Wirecard - Top oder Flop (Seite 16295)

[Floripa]

Antwort auf Beitrag Nr.: 34.565.734 von sobic am 23.07.08 00:47:21

Rechtsexperten gehen davon aus, dass das Glücksspielverbot demnächst fällt. Das könnte geradezu eine Umsatzexplosion bei Wirecard bedeuten.

es gibt bedeutendere anbieter von zahlungssystemen die
sich noch strikt aus diesem sektor heraushalten

in welchen ländern soll denn das glücksspielverbot demnächst
fallen?

[sobic]

NOCHEINMAL: der Vorwurf der SDK lautet nicht auf Bilanzfälschung, sondern auf intransparente Darstellung. Das hat man aber geschickt vermischt in dem man immer mal wieder das Stichwort Thielert reingebracht hat und auch von interessierter Seite entsprechende News platziert hat. War schon ein nettes Netzwerk.
ALLERDINGS kommt nichts aber auch nichts substanzielles, was einen solchen Kursrückgang rechtfertigt. Man hat einfach nur die aktuelle nervörse Börsensituation ausgenutzt.
Erlöse aus Gambling und ggf. aus Glücksspiel sind meiner Meinung nach sogar äußerst substanziell. Rechtsexperten gehen davon aus, dass das Glücksspielverbot demnächst fällt. Das könnte geradezu eine Umsatzexplosion bei Wirecard bedeuten.
ENTSCHEIDEND sind für mich aktuell die Analysen von JP Morgen und SES. Meint Ihr denn wirklich die nehmen so ein heisses Eisen nicht genau unter die Lupe, bevor Kaufempfehlungen ausgesprochen werden?

MEINE MEINUNG: Wirecard ist eines der schnellst wachsenden Unternehehmen. Das Geschäftsmodell ist äußerst vielversprechend.


sobic.

[crude_facts]

Antwort auf Beitrag Nr.: 34.565.195 von sorby am 22.07.08 22:35:50

Dafür muss ich nicht abwarten.

Das Argument verstehe ich sehr gut, habe ich aber dummerweise im Spätherbst 2006 und dann fast 1 1/2 Jahre selbst zu oft bei Thielert als Glaubensbekenntnis in Form eines "allwissenden Mr. Market" um die Ohren gehauen bekommen. Allerdings von Usern, die nunmehr aus den Thielert-Threads verschwunden sind oder die die Gnade der Vergesslichkeit gepackt hat.

Das Problem ist: Aussagen zur Zukunft hängen an der Glaubwürdigkeit des Managements. Und genau das hat sich in dieser "Affäre" gerade mit seinen Handlungen und seiner Kommunikationsweise (Meldungen, IFRS-Zwänge-Begründung, handfeste Stillschweige-Vereinbarung SdK, dubiose Informationsbeschaffung "Kenntnis erlangt", Berichte über handfestes Auftreten des offensichtlich vielseitig tätigen RA Jens Röhrborn) selbst beschädigt. Ungeachtet der Frage, ob die Zahlenwerke sich im nachhinein als unrichtig oder lediglich unverständlich herausstellen.

Die SdK hat sich in der Sache durch das Verhalten von Herrn Straub ein Image-Problem erster Güte eingefangen. Ich glaube nicht, dass die anderen Herrschaften des SdK-Führungsgremiums wesentlich vorher davon gewusst haben. Darüber hinausgehende Fragen in Richtung Insider-Marktmanipulation stehen wieder auf einem anderen, persönlichen Blatt von Markus Straub. Auch das wird sich zeigen.

Aber, was bleibt, ist die Frage: Was ist dran an der Sache? Und das kann momentan kein Außenstehender mit Verlässlichkeit sagen, oder?

Folge: In solchen Marktzeiten ist Unsicherheit Gift für jeden Wert. Denn Investitions-Alternativen gibt es gerade jetzt zuhauf.

[crude_facts]

Antwort auf Beitrag Nr.: 34.565.365 von cocho am 22.07.08 22:55:08

Du bist wohl nicht zu blöd. Oder in sehr guter Gesellschaft.

[crude_facts]

Antwort auf Beitrag Nr.: 34.565.135 von spidernetz am 22.07.08 22:30:21

In der Form nicht.

Mir ist es beispielsweise völlig unverständlich, wie man auf die Idee kommen kann, eine Bankbilanz/ -Guv/ -KFR mit allen Besonderheiten mit den anderen Geschäften zu vermischen. Und das dann mit Zwängen aus den IAS/ IFRS zu begründen, ist so abwegig, dass es einem Fachkundigen die Sprache verschlägt.

Selbst die seit Jahren viel kritisierte MLP weist das Beankgeschäft in den Zahlenwerken separat aus. Und selbstverständlich legen die auch nach IFRS Rechnung.

