eintreten. Wenn Asien boomt und Abertausende Boxen verladen werden, dann müssen sie ja auch irgendwo ausgeladen werden. Und davon profitiert Hamburg enorm stark.
Gruss
maerlin