checkAd

    Wirecard - Top oder Flop (Seite 15326)

    eröffnet am 01.05.08 15:13:34 von
    neuester Beitrag 20.04.24 12:11:21 von
    Beiträge: 166.148
    ID: 1.140.904
    Aufrufe heute: 540
    Gesamt: 21.646.139
    Aktive User: 0

    ISIN: DE0007472060 · WKN: 747206 · Symbol: WDI
    0,0518
     
    EUR
    -32,90 %
    -0,0254 EUR
    Letzter Kurs 15.11.21 Frankfurt

    Werte aus der Branche Finanzdienstleistungen

    WertpapierKursPerf. %
    8,4500+27,07
    0,9000+20,00
    4,5000+15,38
    6,3000+14,55
    0,5700+14,00

    Beitrag zu dieser Diskussion schreiben

     Durchsuchen
    • 1
    • 15326
    • 16615

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 17.03.16 16:09:14
      Beitrag Nr. 12.898 ()
      Besten Dank an alle die zu diesem Kursrückgang beigetragen haben, denn Ihr habt mir einen günstigen Wiedereinstieg bei einem tollen Unternehmen beschert.
      Avatar
      schrieb am 17.03.16 16:05:14
      Beitrag Nr. 12.897 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 52.002.704 von Rentfort am 17.03.16 14:42:31Payment Processing
      Im Payment Processing ist Wirecard Dienstleister für alle Zahlungs- und Buchungsvorgänge im Zusammenhang mit Zahlungen für einen Kunden, der ein Onlinegeschäft betreibt. Hierbei ist die Kreditkartenzahlung nur eine von mehreren Zahlungsmöglichkeiten, die das Onlinegeschäft abwickelt.

      Nun gibt es aber einen gewaltigen Unterschied zwischen dem Acquring und dem Payment Processing. Beim Aquiring laufen die Zahlungen durch die Bücher des Acquirers, beim Payment Processing laufen die Zahlungen nicht über die Bücher des Dienstleisters sondern bleiben auf den Konten des Kunden. Sollen die Zahlungen über die Bücher des Payment Service Providers laufen, benötigt dieser eine Erlaubnis der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht nach ZAG.
      Große Anbieter wie z.B. die Novalnet AG oder die Heidelpay GmbH haben eine solche Erlaubnis und werben auch damit. In der Onlinedatenbank der Bafin sind alle Unternehmen, die eine solche Erlaubnis haben, aufgeführt. Nach meiner intensiven Recherche hat kein deutsches Tochterunternehmen des Wirecard Konzerns eine solche Erlaubnis.

      Dies sollte ausschließen, dass deutsche Unternehmen des Wirecard Konzerns überhaupt Forderungen und Verbindlichkeiten haben, die durchlaufenden Charakters sind.

      Für die Wirecard Payment Solutions (Holdings) Ltd. sollten ähnliche Regelungen gelten, hier bin ich mit meinen Recherchen aber nicht sehr weit gekommen.

      Verbleibt die Card Systems Middle East FZ-LLC in Dubai. Diese Gesellschaft hatte in den zurückliegenden Jahren trotz riesiger Gewinne einen enormen Kapitalbedarf.

      „a rolling processor gathers no loss” ich füge hinzu “in cash”?!

      Wie entstehen aber nun die Forderungen?
      Gehen die Zahlungen nicht durch die Bücher des Payment Service Providers entstehen lediglich Forderungen in Höhe des Provisionsanspruchs. Durchlaufende Posten bestehen nicht.

      Laufen die Zahlungen durch die Bücher des Providers und kauft ein Kunde des Onlinegeschäfts eine Ware oder Dienstleistung entsteht eine Forderung des Onlinegeschäfts, die in den Büchern des Payment Service Providers auch als Forderung ausgewiesen wird. Gleichzeitig entsteht aber auch eine Verbindlichkeit gegenüber dem Onlinegeschäft. Da der Payment Service Provider eine kleine Marge behalten darf, ist die Verbindlichkeit etwas kleiner als die Forderung. Forderungen und Verbindlichkeiten haben bis auf die Marge für den Provider durchlaufenden Charakter. Soweit für jeden nachvollziehbar.

