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    Peak Oil und die Folgen (Seite 222)

    eröffnet am 05.05.10 21:10:24 von
    neuester Beitrag 09.05.24 20:49:47 von
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      schrieb am 12.02.16 07:05:31
      Beitrag Nr. 13.084 ()
      Nochmal kurz zu keepitcool,

      inhaltlich mag ich mich damit gar nicht vertiefend auseinandersetzen, weil bereits einige Grundpostulate der HG absurd sind.
      So wird ignoriert, dass der Ölpreisverfall in erheblichem Umfang auf einer nachweislichen Angebotserweiterung beruht, und zwar überwiegend sogar energetisch lohnenderem Öl (Iran, Saudis, teils Fracking).
      Auch die reine Fixierung auf die Physik ist (derzeit) gänzlich weltfremd.
      Wenn ein Konsument genug Kaufkraft hat, dann gönnt er sich ein dickes Auto und fährt auch damit, alsob an der Tanke stehen würde "Kauf mich nicht, ich rechne mich nicht energetisch/physikalisch" :laugh:
      In die Kaufkraft fließt alles mögliche ein, zu einem (heute noch) kleinen Teil auch die Physik.
      Und die HG übersieht schon die einfache Tatsache, dass es auch eine entlastende Rückkoppelung des Öls auf die Kaufkraft gibt.
      Sprich Öl ist billig, die Masse der Konsumenten verfügt über mehr Kaufkraft, kann sich mehr leisten, die Nachfrage steigt, Öl wird wieder teurer, zuletzt gesehen 2008/09.


      Wesentlich interessanter finde ich gegenwärtig die Frage, was ist insgesamt auf der Welt und den Märkten los.
      Und ich bin mir zwar recht sicher, dass keepitcool/die HG falsch liegen mit ihrer Fixierung auf die reine Ölphysik, was aber nicht bedeutet, dass ich sicher verstanden habe, was gegenwärtig passiert.

      Möglicherweise hat Urlaub sogar Recht, die Marktturbulenzen beruhen primär auf den notwendigen Verkäufen der staatlichen Ölfonds.
      Die Saudis, Russen usw. müssen einfach ihren Staatshaushalt weiter finanzieren (soziale Wohltaten), die Öleinnahmen sind weggebrochen, auch die Chinesen verkaufen, weil sie ihre Währung und Wirtschaft stützen und schon baut sich erheblicher Verkaufsdruck auf.

      Ich bin mir aber nicht sicher, dass das als Erklärung ausreicht.
      Im Grunde genommen stand das komplette Finanzsystem bereits 2007/08 unmittelbar vor dem Kollaps.
      Die "Medizin" der Notenbanken, Gelddruckerei und Minizinsen, ist aber gar keine Medizin, sondern nur Augenwischerei, die Probleme werden oberflächlich mit Falschgeld zugeschüttet.
      Die Schulden sind weiter angewachsen, die künstlichen Minizinsen führen zu Fehlallokationen von Kapital, u.a. auch im Rohstoffbereich => Schweinezyklus.

      Dann entstehen natürlich in unserer vernetzten Welt tatsächlich durch den Ölpreiseinbruch möglicherweise unkontrollierbare Dominoeffekte. Etliche Öl- und Gasfracker stehen vor der Pleite, Staaten wie Venezuela und Nigeria, die Banken hängen wieder mit drin, womöglich noch zusätzlich verstärkt durch diesen "schwarzen Schwan" und die Derivate-Bombe.

      Und evtl. macht sich bereits auch was ganz anderes zunehmend und destabilisierend bemerkbar, die allgemeinen Wachstumsgrenzen.
      In der menschlichen Geschichte gab es bisher stets freien Raum und Ressourcen, dazu die stete Kette der Innovationen, jeder weitere Mensch ein zusätzlicher Konsument, Faktor der Produktivität, so funktionierte das System => Wachstum.
      Jetzt nehmen wir mal einen Staat wie Ägypten, früher wurde Öl exportiert, heute muss es importiert werden, immer mehr Menschen drängen sich im schmalen Niltal, auch Nahrung (und andere Ressourcen) muss in immer größeren Mengen importiert werden, jeder weitere Mensch ist kein Gewinn, sondern eine Katastrophe. Perspektivlose Menschen tendieren zudem zu Gewalt => Unruhen oder werden zu Flüchtlingen => Belastung für andere Staaten.
      Dann ist die Umwelt am Limit, kippt, verschlechtert die Lebensbedingungen, was nebenbei auch zu realen Kosten führt.
      Beispiele Dürre in Kalifornien oder Syrien, die Folgen (neben anderen Ursachen wie religiösen Konflikten und Einmischung von außen) sind täglich in den Medien.

