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    Die amerikanische Verschuldungsmaschine - 500 Beiträge pro Seite (Seite 2)

    eröffnet am 22.01.01 14:02:27 von
    neuester Beitrag 10.01.09 21:07:14 von
    Beiträge: 4.262
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      schrieb am 13.07.01 13:03:32
      Beitrag Nr. 501 ()
      ich gebe ja zu, Micosoft ist ein schlechtes Beispiel und die Bewertung ist recht ambitioniert. Microsoft hat sich deswegen gut gehalten, weil im operativen (!!!) Geschäft bis dato alles im grünen Bereich ist. Was außerhalb des operativen Geschäfts an Geldern verbrannt wurde, interessiert im Nachhinein scheinbar niemand. MSFT ist eine der wenigen Firmen, die die Konjunkturflaute ohne Umsatzeinbußen durchlebten, obwohl es in der Peripherie zuhauf Umsatz-/Gewinnwarnungen gab. Schreibt man die Gewinnerwartung von 44 Cent linear fort, dann ergibt sich ein KGV von ca. 40. Vielleicht wäre ein KGV von 25-30 angemessener, aber wen`s störts ? Bei einer 30%-Korrektur bei MSFT mußt Du keinen Besen fressen.
      Avatar
      schrieb am 13.07.01 13:12:50
      Beitrag Nr. 502 ()
      Ist eben kein ambitioniertes Beispiel.

      Schau dir mal die Werte im Dow an,
      welche davon KGV`s über 25 haben.
      Avatar
      schrieb am 13.07.01 13:15:33
      Beitrag Nr. 503 ()
      @ Desue
      Obwohl ich Deine Beiträge immer sehr geschätzt
      habe, drängt sich mir eine Frage auf Desue -
      Hast Du zufällig blaue Augen ?
      Stani
      Avatar
      schrieb am 13.07.01 13:37:43
      Beitrag Nr. 504 ()
      @ken

      Shortpositionen auf Rerkordniveau sind hervorragende Kontraindikatoren.

      Da ich psychische Probleme habe: eigentlich, um ehrlich zu sein, ich bin nicht einmal ein ausgeprochener Optimist, auch wenn ich mit meinen Kommentaren gern als solcher gestempelt werde. Bei euren extrem pessimistischen Einschätzungen wird man zwangläufig als Bulle gehandelt, da das Gefälle der Erwartungshaltung auch dann groß ist, wenn man wie ich nur in der Mitte steht.
      Avatar
      schrieb am 13.07.01 13:44:56
      Beitrag Nr. 505 ()
      Shortpositionen auf Rekord-Niveau sind keine
      geeigneten Kontraindikatoren...

      Wenn die Stimmung auf Rekordtief wäre dann ja.

      Vergleich:
      Wie teuer waren NM-Puts als es auf 9000 Punkte stand?

      Sehr teuer!

      Was bedeutet dies?

      Es haben Banken daruf spekuliert, das
      es fällt,
      einige werden sich ihr Depot mit Puts abgesichert haben,
      was die Preise trieb.

      <<<Es kommt immer darauf an wer short ist
      sind es die Privaten, dann hast du recht...

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      Avatar
      schrieb am 13.07.01 13:58:52
      Beitrag Nr. 506 ()
      Vergleich:
      Wie teuer waren NM-Puts als es auf 9000 Punkte stand?

      Sehr teuer!

      Was bedeutet dies?

      Es haben Banken daruf spekuliert, das es fällt, einige werden sich ihr Depot mit Puts abgesichert haben,
      was die Preise trieb.


      Nee Sittin, das ist starker Tobak. Der Preis von Optionen und OS wird nach Optionspreismodellen und nicht nach Angebot und Nachfrage errechnet. Ein Grund warum die Puts so teuer waren, ist, weil die Volatilitäten am NM schon immer sehr hoch waren.
      Avatar
      schrieb am 13.07.01 14:28:53
      Beitrag Nr. 507 ()
      Wer bestimmt denn die Volatilität?

      Die ERwartungshaltung des Marktes.
      Und wenn viele Insti-Anleger der Meinung sind,
      die Schwankungsbreite nimmt zu,
      ist dies kein Kontraindikator.

      Das meinte ich auch vorhin...
      Avatar
      schrieb am 13.07.01 15:07:19
      Beitrag Nr. 508 ()
      na dann mach Dir mal die Mühe und beobachte die impliziten Volatilitäten von den Indices dieser Welt und versuche daraus die künftige Marktrichtung abzuleiten. Es wird Dir nicht gelingen.

      Kein Institutioneller kann Kurse vorhersehen, genauso wenig wie es ein Kleinanleger kann. Aus der impliziten Vola bei Optionsscheinen kannst du gar nichts erkennen, was Dir vorschwebt. Denn die Vola ist eine beliebte Stellschraube den Preis zu beeinflussen um damit den Kleinanleger das Geldverdienen im OS-Geschäft zu erschweren.

      Ansonsten, die impliziten Volas an der Eurex bzw. der CBOE für Dax, Dow, S&P100 und Nasdaq 100 sind für jedermann zugänglich. Daraus kannst Du auch nichts über künftige Marktrichtung erkennen, und wenn, dann könnte es jeder.
      Avatar
      schrieb am 13.07.01 15:16:02
      Beitrag Nr. 509 ()
      @Desue

      Kleiner Hinweis: ich bezog mich auf die Commercials und
      nicht auf Kleinanleger oder Fonds.
      Und die Commercials liegen in den meisten Fällen richtig.

      Du hast recht: ein Kontraindikator wären die Short-Positionen, wenn es sich um normale Anleger handeln würde,
      die sind aber im Gegensatz zu den Commercials extrem long, d.h. das put/call ist zur Zeit extrem niedrig, eben weil, wie ich unten schrieb, keiner an die Möglichkeit sinkender
      Kurse glauben will.


      Übrigens, ich sehe mich keineswegs als Pessimisten; vermutlich würde man mich hier als unverbesserlichen Optimisten schelten , wenn einen Bullenmarkt kommen sähe,
      und gleichzeitig die grosse Masse dabei wäre sich "auf immer
      und ewig" von der Börse zu verabschieden.
      Avatar
      schrieb am 13.07.01 16:26:42
      Beitrag Nr. 510 ()
      mein letztes Posting für heute

      @ken

      ich nehme mal an, dass Du hier keine Phrasen bemühst. Rück mal ein paar Daten raus, die zeigen in welchem Maße die Commercials short sind.
      Wenn ich mir die Marktdaten der CBOE ansehe, habe ich Informationen über das Tagesgeschehen (P/C-Ratio), nicht aber über die Höhe der gesamten Shortpositionen von Institutionellen. Oder wenn ich mir die einfachen Leerverkäufe einer Aktie ansehe, weiß ich nicht welchen Anteil davon die Institutionellen haben.
      Avatar
      schrieb am 13.07.01 17:03:01
      Beitrag Nr. 511 ()
      Amerikanische Verschuldungsmaschine?

      Wie ich ja weiter unten schon gezeigt habe, hat die amerikanische Bundesregierung kein Verschuldungsproblem, sondern eher ein Entschuldungsproblem. Aber wie sieht es mit den Haushalten aus? Ich habe neulich einen ganz netten Artikel im Economist gefunden (23.06.2001, Seite 72). Zitat:

      Martin Barnes, of the Bank Credit Analyst, a newsletter, argues that the savings ratio is flawed and its fall an illusion.

      Die Gruende:

      1: In der Sparquote werden Realized Capital Gains nicht beruecksichtigt. Das ist so als wuerde man Unternehmensgewinne mit Dividenden gleichsetzen und einbehaltene Gewinne nicht beruecksichtigen.

      2: Einkommen aus Pensionsfonds werden nicht beruecksichtigt, aber Beitraege in die Pensionskassen werden beruecksichtigt. Die neuen Pensionskassen koennen aber aus Kurssteigerungen (trotz Aktiencrash) finanziert werden, deshalb sind nicht mehr so hohe Beitraege noetig.

      3: Langlebige Wirtschaftsgueter (Durables) werden fuer Privatleute als sofortiger Konsum gebucht. Interpretiert man dagegen z.B. ein Auto fuer $20000 als Investition fuer die naechsten, sagen wir, 10 Jahre und schreibt es ueber diesen Zeitraum geometrisch ab (30% im ersten Jahr), dann ist im ersten Jahr der Konsum nur $6000 und nicht $20000. Dadurch wird der eigentliche Konsum des Autos auf die 10 Jahre Nutzungszeit verteilt.

      Berechnet man die modifizierten Sparraten, dann ergibt sich eine Sparrate von 13.9% im Jahr 2000, verglichen mit 12.7% in den 1990er Jahren.

      Die Amerikaner sparen also mehr als zuvor!!!

      P.S.: Der Economist ist ein unabhaengiges und sehr angesehenes Magazin mit Sitz in England. Also kommt mir nicht mit Euren ueblichen Verschwoerungstheorien, dass die boese US-Regierung falsche Zahlen als Propaganda verbreitet.
      Avatar
      schrieb am 13.07.01 17:46:25
      Beitrag Nr. 512 ()
      @helmut_k

      Schöner Trick.

      Im Ernst, wer kauft sich ein Auto für die nächsten zehn Jahre???
      Die Autoindustrie könnte zumachen (und derweil Modelle für 2111 planen;))!!
      Avatar
      schrieb am 13.07.01 18:20:04
      Beitrag Nr. 513 ()
      muss mich doch nochmal zu Wort melden

      @helmut

      2: Schon gut so, dass Einkommen aus Pensionfonds nicht eingerechnet werden. Schließlich gehören Pensionsgelder nicht zum frei verfügbaren Einkommen, sondern sind Einkommen in der Zukunft. Die Sparquote impliziert ja auch nicht das "Lebenseinkommen". Das wäre dann so als wenn die zukünftige Rente für den heutigen Konsum in Frage käme.

      3: 10 Jahre sind in der Tat etwas viel. Man kann die Nutzungsdauer auch noch weiter strecken und so die jährliche Abschreibung künstlich verringern.

      Langlebige Wirtschaftsgueter (Durables) werden fuer Privatleute als sofortiger Konsum gebucht

      Dies unterstellt doch die Finanzierung durch vollständige Barzahlung. Wer aber bezahlt heute noch ein Auto bar ? I.d.R. werden Autos kreditfinanziert. Allein die Ratenzahlung ist dann ausgabenwirksam. Da braucht es keine künstliche geometrische Abschreibung.
      Avatar
      schrieb am 13.07.01 20:28:10
      Beitrag Nr. 514 ()
      @ schloss

      Schöner Trick.

      Ist ueberhaupt kein Trick

      Im Ernst, wer kauft sich ein Auto für die nächsten zehn Jahre???
      Die Autoindustrie könnte zumachen (und derweil Modelle für 2111 planen)!!


      Ob der Erst-Nutzer das Auto fuer 10 Jahre oder 10 Tage nutzt, ist vollkommen egal. Das einzige was zaehlt in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ist, wie lange das Auto haelt. Und dafuer sind 10 Jahre ja nun mal realistisch. Ein Fiat haelt vielleicht etwas weniger lang, ein Mercedes haelt aber viel laenger.

      @ desue

      Schon gut so, dass Einkommen aus Pensionfonds nicht eingerechnet werden. Schließlich gehören Pensionsgelder nicht zum frei verfügbaren Einkommen, sondern sind Einkommen in der Zukunft.

      Stellen wir uns doch mal ganz dumm: Was ist denn wohl "Einkommen in der Zukunft"??? Das nenne ich Sparen!!!

      10 Jahre sind in der Tat etwas viel. Man kann die Nutzungsdauer auch noch weiter strecken und so die jährliche Abschreibung künstlich verringern.

      s.o.: Ein Auto haelt heute laenger als 10 Jahre. Ausserdem bin ich ja auch grosszuegigerweise von 30% Abschreibung im ersten Jahr ausgegangen. Wie man es auch dreht und wendet: Ein Auto ist nicht nach einem Jahr wertlos (oder wollt Ihr das vielleicht auch abstreiten), also warum wird der Anschaffungspreis eines Autos komplett als Konsum im ersten Jahr gebucht?

      Dies unterstellt doch die Finanzierung durch vollständige Barzahlung. Wer aber bezahlt heute noch ein Auto bar ? I.d.R. werden Autos kreditfinanziert. Allein die Ratenzahlung ist dann ausgabenwirksam. Da braucht es keine künstliche geometrische Abschreibung.

      Der Kommentar war leider ziemlich daneben: In der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ist es absolut unerheblich wie ein Auto finanziert wurde. Es geht einzig und allein darum, wann die Ausgaben als Konsum gebucht werden. 100% im ersten Jahr, oder ueber mehrere Jahre verteilt?
      Avatar
      schrieb am 13.07.01 22:11:41
      Beitrag Nr. 515 ()
      die negative sparrate ist nicht so tragend ??

      sie ist alles !!!!!!!!!!!!



      --------------------



      Die US-Wirtschaft

      "Menschen glaubten niemals an Vulkane, bis sie von der Lava überspült wurden."
      (George Santayana)

      "Wenn wir weise sein wollen - dann sollten wir auf das Schlimmste vorbereitet sein."
      (George Washington)


      Die Schuldenspirale, die Haushaltsdefizite


      Robert Rubin: "Spekulative Exzesse bedrohen die Weltwirtschaft."

      Der ehemalige US-Finanzminister sprach am 2. Februar vor der London School of Economics. Er ging auf die Finanzkrisen der vergangenen Jahre ein und beklagte, dass mit jeder erfolgreich abgebogenen Krise, mit jedem Beinahe-Kollaps, die Gewissheit zunimmt, alles werde stets gut ausgehen. Das Risiko besteht darin, dass an irgendeinem Punkt die Exzesse einfach zu groß werden und dann die unausweichlichen Konsequenzen folgen. Rubin wandte sich gegen das sogenannte neue Paradigma, das so viele herkömmliche Sorgen über konjunkturelle Abschwünge, Risiken und solides Wirtschaften als irrelevant abtut, und fügte hinzu: "Ich bin grundsätzlich anderer Ansicht, weil diese Sichtweise der Wirtschaft aller menschlichen Geschichte im Hinblick auf Märkte und Volkswirtschaften widerspricht, und das sollte schon ein ernüchternder Vorbehalt sein. Seit ich nach New York zurückgekehrt bin, ist mir stark aufgefallen, wie alle Aspekte des Finanzgeschäfts von der Grundannahme durchdrungen sind, dass alles immer gutgehen wird, und dass jegliche Unterbrechung nur vorübergehend und schlimmstenfalls milde sein wird lösbar, höchstwahrscheinlich, durch den Federal Reserve Board, und auf jeden Fall überwindbar, indem man sich erneut auf die langfristigen Veheissungen konzentriert." Er fürchte indessen, dass Exzesse und Ungleichgewichte unser wirtschaftliches Wohlergehen konkret gefährden könnten. Die US-Wirtschaft befindet sich nicht in der guten Verfassung, die die Statistiken oder die Entwicklung des Dow Jones Index signalisieren. Die Rohstoffpreise befinden sich auf einem 22-Jahrestief und der Großteil der Landwirtschaft und der Rohstoffproduktion befinden sich in einer Depression. In der Produktion gingen seit dem Ausbruch der Finanzkrise Mitte 1997 über 400.000 Arbeitsplätze verloren. Die Produktion wird in den USA dramatisch abgebaut. 1980 bestand die Geschäftstätigkeit der General Electric zu 85 % aus der Produktion und dem Verkauf und zu 15 % aus Finanzen und Service. Heute hat sich das Verhältnis mit 25 % zu 75 % umgekehrt. Die Sparrate ist negativ, während die Verschuldung der Unternehmen und der Privathaushalte ansteigt. Zwischen September 1997 und September 1998 stieg die Verschuldung der Unternehmen um 72 %, wobei die Hälfte der Neuverschuldung auf den Aktienrückkauf zu Höchstpreisen zurückzuführen ist. Die Privathaushalte verzeichnen die höchsten Verschuldungsraten der Geschichte, wobei viele der neuen Schulden zum Kauf von überteuerten Aktien und Anleihen gemacht wurden. Da die Leasingraten für den Autokauf in den Statistiken nicht berücksichtigt sind, ist die tatsächliche Verschuldungssituation sogar noch dramatischer. Die Unternehmensgewinne sinken. Die letzten Quartalszahlen weisen einen Rückgang der Unternehmensgewinne der S&P 500 Unternehmen von 20 % aus. Die Unternehmenskredite wurden in den ersten beiden Monaten 1999 um 48 Mrd. $ reduziert - der größte Rückgang seit über 20 Jahren. Die Haus- und Autoverkäufe verzeichnen ebenfalls scharfe Rückgänge.

      Es gibt nur eine Stütze der US- und der Weltwirtschaft:

      der US-Aktienmarkt. Wenn diese Stütze wegbricht wird die US-Wirtschaft, das US-Finanzsystem und das Weltfinanzsystem in sich zusammenbrechen.
      Damit dies nicht geschieht, muss die Illusion der immerwährenden Aktienhausse bewahrt werden.

      Überschuldete Verbraucher, Altschulden und die US-Gesamtverschuldung

      "Mehr als ein Drittel aller Verbraucher ist sofort pleite, falls sich nur eine finanziell negative Entwicklung ereignet." (SMR Research). Nach dem siebenwöchigen Stromausfall in Auckland (Neuseeland) im Januar/Februar 1998 war ein Drittel der Unternehmen zahlungsunfähig. Das selbe Phänomen wird auch in den USA sichtbar, falls die Wirtschaft in eine Rezession einmündet oder der Aktienmarkt kollabiert. Kein Land der Erde hat seit 25 Jahren Altschulden getilgt. Die Altschulden werden absichtlich verschwiegen und sind gar kein Thema in der öffentlichen Diskussionen. Thema am Rande sind bestenfalls die Neuschulden. Aber auch Neuschulden sind ein unangenehmes Thema. Wenn es um die Festlegung der Höhe der Neuverschuldung geht, wird getrickst und manipuliert, dass sich die Balken biegen (z.B. bei der Euroeinführung). Noch schlimmer ist, dass auch die Neuverschuldung in allen Ländern dieser Welt nie getilgt worden ist. Ausnahme ist die USA im Jahre 1999. Das Prinzip aller Regierungen nach Smithsonian weltweit ist, die Neuschulden mit Zinsen zu den Altschulden zu addieren. Die Konsumentenkredite erhöhten sich von 1991 bis 1998 um 59 % auf 430 Mrd. $ und überstiegen die Konsumentenausgaben um 115 Mrd. $ oder 36 %. Dieser Überschuss wurde im hochinflationierten US-Aktienmarkt angelegt. Eine Erhebung aus dem Jahr 1995 zeigt, dass 40 % aller US-Haushalte weniger als 1.000 $ liquide Mittel besitzen. 1998 wurden 54 % der Hauskäufe mit weniger als 10 % Eigenkapital getätigt. Die US-Haushalte verzeichnen eine negative Sparrate, eine massive Verschuldung und der Großteil der Ersparnisse ist in überbewerteten Aktien angelegt. 100 Millionen Haushalte, das entspricht einem Anteil von 50 % (1929:3 %) werden von einer Rezession oder einem Crash im Aktienmarkt voll getroffen. Bei einem Rückschlag am Aktienmarkt wird daher eine Abwärtsspirale in Gang gesetzt, die eine schwere Rezession auslösen kann. Krieg kann die Folge sein. Studieren Sie die Entwicklung der Jahre 1929 bis 1934 und multiplizieren Sie das Absturzrisiko mit dem Faktor 10.

      USA - Immobilieninfo/Hypothekenverschuldung

      Neben den völlig überzogenen Aktienmärkten macht sich in Amerika eine zweite gigantische Spekulationsblase bemerkbar: der Immobilienmarkt. Seit der Rezession 1990-1991 haben die Amerikaner die relativ niedrigen Hypothekenzinsen ausgenutzt und so viele Immobilien gekauft wie nie zuvor. Dazu wurden auch vermehrt Kredite aufgenommen; waren 1990 noch 35% der Immobilienwerte Hypothekenschulden, so stieg der Anteil bis 2000 auf 50 %. Aber es kommt noch schlimmer. Auf das Haus (bzw. den Eigenbesitzanteil) wurden dann oft noch einmal Konsumentenkredite (sog. "home equity-Kredite`) aufgenommen. Derartige Kredite haben die Konsumweile der letzten Jahre gespeist. Die Folge ist, daß die durchschnittliche Verschuldung der Haushalte auf 43% des verfügbaren Einkommens anschwoll. In der Rezession 1990 waren es 28%. Insgesamt haben die Amerikaner 1.5 Billionen Dollar an Konsumentenschulden und weitere 1,7 Blo. Dollar an Immobilienschulden. Mit steigender Arbeitslosigkeit, schrumpfenden Krediten und einer Welle von Firmenzusammenbrüchen in den nächsten Wochen wird der Anteil der unbedienbaren Schulden in der Schuldenpyramide atemberaubend Ausmaße annehmen. Das Entstehen der Immobilienblase in den USA ist eng mit den riesigen Geldbewegungen auf den US-Aktienmärkten verbunden: Rund ein Drittel der jährlich mehr als 500 Mrd. Dollar an "Kapitalerträgen" der US-Aktienmärkte - etwa 200 Mrd. Dollar pro Jahr - fließt augenblicklich in den Immobilienmarkt. Wie an den Börsen wird die Preisinflation im Immobiliensektor vom Aufbau eines gigantischen Schuldenberges begleitet. Gleichzeitig bedeutet der sich beschleunigende Niedergang des Wohnungsbaus fast unüberwindliche Probleme für eine immer größere Zahl amerikanischer Familien, die entweder einen ständig steigenden Teil Ihres Einkommens für Wohnkosten aufbringen müssen oder sich einfach keine anständige Wohnungen mehr leisten können. Die Preissteigerungen auf dem Immobiliensektor sind vor allem In Kalifornien empörend: In neun kalifornischen Landkreisen stiegen die Durchschnittspreise für schlüsselfertige Eigenheime um 15-40 Prozent! In Santa Clara County - dort (liegt der größte Teil des berühmten Silicon) stieg der Durchschnittspreis eines Eigenheims von 402 000 Dollar im Juni 1999 auf 559 000 Dollar im Juni 2000. Dieser Anstieg um 157 000 Dollar ist mehr als der Durchschnittspreis, den ein amerikanisches Eigenheim noch vor zwei Jahren kostete. Infolge des Anstiegs der Eigenheimpreise in diesen neun Landkreisen stieg auch der Durchschnitt für Kalifornien auf 240 760 Dollar - das sind 9,2% in den letzten zwölf Monaten. Der Gesamtwert des amerikanischen Wohnungsmarkts wuchs seit 1993 von 7,6 Bio. Dollar auf fast 11 Bio. Dollar - mehr als das gesamte Aktienkapital von Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Italien zusammen. Der Gesamtwert "aller" amerikanischen Immobilien liegt bei 16,8 Bio. Dollar. Die gleiche Inflation zeigt sich auch bei Eigentums- und Mietwohnungen. Der Durchschnittspreis von 2 257 erfaßten (Luxus-) Wohnungen in Manhatten und Brooklyn - zwei Stadtteilen von New York - stieg von 601904 Dollar im Juni 1999 auf 854 000 Dollar im Juni 2000 - ein Anstieg um satte 42%. Aber auch die Preise der weniger luxuriösen Wohnungen steigen ähnlich steil an. Von Juni 1990 bis ]uni 2000 stieg der Anteil der schlüsselfertigen Eigenheime in den Vereinigten Staaten, die für mehr als 250 000 Dollar verkauft wurden, von 8% auf 20% aller verkauften Eigenheime. Im gleichen Zeitraum stieg der Anteil der schlüsselfertigen Eigenheime, die für mehr als 1 Mio. Dollar verkauft wurden, von I% auf 5%. Der Anteil der schlüsselfertigen Eigenheime, die für weniger gar als 100 000 Dollar verkauft wurden, sank von 54% auf 26%. Der Bankensektor hat ein sehr großes Interesse, diese für ihn enorm profitable Immobilienblase am Leben zu erhalten. Vor 20 Jahren verlangten die Banken, daß ein Kunde für eine Hypothek 20% des Kaufpreises für ein Eigenheim auf den Tisch legte. Heute verlangen die Banken beim Hypothekenkauf nur noch ein Eigenkapital von 5% und selbst die einfachsten Prüfungen der Zahlungsfähigkeit wurden aufgegeben. Einige Hypothekenbanken wie die Morgen Stanley Investmentbank akzeptieren beim Kauf von Häusern sogar Aktien als Kreditsicherheit. Dadurch wird der Wohnungsmarkt immer direkter an den Aktienmarkt gekoppelt. Morgen Stanley verzichtet ganz auf eine Anzahlung, wenn Aktien im Wert von 33-40% des Kaufpreises verpfändet werden. Da die Immobilienpreise jetzt viel schneller steigen als die Einkommen die Haushalte, baut sich in Amerika ein riesiger Berg von Hypothekenschulden auf. 1981 lagen die Hypothekenschulden der Privathaushalte noch unter 1 Bio. Dollar. Bis 1995 waren sie auf 3,5 Bio. Dollar angestiegen. Seither explodierten sie auf geschätzte 5,2 Bio. Dollar-ein Anstieg um 1,7 Bio. Dollar in nur fünf Jahren. 1963 entsprach der Kaufpreis eines neuen Hauses einschließlich der Finanzierungskosten 373 Wochenlöhnen eines durchschnittlichen Arbeiters. Heute entspricht er 793 Wochenlöhnen. Im Vergleich zur realen Kaufkraft eines Arbeiters hat sich der Preis eines Hauses seit 1963 also mehr als verdoppelt. 1963 bauten 29 von 1000 amerikanischen Haushalten eine eigene Wohnung. Heute werden in den USA nur noch 14 neue Wohnungen pro 1000 Haushalte gebaut; das ist weniger als die Hälfte. Darüber hinaus haben die neuen amerikanischen Wohnungen in den unteren und mittleren Preiskategorien gravierende Qualitätsprobleme - sie sind aus dem schlechtesten und billigsten Material gefertigt. In den 50er Jahren baute man noch ganze Häuser aus Stein; in den 70er Jahren wurden noch 50% der Hauswände gemauert, heute dagegen nur noch 30%; statt dessen werden Holz oder Preßspan verwendet. Das Material zwischen Rahmen und Außenverschalung besteht heute zum größten Teil aus Aluminium und Schaumstoff. Solche "Wände" sind zwar einigermaßen wasserdicht und wärmeisoliert, besitzen jedoch geringe Festigkeit. Dies ist einer der Gründe, warum in den letzten Jahren so viele Häuser bei starken Stürmen oder Fluten zerstört wurden. Wenn der inflationierte Immobilienmarkt zusammenbricht, wird dies eine der schlimmsten existentiellen Krisen in der Geschichte der Vereinigten Staaten auslösen. Denn dann würden nicht nur Billionen Dollar fiktiver Werte ausradiert; die Hypotheken würden verfallen und Millionen Familien obdachlos werden.

      Schuldenpyramide und US-Haushaltsdefizit

      Tatsächlich weisen alle Kategorien der Verschuldung in den USA ein enormes Wachstum auf:
      Die Verschuldung der privaten Haushalte (Konsumentenkredite, Kreditkarten, Autokredite usw,) stieg in den 90er Jahren von 3,3 auf mehr als 6 Billionen Dollar. Der Unternehmenssektor weitete im gleichen Zeitraum seine Schulden von 6 Bio. Dollar auf knapp 13 Bio. Dollar aus. Und auch die öffentliche Verschuldung verdoppelte sich im Laufe des Jahrzehnts von 3 auf 6 Bio. Dollar. Zur Gesamtverschuldung von Privathaushalten, Unternehmen und Staat in Höhe von insgesamt 25 Billionen Dollar - umgerechnet 300% des BIP - kommen noch einmal 60 Billionen Dollar an kurzfristigen Verbindlichkeiten amerikanischer Banken, welche sich aus außerbilanzlichen, zumeist spekulativen Transaktionen ergeben, den sogenannten Finanzderivaten. Hier ist seit Beginn der 90er Jahre sogar eine Versechsfachung zu verzeichnen.
      Insgesamt wächst die Verschuldung in den USA gegenwärtig dreimal schneller als das Sozialprodukt.
      Mit anderen Worten: Für jeden Dollar an zusätzlichem Sozialprodukt müssen drei Dollar an neuen Schulden aufgebracht werden. Die am schnellsten wachsende Schuldenkategorie bei den Privathaushalten sind Aktienkredite (margin debt). Sie haben heute ein Ausmaß erreicht wie zuletzt zur Zeit des Crashs von 1929. Im Verlaufe des Jahres 1999 schnellte das Volumen der ausstehenden Verschuldung in diesem Bereich von 141 Mrd. Dollar auf 228 Mrd. Dollar hoch, ein Anstieg um 56%. Im Januar 2000 waren es bereits 244 Mrd. Dollar. Dies sind aber nur die Schulden, welche die Anleger direkt bei ihren Aktienhändlern machen. Werden auch solche Aktienkäufe eingerechnet, die über Kreditkarten, durch Beleihung von Rücklagen zur Altersversorge und durch Hypotheken auf Häuser und Grundstücke finanziert werden, so beläuft sich das Volumen ausstehender Aktienkredite in den USA auf bis zu 600 Mrd. Dollar, wobei die Relationen von 1929 noch bei weitem übertroffen werden. Während die privaten Haushalte in den USA mehr ausgeben, als sie einnehmen, verbraucht die amerikanische Wirtschaft mehr Güter und Dienstleistungen, als sie selbst produziert.
      Dies hat in den vergangenen Jahren zu einer geradezu explosionsartigen Ausweitung des US-Handelsdefizits geführt: Anfang der 90er Jahre bewegte es sich noch unterhalb von 50 Mrd. Dollar. Von 1994 bis 1997 wurden schon jeweils 100 Mrd. Dollar mehr Waren importiert als exportiert. Und in den Folgejahren machte der nicht durch eigene Produktion abgedeckte Konsumrausch eine weitere Vervielfachung des Handelsdefizits auf zunächst 169 Mrd. Dollar (1998) und dann sogar 271 Mrd. Dollar (1999) möglich. Im reinen Güteraustausch, also ohne Dienstleistungen, betrug das Handelsdefizit sogar 330 Mrd. Dollar. Und der Anstieg hält unvermindert an. Im Januar 2000 erreichte das US-Handelsbilanzdefizit mit 28 Mrd. Dollar einen abermaligen Rekordwert. Inzwischen wachsen die Einfuhren fünfmal so schnell wie die Ausfuhren.

      Die US-Überschüsse: Dürfen`s ein paar Billionen mehr sein?

      Am 7. Februar legte Präsident Clinton den Haushaltsplan 2001 vor, den letzten seiner Präsidentschaft. Vor dem Kongress wiederholte er dabei eine grandiose Vorhersage, die er kurz zuvor schon auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos gemacht hatte: Die USA könnten in den kommenden 15 Jahren mit ihren "Haushaltsüberschüssen" die gesamten Staatsschulden von 3,6 Billionen Dollar auf Null abbauen. Das Weiße Haus habe ausgerechnet, dass der "Haushaltsüberschuss"` bis 2015 auf 4,5 Billionen Dollar anwachsen werde. Für das Jahr 2000 erwartet Clinton nach dem Rekordergebnis 1999 von über 124 Mrd. Dollar eine weitere Zunahme des "Haushaltsüberschusses" auf 167 Mrd. Dollar. Eindrucksvolle Zahlen. Mit der Realität haben sie jedoch wenig zu tun. 1999 kamen mehr als 99% des sogenannten "Überschusses" gar nicht dem laufenden Haushalt zugute, sondern waren Einzahlungen der Arbeitnehmer in den staatlichen Rentenfonds "Social Security Trust Fund". Von den 124 Mrd. Dollar " Überschuss" waren das 123 Mrd. Dollar. Von den projizierten 167 Mrd. "Überschuss" im laufenden Jahr sollen 148 Mrd. Dollar aus dem Fonds kommen. Wie das Weiße Haus selbst zugibt, gehen 60 Prozent der projizierten "Überschüsse" bis 2015 (2,8 Bio. Dollar) auf diesen Sozialversicherungsfonds zurück. Dessen "Überschüsse" ergeben sich aus den Einzahlungen der geburtenstarken Jahrgänge 1945-67 ("Babyboomer"), die jetzt ihre höchsten Einkommen erzielen und daher auch die höchsten Sozialabgaben auf zukünftige Rentenleistungen zahlen. Nach 2015 wird dieser "Überschuss" natürlich rasch verschwinden, da dann die entsprechenden Rentenzahlungen fällig werden. Und die übrigen 40% der "Überschüsse"? ... sind ebenfalls Luftschlösser. Sie sind eine simple statistische Extrapolation der jetzigen Steuerlage, d.h. die Regierung sagt: Das Bruttoinlandsprodukt wächst derzeit um den Rekordwert von 5,8%, wir tun jetzt einfach so, als würde das in den nächsten 15 Jahren genauso bleiben." Das kann natürlich jeder behaupten. Witzbolde erinnern an das Ehepaar, das in den ersten beiden Jahren nach der Hochzeit zwei Kinder bekommt und nun hochrechnet, dass es in 30 Jahren 30 Kinder haben wird, und schon mal anfängt, das Kindergeld zu beantragen. Der BIP-Wert von 5,8% für 1999 und die hohen Einnahmen der Regierung beruhen einzig und allein darauf, dass die Notenbank wie nie zuvor Geld druckt und auf die Börsen und Geldmärkte wirft, weil sonst das amerikanische (und damit das globale) Finanzsystem längst zusammengebrochen wäre.
      Nun können wir alles zusammenaddieren: 60% der "Überschüsse" sind nichtexistent, und weitere 40% der Überschüsse" sind Luft, das macht zusammen... Nun ja, in Amerika ist eben Wahljahr. Tatsache ist, dass die US Handels- und Leistungsbilanzdefizite sich auf einsamen Weltrekordhöhen befinden, dass die US-Zentralbank mit frisch gedruckten Dollars Staatsschulden aufkauft, die damit schon seit Jahren auf (kriminelle) Art manipuliert werden und die Regierung gefälschte Quartalszahlen überbewerteter börsennotierter Firmen duldet.


      ++++++++++++++



      Da wird der zinsendreher einen haufen scheisse übrig lassen wenn er verreckt ! ! ! ! !
      Avatar
      schrieb am 13.07.01 22:55:20
      Beitrag Nr. 516 ()
      @ DolbyDigital5.1

      Die Rohstoffpreise befinden sich auf einem 22-Jahrestief und der Großteil der Landwirtschaft und der Rohstoffproduktion befinden sich in einer Depression

      Was ist schlimm daran, wenn Rohstoffe guenstig sind? Das ist doch wohl gut fuer die Wirtschaft.

      Die Sparrate ist negativ,

      Habe gerade gezeigt, dass die Sparrate nicht nur positiv ist, sondern sogar noch hoeher, als waehrend der 1990er Jahre. Bist Du zu deppert zum Lesen?

      während die Verschuldung der Unternehmen und der Privathaushalte ansteigt

      Unternehmensschulden sind gleichzeitig Guthaben der Haushalte. Was ist so schlimm daran?

      Die Haus- und Autoverkäufe verzeichnen ebenfalls scharfe Rückgänge.

      Immobilien und Fahrzeuge sind im Moment recht stabil. Woher hast Du Deine Daten?


      Woaah, will gar nicht erst weiterlesen. Schon im ersten Absatz nur Luegen und Missverstaendnisse. Kannst Du etwas mehr Substanz hervorbringen?
      Avatar
      schrieb am 13.07.01 22:59:29
      Beitrag Nr. 517 ()
      Nun aergere ich mich, dass ich doch weitergelesen habe:

      Sie sind eine simple statistische Extrapolation der jetzigen Steuerlage, d.h. die Regierung sagt: Das Bruttoinlandsprodukt wächst derzeit um den Rekordwert von 5,8%, wir tun jetzt einfach so, als würde das in den nächsten 15 Jahren genauso bleiben

      Bist Du eigentlich zu daemlich zum Lesen? Ich habe schon mindestens zweimal vorher hier geschrieben, dass die Budget-Schaetzungen NICHT von 5.8% sondern nur etwa 1.9% Wachstum ausgehen. Warum postest Du hier wider besseres Wissen immernoch solche Luegen?
      Avatar
      schrieb am 13.07.01 23:06:20
      Beitrag Nr. 518 ()
      @ helmut kohl

      wer ist deppert ?

      ford umsatz - 30 Prozent
      usw.

      trotz verschuldung läuft die wirtschaft nicht an !
      trotz niedriger rohstoffe läuft nichts !

      des weiteren könntest du deine nase etwas runter nehmen, sprücheklopfer.

      ich sagte.....

      ich

      ich
      Avatar
      schrieb am 13.07.01 23:09:16
      Beitrag Nr. 519 ()
      @ helmut

      mit deinen sprüchen kannst´e solchen leuten vielleicht noch paroli bieten:


      Avatar
      schrieb am 13.07.01 23:35:42
      Beitrag Nr. 520 ()
      Hoffentlich spuren die Compis bald mit Stimmeingabe!!!

      Dann werde ich auch so ellenlange Monologe einstellen,

      was unterbleibt solange es mühsam im Zweif....

      Heute wurde über den lateinamerikanischen Misthaufen wieder

      eine grosse Plane gerollt.Trotzdem stinkts zum Himmel.

      Argentinien wieder 40 Mrd bis zum nächsten Mal, Brasilien und die Türkei

      ähnlich. In Osteuropa fahren die "Währungen" in den Keller,es juckt niemanden.

      Der US -$ und der Dow müssen runter,aber wie ohne eine Weltkrise heraufzubeschwören.

      Zu allem Überfluss ist die Kacke im Nahen Osten am dampfen.

      Wären die Palistinenser Hindus oder Buddhisten würde das niemanden jucken,aber so..

      Lasst mal die Israelis diesen Freiheitskämpfer Arafat auf`s Korn nehmen.

      Man muss sich doch fragen wie die Amis immer wieder die Kurve kriegen,oder??

      cu DL very :confused:
      Avatar
      schrieb am 14.07.01 00:33:06
      Beitrag Nr. 521 ()



      jetzt hat er auch noch ne´n buch geschrieben
      Avatar
      schrieb am 14.07.01 00:49:02
      Beitrag Nr. 522 ()
      @desue, helmut kohl, ken_meyer

      ich bin froh, dass es hier noch ein paar normale menschen gibt und bedauere, dass der gute thread zum weltuntergangsboard zu verkommen droht. es kann doch nicht in unserem interesse sein, eine weltwirtschaftskrise herbeizuwünschen, nur aus rechthaberei? wenn es so wäre, wäre es wirklich schlimm bestellt um unsere zukunft. (@all: `puts-puts-puts` ist zocken auf die krise. macht nur weiter so!) man kann gefahren sehen und analysieren, aber warum sollte man sie sich herbeiwünschen? das ist mir unbegreiflich. da gibt es z.b. kinder, denen ich eine gute zukunft wünsche, verschuldungsmaschine hin oder her.

      ich will euch mal ehrlich sagen, dass ich seit einem vierteljahr eher optimistisch bin für die u.s.-wirtschaft, aber seit heute (nach grösseren gewinnen) erhebliche bedenken habe. die euphorie ist es, die wieder zweifel weckt am aufschwung, der gerade jetzt so nötig wäre - das ungerechtfertigt bullishe sentiment. die balance der u.s.-wirtschaft ist eine sehr heikle kiste, denn die krise der schwellenländer von argentinien bis türkei könnte das ganze sensible machwerk platzen lassen wie einen luftballon, in den ein kind zufällig eine nadel sticht. ich hoffe, dass es nicht soweit kommt, denn das würde uns alle weit mehr treffen als ein rotes depot. wenn es nicht gelingt, sehr bald liquidität in den aktienmarkt zu treiben, dann wird das ganze feine netz zerrissen.

      was sollen wir nun auf den wunschzettel schreiben? eine neue blase, damit die olle diesel-lok wieder stoff kriegt für die weiterfahrt? oder geht es nicht auch mit ein bisschen normalität?

      meine vorstellung ist: die guten gewinnen, die schlechten verlieren. ganz darwinistisch, oh sorry. derweil dümpelt die börse unentschieden vor sich hin, und der kleinanleger entscheidet mit, wohin die wirtschaft geht.

      wollen wir erst die blase und dann den crash? oder alternativ den stillstand - eine rezession, aus der heraus neue ideen wachsen? geht das überhaupt - oder ist der gebeutelte womöglich gar nicht in der lage, konstruktiv zu denken?

      was muss also zuerst kommen: geld für die märkte oder ruhe für den sich berappelnden geist des konsumenten?
      wann und unter welchen umständen könnte der mensch reif sein für`s umdenken?

      das sind meine fragen an euch, vor allem an die pessimisten.

      grüsse
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 14.07.01 09:09:26
      Beitrag Nr. 523 ()
      Niemand hier kann sich eine Weltwirtschaftskrise wünschen,
      und ich bin sicher, es wünscht sich auch keiner eine.

      Was mich besorgt ist nur folgendes:
      Wieso hat Herr Greenspan panikartig die Zinsen gesenkt,
      wenn eine normale Rezession im Raume stand?

      Es kann doch für eine gesunde Wirtschaft nicht tödlich sein,
      wenn es mal ein paar Quartale durchatmen gibt.

      Aber nein, es wird seit Jahren mit aller Macht versucht,
      sich dagegen zu stemmen, das es soweit kommt...

      Warum?
      Avatar
      schrieb am 14.07.01 11:46:50
      Beitrag Nr. 524 ()
      @ sittin

      genau.

      und dann fliegt uns einiges um die ohren.

      der zinsendreher ist ein depp.
      Avatar
      schrieb am 14.07.01 11:48:39
      Beitrag Nr. 525 ()
      amerika ist nichts anderes als ein kartenhaus.

      fast vergleichbar mit dem neuen markt, aber nur fast.

      wie sagt der ami?: es wird alles gut !
      Avatar
      schrieb am 14.07.01 11:50:19
      Beitrag Nr. 526 ()
      p.s.

      wer redet vom heraufbeschwören eines weltuntergangs ????

      ich möchte den dow bloss bei 6000 punkten sehen. dann, ihr mädels, kaufe ich auch eine general electric
      Avatar
      schrieb am 14.07.01 16:55:31
      Beitrag Nr. 527 ()
      Tut mir leid, aber seitdem sich DolbyDigital hier im Thread rumtreibt ist das Niveau in den Keller gegangen. Wenn ihm die Argumente ausgehen, dann postet er einfach Bilder von vollbusigen Damen.

      Und der Rest, den Dolby hier postet, ist auch Unsinn:

      ford umsatz - 30 Prozent

      Wer ist hier Spruecheklopfer? Ich bezog mich auf folgendes:

      The lackluster economy continues to have little effect on vehicle sales, which again beat expectations in June. At a 17.1 million seasonally adjusted annualized rate, June sales were about even with the year-ago pace. Light trucks are higher than one year ago, bolstered by falling fuel prices and generous incentives. The year is shaping up to be the third best for the industry.

      Qeuelle: www.Dismal.com

      Und weiter:

      trotz niedriger rohstoffe läuft nichts !

      Ahhh, wenigstens jetzt hat er es begriffen. Vorher hat er noch geschrieben:

      Die Rohstoffpreise befinden sich auf einem 22-Jahrestief und der Großteil der Landwirtschaft und der Rohstoffproduktion befinden sich in einer Depression.

      Ist das jetzt wenigstens Einsicht, oder widersprichst Dolby wohl regelmaessig sich selbst?

      amerika ist nichts anderes als ein kartenhaus. fast vergleichbar mit dem neuen markt, aber nur fast.

      Beweise, bitte!
      Avatar
      schrieb am 14.07.01 17:22:03
      Beitrag Nr. 528 ()
      Freunde, Freunde !
      Erstmal wieder ruhig durchatmen !
      So langsam nehmen die Vorwürfe aber überhand !
      Also Helmut, im Grunde sind unser aller
      Positionen doch gar nicht so weit auseinander.
      Denn wie Dolby schon richtig sagte, warten die meisten von uns doch nur darauf, zu fairen Kursen, und bei einem fairen Dollar wieder in den US-Markt zu investieren .
      Das dies auch gleichzeitig der Knackpunkt dieses
      Threads ist, sollten wir dabei zwar nicht vergessen, aber auch nicht derart agressiv übertreiben.
      Sicher, Du bringst eine Menge Sachkenntnis mit,
      aber die Tatsache, daß Ford und andere GM ihre
      Produktion, (oder waren es die Umsätze ?) um die genannten 30% seit Jahresbeginn runtergefahren haben, dürfte doch wohl außer Frage stehen. Bei dieser Gelegenheit würde mich
      eine Stellungnahme Deinerseits zum freiwilligen Lohnverzicht der Mitarbeiter von HP, mit der Begründung :
      "nur so die Analystenschätzungen erreichen zu können" freuen.
      Im übrigen finde ich es schade, daß Du mein an Dich adressiertes Posting nicht beantwortet hast.
      Fazit wir alle sehen die USA als generell interssanten
      Investmentmarkt ! Doch die vielen Tricksereien seitens
      der US-Regierung und Alan Greenspans schrecken die "sehenden" Marktteilnehmer ab. Den Lemmingen, die sich eine Microsoft zu 70$ andrehen lassen ist es egal,
      vielleicht haben sie ja sogar Erfolg mit ihren Investments?
      Ich denke, kaum einer hier behauptet felsenfest, daß er
      die Marktentwicklung vorhersehen kann, aber wir hier in diesen Thread sehen die Gefahren eines derzeitigen Investments generell- nicht nur USA, aber dort im Besonderen.
      Also, wenn möglich jetzt wieder etwas gemäßigter.
      Danke.
      Stani
      Avatar
      schrieb am 14.07.01 18:17:20
      Beitrag Nr. 529 ()
      The Times: Share selling by US directors reaches record

      http://www.thetimes.co.uk/article/0,,5-2001232662,00.html

      The New York Stock Exchange is showing signs of a rout with
      selling directors outnumbering buyers by six to one, the highest level
      in 12 years, and evidence that boardroom gloom is spreading from
      high-tech companies to the wider industrial sector.

      According to Bijal Shah, markets analyst at SG, the investment
      bank, the selling is widespread and in high volumes. “There has
      been a belief that the downturn in spending would be temporary.
      But directors are seeing no improvement in order books and they
      are dumping their own shares even though the share prices are
      already low.”


      Die Anleger scheinen optimistischer als die Insiders.


      Coubert
      Avatar
      schrieb am 14.07.01 18:22:16
      Beitrag Nr. 530 ()
      @ stanislave

      aber die Tatsache, daß Ford und andere GM ihre Produktion, (oder waren es die Umsätze ?) um die genannten 30% seit Jahresbeginn runtergefahren haben, dürfte doch wohl außer Frage stehen.

      Vielleicht ist der Gewinn um 30% eingebrochen (und selbst das glaube ich erst wenn ich die Quellenangabe sehe), aber Autoproduktion und –verkauf sind in Amerika stabil. Hier die Daten:

      -------12/00, 06/2001
      GM---4.2----4.7
      Ford--3.4----4.0
      DCX--2.1----2.3

      Total Vehicle Sales: 15.5 in 12/2000, and 17.1 in 06/2001

      Quelle: www.dismal.com

      Nur weil Dolby hier wieder eine seiner Luegen oder Falschinformationen ins Board stellt, muss das ja nicht gleich die gesamte US-Autoindustrie ins Verderben stuerzen.

      Im übrigen finde ich es schade, daß Du mein an Dich adressiertes Posting nicht beantwortet hast.

      Habe keins gefunden. Ich war im Urlaub! Vielleicht stellst Du es nochmal rein, oder sagst mir wo es ist.

      eine Stellungnahme Deinerseits zum freiwilligen Lohnverzicht der Mitarbeiter von HP, mit der Begründung : "nur so die Analystenschätzungen erreichen zu können" freuen.

      Na und? Lohnverzicht oder Jobverlust, was ist denen lieber? Anscheinend Lohnverzicht.

      Doch die vielen Tricksereien seitens der US-Regierung und Alan Greenspans schrecken die "sehenden" Marktteilnehmer ab.

      Tricksereien sehen aber nur die hoffnungslosen Verschwoerungstheoretiker. Nur weil es hier revisions und da einen Rechenfehler gab, bedeutet das nicht, dass getrickst wird. Wenn die Verschwoerungstheoretiker ihre Beitraege immer wieder an solchen Kleinigkeiten aufhaengen, dann machen sie sich langsam laecherlich, oder sogar noch laecherlicher als sie ohnehin schon sind, siehe Dolby.
      Avatar
      schrieb am 14.07.01 20:09:01
      Beitrag Nr. 531 ()
      @sittin bull inv.
      ich hoffe, du fühltest dich nicht persönlich angesprochen, denn meine kritik bezog sich nicht auf dich (helmut kohl hat es deutlicher gesagt). auch tut es mir leid, wenn ich etwas polemisch geworden bin.

      es kann doch für eine gesunde wirtschaft nicht tödlich sein, wenn es mal ein paar quartale durchatmen gibt:

      das ist genau meine meinung. nur: hatten wir in den letzten jahren eine gesunde wirtschaft? äusserlich betrachtet ja, aber da übertreibungen nicht gesund sind, war sie es in wirklichkeit nicht. insofern hatte man m.e. nicht zu unrecht angst, nach dem aktienboom eine gefährliche übertreibung nach unten zu erleben. auch hat greenspan wohl zu spät begonnen, die zinsen zu senken; wenn ich es richtig erinnere, war es im november letzten jahres so, dass die nasdaq charttechnisch auf der kippe stand und den aufwärtstrend zu verlassen drohte, als eine fed-sitzung anstand, auf der dann wider erwarten keine zinssenkung beschlossen wurde. möglicherweise hat das erkennen dieses fehlers bei der fed durchaus so etwas wie panik ausgelöst, denn die wirtschaftsdaten vom januar haben gezeigt, mit welcher geschwindigkeit die u.s.-wirtschaft an kraft verlor.

      sofern keine grösseren störfaktoren wie z.b. krisen in den emerging markets kommen, meine ich, dass der balanceakt eines softlandings gelingen könnte, indem manche überbewertungen noch abgebaut werden und manche titel innerhalb einer längeren seitwärtsbewegung in ihre bewertung hineinlaufen. die letzten wirtschaftsdaten und eine reihe von ergebnissen, die im rahmen der (natürlich heruntergeschraubten) erwartungen lagen, deuten m.e. darauf hin. es ist ja im übrigen niemand gezwungen, in überteuerte titel zu investieren, man kann sich ja andere suchen. der lange artikel, der hier vor ein paar tagen hereingestellt wurde und der auch auf die neuen trends wie etwa gesundheitswesen hinwies, bringt es meiner meinung nach sehr schön auf den punkt.

      grüsse
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 14.07.01 20:51:22
      Beitrag Nr. 532 ()
      @helmut

      Online ist der Bericht von Martin Barnes aus The Economist leider nur für zahlende User nachzulesen.

      Stellen wir uns doch mal ganz dumm: Was ist denn wohl "Einkommen in der Zukunft"??? Das nenne ich Sparen!!!

      Au Mann, als hätte ich je etwas anders behauptet. Natürlich sind Einzahlungen in
      Pensionsfonds eine Art Sparen.

      Da Du mir das Wort förmlich um Mund umdrehtest, muß ich mich nicht einmal dumm stellen und sag’s einfach nochmal. Einkommen aus Pensionsfonds gehören nicht zum frei verfügbaren Einkommen. Was ermittelt denn die normal gebräuchliche Sparquote ? Den Anteil des Markteinkommens der nach Abzug aller Ausgaben übrig bleibt. Die Sparquote wird monatlich/jährlich ermittelt und ist fast eine Art Momentaufnahme. In dieser Momentaufnahme haben zukünftige Erträge nichts zu suchen.

      Und warum hat sich nun die errechnete Sparquote á la Martin Barnes nicht schon längst durchgesetzt ? Vielleicht weil sich zukünftiges Einkommen allenfalls schätzen läßt ?

      Der Kommentar war leider ziemlich daneben: In der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ist es absolut unerheblich wie ein Auto finanziert wurde. Es geht einzig und allein darum, wann die Ausgaben als Konsum gebucht werden. 100% im ersten Jahr, oder ueber mehrere Jahre verteilt?

      Ach nee, also doch. Warum hast überhaupt widersprochen ? Ich sagte: „Allein die Ratenzahlung ist dann ausgabenwirksam.“ Das deckt sich sehr gut mit Deiner Antwort - egal ob 100% im ersten Jahr, oder ueber mehrere Jahre verteilt. Das ich Begriffe „Barzahlung“ und „Ratenzahlung“ überhaupt extra erwähnt habe, ändert an der Aussage gar nichts. Natürlich ist das gesamzvolkswirtschaftlich egal, aber versuch mal den Kaufpreis 20.000$ im ersten Jahr, oder ueber mehrere Jahre zu verteilen, ohne dabei Kreditzinsen zu zahlen. Vielleicht hab ich mich unglücklich ausgdrückt, aber wir meinen wir wohl dasselbe.
      Avatar
      schrieb am 15.07.01 05:31:51
      Beitrag Nr. 533 ()
      @ desue

      Und warum hat sich nun die errechnete Sparquote á la Martin Barnes nicht schon längst durchgesetzt ? Vielleicht weil sich zukünftiges Einkommen allenfalls schätzen läßt ?

      Hhhm, das ist wahrscheinlich ein Missverstaendnis. Hier geht es nicht um geschaetzte Groessen, sondern um eindeutig feste und unglaublich einfach zu berechnende Zahlen.

      Ich will meinen Standpunkt hier mal an einem Beispiel deutlich machen. Angenommen Mr. John Doe hatte im Jahr 2000 ein Einkommen aus unselbstaendiger Arbeit von $80000. Seine Erparnisse am 1.1.2000 waren $100000, und am 31.12.2000 waren es $120000. Dieser Anstieg kam zu $5000 aus neuen Einzahlungen (d.h. er hat $5000 von seinem Einkommen gespart und $75000 verkonsumiert) und zu $15000 aus Wertsteigerungen seiner Aktien.

      Wie gross ist nun seine Sparquote? Die Sparquote sollte nach Barnes folgendermassen berechnet werden:

      Einkommen aus unselbstaendiger Arbeit: $80000
      Einkommen aus Vermoegen: $15000
      Einkommen: $95000

      Vermoegen am Jahresanfang: $100000
      Vermoegen am Jahresende: $120000
      Sparen: $20000

      Sparquote = $20000/$95000= rund 21%

      Aber so wird es in der Realitaet nicht gemacht. Vorausgesetzt John Doe hat die Aktien naemlich am Jahresende nicht verkauft, sondern weitergehalten, dann fallen die $15000 Einkommen aus Vermoegen unter den Tisch und die Sparquote ist lediglich $5000/$80000=6.25%.

      Die gleiche Rechnung kann man auch fuer die Pensionsfonds machen: Sparquoten-Relevant sind da auch nur die Einzahlungen, aber nicht die Wertsteigerungen, obwohl ja nun eigentlich beides beruecksichtigt werden sollte.

      Vielleicht hab ich mich unglücklich ausgdrückt, aber wir meinen wir wohl dasselbe.

      Na super, wir sind einer Meinung!!!
      Avatar
      schrieb am 15.07.01 11:01:36
      Beitrag Nr. 534 ()
      @helmut

      Hmmm, das ist wahrscheinlich ein Missverstaendnis.

      Nein, ist es nicht.

      Hier geht es nicht um geschaetzte Groessen, sondern um eindeutig feste und unglaublich einfach zu berechnende Zahlen.

      Was in Deinem Beispiel so eindeutig und unglaublich einfach aussieht, hat eine methodische Schwäche.

      In der Sparquote á la Barnes werden dann einfach unrealisierte Gewinne berücksichtigt. Buchgewinne aus Pensionsfonds die aus Kurssteigerungen resultieren. Wäre dieser Ansatz die Praxis, wäre die Sparquote des amerik. Sparers in Haussephasen wie z.B. Okt.1999- März 2000 überdurchschnittliche hoch gewesen.

      Das ist dann auch der große Makel: Die Sparquote würde nach diesem Ansatz dann eine Korrelation zum Aktienmarkt aufweisen. Auch wenn diese Korrelation sehr gering sein würde, ist es doch sinnvoll diesen Zusammenhang in der Sparrate auszublenden. Ausgewiesene Buchgewinne sind eben nicht gleich realisierte Gewinne. Deswegen sind IMHO Buchgewinne eine Schätzgröße bzw. ein Näherungswert für den Wertansatz á la Barnes.
      Avatar
      schrieb am 15.07.01 12:14:31
      Beitrag Nr. 535 ()
      @ helmut kohl
      Zunächst mein an Dich adressierter Artikel
      trägt das Datum 12.07.01 19:37.
      Desweiteren hat Ford laut dpa-Meldung seine
      Produktion iN Q1 um 16% und in Q2 um weitere 14%
      gesenkt. Für Q3 sind laut dpa weitere 10% geplant !
      Die dpa-Meldung findest Du beim User paule2
      in seinem "softlanding, hardlanding - thread"
      Datum : 13.06.01 11:38 .
      Irgendwie habe ich den Eindruck, daß Du die
      Lohnverzichtsnummer bei HP einwenig sehr
      beiläufig behandelst. Also ich sehe dies als einen nicht
      so ganz zu vernachlässigenden Indikator.
      Zwar ist Deine Schlußfolgerung schlüssig
      " besser Lohnverzicht, als Jobverlust " ,
      aber das paßt doch nicht in Deine " heile Welttheorie " !
      Und noch eine Bitte, die sich aber gleichzeitig an alle
      Diskussionteilnemer richtet : bitte keine
      Beleidigungen oder Diffamierungen wie " die hoffnungslosen
      Verschwörungstheoretiker " und folgende.
      Stani
      Avatar
      schrieb am 15.07.01 12:42:19
      Beitrag Nr. 536 ()
      jetzt muss ich dem fettsack auch noch die täglichen umsatzrückgänge präsentieren, oder was ?

      microschrott macht jetzt 1 cent je aktie. zuletzt 46 cent´s je aktie

      rambus erreicht tausendmal gesenkte prognosen. legt aber schlechte aussichten vor.

      Motorola streicht weitere 6.000 Arbeitsplätze

      Forrester streiht 15 prozent der stellen

      usw.
      Avatar
      schrieb am 15.07.01 12:59:26
      Beitrag Nr. 537 ()
      Sag mal helmut, glaubst du eigentlich bloss weil ich folgenden text zur kenntniss genommen habe, ist alles eingepreisst ?


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      Die US-Wirtschaft

      "Menschen glaubten niemals an Vulkane, bis sie von der Lava überspült wurden."
      (George Santayana)

      "Wenn wir weise sein wollen - dann sollten wir auf das Schlimmste vorbereitet sein."
      (George Washington)


      Die Schuldenspirale, die Haushaltsdefizite


      Robert Rubin: "Spekulative Exzesse bedrohen die Weltwirtschaft."

      Der ehemalige US-Finanzminister sprach am 2. Februar vor der London School of Economics. Er ging auf die Finanzkrisen der vergangenen Jahre ein und beklagte, dass mit jeder erfolgreich abgebogenen Krise, mit jedem Beinahe-Kollaps, die Gewissheit zunimmt, alles werde stets gut ausgehen. Das Risiko besteht darin, dass an irgendeinem Punkt die Exzesse einfach zu groß werden und dann die unausweichlichen Konsequenzen folgen. Rubin wandte sich gegen das sogenannte neue Paradigma, das so viele herkömmliche Sorgen über konjunkturelle Abschwünge, Risiken und solides Wirtschaften als irrelevant abtut, und fügte hinzu: "Ich bin grundsätzlich anderer Ansicht, weil diese Sichtweise der Wirtschaft aller menschlichen Geschichte im Hinblick auf Märkte und Volkswirtschaften widerspricht, und das sollte schon ein ernüchternder Vorbehalt sein. Seit ich nach New York zurückgekehrt bin, ist mir stark aufgefallen, wie alle Aspekte des Finanzgeschäfts von der Grundannahme durchdrungen sind, dass alles immer gutgehen wird, und dass jegliche Unterbrechung nur vorübergehend und schlimmstenfalls milde sein wird lösbar, höchstwahrscheinlich, durch den Federal Reserve Board, und auf jeden Fall überwindbar, indem man sich erneut auf die langfristigen Veheissungen konzentriert." Er fürchte indessen, dass Exzesse und Ungleichgewichte unser wirtschaftliches Wohlergehen konkret gefährden könnten. Die US-Wirtschaft befindet sich nicht in der guten Verfassung, die die Statistiken oder die Entwicklung des Dow Jones Index signalisieren. Die Rohstoffpreise befinden sich auf einem 22-Jahrestief und der Großteil der Landwirtschaft und der Rohstoffproduktion befinden sich in einer Depression. In der Produktion gingen seit dem Ausbruch der Finanzkrise Mitte 1997 über 400.000 Arbeitsplätze verloren. Die Produktion wird in den USA dramatisch abgebaut. 1980 bestand die Geschäftstätigkeit der General Electric zu 85 % aus der Produktion und dem Verkauf und zu 15 % aus Finanzen und Service. Heute hat sich das Verhältnis mit 25 % zu 75 % umgekehrt. Die Sparrate ist negativ, während die Verschuldung der Unternehmen und der Privathaushalte ansteigt. Zwischen September 1997 und September 1998 stieg die Verschuldung der Unternehmen um 72 %, wobei die Hälfte der Neuverschuldung auf den Aktienrückkauf zu Höchstpreisen zurückzuführen ist. Die Privathaushalte verzeichnen die höchsten Verschuldungsraten der Geschichte, wobei viele der neuen Schulden zum Kauf von überteuerten Aktien und Anleihen gemacht wurden. Da die Leasingraten für den Autokauf in den Statistiken nicht berücksichtigt sind, ist die tatsächliche Verschuldungssituation sogar noch dramatischer. Die Unternehmensgewinne sinken. Die letzten Quartalszahlen weisen einen Rückgang der Unternehmensgewinne der S&P 500 Unternehmen von 20 % aus. Die Unternehmenskredite wurden in den ersten beiden Monaten 1999 um 48 Mrd. $ reduziert - der größte Rückgang seit über 20 Jahren. Die Haus- und Autoverkäufe verzeichnen ebenfalls scharfe Rückgänge.

      Es gibt nur eine Stütze der US- und der Weltwirtschaft:

      der US-Aktienmarkt. Wenn diese Stütze wegbricht wird die US-Wirtschaft, das US-Finanzsystem und das Weltfinanzsystem in sich zusammenbrechen.
      Damit dies nicht geschieht, muss die Illusion der immerwährenden Aktienhausse bewahrt werden.

      Überschuldete Verbraucher, Altschulden und die US-Gesamtverschuldung

      "Mehr als ein Drittel aller Verbraucher ist sofort pleite, falls sich nur eine finanziell negative Entwicklung ereignet." (SMR Research). Nach dem siebenwöchigen Stromausfall in Auckland (Neuseeland) im Januar/Februar 1998 war ein Drittel der Unternehmen zahlungsunfähig. Das selbe Phänomen wird auch in den USA sichtbar, falls die Wirtschaft in eine Rezession einmündet oder der Aktienmarkt kollabiert. Kein Land der Erde hat seit 25 Jahren Altschulden getilgt. Die Altschulden werden absichtlich verschwiegen und sind gar kein Thema in der öffentlichen Diskussionen. Thema am Rande sind bestenfalls die Neuschulden. Aber auch Neuschulden sind ein unangenehmes Thema. Wenn es um die Festlegung der Höhe der Neuverschuldung geht, wird getrickst und manipuliert, dass sich die Balken biegen (z.B. bei der Euroeinführung). Noch schlimmer ist, dass auch die Neuverschuldung in allen Ländern dieser Welt nie getilgt worden ist. Ausnahme ist die USA im Jahre 1999. Das Prinzip aller Regierungen nach Smithsonian weltweit ist, die Neuschulden mit Zinsen zu den Altschulden zu addieren. Die Konsumentenkredite erhöhten sich von 1991 bis 1998 um 59 % auf 430 Mrd. $ und überstiegen die Konsumentenausgaben um 115 Mrd. $ oder 36 %. Dieser Überschuss wurde im hochinflationierten US-Aktienmarkt angelegt. Eine Erhebung aus dem Jahr 1995 zeigt, dass 40 % aller US-Haushalte weniger als 1.000 $ liquide Mittel besitzen. 1998 wurden 54 % der Hauskäufe mit weniger als 10 % Eigenkapital getätigt. Die US-Haushalte verzeichnen eine negative Sparrate, eine massive Verschuldung und der Großteil der Ersparnisse ist in überbewerteten Aktien angelegt. 100 Millionen Haushalte, das entspricht einem Anteil von 50 % (1929:3 %) werden von einer Rezession oder einem Crash im Aktienmarkt voll getroffen. Bei einem Rückschlag am Aktienmarkt wird daher eine Abwärtsspirale in Gang gesetzt, die eine schwere Rezession auslösen kann. Krieg kann die Folge sein. Studieren Sie die Entwicklung der Jahre 1929 bis 1934 und multiplizieren Sie das Absturzrisiko mit dem Faktor 10.

      USA - Immobilieninfo/Hypothekenverschuldung

      Neben den völlig überzogenen Aktienmärkten macht sich in Amerika eine zweite gigantische Spekulationsblase bemerkbar: der Immobilienmarkt. Seit der Rezession 1990-1991 haben die Amerikaner die relativ niedrigen Hypothekenzinsen ausgenutzt und so viele Immobilien gekauft wie nie zuvor. Dazu wurden auch vermehrt Kredite aufgenommen; waren 1990 noch 35% der Immobilienwerte Hypothekenschulden, so stieg der Anteil bis 2000 auf 50 %. Aber es kommt noch schlimmer. Auf das Haus (bzw. den Eigenbesitzanteil) wurden dann oft noch einmal Konsumentenkredite (sog. "home equity-Kredite`) aufgenommen. Derartige Kredite haben die Konsumweile der letzten Jahre gespeist. Die Folge ist, daß die durchschnittliche Verschuldung der Haushalte auf 43% des verfügbaren Einkommens anschwoll. In der Rezession 1990 waren es 28%. Insgesamt haben die Amerikaner 1.5 Billionen Dollar an Konsumentenschulden und weitere 1,7 Blo. Dollar an Immobilienschulden. Mit steigender Arbeitslosigkeit, schrumpfenden Krediten und einer Welle von Firmenzusammenbrüchen in den nächsten Wochen wird der Anteil der unbedienbaren Schulden in der Schuldenpyramide atemberaubend Ausmaße annehmen. Das Entstehen der Immobilienblase in den USA ist eng mit den riesigen Geldbewegungen auf den US-Aktienmärkten verbunden: Rund ein Drittel der jährlich mehr als 500 Mrd. Dollar an "Kapitalerträgen" der US-Aktienmärkte - etwa 200 Mrd. Dollar pro Jahr - fließt augenblicklich in den Immobilienmarkt. Wie an den Börsen wird die Preisinflation im Immobiliensektor vom Aufbau eines gigantischen Schuldenberges begleitet. Gleichzeitig bedeutet der sich beschleunigende Niedergang des Wohnungsbaus fast unüberwindliche Probleme für eine immer größere Zahl amerikanischer Familien, die entweder einen ständig steigenden Teil Ihres Einkommens für Wohnkosten aufbringen müssen oder sich einfach keine anständige Wohnungen mehr leisten können. Die Preissteigerungen auf dem Immobiliensektor sind vor allem In Kalifornien empörend: In neun kalifornischen Landkreisen stiegen die Durchschnittspreise für schlüsselfertige Eigenheime um 15-40 Prozent! In Santa Clara County - dort (liegt der größte Teil des berühmten Silicon) stieg der Durchschnittspreis eines Eigenheims von 402 000 Dollar im Juni 1999 auf 559 000 Dollar im Juni 2000. Dieser Anstieg um 157 000 Dollar ist mehr als der Durchschnittspreis, den ein amerikanisches Eigenheim noch vor zwei Jahren kostete. Infolge des Anstiegs der Eigenheimpreise in diesen neun Landkreisen stieg auch der Durchschnitt für Kalifornien auf 240 760 Dollar - das sind 9,2% in den letzten zwölf Monaten. Der Gesamtwert des amerikanischen Wohnungsmarkts wuchs seit 1993 von 7,6 Bio. Dollar auf fast 11 Bio. Dollar - mehr als das gesamte Aktienkapital von Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Italien zusammen. Der Gesamtwert "aller" amerikanischen Immobilien liegt bei 16,8 Bio. Dollar. Die gleiche Inflation zeigt sich auch bei Eigentums- und Mietwohnungen. Der Durchschnittspreis von 2 257 erfaßten (Luxus-) Wohnungen in Manhatten und Brooklyn - zwei Stadtteilen von New York - stieg von 601904 Dollar im Juni 1999 auf 854 000 Dollar im Juni 2000 - ein Anstieg um satte 42%. Aber auch die Preise der weniger luxuriösen Wohnungen steigen ähnlich steil an. Von Juni 1990 bis ]uni 2000 stieg der Anteil der schlüsselfertigen Eigenheime in den Vereinigten Staaten, die für mehr als 250 000 Dollar verkauft wurden, von 8% auf 20% aller verkauften Eigenheime. Im gleichen Zeitraum stieg der Anteil der schlüsselfertigen Eigenheime, die für mehr als 1 Mio. Dollar verkauft wurden, von I% auf 5%. Der Anteil der schlüsselfertigen Eigenheime, die für weniger gar als 100 000 Dollar verkauft wurden, sank von 54% auf 26%. Der Bankensektor hat ein sehr großes Interesse, diese für ihn enorm profitable Immobilienblase am Leben zu erhalten. Vor 20 Jahren verlangten die Banken, daß ein Kunde für eine Hypothek 20% des Kaufpreises für ein Eigenheim auf den Tisch legte. Heute verlangen die Banken beim Hypothekenkauf nur noch ein Eigenkapital von 5% und selbst die einfachsten Prüfungen der Zahlungsfähigkeit wurden aufgegeben. Einige Hypothekenbanken wie die Morgen Stanley Investmentbank akzeptieren beim Kauf von Häusern sogar Aktien als Kreditsicherheit. Dadurch wird der Wohnungsmarkt immer direkter an den Aktienmarkt gekoppelt. Morgen Stanley verzichtet ganz auf eine Anzahlung, wenn Aktien im Wert von 33-40% des Kaufpreises verpfändet werden. Da die Immobilienpreise jetzt viel schneller steigen als die Einkommen die Haushalte, baut sich in Amerika ein riesiger Berg von Hypothekenschulden auf. 1981 lagen die Hypothekenschulden der Privathaushalte noch unter 1 Bio. Dollar. Bis 1995 waren sie auf 3,5 Bio. Dollar angestiegen. Seither explodierten sie auf geschätzte 5,2 Bio. Dollar-ein Anstieg um 1,7 Bio. Dollar in nur fünf Jahren. 1963 entsprach der Kaufpreis eines neuen Hauses einschließlich der Finanzierungskosten 373 Wochenlöhnen eines durchschnittlichen Arbeiters. Heute entspricht er 793 Wochenlöhnen. Im Vergleich zur realen Kaufkraft eines Arbeiters hat sich der Preis eines Hauses seit 1963 also mehr als verdoppelt. 1963 bauten 29 von 1000 amerikanischen Haushalten eine eigene Wohnung. Heute werden in den USA nur noch 14 neue Wohnungen pro 1000 Haushalte gebaut; das ist weniger als die Hälfte. Darüber hinaus haben die neuen amerikanischen Wohnungen in den unteren und mittleren Preiskategorien gravierende Qualitätsprobleme - sie sind aus dem schlechtesten und billigsten Material gefertigt. In den 50er Jahren baute man noch ganze Häuser aus Stein; in den 70er Jahren wurden noch 50% der Hauswände gemauert, heute dagegen nur noch 30%; statt dessen werden Holz oder Preßspan verwendet. Das Material zwischen Rahmen und Außenverschalung besteht heute zum größten Teil aus Aluminium und Schaumstoff. Solche "Wände" sind zwar einigermaßen wasserdicht und wärmeisoliert, besitzen jedoch geringe Festigkeit. Dies ist einer der Gründe, warum in den letzten Jahren so viele Häuser bei starken Stürmen oder Fluten zerstört wurden. Wenn der inflationierte Immobilienmarkt zusammenbricht, wird dies eine der schlimmsten existentiellen Krisen in der Geschichte der Vereinigten Staaten auslösen. Denn dann würden nicht nur Billionen Dollar fiktiver Werte ausradiert; die Hypotheken würden verfallen und Millionen Familien obdachlos werden.

      Schuldenpyramide und US-Haushaltsdefizit

      Tatsächlich weisen alle Kategorien der Verschuldung in den USA ein enormes Wachstum auf:
      Die Verschuldung der privaten Haushalte (Konsumentenkredite, Kreditkarten, Autokredite usw,) stieg in den 90er Jahren von 3,3 auf mehr als 6 Billionen Dollar. Der Unternehmenssektor weitete im gleichen Zeitraum seine Schulden von 6 Bio. Dollar auf knapp 13 Bio. Dollar aus. Und auch die öffentliche Verschuldung verdoppelte sich im Laufe des Jahrzehnts von 3 auf 6 Bio. Dollar. Zur Gesamtverschuldung von Privathaushalten, Unternehmen und Staat in Höhe von insgesamt 25 Billionen Dollar - umgerechnet 300% des BIP - kommen noch einmal 60 Billionen Dollar an kurzfristigen Verbindlichkeiten amerikanischer Banken, welche sich aus außerbilanzlichen, zumeist spekulativen Transaktionen ergeben, den sogenannten Finanzderivaten. Hier ist seit Beginn der 90er Jahre sogar eine Versechsfachung zu verzeichnen.
      Insgesamt wächst die Verschuldung in den USA gegenwärtig dreimal schneller als das Sozialprodukt.
      Mit anderen Worten: Für jeden Dollar an zusätzlichem Sozialprodukt müssen drei Dollar an neuen Schulden aufgebracht werden. Die am schnellsten wachsende Schuldenkategorie bei den Privathaushalten sind Aktienkredite (margin debt). Sie haben heute ein Ausmaß erreicht wie zuletzt zur Zeit des Crashs von 1929. Im Verlaufe des Jahres 1999 schnellte das Volumen der ausstehenden Verschuldung in diesem Bereich von 141 Mrd. Dollar auf 228 Mrd. Dollar hoch, ein Anstieg um 56%. Im Januar 2000 waren es bereits 244 Mrd. Dollar. Dies sind aber nur die Schulden, welche die Anleger direkt bei ihren Aktienhändlern machen. Werden auch solche Aktienkäufe eingerechnet, die über Kreditkarten, durch Beleihung von Rücklagen zur Altersversorge und durch Hypotheken auf Häuser und Grundstücke finanziert werden, so beläuft sich das Volumen ausstehender Aktienkredite in den USA auf bis zu 600 Mrd. Dollar, wobei die Relationen von 1929 noch bei weitem übertroffen werden. Während die privaten Haushalte in den USA mehr ausgeben, als sie einnehmen, verbraucht die amerikanische Wirtschaft mehr Güter und Dienstleistungen, als sie selbst produziert.
      Dies hat in den vergangenen Jahren zu einer geradezu explosionsartigen Ausweitung des US-Handelsdefizits geführt: Anfang der 90er Jahre bewegte es sich noch unterhalb von 50 Mrd. Dollar. Von 1994 bis 1997 wurden schon jeweils 100 Mrd. Dollar mehr Waren importiert als exportiert. Und in den Folgejahren machte der nicht durch eigene Produktion abgedeckte Konsumrausch eine weitere Vervielfachung des Handelsdefizits auf zunächst 169 Mrd. Dollar (1998) und dann sogar 271 Mrd. Dollar (1999) möglich. Im reinen Güteraustausch, also ohne Dienstleistungen, betrug das Handelsdefizit sogar 330 Mrd. Dollar. Und der Anstieg hält unvermindert an. Im Januar 2000 erreichte das US-Handelsbilanzdefizit mit 28 Mrd. Dollar einen abermaligen Rekordwert. Inzwischen wachsen die Einfuhren fünfmal so schnell wie die Ausfuhren.

      Die US-Überschüsse: Dürfen`s ein paar Billionen mehr sein?

      Am 7. Februar legte Präsident Clinton den Haushaltsplan 2001 vor, den letzten seiner Präsidentschaft. Vor dem Kongress wiederholte er dabei eine grandiose Vorhersage, die er kurz zuvor schon auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos gemacht hatte: Die USA könnten in den kommenden 15 Jahren mit ihren "Haushaltsüberschüssen" die gesamten Staatsschulden von 3,6 Billionen Dollar auf Null abbauen. Das Weiße Haus habe ausgerechnet, dass der "Haushaltsüberschuss"` bis 2015 auf 4,5 Billionen Dollar anwachsen werde. Für das Jahr 2000 erwartet Clinton nach dem Rekordergebnis 1999 von über 124 Mrd. Dollar eine weitere Zunahme des "Haushaltsüberschusses" auf 167 Mrd. Dollar. Eindrucksvolle Zahlen. Mit der Realität haben sie jedoch wenig zu tun. 1999 kamen mehr als 99% des sogenannten "Überschusses" gar nicht dem laufenden Haushalt zugute, sondern waren Einzahlungen der Arbeitnehmer in den staatlichen Rentenfonds "Social Security Trust Fund". Von den 124 Mrd. Dollar " Überschuss" waren das 123 Mrd. Dollar. Von den projizierten 167 Mrd. "Überschuss" im laufenden Jahr sollen 148 Mrd. Dollar aus dem Fonds kommen. Wie das Weiße Haus selbst zugibt, gehen 60 Prozent der projizierten "Überschüsse" bis 2015 (2,8 Bio. Dollar) auf diesen Sozialversicherungsfonds zurück. Dessen "Überschüsse" ergeben sich aus den Einzahlungen der geburtenstarken Jahrgänge 1945-67 ("Babyboomer"), die jetzt ihre höchsten Einkommen erzielen und daher auch die höchsten Sozialabgaben auf zukünftige Rentenleistungen zahlen. Nach 2015 wird dieser "Überschuss" natürlich rasch verschwinden, da dann die entsprechenden Rentenzahlungen fällig werden. Und die übrigen 40% der "Überschüsse"? ... sind ebenfalls Luftschlösser. Sie sind eine simple statistische Extrapolation der jetzigen Steuerlage, d.h. die Regierung sagt: Das Bruttoinlandsprodukt wächst derzeit um den Rekordwert von 5,8%, wir tun jetzt einfach so, als würde das in den nächsten 15 Jahren genauso bleiben." Das kann natürlich jeder behaupten. Witzbolde erinnern an das Ehepaar, das in den ersten beiden Jahren nach der Hochzeit zwei Kinder bekommt und nun hochrechnet, dass es in 30 Jahren 30 Kinder haben wird, und schon mal anfängt, das Kindergeld zu beantragen. Der BIP-Wert von 5,8% für 1999 und die hohen Einnahmen der Regierung beruhen einzig und allein darauf, dass die Notenbank wie nie zuvor Geld druckt und auf die Börsen und Geldmärkte wirft, weil sonst das amerikanische (und damit das globale) Finanzsystem längst zusammengebrochen wäre.
      Nun können wir alles zusammenaddieren: 60% der "Überschüsse" sind nichtexistent, und weitere 40% der Überschüsse" sind Luft, das macht zusammen... Nun ja, in Amerika ist eben Wahljahr. Tatsache ist, dass die US Handels- und Leistungsbilanzdefizite sich auf einsamen Weltrekordhöhen befinden, dass die US-Zentralbank mit frisch gedruckten Dollars Staatsschulden aufkauft, die damit schon seit Jahren auf (kriminelle) Art manipuliert werden und die Regierung gefälschte Quartalszahlen überbewerteter börsennotierter Firmen duldet.

      Quelle unbekannt



      ++++++++++++++

      Wahnsinn eben !

      Da wird der zinsendreher einen haufen scheisse übrig lassen wenn er verreckt ! ! ! ! !






      wo siehst du hier einen crash?

      Avatar
      schrieb am 15.07.01 13:52:30
      Beitrag Nr. 538 ()
      @dolby

      Deinen doppelt geposteten Beiträge sind unter aller Kanone.

      -Doppelt mußt Du hier gar nichts posten, da hier noch niemand an Alzheimer leidet.
      -Bilder ersetzen keine Argumente.
      -Du betest unkritisch das Geschreibsel einer unbekannten Quelle nach - weil Du siehst, was Du sehen willst

      Dazu Deine Heuchelei:

      Gewinn- und Umsatzrückgänge, Stellenstreichungen und schlechte Unternehmensaussichten kommentierst Du mit Heul-Smilies.

      ich möchte den dow bloss bei 6000 punkten sehen. dann, ihr mädels, kaufe ich auch eine general electric

      Offensichtlich glaubst Du an einen 40%-igen Indexabschlag ohne das dies die Realwirtschaft berührt.
      Avatar
      schrieb am 15.07.01 14:26:32
      Beitrag Nr. 539 ()
      @ Desue
      Auch wenn ich Deine Kritik zum Teil mittrage,
      so glaube ich, daß die Realwirtschaft diesen 40%
      Abschlag schon mindestens vorgenommen hat, lediglich die Börsen haben diesen Abschwung noch nicht nachvollzogen !
      Diesmal, so scheint es mir, hinken die Börsen hinterher, und machen sich etwas vor.
      Stani
      Avatar
      schrieb am 15.07.01 15:56:53
      Beitrag Nr. 540 ()
      Offensichtlich glaubst Du an einen 40%-igen Indexabschlag ohne das dies die Realwirtschaft berührt.





      einer oder eine hat es schon kapiert !
      Avatar
      schrieb am 15.07.01 15:57:20
      Beitrag Nr. 541 ()
      das zum thema kartenhaus, dickerle
      Avatar
      schrieb am 15.07.01 16:05:27
      Beitrag Nr. 542 ()
      deutschland wird nicht verrecken, wenn der dax bei 3000 punkten steht


      anfänger
      Avatar
      schrieb am 15.07.01 16:09:48
      Beitrag Nr. 543 ()
      3 Postings in Folge, argumentativer Inhalt gleich null. So wie immer
      Avatar
      schrieb am 15.07.01 16:22:04
      Beitrag Nr. 544 ()
      bloss weil deine aufnahmefähigkeit im arsch ist,.....


      . Die US-Wirtschaft befindet sich nicht in der guten Verfassung, die die Statistiken oder die Entwicklung des Dow Jones Index signalisieren.

      Damit dies nicht geschieht, muss die Illusion der immerwährenden Aktienhausse bewahrt werden.

      Wie an den Börsen wird die Preisinflation im Immobiliensektor vom Aufbau eines gigantischen Schuldenberges begleitet.

      Wie an den Börsen wird die Preisinflation im Immobiliensektor vom Aufbau eines gigantischen Schuldenberges begleitet

      Für jeden Dollar an zusätzlichem Sozialprodukt müssen drei Dollar an neuen Schulden aufgebracht werden

      Sie haben heute ein Ausmaß erreicht wie zuletzt zur Zeit des Crashs von 1929

      dass die Notenbank wie nie zuvor Geld druckt und auf die Börsen und Geldmärkte wirft, weil sonst das amerikanische (und damit das globale) Finanzsystem längst zusammengebrochen wäre


      ---------

      das wäre jetzt zum dritten mal.

      wer jetzt noch fragt ist bisle blöde.
      Avatar
      schrieb am 15.07.01 16:27:24
      Beitrag Nr. 545 ()
      Tut mir leid, aber seitdem sich DolbyDigital hier im Thread rumtreibt ist das Niveau in den Keller gegangen. Wenn ihm die Argumente ausgehen, dann postet er einfach Bilder von vollbusigen Damen.

      ja klar. die heile heile welt ist halt vorbei, seitdem der thread in meinen favoriten ist.



      was hat helmut gegen frauen ? leute mit anderen meinungen mag er nicht, frauen auch nicht

      -----------

      zum thema niveau.

      ich mach jetzt zwei wochen urlaub. also viel spass mit eurem jetzt geht die rallye los, blöde bullen.

      mit kgv 30 im dow aus der rezession !
      Avatar
      schrieb am 15.07.01 16:49:16
      Beitrag Nr. 546 ()
      @ cabinda

      Das nehme ich doch nicht persönlich ;)

      Deine Beobachtung ist ja auch richtig,
      sowohl Dolby als auch Helmut haben einen sehr unorthodoxen
      Umgangsstil, an den man sich nur schwer gewöhnen kann.

      Meine Bedenken bezgl. der US-Wirtschaftsentwicklung
      konnte bisher aber keiner so richtig ausräumen.

      Ich denke mal sollte wachsam sein,
      und plötzliche auftretende Marktveränderungen,
      so denn sie denn kommen sollten,
      sehr ernst nehmen.
      ( starke Devisenschwankungen, steigende Zinsen o.ä. )

      Ich hoffe das sich der große Meister
      gieristnichtgut ;) mal wieder meldet,
      er hat sich ja mal wieder länger nicht blicken lassen,
      was wohl ein gutes Zeichen ist!
      Avatar
      schrieb am 15.07.01 17:25:37
      Beitrag Nr. 547 ()
      @ helmut kohl

      Zusatz: Wenn Du einmal die TopNews von heute 15:59
      auf W:O anschaust, dort steht es nocheinmal
      " Zweites Verlustquartal für Ford....." ,
      und noch so einiges, was ich schon
      versucht habe beizupulen.
      Was soll ich jetzt von der Qualität der
      von Dir zitierten Quellen halten ?,
      denn diese Fakten sind nun wirklich ein alter
      Hut !
      Stani
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 03:53:30
      Beitrag Nr. 548 ()
      @ Helmut Kohl

      @ stanislave

      Hier zum Beispiel : So wurde die Steigerung des privaten Konsums im May auf 0,5 % bekanntgegeben, mit entsprechend leicht positiven Auswirkungen auf die Börse. Welche Nachricht erreicht uns am 6, July ?
      Das zuständige Ministerium gibt bekannt, das "offensichtlich aufgrund eines Computerfehlers " die Zahlen nicht ganz korrekt sind. Jetzt + 0,3% sorry ! Anderes Beispiel die Großhandelsumsätze vom Mai
      erst + 0,3%, revidiert dann +0,1 % ! Und dies am laufenden Band seit Monaten.


      Na und? Revisions und Rechenfehler passieren halt. Bist Du auch einer von den vorher erwaehnten Verschwoerungstheoretikern?

      Ach ja, wo wir gerade dabei sind, die deutsche Rentenversicherung hat ohne Zweifel ihre Macken, aber der Dow als USamerikanische Rentenversicherung hat gerade in Zeiten der möglicherweise bevorstehender
      Rezession ein mindestens ebenso großes und noch dazu akutes Problem


      So schlecht wie das deutsche System, wird das amerikanische bestimmt nicht performen, nicht einmal mit einem Crash a la 1929 wuerde die Rendite aus den IRAs schlechter ausfallen als die deutsche Mogelpackung.

      Desweiteren hat Ford laut dpa-Meldung seine
      Produktion iN Q1 um 16% und in Q2 um weitere 14%
      gesenkt. Für Q3 sind laut dpa weitere 10% geplant !


      " Zweites Verlustquartal für Ford....." ,

      Mein lieber Stani: Gleich zweimal beim Faktenverdrehen erwischt !!!!! :o

      Die Produktion ist nicht 16%+14%=ungefaehr30% eingebrochen sondern in der Orginalmeldung war von 16%, bzw. 14% gegenueber Vorjahresquartal die Rede. D.h. im Q3 ist die Produktion 10% weniger als im Q3 von 2000. GROSSER UNTERSCHIED, aber wenn man diesen kleinen aber feinen Unterschied verschweigt, dann sieht es nach einem 40% Produktionseinbruch aus, der aber leider (oder Gott sei Dank) nicht stattgefunden hat.

      Und die zweite Meldung. Du schreibst Zweites Verlustquartal für Ford..., und es hoert sich an, als haette Ford schon das zweite Verlustquartal dieses Jahr. Die Orginalmeldung ist aber:

      Ford vor zweitem Quartalsverlust in neun Jahren

      Die kleinen Details “in neune Jahren” laesst Du mal so ganz dezent weg. Tatsaechlich hat lag das andere Verlustquartal neun Jahre zurueck.

      Also, SHAME ON YOU , lieber stanislave. So geht’s nicht!!! Demnaechst werde ich “Fakten”, die Du hier postest mit Vorsicht geniessen.
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 10:40:43
      Beitrag Nr. 549 ()
      @ helmut

      Also, ich glaube, mit diesen "shame on you" - Dingern
      kommen wir in der Sache nicht weiter.
      deshalb nocheinmal. Wenn Du meine letzten Beiträge sorgfältig ließt, wirst Du mir sicherlich zustimmen, daß
      ich mit keinem Wort behauptet habe, daß die Verlustquartale
      bei Ford in Folge liegen - wenn der Eindruck in irgendeiner Form entstanden sein sollte, bitte ich dies zu entschuldigen.
      Auch lasse ich Details nicht ganz geschickt weg, da ich gar nicht weiter darauf eingegangen bin, sondern habe lediglich die Überschrift zwecks Wiedererkennung angerissen.

      Desweiteren habe ich mir die dpa-Meldung eben nocheinmal
      bei paule2 angeschaut. Dort steht original Q1 -16%,
      Q2 - 14% und für Q3 vorraussichtlich -10% in der Produktion bei Ford. Ist ja immerhin schon ein Fortschritt, dieses Eingeständnis überhaupt von Dir gehört zu haben.
      Wenn wir auch nicht bei exakten - 40% bei Ford landen, wo denn Deiner Meinung nach dann - bei +12% ?
      Und im übrigen, sollten wir aufhören uns unsere Qualifikationen abzustreiten, und unsere Quellen
      derartig penetrant zu hinterfragen. Als ich dies in meinem
      vorigen posting tat, war eine gehörige Portion Humor dabei
      - sorry kam vielleicht nicht richtig durch.
      Generell lasse ich mich nämlich gerne eines besseren belehren, aber die Fakten die derzeit sehe ( zugegeben,
      vielleicht auch sehen will) sprechen eine deutlich Sprache,
      die bei mir kaum Zweifel bestehen läßt, an der Richtigkeit meiner Gedanken.

      Im Puncto der Rentenversicherungssysteme werden wir
      vermutlich geteilter Meinung bleiben, zumal ich - wie ich schon angedeutet habe - nicht der glühenste Verfechter unseres eigenen Systems bin.

      Schade, daß Du nicht noch auf die Microsoftgewinnwarnung
      eingegangen bist, die den Anlegern ja als " starke Zahlen "
      von den Medien untergejubelt wurden - die richtige Quartalsbilanz kommt nämlich erst in ca. 10 Tagen.

      Und ob Du es Dir mit Deinem lappidaren Kommentar
      " Na und ? Rechenfehler passieren halt " nicht etwas sehr einfach machst, möchte ich `mal so dahingestellt lassen.

      Und auf Deine Vermutung, ob ich auch zu diesen Verschwörungstheoretikern zähle, wenn ich nur mit
      ja oder nein antworten dürfte, dann müßte ich ehrlich gestanden, wenn auch schweren Herzens, zum ja tendieren.

      Stani
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 11:12:47
      Beitrag Nr. 550 ()
      es ist ganz offensichtlich, daß uns falsche zahlen am laufenden band vorgesetzt werden.im nachhinein reagiert die börse nicht mehr. selbst das amerikanische wirtschaftswachstum im q1, nachdem es überraschend positiv ausgefallen ist, wurde nachträglich nach unten revidiert. glaube von 2% auf 1.5%. damals war ich noch naiv, heute glaube ich eher, daß unser grüner eine rezession mit allen mitteln verhindern will.da geschehen eben ein paar rechenfehler; sowie bei haffas bilanz oder der amerikanischen präsidentenwahl, wo es scheinbar auch im groben lag! bitte sei nicht so naiv. das hat nichts mit verschwörungstheorie zu tun, sondern um eine rettungsaktion, da der grüne
      sicher weiß wie es um sein land bestellt ist.
      als literatur dazu empfehle ich: "risikomanagement an internationalen finanzmärkten" isbn 3-7910-1594-x, www.schaeffer-poeschel.de
      es werden alle finanzkrisen des 20jhrdt behandelt.
      1929 ausführlich, die rezession, kam nur wegen des zusammenbruchs der finanzmärkte. damals hat man den leuten ehrliche zahlen vorgesetzt, sie reagierten panisch mit schrecklichen folgen für die wirtschaft. im buch werden auch lösungen diskutiert: um jeden preis panik vermeiden ist die schlüsselaussage. ein paar falsche zahlen können oft wunder wirken. so können auch die insider in jeden aufschwung ihre überteuerten aktienpakete los werden.
      der grüne versucht jetzt mit allen mitteln seine wirtschaft zu stützen!
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 12:58:42
      Beitrag Nr. 551 ()
      @Desue

      hier kurz der Link zu den COT-Reports

      http://www.cftc.gov/cftc/cftccotreports.htm


      ansonsten halt ich mich in diesem Thread erst mal wieder
      raus; Meinungsverschiedenheiten ja, darauf basiert Börse
      schliesslich; aber Austausch von Niederträchtigkeiten nein.
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 13:02:25
      Beitrag Nr. 552 ()
      @helmut

      Wäre nett, wenn Du zu meinem letzten Posting an Dich zum Thema Sparquote noch Stellung nimmst.