      Nun mögen in der Tat stichtagsbezogen zwischen Forderungen und Verbindlichkeiten Differenzen entstehen, dass aber wie 2013 Forderungen von € 236,3 m Verbindlichkeiten von lediglich € 16,4 m gegenüberstehen sollen, ist kaum zu erklären.

      Die einzige Erklärung lautet: Ich habe meine Kunden bezahlt und warte nun darauf, dass die Kunden meines Kunden mich bezahlen. Sind diese Forderungen möglicherweise uneinbringlich?

      Ich habe viel Gefallen an der Hypothese gefunden, dass zwei Seiten von zwei Medaillen zu betrachten sind, bisher aber nur die oben liegenden Seiten diskutiert werden und die verdeckten Seiten einfach übersehen wurden.

      Die Zeit wird zeigen, ob sich meine Hypothese mit der Realität deckt.

      ------------------------------------------------------------------------------------------------------
      Payment Processing & Risk Management. Das Risk Management würde ich nicht unterschlagen.
      Die Geschäftstätigkeit umfasst ausschließlich Produkte und Dienstleistungen, die sich mit der Akzeptanz bzw. Durchführung und der nachgelagerten Prozesse befassen.

      Hier ist der Knackpunkt. Die 200 Mio. Eigenkapital für Wirecard Tech. und Sales sprechen für sich.
      Avatar
      schrieb am 17.03.16 16:03:16
      Beitrag Nr. 12.896 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 52.003.049 von ValueAG am 17.03.16 15:22:47Ich habe das schon so gemeint, wie ich das geschrieben habe. Ich habe mich vielleicht missverständlich ausgedrückt.

      Geht von den Kreditkartenorganisationen kommendes Geld auf ein Konto einer anderen Bank des Händlers(Kunde von Wirecard) sind Geld und Verbindlichkeiten weg, das ist einfach.

      Solange die Wirecard Bank die Verbindlichkeit, die sie gegenüber ihrem Kunden hat, nicht auf das Konto des Kunden bucht, ist es negatives Working Capital.

      Was ist aber mit Beträgen, die auf dem Konto des Kunden gebucht wurden? Sind das immer noch Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen oder sind das dann Sichteinlagen? Ich würde sagen Sichteinlagen. Kann man da auch ein wenig größzügig mit der Zuordnung sein?

      Die zentale Frage aber ist, steht das negative Working Capital der Bank auch dem Konzern zur Verfügung, um z.B. die Forderungen des Processing Geschäfts zu finanzieren?

      Fakt ist, dass die Wirecard Bank 2012, 2013 und 2014 keine Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen hatte.

      Ich bin im Thema Bankenregulierung nicht sattelfest, aber vielleicht darf sie das Geld auch gar nicht ausleihen.
      17 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 17.03.16 15:22:47
      Beitrag Nr. 12.895 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 52.002.704 von Rentfort am 17.03.16 14:42:31Acquring


      Was aber passiert jetzt mit der Verbindlichkeit gegenüber dem Händler. Zahlt der Acquirer das Geld auf ein Konto einer anderen Bank des Kunden aus, ist das Geld abgeflossen und die Verbindlichkeit getilgt. Lässt der Kunde das Geld aber stehen, ist es dann immer noch eine Verbindlichkeit aus Lieferungen und Leistungen oder ist es dann bereits eine Kundeneinlage geworden?

      --------------------------------------------------------------------------------------
      Der letzte Satz passt nicht ganz.
      Lässt der Kunde (ich nehme an du meinst jetzt nicht Händel) das Geld aber stehen, ist es noch immer eine Forderung aus LuL. Sonst nichts....