      Denkbar, dass all das bereits ganz real Weltwirtschaft und Menschheit ausbremst.
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      Avatar
      schrieb am 12.02.16 00:36:30
      Beitrag Nr. 13.083 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 51.666.640 von 32199 am 05.02.16 11:50:21Das nenne ich eine Investition in die Zukunft. Als Gegenleistung schicken sie uns Facharbeiter um die deutsche Wirtschaft zu stärken.
      Avatar
      schrieb am 11.02.16 23:17:45
      Beitrag Nr. 13.082 ()
      Das bezog sich natürlich nicht auf dich, Algol, sondern auf den Beitrag darüber.
      Avatar
      schrieb am 11.02.16 23:16:16
      Beitrag Nr. 13.081 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 51.726.424 von Algol am 11.02.16 22:45:166,5$ pro 12,97 kWh beinhaltet bereits verloren gegangene Energie, z. B. in der Förderung und Verarbeitung. Nochmals adjustieren ist daher einfach nur dumm.
      Avatar
      schrieb am 11.02.16 22:45:16
      Beitrag Nr. 13.080 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 51.724.216 von keepitcool am 11.02.16 18:53:56keepitcool,

      durch ständiges Wiederholen weltfremder Thesen werden sie leider auch nicht zutreffender :rolleyes:

      Eine Diskussion macht wenig Sinn, du wirst die Irrtümer der HG erst dann erkennen, wenn der Ölpreis das nächste Mal durch die Decke geht (was etwas dauern kann).

      Inhaltlich als Denkanstoß nur nochmal Folgendes:
      Zahlenfetischismus + Physik sind kein Ersatz für Logik

      Beispiel "Globales Bruttoinlandsprodukt", meinst du, das wäre ein verlässlicher Wert?
      Wie wird das in jedem Land berechnet, was fließt da alles ein?

      Wer ist der "mittlere" Energieverbraucher, dessen Kaufkraft hängt von zahllosen Faktoren ab , in China z.B. (1,3 Milliarden Einwohner) STEIGEN die Löhne, auch bei uns ist die Kaufkraft gestiegen (u.a. wegen der gesunkenen Energiekosten), wie kann man auf die Idee kommen, rein physikalisch einen Maximalpreis zu bestimmen, wenn für jeden Erdenbürger und jedes Öl gänzlich unterschiedliche Bedingungen gelten, es Quersubventionen der verschiedenen Energieträger gibt (übrigens nicht nur Kohle, sondern auch Gas, Atomkraft, Wasser usw.), wenn Innovationen einwirken?
      Wie kann man zahlenfixiert verallgemeinern, wenn alles im Fluss ist und es nicht entwirrbare Wechselwirkungen und Rückkoppelungen gibt?
      Wie kann man vom "Peak" reden, wenn es nachweislich zusätzliches Angebot gibt (Fracking, Iran, Saudis), überwiegend sogar billiger, als das vorher Verfügbare (Tiefsee)?
      Usw.usw.

      @ Andere

      Zum Thema "vermeintliche Lösungen" der Gesamtproblematik, im vorletzten Spiegel war zu lesen, dass ein Elektroauto bei der PRODUKTION die Umwelt rd. 60% mehr belastet, als ein Benziner (vor allem wegen der Batterie).
      Selbst in Deutschland mit dem hohen Anteil "Erneuerbarer" bei der Stromerzeugung, muss ein E-Fahrzeug erst rd. 100000 km fahren, bevor gegenüber dem Benziner Entlastungen der Umwelt zu verzeichnen sind...
      Wieder Mal so eine typische Augenwischerei, denn niemand traut sich dem Bürger/Wähler zu vermitteln, dass eine echte Lösung des Problems (u.a. Klimawandel) nur dann möglich ist, wenn er ganz auf individuelle Mobilität verzichtet.
      Oder noch brutaler auf den Punkt gebracht, mit so vielen Erdenbürgern und solchen Ansprüchen wird es grundsätzlich nicht funktionieren...
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      schrieb am 11.02.16 18:53:56
      Beitrag Nr. 13.079 ()
      Wir haben Peak Oil, und die Diskussion schläft ein
      ETP Kurzfassung in 13 Kernsätzen