      Die Tatsache, dass die Sparquote á la Barnes keine Anwendung findet, hat IMHO gute Gründe. Ansonsten scheint es ja geradezu unsinnig genannte Erträge in der Sparrate nicht zu berücksichtigen.
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 13:45:06
      Beitrag Nr. 553 ()
      (gibts denn das, Leitung wurde grad gekappt) :-(((

      @ken

      besten Dank für den Link. Werd ich mir ansehen.


      ansonsten: soooo schlimm ist es ja nun auch nicht, um gleich einen Rückzieher zu machen.
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 14:55:42
      Beitrag Nr. 554 ()
      @ Ken
      Wenn die guten Beitragslieferanten wegbleiben,
      wird der Tread auch nicht besser - überlegs Dir nochmal !
      Stani
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 15:36:02
      Beitrag Nr. 555 ()
      @ stanislave

      bei paule2 angeschaut. Dort steht original Q1 -16%, Q2 - 14% und für Q3 vorraussichtlich -10% in der Produktion bei Ford. Ist ja immerhin schon ein Fortschritt, dieses Eingeständnis überhaupt von Dir gehört zu haben. Wenn wir auch nicht bei exakten - 40% bei Ford landen, wo denn Deiner Meinung nach dann - bei +12% ?

      Jetzt nochmal ausfuehrlich:

      Angenommen im Jahr 2000 lag die produktion bei konstant 100 in jedem Quartal und im Jahr 2001 liegt sie bei 84 im Q1, 86 im Q2 und 90 im Q3.

      Dann ist year/year die Produktion: -16% im Q1, -14% im Q2, -10% im Q3. Aber eben nicht -40% seit Jahresanfang, wie uns hier einige Leute weismachen wollen. Im Gegenteil, seit Jahresanfang hat sich die Produktion sogar stabilisiert. Etwas aehnliches ist wohl auch bei Ford und GM passiert. Siehe Verkaufszahlen bei www.dismal.com, oder wie interpretierst Du die Verkaufszahlen?

      "shame on you"

      Sorry, das war eher humorvoll gemeint. Das sollte ich vielleicht demnaechst mit dem entsprechenden Smiley klarstellen um Missverstaendnissen vorzubeugen.
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 15:51:07
      Beitrag Nr. 556 ()
      @ desue

      Die Tatsache, dass die Sparquote á la Barnes keine Anwendung findet, hat IMHO gute Gründe. Ansonsten scheint es ja geradezu unsinnig genannte Erträge in der Sparrate nicht zu berücksichtigen.

      Naja, da sind wir anderer Meinung. Ich frage Dich jetzt mal zurueck: Findest Du die gegenwaertige Methode unter dem folgenden Gesichtspunkt sinnvoll:

      Kapitalertraege werden ja nicht vollkommen unter den Teppich gekehrt. Im Gegenteil, sie werden zu 100% in der Sparquote beruecksichtigt, aber eben nicht wenn die Wertsteigerungen im Depot anfallen, sondern erst wenn die Aktien verkauft werden und so die Wertsteigerungen realisiert werden.

      Das hat zur Folge, wenn die Baby-Boomer in Rente gehen und ihre IRAs und 401k anzapfen riesige Kapitalertraege realisiert werden, die sich ueber 20-30 Jahre angesammelt haben. Das bedeutet also, wenn im Jahr 2015 die Boomer in Rente gehen, die Sparquote auf wahrscheinlich ueber 20% raufschiessen wird, obwohl die Amerikaner ja gerade in dieser Zeit Entsparen.

      Findest Du das sinnvoll: Im Jahr 2001 sparen (rein realwirtschaftlich gesehen) die Amerikaner wie Bekloppten und die offizielle Sparrate ist negativ, und im Jahr 2015 gehen die Boomer in Rente, die Sparrate ist realwirtschaftlich deshalb geringer, aber trotzdem ist die Sparrate auf Rekordniveau. Durch demographische Faktoren ist die Sparrate genau das Gegenteil von dem was sie sein sollte.
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 16:08:42
      Beitrag Nr. 557 ()
      @ helmut

      Auf die Frage, wie ich die Verkaufszahlen interpretiere,
      fallen mir spontan die hohen Lagerbestände ein - gehe einfach `mal davon aus, daß nicht nur die Telekommunikationsindustrie einzig und allein
      auf riesigen Fertigproduktbergen sitzt, die man jetzt
      ohne erhöhte Pruduktion prima abverkaufen kann.
      Zugegeben, dies ist eine Mutmaßung.
      Und dazu kommen noch die um ca. 40% - im Vergleich zum Vorjahr - gestiegenen Verkaufsanreize in Form von
      höheren Rabatten, bzw. kostenlose Zusatzausstattungen.
      Ich möchte die totalen Verkaufszahlen nicht in Frage stellen, aber mit den Rabatten in Höhe von durchschnittlich
      2400$ pro Ford - Auto werfen diese doch einen sehr dunklen
      Schatten aus betriebswirtschaftlicher Sicht.
      Übrigens gilt laut zitiertem W:O-Bericht
      gleiches auch in ähnlicher Form für GM.
      Die möglichen Ungenauigkeiten aufgrund der möglichen Schwankungen in der Vorjahresproduktion sind mir durchaus
      bekannt, aber welche Produktionkürzungen sind denn aus Deiner Sicht im Bereich des Möglichen,wenn schon keine 40% ?

      Stani
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 16:15:43
      Beitrag Nr. 558 ()
      @helmut

      Naja, da sind wir anderer Meinung. Ich frage Dich jetzt mal zurueck: Findest Du die gegenwaertige Methode unter dem folgenden Gesichtspunkt sinnvoll:

      Kapitalertraege werden ja nicht vollkommen unter den Teppich gekehrt. Im Gegenteil, sie werden zu 100% in der Sparquote beruecksichtigt, aber eben nicht wenn die Wertsteigerungen im Depot anfallen, sondern erst wenn die Aktien verkauft werden und so die Wertsteigerungen realisiert werden.


      Ja, das finde ich sinnvoll. Und zwar aus zwei Gründen:

      -(wie weiter unten schon beschrieben) der Einfluß nicht realisierter Erträge aus Pensionsfonds auf die Sparquote ist unmittelbar mit den Aktienkursen verknüpft. Das kann keine sinnvolle Darstellung des tatsächlichen Sparens sein. Die Sparquote schwankt mit den Kursen. Damit ist die Vergleichbarkeit der Sparquote nicht gewährleistet - weder im Zeitvergleich, noch im globalen Vergleich (Nationalität des betrachteten Sparers)
      -Erträge aus Pensionsfonds werden stichtagsbezogen ermittelt. Einkommen aus Arbeit für die Sparquote ist immer das Entgelt für einen Zeitraum. D.h., war der Aktienkurs am Stichtag 31.12. gerade hoch, ist auch die Sparquote hoch - umgekehrt gilt selbiges.
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 16:18:19
      Beitrag Nr. 559 ()
      @ helmut
      Die letzte Frage hat sich beim nochmaligen Nachlesen Deines Beitrags erledigt!

      @ Desue
      Tach die Dame - kleiner Scherz !

      Stani
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 16:24:20
      Beitrag Nr. 560 ()
      @stani

      Tach auch

      Sklave und Bullentöter
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 16:50:15
      Beitrag Nr. 561 ()
      Was wird das hier?

      Verschuldungsmaschine-Kaffeklatsch?
      :D


      Bitte, Helmut, leg doch mal dezidiert deine Meinung
      zur weiteren Entwicklung der US-Wirtschaft dar,
      statt immer nur andere Postings zu zerreißen.

      Im übrigen sind es nicht die eigenen Argumente,
      wenn man z.B. einen Text von wirtschaftsrelevanten
      Personen postet...
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 17:01:51
      Beitrag Nr. 562 ()
      @ all
      Ein Stück SchwarzwälderKirsch bitte !

      Wie ist Eure Sicht der Dinge bezüglich der Produktion bei Ford ? Folgt Ihr helmuts Sichtweise, oder verschlimmert sich die Lage mit voranschreitender Zeit.
      Im Grunde ist helmuts interpretation nachvollziehbar,
      nur warum wird dann in den Verlautbarungen immer
      von Produktionssenkungen gesprochen, und nicht von
      relativen Steigerungen ?

      Reichst mir bitte einer `mal die Kaffesahne !

      Stani
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 17:13:57
      Beitrag Nr. 563 ()
      @ desue

      Das kann keine sinnvolle Darstellung des tatsächlichen Sparens sein. Die Sparquote schwankt mit den Kursen. Damit ist die Vergleichbarkeit der Sparquote nicht gewährleistet - weder im Zeitvergleich, noch im globalen Vergleich (Nationalität des betrachteten Sparers)

      Die Sparquote wuerde aber nicht schwanken wie z.b. die Metabox-Aktie, sondern eher wie ein breiter Index, z.B. der Wiltshire 5000 Total stock market index. Ausserdem sind die Pensionsfonds nicht nur in Aktien investiert (das duerfen sie auch gar nicht) sondern auch in Rentenpapieren. Und nachdem die AAA-yields in den Keller gegangen sind, wurde der Verlust der Aktien durch Gewinne bei den Rentenpapieren wieder abgefedert.

      -Erträge aus Pensionsfonds werden stichtagsbezogen ermittelt. Einkommen aus Arbeit für die Sparquote ist immer das Entgelt für einen Zeitraum. D.h., war der Aktienkurs am Stichtag 31.12. gerade hoch, ist auch die Sparquote hoch - umgekehrt gilt selbiges.

      ???????? Ich glaube, Du hast da ein arges Missverstaendnis. Ertraege werde auch auf einen Zeitraum bezogen. Bestaende sind Zeitpunkt-besogen, und die Differenz zwischen zwei zeitpunktbezogenen Werten (z.B. Portfoliowert am Jahres-Anfang und -Ende) sind dann per definitionem die Sparraten, und zwar zeitraumbezogen. Das lernt man in der ersten VWL-Vorlesung!!!

      Aber jetzt zureuck zum Kern des Problems. Ich gebe Dir hier mal ein Beispiel und moechte mal Deine Meinung hoeren:

      Angenommen Mr. John Doe hat gearbeitet seit er 20 Jahre alt ist und geht mit 60 in Rente. Zwischen 20 und 60 hat er regelmaessig gespart und 1 Million Dollar angesammelt. Jetzt im im Rentenalter lebt er von seinen Ersparnissen (Aktien und Rentenpapiere) und arbeitet nicht mehr . Sein Portfolio-Wert nimmt waehrend seiner Rentenzeit kontinuierlich ab, bis John Doe im Alter von 90 Jahren stirbt und seinen Erben exakt Null Dollar uebrig laesst.

      Jetzt sage Du, lieber Desue, mir doch einmal qualitativ wie die Sparraten des Mr Doe aussehen. Insbesondere moechte ich wissen:

      1: Im Alter von 20-60: Sind die Sparraten positiv oder negativ?
      2: Im Alter von 60-90: Sind die Sparraten positiv oder negativ?

      Ein einfaches "positiv" oder "negativ" genuegt!

      Vielen Dank im voraus!
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 18:04:37
      Beitrag Nr. 564 ()
      @ sittin

      Hier meine Meinung zur US-Wirtschaft.

      Die USA haben kein Verschuldungsproblem. Weder die Regierung, noch die privaten Haushalte. Siehe dazu meine einschlaegigen Postings. Langfristig sind die USA das Land, das die bevorstehenden demografischen Schwierigkeiten in Sachen Rentenversicherung am besten meistern kann. Langfristig ist also alles im gruenen Bereich.

      Kurzfristig stehen uns einige ueble Quartale ins Haus. Die Probleme fuers Q3 in 2001 kommen dabei allerdings nicht von den Autoproduzenten. Deren Verkaufszahlen haben sich seit Jahresbeginn stabilisiert. Was Dolby, Desue und Co. hier gepostet haben, ist also kalter Kaffee, News von gestern (oder besser gesagt von vor sechs Monaten).

      Sorgen bereitet mir die Software und Equipment Industrie. Die haben naemlich tatsaechlich einen Einbruch von 15% in den Verkaufszahlen, und zwar Q3 gegenueber Q2 2001. Da muessen eine Menge Ueberkapazitaeten abgebaut werden. Oder wie soll ich die folgenden Zahlen deuten:

      Ford und GM: 17% bzw. 25% unter ATH, aber +10% bzw. +35% (!!!) Performance seit Jahresschluss 2000.

      Dagegen zum Beispiel Cisco und Sun: Jeweils um die 75% unter ATH und dieses Jahr eine Performance von -53% bwz. -43%.

      Warum verlagern wir also unsere Diskussion nicht weg von den Autobauern und hin zu den Hi-Tech Werten. Oder wollt Ihr die nicht "bashen", weil Ihr die selbst im Portfolio habt? :D
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 18:09:51
      Beitrag Nr. 565 ()
      @helmut
      ich lese diesen Thread schon lange nur wegen deiner Beitraege.
      Was denkst du ueber den Artikel "America`s imbalanced economy" aus dem letzten Economist?
      Wuerde mich interessieren.
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 18:26:34
      Beitrag Nr. 566 ()
      @ tai

      ich lese diesen Thread schon lange nur wegen deiner Beitraege.

      Vielen Dank fuer die Blumen

      Was denkst du ueber den Artikel "America`s imbalanced economy" aus dem letzten Economist?

      Habe den Artikel leider nicht gefunden. Wenn er in der neuesten Ausgabe ist (July 14-July 20), dann haben wir ihn hier noch nicht in der Bibliothek. Dauert noch ein paar Tage.
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 19:09:31
      Beitrag Nr. 567 ()
      @stanislave

      Stichwort: Ford

      habe jetzt nicht soviel dazu gelesen
      aber
      Autos bekommst Du im Moment an jeder Ecke zu kaufen
      und Automarken gibt es mehr als Zigarettenmarken.

      Die Deutschen wollen verkaufen:
      VW, BMW, Opel, Ford

      die Japaner wollen verkaufen:
      Toyota,

      die Koreaner wollen verkaufen:
      mir fällt im Moment die Marke nicht ein

      die Italiener
      Fiat

      die Franzosen
      Peugot, Citrön

      jetzt will da Ford noch seinen Umsatz steigern
      Stagnation oder Umsatzrückgang.

      Den Gebrauchtwagenhändler habe ich da noch
      gar nicht berücksichtigt.

      Der Automarkt ist gesättigt
      Der Computermarkt ist gesättigt
      Der Handymarkt ist gesättigt


      und ich benutze weiterhin einen Notizblock
      und Kugelschreiber auch wenn die mir
      ständig einen kleinen Taschencomputer
      verkaufen wollen mit windows ce u.s.w.
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 19:43:42
      Beitrag Nr. 568 ()
      @ helmut

      Wenn Du magst, können wir die ja gemeinsam in Grund und Boden rammen. Weshalb allerdings aber die Autoindustrie für die Boardteilnehmer interessant ist, ist die Tatsache, daß sich hier ein Übergang des Downmoves von der New economy, hin zur Old economy abzeichnet, und somit die von vielen Diskussionsteilnehmern, die an eine Überbewertung des Dow Jones glauben, hier den wirklichen Sprengsatz vermuten läßt.
      Diese damit verbundenen weitreichenden ökonomischen,
      und letztlich auch sozialen Folgen, sind schließlich der rote Faden dieses Treads. Denn wenn die Old economy kollabiert, wird sich die New economy nicht zweimal bitten lassen.

      Stani
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 21:17:11
      Beitrag Nr. 569 ()
      Weshalb allerdings aber die Autoindustrie für die Boardteilnehmer interessant ist, ist die Tatsache, daß sich hier ein Übergang des Downmoves von der New economy, hin zur Old economy abzeichnet, und somit die von vielen Diskussionsteilnehmern, die an eine Überbewertung des Dow Jones glauben, hier den wirklichen Sprengsatz vermuten läßt. Diese damit verbundenen weitreichenden ökonomischen, und letztlich auch sozialen Folgen, sind schließlich der rote Faden dieses Treads. Denn wenn die Old economy kollabiert, wird sich die New economy nicht zweimal bitten lassen.

      Ist ja alles schoen und gut, aber Ihr seid mit Euren Befuerchtungen halt 6 Monate zu spaet. Die Tiefststaende bei Ford und GM liegen naemlich schon so lange zurueck. Und die Tatsache, dass sich Ford "nur" um 10% seit Jahresanfang erholt hat (waehrend GM stolze 35% zugelegt hat), liegt ganz einfach daran, dass die bei Ford zu daemlich sind vernuenftige Autos zu bauen. Siehe dazu die Business Week von vor ein paar Wochen. Nach dem Fiasko mit dem Ford Explorer hat sich herausgestellt, dass mit den neuen Reifen die Autos noch gefaehrlicher sind. Das hat aber alles nichts mit der US-Konjunktur zu tun, und erst recht nicht mit Verschuldung. Und mir scheint, der Neue Markt in Deutschland geht auch ohne Zutun der US-Automobilindustrie die Toilette runter.

      Und in Sachen Ueberbewertung im Dow: Das kann doch nicht Euer Ernst sein. Wenn Ihr denkt, GM ist mit einem PE-Ratio von 15 ueberbewertet (oder Exxon Mobil mit 16 oder Phillip Morris mit 12), dann sagt mir doch mal wieviele Eurer Hi-Tech Aktien ein niedrigeres ratio haben!
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 21:31:22
      Beitrag Nr. 570 ()
      @ helmut

      Ich werde einen Teufel tun, und für den Neuen Markt in
      die Bresche springen - die Jungs haben unter meinen Kommentaren richtig zu leiden !
      Und, daß Ford auch hausgemachte Probleme hat, will ich auch gar nicht abstreiten, dennoch ist auch der GM - Absatz in diesem Jahr um 5% zurückgegangen.
      Nichts desto trotz bedeutet Ford = viele Arbeitspätze.
      Und ob wir da wirklich zu spät sind, wird sich noch herausstellen. Schade nur, daß Du nicht auf den Dow - Wert Microsoft eingegangen bist, und dabei gleich meine
      immernoch offene Frage diesbezüglich beantwortet hast.

      Stani
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 21:50:30
      Beitrag Nr. 571 ()
      In Sachen Microsoft:

      Was soll ich sagen: Bei einem PE Ratio von 40 und nur ein paar Prozent geschaetztem Wachstum ist der Laden ueberbewertet. Ob die nun ein paar cents Quartalsgewinn mehr oder weniger posten ist relativ egal. Wer Microsoft trotzdem kauft ist selbst schuld. Was soll man auch machen, die Leute sind ja volljaehrig. Wenn Du denkst, der Laden ist arg ueberbewertet, dann haelt Dich keiner davon ab, Put-Optionen zu kaufen.

      Auf der anderen Seite ist ein Engagement in MSFT vielleicht gar nicht so dumm. Je erfolgreicher MFST ist, desto aermer dran sind wir alle: Ich sage nur Windows XP mit seiner Software-Registrierung und die Moeglichkeit fuer MSFT quasi alle Windows-Rechner via Internet auszuspionieren. Nach dem Motto, wenn der Big Brother Monopolist Bill Gates sich durchsetzt, dann will ich wenigstens mitverdienen, sollte man vielleicht doch in MSFT investieren. Das waere so als wuerde man beim Fussball gegen sein eigenes Team wetten: Dadurch haette man sein Risiko diversifiziert, in dem Sinne, dass bei einem Sieg meiner Mannschaft der Verlust des Gedes nicht so weh tut, und bei einem Sieg der anderen Mannschaft ich wenigstens ein wenig Geld gewonnen habe und dann die Niederlage nicht so weh tut. :)
      Avatar
      schrieb am 16.07.01 21:58:54
      Beitrag Nr. 572 ()
      @ helmut
      Etwas überbewertet ?
      Die Jungs haben im letzten Quartal effektiv
      1 Cent verdient - und das bei einem Preis von ca. 70$ !
      Im Ernst, die sind keine 20 $ wert.
      Wenn sich diese Erkenntnis durchsetzen sollte, dann
      bekommt der Dow aber ganz schnell die Silhouette
      der Niagara-Fälle.
      Und zu XP, kann schon sein, daß Bill der Welt dieses System aufzwingt, könnte aber auch nach hinten losgehen.
      Stani
      Avatar
      schrieb am 17.07.01 02:17:02
      Beitrag Nr. 573 ()
      @helmut

      Die Sparquote wuerde aber nicht schwanken wie z.b. die Metabox-Aktie, sondern eher wie ein breiter Index, z.B. der Wiltshire 5000 Total stock market index. Ausserdem sind die Pensionsfonds nicht nur in Aktien investiert (das duerfen sie auch gar nicht) sondern auch in Rentenpapieren. Und nachdem die AAA-yields in den Keller gegangen sind, wurde der Verlust der Aktien durch Gewinne bei den Rentenpapieren wieder abgefedert.

      Na immerhin gibst Du mir in der Tendenz recht. Versteht sich von selbst, dass in einem Pensionsfonds nicht nur hochvolatile Aktien sind. Und wer Metabox-Aktien als Rentenversicherung betrachtet, müßte sich ohnehin dringend mal einem Arzt vorstellen. .

      Ich glaube, Du hast da ein arges Missverstaendnis. Ertraege werde auch auf einen Zeitraum bezogen. Bestaende sind Zeitpunkt-besogen, und die Differenz zwischen zwei zeitpunktbezogenen Werten (z.B. Portfoliowert am Jahres-Anfang und -Ende) sind dann per definitionem die Sparraten, und zwar zeitraumbezogen. Das lernt man in der ersten VWL-Vorlesung!!!

      Gut gebrüllt. Etwas weit aus dem Fenster gelehnt, denn in der ersten VWL-Vorlesung warst Du scheinbar krank.

      Bestandsgrößen sind zeitpunktbezogen und Sromgrößen sind zeitraumbezogen. Wertpapierbestände sind nunmal Bestandsgrößen und Einkommen aus Arbeit ist nunmal eine Stromgröße. Das Ersparte von Mr. John Doe ist keine Stromgröße und deswegen auch nicht zeitraumbezogen. Die Tatsache, dass es zwei Zeitpunkte gibt, hast Du leider mißverstanden. Die Frage lautet: Was war am 1.1.2000 und was war am 31.12.2000 ? Und nicht: Was war zwischen dem 1.1.2000 und dem 31.12.2000 ? Das ist der simple Unterschied zwischen einer zeitpunkt- und einer zeitraumbezogenen Ermittlung. (Sag jetzt nicht: die Wertpapiere aus dem Pensionsfonds sind zwischen dem 1.1. und 31.12. um XX% gestiegen und deswegen zeitraumbezogen. Korrekt: die Wertpapiere sind am 31.12. gegenüber dem 1.1. um XX % gestiegen, was dazwischen war interessiert bei der stichtagsbezogenen ERmittlung nicht) Wenn ich Dich mal zitieren darf:

      “Ich will meinen Standpunkt hier mal an einem Beispiel deutlich machen. Angenommen Mr. John Doe hatte im Jahr 2000 ein Einkommen aus unselbstaendiger Arbeit von $80000. Seine Erparnisse am 1.1.2000 waren $100000, und am 31.12.2000 waren es $120000. Dieser Anstieg kam zu $5000 aus neuen Einzahlungen (d.h. er hat $5000 von seinem Einkommen gespart und $75000 verkonsumiert) und zu $15000 aus Wertsteigerungen seiner Aktien.“

      Angenommen seine Ersparnisse waren am 31.12.2000 aufgrund niedrigerer Kurse nur $115000 statt $120000 wert. Dann fällt auch die jährliche Sparquote niedriger aus. Natürlich auch dann, wenn sein Erspartes 2 Monate zuvor noch $120000 wert war. Der Stichtag entscheidet also die Höhe der Sparquote mit.

      Jetzt sage Du, lieber Desue, mir doch einmal qualitativ wie die Sparraten des Mr Doe aussehen. Insbesondere moechte ich wissen:

      1: Im Alter von 20-60: Sind die Sparraten positiv oder negativ?
      2: Im Alter von 60-90: Sind die Sparraten positiv oder negativ?


      Jawoll, da hast Du jetzt ein Beispiel konstruiert, um mir genau die Antwort zu entlocken, die Du erwartest und um Dir damit recht zu geben. Mehr als eine qualitative Antwort macht hier auch keinen Sinn, denn die Annahmen, wie 1 Mio. Erspartes, sind schlichtweg unrealistisch.

      John Doe interessiert als Einzelperson herzlich wenig. Wechselt er in den Ruhestand ändert sich seine Sparquote schlagartig. Die Sparquote einer ganzen Bevölkerung dagegen ändert sich alles andere als sprunghaft. Denn die demographische Veränderung ist ein schleichender Prozess und beenflußt die Sparquote nur marginal.
      Avatar
      schrieb am 17.07.01 02:46:30
      Beitrag Nr. 574 ()
      @helmut

      Kurzfristig stehen uns einige ueble Quartale ins Haus. Die Probleme fuers Q3 in 2001 kommen dabei allerdings nicht von den Autoproduzenten. Deren Verkaufszahlen haben sich seit Jahresbeginn stabilisiert. Was Dolby, Desue und Co. hier gepostet haben, ist also kalter Kaffee, News von gestern (oder besser gesagt von vor sechs Monaten).

      Hab hier noch nie was von Autoherstellern und deren Verkaufszahlen geschrieben. Bitte keine Unterstellungen
      Avatar
      schrieb am 17.07.01 04:41:41
      Beitrag Nr. 575 ()
      Gut gebrüllt. Etwas weit aus dem Fenster gelehnt, denn in der ersten VWL-Vorlesung warst Du scheinbar krank.

      Und Du hast Dich so weit aus dem Fenster rausgelehnt, dass Du rausgefallen bist.

      Bestandsgrößen sind zeitpunktbezogen und Sromgrößen sind zeitraumbezogen.

      Habe nie etwas anderes behauptet.

      Das Ersparte von Mr. John Doe ist keine Stromgröße und deswegen auch nicht zeitraumbezogen

      Habe nie etwas anderes behauptet.

      Was war am 1.1.2000 und was war am 31.12.2000 ? Und nicht: Was war zwischen dem 1.1.2000 und dem 31.12.2000 ?

      Du weisst ja anscheinend etwas ueber Zeitram- vs. zeitpunktbezogene Groessen. Anscheinend hast Du mich aber missverstanden. Die Differenz zwischen zwei zeitpunktbezogenen Groessen zu unterschiedlichen Zeitpunkten ist per definitionem eine zeitraumbezogene Groesse. Wusstest Du das etwa nicht? Peinlich, peinlich!!!

      denn die Annahmen, wie 1 Mio. Erspartes, sind schlichtweg unrealistisch.

      Wie bitte? Ich plane mit mindestens 2 Millionen Dollar (nach heutiger Kaufkraft, also nominal noch viel mehr) wenn ich in Rente gehe.

      Jawoll, da hast Du jetzt ein Beispiel konstruiert, um mir genau die Antwort zu entlocken, die Du erwartest und um Dir damit recht zu geben.

      Willst Du damit zugeben, dass ich recht hatte?

      John Doe interessiert als Einzelperson herzlich wenig. Wechselt er in den Ruhestand ändert sich seine Sparquote schlagartig.

      Haha, ich lach mich schlapp. Da wolltest Du Dich rausreden, ohne mir eine konkrete Antwort zu geben, hast aber trotzdem exakt die Antwort gegeben, die ich hoeren wollte: Die Sparquote aendert sich schlagartig, und zwar von positiv nach negativ (oder wolltest Du das Gegenteil behaupten: von 20-60 negativ und in der Rente positiv???).

      Aber: Nach der Methode, die im Moment angewandt wird, ist es eben nicht so: Die Sparquote ist KONSTANT NULL!!!. Die Einzahlungen in IRA oder 401k und die Wertsteigerungen sind steuerlich waehrend der Jahre 20-60 nicht relevant und beeinflussen deshalb auch nicht die Sparquote. Dann waehrend der Jahre 60-90 zaehlen die Entnahmen aus dem 401k als Einkommen und nicht mehr als Sparen, d.h. die Sparquote ist wieder Null.

      Kannst Du mir einmal sagen, wie das eine sinnvolle Methode zur Ermittlung der Sparquote sein kann? Der Mann spart sein ganzes Leben lang und scheffelt 1 Million Dollar (hat aber eine Sparquote von Null gehabt) und dann lebt er 30 Jahre lang von seinem Vermoegen und frisst eine ganze Million Dollar auf und wieder ist die Sparquote Null. Wie Du schon gesagt hast, die Sparquote muesste sich bei sorgfaeltiger Berechnung schlagartig aendern, aber das tut sie nicht, wenn man so rechnet wie Du willst. Du hast Dir selbst widersprochen und mir damit recht gegeben!

      Die Sparquote einer ganzen Bevölkerung dagegen ändert sich alles andere als sprunghaft.

      Hallo, aufwachen!!! Schonmal was von demografischen Veraenderungen gehoert? Sagt Dir der Begriff Baby-Boomer etwas? Wenn Sparraten bestimmter Bevoelkerungsgruppen, insbes. Altersgruppen, unter- bzw. ueberschaetzt werden und es disproportional viele Leute aus dieser Gruppe gibt, dann wird eben selbst gesamtwirtschaftlich die Sparquote falsch berechnet. Und zwar wird sie im Moment unterschaetzt (weil die BabyBoomer im Moment kurz der Rente stehen, und deren IRAs und 401k prall gefuellt sind), und in 15 Jahren sind die dann alle in Rente und die Sparquote wird ueberschaetzt.

      Ist das so schwer zu verstehen?
      Avatar
      schrieb am 17.07.01 06:25:24
      Beitrag Nr. 576 ()
      @helmut

      Und Du hast Dich so weit aus dem Fenster rausgelehnt, dass Du rausgefallen bist.

      Ich sage nur das, was Dir auch jeder Erstsemester, egal ob BWL oder VWL, sagen könnte. (siehe unten*)

      Du weisst ja anscheinend etwas ueber Zeitram- vs. zeitpunktbezogene Groessen. Anscheinend hast Du mich aber missverstanden. Die Differenz zwischen zwei zeitpunktbezogenen Groessen zu unterschiedlichen Zeitpunkten ist per definitionem eine zeitraumbezogene Groesse. Wusstest Du das etwa nicht? Peinlich, peinlich!!!

      Ich habe Dich sogar sehr gut verstanden. Was Du da erzählst ist Deine Eigendefinition. Zufällig weiß ich, dass das Unsinn ist, da man aus zeitpunktbezogenen Größen keine zeitraumbezogenen Größen machen kann. Nur weil zwei Daten Anfang und Ende eines Zeitraums bilden, erhältst Du noch keine zeitraumbezogene Größe - auch wenn es sich per definitionem noch so schön anhört*. Eine zeitraumbezogene Größe muß eine Stromgröße sein, und eben noch hast Du selbst noch bestätigt, dass Wertpapierbestände keine Stromgrößen sind. Sooo, ich möchte ja kein Prinzipienreiter sein, aber wenn jemand mit diesem Brustton der Überzeugung die Unwahrheit sagt und nebenbei noch beleidigt, dann geht mir der Hut hoch.

      Vielleicht fällt es Dir einfach nur schwer im Unrecht zu sein.

      Wie bitte? Ich plane mit mindestens 2 Millionen Dollar (nach heutiger Kaufkraft, also nominal noch viel mehr) wenn ich in Rente gehe.

      Das Beispiel war einfach nicht repräsentativ und damit einfach unrealistisch. Mehr nicht.

      Willst Du damit zugeben, dass ich recht hatte?

      Das Beispiel war so konstruiert, dass Du, wenn man 1 und 1 zusammenzählt, recht haben mußtest. Bewiesen hast du damit aber nichts.

      Haha, ich lach mich schlapp. Da wolltest Du Dich rausreden, ohne mir eine konkrete Antwort zu geben, hast aber trotzdem exakt die Antwort gegeben, die ich hoeren wollte: Die Sparquote aendert sich schlagartig, und zwar von positiv nach negativ (oder wolltest Du das Gegenteil behaupten: von 20-60 negativ und in der Rente positiv???).

      Es war gar nicht nötig mich rauszureden. Ich hab die Antwort gegeben, was Du erwartet hast - nur indirekt. Ja, Du hast richtig gelesen.

      Kannst Du mir einmal sagen, wie das eine sinnvolle Methode zur Ermittlung der Sparquote sein kann? Der Mann spart sein ganzes Leben lang und scheffelt 1 Million Dollar (hat aber eine Sparquote von Null gehabt) und dann lebt er 30 Jahre lang von seinem Vermoegen und frisst eine ganze Million Dollar auf und wieder ist die Sparquote Null. Wie Du schon gesagt hast, die Sparquote muesste sich bei sorgfaeltiger Berechnung schlagartig aendern, aber das tut sie nicht, wenn man so rechnet wie Du willst. Du hast Dir selbst widersprochen und mir damit recht gegeben!

      Erstaunlich was Du alles siehst, wenn Du es nur sehen willst. Widersprochen hab ich mich in dieser Hinsicht sicher nicht. Die Sparquote einer einzelnen Person kann sich schlagartig ändern - na und ? Habe ja nur auf eine konkret konstruierte Frage geantwortet, die zudem in einem fraglichen Zusammenhang mit der Sparquote einer Bevölkerung steht.

      Hallo, aufwachen!!! Schonmal was von demografischen Veraenderungen gehoert? Sagt Dir der Begriff Baby-Boomer etwas?

      Ruhig Helmut, ich schnarche gerade und hab noch nie was von demografischen Veränderungen und Baby-Boomer gehört.

      Wenn Sparraten bestimmter Bevoelkerungsgruppen, insbes. Altersgruppen, unter- bzw. ueberschaetzt werden und es disproportional viele Leute aus dieser Gruppe gibt, dann wird eben selbst gesamtwirtschaftlich die Sparquote falsch berechnet. Und zwar wird sie im Moment unterschaetzt (weil die BabyBoomer im Moment kurz der Rente stehen, und deren IRAs und 401k prall gefuellt sind), und in 15 Jahren sind die dann alle in Rente und die Sparquote wird ueberschaetzt.

      Meine beiden Argumente kennst Du ja warum ich die Sparquote á la Barnes nicht vertrete. Wahrscheinlich sind das Gründe, die doch etwas schwerer wiegen als es Dir lieb ist. Oder anders: Warum verfolgen die offiziellen Statistiken nicht schon längst diesen Ansatz ? Die offizielle Statistik müßte doch die angeblich viel realistischere und dazu noch viel positivere Sparquote von Barnes längst für sich entdeckt haben. Sind die amerikanischen Statistiker alles nur Träumer ? Warum erkennen sie diesen erschütternden Vorteil nicht ?

      Wenn Du Dir diese Frage beantwortest, dann bist du ein gutes Stück weiter.

      Ist das so schwer zu verstehen?

      Ja, das ist es. Ich frage mich allerdings, wer hier was nicht versteht.
      Avatar
      schrieb am 17.07.01 16:30:07
      Beitrag Nr. 577 ()
      @ desue

      Was Du da erzählst ist Deine Eigendefinition.

      Das ist nicht meine Eigendefinition. Zufaellig erinnere ich mich, dass in dem Textbuch mit dem ich Einfuehrung in die Makro gelernt habe exakt das folgende Beispiel zur Unterscheidung von Strom- und Bestandsgroessen abgebildet war:

      Eine Badewanne. Die Wasserstaende sind Bestandsgroessen, die Ab- bzw. Zufluesse sind Stromgroessen. Die Unterschiede zwischen zwei Bestaenden zu verschiedenen Zeitpunkten sind dann per definitionem Flussgroessen, und zwar der durchschnittliche Fluss zwischen Zeitpunkt t1 und t2. Steht so im Textbuch von Mankiw zur Einfuehrung in die Makro. Auch wenn ich Mankiw sonst nicht sonderlich mag, sein Badewannenbeispiel ist nicht nur leicht verstaendlich, sondern ganz einfach nur ein Klassiker: Jeder VWL-Professor, der schonmal Makro im Grundstudium gelesen hat, wird es kennen.

      Zufällig weiß ich, dass das Unsinn ist, da man aus zeitpunktbezogenen Größen keine zeitraumbezogenen Größen machen kann.

      Du weisst? Du glaubst das wohl, aber es stimmt leider nicht.

      Nur weil zwei Daten Anfang und Ende eines Zeitraums bilden, erhältst Du noch keine zeitraumbezogene Größe - auch wenn es sich per definitionem noch so schön anhört*. Eine zeitraumbezogene Größe muß eine Stromgröße sein, und eben noch hast Du selbst noch bestätigt, dass Wertpapierbestände keine Stromgrößen sind.

      dito: Siehe Beispiel mit der Badewanne im Mankiw.

      Sooo, ich möchte ja kein Prinzipienreiter sein, aber wenn jemand mit diesem Brustton der Überzeugung die Unwahrheit sagt und nebenbei noch beleidigt, dann geht mir der Hut hoch.

      Hoer mal, ich habe sicherlich etwas mehr VWL studiert als Du. Ich habe es sogar als Assistant selbst unterrichtet. Wieviel Lehrerfahrung in VWL kannst Du vorweisen? Wie waer`s, wenn Du einfach zugibst, Du hast Dich geirrt?

      Wenn ich Dich bis jetzt nicht ueberzeugt habe, vielleicht hilft das ja: Wie werden denn wohl Stromgroessen in der Praxis gemessen? Angenommen Du produzierst etwas und stapelst es auf einem Haufen. Wie misst Du nun die Arbeitsleistung eines Tages (=Stromgroesse)? Ich wuerde sagen, die misst die Hoehe des Stapels am Ende des Tages (=Bestandsgroesse) und ziehst davon die Hoehe des Stapels am Anfang des Tages (=Bestandsgroesse) ab. Das ist exakt die Beziehung zwischen Bestands- und Flussgroessen. Oder misst man Geschwindigkeit: (Entfernung in t2 minus Enfernung in t1) / (t2 minus t1).

      Also, wenn Du es jetzt immer noch abstreitest, dann machst Du Dich ziemlich laecherlich!


      In Sachen John Doe:
      Nun ja, wir wollen mal festhalten: Du hast selbst gesagt, dass die Sparrate sich rapide aendert (und zwar von positiv nach negativ). Tatsache ist aber, dass nach der heutigen Berechnungsmethode die Sparrate konstant null waere. Jetzt meine Frage an Dich: Findest Du es sinnvoll, dass Mr. Doe (offiziell) nie etwas gespart hat, obwohl er insgesamt 1 Million Dollar angesammelt hat?

      Ruhig Helmut, ich schnarche gerade und hab noch nie was von demografischen Veränderungen und Baby-Boomer gehört.

      Ich nehme an das war jetzt nicht Dein Ernst. Die Sparquote wird fuer 50-Jaehrige systematisch unterschaetzt, und im Moment sind die BabyBoomer in exakt diesem Alter. Also was hast Du dazu zu sagen?

      Meine beiden Argumente kennst Du ja warum ich die Sparquote á la Barnes nicht vertrete. Wahrscheinlich sind das Gründe, die doch etwas schwerer wiegen als es Dir lieb ist. Oder anders: Warum verfolgen die offiziellen Statistiken nicht schon längst diesen Ansatz ? Die offizielle Statistik müßte doch die angeblich viel realistischere und dazu noch viel positivere Sparquote von Barnes längst für sich entdeckt haben. Sind die amerikanischen Statistiker alles nur Träumer ?

      Du schreibst wie ein deutscher Beamter: "Das haben wir schon immer so gemacht, also muss es auch die richtige Methode sein." Nur weil sich die alternative Methode bei den Buerokraten in Washington noch nicht durchgesetzt hat, muss es nicht heissen, dass sie schlecht ist.

      Wenn Du Dir diese Frage beantwortest, dann bist du ein gutes Stück weiter.

      Ich habe beantwortet, warum aus volkswirtschaftlicher Sicht die alternative Methode besser ist. Das muss reichen. Wer hier jetzt anfaengt a la "Warum hat es sich dann noch nicht durchgesetzt" benutzt einfach nur eine faule und dumme Ausrede.

      Ja, das ist es. Ich frage mich allerdings, wer hier was nicht versteht.

      Nochmal zur Erinnerung: Ich bin Dipl. Volkswirt, mit Lehrerfahrung.
      Avatar
      schrieb am 17.07.01 22:54:44
      Beitrag Nr. 578 ()
      @helmut

      Und Du hast Dich so weit aus dem Fenster rausgelehnt, dass Du rausgefallen bist.

      Was den kleinen Exkurs in Sachen „zeitpunktbezogene Größen“ betrifft, hast Du leider recht.

      Hab da was durcheinander gebracht. Mir ist der kleine aber peinliche Denkfehler im Übrigen heute selbst aufgefallen. *schäm*

      O.k., dass ich aus der zeitraumbezogenen Messung eine zeitpunktbezogene Messung machte, war mein persönlicher Interpretationsfehler. Was aber bleibt, ist der Stichtag, der 31.12., für die zeitraumbezogene (!) Messung. Das Problem der Messung, das ich auch anfangs schon erwähnte, verschwindet dadurch nicht. Auch wenn ich mich wiedehole: Waren die Aktienkurse am 31.12. gerade hoch, dann fällt auch die Sparquote höher aus. Eben weil sich Aktienkurse unregelmäßig entwickeln. Sieht man nur die nackte Sparquote nach Barnes bekäme man womöglich ein Zurechnungsproblem, da sie nicht das mißt, was sie messen soll: Ist die gestiegene Sparquote auf gestiegene Aktienkurse oder auf Konsumzurückhaltung zurück zuführen ? Die Sparquote, eine statistische Größe, die sich dann als wenig valide erweist.
      Eine wesentliche Bedingung für die Verwendung statistischer Größen ist aber nunmal die Güte der Messung. Die verschlechtert sich mit dem alternativen Ansatz dann rapide.

      Nun ja, wir wollen mal festhalten: Du hast selbst gesagt, dass die Sparrate sich rapide aendert (und zwar von positiv nach negativ). Tatsache ist aber, dass nach der heutigen Berechnungsmethode die Sparrate konstant null waere. Jetzt meine Frage an Dich: Findest Du es sinnvoll, dass Mr. Doe (offiziell) nie etwas gespart hat, obwohl er insgesamt 1 Million Dollar angesammelt hat?

      Nun, die $1Mio. wird sich nicht in Luft auflösen. Wenn man aber bedenkt, dass seine 1Mio.$ im wesentlichen aus Kurssteigerungen resultiert, sollte man bedenken, wie gefährlich eine Bewertung zu Kurswerten sein kann. Eine Bewertung zu Kurswerten birgt immer das Risiko einer zu hohen Bewertung - auch bei sehr defensiv und breit diversifizierten Pensionsfonds. Wenn es den Crash gibt, den hier einige sehen, dann hat Mr. Doe weit weniger als $1Mio.

      Die Sparquote wird fuer 50-Jaehrige systematisch unterschaetzt, und im Moment sind die BabyBoomer in exakt diesem Alter. Also was hast Du dazu zu sagen?

      Gegenfrage: Um wie viel stärker sollen diese Jahrgänge denn sein ? Das genaue Ausmaß ist mir leider unbekannt. Vielleicht wird ja auch unterschätzt, dass alle heute 50-jährigen bei Eintritt in die Rente ihre Erträge realisieren werden.

      Du schreibst wie ein deutscher Beamter (Kommentar: ): "Das haben wir schon immer so gemacht, also muss es auch die richtige Methode sein." Nur weil sich die alternative Methode bei den Buerokraten in Washington noch nicht durchgesetzt hat, muss es nicht heissen, dass sie schlecht ist.

      Niemand sagt, dass die alternative Methode schlecht ist. Um die gegenwärtige Methode zu verdrängen, muß sich jedoch besser sein.

      Ein Mittelweg aus aktueller und alternativer Methode wäre eventuell: Wenigstens die Einzahlungen in Pensionsfonds mit anderen Arten des Sparens, wie sie bereits berücksichtigt werden, gleichzustellen. Dann würde man bei der Sparrate „nur“ die reinen Wertsteigerungen ausblenden und wenigstens die Einzahlungen berücksichtigen.



      So Helmut, Du darfst, zum Abschuß freigegeben.
      Avatar
      schrieb am 18.07.01 03:04:32
      Beitrag Nr. 579 ()
      @ desue

      Puhhh, ich bin froh, dass wir unsere Differenzen in Sachen Strom- vs. Bestandsgroessen beigelegt haben.

      Nun, die $1Mio. wird sich nicht in Luft auflösen. Wenn man aber bedenkt, dass seine 1Mio.$ im wesentlichen aus Kurssteigerungen resultiert, sollte man bedenken, wie gefährlich eine Bewertung zu Kurswerten sein kann. Eine Bewertung zu Kurswerten birgt immer das Risiko einer zu hohen Bewertung - auch bei sehr defensiv und breit diversifizierten Pensionsfonds. Wenn es den Crash gibt, den hier einige sehen, dann hat Mr. Doe weit weniger als $1Mio.

      Der Witz ist ja, dass selbst realisierte (!!!) Kursgewinne in sog. tax-deferred accounts (IRA, 401k und letztlich auch Pensionsfonds) steuerlich erst bei der Auszahlung behandelt werden. Haette also unser Mr. Doe im Alter von 55 seine Aktienfonds in seinem IRA verkauft und gegen Bond-Fonds eingetauscht, die nur in treasuries investieren, dann sind seine Gewinne realisiert (und nicht mehr durch moegliche Kursverluste gefaehrdet), und trotzdem zaehlt das noch nicht als Sparen. Was sagst Du dazu?

      Gegenfrage: Um wie viel stärker sollen diese Jahrgänge denn sein ? Das genaue Ausmaß ist mir leider unbekannt.

      Hier die Staerken der verschiedenen Altersgruppen in Millionen:

      Alter Anzahl
      5 to 14----41.1
      15 to 24--- 39.2
      25 to 34--- 39.9
      35 to 44--- 45.1
      45 to 54--- 37.7
      55 to 64--- 24.3
      65 to 74--- 18.4
      75 to 84--- 12.4
      85 and older--- 4.2

      Die Alterpyramide hat einen “Buckel” in den Gruppen 35-44 und 45-54 Jahren. Diese Jahrgaenge nennt man auch die Baby-Boomer. D.h. die Elterngeneration der Babyboomer ist realitv klein, weil genau diese Generation so viele Kinder hatte (deshalb Baby-Boom). Die Baby Boomer selbst hatten vergleichsweise wenig Kinder: Die Gruppen 5-14 und 15-24 sind kleiner als die 35-44 Gruppe.

      Vielleicht wird ja auch unterschätzt, dass alle heute 50-jährigen bei Eintritt in die Rente ihre Erträge realisieren werden.

      Du hast es erfasst. Das versuche ich ja schon seit Tagen hier zu erklaeren. Die Generation der Baby-Boomer ist im Moment in der Ansparphase und deren Sparrate wird unterschaetzt. Und wenn dann im Jahr 2015 die Boomer in Rente gehen und ihre Ertraege (steuerlich) realisieren, dann wird die Sparrate ueberschaetzt.

      Wenigstens die Einzahlungen in Pensionsfonds mit anderen Arten des Sparens, wie sie bereits berücksichtigt werden, gleichzustellen. Dann würde man bei der Sparrate „nur“ die reinen Wertsteigerungen ausblenden und wenigstens die Einzahlungen berücksichtigen.

      Einzahlungen in die Pensionsfonds werden ja schon als Sparen behandelt. Nur die Wertsteigerungen in Pensionsfonds nicht.
      Avatar
      schrieb am 18.07.01 14:26:49
      Beitrag Nr. 580 ()
      @helmut

      Puhhh, ich bin froh, dass wir unsere Differenzen in Sachen Strom- vs. Bestandsgroessen beigelegt haben.

      Einsicht geht nunmal vor Rechthaberei.

      Der Witz ist ja, dass selbst realisierte (!!!) Kursgewinne in sog. tax-deferred accounts (IRA, 401k und letztlich auch Pensionsfonds) steuerlich erst bei der Auszahlung behandelt werden. Haette also unser Mr. Doe im Alter von 55 seine Aktienfonds in seinem IRA verkauft und gegen Bond-Fonds eingetauscht, die nur in treasuries investieren, dann sind seine Gewinne realisiert (und nicht mehr durch moegliche Kursverluste gefaehrdet), und trotzdem zaehlt das noch nicht als Sparen. Was sagst Du dazu?

      Na und ? Dann wirkt sich genau die Höhe der Einzahlungen in Bond-Fonds auf die Sparquote aus. Die Höhe dieser Einzahlungen ist der realisierte Gewinn aus seinem Pensionsfonds. Es dürfte so kein Dollar unter den Tisch fallen.

      Da ich keine VWL studiere, fehlt mir hier das Detailwissen. Das Eintauschen seines Pensionsfonds gegen einen Bond-Fonds sollte als Gewinnrealisation behandelt werden. Wenn dies nicht so ist - und hierzu müßte ich Deine Aussage prüfen - dann ist dies eine klare Benachteiligung.

      Die Alterspyramide der Amis hab ich zur Kenntnis genommen - den "Buckel" darin auch. Ja, er verschärft die ungerecht empfundene Vernachlässigung der Wertsteigerungen aus Pensionsfonds nach dem alternativen Ansatz. Die Frage ob sich dieser alternative Ansatz nun durchsetzt, hängt aber auch von der Qualität der Methode und nicht nur von isoliert betrachteten Vorteilen ab.

      Was sagt Du zum statistischen Meßproblem der alternativen Methode ? Kehrst Du Nachteile einfach unter den Teppich ? Die geringe Güte der alternativen Sparquote dürfte nur wenige Statistiker überzeugen. Es wird an Deiner Meinung wahrscheinlich nichts ändern - ein Abwägen aus Vor- und Nachteilen konnte ich bei Dir allerdings noch nicht feststellen.

      Was ist Dein Vorschlag ? Zwei seperate Sparquoten ? Eine für die Wertsteigerungen der Wertpapierbestände und eine für den tatsächlichen Konsum ? Beides zusammengewürfelt ergibt - wie weiter unten schon geschrieben - ein Zurechnungsproblem. Kein Mensch weiß dann, ob eine gestiegene Sparquote auf einen höheren Wertpapierbestand oder auf stärkere Konsumzurückhaltung zurückzuführen ist. Und das kann mich nicht überzeugen.
      Avatar
      schrieb am 18.07.01 21:33:59
      Beitrag Nr. 581 ()
      @ Helmut

      Was hältst du generell von der Entwicklung der Verbindlichkeiten
      weltweit, wenn man mal den Fokus von den USA wegnimmt?

      Gibt es volkswirtschaftliche Überlegungen zum Thema
      Bilanz der Weltwirtschaft?
      Evtl. in Buchform?

      Meiner unbedeutenen Meinung nach stehen wir vor folgendem Problem:
      Es gibt immer mal wieder Länder, die zu Krisenherden mutieren,
      wenn Bonds nicht mehr bedient werden können, aktuell Argentinien.
      Hier hilft meistens der IWF oder konzertierte Aktionen anderer Länder,
      kurzfristig die Lage mit Geld zu stabilisieren.
      Ändern tut sich aber nichts,
      die Länder verschulden sich weiter, und irgendwoher muß
      das Geld ja auch kommen.
      Könnte sich hier nicht ein Potential aufbauen,
      das sich von den Emerging Marketes hin zu den
      Industrieländern aufschaukelt?

      Inwieweit sind dabei die Banken betroffen,
      da evtl. zu viele faule Kredite vergeben worden sind?

      Hier wieder der Bezug zu den USA:
      Haben die HiTecs ( ich meine vor allem:
      Glasfaser, Telekommunikationsunternehmen, Telek.-ausrüster)
      das Geld das sie verbrennen nur von der Börse,
      oder auch von Banken?

      Sittin...
      Avatar
      schrieb am 19.07.01 16:12:48
      Beitrag Nr. 582 ()
      @ Desue

      Das Eintauschen seines Pensionsfonds gegen einen Bond-Fonds sollte als Gewinnrealisation behandelt werden. Wenn dies nicht so ist - und hierzu müßte ich Deine Aussage prüfen - dann ist dies eine klare Benachteiligung.

      Es kommt halt darauf an, wo das Geld investiert ist. In Mr. Doe`s privatem Portfolio stellt das eine Gewinnrealisierung dar und ist somit Sparquoten-Relevant.

      Aber: Der groesste Teil des Vermoegens der Amerikaner ist in sog. Tax-deferred accounts angelegt: IRA, 401k: D.h. selbst realisierte Gewinne werden erst im Rentenalter versteuert.

      Beispiel: John Doe kauft in seinem IRA 1000 Aktien zu je $100 (im Alter von 20). Dann steigt der Wert in 30 Jahren auf $1000. John Doe verkauft die Aktien im Alter von 50 fuer insgesamt $1000000 und legt das Geld in einem treasury Fond an. Mit 60 geht er in Rente und lebt von seinem Vermoegen.

      Steuerlich relevant sind die Gewinne erst bei der Auszahlung, obwohl die Aktiengewinne schon 10 Jahre vorher realisiert wurden.

      Noch einfacher ist das uebrigens bei den Pensionsfonds: Die kaufen und verkaufen staendig Aktien und realisieren somit Gewinne (manchmal auch Verluste :) ). Aber versteuert wird erst im Rentenalter.

      Was sagt Du zum statistischen Meßproblem der alternativen Methode ? Kehrst Du Nachteile einfach unter den Teppich ? Die geringe Güte der alternativen Sparquote dürfte nur wenige Statistiker überzeugen.

      Ich sehe bei der alternativen Methode weder Vor- noch Nachteile in Sachen Messung. Die Sparquote heute wird aus den Daten des IRS (Finanzbehoerde der USA) berechnet. Aus der Sparquote koennte man einfach die steuerlich relevanten capital gains wieder rausrechnen, und durch die tatsaechlichen capital gains eines Jahres ersetzen. Die tatsaechlichen capital gains entnimmt man einfach der Flow of Funds Statistik der Federal Reserve.

      Was ist Dein Vorschlag ? Zwei seperate Sparquoten ? Eine für die Wertsteigerungen der Wertpapierbestände und eine für den tatsächlichen Konsum ?

      Das waere wahrscheinlich ein sehr guter Vorschlag. Dann ist zum Beispiel heute die Sparquote -2% bzw. +13% je nach Messung, und je nach dem wie vorsichtig man ist, d.h. wieviel der Buchhalterischen capital gains man denn in die Quote mit reinrechnen will, ist die Sparquote irgendwo in der Mitte.

      @ sittin

      Meiner unbedeutenen Meinung nach stehen wir vor folgendem Problem: Es gibt immer mal wieder Länder, die zu Krisenherden mutieren, wenn Bonds nicht mehr bedient werden können, aktuell Argentinien. Hier hilft meistens der IWF oder konzertierte Aktionen anderer Länder, kurzfristig die Lage mit Geld zu stabilisieren. Ändern tut sich aber nichts, die Länder verschulden sich weiter, und irgendwoher muß das Geld ja auch kommen.

      Das ist natuerlich ein ganz anderes Thema. Ich kann nur sagen: Du hast zu 100% recht! Ich bin der Meinung, dass der IWF mehr Schaden anrichtet als er wirklich nuetzt. Solange der IWF einfach ueberall Feuerwehr spielt, werden die Laender der Emerging Markets weiterhin mit dem Feuer spielen. Wenn ein Land in Zahlungsschwierigkeiten ist, dann sollte es einfach den "Default" erklaeren und die Zahlungen einstellen. Die Glaeubiger kassieren ordentlich Zinsen fuer solche Anleihen, also sollen sie das Risiko tragen, die die Zinspraemie mit sich bringt. Im Moment ist es ja nun so: Wenn das Investment gut geht, mache ich einen ordentlichen Reibach. Wenn es daneben geht, zahlt der IWF.

      Welches Land hat z.B. die Asienkrise fast unbeschadet ueberstanden? Taiwan. Und der Grund dafuer ist, dass Taiwan kein Mitglied des IWF ist -- der IWF erkennt Taiwan nicht als souveraenen Staat an. Da sich Taiwan nicht auf die "Retter" des IWF verlassen konnte, haben (oder besser gesagt: mussten) die solide Politik betreiben.

      Also, wenn wir den IWF heute dichtmachen wuerden, dann ginge es einer ganzen Menge Leute viel besser.
      Avatar
      schrieb am 19.07.01 20:38:54
      Beitrag Nr. 583 ()
      @helmut

      Es kommt halt darauf an, wo das Geld investiert ist. In Mr. Doe`s privatem Portfolio stellt das eine Gewinnrealisierung dar und ist somit Sparquoten-Relevant.

      Nix für ungut - aber das meinte ich auch gar nicht. Der Aufhänger unserer ganzen Diskussion war und ist der Pensionsfonds und nicht sein Privatdepot.

      Das waere wahrscheinlich ein sehr guter Vorschlag. Dann ist zum Beispiel heute die Sparquote -2% bzw. +13% je nach Messung, und je nach dem wie vorsichtig man ist, d.h. wieviel der Buchhalterischen capital gains man denn in die Quote mit reinrechnen will, ist die Sparquote irgendwo in der Mitte.

      Das hört sich ja jetzt doch schon anders an als noch zu Anfang. Zwei seperate Sparquoten und eine vorsichtigere Erfassung für unrealisierte Kapitalerträge. Dann stellt sich noch die Frage "wieviel der buchhalterischen capital gians man in die Quote mit reinrechnen will". Soll mir an dieser Stelle aber egal sein.
      Avatar
      schrieb am 20.07.01 10:47:30
      Beitrag Nr. 584 ()
      Der Global-Bericht
      Es hat gerade erst angefangen


      Im Augenblick "wiederverflüssigt" Greenspans FED das US-Finanzsystem mit halsbrecherischer Geschwindigkeit. Man kann es daran erkennen, wie die Geldmenge M3 der USA in nur drei Wochen um 112 Milliarden Dollar zugenommen hat!

      Das Investment Company-Institut berichtete über den gleichen Zeitraum, die US-Geldmarkt-Fonds berichten von einem Anstieg an Vermögensanlagen von 67,6 Milliarden Dollar, dem größten Zufluß an Geld in den letzten drei Jahren. Von Trim Tabs kam ein Bericht heraus, daß 15 Milliarden Dollar in Equity Funds (deutsch?) geflossen seien.

      Es fängt immer mit den Währungen an:
      Global betrachtet sollte man vor allem ein Auge auf die Währungen halten. Oft brechen sie die Trends und wenden in die andere Richtung, lange bevor die Aktienmärkte folgen. Der US-Dollar ist seit November 2000 um 17% gegen den Euro gefallen. Die einzige Währung, gegen die der Dollar nicht gefallen ist, ist der Yen.

      Als nächstes folgt die Reaktion der Aktienmärkte. Die Firmenchefs in den USA sehen nun die Importe (außer dem Öl) teurer werden. Deswegen müssen sie, um die höheren Kosten bezahlen zu können, versuchen die Preise anzuheben und versuchen, massive Kosteneinsparungen durchzubringen, um schnell Geld zu sparen.

      Und dies alles wird unvermeidlich in einen Gewinneinbruch führen.

      Der Vorgang ist bereits im Gange, aber bis jetzt hat die Jubeltruppe der Wall Street es geschafft, die meisten Leute (vor allem Amerikaner) in den US-Märkten zu halten. Die Europäer sehen ihre Währung sich erholen und schauen gespannt auf die Aussichten der zukünftigen US-Gewinne, aber sehen keine. Sie haben angefangen, sich aus dem US-Aktienmarkt herauszukaufen, aber nicht in besonders großer Zahl - bis jetzt.

      Würdigen, wem es gebührt:
      The Privateer wird selbstverständlich Mr. Greenspan würdigen - dafür, der Hauptgrund für die größte Kreditexpansion der Geschichte zu sein. Die Tatsachen: Seit Anfang 1995 bis Ende Juni 2000 hat das US-Finanzsystem seine Schulden um 4,15 Billionen Dollar vergrößert. Die Schulden der US-Firmen und -Konsumenten stiegen um 4,75 Billionen Dollar. Insgesamt hat der "private" Sektor der US-Wirtschaft seine Schulden in fünfeinhalb Jahren um 8,9 Billionen Dollar vermehrt.

      8,9 Billionen Dollar, das sind fast 9 Millionen Millionen Dollar. Die US-Bundesregierung gibt finanzierte Schulden von etwa 5,7 Billionen Dollar zu, angehäuft über einen Zeitraum von etwa 210 Jahren. Jetzt können Sie sehen, woher die Inflation wirklich kommt. Die US-Aktienmärkte sind bereits gefallen. Der Dollar ist der nächste.

      Der Status der US-Märkte:
      Damals im März 2000 entsprach der Wert der US-Aktienmärkte etwa 181% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) der USA. Zum Vergleich, 1990 entsprach der Wert 60% des BIP. Das Verhältnis der Werte der Aktienmärkte zum US-BIP hat sich innerhalb eines Jahrzehnts also verdreifacht. Es ist dieser große Wert-Überschwang, den Mr. Greenspan nun zu halten versucht.

      Der Wiltshire Index, der breiteste der USA, ist um 20% gefallen. Denken Sie nebenbei mal an die Situation der ausländischen Investoren (vor allem der Europäer). Die haben gerade einen Doppeltreffer einstecken müssen. Der Dollar ist gegen ihre Währungen, den Euro gefallen, und dann ist zusätzlich auch noch der Wiltshire-Index um 20% gefallen. Wenn Sie ein amerikanischer Investor sind, sollten Sie länger darüber nachdenken. Sie können versichert sein, daß all diese ausländischen Investoren nun bereit sind, in jede Rally zu verkaufen.

      Das bedeutet, daß Greenspans "Wiederverflüssigung"-Anstoß, viele Amerikaner entweder dazu ködern wird, wieder in die US-Märkte zu kommen, oder (warscheinlicher) ihre Portfolios aufzustocken, aber diese Amerikaner diese Amerikaner werden Aktien kaufen, die die Ausländer dringend verkaufen wollen. Sobald dieser erste Austausch von ausländischer Hand in die amerikanische vorbei ist, stehen die US-Aktienmärkte bereit für ihren nächsten Abschwung.

      Je härter Greenspan seine "Wiederverflüssigung" vorantreibt, desto einfacher macht er es für ausländische Besitzer von US-Aktien, diese an die Amerikaner zu geben. Das können sie ohne die US-Aktienmärkte negativ zu beeinträchtigen. Das hat zwei Auswirkungen. Erstens: Wenn ausländische Besitzer ihre Aktien ausverkaufen, erwägen sie auch ernsthaft den Ausverkauf des US-Dollar.

      Je nach Umfang, wie das geschieht, wird es die Währung der USA unter Druck setzen und zu dem sowieso schon vorhandenen Abwärts-Momentum beitragen. Zweitens: Wenn ein neuerliche Nachfrage nach Aktien durch Amerikaner mit dem Angebot der Ausländer zusammentrifft, werden die US-Märkte sich nicht sonderlich erholen. Wenn das passiert, wird der Punkt erreicht werden, wo amerikanische Anleger die Geduld verlieren und ausverkaufen. Manche werden es tun, die meisten aber nicht. Die geschichtliche Erfahrung zeigt, daß der private Anleger seine Papiere bis zum bitteren Ende hält.

      Behalten Sie das im Sinn. Ein Aktienmarkt-Wert von 181% des BIP ist nicht blos "ungewöhnlich", es ist beispiellos. Ein Rückschwung auf die Werte von 1990 (60% des BIP) wäre nicht vergleichbar mit einem "Soft Landing" (die Rezession von 1990 war recht milde) oder sogar einer "Harten Landung", sondern es wäre ein Crash. Um auf dieses Verhältnis zu kommen, müßten die US-Aktienmärkte um 66% von ihrem Stand im März 2000 fallen. Selbst der Nasdaq ist noch nicht so weit gefallen. Und der Dow hat sich so gut wie gar nicht gerührt.

      Hinter den US-Schulden steckt Geld
      Zwischen 1995 und Ende 2000 hat die FED die Geldmenge M3 der USA um 55% aufgepumpt! Das ist, was "Inflation" ist. Es war schon immer ein monetäres Ereignis, und wird es auch immer sein. Preisbewegungen, auch die der Aktien, sind sicherlich ein Ergebnis der Inflation, aber es ist die Wirkung der Inflation auf Werte, welche meist die gefährlichste ist. Wenn eine Anlage im Wert steigt, steigt auch der potentielle Betrag, mit dem die Anlage beliehen werden kann. Anlagewertsteigerung ermöglicht, daß Geld mit viel schnellerer und rücksichtsloserer Geschwindigkeit geliehen wird, als es blos fallende Zinsen bewirken.

      Diese Inflationswirkung auf die Sicherheiten bereitet den Boden für mehr Kredite. Wenn, wie es der Fall in weiten Teilen der USA ist, die Immobilienpreise schnell steigen, ist das ein Anstieg an Sicherheiten. Hausbesitzer entscheiden sich gewöhnlich einen Teil ihrer gewachsenen Sicherheiten zu "verflüssigen", indem sie ihre Hypotheken refinanzieren. Dann haben sie mehr Geld zum Ausgeben. Seit Jahren nun ging dieses Geld in Verbrauchsgüter - und Aktien.

      In zehn Jahren hat sich das Verhältnis des Wertes der US-Aktienmärkte zum US-BIP verdreifacht. Seit Mitte 1995 sind die Schulden von Firmen und Verbrauchern um fast 9 Billionen Dollar angewachsen, und die US-Geldmenge M3 um 55%. Das Ergebnis ist ein riesiger Anstieg in Schulden, eigene und ausländische. Eine Kreditexpansion ist eine Schuldenexpansion.

      Der US-Dollar und die Schulden:
      Greenspan steckt in der Grube, die er selbst gegraben hat. Wenn er wieder die Zinsen senkt, damit die riesigen internen Schulden leichter zu ertragen sind, riskiert er den Dollar. Wenn nicht, riskiert er den Schuldencrash.

      Achten Sie auf die US-Banken:
      Das US-Bankenwesen ist eine Kopie des japanischen Bankenwesen, etwa um 1989/90. Die Japaner benutzen dieselben Methoden, um dasselbe zu erschaffen - eine Bubble. Die japanischen Immobilienpreise sind explodiert und der japanische Aktienmarkt ist abgehoben. In der zweiten Hälfte von 1989 hob die Bank of Japan die Zinsen und wartete. Lange brauchte sie nicht warten. Die riesige Überbewertung von Land und Aktien ging weiter bis Ende 1989, während sich die Wirtschaft abkühlte. 1990 brachen die Werte ein und der Rutsch war nicht mehr aufzuhalten. Die Bank of Japan jagte dem Absturz mit den Zinsen nach, bis sie zum Schluß auf 0% gefallen waren.

      Aber es war zu spät. Der japanische Aktienmarkt war unwiderbringlich zusammengebrochen. Schlimmer noch, die Land-Werte, welche die Sicherheits-Grundlage für gewaltige Kredite gewesen sind, waren zusammengebrochen. Plötzlich standen Japans Banken mit großen ausstehenden Krediten ohne entsprechenden Sicherheiten da. Sie hatten nicht das Kapital in Reserve, um damit auch nur annähernd klarzukommen. Tatsächlich waren sie damit ganz böse pleitegegangen.

      Das war der Ablauf in Japan. Jetzt gerade fängt es mit den kommerziellen US-Banken an, vor allem im Bereich der kaufmännischen Kredite. Was wir in den USA noch nicht gesehen haben, waren wirklich große geplatzte Kredite. Wenn diese erscheinen, ist der Weg frei für die amerikanische Wiederholung des gesamten japanischen Ablaufs aus dem vorigen Absatz. In dieser Hinsicht ist noch ein letztes zu erwähnen, was jedoch einen großen Unterschied ausmacht. Der Unterschied sind die Ersparnisse. Selbst zum Höchststand ihres "Booms", Ende der 80er, waren die Japaner fleißige Sparer. Und sind sie noch immer. Es war dieses riesige Sparguthaben, was Japan bis jetzt gerettet hat. Im Fall der USA gibt es überhaupt keine Sparreserven. Die US-"Sparquote" liegt bei minus 0,8%.

      Die nahende Gefahr einer US-Hyperinflation:
      Die Japaner haben es geschaft, sich eine Dekade lang festzuhalten, indem sie ihre interne Wirtschaft mit einem enormen Haushaltsdefizit nach dem anderen verlängert haben. Die japanische Regierung konnte das tun, weil die japanische Öffentlichkeit ein gewaltiges privates Sparvermögen zurückgreifen kann. Aber dieser Prozess von immer weiter gehenden Haushaltsdefizits (das jetzige beträgt 10% des BIP) hat die Regierungsschulden auf 130-140% des japanischen BIP anschwellen lassen. Der Punkt ist, daß die US-Behörden keine solchen privaten Sparvermögen hat, um darauf zurückzugreifen. Es gibt sie nicht. Dies läßt nur eine drastische Alternative zu einer zukünftigen gewaltigen Schuldenabschreibung zu - das wäre eine handfeste US-Bargeldinflation - eine realen Anstieg an baren oder quasi baren US-Dollar. Ohne irgendwelche echten Ersparnisse wäre das der einzige Weg die schnell auftauchenden unbezahlten Schulden zu "decken".

      Das ist die "Bananen-Republik"-Lösung, die Lateinamerika seit den späten 70ern benutzt, als arabische "Öl-Dollar" dort von US-Banken recycled wurden. Dies verursachte dort die übliche Kreditexpansion, gefolgt von einem Aktien- und Land-Boom Darauf folgte dann ein Aktien-Crash, ein Immobilien-Crash, welcher das Herz aus den Sicherheiten hinter den Krediten der US-Banken riss. Die US-Banken wurden vom IWF freigekauft. Die lateinamerikanischen Nationen wendeten die alte Methode des Gelddruckens an, um die Schulden zu decken, was die Zinsen an die Decke steigen und die Währungen wertlos zurück ließ. Danach starteten sie "neue" Währungen und versprachen, es beim nächsten mal besser zu machen.

      Vergleichbare Punktekarten:
      Ich den USA ist der Nasdaq nun lediglich "überbewertet", der Rest des Marktes ist immer noch böse "überbewertet". Die US-Immobilien-Bubble beginnt schon an manchen Orten durchzuscheuern. Externe Defizite in der Handels- und Leistungsbilanz nehmen zu, erhöhen die Nettoschulden von 2,2 Billionen Dollar um eine jährliche Rate von knapp 500 Milliarden Dollar. Genau das ist es, womit die lateinamerikanischen Nationen seit Jahrzehnten konfrontiert sind.

      Ein vorgefertigter Unfall wartet auf sein Eintreten:
      Der plötzliche Einbruch und schnelle Sturz des US-Dollars, der Ende November 2000 begann, war der erste Abschnitt in dem, was eine historische Abfolge werden wird. Die panischen Zinssenkungen von Grennspan am 3. Januar 2001 waren der zweite. Nun wartet die Welt auf weitere Zinssenkungen durch die FED in schneller Schussfolge. Die "Hoffnung" hier ist, daß eine der Senkungen der Folge dazu dienen wird, das gesamte US-Finanzsystem und seine Wirtschaft zu unterstützen. Was niemand als sicher weis, ist, welche der Senkungen dazu dienen wird, das US-Finanzsystem zu "retten"

      Zum Verständnis:
      Die gesamte Finanzwelt stand auch da und wartete, als die Bank von Japan die japanische Wirtschaft durch ihre Zinssenkungen bis auf Null die Treppe runtergejagt hatte. Es hat nicht "funktioniert", und zu erwarten, daß es jetzt in den USA "funktioniert" heißt, daß man die wahre Natur des wirtschaftlichen Problems falsch verstanden hat. Eine Kreditexpansion führt ihrer Natur nach immer zu immer größeren und zahlreicheren Fehlinvestitionen. Keine davon läßt sich im voraus als solche erkennen, bis die Welle der künstlichen Kredite abzuflauen beginnt. Im Fall der USA sind alle diese Fehlinvestitionen bereits getätigt. Sie sind da. Und es gibt zwischen Himmel und Hölle keine Möglichkeit, sie lebensfähige, ökonomische Investitionen umzuwandeln. Ein Neubeginn der US-Kreditexpansion würde es nicht. Selbst ein kurzlebiges Neustarten der US-Kreditexpansion würde nur verursachen, daß andere Bereiche der US-Wirtschaft zu ihren bereits ausstehenden Fehlinvestitionen weitere und neue Fehlinvestitionen in anderen Bereichen schaffen. Fehlinvestitionen sind wie als ob man ständig Brücken an den falschen Stellen bauen würde.

      Diese Brücken können Meilensteine der Ingenieurskunst sein und von künstlerischer Schönheit, aber wenn die Leute nicht dorthin wollen, wohin die Brücken führen, sind sie nutzlos. Das ist auch dann wahr, wenn es diese Leute nichts (oder fast nichts) kostet (wegen der Kreditexpansion und der niedrigen Zinsen), sie zu überqueren.

      Wenn die Kreditexpansion austrocknet, müssen die Leute zum überqueren der Brücke aus ihren eigenen Taschen zahlen. Die meisten werden die Brücke nicht überqueren, oder sich einen günstigeren Weg suchen, dorthin zu kommen, wo sie hinwollen. Die Brücke ist eine Fehlinvestition - und steht leer. Diese leeren Brücken plötzlich zu entdecken und dann mehr von der Politik zu fordern, die sie überhaupt erst ins Leben gerufen hat, bedeutet, hartnäckig darauf zu bestehen, daß Brücken überall gebaut werden - ohne wirtschaftlichen Nutzen.

      Die einfache und grundlegende wirtschaftliche Tatsache ist, daß sobald eine Kreditexpansion erstmal aus dem Ruder gelaufen ist, die Menschen millionenweise anfangen, zu den wirtschaftlichen Möglichkeiten zurückzukehren, die ihnen offenstanden, als sie sie mit ihren eigenen Gewinnen bezahlten, nicht mit ihren Gewinnen plus ihrem Geliehenen. Wenn viele dieser Leute Verluste einstecken mußten, entweder durch ihre Aktieninvestitionen (wie in Japan) oder über die Werte ihrer Häuser (durch die Kredite, die diesen gegenüber nicht gefallen sind), dann besteht keine Hoffnung diesseits der Hölle, daß solche Leute plötzlich die großen Spendierer sein werden, wenn niedrigerere Zinsen für neue Kredite vor ihnen winken. Selbst mit Zinsen nahe Null, wie die in Japan, können die herschenden Mächte es einfach nicht schaffen, die interne Wirtschaft anzukurbeln, weil die Verbraucher nichts ausgeben wollen. Sie werden sicher die Vorteile der niedrigeren Zinsen nutzen, aber sie werden sie nutzen, um ihre bestehenden Kredite zu refinanzieren. Das senkt die Gewinne der Verleiher auf Null - genau wie die Zinsen.

      Das Warten auf den amerikanischen Verbraucher
      An dieser Stelle im globalen Wirtschaftsepos wartet die Welt auf den amerikanischen Konsumenten. Aber wenn genügend Amerikaner entscheiden, daß sie das ausleihen-und-ausgeben-Spielchen nicht länger spielen wollen, dann ist nicht nur die US-Wirtschaft auf japanischem Territorium, sondern die ganze Welt. Es waren diese amerikanischen Konsumenten durch ihren Kauf an Importen, die die meisten asiatischen Wirtschaften erhalten haben. Blos Europa steht in einer anderen globalen Position, da nur 2% seiner Exporte in die USA gehen. Asien wird "getoastet", wenn die US-Importe böse abfallen. Die 15 Nationen der Europäischen Union werden widerstehen.

      Das globale Problem ist, daß die US-Kreditexpansion das wirtschaftliche Equivalent dazu ist, als wenn der Rest der Welt falsche Wirtschaftsbrücken überall hin gebaut hätte, vor allem in die USA. Diese Fehlinvestitionen wurden gemacht, weil große Teile der US-Kreditexpansion nach Übersee geflossen sind, um Importe zu kaufen. Das US-Handel und -Leistungsbilanz-Defizit überschwemmte die Welt mit einem gewaltigen Ausfluß geliehener US-Dollar.

      Die wahre US-Wirtschaft:
      Die wahre US-Wirtschaft produziert echte, materielle Güter. Sie wurde seit Juni 2000 eingestampft. Der Index der Erzeugenden Aktivitäten fiel im vierten Quartal 2000 deutlich. Die Produktivität ist nun drei Monate in Folge unter 50 gefallen. Die US-Exportaufträge sind seit ganzen drei Monaten rückgängig. Dies ist eine sehr schnelle Kontraktion, und sie ist deutlich zunehmend. Der Produktivitäts-Index ist von 49,6% im November auf gerade mal 42,4% im Dezember zurückgegangen. Alles unter 50% ist eine wirklich reale Kontraktion.

      Schlimmer noch, die US-Großhandelspreise für sind von 56,6 im November auf 61 im Dezember gestiegen. Am schlimmsten ist der Preisanstieg für Energie. Hier nur ein paar Beispiele. Flugzeugkraftstoff ist von November´99 bis November 2000 um 59,6% teurer geworden; der Dieselpreis stieg um 53,7%, Erdgas um 51%, Propan um 45,5%. Die einzigen beiden Energiebereiche, die (bis jetzt) keine gewaltigen Verteuerungen zeigen, sind die Elektrizitäts-Preise für Verbraucher und Handel, die über diesen Zeitraum vergleichsweise um 2,6% und 2,9% gestiegen sind. Aber diese Zahlen reflektieren noch nicht die aktuelle Elektrizitätskrise in Kalifornien. Alles in allem sind über diesen letzten Zeitraum die US-Großhandelspreise für Energie im Durchschnitt um 20% gestiegen. Die Verbraucherpreise werden später reagieren.

      Ein mächtiger Kredit-Krach:
      US-Firmen können nicht länger an die Wall Street gehen und ein paar Aktien verkaufen. Dieser Weg, um mehr Geld zusammenzubekommen, ist versperrt. Firmenanleihen sind sehr schwer zu verkaufen. Die Banken haben ihre "Willkommens-Fußmatten" für Firmen-Kreditnehmer reingeholt und im Keller versteckt. Drinnen, in den Hinterzimmern, zählen die US-Banken die schnell steigende Zahl an Unternehmens- und Firmenkrediten, die bitter werden. Drüben am Flohmarkt für Firmenanteile, bringen spekulative Anleihen 9,4% höhere Erträge als vergleichbare US-Schatzanleihen. Die Ramsch-Anleihen, die von IT-Ausstattern herausgegeben werden, wie konkurrenzfähige örtliche Wechsel, bringen nun Erträge von 33% ein (das ist kein "Tippfehler") Alles zusammen bedeutet das, die US-Unternehmen bekommen einfach kein Geld.

      Um dorthin zu kommen, braucht es Intervention:
      Interventionismus ist die Krankheit der Regierungen. Er ist die arrogante und tödlich gefährliche Idee, daß Menschen in der Regierung - durch ihre komplexen Manipulationen der Zinsen, Geldmengen, Regeln und Regulationen, die sich andauernd ändern, und den ganzen anderen Kram - mehr als ein sauberer, freier Markt erreichen können, der zusammengehalten wird durch klare Eigentumsrechte und gesundes Geld und Kredite. Wenn die Summe all der akkumulierten Interventionen in der US-Wirtschaft anfängt, sich zu zeigen, nähert sich eine große Gefahr - sehr schnell!

      Der "Inszenierung" läuft schon seit Jahrzehnten, aber es hat diese irrationale Kreditexpansion von 1995-2000 benötigt, um den jetzigen Punkt zu erreichen. Jetzt fängt der wahre Krach erst an. Und was das wichtigste ist, womit die Amerikaner und der Rest der Welt rechnen können, zur "Heilung" all dieser durch die Regierung verursachten Wirtschaftsprobleme werden noch mehr Interventionen angewendet! Wie weiter oben bereits analysiert, diese Probleme existieren, einmal verursacht, materiell. Sie sind die Fehlinvestitionen, die Brücken ins Nirgendwo, über die zu gehen niemand bereit ist. Grundlegend ist das der Grund, warum kein noch so hoher Betrag an Regierungssubventionen diese Fehlinvestitionen wirtschaftlich wertvoll machen kann.

      Die nächste Gefahr
      Diese Gefahr kommt am 20. Januar. Mit dem Wissen, daß die US-Wirtschaft pleite ist, wird die neue Bush-Regierung höchstwahrscheinlich versuchen, die wirtschaftliche Situation zu "retten" Das einzige Mittel, das sie dazu hat, ist, noch mehr Interventionen im US-Finanzsystem und der Wirtschaft zu machen.

      Das ist das grundlegende Problem mit Interventionismus. Alle Nationen leisten es sich. Aber nur eine, die USA, hat bis jetzt den Preis dafür zu zahlen. Die "Medizin" für alte Interventionen waren immer "neue" Interventionen - zusätzlich zu den alten. Solange die USA zu "boomen" erschienen, schien die "Medizin" zu wirken. Als die USA aufhörten, "boomend" zu erscheinen, liegt die Krise der Interventionen auf der Hand.


      In den Vereinigten Staaten
      Schreiten in den vorbereiteten Untergang
      Wenn Präsident Bush das Oval Office betritt, wird er auch das größte wirtschaftliche Durcheinander betreten, welches je ein Präsident nach Präsident Hoover betreten hat. Nur eine zentrale wirtschaftliche Tatsache ist nötig, um diese Aussage zu rechtfertigen und zu bestätigen. Hier ist sie: Zwischen 1925 und 1929, inflationierte die starke FED (unter Benjamin) den US-Geldbestand um 10%. Zwischen 1995 und 2000 hat die FED unter Greenspan den US-Geldbestand um 55% inflationiert. Alle Wirtschaftshistoriker wissen, was 1929 passierte, aber es braucht eine gültige Wirtschaftstheorie - so wie die österreichische Theorie vom Handelszyklus - um zu sehen, was nun passieren wird.

      Offensichtlich ist - im Vergleich zu den 10% Inflation der Geldmenge der 20er Jahre - die 55% Inflation der Geldmenge der 90er ein mindestens fünfmal größeres Problem als die monetären Fehler, die vor 1929 gemacht wurden. Angesichts der massiven Fehlinvestitionen in den USA und vor allem in Japan und Asien ist da nur sehr wenig, was getan werden könnte. Eine große Zahl der Werke und ihrer Ausrüstung wird geschlossen werden müssen. Nach dem das bedauerlicherweise geschehen ist, müssen neue Investitionen gemacht werden, in neue Werke und Ausrüstung, welche tatsächlich einen wirtschaftlich gültigen Verbraucherbedarf hinter sich haben - und keine Ausleihungen.

      Das bedeutet, daß eine "vorrübergehende" Rezession nötig ist.

      Eine vorrübergehende Rezession ist eine, wo, wenn Fehlinvestitionen abgeschrieben und neue Investitionen getätigt wurden, die Wirtschaft durch eine Periode vorrübergehender Arbeitslosigkeit und niedrigeren Lebensstandarts geht, und das Finanzsystem durch eine Periode der Abschreibung nichteinbringbarer Kredite. Regierungen, die vor diesem eigentlich normalen wirtschaftlichen Ereignis stehen, können im Prinzip nur zwei Dinge tun. Sie können die Regierungsausgaben bis auf die Knochen streichen und die Steuern entsprechend senken. Das wird die Geldflüsse privater Personen und aller betroffenen Unternehmen befreien, und es ihnen ermöglichen, zu sparen. Dann können sie das Ersparte benutzen, die meisten der ausstehenden Schulden zu bezahlen, und dann mit den Mitteln da zu stehen, neue und gültige Investitionen zu machen.

      Die andere Sache, die eine Regierung zu tun hat, ist es, den Zinsen freien Lauf zu lassen. Unter gar keinen Umständen darf eine Regierung versuchen, die Zinsen niedriger zu halten, als sie sich ein freier Markt bei sicheren und beleihbaren Anlagen einrichten würde. Es sind die hohen Zinsen, die das Sparen attraktiv machen, nicht die niedrigen. Neben der Freigabe der Zinsen muß eine Regierung deregulieren - vollständig.

      Wenn man sich an die obigen Wirtschaftsprinzipien hält, könnte sich die US-Wirtschaft selbst ins Reine bringen. Wenn sie in Asien angewendet würden könnte sich auch Asien von dem Zusammenbruch erholen.

      Das wird aber nicht passieren!
      Nichts von dem obigen wird passieren, oder aber es wird jämmerlich ungenügenden Grade passieren. Und zwar weil amerikanische Politiker jetzt zu viel Furcht vor den Illusionen im Kopf der amerikanischen Öffentlichkeit haben, die sie so vigoros während der letzten acht Jahre gehegt haben. Diese Illusionen basieren grundlegend auf der Idee, daß endloses Schuldenmachen der Weg aus gelben Ziegelsteinen zu endlosem Reichtum sei.

      Wenn Politiker vorne stehen und "Wohlstand" versprechen, müssen sie ihn "erschaffen". Aber es gab gab nie einen Stapel an Verbrauchsgütern, neuen Fabriken, ausstattung (Kapital) in irgendwelchen geheimen Lagerhäusern hinter der Schatzkammer. Politiker können in Wahrheit weder Reichtum noch Wohlstand schaffen.

      Da er bereits "die grundsätzlichen Voraussetzungen erworben" hat, wird Präsident Bush bedauerlicherweise sicher mit großer Zielsicherheit handeln, um den "Wohlstand" zu erhalten, was in der wirtschaftlichen Realität bedeutet, daß er versuchen wird, all diese vielen Fehlinvestitionen lauffähig zu halten, die nun die US-Wirtschaft überhäufen. Dies bedeutet schlicht in völliger Mißachtung der wirtschaftlichen Tatsachen zu handeln. Mehr Geld, entweder direkt erzeugt oder durch niedrigere Zinsen, macht lebensunfähige Investitionen nicht lebensfähiger. Nichtsdestotrotz wird Mr. Bush sicher versuchen, noch mehr Investitionen und Geld zu erschaffen.
      Avatar
      schrieb am 20.07.01 11:13:11
      Beitrag Nr. 585 ()
      @ future-investor

      Danke für den Beitrag, aber kann es sein, daß
      er mir schon einmal über den Weg gelaufen ist
      - in diesem Thread vielleicht ?
      Welches Datum trägt denn der Artikel ?

      Stani
      Avatar
      schrieb am 20.07.01 12:04:12
      Beitrag Nr. 586 ()
      ich bin ausgelacht worden als ich vor einigen tagen schrieb, daß man mit dem "ersparten" der us bürger, die nur mehr an 25% rendite am aktienmarkt glaubten, fehlinvestitionen tätigte für eine prognostizierte nachfrage, die es einfach nie geben sollte. also ich habe nur ein handy und werde mir die nächsten 3jahre keines mehr kaufen... ich glaube das umts ein problem unangeahnten ausmaßes darstellen wird.was die schulden angeht, glaube ich, wäre es doch am klügsten investmendfondsanteile zu verkaufen bzw selber aktien zu verkaufen....das könnte ein problem für den aktienmarkt darstellen. nur glaube ich, daß man den exodus abwenden kann. die besten unternehmen werden überleben. voraussetzung ist allerdings, daß das bankensystem nicht kollabiert. ich sehe das ganze als riesige kontraktion, nur eine sinnvoll eingesetzte hochtechnologie kann eine produktivitätssteigrung gewährleisten. hoffentlich haben die unternehmen genügend geld für solche investitionen. voraussetzung dafür wird sein, daß es zu keinen notverkäufen von aktien und fonds kommen darf. ich sehe hier auch ein problem, da noch nie der anteil der unwissenden aktienbesitzern größer war als heute. wenn sich die masse der lemminge in bewegung setzt und die wirtschaft unwissend zu vernichten beginnt, kann keine politik der welt helfen. das einzige wäre eine nonstopp laufende aufklärung via tv...wirtschaftsunterricht für den kleinen mann, das vwl abc....
      Avatar
      schrieb am 20.07.01 13:20:58
      Beitrag Nr. 587 ()
      es riestert sich ... auch in Amiland

      http://www.usatoday.com/hlead.htm
      Avatar
      schrieb am 20.07.01 13:27:06
      Beitrag Nr. 588 ()
      wir können alle nur hoffen, dass die Luft halbwegs
      kontrolliert aus der Immobilien-Blase rausgeht.
      Jedenfalls kann einem bei den Zahlen schwindlig werden.

      Langsam tauchen die Berichte auch in der Mainstream-Presse
      auf ... ( Beispiel Economist )

      http://www.economist.com/printedition/displayStory.cfm?Story…
      Avatar
      schrieb am 20.07.01 16:36:07
      Beitrag Nr. 589 ()
      @future investor & stani

      Der US-Dollar ist seit November 2000 um 17% gegen den Euro gefallen

      Aktuell ist der Artikel jedenfalls nicht. Der €/$-Spot ist aktuell ähnlich hoch wie im November. Komischerweise verlor der Dollar seit November zu keinem Zeitpunkt 17%. Hab gar nicht erst weiter gelesen.
      Avatar
      schrieb am 20.07.01 17:02:53
      Beitrag Nr. 590 ()
      Ich habe von hinten angefangen zu lesen und folgendes gefunden:

      Zwischen 1925 und 1929, inflationierte die starke FED (unter Benjamin) den US-Geldbestand um 10%. Zwischen 1995 und 2000 hat die FED unter Greenspan den US-Geldbestand um 55% inflationiert. Alle Wirtschaftshistoriker wissen, was 1929 passierte, aber es braucht eine gültige Wirtschaftstheorie - so wie die österreichische Theorie vom Handelszyklus - um zu sehen, was nun passieren wird.

      Eine ziemlich dreiste Luege: Wo gab es denn bitteschoen 55% Inflation in den Jahren 1995-2000?

      Und ein weiteres Missverstaendnis: Der Artikel hoert sich so an, als sei Inflation fuer die Krise von 1929 verantwortlich und das gleiche blueht uns jetzt wieder. Tatsache ist aber, dass in den 30er Jahren der Meltdown im Bankensektor passiert ist, weil es zu wenig
      Liquiditaet gab.

      Entweder ist der Schreiber des Artikels unglaublich dumm oder unglaublich schlecht informiert. Und der User der sowas unkommentiert postet ist auch nicht viel besser.
      Avatar
      schrieb am 20.07.01 17:08:35
      Beitrag Nr. 591 ()
      Ooops, sehe gerade, es war nicht von Inflation, sondern von Anstieg des US-Geldbestandes die Rede. Dann treffen die 55% natuerlich schon zu. Trotzdem bleibt der zweite Kritikpunkt: Gerade weil es soviel Liquiditaet gab, wird es keine Krise wie in 1929 geben.

      Ist das so schwer zu verstehen?
      Avatar
      schrieb am 20.07.01 17:27:37
      Beitrag Nr. 592 ()
      Liquidität,
      die eigentlich nicht einen starken Dollar rechtfertigt.

      das hält die USA noch zusammen...
      Avatar
      schrieb am 20.07.01 18:36:00
      Beitrag Nr. 593 ()
      Hallo zusammen!
      Weltweit kehren die rezessiven Tendenzen zurück
      Zwar ist die USA die potenteste Wirtschaftsmacht in der Welt und es trifft auch zu, daß dort ein wirtschaftlicher Abschwung weltweite Folgen hat, aber wir müssen endlich von der bornierten Sichtweise wegkommen, unsere Fokussierung nur auf Amerika auszurichten. Am besten man schaut über den Tellerrand hinaus. Eine glabalisierte Weltwirtschaft ist geradezu prädistiniert, eine klassische Kettenreaktion auszulösen. Wie Dominosteine kippen die einzelne Volkswirtschaften und zeigen Krisenerscheinungen. Besonders kriselt es momentan in der Türkei, Polen und Argentinien. Selbst ein Hightech-Land wie Singapur leidet unter der Krise. Nebenbei bemerkt, die neoliberale Medizin hat bei Ländern wie Argentinien oder Türkei versagt.
      Hier der lesenswerte Bericht, den auch ein Volkswirtschaftler wie Helmut Kohl - der den Neoliberalismus bisher stets in den höchsten Tönen huldigte - nicht einfach ignorieren kann.

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      Rezession und globale Turbulenzen auf den Finanzmärkten kehren zurück!
      Von Nick Beams
      19. Juli 2001
      aus dem Englischen (14. Juli 2001)

      Die Bekanntgabe der Regierung von Singapur in der letzten Woche, dass die von Hightech-Industrien bestimmte Wirtschaft des Landes offiziell in eine Rezession eingetreten sei - definiert als zwei aufeinander folgende Quartale mit negativem Wachstum -, hat die globalen Auswirkungen des Rückgangs in den USA unterstrichen und der Furcht vor einer globalen Rezession neue Nahrung gegeben.