      Die große Differenz im Aquiring-Geschäft ist das sogenannte negative Working-Capital.
      Bsp: der Kunde zahlt, somit wird die Forderung kleiner auf der Aktiva-Seite.
      Wirecard lässt sich paar Tage Zeit um die Zahlung an den Händler zu zahlen, somit bleibt die Verbindlichkeit auf der Passiva-Seite (Verbindlichkeit gegenüber dem Händler groß). Gleichzeitig entsteht auf der Aktiva-Seite die große Liquidität. Also das sogenannte negatvie Working-Capital.
      18 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 17.03.16 15:12:41
      Beitrag Nr. 12.894 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 52.002.704 von Rentfort am 17.03.16 14:42:31Viel interessanter in diesem Zusammenhang finde ich Dan Mc Crum‘s Beiträge „Wirecard: adjust your perspective 1 + 2“ und „Wirecard, a rolling processor gathers no loss“ vom Sommer letzten Jahres. Hierin hat Dan Mc Crum die Zahlungsflüsse bei Wirecard wie zwei Seiten einer Medaille betrachtet.

      Die Artikel haben mich erst auf die Idee gebracht, mich soweit Zahlen verfügbar sind, mit den Zahlungsflüssen auseinanderzusetzten.

      Ich habe für mich irgendwann die Hypothese aufgestellt, dass die Zahlungsflüsse bei Wirecard nicht wie zwei Seiten einer Medaille zu betrachten sind, sondern wie zwei Seiten von zwei Medaillen und geschaut, wie weit ich damit komme.

      Das Acquiring Geschäft ist die eine Medaille, das Payment Processing Geschäft die andere Medaille.
      Hierbei ist es erforderlich die beiden verschiedenen Geschäftsmodelle Acquiring und Payment Processing strikt getrennt zu betrachten. Ausschließlich die Wirecard Bank betreibt das Acquiring. Das Payment Processing betreiben insbesondere die Wirecard Technologies GmbH, Wirecard Payment Solutions (Holdings) Ltd. und die Card Systems Middel East FZ-LLC.

      ---------------------------------------------------
      Das sehe ich genau so. Wobei die negative Medaile (das nicht Aquiring-Geschäft) ist viel interessanter. Siehe auch Post

      Trading Spotlight

      Anzeige
      InnoCan Pharma
      0,1900EUR +2,98 %
      InnoCan Pharma: Ist das die nächste Milliarden-CBD-Übernahmestory? mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 17.03.16 14:56:55
      Beitrag Nr. 12.893 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 52.002.449 von DWL33 am 17.03.16 14:14:35
      Zitat von DWL33: Ist diese Entwicklung der Ford. LL im Jahresbericht der zeitlichen Nähe von Stichtagsbewertung 31.12. und dem umsatzstarken Weihnachtsgeschäfts geschuldet, oder kommt man bei Betrachtung der Q Abschlüsse zum selben Ergebnis?


      Die Entwicklung der Ford. aus LL im Jahresbericht sind der zeitlichen Nähe von der Stichtagsvewertung und Feiertagen zum 31.12. und zum Teil den umsatzstarken Weihnachtsgeschäft geschuldet. Das ist richtig.
      Auf Quartalsnähe ist das zwischen den Quartalen 3-4 und 4-1 sichtbar.
      Das Problem sehe ich aber nicht auf Quartalsebene, sondern vielmehr auf sicht der letzten 8 Jahre ( zum 31.12.) insgesamt..
      Avatar
      schrieb am 17.03.16 14:55:45
      Beitrag Nr. 12.892 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 52.002.704 von Rentfort am 17.03.16 14:42:31ungewöhnlich?

      ich halte sie eher für fragwürdig!