      1. Aus dem Globalen Bruttoinlandsprodukt, geteilt durch die Weltenergieproduktion, ergibt sich 2016 ein mittlerer Umrechnungsfaktor von ca. 6,5$ pro 12,97 kWh, d.h. pro der Energie eines kg Rohöl. (Aufteilen in 60% billige Energie aus Kohle und 40% aus Öl, die etwa 4,5 mal teurer ist, macht für die Berechnung dann Sinn, wenn die Verteilung bei einem Vorgang sich deutlich vom mittleren Weltmix 60:40 unterscheidet und der Unterschied bekannt ist. Ölförderung verwendet beide Energiequellen).
      2. 6,5$ pro kg Rohöl ist der maximale Preis, den der mittlere Energieverbraucher zahlen kann, wenn er seinen gesamten Verdienst für Energie ausgibt. (ohne Reduktion seines Verbrauchs).
      3. Ca. 62% der Energie eines Barrels Rohöl kann man in der Praxis nutzen (die Exergie), der Rest geht als Abwärme verloren. (ähnlich wie Brutto und Netto vom Gehalt).
      4. Mit der Thermodynamik kann man den mittleren gesamten Energieaufwand (ETP) für konventionelle Ölförderung berechnen. (aus Bohrlochtiefe, Wasseranteil).
      5. 2016 beträgt der mittlere gesamte Energieaufwand pro gefördertem kg Rohöl etwa 54,6% der Energieinhalts pro kg Rohöl. (mit zeitlich steigender Tendenz)
      6. Da die Energie durch Exergie bereitzustellen ist, werden sogar 88,1% des Energieinhalts benötigt.
      7. Ca. ein Fünftel (18% von 88,1%) des gesamten Energieaufwands ETP müssen die Förderfirmen aufbringen und bezahlen, wofür im Jahr 2016 etwa 160 $/Barrel notwendig sind. (Gilt, wenn das vor 2012 gültige Wirtschaftsmodell der Förderer weiter verfolgt wird, incl. Exploration, Investitionen, Dividendenzahlungen usw.)
      8. Der Rest von ETP (70,1% des Energieinhalts) ist aufzubringen für Raffinieren, Transport, Strassenbau, Fahrzeugbau usw.
      9. Ein Rohölverbraucher erhält vom kg gefördertem Rohöl im Jahr 2016 nur 100%-88,1%=11,9%, womit er selbst Einkommen erzielen kann. (zeitlich fallende Tendenz)
      10. Da der Verbraucher nur 11,9% der Energie des Barrels erhält, kann er im Jahr 2016 nur 0,119*0,62*6,5 $ = 0,482 $ pro kg Rohöl bezahlen, das sind pro Barrel 137 kg *0,482 $ = 66 $. (Der Verbraucher bzw. seine Ausrüstung haben auch einen Wirkungsgrad).
      11. Da die Ölförderer mehr Geld pro Barrel brauchen, als die Verbraucher zahlen können, müssen sie auf Exploration und Investitionen verzichten, um überleben zu können, und soviel Öl wie möglich auf den Markt bringen (siehe heutiger Ölmarkt)
      12. Förderung von unkonventionellem Öl ist energetisch noch ungünstiger; es kann nicht wirtschaftlich gefördert werden. (Ausnahme: Insellösungen für die Superreichen, z.B. kann man auch aus 7 to Kohle eine to Benzin herstellen).
      13. Der gesamte Prozess ist unumkehrbar, das bedeutet, Peak Oil wurde im Jahr 2015 erreicht; ein steiler Abfall der Ölförderung in der Zukunft ist unvermeidbar. (Seneca-Cliff)
      9 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 09.02.16 21:27:49
      Beitrag Nr. 13.078 ()
      Knapp für CHK und die Fracker
      Aus einem Post bei Ron P.:

      Petro: Do not pay attention to links above, for they don’t know how the stock market works (with regard to a listed company: i.e. chesapeake CHK)

      CHK is the second largest gas producer and the 12th largest oil producer (if I’m not mistaken).
      CHK stock closed at $3.06 on Friday. At one point it reached $1.50 today before closing at $2.04.
      That is more than 50% decline (even though it closed with 33.33% decline)
      Per NYSE/ARCA/NASDAQ/NYMEX rules (…that’s what people posting links above do not know…among other things!), if it would have closed below %50, it would have AUTOMATICALLY triggered margin calls (unavoidable and immediate insolvency! That is why you heard : “it hired Attorneys…” calls only when CHK reached $1.50) and – judging from the size of the company and its significance for the LTO revolution (read: junk bonds!), heaven help us all involved in the oil/energy business what would have come next (with regard to other LTO/high yield financed companies) .
      Do not listen to fundamentals and people who post links they saw on Bloomberg/CNBC and know little to what they mean.