      Nach den jüngsten Daten ging das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 10,1 Prozent zurück, nach einem Rückgang im ersten Quartal um elf Prozent.
      Gleichzeitig verstärken die von der drohenden Zahlungsunfähigkeit Argentiniens genährten, hektischen Fluktuationen auf den sogenannten "aufstrebenden Finanzmärkten" Befürchtungen, dass das internationale Finanzsystem wieder in ähnlich starke Turbulenzen geraten könnte, wie bei der Asienkrise von 1997/98.

      Die jüngste Argentinien-Krise brach letzten Dienstag aus, als die Regierung 14 Prozent Zinsen für 90-tägige Schatzanleihen zahlen musste, um Dollarschulden in Höhe von 850 Millionen zu refinanzieren. Noch letzten Monat hatte sie für ähnliche Anleihen nur neun Prozent Zinsen zahlen müssen.
      Weil Argentinien 25 Prozent der Schulden aller aufstrebenden Märkte auf sich vereint, führte die Zinssteigerung zu Reaktionen in aller Welt. In Brasilien fielen die Aktien um mehr als zwei Prozent und die Währung fiel gegenüber dem Dollar auf den tiefsten Stand. Auf den Finanzmärkten Afrikas, Lateinamerikas, Osteuropas und Asiens wurden Aktien, Anleihen und Währungen in einer klassischen Kettenreaktion verkauft.

      In London erklärte der oberste Europaökonom von Bear Sterns, David Brown, seinen Kunden: "Auf den aufstrebenden Märkten beginnt die Aufregung wieder von vorne, und bei Investoren macht sich die Angst vor Ansteckung breit." Brown sagte, dass die Besorgnis über Argentinien zwar an erster Stelle stehe, "aber auch die Türkei und Polen stecken tief im Schlamassel".

      Bemüht die Krise einzudämmen, erklärte der Internationale Währungsfond, dass die internationale finanzielle Unterstützung in Höhe von fast 40 Milliarden Dollar es der argentinischen Regierung eigentlich ermöglichen sollte, ihrem Schuldendienst dieses Jahr nachzukommen. Aber er musste eingestehen, dass danach "die Arithmetik nicht mehr funktioniert", es sei denn, die Wirtschaft beginne wesentlich schneller zu wachsen.

      Argentinien 128 Milliarden Dollar Schulden

      Aber das ist genau das Problem. Argentinien, das seit drei Jahren in einer Rezession steckt und von 128 Mrd. Dollar Schulden niedergedrückt wird, was ungefähr seinem halben Bruttoinlandsprodukt entspricht, wird jetzt noch zusätzlich von dem internationalen Abwärtssog erfasst, der von der schnellen Abschwächung der US-Wirtschaft ausgeht.

      Dieser hat die weit stärkere Wirtschaft Singapurs in die Rezession gezogen. Sie wuchs im letzten Jahr noch um 9,9 Prozent, und die Regierung hatte für dieses Jahr ein Wachstum von fünf bis sieben Prozent vorausgesagt, war aber im April gezwungen, ihre Schätzung auf 3,5 bis 5,5 Prozent zurückzunehmen. Jetzt hat sie ihre Erwartungen weiter auf 0,5 bis 1,5 Prozent reduziert, und es gibt zahlreiche Voraussagen, dass das Wachstum dieses Jahr zum ersten Mal seit 1985 negativ sein könnte.
      Der Wirtschaftsabschwung breitet sich in ganz Ostasien aus. Taiwan und Thailand berichten über negatives Wachstum im ersten Quartal, und Hongkong und Südkorea weisen ein abgeschwächtes Wachstum auf.

      In Malaysia besteht die Regierung darauf, dass der Wirtschaft keine Rezession drohe, aber die Zahlen weisen doch in diese Richtung. Die Exporte fielen im Mai um fast sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr, und mehr als 3.000 Arbeiter wurden entlassen - fast viermal so viele wie im gleichen Vorjahreszeitraum. Der malaysische Gewerkschaftsdachverband hat den Verlust von 100.000 Arbeitsplätzen in der Elektronikindustrie vorausgesagt und rechnet damit, dass die Hälfte der Beschäftigten dieses Industriezweigs dieses Jahr entlassen werden könnte.

      Die Rezession in Ostasien hat ihre Ursache ganz direkt in dem scharfen Rückgang in den USA. Die Investmentbank Morgan Stanley stellte fest, dass bis zu zwei Fünftel des Wachstums des Bruttoinlandsprodukts in Ostasien letztes Jahr aus Exporten der Informationstechnologie nach Amerika bestanden. Jetzt ist der Investitionsboom zusammengebrochen, und die neuen Aufträge für Computer und Elektronikprodukte sind bis Mai um ein Drittel zurückgegangen. Als Folge davon sind die Exporte aus Ostasien (ohne China) im letzten Jahr um zehn Prozent zurückgegangen, verglichen mit einer jährlichen Wachstumsrate von 30 Prozent Anfang 2000.

      Aber die Auswirkungen des Abschwungs in den USA sind nicht auf Ostasien beschränkt.

      Sie beginnen sich auch in Europa bemerkbar zu machen, wo Deutschland am Rande einer Rezession steht. Das Berliner Wirtschaftforschungsinstitut DWI sagte letzte Woche voraus, dass die deutsche Wirtschaft, die für fast ein Drittel der Produktionsmenge der 15 EU-Länder steht, in diesem Jahr nur noch um ein Prozent wachsen wird, nachdem frühere Vorhersagen noch von 2,1 Prozent Wachstum ausgegangen waren. Der IWF hat seine Vorhersage von 1,9 Prozent auf 1,25 Prozent zurückgeschraubt. Das DWI sagte, dass die deutsche Wirtschaft, die stark exportabhängig ist, von der Krise in den USA und Japan stark getroffen sei.

      Stagnation in Japan

      Die immer noch nicht überwundenen Rezessionstendenzen in der japanischen Wirtschaft werden jetzt noch durch den Rückgang des amerikanischen Wachstums verschärft, weil dadurch die Exporte zurück gehen. Diese Woche veröffentlichte Zahlen zeigen einen 46-prozentigen Rückgang des aktuellen Leistungsbilanzüberschusses. In einer Erklärung zum Zustand der Wirtschaft stellte die Regierung fest, dass die Arbeitslosigkeit weiterhin auf dem Rekordstand von 4,9 Prozent verharrt, die Verbraucherausgaben weiterhin schwach sind und Exporte und Produktion weiter zurückgehen, während die Unternehmensgewinne am Boden liegen.

      Die Amtsübernahme der Koizumi-Regierung, die "Wirtschaftsreformen" versprochen hat, löste eine Debatte über die Frage aus, ob die wirtschaftliche "Umstrukturierung" zuerst durch eine Kürzung der Staatsausgaben oder durch die Eliminierung der faulen Kredite aus dem Bankensystem vorangetrieben werden solle. Die Befürworter der ersten Methode betonen, dass die Ausgabenpolitik gescheitert sei und lediglich die verschleierten Interessen der herrschenden Liberaldemokratischen Partei bedienten, deren Macht gebrochen werden müsse, wenn es eine Wiederbelebung der Wirtschaft geben solle.
      Die Gegner von Ausgabenkürzungen sagen, dass das Ausmaß an Firmenzusammenbrüchen, das eine Restrukturierung der Banken mit sich brächte, das Land in eine tiefe Rezession stürzen würde, wenn die Regierung der Wirtschaft nicht einen starken Anstoß gebe. Tatsächlich sind sowohl das Wachstum der Staatsschulden wie auch die faulen Kredite im Bankensystem ein finanzieller Ausdruck der andauernden Stagnation der Wirtschaft.
      Es wird geschätzt, dass zwei Drittel des zusätzlichen Haushaltsdefizits, das sich inzwischen bei zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts bewegt, fallenden Steuereinnahmen geschuldet sind - eine Folge geringen Wirtschaftswachstums - und nur ein Drittel auf höhere Staatsausgaben zurückgeht. Das Defizit ist also nur ein Symptom des Problems.
      Dieselbe Schlussfolgerung kann in Bezug auf die Bankenschulden gezogen werden. Es wird geschätzt, dass mindestens zehn Prozent der gegenwärtigen faulen Kredite, die die Banken halten, im letzten Jahr entstanden sind. Das Problem verschlimmert sich in dem Maße, wie der fortgesetzte Niedergang der Wirtschaft dazu führt, dass Kredite, die anfänglich tragfähig gewesen sein mögen, sich als faul erweisen.

      Die Hartnäckigkeit der japanischen Rezession wurde in dem jüngsten Wirtschaftsbericht von Moody`s Investor Services beleuchtet, der globalen Kreditratingagentur.

      Durch ihre Entscheidung, die Kreditwürdigkeit des Landes weiter mit Aa2 zu bewerten, der Stufe, die sie im vergangenen September festgesetzt hatte, gab sie ihrem Zweifel Ausdruck, dass es der Koizumi-Regierung gelingen werde, die Wirtschaft zu beleben. Es gebe weiterhin erhebliche finanzielle, ökonomische und politische Unsicherheiten, hieß es, und die Staatsschulden, die bei 130 Prozent des BIP liegen, zeigten kein Anzeichen von verringertem Anstieg.
      "Die Komplexität von Japans ökonomischer Malaise bedeutet, dass keine einzelne politische Strategie und auch kein Mix von Strategien in der Lage war, die Wirtschaft wieder auf einen Kurs nachhaltigen Wachstums zu bringen, und es ist sehr unwahrscheinlich, dass irgendeine einzelne Strategie das Ei des Kolumbus sein wird," schreibt die Agentur.

      USA

      Diese Bemerkungen könnten mit der gleichen Berechtigung auf die US-Wirtschaft und die Versuche des Federal Reserve Board (Fed) gemünzt werden, der Wirtschaft durch die Senkung der Leitzinsen einen Anstoß zu geben. Das grundlegende Problem dieser Politik besteht darin, dass höhere Zinsen nicht die Ursache des Abschwungs in den USA sind, und deswegen ihre Senkung auch nicht die Lösung bringen kann.

      In Wirklichkeit sind der Rückgang der Kapitalinvestitionen, besonders in den Hightech-Industrien, und der dadurch verursachte globale Abschwung teilweise die Folge früherer Zinssenkungen der Fed.
      Als die sogenannte Asienkrise mit dem Beinahezusammenbruch des amerikanischen Hedge Fonds Long Term Capital Management im September 1989 ihren wesentlich globalen Charakter erwies, senkte die Fed die amerikanischen Leitzinsen, um eine Systemkrise des Banken- und Finanzsystems zu verhindern. Als Folge davon wurde der schon beginnende Börsenboom noch verstärkt (Greenspan sprach schon im Dezember 1996 von "irrationalem Überschwang") und führte zu massiven Überinvestitionen, vor allem in Hightech- und Kommunikationsindustrien.
      ...dies klingt plusibel

      Die scheinbare Fähigkeit der Fed, die Asienkrise unter Kontrolle zu bekommen und in den USA einen Boom zu bewirken, ließ die Vorstellung aufkommen, eine "neue Ökonomie" sei entstanden. Aber wie bei allen früheren Investitionsbooms stieß die Illusion, dass im wesentlichen spekulative Gewinne eine neue Ära darstellten, schnell mit der harten Realität der kapitalistischen Wirtschaft zusammen. Mitte letzten Jahres begannen die Profite zu sinken, und das führte zu einer Verminderung der Investitionen und zu einem schnellen Rückgang der Wirtschaft.

      Vor drei Jahren konnte die amerikanische Zentralbank eine globale Krise durch mehrere Zinssenkungen abwenden, aber sie beseitigte nicht ihre grundlegenden Ursachen.

      Die "Asienkrise" von 1997-98 war ein Ausdruck der wachsenden Überkapazitäten in Schlüsselbereichen der Weltwirtschaft und zeigte klar, was für ein Druck sich daraus auf die Profitraten ergab. Das von den Zinssenkungen der Fed angeheizte schnelle Wachstum der amerikanischen Wirtschaft in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre, das etwa 40 Prozent der Steigerung des weltweiten BSP ausmachte, zögerte ihre Auswirkungen hinaus.

      Aber genauso wie ein Stoß Adrenalin den menschlichen Körper kurzfristig beleben kann, ohne eine tiefer liegende Krankheit zu heilen, behoben die Zinssenkungen der Fed die Probleme nicht, die der Krise zu Grunde lagen. Im Gegenteil, obwohl sie kurzfristig Erleichterung verschafften, haben sie die Krise langfristig verschärft. Das ist die tieferliegende Bedeutung des erneuten Auftretens einer Rezession in Ostasien und der erneuten Turbulenzen auf den internationalen Finanzmärkten.

      PS. Auch wenn man die Aussagen des Autors nicht gänzlich teilt, so sind doch viele Überlegungen plausibel.

      Capoon
      Avatar
      schrieb am 20.07.01 20:06:19
      Beitrag Nr. 594 ()
      Da stimme ich dir zu,
      allerdings sind die Folgerungen unklar.
      Avatar
      schrieb am 20.07.01 21:18:15
      Beitrag Nr. 595 ()
      @ alle

      Ihr erwartet hoffentlich nicht, dass ich mir die Zeit nehme und den Beitrag von Capoon kommentiere.

      Die Quelle des Artikels sagt naemlich schon alles:

      World Socialist Web Site, Herausgegeben vom Internationalen Komitee der vierten Internationale

      Da koennen solche Leute wie Capoon und andere Ewig-Gestrige uebrigens auch brav ihre Stalin-Biographie kaufen.
      Avatar
      schrieb am 20.07.01 21:30:25
      Beitrag Nr. 596 ()
      wieso eigenlich nicht mister kohl
      ich erwarte das.
      die stalin - bio kenne ich auch, deshalb muss ich noch lange kein stalinist sein.
      dosto
      Avatar
      schrieb am 20.07.01 22:21:13
      Beitrag Nr. 597 ()
      Tut mir leid (aber nicht wirklich :D ), Capoons Text wird spätestens ab "die neoliberale Medizin hat bei Ländern wie Argentinien oder Türkei versagt" unbrauchbar. Wechselkursregimes (festgelegte Wechselkurse, z.T. mit "gesteuerter Abwertung"), die die Krisen in CSFR, Thailand, Indonesien, Südkorea, Brasilien, Rußland, Türkei, Argentinien ausgelöst haben, sind eben nicht neoliberal.

      Wieso werden hier die Quellen für diese Art von Textchen von demjenigen, der sie reinstellt, nicht deutlicher angegeben?
      Avatar
      schrieb am 21.07.01 01:16:18
      Beitrag Nr. 598 ()
      @ helmut

      Sag `mal helmut, findest Du nicht auch, daß Du
      beim future-investor hinsichtlich deines Kommentares - wenn auch in Frageform - eindeutig übers Ziel hinausgeschossen bist ?
      Für meinen Geschmack haben derartig persönliche Angriffe
      hier nichts verloren !

      Stani
      Avatar
      schrieb am 21.07.01 02:08:12
      Beitrag Nr. 599 ()
      nun, ich möchte mich - aus aktuellem Anlass - wieder mal in die Debatte hier einmischen...

      Denn heute ist ja was passiert, was für mich erschreckend deutlich zeigt, dass auch die Diskussion hier alles andere als im luftleeren Raum abläuft. Ihr wisst es natürlich schon:

      G-8-Gipfel
       Demonstrant getötet


      Von Markus Deggerich

      Nach stundenlangen Protesten rund um den G-8-Gipfel in Genua eskaliert die Gewalt. Ein Demonstrant wurde getötet, eine junge Frau schwer verletzt. Ein Ende der bügerkriegsähnlichen Kämpfe ist nicht abzusehen.


      Genua - Über die Umstände des Todesfalls, den die Polizei bestätigte, gibt es widersprüchliche Darstellungen. Ein Reuters-Fotograf berichtete, Angehörige der Polizei hätten zwei Schüsse auf den Demonstranten abgegeben und ihn am Kopf getroffen, nachdem der Mann einen Feuerlöscher gegen ein Polizeifahrzeug geschleudert habe. Als der Verletzte zu Boden gegangen sei, sei er von einem Polizei-Jeep überrollt worden. Andere Augenzeugen sagten, die Sicherheitskräfte hätten auf das Opfer eingeprügelt.

      Gerichtsmediziner konnten zunächst die genaue Todesursache nicht klären. Die Leiche des etwa 20 Jahre alten Mannes wurde zur Untersuchung abtransportiert. Die Identität des Mannes ist noch nicht bekannt, nach Informationen der italienischen Nachrichtenagentur ANSA soll es sich um einen Spanier handeln. Andere Quellen sprechen von einem Italiener. Demonstranten in der Nähe des Ortes beschimpften die Sicherheitskräfte als Mörder.

      Trauer, Angst und Wut bestimmten am Freitag abend die Stimmung in Genua. Weiterhin kommt es zu schweren Zusammenstößen zwischen Polizei und Randalierern. Die friedlich gesonnene Demonstranten haben sich in ihre Zelt-Camps zurückgezogen. Dort herrschte Resignation.
      ........................

      SPIEGEL ONLINE - 20. Juli 2001, 18:47

      Der gesamte Bericht steht unter
      URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,146382,00.html


      Und ich bin jetzt jetzt hier nicht auf eine Debatte über "militante Globalisierungsgegner - eskalierende Polizeigewalt" aus. Das wäre ein Thread für sich.

      Nein, aber ich denke, der Tod des Demonstranten in Genua ist, nun, eine Art Menetekel. Es existiert - abseits von unseren Zahlenspielen, die wir hier so bequem im virtuellen Raum abhandeln – ein Problem, das einfach auf den Nägeln brennt. Und dieses Problem heißt Globalisierung. Das Unbehagen und auch das Leiden an dieser Ideologie(die ja die Lebens- und Arbeitsverhältnisse einer riesigen Zahl von Menschen beeinflusst oder, besser gesagt, durcheinanderwirbelt) hat schlichtweg Dimensionen angenommen, die nicht mehr länger ignoriert werden können.

      Der französische Präsident Chirac hat darüber meiner Meinung nach schon mal wenigstens ein Stück weit nachgedacht:

      "Es sind 120 000 Menschen hier in Genua, um gegen die Globalisierung zu demonstrieren. Ich will nicht beurteilen, ob sie Recht oder Unrecht haben mit ihren Argumenten. Aber wenn so viele Probleme damit haben, können wir diese Probleme nicht ignorieren, sondern müssen uns damit beschäftigen" – so oder ähnlich lautete eine Passage in einer Rede, die er vor ein paar Stunden in Genua hielt (kam gerade auf Euronews).

      Aber von wem ich solche Worte gerne gehört hätte, ist George W. Bush. Der US-Präsident. Er sitzt da in Genua mit so einem seltsamen Lächeln, das mich wirklich irritiert - ich habe mich gerade eben, als ich ihn so im Fernsehen sah, gefragt, ob der Mann überhaupt weiß, wo er sich gerade befindet. Böse Unterstellung von mir, klar - aber mit seinem komischen Lächeln sah er wirklich nicht aus, als sei er ganz auf der Höhe der Ereignisse.

      Dabei müsste er jetzt sprechen. Denn es ist doch so: Das Herz (und die wichtigsten Organe) von dem, was wir unter dem Begriff Globalisierung verstehen, pulsiert in den USA. Dort werden die Wellen gemacht, über deren Auswirkungen auch hier im Board so heftig diskutiert wird. Und wo auch das Zentrum des gnadenlosen Drucks liegt, der seit gut einem Jahrzehnt die Weltmärkte durcheinanderschüttelt und bis auf die mittelständische Firma um die Ecke durchschlägt. Und damit, ich habe es oben schon gesagt, auch das Leben von unzähligen Menschen beeinflusst. Das ist kein Witz – ich habe jetzt etliche Gespräche mit Menschen hinter mir, deren Jobs und damit auch deren Leben immer stärker von einem "Terror der Ökonomie" dominiert wird.

      Aber zur Erläuterung: Ich will hier nicht George W. Bush oder den Amerikaner an sich für die Übel dieser Welt verantwortlich machen. Aber ich denke, es wird Zeit für eine Debatte, in der geklärt wird, was durch die sogenannte Globalisierung verloren geht bzw. was unter den Tisch fällt..

      Und meine persönliche Definiton des Begriffs Globalisierung fällt, je länger ich darüber nachdenke, ziemlich bitter aus. Mittlerweile verstehe ich unter Globalisierung eine (unter allen Umständen durchgezogene) künstliche Verlängerung der US-Vormachtstellung in der Welt. Künstlich unter anderem deshalb, weil sie auf eine Wirtschaft baut, für die schon normale Konjunkturzyklen eine Gefahr darstellen.

      Vielleicht sollten wir das Thema "Globalisierung" noch zur Tagesordnung des Threads mit hinzunehmen...

      Zu diesem Thema passt auch ein Artikel aus der Schweizer "Weltwoche". Zwar hat sich der Autor krass getäuscht hat, was die Militanz der Globalisierung-Gegner betrifft. Vieles andere in dem Artikel ist aber schon ein paar Gedanken wert:


      Scharmützel vor dem weltweiten Bürgerkrieg

      Von Oliver Fahrni

      In Genua geht es, zwischen G-8-Gipfel und Gegendemos, um die Frage, wer die globalisierte Welt organisieren darf.


      Die nächsten Scharmützel vor dem globalen Bürgerkrieg sind längst vereinbart: grosse Schlacht in Washington ab 28. September (Tagung der Weltbank). Im November leichte Gefechte in Katar (Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation). Dann, am 14. Dezember, ziehen Weltenlenker und Globalisierungsrebellen ihre Truppen bei Brüssel auf, zum EU-Gipfel. Europas Polizei- und Sonderdienste schüren schon die Spannung. Derweil macht Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi das Land zu und Genua dicht. Der freie Personenverkehr (Schengen), ein paar Menschenrechte, die Demokratie sind vorerst ausgesetzt. In Genua wollen 150 000 Gegner des Raubritter-Kapitalismus am Wochenende ein Treffen der G-8 lähmen, für ihren Protest nutzen oder verhindern, je nach Temperament. 684 Bürgerorganisationen haben in die Hafenstadt gerufen: «Weder hier noch irgendwo sonst sollen die Herren des neoliberalen Globalismus ungestört ihr Geschäft betreiben dürfen», sagt ein Anführer der italienischen Gruppe Tute bianche. Es werde, hofft das Soziale Forum Genua, «ein Treffen mit der Geschichte». Der Widerstand gegen die neue Ordnung der Weltwirtschaft ist in den 18 Monaten seit Seattle zur mächtigen globalen Sozialbewegung gewachsen. Zehntausende von Organisationen versammeln in Europa, Amerika, Asien mehrere Millionen Aktivisten.

      Scharfschützen und Sushis

      Zuletzt, bei den Strassenkämpfen in Göteborg im Juni, schoss die Polizei. Berlusconi hat nun auch Soldaten nach Genua befohlen. Am Flughafen sind Luftabwehrbatterien in Stellung. Anti-Aufruhr-Einheiten absolvierten wochenlange Spezialtrainings. Kühlräume für Leichen wurden angemietet. Scharfschützen wachen auf Dächern. Provokateure – darin haben Italiens Geheimdienste Übung – spielen seit Tagen mit falschen und echten Bomben. Absurd. Kaum mehr als ein paar hundert militante G-8-Kritiker neigen zu harten Aktionen. Das Soziale Forum beharrt auf gewaltlosem Widerstand. Und an den Gipfeln der grossen acht Industrienationen, geschwätzige Rituale, wird nichts bewegt. Der einzige konkrete Vorschlag, künftig erneuerbare Energien stärker zu fördern, wurde von George W. Bush zu einem Fetzen unnützen Papiers erklärt.

      Aber der Aufmarsch, die vorsorgliche, hysterische Repression – deutsche Polizisten zündeln mit Warnungen vor einem neuen Terrorismus –, die Hochrüstung von Europas politischen Polizisten, die Neigung, bedenkenlos Grundrechte einzuschränken: All dies erhellt die Wucht der Vorgänge, die wir Globalisierung nennen. Der Streit um ihre Folgen eskaliert. Wo so viele Bürger gegen die Ordnung aufstehen, wo Mächtige so hart handeln, geht es um mehr als ungebändigte Kapitalströme, Hungerlöhne in Nike-Fabriken oder den CO2-Ausstoss. Lange kaum wahrgenommen, scheint sich da eine grosse Verwerfung der Geschichte anzubahnen.

      Selbst ein so bedächtiger Mann wie Anthony Giddens, der Direktor der London School of Economics, erkennt in der Globalisierung einen historischen Bruch, der fast alles umstürzen wird, was die in sechs Jahrhunderten gewachsene kapitalistische Ordnung ausmacht. Kenichi Ohmae, ein japanischer Denker, dekretierte das Ende des Nationalstaats. Der amerikanische Publizist Robert D. Kaplan glaubt, die Demokratie sei, nach vollendeter Globalisierung, wohl nur eine Klammer in der Menschengeschichte gewesen. Michel Beaud, ein führender französischer Ökonom, der seit vier Jahren der Globalisierung in einem Tagebuch das Fieber misst, behauptet gar, das gesamte, mehr als 2000 Jahre alte Wertesystem der westlichen Zivilisation sei in schnellem Zerfall begriffen.

      Merkwüdig, nehmen doch die meisten Bürger, zumindest in unseren Breiten, die Globalisierung eher milde wahr oder als Chance. Reisen ist leichter und billiger geworden, die Kommunikation übers World Wide Web blitzschnell. Wir geniessen Reggae, naschen Sushis und indische Kitschfilme. Mag der Arbeitsmarkt rauer geworden sein, das Klima schlechter und das Gewissen über die Arbeitsbedingungen in der armen Welt schärfer – unser Sozialstaat funktioniert noch. Gewiss, die Verhältnisse sind unübersichtlicher; aber das entlastet auch von der Verantwortung, sie verändern zu müssen. Ohnehin war der Kapitalismus, suggerieren neoliberale Glücksverheisser, schon immer international organisiert. Der Aufschwung Europas baute auf Sklavenhandel und -arbeit, Kolonialismus, Handel, Migration. Die Warenströme sind heute kaum grösser als vor dem Ersten Weltkrieg. Nichts Neues im Westen, also.

      Wir sind mitunter blind für die Barbarei der Gegenwart.Der Begriff Globalisierung verdeckt mehr, als er erklärt. Er legt die triviale Erkenntnis, die Welt wachse zusammen, über eine ganze Reihe umstürzender Vorgänge: Der erste ist die Deregulierung. Die Streichung staatlicher Regeln für den Kapitalfluss und eine Reihe anderer Beschränkungen beschleunigte die Kapitalkonzentration. In den neunziger Jahren sind mehr multinationale Unternehmen – exterritoriale Konzerne – entstanden als in dem halben Jahrtausend zuvor. Sie ballen eine ungeheure Macht. Zu den weltweit 100 grössten wirtschaftlichen Einheiten zählen heute 51 Multis – und nur noch 49 Staaten. Ihre Wirtschaftsmacht gibt diesen Konzernen die zunehmende Kontrolle über die neuen, sich sehr rasch entwickelnden Technologien (Biotechnik, Gentechnik, Datenverarbeitung). Was wiederum die Konzentration befördert. Der zweite Vorgang ist der Bruch des Gesellschaftsvertrages. Befreit von den meisten Schranken, muss sich der beweglichste Teil des Kapitals nicht mehr um einen Konsens mit Arbeit und Politik bemühen. Das entmündigt die Politik, entzieht den Staaten Verfügungsmacht, Legitimation und Mittel für das Gemeinwohl, macht etwa ökologische Normen nur noch schwer durchsetzbar.

      Am Ende stehen wachsende Einkommensunterschiede, Refeudalisierung, Umweltkatastrophen, Zerschlagung der Gesellschaften und der Staaten in der armen Welt, fundamentalistische Reflexe gegen die «Weltkultur», Bürgerkriege, Entdemokratisierung in der reichen Welt. Daran, und nicht an der Globalisierung, kristallisiert sich der Widerstand der Gruppen, die sich in Genua einfinden, so lokal und partikular ihre Anliegen manchmal auch scheinen: Gegen das Vorhaben der grossen Wirtschaftsakteure und ihrer Institutionen, die Welt zu ihrem Nutzen zu ordnen, stellen sie den Versuch, neue lokale, nationale, globale Regeln durchzusetzen, notfalls durch den weltweit organisierten Aufstand der Bürger. Geregelt wird die menschliche Gesellschaft immer – von wem, Bürger oder Kapital, entscheidet, wie freundlich sie ausfällt.

      http://www.weltwoche.ch/ressort_bericht.asp?asset_id=183&cat…

      Ansonsten gäbe es noch viel zu sagen hier. Zum Beispiel zum von Capoon geposteten Artikel. Aber um darauf näher einzugehen, fehlt mir leider jetzt die Zeit - das Posting hier entstand aus einer Aufregung des Augenblicks.

      Grüße, bis denn

      gieristnichtgut
      Avatar
      schrieb am 21.07.01 02:42:57
      Beitrag Nr. 600 ()
      Sag `mal helmut, findest Du nicht auch, daß Du
      beim future-investor hinsichtlich deines Kommentares - wenn auch in Frageform - eindeutig übers Ziel hinausgeschossen bist ? Für meinen Geschmack haben derartig persönliche Angriffe hier nichts verloren !


      Ich finde nicht, dass ich ueber`s Ziel hinausgeschossen bin. Uebrigens hat auch Capoon Beleidigungen von sich gegeben: Naemlich gegen Neo-Liberale, und da ich mich als solcher sehe, habe ich mich beleidigt gefuehlt und zurueck geschlagen.

      Inhaltlich werde ich jedenfalls auf die geballte Ladung von Luegen und Missverstandnissen des Sozialisten Nick Beams nicht eingehen. Dafuer ist mir meine Zeit zu schade.
      Avatar
      schrieb am 21.07.01 03:34:24
      Beitrag Nr. 601 ()
      Helmut_kohl zum Thema Globalisierung:

      Zunaechst, um den getoeteten Demonstranten tut es mir Leid. Wenn die Demonstranten demnaechst vieleicht etwas weniger militant vorgehen und friedlich demonstrieren, dann kann man vielleicht weitere Todesfaelle vermeiden.

      Aus oekonomischer Sicht, was bedeutet nun Globalisierung? Nun Oekonomen denken in Modellen und hier ist mein Modell:

      Zwei Laender. Zwei Produktionsfaktoren, Arbeit und Kapital. In Land 1 gibt es viel Kapital relativ zu Arbeit (z.B. wie in den USA), in Land 2 gibt es wenig Kapital relativ zu Arbeit (z.B. wie in Entwicklungslaendern).

      Was passiert, wenn statt Isolation nun Globalisierung herrscht. Allgemein kann man zeigen:

      1: In beiden Laendern ist Output hoeher, wenn freier Handel herrscht. Handel ist kein Nullsummen-Spiel, wo der Gewinn des einen notwendigerweise einen Verlust des anderen bedeutet. D.h., nur weil die westlichen Industrie-Nationen durch Handel gewinnen, bedeutet das nicht, dass die Entwicklungslaender Schaden davon tragen: Handel nuetzt allen beteiligten Laendern.

      2: Faktorpreise gleichen sich an. D.h. Lohne in den Entwickelten Laendern sinken, in den Entwicklungslaendern steigen sie. Kapitalrenditen in den Entwickelten Laendern steigen, und sie sinken in den Entwicklungslaendern. D.h. die Gewinner der Globalisierung sind Kapitalisten in den Entwickelten Laendern und Arbeiter in den Entwicklungslaendern, aber die Verlierer der Globalisierung sind Arbeiter in Entwickelten Laendern und Kapitalisten in Entwicklungslaendern.

      Dieses Modell ist zwar stark vereinfacht, aber es hat doch einige sehr realistische Implikationen:

      1: Die Gewerkschaften in den Entwickelten Laendern wehren sich mit Haenden und Fuessen gegen Globalisierung. Der Vorwand, sie wollten die armen Arbeiter in den Entwicklungslaendern schuetzn, ist nur eine billige Luege: Da geht es um eiskaltes Eigeninteresse. Gewerkschaften in Deutschland und in den anderen westlichen Laendern maximieren den Nutzen der eigenen Mitglieder und nehmen dabei das Leid der Arbeiter in Entwicklungslaendern billigend in Kauf.

      2: Es ist gar keine Frage, dass wenig qualifizierte Arbeitsplaetze in Deutschland verloren gehen. Aber warum konzentrieren wir uns nicht auf das was wir am besten koennen? Hi-Tech Jobs sind mir jedenfalls lieber als ein Wiederaufbau der deutschen Textil-Industrie.

      3: Die Vorzuege vom Handel fuehlt uebrigens jeder im eigenen Geldbeutel. Ich moechte mal wissen wieviele Demonstranten in Genoa Textilien tragen, die in der dritten Welt genaeht wurden. Meine Schaetzung: 100%. Denn der durchschnittliche Hooligan koennte sich in West-Europa gefertigte Kleidung ueberhaupt nicht leisten. Und das gleiche Argument trifft auf alle anderen Bereiche zu: Deutsche Autos werden billiger, wenn wir guenstigen Import-Stahl verwenden, Energie koennte billiger werden, wenn wir Importkohle verwenden wuerden, usw. usw usw.
      Avatar
      schrieb am 21.07.01 09:49:12
      Beitrag Nr. 602 ()
      Ich finde auch, dass die sog. "Globalisierungs"-Thematik
      im "Allgemeines"-Brett besser aufgehoben wäre( s. Thema
      dieses Threads"

      Deswegen aus meiner Sicht nur soviel:

      die sog. Proteste sind aus höherer Warte betrachtet
      nichts weiter als der Kampf der "Reichen" gegen die
      "Armen"( um deren Wohl es ja angeblich geht). Ich glaube
      die meisten Demonstranten hätten grobe Probleme beispielsweise einem Familienvater aus Bangladesh zu
      erklären, dass es besser für ihn und seine Familie
      wäre zu verhungern, als unter "unwürdigen" Bedingungen
      zu arbeiten.
      Eigenartigerweise sind die Dritte-Welt Länder ja auch
      nicht gerade begeistert von dieser Art westlicher"Unterstützung".
      Michael Moore( WTO) hat kürzlich in einem Interview
      eine wie ich finde sehr treffende Analogie gebraucht:
      Die Globalisierungsgegner glauben, sie können die Krankheit aus der Welt schaffen, indem sie die Krankenhäuser abreissen.

      Und ansonsten: wer möchte in einer Welt leben, wo
      diejenigen, die jetzt plündernd, Molotow-Cocktails
      auf die Polizisten werfend usw. , an die Macht
      gekommen sind? Sie vertreten ihr Weltbild ausgesprochen
      glaubwürdig, muss man sagen ...(vgl. Joschka).

      Nein, ihre Motive werden, wie auch in der "Umwelt"- Thematik von ganz anderen Dingen als von reiner
      Menschenfreundlichkeit und Wahrhaftigkeit geprägt.
      Hidden Agenda nennen das die Amerikaner, und vor sowas
      sollte man auf der Hut sein!
      Avatar
      schrieb am 21.07.01 12:35:31
      Beitrag Nr. 603 ()
      @ helmut

      Dennoch ist es ein Unterschied, ob man persönlich angegriffen wird, oder ob sich ein Diskussionsteilnehmer
      gegen eine Gruppe wendet, zu der Du Dich zählst !
      Schade, ein wenig mehr Respekt unter den Diskussionsteilnehmern kann nicht schaden, und zeugt
      zudem nur von persönlicher Größe und Gelassenheit!

      @ Ken

      Schön, daß Du es Dir überlegt hast, und doch wieder auf dem Sofa Platz genommen hast - Gute Entscheidung !

      Stani
      Avatar
      schrieb am 21.07.01 14:00:32
      Beitrag Nr. 604 ()
      so nun kriegst die naechste beleidigung helmut
      ich halte euch liberalisten, als die groessten heuchler,
      bigott anghaucht, rhetorisch gut drauf, neo-liberale
      gibts gar nicht ihr kommt aus dem selben alten haufen,
      ausserdem seid ihr durch euren darwinismus die neuen stalinisten, die mittels behersschung des geldes und damit
      der macht, selbst gegen regierungen, ganz einfach eure calvinistischen geschaefte abzieht, ohne ruecksicht auf verluste.
      die geballte machtanhauefung ist nichts anderes als der von dir wahrscheinlich (von mir auch-aber aus andern gruenden) daher auch gefuerchte
      stalinismus, der ja in konkurenz um die macht (sic) zu euch steht
      deswegen doch wohl deine ablehnung, du wirst doch hier
      keine sozialen belange anfuehren wollen, die liberalen
      pflegen doch sozialitaet nur wenn wenn genuegend masse fuer sie selbst anfaellt, um ein paar kruemmel
      die ja zwangweise anfallen, die man ganz grusszuegig
      der masse ueberlaest, nachdem so ungefaehr nach
      eurer rechnenart und nomenklatur 85% selbst eingeschoben wurde.
      vor solchen leuten wie dir ist mir eigenlich nicht mehr angst, selbst du w3irst in bewusst povokatorischer manier
      den nick-name gewaehlt haben, nur sind eigenlich die neoliberalen schon laengst wieder mit der macht gewandert,
      naemlich zu schroeder, erwartest du ein kohl -comeback-

      leider haben wir dieses liberalen-gesindel laufend als
      berater in allen sparten rumlaufen, deswegen auch hier mein
      contra, man muss einfach ein gegengewicht gegen euch sitzen,
      ich zb. will mich gar nicht einer dieser parteien zurechnen
      sondern halte mich viel mehr damit auf was praktisch,
      und moeglist unideolisch zu tun ist. am besten arbeitet
      wohl zum wohle der sozialitaet ohne politiker und ideologen
      sowie berater, der klerus kann auch aussen vorbleiben ,sondern allein durch das tun.
      deshalb nehme ich hier nicht an diskussion statt. bei allen deinem getue und getoese, laechelt doch nur der
      tod hinter dir, den einzigen den ich als liberal gelten lasse,
      der nimmt wirklich alle (dich und mich) und macht das beste draus.

      gruss
      und ich wuensche dir wirklich ein geniales scheitern.

      dosto
      Avatar
      schrieb am 21.07.01 14:14:22
      Beitrag Nr. 605 ()
      Hallo,

      sehr interessiert habe ich diesen Thread gelesen und möchte mich für die Denkanstöße bedanken. Allerdings ist mir aufgefallen, daß z.T. etwas naiv gedacht wird. Dazu jetzt meine Anmerkungen. Zuerst muss ich noch sagen, daß ich nur interessierter Laie bin. Aber vielleicht eröffnet das den Blick auf bisher nicht beachtete Aspekte.

      - Es wird hier teilweise davon geredet, daß es sich um „monetäre Fehlentscheidungen“ handeln würde, die zur jetzigen Situation geführt haben. Dies halte ich für nicht richtig. Ich glaube grundsätzlich schon nicht an Zufälle und erst recht nicht in der Politik. Schon gar nicht kann ich es mir vorstellen, daß bei Entscheidungen von globaler Tragweite irgendetwas dem Zufall überlassen bleibt. „Geld regiert die Welt“, deshalb werden dort die hellsten Köpfe der Welt sitzen und alle Szenarien bis ins kleinste planen.

      - Der Thread sollte eigentlich „Die Verschuldungsmaschine der Banken“ heißen. Denn um die geht es. Daß diese hauptsächlich in den USA sitzen ist nur eine Randerscheinung. Die könnten sich (und tun es auch) überall niederlassen. Hier würden mich Details interessieren. Vielleicht kennt jemand Zahlen dazu, wieweit die Staaten gegenüber den Banken oder deren Konstruktionen (z.B. IWF) verschuldet sind.

      - Wem nützt es? Das ist DIE Frage zu diesem Thema. Wer baut seine Macht weiter aus und wer hat einen Nutzen von der „Globalisierung“, die doch nur eine weltweite Ausbeutung der kleinen Leute ist?

      - Ist es richtig, daß die FED eine private Finanzorganisation ist?


      Ich bin sehr gespannt auf Eure Antworten und Einschätzungen, nicht zuletzt auch von helmut_kohl, der sicher mit seinem Fachwissen das eine oder andere ergänzen kann.


      derBuddhist
      Avatar
      schrieb am 21.07.01 14:55:12
      Beitrag Nr. 606 ()
      Wie lange braucht man im Moment?

      5-6 Stunden?

      ;)

      Herzlich willkommen, neuer Diskussionsteilnehmer!

      >>>- Es wird hier teilweise davon geredet, daß es sich um „monetäre Fehlentscheidungen“ handeln würde, die zur jetzigen Situation geführt
      haben. Dies halte ich für nicht richtig. Ich glaube grundsätzlich schon nicht an Zufälle und erst recht nicht in der Politik. Schon gar nicht kann
      ich es mir vorstellen, daß bei Entscheidungen von globaler Tragweite irgendetwas dem Zufall überlassen bleibt. „Geld regiert die Welt“,
      deshalb werden dort die hellsten Köpfe der Welt sitzen und alle Szenarien bis ins kleinste planen. <<<


      Meine Meinung dazu:
      Genau diese Planung hat zur aktuellen Situation beigetragen.

      Jeder versucht mit Schulden irgendwelche Interessen zu bedienen.
      Zahlen braucht man die Schulden ja nicht,
      man macht einfach neue, abtragen müssen das erst die folgenden
      Generationen?
      Müssen sie die Schulden überhaupt abtragen?

      Dazu noch einmal:
      wie hat sich die weltweite Handelsbilanz entwickelt?
      Wie hoch ist heute das Verhältnis aller Schulden der Welt
      zu allen Aktivas?

      Woher kommen die Milliarden neuer Dollars aus
      Greenspan`s Zinssenkungen?

      Steht diesem Geld ein realer Gegenwert an Sachgütern gegenüber?
      Avatar
      schrieb am 21.07.01 16:16:58
      Beitrag Nr. 607 ()
      @ Budda

      Soweit ich es aus diversen Diskussionen im Board
      entnommen habe, ist die FED in der Tat eine Vereinigung
      der privaten US-Banken.
      Somit in der Tat weniger ein öffentlichrechtlicher Verein,
      als vielmehr eine private Laienschauspielertruppe.

      Weil ich schon weiß, daß ich für diese Aussage und mangelnde
      Quellenangaben, sowie schlechte Recherchen,
      von unserem Bundesbimbes fürchterlich einen zwischen die Augen bekommen werde, füge ich gleich `mal ein, daß diese meine Aussagen mit Vorsicht zu genießen sind.

      Stani
      Avatar
      schrieb am 21.07.01 16:55:29
      Beitrag Nr. 608 ()
      @Helmut Kohl
      Es gibt keine Herrschaft die fehlerfrei ist. Ich bin gegen jede Art von autoritärer Ideologie und somit Antistalinist. Auch habe ich für Lenin und Trotzki keine großen Sympathien, denn jede Form von Dogmatismus lehne ich ab. Aber in Unterstellungen bist Du einfach klasse.

      @dosto
      Bei der Beurteilung des Neoliberalismus volle Zustimmung

      GENUA

      Auf homogenisierte Meinungen kann ich gerne verzichten. Eine kontroverse und einigermaßen faire Auseinandersetzung ist mir allemal wichtiger. Was allein zählt sind Argumente.

      Schon im Vorfeld kam es zu zwei Briefbombenanschläge. Diese können auch durch rechte Provokateure inszeniert worden sein. Voreilige Schuldzuweisungen in Richtung Globalisierungsgegner sind daher nicht angebracht. Jedenfalls hat man dadurch ein haßerfülltes Klima geschaffen. Wie wir gesehen haben, sind in einem solch aufgeladenes Klima sogar gezielte Kopfschüsse möglich. Ich hoffe das die beiden polizeilichen Gewalttäter der italienischen Justiz zugeführt und dort zu Rechenschaft gezogen werden, aber wahrscheinlich wird auch hier mal wieder die historisch belegbare Sanktionsimmunität der Polizei greifen.

      Es gab in Genua kein Konzept einer polizeilichen Deeskalation. Martialische Sondereinheiten der Polizei tragen bestimmt nicht zur friedlichen Atmosphäre bei. Wer außerdem die Stadt in verschieden hermetisch abgeriegelten Zonen aufteilt, fördert unfreiwillig die aggressive Stimmung.

      Die einseitige Betrachtungsweise der Gewaltproblematik ist meines Erachtens ein Fehler, denn Gewalt hat immer mehrere Ursachen und in Genua ist es auch zu bösen polizeilichen Übergriffen auf friedliche Demonstranten gekommen.

      98 Prozent der Demonstranten haben in Genua friedlich demonstriert. Deshalb sollten wir die häßlichen Gewaltszenen nicht überbewerten.

      Warum kommt es zu diesen massiven weltweiten Protesten?

      Ich will das mal hier in einer verkürzten Form erläutern, denn zu komplex ist das gesamte Thema. Die großen Akteure der transnationalen Konzerne bestimmen heute immer mehr die Richtlinien der Politik und die Kapitalkonzentration nimmt obendrein noch stetig zu. Der entfesselte Kapitalismus - auch Neoliberalismus genannt - (Stichwort: Deregulierung der Märkte & der Arbeitsbedingungen) begünstigt die Entwicklung von Megakonzernen. Das fatale an diesen mächtigen Konzernen ist, daß sie sich außerhalb einer vernünftigen Arbeitsmarkt-Politik stellen. Die Macht der Konzerne ist dermaßen groß, daß die staatlichen Politikorgane immer mehr entmündigt, bzw. die Verfügungsmacht, die Legitimation und die Mittel für das Gemeinwohl untergraben werden. Wo kommen wir hin, wenn der einfache Bürger schön brav seine Steuern zahlt und selbst die kerngesunden Konzerne jedes Steuerschlupfloch genüßlich ausschöpfen? Und wenn dann noch die Selbstbedienungsmentalität der Besserverdienenden unverschämte Formen annehmen, so kann man diese gesellschaftlichen Mißstände nicht nur mit gutem Zureden ändern. Ein Skandal ist es auch, daß im führenden kapitalistischem Industrieland, die ökologische Normen nur noch – wenn überhaupt – äußerst schwer (Stichwort: Kyoto) durchsetzbar sind. Die Demonstrierenden in Genua sind gegen die zunehmende Verknüpfung ökonomischer Aktivitäten, die letztlich die demokratischen Grundrechte der Bürger aushöhlen. Außerdem ist die tendenzielle Abkehr von den Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft für die Gegner des Neoliberalismus nicht mehr hinnehmbar, weil dadurch der Sozialdarwinismus gefördert wird. Hinzu kommt noch die militärischen Aspekte der USA. Die weltweit imperialen amerikanischen Interessen, vor allem das Hegemonialstreben dieser Supermacht nimmt schon jetzt gefährliche Züge an, zumal die übrigen westlichen Staaten nicht über den Status eines Vasallenstaates hinaus kommen. Der jüngst wieder aufkeimende Rassismus hier in Deutschland, vor allem der in Ostdeutschland, hat unter anderem auch seine Wurzeln in der neoliberalen Politik, wo mit dem Recht des Stärkeren, dem Verlust von Solidarität und Sozialstaatlichkeit, der Bodensatz für diese autoritäre Ideologie gelegt worden ist. Nicht alle Gegner des Neoliberalismus sind per se gegen die Marktwirtschaft, sie muß aber mit dem Attribut „SOZIAL“ gekennzeichnet sein. Nichtsdestotrotz, die Macht der Megakonzerne ist zu begrenzen, denn der Einfluß gerade dieser Konzerne hat in den letzten Jahrzehnten erheblich zugenommen. Aber genau das Gegenteil passiert in der heutigen Politik. Fast alle politischen Parteien, die im deutschen Bundestag vertreten sind, möchten für diese Megakonzerne noch günstigere Rahmenbedingungen schaffen, als wir sie jetzt schon haben. Diese fatale Entwicklung kann meines Erachtens nicht mehr nur mit guten Worten Einhalt gebieten. Hier sind auch radikalere Protestformen - zum Beispiel ziviler Ungehorsam - angebracht, wobei ich Gewalt gegen Personen ablehne.

      Außerdem sind die Gegner der Globalisierung gegen eine Universalisierung der Kultur und pfeifen auf die amerikanischen Leitkultur. Oft sind die Arbeitsbedingungen bei amerikanische Konzernen, wie Wal Mart, Coca-Cola, Mc Donalds oder Nike - um nur einige zu nennen - alles andere als rosig. Die Arbeitsbedingungen des Fast-Food-Konzerns Mc Donalds sind selbst in Deutschland als unerträglich zu bezeichnen. Betriebliche Mitbestimmungsrechte werden stets torpediert und von den Hungerlöhnen kann kein Mensch vernünftig leben. Bei Nike werden die Sportartikel fast ausschließlich in den Entwiklungsländern unter oft hundsmiserabelen Bedingungen produziert. Dies gilt auch für Wal Mart. Dieser Big Player kann seine Konsumgüter relativ billig anbieten, da sie auch in erster Linie in den Entwicklungsländern hergestellt werden. Hier sind die Löhne, Steuern und auch die Umweltauflagen meistens besonders niedrig. Oft werden selbst die einfachen Mindeststandards noch nicht einmal eingehalten. Von dieser Arbeitsteilung profitiert natürlich auch der einfache Bürger in den reichen Industriestaaten. Fairerweise muß man sagen, daß auch die Entwicklungsländer geringfügig von dieser Arbeitsteilung profitieren.

      GERMANWATCH ist eine unabhängige Nord-Süd-Initiative die sich mit der Problematik beschäftigt. Die ökonomische und ökologische Umorientierung im Norden ist die Voraussetzung, damit die Menschen im Süden unter menschenwürdigen Bedingungen leben können.

      Hier können sich Interessenten selber informieren > Der Link http://www.germanwatch.org

      Die Konditionierung zum Konsumtrottel schafft ökologische Probleme

      Der Pawlow`sche Reflex

      Mit Hilfe der Werbeindustrie versuchen nicht nur die Megakonzerne, den Lebensstil breiter Bevölkerungsteile zu beeinflussen, (künstliche Wünsche werden erzeugt) um uns letztlich zu Konsumidioten zu konditionieren. Dieser Sachverhalt ist schon mehr als bedenklich, nicht nur für die Umwelt. Heute sind wir schon soweit, daß selbst Erstkläßler auf Markenklamotten Wert legen. Schaut Euch doch nur mal die Kindersendungen an. Schon da versucht man die Kinder süchtig nach bestimmten Markenartikel zu machen.

      UNGLAUBLICHES aus den STAATEN

      Das habe ich der amerikanischen Bevölkerung nicht zugetraut!

      Über 80 Prozent der amerikanischen Öffentlichkeit glaubt, daß es keine funktionierende Demokratie gibt und daß die Regierung nur für ein paar spezielle Interessen arbeitet.


      Schuldenproblematik

      Die Schulden in der sogenannten Dritten Welt haben sich allein in den letzten 13 Jahren verdoppelt. Ein sofortiger Schuldenerlaß ist daher unerläßlich.

      Für fairen Welthandel

      Wenn z. B. die großen Kaffeekonzerne den Preis für den Kaffee selbst bestimmen können, so hat das mit fairen Handel nichts mehr zu tun. Oft werden Entwicklungsländer bei den ach so unglaublich freien Welthandel benachteiligt. Tatsache ist, durch die Abschottung der reichen Industriestaaten (z. B. bei landwirtschaftlichen Produkten, Ausrüstungsgütern und selbst bei einigen Textilien) gehen den Entwicklungsländern jährlich ca. 150 bis 170 Milliarden Dollar verloren. Man redet zwar hier viel von freien Welthandel, aber die reichen Industriestaaten praktizieren es nicht. Zum Beispiel versuchen viele Industrieländer mit hohen Schutzzöllen ihre heimische Landwirtschaft zu schützen. Außerdem hängen hier nach wie vor ganze Industriezweige am staatlichen Tropf und dieser Tatbestand geht teilweise auch auf Kosten der Entwicklungsländer.

      Die gravierenden Unterschiede zwischen armen und reichen Staaten haben sich in den letzen Jahrzehnten noch vergrößert.

      Fakten an die keiner vorbei kommt!

      -1,3 Mrd Menschen müssen von weniger als 1 US-$ pro Tag leben.
      -sogar 3 Mrd Menschen von weniger als 3 US-$?
      -die 200 reichsten Personen der Welt konnten ihr Vermögen zwischen 1994 und 1998 auf zusammen ca. eine Billion US-Dollar verdoppeln.
      -Das Vermögen der drei reichsten Männer der Welt übersteigt heute das Bruttosozialprodukt der 40 ärmsten Länder mit ihren 600 Millionen Einwohnern.
      -Während 1970 das Bruttosozialprodukt pro Kopf in den reichsten 15 Ländern 40 mal so hoch war wie in den ärmsten 15, war es 1995 170 mal so hoch.

      Capoon
      Avatar
      schrieb am 21.07.01 18:27:53
      Beitrag Nr. 609 ()
      @ helmut

      Mal wieder etwas sachbezogene " Arbeit " !

      Habe Dir vor geraumer Zeit gesagt, daß wir mit
      den Zahlenwerken und Bilanzen, sowie öffentlichen Statistiken, einen mächtigen Bären am laufenden Band aufgebunden bekommen.
      Für den Bereich der staatlichen Stellen, haben wir unsere Standpunkte schon ausgetauscht. Hier habe ich `mal einige
      interessante Beispiele aus den Unternehmen herausgesucht.
      Werde die wichtigen Stellen kennzeichnen, der rest hängt nur zwecks Legitimation der Quelle, bzw. Belustigung dran.

      Zunächst einmal ein für diese Punkte unwichtiger Nachtrag an unsere alte Diskussion.

      Wallstreet Online-Nachricht


      Dienstag, 03.07.2001, 21:51
      Ford und General Motors haben weiter Absatzschwierigkeiten
      Die amerikanische Automobilindustrie befindet sich weiterhin in der Krise. Die beiden großen Autoproduzenten der USA, Ford und General Motors haben im Juni deutlich weniger PKW verkauft als im Vormonat. Bei GM sackte die Zahl um 3% auf knapp 457.000 verkaufte Fahrzeuge, Ford muss sogar ein Minus von 7,8% bilanzieren.



      Nun aber zum Eingemachten :



      Citigroup steigert Kern-Gewinn je Aktie im 2. Quartal auf 74 US-Cent



      LONDON (dpa-AFX) - Der US-Finanzkonzern Citigroup Inc hat in zweiten Quartal einen Kern-Gewinn je Aktie von 74 US-Cent erzielt und damit das Vorjahresergebnis von 65 US-Cent übertroffen. Das teilte der Konzern am Montag in London mit. Das Ergebnis liegt leicht über der Konsensusschätzung von von First Call von 73 US-Cent.

      Der Umsatz stieg den Angaben zufolge im zweiten Quartal binnen Jahresfrist um 8 Prozent auf 20,3 Mrd. US-Dollar. Der Netto-Gewinn erhöhte sich von 3,4 Mrd. US-Dollar auf 3,54 Mrd. US-Dollar.

      Im ersten Halbjahr 2001 (30. Juni) steigerte Citigroup den Kern-Gewinn je Aktie gegenüber dem Vorjahr von 1,41 US-Dollar auf 1,45 US-Dollar. Der Netto-Gewinn sank dagegen von 7,195 Mrd. US-Dollar auf 7,07 Mrd. US-Dollar, hieß es./FX/rw/af


      Autor: dpa - AFX, 13:15 16.07.01

      Nicht ganz unwichtiger Schluß-Satz oder ?
      Klein aber fein, und gut versteckt !
      Ein Schelm, der böses dabei denkt !





      Weiter :

      dpa-AFX-Nachricht (USA)


      Montag, 18.06.2001, 22:35
      Oracle: Nettoquartalsgewinn bricht von 4,912 Mrd USD auf 854,9 Mio USD ein
      REDWOOD SHORES (dpa-AFX) - Der Nettogewinn des US-Softwareherstellers Oracle ist im vierten Quartal auf 854,9 Mio. US-Dollar eingebrochen nach 4,912 Mrd. US-Dollar im Vorjahreszeitraum, teilte das Unternehmen am Montag nach Börsenschluss in Redwood Shores mit. Proforma (Ja was nu, ist das ein Alsob-Gewinn???? ) habe Oracle allerdings pro Anteilsschein einen Gewinn von 15 US-Cent erwirtschaftet und damit die Analystenschätzungen von First Call um einen US-Cent übertroffen. Der Umsatz sei gleichzeitg von 3,374 Mrd. US-Dollar auf 3,263 Mrd US-Dollar zurückgegangen


      Rate doch `mal, was die Medien brav berichtet haben?


      Einen hab ich noch !



      Gestern der Kern-Gewinn, heute der Cash-Gewinn

      finance online-Nachricht




      Mittwoch, 18.07.2001, 12:19
      AOL Time Warner: Cash-Gewinn steigt
      Die AOL Time Warner Inc., der größte Medienkonzern weltweit, meldete am Mittwoch, dass ihre Gewinne vor zusätzlichen Kosten im zweiten Quartal gestiegen sind, was auf ein starkes Wachstum ihres Internet- und Kabelgeschäfts zurückzuführen ist.


      Der Cash-Gewinn, ausschließlich Goodwill-Abschreibungen und Sonderbelastungen, belief sich auf 32 Cents pro Aktie nach 23 Cents pro Aktie im Vorjahr.


      Analysten hatten dem Unternehmen einen Gewinn von 28 Cents pro Aktie bei einem Umsatz in Höhe von 9,74 Mrd. Dollar prognostiziert.


      Die Aktie von AOL Time Warner schloss gestern in New York bei 49,45 Dollar (+0,18 Prozent).

      Was in dieser Meldung völlig untergeht, das Gesamtergebnis
      ist nach Abschreibungen schwer nagativ - 734 mio USD,
      oder EPS - 17 Cent !
      Aber das ist ja nicht so wichtig, oder ?


      Ich will den Hulla-Hulla-Gewinn sehen/. Das werden da drüben ja Zustände wie am Neuen Markt.



      Einige Kommentare von einem von mir sehr geschätzten User,aus dessen Threads ich mir diese Meldungen rauskopiert habe, wurden von mir wegen ihrer sehr zutreffenden Natur
      entsprechend gekennzeichnet mit übernommen.





      Helmut, bitte sage mir doch, was ist ein Cash-Gewinn ?
      Oder ein Proforma-Gewinn ?
      Oder ein Kern-Gewinn ?
      Und noch viel entscheidender, was haben diese Begriffe
      in einer Pressemitteilung zu suchen ?
      Und die provokanteste Frage, die paule schon richtig formuliert hat, werden wir in dieser Berichtssaison
      auch noch den Hulla-Hulla-Gewinn sehen ?





      Und hier schon `mal die Auflösung :



      Schöngerechnete Ergebnisse

      Ein Kommentar von w:o-Redakteur Björn Junker

      Es ist nichts Neues, dass die Gewinne der US-Unternehmen dieses Jahr bislang überaus schwach ausgefallen sind. Überraschend dürfte allerdings sein, dass es in Wirklichkeit noch düsterer aussieht, als es bislang den Anschein hat.

      Das zeigt sich an den unterschiedlichen Ergebnissen der zwei Firmen, die die Gewinnentwicklung in den Vereinigten Staaten verfolgen. So hat der Marktforscher Thomson Financial/First Call für das erste Quartal 2001 einen durchschnittlichen Gewinnrückgang der im S&P 500-Index notierten Firmen von 9,5% errechnet. Standard & Poor’s hingegen kommt auf rund 23%.

      Das ist kein Wunder, bezieht sich First Call doch auf die Ergebnisbeobachtungen der Analysten-Gemeinde, die mit so genannten Pro-forma-Zahlen arbeiten, während Standard & Poor’s eine wesentlich engere Definition des Begriffs operativer Gewinn benutzt.

      In der aktuellen Börsenlage ist es verständlich, dass sich die Unternehmen so positiv wie möglich präsentieren wollen wie irgend möglich. Bereits ein Ergebnis, das minimal schwächer ausfällt als die Erwartungen, kann Millionen Dollar an Marktkapitalisierung vernichten. Also werden alle möglichen Kosten als außergewöhnliche Einmalkosten deklariert, die nicht auf den operativen Gewinn angerechnet werden, und schon steht man wieder gut da.

      Und wie die Zahlen von First Call zeigen, machen viele Analysten dieses Spielchen mit. Nun rechnet aber S&P einen Großteil dieser Posten wieder hinein – und hoppla, das sieht doch gleich ganz anders aus. Offenbar liegt auch in den USA, deren Börsenregeln häufig als positives Beispiel für die deutschen Märkte herangezogen werden, einiges im Argen. Hoffentlich aber nicht mehr lange. Die mächtige US-Börsenaufsicht SEC hat sich dieses Problems bereits angenommen.

      Autor: Björn Junker, 18:46 19.07.01
      Ob da was bei raus kommt, ich bin gespannt,
      ob die Jungs wirklich gegen ihre Patriotische Pflicht verstoßen werden ?- ist halt a question of honnor !




      Findest Du es eigentlich auch so bedenklich, daß diese
      sog. Einmalaufwendungen jedes Quartal wieder auftauchen ?
      Besteht Deiner Meinung eigentlich die Gefahr, daß die Unternehmen viele Positionen hier mit reinschummeln,
      und so ganz elegant den operativen Teil " entlasten " ?????




      Stani
      Avatar
      schrieb am 21.07.01 22:40:12
      Beitrag Nr. 610 ()
      @ dosto

      die liberalen pflegen doch sozialitaet nur wenn wenn genuegend masse fuer sie selbst anfaellt, um ein paar kruemmel die ja zwangweise anfallen, die man ganz grusszuegig der masse ueberlaest, nachdem so ungefaehr nach
      eurer rechnenart und nomenklatur 85% selbst eingeschoben wurde.


      Das sehe ich anders: Bereichern tun sich an unserem Sozialsystem alle, nur nicht die Liberalen. Ich darf mal aus dem Spiegel zitieren:

      Titel: Allein gegen die Mafia, Quelle: http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,84387,00.html
      Weil bald jeder Beitragszahler zwei Senioren zu ernähren hat, muss das System grundlegend umgebaut werden.
      Doch mit solchen Wahrheiten kann man sich bei Gewerkschaftern schnell unbeliebt machen, vor allem bei deren Sozialpolitikern: Ein Mann wie Lutz Freitag zum Beispiel, DAG-Vorstandsmitglied und zugleich Vorsitzender der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte, hört solche Thesen gar nicht gern. Der Vorsitzende des größten Rententrägers der Republik fürchtet, dass bei einem Abbau der gesetzlichen Altersversorgung auch die eigene Behörde Einnahmen und Einfluss verliert.
      […]
      Walter Riester im Bunker - allein gegen die Sozialmafia.


      Nach dem was der Spiegel schreibt, bereichert sich wohl eher die Sozialmafia, bestehend aus Gewerkschaftsbossen und Co. an unserem Sozialsystem.

      @ der Buddhist

      - Ist es richtig, daß die FED eine private Finanzorganisation ist?

      Ja und nein: Das Federal Reserve Board in Washington D.C. ist eine oeffentliche Einrichtung. Die 12 regionalen Banken sind aber rein juristisch Privatbanken, im Besitz der Mitgliedsbanken.

      ABER:
      1: Fast alle Gewinne (so ca. 96%) werden an den Finanzminister abgefuehrt.
      2: Die regional Banken koennen zwar ihren Praesidenten selbst vorschlagen, aber das Board in Washington kann Bewerber ablehnen.
      3: Das Board in Washington kontrolliert die 12 regionalen Federal Reserve Banks.

      Fuer meinen Geschmack bedeutet das, dass die 12 regionalen Banken auf dem Papier privat sind, aber de facto oeffentliche Einrichtungen sind. Das Board in Washington ist ohnehin komplett oeffentliche Einrichtung.

      @ sittin

      Dazu noch einmal: wie hat sich die weltweite Handelsbilanz entwickelt? Wie hoch ist heute das Verhältnis aller Schulden der Welt zu allen Aktivas?

      Per definitionem sind die Aktiva genau so gross wie die Passiva, weil bei jedem Schuldverhaeltnis der Hoehe X DM, der Schuldner X DM Verbindlichkeiten hat und der Glaeubiger X DM Aktiva hat.

      @ capoon

      -1,3 Mrd Menschen müssen von weniger als 1 US-$ pro Tag leben.
      -sogar 3 Mrd Menschen von weniger als 3 US-$?


      Rate mal wo die Mehrheit der 1.3 Mrd Menschen sitzt: In den Laendern, die nicht globalisiert haben. Traurig, aber wahr.

      @ stainslave

      Habe Dir vor geraumer Zeit gesagt, daß wir mit den Zahlenwerken und Bilanzen, sowie öffentlichen Statistiken, einen mächtigen Bären am laufenden Band aufgebunden bekommen.

      Jaja, das hast Du gesagt aber Papier (oder das board, for that matter) ist geduldig und Du kannst hier allen moeglichen Nonsens posten, dadurch wird er aber nicht wahr.

      Also nochmal meine Meinung dazu:

      1: Die oeffentlichen Bilanzen in den USA sind nicht gefaelscht. Solange Du das Gegenteil beweist (Revisionen und kleine Rechenfehler, die schnell korrigiert wurden, gelten nicht!!!), sehe doch bitte davon ab, hier Deine Verschwoerungstheorien zu verbreiten.
      2: Die Firmenbilanzen: Na, da kann ich mir schon eher vorstellen, dass da manipuliert wird. Bezeichnenderweise gelten aber gerade die US Bilanzen als relativ (nicht absolut, nur relativ!!!) zuverlaessig, waehrend man in den USA z.B. deutsche Bilanzen mit grosser Vorsicht geniesst, weil in Germany eben so viel Gestaltungs-Spielraum herrscht. Und nach den ominoesen Faellen mit EM-TV und Metabox, und wie sie nicht alle heissen, ist das Misstrauen hier in den USA sogar noch groesser geworden.
      Avatar
      schrieb am 21.07.01 23:17:15
      Beitrag Nr. 611 ()
      @ helmut

      Schön zu sehen, wie tiefgreifend und erschöpfend
      Du auf meine so mühsam zusammengesuchten
      Pressemitteilungen und die gestellten Fragen eingehst, und gar nicht erst den Versuch unternimmst, auf einen alten und
      längst abgeharkten Nebenschauplatz auszuweichen - Danke.

      Stani
      Avatar
      schrieb am 22.07.01 13:25:13
      Beitrag Nr. 612 ()
      Das per Saldo die Aktiva und Passiva gleich sind
      habe ich gewußt :p

      Wer ist denn nun konkret der Lieferant der Dollars,
      die durch die Zinssenkungen mehr zur Verfügung stehen?
      Avatar
      schrieb am 23.07.01 00:46:17
      Beitrag Nr. 613 ()
      Na die Fed natürlich. Sie versorgt die Geschäftsbanken mittels Offenmarktgeschäften mit Liquidität.
      Avatar
      schrieb am 23.07.01 07:02:24
      Beitrag Nr. 614 ()
      @ stanislave

      Worauf beziehst Du Dich?
      Avatar
      schrieb am 23.07.01 10:52:36
      Beitrag Nr. 615 ()
      @ helmut

      Na auf den Inhalt meines aufwendigen postings,
      und nicht auf das Geplänkel in der Einleitung !

      Stani
      Avatar
      schrieb am 23.07.01 11:04:55
      Beitrag Nr. 616 ()
      Das sehe ich anders: Bereichern tun sich an unserem Sozialsystem alle, nur nicht die Liberalen. Ich darf mal aus dem Spiegel zitieren:


      das soll wohl ein witz sein.

      engelsgleich schwebt ihr erhaben über allen anderen.

      das hat wohl wieder mit der dem allgegenwärtigen spruch
      euch liberaler zu tun

      wir sind die auserwählten.

      pfeiffendeckel
      nichts da, wo zeigt euer fähnchen denn hin, immer an die
      macht, des geldes wegen und einer form des überholten
      machostum. (wobei eine art von macho schon sein kann-bloß
      nicht eure art mit euren atributen.

      gruss dosto
      Avatar
      schrieb am 23.07.01 15:45:16
      Beitrag Nr. 617 ()
      @ stanislave

      Ja aber hat denn Dein Posting ueber die geschoenten Zahlen mit unserem Thema zu tun? Ausserdem schreibst Du ja auch:

      Die mächtige US-Börsenaufsicht SEC hat sich dieses Problems bereits angenommen.

      Eben. Die Ueberwachung in den USA funktioniert naemlich. Im Gegensatz zu Deutschland, wo man einfach wider besseres Wissen falsche Zahlen posten darf, dann als Insider seine Aktien verkaufen darf, und hinterher wird man nicht einmal bestraft. So etwas waere in den USA nicht moeglich.

      Also:Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Soll heissen: Auch wenn in Amerika nicht alles optimal ist, sollten sich wohl die Deutschen mit ihren laxen Boersenregeln nicht ueber die USA beschweren.


      @ dosto

      engelsgleich schwebt ihr erhaben über allen anderen.

      Hast Du etwas mehr Substanz zu bieten? So wie es im Moment aussieht, gibst Du Dich wohl geschlagen?! Oder bist Du gar einer der Gewerkschaftsbosse, die sich auf Kosten anderer einen fetten Wanst anfressen??? :D:D:D
      Avatar
      schrieb am 23.07.01 16:49:31
      Beitrag Nr. 618 ()
      wie bitte gewerkschaftsboss

      das ist der nächste witz

      die kommen doch alle aus dem liberalen lager.
      das ist doch ein inner circle,
      die gemauso wie du-uns die verschleierung verkaufen wollen.

      außerdem arbeite ich nicht für deutschland, aber bei uns sind
      die gewerkschaften schon stark, allerdings wir sind
      unternehmer, in vielerlei hinsicht, industrie und landwirtschaft und dosto macht finanzen, heißt er ist
      die bank des clans.

      geschlagen, das weiß ich nicht. kannst du mich den schlagen,
      ich weiß nicht ob du denselben handlungsspielraum hast, wie ich, oder ob du besser oder unter ferner liefen anzusiedeln bist.
      aber das ist schon wieder meine geliebte selbstdarstellung.


      ap pro pos
      zum beitrag
      wohin geht das ganze geld, oder wer hat die dollars,
      also die amis werden es uns nicht auf die nase binden,
      sie wissen allerdings nur einen teil, nämlich den
      wieviel sie gedruckt haben (und wieder eingezogen)
      sie wissen vielleicht wieviel im lande selbst ist,
      sie wissen nicht wieviel auserhalb und sie wissen schon gar nicht wo.
      solange sie die einzige weltwährung sind- ist das auch
      völlig wurscht, nur sollte es eines tages konkurrenz geben,
      dann wird man mal abwarten müssen.
      also ganz klar die amis werden und tun enorm gegen den euro bashen, ist doch klar, dosto sieht das wie amd-gegen intel
      von 0% anteil hat der gegner keine chance, zuerst verliert er immer.
      dosto
      Avatar
      schrieb am 23.07.01 16:53:20
      Beitrag Nr. 619 ()
      Eben. Die Ueberwachung in den USA funktioniert naemlich. Im Gegensatz zu Deutschland, wo man einfach wider besseres Wissen falsche Zahlen posten darf, dann als Insider seine Aktien verkaufen darf, und hinterher wird man nicht einmal bestraft. So etwas waere in den USA nicht moeglich.

      ach das lese ich noch

      heiliger bimbam was soll denn der witz

      keine falschen zahlen in amerika
      mir fällt so ein
      ppro
      citrix
      harmonic
      ja wieviel soll ich dir nach resaerch posten du kannst
      hunderte firmen mit falschen zahlen haben.

      die manager wie bei citrix verkaufen für 20 millionen $
      aktien und zahlen dann 100 000 $ strafe,
      dass ich nicht lache
      kein unterschied zu deutschland

      you play wrong mr. kohl
      Avatar
      schrieb am 23.07.01 17:28:23
      Beitrag Nr. 620 ()
      die FED gerät wohl in Verzweiflung, oder wollte Moscow
      bloss nen Gag sich leisten?!
      Man stelle sich vor: Wim dekretiert, dass er jeden Passanten
      auf der Strasse mit mindestens zwei nagelneuen gefüllten
      Plastiktüten sehen will ...

      http://investor.cnet.com/investor/news/newsitem/0-9900-1028-…
      Avatar
      schrieb am 23.07.01 17:40:13
      Beitrag Nr. 621 ()
      @ dosto

      geschlagen, das weiß ich nicht. kannst du mich den schlagen,

      Bis jetzt vermisse ich bei Dir die Argumente. Abgesehen von bloeden Unterstellungen, wie z.B.

      die gemauso wie du-uns die verschleierung verkaufen wollen.

      und auch Satzbau-Monstern ohne erkennbaren Sinn wie z.B.

      […] allerdings wir sind unternehmer, in vielerlei hinsicht, industrie und landwirtschaft und dosto macht finanzen, heißt er ist die bank des clans.

      oder

      ich weiß nicht ob du denselben handlungsspielraum hast, wie ich, oder ob du besser oder unter ferner liefen anzusiedeln bist.

      hast Du naemlich bis jetzt noch nichts geboten. Also wo sind Deine Argumente mit Substanz? Deine Unterstellung, dass Gewerkschaftsbosse alle heimliche Liberale sind, ist naemlich einfach nur doesig.
      Avatar
      schrieb am 23.07.01 17:50:26
      Beitrag Nr. 622 ()
      @sittin bull inv

      Danke für das Willkommen und es hat etwa 8 Stunden gedauert, habe aber nicht auf die Uhr geschaut :) Ich würde noch weiter gehen und behaupten, dass diese Planungen nicht nur dazu beigetragen haben, sondern die Situation nur deshalb so ist, wie sie ist. Darum halte ich die Frage: Wem nutzt es? für so wichtig.


      @stanislave

      Danke für die Auskunft. Nur keine falsche Zurückhaltung. Ich habe z.B. einfach weder Zeit noch Lust mir 10 Jahre lang die detaillierte Fachkenntnisse anzueignen, die ich für eine „wissenschaftliche“ Argumentation bräuchte, nur um dann Sachverhalte „beweisen“ zu können, die mir jetzt schon subjektiv ganz klar erscheinen. Grobes Beispiel: Ich muss nicht die Tricks kennen, nach denen das BIP berechnet wird, um zu sehen, daß in einem Land die Leute verhungern.

      @helmut_kohl

      Danke für die Auskunft zur FED.
      Mir ist natürlich schon aufgefallen, daß hier etwas das Spiel Einer-gegen-Alle gespielt wird. Um so mehr bedauere ich es, in die gleiche Kerbe hauen zu müssen. Aber Deine Argumentation bezüglich der Globalisierung und die Art, wie Du nur einzelne Fragen beantwortest, meistens solche, die mit Zahlen zu beantworten sind, über deren Aussagekraft man jedoch geteilter Meinung sein kann, lässt mir nur die Möglichkeit, Dir ebenfalls zu widersprechen.

      - Ganz zentral scheint mir die Frage, die hier schon mehrfach gestellt, aber nie beantwortet wurde: Wer hält die Aktiva? Bzw. Wem nutzt es?

      - Du behauptest, daß die Globalisierung positiv sei und nur Länder die daran nicht beteiligt sein sollen, darunter zu leiden hätten. Aber welche Länder sollen denn noch nicht „verglobalisiert“ sein? So wie ich das sehe, werden bereits jetzt weltweit fast alle Länder ausgebeutet, sprich es werden Rohstoffe, Know How und sonstiger Export aus diesen Ländern abgezogen, damit diese im Gegenzug Ihre Schulden nicht allzu stark erhöhen müssen. Und was heißt denn, es nutzt den Ländern? Dem größten Teil der Menschen nutzt eine Globalisierung nicht, sondern schadet nur (hier würde ich Reallohnverluste, Abbau der Gesundheitsvorsorge, Zerstörung gewachsener Strukturen durch den IWF, Arbeitslosigkeit usw. anführen)

      - Grundsätzlich denke ich, Du machst es Dir zu einfach, mit Zahlen zu antworten. Diese sind natürlich für manche Überlegungen wichtig und auch deren Kenntnis ist wichtig, aber dabei darf man nicht aus den Augen verlieren, daß es sich um Zahlen innerhalb eines Glaubensgebäudes handelt, dessen Gott Geld und Macht ist. Wichtig hierbei ist den einzelnen Menschen und dessen Lebensumstände im Blick zu haben. Und damit meine ich nicht, wieviel Geld er hat, sondern wie es ihm ganz subjektiv geht. Ist er gesund, zufrieden, lebt er harmonisch mit seiner Umwelt oder ist er vielleicht kränker als früher, unzufriedener, egoistischer, im Kampf mit seiner Umwelt?

      Verhungern jetzt mehr Menschen als früher, weil sie nicht „globalisieren“???

      - Mich würde es auch noch sehr interessieren, welche Sichtweise Du hast, bezogen auf diesen Abschnitt meines letzten Postings: „Es wird hier teilweise davon geredet, daß es sich um „monetäre Fehlentscheidungen“ handeln würde, die zur jetzigen Situation geführt haben. Dies halte ich für nicht richtig. Ich glaube grundsätzlich schon nicht an Zufälle und erst recht nicht in der Politik. Schon gar nicht kann ich es mir vorstellen, daß bei Entscheidungen von globaler Tragweite irgendetwas dem Zufall überlassen bleibt. „Geld regiert die Welt“, deshalb werden dort die hellsten Köpfe der Welt sitzen und alle Szenarien bis ins kleinste planen.“


      „-1,3 Mrd Menschen müssen von weniger als 1 US-$ pro Tag leben.
      -sogar 3 Mrd Menschen von weniger als 3 US-$?

      Rate mal wo die Mehrheit der 1.3 Mrd Menschen sitzt: In den Laendern, die nicht globalisiert haben. Traurig, aber wahr. „

      Diese Bemerkung ist schon sehr zynisch. Hier kann ich mir eine persönliche Anmerkung nicht verkneifen: Bemerkst Du vor lauter Stolz auf Deine Diplome überhaupt noch, daß es hier um Menschen geht?



      - Deinen Bemerkungen zu den Gewerkschaften und Rentenversicherungsträgern bezüglich Machtverlust kann ich zustimmen. Ich sehe (nicht nur) hier ebenfalls einen großen Egoismus und ein Machtstreben, welches den Menschen, die von solchen Organisationen Nutzen haben sollten, nur schadet. Gewerkschaften heutiger Prägung sind eigentlich nur eine große Massenvera...schung.


      Zum Schluß möchte ich noch sagen, daß die Emotionen, die stellenweise in meine Argumentation einfließen, von den großen Bedenken und der Angst herkommen, die ich zur Zeit habe. Ich sehe das Wirtschaftssystem am Abgrund und nur die Reichen und Mächtigen, die uns noch schubsen, haben einen Fallschirm...

      derBuddhist


      PS: Nach gründlicher Überprüfung meiner Psyche bin ich übrigens zu dem Schluß gekommen, daß ich nicht paranoid bin, sondern die weltweite Entwicklung einfach besorgniserregend ist.:D
      Avatar
      schrieb am 23.07.01 18:37:12
      Beitrag Nr. 623 ()
      @Helmut

      dieser Artikel wird dir gefallen, schätze ich
      ( mir jedenfalls, besonders treffend finde ich die
      Frage wo Super-Multis wo Mickisoft , Coca Cola oder GM ihre
      KZs stehen haben)
      http://www.newaus.com.au/news263burchill.html

      Und dem noch eines drauf zu setzen: wieviel Mio hat
      der weise und gütige Kim Il Sung in Nordkorea verr...
      lassen. Und der ist nun absolut unverdächtig, mit den
      Grosskonzernen und Globalisierern gemeinsame Sache
      zu machen.
      Avatar
      schrieb am 23.07.01 21:20:44
      Beitrag Nr. 624 ()
      @ derBuddhist

      Ganz zentral scheint mir die Frage, die hier schon mehrfach gestellt, aber nie beantwortet wurde: Wer hält die Aktiva? Bzw. Wem nutzt es?

      Welche Aktiva? Meinst Du die Aktiva der internationalen Bilanz. Wer was haelt, weiss ich leider nicht. Aber Du kannst ja mal beim IMF reinschnuppern:
      http://www.imf.org/external/pubs/ft/weo/2001/01/data/index.h…
      Unter "Net Capital Flows (billions of US dollars)"
      Stehen die jaehrlichen Kapital fluesse in verschiedene Laender. Das sind vorzugsweise Investitionen aus westlichen Industrielaendern. Aber Vorsicht: Die Daten sind Fluss-Groessen, keine Bestandsgroessen wie in einer Bilanz.

      - Du behauptest, daß die Globalisierung positiv sei und nur Länder die daran nicht beteiligt sein sollen, darunter zu leiden hätten. Aber welche Länder sollen denn noch nicht „verglobalisiert" sein?

      Mein einem Schwarz/Weiss Denken kommen wir hier nicht weiter. Es gibt nicht Globalisiert vs. Nicht Globalisiert, sondern es gibt verschiedene Grade der Globalisierung. Und ich sage, dass die Laender, die weniger globalisiert sind, eben schlechtere Aussichten haben.

      Zum Beispiel: Ich habe mir mal die Daten 1970-1995 von der Weltbank angeschaut, und zwar BIP (pro Kopf) und Openness (=Importe+Exporte relativ zum BIP). In der Gruppe der Wachstumswunder (3% und mehr Wachstum pro Kopf von 1970-1995) war openness im Schnitt fast 90% im Jahr 1970 und ist auf fast 140% im Jahr 1995 angewachsen. In der Gruppe der Desaster (negatives Wachstum) war openness im Schnitt nur 54% im Jahr 1970 und ist nur auf 70% angewachsen.

      Fazit: Ein wesentliches Merkmal der Wachstums-Wunder-Laender ist, dass sie sich dem internationalen Handel und Wettbewerb oeffnen. Dagegen ist ein Merkmal der Wachstums-Desaster, dass sie sich nur langsam (wenn ueberhaupt) den internationalen Maerkten oeffnen.

      So wie ich das sehe, werden bereits jetzt weltweit fast alle Länder ausgebeutet, sprich es werden Rohstoffe, Know How und sonstiger Export aus diesen Ländern abgezogen,

      Handel ist keine Ausbeutung. Wie ich mit dem Model unten gezeigt habe und wie auch Erfahrungen aus Asien zeigen, gewinnen vor allem die armen Laender am Handel. Wer ist denn wohl 7% pro Jahr gewachsen? Deutschland und die USA wohl nicht. Aber Sued Korea hatte 25 Jahre (!!!) 7% Wachstum.

      (hier würde ich Reallohnverluste, Abbau der Gesundheitsvorsorge, Zerstörung gewachsener Strukturen durch

      Absolut laecherlich. Durch internationalen Wettbewerb steigen die Loehne in den armen Laendern. Und die Gesundheitsversorgung in Sued Korea ist sicherlich besser als vor 20 Jahren. Das ist exakt die Folge des enormen Wachstums.

      Verhungern jetzt mehr Menschen als früher, weil sie nicht „globalisieren"???

      Das habe ich nicht gesagt. Ich sage nur, dass weniger Menschen verhungern muessten, wenn sich die Entwicklungslaender weiter oeffnen wuerden.

      Diese Bemerkung ist schon sehr zynisch. Hier kann ich mir eine persönliche Anmerkung nicht verkneifen: Bemerkst Du vor lauter Stolz auf Deine Diplome überhaupt noch, daß es hier um Menschen geht?

      Danke fuer diesen Kommentar. Gerade weil es hier um Menschenleben geht, sollten wir hier weg vom typischen Gelaber, a la evangelischer Kirchentag, und hin zum Pragmatismus. Sonst laeuft man naemlich Gefahr, dass man Jahrelang nur dummes Zeug labert und es passiert nichts.

      Mein abschliessender Kommentar zu Globalisierung:

      Was ist so schlimm am Sweat-Shop? Der Sweat Shop ist eine Win-Win Situation: Wir koennen unsere Kleidung billiger kaufen und die Arbeiter im Sweat-Shop bekommen immerhin mehr Lohn als vorher. Ich darf mal zusammenfassen, wie hier die Globalisierungsgegener argumentieren: Sagen wir, im Moment haben wir einen Wohlstand von 100, und die Leute in den Entwicklungslaendern (EL) einen Wohlstand von 10 (die absoluten Groessen sind uninteressant, nur die relative Groesse zaehlt). Mit einem Sweat-Shop koennte man den Wohlstand in den EL auf 20 erhoehen. Aber nein, das wollen wir nicht. Wir wollen, dass die Leute in den EL auch einen Wohlstand von 100 bekommen, also wollen wir keinen Sweat-Shop. Glauben die Globalisierungsgegner wirklich, dass auch nur ein auslaendischer Investor eine Fabrik aufmachen wuerde, wenn die Leute dort den gleichen Lohn wie der typische deutsche Arbeiter bekaemen?

      Ausserdem: Der Sweat-Shop ist ja nun nur die erste Stationin der Entwicklung. Sued Korea ist zum Beispiel im Moment einer der fuehrenden (wenn nicht der fuehrende) Exporteure im Chip-Sektor. Es waere ja schoen, wenn alle EL mit einem Sprung dort landen koennten wo Korea heute ist, aber so geht es nunmal nicht. Auch Korea und die vielen anderen Wirtschaftswunder mussten zunaechst "kleine Broetchen backen". Oder wollte irgendjemand von Euch eine Chip Fabrik im Sudan aufmachen? Die weiteren Stufen der Entwicklung kommen nach dem Sweat shop ganz automatisch.

      - Mich würde es auch noch sehr interessieren, welche Sichtweise Du hast, bezogen auf diesen Abschnitt meines letzten Postings: „Es wird hier teilweise davon geredet, daß
      es sich um „monetäre Fehlentscheidungen" handeln würde, die zur jetzigen Situation geführt haben. Dies halte ich für nicht richtig. Ich glaube grundsätzlich schon nicht an Zufälle
      und erst recht nicht in der Politik. Schon gar nicht kann ich es mir vorstellen, daß bei Entscheidungen von globaler Tragweite irgendetwas dem Zufall überlassen bleibt. „Geld
      regiert die Welt", deshalb werden dort die hellsten Köpfe der Welt sitzen und alle Szenarien bis ins kleinste planen."


      Ich stimme Dir zu. Die Fed kann nichts dafuer, dass Millionen und Milliarden Dollar in fragwuerdigen Projekten investiert wurden. Und die Fed kann weiter nichts dafuer, dass in der gegenwaertigen Situation die Hardware und Software Hersteller Absatzschwierigkeiten haben.
      Avatar
      schrieb am 23.07.01 22:49:45
      Beitrag Nr. 625 ()
      Oder bist Du gar einer der Gewerkschaftsbosse, die sich auf Kosten anderer einen fetten Wanst anfressen???


      substanz zu substanz
      Avatar
      schrieb am 23.07.01 23:22:57
      Beitrag Nr. 626 ()
      über die auswirkungen der globalisierung kann man lange streiten, das thema ist sehr komplex. was die auswirkungen auf die umwelt angeht, habe ich mich in einem eigenen thread versucht, dem thema anzunähern, unter dem stichwort `umwelt` findet sich eine grössere stoffsammlung. zur frage, ob die globalisierung uns in eine krise führen wird, ob wir eine neue wirtschaft brauchen und wie sie aussehen könnte, ein paar gedanken:

      quiz-spiele sind im fernsehen sehr beliebt, und das hat seinen grund. sie sind eigentlich ein relikt aus der zeit des wirtschaftswunder-deutschlands. schon damals war mit ihnen der traum und die verheissung von wohlstand ohne mühe verbunden, aber sie warfen das leben nicht aus der bahn. wenn jauch seine kandidaten am ende fragt, was sie mit ihrem gewinn vorhaben, fällt ihnen übrigens auch heute meist nichts anderes ein: die reise, das auto, das haus abbezahlen.

      doch die verheissung der neuen quiz-shows ist schier grenzenlos: eine million, zehn millionen - die magie der grossen zahl, das ganz grosse geld, das andere leben - der sprung in eine andere welt, das ist es, was lockt. ich finde das symptomatisch für unsere zeit. quizshows und lotterien als ausweg aus dem durchschnittsleben, in dem man seit jahren mit immer weniger realeinkommen immer mehr laufende kosten bezahlen muss. wer wird millionär? die jackpot-philosophie täuscht das verteilen nur vor, ihr wahres prinzip ist die konzentration auf den einzelnen, willkürlichen akt des schicksals. dafür sammelt sie bei den vielen ein, um den wenigen zu geben. wenige sind auserwählt, die anderen werden bei guter laune gehalten. so funktioniert auch die börse derzeit.

      millionär wird nur der, der es schon ist. statistisch gesehen werden die deutschen immer reicher. in wahrheit profitieren nur wenige von den gewinnen, die hier erwirtschaftet werden. der graben zwischen arm und reich wird immer grösser.

      heute lebt auch die mittelschicht, das rückgrat der bundesdeutschen nachkriegsgesellschaft, in der furcht vor dem sog nach unten. wohl zu recht, denn ein viertel der deutschen, heisst es, wird in zukunft seinen lebensstandard nicht halten können. wir sind nicht mehr `unseres glückes schmied`. wo man heute noch die `neue mitte` vermutet, wird wohl in ein paar jahren eine grössere lücke klaffen.

      die wirtschaft aber schätzt geregelte verhältnisse. sie trachtet danach, sie hervorzubringen, in ihrem innern und in der gesellschaft. alles soll berechenbar sein, das erhöht die erfolgschancen und mindert das risiko. der trend geht darin, die unternehmen hierarchisch möglichst präzise durchzustrukturieren. überall jammert man über das wachsende konferenzwesen und die zunehmene bürokratie. es regiert ein bürokratischer kapitalismus, der auf expansion und kontrolle aus ist.

      dabei geben die grossen und multinationalen konzerne den takt vor. durch fusionen sind marktgiganten entstanden, die nur noch bedingt miteinander konkurrieren. wer glaubt noch ernsthaft, dass die ölmultis über die benzinpreise miteinander konkurrieren? das trachten in bezug auf die äusseren märkte zielt nicht mehr auf eroberung, sondern auf aufteilung. erobert werden die unternehmen, die noch konkurrieren. die märkte, die so entstehen, ähneln den alten, aber darunter liegen riesige spielfelder für die global player.

      die bildung von oligopolen schafft eine grundsätzlich neue situation für alle, vom verbraucher bis zum politischen gemeinwesen. das prinzip der konkurrenz wird durch sie vom markt genommen und nach innen verlegt.

      die globalen vorreiter der neuen weltwirtschaftsordnung trachten unter dem banner der marktliberalisierung und des shareholder value danach auszulagern, was ihnen an schranken und verantwortung auferlegt war. sie formen die märkte. sie verordnen ihnen wachtstumsziele. der staat soll bürokratische hemmnisse abbauen. das politische versprechen ist `wachstum für alle`, und sie drängen auf den abbau sozialer sicherungen...aber die armen werden dadurch nicht weniger. die global player versprechen das paradies auf erden, aber den jackpot behalten sie lieber für sich. wir sind auf dem weg in eine art informelle kapitalistische planwirtschaft, die mit der ungleichheit rechnet. es wie beim lotto. in diese effizienzmaschine muss oben einfach zu viel hineingesteckt werden, damit unten etwas wohlstand herauskommt.

      rund die hälfte aller grossfusionen scheitert oder erfüllt den angestrebten zweck nicht. die shareholder value-mentalität mit ihren rentabilitäts- und effizienzvorgaben sowie ihren kommandostrukturen beginnt, sich einer art planwirtschaft anzunähern. je einförmiger die zahlenspiele, desto grösser wird der interpretationsbedarf auf allen ebenen...die ag`s sind selbst zu gefangenen der `marktregeln` geworden. milliardenwerte werden durch strategische fehlentscheidungen vernichtet (bmw-rover, deutsche bank-dresdner bank und daimler-chrysler). das ist nur die spitze des eisbergs an systematischer verschwendung.

      eine mächtige wirtschaft braucht einen aktiven staat, eine aktive politik, die sich nicht nur um infrastruktur kümmert, sondern auch das bewusstsein darüber in gang hält, welche gesellschaft wir eigentlich wollen und welche ziele wir haben.

      und die haben wir eben nicht!

      wenn man über wirtschaft diskutiert, stösst man in letzter zeit immer häufiger auf die prinzipien der sozialen marktwirtschaft. das modell, die sozialen fehlentwicklungen durch staatliche regulierung umzuleiten, ist noch nicht zerstört. dazu aber braucht es demokratie. die brauchen übrigens auch die entwicklungs-und schwellenländer, damit überhaupt erst eine basis geschaffen werden kann für die entwicklung einer globalisierten wirtschaft, die bildung für alle schafft und denen chancen bietet, die sie nutzen.

      die politik darf sich m.e. nicht zum dienstleister der wirtschaft reduzieren lassen, sie muss selber verlässliche rahmenbedingungen schaffen und eine umverteilung der chancen ermöglichen. wenn wir erst mal so weit sind, kann durchaus die wirtschaft die politik bestimmen, i.d.s., der kleinaktionär investiert dort, wo er es nach *umdenken* für sinnvoll erachtet.

      was hat das mit der verschuldungsmaschine zu tun? ganz viel. hier geht es nämlich um die frage, ob wir eine echte chance auf umverteilung haben oder nur an einem lotteriespiel teilnehmen.

      grüsse
      cabinda
      (im urlaub)
      Avatar
      schrieb am 24.07.01 08:19:11
      Beitrag Nr. 627 ()
      @cabinda

      Den Teufel mit dem Belzebub austreiben??