      ...wenn es nur Forderungen aus der zu vereinnahmenden Provision wären, wäre der Betrag viel zu hoch bzw die Erträge würden nie cash vereinnahmt. Wäre es das Geschäftsmodell dem Kunden (Shop) sofort zu bezahlen und auf das Geld der Käufer zu warten, was tatsächlich eine Wettbewerbsvorteil sein könnte passen die Realtionen trotzdem nicht. Die Forderungen müssten dann noch viel größer sein.
      Gesetzt der Fall die Forderungen wären geschäftsnotwendig und werthaltig, wäre der Cashbedarf dann allerdings zumindest ein wachstumslimitierender Faktor. Ich glaube allerdings nicht an die Werthaltigkeit.
      Avatar
      schrieb am 17.03.16 14:42:31
      Beitrag Nr. 12.891 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 52.000.391 von ValueAG am 17.03.16 10:54:42Viel interessanter in diesem Zusammenhang finde ich Dan Mc Crum‘s Beiträge „Wirecard: adjust your perspective 1 + 2“ und „Wirecard, a rolling processor gathers no loss“ vom Sommer letzten Jahres. Hierin hat Dan Mc Crum die Zahlungsflüsse bei Wirecard wie zwei Seiten einer Medaille betrachtet.

      Die Artikel haben mich erst auf die Idee gebracht, mich soweit Zahlen verfügbar sind, mit den Zahlungsflüssen auseinanderzusetzten.

      Ich habe für mich irgendwann die Hypothese aufgestellt, dass die Zahlungsflüsse bei Wirecard nicht wie zwei Seiten einer Medaille zu betrachten sind, sondern wie zwei Seiten von zwei Medaillen und geschaut, wie weit ich damit komme.

      Das Acquiring Geschäft ist die eine Medaille, das Payment Processing Geschäft die andere Medaille.
      Hierbei ist es erforderlich die beiden verschiedenen Geschäftsmodelle Acquiring und Payment Processing strikt getrennt zu betrachten. Ausschließlich die Wirecard Bank betreibt das Acquiring. Das Payment Processing betreiben insbesondere die Wirecard Technologies GmbH, Wirecard Payment Solutions (Holdings) Ltd. und die Card Systems Middel East FZ-LLC.

      Acquring
      Die Zahlungsflüsse im Acquiring (unabhängig davon, ob es sich um stationäres oder Online-Geschäft handelt) laufen wie folgt: Ein Endkunde kauft bei einem Händler oder einem Dienstleister (dem Kunden des Acquirers) eine Ware oder Dienstleistung und bezahlt mit Kreditkarte.

      Die Zahlung läuft dann vom Issuer über die Kreditkartenfirmen zum Aquirer. Mit dem Zahlungsavis des Kreditkartenunternehmens entsteht beim Acqurier eine Forderung gegenüber dem Kreditkartenunternehmen und gleichzeitig eine Verbindlichkeit gegenüber dem Händler. Mit dem Zahlungseingang beim Acquirer verschwindet die Forderung gegenüber dem Kreditkartenunternehmen.

      Was aber passiert jetzt mit der Verbindlichkeit gegenüber dem Händler. Zahlt der Acquirer das Geld auf ein Konto einer anderen Bank des Kunden aus, ist das Geld abgeflossen und die Verbindlichkeit getilgt. Lässt der Kunde das Geld aber stehen, ist es dann immer noch eine Verbindlichkeit aus Lieferungen und Leistungen oder ist es dann bereits eine Kundeneinlage geworden?

      Ich würde sagen, es ist sofort eine Kundeneinlage geworden. Ist man hier in der Abgrenzung etwas großzügiger, können sehr schnell große Beträge als Verbindlichkeiten aus LuL stehen bleiben, die in Wirklichkeit Kundeneinlagen sind.
      Dies erklärt für mich die riesige Differenz zwischen Forderungen und Verbindlichkeiten aus dem Acquringgeschäft.