Ich habe es bereits mehrfach geschrieben. Der CFO solle bitte mal die entsprechenden IAS-Vorschriften benennen, die ihn daran hindern, z.B. die Forderungen oder Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft in der Konzernbilanz, -GuV oder -Kapitalflussrechnung separat auszuweisen. Das ist mMn nicht mehr als ein hilfloser Rechtfertigungsversuch für eine gründlich daneben gegangene Kapitalmarkt-Kommunikationsstrategie.

Wenn es für Fachleute - wenn überhaupt - schon kaum mehr nachvollziehbar ist, dann ist es das auch nicht für geübte Leser, geschweige denn für den Normalanleger. Mit true und fair view hat das dann nichts mehr zu tun.

Wenn man sich nicht an die Transparenzanforderungen als Preis für eine stattliche Börsenbewertung und die Fungibilität seiner Aktien halten will, dann sollte man eben auf eine Börsennotierung verzichten und andere Finanzierungsquellen nutzen, dann kann man auch seine Bücher bis auf die obligatorischen Offenlegungspflichten nach §§ 325 ff. HGB weitgehend zuhalten. "Dusch mich, aber mach` mich nicht nass!" - Das geht nicht in diesem Segment.

So jedenfalls beschwört man geradezu die Probleme herauf.

Wollte man in Wirklichkeit - wie bereits beschrieben - eher "problembehaftete" Umsätze mit unproblematischen Erlösen und non-recurring issues mit nachhaltigen Cash- und Ergebnis-Bringern "poolen", um insgesamt hierauf eine höhere Bewertung für wachstumsdynamische, aber solide finanzierte börsennotierte Unternehmen zu bekommen, so hat man jetzt zumindest durch die nunmehr scheibchenweise offenbarten "Besonderheiten" geradewegs das Gegenteil erreicht. Wenn nicht doch noch ganz andere Dinge dahinter stecken.

Aber die Wahrheit aus dem Geschäftsbericht herauszulesen, ist eben nicht möglich. Genau das ist ja das Problem, warum eben nicht nur ein paar short seller einen Teilerfolg erzielen konnten, sondern warum der Wert richtig durchsackte. Man kann die Sache nur glauben oder eben auch nicht. Eigenhändig errechnen oder verstehen kann man es mMn anhand der Rechnungslegung eben nicht.

Deshalb ist es für mich für ein Urteil zu früh. Bevor ich es nicht wirklich durchdrungen habe...

Persönliche Meinung von
crude_facts

[cocho]

Antwort auf Beitrag Nr.: 34.564.972 von crude_facts am 22.07.08 22:14:31

Geht nicht, nicht bei mir. Bin vielleicht zu blöd. Bin jedenfalls gespannt, ob man jetzt was Vernünftiges bekommt.

c.

[sorby]

Antwort auf Beitrag Nr.: 34.564.972 von crude_facts am 22.07.08 22:14:31

Wenn deine Auswertung für dich unbefriedigend war, oder dir einiges nicht plausibel ist, warte doch ab, was die Fachleute dazu sagen werden.An der Börse wird die Zukunft gehandelt und da sind für mich die Aussagen von H. Braun zur Firmenentwicklung 2008 glaubhafter, als die Interviewäußerungen des H. Straub in dem sogenannten Anlegermagazin. Der Wert wird z.Zt. in der Presse herumgereicht als ob es sich um ein DAX-Schwergewicht handelt und das heißt für mich, dass einigen die Düse pfeift, sollte nur ein Teil des Anfangsverdachtes der Kursmanipulation stimmen. Und wenn Bilanzfälschung o.ä. vorliegen sollte, dann kannst du die Firma eh vergessen.
Der Kurs wird sich hoffentlich bis zur Aufklärung wieder erholen.

[spidernetz]

Antwort auf Beitrag Nr.: 34.564.972 von crude_facts am 22.07.08 22:14:31

Kann man die Intransparenz aus wettbewerbsrechtlichen Gesichtspunkten rechtfertigen? Wirecard hat ja nun einiges vor bzgl. Transparenz u. Prüfung der Bilanz. Grundsätzlich bin ich positiv eingestellt.

[crude_facts]

Antwort auf Beitrag Nr.: 34.564.925 von spidernetz am 22.07.08 22:09:39

Ich habe mir dazu noch keine Meinung gebildet.

Der mMn wirklich schlechte Geschäftsbericht mit einer ganzen Reihe schlicht unverständlicher Darstellungen und Erläuterungen macht es einem nicht einfach. Versuche nur mal, die Verprobung der latenten Steuern oder die Überleitung Bilanz/ GuV anhand der Notes zur Kapitalflussrechnung hinzubekommen. Viel Spaß...

[moneyfunny]

Morgen sehen wir bestimmt wieder die 4 vorne dran. Habe so ein Gefühl, dass das gestrige und heutige Feuer doch nur von Stroh genährt wurde. Gegen Kursschluss ging es ja vom Tageshoch heute wieder ganz schön runter...