      Ich bin der Meinung, man wird bei unvoreingenommer
      Sicht der Dinge nachweisen können, dass die Situation, die
      Du beschreibst letzlich durch politische bzw. staatliche
      Eingriffe in den Marktmechanismus entstanden sind, insbesondere die ach so beliebten Multis, die man heute
      so gerne bekämpft. Das sind zuallerletzt Produkte eines
      "ungehemmten Kapitalismus`"
      Was m.E. der "Anti-Bewegung" kulturell zugrunde liegt ist eine Geringschätzung des Einzelnen, und letzlich
      auch derjenigen, um deren "Wohl" man ach so besorgt ist.
      Um es mal krass auszudrücken: Antihumanismus( und übrigens
      bin ich geneigt, bei der Umwelt-Thematik dasselbe Attribut
      anzuwenden).

      Wenn ich am Wochenende mehr Zeit habe, werde ich versuchen
      mehr dazu zu schreiben.
      Avatar
      schrieb am 24.07.01 14:06:51
      Beitrag Nr. 628 ()
      Zinssenkungen schaden möglicherweise ...

      http://nypostonline.com/business/35776.htm
      Avatar
      schrieb am 24.07.01 16:22:30
      Beitrag Nr. 629 ()
      @ Ken Meyer

      Vielen Dank fuer den Artikel aus dem New Australian. War wirklich unterhaltsam. Ich habe mir mal ein paar andere Artikel angesehen u.a. zum Thema Globalisierung. Hier ein Zitat:

      So when a bigoted economic illiterate like Barker uses his position to parrot anti-globalisation propaganda, you can bet your bottom dollar he is preaching the equivalent of the party line.
      On one occasion Barker drew on an article by Rodrik ("Sense and Nonsense in the Globalisation Debate", 1997 summer edition of the +Journal of Foreign Policy), Barker tells us that Rodrik sets out the globalisation issues "with splendid clarity". (Coming from Barker, this kind of praise amounts to the kiss of death among the informed).


      Ganz schoen harter Tobak, was die in Australien da schreiben. Inhaltlich haben sie aber vollkommen recht.

      Zinssenkungen schaden möglicherweise ... http://nypostonline.com/business/35776.htm

      Das ist der duemmste Artikel, den ich seit langer Zeit gelesen habe. Er stammt ja auch aus dem amerikanischen Equivalent der Bild-Zeitung.
      Avatar
      schrieb am 24.07.01 17:57:44
      Beitrag Nr. 630 ()
      helmut_kohl:

      Danke für den Link und Deine Antworten. Ja, ich meinte die Aktiva der int. Bilanz. Nicht unbedingt nur die, zwischen den Ländern sondern auch die der Großbanken. Mir geht es dabei um das Schulden-Zins-System, welches meiner Meinung nach für die großen wirtschaftlichen Mißstände verantwortlich ist. Es hätte mich allerdings auch gewundert, wenn diese monetären Verstrickungen irgendwo öffentlich aufgelistet wären.

      Zur Globalisierung: Es ist schon ein Unterschied, ob man das BIP oder sonstige Zahlen zur Beurteilung des "Wohlstandes" nimmt, oder ob der Einzelne etwas davon hat. Z.B. wenn "die Reichen" mehr verdienen, "die Armen" aber weniger haben, können trotzdem das BIP oder sonstige Größen steigen, aber die Mehrzahl hat nichts davon. Auch Lohnsteigerungen an sich sind kein Beweis, dass es einem Land besser geht. Da muss noch mehr berücksichtigt werden, z.B. Wieviele Menschen haben Arbeit, wie entwickeln sich die notwendigen Ausgaben dieser Menschen (Essen, Wohnung, Schulden usw.)

      Also, ich möchte nun wirklich nicht wie jemand klingen, der ein Anhänger einer Verblödungsreligion ist, aber bei mir liegen die Prioritäten eindeutig beim Einzelmenschen, bzw. einer Vielzahl derselben und NICHT bei der Wirtschaft, die mit Zahlen jonglieren kann, bis alles wunderbar ist. Ich bestreite weiterhin (und befürchte, wir werden uns da nicht einig) die Gleichung geht es der Wirtschaft gut, geht es den Menschen gut. Auch bei Deinem Beispiel des Sweat-Shops muss man den Begleitumständen große Bedeutung beimessen. In welchem Maß steigt die Verschuldung dieses Landes was ist mit den Kosten, verlieren andere ihren Job deshalb. Ich habe nicht gegen Projekte, die helfen, aber eine genaue Prüfung, wem das alles wirklich nutzt ist unentbehrlich. Und wenn ausgerechnet die Geldgeber solcher Projekte, die ja daran verdienen wollen, betonen, wie gut das für die Entwicklung dieser Länder sei, dann werde ich mißtrauisch.

      Letzte Bemerkung: Mir ging es nicht nur um die Macht der FED, sondern um das globale Finanzsystem, welches auf Zins beruht und von dem ich den Eindruck habe, dass es komplett gesteuert wird, während die Bevölkerungen der Länder für dumm verkauft werden.
      (zum Zinsthema: http://www.geldcrash.de/Neueinsteiger/neueinsteiger.html

      derBuddhist
      Avatar
      schrieb am 24.07.01 19:53:39
      Beitrag Nr. 631 ()
      @ derbuddhist

      aber bei mir liegen die Prioritäten eindeutig beim Einzelmenschen, bzw. einer Vielzahl derselben und NICHT bei der Wirtschaft, die mit Zahlen jonglieren kann, bis alles wunderbar ist

      Und ich bin auch kein Unmensch, auch wenn viele hier im Board das wahrscheinlich glauben. Und weil ich halt viele Leute aus Sued Korea und Taiwan in meinem Freundeskreis habe, weiss ich, dass sich die Globalisierung sich unterm Strich positiv auf des Leben der breiten Mehrheit ausgewirkt hat.

      während die Bevölkerungen der Länder für dumm verkauft werden.
      (zum Zinsthema: http://www.geldcrash.de/Neueinsteiger/neueinsteiger.html


      Na, "fuer dumm verkauft" wirst Du vor allem von der Seite www.geldcrash.de. Das 1999 BSP wird mit knapp 3.9 Billionen Mark richtig angegeben. Aber die Verschuldung von ueber 10 Billionen Mark ist schlicht und ergreifend falsch. Ohne Quellenangabe wird da einfach mal eine Fantasie-Zahl in den Raum gestellt. Wer soetwas glaubt, der wird wirklich fuer dumm verkauft.

      Und die ganze Story mit dem Josphs-Pfennig ist auch Nonsens. Ein wenig Verstaendnis von Rechnungswesen, insbesondere Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung, wuerde den Irrtum aufklaeren.
      Avatar
      schrieb am 25.07.01 22:09:53
      Beitrag Nr. 632 ()
      Von dem Währungsforum...

      ;)

      1 von tin 25.07.01 11:57:20 4048208
      Zur weiteren Entwicklung des EURO möchte ich folgende Anmerkungen machen.

      1. Die EZB will einen festeren Euro.
      2. Die USA überdenkt offenbar ihre "Politik des starken $".
      3. Der Kapitalzufluß in den Dollarraum könnte stocken.
      4. Die Zentralbanken der Welt besitzen Dollarreserven im
      Überfluß und eindeutig zu wenig Euroreserven.
      5. Das Sentiment ist negativ.
      6. Der EURO ist fundamental unterbewertet.

      Diese Gründe werden eingerahmt durch eine unglaublich gute technische Situation. Wer hat schon mal so eine schöne Bodenbildung gesehen?

      Hieß es nicht immer, daß Interventionen nur nachhaltig wirken würden, wenn ein Boden gebildet sei?

      Ich rechne fest mit 0,90 in der nächsten Woche.

      Macht euch keine Sorgen über die vielen negativen Faktoren, die in den Medien genannt werden. Das liest sich bald ganz anders. Nicht vergessen: Die Kurse
      machen die Nachrichten.




      #2 von Trendneutral 25.07.01 12:30:56 4048514
      Langfristig haben die Spekulanten immer gegen die Interventionen verloren. Der Euro ist absolut unterbewertet und dürfte sich explosionsartig erholen.


      #3 von big_mac 25.07.01 13:34:58 4049136
      1. Die EZB will einen festeren Euro.

      mit ihrem gerede haben sie sehr viel zum absturz beigetragen. ich bezweifle noch immer daß ein wirklich starker euro (bei 1,2 !) erwünscht ist.

      2. Die USA überdenkt offenbar ihre "Politik des starken $".

      Das wäre eine chance für den euro - die einzige. bloß - die usa haben keinen wirklichen grund dazu, wegen 3.

      3. Der Kapitalzufluß in den Dollarraum könnte stocken.

      nicht solange die wirtschaft besser läuft als woanders und der dollar stark ist (deshalb werden sie auch die politik nicht ändern)

      4. Die Zentralbanken der Welt besitzen Dollarreserven im
      Überfluß und eindeutig zu wenig Euroreserven.

      wozu auch - haben sich verluste erspart.

      5. Das Sentiment ist negativ.

      zur zeit wohl kaum. jeder geht von einer erholung des euro aus.


      6. Der EURO ist fundamental unterbewertet.

      das übliche gebet - wird kaum jemals begründet.

      Diese Gründe werden eingerahmt durch eine unglaublich gute technische Situation. Wer hat schon mal so eine schöne Bodenbildung gesehen?

      ja, 1999 und 2000 bei $/€

      die übliche sommerrallye des euro. 0,90 ist möglich - mehr will wahrscheinlich niemand. danach - 0,7x, speziell wenn die us-wirtschaft sich wieder erfängt-
      und öl wieder teurer wird. wenn nicht, dann gold kaufen. die chance daß europa sich besser entwickelt als die usa gibt es zur zeit nicht.


      #4 von stgmarc 25.07.01 16:32:40 4050747
      zu 3.
      3. "Der Kapitalzufluß in den Dollarraum könnte stocken.

      TUT ER BEREITS: SEIT RUND 4 WOCHEN FINDET EINE DEUTLICHE UMSCHICHTUNG STATT: ZUGUNSTEN DES EUR ; DES GBP UND DES JPY: ALLES GEGEN
      DEN USD !!!

      m.M. ein deutliches Zeichen, daß die letzte Kursbewegung keine Eintagsfliege bleibt.

      Wichtig ist, das wir zügig über die 0,8890/0,8900 kommen.

      Regards Marc
      http://www.fxmarkets.de


      #5 von tin 25.07.01 18:05:30 4051550
      Danke für die ausführliche Entgegnung Big_Mac.

      Gerne möchte ich noch folgendes anfügen zur mittelfristigen
      Situation des Dollar:

      Seit Jahren fließt Kapital in die USA. Mittlerweile gehören
      40% der Staats- und Unternehmensanleihen Ausländern. Zumindest die Zinsen werden wohl repatriiert.
      Ohne diese Kapitalzuflüsse hätte der Dollar längst abwerten müssen, weil sonst das LB-Defizit nicht finanziert werden könnte.

      Um den jetzigen $-Kurs zu halten bedarf es weiterhin eines Nettokapitalimportes seitens der USA.

      Was ist aber, wenn die positiven Renditeerwartungen der Investoren auf neutral oder negativ drehen?


      Zur kurzfristigen Situation des Dollar noch dies:

      Der Dollar reagiert nicht mehr auf positive Meldungen.
      1. Der Rückgang des Lb-Defizits. (m.M. nach J-Curve-Effekt)
      2. Gestrige Kommentare des Finanzministers.


      Vor einiger zeit noch hätten diese Meldungen den euro um 1-2Cent nach unten gedrückt. Es passierte aber nichts.





      #6 von big_mac 25.07.01 18:31:21 4051802
      @ tin

      das kapital ist aus gutem grund in die USA geflossen. das umfeld ist einfach besser - und scheint es auch zu bleiben, zumindest bis es wieder
      regierungswechsel in europa gibt.
      europa hat viel zu viele strukturschwächen - zum beispiel die ganzen ausgleichszahlungen. was im falle der erweiterung passiert weiß auch noch niemand
      ganz genau.

      es ist sehr wahrscheinlich daß sich die amerikanische wirtschaft zuerst erholt - wann immer das auch passiert.

      bez. bonds: die USA haben einen budgetüberschuss ! und einen sehr großen markt für corporate bonds.

      lg


      #7 von sittin bull inv 25.07.01 20:21:06 4052720
      In den corporate bonds liegt auch eine große Gefahr,
      weil immer deutlicher wird,
      das viele Unternehmen ihre Zinsen nicht bedienen werden können.

      Jedenfalls gibt es in Europa keine Panik vor einer Rezession,
      im Gegensatz zu den USA, wo Herr Greenspan
      um jeden Preis eine vermeiden will.

      Das ist die 1-Billion-Dollar-Frage!

      Warum eigentlich?

      Warum mischt sich in der angeblich so freien Wirtschaft
      die Fed seit einigen Jahren immer wieder in das
      Marktgeschehen ein?

      Ein längerfristiger postiver Effekt bleibt mir verborgen.
      Es ist alles nur trendverstärkend,
      nun leider auch in die "falsche" Richtung,
      weil die Wirtschaft zu lange mit viel Geld (Schulden!)
      am laufen gehalten wurde.

      Nur aus der Situation heraus ist die wirtschaftliche Lage besser,
      ob sie schnell wieder besser wird als in Europa,
      wage ich zu bezweifeln...


      #8 von big_mac 25.07.01 21:34:34 4053310
      pardon, was die wirtschaftliche entwicklung betrifft sitzen wir in europa in einem ziemlich brüchigen glashaus.

      die prognosen gehen rapide nach unten ! wo sind die 3% wachstum von denen ende 2000 so großartig geredet wurde?



      #9 von sittin bull inv 25.07.01 21:52:57 4053472
      Pah, Wachstum, alle schauen immer nur auf das Wachstum...



      Was meinst du wohl, warum in den Zielbedingungen unserer Wirtschaft
      das magische Viereck las theoretisches Ziel anvisiert wird?

      Auch wenn nicht alle Ziele gleichzeitig erreicht werden können,
      so ist doch auf alle Ziele zu achten.

      Also, wie war das noch?

      stetiges, beständiges Wirtschaftswachstum <----> stabiles Preisgefüge


      Außenwirtschaftliches Gleichgewicht <----> hoher Beschäftigungsstand


      Welche Ziele werden in den USA zur Zeit erreicht,
      bei welchen wird eine negative Entwicklung bewußt igorierend in Kauf genommen?


      Wieso ist in Europa alles anders,
      aber deswegen nicht alles schlecht?
      Avatar
      schrieb am 26.07.01 11:23:34
      Beitrag Nr. 633 ()
      Der Dollar wird spätestens abrauchen, wenn die GSEs
      ( Fannie und Freddie ), die jetzt die Wirtschaft stemmen
      von den hochverschuldeten Konsumenten im Stich
      gelassen werden.
      Ich finde es wieder sehr bezeichnend für die
      Wallstreet Spinmeisters, dass dies das Börsenpublikum
      noch ganz und gar nicht interessiert. Insofern mal wieder
      ne Klasse Arbeit abgeliefert.
      Übrigens, Warren Buffet, hat sich schon letztes Jahr
      komplett aus diesem Minenfeld zurückgezogen.

      http://www.thestreet.com/comment/detox/1499337.html
      Avatar
      schrieb am 26.07.01 19:36:32
      Beitrag Nr. 634 ()
      In den amerikanischen Börsen steckt verdammt viel europäisches Kapital. Wenn der Dollar fällt, dürfte es abgezogen werden.
      Ob das erwünscht ist? Schließlich ist das Gejammere um den schwachen Euro in den letzten 6 Monaten doch ziemlich verstummt.

      gruss paule2
      Avatar
      schrieb am 26.07.01 19:50:32
      Beitrag Nr. 635 ()
      Noch viel mehr japanisches...

      Die haben dort ein Jahrzehnt mit Null-Zinsen auf Anleihen
      und beständig sinkenden Immo- und Aktienpreisen zu tun.

      Werden die Japaner ihr Geld in den USA lassen?

      Nur was sollten sie sonst damit machen?

      Sinkende Zinsen sollten für sie ja eher Warnsignal sein:rolleyes:


      Übrigens sind internatinale Kapitaltrends viel nachhaltiger,
      als selbst die besten Experten schätzen.
      Avatar
      schrieb am 27.07.01 15:52:45
      Beitrag Nr. 636 ()
      bin wieder da

      für meinen geschmack ist die lage momentan schlimmer als im frühjahr !

      und dann ging es hoch. mit der begründung wir packen alles schlechte ins erste quartal und die blöden lager werden wir schon leer bekommen.


      20-25 prozent abschlag von den tiefstständen im frühjahr bitte
      Avatar
      schrieb am 27.07.01 17:07:22
      Beitrag Nr. 637 ()
      Hey Dolby, herzlich willkommen zurück !

      Hab dafür gesorgt, daß sich nichts verbessert hat!
      Haste JDSU gesehen - autsch, daß war ganz alleine ich !!!!!!


      Stani
      Avatar
      schrieb am 27.07.01 17:36:24
      Beitrag Nr. 638 ()
      w/o hatte wohl mal wieder ne Macke, jedenfalls mein
      Posting von heute morgen ist perdue ...

      Kongress "Hearing on "Risks of a Growing Balance of Payments Deficit"

      http://www.senate.gov/~banking/01_07hrg/072501/roach.htm
      Avatar
      schrieb am 30.07.01 12:39:51
      Beitrag Nr. 639 ()
      @ helmut und alle anderen natürlich auch !

      30.07.2001
      US Daten geschönt
      Helaba

      Euro/US-Dollar eröffnete heute morgen bei 0,8750, nachdem Freitag in New York Tiefstkurse bei 0,8722 markiert wurden, so die Analysten von Helaba.

      In Asien habe sich der Euro innerhalb einer Bandbreite zwischen 0,8740–0,8773 bewegt. Am Freitag hätten die Wachstumsdaten aus den USA nachhaltig enttäuscht. Das Wachstum von lediglich 0,7% nach zuletzt 1,3% im 1. Quartal belege die aktuelle Schwäche der US-Konjunktur. Wenigen Marktteilnehmern sei aufgefallen, dass das Wachstum des Jahres 2000 von 5% auf 4,1% nach unten revidiert worden sei.

      Diese Revision um circa 100 Milliarden US-Dollar des Bruttoinlandsproduktes für das Jahr 2000
      wirke sich über Basiseffekte für das aktuelle Wachstum positiv aus und möge dazu führen, dass zumindest zum jetzigen Zeitpunkt kein negatives Wachstum ausgewiesen werden müsse. Weiter falle bei den Daten auf, dass das Bruttoinlandsprodukt mit nachhaltig geringeren Werten inflationär bereinigt worden sei.

      Der implizierte Deflator sei für das 2. Quartal von zuvor 3,3% auf lediglich 2,3% zurückgenommen worden, der PCE Price Index sei sogar nach zuletzt 3,2% mit lediglich 1,7% ermittelt worden. Hinsichtlich des Umstandes, dass sich die Inflation in den USA vom 1. Quartal bei 4% auf lediglich 3,7% im 2. Quartal verringert habe, erschienen die Werte, mit denen das BIP deflationiert worden sei, wenig plausibel und führten zu einer beschönigenden Sichtweise des US-Wachstums.



      Stani
      Avatar
      schrieb am 30.07.01 15:43:56
      Beitrag Nr. 640 ()
      geschönte us-daten ?

      das kann ich mir bei besten willen nicht vorstellen !

      http://www.strategy-investor.de/Artikel
      Avatar
      schrieb am 30.07.01 17:08:43
      Beitrag Nr. 641 ()
      Schöne Sammlung Dolby - echt klasse !
      Danke.

      Stani
      Avatar
      schrieb am 01.08.01 11:44:48
      Beitrag Nr. 642 ()
      24. Juli 2001 -
      Auszüge eines Prawda-Interviews mit der Wirtschaftswissenschaftlerin Tatjana Korjagina.


      Wie sich Rußland vor dem Finanzkrach schützen kann
      Die russische Wirtschaftswissenschaftlerin Tatjana Korjagina, die am 29. Juni neben Lyndon LaRouche auf der Anhörung des Duma-Wirtschaftsausschusses gesprochen hatte, wurde am 12. Juli von der Prawda interviewt. In der Überschrift hieß es: "Der Dollar und die Vereinigten Staaten werden am 19. August kollabieren - sagt Tatjana Korjagina, die bereits den Rubel-Kollaps und Kirijenkos Rücktritt 1998 fast auf den Tag genau voraussagte."
      Der Interviewer Wladimir Wostruchin beschrieb die Duma-Anhörung als einmalig, denn einer der Gäste dort sei "der sehr bekannte Ökonom Lyndon LaRouche" gewesen. "LaRouche ist Kandidat für die Präsidentschaftswahlen 2004. Wegen seiner abweichenden wirtschaftswissenschaftlichen Ideen verbrachte er aufgrund falscher Anschuldigungen mehrere Jahre in Haft. Für den Prozeß hatte damals der frühere Außenminister Henry Kissinger persönlich gesorgt."

      Wostruchin weiter: "Das Hauptthema der Veranstaltung... war der kommende wirtschaftliche Kollaps in den Vereinigten Staaten. Und ihre Hauptaufgabe war, Empfehlungen für Präsident Putin auszusprechen, was unmittelbar getan werden müsse, um die Folgen dieser Katastrophe abzuschwächen."

      Im Interview selbst bemerkt Tatjana Korjagina, der Wirtschaftsausschuß der Duma hätte seinen Bericht über die Anhörungen bereits Präsident Putin zugeleitet. Sie befürwortete auch die jüngste Entscheidung der russischen Zentralbank, den Gold-Tscherwonez in Umlauf zu bringen. Es folgen Auszüge aus dem Interview.

      Frage: Bei der Anhörung meinten die meisten Sprecher, auch die amerikanische Wirtschaft sei eine große (Finanz-)Pyramide... Aber wie soll das möglich sein, daß das reichste Land der Welt ohne Krieg oder Raketenbeschuß kollabiert?

      Korjagina: Es gibt Waffen, die noch viel zerstörerischer sind als Raketen. Zum Beispiel ist eine Wirtschaftstheorie eine äußerst wirksame wirtschaftliche Waffe, ein Massenzerstörungsmittel.

      Sprechen Sie nur einmal mit dem malaysischen Botschafter [der auch zu der Anhörung eingeladen war, d.Red.], der wird Ihnen sagen, wie die Theorie des Freimarktliberalismus, die Malaysia vom Internationalen Währungsfonds aufgezwungen wurde, das Land an den Rand des wirtschaftlichen Desasters brachte. Zum Glück hatte Malaysia eine patriotische Regierung, die nicht länger auf den Rat des IWF hörte und die Wirtschaft vernünftig zu lenken begann...

      Ein Land dazu zu bringen, einer falschen Wirtschaftstheorie zu folgen, ist genauso, als wenn man jemandem ein Messer in den Bauch sticht.

      Frage: Aber die Vereinigten Staaten stehen hinter dem IWF. Ich kann mir vorstellen, daß die Vereinigten Staaten mit Vergnügen Malaysia oder Rußland ein Messer in den Bauch stoßen würden. Aber jetzt sprechen wir vom Kollaps Amerikas selbst...

      Korjagina: Die Vereinigten Staaten begannen mit diesem selbstmörderischen Spiel 1971, vor 30 Jahren... Sicherlich begehen die USA nicht vorsätzlich Harakiri... Hier nähern wir uns dem Bereich der Konspirologie. Die Geschichte der Zivilisation, die wir aus den Lehrbüchern kennen, ist nur die sichtbare Spitze eines Eisbergs. Es gibt eine Schattenpolitik, genauso wie es Schatten gibt... Es gibt Kräfte in der Welt, die stärker sind als manche Länder und Kontinente... Bei Prognosen der heutigen Wirtschaftslage muß man alle Komponenten berücksichtigen: die sichtbare Wirtschaft und die Schattenwirtschaft, die sichtbare Politik und die Schattenpolitik, und auch den Aspekt des religiösen Denkens der Menschen.

      Frage: Sie sprechen vom Unsichtbaren. Aber vieles ist auch vollkommen sichtbar. Was kann einem großen Land mit einem billionenschweren Budget passieren?

      Korjagina: In den Vereinigten Staaten ist alles möglich. Der Staatshaushalt beträgt zwar mehrere Billionen Dollar, aber die Auslandsschulden betragen 26 Billionen Dollar. Das Land ist bankrott. Die Wirtschaft des Westens insgesamt befindet sich heute am Siedepunkt. Finanzinstrumente, die der Westen zu seiner eigenen Bereicherung geschaffen hat, haben die Finanzen von der Realwirtschaft abgetrennt. Ein Schattenfinanzstruktur von 300 Billionen Dollar hängt über der Erde. Jeden Augenblick könnte sie auf jeden Aktienmarkt der Welt herabfallen und eine Panik, einen Crash hervorrufen. Die jüngsten Krisen in Südostasien, in die auch Rußland hineingezogen wurde, waren nur ein Vorspiel.

      Frage: Was sollen wir tun? Gibt es Möglichkeiten für Widerstand?

      Korjagina: Die Maßnahmen, die Rußland ergreifen sollte, um die Folgen der Weltkrise zu umgehen, sind in dem Dokument, das auf der Grundlage der Anhörungen des Duma-Ausschusses ausgearbeitet und dann Wladimir Putin übergeben wurde, im einzelnen aufgeführt.

      Frage: Ja, aber was sollen die Bürger tun?

      Korjagina: Ihre Dollars in Rubel umtauschen. Ich beobachte sorgfältig die Maßnahmen des Präsidenten und der Notenbank. Sie handeln, was die Maßnahmen zur Vorbereitung auf die Krise betrifft, richtig. Nach dem 19. August könnte der Rubel eine ziemlich gute Währung werden.

      Frage: Warum der 19. August und nicht z.B. der 21.?

      Korjagina: Sicher ist eine gewisse Fluktuation des Zeitpunkts möglich, da meine Prognose wie jede andere auf Wahrscheinlichkeit beruht. Mächtige Kreise versuchen auch, den Kollaps der USA zu verhindern. Aber aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht kann ich definitiv sagen, daß der August mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine Finanzkatastrophe in den Vereinigten Staaten bringen wird.


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      Stani
      Avatar
      schrieb am 01.08.01 13:02:46
      Beitrag Nr. 643 ()
      na, das kommt aber den Verschwörungstheorien, wie sie
      im Goldbrett herrschen verdächtig nahe...

      Der Dollar wird kollabieren( deswegen hab ich ihn ja fett
      geshortet ;) ) aber , das kann noch ne Weile dauern.

      Hier ein seriöserer Artikel von einem Wallstreeter, der
      ausnahmsweise nicht besoffen ist(sorry, muss man so sagen).

      http://www.morganstanley.com/GEFdata/digests/20010730-mon.ht…
      Avatar
      schrieb am 01.08.01 16:27:14
      Beitrag Nr. 644 ()
      Stanislave, haben sie Dich jetzt auch gesperrt, und das obwohl Du hier so eine Art Internetzhygienebeauftragter bist. Ich komme aus dem Staunen nicht mehr raus. Sag mal, weswegen denn?
      Gruß
      Hanno
      Avatar
      schrieb am 01.08.01 16:40:32
      Beitrag Nr. 645 ()
      @ stanissklave

      bist du stanislave oder nicht?
      Bitte eindeutige Äußerung, sonst Fake :mad: Sperrung!
      Avatar
      schrieb am 01.08.01 16:57:39
      Beitrag Nr. 646 ()
      Jungs, ich bin wirklich gerührt wegen Eurer Anteilnahme !
      Aber ich bins wirklich - aber psssst!
      Habe einem Etepetete - User wohl etwas deutlich die Meinung gegeigt.
      Ansonsten bleibe ich auch weiterhin der alte Dowbär.


      Stani
      Avatar
      schrieb am 01.08.01 18:36:37
      Beitrag Nr. 647 ()
      zwei artikel zum thema globalisierung:

      http://www.zeit.de/2001/31/Politik/200131_genua.html
      http://www.zeit.de/2001/31/Kultur/200131_us-intellektuell.ht…

      beim G8-gipfel - `worte, nichts als leere worte`- ist, was die entwicklungspolitik angeht, offenbar nur herausgekommen, dass man sich nicht einmal über die ziele einig ist...

      grüsse
      cabinda

      p.s.
      @sittin bull: post gefunden?
      Avatar
      schrieb am 01.08.01 18:37:53
      Beitrag Nr. 648 ()
      Nu aber `mal was fürs Zwerchfell !
      Dieser Gassenhauer und Oberschenkelklopfer stammt
      angeblich von Star-Analystin Abby Cohen

      "companies have been brutally honest about their earnings"


      Stani
      Mal ehrlich, stehen wir wiklich so dicht am Abgrund ?
      Avatar
      schrieb am 01.08.01 19:00:53
      Beitrag Nr. 649 ()
      Ich glaube jetzt ist der gute alte stanisalve vollkommen durchgedreht.

      Der Dollar und die Vereinigten Staaten werden am 19. August kollabieren

      Klingt so wie die Zeugen Jehova.

      Das Hauptthema der Veranstaltung... war der kommende wirtschaftliche Kollaps in den Vereinigten Staaten

      Naja, darauf hoffen die Kommunisten da drueben ja schon seit 1945. Passiert ist es noch nicht.

      Nach dem 19. August könnte der Rubel eine ziemlich gute Währung werden

      Dass ich nicht lache: Der Rubel als `safe heaven`. :D:D:D Traeumt schoen weiter!



      daß der August mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine Finanzkatastrophe in den Vereinigten Staaten bringen wird.

      Also jetzt mal Butter bei die Fische: Ich wette 10 Kisten Bier, dass bis Ende August der Dollar nicht gegenueber dem Rubel einbricht. Unter Einbruch verstehe ich Abwertung um mehr als 25%. Referenzpunkt ist der Rubel-Kurs am 31. August, 2001, verglichen mit dem Rubel-Kurs am 1.8. 2001, auf der Seite Pacific Exchange Rate Service (http://pacific.commerce.ubc.ca/xr/).

      Also, wer wettet mit mir um 10 Kisten Bier? Stanislave, nicht so schuechtern!!!
      Avatar
      schrieb am 01.08.01 19:11:14
      Beitrag Nr. 650 ()
      @ helmut

      Ich würde ja wetten, wenn ich bei sowas nicht immer 100%ig
      verlieren würde. Außerdem ist mir der Weltfrieden keine 10
      Kisten Bier wert.
      Aber ganz im Ernst, ich habe nicht gesagt, daß mir die Tatjana aus der Seele spricht, sondern lediglich diesen
      Artikel, den jederman für sich selbst bewerten möchte,
      hereingestellt zwecks Meinungsbildung - wie diese auch immer ausfallen mag.

      Stani
      Avatar
      schrieb am 01.08.01 22:55:53
      Beitrag Nr. 651 ()
      Das gefrässige US-Monster verschlingt 2 Mrd. $/Tag an
      Auslandskapital.

      http://money.iwon.com/jsp/nw/nwdt_rt.jsp?cat=USMARKET&src=20…
      Avatar
      schrieb am 02.08.01 07:33:21
      Beitrag Nr. 652 ()
      na ja.

      das mit dem dollar fressen wird sich bald haben.

      die ersten sagen schon danke.
      Avatar
      schrieb am 02.08.01 11:00:18
      Beitrag Nr. 653 ()
      @ helmut

      So so, die Probleme hat nur die sog. new economy ?



      Ford setzt im Juli in den USA 12,8% weniger Autos ab als im Vorjahr



      DEARBORN (dpa-AFX) - Der Automobilhersteller Ford hat im Juli in den USA weniger Fahrzeuge verkauft. Im Berichtsmonat seien mit 303.043 Autos 12,8 Prozent weniger Einheiten verkauft worden als im Vorjahr, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Dearborn mit. Im Juli des vergangenen Jahres wurden noch 347.331 Fahrzeuge abgesetzt.

      Seit Jahresbeginn ist den Firmenangaben zufolge der Absatz um 11,3 Prozent auf 2,336 Millionen Autos gefallen. Im Vorjahr waren es noch 2,633 Millionen gewesen. Der Konzern wies daraufhin, dass er den früher bekannt gegebenen Produktionsplan für das dritte Quartal in Nordamerika mit 930.000 Autos einhalten wolle./FX/tw/rw


      Autor: dpa - AFX, 19:05 01.08.01

      Stani
      Avatar
      schrieb am 02.08.01 12:49:33
      Beitrag Nr. 654 ()
      We are highlighting in this weeks Global Strategy Weekly that the risks of a US equity crash next week are high.

      · We have not made a crash call before. We simply don`t need to. Our work tends to be in-your-face and sensational enough as it is! We may be wrong but at least we are taking a view. With 19 out 20 equity strategists bullish, investors still appreciate the contrary view...just.

      · The reason that we are putting out a crash warning is that we believe that the market will be shocked, stunned and then mortified when they see that the extremely rapid US productivity growth of the last few years is revised away next Tuesday. This has been the rock upon which "The New Paradigm" economic mumbo-jumbo has been based.

      · Despite the economic (and profits collapse), people still (incredibly) believe that the US is undergoing a normal cycle and that growth will quickly return to trend. More importantly, we believe a V shaped recovery and the New Paradigm is still priced into US financial markets (witness equity/bond valuations, the shape of the US yield curve and the resilience of the dollar).

      · To say that we have never been particularly sympathetic with the US New Paradigm talk is probably an under-statement. We have seen bubbles come and we have seen bubbles go. This one is bigger and better than them all.

      · How do we know that there are going to be large downward revisions to productivity growth? The GDP data published last Friday showed a sharp downward revision to business output. From this we can estimate the new historical profile for productivity as well as have a stab at the Q2 outturn. Initially the market may be reassured by the 1.7% annualised rise in Q2 (DrKW estimate) compared with the 1.2% decline recorded in Q1 and actually go better. ....And then the horrible reality will dawn. The New Paradigm has just been revised away. It never really existed! Trend productivity growth has not really improved. Trend GDP growth may still be stuck near 2.5%...and investors, given that valuations built upon this fraud, may well just pack up and go home. Good-night.


      Albert Edwards

      Global Investment Strategist
      Dresdner Kleinwort Wasserstein


      Stani
      Avatar
      schrieb am 02.08.01 13:11:03
      Beitrag Nr. 655 ()
      Die August-Ausgabe des Richebächer-Letter zitiert
      (ungeschönte) Regierungsstatistiken, wonach 2/3 des
      Gewinnwachstums der S&P 500 Firmen in der 90er Dekade
      vor(!) 1994 stattgefunden haben.

      Danach gab`s einen Durchbruch in den Angewandten
      Buchhaltungswissenschaften ( wenn man sich die "Gewinne"
      insbesondere der NASDAQ-Firmen anschaut)
      Avatar
      schrieb am 02.08.01 16:10:28
      Beitrag Nr. 656 ()
      Aktien sind absolut risikofrei, da man automatisch gegen Verluste versichert ist ....
      Da wundert einen gar nix mehr.

      http://markets.ft.com/ft/gx.cgi/ftc?pagename=View&c=Article&…
      Avatar
      schrieb am 02.08.01 16:55:46
      Beitrag Nr. 657 ()
      Schönes Ding Ken

      Ich lach mich tot !
      Helmut ich habe eine traurige Nachricht für Dich -
      Deine tollen Amis sind in der Masse dümmer als `ne
      ulle Motadella!
      Oha - wenn das nicht `mal einschlägt wie die kleine "Fat Boy" seinerzeit bei unseren früheren Verbündeten.


      Stani
      Avatar
      schrieb am 02.08.01 21:39:46
      Beitrag Nr. 658 ()
      Ich hab da nochmal etwas auf deutsch



      die Welt 02.08.2001Chefstratege sagt Crash an Wall Street voraus

      Investmentbank Dresdner Kleinwort Wasserstein erwartet nächste Woche Kurssturz von über 20 Prozent an den US-Börsen

      Von Holger Zschäpitz

      Frankfurt/Main - Crash-Gurus gibt es viele, aber es gibt nur wenige, die einen Börseneinbruch auf eine Woche genau vorhersagen. Und es ist nicht irgendeiner: Albert Edwards, globaler Chefstratege bei Dresdner Kleinwort Wasserstein, sagt für die kommende Woche einen Börsenkrach an der Wall Street - also einen Einbruch über 20 Prozent - voraus, der weltweit die Märkte zum Beben bringen wird. "Wir haben bisher noch keinen Crash ausgerufen, weil es dafür keinen vorhersehbaren Grund gab", sagt Dresdner-Stratege Albert Edwards. Nun aber sollten sich Anleger den 7. August dick im Kalender anstreichen.
      Als Auslöser für den Einbruch sieht der Experte neue US-Konjunkturdaten. So werden am kommenden Dienstag die Produktivitätszahlen für das zweite Quartal veröffentlicht. Denn eine neue Berechnungsmethode werde zum erschreckenden Resultat führen, dass es doch nicht so weit her ist mit dem amerikanischen Produktivitätswunder. Das Potenzialwachstum, in dem die Wirtschaft zulegen kann ohne Inflation zu produzieren, werde nicht wie bisher angenommen bei 3,5 Prozent liegen, so Edwards. "Es dürfte nur 2,5 Prozent ausmachen."

      Das hätte gravierende Folgen: Denn ein nach unten revidiertes Potenzialwachstum mache es nötig, die gesamte Wirtschaftspolitik einschließlich der geldpolitischen Ausrichtung der Notenbank Federal Reserve zu überdenken. Hat Edwards Recht, dann hat die Fed viel zu spät im vergangenen Jahr die Zinsen angehoben und so entscheidend zur Blase an den Aktienmärkten beigetragen. Das amerikanische Wirtschaftswunder wäre dann nur noch eine von der Notenbank finanzierte Fiktion. Unternehmen hätten auf Grund der falschen Wachstumsannahmen zu viel investiert; und Verbraucher hätten entsprechend zu viel konsumiert: "Die New Economy wird dann endgültig begraben", meint Edwards. "Das ist Dynamit für die Märkte, die Börsianer werden zu Tode erschreckt werden."

      Doch viele Strategen zeigen sich gegenüber Edwards skeptisch. "Er ist der einzige Experte, der dieses Szenario sieht. Entweder der Dresdner-Stratege ist genial oder größenwahnsinnig", so ein Marktbeobachter. Edwards sieht das gelassen: Zwar sei er der einzige Crash-Prophet von 20 weltweit führenden Strategen. Doch das mache einen scharfen Einbruch noch wahrscheinlicher, der aus heiterem Himmel käme.

      Tatsächlich lehnt sich Edwards auch mit Blick auf die jüngste Erholung an den Märkten sehr weit aus dem Fenster und setzt damit nicht nur seine eigene Karriere sondern auch den Ruf von Dresdner Kleinwort Wasserstein aufs Spiel. Schließlich ist er ist nach Ed Yardeni das erste Crash-Orakel. Der Deutsch-Banker hatte Ende 1999 eine Rezession und einen Einbruch an den Börsen vorhergesagt hatte und lag damit völlig daneben.

      Andere ehemalige Crash-Propheten sind deshalb skeptisch. "Einen Börsenkrach kann man nicht auf die Woche genau vorhersagen", sagt Roland Leuschel, der sowohl den Absturz 1987 als auch den jüngsten Abschwung bei den Technologietiteln prognostiziert hatte. Dann würden sich sämtliche Marktteilnehmer inklusive der Notenbanken dagegen stemmen. Leuschel hält deshalb einen Crash derzeit für eher unwahrscheinlich. Dennoch will er auf längere Frist auch angesichts der mittlerweile hohen Bewertungen bei den Standardwerten einen Einbruch nicht ausschließen. "Der Kurssturz hat sich nur die Technologiewerte in die Tiefe gerissen und ist am breiten Markt weitgehend vorbei gegangen."

      Das sehen offenbar selbst die Bullen an der Wall Street ähnlich. So haben in dieser Woche eine ganze Reihe prominenter US-Strategen ihre Prognosen zurechtgestutzt. Doch mit einem publizitätsträchtig vorgetragenen Crash-Szenario traut sich niemand an die Öffentlichkeit.

      Doch Edwards wehrt sich vehement gegen öffentlichkeitswirksame Panikmache. "Unser Job ist auch sonst spannend genug, als dass wir eine solche Sensation grundlos veröffentlichen müssten." In diesem Jahr lag der Stratege jeweils goldrichtig. Sollte er auch jetzt recht behalten, werden Börsianer Edwards eigene Worte im munde führen, der sagt: "Gute Nacht."...



      Stani - Gute Nacht !
      Avatar
      schrieb am 02.08.01 22:27:20
      Beitrag Nr. 659 ()
      es gibt weiss Gott genug ernstzunehmende Leute, die schon seit den späten Neunzigern auf die Potemkinschen Dörfern hinweisen.
      Neu ist allerings, dass einer mitten aus der Lug-und-Trugmaschine scheinbar Nestbeschmutzer spielt.
      Das Motiv ist mir unklar; spekuliert da einer auf
      seine "Unsterblichkeit"? Möglicherweise, denn diese Wette kann er angesichts des sich immer deutlicher offenbarenden
      Disasters kaum noch verlieren. Lediglich mit dem Datum hätte
      ich mich persönlich etwas zurückgehalten; das grenzt denn doch an Grössenwahnsinn.
      Avatar
      schrieb am 02.08.01 23:13:22
      Beitrag Nr. 660 ()
      @ken
      grössenwahnsinn ist der richtige ausdruck. in der sache haben sie recht, aber im bemühen, den crash auf einen tag festzulegen, liegt der pferdefuss: jahrmarkt der eitelkeiten. jetzt wissen wir, was genau nicht passieren wird an diesem tag.

      man kann heutzutage keine termingenauen prognosen mehr abgeben. im online-zeitalter haben wir die suppe bis zum date natürlich fünfmal verdünnt.;)

      also weiter seitwärts, *gähn*

      grüsse
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 03.08.01 07:25:10
      Beitrag Nr. 661 ()
      die deutschen sind viel dümmer.

      die wollen jetzt auch nach us-gap buchen.

      jeder dreck wird übernommen! jeder dreck !
      Avatar
      schrieb am 03.08.01 12:32:47
      Beitrag Nr. 662 ()
      In der Tat diskreditiert man sich mit solchen punktgenauen Prognosen, das muß ich eingestehen - aber wer weiß, vielleicht vergeht uns ja das Lachen ?

      Stani
      Avatar
      schrieb am 03.08.01 14:33:47
      Beitrag Nr. 663 ()
      @ cabinda

      Mit Deinem Satz "...jetzt wissen wir, was genau nicht passieren wird an diesem tag. " Könntest Du möglicherweise den Kern getroffen haben - die Märkte und ihre Teilnehmer
      bekommen das Ergebnis der Berechnungsänderung auf diese Weise schon jetzt präsentiert, und sind dann am entsprechenden Tag vorbereitet - so " nichts neues, Schnee von gestern ! ".
      Ich Glaube dies ist der mögliche Hintergrund dieses
      Laienschauspiels - geschickt meine Herren - kein Abtrünniger der Herr Edwards sondern ein " Botschafter" - nicht schlecht gemacht- Respekt!!!!!!

      Stani
      Avatar
      schrieb am 03.08.01 18:08:08
      Beitrag Nr. 664 ()
      offenbar traut man einem "einfachen" Boden nicht mehr;
      es müssen mindestens zwei sein, oder!? Und dabei
      hatten wir Perma-Bullen doch so fest an den Umschwung
      geglaubt, letzten Monat...

      http://www.napm.org/NAPMReport/NMROB082001.cfm
      Avatar
      schrieb am 03.08.01 21:24:18
      Beitrag Nr. 665 ()
      Das revidierte Wirtschaftswunderwerk
      (zuerst zitiert von @golden-bear im Goldbrett )

      Man versucht jetzt wohl, die Leichen im Keller, auf
      "kontrollierte" Weise ans Tageslicht kommen zu lassen;
      s. Bezug zur Crash-Vorhersage von DrKlWa


      http://globalarchive.ft.com/globalarchive/article.html?id=01…
      Avatar
      schrieb am 04.08.01 11:30:24
      Beitrag Nr. 666 ()
      ftd.de, Sa, 4.8.2001, 7:00
      Geldanlage: Bär möchte sich als Dauergast einquartieren
      Von Barton Biggs

      Amerika muss sich der Realität stellen: Die Weltwirtschaft steckt in einer Rezession.

      Haben wir die viel beschworene Talsohle wirklich erreicht? Erholt sich die Wirtschaft bald wieder? Ich bin noch skeptisch. Dass eine so gigantische Spekulationsblase ohne größere Auswirkungen in sich zusammenfällt und alle nach einer gewissen Zeit wieder auf die Erfolgsspur einbiegen, erscheint kaum glaubhaft. So funktioniert die Welt nicht.

      Was die amerikanische Wirtschaft angeht, so verleiht ihr die Geldpolitik zwar ein paar Impulse, aber der Wechselkurs wirkt sich ungewohnt restriktiv aus. Der nach dem Handel bewertete Dollar ist in diesem Jahr bis jetzt um zehn Prozent gestiegen. Hier lassen sich deflationäre Tendenzen erkennen, die sich auf die amerikanische Industrie verheerend auswirken und die Warenpreise sinken lassen. Da alle Fundamentaldaten für einen sinkenden Dollar sprechen, bleibt als einzig plausible Erklärung, dass sich die US-Währung für die übrige Welt zu einem sicheren Hafen entwickelt hat.



      Auf den Dollarkurs kommt es an


      Solange der Dollarkurs nicht fällt, werden die Verbraucher unruhigen Zeiten entgegengehen. Ein fallender Dollar hingegen würde die gesamte Investitionsgleichung verändern - mit neuen Gewinnern und Verlierern. Die in den letzten Tagen gezeigte Schwäche könnte bereits ein wichtiges Signal sein.


      Dazu kommt die sich rapide verschlechternde Wirtschaftssituation in Europa und Asien. Während sich in Europa die amerikanische Entwicklung mit sechs Monaten Verspätung zu wiederholen scheint, hat sich Asien nach der Krise Ende der 90er Jahre nie wieder richtig erholt.



      Können die Amerikaner es richten ?


      Die Welt befindet sich offenkundig in einer Rezession. Da zudem zwei der wichtigsten Zentralbanken, die Europäische Zentralbank EZB und die Bank of Japan, unglücklicherweise immer noch nicht bereit sind, die notwendigen Gegenmaßnahmen einzuleiten, erhalten die zweit- und die drittgrößte Wirtschaftsregion der Welt nicht die Medizin, die sie eigentlich benötigen. Bleibt Amerika.


      Der viel gerühmte amerikanische Verbraucher, auf den so viele Hoffnungen gesetzt werden, lebt auf Kredit, hat keine Ersparnisse und nur ein geringes Einkommen - will aber drohende Entlassungen oder sinkende Nettovermögen nicht zur Kenntnis nehmen. Falls er sich im Herbst doch noch den Realitäten stellt, könnte die Welt in die schwerste Rezession der Nachkriegszeit schlittern, mit einer Deflation, die sich gewaschen hat. Dann könnte auch das Vertrauen in Alan Greenspan, den Chef der Federal Reserve, schwinden.


      Müssen wir wirklich mit einem Wirtschaftsdesaster und einem langwährenden Bärenmarkt rechnen? Nein. Weshalb nicht? Weil die Aktienkurse durch niedrigere langfristige Zinssätze abgefedert werden. Weitere Enttäuschungen und neue Tiefststände? Ja. Bärenmärkte hat es schon immer gegeben. Wer erst seit 1991 im Geschäft ist, ist verwöhnt. Bullenmärkte währen eben nicht ewig. Technik ändert weder die Natur des Menschen, noch dämpft sie Gefühle wie Angst und Gier. Im just zu Ende gegangenen Jahrhundert gab es meinen Berechnungen zufolge 30 Bärenmärkte, die die gängigsten Indizes (Popular Averages) um mindestens 20 Prozent fallen ließen.


      Lang anhaltende Bärenmärkte sind definiert als ein Abfall der gängigsten Indizes um mindestens 40 Prozent. In den USA hat es seit dem Zweiten Weltkrieg erst einen solchen Bärenmarkt gegeben, und ich glaube nicht, dass wir vor einem weiteren stehen. Andererseits sind lange Bärenmärkte auch heute noch möglich, wenn Regierungen, wie etwa in Japan, einen schweren politischen Fehler nach dem anderen begehen. Greenspan ist sich dessen glücklicherweise bewusst und tut sein Bestes. Ob es ausreicht, wird sich im Herbst zeigen.



      Star-Analyst Barton Biggs ist Managing Director bei Morgan Stanley Dean Witter

      Stani
      Avatar
      schrieb am 04.08.01 15:53:06
      Beitrag Nr. 667 ()
      Von paule2 geklaut - danke!

      Sag `mal helmut hängt das nicht auch mit dem so hart
      verteidigten " hedonic deflator " zusammen ?

      Revision des "New Paradigm": DRKW - Crash möglich
      Geschrieben von: Klaus Gagel <info@gagel.de>
      Datum: 2. August 2001, 11:04 Uhr

      Hallo alle,

      die Analysten von Dresdner Kleinwort Wasserstein sprechen in ihrem "Global Strategy Weekly" von einem Schwindel und meinen die Revision der "New Paradigm", die Alan Greenspan erstmals im Herbst 1999 formulierte.

      Gemeint ist das Wachstum der Produktivität, die in den Jahren seit 1996 immer offiziell mit Raten zwischen 2 uns 5% angegeben wurde. Diese Zahlen
      werden nun offiziell revidiert (release: 7.August) und mit einer neuen Schätzung werden die bereits veröffentlichten Zahlen zur Produktivität stark
      herunter revidiert.
      Das wird dann auch von offizieller US-Seite das Abrücken der einst postulierten "New Paradigm" (Alan Greenspan) sein, die ja ab
      Ende 1999 zu einer extremen Aktienhausse geführt hatte.

      Dylan Grice geht davon aus, daß wir nun realistischerweise zu einer durchschnittlichen Produktivitätssteigerung von 1,5% p.a. kommen werden, als
      die 2,5% von denen jeder ausgegangen ist, daß diese Rate nun "normal" wäre.

      Die DRKW-Leute gehen davon aus, daß diese Revision Dynamit für den Aktienmarkt und für die verbliebene Bubble ist. Denn zum einen sehen sie die
      momentane Bewertung der US-Aktien auf einem Niveau, wo eine schnelle Erholung der US-Wirtschaft mit 3,5% GDP-Wachtumsraten antizipiert wird
      und zum anderen geht der Markt von "New Paradigm" - Produktivitätssteigerungsraten aus.

      Das besondere Problem des Finanzmarktes wird nach Ansicht der Analysten von DRKW nun sein, daß mit der Revision der Raten am 7.August Alan
      Greenspan "very foolish" aussehen wird, worauf mit der daraus resultierenden Erschütterung der Glaubwürdigkeit Alan Greenspans eine Krise am
      Aktienmarkt ausgelöst werden könnte, die in einem Crash endet. Die Analysten betonen dies, weil sie davon ausgehen, daß Alans Glaubwürdigkeit als
      Faktor zusätzlich mit in den Preisen an den Märkten eingepreist ist. Denn die DRKW-Leute gehen in ihrer Analyse sogar soweit zu behaupten, daß es
      Fakt ist, daß die "US New Paradigm" sich als Betrug herausstellen.

      Stani
      Avatar
      schrieb am 04.08.01 17:16:29
      Beitrag Nr. 668 ()
      > Fakt ist, daß die "US New Paradigm" sich als Betrug herausstellen.

      Zu hartes Wort.
      Zudem ist der wirksamste Betrug immer der Selbstbetrug.
      Hier wohl ein Fall von Autosuggestion.
      Vgl. "New Economy", heute nur noch "sog. New Economy"
      in der Wirtschafts-Sprachregelung.

      Wg. Produktivität:
      Das wusste Dilbert schon seit Jahren:
      "Wohin geht die durch die neue IT errungen Produktivitätssteigerung
      in den USA? Zu 130% für`s Surfen im Internet"


      Coubert
      Avatar
      schrieb am 04.08.01 23:58:04
      Beitrag Nr. 669 ()
      da im grünen forum alle schlafen, stelle ich jetzt mal meine gedanken zu umwelt und globalisierung hier zur diskussion - der threadautor meint ja, das thema globalisierung dürfe hier durchaus diskutiert werden:

      von haispeed: was die globalisierung betrifft, kann man vieles gelten lassen lassen. ich bin nur der meinung, dass das alles-dagegen prinzip nicht läuft.

      der meinung bin ich doch auch, das habe ich so ähnlich an capoon geschrieben.

      wenn die `mächtigen` dieser welt nicht zur einsicht kommen...

      ich meine, ein stück weiter sind sie in bonn und kyoto schon gekommen, auch wenn die sache a priori als bürokratisches geschachere daherkommt: die eu gewinnt neues selbstbewusstsein in ihrer rolle als weltklimamacht. das wiederum könnte das umweltbewusstsein der eu-bürger auf dauer stärken.

      wenn bush weiter den bösen buhmann macht, könnte es trendy werden, in europa den klimaritter zu spielen.

      das G8-treffen hingegen war wohl mehr ein gipfel der leeren worte. zumal in der entwicklungspolitik ist man sich noch nicht einmal darüber einig geworden, wo die ziele zu setzen sind, wohin mögliche gelder fliessen sollen, wo man investitionen anpeilen sollte (siehe zum stichwort globalisierung auch die threads von F 50 und capoon).

      schade, schade.

      meine meinung zur globalisierung habe ich ja schon gesagt, ich denke, der zug ist nicht aufzuhalten und man muss sehen, dass man das beste draus macht. das geld muss in die richtigen kanäle. dafür ist die zielsetzung wichtig: was wollen wir? was braucht die gesellschaft, was die umwelt, und wer kriegt zuerst was ab? es soll ein markt entstehen für co2-optionen und klimafutures, die grossen energiekonzerne werden zu investitionen in effizientere kraftwerke animiert. ein erster schritt: der verbraucher/investor bestimmt mit. mit dieser idee habe ich den thread begonnen, und sie ist immer noch da, wird eigentlich immer wieder bestätigt.

      internationale investoren dürfen in afrika und indien landstriche aufforsten. (in brasilien wird der tropische regenwald abgeholzt, bis alle ihre solarkocher haben, und in afrika wird angepflanzt? verrückte welt, aber wenn es denn nicht anders geht...)

      zugleich sind neue politische ansätze gefragt, damit die multis nicht allein die welt bestimmen und die 20:80-gesellschaft mit tittytainment einführen (siehe `die globalisierungsfalle`).

      die industrieländer werden mit der klimakatastrophe wahrscheinlich ganz gut zurechtkommen, weil sie eben ein gutes katastrophenmanagement haben. doch wie sollen sich die entwicklungsländer davor schützen? die auswirkungen auf die einzelnen länder werden sich danach richten, wie krisenfest die sozialen und politischen verhältnisse im jeweiligen lande sind - uns verursacher tangiert die kommende klimakatastrophe vielleicht gar nicht so sehr. die entwicklungsländer hingegen könnte es mangels erfahrung und geschicklichkeit im katastrophenmanagement hart treffen. um darwinismus und zwei- oder mehr-klassen-gesellschaften zu vermeiden, das soziale ungleichgewicht auf der welt also zu entschärfen, müsste entweder eine sehr menschenfreundliche solidarität einsetzen, was ich nicht erwarte, oder aber es müssen ökonomische anreize geschaffen werden, damit die entwicklungsländer eine chance bekommen.

      um ihre produkte zu fairen preisen auf dem weltmarkt verkaufen zu können, müssten die importzölle aufgehoben werden. auch die subventionspolitik der eu begünstigt marktverzerrungen. die neuen märkte in den nichtindustrialisierten ländern müssten gestärkt werden. demokratische regierungen wären eine wünschenswerte voraussetzung für eine verbesserte ökonomie vor ort, aber dafür brauchen die länder unterstützung. sollen ansätze dazu mit höheren geldern in der entwicklungshilfe belohnt werden? kann man demokratie z.b. in afrika befördern, indem man bildungsprogramme ausbaut und finanziell unterstützt? hier kommen wir wieder zum thema G8-gipfel, wo man sich nicht entscheiden konnte, ob man nun eher den pharma-gesundheitsbereich oder lieber die bildungspolitik mit zuschüssen fördern soll.

      ich meine, dass man über aus- und fortbildung der menschen in den nicht-industrialisierten ländern auch einen grundstein für mehr demokratie legen könnte und dass hier ein schwerpunkt zu setzen ist.

      technologietransfer in diese länder könnte neue industrien und neue arbeitsplätze schaffen (der bonner UN-gipfel will dies fördern).

      globalisierungsgegner werden nun zu recht einwenden, dass wir uns eine industrialisierung der dritten welt nicht wünschen können, weil die umwelt und die energieressourcen dann vollends zusammenbrechen würden. das wären neue landstriche, die schadstoffe emittieren, riesige mengen an strom verbrauchen und müll produzieren. in der tat, eigentlich eine horrorvorstellung! aber, ehrlich gesagt, wir müssen uns wohl an diesen gedanken gewöhnen, denn wir können nicht etwas für uns in anspruch nehmen, was diesen ländern indirekt langfristig schadet und ihnen gleichzeitig den wunsch nach ebensolcher bequemlichkeit missgönnen. wir sollten komfort und konsum dann auch anderen zugestehen.

      da leiden länder unter dem treibhauseffekt, deren bewohner nie ein auto besessen und abgase produziert haben. wir müssen diese bewohner also in die zukunftskalkulation mit einbeziehen, und die sieht dann sofort viel düsterer aus. unsere rechnungen stimmen dann nicht mehr. das kyoto-ergebnis wird sofort kompensiert durch mögliche ansprüche in den entwicklungsländern und (!) ihr voraussichtliches bevölkerungswachstum. beängstigend!

      ich gehe aber davon aus, dass die zukünftige entwicklung der noch wenig industrialisierten länder stufen überspringen wird, d.h. vom fortschritt moderner ökologischer energietechniken direkt profitieren wird - z.b. glaube ich, dass die chinesen vom fahrrad ohne umwege über benziner oder dieselmotoren gleich ins brennstoffzellenauto umsteigen werden.

      das problem ist, dass die wachstumseffekte derzeit noch grösser sind als die effizienzgewinne durch technologischen fortschritt. wie geht man damit um? wie kann man schonend an der schraube `bevölkerungszuwachs` drehen? soll man das und wenn ja, wo? das thema finde ich äusserst schwierig und heikel, aber es taucht momentan verstärkt in den medien auf.

      noch etwas zum thema globalisierung und politik: viele fürchten, die globalisierung gehe zu lasten von demokratie und arbeitsplätzen. die ängste sind bestimmt nicht unbegründet...denn marktwirtschaft und demokratie gehören nicht zwingend zusammen. es gibt leider genügend beispiele, dass die wirtschaft auch ohne demokratie auskommt. meiner meinung nach braucht gerade eine mächtige wirtschaft eine aktive politik, die die diskussion darüber in gang hält, welche gesellschaft wir wollen.

      man müsste also m.e. der wirtschaft entfaltungs- und spielräume verschaffen und gleichzeitig regularien erfinden, um ihre gesellschaftlichen fehlentwicklungen über die demokratische politik zu steuern. die politik darf also nicht zur marionette der konzerne verkommen, im gegenteil, sie muss der ökonomie einen rahmen setzen. ob das gelingt... na ja? ich hoffe es halt.

      grüsse
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 05.08.01 12:11:44
      Beitrag Nr. 670 ()
      @ cabinda

      Auch wenn ich dieses Thema als interessant und auch wichtig
      einschätze, so denke ich doch, daß ein separater Thread
      zweckdienlicher wäre - ansonsten Teile ich Deine Gedanken
      und Schlußfolgerungen weitgehend. Dennoch denke ich,
      daß hierzu erstmal die Arroganz der USA gebrochen werden muß, damit die Spinner (ich verallgemeiner gerade völlig unzulässig, alle Amis = Oberidiot Bush ) sich ihrer Verantwortung endlich bewußt werden - aber wer weiß,
      vielleicht sind wir ja schon auf dem besten Wege dahin ?



      @ helmut

      Volle Deckung Torpedo mittschiffs - schnell näherkommend !

      Ist zwar ein etwas älterer Artikel, und wenn er hier schon einmal gepostet wurde, hat es sich halt erledigt, aber wenn nicht - na ja, dann `mal viel Spaß !




      Von Kurt Richebächer

      Börsen-Zeitung, 19.10.1999

      Im Lichte der Daten, an denen die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes
      heute hauptsächlich gemessen wird, liegt die amerikanische Wirtschaft seit mindestens vier Jahren unter strahlendem Sonnenschein. Das reale
      Sozialprodukt erhöhte sich in dieser Zeit im jährlichen Durchschnitt um 3,6% bei gleichzeitiger Zunahme der Beschäftigung um insgesamt fast sieben
      Millionen oder 1,3% jährlich. Was den Glauben an einen tief greifenden Paradigmenwechsel in der amerikanischen Wirtschaft aber vor allem schürte,
      war die Tatsache, dass bei hohem Wachstum gleichzeitig die Inflationsraten für Konsumenten- und Produzentenpreise fielen. Das war für viele
      normalerweise unvorstellbar.

      Schnell hatte man die passende Erklärung parat: Im internationalen Vergleich liege die amerikanische Wirtschaft insbesondere aus zwei Gründen weit an
      der Spitze: Erstens hat sie einen großen Vorsprung in der Entwicklung und Anwendung der neuen Informationstechnologie, und zweitens habe das von
      Wall Street gesetzte Leitbild vom Shareholder Value in Corporate America gesammelte Management-Energien freigesetzt, die zu gründlichen
      Verbesserungen in den Gewinnen und im Produktionsfortschritt geführt haben.
      Shareholder Value über alles

      Auf eine kurze Formel gebracht: Die ausdrückliche Verpflichtung des Managements, unter allen Umständen und in erster Linie den Shareholder Value
      zu maximieren, wird als die wirksamste Methode betrachtet, die Leistung in der Wirtschaft zum Besten der Allgemeinheit zu maximieren. Stichwort und
      Schlagwort: Corporate Restructuring. Indem sich dieses Leistungsprinzip inzwischen über die gesamte amerikanische Wirtschaft ausgebreitet hat, sei
      letzten Endes der gegenwärtige, lange wirtschaftliche Aufschwung mit all seinen hervorragenden Eigenschaften zustande gekommen. Aus dieser Sicht
      werden andere Länder inzwischen weitgehend daran gemessen, inwieweit sie die angeblich bewährten amerikanischen Methoden übernommen haben.
      Hausse zieht blinden Glauben nach sich

      Es passt alles wunderschön zusammen. Doch vor allem haben wohl die endlosen hohen Kursgewinne an Wall Street für eine allgemein hohe
      Bereitschaft gesorgt, diesen und anderen wohlklingenden Erklärungen fast blinden Glauben zu schenken. Zu einer ersten Diskussion über die Ursachen
      der Aktienhausse und der glänzenden Performance der amerikanischen Wirtschaft in den letzten Jahren ist es nie gekommen. Die wenigen kritischen
      Stimmen, die sich meldeten, wurden nicht widerlegt, sondern einfach überhört. Was spricht gegen diesen Glauben an ein Wirtschaftswunder in
      Amerika? Erstens die Tatsache, dass die angeblich schlüssigen Beweise in Wahrheit alles andere als schlüssig sind, und zweitens die vorliegenden
      monetären Daten, die klar und deutlich besagen, dass Herr Greenspan über die unmäßigste Kreditinflation präsidierte, die es je in der Welt gegeben
      hat. Das nämlich ist der Stoff, aus dem regelmäßig Bubbles entstehen.

      Bis auf den heutigen Tag ist stets und ständig zu hören und zu lesen, eine "asset bubble", also eine Inflationsblase in Finanz- oder Sachanlagen, sei sehr
      schwer zu erkennen, bevor sie platzt. So Greenspan und viele andere in ständiger Wiederholung. Das ist einfach eine faule Entschuldigung für
      diejenigen, die nicht sehen wollen. Theoretische Erkenntnis wie geschichtliche Erfahrung geben in dieser Beziehung eine ebenso einfache wie klare
      Antwort: Entscheidendes Kriterium für eine inflatorische Entwicklung jeglicher Art ist die jeweils stattfindende Kreditexpansion, und zwar
      Kreditexpansion im Vergleich mit zwei volkswirtschaftlichen Aggregaten: erstens dem inländischen Sparaufkommen und zweitens dem Anstieg des
      nominalen Sozialprodukts, das die gesamtwirtschaftliche Aktivität misst. Noch in den achtziger Jahren gehörte diese Einsicht zu den Binsenweisheiten in
      der Nationalökonomie.
      Greenspan übergeht sinkende Ersparnis

      Die Kreditausweitung der letzten Jahre in den USA ist ohne Vergleich und Beispiel in der Geschichte, weil sie von einem völligen Kollaps der
      persönlichen Ersparnisbildung begleitet war. Es ist zur Norm geworden, dass die privaten Haushalte beständig mehr ausgeben, als sie verdienen. Fast
      ein Drittel des Anstiegs der Konsumausgaben in diesem Jahr ging auf das Konto sinkender Ersparnis. In seinen zahlreichen Reden hat Herr Greenspan
      nicht einmal auch nur ein einziges Wort über die Tatsachen verloren. Zum Vergleich sei bemerkt, dass Japan in seinen Bubble-Jahren der späten
      achtziger Jahre eine persönliche Sparquote von 12 bis 13% hatte, nach vorher 15 bis 16%.

      Ein nicht weniger tolles Bild bietet sich beim Vergleich der laufenden Kreditexpansion mit dem gleichzeitigen Anstieg des nominalen Sozialprodukts.
      Dieses stieg im vergangenen Jahr um 400 Mrd. Dollar und in der ersten Hälfte dieses Jahres um 200 Mrd. Dollar. Dem stand eine Kreditaufnahme des
      privaten nicht-finanziellen Sektors, also von Konsumenten und Unternehmen zusammen, von 995 Mrd. Dollar beziehungsweise 532 Mrd. Dollar
      gegenüber. Auf einen Dollar Anstieg des Sozialprodukts kam von deren Seite damit rund 2,5 Dollar Neuverschuldung. Wohlgemerkt, dies ist alles
      private Verschuldung, denn die Regierung macht in ihrem Haushalt einen Überschuss.
      Schuldenberge gebären Blasen

      Daneben ist aber die explosionsartig zunehmende Kreditaufnahme eines dritten Sektors in Betracht zu ziehen, und zwar des Finanzsektors. Er borgte im
      vergangenen Jahr 1,068 Mrd. Dollar und 557 Mrd. in der ersten Hälfte dieses Jahres. Das ergibt in der Terminologie des Federal Reserve "net flows
      through the credit markets" von 2120 Mrd. Dollar im Jahre 1998 und von 1080 Mrd. Dollar in der ersten Hälfte des Jahres. (Nebenbei bemerkt, die
      jüngsten Zahlen sind nicht auf Jahresrate hochgerechnet).

      Um die Brisanz der Inflationsblase in den amerikanischen Finanzmärkten zu verstehen, ist es notwenig, sich die Brisanz der Schuldenblase vor Augen zu
      führen, aus der jede Bubble letztlich hervorgeht. In den vergangenen viereinhalb Jahren bis Mitte 1999 hat die Neuverschuldung in den amerikanischen
      Kreditmärkten insgesamt um mehr als 7200 Mrd. Dollar oder um 40% auf 24428 Mrd. Dollar zugenommen. Das sind 363% des derzeitigen jährlichen
      Sozialprodukts. Von dieser Gesamtverschuldung entfielen 25% auf die privaten Haushalte, 24% auf Unternehmen, 15% auf die Regierung und 29% auf
      den finanziellen Sektor.
      Im Rückblick erscheint es sonnenklar, dass das amerikanischen Kreditsystem vor allem von 1997 auf 1998 vollkommen außer Kontrolle geraten ist.
      Die Neuverschuldung des privaten nicht-finanziellen Sektors, also der Konsumenten und Unternehmen, schnellte von einem Jahr zum anderen um 41%
      und die des finanziellen Sektors um sage und schreibe 64% in die Höhe. Obwohl dies wirklich ein ungeheuerlicher Sprung war, nahm ihn niemand zur
      Kenntnis, denn Kreditzahlen sind für Alan Greenspan und Wall Street grundsätzlich ohne Interesse. Das einzige, was sie im monetären Bereich aber
      auch nur gelegentlich beachten, sind die Geldmengen. Immerhin beschleunigte sich das Wachstum der Geldmenge M3 auf 11%, nach 9% im Vorjahr.
      Doch auch das erschien irrelevant angesichts sinkender Inflationsraten.

      Für die meisten ausländischen Betrachter ist es ein Rätsel, was die explosionsartige Zunahme der Kreditaufnahme des finanziellen Sektors in den USA
      zu bedeuten hat. Es handelt sich in der Hauptsache um so genannte "non-bank financial intermediaries", die sekurisierte Hypotheken und alle Arten von
      Konsumkrediten kaufen und finanzieren. Die Verbindlichkeiten der größten Institute in dieser Gruppe sind "Federal government-related" und genießen
      infolgedessen Staatsgarantie, die ihre Refinanzierung erleichtert und verbilligt. Hauptsächliche Refinanzierungsquelle sind der amerikanische und der
      internationale Geldmarkt, die sie mit verschiedenartigen kurz- und mittelfristigen Instrumenten anzapfen. Letztlich wurden sie zur unerschöpflichen Quelle
      für den unersättlichen Konsumkredit.

      Kaum jemandem scheint klar zu sein, dass sich hier inflatorische Kreditschöpfung reinsten Wassers in phantastischen Ausmaßen abspielt. Im
      Unterschied aber zur Kreditgewährung der Banken findet in diesem Falle keinerlei Geldschöpfung in Gestalt einer gleichzeitigen Vermehrung der
      Bankeinlagen, sondern eine Beschleunigung der Geldumlaufsgeschwindigkeit statt. Was diese Institute über die Geldmärkte von ihren Kreditgebern
      ausleihen, um damit Kreditpapiere zu kaufen, sind letzten Endes bestehende Bankeinlagen, das heißt bestehende Kassenbestände von Unternehmen
      und institutionellen Anlegern. Die unsichtbare monetäre Expansionswirkung findet durch schnelleren Umschlag der Einlagen statt.

      Man führe sich vor Augen, dass die Käufe dieser Institute von "sekuritisierten" Krediten von 550 Mrd. Dollar im Jahre 1996 auf mehr als 1000 Mrd.
      Dollar im Jahre 1998 zugenommen haben. Diese Summen, um nicht zu sagen Unsummen, lassen keinen Zweifel daran, dass diese Institute bei der
      Bildung der großen amerikanischen Kredit- und Finanzblase in den letzten beiden Jahren direkt und indirekt eine absolut entscheidende Rolle gespielt
      haben.
      Kreditpyramide führt zu Illiquidität

      Eine der Folgen dieser Entwicklung ist natürlich, dass Kreditschöpfung und Geldschöpfung in den USA wie nie zuvor auseinander klaffen. In der
      Wirkung auf Wirtschaft und Märkte besteht keinerlei Unterschied zur Kreditschöpfung der Banken, die mit Geldvermehrung verbunden ist. Wohl aber
      wird das Finanzsystem auf längere Sicht zwangsläufig illiquider, indem im Verhältnis zur Geldmenge eine immer größere Kreditpyramide entsteht.
      Ebenso sollte klar sein, dass die Bewegungen der Geldmengen unter diesen veränderten institutionellen Bedingungen ein völlig unzulänglicher Maßstab
      für die Geldpolitik geworden sind.
      Womit wir zur wichtigsten Frage überhaupt in diesem Zusammenhang kommen: Was genau war und ist die entscheidende treibende Kraft hinter dem
      langen Boom der amerikanischen Wirtschaft und der stürmischen Hausse des Aktienmarktes gewesen?

      War es die Kreditblase, die wir beschrieben haben? Oder ist es der berühmte Paradigmenwechsel in der Wirtschaft als Folge von High Tech und
      Corporate Restructuring, den Wall Street und Herr Greenspan beschwören? Halten wir als erstes nochmals fest: Die Kreditexpansion, die in den letzten
      Jahren in den USA stattgefunden hat, ist ohne Beispiel in der Geschichte. Sie stellt alle bisherigen Bubble-Erfahrungen in den Schatten. Ebenfalls
      einmalig in der Geschichte ist es, dass alle Welt, nicht nur unabhängige Beobachter und Kommentatoren, sondern vor allem auch die verantwortlichen
      Geldpolitiker, über die entfesselten Kreditfluten einfach hinwegsehen. Sie werden nicht einmal zur Kenntnis genommen.

      Dazu sei festgestellt, dass sich die Fed in den zwanziger Jahren über den haussierenden Aktienmarkt bereits anfangs 1928 Sorgen zu machen begann
      und von da an bemüht war, ihn durch Zinserhöhungen frühzeitig zu bremsen. Erst recht aber wäre in der damaligen Fed niemand auf die Idee
      gekommen, die Aktienhausse gar mit den großen Errungenschaften der industriellen Revolution zu rechtfertigen, wie Greenspan es immer wieder mit
      Bezug auf Computer- und Informationstechnologie getan hat. Wall Street schwärmte zwar von einer neuen Ära, niemand aber in der Fed. Dabei
      erzielte die Industrie mit einer damaligen neuen Technologie, die primär die Produktionsanlagen verbesserte, ungleich höhere, messbare
      Produktivitätsgewinne als es heute mit der neuen Informationstechnologie geschieht.

      Kein Verständnis für Mises und Hajek

      Die Meinungsverschiedenheiten über die wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung in den USA gehen letztlich jedoch weit über die Frage hinaus, ob
      die Aktienhausse der letzten Jahre eine inflatorische Bubble darstellt oder aber einen tief greifenden Paradigmenwechsel in der Wirtschaft widerspiegelt.
      Anhaltende, größere Inflationsblasen in den Sach- und Finanzanlagen haben erfahrungsgemäß die unangenehme Eigenschaft, dass sie je nach Dauer und
      Ausmaß mehr oder weniger starke Verwerfungen in der ganzen Wirtschaft bewirken, die langwierige und schmerzvolle Anpassungsprozesse nach sich
      ziehen, nachdem die Bubble geplatzt ist.

      Das ist allerdings eine Erkenntnis der Österreichischen Schule (Mises, Hayek), wofür die große Mehrheit der amerikanischen Nationalökonomen kein
      Verständnis hat. In der gängigen amerikanischen Wirtschaftsgeschichte hatte die Depression der dreißiger Jahre absolut nichts mit den wirtschaftlichen
      und finanziellen Auswüchsen der späten achtziger Jahre zu tun. Schuld war allein eine zu restriktive Geldpolitik der Fed, nachdem die Aktienblase
      geplatzt war. Im gleichen Sinne werden die anhaltenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten in Japan allein einer falschen Geldpolitik in der Gegenwart,
      nicht aber den wirtschaftlichen und finanziellen Auswüchsen und Verzerrungen aus den vorangegangenen Bubble-Jahren zugeschrieben.
      BoJ mit selben Trivialitäten bombardiert

      Für diesen Gedanken, für einen neuen wirtschaftlichen Aufschwung könne es zuerst eines möglicherweise langwierigen und schmerzvollen
      Anpassungsprozesses bedürfen, haben in Amerika weder Politiker noch Nationalökonomen etwas übrig. Jede wirtschaftliche Stockung ist ihrer Ansicht
      nach leicht und schnell zu beheben, indem die Notenbank einfach "Geld druckt". Das einzige, was ihnen dabei in den Sinn kommt, sind massive
      Offenmarkt-Käufe der Notenbank von Staatspapieren. Mit dieser simplizistischen Forderung wird die japanische Notenbank von maßgebenden
      amerikanischen Nationalökonomen seit Monaten bombardiert.

      Dummes Zeug

      Zurück zur Ausgangsfrage: Bubble oder neue Ära in den USA? Wie gesagt, die übliche Behauptung, eine Anlagen-Bubble sei schwer zu erkennen,
      bevor sie platzt, ist dummes Zeug. Entscheidendes und spielend leicht erkennbares Kriterium ist, wie gesagt, die jeweils laufende Kreditexpansion.
      Typisches, ins Auge springendes Kennzeichen jeder Inflationsblase in Sach- oder Finanzanlagen ist eine Kreditexpansion, die das
      Sozialproduktwachstum deutlich übersteigt. Es mag manchmal Grenzfälle geben, aber die gegenwärtige Entwicklung in den USA ist kein Grenzfall,
      sondern der extremste Fall, den es in dieser Hinsicht je gegeben hat, womit die Aktienhausse der vergangenen Jahre als besonders schlimme
      Inflationsblase oder Bubble qualifiziert ist.

      Aber solche Bubbles finden nicht im luftleeren Raum statt. Wie gesagt, in aller Regel führt die inflatorische Kreditvermehrung direkt und indirekt zu mehr
      oder weniger starken Verzerrungen in den Strukturen der Wirtschaft. Aus der "asset bubble" wird auf diese Weise die "bubble economy". Im Falle
      Japans bewirkte die Bubble der späten achtziger Jahre im Aktien- und Immobilienmarkt einen Investitionsboom ohnegleichen in Industrieanlagen und
      kommerziellen Bauten. Selbst nach zehn Jahren haben die japanischen Unternehmen noch mit den damaligen massiven Fehl- und Überinvestitionen zu
      kämpfen. Von völlig anderer Art sind die Bubble-Auswirkungen der vergangenen Jahre auf die Wirtschaft in den USA. Auf dem Weg über die
      gewaltigen "wealth effects" des haussierenden Aktienmarktes zugunsten der privaten Haushalte ist vor allem der Konsum überstimuliert worden,
      übrigens ähnlich wie schon in den zwanziger Jahren, als in den USA der Konsumkredit erfunden wurde.
      Wahrzeichen Handelsbilanzdefizit

      Doch Herr Greenspan und die meisten amerikanischen Volkswirte sind außer Stande, in der maßlosen Kreditvermehrung, dem Zusammenbruch der
      privaten Ersparnisbildung sowie dem explodierenden Handelsbilanzdefizit bedenkliche Ungleichgewichte zu sehen, die auf die Dauer nicht haltbar sind.
      Das riesige Defizit im Außenhandel wird ganz im Gegenteil als das Wahrzeichen einer vor Kraft strotzenden Wirtschaft gesehen und hingestellt.
      Handelsbilanzüberschüsse werden verächtlich als Zeichen wirtschaftlicher Schwäche abgetan. Dass Volkswirtschaften mit starkem Wachstum dank
      hoher innerer Ersparnisbildung in der Regel starke Handels- und Zahlungsbilanzen aufweisen, ist ihnen völlig unbekannt.

      Beispielloses Nebeneinander

      Um es zu wiederholen und zu unterstreichen: Amerika ist der extremste Fall von "asset bubble" und "bubble economy", den es je gegeben hat. Das hat
      seinen Grund in dem beispiellosen Nebeneinander von völlig unkontrollierter Kreditexpansion und völligem Zusammenbruch privater Ersparnisbildung.
      Es bedeutet, dass die amerikanischen Märkte letztlich von zwei ungewöhnlichen und unsicheren Finanzierungsquellen abhängen. Das eine ist pures
      finanzielles Leverage, also kreditfinanzierte Anlagen, und das andere sind Auslandskäufe. Wobei das finanzielle Leverage bekanntlich in großem
      Umfang durch Refinanzierung in niedrig verzinslichen ausländischen Währungen stattgefunden hat, in Yen, Euro und Schweizer Franken. Hat die
      amerikanische Wirtschaft aber in puncto Ertragskraft und Produktivität erheblich gewonnen, wie Wall Street unter Berufung auf Hightech und
      Shareholder-Value-Primat zu behaupten pflegt? Darüber muss es doch objektive und unbestreitbare Statistiken geben. Ja, es gibt sie, aber ...

      Gewinnentwicklung gibt nichts her

      Was die Gewinne betrifft, so haben es die Analysten geschafft, mit verschiedenen Vergleichskniffen den anhaltenden Eindruck eines besonderen
      Gewinnbooms in diesem Aufschwung zu erwecken. In der Tat war dies in den Jahren 1993/94 der Fall, nicht aber aus Gründen erhöhten
      Produktivitätsfortschritts, sondern als Folge scharfer Zinssenkungen. In den folgenden Jahren setzte sich der Gewinnanstieg zwar fort, aber mit stark
      rückläufiger Tendenz. Vom 3. Quartal 1997 bis zum 1. Quartal 1999 herrschte dann Gewinnstagnation. Erst im zweiten Quartal dieses Jahres kam es
      zu neuem Gewinnanstieg (siehe Chart 1 und 2).

      Kurz gesagt, in der Gewinnentwicklung der vergangenen Jahre gibt es nichts, absolut nichts, was zu euphorischem Gerede von Paradigmenwechsel und
      neuer Ära in der Wirtschaft berechtigt. Eher haben sich die Gewinne in diesem Aufschwung unterdurchschnittlich entwickelt, obwohl zwei
      außergewöhnliche, stark Gewinn steigernde Einflüsse zur Wirkung kamen: massive Verwendung von Stock Options und hohe Kursgewinne der
      Pensionsfonds im Aktienmarkt.

      Stock-Options 1 Billion Dollar schwer

      Es wird geschätzt, dass die ausstehenden Stock-Options heute einen Marktwert von etwa einer Billion Dollar haben. Im Grunde sind es
      Gehaltszahlungen, die aber nicht als Kosten in die Gewinn-und-Verlust-Rechnung eingehen. Was sodann die Kursgewinne der Pensionsfonds betrifft,
      so haben sie die Unternehmensgewinne dadurch erhöht, indem sie den Unternehmen die sonst notwendigen erheblichen Einzahlungen zur Fundierung
      der Pensionsverpflichtungen ersparen. Nicht wenige Unternehmen gehen allerdings noch weiter und kassieren einen Teil der Kursgewinne für eigene
      Rechnung.
      Manipulation ist oberste Pflicht

      Im Übrigen ist es ein offenes Geheimnis, dass zahlreiche Unternehmen jeden Buchhaltungstrick ausnutzen, um ihre Gewinne zu verschönern. Zu den
      wenigen, die dies offen kritisieren, gehört Warren Buffet, Amerikas meistbewunderter Investor, der sich kürzlich wie folgt äußerte: "Eine wachsende
      Zahl sonst hochgradiger Manager - die man gerne als Vater seiner Kinder oder als Treuhänder seines Nachlasses sähe - sind zur Ansicht gekommen,
      dass es völlig legitim ist, die Gewinne zu manipulieren, um die Wünsche von Wall Street zu befriedigen. Viele Manager halten solche Manipulationen in
      der Tat nicht nur für zulässig, sondern für ihre Pflicht." Es sollte klar sein, was letztlich hinter dieser merkwürdigen Einstellung steht: die allgemeine
      Besessenheit gegenüber der erklärten Notwendigkeit, den Shareholder Value unablässig zu steigern.

      Und was hat es mit der viel gerühmten Steigerung des Produktivitätsfortschritts in der amerikanischen Wirtschaft auf sich? Jawohl, sie hat sich in den
      letzten Jahren praktisch verdoppelt, von 1% auf gut 2% jährlich. Ohne viel zu fragen wurde diese Verbesserung von vornherein dem gestärkten
      Computereinsatz und selbstverständlich dem um sich greifenden Corporate Restructuring zugeschrieben.

      Computer verfälschen Statistik

      In der Wirklichkeit hatte diese Verbesserung der Produktivität einen ganz anderen, und zwar einen rein statistischen Grund. Entscheidend war letztlich
      eine Umstellung in der Statistischen Bemessung der Computerinvestitionen der Unternehmen. Da die Leistungskraft der Computer bei zudem rapide
      fallenden Preisen exponentiell zunahm, kamen die amtlichen Statistiker auf den Gedanken, für die Bemessung dieser Investitionen einen Index zu
      entwickeln, der die beiden Vorgänge im Computerbereich - höhere Leistung zu sinkenden Preisen - erfassen und widerspiegeln sollte. Er fand die
      Bezeichnung "hedonischer" Preisindex.

      Dieser Index wird nun seit Ende 1955 angewendet. Es waren sicherlich vernünftige Überlegungen, die zu dieser Umstellung in der
      gesamtwirtschaftlichen Statistik führten, aber das schließliche Ergebnis ist grotesk. Mit der Leistungskraft der Computer explodierten - in der Statistik -
      die Investitionen der Unternehmen, was dann seinerseits in entsprechendem Ausmaß das reale Sozialproduktwachstum erhöhte. Dazu eine Kostprobe:
      Im vergangenen Jahr erhöhte sich das reale Sozialprodukt der USA - gerechnet in so genannten "chained" Dollars - um 282 Mrd. Dollar
      beziehungsweise um 3,9%. Alle Welt bestaunte diese hohe Wachstumsrate. Den wenigsten war klar, dass davon 137 Mrd. Dollar oder 48% auf das
      Konto der auf diese Weise berechneten Computerinvestitionen der Unternehmen gingen. Die tatsächlichen Mehrausgaben der Unternehmen hatten
      dagegen lediglich 14 Mrd. Dollar betragen. Im ersten Halbjahr 1999 kam der Computeranteil auf volle 81 Mrd. Dollar oder 65% innerhalb eines
      Sozialproduktzuwachses von 125 Mrd. Dollar. Glatte zwei Drittel des Anstiegs des Sozialprodukts errechnete sich aus Ausgaben, die nicht
      stattgefunden haben. Im Grunde sind es statistische Phantomdollars.
      Doch zwangsläufig hatten diese statistischen Umstellungen noch eine weitere bedeutsame Folge. Indem sie das Sozialproduktwachstum erhöhten, stieg
      in gleichem Maße der gesamtwirtschaftliche Produktivitätsfortschritt. Da die amerikanische Sozialproduktstatistik die Computerinvestitionen der
      Unternehmen separat ausweist, konnte jeder allerdings mit Leichtigkeit nachrechnen, dass die für die Gesamtwirtschaft ausgewiesene
      Produktivitätsverbesserung in Wirklichkeit nicht überwiegend auf gewaltige Produktivitätssprünge im Computersektor selbst zurückgeht, auf den gerade
      1% des Sozialprodukts in den USA entfällt, das hieß letztlich auf besagte statistische Umstellung. Wer jedoch hatte ein Interesse daran, dies offen zu
      legen? Niemand, leider nämlich hätte es den einzigen Anhaltspunkt für den Paradigmenwechsel in der amerikanischen Wirtschaft widerlegt.

      Immerhin, vor einigen Monaten veröffentlichte ein führender akademischer Experte in Produktivitätsfragen, Prof. Robert J. Gordon, Northwestern
      University, eine umfassendere Studie über genau diese Frage - mit vernichtendem Urteil über die angeblichen großen Produktionsgewinne in der neuen
      Ära.
      Vernichtendes Urteil zur Produktivität
      Die Studie gipfelte in der Feststellung, das Bild der wirtschaftlichen Entwicklung in den USA werde durch die besondere Art der statistischen Erfassung
      des Computersektors völlig verzerrt. In den 99% der Wirtschaft außerhalb der Computerindustrie habe keinerlei Produktivitätsverbesserung
      stattgefunden, so dass für eine "new-economy"-Revolution nicht der geringste Raum bleibt. Die Explosion in der Herstellung und Nutzung von
      Computern hatte außerhalb der Computerindustrie, die auf 1% des Sozialprodukts entfällt, keinerlei messbare Produktivitätswirkungen. Im Gegenteil
      habe sich ansonsten das Produktivitätswachstum eher etwas verlangsamt. Wörtlich: "When stripped of computers, the productivity performance of the
      durable manufacturing sector is abysmal, with no revival at all and a further slowdown in 1955-99 compared to 1970-95."

      Dieses vernichtende Urteil von Prof. Gordon erklärt einiges, insbesondere die enttäuschende Gewinnentwicklung. Zugleich drängt sich die Frage auf:
      Wo ist eigentlich der Boom, wenn die aufgeblähten Computerzahlen nicht wären? Für 99% der Wirtschaft verbliebe ein reales Wachstum von knapp
      2% jährlich. Ein mehr als mageres Ergebnis, wenn man die riesige Kreditblase bedenkt. Trotzdem, der Boom existiert, aber er findet eben größtenteils
      außerhalb des Sozialprodukts in den Anlagemärkten statt: im Aktienmarkt, im Anleihemarkt, im Immobilienmarkt, während von dem nicht in Frage
      stehenden Konsumboom der größere Teil inzwischen durch das Riesenloch in der Handelsbilanz ins Ausland abfließt.

      Bubble oder neue Ära? Über die Antwort auf diese Frage kann nach diesen Ausführungen kein Zweifel bestehen. Die Revolution in der amerikanischen
      Wirtschaft hat nicht stattgefunden, weder durch die Informationstechnologie noch durch das Shareholder-Value-Primat. Und sie wird auch niemals
      stattfinden, denn beide sind von ihrer Natur her dazu nicht geeignet. Der Druck, unablässig höhere Gewinne auszuweisen, drängt die Unternehmen vor
      allem zu Kostensenkungen, dies aber auf Kosten von Neuinvestitionen, und das führt insgesamt zu sinkenden Gewinnen.

      Neue Technologie leider nur Wunder

      Und was ist mit der Prosperität, welche die neue Technologie hervorbringen soll? Es ist ein technisches Wunder, ohne Frage, nur leider ein Wunder,
      das nicht die notwendigen Eigenschaften besitzt, daraus ein wirtschaftliches Wunder zu schaffen. Ein Vergleich mit den wirtschaftlichen Auswirkungen
      der industriellen Technologie macht dies klar und deutlich. Die industrielle Technologie hatte sehr starke Produktivitätswirkungen, die Arbeitskräfte
      freisetzte. Aber aus der arbeits- und kapitalintensiven Herstellung der Anlagen und Maschinen dieser Technologie entstanden große neue
      Kapitalgüterindustrien, die den Menschen andere, neue Arbeit gaben. Es war ein wunderbares Zusammenspiel von Arbeitsteilung und Kapitalbildung,
      das die große Prosperität des industriellen Zeitalters hervorbrachte.

      Maßlose Konsumentenverschuldung

      Nichts davon gilt für die Informationstechnologie. Auch sie setzt Arbeitskräfte frei. Aber die Herstellung der Hightech-Ausrüstung ist mit minimalem
      Arbeits- und Materialeinsatz verbunden. Hightech ist vorzüglich geeignet, die Phantasie der Aktienanleger anzuregen, jedoch völlig ungeeignet, die
      Ausgaben- und Einkommensströme in der Wirtschaft zu vergrößern. Weder neue Technologien noch Shareholder-Value-Primat haben die
      amerikanische Wirtschaft in den letzten Jahren vorangetrieben, sondern es war ein ganz primitives Rezept: maßlose Konsumentenverschuldung



      Stani
      Avatar
      schrieb am 05.08.01 14:30:13
      Beitrag Nr. 671 ()
      Da bin ich mal drei Tage in Wacken, und ihr ruft hier den Weltuntergang aus!
      :eek:


      Bin ja auch kaum von mir voreingenommen, aber:

      IMO droht eher ein lange andauernder Verfall an den Börsen,
      als ein abrupter Crash am 8.8.01.
      ;)

      Zwar bin ich kein Chef-Stratege einer großen Investment-Bank,
      traue mich das aber trotzdem zu sagen.

      Hauptgrund: eine Masse von Aktionären aus aller Welt hält Aktien
      in den USA, es ist unwahrscheinlich, das alle gleichzeitig an einer Panik
      über den wirtschaftspolitischen Hintergrund leiden.
      Natürlich gibt es Möglichkeiten von externen Faktoren ( Krieg, Zusammenbruch von Nationalbanken o.ä. )
      die etwas ähnliches auslösen können, aber am 8.8. ?
      Die Masse der Entscheidungsträger ist tatsächlich träger, einer schlimmer als der andere.
      Nur so ist beispielsweise auch das nachlaufen der Analysten-Empfehlungen zu erklären,
      die meist noch lange nach Trendumkehr in die falsche Richtung jetten.

      Im übrigen halte ich es für diskussionswert, mal über die Reaktionsgeschwindigkeit am Markt zu reden,
      da sie sich im I-Zeitalter eigentlich stark beschleunigt haben sollte.
      (oder werden einfach die Server der Direk-Broker im Crash-Fall abgeschaltet? )
      Avatar
      schrieb am 05.08.01 14:59:36
      Beitrag Nr. 672 ()
      Ihr solltet hier etwas mehr Vertrauen in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten entwickeln.