      Payment Processing
      Im Payment Processing ist Wirecard Dienstleister für alle Zahlungs- und Buchungsvorgänge im Zusammenhang mit Zahlungen für einen Kunden, der ein Onlinegeschäft betreibt. Hierbei ist die Kreditkartenzahlung nur eine von mehreren Zahlungsmöglichkeiten, die das Onlinegeschäft abwickelt.

      Nun gibt es aber einen gewaltigen Unterschied zwischen dem Acquring und dem Payment Processing. Beim Aquiring laufen die Zahlungen durch die Bücher des Acquirers, beim Payment Processing laufen die Zahlungen nicht über die Bücher des Dienstleisters sondern bleiben auf den Konten des Kunden. Sollen die Zahlungen über die Bücher des Payment Service Providers laufen, benötigt dieser eine Erlaubnis der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht nach ZAG.
      Große Anbieter wie z.B. die Novalnet AG oder die Heidelpay GmbH haben eine solche Erlaubnis und werben auch damit. In der Onlinedatenbank der Bafin sind alle Unternehmen, die eine solche Erlaubnis haben, aufgeführt. Nach meiner intensiven Recherche hat kein deutsches Tochterunternehmen des Wirecard Konzerns eine solche Erlaubnis.

      Dies sollte ausschließen, dass deutsche Unternehmen des Wirecard Konzerns überhaupt Forderungen und Verbindlichkeiten haben, die durchlaufenden Charakters sind.

      Für die Wirecard Payment Solutions (Holdings) Ltd. sollten ähnliche Regelungen gelten, hier bin ich mit meinen Recherchen aber nicht sehr weit gekommen.

      Verbleibt die Card Systems Middle East FZ-LLC in Dubai. Diese Gesellschaft hatte in den zurückliegenden Jahren trotz riesiger Gewinne einen enormen Kapitalbedarf.

      „a rolling processor gathers no loss” ich füge hinzu “in cash”?!

      Wie entstehen aber nun die Forderungen?
      Gehen die Zahlungen nicht durch die Bücher des Payment Service Providers entstehen lediglich Forderungen in Höhe des Provisionsanspruchs. Durchlaufende Posten bestehen nicht.

      Laufen die Zahlungen durch die Bücher des Providers und kauft ein Kunde des Onlinegeschäfts eine Ware oder Dienstleistung entsteht eine Forderung des Onlinegeschäfts, die in den Büchern des Payment Service Providers auch als Forderung ausgewiesen wird. Gleichzeitig entsteht aber auch eine Verbindlichkeit gegenüber dem Onlinegeschäft. Da der Payment Service Provider eine kleine Marge behalten darf, ist die Verbindlichkeit etwas kleiner als die Forderung. Forderungen und Verbindlichkeiten haben bis auf die Marge für den Provider durchlaufenden Charakter. Soweit für jeden nachvollziehbar.

      Nun mögen in der Tat stichtagsbezogen zwischen Forderungen und Verbindlichkeiten Differenzen entstehen, dass aber wie 2013 Forderungen von € 236,3 m Verbindlichkeiten von lediglich € 16,4 m gegenüberstehen sollen, ist kaum zu erklären.

      Die einzige Erklärung lautet: Ich habe meine Kunden bezahlt und warte nun darauf, dass die Kunden meines Kunden mich bezahlen. Sind diese Forderungen möglicherweise uneinbringlich?

      Ich habe viel Gefallen an der Hypothese gefunden, dass zwei Seiten von zwei Medaillen zu betrachten sind, bisher aber nur die oben liegenden Seiten diskutiert werden und die verdeckten Seiten einfach übersehen wurden.

      Die Zeit wird zeigen, ob sich meine Hypothese mit der Realität deckt.

      Fazit:

      Die unverhältnismäßig hohen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen im Acquiring entstehen dadurch, dass die Verbindlichkeiten im Zeitpunkt des Geldeingangs von den Kreditkartenfirmen nicht sofort zu Sichteinlagen umdeklariert werden. Wenn diese Betrachtung richtig ist, müssten aus dem operativen Cash flow der letzten Jahre € 200 m herausgestrichen werden.