      Be happy “somebody” bought CHK in the last hour of trading and took it to $2.04, otherwise….well, I do not want to say it…
      It is coming, but hopefuly not today or tomorrow…but unfortunately it is coming.


      Ich interpretiere es so: CHK ist gaaaanz knapp an der Pleite vorbeigeschliddert. Hätte es CHK erwischt, wären alle LTO - Produzenten dran gewesen. Irgendwer hat CHK im letzten Moment gekauft und damit den Zusammenbruch verhindert. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben...
      Avatar
      schrieb am 09.02.16 15:42:15
      Beitrag Nr. 13.077 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 51.697.108 von TME90 am 09.02.16 14:37:22Hallo TME,
      ich will gerne zugeben, dass ich in der Vergangenheit den technologischen Fortschritt etwas unterschätzt habe, der seit 2008 erreicht wurde.
      Es kann aber auch gut sein, dass Du nun, basierend auf den Verbesserungen der letzten Jahre, den zukünftigen technologischen Fortschritt überschätzt.
      Man kann die horizontalen Multilateralbohrschächte eben nicht beliebig weiter verlängern, ohne dass der Druck beim Fracking zu sehr abnimmt. Da ist man heute wohl schon bei einem Maximum. Ebenso wie beim Abstand der Horizontalbohrungen, der nicht beliebig vermindert werden kann.

      Man kann auch die Öffnungen, durch die die Fracking-Flüssigkeit verpresst wird, nicht unendlich optimieren. Die sind heute auf Grund der massenhaften Erfahrungen halt auch schon weitgehend optimiert.
      Ebenso ist auch die Zusammensetzung de Fracking Fluid ständig verbessert worden, so dass weitere wesentliche Verbesserungen eher unwahrscheinlich sind.
      Und optimaler Bohren als mit Maximum Reservoir Contact geht auch nicht.

      Bedeutende Verbesserungen scheinen mir kaum noch möglich.
      Avatar
      schrieb am 09.02.16 14:37:22
      Beitrag Nr. 13.076 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 51.696.571 von extriakel am 09.02.16 13:59:36"wenn diese mit Abstand produktivsten Bereiche erst einmal ausgebeutet sind."

      Das ist aber die rein geologische, statische Betrachtung. Da fehlt die technologische Komponente. Insgesamt liegen gegenläufige Einflüsse vor. Einerseits Best First, wie überall in der Ressourcenindustrie. Andererseits aber eine sich verbesserende Fördermethode und natürlich auch Neufunde zu einem gewissen Grad. Insbesondere die Verbesserung bei der Technologie sollte nicht ignoriert werden. Was heute bei einem fixierten Preis nicht rentabel ist, kann in 10 Jahren beim gleichen Preis hochprofitabel sein.

      Dazu frage ich mich, wo sich der US-Erdgaspreis hinentwickeln wird. Lange waren in Europa Preise von 10 $ normal. Bei solchen Preisen wären auch schlechte Shalegebiete hochprofitabel. Wenn also die Fördermenge stark sinken sollte, weil die Geologie bei den Preisen zu minderwertig ist, dann steigt der Preis wieder und weitere Gebiete werden wieder profitabel. Auch Shalegasproduktion kann kurzfristig gestartet werden, sie ist sehr flexibel. Innerhalb eines Jahres kann die Produktion bei hohen Preisen deutlich erhöht werden. Die Reichweite verändert sich also mit dem Preis und wenn die Reichweite sink, kompensiert der Preis sofort wieder ein Stück weit. Ich würde die Shaleformationen in den USA nicht unterschätzen, insbesondere bei Gas.