      Die USA werden die Menschheit zum Mars treiben und darüber hinaus. Mit der richtigen Psychoeinstellung kann man einiges bewegen.
      Avatar
      schrieb am 05.08.01 18:25:35
      Beitrag Nr. 673 ()
      @ long rider

      auf den scheiss habe ich gewartet!

      wenn 5 prozent der bevölkerung über 25 prozent der weltenergie verbraucht, ist es keine meisterleistung das die penner zum mars fliegen um dort die gleiche scheisse abzuziehen.

      oder werden die dann dort auf einmal auf solaranlagen umsteigen ?
      Avatar
      schrieb am 05.08.01 20:48:05
      Beitrag Nr. 674 ()
      Dolby Digital 5.1., Du ungläubiger.

      Ich sehe nur noch eine Chance für Dich.
      Lies bei André Kostolany nach unter "Mein Faible für Amerika und den Dollar."

      Er kann Dir die Zusammenhänge besser erklären als ich das zu tun vermag.
      Avatar
      schrieb am 05.08.01 21:24:14
      Beitrag Nr. 675 ()
      Mittlerweile beschleicht mich der Verdacht, dass diese
      Crash-Ansage ein abgekartetes Spiel zwischen wallstreet,
      der von ihr gesteuerten FED und den regierungsamtlichen
      Lügenstatistikern ist, um eine erneute Abzocke( Rallye)
      zu inszenieren.
      Will sagen: die Produktivitätszahlen werden am Dienstag
      analog zu Gewinnmeldungen, die wir von den Firmen kennen,
      "positiv überraschen".
      Insgesamt versucht man in einer konzertierten Aktion einen
      geordneten Rückzug anzutreten,weil man sieht, dass das Spiel
      langsam zu Ende geht, aber natürlich nicht ohne
      ein weiteres Mal den gemeinen Anleger auszunehmen.

      Daher rechne ich ab nächste Woche eher mit steigenden Kursen, vielleicht sogar einer kleinen "Sommerrallye" im Sinne MMunnas.
      Avatar
      schrieb am 05.08.01 21:55:58
      Beitrag Nr. 676 ()
      Wo ist eigentlich helmut ?
      Weint er noch seinem Traum vom " hedonic deflator " hinterher, und muß sich erstmal so richtig den Rotts
      aus der Nase tröten ?

      Stani
      Avatar
      schrieb am 05.08.01 22:04:25
      Beitrag Nr. 677 ()
      So wie ich Helmut einschätze wird er seine Meinung noch nicht einmal geändert haben,
      wenn der Dollar 40 % abgewertet hat und der Dow bei 3000 Punkten steht.

      Ist aber auch gut so, denn schließlich soll man zu seiner Überzeugung stehen
      und sich nicht drehen wie die Fahne im Wind.

      Was ideologisch einwandfrei ist, bringt aber an der Börse nicht unbedingt weiter.

      Bin auch gespannt auf den Crash mit Ansage,
      und ich traue den Handelnden hinter der US-Wirtschaft fast alles zu,
      um die Situation zu retten und Schäfchen ins trockene zu bringen.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 05.08.01 22:32:03
      Beitrag Nr. 678 ()
      @ken
      das habe ich auch schon gedacht!

      @stanisklave
      danke für die meinung. separate threads gibt es ja, auf die habe ich auch hingewiesen, allerdings ist es zumal in der saure-gurken-zeit nicht einfach, diskussionspartner zu finden, von daher bin ich mal der einladung von `gieristnichtgut` gefolgt, der das thema durchaus für diesen thread gebilligt hat.

      @sittin bull
      meine meinung. ich bin eine weile davon ausgegangen, es könne sich nur um eine `delle` handeln. die firmen könnten eine längere seitwärtsbewegung zur neustrukturierung nutzen, ohne mangels geldzuflüssen völlig auszutrocknen, und irgendwann mitte des jahres greifen die zinssenkungen. die einschätzung hing halt von den wirtschaftsdaten ab (und die kann man wohl kaum voraussehen), dort gab es zeichen der hoffnung, geschönt oder nicht. die letzten daten aber verkünden noch keine entspannung, mit ausnahme vielleicht der arbeitsmarktdaten. m.e. gibt es aber auch hier ein auf und ab, und die zahlen, die wir heute sehen, sind ja noch nicht der weisheit letzter schluss. der chip-sektor, allgemein als frühindikator anerkannt (was ich bezweifle), wird von den analysten regelrecht gepusht. die kgv`s vieler high-techs steigen trotz abgebauter bewertungen, da die wachstums- und gewinnaussichten schrumpfen, die u.s.-wirtschaft bewegt sich auf ein nullwachstum zu. dennoch gibt es firmen mit guten zukunftsaussichten und/oder unterbewertetem kurs, die suche danach ist nur viel mühsamer als früher.

      dies alles zusammengenommen vor dem hintergrund der krise in den emerging markets, der schuldenfalle und der verkettung der globalisierten finanzmärkte kann man höchstens von einer langen seitwärtsbewegung ausgehen. ein kurzfristiger hype all derer, die gelernt haben, dass man investieren muss, wenn die stimmung am schlechtesten ist, ist dabei nie auszuschliessen..

      grüsse
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 05.08.01 22:34:00
      Beitrag Nr. 679 ()
      @ long rider

      lieber etwas ungläubig, als ein fritiertes Gehirn
      Avatar
      schrieb am 05.08.01 22:42:35
      Beitrag Nr. 680 ()
      Vielleicht wollte der Dresdner Mann eine Panik vermeiden.

      ATD
      Avatar
      schrieb am 05.08.01 23:17:13
      Beitrag Nr. 681 ()
      Entwarnung - viel Wind um nichts - oder was (denn nu) ???

      http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,148457,00.…
      Avatar
      schrieb am 05.08.01 23:20:53
      Beitrag Nr. 682 ()
      @niemandweiss
      das ist doch das, was wohl ken_meyer meint und seit zwei tagen bekannt. ich verbuche das unter dem stichwort `sommertheater`.

      grüsse
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 05.08.01 23:37:18
      Beitrag Nr. 683 ()
      So, die erste Bank ist pleite. Weitere werden folgen.

      Ich bin mal gespannt, wie der Rentenmarkt reagiert, wenn
      sich rumspricht, dass hinter den "government secured triple A" Bonds, der berüchtigte 2/3 Konsument steckt, der , so`n Pech aber, auch die fällige Rate für seinen gebrauchten Van und seine Waschmaschine nicht mehr zahlen kann.

      Die GSEs( government sponsored enterprises ) Fannie Mae
      und Freddie Mac sind nämlich die Spezialisten für
      die Transformation solcher junk Kredite in AAA-Bonds.
      Warren Buffet wird gewusst haben, warum er bereits letztes
      Jahr sämtliche Anteile an diesen Läden abgestossen hat.

      http://www.suntimes.com/output/business/cst-fin-bank03.html
      Avatar
      schrieb am 06.08.01 07:28:51
      Beitrag Nr. 684 ()
      @ niemandweiss

      das manager-magazin scheint dir zu gefallen. arbeitest du wieder ?

      ein crash könnte aber kommen, wenn sich tatsächlich herausstellt das amiland abgebrannt ist. aber so wie ich die jungs da drüber drauf sind, pushen die den dow auf 12.000 punkte in der rezession.


      @ cabinda

      was ist bekannt? das amiland schönbucht?
      Avatar
      schrieb am 06.08.01 07:31:34
      Beitrag Nr. 685 ()
      helmuuuuuuuuuuuuuuuut






      Avatar
      schrieb am 06.08.01 07:51:17
      Beitrag Nr. 686 ()
      amerika =
      Avatar
      schrieb am 06.08.01 13:12:55
      Beitrag Nr. 687 ()
      Der Nasdaq wird schneller bei 10000 stehen, als man
      Orders erteilen kann; drum JETZT zugreifen, morgen könnte
      es zu spät sein...

      http://biz.yahoo.com/rb/010806/business_markets_bullvision_d…
      Avatar
      schrieb am 06.08.01 13:33:45
      Beitrag Nr. 688 ()
      Und wenn es in die Hose geht, hier einsteigen.

      NEW YORK (dpa-AFX) - Anleger in den USA haben gegen ein halbes Dutzend renommierter
      Wall-Street-Banken Sammelklage wegen angeblicher Verluste nach Analysten-Empfehlungen eingereicht.
      Die Sammelklage sei am Freitag von der Anwaltskanzlei Beatie und Osborn im Auftrag von Anteilseignern von
      17 Unternehmen eingereicht worden, berichtete "FT.com" am Montag. Zu den betroffenen Banken gehörten
      Credit Suisse First Boston, Goldman Sachs, Merrill Lynch, Morgan Stanley Dean Witter, Salomon Smith
      Barney und Bancboston Robertson.
      Den Instituten werde vorgeworfen, "systematisch euphorische Kauf-Empfehlungen für
      Technologie-Unternehmen abgeben zu haben, von denen sie wussten oder hätten wissen müssen, dass sie
      eine dubiose Finanz-Geschichte, einen negativen Cash Flow, ungenügende Einnahmen und allgemein sich
      verschlechternde Grundlagen hätten", hieß es./FX/ar/aa/av
      Avatar
      schrieb am 06.08.01 15:36:46
      Beitrag Nr. 689 ()
      Die Erwartungen an zukünftige Unternehmensgewinne sind
      auf lange Sicht weiterhin viel zu hoch.

      http://biz.yahoo.com/rb/010806/business_markets_bullvision_d…
      Avatar
      schrieb am 06.08.01 19:45:24
      Beitrag Nr. 690 ()
      Hoppla, zu #687 war`s der falsche link; hier der richtige:

      http://www.boston.com/dailyglobe2/217/business/Things_were_n…
      Avatar
      schrieb am 06.08.01 20:13:37
      Beitrag Nr. 691 ()
      hier ein kleiner Ausscnitt aus `Dailyreckoning` wie
      die Job-(Lügen-)-Statistik tickt.
      Aktuell sollen zw. 155.000 und 165.000 pro Monat
      dazuaddiert werden, von denen man einfach annimmt, sie
      würden eine eigene Firma gründen oder in Startup-Companies
      ( von der Statistik nicht erfasst ) neue Arbeit finden.

      Reagan hat mal ganz klein mit 35.000/Monat angefangen ...

      Vielleicht können wir ja zusammen die offiziellen Belege
      dafür auftreiben!

      ***********************************************************

      *** Says the BLS...the unemployment rate in July held steady at 4.5%, but businesses slashed another 42,000 jobs during the month.
      *** So what? Why do we watch these BLS numbers anyway?
      *** Purportedly, as our friend John Mauldin points out, "unemployment is The Final Answer connection to consumer spending. Consumer spending is what is holding up the economy. As high consumer debt and unemployment problems wreak havoc on consumer spending, we will see the economy continue to weaken. This in turn is going to produce another round of negative earnings warnings and more heartburn for investors."
      *** And "in the past 50 years," writes analyst Tony Glennon, "the US economy has never experienced a full 1% increase in unemployment without a full-scale recession..." As jobs go, so goes the economy. Easy enough, right?
      *** Well, maybe not. Here`s an interesting little observation from Bill King, a trader in Chicago: "In 1985, the Reagan BLS understood that white collar workers jettisoned by Fortune 500 companies were being assimilated into start-up enterprises - tech firms - or forming their own companies. The government could not count that type of job creation, so they had the BLS computer add 35,000 jobs/month to employment. This is the `plug` or `bias` factor - jobs the government can`t count, but believe are being created."
      *** Under Bush, The Elder, the `bias` was increased to 55,000 jobs per month...and again under Clinton the bias was boosted to 155-165k. Where it remains today...
      *** "We now have an environment where high tech jobs are being destroyed, not created, and the BLS computer still assumes 155k+ jobs are being created that they can`t count," says King. "If job creation during a decade and a half boom couldn`t be counted, how can BLS count job destruction in small entities?"
      *** Hmmmnn... as Eric reports below, the BLS numbers had a negative effect on Friday`s markets. What would happen, in this post-bubble era, if the BLS computers should delete X amount of jobs per month rather than tack on 150k?
      Avatar
      schrieb am 06.08.01 22:55:04
      Beitrag Nr. 692 ()
      #685 von Ken_meyer


      10.000 oder eher 10,000
      Avatar
      schrieb am 06.08.01 23:27:28
      Beitrag Nr. 693 ()
      Das ist ja ein lustiger Thread hier. Fast so lustig wie der ausführliche Telepolis-Bericht über die getürkte Apollo-Mondlandung, die mit Aldrin und Armstrong ja bekanntlich in einem Hollywood-Filmstudio gedreht wurde. Vielleicht wurde die Mondlandung ja von den gleichen Leuten inszenziert wie das US-Wirtschaftswachstum der letzten Jahre? *grins*

      Jetzt frage ich mich nur: Wird das US-Finanzsystem schon morgen kollabieren, wie die BILD-Zeitung meint, oder erst in zwei Wochen, wie es zuverlässige russische Wahrsager vorhersagen?
      Avatar
      schrieb am 06.08.01 23:57:40
      Beitrag Nr. 694 ()
      was !!!!!!!!

      die amis waren gar nicht am Mond ????
      Avatar
      schrieb am 07.08.01 00:01:20
      Beitrag Nr. 695 ()
      Entschuldigung, ich hatte die Smilies vergessen:

      ;) ;)
      Avatar
      schrieb am 07.08.01 02:54:36
      Beitrag Nr. 696 ()
      @ stani

      Wo ist eigentlich helmut ?

      Bin im Moment nur am Mitlesen. Das Niveau ist ja schon ziemlich nach unten gegangen.

      Weint er noch seinem Traum vom " hedonic deflator " hinterher, und muß sich erstmal so richtig den Rotts
      aus der Nase tröten ?


      Wieso soll ich weinen? Die Runde mit dem Hedonic Deflator ging doch eindeutig an an mich. Oder hast Du immernoch nicht verstanden, warum der H.D. Wachstumsraten eben nicht ueberschaetzt?

      @ sittin

      So wie ich Helmut einschätze wird er seine Meinung noch nicht einmal geändert haben, wenn der Dollar 40 % abgewertet hat und der Dow bei 3000 Punkten steht.

      Habe weiter unten meine Wette angeboten: 10 Kisten Bier, wenn der Dollar bis Ende August gegenueber dem Rubel einbricht. Ich bin gerne bereit, eine aehnliche Wette Mit Dir, lieber sittin bull investor, einzugehen. Dann sehen wir mal wie Ernst es Dir mit Deinem USA-Bashing ist.

      @ ken

      Der Schluss von der kleinen Provinzbank, die Pleite gegangen ist, auf die bevorstehende Pleite von Fanny Mae und Freddy Mac ist ungefaehr so als wuerde ich sagen, der Edeka Markt um die Ecke hat dicht gemacht, da ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Deutsche Bank in den Konkurs geht. Das waere ungefaehr genauso dumm wie Dein Kommentar.
      Avatar
      schrieb am 07.08.01 09:08:10
      Beitrag Nr. 697 ()
      Bin im Moment nur am Mitlesen. Das Niveau ist ja schon ziemlich nach unten gegangen

      die kurse aber nicht !
      Avatar
      schrieb am 07.08.01 09:23:55
      Beitrag Nr. 698 ()
      @ helmut
      Also ehrlich gesagt ist dies eine sehr undifferenzierte Kritik, und schade finde ich Dein Fortbleiben auch.
      Einstimmig singen macht lange nicht so viel Spaß wie im Kanon, auch wenn wir nicht dasselbe Kied trellern, aber
      die Melodie haut wenigstens hin.

      Die Beiträge sagen doch geschlossen aus, daß die hedonic deflator Geschichte gewaltig stinkt - also was habe ich nicht verstanden ?
      Generell ist mir aber schon aufgefallen, daß Du Beiträge, die nicht 100 %ig " seriös ", weil nicht von Alan Greenspan persönlich verfaßt, gerne der Lächerlichkeit preisgibst, bzw. Artikel, die dieses Kriterium erfüllen, Dir aber konträr entgegenlaufen, gerne ignorierst, aus welchen Gründen auch immer.


      Stani
      Avatar
      schrieb am 07.08.01 09:34:41
      Beitrag Nr. 699 ()
      @ stani

      Avatar
      schrieb am 07.08.01 09:50:50
      Beitrag Nr. 700 ()
      @Helmut

      #681,#694

      Das war keine Schlussfolgerung, sondern Spekulation.
      Ich bin der festen Ansicht, dass die GSEs an derselben Krankeit leiden. Wallstreet weigert sich, die Blase im Immobiliensektor zur Kenntnis zu nehmen, rechnet aber auf der anderen Seite wie selbstverständlich mit dem "2/3 Konsumenten", der am Tropf der Fannies hängt...

      Und - könnten wir uns drauf einigen, dass sich die Intelligenz eines Spekulanten nach der Entwicklung seines Kontos bemisst und nicht nach irgendwelchen VWL-Standards? Abgerechnet wird in den nächsten, sagen wir, 2 bis 3 Jahren.
      Avatar
      schrieb am 07.08.01 10:11:07
      Beitrag Nr. 701 ()
      @ mandrella

      Hast du auch eine Meinung zum Thema?

      ;)
      Avatar
      schrieb am 07.08.01 18:00:18
      Beitrag Nr. 702 ()
      Warnung an alle " Puter " !!!!!




      Geschrieben von Yihi am 07. August 2001 13:47:02:

      Ab September wird durch die SEC Kunden mit Konten, die weniger als 25000$ haben, der LEERVERKAUF verboten. Entsprechende Konten werden in normale Stock-accounts umgewandelt werden, wie es aussieht. Mein Broker konnte mir noch nicht viel mehr sagen.

      Ich finde das ganze kriminell, da es mir zum Beispiel nicht mehr möglich sein wird, short zu gehen. Schade, denn meine Markterwartung ist ja bekannt.

      Aber der NEBENEFFEKT: Ich rechne damit, dass etwa die Hälfte aller Leerverkäufe in den USA [grobe Schätzung] bis zum 1. SEPTEMBER gecovert werden muss!! Eine unglaubliche Zeitbombe. Dürfte die Nasdaq nach oben katapultieren.

      Unglaublich, was in den USA alles versucht wird um den Markt und die Wirtschaft zu retten.




      Gruss
      Daniel



      Stani
      Avatar
      schrieb am 07.08.01 18:41:05
      Beitrag Nr. 703 ()
      @stani

      ich hätte ne bescheidene Bitte: nicht soviel Farbe
      im Thread, vielleicht bin ich altmodisch, aber Farbe erinnert mich irgendwie an Privatfernsehen.



      Wenn die Info stimmt; es gibt ja noch genug Möglichkeiten ausser Leerverkäufen:
      ausser den bekannten OS, auch Short-Fonds und - CFDs
      ( Contract for Difference ), wobei man da in der Regel
      erst ab $50.000 dabei ist. Haben allerdings
      den Vorteil, dass man nicht covern muss, wenn der Halter
      sie zurückhaben will.
      Such am besten hier mal in w:o
      Avatar
      schrieb am 07.08.01 18:51:59
      Beitrag Nr. 704 ()
      @ ken

      Ich wollte lediglich alle " Puter " auf die
      Gefahr eines darin begründeten short-sqeeze
      aufmerksam machen.


      Stani
      Avatar
      schrieb am 07.08.01 21:28:18
      Beitrag Nr. 705 ()
      Ich finde es bemerkenswert, dass der Euro vollkommen
      unbeeindruckt ist von den im wahrsten Sinne des Wortes
      "fantastischen" Produktivitätszahlen aus den USA.
      Ebenso scheinen selbst die US-Aktienmärkte, die
      bisher sozusagen bullig bis zur Halskrause jeden noch
      so zweifelhaften Vorwand für kleine Rallyes genutzt haben,
      gar nicht so recht an das "Geschenk" glauben, das
      man ihnen machen will. Vielleicht weil man spürt,
      das die Verantwortlichen mit ihren Schwindelversuchen
      den Bogen überspannen?
      Avatar
      schrieb am 07.08.01 21:39:59
      Beitrag Nr. 706 ()
      Zumal ja schon gemunkelt wird, daß Gott Alan
      die Kurve kratzen will. Vielleicht kommt ja auch noch dort drüben der eine oder andere Journalist, auf
      den Gedanken, daß er sich nicht Schimpf und Schande
      verabschieden will, sondern vor dem großen Zapfenstreich
      lieber das Feld räumt.


      An dieser Stelle einen freundschaftlichen Gruß an helmut.



      Stani
      Avatar
      schrieb am 07.08.01 23:02:41
      Beitrag Nr. 707 ()
      @ sittin

      Zumal ja schon gemunkelt wird, daß Gott Alan die Kurve kratzen will.

      Das wird nicht gemunkelt. Es ist beschlossene Sache, dass A.G. naechstes Jahr in den Ruhestand geht.

      An dieser Stelle einen freundschaftlichen Gruß an helmut.

      Viele Gruesse auch zurueck, aus den sonnigen USA. God bless this wonderful country.

      @ ken

      Ebenso scheinen selbst die US-Aktienmärkte, die bisher sozusagen bullig bis zur Halskrause jeden noch so zweifelhaften Vorwand für kleine Rallyes genutzt haben, gar nicht so recht an das "Geschenk" glauben, das man ihnen machen will.

      Wieso? Kamen die Zahlen fuer Dich ueberraschend? Das konnte eigentlich jeder Grundschueler ausrechnen: Hours worked sind ja nun ganz eindeutig gesunken (das wusste jeder) und Output ist geringfuegig gestiegen. Da muss dann wohl Output geteilt durch Hours worked gestiegen sein.

      Wer natuerlich dem Bloedmann von Analysten geglaubt hat, der verausgesagt hat, dass heute das US Finanzsystem zusammenbricht, der war natuerlich aeusserst positiv ueberrascht. Aber wer hat schon so einem Deppen geglaubt? Wahrscheinlich so um fuenf bis sieben Investoren weltweit. Warst Du einer von denen, Ken? :D:D:D:D:D

      Vielleicht weil man spürt, das die Verantwortlichen mit ihren Schwindelversuchen den Bogen überspannen?

      Ach ja. Wieder die alte Leier. Nach dem Motto: "Zahlen aus den USA muessen schlecht sein". D.h. werden gute Nachrichten gemeldet, dann muessen wohl die Daten gefaelscht sein. Anstatt in Deutschland immer neue Verschwoerungstheorien zu erfinden solltet Ihr vielleicht mal ein paar Arbeitsplaetze schaffen. Sieht ja nicht so gut mit Euren 9.2% Arbeitslosigkeit.
      Avatar
      schrieb am 07.08.01 23:29:14
      Beitrag Nr. 708 ()
      @Helmut

      das mit der "alten Leier" kann ich gleich wieder an Dich
      zurückgeben: wieso ist denn einer der wallstreet und
      und der amerikanischen Regierung und vielleicht noch einigen anderen nicht über den Weg traut automatisch anti-amerikanisch und pro-europäisch?! Du hast da nicht zufällig
      Probleme mit Schubladen-Denken?

      Zum anderen bin ich ja nun nicht der einzige, der den
      Zahlen heute misstraut hat. Wenn die Devisenprofis
      sie ernst genommen hätten, wäre der Euro-Kurs nach den
      deutschen Konjunkturdaten heute morgen in den
      Keller gerauscht.
      Und übrigens, weiter unten steht meine Antwort auf Deine
      Vermutung: ich habe für heute mit einer "positiven
      Überraschung" gerechnet, ganz im Stile der Quartalsmeldungen
      von Mickisoft und Co.

      hier ein Auschnitt aus ner Reuters Meldung von heute abend:

      "Das Produktivitätswachstum von 2,5 Prozent im zweiten Quartal überraschte Händlern zufolge den Markt und drückte den Euro-Kurs kurzfristig auf ein vorläufiges Tagestief nahe 0,875 Dollar. Dass der Euro nicht noch mehr verloren habe, liege an Zweifeln an der Verlässlichkeit der Daten im Markt, sagte ein Händler. "Es ist sehr ungewöhnlich, dass in einem wirtschaftlich schwachen Quartal, wie es das zweite in den USA eindeutig war, die Produktivität so zunimmt", sagte der Händler. "Die Daten scheinen eher Marketing zu sein", fügte er hinzu. Mittelfristig gehe der Markt daher auch nicht von einer schnellen Erholung der US-Wirtschaft aus, was den Euro stützen sollte. Analysten hatten für die Produktivität des verarbeitenden Gewerbe außerhalb der Landwirtschaft im zweiten Quartal im Vergleich zum ersten Quartal hochgerechnet auf die Jahresrate nur mit einem Wachstum von 1,6 Prozent gerechnet. Die Produktivitätsveränderung im ersten Quartal revidierte das US-Arbeitsministerium auf plus 0,1 nach minus 1,2."
      Avatar
      schrieb am 07.08.01 23:39:56
      Beitrag Nr. 709 ()
      Dem 2/3-Konsumenten wird doch auf der Zielgeraden nicht
      die Luft ausgehen?

      http://quote.bloomberg.com/fgcgi.cgi?ptitle=Top%20Financial%…
      Avatar
      schrieb am 07.08.01 23:43:26
      Beitrag Nr. 710 ()
      @all

      hab das hier in einem anderen Forum gelesen. Kommt mir ziemlich abenteuerlich vor die Behauptung; kanns aber selbst nicht schlüssig widerlegen. Vielleicht Helmut, oder wer anderes ?

      Eine Steigerung der Produktivität zieht meist Entlassungen, Stellenabbau nach sich. Und verhält sich umgekehrt proportional zum durchschnittlichen Realeinkommen[/b]
      Avatar
      schrieb am 08.08.01 11:09:57
      Beitrag Nr. 711 ()
      Hab ich einem User gestohlen :




      This article appears in the Aug. 10, 2001 issue of Executive Intelligence Review.

      `The Party Is Over for the Dollar`
      --------------------------------------------
      by Lothar Komp

      There is a red alert for the U.S. dollar. In July, for the first month this year, the dollar fell significantly against other leading currencies. And this is presumably only the beginning.

      There are increasing signs that the huge capital flows from abroad into the United States—a half-trillion dollars a year or more—that have protected the excessively indebted U.S. economy from collapse for some time, have slowed down in recent weeks.

      To quote the Danish financial paper Börsen, "The party is over for the dollar."Börsen editorialized on July 31 that the dollar is now "on its way to collapse," and this "will totally destroy the already weakened world economy." Even the populist American economist Paul Krugman recognizes the signs of the times, and warns of the imminent bursting of the dollar bubble.

      Krugman, writing in the International Herald Tribune, referred to the recent statements by Treasury Secretary Paul O`Neill, that concerns about the enormous U.S. trade deficit were based on "trivial and wrong notions." "You know the end [of the bubble] is nigh," he wrote, "when white-haired executives reject old-fashioned accounting."

      Every official statement on American economic policy is suddenly weighed carefully. When President George W. Bush expressed vague understanding for the concerns of American exporters about the high dollar exchange rate, The New York Times warned him against such debates, arguing on July 31 that it would be relatively easy to start a devaluation of the dollar, but then much more difficult to stop it. Thus, any change in the official "strong dollar" policy, could unleash turmoil on financial markets.

      Household Debt: The Last Bubble ?
      -------------------------------------------------
      However, such storms are coming anyway, because the problem of the overvalued dollar represents only one of many symptoms of a global financial breakdown crisis, which will end in a chaotic disruption, unless the economic policy madness of recent years is reversed. Another symptom of the systemic crisis is the accelerating shrinking process of the American economy, which accompanies the collapse of "New Economy" illusions and the crash of high-tech stocks. The most recent economic figures speak eloquently.

      U.S. capital equipment spending fell 14.5% in the second quarter, compared to the first quarter, the biggest quarterly drop since 1982. Hardest hit were investments in "information-processing equipment and software," as well as industrial machinery of all types. The National Association of Purchasing

      Managers (NAPM) factory index in July fell from 44.7 to 43.6 for June, which represents an accelerating downward trend. The NAPM index for Chicago fell from 44.4 to 38 points, betraying a downward trend for the eighth month in a row, something that had not occurred for 11 years. Consumer confidence was also going down in July. The index of the New York Conference Board fell from 118.9 to 116.5.

      The last bastion is the consumer spending of private households, which, at least according to doubtful official statistics, has managed to hold firm while corporate capital spending shrank rapidly. However, as the savings rate has collapsed into negative territory since last year, even maintaining the present level of consumer spending requires special efforts to further increase the indebtedness of U.S. private households. The most recent technique that has been developed for this particular purpose is the so-called "cash-out refinancing" of mortgage credits.

      Since March 2000, when stock markets started to fall, many investors have transferred their funds from stocks into real estate. Therefore, the $11 trillion U.S. real estate bubble is now bigger than ever, and its implosion is yet to come. Home prices in the United States last year rose by 8.9%, the largest yearly increase in home prices since 1979. And as real estate prices go up, banks are granting higher mortgage credits to their clients.

      The "cash-out refinancing" scheme existed before but has become endemic throughout the United States in recent months. It means that a home-owner takes out a new, larger mortgage on his home, which then is used, first, to pay off the old, lower, mortgage. The rest is offered to him, by the banks, as a cash loan.

      According to estimates, for the first six months of this year, mortgage loans were refinanced to the tune of $495 billion, and of that amount, consumers extracted about $33 billion in cash, after paying off the old mortgages, and paying down other debt. Of course, the very same scheme further boosts the debt of private households, and will have devastating consequences for them once the real estate bubble bursts.

      The Layoff Factor
      --------------------------
      But, besides trying to keep consumers spending there is another, even more important issue involved in such mortgage schemes. Usually reliable banking sources report that Federal Reserve Board Chairman Alan Greenspan, despite his "everything is going to be okay" statements in public, is staring hard at the potential for an out-of-control blow-up of the consumer debt bubble. This fear is based on the realization that, with the waves of layoffs sweeping through various economic sectors, the lowered available income is placing in immediate jeopardy trillions in credit card and other consumer debt.

      Several banks are setting up special taskforces and others are increasing the size of operations in place to deal with this crisis, including attempting to negotiate write-offs and restructuring agreements on these unsecured loans, to prevent defaults. The problem is further compounded by the bundling of consumer loans into derivatives-based securities, which in turn have been used to prop up already weakened positions of effectively bankrupt banks, including mega-banks such as Citibank.

      If there are too many write-offs, and if there continues the already accelerating trend toward defaults on this debt, Greenspan would be faced with the prospect of a quick-term banking collapse, and the need for bailouts that would make the Argentine crisis pale by comparison.

      Greenspan and the Federal Reserve are thus encouraging an effort to pump, potentially, trillions into the banking system by encouraging people to take higher-valued mortgages in order to transfer the vast majority of the money back into the banks, as the old mortgages are paid off and the "cash out" is used to pay off credit card debt. The key thing here is a gimmick: In doing this, the unsecured credit card debt is converted into a "secure" real estate loan.

      Euro Bank Loans Were Sucked into U.S.
      --------------------------------------------------------
      Concerning the indebtness of American businesses, other methods are used. According to the quarterly report on international loans, published on July 30 by the Bank for International Settlements (BIS) in Basel, Switzerland, there was a real collapse in the first quarter 2001, of international credits by

      European banks to European businesses. These credits amounted to only $11 billion, compared to $224 billion in the whole year of 2000. In particular, the big telecommunications firms in Europe were affected. U.S. firms, at the same time, were able to increase their borrowings from American financial institutions by $200 billion; and from international (mostly European) banks by another $110 billion for the first quarter alone.

      As the BIS stressed, it was the German and Swiss banks that were on the front line here, followed by French and Dutch banks. As a whole, the American non-financial businesses were able to contract three times more debt in the first quarter 2001, from all banks, than in any average quarter in the previous year. This is occurring at a time when bad loans in the U.S. banking system are piling up, and the rate of default on corporate loans is set to break all previous records.

      When will the credit pyramid come down? According to the Jerome Levy Economics Institute in the United States, the "implosion" has already started. The Levy Institute belongs among those institutions that themselves offer no solution to the crisis—other than perhaps a little bit of dollar devaluation coupled with a little bit of protectionism—but nonetheless present some useful analysis.

      In an 18-page investigation entitled "As the Implosion Begins ...," the institute notes that its warnings have been circulating for years, that the expansion of the U.S. economy would sooner or later end up in disaster, "because it relied upon a continuing growth of private spending in excess of disposable income, and thus created an enormous growth of debt." At the same time, the U.S. economy has produced increasingly large balance-of-trade deficits, becoming increasingly dependent on net inflows of foreign capital. The institute has been cautious, so far, about estimating "when the turning point would come."

      But in the last six to nine months, "it has become pretty clear" that the "process of implosion ... has now begun."

      Many things are converging now, states the Levy Institute: Increasing numbers of households are no longer able to keep up debt payments. The bad loans in the banking system are growing, so that even Federal Reserve Board Chairman Greenspan had to acknowledge the "deteriorating" health of the U.S. banking system.

      The net inflow of foreign capital into the United States cannot be maintained. In sum, "all the ingredients are now present, including rising unemployment and reduced or stagnant asset prices, which normally characterize the inception of a self-reinforcing credit implosion."

      *

      Es scheint so, als pfeifen nun immer mehr Spatzen von " Internationalen Dächern ", dass wir in einer extremen Welt-Schieflage zu sein scheinen.


      Langsam kann einem schon der Verdacht aufkommen, dass unsere " Regierungen " darauf spekulieren, ihr Problem der ins unermessliche " verschuldeten Staatshaushalte " durch die kommende Weltwirtschaftskrise " zu lösen.

      Gruss

      HJL

      ------------------------------




      Stani
      Avatar
      schrieb am 08.08.01 11:22:22
      Beitrag Nr. 712 ()
      habe mir gerade Gold bestellt,
      dauert noch eine Woche, also denn!

      ;)
      Avatar
      schrieb am 08.08.01 12:52:50
      Beitrag Nr. 713 ()
      So helmut, jetzt sag doch nochmal,
      daß wir nicht veräppelt werden.



      US-Produktivität steigt im 2. Quartal stärker als erwartet (Zus)
      Washington (vwd) - Die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft in den USA ist im zweiten Quartal nach vorläufiger Rechung überraschend deutlich um 2,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal gestiegen, Experten hatten mit einer Zunahme von 1,3 Prozent gerechnet. Wie das US-Arbeitsministerium am Dienstag weiter mitteilte, erhöhten sich die Lohnstückkosten um lediglich 2,1 Prozent. Die Erwartungen hatten hier zwischen drei und vier Prozent gelegen. Für das erste Quartal 2001 wurde ein revidierter Anstieg der Produktivität um 0,1 Prozent gemeldet, nachdem vorläufige Schätzungen ein Minus von 1,2 Prozent ausgewiesen hatten. Die Zunahme der Lohnstückkosten wurde auf 5,0 (vorläufig: plus 6,3) Prozent revidiert.

      Das Arbeitsministerium begründete das starke Produktivitätswachstum im zweiten Quartal mit einem kräftigen Rückgang der Zahl der geleisteten Arbeitsstunden um 2,4 Prozent; Experten bezeichneten diese Entwicklung angesichts der damit verbundenen Arbeitsplatzverluste als "Entlassungsproduktivität". Im Verarbeitenden Gewerbe wurde entgegen der Gesamttendenz noch einmal ein Minus bei der Produktivität um 0,2 Prozent verzeichnet; für das erste Quartal wurde ein revidierter Rückgang um 3,6 Prozent ausgewiesen.

      Mit der Veröffentlichung der Zweitquartalsdaten wurden zugleich die NIPA-Revisionen für die Produktivitätsziffern der vergangenen Jahre präsentiert. Für das Jahr 2000 wies das Ministerium dabei einen Anstieg der Produktivität von knapp drei Prozent aus, nachdem ursprünglich ein Zuwachs gut vier Prozent berichtet worden war. - kleiner Einwurf, ürsprünglich sogar 5 % wenn ich nicht irre, oder ? - Für die Jahre 1996 bis 2000 wurde der durchschnittliche Produktivitätszuwachs geringfügig auf 2,5 Prozent von bislang 2,8 Prozent revidiert. Damit liegen die in diesem Zeitraum verzeichneten Produktivitätsgewinne immer noch deutlich höher als in den Jahren zuvor, denn zwischen 1973 und 1995 belief sich der durchschnittliche Produktivitätsanstieg auf lediglich 1,4 Prozent.

      Beobachter verwiesen darauf, dass die Daten für das zweite Quartal ebenso wie die Revisionen für das erste Quartal einen positiven Marktimpuls liefern sollten, da sie relativ inflationsfreundlich seien und sich auch positiv auf die Unternehmensgewinne auswirken würden. Zudem sei die Revision der Zeitreihe bis 1996 bereits voll eingepreist gewesen. Etwaige Crash-Befürchtungen im Vorfeld seien völlig überzogen gewesen, auch wegen des bereits für das Jahr 2000 deutlich herunter revidierten BIP-Zuwachses auf 4,1 von zunächst 5,0 Prozent. ach, da wars ja !

      Die Fortsetzung des steileren Produktivitätstrends werde nun vor allem von der Investitionsneigung abhängen, sagten Analysten. Sollte die zurzeit beobachtete Korrektur der Unternehmensinvestitionen mittelfristig auslaufen, dürfte sich im kommenden Jahr wieder eine zunehmende Dynamik zeigen, von der auch die weitere Produktivitätsentwicklung profitieren würde.



      Stani
      Avatar
      schrieb am 08.08.01 14:03:51
      Beitrag Nr. 714 ()
      noch so ein Dummschwätzer ...
      hat sich wallstreet nicht mehr unter Kontrolle?

      http://news.ft.com/ft/gx.cgi/ftc?pagename=View&c=Article&cid…
      Avatar
      schrieb am 08.08.01 15:52:48
      Beitrag Nr. 715 ()
      Sag `mal helmut, in was für einer Traumwelt
      lebst Du eigentlich ?

      Datum: 08.08. 14:52 Fed dementiert Greenspan-Gerüchte


      Die Fed gibt heute eine Meldung aus, innerhalb derer man die Gerüchte über einen eventuellen Rücktritt von Alan Greenspan dementierte.

      Alan Greenspan, so das Gerücht (BoerseGO berichtete), solle vor dem Ablauf seiner Amtszeit im Jahr 2004 planen, von seinem Amt zurückzutreten.

      James Glassman von JP Morgan: "Es ist unmöglich, dass er freiwillig gehen würde, bevor er nicht die USA aus der Misere befreit hat."

      Der 75 jährige hat die USA seit 1988 als Zentralbankchef durch die größte Expansion der US-Geschichte geführt.

      In diesem Jahr war der Fed-Chef eine harte Zinspolitik gefahren und hat den Leitzins von 6.5% auf 3.75% gesenkt.

      Wie heute bekannt wurde, wird das Vermögen von Greenspan zwischen $3.1 Mio. und $9.6 Mio. angesetzt. Das jährliche Gehalt des Zentralbankchefs beträgt $133,500.



      © Godmode-Trader.de


      Stani :confused:
      Avatar
      schrieb am 08.08.01 22:03:51
      Beitrag Nr. 716 ()
      WEEKLY COMMENTARY

      August 7, 2001

      DEBT BUBBLE

      By James Cook

      As I see it, my task is to frighten you enough about the economy so that you commit 10% of your assets to silver (or gold). I’ve been scaring people for almost 30 years, and like the boy who cried wolf, most people that listened to me along the way no longer do. Through my company’s sales literature, I’m always trying to recruit converts to the gloom and doom scenario. To some extent that has worked. At least 20,000 people every month visit our website. We are lucky enough to have a reasonable following and we sell enough silver and gold to stay around in anticipation of the day our services will be mandatory for a person’s economic survival.

      For the most part, people who have heard our advice over the past three decades dismiss it as having been incorrect. "The things you warn about never seem to happen," they often say. "You have been wrong," others tell me. Or they shake their head and dismiss our advice as self serving. Certainly our influence has shrunk from the heady days of the gold and silver boom in 1980 until we, ourselves, have become the main proponents of our financial subculture. We are the sole major purveyor of precious metals for protection and profit. Our competitors push rare coins and foreswear gold. Or they sell leverage rather than physical ownership. Or they convince people to sell their gold and silver and convert the funds to whatever they’re selling.

      Life would be easier if we concentrated on selling expensive rare coins and joined the mainstream who believes the economic future will be bright. Yes, life would be easier if we called the tens of thousands of customers we have acquired in three decades and told them to convert their gold and silver. But we are not going to do that. We are going to defend gold and silver and promote these precious metals more than ever. They are the one and only thing that can save your wealth in a severe crisis. A mere 10% of your net worth in silver can grow by ten times. If the other 90% of your wealth shrinks to 10% of it’s former value, you’re even.

      We have not been wrong for 30 years, we have been early. The crises we warn about have been put off time and again by the massive creation of money and credit. We have inflated our way out of every tight spot, every recession and every economic dilemma. Do you know that all the major economists that existed in the world prior to 1950 would without fail condemn our country’s current policies as monetary madness? The important principles about money and credit that all economists have historically concurred on have been grossly violated by the U.S. Most of these economists have warned about horrid financial repercussions that result from such loose monetary policies.

      I’m not writing this to merely frighten you. I want to scare the wits out of you. The amount of debt in the U.S. has become so enormous and unmanageable that the monetary authorities must now pump out enough new money and credit to service this debt, re-ignite the stock market and foster renewed capital investment until it cures a sick economy. So far it hasn’t worked and it’s a remote possibility that it ever will. The main reason it won’t work is that our debt levels are out of control. That’s also why the U.S. cannot stand a contraction. A debt implosion and cascading bankruptcies will obliterate the U.S. economy.

      Do you think it’s healthy that the public massively uses the refinancing of their homes to maintain their living standards? Is it a good thing that so many second mortgages amount to more than the total equity of the home and that people refinance to the hilt today’s runaway home values? What happens if home prices drop? What about the new mortgages (including so many jumbos) on homes sold with minimal down payments and 100% financing? What about the lending practices of Fannie Mae and Freddie Mac that aggressively underwrite half the mortgages in America and want to insure that every credit risk can buy a home? The housing boom is a rapidly inflating bubble financed by the same kind of loose money practices that fostered the Nasdaq boom.

      The nation is $27 trillion in debt. This debt must be serviced. The credit cards, auto loans and consumer loans require steady payments. So does the massive indebtedness that clouds the balance sheets of America’s corporations. This much debt places the nation at grave risk at a time when serious economic problems are surfacing virtually everywhere.

      Contrast today’s weakness with the situation in 1929. Back then, credit expansion fostered a boom followed by depression. But three things stand out today that make us much weaker than we were back then. In 1929 there was a high level of domestic savings. Furthermore, corporations had fattened their balance sheets in the 1920s and were strong and liquid. In addition, there was a national surplus rather than a deficit. Today we have no savings, massive corporate debt and we owe foreigners into the trillions. You cannot have a worse set of economic imbalances than those afflicting the U.S. today.

      The most important thing to restoring our economic vigor is a rebound in the profits decline now ravaging American business. But it’s not going to happen. First of all, when we send so much money out of the country it takes it away from our own companies and becomes a huge drag on profits. The trade imbalance also means we have to compete with foreign corporations and sell with lower profit margins. Secondly, the cost-cutting, downsizing and restructuring of American corporations, when taken in total depresses everyone’s business volume. Thirdly, lack of capital spending on new plants and equipment reinforces the profits downturn and vice versa. Finally, the debt buildup that caused overbuilding and overexpansion in the boom period still must be serviced while these corporate miscues are liquidated. Telecom provides a good example of too much debt and too much capacity.

      Without a profits renaissance, the economic downturn must worsen. So I ask you, how is the debt to be serviced by faltering corporations and consumers with job insecurity? How is the stock market to rise with this profits monkey on its back? How will consumers keep spending when they are in hock up to their eyeballs? How long will the dollar hold up in the face of worsening U.S. economic conditions? How long will foreigners continue to finance us when they are getting clobbered in our markets?

      This is the worst economic predicament the U.S. has faced since the Civil War. If we manage to crawl out of this hole through the massive inflating we are now attempting, the outcome will be even more insidious. Otherwise, we take our medicine now and suffer through an economic collapse of epic proportions. Americans can’t keep taking on more debt. In fact, as the economic news gets worse, people begin to save more, spend less, repay debt and stop their borrowing. When this happens the economy can’t help but freeze up.

      In a recession or depression gold and silver historically rise. It’s not the depression itself but the action taken by policy makers that makes these metals go up. The vigorous implementation of inflationary policies in a crisis causes a run into gold and silver. We are experiencing lower interest rates and loose money in response to the current slowdown. Every attempt is being made to inflate. These same money and credit excesses that have spawned financial disaster for mankind time and again are pursued more vigorously than ever by the monetary authorities as a cure for a recession. Gold and silver will inevitably rise in this environment.

      We are the largest economy in the world by more than double. That we could experience a banana-republic type of bust seems unimaginable. Deep in their hearts people don’t think this can really happen. But I am telling you, it’s already started. Our consumer credit excesses, our massive retailing, and financial edifices that feed the great consumption boom and the sorry state of corporate America’s overextended finances have left us vulnerable. You know from the Nasdaq what happens when a bubble bursts. There’s a bubble in financing, there’s a bubble in consuming, there’s a manic housing bubble, there’s bubble trouble in the S & P and the Dow, there’s a derivatives bubble, a trade bubble and a dollar bubble. And all anybody notices or cares about is whether the stock market goes up. The death rattle of this civilization’s wealth will surely be stock analysts on television telling listeners it’s a good time to buy. Frankly, it’s all too worrisome to think about. Protect yourself and hope for the best.




      Quelle: (www.gloomdoom.com)




      Stani
      Avatar
      schrieb am 08.08.01 23:07:42
      Beitrag Nr. 717 ()
      Mitgliedsantrag für die "Anonymen Schuldner"


      http://www.csmonitor.com/2001/0806/p16s1-wmcn.html
      Avatar
      schrieb am 08.08.01 23:15:34
      Beitrag Nr. 718 ()
      Bin gerade dabei, die Maschine noch mal komplett zu lesen,
      leider sind uns einige User abhanden gekommen,
      na ja, andere halt dazu gekommen.

      Der Durchbruch heute sollte sich schleunigst als False break herausstellen,
      damit die alte Taktik
      ( Verwirrung aus positiven und negativen Nachrichten )
      wieder Bestand erhält, um die Märkte seitwärts zu schleusen.


      Ich hatte da mal einen Thread aufgemacht, Nasdaq, was sagt der Chart.
      Das Eingangsposting könnte ich heute fast wortgenau wieder nehmen.

      Ich finde es sieht übel aus, und der Dow dürfte diesmal mitkommen
      in den Süden ( Gruß an Paule ;) )

      Fundamentale Gründe gibt`s ja genug
      ( Außenbilanzdefizit, Ölpreise, zerrüttete Währungsverhältnisse, Gewinnwarnungen durch viel zu hohe Analystenerwartungen,
      steigende Zinsen, Bewertungsniveau der Techs. )
      Viele Dinge erinnern an die 70-er, oder teilweise auch an 1986.


      Mittlerweile kommt hinzu:
      es wird immer deutlicher das im Boom Milliarden von Dollarn als Fehlinvestitionen
      endeten, Mrd. Dollar, die über Schulden, Aktien, Anleihen
      hauptsächlich von Ausländern gezahlt wurden.
      Selbst das Bewertungsniveau im Dow ist mittlerweile fantastisch.
      Ausblicke über die Konjunktur gibt keiner mehr,
      man meint, es könnte 2001 so weit sein.
      Der Fed gehen die Mittel aus, die Märkte zu stützen,
      das Konsumervertrauen wird langsam aber sicher erschüttert.


      Sind das Begleitumstände für eine steigende Börse?


      Sorry...

      Sittin...
      Avatar
      schrieb am 09.08.01 06:50:55
      Beitrag Nr. 719 ()
      Man achte auf die Herkunft.


      Geschrieben von Tofir am 08. August 2001 23:07:26:

      Der Crash läuft
      Die Realität des weltweiten finanziellen und wirtschaftlichen Zusammenbruchs hat zugeschlagen. Führende Finanzkreise geben zu, daß Argentinien nur
      noch die Alternative zwischen Staatsbankrott und Schuldenmoratorium bleibt und andere Länder wie Brasilien, die Türkei, Polen u.a. kaum besser
      dastehen. Keine noch so hohen Notkredite des IWF können den Kollaps verhindern. Gleichzeitig erleben auch die drei Eckpfeiler der Weltwirtschaft -
      USA, Europa und Japan - einen Wirtschaftskollaps. Wie Lyndon LaRouche bei einer Konferenz in Mexiko erklärte: "Die Welt befindet sich nicht am
      Rande der Depression. Wir stecken bereits mittendrin!" Und "der Beginn einer Depression bedeutet gleichzeitig auch immer eine politische Krise". Die
      Frage sei daher, wie man die Regierungen zwingen könne, die Realität zu erkennen und ein neues System aufzubauen.
      Am 3. August lief eine Schockwelle durch die internationalen Finanzmedien, ausgelöst durch Albert Edwards, den Chefstrategen von Dresdner
      Kleinwort Wasserstein, der Investmentbanking-Abteilung der Dresdner Bank. In seiner jüngsten Kundeninformation warnt Edwards, am 7. August sei
      die Wahrscheinlichkeit eines Wallstreet-Crashs sehr hoch; die US-Börse könnte um 20% einstürzen und damit weltweit Turbulenzen auslösen. Edwards
      erklärt, an diesem Tag werde die US-Regierung die Produktionszahlen für das zweite Quartal vorlegen, und diese Zahlen würden - nicht zuletzt aufgrund
      einiger Änderungen der statistischen Berechnungsmethode - schockierend ausfallen. Die gesamte Wirtschaftspolitik der USA werde in Frage gestellt.
      Indem Edwards ein spezifisches Datum für einen Wallstreet-Crash nennt, lenkt er aber von dem eigentlichen Problem ab, daß niemals ein
      Produktivitätsboom existiert hat.

      Viel wichtiger und "die eigentliche Katastrophe" ist nach Angaben einer hochrangigen Quelle aus der europäischen Bankenwelt die drastische
      Abwärtskorrektur der Unternehmensgewinne durch das US-Handelsministerium am 27. Juli. Auf Grundlage der Steuererklärungen der
      US-Unternehmen muß die Regierung die Unternehmensgewinne im Jahr 2000 um 69,8 Mrd.$ geringer ansetzen als angenommen. Da ähnliche
      Korrekturen in den letzten Jahren regelmäßig notwendig waren, erweist sich der ganze angebliche "Profitboom" der Jahre 1997-2000 als Fiktion.

      Am 1. August erklärte der populistische US-Ökonom Krugman in der New York Times, das Platzen der Dollarblase sei nunmehr "unausweichlich" und
      käme "wahrscheinlich eher früher als später". Er macht sich lustig über US-Finanzminister O`Neill, der kürzlich geäußert hatte, die Sorgen über das
      US-Handelsbilanzdefizit beruhten auf "trivialen und falschen Vorstellungen". Krugman schreibt: "Man weiß, daß das Ende [der Blase] naht, wenn
      weißhaarige Führungspersönlichkeiten plötzlich altmodische Buchführung ablehnen."

      Auf der führenden dänischen Finanzzeitung Boersen prangte am 30. Juli fettgedruckt die Überschrift "Für den Dollar ist die Party vorbei". Der Dollar sei
      "auf dem Weg in den Kollaps". Die Stimmung wende sich, so daß in den letzten Wochen ein Nettokapitalabfluß aus den USA begonnen habe. Der
      kommende dramatische Dollarsturz werde "die bereits geschwächte Weltwirtschaft völlig zerstören".

      Am 28. Juli sagte James Galbraith von der University of Texas gegenüber der Australian Financial Review, die Wirtschaftsblase in den USA werde bald
      platzen und die Welt brauche eine neue regulierende Finanzarchitektur wie die von Bretton Woods. Da Globalisierung und finanzielle Deregulierung die
      Ungleichheiten auf der Welt verstärkt hätten, sei "eine neuartige Architektur finanzieller Regulierung notwendig, die international stabilisierend wirkt". Die
      beste Lösung sei zwar ein "neues Bretton Woods", Galbraith bezweifelt jedoch, daß dies mit den heutigen Ökonomen erreicht werden könne. Dennoch
      brauche man ein System, das auf der Erkenntnis beruhe, daß "Länder das Recht und die Pflicht haben, Kapitalflüsse über ihre Grenzen zu kontrollieren,
      weil diese Flüsse potentiell destabilisierend sind". China, Indien und Brasilien seien so große Länder, daß sie dies von sich aus tun könnten.

      Galbraith warnt, wenn die Kreditenkartenblase der US-Verbraucher platze, werde dies mehrere Länder an einen Punkt der "kritischen Masse" treiben,
      wo die Ungleichheit der Einkommen zu sozialen Unruhe führe. Der Einbruch der Ersparnisse in den USA "ist beispiellos und kann nicht unendlich
      weitergehen. Ich denke, wir sehen bereits die Anzeichen dafür, daß die Blase platzen wird. Die Industrieproduktion ist in den letzten sechs Monaten
      permanent gefallen. Die Beschäftigungslage verschlechtert sich, und das Ausmaß der Ungleichheit der Industrielöhne steigt seit 20 Monaten an." Auch im
      Finanzsektor gebe es "substantielle Nöte".

      Das amerikanische Jerome-Levy-Wirtschaftsinstitut bemerkt in einer neuen 18seitigen Studie As the Implosion begins..., es habe schon seit einigen
      Jahren darauf hingewiesen, daß die Expansion der US-Wirtschaft früher oder später in einem Desaster enden müsse, weil sie auf "ständigem Wachstum
      der privaten Ausgaben über die verfügbaren Einkommen hinaus" beruhte und dadurch die Verschuldung enorm erhöht habe. Ein anderer Grund sei das
      ständig angestiegene Leistungsbilanzdefizit, das die US-Wirtschaft in steigendem Maße von ausländischen Kapitalströmen abhängig gemacht habe. Man
      habe sich bisher stets zurückgehalten, irgendeinen Zeitpunkt für die mit Notwendigkeit eintretende Katastrophe zu nennen. Aber in den vergangenen
      sechs bis neun Monaten sei immer deutlicher geworden, "daß der Prozeß der Implosion... jetzt begonnen hat".

      Vieles komme jetzt plötzlich zusammen, so die Studie des Levy-Instituts. Immer mehr Haushalte seien nicht mehr in der Lage, ihre Schulden zu bezahlen.
      Die "faulen Schulden" im Bankensystem nehmen zu. Der Nettozufluß ausländischen Kapitals in die USA kann nicht mehr aufrechterhalten werden.
      Insgesamt seien nun "alle Ingredienzen vorhanden", die üblicherweise das Einsetzen einer "sich selbst verstärkenden Kreditimplosion" charakterisieren.

      $$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$

      Soll keine Werbung für LaRouche sein, aber zu Denken gibt er allemal!

      Gruss

      tofir
      Avatar
      schrieb am 09.08.01 07:21:14
      Beitrag Nr. 720 ()
      Konjunkturspritze aus der Hölle von
      Crawford

      Von Martin Kilian

      Eigentlich könnte George W. Bush einfach seinen Urlaub in der
      infernalischen Hitze von Crawford, Texas genießen - wenn die
      Konjunktur nicht schwächeln würde. Doch zum Glück hat W.
      vorgesorgt: Mit satten 600 Dollar Steuerrückzahlung kann jetzt
      jeder einzelne US-Bürger die lahme Wirtschaft ankurbeln.

      Amerika glüht in der Sommerhitze, ich aber bin
      restlos glücklich. Weil ich etwas habe, was Sie
      nicht haben: Eine Steuerrückzahlung mitsamt
      einem lieben Brief von George W. Bush: 600 Dollar
      dank seiner Steuersenkungen. Der Mann wird
      vollkommen unterschätzt. Erst erstattet er den
      amerikanischen Steuerzahlern Geld zurück und
      senkt vor allem für die Reichen die Steuern, um
      die Haushaltsüberschüsse des Bundes auf Null zu
      fahren. Dann kreiert er "strategische Defizite",
      damit der Staat immer kleiner wird, bis er -
      Knäste und Raketenschutzschirme natürlich
      ausgenommen - schließlich abstirbt. So besehen
      ist W. ein Autonomer der übelsten Sorte.

      Die Amerikaner können damit leben, so wie sie
      auch mit der verfallenden Infrastruktur leben, mit
      berstenden Radaufhängungen und bröselnden
      Brücken. Schließlich erhält jeder eine Steuerrückzahlung. Und mit
      dem Zaster sollen wir alle die Konjunktur ankurbeln. Sie schwächelt
      und drückt auf Bushs Sommerferien in der Hölle. Jawohl, der Hölle.
      Schon mal in Crawford, Texas, gewesen? Nein? Hieronymus Bosch
      wollte es malen, starb aber vorher. Es sirrt, es dampft, es kocht. 35
      Grad im Schatten, angesengte Häuser, W. aber bleibt cool und
      spannt 30 Tage im Inferno aus. Brät zehnpfündige Steaks auf
      Steinen, die so heiß sind, dass er sich ihnen nur im Asbestanzug
      nähern kann. Und lauscht den Kühen. "Gelegentlich reden sie mit mir,
      weil sie wissen, welch ein guter Zuhörer ich bin", sagt er. Wie
      niedlich.



      Schafft Bush das neue Amerika? Diskutieren Sie mit
      anderen SPIEGEL-ONLINE-Usern!


      Getrübt wird die bukolische Idylle zu Crawford nur von der Angst, die
      Konjunktur könnte kippen. Schmiert sie weiter ab, flöge Bush 2004
      womöglich aus seinem zweiten Ferienhaus in Washington hochkant
      hinaus. Aber wir sind hier ja nicht in Deutschland, wo die Verbraucher
      beim kleinsten Anzeichen düsterer Konjunkturwolken (Verlust des
      Jobs und dergleichen) feige einknicken und zu sparen beginnen. Mit
      derlei Zimperlichkeiten ist natürlich keine Konjunktur zu machen!

      In Bushs Revier haben die Kapitalisten zwar die Investitionen
      eingestellt, allein das Volk konsumiert lustvoll weiter, fast so, als
      gäbe es kein Morgen. Sparen ist für die Dummen, denn um die Ecke
      lugt schon der nächste Boom. Neulich nachts im Supermarkt kauften
      die Kunden allerlei verspieltes Zeug, surrealen Krempel, den eigentlich
      niemand braucht und der nach der Heimfahrt absichtlich im Laderaum
      des vierradgetriebenen Kübelwagens vergessen wird. Amerika ist
      eben herrlich optimistisch. Darauf zählt W. und lässt sich
      wahrscheinlich frühmorgens - bevor in Crawford die Kühe brutzeln -
      von K-Mart und Wal-Mart und wie sie alle heißen die Verkaufszahlen
      der vorigen Nacht übermitteln. Davon hängt nun seine
      Präsidentschaft ab.

      Und meine amerikanischen Freunde, wie
      ich mit 600 Extradollar ausgestattet,
      retten nicht nur Bush, sondern nebenbei
      auch noch die Weltkonjunktur. Wir sind
      die Helden des Planeten, die Nachfrage
      in Person: BMWs und Mieles aus
      Deutschland, Gartenschläuche aus
      China, Plunder aus Mexiko, Nippes von
      den Philippinen. Die Speicher meiner
      Nachbarn sind prall gefüllt mit Kram, die
      Keller auch. Läuft die Bude über, geht
      man zum "Self-Storage", wo der Überschuss gegen ein paar müde
      Dollar aufbewahrt wird, bis das neue Heim mit acht Schlafzimmern,
      zehn Bädern und fünf Garagen fertig ist.

      Yeah Baby, hier ist nicht Europa, wo immer gleich der Himmel
      implodiert. Hier regiert W., der sich im Spätsommer neu erfinden wird,
      um endlich als "mitfühlender Konservativer" vor die Wählerschaft zu
      treten. Der eklige Teil des ersten Präsidentschaftsjahres
      (Rückerstattung der Wahlkampfvorschüsse an die Spender, Almosen
      für die Energiewirtschaft, Arschtritt für Kyoto und damit Crawford für
      alle) ist vorüber, nun folgt Teil zwei: Amerika als ein Konglomerat
      "mitfühlender Gemeinschaften". So steht es im Drehbuch. Bush
      möchte amerikanische Medien überzeugen, mehr "gute Nachrichten"
      zu bringen, er will E-Mails zwischen Großeltern und Enkeln fördern
      und generell mehr Wärme ausstrahlen - was ihm nach der Hitze in
      Crawford nicht weiter schwer fallen sollte. Er wird sich "neu
      positionieren", anschmiegsam werden, ein Mann mit einem Knopf im
      Ohr.

      So geht es, wenn man die Dollars in Form von Steuergeschenken
      hinauswirft und danach pleite ist. Man freut sich notgedrungen über
      die kleinen Dinge des Lebens: Die Freundschaft zu Wladimir, die
      sprechenden Kühe und natürlich über Konsumenten wie mich. 80
      Dollar Restgeld sind noch da von den 600. Da es dunkelt, werde ich
      mich zu Wal-Mart begeben, um die Konjunktur zu stützen. Ich bin
      nämlich absolut pro Bush.
      Avatar
      schrieb am 09.08.01 08:19:15
      Beitrag Nr. 721 ()
      @ schieler

      haben die erhöht? ich dachte es waren 300 Dollar

      is ja auch egal. die amis fangen trotzdem an zu sparen.

      ausgerechnet jetzt.

      die arme zinsen-sau
      Avatar
      schrieb am 09.08.01 08:38:04
      Beitrag Nr. 722 ()
      @sittin

      "buy the bad news" :)

      @schieler

      die alte Spiegel-Leier, George W. als kompletten Idioten
      hinzustellen, mag ja die de ingefleischten Sozi-Leser begeistern, geht aber voll am Thema vorbei.

      Die Drama ist höchst planwirtschaftlicher Natur(es erscheint bemerkenswert, dass praktisch jeder voraussetzt, dass
      Geld in der Kontrolle des Staates zu sein hat), von der
      Fed, und insbesondere von Greenspan, seit den früheren
      Achtzigern durch eine masslose Geldpolitik inszeniert.
      Und jetzt kommt der Schlussakt. Wenn einer Prügel und
      mehr verdient ist es AG. Meine Befürchtung ist, dass man
      je mehr die Folgen für die Weltwirtschaft offensichtlich
      werden, dies als Krise des Kapitalismus als solchem
      hinstellen und diesen als Sündenbock anprangern wird.
      Der gemeine Mann auf der Strasse wird scharfe Restriktionen
      und Sanktionierungen fordern(z.B. "Anti-Globalisierung", etc) und wir in Europa werden noch mehr Glückseligkeit aus Brüssel erfahren...(müssen).

      Es könnte durchaus sein, dass "amerikanische Modell" von dem
      Helmut so überzeugt ist, schon vor längerer Zeit gestorben
      ist und das jetzt langsam die Zeit anbricht, wo andere
      die Führerschaft auf diesem Planeten übernehmen.
      Avatar
      schrieb am 09.08.01 09:37:37
      Beitrag Nr. 723 ()
      hallo ken

      mit dem kaufen, kannste noch ein paar jahre warten.

      wenn die jetzt anfangen zum sparen, kannste den dow jones zusammenfalten. einzelhandel kgv über 30
      Avatar
      schrieb am 09.08.01 12:58:10
      Beitrag Nr. 724 ()
      Lieber Helmut Kohl: diesmal bitte ganz lesen und keine voreiligen(falschen) Schlüsse ziehen!

      Blase der Konsumentenschulden kurz vor dem Platzen.

      Während die Kapitalinvestitionen der US-Konzerne rapide zurückgehen, wird verzweifelt versucht, wenigstens die Konsumausgaben aufrechtzuerhalten, weil sonst die gesamte Wirtschaft desintegrieren würde. Das Problem dabei ist, daß die Hypotheken- und Konsumentenschulden der amerikanischen Privathaushalte bereits Rekordhöhen erreicht haben. Die vom Handelsministerium und der Zentralbank (Fed) veröffentlichen Zahlen und eigene Schätzungen von EIR zeigen, wie massiv diese Schulden in den 90er Jahren gestiegen sind.
      Nicht nur über eine wachsende Zahl von Kreditkarten und andere Formen des Konsumentenkredits, sondern auch mit Hilfe von Hypothekenkrediten wurde das sinkende Realeinkommen der US-Haushalte ausgeglichen, indem Hypotheken in wachsenden Maße dazu benutzt wurden, den normalen Bedarf an Nahrungsmitteln, Kleidung oder anderen Konsumgütern zu decken. Nur auf diese Weise wurden die Konsumausgaben aufrechterhalten.

      Die Statistiken zeigen, daß die Hypothekenschulden amerikanischer Haushalte zwischen 1990 und 2000 von 2,53 Billionen Dollar auf 5,0 Bio.$ stiegen; sich also fast verdoppelt haben. Die Konsumentenkredite stiegen von 805 Mrd.$ auf 1,57 Bio.$. Hypotheken- und Konsumentenschulden stiegen zusammen also von 3,34 Bio.$ auf 6,57 Bio.$ - ein Anstieg um 3,23 Billionen Dollar, womit nicht nur Eigenheime, sondern immer mehr andere Konsumausgaben finanziert wurden. Allein im ersten Quartal 2001 stiegen die Hypotheken- und Konsumentenschulden um 79 Mrd.$.

      Die Explosion der Haushaltsschulden bzw. der Schuldendienste belastet die privaten Haushalte und reduziert so den realen Lebensstandard immer mehr. Die folgende Tabelle vergleicht die Summe der Hypotheken- und Konsumentenschulden mit der Summe von Löhnen und Gehältern:

      Explosion der Haushaltsschulden
      im Vergleich zu Löhnen und Gehältern (in Mrd.$)

      Schulden Löhne Verhältniss
      1955 130.4 212.1 0.61
      1960 202.0 272.8 0.74
      1970 422.7 551.5 0.77
      1980 1,289.9 1,377.4 0.94
      1990 3,337.4 2,754.6 1.21
      2000 6,671.4 4,837.2 1.36


      Die Tabelle zeigt, daß 1955 die Schuldenlast der Privathaushalte nur 61% der Löhne und Gehälter entsprach (Verhältnis von 0,61). Erst 1985 übertraf die Summe der Hypotheken- und Konsumentenschulden die Summe der Löhne und Gehälter. Heute liegt das Verhältnis bei 1,36 - die Schulden haben sich also relativ zum Einkommen mehr als verdoppelt.

      Diese Schulden sind eine enorme Last. Nach Angaben des US-Handelsministeriums verwenden die Haushalte rund 35-40% ihres persönlichen Einkommens dazu, Hypotheken- oder Konsumentenkredite zu bedienen. Wir schätzen, daß rund 40-50% der Löhne und Gehälter zur Bedienung von Hypotheken- und Konsumentenkrediten gebraucht werden. Dieser Prozeß hat eine physische Grenze: Die Haushalte nehmen enorme Schulden auf, nur um "am Leben zu bleiben" - doch die wachsende Schuldenlast senkt den Lebensstandard und macht die Schulden unbezahlbar.

      In dieser Lage lassen sich Verschuldung der Privathaushalte und damit Aufrechterhaltung der Konsumausgaben nur noch mit besonderen Tricks weiter steigern. Die jüngste zu diesem Zweck entwickelte Technik ist die sog. "Auszahlungs-Refinanzierung" von Hypothekenkrediten: Seit die Aktienmärkte im März 2000 abzustürzen begannen, haben viele Investoren ihr Geld aus den Aktienmärkten herausgenommen und in Immobilien investiert. Daher ist die 11-Mrd.$-Immobilienblase der USA größer als je zuvor - und ihr Platzen steht noch bevor. Die Preise von Eigenheimen stiegen letztes Jahr um 8,9% - der größte Anstieg seit 1979; mit steigenden Immobilienpreisen steigt der von Banken gewährte Hypothekenkredit. Die "Auszahlungs-Refinanzierung", die es zwar schon früher gab, die sich jetzt aber zu einer wahren Epidemie entwickelt hat, bedeutet, daß der Hausbesitzer eine neue, höhere Hypothek auf sein Haus aufnimmt, die dann dazu verwendet wird, die alte, kleinere Hypothek zurückzuzahlen. Den Rest bekommt er von der Bank bar ausgezahlt. Man schätzt, daß in den ersten sechs Monaten Hypotheken im Umfang von 495 Mrd.$ refinanziert wurden und die Konsumenten hiervon nach Rückzahlung der alten Hypotheken und weiterer Schulden 33 Mrd.$ einbehielten. Natürlich vergrößert dies die Hypothekenschulden der Privathaushalte - mit verheerenden Konsequenzen für letztere, wenn die Immobilienblase platzt.

      Doch geht es bei diesem Hypothekentrick außer dem Versuch, die Konsumausgaben aufrechtzuerhalten, noch um etwas anderes: Verläßlichen Quellen aus Bankenkreisen zufolge hat Fed-Chef Greenspan trotz seiner öffentlichen Erklärungen, alles sei "in Ordnung", panische Angst, daß die Blase der Konsumentenschulden unkontrolliert platzen könnte. Diese Angst rührt daher, daß die ständigen Entlassungswellen in verschiedensten Wirtschaftsbereichen zur Senkung des verfügbaren Einkommens der Konsumenten führt, was den Billionenberg ihrer Kreditkarten- und sonstigen Schulden unmittelbar gefährdet.

      Mehrere Banken haben besondere Arbeitsgruppen gebildet, um - u.a. durch Verhandlungen über Vereinbarungen zum Erlaß bzw. zur Umstrukturierung dieser ungesicherten Schulden - mit dieser Krise umzugehen. Das Problem wird noch verstärkt durch die Bündelung der Konsumentenkredite in Derivatpapiere, die wiederum dazu benutzt wurden, die miserable Lage der im Grunde bankrotten Banken - einschließlich solcher Megabanken wie der Citibank - aufzubessern.

      Wenn zuviele Schulden abgeschrieben werden und sich der schon jetzt zunehmende Trend zur Zahlungsunfähigkeit auf diese Schulden verstärkt, wäre Greenspan mit der Aussicht auf einen baldigen Kollaps der Banken und mit der Notwendigkeit von Rettungsaktionen konfrontiert, neben denen sich die Argentinienkrise wie ein Kinderspiel ausnimmt. Mit den "Auszahlungs-Refinanzierungen" fördert Greenspan den Versuch, einige Billionen Dollar in das Bankensystem hineinzupumpen. Durch diesen Trick werden bisher ungesicherte Kreditkartenschulden in "abgesicherte" Immobilienkredite umgewandelt.




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      Avatar
      schrieb am 09.08.01 13:13:34
      Beitrag Nr. 725 ()
      Es sieht wirklich schlimm aus-

      WWK?


      Was trefft ihr persönlich für Vorkehrungen?
      Avatar
      schrieb am 09.08.01 13:37:25
      Beitrag Nr. 726 ()
      @sittin bull
      > WWK? Was trefft ihr persönlich für Vorkehrungen?

      Reichlich Liquidität vorrätig halten und zu 100% in unterbewertete Aktien investieren, sobald die Scharzseher, Pessimisten, Telepolis-Redakteure und sonstige Paranoide, Crash-Propheten und WWK`ler die Nachrichtenlage dominieren. Kaufen, wenn alle in Panik verkaufen.
      Avatar
      schrieb am 09.08.01 13:46:50
      Beitrag Nr. 727 ()
      Ja und nein!


      Eigentlich hast du recht,
      nur ist es anscheinend noch lange nicht soweit,
      das wir den Tiefpunkt gesehen haben.
      Und die Blase ist größer denn je.
      In den 3 letzten Crash sind wir zwar immer stark gefallen,
      doch gab es Realwirtschaftlich kaum auswirkungen.

      Diesmal ist es anders. Das spüre ich! ;)
      Gerade in den USA ist bis jetzt ja noch gar nichts passiert.

      Barmittel?

      Also auf Dollar würde ich verzichten.
      Vielleicht Schweizer Franken
      Avatar
      schrieb am 09.08.01 13:47:50
      Beitrag Nr. 728 ()
      @sittin

      als erstes der Ehefrau die Kreditkarten sperren lassen,
      die unverbrauchten Y2K-Vorräte ausm Bunker holen
      auswandern ;);)

      Im Ernst: ich bin mit einem beträchtlichen Teil meines
      Kapitals short im Dollar(Forex, keine OS); wenn der über, sagen wir die nächsten drei Jahre fällt, müsste man einen guten Schnitt machen.
      Wenn das allerdings dramatische Züge annimmt, dürfte vorübergehend auch ne Flucht in Edelmetalle passieren.

      Auf keinen Fall würde ich auf irgendwelche Derivate
      vertrauen.
      Avatar
      schrieb am 09.08.01 13:58:04
      Beitrag Nr. 729 ()
      Ab welcher Höhe lohnt sich das über Forex den Dollar zu shorten?

      Bist du in der Gegenposition zum Euro?

      Gibt`s das auch zum CHF?
      Avatar
      schrieb am 09.08.01 14:18:27
      Beitrag Nr. 730 ()
      Und deshalb meldet Wal-Mart gute Zahlen!!!!

      Jaja,die Amis,wie im wilden Westen in den Städten, tolle Fassaden,

      aber wenn man ums Hauseck geht....

      Naja,werde mich auf fallenden Dollar und fallende Zinsen einrichten.

      Es stinkt nach Rezession.

      cu DL
      Avatar
      schrieb am 09.08.01 15:24:20
      Beitrag Nr. 731 ()
      @sittin

      schau mal den Eintrag im Währungsforum "Wohin geht der Euro .."

      Total easy! Aber Vorsicht! Lass Dich bloss nicht zum Zocken
      verleiten. Das ist bei Devisen im Vgl. zu Aktien erst
      recht tödlich.
      Avatar
      schrieb am 09.08.01 16:47:47
      Beitrag Nr. 732 ()
      @ Dolby

      haben die erhöht? ich dachte es waren 300 Dollar

      300 fuer Singles, 600 fuer Ehepaare, 500 fuer alleinerziehende Elternteile.

      @ future investor

      Die Statistiken zeigen, daß die Hypothekenschulden amerikanischer Haushalte zwischen 1990 und 2000 von 2,53 Billionen Dollar auf 5,0 Bio.$ stiegen;

      Na und? Die Home-ownership-Rate steigt ja auch.

      Diese Schulden sind eine enorme Last. Nach Angaben des US-Handelsministeriums verwenden die Haushalte rund 35-40% ihres persönlichen Einkommens dazu, Hypotheken- oder Konsumentenkredite zu bedienen

      Eine blanke Luege. Das trifft vielleicht auf einen Teil der Haushalte zu (die 40% einkommens-schwaechsten Haushalte), aber nicht auf die Gesamtheit. Dass dies nicht auf die Gesamtheit zutreffen kann, kann man allein schon dadurch ausrechnen, dass bei 1.36 Schulden-zu-Einkommen-Verhaeltnis, man wohl schlecht 35% Schuldenlast haben kann, weil dies einem Zinssatz von 35%/1.36=25.7% entspraeche.

      Da hat Deine unzuverlaessige Quelle wohl von einer kleinen Gruppe auf die Gesamheit der Amerikaner geschlossen. Fazit: Ich lese erst gar nicht weiter.
      Avatar
      schrieb am 09.08.01 17:13:57
      Beitrag Nr. 733 ()
      auf ins Goldboard
      der US-Dollar machts sowieso nicht mehr lange
      Avatar
      schrieb am 09.08.01 18:30:08
      Beitrag Nr. 734 ()
      @ helmut

      In Bezug auf die Ente "Alans Rücktritt".


      Weißt Du helmut, Du machst hier den Labermax,
      vonwegen das Niveau des Threads usw., aber auf mein posting und die sich daraus ergebenden Zweifel an Deiner Kompetenz
      ( und sei es auch nur die, des Eingestehens, des eigenen übers Ziel hinausschießens ), bzw. Deiner scheinbar eingeschränkten Wahrnehmung, gehst Du mit keinem Wort ein.
      Du hast recht, daß Diskussionsniveau sinkt, nur bist Du
      das Blei an Bord !


      Stani
      Avatar
      schrieb am 09.08.01 18:45:01
      Beitrag Nr. 735 ()
      @future-investor

      Die Statistiken zeigen, daß die Hypothekenschulden amerikanischer Haushalte zwischen 1990 und 2000 von 2,53 Billionen Dollar auf 5,0 Bio.$ stiegen;

      ist doch nichts Schlimmes, der Wert der Immobilien steigt
      ja ähnlich der Nasdaq anno 1999. Und solange diese
      Steigrate höher ist als die Zunahme des Verschuldungsgrades
      spricht der Experte von solider Finanzierung.
      Ist einfache Mathematik. ;)
      Avatar
      schrieb am 09.08.01 19:14:36
      Beitrag Nr. 736 ()
      Ich teile die Bedenken zu Fannie Mae und Freddie Mac.

      Wer mal Partnoy gelesen hat,
      der in der Investmentbranche tätig war,
      der weiß, in welchen Maße dort Junk Bonds als
      AAA-Ratings verkauft werden.

      Ich glaube, niemand ahnt annähernd,
      auf welchem Pulverfaß die dort drüben sitzen.

      War Buffet doch ein wenig schlauer als der Rest?
      Avatar
      schrieb am 09.08.01 22:03:03
      Beitrag Nr. 737 ()
      Zur Abwechslung `mal was positives und
      gleichzeitig witziges von mir.

      Stani
      Avatar
      schrieb am 09.08.01 22:53:52
      Beitrag Nr. 738 ()
      Weißt Du helmut, Du machst hier den Labermax, vonwegen das Niveau des Threads usw., aber auf mein posting und die sich daraus ergebenden Zweifel an Deiner Kompetenz

      Was bist Du doch fuer ein penetrantes [zensiert]. Ich habe nur sagen wollen, dass Greenspan nicht zuruecktritt. Leider habe ich mich verrechnet und bin nach 4 mal 4 Jahren bei 2002 anstatt 2004 gelandet. Also, zur Klarstellung: A.G. geht 2004 nach dem Ende seiner vierten Amtszeit in Rente. Zumindest als Chairman. Es koennte dann immer noch sein, dass er danach als Board-Mitglied weiter arbeitet. Das aendert alles nichts an meiner Kernaussage: Greenspan tritt nicht zurueck, sondern arbeitet solange als Chairman bis seine Amtszeit zuende ist. Ob das nun 2004 oder 2002 ist, ist dabei relativ egal. Schliesslich war die urspruengliche Frage ja: Ruecktritt, ja oder nein. Insbesondere ist wohl durch solch eine Lapalie meine Kompetenz nicht in Frage gestellt.

      Du hast recht, daß Diskussionsniveau sinkt, nur bist Du das Blei an Bord !

      Achte erstmal auf Deine Rechtschreibung und hoere auf hier Beitrage ueber russische Wahrsager zu posten, die den Weltuntergang fuer den 19. August vorhersagen. Vorher solltest Du bitte davon absehen anderer Leute Kompetenz in Frage zu stellen, Du kleiner Wadenbeisser.
      Avatar
      schrieb am 09.08.01 23:40:02
      Beitrag Nr. 739 ()
      Es war eine russische Wissenschaftlerin und keine
      Wahrsagerin.

      Alles andere spricht für sich selbst, und bedarf keines Kommentares.


      Stani
      Avatar
      schrieb am 09.08.01 23:49:15
      Beitrag Nr. 740 ()
      #724 von Mandrella

      von welcher panik redest du eigentlich ?

      das der dow von 11.000 auf 10.000 gefallen ist.
      Avatar
      schrieb am 09.08.01 23:55:40
      Beitrag Nr. 741 ()
      danke helmut,

      ich rechne aber immer pro nase !

      bei meiner lohnsteuer ernähre ich mindestens drei nasen. soviel zum sozialstaat.

      ist aber ein anderes thema - das werde ich übrigens als thema anschneiden. ich habe nämlich die schnauze voll als singel in deutschland angemacht zu werden.

      ich wollte ne geile wohnung kaufen. sagt der typ: verheiratet und mindestens ein kind
      sag ich: ich habe die kohle fast bar
      sagt er: is egal, hier kommen nur familien rein

      die scheisse finanziere ich mit der lohnsteuer!
      Avatar
      schrieb am 10.08.01 00:00:43
      Beitrag Nr. 742 ()
      #736 von helmut_kohl

      - das beste was passieren könnte, wäre wenn A.G. sterben würde
      - wenn interessiert in der momentanen marktlage die rechschreibreformm?

      die deutschen lassen sich eine rechtschreibreform einer privaten firma namens langenscheid andrehen. blödes pack.
      Avatar
      schrieb am 10.08.01 00:51:50
      Beitrag Nr. 743 ()
      Hallo an alle,

      lese hier gern mit ist sehr interessant.

      hab jetzt aber mal eine Verständnißfrage:

      Ein Verschuldungsratio der privaten Haushalte von 1,36.

      Heißt das, diese könnten in 1,36 Monaten alle ihre Schulden zurückzahlen (so Sie denn wollten und sonst nix anderes zu bezahlen hätten)


      ATDT
      Avatar
      schrieb am 10.08.01 07:57:59
      Beitrag Nr. 744 ()
      Fette Dickschiffe warten auf Torpedos ...( Fannie und Freddie)

      http://www.thestreet.com/comment/detox/1486090.html
      Avatar
      schrieb am 10.08.01 10:11:34
      Beitrag Nr. 745 ()
      #741 von ATDT

      nein. es heist das sie in 1,36 monaten bankrot sind

      aber sie fangen ja jetzt an zu sparen. jetzt - wenn die zinsen günstig sind

      amis eben
      Avatar
      schrieb am 10.08.01 12:03:53
      Beitrag Nr. 746 ()
      Wallstreet wird das Schicksal der Zigarettenindustrie
      teilen müssen; Merrill Lynch hat die Büchse
      der Pandora geöffnet.

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,149013,00.html
      Avatar
      schrieb am 10.08.01 12:41:37
      Beitrag Nr. 747 ()
      @ DolbyDigital5.1

      Gute Antwort :)

      aber was heißt es denn nun wirklich

      Alle sind mit dem 1,x fachen des Jahreseinkommens verschuldet?
      Oder monatlich

      ATDT
      Avatar
      schrieb am 10.08.01 12:48:31
      Beitrag Nr. 748 ()
      die 1,x-fache Verschuldung bezieht sich auf das Jahreseinkommen !
      Avatar
      schrieb am 10.08.01 13:04:28
      Beitrag Nr. 749 ()
      #746 an Desue

      Danke,

      das bedeutet dann wohl das alle Amis 1.3 Jahre arbeiten müßten nur um Ihre Schulden zu tilgen?

      Wäre wohl so daß alle in Deutschland 100.000,- DEM Schulden haben und keine Ersparnisse (die sind hier glaub ich bei ca. DEM 4 Billionen 4 000 000 000 ,00) dagegenstehen. Wie isn das mit der Sparquote in in Amiland
      Avatar
      schrieb am 10.08.01 13:06:25
      Beitrag Nr. 750 ()
      Sorry DEM 4 Bio = 4 000 000 000 000 , --

      ATDT
      Avatar
      schrieb am 10.08.01 16:07:35
      Beitrag Nr. 751 ()
      es Bömbli tickcht ...

      Da graust es jemandem vor den Hedgfonds ...

      http://business-times.asia1.com.sg/companies/story/0,2276,17…
      Avatar
      schrieb am 10.08.01 16:25:18
      Beitrag Nr. 752 ()
      @ dolby digital

      ich rechne aber immer pro nase !

      Dann bedeutet das maximal $300 pro Nase.

      bei meiner lohnsteuer ernähre ich mindestens drei nasen. soviel zum sozialstaat.

      Drei Nasen und zwei pensionierte Nasen, um genaus zu sein. :)

      ich wollte ne geile wohnung kaufen. sagt der typ: verheiratet und mindestens ein kind sag ich: ich habe die kohle fast bar sagt er: is egal, hier kommen nur familien rein

      Das kann ich fast gar nicht glauben. Frueher war gab es doch immer Diskriminierung gegen Familien und jetzt ist es umgekehrt? Wahnsinn! Ich habe eine entfernte Cousine mit einem unehelichen Kind. Die koennte ich Dir ausleihen um damit auf Wohnungssuche zu gehen. :D:D:D


      @ ATDT

      Wäre wohl so daß alle in Deutschland 100.000,- DEM Schulden haben und keine Ersparnisse (die sind hier glaub ich bei ca. DEM 4 Billionen 4 000 000 000,00) dagegenstehen. Wie isn das mit der Sparquote in in Amiland

      Falsch. Den 1.3*Einkommen an Schulden stehen sehr wohl Guthaben gegenueber: Das ist so, als haetten in Deutschland alle 600000 DM Vermoegen, aber auch 100000 DM Schulden. Macht immernoch 500000 Vermoegen Netto.

      Fazit: Die 1.3*Einkommen an Schulden sind nicht Netto, sondern die amerikanischen Haushalte haben etwa das 6-fache ihrer Schulden als Guthaben

      Nur so zur Aufklaerung!

      Steht alles bei: Board of Governors of the Federal Reserve, Flow of Funds Statistic.


      @ stani

      Es war eine russische Wissenschaftlerin und keine Wahrsagerin.

      Einigen wir auf "Wahrsagerin, die sich selbst als Wissenschaftlerin bezeichnet". :D:D:D
      Avatar
      schrieb am 10.08.01 16:59:44
      Beitrag Nr. 753 ()
      @ future investor

      Die Statistiken zeigen, daß die Hypothekenschulden amerikanischer Haushalte zwischen 1990 und 2000 von 2,53 Billionen Dollar auf 5,0 Bio.$ stiegen;

      Na und? Die Home-ownership-Rate steigt ja auch.

      Wann wirst du möchtegern Ökonom endlich begreifen das sich hier eine Immobilienblase auftut die jederzeit platzen kann?
      was glaubst du was mit dem Konsum passiert wenn die Immobilien dramatisch einbrechen,und die Banken Ihr Geld fordern?

      Diese Schulden sind eine enorme Last. Nach Angaben des US-Handelsministeriums verwenden die Haushalte rund 35-40% ihres persönlichen Einkommens dazu, Hypotheken- oder Konsumentenkredite zu bedienen

      Eine blanke Luege. Das trifft vielleicht auf einen Teil der Haushalte zu (die 40% einkommens-schwaechsten Haushalte), aber nicht auf die Gesamtheit.

      Beweise bitte das die Angaben falsch sind!!

      Dass dies nicht auf die Gesamtheit zutreffen kann, kann man allein schon dadurch ausrechnen, dass bei 1.36 Schulden-zu-Einkommen-Verhaeltnis, man wohl schlecht 35% Schuldenlast haben kann, weil dies einem Zinssatz von 35%/1.36=25.7% entspraeche.

      Jetzt hats dich wohl voll erwischt:Wie in Gottes Namen willst du vom Schuldenstand auf den zu leistenden Schuldendienst schließen?Und einen Zinssatz kannst du aus diesen Angaben sowieso nicht berechnen.Wenn du den Unterschied zwischen Schuldenstand und und Schuldendienst nicht ausmachen kannst bist wohl du "unglaublich dumm"(Posting 588)

      Da hat Deine unzuverlaessige Quelle wohl von einer kleinen Gruppe auf die Gesamheit der Amerikaner geschlossen. Fazit: Ich lese erst gar nicht weiter.

      Paßt gut zu deiner Arroganz das du nicht weiterliest
      Ps.:meine "unzuverlässige Quelle" war bis jetzt immer höchst zuverlässig was Zahlen anbelangt.
      Avatar
      schrieb am 10.08.01 19:12:12
      Beitrag Nr. 754 ()
      @ future investor

      Beweise bitte das die Angaben falsch sind!!

      Habe ich doch schon. Siehe mein letzter Beitrag zum Thema und siehe unten in diesem Beitrag.

      Jetzt hats dich wohl voll erwischt:Wie in Gottes Namen willst du vom Schuldenstand auf den zu leistenden Schuldendienst schließen? Und einen Zinssatz kannst du aus diesen Angaben sowieso nicht berechnen.

      Jetzt gaaaaaaanz langsam, fuer die lernbehinderten und auffassungs-retardierten zum Mitschreiben: Es gibt drei Variablen: Schuldenstand (Bestandsgroesse), Schuldendienst (Flussgroesse pro Jahr), Zinssatz (pro Jahr). Alle Variablen sind natuerlich gesamtwirtschafltiche Mittelwerte. Dann ist: Schuldendienst = Schuldenstand * Zinssatz. (Schuldendienst ist dabei nur Zinsen, keine Tilgung.)
      Das ist nun mal leider eine Tatsache, daran kannst Du nichts aendern und ich auch nicht. Nichteinmal Alan Greenspan!
      Du hast mir nun zwei Variablen gepostet: Schuldenstand und Schuldendienst. Dann kann man mit dieser Gleichung den impliziten Zinssatz ausrechnen. So einfach geht das. Und da ja der implizite Zinssatz viel zu hoch war (25%, das geht wohl kaum, wenn zwei Drittel der Verbindlichkeiten auch noch Hypotheken sind, die mit zwischen 6 und 10% verzinst werden), dann muss wohl Deine Zahl Schuldendienst falsch sein. Und da ich mich zufaellig auch noch erinnere, dass ich neulich einen Artikel gelesen habe, dass die 40% aermsten Amerikaner 40% ihres Einkommens fuer Schuldendienst aufwenden, habe ich mal gemutmasst, dass Deine "zuverlaessige Quelle" wohl von den aermsten Amerikanern auf die Gesamtheit geschlossen hat.

      Wenn du den Unterschied zwischen Schuldenstand und und Schuldendienst nicht ausmachen kannst bist wohl du "unglaublich dumm"(Posting 588)

      Ich habe ja nun ganz eindeutig zwischen Schuldenstand und -dienst unterschieden. Nur warst Du wohl zu "dumm" zu verstehen wie Schuldenstand und Schuldendienst zusammenhaengen.
      Avatar
      schrieb am 10.08.01 22:26:56
      Beitrag Nr. 755 ()
      @helmut_kohl

      Danke füe die Antwort
      Avatar
      schrieb am 10.08.01 22:28:09
      Beitrag Nr. 756 ()
      Sorry

      FÜR die Antwort
      Avatar
      schrieb am 11.08.01 08:36:43
      Beitrag Nr. 757 ()
      Die amerikanische Geldeinsammel-Maschine




      Einer muss halt bezahlen




      Deswegen ist auch unser Euro so stark.

      Der erste Chart sagt dem kleinen Eurolein:

      Es reicht!

      :laugh:Money for Georgie, Greenspan forever:laugh:
      Avatar
      schrieb am 11.08.01 12:46:42
      Beitrag Nr. 758 ()
      Also helmut, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll !


      " Achte erstmal auf Deine Rechtschreibung "

      Zunächst einmal, ist es schon sehr interessant, daß Du
      wiedereinmal auf einen Nebenschauplatz ausweichst, um von Deinem Fehler abzulenken - ein " das " vergessen - und ?

      ------------------------

      Desweiteren machst Du Deinem Namensgeber alle Ehre !

      "... und hoere auf hier Beitrage ueber russische Wahrsager zu posten,..."

      Was ich poste, mußt Du schon mir überlassen, dieses Recht
      der Einmischung hat ausschließlich der Thread-Vater
      gieristnichtgut, Du jedoch nicht.
      Dennoch ist es ein äußerst negativer Charakterzug von Dir !

      ------------------------

      Einigen wir auf "Wahrsagerin, die sich selbst als Wissenschaftlerin bezeichnet".

      Deine Überheblichkeit ist kaum zu überbieten.
      Was gibt Dir Anlaß, zu vermuten, daß die Perle keine
      Wissenschaftlerin ist, oder etwa eine " minderwertige " ,
      weil aus der östlichen Hemisphäre ? Pfui !

      ------------------------



      Alles in allem, läßt Dein Diskussionsverhalten sehr zu wünschen übrig. Ich komme zu dem Schluß, daß Du erhebliche
      soziale Defizite hast - leider. Und Du willst Lehrerfahrung haben, na gut, daß dieses Schauspiel anscheinend ein Ende gefunden hat - die armen " Schöler " !
      Für mich persönlich ziehe ich daher den Schluß, da es sich
      auch oft gar nicht lohnt, aufwendige postings an Dich zu richten, da Du die wirklich stichhaltigen Meldungen oder Fragestellungen oft einfach ignorierst, daß ich die direkte Diskussion mit Dir einstellen werde.
      Bei mir hast Du von nun an den Status eines, wenn auch guten Lexikons, da an Deiner Fachkompetenz nicht zu rütteln ist. Aber für mehr reicht es für meinen Geschmack
      halt nicht.


      Ich hoffe trotz meines Konfrontationskurses wird dennoch
      deutlich, daß ich hier keine Beleidigung oder ähnliche
      Kampagnen inzenieren möchte, zudem ich dieses Thema als beendet betrachte und es keine weitere Stellungnahme meinerseits diesbezüglich geben wird.