      Die extrem unverhältnismäßig hohen Forderungen aus LuL im Payment Processing entstehen dadurch, dass Kunden sofort bezahlt werden und anschließend auf das Geld der Kunden des Kunden gewartet wird. Äußerst ungewöhnlich!
      22 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 17.03.16 14:14:35
      Beitrag Nr. 12.890 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 52.001.879 von ValueAG am 17.03.16 13:17:49Ist diese Entwicklung der Ford. LL im Jahresbericht der zeitlichen Nähe von Stichtagsbewertung 31.12. und dem umsatzstarken Weihnachtsgeschäfts geschuldet, oder kommt man bei Betrachtung der Q Abschlüsse zum selben Ergebnis?
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 17.03.16 14:14:12
      Beitrag Nr. 12.889 ()
      Die Bilanzdiskussion ist durchaus spannend. Aber hatten wir das nicht schon alles am Anfang des Threads? Hier Auszüge aus dem allerersten Beitrag vom 1.Mai 2008:

      - dem Eigenkapital von 168 Mio. EUR stehen mittlerweile immaterielle Vermögensgegenstände von 149 Mio. EUR gegenüber
      - Der ausgewiesene Gewinn von 30 Mio. EUR für 2007 geht größtenteils auf
      + die Erhöhung selbsterstellter imm. Vermögensgegenstände (+4 Mio.)
      + Erhöhung sonstiger imm. Vermögensgegenstände (+18 Mio) zurück
      + Steuern fallen auf wundersame Weise gar nicht an...

      Ein besonderes "Zuckerl" ist auf Seite 124-125 zu finden, nämlich die Beschreibung der Erwerbe von sog. Kundenportfolios. Das Ganze sieht wohl im Prinzip so aus, dass jeweils zum Jahresende von wem auch immer irgendwelche Portfolios erworben werden, deren Hauptwert in hohen immateriellen Vermögensgegenständen besteht. Dann werden im Jahr darauf noch Nachzahlungen fällig, die dann natürlich wiede als Geschäftswert aktiviert werden.

      Wenn ich den 2007er Deal richtig lese, werden für gut 43 Mio. ca. 20 Mio Geschäftswert und 15 Mio. Nettoassets erworben, die Differenz wird dann einfach wieder dem Geschäftswert zugeschlagen. Darauf wird dann nochmals eine gewinnwirksame Aktivierung vorgenommen......

      Das Highlight ist aber die Cash Flow Rechnung. Der Korrekturposten "Anpassung aus Erstkonsolidierung" in Höhe von 33 Mio. soll eigentlich ja den Gewinn korrigieren, in der GuV ist allerdings davon nichts zu sehn. Meine Vermutung ist, dass es sich hier noch um zusätzliche Aktivierung von Unterschiedsbeträgen handelt, die in den Umsätzen (!!!!!) stecken und deshalb natürlich Cash unwirksam sind.

      Deshalb fallen natürlich auch keine Steuern an, weil eine Aktivierung ja nicht steuerpflichtig ist. Da ist Arques ja noch ein Musterknabe. Wie üblich werden dann die Erhöhung der Kundeneinlagen als operativer Cashflow gezeigt anstatt als Finanzierungscashflow.

      Dazu passt die EK Entwicklung auf Seite auch wieder nicht, hier sieht man neben den erworbenen Geschäftswerten nur einen weiteren Zugang von sonst. immateriellen Vermögensgegenständen (vmtl. Aktievierung von Kundenstämmen) in der Höhe von 18 Mio. EUR.