      Dass die Unternehmen mit dem derzeitigen Preis nicht klar kommen, unterschreibe ich aber natürlich. Dass es Pleiten geben wird, ebenso. Vielleicht gibt es starke Dellen, falls die Konzerne Pleite gehen, Öl aber noch tief steht und die Majors die Assets nicht pflegen wollen, obwohl sie sich wieder rechnen (Preisreaktion), weil sie das Geld zusammenhalten müssen.
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      Avatar
      schrieb am 09.02.16 13:59:36
      Beitrag Nr. 13.075 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 51.690.838 von SLGramann am 08.02.16 21:16:30Ja, das Gemetzel bei den US-Shalegasförderern ist unabwendbar bei diesen Gaspreisen weit unter 3 Dollar für 1000 Kubikfuß.
      Für Haynesville wird z.B. ein durchschnittlicher break-even-Preis von 6,5 Dollar errechnet, das 3-fache des heutigen Preises. Kein Wunder also, dass in diesem Shale die Förderung in den letzten 4 Jahren schon um 50% zurückgegangen ist.
      Barnett ist ebenfalls schon 32% unter dem Peak. Und selbst bei Eagle Ford und dem großen Hoffnungsträger Marcellus ist mit - 6% und -3% bereits der Höhepunkt überschritten (Zahlen 4. Quartal 2015).
      Enorm ist auch die Heterogenität der Vorkommen. Im Fayetteville-Shale lag z.B. 2014 die Fördermenge pro Sonde in den ersten 6 Monaten zwischen 50 mio Kubikmetern (beste Sonde) bis nahe Null (schlechteste Sonden).
      Marcellus wird ja mit 95000 Quadratkilometer Fläche angegeben. Klingt natürlich gigantisch. Aber die produktivsten Sonden konzentrieren sich gerade mal auf 6 Counties. 4 weitere Counties sind so lala, alles andere unter ferner liefen, also in Durchschnitt weit unproduktiver. Zumal man ja sagen muss, dass ohnehin erst in den gashöffigsten Bereichen gebohrt wurde. Ein Großteil des riesigen Shales dürfte wohl selbst bei wesentlich höheren Gaspreisen nicht profitabel auszubeuten sein.
      Eine Vorstellung von der geologischen Heterogenität vermitteln auch folgende Zahlen:
      Die produktivste Sonde im Marcellus-Shale lieferte enorme 136 mio Kubikmeter im ersten Halbjahr. Die 40 besten Sonden (= 1% der Gesamtanzahl) lieferten 7% der gesamten Fördermenge des Shales, also die 7-fache Menge des Durchschnitts von 9,8 mio Kubikmetern. Diese besten Sonden würden vermutlich sogar mit Gaspreisen von permanent unter 2 Dollar noch profitabel sein.
      Aber nur 25% aller Sonden lagen über dieser Durchschnittsmenge von 9,8 mio Kubikmetern, 75% lagen darunter. Bis hin zu Sonden mit einer Fördermenge nahe Null. Die weitaus meisten Sonden dürften bei heutigen Gaspreisen die Kosten für Bohrung/Verrohrung, Fracking und laufende Betriebskosten also während der gesamten Förderzeit nicht einspielen. Von den späteren Kosten für Rückbau, Renaturierung und Dekontaminierung ganz zu schweigen.

      Da nun in den ergiebigsten Bereichen, die einen kleinen prozentualen Anteil der Gesamtshalefläche ausmachen, schon solche Spreizungen in der Fördermenge pro Sonde vorhanden sind, kann sich jeder ausmalen, welch hohe break-even-Preise erforderlich sind, wenn diese mit Abstand produktivsten Bereiche erst einmal ausgebeutet sind.
      Shaleflächen oder zu erwartende technisch förderbare Gesamtmengen sagen also überhaupt nichts aus. Das Fracking-Zeitalter würde schon zu Ende gehen, wenn größere Bereiche der Shales noch garnicht ausgebeutet wurden.
      Ganz unabhängig von den jetzigen preisgeschuldeten Problemen der Frackingfirmen, die schon jetzt einen Rückgang der Aktivitäten auslösen.
      Das Fracking-Geschäft hat enorme, auch von mir vorher nicht für möglich gehaltene Mengenanstiege bei Öl und Gas in den USA erbracht. Aber das Frackingzeitalter wird kürzer sein, als viele vermuten. Obama mit seinen 100 Jahren lag jedenfalls extrem über der Realität. Ich vermute, in den 30er Jahren wird Fracking in den USA nicht mehr von Bedeutung sein. 2 bis 3 Jahrzehnte wird dann dieser Boom maximal angedauert haben. Selbst, wenn die Preise für Öl und Gas wieder steigen sollten.

      Übrigens lag der Preis für die Ölsorte North Dakota Sour vor einigen Tagen bei gerade mal 1,50 Dollar. Man könnte auch sagen: unverkäuflich.
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