      Stani
      Avatar
      schrieb am 11.08.01 17:27:34
      Beitrag Nr. 759 ()
      @helmut_kohl
      Schuldendienst ist immer Zinsen plus Tilgung!
      die 35 Prozent sind Zinsen plus Tilgung!
      Man kann es doch rechnen.Wenn es tatsächlich Zins und Tilgung ist dann wird es logischer.
      Deine ausgerechneten 25,7% würde bei einem Zins von 6% eine Tilgung von 19,7% implizieren.
      Da bei Hypothekenkrediten am Anfang das Verhältnis Zins zu Tilgung 10:1 bis 5:1 ist und am Ende 1:5 bis 1:10 bedeutet dies daß sehr viele Kredite am auslaufen sind.Am Anfang nehmen die Tilgungen (ersparte Zinsen) sehr langsam zu am Ende jedoch sehr schnell.Ein Verhältnis von 1:1 wird bei einer 25 jährigen Hypothek nach 16-18 Jahren Laufzeit erreicht.Dann tilgt es sich sehr schnell wenn man nicht an der Annuität dreht.Also der Fall ist klar :Wenn keine neuen Kredite mehr nachgefragt werden dann muß das Umfeld deflationär werden.Schlußfolgerung: wenn keiner mehr Kredit will dann bricht die Wirtschaft ja zusammen.
      Jetzt geht es tatsächlich nur noch darum ob es gelingen kann die Inflation noch einmal in Gang zu bringen zu noch größeren Schuldenorgien.vor drei Wochen ist mir ein Artikel von Reuters in die Hand gekommen,
      nachdem es als erwiesen gilt, dass derzeit in den USA es gang und gäbe sei,
      dass private Immobilienbesitzer Ihre Liegenschaften von den kreditgebenden Banken schätzen lassen in der Absicht, die höhere Einschätzung der Immobilie gleich als Kredit wieder abzuschöpfen.
      Avatar
      schrieb am 11.08.01 17:47:21
      Beitrag Nr. 760 ()
      @future-investor

      man kann es bis zum Erbrechen wiederholen: die
      Immobilien haben in den letzten Jahren eine der Nasdaq-Blase
      analoge Steigerung durchgemacht; das sind die "sicheren"
      assets auf denen der gemeine User seine refis auftürmt.
      Aber: wallstreet will/darf die Hype-Maschine um keinen Preis
      abbremsen. Das ist m.E. mit einer der Hauptgründe warum der
      Optimismus an den Finanzmärkten weiterhin ungebrochen ist.

      @Helmut und andere

      Fällt es euch so schwer zwischen Angriffen auf Personen
      und solchen auf Sachen(insbesondere Äusserungen hier)
      zu unterscheiden?!
      Avatar
      schrieb am 11.08.01 17:49:40
      Beitrag Nr. 761 ()
      @helmut_kohl:
      Ps Ich würde es begrüßen wenn wir in Zukunft auf diese kindischen Schimpfwörter verzichten!
      Abgemacht?
      Avatar
      schrieb am 11.08.01 20:35:15
      Beitrag Nr. 762 ()
      @ stani

      Was gibt Dir Anlaß, zu vermuten, daß die Perle keine Wissenschaftlerin ist, oder etwa eine " minderwertige " , weil aus der östlichen Hemisphäre ? Pfui !

      Wer a) auf den Tag genau vorhersagen will, wann das US-Finanzsystem zusammenbricht und b) behauptet, dass danach der russische Rubel ein safe heaven wird, der oder die ist fuer mich absolut unglaubwuerdig. Das hat mit Wissenschaft nichts mehr zu tun.

      Was ich poste, mußt Du schon mir überlassen, dieses Recht der Einmischung hat ausschließlich der Thread-Vater, gieristnichtgut,

      Von mir aus kannst Du auch weiterhin Betraege ueber russische Wahrsager/Wissenschaftler posten, aber sprich dann doch bitte anderen Teilnehmern nicht die Kompetenz ab!

      Ich komme zu dem Schluß, daß Du erhebliche soziale Defizite hast - leider.

      Psychologe bist Du auch noch. Na toll.

      Und Du willst Lehrerfahrung haben, na gut, daß dieses Schauspiel anscheinend ein Ende gefunden hat - die armen " Schöler " !

      Ich hatte immer ordentliche teaching evaluations. Anders als in Deutschland nimmt man hier die teaching perfomance naemlich ernst. Wie kommst Du dazu mir mangelnde paedagogische Faehigkeiten vorzuwerfen?

      da Du die wirklich stichhaltigen Meldungen oder Fragestellungen oft einfach ignorierst,

      Gib mir mal ein Beispiel, welche stichhaltige Meldung ich bis jetzt ignoriert habe.

      Und zum Schluss: Warum begraben wir nicht einfach unsere Differenzen der letzten Tage. Mir ist es offensichtlich peinlich, dass ich mich bei A.G.’s Dienstzeit um 2 Jahre verrechnet habe und Dir ist offensichtlich peinlich, dass Du den Artikel ueber die russische Wissenschaftlerin gepostet hast. Wenn wir so weitermachen wie bisher, nach dem Motto “Wirf Du mir nichts vor, Du hast ja schliesslich das und das geschrieben”, dann ruinieren wir hier nur das Forum.
      Avatar
      schrieb am 11.08.01 20:48:18
      Beitrag Nr. 763 ()
      @ future investor

      Es ist ja nett, wie Du hier versuchst, Deinen Standpunkt zu verteidigen. Aber leider ist Deine Aussage “Amerikaner verwenden 35-40% ihres personal income’s zum Schuldendienst” ganz einfach FALSCH.
      Die Aussage beruht – das will ich zu Deiner Entlastung sagen – auf Tatsachen, die aber leider entweder von Dir oder einer anderen Quelle falsch verstanden wurden. Die tatsaechliche Quelle, die Study of Consumer Finances der Federal Reserve hat naemlich gemeldet:

      “32% of households with annual income of less than $10000 have a debt service of more than 40% of personal income.”

      Unter allen Haushalten haben 12.7% eine solche Schuldenlast. In Deinem Beitrag hat es sich so angehoert, dass alle Haushalte eine solche Schuldenlast haben.
      Avatar
      schrieb am 11.08.01 20:50:20
      Beitrag Nr. 764 ()
      @ future investor

      P.S.: Und uebrigens die durchschnittliche Schuldenlast aller Hauhalte betraegt 14.5%.
      Avatar
      schrieb am 11.08.01 22:23:11
      Beitrag Nr. 765 ()
      @ helmut


      Gib mir mal ein Beispiel, welche stichhaltige Meldung ich bis jetzt ignoriert habe

      Posting 607, hier die extrahierten Fragen:

      Helmut, bitte sage mir doch, was ist ein Cash-Gewinn ?
      Oder ein Proforma-Gewinn ?
      Oder ein Kern-Gewinn ?
      Und noch viel entscheidender, was haben diese Begriffe
      in einer Pressemitteilung zu suchen ?
      Und die provokanteste Frage, die paule schon richtig formuliert hat, werden wir in dieser Berichtssaison
      auch noch den Hulla-Hulla-Gewinn sehen ?

      Ergänzt : Ich finde diese Art der Berichterstattung
      im Sinne der Verbraucheraufklärung/Investorrelations skandalös.
      Und noch viel dreckiger das Mitspielen der Analysten - aber gut, wessen Brot ich eß, dessen
      Lied ich sing. Wie stehst Du persönlich, mit Deinem Fachwissen diesem Gebahren gegenüber ?
      Mir drängt sich zum wiederholten male der
      Verdacht auf, daß hier etwas vertuscht und
      schöngeredet werden soll.





      --------------------------------------


      Warum begraben wir nicht einfach unsere Differenzen der letzten Tage

      Einverstanden.

      --------------------------------------



      "...Dir ist offensichtlich peinlich, dass Du den Artikel ueber die russische Wissenschaftlerin gepostet hast."


      Nein, das ist es nicht, denn wie ich hinterherschickte :

      Aber ganz im Ernst, ich habe nicht gesagt, daß mir die Tatjana aus der Seele spricht, sondern lediglich diesen
      Artikel, den jederman für sich selbst bewerten möchte,
      hereingestellt zwecks Meinungsbildung - wie diese auch immer ausfallen mag
      .





      Wer a) auf den Tag genau vorhersagen will, wann das US-Finanzsystem zusammenbricht und b) behauptet, dass danach der russische Rubel ein safe heaven wird, der oder die ist fuer mich absolut unglaubwuerdig. Das hat mit Wissenschaft nichts mehr zu tun.


      An anderer Stelle gab ich bereits zu :

      In der Tat diskreditiert man sich mit solchen punktgenauen Prognosen, das muß ich eingestehen - aber wer weiß, vielleicht vergeht uns ja das Lachen ?



      Inhaltlich :

      Wenn man fest von der Annahme überzeugt ist, daß der
      USD crashen wird, ist es doch durchaus legitim,
      die eigene Währung als Fluchtwährung zu empfehlen,
      gerade vor dem Hintergrund der geplanten Bindung
      des Rubel an das Gold, Stichwort Tschweronez ( Schreibweise ? ).




      Stani
      Avatar
      schrieb am 12.08.01 06:32:34
      Beitrag Nr. 766 ()
      Posting 607, hier die extrahierten Fragen:

      Darauf habe ich nicht geantwortet, weil im Kern mit Dir einer Meinung war: Das ist unserioeses Verhalten.

      Aber: Unter den Blinden ist der Einaeugige Koenig. Wir wollen naemlich festhalten, dass die amerikanischen SEC-Richtlinien immer noch viel strenger sind als die deutschen.

      Um Unternehmensbilanzen ging es mir ohnehin nie. Die entscheidende Frage war ja wie zuverlaessig sind die Meldungen ueber BSP-Wachstum. Und da wurde hier im Forum behauptet, dass die US-Regierung die geschoente Wachstumsdaten veroeffentlicht. Dazu kann ich auch wieder nur sagen: Kehrt mal vor Eurer eigenen Haustuere: Die Experten in Deutschland sagen schon seit Wochen ein Wachstum von nur einem Prozent voraus. Aber die Bundesregierung hat sich erst jetzt dazu bequemt wenigstens mal zuzugeben, dass das Wachstum unter 2% liegen wird. Darueber lacht man sich hier in Amerika kaputt, das kann ich Euch sagen. Und so ein richtiger Schenkelklopfer am Freitag im Buero war, als ich meinen Kollegen erzaehlt habe, Schroeder haette in einem Interview die USA und Japan fuer die hohe Arbeitslosigkeit verantwortlich gemacht.
      Avatar
      schrieb am 12.08.01 09:45:22
      Beitrag Nr. 767 ()
      @helmut_kohl

      Naja,wenigstens hast du zugegeben das Schuldendienst Zinsen plus Tilgung sind und wie fälschlich von dir behauptet nur Zinsen,aber Schwamm drüber.
      Also hast du jetzt noch immer nicht den Beweis angetreten das die Zahlen falsch sind.
      Ach,ja und es wurde zwar der Eindruck erweckt aber nicht aussdrücklich gesagt die Zahlen würde sich auf alle Haushalte beziehen!
      Dein Problem ist das du reißerischern Artikeln grundsätzlich skeptisch eingestellt bist und nach kleinen Fehlern suchst,die wahren Grundsatzaussagen aber ignorierst.
      Deine Einstellung erinnert mich an den Bundeskanzler der sich verbissen weigerte die Wachstumsprognosen nach unten zu korrigieren,bis er dazu gezwungen wurde.

      beshäftige dich doch einmal mit der Geschichte.Und komm mir nicht mit dem Spruch heute ist doch alles anders,und steuerbar.

      "In ein paar Monaten erwarte ich die Aktien sehr viel höher als heute", sagte Amerikas angesehener und berühmter Wirtschaftsprofessor Irving Fisher 14 Tage vor dem ebenfalls berühmten 29. Oktober 1929.

      "Eine schwere Depression wie 1920-21 ist jenseits aller Möglichkeiten". Das war das Ergebnis einer Studie der Harvard Economic Society wenige Tage nach dem initialen Crash. Nach fortwährenden optimistischen Prognosen in der Folgezeit hat der frühere brain trust 1932 seine Tätigkeit eingestellt.

      Somit haben die beiden damals führenden Institutionen keinen Crash kommen sehen und auch die Depression, während sie sich immer weiter entwickelte, ignoriert und verneint. Und sie waren davon offenbar auch überzeugt: Irving Fisher hat durch die Baisse etwa 150 Mio Dollar (nach heutigem Wert) verloren.

      Und heute?
      Übrigens auch Greenspan (der Hohepriester des Geldes) scheint lernfähig zu sein. Er stellte einer Rede in New York die rhetorische Frage : « Do we have the capability to eliminate booms and busts? The answer, in my judgment is no, because there is no tool to change human nature or to predict human behaviour with great confidence. » Wie wohltuend wirkt diese Aussage, wenn man daran denkt, dass vor ein paar Monaten der MIT Professor Rüdiger Irving Dornbusch sagte : « Die Angst vor einer Rezession ist typisch europäisch, aber unbegründet. Streichen Sie deshalb das Wort Rezession aus Ihrem Sprachschatz, es wird sie in den USA nicht mehr geben. Die US-Wirtschaft strotzt vor Kraft. »


      Nurmal als Denkanstoß
      Avatar
      schrieb am 12.08.01 10:16:52
      Beitrag Nr. 768 ()
      zu Greenspan

      Do we have the capability to eliminate booms and busts? The answer, in my judgment is no, because there is no tool to change human nature or to predict human behaviour with great confidence.

      Das ist ne reichlich verdrehte Aussage, sozusagen weil er das Pferd von hinten aufzäumt.
      Was er verschweigt ist, und das werden m.E. spätestens
      die Wirtschaftshistoriker mal rausfinden, ist dass was zur
      Zeit in den USA vor sich geht ein Ergebnis staatlicher
      Planwirtschaft ist, ein Produkt staatlichen Monopols über das Geldwesen.
      Und wenn man böse ist, könnte man behaupten, boom and bust
      per Greenspan`s Erlassen. Mit seiner Aussage versucht
      er bildlich gesprochen zu rufen "Haltet den Dieb!", um weiterhin seiner Eitelkeit frönen zu können - und natürlich
      seine Auftraggeber in wallstreet zu bedienen.

      Und solange der Staat über das Geldsystem derart massiv in
      die Volkswirtschaft eingreifen darf, ist es letzlich unerheblich, ob der Amerikaner als solcher wirtschaftlich
      flexibler ist als der Europäer. Das sind für mich
      Fussnoten.
      Avatar
      schrieb am 12.08.01 11:48:15
      Beitrag Nr. 769 ()
      @Ken-meyer
      Yes Sir!!!
      Avatar
      schrieb am 12.08.01 11:56:39
      Beitrag Nr. 770 ()
      @ helmut


      "...Und so ein richtiger Schenkelklopfer am Freitag im Buero..."


      Nichts liegt mir ferner, als Herrn Schröder Beistand zu leisten. Was wir geboten bekommen, ist nun`mal ein
      Laienschauspiel, oder besser ein Trauerspiel.
      Aber was solls, er ist halt nur ein Medien(kasper)Kanzler.
      Und ich kann Dir versichern, daß wir hier nicht weniger über diesen Hans Dampf in allen Gassen lachen, allerdings
      mit Tränen der Trauer in den Augen.
      Und eines sollten wir nicht vergessen, dieser Mensch wurde nicht ins Amt gewählt, um ihn als Bundeskanzler zu
      haben, sondern um Deinen Namensgeber endlich in die Wüste zu schicken - Ich denke, daß auch Du den massiven
      gesellschaftlichen Stillstand seiner letzten Amtsjahre
      mitbekommen hast.

      Übrigens, kennst Du die Radiocomedy von NDR 2,
      " Die Gerd Show " ? Gar nicht schlecht, um humoristisch mit der Heimat verbunden zu bleiben.




      ----------------------


      "... Aber die Bundesregierung hat sich erst jetzt dazu bequemt... "


      Auf der anderen Seite muß allerdings auch der größte Kritiker zugeben, mir fällt es auch schwer, daß es
      Aufgabe einer Regierung ist, Optimismus zu verbreiten.


      ----------------------


      "... SEC-Richtlinien immer noch viel strenger sind als die deutschen.


      Unstrittig, dem ist nichts hinzuzufügen.
      Der Neue Markt war ein prima Umverteilungsmechanismus, an dem sich viele "Kriminelle" an den Spargroschen der
      gierigen, der unwissenden, und letzlich der dummen und
      allerdigs auch naiven Anleger vergangen haben.
      Vielleicht eine heilsame Erfahrung, auf dem Weg zu einer wiklichen Aktienkultur - wenn auch äußerst schmerzhaft - ?
      Und was die DT. Telekom angeht, na ja, das war vorauszusehen, wenn man das Geschiebe bei den Indexgewichtungen zurückverfolgt - leider hat Pappa Staat hier nicht ganz Unschuld - milde formuliert.


      ----------------------



      Dennoch sollten wir weiterhin respektieren, daß es
      in diesem Thread um die USA geht,
      und beim Thema bleiben.



      ----------------------


      "...die US-Regierung die geschoente Wachstumsdaten veroeffentlicht."



      Aber in diese Richtung geht doch die rückwirkende Revidierung der Wachstumszahlen für 1996 - 2000.
      Siehe posting 711.


      ----------------------

      @ future

      Guter Beitrag !







      Stani
      Avatar
      schrieb am 12.08.01 12:24:36
      Beitrag Nr. 771 ()
      @helmut_kohl
      Speziell für dich noch ein bißchen Geschichtsunterricht:

      Wie der Traum von der ewigen Hausse jäh endete

      Im Oktober 1929 ließ der Börsenkrach ein
      kreditfinanziertes Spekulationsgebäude zusammenfallen
      Beginn der Weltwirtschaftskrise
      Eine Chronologie


      Deutschland ist im Börsenfieber. Immer mehr Kleinanleger wollen am Höhenflug des Aktienmarktes mitverdienen. Das war schon einmal so - Ende der zwanziger Jahre in den USA. Auch damals erfasste das Börsenfieber ein ganzes Land, bis der Börsenkrach im Oktober 1929 den Traum von der ewigen Hausse jäh enden ließ. Hugo Ritter hat in seinem 1952 erschienenen Buch "Der Mensch und das Geld" die damaligen Ereignisse beschrieben. Die Parallelen zur heutigen Situation sind zum Teil erstaunlich. Wir veröffentlichen Auszüge, legen aber Wert auf die Feststellung, dass es in Deutschland keineswegs so kommen muss wie Anno 1929 an der Wall Street.

      Es gibt aber doch warnende Signale. Die wachsende Arbeitslosigkeit steht im krassen Gegensatz zu den Aktienkursen, und die Wirtschaftspropheten im Hauptberuf, die Büros und Agenturen, die ihre Zukunftsdeutungen verkaufen, warnen. Aber alle diese warnenden Stimmen finden keinen Widerhall in der amerikanischen Öffentlichkeit, die vom romantischen Glauben an die ewige Prosperity fasziniert ist.

      Rückschläge stören nicht

      Wall Street wird zum Idol der Masse. Das Wort allein zieht alles in seinen Bann. Und neue Gelder, oft nur geborgt, fließen der Börse zu. Ein neuer Aufstieg beginnt. Radioapparate und Autos, diese Verkaufsschlager der zwanziger Jahre, Zeichen und Stützen des Glaubens an den technischen Fortschritt und damit an die Prosperity, verzeichnen neue Absatzrekorde. Die Aktien dieser Gesellschaften steigen deshalb zuerst und leiten einen neuen Taumel an der Börse ein.

      Wohl gibt es manchmal Rückschläge, aber die stören nicht. Sie werden schnell wieder wettgemacht. Das Spekulationsfieber erfasst das ganze Land, das erfüllt ist von Geschichtchen über die Börse und über den Reichtum, den viele Bürger durch sie erlangt haben. Der Friseur versteht mehr von Börsenpapieren als von seinem Handwerk, Frauen treiben ihre Männer zur Eile an, damit sie nicht zu spät kommen beim Rennen um den Reichtum. Die Nachrichten über die Börse erscheinen an erster Stelle in den Zeitungen, bilden oft die Schlagzeilen.

      Bei all dem werden immer mehr Kredite zu Investitionen an der Börse in Anspruch genommen. Amerika erlebt eine Kreditinflation höchsten Grades - und will es nicht merken, zumindest nicht an deren Folgen denken. Erst im Juni kommt es zu größeren Rückschlägen, und ein konservatives New Yorker Blatt schreibt: "Die Wall-Street-Hausse brach mit einer Detonation zusammen, die über die ganze Welt gehört wurde." Aber diese Meldung bestätigt sich nicht.

      Im November 1928 gibt es einen neuen Kursanstieg, der alles bisher da gewesene in den Schatten stellt. Früher war es der Traum der Makler, einmal einen Tag zu erleben, an dem fünf Millionen Aktien umgesetzt werden. Dies ist jetzt so regelmäßig der Fall, dass es schon langweilig wird. Am 23. November 1928 wechseln fast sieben Millionen Aktien ihre Besitzer. Aber selbst ein so alarmierendes Zeichen reicht nicht aus, Beunruhigung hervorzurufen. Die Amerikaner kaufen Anteile am künftigen Wohlstand des Landes auf Abzahlung. Die Abschaffung der Armut steht ja unmittelbar bevor.

      Anfang Dezember 1928 gibt es zwar wieder einen Zusammenbruch, aber auch der geht vorüber. Das Federal Reserve Board glaubt weniger und rechnet mehr. Eine weitere Erhöhung des Diskonts ist nicht möglich. Dadurch würde zwar die Spekulation eingeschränkt, aber auch die wirkliche Wirtschaft empfindlich gestört. Das ausländische Geld würde noch mehr angelockt und der Zahlungsmittelumlauf erhöht. Aber das Federal Reserve Board findet ein Hintertürchen: Am 2. Februar 1929 veröffentlicht es eine Erklärung, dass die Reserven der Mitgliedsbanken nicht dazu da sind, um Spekulationskredite zu gewähren. Solche Kredite sollen eingeschränkt werden.

      Die Folge dieser Erklärung ist zunächst ein Kurseinbruch an der Börse. Aber da nur langfristige Kredite gesperrt sind, wird "tägliches Geld" in Anspruch genommen. Der Zinssatz hierfür steigt schnell. Am 26. März springt er von zwölf auf 15 Prozent, dann auf 17 und 20 Prozent. Die Banken scheuen sich nicht, den Kreditnehmern die Wege zu ebnen. Denn mittlerweile ist der Kreditapparat so aufgeblasen worden, dass er über kurz oder lang platzen muss. Aber das wollen die Banken so lange wie möglich hinausschieben.

      Der Glaube an die Prosperity treibt neue Blüten. Und eine Betrachtung der Börsenentwicklung zeigt, so meinen die Amerikaner, dass es nur darauf ankommt, gute Aktien zu kaufen und durchzuhalten. Wenn es einen Kurseinbruch gibt, dann darf man nicht verkaufen, denn auf das Sinken der Kurse folgt immer ein neuer Anstieg, der über den früheren Höchststand noch hinausführt. Mr. J. Raskob, ein großer Finanzmann der damaligen Zeit, schreibt in "Ladies Home Journal" einen aufsehenerregenden und zur Spekulation anregenden Artikel, der die verlockende Überschrift trägt: "Everybody ought to be rich". Und wie zu Zeiten John Laws Frankreich, so wird jetzt Amerika vom Wahn des Reichtums erfasst. Chauffeure hören nur mit einem Ohr auf die Signale der übrigen Verkehrsteilnehmer. Sie versuchen vielmehr, von den Fahrgästen einen Börsentipp aufzuschnappen.

      Armut wird abgeschafft

      Der Kammerdiener eines Maklers verdient eine Viertel Million an der Börse mit den Tipps seines Herrn. Eine Krankenpflegerin nutzt die Tipps dankbarer Patienten und verdient 30.000 Dollar. Eine ehemalige Schauspielerin schmückt ihre Räume mit graphischen Darstellungen über die Kursentwicklung. Amerika wird der Welt zeigen, dass die Armut wirklich abgeschafft werden kann. Aber Anfang September 1929 zeigen sich doch dunkle Wolken an dem bis dahin so makellos blauen Wall-Street-Himmel. Die Aktien geben nach, und zwar zum Teil ganz erheblich. Aber es tritt bald wieder eine Erholung ein, und am 2. Oktober erreichen die Maklerkredite die Riesensumme von 6,8 Milliarden Dollar. (und so sieht es heute aus: Margin Debt seit 1959 )

      Aber so richtig will das Rezept nicht mehr stimmen, dass einem Rückgang der Kurse um einen Punkt ein neuer Aufstieg um zwei Punkte folgt. Doch die meisten sind immer noch optimistisch, darunter auch die Fachleute der Harvard Economic Society. Und am 17. Oktober 1929 hält Professor Irving Fisher eine Ansprache, in der er ausführt, dass in wenigen Monaten der Aktienmarkt "a good deal higher than it is today" läge. Nur wenige, darunter der Finanzredakteur der "New York Times" sagen ein weiteres Nachgeben der Aktienkurse voraus.

      In Wirklichkeit aber tritt die von den Experten vorausgesagte Erholung nicht ein. Statt dessen beginnt jene Reihe unglücklicher Tage, deren markanteste der 24. Oktober, ein Donnerstag, und der 29. Oktober, ein Dienstag, sind. Ihnen folgt der Aschermittwoch des Wall-Street-Karnevals, der 30. Oktober 1929.

      Am 22. Oktober beginnen die Kurse nach der ersten Börsenstunde zu fallen. Am 23. Oktober setzt sich dieses Nachgeben der Kurse gleich bei Eröffnung der Börse fort. An diesem Tag wechseln über sechs Millionen Aktien die Besitzer. Der Ticker kann mit den Abschlüssen nicht mehr Schritt halten und hinkt 104 Minuten hinter der Abschlusszeit nach.

      Am 24. Oktober, einem Donnerstag, sind bei Eröffnung der Börse die Kurse niedrig, aber verhältnismäßig fest. Doch bald werden so viele Aktien zu diesen niedrigen Kursen angeboten, dass die Kurse nachgeben müssen, erst langsam, dann immer schneller. Der Grund für diese Verkäufe ist in der ersten Börsenstunde noch nicht etwa die Furcht vor einem allgemeinen Zusammenbruch. Es handelt sich um Zwangsverkäufe der auf Kredit gekauften Aktien, da diese Kredite zurückgezahlt werden müssen.

      Aber nach diesem Präludium kommt die Angst. Und dann steigen die Verkaufsorders unerwartet zur Flut an. Der Ticker hinkt nach. Und in den Maklerbüros werden die Kurse der Verkaufsaufträge laut verlesen. Sie liegen alle niedriger, als der Ticker noch angibt. Dadurch steigt die Panik. Der Zusammenbruch ist da. Amerika blickt in den Abgrund, in dem die Trümmer des Traums vom schnellen Reichtum liegen.

      Kurz nach Mittag findet gegenüber der Börse, in Wall Street Nr. 1, im Haus der Bankfirma 1. P. Morgan und Co., eine Lagebesprechung führender Bankiers statt. Es wird beschlossen, eine Stützung der Kurse vorzunehmen, wenigstens der wichtigsten Papiere. Die Reporter bestürmen den Teilhaber des Bankhauses Morgan, Thomas W. Lamont. Und während an der Börse die Panik tobt, gibt Lamont jene betont bagatellisierende Erklärung ab: "Es hat einige Notverkäufe an der Börse gegeben, und wir haben eine Sitzung der Vorsitzenden mehrerer Finanzinstitute abgehalten, um die Lage zu erörtern. Wir haben festgestellt, dass kein Haus in Zahlungsschwierigkeiten ist, und die Berichte der Aktienhändler beweisen, dass die Risiko-Reserven in befriedigender Höhe gehalten wurden."

      Diese Erklärung von so berufener Seite wirkt zunächst beruhigend. Später gibt Richard Whitney, der Vizepräsident der New Yorker Börse und die ausführende Hand der Bankengruppe bei den Maklern der wichtigsten Werte Kaufaufträge. Das wirkt weiter beruhigend. Aber es gelingt nur, die Preise einigermaßen auf ihrem tiefen Punkt zu halten. Zu einer Steigerung fehlen Maklern wie Publikum nach diesem Schock die Kraft und der Mut.

      Der Zusammenbruch

      Bis in den Abend hinein laufen die Tickers in den Maklerbüros. Abends um 19:08 Uhr werden die letzten Abschlüsse mitgeteilt, die nachmittags um 3 Uhr getätigt worden sind. Die Kurse sind zusammengebrochen. Eine Illusion ist zerstört. Am Freitag und Sonnabend ist die Entwicklung nicht mehr ganz so panikartig. Viele sind aus dem Rennen bereits hinausgeworfen. Aber am Montag setzt ein weiterer Sturz ein, und am Dienstag, dem 29. Oktober 1929, schlägt mit dem Gong, der die Eröffnung der Börse ankündigt, die Todesstunde der Prosperity und des "Big Bull Market". Die Kurse erholen sich nicht mehr.

      Die Selbstmordspalte in den Zeitungen muss vergrößert werden. Es befinden sich unter denen, die aus dem Leben scheiden, die an der zerstörten Hoffnung auf leichten Reichtum zerbrechen, bekannte Persönlichkeiten, aber noch viel mehr unbekannte Amerikaner, Opfer eines Massenwahns vom leicht erreichbaren ewigen Glück.

      Die Kreditblase ist geplatzt, das Spekulationsgebäude zusammengefallen wie ein Kartenhaus. Milliarden von Dollar sind einfach verschwunden. Die amerikanische Massenillusion ist entzaubert, die Prosperity zu Ende gegangen, und die Weltwirtschaftskrise beginnt.



      --------------------------------------------------------------------------------

      Und zuletzt noch ein paar Zeitungsmeldungen der New York Times aus der Zeit vor und während des Crashs:



      Mittwoch, 3. Juli 1929, Seite 31

      SEES STOCK RISE JUSTIFIED
      Moody`s Says Returns Are In Line With Industrial Activity
      _________________________

      Sonntag, 13. Oktober 1929, Seite 7

      STOCK PRICES WILL STAY AT HIGH LEVEL
      FOR YEARS TO COME, SAYS OHIO ECONOMIST
      _________________________

      Mittwoch, 16. Oktober 16 1929, Seite 8

      FISHER SEES STOCKS PERMANENTLY HIGH
      Yale Economist Tells Purchasing Agents Increased Earnings Justify Rise
      _________________________

      Dienstag, 22. Oktober 1929, Seite 24

      FISHER SAYS PRICES OF STOCKS ARE LOW
      Qoutations Have Not Caught Up With Real Values As Yet, He Declares
      SEES NO CAUSE FOR SLUMP
      Economist Tells Credit Men that Market Has Not Been Inflated, But Merely Readjusted
      _________________________

      Donnerstag, 24. Oktober 1929, Seite 1

      PRICES OF STOCKS CRASH IN HEAVY LIQUIDATION, TOTAL DROP OF BILLIONS
      PAPER LOSS $4,000,000,000
      2,600,000 Shares Sold In The Final Hour In Record Decline
      MANY ACCOUNTS WIPED OUT
      _________________________

      Donnerstag, 24. Oktober 1929, Seite 2

      SAYS STOCK SLUMP IS ONLY TEMPORARY
      Professor Fisher Tells Capital Bankers Market Rise Since War Has Been Justified.
      ECONOMIC REASONS CITED
      "Public Speculative Mania," He Declares, is Least Important Cause of Price Inflation.
      _________________________

      Mittwoch, 30. Oktober 1929, Seite 1

      STOCKS COLLAPSE IN 16,410,030-SHARE DAY,
      BUT RALLY AT CLOSE CHEERS BROKERS;
      BANKERS OPTIMISTIC, TO CONTINUE AID
      240 Issues Lose $15,894,818,894 in Month; Slump in Full Exchange List Vastly Larger
      _________________________

      Und hier ein paar weitere Schlagzeilen:

      Financial World (April 10, 1929)
      "It may be well again to stress the all-important point that
      the Federal Reserve has it in its power to change interest
      rates downward any time it sees fit to do so and thus to
      stimulate business."

      Financial World (June 26, 1929)
      "DEFLATION is a disquieting word and has been bandied
      about rather recklessly of late until in the process of
      constant reiteration it has assumed the form of a
      threatening bogey."

      Outlook & Independent (August 7, 1929)
      "IN MANY WAYS this has been the most remarkably
      cheerful summer in recent financial history. The stock
      market speaks for itself. After the serious decline in May,
      prices of the leading securities have been marching
      steadily upward... This prosperity might be disquieting if
      it were accompanied by any of the symptoms of inflation."

      The New York Times (August 24, 1929)
      A Sidelight on Selective Buying
      "While a group of stocks has enjoyed a very rapid run-up
      since last Spring, more than twice the number have
      dropped to new low points and appear to be neglected by
      all casual traders in stocks. It has been remarked that it
      is harder to get a low-priced stock up a point than it is to
      push a market favorite up 30 points."

      The New York Times (Sept. 20, 1929 • Four weeks before the crash)
      Hung on a Hair Trigger
      "Possibly one of the most interesting market
      developments of the last few months is the moment-to-moment
      interest which customers of brokerage houses
      are taking in their securities. Time was when the customer
      who was carrying a few hundred shares of stock in his
      brokerage house was satisfied to glance at his evening
      or morning paper to see how his holdings stood. Now, in
      the words of one customer`s man, the brokers are `run
      ragged` for quotations and reports on last sales of every
      stock on the list."

      `New Names` Most Popular
      "Investors and speculators alike appear keen for `new
      names,` and the market appreciation of some of the
      favorably situated issues which have been introduced to
      traders in the last few days has been tremendous."

      Business Week (October 19, 1929 • One week before the crash)
      Business Outlook
      "Now, of course, the crucial weaknesses of such periods-
      price inflation, heavy inventories, over-extension of
      commercial credit-are totally absent. The security
      market seems to be suffering only an attack of stock
      indigestion... There is additional reassurance in the fact
      that, should business show any further signs of fatigue,
      the banking system is in a good position now to administer
      any needed credit tonic from its excellent Reserve supply."

      The New York Times (Sept. 1, 1929 • Two days before the final top)
      The New Psychology
      "One of the most striking features of the present chapter in stock
      market history is the failure of the trading community to take
      serious alarm at portents which once threw Wall Street into a state
      of alarm... Traders who would formerly have taken the precaution of
      reducing their commitments just in case a reaction should set in, now
      feel confident that they can ride out any storm which may develop.
      But more particularly, the repeated demonstrations which the market
      has given of its ability to `come back` with renewed strength after a
      sharp reaction has engendered a spirit of indifference to all the
      old-time warnings. As to whether this attitude may not sometime
      itself become a danger-signal, Wall Street is not agreed."

      Business Week (Sept. 7, 1929 • Four days after the final top)
      Wall Street`s Week
      "As the Fall begins there is a tenseness in Wall Street. Its
      presence is undeniable. There is a general feeling that
      something is going to happen during the present season.
      Just what it will be, when it will happen or what will cause
      is anybody`s guess."


      New Levels in the Stock Market, August 1929 -
      "If history repeats itself, and, if the stock market is as good a register of the trend of business.... we are entering an era in business activity that was beyond the dreams of men a decade ago."

      Business Week, 7. September 1929
      "For five years at least, American business has been in the grip of an apocalyptic, holy-rolling exaltation over the unparalleled prosperity of the `new era` ..."
      Avatar
      schrieb am 12.08.01 13:20:34
      Beitrag Nr. 772 ()
      Achja,nochwas: zu deiner Information sind nicht alle so optimistisch wie du;

      Das amerikanische Jerome-Levy-Wirtschaftsinstitut bemerkt in einer neuen 18seitigen Studie As the Implosion begins..., es habe schon seit einigen Jahren darauf hingewiesen, daß die Expansion der US-Wirtschaft früher oder später in einem Desaster enden müsse, weil sie auf "ständigem Wachstum der privaten Ausgaben über die verfügbaren Einkommen hinaus" beruhte und dadurch die Verschuldung enorm erhöht habe. Ein anderer Grund sei das ständig angestiegene Leistungsbilanzdefizit, das die US-Wirtschaft in steigendem Maße von ausländischen Kapitalströmen abhängig gemacht habe. Man habe sich bisher stets zurückgehalten, irgendeinen Zeitpunkt für die mit Notwendigkeit eintretende Katastrophe zu nennen. Aber in den vergangenen sechs bis neun Monaten sei immer deutlicher geworden, "daß der Prozeß der Implosion... jetzt begonnen hat".

      Vieles komme jetzt plötzlich zusammen, so die Studie des Levy-Instituts. Immer mehr Haushalte seien nicht mehr in der Lage, ihre Schulden zu bezahlen. Die "faulen Schulden" im Bankensystem nehmen zu. Der Nettozufluß ausländischen Kapitals in die USA kann nicht mehr aufrechterhalten werden. Insgesamt seien nun "alle Ingredienzen vorhanden", die üblicherweise das Einsetzen einer "sich selbst verstärkenden Kreditimplosion" charakterisieren.
      Avatar
      schrieb am 12.08.01 13:28:41
      Beitrag Nr. 773 ()
      Studie kannst du nachlesen unter

      http://www.levy.org/docs/stratan/implos.html
      Avatar
      schrieb am 12.08.01 16:11:38
      Beitrag Nr. 774 ()
      In der Neo-Liberalen Wirtschaftswelt gibt es wahrscheinlich auch gar keine Fehlinvestitionen.

      Für mich sieht es so aus, das, wenn immer viel Geld
      in eine Richtung fließt, eine unnatürliche Blase entsteht.

      Liegt am Menschen, muß ein Charakterfehler sein, da die Gier
      immer wieder zu gleichen Fehlern führt.

      Und es floß die letzten Jahre ziemlich viel Geld in "falsche"
      Richtungen.
      Darum geht es hier ja auch im Thread.

      Wie schnell das weltweite Kapital allerdings vagabundieren geht,
      zeigen Asien-Krise 1998 oder Quellensteuer anfang 90 in der BRD.

      Die USA glauben immer noch, das die Welt weiterhin
      ihren Lebensstandard finanzieren wird.
      Die Warnzeichen, das dieser Trend gekippt ist, sind da.
      Dazu gehören: Höheres Zinsniveau in Europa
      abkehren vom starken Dollar in den USA ( obwohl das zu anderen Problemen führt, deswegen auch nur seichte Töne diese Richtung )
      steigende Währungen weltweit ggü. Dollar.

      Diese Umkehrbewegung kann sowohl sehr schnell sehr heftig ausfallen,
      als auch über lange Zeit schleichen....
      Avatar
      schrieb am 12.08.01 16:29:27
      Beitrag Nr. 775 ()
      @ Helmut-kohl: aber ihr dürftet vor Lachen Schuhplatteln,wenn ihr den zweiten Teil

      der Schröder Aussage gelesen hättet,die da lautete:

      durch die Steurentlastungspolitik der Regierung springt der

      Export an und die Inlandsnachfrage wird später ansteigen.

      Ich verstand diesen Quatsch im ersten Anlauf nicht.

      Aber dann im Kontext.

      War in der SZ,kann es einer reinstellen???

      cu DL
      Avatar
      schrieb am 12.08.01 16:38:30
      Beitrag Nr. 776 ()
      @ Dot

      Wo ?
      Ansonsten ganz einfach !
      den Text des Interviews mit der linken Maustaste
      markieren (blau), rechte Maustaste drücken, und kopieren anklicken dann ist er im Zwischenspeicher.
      Dann schreibst Du hier die Antwort,und gehst mit dem cursor
      an die Stele an die es soll, -> rechte Maustaste , einfügen anklicken, fertig.

      Stani
      Avatar
      schrieb am 12.08.01 20:34:40
      Beitrag Nr. 777 ()
      @sittin

      Man muss sich vor Augen halten, dass das tägliche(!)
      Volumen am Devisenmarkt 1,5 Billionen Dollar beträgt,
      und 98% davon ist reine Spekulation. Was dagegen an den
      Aktienmärkten bewegt wird sind, um Kopper zu zitieren
      "peanuts". D.h. sollte da eine Stampede beginnen,
      kann das dramatische Züge annehmen. Das ist mit der
      Hauptgrund warum Soros( vom Saulus zum Paulus ) für
      die Tobin-Steuer plädiert( ich hab gedacht ich hör nicht recht, als er letztens in der ARD-Talkshow Lafontaine
      quasi links überholt hat - das nebenbei).

      @Helmut @dottore

      Ich dachte, mittlerweile hat sich rumgesprochen, dass
      Schröder ein misslungenes KI-Experiment des MIT ist;
      noch nie den Ton abgedreht, wenn er im Fernsehen war?
      Der Informationsgehalt ändert sich nicht um ein Jota.
      Ich finde langsam wirds Zeit, dass Moravetz und Kollegen den Typen wieder einfangen und recyceln.
      Avatar
      schrieb am 12.08.01 22:18:18
      Beitrag Nr. 778 ()
      Mal was lustiges:

      US-Anleger
      Ahnunglose Investoren

      Erschreckende Wissenslücken offenbaren US-Börsianer. Beim " Investor Survival Quiz" der Anlegerschutzbehörde SIPC fielen 85 % der Befragten durch. Sie beantworteten nicht einmal drei der fünf Fragen richtig. Die SIPC hatte in dem Multiple-Choice-Test unter anderem nach dem Nutzen einer Limitorder und dem korrekten Vorgehen bei Problemen mit dem Broker gefragt. Die Frage, welche Behörde die Anleger bei Kursverlusten entschädigt, beantworteten nur 16 % richtig mit " keine " . der Rest erwartete, dass er von der Börsenaufsicht SEC oder anderen staatlichen Stellen verlorenes Geld zurückerhält.

      LOL
      Avatar
      schrieb am 12.08.01 22:44:26
      Beitrag Nr. 779 ()
      @ stani: danke ich versuche es mal, aber da ich netscape 4.7 benutze

      und W.O. auf explorer geht,funzt es nichtso,oder ich bin schlicht zu unbedarft.

      Kann aber eh ` nicht einscannen,deshalb die Bitte.

      @ Ken-mayer: wir kennen uns aus dem Goldboard und du must wissen wie ich ticke,oder??

      Diese Schröderaussage zeugt doch von der Feigheit dieses Politkaspers mit seinen Protagonisten

      Joschi,Ferro-Hansi,Radel-Rudi.......

      Selbst der Sozi-Nobbi war bei Bimbeshelmi am Ende noch besser als diese Missgeburten aus dem

      Parteienklonreagenzglas.

      cu DL
      Avatar
      schrieb am 13.08.01 08:30:16
      Beitrag Nr. 780 ()
      Ich bring mal germanasti ins Spiel:


      #2 von germanasti 13.08.01 06:12:44 4186252
      Haben die US-Märkte, bzw. in deren Folge die Weltwirtschaft noch eine Chance? Ich denke nein!
      Die Misswirtschaft in den letzten Jahren kann in dieser Form ohne harte Einschnitte nicht mehr beseitigt werden. Zu sehr hat sich Amerika von Aktien und Krediten abhängig gemacht.

      Die Wurzel des Übels findet man im Jahre 1987, dem Amtsantritt des größten Versagers in der Finanzgeschichte, Allan Greenspan. Dieser Herr schaffte es innerhalb von 14 Jahren die größte
      Spekulationszeiten aller Zeiten zu kreiern!
      Angefangen hat es kurz nach seinem Amtsantritt mit dem großen Börsencrash, denn er mit einer noch nie dagewesenen Liquiditätsüberflutung innerhalb weniger Monate vollständig ausmärzte und damit
      zum Helden wurde. Dies war bereits der Startschuss zur Weltwirtschaftskrise 2002 ff.
      Immer und immer wieder rettete er die Märkte mit diesen Aktionen. So baute sich über Jahre eine riesige Spekulationsblase auf, die 1998 einen ersten und im Jahre 2000 den endgültigen Höhepunkt
      erreichten. So war die Nasdaq im März 2000 150% höher bewertet als der DOW im September 1929.

      Amerika hat jetzt das Problem einer crashenden Wirtschaft und einer, in dieser Form noch nie dagewesenen, negativen Sparquote. Die Haushalte besitzen theoretisch und praktisch im Durchschnitt nur
      noch Schulden.
      "Alles kein Problem", dachte sich Allan Greenspan und begann Anfang des Jahres eine beispiellose Serie an Zinssenkungen, die die Wirtschaft wieder zu einem neuen Aufschwung führen sollte. Was er
      dabei jedoch nicht beachtete war die negative Sparquote und die Psychologie der Menschen! Zeigte die erste Zinssenkung noch Wirkung, da nämlich die Leute ob neuer Liqudität den Konsum wieder
      ankurbelnden, zeigte jede weitere Senkung der Leitzinsen weniger Wirkung, bis zum Schluss dieser Staatsakt ins negative kippte. Während dieser Aktionen setzte sich die allgemeine Meinung durch,
      dass mit der nächsten Senkung das Kapital noch billiger wird. Ergo hat man die Investitionen zurückgestellt. Eine klassische Deflation ist aus diesen Ereignissen heraus entstanden, deren volles Ausmass
      in den nächsten 2-3 Quartalen zum tragen kommen sollte. Deflation ist ein Teufelskreis bei hoch verschuldeten Haushalten!

      Und nun?
      Präsident Bush hat bereits den Anfang gemacht vor einigen Wochen, als er Steuersenkungen ankündigte und zur Sofortmassnahme jedem US-Haushalt einen Barscheck überreichte. Diese Aktionen
      sollten beim offiziellen Bekanntwerden der Deflation massiv verstärkt werden und innerhalb kürzester Zeit zu einer Hyperinflation führen. Gleiches Szenario wie 1929! Überspekulation, Deflation und dann
      Hyperinflation.
      Erschwerend hinzukommen werden die sogenannten emerging-Marets. Diese ständigen Krisenherde konnten in einer Boomphase problemlos in Griff gehalten werden. Nun fehlt schlichtweg die Kraft,
      das Kapital und das Vertrauen dazu. Sie werden den Übergang zu einer weltweiten Rezession und anschliessenden Wirtschaftskrise darstellen.

      Was danach passiert wissen nur die Götter!
      Die Historie lehrt, dass ab Beginn der Krise ca. 3-5 Jahre vergehen, bis die menschliche Psyche so sehr angekratzt ist, dass bereits kleinste Anlässe zu Ausbrüchen führen. Lokale Bürgerkriege, wie
      momentan im Hinterland Brasiliens, sind genauso denkbar wie eine Nation, die einen schweren Konflikt anzettelt. Wenn ich dabei an Greenspan denke, der momentan seinen Herdenführerstatus verliert
      und Bush nebendran sehe, der sich bislang geschickt im Hintergrund hält und für seine radikale Denkweise bekannt ist, mir schwant übles für die Zukunft!

      Eine neue Technologie a´la Internet oder ein weltweiter Flächenbrand (Krieg, Naturkatastrophe, etc.) kann die Weltwirtschaft wieder in Gang bringen.
      Für die Alternativmethode, ein 10-15 jähriger Seitwärtstrend (1970 ff.) ist die Welt traurigerweise momentan nicht geschaffen.

      Oder passiert doch noch ein Wunder?
      Avatar
      schrieb am 13.08.01 08:37:23
      Beitrag Nr. 781 ()
      Also der Artikel war unten rechts auf der Titelseite der SZ

      vom Wochenende zu finden!

      Titel: Kanzler gibt Arbeitsmarktziel auf

      cu DL

      Bitte hier reinstellen,um zu sehen was Gerd für ein Licht ist
      Avatar
      schrieb am 13.08.01 09:46:12
      Beitrag Nr. 782 ()
      @ Dot

      Hat die SZ eine Homepage ?

      Stani
      Avatar
      schrieb am 13.08.01 09:49:58
      Beitrag Nr. 783 ()
      10.08.2001 20:54

      Eingeständnis

      Kanzler gibt Arbeitsmarkt-Ziel auf

      Gerhard Schröder macht die weltweite Konjunkturschwäche dafür verantwortlich, dass die 3,5-Millionen-Marke nicht erreicht werden kann.
      Von Alexander Hagelüken



      (SZ am 11.08.2001) Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) gibt das Ziel auf, die Zahl der Arbeitslosen im Wahljahr 2002 auf 3,5 Millionen zu senken. „3,5 Millionen Arbeitslose wären ohne die Konjunkturschwäche in Amerika und Japan erreichbar gewesen“, sagte er im ZDF. Es sei eine „bittere Wahrheit“, dass die Regierung ihre selbst gesetzte Marke wohl verfehlen werde.

      Schröder wollte dafür aber nicht die Verantwortung übernehmen, sondern verwies auf die weltweite Konjunkturschwäche. „Wir müssen wegen der Konjunkturdelle, die ja nicht in eine Rezession münden wird, ein bisschen länger auf das Erreichen des Ziels warten.“

      Änderungen an Steuerreform abgelehnt

      Forderungen nach einem Vorziehen der Steuerreform lehnte der Kanzler erneut ab. Die Politik der Bundesregierung zeige Erfolge, sagte er unter Hinweis auf die bisherigen Stufen der Steuerreform, die 45 Milliarden Mark Entlastung gebracht hätten.

      Dies kurbele bereits den Export an. Im Binnenmarkt werde die Konjunktur aufgrund steigender Nachfrage der Verbraucher im Herbst anziehen. Es gebe keinen Anlass zu hektischer Politik. „Wir haben eine Menge getan für die Konjunktur und führen das mit ruhiger Hand weiter.“

      Die angestrebte Senkung der Lohnnebenkosten werde nicht um jeden Preis verfolgt, sagte Schröder in Bezug auf die Finanzprobleme der Krankenkassen: „Eine Zwei-Klassen-Medizin wollen wir in Deutschland nicht sehen“.

      „Gedröhn“ von Roland Koch

      Die Vorschläge des hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU) für eine Reform der Sozialhilfe nach US-Vorbild nannte Schröder „Gedröhn“.

      grüsse
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 13.08.01 15:20:49
      Beitrag Nr. 784 ()
      Avatar
      schrieb am 13.08.01 15:28:05
      Beitrag Nr. 785 ()
      Also hast du jetzt noch immer nicht den Beweis angetreten das die Zahlen falsch sind.

      Habe ich doch: Nach den Zahlen, die ich habe, ist der Schuldendienst 14% und nicht 40%.

      Das nenne ich einen Beweis.
      Avatar
      schrieb am 13.08.01 15:50:23
      Beitrag Nr. 786 ()
      @ stani

      Auf der anderen Seite muß allerdings auch der größte Kritiker zugeben, mir fällt es auch schwer, daß es Aufgabe einer Regierung ist, Optimismus zu verbreiten.

      Ahaaaahh!!! Die deutsche Regierung darf Optimismus verbreiten, aber die amerikanischee darf das nicht? Oder anders ausgedrueckt: Wenn in Amerika Zahlen nach unten korrigiert werden, dann schreien hier alle "Faelschung" und in Deutschland nennt man das Optimismus.
      Avatar
      schrieb am 13.08.01 16:06:08
      Beitrag Nr. 787 ()
      jetzt akzeptiere doch endlich das ami-land abgebrannt ist !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

      und was soll diese textkopierei eigentlich ?
      Avatar
      schrieb am 13.08.01 16:43:58
      Beitrag Nr. 788 ()
      @ helmut

      Wo Du doch so ein nüchterner Analytiker bist, in den USA
      werden die Daten, die schon Jahre zurückliegen, aus welchen
      Gründen auch immer, revidiert, und der hedonic deflator
      in einer Art und Weise beschnibbelt, daß selbst der
      frommste Rabbi einen Herzkasper bekommen würde, und
      Du vergleichst diese Rückgänggigmachung durchs Hintertürchen
      von geschönten US-Daten, allenernstes mit der späten Korrektur der Prognosen für dir nahe Zukunft ?


      Ganz deutlich, die Korrektur von Prognosen, und die Revidierung von bereits festgestellten " Tatsachen ",
      lassen sich bei Leibe nicht miteinander vergleichen,
      auch wenn ich dem Gerhard nur zu gern auf die Füße treten würde, aber der Schuh ist unbestreitbar einige Nummern zu groß !


      Das geht nicht !


      Immer schön sachlich bleiben !


      Stanihelmut
      Avatar
      schrieb am 13.08.01 19:39:39
      Beitrag Nr. 789 ()
      @ stani

      Wo Du doch so ein nüchterner Analytiker bist, in den USA werden die Daten, die schon Jahre zurückliegen, aus welchen Gründen auch immer, revidiert,

      Auf die Gefahr hin, dass Du jetzt den Schock fuer`s Leben bekommst: Berechnung des BSP ist eine sehr ungenaue Angelegenheit. Auch noch Jahre nach dem eigentlichen Geschehen sind die Zahlen immernoch einem Margin of Error ausgesetzt. Wer etwas anderes behauptet, der glaubt wohl auch noch an den Weihnachtsmann.

      Im Gegenteil: Gerade weil in den USA die Daten auch noch nach Jahren korrigiert werden und in Deutschland anscheinend nicht, habe ich mehr Vertrauen in die US-Daten.

      und der hedonic deflator in einer Art und Weise beschnibbelt,

      Wie beschnibbelt man einen Hedonic Deflator? Und ausserdem, ein Grund warum Wachstum nach unten korrigiert wurde, ist, dass der Deflator nach oben korrigiert wurde. Also nix da mit Beschnibbelung.

      Du vergleichst diese Rückgänggigmachung durchs Hintertürchen von geschönten US-Daten, allenernstes mit der späten Korrektur der Prognosen für dir nahe Zukunft ?

      An diesem Satz ist so ziemlich alles Nonsens, was man sich vorstellen kann:

      Was heisst hier Rückgänggigmachung? Es war eine Revision.

      Was heisst hier Hintertürchen? Die Revisionen wurden ohne Aufforderung veroeffentlicht.

      Was heisst hier geschönte US-Daten? Willst Du dem BEA vorwerfen es haette die neuen Daten mit Absicht zurueckgehalten? Wo sind Deine Beweise? Weder in den US- noch deutschen Medien habe ich etwas davon gelesen. Meinst Du nicht, dass Du da nur einer Verschwoerungstheorie anhaengst? So nach dem Motto, die gleichen Leute, die die Daten zurueckgehalten haben, verstecken auch Elvis Presley und das abgestuerzte UFO aus Arizona.

      Was heisst hier späte Korrektur? Die Regierung hat ihre Prognose von "ueber 2%" auf "unter 2%" korrigiert. Das ist immernoch keine spuerbare Korrektur, wenn man bedenkt dass die Experten nur noch von 1% Wachstum reden. Du nennst das Optimismus. Ich nenne das Augenwischerei. Warum sagen ie nicht einfach unter 20%. Dann waeren sie wirklich optimistisch, und mit Wahrscheinlichkeit 100% haetten sie sogar Recht!!!

      die Revidierung von bereits festgestellten " Tatsachen ", lassen sich bei Leibe nicht miteinander vergleichen,

      dito: BSP-Daten sind keine Tatsachen. Genausowenig wie der Weihnachtsmann eine Tatsache ist.

      Immer schön sachlich bleiben !

      Genau!
      Avatar
      schrieb am 13.08.01 20:02:48
      Beitrag Nr. 790 ()
      Sehen wir es mal praktisch. Durch den Fall des Euro, bezahle ich für einen Dow-Wert im Schnitt heute deutlich mehr, als im Frühjahr 2000, als alles noch brummte.

      Nur noch Idioten und Analysten können da noch einem Europäer zum Kauf raten.

      Oder sieht das hier einer etwa anders?

      gruss paule2
      Avatar
      schrieb am 13.08.01 20:05:32
      Beitrag Nr. 791 ()
      Nö, ich glaube nicht.

      Langer Trend weg vom Dow,
      oder heftiger Einbruch auf Grund des Dollarkurses?
      Avatar
      schrieb am 13.08.01 20:14:17
      Beitrag Nr. 792 ()
      @ helmut

      Wenn es klare Beweise dafür gäbe,
      dann bräuchten wir hier diesen Thread nicht,
      bzw. müßten nur kopierte Artikel hereinstellen.
      Ich finde es nur reichlich komisch, daß diese Korrektur,
      Daten, wie das Wirtschaftswachstum bis ins Jahr 1996
      betrifft. Warum dauert das solange ? Hätte die Wahrheit etwa den massiven Kapitalzufluß zur Schaffung des Internetbubbles frühzeitig abgewürgt ?
      Und somit die USA früher, als durch diese Methoden nötig,
      vor einem Auseinandersetzen mit ihrem Haushaltsdefizit
      gezwungen ?
      Weißt Du helmut, bei diesen Dingen fällt es mir
      einfach schwer, an Zufälle zu glauben.
      Du magst es Verschwörungstheorie nennen, aber ich
      nenne es einfach eine gesunde und kritische Einstellung.
      Du fragst, warum diese Änderungen überhaupt vorgenommen
      werden, bzw. veröffentlicht ?
      Na, ich denke fürs Protokoll. Ihren psychologisch
      wichtigen Effekt hatten diese " geschönten "
      Daten an den Finanzmärkten ja schon, jetzt, wo diese ja nur noch kalter Kaffee sind, kann man die heiße Luft ja herauslassen. Somit liegt auch keine nachhaltige Manipulation vor, denn man hat die Daten ja revidierte.
      Zwar erst nach bis zu einem halben Jahrzehnt, aber immerhin, es liegt keine Manipulation mehr vor.

      Und im Verweis auf posting 711 sehe ich die Revision als nicht gering an. Schließlich wurde die Produktivitätssteigerung des Jahres 2000 von 5% auf unter 3% gesenkt. Aber wie ich schon sagte, die Finanzmärkte brauchten halt solche Zahlen, und so langsam gilt es für die Verantwortlichen, den eigenen Kopf aus der Schlinge zu ziehen - meine Meinung.


      Und auch bezogen auf Deutschland, ist es für mein Empfinden ein grundsätzlich anderer Vorgang, wenn man eine Prognose,
      wenn auch spürbar, reduziert, als wenn man wichtige
      bereits " festgeschriebene " Wirtschaftdaten nach einem halben Jahrzehnt relativiert, besser korrigiert.

      Allerdings, und das möchte ich hier ganz deutlich sagen,
      bringt es in der Sache wenig, hier immer auf
      Fehler in good old Germany zu verweisen, schließlich ist dieser Thread den USA und ihrer vermeintlichen Probleme gewidmet.



      Stani
      Avatar
      schrieb am 13.08.01 22:34:16
      Beitrag Nr. 793 ()
      Interessante Arbeit zum Thema Geld.

      Viel zu lang zum kopieren:

      http://www.inf.fu-berlin.de/~rojas/digi.html
      Avatar
      schrieb am 13.08.01 22:41:49
      Beitrag Nr. 794 ()
      Noche einer mehr zu Verhältnis USA zum Geld:

      http://daa.amerikanistik.net/daa9/verhaeltnis.html
      Avatar
      schrieb am 13.08.01 23:20:33
      Beitrag Nr. 795 ()
      @sittin

      also wenn schon Altlinke Theoretiker zu Wort kommen sollen
      fühle ich mich genötigt diesen
      Link zur Ergänzung reinzustellen ...

      http://www.pds-online.de/mitglied/index.htm
      Avatar
      schrieb am 13.08.01 23:24:21
      Beitrag Nr. 796 ()
      Wenn es klare Beweise dafür gäbe, dann bräuchten wir hier diesen Thread nicht, bzw. müßten nur kopierte Artikel hereinstellen.

      Du immer mit Deinem Schwarz-Weiss-Denken. Es gibt meiner Meinung nach verschiedene Grade in absteigender Bedeutungskraft:
      1: Beweise
      2: Indizien
      3: Geruechte
      4: Verschwoerungstheorien.
      Beweise gibt es nicht. Darueber sind wir uns wohl im klaren. Indizien und Geruechte gibt es auch nicht. Die Medien haetten schon laengst ueber soetwas berichtet. Z.B. schrieb der Economist einen ausfuehrlichen Artikel ueber die downward revisions in der August 11 Ausgabe. In keinem einzigen Satz wurde auch nur angedeutet, dass irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Und da der Economist, ein britisches Magazin, wohl als absolut ueberparteilich und neutral einzustufen ist, kann wohl an Deinen Vorwuerfen nicht viel dran sein.
      Bleibt nur noch die Verschwoerungstheorie.

      Ich finde es nur reichlich komisch, daß diese Korrektur, Daten, wie das Wirtschaftswachstum bis ins Jahr 1996 betrifft. Warum dauert das solange ?

      Habe im letzten Beitrag schon geschrieben, warum es so lange dauern kann.

      Hätte die Wahrheit etwa den massiven Kapitalzufluß zur Schaffung des Internetbubbles frühzeitig abgewürgt ? Und somit die USA früher, als durch diese Methoden nötig, vor einem Auseinandersetzen mit ihrem Haushaltsdefizit gezwungen ?

      Ich glaube die Deutschen haetten so oder so in den USA investiert. Ob 5.0 oder 4.1% Wachstum. Als Investor schaue ich zumindest a) auf das Wachstum einer Firma und nicht auf das gesamtwirtschafltiche Wachstum und b) auf das zukunftige Wachstum und nicht das zurueckliegende.

      Soll heissen: Fuer mich als Investor ist es vollkommen egal ob das BEA am 27. Juli die Vorabschaetzung +1% oder -1% fuer das zweite Quartal bekannt gibt, wenn meine Firma am 26. Juli seine eigenen Gewinne fuers zweite Quartal bekannt gegeben hat. Und gesetzt den Fall dass meine Firma nach dem 27. Juli seine Zahlen bekanntgibt, und zusaetzlich das BEA seine Schaetzung fuer`s zweite Quartal geschoent hat, dann koennen mich die geschoenten Zahlen des BEA nur bis dahin beeinflussen.
      Das setzt natuerlich immer voraus, dass die Quartalsmeldungen der Firma akkurat sind. Das ist sicherlich nicht in 100% der Faelle so. Schwarze Schafe gibt es ueberall, selbst in den USA, aber allgemein ist ja wohl Deutschland das Mekka der kriminellen Bilanzfaelscher. (kleiner Seitenhieb, nicht uebel nehmen :D:D:D )

      Und noch deutlicher wird die ganze Sache ja bei den Direkt-Investitionen. Wenn ein Deutscher eine Firma in Amerika aufbaut, dann ist relativ egal ob die BEA Daten geschoent sind oder nicht. Was zaehlt, sind die niedrigen Lohnkosten, wenig Buerokratie, usw.usw. Das macht die USA so attraktiv. Die vielen auslaendischen Investoren pumpen das ganze Geld nicht wegen der BEA-Veroeffentlichungen ins Land.
      Avatar
      schrieb am 14.08.01 11:07:59
      Beitrag Nr. 797 ()
      @ helmut

      Wir sind uns darin einig, daß in den USA ein optimales
      Investitionsklima herrscht, von den Strukturen und Regulierungen her betrachtet.
      Darüber besteht kein Dissenz !
      Die strukturellen Vorteile in ökonomischer Hinsicht
      stechen ins Auge, auch wenn wir an dieser Stelle die
      sozialen Strukturen besser verschweigen.
      Sicherlich wäre ein Großteil der Unternehmensinvestitionen auch bei schwächeren Wirtschaftdaten getätigt worden, aber gilt dies auch für reine Finazinvestitionen, wie den Aktienmarkt ? Ich habe da meine Zweifel.


      Ich möchte mich ja nicht als Korinthenkacker aufführen, aber die Revidierung für das Jahr 2000 lautete
      von ursprünglich 5% auf nun knapp 3% !


      " Für das Jahr 2000 wies das Ministerium dabei einen Anstieg der Produktivität von knapp drei Prozent aus, nachdem ursprünglich ein Zuwachs gut vier Prozent berichtet worden war. ..... auch wegen des bereits für das Jahr 2000 deutlich herunter revidierten BIP-Zuwachses auf 4,1 von zunächst 5,0 Prozent. "


      Ansonsten schau doch `mal in Dein Postfach.


      Stani
      Avatar
      schrieb am 14.08.01 11:34:22
      Beitrag Nr. 798 ()
      USA geben zu: "Gewinn-Boom" war
      nur eine statistische Fiktion

      Die amerikanischen Unternehmensgewinne der vergangenen Jahre mußten so kräftig nach unten korrigiert werden, daß von dem vielbeschworenen Übergang zu einem neuen Zeitalter rapide wachsender Gewinne nichts mehr übrigbleibt.


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      Der eigentliche Skandal
      Ein seltsamer "Produktivitätsschub"
      --------------------------------------------------------------------------------

      Wie schafft man es, jemandem eine schreckliche Wahrheit so mitzuteilen, daß er sie kaum zur Kenntnis nimmt? Ganz einfach: Man muß die Bombe dann platzen lassen, wenn der andere wegen eines anderen Ereignisses ohnehin schon ganz "aus dem Häuschen" ist und sonstigen Angelegenheiten kaum noch Aufmerksamkeit schenken kann. Diese Binsenweisheit wird besonders dort mit Vorliebe eingesetzt, wo billionenschwere Investitionen davon abhängen, daß man eine Herde von Spielern auch in düsterem Umfeld bei Laune hält: an den Aktienmärkten.

      Ein jüngstes Beispiel hierfür sind die schockierenden Korrekturen, welche das US-Handelsministerium im Nachhinein an den Gewinnen des amerikanischen Unternehmenssektors der Jahre 1998 bis 2000 vornehmen mußte - Korrekturen, welche die letzten Gläubigen der "New Economy" vor den Kopf stoßen: Der diesjährige Absturz ist nämlich noch schlimmer als gedacht, weil er den neuen Zahlen zufolge relativ zu einem ohnehin schon mittelmäßigen Niveau stattgefunden hat!

      Aber obwohl die Gewinnrevision seit dem 27. Juli der Öffentlichkeit vorliegt, hat es beinahe niemand bemerkt. Erstens waren die entsprechenden Zahlen in dem Bericht des Handelsministeriums versteckt, der die neueste Schätzung für das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im zweiten Quartal enthielt (von der ursprünglichen Schätzung von +2,0% auf Jahresbasis sind jetzt nur noch +0,7% übriggeblieben, und bei der abschließenden Bewertung wird es vermutlich noch weniger sein); und unter tausend Wirtschaftsjournalisten findet sich höchstens einer, der einen solchen Bericht dann auch selbst unter die Lupe nimmt.

      Zweitens gab es da den beispiellosen Rummel, der um die sehr viel weniger aussagekräftigen Produktivitätszahlen veranstaltet wurde. Albert Edwards, seines Zeichens globaler Chefstratege von Dresdner Kleinwort Wasserstein (der in London sitzenden und nach einigen Übernahmen immer wieder umbenannten Abteilung "Investment Banking" der Dresdner Bank) kam mit seiner Ankündigung eines Wallstreet-Crashs für den 7. August auf die Titelseiten Dutzender Finanzmedien in aller Welt. Die an diesem Tag veröffentlichten Zahlen über das Produktivitätswachstum der US-Wirtschaft würden so schlecht ausfallen, warnte Edwards, daß die Illusionen über die "New Economy" damit endgültig zusammenbrächen, Alan Greenspan als Vater einer spekulativen Blase dastehe und jede Investition in das amerikanische Wirtschaftswunder im Nachhinein als "schlechter Witz" erscheinen werde.

      Erfahrene Beobachter betonten sogleich, daß bei dieser Kopplung einer zutreffenden Aussage - über den Betrug der "New Economy" und den baldigen Kollaps der Spekulationsblase - mit der naturgemäß höchst fragwürdigen Angabe eines genauen Crash-Datums der Aufklärung des allgemeinen Publikums ein schlechter Dienst erwiesen werde, um es einmal sehr vorsichtig zu formulieren. Es kam, was kommen mußte. Die Produktivitätszahlen waren "nicht so schlecht wie erwartet", der Dienstags-Crash an der Wall Street blieb aus, und das Thema Gewinne und Produktivität hatte sich erst einmal erledigt.

      Der eigentliche Skandal
      Da der eigentliche Skandal, der in den jüngsten Zahlen der US-Regierung steckt, in diesem Rummel völlig unterging und in den Finanzmedien fast keine Erwähnung fand, soll dies an dieser Stelle nachgeholt werden. Nach dem am 27. Juli vorgelegten Bericht National Income and Product Accounts (NIPA) mußten die Unternehmensgewinne der vergangenen Jahre so kräftig nach unten korrigiert werden, daß von dem vielbeschworenen Übergang zu einem neuen Zeitalter rapide wachsender Gewinne -
      welche wiederum die Basis für die Bewertung von Aktien darstellen - überhaupt nichts mehr übrigbleibt.

      Die Gewinne für das Jahr 1998 wurden um 37,6 Mrd. Dollar nach unten revidiert, die für 1999 um 30,8 Mrd. Dollar und die für das vergangene Jahr sogar um sage und schreibe 69,8 Mrd. Dollar. Das Gewinnwachstum gegenüber dem Vorjahr betrug damit im Jahre 2000 nicht wie zuvor behauptet 10,5%, sondern nur noch 6,2%. Aus dem Wachstum von 6,1% im Jahre 1999 wurden 5,0%. Und der Rückgang der Gewinne im Jahre 1998 um 2,3% entpuppt sich nun als tatsächlich dreimal so kräftig, nämlich 6,8%.

      Daß die entsprechenden Gewinnzahlen noch Jahre später revidiert werden, ist an sich keine Überraschung.
      Denn erst die mit einiger Verspätung einlaufenden Steuererklärungen fördern zu Tage, was tatsächlich an Gewinnen erwirtschaftet wurde. Aber daß die Korrektur diesmal so kräftig ausfiel, belegt, daß selten zuvor soviel gelogen und vorgetäuscht wurde wie bei den Ankündigungen und Hochrechnungen der amerikanischen Unternehmensgewinne der vergangenen Jahre.

      Jahr Gewinne der inländischen Unternehmen
      (ohne Finanzsektor), in Mrd. Dollar
      1997 555,6
      1998 530,7
      1999 530,3
      2000 550,1
      2001* 464,8
      * 2001: Hochrechnung nach dem 1. Quartal

      Besonders katastrophal erscheinen die Gewinnzahlen, wenn der Finanzsektor und die Nettoerträge aus dem Ausland herausgenommen werden. Wenn man auf diese Weise den Blick auf den inländischen (Nichtfinanz-)Unternehmenssektor der USA richtet, versteht man überhaupt nicht mehr, wie irgendjemand jemals einen "Gewinn-Boom" für die US-Wirtschaft der späten 90er Jahre behaupten konnte (siehe Tabelle).

      Zwischen 1997 und 2000 ist die Entwicklung so flach wie nur irgend möglich. Und im ersten Quartal 2001 (die angegebenen 464,8 Mrd. Dollar stellen eine Hochrechnung auf Grundlage des ersten Quartals dar) sind die Unternehmensgewinne von diesem mäßigen Niveau sogar kräftig abgerutscht.

      Am Schlimmsten traf der Gewinnschock das verarbeitende Gewerbe. Dessen Profite nach Steuern schmolzen im ersten Quartal 2001 auf 43,8 Mrd. Dollar zusammen, verglichen mit 77,3 Mrd. Dollar im Vorjahr (-43%). Bei den Herstellern langlebiger Wirtschaftsgüter kollabierten die Nachsteuergewinne binnen Jahresfrist sogar von 39,9 Mrd. auf 12,2 Mrd. Dollar (-69%). Dabei dürfte das erste Quartal noch das beste des Jahres 2001 sein. Jedenfalls hat der Absturz der Unternehmensgewinne im zweiten Quartal erst so richtig an Fahrt gewonnen, und im dritten Quartal zeichnet sich bereits ein weiterer Rückgang ab. Außerdem steht den bisher für das laufende Jahr veröffentlichen Gewinnzahlen die übliche Revision nach unten erst noch bevor.

      Ein seltsamer "Produktivitätsschub"
      Verglichen mit der Aufdeckung des "Gewinnboom"-Schwindels der vergangenen Jahre und dem Profitkollaps des Jahres 2001 sind die Produktivitätszahlen "kalter Kaffee". Dem ernsthaften Beobachter ist seit Jahren bekannt, daß es dem Internet und allen IT-Investitionen zum Trotz in der zweiten Hälfte der 90er Jahre nur einen ziemlich mickrigen Anstieg der gemessenen Produktivität der US-Wirtschaft gegeben hat, der im Vergleich zum Produktivitätswachstum Deutschlands und Japans in den 50er und 60er Jahren lächerlich gering ausfiel und höchstens deshalb für gewisse Aufregung sorgen konnte, weil die amerikanischen Produktivitätszahlen der 70er und 80er Jahre ganz besonders miserabel ausfielen. Eine ausführliche Untersuchung zu diesem Thema samt vernichtender Kritik an der "Informationsgesellschaft" von EIRNA und wurde auf dem Höhepunkt der "New Economy"-Euphorie im März 2000 veröffentlicht.
      Jetzt wurden die Zahlen für das Produktivitätswachstum der Jahre 1998 bis 2000 noch ein bißchen nach unten revidiert, etwa für das Jahr 2000 von 4,3% auf 3%. Ihre Kunstfertigkeit, selbst aus schlechten Nachrichten noch irgendetwas Positives für die Stimmung an der Börse herauszuquetschen, bewiesen die gängigen Finanzmedien sodann bei ihrer Darstellung der Produktivitätszahlen für das zweite Quartal 2001. Bei genauerem Hinsehen erweist sich der aufs Jahr hochgerechnete Anstieg um 2,8% - an sich schon wenig aufregend - als simple Nebenwirkung des massiven Stellenabbaus, durch den die geleisteten Arbeitsstunden um 2,7% zurückgingen. Bei gleichzeitigem Nullwachstum der Wirtschaft steigt dann also das Verhältnis von "output" zu Arbeitsstunden leicht an. Und nichts anderes als dieses Verhältnis meinen wirtschaftliche Statistiken, wenn von Produktivität die Rede ist.

      Überhaupt muß es sich um eine seltsame Form von Produktivitätsschub handeln, wenn sich dieser nur im Dienstleistungssektor zeigt und die industriellen Sektoren völlig ausspart. So schrumpfte im zweiten Quartal die Wirtschaftsleistung im verarbeitenden Gewerbe noch etwas schneller (-5,8%) als die geleisteten Arbeitsstunden (-5,6%), so daß der offizielle Meßwert der Produktivität im zweiten Quartal sank.

      Wenn es in der heutigen US-Wirtschaft irgendetwas gibt, das wirklich gegenüber früheren Jahrzehnten durch außergewöhnliche Produktivität besticht, dann ist es die Fähigkeit, bei minimaler realwirtschaftlicher Aktivität ein Höchstmaß an neuen Schulden hervorzubringen. Pro Dollar zusätzlicher Wirtschaftsleistung werden in den USA gegenwärtig 4-5 Dollar neuer Schulden "produziert", bei weiterhin stark ansteigender Tendenz.


      Lothar Komp
      Avatar
      schrieb am 14.08.01 11:59:59
      Beitrag Nr. 799 ()
      also bei 1.000 beiträge machen wir einen neuen thread auf, ok ?

      Avatar
      schrieb am 14.08.01 13:12:58
      Beitrag Nr. 800 ()
      ...wenn der Nebel("visibility" sich lichtet, könnte man sich plötzlich auf einem Gipfel wiederfinden, statt im Tal, wovon
      jetzt alle Welt ausgeht ...( finde es übrigens bemerkenswert, dass die Bullen zu 80 bis 90 Prozent in der Überzahl sind und glauben, die Stimmung sei miserabel - in
      Wirklichkeit plagt sie nur ihre Ungeduld)

      http://news.ft.com/ft/gx.cgi/ftc?pagename=View&c=Article&cid…
      Avatar
      schrieb am 14.08.01 13:43:13
      Beitrag Nr. 801 ()
      #798

      wahre worte
      Avatar
      schrieb am 14.08.01 14:47:09
      Beitrag Nr. 802 ()
      @ Budda und nicht für helmut

      16. Kapitel Jan v. Helsing
      " Geheimgesellschaften..."

      ... UND AUS IST`S MIT DER »FREIHEIT« IN AMERIKA

      Gegen Ende des 19. Jahrhunderts starteten die Banken, die durch Rothschild kontrolliert waren, eine große Kampagne, um die reiche US Wirtschaft unter ihre Kontrolle zu bekommen. Die europäischen Rothschilds finanzierten die eben erwähnte J.P. Morgan & Co. Bank, die Bank von Khun Loeb & Co, John D. Rockefellers Standard Oil Co., Edward Harrimans Eisenbahn und Andrew Carnegie`s Stahlwerke. Diese Verbindung war sicherlich mehr als nur ein Standbein in der USWirtschaft. Um 1900 sandten die Rothschilds einen anderen Agenten in die USA, PAUL WARBURG, um mit der »Khun Loeb & Co. Bank« zusammenzuarbeiten. Merken Sie sich diesen »Rothschild-Agenten« sehr gut, er wird noch viele Organisationen miteinander vernetzen! JACOB SCHIFF und PAUL WARBURG starteten eine Kampagne für die Errichtung der »FEDERAL RESERVE BANK« als fest installierte private Zentralbank in Amerika. Jacob Schiff ließ die New Yorker Handelskammer bei einer Rede 1907 wissen:

      »Wenn wir keine Zentralbank mit einer ausreichenden Kontrolle über die Kreditbeschaffung bekommen, dann wird dieses Land die schärfste und tiefgreifendste Geldpanik seiner Geschichte erleben.« (»Die Absteiger«, Des Griffin).

      Gesagt, getan, stürzten sie daraufhin die USA in eine Währungskrise, deren daraus resultierende Panik am Kapitalmarkt das Leben zehntausender Menschen im ganzen Land ruinierte. Die Panik an der New Yorker Börse brachte den Rothschilds neben mehreren Milliarden US-Dollar auch den gewünschten Erfolg. Schlau ausgedacht, benutzte man die Panik als Argument, nun endlich eine Zentralbank zu errichten, um Vorfälle wie diesen zu vermeiden. Paul Warburg sagte dann dem Bank- und Währungskomitee:

      »Das erste, was mir auf die Panik hin in den Kopf kam, ist, daß wir eine nationale Clearing-Bank (Zentralbank) brauchen ... « (»Die Insider«, Gary Allen).

      Die endgültige Version des Beschlusses, das »FEDERAL RESERVE SYSTEM« (die private Zentralbank Amerikas) einzuführen, entstand auf einem Privatgrundstück J.P. Morgans, auf Jekyll Island, Georgia. Die Anwesenden des Treffens waren den Recherchen von Herbert G. Dorsey zufolge: A. Piatt Andrew, Senator Nelson Aldrich, Frank Vanderlip, (Präsident der Khun Loeb & Co); Henry Davidson, (Senior Partner der J.R Morgan Bank), Charles Norton, (Präsident von Morgans First National Bank), Paul Warburg und Benjamin Strong, (Präsident von Morgans Bankers Trust Co).

      Die Einführung der »Federal Reserve« 1913 ermöglichte nun den internationalen Bankiers, ihre finanzielle Macht in den USA sehr zu festigen. PAUL WARBURG wurde der erste Vorsitzende der »New York Federal Reserve Bank«.

      Dem »Federal Reserve« Beschluß folgte der 16. Zusatzartikel der amerikanischen Verfassung, der es nun dem Kongreß ermöglichte, das persönliche Einkommen der US-Bürger zu besteuern. Das war die Konsequenz, nachdem die US-Regierung nun kein eigenes Geld mehr drucken durfte, um ihre Operationen zu finanzieren.

      Dies war das erste mal in der Geschichte seit der Gründung der USA, daß das Volk Einkommenssteuer bezahlen mußte.

      Die wichtigsten Aktienbesitzer der »FEDERAL RESERVE« (der Fed) waren:

      1. Rothschild Banken aus London und Paris

      2. Lazard Brothers Bank aus Paris

      3. Israel Moses Seif Bank aus Italien

      4. Warburg Bank aus Amsterdam und Hamburg

      5. Lehmann Bank aus New York

      6. Khun Loeb Bank aus New York

      7. Rockefellers Chase Manhattan Bank aus New York. Goldman Sachs Bank aus New York

      Kongreßmitglied CHARLES LINDBERGH beschrieb schon damals die neu entstandene Federal Reserve Bank als die »unsichtbare Regierung«, durch ihre Geldmacht.

      Wie funktioniert die »Federal Reserve Bank« eigentlich?

      Das »Komitee des offenen Marktes« der Fed produziert »Federal Reserve Noten« (Dollar-Scheine). Diese Noten werden dann für Obligationen (Schuldverschreibungen) der US-Regierung verliehen, die der

      Fed als Sicherheit dienen. Diese Obligationen werden durch die zwölf Fed-Banken gehalten, die wiederum die jährlichen Zinsen darauf beziehen.

      Entsprechende Aumerkung zur heutigen Situation:

      1982 nannte das US-Finanzamt den Schuldbetrag von rund $1,070,241,000,000. Die Fed sammelte also rund $ 115,800,000,000 Zinsen in nur einem Jahr von den amerikanischen Steuerzahlern ein. Dieses Zinskapital geht ganz allein in die Taschen der Fed, und damit zu den internationalen privaten Bankiers.

      1992 waren die Obligationen, die durch die Fed gehalten werden, bei rund $ 5,000,000,000,000. und die Zinszahlungen der Steuerzahler steigen ständig. Und dieses ganze Vermögen hat die Fed erschaffen, indem sie der US-Regierung Geld verleiht und dafür hohe Zinsen kassiert, das die Fed an und für sich nur Farb- und Druckgebühren kostet. Das ist mit der größte Schwindel in der Geschichte der USA und kaum einem fällt es auf Dazu kommt, daß die Fed, durch die Obligationen der USRegierung das Pfandrecht, staatlich und privat, auf den Grundbesitz der gesamten Vereinigten Staaten von Amerika hat. Zahllose Gerichtsverfahren waren bisher ohne Wirkung, um das »Federal Reserve«-Gesetz rückgängig zu machen. Es gibt auch rechtlich keinen Weg für die Bürger, das Geld zurückzubekommen, da die Fed, keine Abteilung der US-Regierung, sondern eine private Einrichtung ist. Angeblich ist die Fed, verfassungsrechtlich nicht erlaubt und damit gar nicht existenzberechtigt. Neun US-Staaten haben deshalb bereits »Staatsverfahren« laufen, um die Fed aufzuheben.(55)


      www.vho.org/D/Geheim1/index.htm




      Stani
      Avatar
      schrieb am 14.08.01 15:04:35
      Beitrag Nr. 803 ()
      Hier die Lösung für alle Schuldenprobleme; wir treiben
      die Immobilienpreise in Nasdaq-Höhen, können uns täglich
      höher verschulden und als fröhliche Konsumenten das GDP
      pushen. Ein ökonomisches perpetuum mobile; erfunden natürlich in den USA.

      http://www.msnbc.com/news/613296.asp?0si=-
      Avatar
      schrieb am 14.08.01 19:04:04
      Beitrag Nr. 804 ()
      @ stani

      1982 nannte das US-Finanzamt den Schuldbetrag von rund $1,070,241,000,000. Die Fed sammelte also rund $ 115,800,000,000 Zinsen in nur einem Jahr von den amerikanischen Steuerzahlern ein. Dieses Zinskapital geht ganz allein in die Taschen der Fed, und damit zu den internationalen privaten Bankiers.

      1992 waren die Obligationen, die durch die Fed gehalten werden, bei rund $ 5,000,000,000,000. und die Zinszahlungen der Steuerzahler steigen ständig. Und dieses ganze Vermögen hat die Fed erschaffen, indem sie der US-Regierung Geld verleiht und dafür hohe Zinsen kassiert, das die Fed an und für sich nur Farb- und Druckgebühren kostet. Das ist mit der größte Schwindel in der Geschichte der USA und kaum einem fällt es auf


      Gaeaeaeaehhhhn, Mega- Gaeaeaeaehhhhn.

      Falls es Dir noch nicht aufgefallen sein sollte, lieber Stani, Du hast eine unbegruendete Verschwoerungstheorie gepostet.

      Dir Antwort darauf findet man unter:

      Debunking the Federal Reserve Conspiracy Theories (and other financial myths): http://members.home.net/flaherty15/conspire.htm

      Ich darf mal zitieren:

      Yes, the Federal Reserve banks are privately owned, but they are controlled by the publically-appointed Board of Governors. The Federal Reserve banks merely execute the monetary policy choices made by the Board. In addition, nearly all the interest the Federal Reserve collects on government bonds is rebated to the Treasury each year, so the government does not pay any net interest to the Fed.

      Und weiter geht`s. Hier ein Auszug aus der Bilanz der Feds:

      Net Income Prior to Distribution $26,262

      Distribution of Net Income
      Dividends paid to member banks 374
      Transferred to surplus 479
      Payments to U.S. Treasury 25,409
      -------
      Total distribution 26,262


      Deine Quelle hat mal so locker-flockig unterschlagen, dass 96.75% der Fed Gewinne direkt an den Finanzminister zurueckfliessen. Aber macht doch gar nichts: Das sind ja "nur" 25 Mrd Dollar. :D:D:D

      Ausserdem hat Deine Quelle auch ganz locker-flockig unterschlagen, dass sich natuerlich nicht alle 5 Billionen Dollar in US-Staatsschulden in der Hand der der Fed befinden. Im Gegenteil, der groesste Teil ist im Besitz von Banken und Privatpersonen, meine Wenigkeit eingeschlossen.

      Der Stoff aus dem Verschwoerungstheorien gemacht werden!!!

      Noch Fragen?
      Avatar
      schrieb am 14.08.01 20:16:33
      Beitrag Nr. 805 ()
      @ helmut

      Ich habe doch extra geschrieben, nicht für Dich !
      Weil ich mich dieser Kritik nicht aussetzen wollte.
      Die postings 795 und 796 waren an Dich gerichtet.


      Stani
      Avatar
      schrieb am 14.08.01 21:05:08
      Beitrag Nr. 806 ()
      Ist ja unbegrenzt geil.
      Die drucken also massenweise wertloses grünes Konfetti,
      verteilen das unters Volk
      ( wahrscheinliche als Verkauf gegen Anleihen )
      und bekommen anschließend auch noch gewaltige Zinseinnahmen dafür.

      Falls jemand eine annähernd haarsträubende Methode kennt,
      sein eigenes Geld zu verkaufen und für die verkaufte Masse anschließend
      auch noch Zinsen zu nehmen, bitte melden!

      Sittin...
      ;)

      ( der seit einem Tag schon von vielen Verschwörungstheorien gehört hat im Gold-Board,
      das man einige fast glauben muß! ;) )
      Avatar
      schrieb am 15.08.01 23:10:52
      Beitrag Nr. 807 ()
      Die Einzelhändler scheinen sich langsam rechte Sorgen um
      unseren tapferen 2/3 Konsumenten zu machen. Der wird
      doch nicht etwa an Asthma leiden?

      http://www.nj.com/business/ledger/index.ssf?/business/ledger…
      Avatar
      schrieb am 15.08.01 23:25:37
      Beitrag Nr. 808 ()
      Gehts bald wieder aufwärts und vor allem, wie schnell,
      oder muss die unerschrockene Regierung vielleicht gar ans
      Eingemachte und die Rentenkassen plündern, damit unser 2/3 Mann wieder ungehemmt seine Kreditkarten zückt?
      Fragen über Fragen.


      http://quote.bloomberg.com/fgcgi.cgi?ptitle=Latest%20Columns…
      Avatar
      schrieb am 16.08.01 20:23:46
      Beitrag Nr. 809 ()
      Neues von der 4th quarter recovery; aber ich bin sicher
      die High-Techs werden`s rausreissen.

      http://biz.yahoo.com/rb/010816/business_economy_fed_philadel…
      Avatar
      schrieb am 17.08.01 11:35:07
      Beitrag Nr. 810 ()
      @Kenmayer
      Leider ist mein Englisch nicht so gut das ich alles verstehehen könnte-vielleicht kannst du mehr auf Deutsch posten oder übersetzen.

      Hab ich gerade im Web gefunden!

      :eek:

      Avatar
      schrieb am 17.08.01 12:59:05
      Beitrag Nr. 811 ()
      Hier von finanztreff.de

      Greenspans Märchen

      Widersprüchliche Situation

      Von Jens Ehrhardt

      Noch immer befinden sich die Börsen in einer extrem widersprüchlichen Situation - zwischen einer relativ
      guten Markttechnik einerseits und schlechten Fundamentaldaten andererseits. Dass die markttechnischen
      Faktoren bisher kaum Einfluss auf das Marktgeschehen entfalten konnten, mag an den sich zunehmend
      verschlechternden konjunkturellen Meldungen vor allem aus den USA liegen, beispielsweise einem
      geschätzten Gewinnrückgang zwischen 20 und 50 Prozent auf Gesamtmarktbasis oder einem sinkenden
      Auftragseingang. Während laut Ifo-Institut das verarbeitende Gewerbe im laufenden Jahr in Deutschland seine Investitionen
      um 5 Prozent erhöhen will und das Investitionsklima damit deutlich positiv ist, steuert die USA auf den stärksten Einbruch im
      Investitionsgüterbereich der Nachkriegszeit zu.

      Die für die amerikanische Wirtschaft stets als Wundermittel gepriesene US-Produktivität wurde kürzlich für die letzten Jahre
      herunter korrigiert. Auch für die Gegenwart sieht sie sehr schlecht aus. Die Äußerungen Greenspans über die sogenannten
      "neuen Paradigmen" der "New Economy" erweisen sich nun als Märchen. Sie können weder durch die Entwicklung der
      US-Gewinne gerechtfertigt werden, die tatsächlich schon seit drei Jahren fallen (in Prozent des Bruttoinlandsproduktes),
      noch durch die US-Produktivität, die durch die hedonische Berechnungspraxis sowieso aufgebläht wird. Da davon
      auszugehen ist, dass sich der allgemein erwartete frühere Konjunkturaufschwung in den USA gegenüber Europa als falsch
      erweisen wird, dürfte auch der Dollar in naher Zukunft schwächer tendieren.
      Defensive Strategie empfehlenswert

      Da die Gewinne vieler Unternehmen noch schneller als die Kurse gefallen sind, befinden sich die Bewertungen vieler
      Aktiengesellschaften auf einem historisch hohen Rekordniveau. Was viele dem Zweckoptimismus verfallene Broker und
      Banken nicht wahr haben wollen, ist die Tatsache, dass es in den vergangenen 100 Jahren einige Börsenphasen gab, in
      denen die Kursentwicklung über 10 bis 20 Jahre negativ beziehungsweise bestenfalls gleichbleibend war. Als Beispiele
      seien hier nur die Baissen in den USA seit 1929 oder in Japan seit 1989 genannt. Solchen Langfrist-Baissen gingen
      interessanterweise stets Perioden eines boomenden Aktienfonds-Absatzes voraus - wie auch im letzten Jahr beobachtet.

      Einer kurzfristig nach wie vor möglichen markttechnisch bedingten Erholung der Börsen stehen die mittelfristig gravierenden
      fundamentalen Probleme der Konjunkturschwäche gegenüber. Investoren, die auf eine kurzfristige Erholung spekulieren,
      raten wir, ihr Engagement durch ein enges Stop-Loss zu sichern. Insgesamt bleibt weiter die defensive Strategie einer
      Anlage in ausgesuchte Value-Werte empfehlenswert.
      Avatar
      schrieb am 17.08.01 15:47:06
      Beitrag Nr. 812 ()
      @ helmut, hier hab ich noch so`ne Verschwörung !

      Ford will 4.000 bis 5.000 Arbeitsplätze in Nordamerika abbauen



      DETROIT (dpa-AFX) - Der US-Autobauer Ford plant den Abbau von 4.000 bis 5.000 Arbeitsplätzen in Nordamerika. Der Arbeitsplatzabbau soll auf freiwilliger Basis und überwiegend durch Verrentung erfolgen, teilte Ford am Freitag in Detroit mit. Die Kosten durch den Arbeitsplatzabbau dürften sich nach Steuern im vierten Quartal auf 700 Mio. USD belaufen.

      Für das dritte Quartal sieht Ford die Non-Cash-Belastung nach Steuern bei 200 Mio. USD. Dies entspreche 10 Cent je Aktie. Für das Gesamtjahr erwartet Ford einen Gewinn je Aktie von 70 Cent vor Belastungen. Analysten hatten im Durchschnitt einen Gewinn je Aktie von 1,20 USD erwartet./FX/js/hi/ms


      Autor: dpa - AFX, 13:45 17.08.01


      Stani
      Avatar
      schrieb am 17.08.01 16:24:58
      Beitrag Nr. 813 ()
      Neues von unserm 2/3 Helden.

      Ganzseitige Farb-Anzeigen in allen grossen amerikanischen
      Magazinen und Zeitungen: "Fannie Mae finanziert Ihre
      Gross-Einkäufe bei Gucci, Versace oder Bulgari ( und demnächst auch ihre Möbel aus dem Thrift-Shop)" ;)


      http://news.ft.com/ft/gx.cgi/ftc?pagename=View&c=Article&cid…

      @future-investor

      deutsche Beiträge sind mir generell zu oberflächlich, darum
      habe ich ne Abneigung dagegen; und übersetzen ist mir,
      ehrlich gesagt zu mühselig. Besorg dir halt `BABYLON`; hilft
      ungemein beim Erweitern des Wortschatzes. Für mich eine
      "Killer-Applikation".
      Avatar
      schrieb am 17.08.01 21:43:12
      Beitrag Nr. 814 ()
      Danke für den Tip,lade es mir gerade runter!
      Avatar
      schrieb am 20.08.01 15:10:27
      Beitrag Nr. 815 ()
      Da schwand er hin, der vielgepriesene Haushaltsüberschuss ...

      http://www.bloomberg.com/fgcgi.cgi?ptitle=Economies&s1=blk&t…
      Avatar
      schrieb am 20.08.01 15:48:50
      Beitrag Nr. 816 ()
      laut Wallstreet Journal haben Firmen letztes Jahr
      mehr verloren, als sie in den 5 Jahren davor in Summe verdient haben.

      http://washingtonpost.com/wp-dyn/articles/A33856-2001Aug19.h…
      Avatar
      schrieb am 20.08.01 19:23:11
      Beitrag Nr. 817 ()
      Ob wir nächstes Jahr China im Wachstum überholen werden ?
      So einfach gehts !