      Das erklärt sich meiner Ansicht nach durch die starke Zunahme der Verbindlichkeiten aus LuL sowie der sonstigen Verbindlichkeiten und der Bank. Genaues weiss man nicht, aber es stinkt zum Himmel. Ich vermute, das die Verbindlichkeiten aus Zahlungen der Kunden resultieren, die vmtl. irgendwo verpfändet oder anderweitig vor dem freien Zugriff von Wirecard geschützt sind, wie z.B. die Einlagen bei der BAnk. Da allerdings die Bank ja nicht separat ausgewiesen wird, hat man auch keine Chance das zu überprüfen...


      User proShare antwortet darauf am 17.06.2008 in Form eines Analystenstatements von J.P.Morgan Cazenove:

      After the Q1 report, discussions emerged about the P&L quality of the company. In our view this relates to a misunderstanding of the P&L and the balance sheet.

      Wirecard revenue – the company recognises revenue only on a net basis. In effect, when a consumer purchases a product/service online Wirecard only recognises its fee, which is typically a small percentage of the overall transaction value, as revenue. Last year, revenue was €134m, which we estimate relates to a total transaction value of more than €4,000m

      In the balance sheet, however, receivables and trade payables relate to the total transaction value, which as mentioned we believe was more than €4bn in FY 2007. Receivables relate to the money Wirecard collects for its customers from the acquiring banks (if it does not operate as an acquiring bank), or which it directly collects from the credit card institutes (as Wirecard provides the acquiring services for its customers).

      Hence, we believe it is inappropriate to apply commonly used ratios like receivable collection period or payment period relating P&L data to the balance sheet. The same is true for relating receivables to sales, which seems to be one topic of discussion. This suggests that at the end of 2007, receivables represented 56% of FY 2007 sales (in our view, this is a poor figure for an industrial company) or in Q1 even 236%. Importantly, at the same time trade payables accounted for 62% and 218% in terms of sales, respectively. If we want to relate P&L data to balance sheet, we would net trade receivables and trade payables (excl. acquiring deposits), which were (€7.9m) as at 31.12.2007 and € 7.4m as at 31.03.2008. We believe it makes more sense to relate the balance sheet data to the transaction volume. Based on this, we would arrive at a collection period of less than 10 days for FY 2007.

      As an intermediary in a payment process, the time frames of collecting money and transferring it to the merchants are quite short and we believe the numbers could always be biased in relation to a balance sheet date due to timing issues. This is why we always track the change in cash by netting all current assets and liabilities, and do not consider the cash shown in the balance sheet as if it belongs to the company (it also includes customer deposits). According to our calculations, cash belonging to the company was c €19m and not €169m as shown in the balance sheet at the end of Q1 as cash and cash equivalents (at the year end 2007 this would suggest €22m as against €157m as shown in the balance sheet). Note that we already deducted the purchase price obligations in the amount of c €22m at the end of Q1 in this calucalation.

      In our view the valuation looks increasingly attractive at current share price levels . The shares trade at 16.1x PER 2009E and 13.2x PER 2010E, which stands at a discount of 29% on PER 2009E to its peer group, including US-listed Cybersource and UK listed Datacash (based on Reuters and Bloomberg consensus). Based on our current DCF assumptions of 3% long-term growth, an EBIT margin of 25% and WACC of 8.2%, the implied fair value per share is €15 – unchanged since our last publication. For the implied fair value from our DCF to match the current share price, then the terminal margin would need to fall to 18% from our current forecast of 25%, or perpetuity growth would need to fall to 1% compared with our current base case of 3%.

      We do not see any deterioration in the business case or a slowdown in the growth drivers (increasing online spending and outsourcing trends at online retailers). We maintain our OUTPERFORM recommendation.
      • 1
      • 15326
      • 16615
       DurchsuchenBeitrag schreiben


      Investoren beobachten auch:

      WertpapierPerf. %
      +1,06
      +4,35
      +0,50
      -5,46
      +0,01
      +1,08
      +11,55
      +1,05
      +1,29
      +1,14
      Wirecard - Top oder Flop