      FOCUS-MONEY: Änderung der US-Bilanzierungsregeln lässt laut Studie Gewinne von deutschen
      Unternehmen explodieren - Telekom-Finanzchef Eick prüft Umstellung auf US-Bilanzrecht
      München. Eine Änderung des Bilanzstandards US-GAAP lässt nach Berechnungen des Saarbrücker
      Wirtschaftsprofessors Karlheinz Küting die Gewinne deutscher Unternehmen im DAX, MDAX und Nemax teilweise um mehrere hundert Prozent steigen. Hintergrund der Studie für das Wirtschaftsmagazin FOCUS-MONEY ist die Abschaf-fung von Abschreibungen auf Prämien, die im Zuge von Unterneh-menszukäufen auf den Marktwert gezahlt werden (Goodwill). Das amerikanische Federal Accounting Standards Board (FASB) wird der Neuregelung am 30. Juni voraussichtlich zustimmen. Telekom-Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick prüft bereits eine Umstellung der Rechnungslegung auf den neuen US-Standard. "Die Entscheidung, ob und wann wir auf die neuen US-Regeln umstellen, wird im zweiten Halbjahr diesen Jahres fallen", sagte Eick im Gespräch mit FOCUS-MONEY. Nach Angaben von Eick würde die komplette Umstellung auf US-GAAP der Telekom im Jahr 2002 fünf Milliarden Mark Abschreibungen sparen, der Gewinn würde entsprechend steigen. Allein aus der Übernahme der US-Mobilfunk-gesellschaft Voicestream muss die Telekom 22 Milliarden Euro Goodwill in ihrer Bilanz ausweisen. Insgesamt umfasse dieser Posten in der Telekom-Bilanz 41 Milliarden Euro, sagte Eick FOCUS-MONEY. Nach Berechnungen von Küting würden auch andere deutsche Unternehmen bei einem Wechsel zu der US-Norm massiv profitieren. "Das Bilanzrecht wird sozusagen auf den Kopf gestellt", so der Saarbrücker Bilanzexperte.


      Stani
      Avatar
      schrieb am 20.08.01 20:20:04
      Beitrag Nr. 818 ()
      @ Ken Meyer

      Da schwand er hin, der vielgepriesene Haushaltsüberschuss ...

      Und gleich eine Ruege an den lieben Ken, wegen unseroeser Berichterstattung.

      Tatsaechlich wird es ein Defizit im Juli geben. Aber der Ueberschuss ist nicht "dahin" wie Ken es formuliert. Schaetzungsweise 160 Mrd. Dollar Ueberschuss wird es in diesem Fiskaljahr geben, und zwar inclusive der Steuerreform.

      Der Grund: Die Betonung in dem Artikel liegt auf "Monat Juli". Der Ueberschuss fuer das Fiskaljahr 2001 (seit October 2000) liegt noch bei 168 Mrd. und im Kalenderjahr 2001 (seit Januar) liegt er noch bei 171 Mrd. Dollar. Die Ueberschuesse und Defizite sind halt nur ausgesprochen ungleichmaessig verteilt:

      Z.B. gab es in den drei Jahren mit Ueberschussen (1998,1999,2000) exakt 14 Monate mit Ueberschuessen und 22 Monate mit Defiziten.

      Der Monat mit dem groessten Ueberschuss ist jeweils der April. Das ist saisonal bedingt, weil naemlich die Ausgaben relativ gleichmaessig verteilt sind und die Einnahmen sehr ungleichmaessig verteilt sind. Im April zahlt der durchschnittliche Amerikaner seine Steuern, also sind da auch die Einnahmen am groessten.

      Fazit: Die Schadenfreuse fuer die Amerika-Basher kam zu frueh. Trotz 70 Mrd-Dollar-Steuerreform wird immernoch ein nettes Suemmchen an Ueberschuss uebrigbleiben!
      Avatar
      schrieb am 20.08.01 20:44:46
      Beitrag Nr. 819 ()
      Na bitte: Jetzt ist es noch nicht einmal ein Defizit geworden! Im Juli noch 2.5 Mrd. Dollar Ueberschuss und das trotz der ersten Rebate Checks!!! Ohne die Checks haette es fuer den Monat Juli einen Rekord-Ueberschuss gegeben. Der Monat Juli ist naemlich saisonbedingt normalerweise ein Defizit-Monat. Im Jahr 2000 hatte es zum ersten Mal seit 33 Jahren einen Ueberschuss gegeben.

      God bless America!
      Avatar
      schrieb am 20.08.01 21:10:23
      Beitrag Nr. 820 ()
      ein Rückblick auf 1929; interessant dabei u.a, dass der
      Konsument als solcher weit ins Jahr 1930 sich nicht vom Börsencrash tangiert fühlte.

      http://www.businessweek.com/bwdaily/dnflash/aug2001/nf200108…


      @Helmut

      verstehe nicht; weder stieg der Überschuss noch blieb er gleich, ergo ist mein Kommentar logisch einwandfrei.
      Und langfristig werden die Amis auch was von ihrer Rente
      sehen wollen ....

      Und zum andern: Du steckst mich zum wiederholten Male in ne
      Schublade; ich bin kein "Amerika-Basher"; ich ziele bei allem hier auf das unheilige Triumvirat `amerikanische
      Regierung`, `FED/wallstreet` und corporate "Shareholder-Value"-Trickser. Es gibt in den USA viele Dinge, die ich
      sehr schätze.
      Avatar
      schrieb am 20.08.01 21:26:36
      Beitrag Nr. 821 ()
      @ Ken

      verstehe nicht; weder stieg der Überschuss noch blieb er gleich, ergo ist mein Kommentar logisch einwandfrei.

      Wieso? Der Ueberschuss steigt doch. Er war bis einschliesslich Juni 168.5 Mrd. Dollar und jetzt sind im Juli nochmal 2.5 Mrd. Dollar dazu gekommen. Macht zusammen 171 Mrd. Dollar fuers Fiskaljahr.

      Und langfristig werden die Amis auch was von ihrer Rente sehen wollen ....

      Anders als in Deutschland ist das US-Rentensystem ziemlich klein. Die Beitraege sind geringer, aber die Rente ist auch kleiner. D.h. die staatliche Rente ist nur ein Taschengeld zusaetzlich zur privaten Vorsorge.
      Avatar
      schrieb am 20.08.01 22:29:04
      Beitrag Nr. 822 ()
      So`n Schiet, ich muß helmut Schützenhilfe leisten - dammed !


      US/Haushaltsüberschuss übersteigt im Juli die Prognosen
      Washington (vwd) - Der Überschuss im Haushalt der US-Regierung hat im Juli 2,52 (Vorjahr: 5,06) Mrd USD betragen und damit die Schätzung des Congressional Budget Office (CBO) überschritten, die bei 1,00 Mrd USD gelegen hatte. Der Gesamtüberschuss für das Jahr stellte sich auf 171,47 (181,60) Mrd USD. Der Haushaltsüberschuss im Vormonat betrug unrevidiert 31,86 Mrd USD. Wie das Schautzamt in seinem monatlichen Bericht am Montag mitteilte, beliefen sich die Gesamteinnahmen auf 127,84 Mrd USD nach 134,07 Mrd USD im Vorjahr und 202,89 Mrd USD im Vormonat. Die Ausgaben betrugen 125,32 (129,01/171,03) Mrd USD. Nach Angaben des CBO haben sich im Juli erste Auswirkungen der kürzlich beschlossenen Steuersenkungen und der damit zusammenhängenden veränderten Steuereinbehaltungssätze gezeigt.


      vwd/DJ/20.8.2001/hab


      Stani
      Avatar
      schrieb am 21.08.01 03:04:59
      Beitrag Nr. 823 ()
      helmut

      eigentlich wollte ich was schreiben, aber irgendwie fehlen worte !

      du bist halt der beste.
      Avatar
      schrieb am 21.08.01 12:37:08
      Beitrag Nr. 824 ()
      Punkt für Helmut.

      Bin mal wieder auf den alten wallstreet-Trick reingefallen, der da heisst "Wir übertreffen die Analysten-Schätzungen".


      Aktuell wird ein neues Spielchen inszeniert, das heisst
      "1/4 Punkt (Zinssenkung) ist ein 3/4 Punkt oder gar mehr".
      Avatar
      schrieb am 21.08.01 13:06:22
      Beitrag Nr. 825 ()
      .



      Amerika taumelt
      Es ist nur ein paar Jahrzehnte her, da war Amerika ein Garant für Demokratie und Menschenrechte. Auch heute weisen die USA der Menschheit noch den Weg - es ist der Weg ins Verderben. Heuchelei, Arroganz und Korruption bestimmen das Gebaren der Herrschenden und das Alltagsleben der Bürger; Amerika taumelt ,

      bockt und keilt wie Frankensteins Monster, blind für die Zerstörung, die es bewirkt. Oft laufe ich am Kapitol und am Weißen Haus vorbei, den Monumenten unseres einst so großen Staatswesens, und ich kann mir nicht helfen: Ich empfinde Trauer und Bestürzung beim Gedanken an das, was aus meinem Land geworden ist.

      Das klingt jetzt erst mal überraschend, ich weiß. Sind die USA nicht die einzig verbliebene Supermacht, die Verkörperung von Demokratie und Freiheit, die mächtigste Nation in der Geschichte der Menschheit? Nun, auch der Fall der Sowjetunion begann, als sie sich auf dem Gipfel ihrer Macht sah, und die momentane Stimmung in den USA erinnert mich frappierend an die Ära Breschnew. Die Parallelen sind jedenfalls augenfällig: eine riesige Armee, die auf der ganzen Welt ihre Muskeln spielen lässt. Eine lahmende Wirtschaft. Willkürliche Hinrichtungen. Vollbeschäftigung, gleichzeitig ein grauenhaftes Dienstleis- tungsniveau. Eine Elite, die das Gemeinwesen plündert. Entmündigte, gleichgeschaltete Bürger. Verachtung für die Umwelt. Und ein Herrscher, der die Macht per Staatsstreich an sich gerissen hat. Einen großen Unterschied zwischen der Sowjetunion und den USA gibt es jedoch: Das rote Imperium brach zusammen, weil es arm war. Das US-Imperium könnte wegen seines Reichtums untergehen.

      Liebe Europäer, Sie haben kaum eine Vorstellung von den Schwierigkeiten, an denen mein Land zu Grunde geht. Todesstrafe, ethnische Spannungen, seichte Mainstream-Kultur? Kinderkram! Für den Niedergang sind ganz andere Problemfelder verantwortlich:

      > die Politik ist zum Bestandteil der Entertainment-Industrie geworden;

      > niedrige und hohe Einkommen klaffen immer weiter auseinander;

      > die Eliten sind weitgehend korrupt

      > und in nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen gibt es eine Tendenz zur Abschottung von der Wirklichkeit.

      Lassen Sie mich erklären, wie es so weit kommen konnte.

      Die Verschränkung von Politik und Entertainment begann in den Fünfzigern, mit dem Aufkommen des Fernsehens. Vorher übten die Regierenden ihr Amt in relativer Abgeschiedenheit aus, nun waren sie Medienstars, die sich auf dem Bildschirm darstellen können mussten. John F. Kennedy war der erste Meister dieser neuen Rolle. Er hat politische Substanz durch Glamour und staatsmännisches Gehabe ersetzt - und ist noch heute einer der beliebtesten Präsidenten, obwohl seine Leistungen eher dürftig waren. Seitdem hat jeder US-Politiker seinem Beispiel nach- geeifert. Da kann es kaum verwundern, dass die erfolgreiche TV-Serie West Wing im Weißen Haus spielt: Politik ist Entertainment und Entertainment ist Politik.

      Spätestens seit dem Fall des Präsidentschaftskandidaten Gary Hart 1987 ist Washington zu einem Starkarussell geworden, in dem es nicht um die Lösung der Probleme des Landes geht, sondern um Geld und Glamour, Gier und Sex. Hart wurde zusammen mit dem Playmate Donna Rice in verfänglicher Pose auf einer Yacht fotografiert; das Bild erschien auf den Titelseiten großer Zeitungen, worauf Hart seine Kandidatur zurückzog. Auch die vermeintlich seriöse Presse berichtet seitdem über Poli-tiker wie über Filmstars - stets auf der Suche nach verdächtigen Details aus ihrem Privatleben. Die Entwicklung kulminierte im Lewinsky-Skandal, der Washington eineinhalb Jahre lähmte, lange Jahre, in der zur besten Sendezeit so lachhafte Details wie Lewinskys Lieblingsfilme vermeldet wurden.

      Ein zweiter Aufguss der Lewinsky-Affäre ist der Fall der Praktikantin Chandra Levy, die eine Affäre mit dem demokratischen Kongress-Hinterbänkler Gary Condit hatte und seit Mai verschwunden ist. Hat Condit Levy beseitigen lassen? Hat er sie selbst ermordet? War sie vielleicht von ihm schwanger? Während in Bonn über den Klimaschutz verhandelt wird und der Nahe Osten brennt, lässt sich Washington von solchen Fragen beherrschen. Vor einigen Tagen war ich zufällig bei Baskin Robbins, einer Eisdiele in der Nähe meiner Wohnung in Washington, als ein CBS-Reporter hereingestürzt kam und die Angestellten fragte, ob sie Levy gesehen hätten. Wie sich herausstellte, wohnte auch sie in der Nachbarschaft; kurz vor ihrem Verschwinden war sie auf der Website des Ladens gewesen. "Stellt euch darauf ein", sagte der Reporter, als er ging, "dass die anderen Sender auch bald hier sein werden."

      So wird eine Sensation nach der anderen konstruiert, wäh- rend von den wahren Skandalen der amerikanischen Politik keine Rede mehr ist, zum Beispiel vom Auseinanderklaffen des Lohn- niveaus. Es begann in den siebziger Jahren, als die Löhne stagnierten und die Preise stiegen: Damals wurden die unteren Einkommensschichten von der Lohnentwicklung abgekoppelt. Reagans Steuersenkungen machten alles nur noch schlimmer und George W. Bush brachte diese Entwicklung zu ihrem vorläufigen Höhepunkt: Die reichsten zehn Prozent der Bevölkerung streichen fast neunzig Prozent seiner Steuersenkung von 1,3 Billionen Dollar ein.

      So hat Bush den gesamten Haushaltsüberschuss der Clinton-Jahre verjubelt und soziale Programme für die Zukunft unmöglich gemacht - das Geld ist einfach nicht mehr da. Bushs Steuersenkung war eine Verhöhnung der vielen Millionen Amerikaner in sozialen Schwierigkeiten, zum Beispiel der 26,5 Millionen ohne Krankenversicherung. Aber in der Verhöhnung des Volkes sind Bush und seine Mannschaft Meister: Als sich der Vizepräsident und Multimillionär Dick Cheney kürzlich einer Herzoperation unterzog, wurde allgemein vermerkt, dass er eine Behandlung erhalten hatte, die sich ein Durchschnittsamerikaner niemals leisten könnte - und Bush verkündete fröhlich, Amerikaner mit Herz-problemen sollten sich ein Beispiel an Cheney nehmen, weil er die Sache so tapfer durchstehe. Kurz nach seiner Genesung hat Cheney noch einen draufgesetzt, als er er versuchte, der Staatskasse seine private Stromrechnung unterzuschieben.

      Korruption ist in der amerikanischen Elite weit verbreitet. Die beiden großen Parteien hängen zu hundert Prozent von Spenden ab, der Präsident ist nichts weiter als der oberste Spendensammler. Bush musste sein Wahlkampfversprechen zurücknehmen, den CO2-Ausstoß zu mindern, weil er sonst Ärger mit seinen Geldgebern bekommen hätte. Schließlich haben Öl- und Gaskonzerne seine Kampagne mit zehn Millionen Dollar unterstützt. Bei den Demokraten geht es natürlich genauso zu. Clintons Begnadigung des mit Haftbefehl gesuchten Millionärs Marc Rich - nach gewaltigen Wahlkampfspenden von dessen Frau - war nur der Anfang. Clinton hat Lincolns Schlafzimmer im Weißen Haus an besonders großzügige Spender vermietet und während seiner Präsidentschaft unaufhörlich den Klingelbeutel geschwenkt. Auch Senatoren und Kongressabgeordnete werden von den Konzernen massiv unter Druck gesetzt. Die Folge: Politiker sind Marionetten geworden.

      Nicht, dass sie das stören würde. Hauptsache, die Kasse stimmt. Es ist eine Nomenklatura entstanden, die sich am System mästet und auch nach dem Ausscheiden aus dem Staatsdienst von ihren Verbindungen profitiert. Henry Kissinger zum Beispiel, der jährlich Millionen damit verdient, dass er amerikanischen Unternehmen mit seinen einzigartigen Kontakten behilflich ist. Kissinger und Co. haben in den vergangenen Jahrzehnten mehr als alle anderen das Hohe Lied der Globalisierung gesungen - Außen- politiker, die sich in Lobbyisten verwandelt haben, weil es ihren finanziellen Interessen dient.

      Doch die Weltwirtschaft lahmt, und der Abschwung in den USA übertrifft die schlimmsten Erwartungen. Kaum ist eine ausländische Schuldenkrise überstanden, bricht woanders die nächs-te aus. Dass Steuer- und Zinssenkungen ohne Wirkung bleiben, ist deutliches Anzeichen einer Wirtschaftskrise, genau wie die Stagnation in Asien und Europa. Mit einem unfähigen Präsi- denten wie George W. Bush an der Spitze könnte diese Depression länger dauern, als manch einer vermutet. Denn Bush würde eine Krise nicht mal erkennen, wenn sie ihm ins Gesicht fliegt.

      Aber was, wenn die Katastrophe ausbleibt? Ungehemmtes Wachstum könnte sich noch fataler auf die USA auswirken als ein kräftiger Konjunktureinbruch. Das Land erstickt an seiner Prosperität. Häuser werden gebaut, Autos in Rekordzahlen verkauft, der Müll türmt sich hoch wie die Rocky Mountains und die Vorstädte fressen sich weiter und weiter ins Land hinein.

      Auch in den Köpfen der Menschen fordert der Reichtum seinen Tribut, hat er doch einige besonders heuchlerische, widerwär- tige Erscheinungen hervorgebracht, jene Gestalten, für die der konservative Journalist David Brooks den Namen "bourgeoise Bohemiens" ("Bobos") geprägt hat. Gemeint sind all die wohl- habenden Amerikaner, die beides wollen: Umweltschutz predigen und spritschluckende Geländewagen fahren, Wasser sparen und 15000 Dollar für eine Duschecke aus Schiefer ausgeben, den Naturgenuss preisen und den eigenen Garten mit Kunstrasen und Kunstfelsen aufpeppen, weil echter Rasen leider manchmal gemäht werden muss.

      Diese Bobos wohnen am liebsten in so genannten Gated Communities, eingezäunten Wohnsiedlungen, von Privatpolizisten bewacht, der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Hinter den Mauern wird dann die Wirklichkeit simuliert, das Heimkino mit Surroundboxen und Subwoofern aufgerüstet, sodass mitten im Wohnzimmer die Wellen plätschern und die Vögel zwitschern. Das alles, um die Begegnung mit dem echten Leben zu vermeiden und sich so weit wie möglich aus der Gesellschaft zurückzuziehen, in eine gut ausgepolsterte, nur gelegentlich von normalen Sterb- lichen gestörte Scheinwelt.

      Viele glauben, die USA seien eine egalitäre Gesellschaft, doch das Gegenteil ist richtig: Es herrscht ein brutaler Klassenkampf, ausgefochten wird er über soziale Codes. Ein ungeheuerliches Beispiel für die Arroganz der Oberschicht ereignete sich im Juni in den Hamptons, dem bevorzugten Urlaubsgebiet der reichen New Yorker. Lizzie Grubman, die dreißigjährige Tochter des mächtigs-ten Showbiz-Anwalts des Landes, fing auf dem Parkplatz eines Lokals einen Streit darüber an, wo sie ihren Kombi parken könne. Als sie ein Angestellter bat, nicht die Feuerwehrzufahrt zu blockieren, sagte sie angeblich: "Fick dich, du Prolet. Hol sofort deinen Vorgesetzten." Dann legte sie den Rückwärtsgang ein und mähte auf einer zehn Meter langen Fahrt 16 Menschen um.

      Bushs Pläne für eine Nationale Raketenabwehr sind das außenpolitische Pendant zum Rückzug ins Private: Wieder einmal isolieren sich die USA vom Rest der Welt. Ob es um das Verbot von Landminen geht, den Internationalen Gerichtshof, die Weltklimakonferenz - Amerika geht mit Hochmut über diese Initia- tiven hinweg. Das größte Problem aber ist möglicherweise, dass Bushs Desinteresse an der Außenpolitik ein Ausdruck der öffentlichen Meinung ist. Globale Erwärmung? Wen interessiert das schon? Viel wichtiger ist die Frage, welche Wasserhähne in die neue Küche kommen. Je schlimmer alles wird, desto mehr geben sich die Amerikaner dem Konsum hin, suhlen sich in ihrer intellektuellen und moralischen Liederlichkeit.

      All diese Probleme - die Ungleichheit der Einkommen, der Niedergang der Eliten, die Flucht vor der Wirklichkeit - belasten den Zusammenhalt des Landes. Was also wäre zu tun? Ich denke, die Geschichte gibt die Antwort. Nach dem Zweiten Weltkrieg haben die USA Westeuropa gerettet, mit dem Marshall-Plan, der NATO und ihrer Unterstüzung für die Europäische Gemeinschaft. Dafür sind Sie, liebe Europäer, uns noch etwas schuldig - und jetzt ist es Zeit, diese Schuld einzulösen. Die Sowjetunion ist zusammen- gebrochen, weil ihr die Satellitenstaaten abhanden kamen. Vielleicht passiert den USA ja das Gegenteil - vielleicht werden die Vereinigten Staaten von ihren Alliierten gerettet.

      Bitte erhöhen Sie den Druck auf Amerika, liebe Europäer, sei es in politischen, sei es in militärischen Angelegenheiten oder Umweltfragen. Bitte legen Sie uns Daumenschrauben an. Bitte retten Sie uns vor uns selbst!


      JACOB HEILBRUNN

      , 36, IST REDAKTEUR UND KOLUMNIST DER LOS ANGELES TIMES.
      Quelle Süddeutsche
      Avatar
      schrieb am 21.08.01 17:41:26
      Beitrag Nr. 826 ()
      @ stanisklave

      Interessanter Artikel. Leider ist er gespickt mit allen moeglichen Luegen und Missverstaendnissen.

      Heuchelei, Arroganz und Korruption bestimmen das Gebaren der Herrschenden und das Alltagsleben der Bürger; Amerika taumelt , bockt und keilt wie Frankensteins Monster, blind für die Zerstörung, die es bewirkt.

      Da spare ich mir jeglichen Kommentar. Solche Phrasen sind weder zu beweisen noch zu widerlegen.

      George W. Bush brachte diese Entwicklung zu ihrem vorläufigen Höhepunkt: Die reichsten zehn Prozent der Bevölkerung streichen fast neunzig Prozent seiner Steuersenkung von 1,3 Billionen Dollar ein.

      Ich weiss nicht woher diese Zahlen kommen. Ueber den Zeitraum von 10 Jahren bekommen die unteren 70% immerhin 30% vom Steuersenkungskuchen ab.

      Und im Moment weiss auch noch kein Mensch wirklich wie sich die Steuersenkungen auf die reichen Amerikaner auswirken. Die Senkungen fuer die Reichen koennten naemalich noch geringer ausfallen bzw. ganz verschwinden: Stichwort Alternative Minimum Tax.

      So hat Bush den gesamten Haushaltsüberschuss der Clinton-Jahre verjubelt und soziale Programme für die Zukunft unmöglich gemacht - das Geld ist einfach nicht mehr da.

      Eine ziemlich dreiste Luege. Immerhin 160 Mrd. Dollar Ueberschuss gibt es dieses Jahr noch. Damit werden Schulden weiter reduziert.

      Ausserdem kann man nicht haeufig sagen, dass ein grosser Teil der Ueberschuesse tatsaechlich Ueberschuesse der Rentenversicherung sind. Und die sind aus demographischen Gruenden entstanden und nicht durch Clintons Politik.
      Avatar
      schrieb am 21.08.01 18:19:25
      Beitrag Nr. 827 ()
      Das kann dauern ...

      sagt Stephen Roach von Morgan Stanley.
      Und Tom Siebel musste ihm heute bereits beipflichten
      ( wahrscheinlich hat er seine Schäfchen bereits im
      Trockenen ...)
      Also Leute, es ist noch ne Menge Kohle zu machen, auf dem langen Weg abwärts. Packen wir`s an!

      http://www.morganstanley.com/GEFdata/digests/20010820-mon.ht…
      Avatar
      schrieb am 21.08.01 22:00:01
      Beitrag Nr. 828 ()
      Heute war ein guter Tag zum Fränkli kaufen :)
      Avatar
      schrieb am 21.08.01 23:27:19
      Beitrag Nr. 829 ()
      helmuuuuuuuuuuuuuuuuttt

      deine wirtschaft läuft nicht an.

      darum geht es doch.

      und der dow wird, wenn es morgen nochmal so runter geht, abgeschlachtet !

      dann sind die ganzen frühindikatoren im arsch.
      Avatar
      schrieb am 21.08.01 23:41:16
      Beitrag Nr. 830 ()
      @ Leute: seit etwa einem halben Jahr lese ich euere Beiträge,

      einer der besten Threads hier.

      Aber ihr geht Bimbeshelmi immer auf den Leim:D

      Er pickt eine kleine Ungenauigkeiteureseits raus und wiederlegt dies:

      Schon hat er recht!

      Und ihr reibt euch mit ihm,es ist ein abgefeimter Demagoge,gegen den Adolfs Klumpfussadjudant

      ein Waisenknabe war.

      Habt ihr schon mal einen Pudding an die Wand genagelt?

      cu DL
      Avatar
      schrieb am 21.08.01 23:54:56
      Beitrag Nr. 831 ()
      genagelt nicht, aber geklatscht !
      Avatar
      schrieb am 22.08.01 00:48:59
      Beitrag Nr. 832 ()
      .


      im grunde hat Dottore Lupo recht, der beitrag gehört nach hinten durchgereicht !



      .
      Avatar
      schrieb am 22.08.01 04:43:43
      Beitrag Nr. 833 ()
      @ Dottore Lupo

      Er pickt eine kleine Ungenauigkeit eureseits raus und wiederlegt dies: Schon hat er recht!

      Erstens: Meistens sind die “Details” eben die Hauptargumente. Wenn jemand hier einen Artikel postet mit viel blabla und einigen Zahlen, die absolut eindeutig falsch sind, dann brauche ich nicht weiter auf den Rest einzugehen. Die Zahlen sind widerlegt, damit hat sich der Rest auch erledigt.
      Zweitens: Manchmal stimme ich dem Rest ja sogar zu.
      Drittens: Ich kann nicht ueber alles schreiben, weil mir dazu die Zeit fehlt.

      Und ihr reibt euch mit ihm,es ist ein abgefeimter Demagoge,gegen den Adolfs Klumpfussadjudant ein Waisenknabe war.

      Wenn Du mich tatsaechlich mit den Nazi-Demagogen vergleichst, dann werde ich ganz schnell dafuer sorgen, dass Du gesperrt wirst. Ich vertrage Kritik, aber Du hast mit diesem Satz die Grenzen des guten Geschnacks ueberschritten.

      Anscheinend weisst Du naemlich uebrigens auch gar nicht was ein Demagoge ist: Aus der Encyclopedia Britannica:

      dem·a·gogue

      a leader who makes use of popular prejudices and false claims and promises in order to gain power


      Quelle: http://www.britannica.com/dictionary?book=Dictionary&va=dema…

      Nach dieser Definition bin ich hier naemlich der Anti-Demagoge. Der Artikel, den Stani gepostet hat, ist naemlich demagogisch, enthaelt er doch popular prejudices gegen Amerikaner und false claims was die Daten angeht. Diese Demagogen zu hinterfragen und zu widerlegen ist mein Ziel!

      Und uebrigens: Andere Leute mit “Adolfs Klumpfussadjudant” zu vergleichen erfuellt auch die Kriterien von Demogogie.
      Avatar
      schrieb am 22.08.01 09:00:28
      Beitrag Nr. 834 ()
      @ helmut-kohl: siehst Du,jetztbist du mir auf den Leim gegangen!

      Ich verglich nicht deine Aussagen etc.mit der Naziratte,sondern

      dein Talent mit dem bekanntesten Demagogen der Neuzeit:D

      Also ein reiner Grössenvergleich den Du souverän
      gewonnen hast!

      Mit der Sperrung ist das so eine Sache,cui bono??

      Dann eben ein neuer Nick!

      Das sind Kindereien,denen wir doch entwachsen sein sollten!

      Und ich wollte dich nicht beleidigen,sondern die Radars mal auf diesen Aspekt lenken.

      Du bist hier der advokatus diabolis der Amis im Board und als solcher exponiert:

      cu DL
      Avatar
      schrieb am 22.08.01 19:06:07
      Beitrag Nr. 835 ()
      US-Haushaltsüberschuss schrumpft drastisch
      APA/dpa/ch
      22.08.2001, 18:22:53

      Washington - Leere Kassen: Der noch vor kurzem riesige Haushaltsüberschuss der USA ist seit Jahresbeginn stark zurückgegangen. Die jüngste Zahlen, die das Weiße Haus am Mittwoch vorlegte, sehen für das Haushaltsjahr nur noch einen Überschuss von 158 Milliarden Dollar (171 Mrd. Euro/2.359 Mrd. S) vor, von denen aber nur eine Milliarde frei verfügbar ist, weil der Rest in die Sozialversicherung fließt.

      Demokraten kritisieren Bush

      Die jüngste Schätzung ist damit um 44 Prozent oder 123 Milliarden Dollar geringer als noch im April erwartet. Auch für 2002 errechnete das Haushaltsbüro des Weißen Hauses nur ein Plus von einer Milliarde Dollar.

      Experten begründeten die Entwicklung mit den massiven Steuer-Erleichterungen, die George W. Bush einleitete und dem verlangsamten Wirtschaftswachstum. Der US-Präsident hatte den Kongress angesichts des erwarteten geringeren Überschusses zum Sparen aufgerufen. Die Demokraten werfen Bush vor, mit seinen Steuer-Erleichterungen, die vor allem den Reichen zu Gute kämen, die Kassen geleert zu haben, so dass es nun kein Geld für dringend notwendige Projekte gebe.
      Avatar
      schrieb am 22.08.01 19:09:52
      Beitrag Nr. 836 ()
      @ Dr. Wolf

      sondern dein Talent mit dem bekanntesten Demagogen der Neuzeit

      Wenn Du mein Talent als Demagoge meinst, dann bin ich aber trotzdem noch nicht damit einverstanden. Ich sehe mich hier als Aufklaerer, gewissermassen als das exakte Gegenteil eines Demagogen.
      Avatar
      schrieb am 22.08.01 19:39:16
      Beitrag Nr. 837 ()
      Nach den amerikanischen Wesen darf die Welt jedenfalls nicht genesen.

      Siehe auch den entlavenden Bericht # 823 von stanissklave

      Die Anbetung des American Way of Life führt uns in den Abgrund!


      Die gesellschaftlichen Gegensätze sind in den USA schon heute so groß, wie in kaum ein anderes Land der Welt. Die Schere zwischen Arm und Reich vergrößert sich ständig. Dies wird auf Dauer keine Gesellschaft aushalten, zumal kein soziales Sicherungssystem vorhanden ist. Folglich wird die neoliberale Wirtschaftspolitik eines Tages Amerika zerreißen. Weniger soziale Sicherheit bedeutet aber auch größere Kriminalitätsraten. Über 2 Millionen Amerikaner befinden sich zur Zeit im Knast und das bei einer Einwohnerzahl von 248 Millionen Menschen. D. h. konkret: Auf 1000 Einwohner sind ca. 8,5 Personen inhaftiert. Eine wahrlich hohe Quote. Zum Vergleich: Es gibt 81 Millionen Einwohner in Deutschland und davon sind („nur“) 75 000 Menschen inhaftiert. In China leben 1,2 Milliarden Menschen und davon sind 1,8 Millionen in Haft. Also fünfmal mehr Menschen als in den USA und trotzdem weniger Gefangene.

      Eurostärke/Dollarschwäche

      Wenn die derzeitige Eurostärke/Dollarschwäche kein Strohfeuer ist, sondern die lange erwartete Trendwende, dann heißt das, daß die Amerikaner ein paar Zehntelprozent Wirtschaftswachstum auf Kosten der europäischen Konjunktur zugespielt bekommen. Amerikanische Kommentatoren jedenfalls haben in jüngster Zeit gegen ein starken DOLLAR gewettert, denn die amerikanische Exportwirtschaft will nicht so recht in Fahrt kommen. Die Angst vor teueren Importen (Inflation) scheint dabei lediglich eine untergeordnete Rolle zu spielen. Für die EU-Europäer ist ein starker EURO in der jetzigen Situation nicht besonders vorteilhaft, da wir hier selbst mit einer schwächelnden Konjunktur kämpfen. Auch in Währungsfragen geben die Amis letztlich den Ton an.

      USA – 1 Billiarde Dollar für Marketing

      Allein für Marketing wird in den USA pro Jahr eine Billiarde Dollar ausgegeben. Immerhin ein Sechstel des US-Bruttosozialprodukts. Selbstverständlich sind die Kosten vielfach steuerabzugsfähig, so daß die Menschen für das Privileg manipuliert zu werden, auch noch bezahlen. Über die private Verschuldung vieler US-Haushalte und selbst von US-Unternehmen ist hier auch schon jede Menge geschrieben worden. Na ja, wenn Dummheit schmerzen würde, würden die Amis den ganzen Tag laut schreien!

      Die Politik in der USA wird nicht vom amerikanischen Volk, sondern von US-Großkonzerne und den Superreichen bestimmt

      Von einer echten Demokratie kann in Amerika sowieso nicht die Rede sein. Ob Demokraten oder Republikaner, beide großen Parteien sind von den Spenden der Industrie und den wirklich reichen Privatpersonen abhängig. Dementsprechend sieht auch die Politik der Demokraten und der Republikaner aus. Sie vertreten schon lange nicht mehr die Interessen des einfachen Volkes. Nur das einfache Volk hat es noch nicht geschnallt und das hat auch seine Gründe. Der typische Amerikaner ist unpolitisch und ein von den Mainstream-Medien manipuliertes Wesen, der unkritisch sein Konsumidiotismus nachgeht. Man stelle sich vor, die Bundesregierung würde wie in den USA, die Superreichen mit üppigen Steuergeschenken entgegenkommen. Ein Proteststurm (nicht nur von den Gewerkschaften) würde in Deutschland unweigerlich ausbrechen. Ganz anders in den USA. Kein Aufschrei des Protestes, kein terroristischer Anschlag, nichts. Das kritische Bewußtsein des durchschnittlichen (einfachen) Amerikaners scheint wirklich nicht mehr vorhanden zu sein, denn wie eine Büffelherde, die sich den Abgrund zubewegt, so Verhalten sich heute die einfachen Amerikaner.

      Ohne die üppigen Gelder der Ölindustrie, wäre der Bushkriger niemals Präsident der Vereinigten Staaten geworden. Deshalb unterschreibt Bush auch nicht das Klimaschutzabkommen von Kyoto. Die US-Großkonzerne ziehen letztlich die Fäden in der amerikanischen Wirtschafts- und Außenpolitik. Übrigens, die Aposteln des ach so freien Marktes sollten mal zur Kenntnis nehmen, daß der Ex-Präsident Ronald Reagan die US-Industrie stärker vor Importen geschützt hat, als jeder seine Vorgänger in den letzten 50 Jahren zusammengenommen.

      Imperialistische Wirtschaftspolitik der USA

      Die USA streben nach WELTBEHERRSCHUNG. Die Amerikaner haben nach wie vor die größte Volkswirtschaft der Welt und ist auch militärisch eine Supermacht. Eine wirtschaftliche Schwäche in den USA hat folglich auch gravierende Auswirkungen in allen Ländern der Erde. Dies mußten wir jüngst mal wieder schmerzlich gesehen. Ich möchte hier nicht auf die Buchführungstricks der US-Firmen eingehen. Diese nicht zu leugnende Tatsache ist hier im Board schon ausgiebig diskutiert worden. Es geht mir vielmehr um die imperialistischen Gebaren dieser Supermacht!. Die Wallstreet gilt immer noch als das kapitalistische Herz des Weltkapitals. Auch wird die Welthandels-Organisationen (WTO) und die Weltbank von den USA dominiert. Die Weltbank und die WTO dienen als Werkzeuge, um in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten einzumischen und sie (notfalls) zu zwingen , ihre Gesetze und Regellungen zu Gunsten der USA, bzw. US-Unternehmen zu verändern. Außerdem, keine andere Macht der Welt besitzt annähernd das militärische Potential der USA. Aber auch politisch und kulturell soll sich fast alles nach den USA richten. Amerikanische Filme und die Fast Food-Kultur haben nach den Zweiten Weltkrieg die Welt im Schweinsgalopp erobert. Nehmen wir stellvertretend als Beispiel zwei US-Firmen. McDoof und die braune Zuckerbrause kennen selbst sogar die Schwarzafrikaner in Kongo oder die Menschen in Ruanda und diese US-Multis sind synonyme des „American Way of Life“

      Statt selbstlos Entwicklungsländer zu helfen, zielt die imperialistische Strategie der Amerikaner in erster Linie darauf ab, Absatzgebiete und Rohstoffe zu Dumpingpreisen zu sichern, wenn nötig mit Interventionen und Kriege. Dabei spielen CIA, State Department und das Pentagon eine gewichtige Rolle. Eigene Interessen waren dabei stets ausschlaggebend. Zum Beispiel, für die amerikanischen Militärs wäre es 1991 ein leichtes gewesen, (General Schwarzkopf sprach damals menschenverachtend vom „Truthahnschießen“ gegen irakische Soldaten) Diktator Saddam Hussein aus seinen Amt zu verjagen und das Land zu demokratisieren. Nur die Amerikaner hatten kein Interesse daran, weil sie eine permanente Präsens in der Golf-Region als günstiger ansahen. Heute wird die ständige Präsens von den Arabern schon nicht mehr so gern gesehen.

      Konfliktherde mittlere Intensität scheint im Interesse der US-Militärstrategen zu sein!

      Auf den Balkan haben die Amerikaner mit ihrer nachweislichen Unterstützung der UCK-Terroristen, eine Destabilisierung in dieser Region bewußt billigend im Kauf genommen und erreicht, die eine ständige Präsens der USA erforderlich machen. Es ist ein Skandal ersten Ranges, daß die Yankees eine kriminelle Organisation wie die UCK tatkräftig mit Ausbildern und modernen Waffen ausgerüstet haben. Darüber hinaus stellten die Amerikaner den UCK-Banditen noch das Satelliten-Kommunikationssystem zur Verfügung. Wir sehen heute in Mazedonien, wie fatal solche Politik ist. Die UCK-Terroristen konnten sich vor allem im amerikanischen Sektor (Kosovo) wie Fische im Wasser bewegen und unten den Augen dieser angeblichen „US-Menschenrechtsaposteln“ ethnische Säuberungen und Morde an SERBEN, ROMA und ASCHKALI begehen. Auch wurden serbische Kulturgüter von den UCK-Terroristen unter den Augen der Yankees zerstört. FAZIT: Die Europäer lassen sich auch hier mal wieder von den Amis wie ein Tanzbär durch die Manege führen.

      Menschenrechte made in USA

      Wie wir an diesen beiden Beispielen sehen, spielen bei den Amis militärische,- strategische und geopolitische Überlegungen eine große Rolle. Die Amerikaner haben nach dem Zweiten Weltkrieg die übelsten Diktatoren mit Waffen und Ausbildern unterstützt und unzählige Kriege geführt. Um Menschenrechte ging es den US-Politikern dabei wirklich nicht, vielmehr um US-Einflußgebiete und um günstige Kapitalverwertungsbedingungen für die US-Unternehmen. Mittel- und Lateinamerikanische Ländern mit einer starken Gewerkschaftsbewegung wurden vom CIA und Pentagon destabilisiert, bzw. rechte Putschisten unterstützt. Nehmen wir zum Beispiel Chile. Tatsache ist, daß Allende in Chile 1973 mit Hilfe der CIA ermordet worden ist. Die chilenischen Folterknechte sind nachweislich in den USA ausgebildet worden. Unter General Pinochet fand das erste neoliberale Experiment statt. Konkret: Es wurden sämtliche demokratische Errungenschaften - Presse- und Versammlungsfreiheit usw. in Chile brutal unterdrückt und mit Hilfe der USA eine brutale Militärdiktatur installiert. Bis auf rechte faschistische Gruppierungen wurden alle Parteien verboten und eine gewerkschaftliche Tätigkeit strengstens untersagt. Anderseits senkte man die Steuern für Unternehmer rigoros. Somit schaffte man fast optimale Akkumulationsbedingungen für das US-Kapital, jedenfalls profitierten die US-Unternehmen besonders von der unter Pinochet eingeleiteten Privatisierung. Tausende von Oppositionellen verschwanden spurlos und einige Zehntausende wurden gar zu Tode gefoltert. Zigtausende Chilenen beiderlei Geschlechts landeten im Knast. Dies war alles nach den Geschmack der US-Militärs.

      Die Vasallenstaaten von EUROPA

      Die EU-Staaten haben lediglich dabei den Status von Vasallenstaaten, denn die eigentlich Politik wird in den USA gemacht. Das neue Raketenabwehrprogramm der Amerikaner und die Nichtbeachtung des Klimaschutzabkommens von Kyoto wird zwar von den Europäer nicht gerne gesehen, aber harsche Kritik sucht man vergebens. Das die Chinesen und Russen von der Bushkriegerpolitik nicht erbaut sind, versteht sich von selbst. Wer den ABM-Vertrag so mit Füßen tritt, wie es die US-Administration momentan tut, der braucht sich um neues Wettrüsten keine Sorgen zu machen. „Ich habe Amerika nicht zu kritisieren“, so posaunte es kackfrech die größte Friedenspfeife aller Zeiten, Außenminister Fischer, heraus, als es um die oben genannten Ereignisse ging. Ich hoffe für die EU, daß wir uns eines Tages von der amerikanischen Diktatpolitik befreien können, denn amerikanische Marionettenregime haben wir auf der Welt schon mehr als genug.

      PS. Wir lassen uns nicht verKOHLen!

      Capoon
      Avatar
      schrieb am 22.08.01 20:16:38
      Beitrag Nr. 838 ()
      Capoon

      Allein für Marketing wird in den USA pro Jahr eine Billiarde Dollar ausgegeben. Immerhin ein Sechstel des US-Bruttosozialprodukts.

      Helmut würde jetzt sagen: Was für eine dreiste Lüge.

      Du meinst sicher eine Billion. Nicht zu verwechseln mit billion im amerikanischen. Ein Sechstel stimmt auch nicht, denn hier wird ein GDP in Höhe von $6 Billionen unterstellt.
      Avatar
      schrieb am 22.08.01 20:26:55
      Beitrag Nr. 839 ()
      D. h. konkret: Auf 1000 Einwohner sind ca. 8,5 Personen inhaftiert. Eine wahrlich hohe Quote.

      Stimmt. Was da an Geld verschwendet wird. Amerika koennte noch viel schneller wachsen, wenn die Deppen hier mal das Justizsystem sanieren wuerden.

      Allein für Marketing wird in den USA pro Jahr eine Billiarde Dollar ausgegeben. Immerhin ein Sechstel des US-Bruttosozialprodukts.

      1: Billiarde gibt es nicht. Billion auf Deutsch bzw. trillion auf English.
      2: Eine Billion ist 1/10 des US-BSP. Das US-BSP ist naemlich nicht 6 Billionen sondern 10 Billionen Dollar.
      3: Selbst 1/10 fuer Marketing klingt immernoch zu hoch. Woher kommen Deine Daten? Bis zur Angabe einer Quelle nehme ich einfach mal an, Du hast Dir diese "Daten" nur aus den Fingern gesogen.

      Na ja, wenn Dummheit schmerzen würde, würden die Amis den ganzen Tag laut schreien!

      Wer im Glashaus sitzt ...!

      Die Politik in der USA wird nicht vom amerikanischen Volk, sondern von US-Großkonzerne und den Superreichen bestimmt

      Na und? Die Grosskonzerne schaffen auch Arbeitsplaetze. Uebrigens auch meinen Arbeitsplatz. Und da die Konzerne so viel Einluss haben, partizipiere an ihrem Einfluss: Ich habe naemlich Phillip Morris und Exxon Mobil Aktien.

      die Superreichen mit üppigen Steuergeschenken entgegenkommen. Ein Proteststurm (nicht nur von den Gewerkschaften) würde in Deutschland unweigerlich ausbrechen.

      Genau: In Deutschland zahlen die Leute lieber hohe Steuern. DM2.20 pro Liter Benzin, darueber freuen sich die Gewerkschaften so richtig. Wenn die naechste Phase der Mineraloelsteuer-Erhoehung kommt, gibt es bestimmt Paraden und Freudentaenze in den Strassen. Und wenn demnaechst die Rentenbeitrage bis auf 30% raufgehen, dann ist der deutsche Michel so richtig gluecklich. Achtung, Ironie!

      Ich glaube Du, lieber Capoon, bist nur neidisch auf die Steuersenkungen in den USA.

      Übrigens, die Aposteln des ach so freien Marktes sollten mal zur Kenntnis nehmen, daß der Ex-Präsident Ronald Reagan die US-Industrie stärker vor Importen geschützt hat, als jeder seine Vorgänger in den letzten 50 Jahren zusammengenommen.

      Was stoert mich Reagan. Bush will eine Gesamt-Amerikanische Freihandelszone.
      Avatar
      schrieb am 22.08.01 21:04:33
      Beitrag Nr. 840 ()
      @ capoon

      In vielen Dingen hast Du recht, so z.B.
      In Sachen Irak. Es ist unbestritten, daß
      die damalige US-Botschafterin dem Irak
      wohlwollende Neutralität, bei einem Einmarsch
      in Kuwait zugesichert hat - dies ist hinreichend
      publiziert und dokumentiert.
      Desweiteren berichtete mir ein Bekannter,
      er ist gebürtiger Perser ( ein Christ - dies ist wichtig , er ist definitiv kein Fanatiker oder etwas in der Art ! ),
      der den Iran seinerzeit mit dem Schaar verließ,
      daß z.B die Firma Siemens vor dem Einmarsch der Amerikaner eine Institution in Kuwait war, und nahezu ein Monopol,
      in ihren technischen Möglichkeiten inne hatte.
      Heute so berichtete er mir, geht nahezu jeder Auftrag an GE
      oder andere US-Unternehmen. Wenn die kuwaitische Stadtregierung heute dennoch etwas mit Siemens auf die Beine stellen will, so muß erst der amerikanische " Stadtkommandant " um Zustimmung gebeten werden - traurig aber wahr.

      In diesen Sinne sei nochmals auf den Airbusabschuß
      durch den US-Kreuzer USS " Vincennes ",
      ich glaube es war im Jahr 1986 hingewiesen.
      Erst wurde der Öffentlichkeit erklärt, daß es sich um ein Versehen handelte, schließlich hatte der Airbus
      die Angriffsgeschwindigkeit einer F-14,
      und der Kreuzer hätte sich in internationalen
      Gewässer befunden.
      Wie sich durch ein später veröffentlichtes
      Privatvideo eines Besatzungsmitgliedes,
      der mit seiner Kamera auf der Brücke filmte, als
      die Artillerietürme alpha und bravo heftig feuerten,
      herausstellte, denn die Kamera schwenkte offensichtlich
      auf den Navigationstisch im Navi-Bereich,
      befand sich das Schiff definitiv zur fraglichen Zeit
      äußerst dicht unter der iranischen Küste, also nicht in
      internationalen Gewässern.
      Desweiteren wurde behauptet, daß man diesen Airbus aus Versehen abgeschossen hat, da man ihn für ein Kampfflugzeug hielt. An dieser Stelle möchte ich einfügen, daß ich von
      1996-1998 an Bord des deutschen Flugabwehrzerstörers
      " Lütjens " in der OPZ ( Operationszentrale )
      diente, und sehr wohl beurteilen kann, ob man auf ein
      ziviles oder militärisches Flugzeug zielt - hatten wir auch bei Manövern. Und die Vincennes konnte dies mindestens ebensogut wie wir mit der Technik der " Lütjens ".
      Folglich bleibt diesbezüglich nur der Schluß, der auch von vielen Autoren schon geäußert wurde, aber in unserer sogenannten freien Welt unter den Teppich gekehrt wurde,
      daß die " Vincennes " einen militärischen Zwischenfall provozieren sollte. Gab es da nicht `mal einen Zwischenfall in der Bucht von Tonking - zu lange her, außerdem waren die USA in diesem Fall ja wirklich die Guten - waren sie ?

      Wie hier fragt jemand nach Entschädigungszahlungen für die Hinterbliebenen - was soll das denn ?
      Das waren doch nur Araber, und außerdem darf Amerika das !
      Genauso wie mit dem Agent Orange, an dessen Folgen heute noch millionen Menschen in Vietnam leiden.


      Aber caboon warte `mal ab, wenn der Iran ersteinmal die Waffensysteme bekommt, die er bei den Russen bestellt hat,
      dann wird die US-Flotte im Spannungsfall mit dem Iran den Persischen Golf meiden wie der Teufel das Weihwasser - nur ob das dann wiederum so positiv ist ?

      Verdient hätten sie es, aber es träfe wieder nur die
      kleinen sailors.





      Stani
      Avatar
      schrieb am 23.08.01 08:52:27
      Beitrag Nr. 841 ()
      @ Helmut-Kohl: der Demagoge bzog sich auf die Art deiner Diskussionsführung!!!

      Fällt der Groschen:laugh:

      Du nimmst etwas auf und lässt es durch deine Wurstmaschine laufen

      bis es unkenntlich hinten wieder rauskommt.

      Es erinnert mich an Diskussionen mit dialektisch geschulten Marxisten in den 70ern an der Uni.

      es grüsst freundlichst DL
      Avatar
      schrieb am 23.08.01 12:17:17
      Beitrag Nr. 842 ()
      Ich plädiere dafür, dass wir hier ökö-marxistische Positionen aussen vor lassen, und beim ursprünglichen Thema
      bleiben; sonst könnte ich mich gezwungen sehen, guter alter
      amerikanischer Tradition folgend, diesen Thread auch für
      das Eintreten freien Waffenbesitzes zu missbrauchen.
      Avatar
      schrieb am 23.08.01 13:09:22
      Beitrag Nr. 843 ()
      @dottore

      um uns brauchst du dir keine Sorgen zu machen, was Helmut
      anbetrifft. Hier ne kleine Illustration, was man m.E.
      von VWLern im allgemeinen halten sollte( Insofern, und nur in dieser Hinsicht, hat Schröder natürlich recht mit seiner
      "ruhigen Hand").

      http://faznet.de/IN/INtemplates/faznet/default.asp?tpl=inves…
      Avatar
      schrieb am 23.08.01 13:59:33
      Beitrag Nr. 844 ()
      White House concedes near wipe-out of surplus ...

      http://news.ft.com/ft/gx.cgi/ftc?pagename=View&c=Article&cid…
      Avatar
      schrieb am 23.08.01 15:50:33
      Beitrag Nr. 845 ()
      Verfolge diese Diskussion schon eine ganze Weile und hab viel profitiert davon :)

      Ich möchte einen Diskussionsanstoß geben, den ich auch schon an anderer Stelle gemacht habe. Ich bin in keinster Weise BWL- VWL- mäßig instruiert, kann also deswegen viele fachliche Fehler begehen, was die Grundlagen angeht. Nur macht man sich halt so seine Gedanken...


      Selbst wenn man die Gesamtsituation vernünftig betrachtet bleibt einem zur Zeit nichts als der große Frust. Resignation macht sich breit, was auf die Motivation drückt mit entsprechenden Konsequenzen. Ein Teufelskreis, wie es scheint. Langsam stelle ich mir aber immer mehr die Frage, ob diese Probleme nicht systemimmanent sind oder einfach gesagt ob es nicht nur die Folge unseres Wirtschaftssystems mit ihren Globalisierungserscheinungen wie dem damit verbundenen Kostendruck sein könnte. Unser "System" funktioniert solange gut wie die sinkenden Gewinnmargen durch steigende Umsätze aufgefangen werden. Deshalb der verzweifelte Versuch immer neue Märkte zu schaffen und neue Absatzfelder zu erschließen (Stichwort Osterweiterung oder China). In dem Augenblick, wo die Märkte gesättigt sind sinken die Gewinnmargen gegen null (solange es keine Preisabsprachen gibt, was bei den Öl- und Waffenkartellen durchaus denkbar ist). Wo soll also die Motivation herkommen, etwas zu verdienen, wenn man weiß, dass man von den Gewinnen nicht leben kann, außer man macht einen "DEAL" (sprich: Verschuldung) mit einer Bank.

      Hingegen, die Bank gewinnt in den meisten Fällen. Sie ist es (und darüber hinaus die dahinterstehende Zentralbank) , die immer wieder notwendige Liquidität durch Zinspolitik dem Markt entzieht, teilweise sich selber durch „faule Kredite“ in eine Schuldenfalle treiben kann und letztendlich ein Interesse daran haben muß, Kontrolle über die Sachwerte zu bekommen. Am besten geschieht es dadurch, Mißtrauen unter die einzelnen Geschäftsparteien zu streuen ("die Rechnung steht noch aus"), der Gläubiger ist oft in dem gleichen Zwang wie der Schuldner etc.. ein Riesennetzwerk an Verbindlichkeiten und dabei macht die Bank im Hintergrund zudem Druck. Der beste Weg, Kontrolle über das System zu behalten ohne dabei groß in Erscheinung treten zu müssen, denn die "Parteien" machen sich ja gegenseitig fertig.


      Es findet eine Pervertierung des Namens "Kredit" statt, denn Kredit haben bedeutet, Vertrauen im wahrsten Sinne des Wortes zu haben, Vertrauen, dass ich eine Gegenleistung für meine Leistung bekomme. Diese Gegenleistung ist meistens in Form von Geld zu leisten, wobei immer mehr vergessen wird, das Geld nichts anderes ist als ein Gutschein für eine SACHLEISTUNG entsprechenden aufgedruckten Wertes. Der Geldschein ist nur bedrucktes Papier, bekommt aber durch den "Wert", dem wir ihm zugestehen einen inneren "Kredit" ("ich, der Inhaber vertraue darauf, eine entsprechende Gegenleistung zu erhalten). Im Grunde ist dies ja eine vollkommen verdrehte Welt. Nicht die Bank, denn sie verteilt ja nur die Geldscheine (das bedruckte Papier oder den Kontostand als Buchgeld), sondern WIR sind es, die diesem Geldkreislauf Vertrauen, KREDIT gewähren.


      Man kann sich hinsetzen und über die Situation jammern, weil man diesem Kreislauf wie der Hamster im Laufrad nicht entkommt. Fakt ist, dass man sich Alternativen überlegen muss.

      Und deshalb meine Frage: ich selber habe von Wirtschaft im Sinne von praktischer Ausführung (Buchung, Steuern etc...) wenig Ahnung, bin mir aber über die GRUNDRICHTUNG wie viele auch im Klaren.



      Wer weiß, vielleicht habt Ihr es z.B. im Urlaub schon selber praktiziert, ich kenn es aus meiner Studentenzeit:
      wenn man z.B. irgendwo essen gegangen ist, hat einer die Summe bezahlt, ein anderer hat darüber Buch geführt, wer was bezahlt hat. Am Ende hat sich rausgestellt, daß die Gesamtabrechnung keine sonderlich großen Differenzen UNTEREINANDER aufgewiesen hat. Jeder hat dem anderen vertraut, dass richtig Buch geführt und die Zahlen einfach aufgeschrieben wurden ("Kontostand"). Jeder hat seine Leistung erbracht, jeder hat das bekommen, was er benötigt hat, und das ohne große Kapitalbewegung. Letztendlich haben wir uns nur geringe Summen untereinander geschuldet.


      Spinnt man den Faden weiter, stellt sich die Frage ob man dies auch auf unsere Wirtschaft mit unseren Verbindlichkeiten übertragen kann. Im Grunde ist es ganz einfach: es gibt eine Buchungszentrale, an der alle anderen Firmen angeschlossen sind. Durch ein möglichst großes Netzwerk wird die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Verbindlichkeiten untereinander bestehen (mit entsprechendem Gegenrechnungsfaktor). Steuern und Abgaben werden genauso inkludiert wie sonst auch. Im Grunde sind es Geschäfte auf Barterbasis. Vom Gedanken her ist es ziemlich einfach und logisch.


      Das besondere ist jetzt aber, dass es den Teilnehmern gestattet sein muss, eine "Vorleistung" zu bringen bzw. in Anspruch zu nehmen (sagen wir mal: bis ca.10% des Umsatzes p.a.). Das bedeutet im Klartext, eine Firma bestellt z.B. eine Maschine direkt beim Hersteller auf "Buchungs-Kredit" ohne den Umweg über die Bank. Damit wird ein Tauschgeschäft initiiert, wo der "Vorleister" auf den ersten Blick wie der Dumme aussieht. Er kann aber auf Dauer (und das ist das Entscheidende) durch die Ausklammerung des ZEITFAKTORS seine Maschine zu einem für ihn günstigen Preis (d.h. mit entsprechendem Gewinn) "verkaufen", d.h. es wird auf seiner "Habenseite" ein entsprechender Buchungseintrag vermerkt.

      Wird auf diese Weise nicht "reale" Liquidität geschaffen, eine neue Sachwertleistung ohne dem Makel des Gewinnmargendrucks? Der Hersteller verkauft seine Maschine sofort mit realem Gewinn bei gleicher Gewinnspanne, der Käufer kann OHNE VORLEISTUNG in Form von Hypotheken, Kreditaufnahmen etc. sofort mit der Produktion beginnen. Der entsprechende Fehlbetrag wird ebenso ZINSLOS (ohne Zeitwert) als Buchwert geführt, wodurch nach viel kürzerer Zeit mit dem "Ausgleich" begonnen werden kann, wenn es jetzt nur 2 Partner wären: „ich habe Dir die Maschine geliefert, du gibst mir eine Gegenleistung zurück“, nicht als Geld in unserem Sinne, sondern durch eine REALE Sachleistung, was bei 2 Teilnehmern ziemlich weithergeholt und undurchführbar wäre. Existiert allerdings ein möglichst großes Netzwerk und dazu wäre das Internet ideal, wären viel mehr potentielle Kunden und Hersteller miteinander verbunden. Nichts anderes macht der Geldschein: er garantiert mir, dass ich eine Leistung zu jedem Zeitpunkt innerhalb eines Hoheitsgebiets (Zentralbank) für diesen oder jenen Wert einlösen kann. Dafür hat sie früher gesorgt, was auch vom Grundsatz nicht schlecht wäre, nur: durch den Zinssatz schöpft sie beständig die dringend benötigte Liquidität ab. Es ist nichts gegen eine Bearbeitungsgebühr einzuwenden. Sie bringt mit ihren Aufwendungen auch eine Dienstleistung und will bezahlt werden. Der Knackpunkt ist aber, dass sie Geld auf Zeit verleiht und für die ZEIT Gebühren verlangt.

      Wer kann sich schon Zeit kaufen??

      Im Wesentlichen eine komplette Perversion! Die größte Perversion ist aber, dass man es geschafft hat, diesen Zeitfaktor als etwas ganz normales hinzunehmen. Deshalb:

      Einzig und allein für die Transaktion wird wohl eine Gebühr fällig, die sich nach dem Umsatz bemisst. Dies sollte neben der Betriebskostendeckung zugleich eine Konkursabsicherung inkludieren, denn manche Geschäftsmodelle sind wohl nicht überlebensfähig und müssen liquidiert werden.

      Auf den ersten Blick läuft es genau so ab wie bei einer Bank, nur eine „normale Bank“verlangt neben einerBearbeitungsgebühr uvor allem Zinsen, die die vorhandene Liquidität ("Kontostand") still und leise abschöpft. Und was noch wichtiger ist, sie stellt sich bei JEDER Transaktion als "Gläubiger" zwischen die Teilnehmer und verlangt, zu dem und dem Zeitpunkt muß die Rechnung beglichen sein. Das ist es, was die Konfusion zwischen den Marktteilnehmern erzeugt. Letztendlich sollte es doch egal sein, ob die Leistung früher oder später ausgeglichen wird. Der Zeitfaktor ist entscheidend und das ist der Zins. Wenn du soundsoviel Zinsen p.a. bekommst, heißt das doch nur eine andere Zahl auf dem Konto, wobei REAL nichts oder relativ wenig passiert. Du erzeugst auf diese Art und Weise Druck auf die Teilnehmer, kannst dich zurücklehnen und abwarten, bis dir die Sachwerte in die Hände fallen.

      Unser jetziges Wirtschaftdenken ist geprägt davon, möglichst viel Kontrolle und Macht über Schlüsselpositionen einzunehmen. In Amerika ist der "Krieg" zwischen Banken und Wirtschaft noch viel offensichtlicher als bei uns. Geht es den Banken gut, geht es der Wirtschaft schlecht, geht es der Wirtschaft gut, geht es den Banken schlecht, weil ihre Kontrollmöglichkeiten weitaus mehr eingeschränkt sind. Dieses darwinistische Denken zerstört jedes menschliche Miteinander. Jeder ist im Kampf gegen jeden. Konkurrenz ist und bleibt notwendig und ist ein Motor für Entwicklungen und technologischen Fortschritt.

      Die Konkurrenz sollte aber doch ein Motor sein, bessere und ausgereiftere Produkte auf den Markt zu bringen. Wenn sich ein Unternehmer darauf verlassen kann, ein Projekt umzusetzen, weil die dazu notwendige Liquidität sofort und nur nur einen BUCHUNGSVORGANG vorhanden ist, wird er dazu bereit sein, dies auch durchzuführen, weil der Zeitdruck fehlt. Heute heißt es nur: Break-even ab Qsoundso und soweiter, alles Dinge, die die Atmosphäre vergiften und auf Dauer die Menschen zu willenlosen "Hamstern im "System" verkommen läßt. Es fällt nur nicht auf, solange es uns gut geht, wenn die Absatzzahlen stimmen, dann erscheint uns unser System als das "stärkere". In dem Augenblick aber, wo Märkte gesättigt sind, wird uns die ganze Problematik immer mehr bewußt werden und kann schließlich zum wirtschaftlichen Ruin führen. Denn: aufgeschoben ist nicht aufgehoben.... Nur weil es immer so funktioniert hat, muß es nicht immer so funktionieren.

      Meine Frage an Euch, die Ihr in der "wirklichen" Wirtschaft weitaus mehr Ahnung habt als ich:

      es klingt hier alles sehr idealistisch und einfach, nur welche Fallstricke sind hier in der Praxis eingebaut, kann z.B. eine Firma, die bereits hohe Verbindlichkeiten ufzuweisen hat durch Transaktionen dieser Art Gegenrechung aus der "Falle" herauskommen? Wenn dies der Fall ist, wäre der vorgeschlagene Weg eine unglaubliche Perspektive!!
      Die Frage bezieht sich auf die reale Umsetzbarkeit. Für jeden Denkanstoß, sachliche Kritik, Diskussion, zusätzliche Information wäre ich dankbar.

      Machts gut.

      Wictory
      Avatar
      schrieb am 23.08.01 16:30:51
      Beitrag Nr. 846 ()
      @ Ken Meyer

      White House concedes near wipe-out of surplus

      Hoert sich so an, als waere der Ueberschuss jetzt bei Null. Aber im naechsten Absatz schreiben die:

      Its Office of Management and Budget said it expected a budget surplus of $158bn for 2001

      Das nenne ich keinen Wipe-out. Das sind immerhin 1.5% des US-BSP.

      In addition, the surplus would shrink to $1bn if funds pledged by both Democrats and Republicans to Social Security and debt reduction were subtracted.

      Ja, was wollen die denn noch? NACHDEM (!!!) die Steuerreform finanziert wurde, und die Schuldenreduktion stattfand, bleibt natuerlich nichts mehr uebrig vom Ueberschuss. Grosse Ueberraschung!!!

      Wenn Ihr meine Meinung hoeren wollt: Da werden Leute gezielt in die Irre gefuehrt. Fuer den schlecht-informierten Leser hoert es sich tatsaechlich so an, als haette die Steuerreform den gesamten Ueberschuss aufgefressen. Unbegruendete Panikmache von den bloeden Demokraten in Washington. Und Ken Meyer ist drauf reingefallen. :D:D:D

      Meine Meinung zum FAZ-Artikel:
      1: Schmeisst mich doch bitte nicht in einen Topf mit den sogenannten Volkswirten von der Wallstreet. Wer denen vertraut ist selbst Schuld.
      2: Niemand kann die Zukunft vorhersagen. Nichteinmal VWLer.
      3: Haette im Dezember jemand gewusst, dass die USA laenger brauchen mit ihrer recovery, dann haette man sehr wohl vorhersagen koennen, dass die Zinsen deutlich gesenkt werden. Aber wer wusste das damals schon???
      4: Prognosen, selbst die allerbesten Prognosen sind ziemlich genau mit 100% Wahrscheinlichkeit falsch. Eine gute Prognose zeichnet sich dadurch aus, dass sie zu 50% ueber dem tatsaechlichen Wert und 50% unter dem tatsaechlichen Wert liegt und eine kleine Standard-Abweichung hat.
      5: Anstatt den Halsabschneidern von der Wallstreet zu glauben, schaut doch einfach auf die Fed Futures. Die kommen der Definition einer guten Prognose (siehe Punkt 4) naemlich sehr nahe. :D
      [/u]
      Avatar
      schrieb am 23.08.01 18:33:57
      Beitrag Nr. 847 ()
      @Helmut

      ich sehe das alles aus etwas weiterem Winkel. Ob die
      nun nächstes Jahr oder erst in zwei Jahren in die Miesen
      geraten, ist für mich unerheblich.
      Der entscheidende Punkt ist doch: es gehört geradezu zum
      Wesen einer "modernen Demokratie", dass sie sich immer
      höher verschuldet. Das Wahlvolk will schliesslich bei Laune
      geahlten werden, die Machtgierigen wollen ihre Instinkte
      befriedigen; da sind Überschüsse doch zwangsläufig historische Marginalien.
      Avatar
      schrieb am 23.08.01 19:21:06
      Beitrag Nr. 848 ()
      ich sehe das alles aus etwas weiterem Winkel. Ob die nun nächstes Jahr oder erst in zwei Jahren in die Miesen geraten, ist für mich unerheblich.

      Du hast es anscheinend immer noch nicht begriffen. Die Treasury verschuldet sich nicht weiter, sondern zahlt ihre Schulden ab. Und zwar im Rekordtempo.
      Die Frage ist also nicht, ob bis 2011 Defizite oder Ueberschuesse erwirtshaftet werden. Es sind zwangslaeufig Ueberschuesse. Die Frage ist nur, wie schnell werden die Schulden abbezahlt. Insbesondere wollen die Demokraten sicher stellem, dass die Entschuldung mindestens so hoch ist wie die Ueberschuesse aus der Rentenversicherung.
      Avatar
      schrieb am 23.08.01 19:26:48
      Beitrag Nr. 849 ()
      Ach und uebrigens:

      Der entscheidende Punkt ist doch: es gehört geradezu zum Wesen einer "modernen Demokratie", dass sie sich immer höher verschuldet. Das Wahlvolk will schliesslich bei Laune geahlten werden, die Machtgierigen wollen ihre Instinkte befriedigen; da sind Überschüsse doch zwangsläufig historische Marginalien.

      Man sollte nicht von sich auf andere schliessen, i.e. nicht von Deutschland auf die USA schliessen. :D:D:D
      Avatar
      schrieb am 23.08.01 20:20:33
      Beitrag Nr. 850 ()
      Das nenn ich gesunden Optimismus.

      Also:
      Seit den sechzigern Jahren, als man deficit spending erfunden hat,
      hat meines Wissens nach noch kein Politiker dieser Erde dran gedacht,
      Schulden zurückzuzahlen.

      Und nochmal:
      weil es mal gerade ein/zwei Jahre Haushaltüberschüsse gibt,
      wird 2010 bestimmt der US-Staat nicht schuldenfrei sein.

      es gibt da einige Indizien:

      Politiker haben nur wenig Interesse an Schuldenabbau,
      da alles Lobbyisten.

      ob der amerikanische Steuerzahler weiter so Steuern zahlen kann,
      ist zumindest ungewiss bei unklarer wirtschaftlicher Entwicklung.

      ob der Kapitalbedarf der USA weiter vom Ausland gedeckt wird
      halte ich für fragwürdig.

      und vielleicht noch einiges mehr...
      Avatar
      schrieb am 23.08.01 20:48:52
      Beitrag Nr. 851 ()
      @sittin

      das muss man schon blauäugig nennen; Helmut, Du bist
      nicht zufällig auch noch blond( sorry, das konnte ich mir
      jetzt nicht verkneifen).

      Letztes Jahrhundert hat der greenback ca. 98% seines
      Wertes verloren... "Schuldenabbau" in der Praxis.
      Avatar
      schrieb am 23.08.01 22:40:12
      Beitrag Nr. 852 ()
      @ sittin

      weil es mal gerade ein/zwei Jahre Haushaltüberschüsse gibt, wird 2010 bestimmt der US-Staat nicht schuldenfrei sein.

      Um genau zu sein: Es gibt vier Jahre mit Ueberschuessen: 1998,1999,2000, und auch 2001. Das Fiskaljahr 2001 endet am 30. September und es wird einen Ueberschuss von schaetzungsweise 158 Mrd. Dollar geben.

      Politiker haben nur wenig Interesse an Schuldenabbau, da alles Lobbyisten.

      Ist ja witzig: Die boesen amerikanischen Politiker, die sich angeblich von alles und jedem bestechen lassen, bauen die Schulden ab und die unbestechlichen europaeischen Politiker machen Schulden auf Teufel-komm-raus. Irgendwie widerspruechlich, findest Du nicht?

      ob der amerikanische Steuerzahler weiter so Steuern zahlen kann, ist zumindest ungewiss bei unklarer wirtschaftlicher Entwicklung.

      Naja, zunaechst gab es eine Steuererleichterung. Das entlastet die Steuerzahler ja wohl. Die Frage ist, ob der deutsche Steuerzahler weiter so hohe ESt und Rentenbeitraege zahlen kann.

      ob der Kapitalbedarf der USA weiter vom Ausland gedeckt wird halte ich für fragwürdig.

      Die Frage ist was war zuerst da, die Henne oder das Ei? Haben die USA einen hohen Kapitalbedarf, oder haben die anderen Laender ein hohes Angebot an Kapital, was zwangslaeufig in das Land mit dem attraktivsten Investitions-Klima fliessen wird?


      @ Ken

      Letztes Jahrhundert hat der greenback ca. 98% seines Wertes verloren... "Schuldenabbau" in der Praxis.

      Wieviel hat denn die Reichsmark verloren? :D:D:D

      Aber jetzt mal im Ernst: Von 1913-2001 hat der Dollar 94.5% durch Inflation verloren. Das klingt viel, sind aber nur 3.3% pro Jahr. Um genau zu sein, soviel Inflation braucht eine Waehrung ganz einfach, weil naemlich Inflation in Massen (so ca. 3%) nachweislich die Wirtschaft ankurbelt.

      Wenn man also zu Schuldentilgung von 158Mrd Dollar durch die Budget-Ueberschuesse noch die indirekte Tilgung durch Inflation dazuzaehlt, dann faellt die Tilgung sogar noch hoeher aus:

      3.5 billionen Dollar, 3% Inflation, macht 105 Mrd. Dollar Tilgung nur durch Inflation. Insgesamt also 263 Mrd., fast 10% Tilgung pro Jahr. Fasten your seatbelts!!!

      Wegen der niedrigen Schulden in den USA ist uebrigens auch die Anti-Inflationspolitik hier viel glaubwuerdiger als im hoch-verschuldeten Europa. Mal nur so nebenbei!
      Avatar
      schrieb am 24.08.01 13:29:38
      Beitrag Nr. 853 ()
      Buffet wird alt, der versteht einfach nix von New Pardigma,
      Economy, High-Tech VWL und Greenspan`s "Genialität" scheint
      er immer noch nicht erkannt zu haben ...

      nix wie raus aus Berkshire Hathaway ;)

      Übrigens, Markt scheint zur Zeit wieder extrem bullish zu sein; würde mich nicht wundern, wenn die nochmal so`ne
      Rallye wie April/Mai zustande brächten, bevor
      das Heulen und Zähneklappern wieder losgeht.

      http://quote.bloomberg.com/fgcgi.cgi?T=marketsquote99_news.h…
      Avatar
      schrieb am 24.08.01 14:58:09
      Beitrag Nr. 854 ()
      EINFÜHRUNG in die ÖKONOMIE!

      Die Wochenzeitschrift „Die Zeit“ hat eine sehr interessante Serie über einige Sozial- und über die wichtigsten Wirtschaftswissenschaftler veröffentlicht. Die Zusammenstellung ist nicht einseitig und nach meiner Auffassung gut gelungen, denn sie zeigt die dynamischen Veränderungen in der Ökonomie. Unterschiedliche Sozialwissenschaftler und Ökonomen wie Karl Marx, Max Weber, John Maynard Keynes, Ludwig Erhardt, David Ricardo, Joseph A. Schumpeter oder wie die neoliberalen Adam Smith, Friedrich August von Hayeck und Milton Friedmann – um nur einige zu nennen - werden interpretiert.

      Allerdings ist der Lesestoff mehr als reichlich!
      Viel Spaß beim lesen!


      <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
      Auch für VWLer interessant!!!

      DIE LINKS================================================================>

      Die Bibel der Liberalen

      Adam Smith: Der Wohlstand der Nationen
      von Thomas Fischermann
      http://www.zeit.de/1999/20/199920_biblioserie_smit.html

      <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

      Nur noch Stehplätze

      Thomas Robert Malthus: Das Bevölkerungsgesetz
      von Christoph Neßhöver

      http://www.zeit.de/1999/21/199921_biblio_serie.html

      <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
      Immer alles im Lot

      Jean-Baptiste Say: Traité d`Économie Politique
      von Marcus Brost

      http://www.zeit.de/1999/22/199922_biblio_serie_3_s.html

      <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
      Lohnender Tausch

      David Ricardo: "Über die Grundsätze der Politischen Ökonomie und Besteuerung"
      von Ruprecht Hammerschmidt; Katharina Kort

      http://www.zeit.de/1999/23/199923_biblio_serie_4.html

      <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
      Standort Scholle

      Johann Heinrich von Thünen: "Der isolierte Staat
      von Markus Fasse

      http://www.zeit.de/1999/24/199924_thuenen.html

      <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
      Mauern gegen die Konkurrenz

      Friedrich List: Das nationale System der politischen Ökonomie
      von Nadja Kirsten

      http://www.zeit.de/1999/26/199926_biblio_serie_25.html

      <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
      Die Grenzen des Laisser-faire

      John Stuart Mill: "Principles of Political Economy"
      von Simone Zell

      http://www.zeit.de/1999/27/199927_biblio_serie.html

      <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
      ZEIT-Bibliothek der Ökonomie

      Die Bibel des Proletariats. Karl Marx: "Das Kapital - Kritik der Politischen Ökonomie"
      von Anja Müller

      http://www.zeit.de/1999/28/199928_karl_marx.html

      <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
      Armut als Muse

      Alfred Marshall: "Principles of Economics
      von Andreas Laukat

      http://www.zeit.de/1999/30/199930_biblo_serie_10_m.html

      <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
      ZEIT-Bibliothek der Ökonomie (11)

      Pionier-Leistung> Johan Gustav Knut Wicksell: "Geldzins und Güterpreise"
      von Jörn Ballhaus

      http://www.zeit.de/1999/31/199931_biblio_serie_11.html

      <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
      Über den Hang zur Vergeudung

      Thorstein Bunde Veblen: "Die Theorie der feinen Leute"
      von Susanne Wesch

      http://www.zeit.de/1999/32/199932_biblio_serie_12.html

      <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
      Flut der Fakten

      Gustav von Schmoller: "Grundriß der Allgemeinen Volkswirtschaftslehre"
      von Nadja Kirsten

      http://www.zeit.de/1999/33/199933_biblio_serie.html

      <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
      Gottgewollter Reichtum

      Max Weber: Die protestantische Ethik
      von Sven Afhüppe

      http://www.zeit.de/1999/34/199934_biblio_serie.html

      <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
      Der Staat als Helfer

      Arthur Cecil Pigou: "Wealth and Welfare"
      von Anja Müller

      http://www.zeit.de/1999/35/199935_biblio_serie_15.html

      <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

      Friedhof der Eliten

      Vilfredo Pareto: "Trattato di Sociologia Generale"
      von Andreas Laukat

      http://www.zeit.de/1999/36/199936_pareto.html

      <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
      Beweis statt Liebe

      Werner Sombart: "Die drei Nationalökonomien"
      von Andreas Laukat

      http://www.zeit.de/1999/37/199937_biblio_serie_17.html

      <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
      Zeit-Bibliothek der Ökonomie (19): Lehrbuch gegen die Krise

      John Maynard Keynes: Die Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes
      von Sven Afhüppe; Markus Fasse

      http://www.zeit.de/1999/39/199939_biblio_serie_19.html

      <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
      Alles ist berechenbar

      ZEIT-Bibliothek 20 - Jan Tinbergen: "Statistical Testing of Business-Cycle Theories"
      von Marcus Rohwetter

      http://www.zeit.de/1999/40/199940_biblio_serie_20.html

      <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

      Lob der Konzerne

      Joseph A. Schumpeter: Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie
      von Cornelia Geißler

      http://www.zeit.de/1999/41/199941_schumpeter.html

      <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

      Kampf um die Führung

      Heinrich von Stackelberg: Grundzüge der theoretischen Volkswirtschaftslehre
      von Dirk Ruschmann

      http://www.zeit.de/1999/42/199942_biblio_serie_22.html

      <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

      Absage an den Wohlfahrtsstaat

      Friedrich August von Hayek: "The Road to Serfdom"
      von Klaudia Prevezanos

      http://www.zeit.de/1999/43/199943_biblio_hayek.html

      <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

      ZEIT-Bibliothek der Ökonomen

      Spiel mit der Ökonomie. John von Neumann, Oskar Morgenstern: Spieltheorie und ökonomisches Verhalten
      von Ruprecht Hammerschmidt

      http://www.zeit.de/1999/44/199944_neumann.html

      <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

      Bilbiothek der Ökonomen

      Lehrbuch für die Welt. Paul Anthony Samuelson: "Economics - An Introductory Analysis"
      von Marcus Rohwetter

      http://www.zeit.de/1999/45/199945_samuelson25.html

      <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

      Aufbauhilfe ohne Plan

      Walter Eucken: "Grundsätze der Wirtschaftspolitik"
      von Cornelia Geißler

      http://www.zeit.de/1999/46/199946_biblio_eucken.html

      <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

      ZEIT-Bibliothek der Ökonomie

      Propaganda für den Markt. Ludwig Erhard: Wohlstand für alle
      von Klaudia Prevezanos

      http://www.zeit.de/1999/47/199947_erhard27.html

      <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

      Schutz gegen Reiche

      Gunnar Myrdal: "Ökonomische Theorie und unterentwickelte Regionen"
      von Yasmin Osman

      http://www.zeit.de/1999/48/199948_biblio_serie_myr.html

      <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

      ZEIT Bibliothek der Ökonomie

      Der gute Staat. John Kenneth Galbraith: "Gesellschaft im Überfluß"
      von Katharina Kort

      http://www.zeit.de/1999/49/199949_galbraith29.html

      <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

      Radikale Idee

      Milton Friedman: "Capitalism and Freedom"
      von Isabelle Körner

      http://www.zeit.de/1999/50/199950_biblio_friedman3.html


      <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

      Artikel zu diesem Thema:

      Der erste ist der oben schon erwähnte Einstieg über Adam Smith.

      DIE ZEIT 21/1999: Zeit-Bibliothek der Ökonomie (2) Robert Maltus

      DIE ZEIT 22/1999: ZEIT-Bibliothek der Ökonomie (3) Jean-Baptiste Say: Traité d`Économie Politique

      DIE ZEIT 23/1999: ZEIT-Bibliothek der Ökonomie (4) David Ricardo

      DIE ZEIT 24/1999: ZEIT-Bibliothek der Ökonomie (5) Johann Heinrich von Thünen

      DIE ZEIT 26/1999: ZEIT-Bibliothek der Ökonomie (6) Friedrich List

      DIE ZEIT 27/1999: ZEIT-Bibliothek der Ökonomie (7) John Stuart Mill

      Die ZEIT 28/1999: Zeit-Bibliothek der Ökonomie (8) Karl Marx

      DIE ZEIT 30/1999: ZEIT-Bibliothek der Ökonomie (10) Alfred Marshall: "Principles of Economics"

      DIE ZEIT 31/1999: ZEIT-Bibliothek der Ökonomie (11) Gustav Knut Wicksell: "Geldzins und Güterpreise"

      DIE ZEIT 32/1999: ZEIT-Bibliothek der Ökonomie (12) Thorstein Bunde Veblen: "Die Theorie der feinen Leute"

      DIE ZEIT 33/1999: Bibliothek der Ökonomen (13) Gustav von Schmoller: "Grundriß der Allgemeinen Volks- wirtschaftslehre"

      DIE ZEIT 34/1999: Bibliothek der Ökonomie (14) Max Weber: Die protestantische Ethik

      DIE ZEIT 35/1999: Bibliothek der Ökonomie (15) Arthur Cecil Pigou: "Wealth and Welfare"

      DIE ZEIT 36/1999: (16) Vilfredo Pareto: "Trattato di Sociologia Generale"

      DIE ZEIT 37/1999: Werner Sombart: "Die drei Nationalökonomien"

      DIE ZEIT 39/199919) John Maynard Keynes: Die Allgemeine Theorie der Beschäftigung...

      DIE ZEIT 40/1999: Zeit-Bibliothek der Ökonomie (20): Jan Tinbergen: "Statistical Testing of Business-Cycle Theories"

      DIE ZEIT 41/1999: (21) Joseph A. Schumpeter: Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie

      DIE ZEIT 42/1999: Kampf um die Führung. Heinrich von Stackelberg: Grundzüge der theoretischen Volks- wirtschaftslehre

      DIE ZEIT 43/1999: Friedrich August von Hayek: "The Road to Serfdom"

      DIE ZEIT 44/1999: John von Neumann, Oskar Morgenstern: Spieltheorie und ökonomisches Verhalten

      DIE ZEIT 45/1999: Paul Anthony Samuelson: "Economics - An Introductory Analysis"

      DIE ZEIT 46/1999: Walter Eucken: "Grundsätze der Wirtschaftspolitik"

      Die Zeit 47/1999: Propaganda für den Markt. Ludwig Erhard: Wohlstand für alle

      Die Zeit 48/1999: Gunnar Myrdal: "Ökonomische Theorie und unterentwickelte Regionen"

      Die Zeit 49/1999: Der gute Staat. John Kenneth Galbraith: "Gesellschaft im Überfluß"

      Die Zeit 50/1999: Milton Friedman: "Capitalism and Freedom"


      Avatar
      schrieb am 24.08.01 15:34:32
      Beitrag Nr. 855 ()
      Avatar
      schrieb am 24.08.01 17:17:10
      Beitrag Nr. 856 ()
      @ Ken

      Super Beitrag! Fuer den Fall, dass einige Leute immer noch nicht wissen aus welcher Ecke ich komme: Ich bin Milton-Frieman-Fan! :D
      Avatar
      schrieb am 24.08.01 18:26:51
      Beitrag Nr. 857 ()
      @Helmut

      Ach was?! :)

      ich schätze offen gesagt die Werke seines Sohnemanns mehr.
      Avatar
      schrieb am 24.08.01 18:38:31
      Beitrag Nr. 858 ()
      @Helmut
      Nachtrag

      Wenn Du wirklich so ein Friedman-Fan bist, dann frage ich
      mich, wieso Du so verbissen die 50 Prozent Sozialismus
      in USA gegen die 60 Prozent in Europa verteidigst...

      Ich kann mir das nur damit erklären, dass Du in der
      Wallstreet-Tretmühle steckst, wo diejenigen, die den besten
      "Spin" des Tages kreieren, ihren Job für den nächsten
      Tag garantiert bekommen. Mei, 1999 war das Leben noch nicht so hart ... :)
      Avatar
      schrieb am 24.08.01 20:22:09
      Beitrag Nr. 859 ()
      @ ken

      Wenn Du wirklich so ein Friedman-Fan bist, dann frage ich mich, wieso Du so verbissen die 50 Prozent Sozialismus in USA gegen die 60 Prozent in Europa verteidigst...

      Ich frage Dich mal zurueck: Wieviel Sozialismus ist optimal? Ich sage 0%. Deshalb verteidige ich die USA, weil sie immerhin naeher an meinem Ziel sind als Europa.

      Ich kann mir das nur damit erklären, dass Du in der Wallstreet-Tretmühle steckst, wo diejenigen, die den besten "Spin" des Tages kreieren, ihren Job für den nächsten Tag garantiert bekommen. Mei, 1999 war das Leben noch nicht so hart ...

      Mal wieder die alten Vorurteile. Wie auch immer: Die Tretmuehle zahlt mir ein grosszuegiges Gehalt und die Tatsache, dass sie mich von heute auf morgen rausschmeissen koennen, stoert mich nicht weiter. Ich kann naemlich von heute auf morgen auch einen neuen Job bekommen, und die Drohung, dass ich jederzeit andere Optionen habe, hat mir bis jetzt jedes Jahr fette Gehaltserhoehungen gebracht.
      Avatar
      schrieb am 24.08.01 20:46:54
      Beitrag Nr. 860 ()
      @Helmut

      ja, wenn 0% ideal sind, dann ist David Friedman erst
      recht interessanter als sein Alter;
      empfehle bei Gelegenheit einen Blick in `The machinery of freedom`!
      Avatar
      schrieb am 24.08.01 21:18:21
      Beitrag Nr. 861 ()
      Aha, Businessweek sagt, wir schliessen bald nahtlos an die
      Neunziger an. Tja denn, jetzt werd ich wohl oder übel
      den Nasdaq-Schrott kaufen müssen. Wie konnte ich mich
      derart irren???

      http://www.businessweek.com/magazine/content/01_35/b3746603.…
      Avatar
      schrieb am 25.08.01 15:07:10
      Beitrag Nr. 862 ()
      Noch ein ganz interessanter Artikel über
      das kreditgetriebene Wachstum in den USA:

      http://www.levy.org/docs/sreport/implos.html

      und die möglichen mittelfristigen Folgen.

      Unser Helmuth wird natürlich die dummdreisten Lügen
      der Autoren schnell aufdecken.

      Von ihm haben wir ja gelernt: Jede Schuld ist
      gleichzeitig ein Guthaben. Also nullo Problemo.

      Ausser vielleicht der Schuldner geht hopps. Und somit
      die Schuld. Aber dann geht auch das Guthaben hopps,
      und alles ist wieder im Gleichgewicht. Das ist dann
      eben die "unsichtbare Hand", gelle?

      Warum gibt`s eigentlich Risikoprämien auf Schulden?

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 26.08.01 11:01:55
      Beitrag Nr. 863 ()
      nur ein Gerücht; allerdings erwarte ich in Zukunft noch mehr
      von dieser Sorte ...

      Ladies and gentlemen, strap your helmets ;)

      http://news.bbc.co.uk/hi/english/business/newsid_1507000/150…
      Avatar
      schrieb am 26.08.01 11:40:19
      Beitrag Nr. 864 ()
      Blase im Immobiliensektor: Greenspan will den Teufel mit dem Belzebub austreiben...

      http://quote.bloomberg.com/fgcgi.cgi?ptitle=Latest%20Columns…
      Avatar
      schrieb am 26.08.01 23:40:45
      Beitrag Nr. 865 ()
      Ach, ist das alles schön pessimistisch hier. Da bekommt man richtig Lust zu kaufen. Es donnern nicht nur die Kanonen, es explodieren sogar schon Giftmüllfässer und ganze Vulkane :)
      Avatar
      schrieb am 27.08.01 08:13:01
      Beitrag Nr. 866 ()
      @Mandrella

      oh Mann, immer wieder diese "contrarian"-"Experten" hier :(
      In wallstreet fliesst vielleicht Blut, wenn Abby Cohen
      mal zu tief in der Nase bohrt. Wenn du was von
      contrarian investing verständest, dann würdest du jetzt
      in Sierra Leone oder Angola nach Anlagemöglichkeiten
      suchen, z.B. in Diamanten. Aber das kann man wohl schlecht bei comdirekt anklicken,oder?!
      Mir ist es wurscht, wenn einer in anderen threads Kontraindikatoren sieht, aber dieser hier muss nicht auch
      noch damit abgefüllt werden; sorry da platzt mir gelegentlich der Kragen.
      Avatar
      schrieb am 27.08.01 11:29:34
      Beitrag Nr. 867 ()
      Wie entsorge ich meine Arbeitslosen -
      oder verschönere meine Arbeitslosenstatistik ?


      Häftlings-Höchststand
      in den USA


      6,47 Millionen Menschen vom Justizsystem erfasst

      In den USA haben im vergangenen Jahr 6,47 Millionen Menschen im Gefängnis gesessen, eine Bewährungsstrafe verbüßt oder waren unter Auflagen aus der Haft entlassen worden. Die Zahl der vom US-Justizvollzugssystem erfassten Personen erreichte damit erneut einen Rekordstand.


      27.08.2001


      In den vergangenen 20 Jahren hat sich diese Zahl verdreifacht, resümierte das dem Washingtoner Justizministerium angegliederte Amt für Rechtsstatistik.

      Wachstumsrate verlangsamt
      In Gefängnissen saßen den Angaben zufolge 30 Prozent der Betroffenen, das waren 1.933.503 Personen. Bewährungsstrafen hatten 59 Prozent oder 3.839.532 Personen zu verbüßen, 725.527 waren auf Hafturlaub oder bedingt aus der Haft entlassen worden. Die jährliche »Wachstumsrate« verlangsamte sich von 1999 auf 2000 von vier auf zwei Prozent.

      Chefstatistiker Allen Beck leitete daraus die Prognose ab, dass der Trend zu immer mehr Menschen im Justizvollzug wegen des Rückgangs der Verbrechensrate in den 90ern gebrochen worden sein könnte.

      Alternativen zur Haft gefordert
      Bürgerrechtler wie Kara Gotsch vom American Civil Liberties Union`s National Prison Project forderten angesichts der erneuten Zunahme Alternativen zu Haftstrafen. Vor allem auf dem Gebiet der Vorbeugung müsse mehr getan werden, sagte sie.

      Beck wies darauf hin, dass die Zahl der erneut zu Haftstrafen verurteilten Personen in den vergangenen Jahren stabil geblieben sei. Gotsch sagte daszu: »Es ist kein Wunder, dass sie wieder mit dem Gesetz in Konflikt kommen, weil wir ihnen nichts anderes beibringen.« Das US-Justizsystem sei kurzsichtig.

      Georgia mit meisten Häftlingen
      Die US-Staaten mit den meisten Häftlingen waren Georgia mit 6,8 Prozent der erwachsenen Bevölkerung und Texas mit fünf Prozent. Die wenigsten Häftlinge meldeten West Virginia, New Hampshire und North Dakota mit jeweils 0,9 Prozent der Erwachsenen.
      Avatar
      schrieb am 27.08.01 15:17:22
      Beitrag Nr. 868 ()
      Insider-Käufe auf 8-Jahres-Tief

      http://biz.yahoo.com/rb/010826/business_markets_stocks_insid…


      @stanisklave


      jetzt wissen wir, woher die fantastischen Produktivitätszahlen kommen - unbezahlte Sklavenarbeit, aus
      der Statistik rausgerechnet ;)
      Avatar
      schrieb am 27.08.01 15:33:24
      Beitrag Nr. 869 ()
      Aus einem anderen Thread herauskopiert.


      "...Die Spendierfreudigkeit war der Infusionsschlauch für die taumelnde Wirtschaft- allerdings zu einem hohen Preis. Um ihren Lebensstil aufrechterhalten zu können, stürzten sich mehr und mehr Amerikaner in Schulden. Heute steht die Nation mit 7 ,3 Billionen Dollar an Privatkrediten in der Kreide - doppelt so viel wie vor zehn Jahren.
      Das ist eine Zeitbombe, warnt Ken McEldowney, Verbraucherberater aus San Francisco: Viele leben am Limit mit hohen Schulden und keinerlei Erspartem. Da braucht nur einer seinen Job zu verlieren, und er stürzt ins schwarze Loch.
      Die Versuchung ist groß. Auch die Fishers gehen für ihre neue Küche an dieGrenze ihrer finanziellen Möglichkeiten. Sie wollen den Umbau mit einer zweiten Hypothek auf ihr Haus finanzieren. 305 000 Dollar zahlten die Fishers 1996 für ihr Eigenheim. Heute ist es 400 000 Dollar wert. Von diesem Zugewinn leihen sie sich 50 000 Dollar aus.
      Die zweite Hypothek ist ein Risikogeschäft. Als einzige. Sicherheit steht ihr der aktuelle Wert des Hauses gegen- über. Sobald die Grundstückspreise fallen, löst sich der Gewinn in Luft auf wie bei einer fallenden Aktie, erklärt Immobilienmaklerin Monica Pierce. Die Betroffenen stehen mit mehr Schulden da, als ihr Haus wert ist. Damit wird die vermeintliche Sicherheit zur Zitterpartie. .
      Claire WIlkman, 28, rutschte mit Kreditkarten in den Schuldenstrudel. Egal,
      ob die Milch im Supermarkt oder die Designerschuhe von Steve Madden in der Einkaufspassage: Die Arzthelferin zahlte nur noch mit Plastikgeld.
      Das System machte es Wilkman zunächst leicht. In den USA wird die Kreditkartenschuld nicht automatisch vom Bankkonto abgebucht wie in Deutschland. Stattdessen bekommen Kunden dort eine monatliche Kreditkartenrechnung. Fällig davon ist nur ein lächerlicher "Minimalbetrag", oft nur zwei Prozent der Gesamtschuld.
      "Ich konnte im Monat 2000 Dollar ausgeben und musste nur 40 Dollar abzahlen" , schildert die 28-Jährige. Das ist allerdings nur die halbe Wahrheit. Für die ausstehenden 1960 Dollar verlangte ihr Kreditkarten-Unternehmen kräftig Zinsen: zum Teil mehr als 20 Prozent.
      Die Zinsspirale drehte sich immer schneller, und Wllkmans Schulden wuchsen von Monat zu Monat. Doch sie kaufte weiter: ein neues Sommerkleid, einen Trip nach Miami. Bald hatte die 28-Jährige ihr Kreditmaximum erschöpft: " Maxed out" heißt das knapp auf Amerikanisch.
      Wilkman besorgte sich eine zweite Kreditkarte und zahlte damit die Schuld auf der ersten zurück. Es folgten Kre- ditkarte Nummer drei und vier. Die Banken lockten mit günstigen Einführungszinsen": 0,0 Prozent in den ersten sechs Monaten. Doch nach der Schonzeit zog sich die Schlinge für die junge Frau wieder zu. Jetzt sind Wilkmans Kreditkarten gesperrt. Zahlen kann sie heute nur noch mit Bargeld.
      Aus der Traum: 8123 Dollar beträgt derzeit die durchschnittliche Pro-Kopf-Verschuldung von Amerikas Kreditkartenbesitzern. Die Zahl der privaten Konkurse schoss im ersten Quartal 2001 gegenüber dem Vorjahr um 17,5 Prozent nach oben. Bis Ende des Jahres werden rund 1,5 Millionen Amerikaner ihren Bankrott erklären.
      Wir hatten bis Mitte vergangenen Jahres den längsten Wirtschaftsaufschwung der Geschichte" , erläutert Investment-Stratege David Blitzer. Viele hätten an einen immer währenden Boom geglaubt, an ewig steigende Aktienkurse, an eine rauschende Party ohne Ende.
      Das waren goldene Zeiten, und die Leute haben entsprechend gelebt und haben sich verschuldet. In unserer Gesellschaft zahlt man seine Schulden erst dann zurück, wenn man wirklich mit dem Rücken zur Wand steht", meint Blitzer, der Investment-Stratege..."




      Stani
      Avatar
      schrieb am 28.08.01 14:59:57
      Beitrag Nr. 870 ()
      Nasdaq-100 Werte vor dem De-Listing ...


      http://www.usatoday.com/money/mlead.htm
      Avatar
      schrieb am 28.08.01 15:00:02
      Beitrag Nr. 871 ()
      Nasdaq-100 Werte vor dem De-Listing ...


      http://www.usatoday.com/money/mlead.htm
      Avatar
      schrieb am 28.08.01 15:09:45
      Beitrag Nr. 872 ()
      Neues zum sogenannten "Haushaltsüberschuss"


      http://markets.ft.com/ft/gx.cgi/ftc?pagename=View&c=Article&…
      Avatar
      schrieb am 28.08.01 20:30:08
      Beitrag Nr. 873 ()
      Spiegel online:

      E T A T - Ü B E R S C H U S S V E R P U F F T

      Bush muss Sozialversicherung anzapfen

      Bei der Amtsübernahme hatte George W. Bush noch einen riesigen Haushaltsüberschuss. Der ist inzwischen so stark geschrumpft, dass sich die US-Regierung wohl mehrere Milliarden Dollar aus der Sozialversicherungskasse borgen muss.


      AP

      George W. Bush muss sich Geld leihen


      Washington - Das unabhängige Haushaltsbüro des US-Kongresses erwartet, dass die Regierung in diesem Jahr neun Milliarden Dollar (19 Milliarden Mark) aus der Sozialkasse brauchen wird. Dies hänge mit dem verlangsamten Wirtschaftswachstum und Bushs riesigen Steuererleichterungs-Paket zusammen.
      Das Weiße Haus bestreitet die Zahlen. Es geht von einem Überschuss von 158 Milliarden Dollar aus, von denen aber nur eine Milliarde frei verfügbar ist, weil der Rest in die Sozialversicherung fließt. Auch die jüngste Schätzung des Weißen Hauses liegt damit um 44 Prozent oder 123 Milliarden Dollar niedriger als noch die letzte vom April.

      Die unterschiedlichen Erwartungen des Weißen Hauses und des Kongresses beruhen unter anderem auf verschiedenen Berechnungen des Wirtschaftswachstums. Das Weiße Haus erwartet ein Wachstum von 3,2 Prozent, die Kongress-Schätzung geht dagegen nur von 2,6 Prozent im kommenden Jahr aus. Bush hatte im Wahlkampf versprochen, die Überschüsse aus der Sozialversicherung nicht anzutasten. Die Demokraten werfen Bush nun vor, mit seinen Steuererleichterungen, die vor allem den Reichen zu Gute kämen, die Kassen geleert zu haben, so dass es nun kein Geld für dringend notwendige Projekte gebe.
      Avatar
      schrieb am 29.08.01 12:56:43
      Beitrag Nr. 874 ()
      Die Krise aus "österreichischer" Sicht( meiner bescheidenen
      Meinung nach diejenige, die bislang die beste Kontrolle über
      den Gang der US-Wirtschaft bewiesen hat):


      http://www.mises.org/fullarticle.asp?control=765&month=35&ti…
      Avatar
      schrieb am 29.08.01 16:15:42
      Beitrag Nr. 875 ()
      @ Ken

      Neues zum sogenannten "Haushaltsüberschuss"

      Du bist aber heute wieder penetrant. Ich habe weiter unten schon geschrieben: Es gibt immer noch einen Ueberschuss. Die neuesten Schaetzungen drehen sich nur darum, ob der Ueberschuss 9 Mrd Dollar unter oder 1 Mrd. Dollar ueber dem Rentenversicherungsueberschuss liegt.

      Trotzdem sind es immernoch so zwischen 150 und 160 Mrd. Ueberschuss.

      Deine bloeden Beitrage nach dem Motto "Neues" vom Ueberschuss aendern daran nichts.
      Avatar
      schrieb am 29.08.01 16:41:00
      Beitrag Nr. 876 ()
      @Helmut

      In Abwandlung von Churchill: ich glaube nur an eine
      Regierung, der ich selber vorstehe....
      Avatar
      schrieb am 30.08.01 15:42:56
      Beitrag Nr. 877 ()
      Short-Kandidaten:

      Lennar (LEN), Pulte (PHM), Toll Brothers (TOL), Centex (CTX) DR Horton (DHI)
      Avatar
      schrieb am 31.08.01 08:32:10
      Beitrag Nr. 878 ()
      Neues von der Seifenblase.

      In den 90ern haben die Vorstände Gehaltszuwächse von
      durchschnittlich 571% kassiert, während ihre Angestellten mit 37% knapp der Inflationsrate entkamen.

      S&P +300%

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,152640,00.html
      Avatar
      schrieb am 31.08.01 13:58:19
      Beitrag Nr. 879 ()
      IMF-Sicht hebt sich stark ab von der der wallstreet spinmeisters.

      @Helmut wird wahrscheinlich dazu sagen, dass beim
      IMF zuviele Nordkoreaner und Europäer arbeiten ;)

      http://news.ft.com/ft/gx.cgi/ftc?pagename=View&c=Article&cid…
      Avatar
      schrieb am 02.09.01 10:27:34
      Beitrag Nr. 880 ()
      Zur Fonds-Industrie oder die Reise nach Jerusalem.

      CURRENT MUTUAL FUND PROBLEMS
      An informed observer can readily detect glaring examples of common situations such as:
      1. The huge number of very large funds.
      2. The very few funds stressing and delivering capital preservation.
      3. The very low cash position of nearly all funds.
      4. Excessive % ownership of volatile stocks in a single fund.
      5. The large number of managers lacking bear market experience.
      6. The prevalent criticism of managers holding large cash positions.
      7. The competitive urge for funds to be fully invested.
      8. Fund performance comparisons on a relative rather than absolute basis.
      9. Fund performance comparisons to a weighted, not unweighted, average.





      WILL MUTUAL FUNDS SURVIVE
      A SEVERE BEAR MARKET?
      This writer`s considered answer is that some will and some will not. Starting in the late 40`s and early 50`s, my fund investing experiences have covered the Go-Go years and the 1972-75 bear market. Now, via computer, I follow the daily performance of 32 quite varied mutual funds. The list comprises stock funds both long and short, plus bond and blend funds ranging in size from small to large. I currently have high confidence in the bear market survival for only a few of them. That`s why I check them all daily.
      MUTUAL FUND HISTORY
      In the 1960`s, there was a mini-bubble (Go-Go mania) in which several highly
      exploited new funds rose quickly to prominence and then crashed with heavy
      investor losses. In the nearly 3 year bear market of the 1970`s, the major
      averages dropped 48 and 50%. These numbers are still quoted today on CNBC but are quite misleading. The Indicator Digest unweighted average of all NYSE stocks fell from a peak of 59 in the Spring of 1972 to a low of 21 in
      December 1975 - a drop of 64%. Many popular funds fell in price by 70%, 80% or more. There were net mutual fund redemptions for the next 9 years.
      In the early years, the fund industry grew slowly in number of funds and total assets. The number of no-load funds increased. There were bad funds
      and good ones but the performance information available to investors was
      quite limited. The practice of merging bad funds with stronger performers
      was being used to improve the averages. This practice has been developed into a fine art in recent decades with very few investors aware of their fund`s burial. The dark side of mutual funds is carefully hidden from view.
      During the 1970`s, few tools were available to aid investors in their selection and timing decisions. One of my treasured possessions today is a
      large hand-plotted chart of the Indicator Digest Average from 1970 thru 1975 with two simple moving averages I hand calculated on my slide rule. This broad average was available weekly and I plotted it on the chart every week end during the 5 years. It is a scary chart and it kept me continually aware of the severe nature of the bear market. The nearly 3 year decline was interrupted by 3 major bear rallies. The final low in December 1975 went unrecognized until the 1976 bull market rally was well underway. At the
      bottom, the atmosphere was complete Gloom and Doom but we now know it was a minor bear compared to our present mania. Young readers can be assured that the current almost daily calls of a bottom are wildly wrong.
      Alan Newman has published fascinating charts on www/crosss-currents.net that permit a valid comparison of the 1929 and 1999 Manias. For example, the 1999 trading volume normalized for GDP was nearly 3 times that of 1929. And, importantly, the level during the 1970’s did not exceed the very low level of "normal" times which was about 1/9 that of 1929. This gives me a clear personal measure of the very huge bubble height from which we are now falling. It must be at least ten-fold that of 1972-75.
      CURRENT MUTUAL FUND PROBLEMS
      An informed observer can readily detect glaring examples of common situations such as:
      1. The huge number of very large funds.
      2. The very few funds stressing and delivering capital preservation.
      3. The very low cash position of nearly all funds.
      4. Excessive % ownership of volatile stocks in a single fund.
      5. The large number of managers lacking bear market experience.
      6. The prevalent criticism of managers holding large cash positions.
      7. The competitive urge for funds to be fully invested.
      8. Fund performance comparisons on a relative rather than absolute basis.
      9. Fund performance comparisons to a weighted, not unweighted, average.
      10. Lack of adequate supervision by regulatory bodies.
      11. Advertising hype to keep investors fully invested at all times.
      12. Inflexible management - failure to conserve assets in a major decline.
      13. Inability to sell huge positions when cash is needed for redemptions.
      14. Lack of recognition that we are in a major bear market.
      GENERAL DISCUSSION
      I subscribe fully to the view expressed on the internet by objective experts
      that "mutual funds are, currently, an accident waiting to happen!" The
      present situation has been described as a game of "musical chairs," where
      there are ten investors and only one chair, not the usual nine. Only a few
      investors will get out in a panic situation.
      Particularly egregious is the hype coming from Wall Street and its
      advertisers that is aimed at keeping poorly informed investors in their
      growth vehicles. In the same vein is the advertising that "all you need is a
      few bonds and a little bit of cash." What we are now facing is not like some
      recent small bear markets but the biggest one of all times.
      I place the blame for the present dire predicament squarely on the shoulders of the mutual fund industry`s senior managers. Young or old, they should have become informed about the dangers presented by bear markets, small and large. Both directly and indirectly they have induced tens of millions of new investors, to throw their savings into a huge stock mania near its very top.
      Of course we cannot excuse Al Greenspan for his failure to quench the
      "irrational exhuberance" when he first made the words public. Nor can we
      forgive the SEC for their years of neglect in checking the industry excesses. Both the Fed and SEC have played a big role in urging or permitting our stock bubble to grow to its huge size.
      What the future hold at this writing is unprecedented and unknown. The
      present small trickle of mutual fund redemptions is probably coming from
      retirees or those nearing retirement. Meanwhile, the much larger group of
      young investors are being taught daily in fund advertising and by analysts on
      CNBC to "hold the course."
      Will there be a major investor panic induced by market action or some external cause? The history of other manias tells us this is very possible
      and that it can come with little or no warning since crowd emotion is
      unpredictable. It must be clear to well informed observers, that many mutual funds, certainly the largest, will not be able to liquidate their large
      positions to meet massive redemption requests. Since this danger will not be
      widely known before the event, it behooves each reader of this article to
      take what steps are needed to put his own house and that of their friends and relatives in good order.


      Robert B. Gordon Sc.D.
      Sun City West AZ
      rgordon145@aol.com
      September 3, 2001
      Avatar
      schrieb am 04.09.01 12:44:41
      Beitrag Nr. 881 ()
      Investing for Dummies ...

      http://www.msnbc.com/news/621862.asp
      Avatar
      schrieb am 04.09.01 20:02:16
      Beitrag Nr. 882 ()
      Quelle: yahoo.de


      Devisen: Euro rutscht unter 0,89-Dollar-Marke - US-NAPM-Index belastet


      FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am
      Dienstagnachmittag weiter gesunken und dabei unter die Marke
      von 0,8900 US-Dollar gerutscht. Die europäische
      Gemeinschaftswährung notierte gegen 19.15 Uhr bei 0,8863
      US-Dollar. Als Grund für den Rückgang machten Händler den
      unerwarteten Anstieg des US-NAPM-Einkaufsmanagerindex
      (National Association of Purchasing Managers) im August aus.


      Es geht langsam aufwaerts in den USA. Und als dann die Oekonomischen Pygmaeen (Jospin, Schroeder, und die gesammelten Gruenen) auch noch die Tobin Steuer vorgeschlagen haben, da ging es dann richtig bergab. Der Euro koennte viel staerker dastehen, wenn nicht soviele Deppen einen dummen Kommentar nach dem anderen los lassen wuerden.
      Avatar
      schrieb am 04.09.01 20:15:08
      Beitrag Nr. 883 ()
      @Helmut

      Aufwärtstrend ist neuerdings , wenn Quoten-Emanzen die grossen Fusionsdeals einleiten ... ;) Irgendwie erinnert
      mich das fatal an die grosse Schlacht um die UMTS-Lizenzen
      letztes Jahr.
      Avatar
      schrieb am 04.09.01 20:25:36
      Beitrag Nr. 884 ()
      Die Amerikaner sollten mal einen Index auf den Markt bringen, der die Revidierungen erfaßt. Aller was nach oben revidiert wird ist größer 1 und was nach unten revidiert wird kleiner 1. Dann kann man einen gleitenden Durchschnitt bilden und die Abweichungen vom Durchschnitt gleich einrechnen.

      Dann wissen wir nicht immer erst hinterher, wann wir eine Rezession hatten.

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 04.09.01 20:48:07
      Beitrag Nr. 885 ()
      Aufwärtstrend ist neuerdings , wenn Quoten-Emanzen die grossen Fusionsdeals einleiten ... Irgendwie erinnert mich das fatal an die grosse Schlacht um die UMTS-Lizenzen

      Na, mein lieber Ken. Da haben wir aber daneben gegriffen. H-P und Compaq sind heute naemlich gefallen. Der Anstieg im S&P kam von den Manufacturing Daten.

      D.h. trotz und nicht wegen der Elefantenhochzeit Compaq-HP hat sich die Boerse (und auch der Dollar) erholt.

      Immer schoen bei der Wahrheit bleiben!!!


      Euer Wahrheits-Garant, Bundeskanzler a.D., Dr. Helmut Kohl. :D
      Avatar
      schrieb am 04.09.01 22:43:04
      Beitrag Nr. 886 ()
      Helmut, die Märkte spielen immer noch keine wirtschaftliche Erholung,
      und das trotz aller positiver Frühindikatoren.
      Wir drohen sogar an alte Tiefs heranzurutschen.
      Das heißt entweder, die Börsen übertreiben z.Z. noch,
      drehen aber bald,
      oder, die wirtschaftliche Lage wird sich nicht so entwickeln,
      wie die Frühindikatoren suggerieren.


      Wie war das noch mit der Market Intelligence?

      Ich wäre sehr vorsichtig, falls man long ist.

      Ein weiterer Einbruch am Aktienmarkt könnte auch
      die wirtschaftliche Erholung zerstören.
      Avatar
      schrieb am 04.09.01 22:59:39
      Beitrag Nr. 887 ()
      Ein weiterer Einbruch am Aktienmarkt könnte auch
      die wirtschaftliche Erholung zerstören.


      Warum sollte der Aktienmarkt weiter einbrechen, falls sich eine wirtschaftliche Erholung abzeichnet ?
      Avatar
      schrieb am 04.09.01 23:13:23
      Beitrag Nr. 888 ()
      Das ist eine gute Frage.


      Schau dir mal das Nasdaq-Bild an,
      und sage mir, wie du das interpretierst.

      Es ging im April/Mai noch nicht mal an die 200 GD heran,
      seitdem sind wir schon wieder in einem Abwärtstrend,
      der uns sukzessive an die alten Tiefs heranbrachte.
      Gehts da nun drunter, fällt der Markt weiter.

      Aber warum sollte er weiter fallen,
      wenn die Rahmendaten sich aufhellen?

      Es kann IMO nur eine Lösung geben.
      Der wirtschaftliche Aufschwung kommt nicht,
      aus welchen Gründen auch immer...
      Avatar
      schrieb am 05.09.01 00:02:21
      Beitrag Nr. 889 ()
      gut rausgeredet

      wenn es keine Erholung gibt, kann auch keine Erholung durch weitere Kurseinbrüche zerstört werden.
      Avatar
      schrieb am 05.09.01 00:17:03
      Beitrag Nr. 890 ()
      @desue,
      ...weil sich dann die spirale weiter nach unten dreht.

      entscheidend wird sein, welches szenario die grösste eigendynamik entwickelt - das optimistische oder das pessimistische?

      an dieser schraube wird ständig gedreht, und das im zeitalter des beschleunigten handels, das keine gesunde `stille` (=lange seitwärtsbewegung) erlaubt.

      gruss
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 05.09.01 00:31:00
      Beitrag Nr. 891 ()
      ich glaube aber nicht an das Märchen, dass einbrechende Aktienkurse die Wirtschaft schädigen. Aktienkurse reagieren immernoch auf Wirtschaftdaten, so z.B. auch heute. D.h., wenn Aktien sinken, ist in der Wirtschaft irgendein Übel schon passiert ist. Der Meinung von Sittin kann ich mich deswegen nicht anschließen.
      Avatar
      schrieb am 05.09.01 08:18:07
      Beitrag Nr. 892 ()
      Du könntest es, wenn du eine Bedingung für den vollkommenden Markt wegläßt.

      Es wissen nicht alle Marktteilnehmer gleich viel über den tatsächlichen Wirtschaftsstand
      der USA.

      Was ist, wenn Goldman, Merryl etc. mehr Infos bzw. andere Infos haben?
      Avatar
      schrieb am 05.09.01 13:05:12
      Beitrag Nr. 893 ()
      #883
      Helmut als Erkenntnistheoretiker. Wenn Du meinst,dass
      die linear logische Wahrheit an der Börse hilft ...

      @Desue
      #889

      die Frage ist, ob das für die Geschäftsleitungen deren
      Aktienkurse stark gesunken sind auch bloss ein Märchen ist;
      Stichwort `Refinanzierung`
      Avatar
      schrieb am 05.09.01 14:50:56
      Beitrag Nr. 894 ()



      Diskussion?
      Avatar
      schrieb am 05.09.01 15:36:03
      Beitrag Nr. 895 ()
      Ken:

      die Frage ist, ob das für die Geschäftsleitungen deren
      Aktienkurse stark gesunken sind auch bloss ein Märchen ist;
      Stichwort `Refinanzierung`


      Wenn ein Unternehmen Probleme bei der Beschaffung von neuem Fremdkapital hat, liegt das wohl kaum am Kurs, da dieser die fundamentale Lage lediglich reflektiert. Grund für Probleme bei der Refinanzierung sind fundamentale Schieflagen und nicht der Aktienkurs.


      Sittin:

      Was ist, wenn Goldman, Merryl etc. mehr Infos bzw. andere Infos haben?

      Das ist sogar mit ziemlicher Sicherheit so. Aber was ändert das schon ? Sollen Aktienkurse deswegen nicht mehr auf Wirtschaftsdaten reagieren ?
      Avatar
      schrieb am 05.09.01 15:45:44
      Beitrag Nr. 896 ()
      Wir müssen gar nicht darüber streiten,
      ob die Henne oder das Ei zuerst da waren.

      Das Ei stinkt, das meinte ich nur...
      Avatar
      schrieb am 05.09.01 16:50:35
      Beitrag Nr. 897 ()
      Einer weiß ganz genau, obwohl es doch 100 000 Volkswirte,
      Professoren und Wirtschaftsweise gibt, die jeden Tag ihren
      Kommentar abgeben.
      Alle liegen sie falsch, durch die Bank.

      Der einzige, der im Besitz der absoluten Wahrheit ist, der hat die Weisheit buchstäblich mit Löffeln gefressen:
      Dr. Paul C.Martin

      Merkt euch den Namen gut, japanische Verhältnisse sind
      angebrochen.

      Es gibt eben doch nur wenige Genies.
      Avatar
      schrieb am 05.09.01 17:08:23
      Beitrag Nr. 898 ()
      @ schurger

      Der einzige, der im Besitz der absoluten Wahrheit ist, der hat die Weisheit buchstäblich mit Löffeln gefressen: Dr. Paul C.Martin

      War das jetzt ironisch gemeint? Der einzige Dr. Paul C. Martin, den ich via google.com finden konnte ist der:

      http://home.t-online.de/home/berufliche_schule_eutin/martin…

      Der Mann ist Stellvertretender Chefredakteur der BILD-Zeitung. Mann, das war vielleicht ein Schenkel-Klopfer: Ein Mann von der Bild-Zeitung ist im Besitz der absoluten Wahrheit!!! :D:D:D Bei der Bild-Zeitung wird die Weisheit mit Loeffeln gefressen. Besonders in der Abteilung, in der die leicht bekleideten Damen fuer die Titelseite ausgesucht werden. :D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D

      Bitte bei ironisch gemeinten Beitraegen die entsprechenden Zeichen (z.B. ;) oder :D ) nicht vergessen. Sonst denken die Leute hier noch, Du meintest das im Ernst!

      h.k.
      Avatar
      schrieb am 05.09.01 17:27:35
      Beitrag Nr. 899 ()
      Hallo Helmut_Kohl,

      der Martin, den ich meine, hat in boerse.de veröffentlicht.
      Ist ein Gold-Fan.
      Aber die Bild-Zeitung ist doch ein seriöses Blatt, dort
      verdient doch sogar der "Kaiser" und Paul Breitner sein
      Brot.
      Und ein Breitner publiziert doch nicht in einem Schmierblatt.
      Avatar
      schrieb am 05.09.01 17:43:23
      Beitrag Nr. 900 ()
      Achtung, Achtung Helmut.

      bei boerse.de steht:

      Dr. Paul C. Martin (1939), Humanistisches Gymnasium Ettal, Studium der Geschichte, VWL, Jura und BWL in Bonn, München, Berlin und Chicago (beim späteren Nobelpreisträger Milton Friedman).

      Das ist was schief gelaufen. Er ist Gold-Fan und Crash-Prophet.

      Sein Beitrag (den Schürger meinte)...
      http://nachrichten.boerse.de/anzeige_kolumne.php3?id=40554

      "Der Unfug mit der "Geldmenge" und der Weg der Aktien in ganz neue Tiefen"

      ...setzt ganz neue Maßstäbe bei der Wahrheitsfindung.
      Avatar
      schrieb am 05.09.01 19:12:44
      Beitrag Nr. 901 ()
      @ schuerger, desue

      Dr. Paul C. Martin (1939), Humanistisches Gymnasium Ettal, Studium der Geschichte, VWL, Jura und BWL in Bonn, München, Berlin und Chicago (beim späteren Nobelpreisträger Milton Friedman).

      Na und? Er waere nicht der erste Student, der seinen Lehrmeister missverstanden hat.

      Ja, diese "Experten" haben wir, auch Japan hat sie in Massen, denn die "Lehrbücher" der Ökonomie sind auch in diese ferne Sprache übersetzt.

      Was nuetzt es, wenn die Japaner nicht auf die Oekonomen hoeren?

      Banknoten sind zwei Mal verbucht. Einmal als Aktiva in unseren Firmen- oder Privatbilanzen und ein zweites Mal als Passivposten in den Notenbanken.

      Stimmt. Aber ist das eine neue Erkenntnis? Nein, das weiss jeder Oekonom. Fragt sich nur, wie diese Tatsache zum Crash fuehren soll. Das beantwortet Herr Martin anscheinend nicht in seinem Artikel.

      Vielleicht steht`s ja in der Bild-Zeitung.

      Der "Zinssatz" der BoJ lag schon bei 0 % (derzeit 0,25 %), aber Geld kam eshalb nicht "netto" und zusätzliche, sozusagen als neue Kaufkraft, die endlich entfesselt wurde, in Umlauf.

      In Japan liegt derzeit so vieles im Argen, dass es etwas weit her geholt ist, daraus zu schliessen, dass Zentralbank-Politik wirkungslos ist.

      Was den Sturz in die Tiefe jetzt nur noch verhindern könnte, wäre zusätzliches Schuldenmachen - durch Konsumenten, Firmen oder durch den Staat.

      Arrrgggg! Da warnt Herr Marin vor dem Crash, und er verschreibt der Oekonomie eine richtige Ross-Kur. Fiskalische Enthaltsamkeit ist der richtige Weg. Die Programme wie in Japan zur Ankurbelung der Konjunktur (alles durch Schulden finanziert), sind alle wirkungslos verpufft. Schonmal etwas von Ricardian Equivalence gehoert, lieber Herr Martin?

      Japan hat es trotz mehr als einem Dutzend solcher Konjunkturprogramme nicht geschafft, aus seiner Misere zu finden.

      Wow! Ist der Mann schwer von Begriff. Japan hat es wegen der Konjunkturprogramme nicht geschafft aus seiner Misere zu finden.
      Avatar
      schrieb am 05.09.01 19:51:10
      Beitrag Nr. 902 ()
      Hallo Helmut_Kohl,

      bist Du gelernter Volkswirt?
      Avatar
      schrieb am 05.09.01 20:41:29
      Beitrag Nr. 903 ()
      Hallo Helmut und andere

      empfehle z.B. Martin-Buch "Aufwärts ohne Ende". Martin schreibt locker, ironisch, unterhaltsam, etwas angeberisch, aber man sieht, dass der Mann sehr viel Background hat.

      Er schreibt zwar seit 20 Jahren von Crash und dieser blieb bis dato aus, aber es sind viele gute Denkansätze drin, z.B. über Debitismus(wer es dazu wissenschaftlicher mag: Professor Heinsohn und Steiger : Eigentum, Geld, Zins)

      Grüße
      Bawer
      Avatar
      schrieb am 05.09.01 22:23:39
      Beitrag Nr. 904 ()
      Ich darf mal Prof. Laeufer von der Uni Knostanz zitieren (Quelle: http://f23.parsimony.net/forum52169/messages/2050.htm gefunden durch google.com nach Eingabe von "debitismus + heinsohn")


      Geschrieben von Nikolaus K.A. Läufer am 02. Juni 2001 10:19:18:

      Zum Wahrheitsanspruch des Debitismus

      Jürgen Küßner hat es klar gesagt. Wer die offiziellen Zahlen der amerikanischen Zentralbank (also der FED) zur
      Verschuldung der US-Bundesregierung (graphisch) zitiert, ist ein Fälscher.
      Warum hat er das gesagt?
      Nun weil der Gegensatz zwischen Fakten und debitistischer Folklore auch für ihn nicht mehr auszuhalten ist
      und nach einer Erklärung schreit.

      Es gibt drei Erklärungsmöglichkeiten:
      1. FED und Debitisten haben beide unrecht und die Wirklichkeit ist eine "ganz" andere.
      2. Die debitistische Folklore hat recht und die FED lügt.
      3. Die FED lügt nicht und die debitistische Folklore (sprich: der Debitismus) ist ein Trug.

      Der erste Fall ist uninteressant, weil wir darüber nichts wissen können. Er wird ausserdem von den Debitisten
      abgelehnt. Denn Sie glauben ja, etwas zu wissen. Ich akzeptiere diese Ablehnung.

      Die Debitisten nehmen an, dass der zweite Fall zutrifft.
      Damit kommen sie aber gewaltig in die Bedrouille. Warum?
      Nun, wenn die Debitisten den Anstieg der Verschuldung der US-Bundesregierung registrieren, dann stützen
      sie sich natürlich auf die offiziellen Zahlen. Oder hat jemand gehört, dass die Debitisten „Fälschung“ riefen, als
      die FED Zahlen veröffentlichte, welche einen Anstieg der Verschuldung anzeigten?
      Wenn die Zahlen aber etwas sagen, das den Debitisten widerspricht, dann sind diese Zahlen plötzlich
      gefälscht. Die offiziellen Zahlen sind für die Debitisten also nur bedingt richtig.
      Wenn Sie die eigene Position stützen, dann richtig. Wenn Sie der eigenen Position widersprechen, dann
      gefälscht.
      Eine solche Einstellung kann man eigentlich nur dann aufrechterhalten, wenn man die Fälschung nachweisen
      kann, oder wenn man über eine von der FED unabhängige Methode verfügt, die Verschuldung zu messen. Den
      Debitisten fehlt aber beides.

      Bleibt also die dritte Variante.

      Mehr ist zum Debitismus und seiner Folklore eigentlich nicht zu sagen.

      Mit besten Wünschen
      Nikolaus K.A. Läufer


      Dem ist wohl nichts mehr hinzuzufuegen. Debitismus (=Martins Grundlage) ist kompletter Nonsens.
      Avatar
      schrieb am 05.09.01 22:32:30
      Beitrag Nr. 905 ()
      Uähhh schon wieder irgendwelche Verschwörungstheorien.


      Nochmal wegen gestern.

      Wenn die Indizes fallen wie die Steine und noch nicht mal mehr an die 200- Tage-Linie
      herankommen, dann ist das unabhängig von allen Verschwörungstheorien
      IMO ein ganz offensichtliches Zeichen, das etwas mit der Wirtschaft nicht stimmt,
      und das z.Z. wohl die meisten 2002-Gewinn-Schätzungen
      mehr dem Orakel von Delphi entsprechen.
      Avatar
      schrieb am 06.09.01 12:36:22
      Beitrag Nr. 906 ()
      Wenn ich dies alles lese, kommt mir der Gedanke, das, noch viel schlimmer wie ich bisher angenommen habe, die Börsen viel härter crashen müssten.

      Sollten diese Texte auch nur Bruchstückweise stimmen, stehen wir vor einer neuen Depression wie der in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts.

      Mit einer ungeahnten weltweiten Wirtschafskrise, hervorgerufen durch den immensen Bubble an den Börsen der Welt und den Verschönerungstaktiken der US-Statistiker um die Regierung und um den FED-Chef A. Greenspan.

      Bin mehr als gespannt, wie das ausgehen wird.

      Gruss
      AHCB
      Avatar
      schrieb am 06.09.01 14:55:00
      Beitrag Nr. 907 ()
      hallo
      ich kann mich nur "bawer" anschließen und euch die Bücher von P.C. Martin zum lesen empfehlen.Allerdings wird man nach der lektüre nicht mehr so leicht und locker an der Börse investieren. Aber sein stil ist amüsant und seine geschichtskenntniss außerordentlich.
      Soweit ich ihn verstanden habe ist seine grundaussage,daß die wirtschaft nur wachsen kann, wenn die wirtschaftssubjekte mehr geld ausgeben als sie einnehmen--sich also verschulden.Ob das jetzt der staat macht oder der verbraucher ist egal.
      probleme treten dann auf, wenn die verschuldung nicht weiter erhöht werden kann.die öffentliche hand hat sich in den letzten jahren aufs sparen verlegt, will sogar schulden tilgen.das geht gut und ist in ordnung, solange ein anderer mehr schulden macht. also die firmen mehr investieren oder der verbraucher mehr ausgibt als er einnimmt.
      wenn wir uns zur zeit umsehen,sind a l l e am sparen.da kann es kein wachstum geben.
      die bisherige japanische entwicklung hat diese these unterstrichen.Solange der staat sich immer weiter verschuldete und solange der verbraucher (amiland sei dank)
      die produktion aufgenommen hat,ging es noch einigermaßen.
      inzwischen ist der jap.-staaat an seiner verschuldungsgrenze angekommen (wenn moodys sein rating herunternimmt-ist das sicher ein zeichen)und der japanische
      verbraucher will einfach keine neuen schulden machen.Wobei das Geldgeschenk dieses jahr mit der maßgabe zu "konsumieren",leider auch keinen anstoß gegeben hat.

      die frage, der Martin in seinen verschiedenen Büchern nachgegangen ist und vor der wir auch stehen ist:
      INFLATION oder DEFLATION ???
      darüber würde ich gerne mit euch diskutieren
      hallo helmut kohl:was dieser Prof. Läufer sagte, habe ich leider überhaupt nicht verstanden. kannst du es mir vielleicht einfacher erklären. danke
      Avatar
      schrieb am 06.09.01 15:01:55
      Beitrag Nr. 908 ()
      #904

      Hallo AHC,

      es gibt aber den Unterschied daß wir heute in einer Überflussgesellschaft leben.
      Das jeder Blase eine Korrektur folgt halt ich für selbstverständlich, ebenso daß wir eine Rezession haben.

      Nur werden wir davon nicht so dramatisch viel spüren.

      Im übrigen, wenn ich mir die Beiträge so durchlese, habe ich daß Gefühl daß viele einen "Crash" - was daß auch immer sein mag- Unterbewußt mit dem jüngsten Gericht verwechseln.
      Es wird viel über daß eintreffen des "übellaunigen Bären an der WallStreet" geredet, aber kaum was danach passierte.
      Hungersnöte sind meines Wissens jedenfalls nicht ausgebrochen.

      Wenn die USA und Ihre Währung überschuldet sind, ja was soll´s. Dann wird der Dollar eben seine Stellung verlieren.
      Einen materiellen Gegenwert gibt es bei dieser Geldmenge doch eh nicht mehr.

      Allen BWLern hier noch einen schönen Tag, ich finde diesen Thread für mich sehr wertvoll möchte jedoch vorsichtig anmerken daß man auch den Wald (Wirtschaft) vor lauter Bäumen (Einzeldaten) nicht sehen kann.

      ATDT
      Avatar
      schrieb am 06.09.01 15:18:07
      Beitrag Nr. 909 ()
      @nilrem

      Laeufer sagt das folgende: Die Debitisten sagen, dass die einzige Moeglichkeit die Wirtschaft am Laufen zu halten immer hoehere Staatsschulden sind.

      Leider ist es in Amerika der Fall, dass dort die Staatsschulden im Rekordtempo abgetragen werden. Das passt den Debitisten nicht ins Konzept. Also werfen die Debitisten der Fed und Treasury einfach vor, die haetten die Daten gefaelscht. Absolut peinlich!
      Avatar
      schrieb am 06.09.01 18:01:52
      Beitrag Nr. 910 ()
      helmut, ich bin zutieftst enttäuscht von Dir !

      Mich zerreißt Du regelmäßig in der Luft, wenn ich auch nur andeute, daß wir von offiziellen US-Stellen
      mit deren Daten und Statistiken verarscht werden,
      und AHC läßt Du dies so einfach durchgehen !
      Du wirst nachlässig alter Bulle - paß bloß auf, daß der Torero nicht gleich zum finalen Stoß ansetzt !


      It hurts babe !


      Stani
      Avatar
      schrieb am 06.09.01 18:12:40
      Beitrag Nr. 911 ()
      aktuelles Richebächer-Zitat; gefällt mir:

      "Ja, the Europeans are stupid,
      "They are so stupid they actually believe the American economic
      myths more than the Americans themselves."


      Und , muss man hinzufügen; sie sind sogar dämlich, dass sie
      den Amis dieses Ostküsten-Hohlywood auch noch finanzieren.

      @stanisklave

      nicht ärgern, Helmut tut schliesslich nur seine Arbeit
      als wallstreet-Sklave ;)
      Avatar
      schrieb am 06.09.01 19:12:07
      Beitrag Nr. 912 ()
      @ stanissklave 06.09.01 18:01:52 4370713

      Mich zerreißt Du regelmäßig in der Luft, wenn ich auch nur andeute, daß wir von offiziellen US-Stellen mit deren Daten und Statistiken verarscht werden, und AHC läßt Du dies so einfach durchgehen !

      Sorry. Muss ich uebersehen haben:

      Lieber AHCBecker. Ohne genaue Beweise bzgl. Faelschungen seitens der Fed und US-Regierung, machst Du Dich einfach nur laecherlich.
      Glaubst Du eingentlich auch daran, dass Elvis noch lebt? Vielleicht steckt er, the King of Rock `n Roll, sogar hoechst persoenlich hinter den Faelschungen.


      War das deutlich genug, stani?

      Du wirst nachlässig alter Bulle - paß bloß auf, daß der Torero nicht gleich zum finalen Stoß ansetzt !

      Ich bin gar kein Bulle. Ich sage nur, dass die USA keine Verschuldungsmaschine sind. Das ist ja hier auch das Thema des Forums.

      @ Ken

      Helmut tut schliesslich nur seine Arbeit als wallstreet-Sklave

      Ich arbeite nicht an der Wallstreet. Und Sklave bin ich auch nicht. Dazu verdiene ich zuviel Geld.
      Avatar
      schrieb am 06.09.01 20:32:07
      Beitrag Nr. 913 ()
      @ helmut

      Es sei Dir verziehen.
      Wenn Du aber kein Bulle bist, warum hälst Du dann Aktien ?

      Stani
      Avatar
      schrieb am 06.09.01 20:49:19
      Beitrag Nr. 914 ()
      Hallo, @alle, @ den "Gründer" gieristnichtgut, und vor allem @ alle praktizierenden VWLer,

      ich glaub, ich hab jetzt den thread gefunden, den ich suche. Klasse Niveau hier!

      Ich selber bin Naturwissenschaftler, genauer Chemiker, interessier mich aber für Wirtschaften, VWL und den Puls des Ganzen, den Aktienmarkt. Insbesondere natürlich auch aus rein praktischen Gründen ;)

      Die amerikanische Verschuldung interessiert mich deswegen, weil ich mir ein Bild darüber machen will, wie die Kapitalmärkte die nächsten 20 Jahre laufen. Keine schlechte Aufgabe, werdet ihr sagen, und so orginell! ;)

      Also ich will, so wie hier alle, an der Börse kein Geld verlieren, sondern optimal anlegen. Und da muß man sich ein Bild machen, wo der Hase hinläuft.

      Und erstens mal bin ich von folgendem überzeugt: der Kapitalismus bzw. genauer die Geldwirtschaft ist das beste, menschenfreundlichste, fairste, demokratischste mögliche System. Und zwar weil es durch Leistung und Unternehmertum gelenkt wird. Und alle Alternativen dazu, die Lenkung durch Macht oder Ideologie, können nur schlechter und undemokratischer sein. Und diese Systeme werden alle verschwinden, so wie die Ideologie in der UdSSR, in China, usw. alle am abdanken sind.

      Das soll jetzt keine Lobeshymne sein, sondern ein nüchternes Statement. Für mich bedeutet das nämlich in der ersten Näherung, bei einem Zeithorizont von 20 Jahren: Das System ist stabil. Es wird keine Enteignung, oder sonst eine Katastrophe geben können. Es gibt keinen Grund, Konservendosen, Zigaretten oder Gold zu horten. Die Aktienkurse werden weiter mit der Regelmäßigkeit steigen, wie man es im Langfristchart sieht, und Crashs wie 1929, 1987, 1992 oder der aktuelle Nasdaq-Einbruch sind von der Warte aus nur kleine häßliche Pickel auf dem stabilen Aufwärtstrend.

      In zweiter Näherung wirds schon komplizierter. Die Rendite leidet auch im 20 Jahre Horizont, wenn man auf dem absoluten Hochpunkt heute einsteigt, und bei einem Crash in 20 Jahren wieder raus.

      Und zu den Gründen, die diese mittelfristigen Schwankungen verursachen, könnte auch die amerikanische Verschuldung gehören (wenn sie denn überhaupt existent ist), bzw. die US-Kreditaufnahme / Kapitalimport. Andere Punkte, die mir wichtig erscheinen, die ich aber noch nicht beurteilen kann, oder Fragen, auf die ich eine Antwort suche, sind:

      1.) Japan - die Zinsen dort sind auf Null, die Wirtschaft liegt danieder, aber der Yen fällt nicht. Und die Japaner haben riesige Nettovermögenspositionen insbesondere in den USA. Kann da ein Krisenszenario zum Ausbruch kommen?

      2.) Die Demographie - baby boomer ist hier schon mal angesprochen worden. Hier gibts ja ewig viel zu untersuchen. Wie ist deren Anlegerverhalten? Welche Branchen werden profitieren? Wie werden sich Sparen / Entsparen auf die Kurse, die Zinsen auswirken? Was wird in den demographisch günstigeren Länder, z.B. Südamerika, geschehen?

      3.) Psychologie - ist ja wirklich kurz- und mittelfristig extrem wichtig. Daß so ein DAX-Nilpferd wie die Deutsche Telekom in diese unfaßbaren Höhen gehoben werden konnte, ist meiner Ansicht nach ein Abfallprodukt der Neuen Markt-Hysterie. Aber kanns nicht auch sein, daß die Wahnsinnsbewertung der amerikanischen Aktien von den baby boomern verursacht wurde, die halt die Aktien kaufen, die ihnen irgendwie sympathisch sind, weil es ihre Welt ist, diese ganzen Internet-, Computer- und Biotechwerte? Ich selber hab eine größere Position Kali+Salz, ein Wert mit absolut hervorragenden Bilanzzahlen, KGV, KBV usw. Aber nix von Kursexplosion. Naja, dafür jetzt auch nichts mit Kurseinbruch.

      4.) Inwieweit werden die Kurse von politisch Verantwortlichen manipuliert, ohne daß ich hier im geringsten in Verschwörungstheorien abgleiten möchte. Ich nenn mal als Stichworte "Kurspflege" der US-Aktien durch Reden und Zinspolitik von AG, LTCM-Geschichte usw. Ich bin überzeugt davon, daß Politik langfristig nichts manipulieren kann. Aber kurz- und mittelfristig kann das schon sein, und wenn man weiß, was hier läuft, kann man Fehlsignale erkennen.

      5.) Wieso besteht diese rigorose Abhängigkeit europäischer Aktienmärkte von den USA? Wird das immer so bleiben?

      Und das ganze würde ich gerne auf fundierten Fakten diskutieren, so wie es hier ja gemacht wird. Nicht einfach nur wohlfeile Meinungen, sondern das auch belegen. Allerdings hab ich weder das hier teilweise vorhandene Wissen, noch die Datenquellen. Aber kann ja noch werden ;) Und weil ich mit Freude gesehen hab, daß hier das Zahlenmaterial hinterfragt und quergecheckt wird, fällt mir dazu der Spruch eines früheren BuBa-Chefs ein (ich weiß nicht mehr welcher), als da mal eine riesige M3 Steigerung bekanntgegeben wurde, die Märkte in Erwartung von Zinserhöhungen schon kollabierten, aber die BuBa dann doch nichts gemacht hat: "Ein guter Volkswirtschaftler kann auch aus den falschen Zahlen die richtigen Schlüsse ziehen."

      Was ich hier einbringen könnte, wäre eine wirklich fundierte Theorie des Geldes und der Zinsen. Das ist hier ja auch schon diskutiert worden. Ich habe mich schon lange damit beschäftigt, und vor ein paar Jahren hab ich dazu ein Buch gefunden, daß ich wirklich jedem empfehlen kann - es heißt "Geldtheorie und Geldpolitik" von H. J. Stadermann, ein Professor der Berliner Schule. Also falls Interesse daran besteht, zu verstehen, warum so ein Fetzen deutsches "West"-Papier diese wahnsinnige Kraft hat, und, vor 1989, der entsprechende, genauso beeindruckend gestaltete Fetzen "Ost-Papier" nur belustigend war, kann ich die Thesen und Ausführungen aus diesem Buch auch mal hier posten und zur Diskussion stellen. Aus dem Buch hab ich auch meine Überzeugung, daß die Geldwirtschaft das demokratischste System ist, das es gibt.

      Und abschließend würde ich mal gern an alle hier die Frage richten: Wie würdet ihr investieren, unter Berücksichtigung Eurer Philosophien, die nächsten 20 Jahre? Dollar oder Euro? Aktien oder Renten? Immobilien? Wachstums- oder Valuewerte? USA, Euroland oder China? Zeitliches Timing? Oder ganz anders?

      Einfach nur mal die groben Umrisse!

      Schöne Grüße
      Avatar
      schrieb am 07.09.01 13:15:25
      Beitrag Nr. 915 ()
      Aus der FTD vom 6.9.2001

      Keine Hoffnung unter dieser Nummer
      Von Dan Roberts, London

      Rund 1000 Mrd. Dollar wurden durch den Hype um die Telekommunikation vernichtet. In zwei Teilen berichten wir über die geplatzten Träume der Branche. Der zweite Teil erscheint am Freitag.


      Ihre größte Schmach erleidet die Telekommunikations-Branche derzeit in einem Industriegebiet östlich von London. Jeden Morgen liefern Lkws kühlschrankgroße Kästen voller Elektrogeräte an. Die Folie, die sie vor dem Nieselregen schützen soll, kann die Namen auf diesen Schränken nicht verdecken: Nortel, Ericsson, Lucent, Cisco ... 6000 Tonnen an unerwünschten Telekommunikationsgeräten fallen dieses Jahr an. Das hat Shields Environmental errechnet: Das Unternehmen zerlegt den Schrott und versucht, so viele Teile wie möglich zu verkaufen. Doch der Markt ist gesättigt, nachdem im vergangenen halben Jahr durchschnittlich alle sechs Tage ein großer Telekomanbieter Pleite gegangen ist.

      Was bleibt von den früher viele Millionen Dollar teuren Schränken ist Schrott, ein Rest Edelmetalle, einige toxische Teile und viel Plastik, das in einer nahegelegenen Verbrennungsanlage vernichtet wird. Alles Teil eines Scheiterhaufens im Wert von 1000 Mrd. $, der die Welt an den Rand einer Rezession gebracht hat.


      Erst kürzlich hat der britische Telekomkonzern Marconi bekannt geben müssen, dass 2000 Mitarbeiter entlassen werden müssen. Doch das fällt noch gering aus, verglichen mit den Zehntausenden von Arbeitsplätzen, die jede Woche bei größeren Geräteherstellern wie Lucent und Nortel verloren gehen.



      Seifenblase zerplatzt


      Die öffentliche Meinung hält die Dotcom-Manie für das markerschütterndste Ereignis der vergangenen Jahre. Wichtiger war jedoch die Telekom-Seifenblase, die das Dotcom-Debakel bei weitem überstieg. Diese Geschichte wird selten erzählt - obwohl der Knall beim Platzen der Blase noch immer nachhallt.


      Fehlgeschlagene Internethändler haben vielleicht Dollarbeträge in zweistelliger Millionenhöhe verschleudert, bevor sie Pleite gingen. Nach Angaben des European Information Technology Observatory beliefen sich die Ausgaben für Telekom-geräte und -leistungen in Europa und den USA zwischen 1997 und 2001 jedoch auf mehr als 4000 Mrd. $.


      Laut Thomson Financial vergaben die Banken zwischen 1996 und 2001 Konsortialkredite in Höhe von 890 Mrd. $. Weitere 415 Mrd. $ lieferten die Rentenmärkte und 500 Mrd. $ stammten aus privaten Mitteln und der Ausgabe von Aktien. Noch mehr kam von rentablen Blue-Chip-Unternehmen, die sich in dem Glauben, dass ein explosionsartiger Anstieg der Internetnutzung zu einer fast unbegrenzten Nachfrage nach Telekomkapazitäten führen würde, an den Rand des Konkurses oder darüber hinaus brachten.



      Hochspekulative Anleihen


      Das globale Finanzsystem verfiel dem Wahn, mehr und mehr Holz auf diesen Scheiterhaufen zu werfen. Fast die Hälfte der von europäischen Banken 1999 vergebenen Kredite ging an Telekomunternehmen. Die Kreditagentur Moody’s schätzt, dass etwa 80 Prozent aller in den USA am Höhepunkt des Booms ausgegebenen Junkbonds, also hochspekulativen Anleihen, an Telekomanbieter gingen. Fünf der zehn größten Fusionen oder Akquisitionen der Geschichte betrafen Telekomunternehmen während des Booms.


      Das bleibende Erbe all diesen Geldes ist ein Überangebot an "Bandbreite" - Kapazitäten zur Übertragung von Datenmengen sowie das Rohmaterial aller Kommunikationsnetze. Dieses Überangebot ist so groß, dass, wenn die sechs Milliarden Erdbewohner das ganze nächste Jahr ununterbrochen telefonierten, ihre Gespräche mit den vorhandenen Kapazitäten innerhalb weniger Stunden übertragen werden könnten.


      Analysten gehen davon aus, dass lediglich ein oder zwei Prozent der in Europa und Nordamerika verlegten Glasfaserkabel aktiviert sind. Nach Ansicht einiger Analysten benötigen die restlichen Kabel zur Aktivierung zusätzliches Kapital und stellen deshalb keinen Überhang dar - ein geringer Trost für die hart bedrängte Branche. Denn es gibt genügend Möglichkeiten, aus bereits aktivierten Verbindungen Zusatzkapazitäten herauszuholen, was bereits zu einem deutlichen Preisverfall im Bandbreiten-Angebot geführt hat.



      Milliardengrab Bandbreite


      Mit neuester Technologie können durch eine einzige Glasfaserverbindung Daten über bis zu 160 verschiedene Lichtwellen übertragen werden. Die meisten modernen Netzwerke verwenden gegenwärtig lediglich ein Zehntel dieses Potenzials.


      Auch bei Tiefseeverbindungen liegt eine ähnliche Überkapazität vor. Dort hat jedes neu verlegte Transatlantikkabel so viel Bandbreite wie alle Vorgängerverbindungen zusammen. Die Mobiltelefonunternehmen haben allein in Europa mehr als 200 Mrd. $ investiert, um die Bandbreite ihrer kabellosen Internetdienste auszubauen. Beweise, dass die Verbraucher diese Leitungen benutzen werden oder dass die Technik funktionieren wird, gab es nicht.


      Das Platzen der Blase hat sich in vielerlei Hinsicht bemerkbar gemacht - von Kreditausfällen in Höhe von bislang 60 Mrd. $ dieses Jahr bis hin zu den jüngsten Stelleneinsparungen in fünfstelliger Höhe bei Investmentbanken. Innerhalb eines halben Jahres haben allein die Telekomausrüster über 300.000 Stellen gestrichen, bei Zulieferern und ähnlichen Branchen waren es weitere 200.000.



      Kapitalvernichtung in großem Stil


      Auch der Börsenwert sämtlicher Telekommunikationsbetreiber und -hersteller ist eingebrochen. Hatten die Unternehmen im März 2000 noch einen Gesamtbörsenwert von 6300 Mrd. $, sind es heute 3800 Mrd. $ weniger. Zum Vergleich: Der Gesamtwertverlust sämtlicher asiatischer Wertpapierbörsen während der Asienkrise Ende der 90er Jahre betrug lediglich 813 Mrd. $.


      Die minimalen Erlöse, die aus dem Zusammenbruch derjenigen Unternehmen geborgen werden können, denen der Geldhahn abgedreht wurde, verdeutlichen das verheerende Ausmaß der Lage. Die meisten der 31 Telekombetreiber, die in den vergangenen sechs Monaten Konkurs angemeldet haben, steckten hunderte Millionen Dollar in den Netzwerkausbau. Die Gläubiger müssen bei der Liquidierung dieser Vermögenswerte feststellen, dass diese Investitionen jetzt nur noch einen winzig kleinen Teil des Ausgangsbetrages wert sind.



      Der Iridium-Flop


      1997 ließ Motorola gleich eine Flotte von Kommunikationssatelliten im Wert von 5 Mrd. $ ins Weltall befördern. Iridium, wie das Projekt hieß, scheiterte jedoch mangels Nachfrage. Wäre das US-Verteidigungsministerium nicht dieses Jahr eingeschritten und hätte nicht ein Konsortium für 25 Mio. $ die Satellitenflotte vom Konkursverwalter erworben, hätte man diese ganz ihrem Schicksal überlassen.


      Untersuchungen von Edward Altman von der New York University zufolge konnten Inhaber von Junkbonds Pleite gegangener Telekommunikationsfirmen im ersten Halbjahr dieses Jahres lediglich durchschnittlich 11,9 Cents pro investiertem Dollar retten. Im Vergleich dazu betrug der Wert vergangenes Jahr noch 24,7 Cent.


      Sanierungsexperte Richard Coates von Ernst & Young in Großbritannien schätzt, dass gerichtlich bestellte Konkursverwalter durchschnittlich weniger als zehn Prozent der ursprünglichen Aufbaukosten für Netzwerke beim Verkauf dieser Vermögenswerte einbringen können. Bemisst man den Anteil an den Gesamtkosten, nämlich einschließlich der Ausgaben für Infrastrukturen, die nichts mit dem Netzwerk an sich zu tun haben, etwa Personal- und Büromaterialkosten, liegt der Prozentsatz sogar noch niedriger. Den Konkursverwaltern zufolge beläuft sich die durchschnittliche Einbringungsquote der sechs europäischen Telekomfirmen, die gerade ihr Konkursverfahren hinter sich haben, zwischen zwei und drei Prozent. "Es wird zunehmend schwieriger, Käufer zu finden. Viele wägen inzwischen ab, die Ausrüstung einzumotten. Sie hoffen, dass sich die Lage verbessert und sich irgendwann ein Käufer findet, der damit etwas anfangen kann", meint Coates.


      Vermutlich werden sie sehr viel Geduld aufbringen müssen. Zu den ersten Alternativanbietern, die 1998 bankrott gingen, gehörte Ionica. Das britische Unternehmen hatte Privathaushalte und Kleinbüros per Funk kabellose Telefondienste angeboten. Drei Jahre später steht der Großteil der Geräte noch immer auf den Dächern, denn ein Abbau ist teurer als die Geräte zu recyceln.


      Langsam erkennen die großen Unternehmen endlich, wie viel Geld sie verschwendet haben. Dieses Jahr haben mit Nortel Networks und JDS Uniphase zwei der größten Gerätehersteller den Bilanzwert der Zukäufe, die sie während der Hochphase des Booms getätigt hatten, teilweise abgeschrieben. Dabei kam es zu einigen der größten Buchverluste in der Geschichte der Wirtschaft.


      Das finnische Telekomunternehmen Sonera gehörte zu dem guten Dutzend europäischer Unternehmen, die insgesamt 120 Mrd. Euro für UMTS-Lizenzen ausgegeben haben. Letzten Monat gab Sonera eine seiner Lizenzen umsonst zurück, anstatt zusätzlich zu den bisher vier Mrd. Euro weitere Investitionen zu tätigen.



      Geld zum Fenster hinausgeworfen


      Die Telekommunikations-Manie hat die Welt ein Vermögen gekostet. Ökonomen werden immer darüber debattieren, wie viel genau verschwendet wurde, vor allem, da viele Menschen durch den Goldrausch reich geworden sind. Dabei sollte man bedenken, dass:


      O Überkapazitäten im kapitalintensivsten Segment der Industrie bei über 98 Prozent liegen;


      O die Rückgewinnungsquote für die abgewickelten Unternehmen zwischen zwei und drei Prozent liegt;


      O die Unternehmen, die noch im Handel sind, durchschnittlich Einbußen von 60 Prozent ihres Börsenwerts hinnehmen mussten.


      Unter diesen Gesichtspunkten könnte vielleicht ein Viertel des Gelds, das während der Blase ausgegeben wurde, als verschwendete Investition eingestuft werden. Anders gesagt - rund 1000 Mrd. $ wurden zum Fenster hinausgeblasen.



      Sensationelle Irrtümer


      Einige sehen dies immer noch als Phase kreativer Zerstörung, ohne die wir Erdenbürger niemals die Vorzüge des Internets und verbesserter Kommunikationstechnologie erlebt hätten. Dieselben Optimisten glauben, dass die Telekommunikations-Manie in der Zukunft zur Entwicklung eines neuen Stroms gesunder Profite führen wird.


      Doch die lächerlichen Summen, die beim Verkauf von Aktiva erzielt wurden, deuten darauf hin, dass von dieser Technologie derzeit wenig gewünscht wird, nicht einmal zu einem Bruchteil der Herstellungskosten.


      Mindestens zwei Fragen muss man sich nach diesem Desaster stellen: Wie konnten so viele clevere Menschen sich so sensationell irren? Und wie hat es das globale Finanzsystem geschafft (zumindest bislang), den Verlust von 3800 Mrd. $ in Aktienwerten und rund 1000 Mrd. $ in echtem Geld zu verdauen?
      Avatar
      schrieb am 07.09.01 13:32:47
      Beitrag Nr. 916 ()
      Aus der FTD vom 7.9.2001

      Telekomcrash: Goldrausch ohne Gold

      Von Dan Roberts, London

      Auf eine leuchtende Zukunft der Kommunikation hat die Telekom-Industrie gesetzt - und dafür 1000 Mrd. Dollar vernichtet. Nach den hochfliegenden Plänen erleben Unternehmen und Anleger jetzt eine bitterharte Landung: Heute erscheint der letzte Teil der Serie über den Telekomcrash.


      Der Scheck wurde in großer Eile ausgeschrieben. Per Hand. Der große Moment war da, und er wollte ergriffen werden. Wochenlang hatten die vier Männer auf diesen Moment hingearbeitet: Als eines von fünf Mobilfunkunternehmen erhielt Orange im Frühjahr 2000 bei der Versteigerung der UMTS-Lizenzen in Großbritannien den Zuschlag. Das hektische Bieten hatte den Gesamtpreis auf 22,5 Mrd. £ getrieben. Der Biet-Poker um die UMTS-Lizenzen in Westeuropa bildete den Wendepunkt für die vierjährige Investitions-Seifenblase, die letztendlich weltweit 4000 Mrd. $ verschluckt hat.

      Um zu verstehen, wieso eine ganze Branche solche Summen aufs Spiel setzen und verlieren kann, muss man sich die Lage der Orange-Bieter vor Augen führen. Ihr Büro war mit vier Sicherheitstüren abgeriegelt, von denen jede durch immer kompliziertere Kombinationsschlösser und Magnetkartensysteme gesichert war. Die Fenster waren geschwärzt, damit niemand die Bietetaktik per Fernglas ausspionieren konnte. Während der Auktion wurde der Raum regelmäßig nach Abhörgeräten durchsucht.


      Im Nachhinein erscheinen diese Sicherheitsmaßnahmen lächerlich. Aus heutiger Sicht wirkt das abgeschottete Arbeitszimmer wie ein Mausoleum für die großen Pläne der Telekommunikationsbranche.



      Keine Lizenz zum Geld drucken


      Damals meinten die Mobiltelefonanbieter, sie hätten die Formel für garantierten Erfolg gefunden. Aber sowie die Schecks ausgestellt waren, begann der Abstieg der Branche. Nach einer ähnlichen Auktion in Deutschland, wo noch mehr Geld ausgegeben wurde, stöhnte die gesamte europäische Telekombranche unter einer Schuldenlast, die bei den Bankenaufsichten die Befürchtung weckte, dass die Finanzmärkte dem Druck nicht standhalten könnten.


      Heute sehen die Zukunftsvisionen, mit denen die Mobiltelefonanbieter die Investition von so viel Geld rechtfertigen, immer unwirklicher aus. Auf Grund technischer Schwierigkeiten hat bis heute kein Hersteller kommerziell verwertbare Geräte und Ausrüstungen produzieren können, die auch nur annähernd an die versprochenen Datenübertragungsraten herankommen.


      Eine der einflussreichsten Studien über die Nutzung von Handys wird regelmäßig von der Management-beratung A.T. Kearney und der Cambridge Business School erstellt. Sie enthüllt, dass die meisten Verbraucher kein Interesse daran haben, mit ihrem Mobiltelefon im Internet zu surfen. Von 2400 befragten Handynutzern gaben nur 4 Prozent an, dass sie ihr Handy benutzen würden, um online zu surfen. Nur 2 Prozent hatten das bisher mit den internetfähigen Handys versucht, deren Entwicklung die Branche bereits Hunderte Millionen Dollar gekostet hat.



      Jagd auf Bandbreite


      Die Verheißungen klangen mal anders: Als sich das Internet allgemein durchsetzte, erkannten auch die Telekomanbieter Anfang der 90er Jahre dessen Attraktivität. Aber wie umsetzen? Als Hindernisse stellten sich die Geschwindigkeit und die Telekommunikationskosten in den Weg. Wenn die Daten, also gedruckte Texte und Bilder, doch nur schnell und kostengünstig übertragen werden könnten, würde das Internet für alle möglichen Zwecke eingesetzt werden können.


      Technisch ging es hier einzig und allein um größere Bandbreiten - die Kapazität der Kabel und Drähte, mit denen die Computer zu Hause und in den Büros miteinander und mit Datenanbietern in der gesamten Welt verbunden waren. Es war Walter Scott, Chairman von MFS, der als einer der ersten Anbieter von Fernverbindungen die Zeichen der Zeit erkannte. Er sah voraus, dass die mächtige AT&T nicht schnell genug auf das Verlangen nach Bandbreite reagieren könnte. Scott verkaufte MFS und steckte die 3 Mrd. $, die er dafür bekam, in eine neue Gesellschaft mit dem Namen Level 3.



      Investitionsrausch


      Diese bei Outsidern kaum bekannte Firma hat der Telekombrille der Wall Street neue Gläser verpasst. Das Unternehmen nahm 11 Mrd. $ auf, um das weltweit erste komplette Glasfasernetzwerk auf Basis des Kommunikationsstandards Internet Protocol (IP) zu schaffen. In vielerlei Hinsicht sind Telefonleitungen, die auf IP beruhen, mit dem Internet gleichzusetzen. Über solche Leitungen können Computer mit unzähligen neuen Websites verbunden werden. Ohne sie gäbe es keine Neue Wirtschaft, sondern nur ein "World Wide Wait". Die von Level 3 erstellten Folienpräsentationen und Hochglanzdarstellungen für Anleger verleiteten ein ganzes Heer anderer Firmen, dieser Richtung zu folgen. Zumeist völlig unbekannte Unternehmen rissen in einem panischen Rennen um die meisten verlegten Glasfaserkapazitäten die Straßen auf beiden Seiten des Atlantiks auf.


      Die hektischen Aktivitäten riefen die Regulierungsbehörden auf den Plan. Mit der Privatisierung in Europa und dem US-Gesetz zur Liberalisierung des Telekommunikationsbereiches sahen sich die Industrienationen einer plötzlichen Liberalisierungswelle gegenüber. Die meisten Investoren erwarteten, dass neue Marktteilnehmer den "Dinosauriern" wie AT&T, France Telecom, BT, Deutsche Telekom und Nippon Telegraph & Telephone schnell den Rang ablaufen würden.


      Dieser Investitionsrausch wurde möglich durch eine explosionsartige Entwicklung bei günstigen Fremdkapitalfinanzierungen. Als die Investorengemeinde das Potenzial des Internet erkannte, füllten sich die Schatztruhen der Wagniskapitalunternehmen zunehmend. Anleger standen praktisch Schlange, um Unternehmen möglichst vor dem Börsengang bei ihren ersten Gehversuchen durch privates Kapital zu unterstützen.



      Überzogene Erwartungen


      Damit hätte diese Geschichte ein Ende finden können, wenn nicht eine überraschende Wende die Telekomblase in ganz andere Dimensionen befördert hätte. Denn plötzlich betraten die etablierten Unternehmen den Markt. Sie waren mit ihren starken Bilanzen und Bonitätsbewertungen solide genug, um zig Milliarden Dollar Fremdkapital aufnehmen zu können.


      Nach Ansicht von Greg Blonder, bis 1998 verantwortlich für den Bereich Technologie bei AT&T, waren Überheblichkeit und Trägheit die Hauptgründe, warum das Potenzial des Internets für die Branche erst erkannt wurde, als es schon fast zu spät war. Laut Blonder wurde die Wende durch einen Artikel über Netscape in der "New York Times" herbeigeführt. Zahlreiche Vorstände lasen diesen Artikel über die Pionierarbeit des Internetbrowsers und erkannten daraufhin, dass die Internet-Manie nicht nur ein vorübergehendes Phänomen sein würde.


      All diese Unternehmen, alte Hasen wie auch Neulinge im Geschäft, glaubten, dass sie früher oder später zusätzliche Einnahmequellen erschließen könnten, die die hohen Investitionen rechtfertigen würden. Im Nachhinein zeigt sich jedoch, dass diese Erwartungen maßlos überzogen waren. Die Ausbreitung verschiedener Zugangstechnologien hatte zur Folge, dass Privathaushalte und Kleinunternehmen plötzlich Telefon- und Internetdienstleistungen von einem guten Dutzend Unternehmen angeboten bekamen, die alle auf eine Erhöhung ihres Marktanteils angewiesen waren.


      Es war wie ein Goldrausch ohne Gold. Gebeutelte Telekomausrüster, Netzbetreiber, Investmentbanker und Investoren schauen jetzt reuevoll auf ihre Exzesse zurück.



      Ausrüster am Boden


      Die größten Verlierer sind natürlich die 349.000 Menschen, deren Stellen von den großen Telekom-unternehmen gestrichen worden sind, wie auch die 200.000 Menschen, die ihre Arbeit in den mit der Telekommunikation stark verknüpften Bereichen der Informationstechnik-branche verloren haben.


      Bei den Unternehmen hat es die Ausrüstungshersteller am härtesten getroffen. Zum einen haben Anfang des Jahres die großen Netzbetreiber plötzlich ihre Einkaufsaktivitäten ausgesetzt, zum anderen ist der Markt durch den Bankrott vieler junger Netzbetreiber mit großen Mengen an fast neuwertigen Geräten überschwemmt worden, die zu Schnäppchenpreisen zu haben ist.


      Analysten schätzen, dass es mindestens zwei bis drei Jahre dauern wird, bis die Produktionskapazitäten so weit gesund geschrumpft sind, dass wieder Wachstum zu verzeichnen ist. Die Netzbetreiber scheinen allerorten durch drückende Schulden und geringe Nachfrage wie gelähmt.


      Das plötzliche Ende der Nachfrage hat die am Ende der Produktionskette am stärksten leiden lassen - wie bei einem Stau auf der Autobahn, der dadurch zustande kommt, dass jedes Fahrzeug ein bisschen stärker abbremst als das vorausfahrende. Diese Entwicklung, die bei den Herstellern von Mikroprozessoren und Netzwerktechnik anfing, greift inzwischen mit großer Geschwindigkeit auf weite Teile der Wirtschaft über. So ist der Stellenabbau im Technologiesektor die größte Triebfeder für Rezessionsängste in Europa und den USA.



      Finanzmärkte nicht gefährdet


      Trotz aller Turbulenzen an der Wall Street haben sich die internationalen Finanzmärkte bisher erstaunlich unbeeindruckt vom Tief der Telekommunikationsbranche gezeigt. Auch der Verfall der Aktienkurse - vier Mal so stark wie der bei der Asienkrise - hat bisher weder Banken noch Investoren an den Rand des Zusammenbruchs gebracht.


      Die Angst vor einem Bankenkollaps ist zurückgegangen, da die Unternehmen ihre Kredite längerfristig refinanziert und Vermögenswerte zum Aufbessern ihrer Bilanz verkauft haben, während die Banken ihre Risiken gesenkt haben. Dadurch, dass in den letzten Jahren an der Wall Street Unternehmensanleihen zur Deckung von Schulden beliebter geworden sind, konnten einige Banken ihr Risiko deutlich senken.


      Während die Kreditvergabe an die europäische Telekommunikationsbranche immer noch von durch große Banken gestützten Versorgungsunternehmen dominiert wird, bedienen sich neuere Branchenunternehmen in den USA vorzugsweise Finanzquellen wie Aktien, Junkbonds und anderer Kredite, wie sie üblicherweise an Investoren vergeben werden. Die Notenbank der USA (Fed) schätzt, dass in den USA zurzeit lediglich 8 Prozent der von amerikanischen Banken an Handel und Industrie vergebenen Kredite auf Unternehmen aus dem Telekomsektor und anderer Hightechbereiche entfallen. Bei ausländischen Zweigstellen amerikanischer Banken und ausländischen Banken liegt diese Rate dagegen laut Fed bei 14 Prozent. Die Diversifizierung ist laut David Gibbons vom US-Finanzministerium besser als im letzten Kreditzyklus, als fast jede Bank mit 25 bis 30 Prozent ihres Portfolios auf Geschäftsimmobilien setzte.



      Parallelen zum Eisenbahntaumel


      Die Streuung der Kredite macht es leider schwer zu verfolgen, auf wem letztlich das Risiko lastet und wer bei Pleiten der Leidtragende ist. Die Aufsichtsbehörden haben die Sorge, dass die Not sich an unerwarteter Stelle zeigt und die Weltfinanzen destabilisieren könnte.


      Um zu verstehen, wie eine einzige Branche die Wirtschaft verheeren und von den Geldgebern geschluckt werden konnte, ist es erforderlich, die Seifenblase der Telekommunikation im größerem geschichtlichen Zusammenhang zu betrachten.


      Trotz der virtuellen Realität des Cyberspace und der "masselosen Wirtschaft" handelt es sich um eine Revolution des Transports, die von Leuten abhängt, die Löcher in die Erde graben. Für die Glasfasernetze wurden Gräben gestochen, für die Mobiltelefone Masten aufgestellt und ausgeklügelte Maschinen in Mikrochip-Schmieden zusammengesetzt, um dem Datenstrom rund um die Welt genügend Dampf zu geben. Für kurze Zeit herrschte gar der Wahn, an optischen Hauptknotenpunkten Datenträger-Hotels und -Speicherzentren zu bauen, wie damals die Grandhotels und Warenhäuser, die an den Häfen und Bahnkreuzungen empor sprossen.


      Die kommenden Historiker stehen vor der Frage, ob dies eine Zeit kreativer Zerstörung war oder der Geldvernichtung. So wie der Eisenbahntaumel halbfertige Brücken und Gleisstränge hinterließ, die kurz vor dem Bahnhof ins Leere liefen, ist vielen Firmen das Geld ausgegangen, noch bevor sie ihre neuen Telekomnetze in Betrieb nehmen konnten. Und was fertig geworden ist, liegt herum, ist nicht ausgelastet oder verwahrlost angesichts enormer Überkapazitäten.


      Wenn diese Zeit als Periode kreativer Zerstörung gelten soll, müssten die Enthusiasten beweisen, dass sie vielen Abnehmern zu schnellen und billigeren Internetzugängen verholfen hat und die Wirtschaft dadurch in großen Stil produktiver geworden ist.


      Beides bleiben Behauptungen, nicht zuletzt, weil viele, die für ihr Zuhause oder ihre Firma einen billigen DSL-Zugang ins Internet suchen, feststellen, dass sich nicht viel geändert hat. Die früher vorherrschenden Betreiber von Telekomnetzen kontrollieren weitgehend noch immer die Ortszugänge und verlangen viel Geld für lahme Leitungen.
      Avatar
      schrieb am 07.09.01 15:11:29
      Beitrag Nr. 917 ()
      Die Zeichen stehen gut für ne kleine Zwischenrallye;
      die Spinmeisters sind schon voll bei der Arbeit.
      Avatar
      schrieb am 07.09.01 15:50:56
      Beitrag Nr. 918 ()
      Schulden? Kein Problem, die schreiben wir einfach ab! :laugh:

      http://www.ptconnect.com/archive/business/0901/07/biz04.asp
      Avatar
      schrieb am 07.09.01 16:33:36
      Beitrag Nr. 919 ()
      @ teeth

      Hallo Teeth,

      Willkommen im Forum.

      Und erstens mal bin ich von folgendem überzeugt: der Kapitalismus bzw. genauer die Geldwirtschaft ist das beste, menschenfreundlichste, fairste, demokratischste mögliche System.

      Genau! Das musste mal gesagt werden!

      Und zu den Gründen, die diese mittelfristigen Schwankungen verursachen, könnte auch die amerikanische Verschuldung gehören (wenn sie denn überhaupt existent ist),

      Dazu habe ich weiter unten schon ellenlang geschrieben: Die Konsumentenverschuldung steigt zwar, aber auch nicht viel staerker als Einkommen. Die Staatsverschuldung sinkt schon seit einigen Jahren.

      Japan - die Zinsen dort sind auf Null, die Wirtschaft liegt danieder, aber der Yen fällt nicht. Und die Japaner haben riesige Nettovermögenspositionen insbesondere in den USA. Kann da ein Krisenszenario zum Ausbruch kommen?

      Warum wollen die Japaner denn das Geld aus den USA abziehen? Japan liegt am Boden: Banken mit desolaten balance sheets, Reformstau, riesige Schulden. Solange sich daran nichts aendert, werden Japaner wohl kaum ihre US-Investments aufgeben.

      2.) Die Demographie - baby boomer ist hier schon mal angesprochen worden. Hier gibts ja ewig viel zu untersuchen.

      Meine Prognose fuer die naechsten 30 Jahre: Das Wohl oder Uebel ganzer Volkswirtschaften wird dadurch entschieden, wie die bevorstehenden Probleme der Rentenkassen (und die Probleme existieren in jedem westlichen Industrieland) angegangen werden.

      Negativ-Beispiel: Deutschland. Da wird ueberhaupt nichts angegangen. Da werden hoechtens die Probleme noch verschlimmert.

      Amerika hat da gegenueber Europa allgemein und Deutschland speziell drei gravierende Vorteile:

      1: Das demographische Problem ist in Deutschland viel ausgepraegter als in den USA. Die USA haben naemlich unter den westlichen Industrienationen immernoch die hoechsten Geburtenraten.
      2: Als wenn das demographische Probleme in Deutschland nicht schon schlimm genug waeren, wird auch noch die Einwanderung erschwert. Auslaendische Studenten aus Nicht-EU-Laendern in Deutschland werden nach ihrem Abschluss rausgeschmissen, obwohl haenderingend hochqualifizierte Arbeiter gebraucht werden. Und die jungen hochqualifizierten Arbeitskraefte koennten auch der Rentenkasse helfen. Aber in Deutschland bevorzugt man nach 16 Jahren Kohl Regierung, wohl lieber 60 Jahre alte Russland-Deutsche, die dann grosszuegige Renten bekommen. Wie hilft das eigentlich dem Rentensystem???
      3: Das Rentensystem ist in den USA nur halb so gross wie in Deutschland. D.h. Beitraege und auch die Renten sind viel kleiner relativ zum Einkommen. Die USA haben die staatliche Rente schon immer nur als ein Standbein neben der privaten Vorsorge betrachtet. Anders als in Deutschland!

      Also ich sehe schwarz fuer die Renten in Deutschland!
      Avatar
      schrieb am 07.09.01 21:39:25
      Beitrag Nr. 920 ()
      Mal ne Zwischenfrage off topic:

      Wo werden wir das "überlegene amerikanische Modell"
      gebührend zu Grabe geleiten, wenn w:o dicht gemacht hat? Es glaubt doch sicher keiner hier, dass die bei stetig sinkenden User-Zahlen das Brett
      am laufen halten können ...
      Avatar
      schrieb am 07.09.01 21:40:43
      Beitrag Nr. 921 ()
      ....na Ihr könnt einem aber Angst machen !!!!

      Was ist denn zu tun wenn alles zerbirst ???

      Cash halten ?
      Immobilien ?
      Rentenpapiere ?
      Gold ?
      Wäscheleine ?

      Erich
      Avatar
      schrieb am 07.09.01 21:47:20
      Beitrag Nr. 922 ()
      Beten, Erich, beten...

      ein Patenrezept gegen das Worst-Case-Szenario gibt es wohl nicht.

      Gold kann gut sein, muß aber nicht.

      Immobilien?
      Schön, wenn du ein Dach über den Kopf hast,
      ist auch lebenswichtig.

      Schwarzmärkte für Medikamente, Alkohol und Zigaretten?


      Hoffen wir, das es keine WWK geben wird...
      Avatar
      schrieb am 07.09.01 21:49:45
      Beitrag Nr. 923 ()
      "Und erstens mal bin ich von folgendem überzeugt: der Kapitalismus bzw. genauer die Geldwirtschaft ist das beste, menschenfreundlichste, fairste, demokratischste mögliche System."

      Richtig, das sagt jeder der davon profitiert.
      Das Heimtückische daran ist, daß es verdammt schnell immer weniger werden und die überbliebenen Profiteure immer reicher.

      Das System lautet doch: Teile nie, aber laß ein paar Krümel fallen.

      gruss paule2
      Avatar
      schrieb am 07.09.01 21:52:30
      Beitrag Nr. 924 ()
      Dann hatte Marx ja doch recht...

      :rolleyes:

      Im übrigen, wenn sich gestandene Aktionäre über Theorien
      vom Mehrwert unterhalten, ist es doch Zeit,
      Aktien zu kaufen, oder?
      Avatar
      schrieb am 07.09.01 22:43:49
      Beitrag Nr. 925 ()
      ...ob der Genosse Marx damit Recht hatte ???
      War glaub ich auch `ne arme Sau !

      Ich seh halt nur keinerlei Anzeichen einer Erholung weltweit.
      Wenn man sich dann noch das Korrekturpotential der Börsen ab 1990 anschaut kann man schon ins grübeln kommen.
      Auch seh ich weder in Übersee noch im Abendland verantwortliche Führer die mit einer sich kurzfristig rapide verschlechternden Situation umgehen könnten.

      Mein Tip: Immobilien - hoffen wir nur das das Mieterpack immer pünktlich zahlt.

      E.H.
      (Einverstanden)
      Avatar
      schrieb am 07.09.01 23:55:32
      Beitrag Nr. 926 ()
      @ Ken

      Wir sollten unsere e-mail Adresen austauschen.
      Eine meiner e-mail-Adressen ist :
      www.wonderbraistwunderbar@yahoo.de

      Aber dennoch sollten wir noch etwas Vorlaufzeit haben.


      Stani
      Avatar
      schrieb am 08.09.01 19:58:23
      Beitrag Nr. 927 ()
      @helmut
      > Warum wollen die Japaner denn das Geld aus den USA abziehen?

      Wird nicht Tokyo im Schnitt alle 50 Jahre von einem Erdbeben vernichtet? Das letzte war in den 20er Jahren. Das wäre doch eine gute Gelegenheit, um das Geld aus den USA abzuziehen, und passt auch schön in die aktuelle Weltuntergangsstimmung :D
      Avatar
      schrieb am 08.09.01 20:44:23
      Beitrag Nr. 928 ()
      @ Mandrella

      Weil die JapsenBanken/Firmen zum Ende des Monats
      zum ersten mal in der Geschichte gesetzlich gezungen sind, ihre Wertpapiere/Aktien zum aktuellen Kursniveau
      zu Bilanzieren.
      Da nicht wenige zu Nikkei-Höchstkursen gekauf wurden
      ( Nikkeistand 40000 Punkte )
      stehen diese bisher zu exorbitanten "Preisen"
      in den Bilanzen.
      Um diesen K O - Schlag bezüglich der Gewinne abzufedern, werden die Japaner vermutlich Kapital aus den USA abziehen,
      um den Nikkei zu stützen.


      Stani
      Avatar
      schrieb am 08.09.01 21:00:06
      Beitrag Nr. 929 ()
      @paule 2
      der Kapitalismus ist das beste System. Ohne Frage !!!

      Aber ohne Entschuldung geht auch dieses System den Bach runter, wie der Sozialismus.

      Ich glaube, Mitte Juni oder Juli? wurde in den Medien verbreitet, daß der Bundesbürger ab heute für sein eigenes EINKOMMEN arbeitet.

      Irgentwann, vielleicht 2010 sind wir dann im September gelandet.
      Avatar
      schrieb am 09.09.01 02:46:41
      Beitrag Nr. 930 ()
      warum bietet ihr dem helmut immer noch ein forum ???
      Avatar
      schrieb am 09.09.01 03:40:30
      Beitrag Nr. 931 ()
      weil wir hoffen das helmut uns eines besseren belehrt
      Avatar
      schrieb am 09.09.01 03:50:21
      Beitrag Nr. 932 ()
      Der Kapitalismus das beste System??

      Mir haben Sie immer gesagt wir wären nicht irgendein Ismus

      Wir hätten Demokratie.

      Hab ich wohl was falsch verstanden.
      Avatar
      schrieb am 09.09.01 09:37:51
      Beitrag Nr. 933 ()
      Wobei man durchaus diskutieren könnte,
      ob nicht doch das Geld die Welt regiert,
      siehe Bush, der von seinen Wahlkampfspendern
      ordentlich finanziert wurde...
      Avatar
      schrieb am 09.09.01 09:54:34
      Beitrag Nr. 934 ()
      Stanissklave
      Ich war der Meinung daß das bereits ab April der Fall sei????
      Avatar
      schrieb am 09.09.01 10:30:20
      Beitrag Nr. 935 ()
      Langsam fühle ich mich in das "Allgemeines"-Brett versetzt.

      Der Duden schreibt unter dem Stichwort Kapitalismus
      "Wirtschaftssystem, das auf dem freien Unternehmertum basiert und dessen treibende Kraft das Gewinnstreben einzelner ist, während die Arbeiter keinen Besitz an den
      Produktionsmitteln haben"

      und unter dem Stichwort Kapitalist
      "1) Kapitalbesitzer
      2) Person, deren Einkommen überwiegend aus Zinsen, Renten
      oder Gewinnen besteht
      3) [umgangssprachlich, abwertend] Person, die über viel
      Geld verfügt"

      Wo bitte schön haben wir auf diesem Planeten ein
      "kapitalistisches System"??

      Wer ist beispielsweise bei DaimlerChrysler der "Kapitalist"?
      Oder, was hat Microsoft mit Kapitalismus zu tun?

      Vor allen Dingen, und das habe ich hier schon mehrfach angesprochen, was hat die Existenz einer Zentralbank und
      die Herrschaft des Staates über das Geldwesen mit
      mit "Kapitalismus" bzw. mit Marktwirtschaft zu tun?

      Kann das "Übel" der Grosskonzerne, über die man allenthalben so gerne schimpft( ein griffiges Feindbild muss es zwecks
      Volksverdummung ja geben), überhaupt ohne staatliche Eingriffe und Unterstützung zustande kommen( also mit Hilfe "demokratischer" Mittel?)

      Helmut`s Idol Milton Friedman sagt ja, dass sich die USA von Europa im Wesentlichen darin unterscheiden, dass dort der Anteil an Sozialismus( aka Planwirtschaft) nur 50 Prozent betrage, während es hier 60 seien. Dem kann ich nur voll
      zustimmen.

      Und, um wieder mehr zum Thema des Threads zurückzukehren,
      meine Sicht der (misslichen) amerikanischen Lage ist die,
      dass diese ein Produkt der Kooperation von Zentralbank
      und Regierung ist, die seit Anfang der Achtziger eine
      masslose Kreditinflation zugelassen bzw. betrieben haben,
      die überhaupt erst zum Erzeugen der Blase Ende der Neunziger
      wesentlich beigetragen. Man glaubt, ähnlich wie im Ex-Sowjetreich, dass eine zentrale Instanz in der Lage sei, die Geldmengenversorgung der Wirtschaft planen und steuern zu können. Der Unterschied zu jenem ist, das man in
      den USA einem allgemeinen Personenkult-System huldigt.
      Erschwerend hinzu kommt, dass sog. "demokratische" Regierungen, die stets bestrebt sind, ihre "Wohltaten" ans
      Volk zu verkaufen, eine sozusagen unfallfreie Planung erst
      recht unmöglich machen.


      Dass eigentlich Fatale an dieser Entwicklung ist, dass wenn
      es zu einem Weltwirtschaftkrise kommen sollte, man Sündenböcke brauchen wird und sie an genau unter jenen
      suchen wird, die am wenigsten dafür können. Und dass vermutlich das Pendel in Rchtung von noch mehr Planung,
      Regulierung und letztendich Kollektivismus und Un-Freiheit ausschlagen
      wird.

      P.S. den Seitenhieb kann ich mir nicht verkneifen: Demokratie mag ja mal bei den Griechen eine hehre Erfindung
      gewesen sein; im Zeitalter der Massenmedien und
      Volksverarschung hat sich das bildlich ausgedrückt darauf
      reduziert, dass wenn wir eine Gruppe von 5 Leuten haben, sich 3 davon zusammentun, um die restlichen zwei auszuplündern und zu unterdrücken. Das fand ich noch nie
      befriedigend.
      Avatar
      schrieb am 09.09.01 10:46:08
      Beitrag Nr. 936 ()
      @sittin

      natürlich regiert geld die welt, und das wird auch so bleiben (meiner meinung nach). aber ohne regeln und rahmensetzungen wird es nicht gehen, und spannend bleibt die frage, wieviel freiheit und demokratie kann man dabei sichern oder zusätzliche schaffen?

      grundsätzlich meine ich, es ist das beste, das spiel mitzuspielen. so kann man es am ehesten durchschauen und es u.a. auf dem wege der information mit beeinflussen. fazit in kurzform: a) die macht der medien ist stark, man kann sie positiv/aufklärerisch nutzen. b) das geld muss in die richtigen kanäle gelenkt werden (zum wohle aller). dies wird die aufgabe einer neuen wirtschaft sein, die es zu schaffen gilt, der konventionellen form der marktwirtschaft wird das wohl nicht gelingen.

      dies nur als grober gedankenanstoss, denn das ist ein weites feld, mit dem man sich lange beschäftigen kann...

      schönen sonntag
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 09.09.01 11:07:26
      Beitrag Nr. 937 ()
      Hallo cabinda :)

      Natürlich spiel ich das Spiel mit,
      hab` doch eigene Immo...


      Woher soll der Anstoß zur einer anderen Wirtschaftsordnung kommen?

      Da fällt mir ein, haben wir hier eigentlich schon mal das Thema Schulden generell diskutiert?

      Die Ursache aller Fehlentwicklungen ist doch, das sich Staaten verschulden,
      und das nur mit der Erklärungsabsicht die Zinsen zu zahlen
      diese Schulden absichern.

      Das ist ja so bequem, einfach Geld neu zu drucken
      und schon das der nächsten 2 Generationen ausgegeben zu haben.

      Und, auch wenn Helmut wiederspricht, die Tendenz geht zu immer höheren Schulden,
      auch wenn temporär mal weniger gemacht werden...

      ( ich weiß ja nun das die USA seit ein paar Jahren Überschüsse haben )

      Gibt es sachliche Quellen, die nicht so idiologisch angefärbt sind,
      die sich mit der Abschaffung der Möglichkeit von Staatsschulden beschäftigt?

      Auch schönen Sonntag...

      Sittin <-- zurück vom Schlagermove :laugh:
      Avatar
      schrieb am 09.09.01 11:29:16
      Beitrag Nr. 938 ()
      Geklaut aus dem Gold-Forum, weils hier reinpaßt...

      #7 von golden-bear 05.09.01 00:04:07 4356161
      Zur Ergänzung noch:
      Die aktuelle Meinung von LaRouche und Co(nsorten), nicht gerade überraschend, dennoch interessant und auf Aborigines Frage
      passend:

      Die US-Immobilienblase platzt

      Zwischen dem 3. Januar und dem 21. August senkte die Federal Reserve die kurzfristigen Zinsraten siebenmal um insgesamt 3% auf jetzt
      3,5%. Diese Zinssenkungen zeigten keinerlei Wirkung und konnten den Absturz von Gewinnen, Investitionen, Beschäftigung und
      Aktienkursen nicht aufhalten. Die aggressivste Runde von Zinssenkungen seit 1982 wirkte nur auf einen Sektor der US-Wirtschaft - die
      Immobilien; hier wurde die Finanzblase in vollem Umfang aufrechterhalten.
      Mit den Zinsen auf Tagesgelder - "Fed-Funds" - senkte Greenspan auch die Hypothekenzinsen. Der Zinssatz für die Finanzierung eines
      neuen Hauses durch eine 30jährige Hypothek fiel auf 6,8% - vor einem Jahr lag er noch bei 8,6%. Trotz der schweren Wirtschaftskrise und
      steigender Arbeitslosigkeit werden amerikanische Familien in diesem Jahr neue Hypotheken im Wert von rund 1,63 Billionen Dollar
      aufnehmen. Die Banken haben die normalerweise sehr strengen Kreditbedingungen gelockert, so daß auch Familien mit geringerem
      Einkommen Häuser kaufen können. Statt der üblichen Anzahlung von 20% des Kaufpreises fordern die Banken zum Teil nur 3% und
      geben auch hochverschuldeten Familien weitere Kredite. Gleichzeitig gibt es Rekordumsätze bei "Hausbesitzer-Krediten", bei denen
      Hausbesitzer Hypotheken auf den schon abbezahlten Teil ihres Hauses aufnehmen. Die Hälfte der Hausbesitzer, die ihre alten
      Hypotheken mit Hilfe der niedrigen Zinsen refinanziert haben, taten dies, um Bargeld für den Kauf von Konsumgütern oder zur Rückzahlung
      von Konsumentenkrediten zu bekommen, und nicht, um ihre Zinsbelastung durch vorhandene Hypotheken abzubauen.

      Die vielen billigen Hypotheken wiederum haben die Immobilienpreise hochgetrieben. Die Preise von Einfamilienhäusern stiegen von Juni
      2000 bis Juni 2001 um durchschnittlich 9%, Eigentumswohnungen wurden im gleichen Zeitraum um rund 10% teurer. In Kalifornien waren
      Einfamilienhäuser in den ersten drei Monaten 2001 im Schnitt um 16-27% teurer als im Vorjahr!

      Greenspan kalkulierte, daß die Konsumausgaben - und damit die US-Wirtschaft - durch die billigen Hypotheken in Verbindung mit den
      steigenden Preisen für Wohnbesitz vor dem Kollaps bewahrt werden könnten. Bisher - die Betonung liegt auf bisher - schien Greenspans
      Plan aufzugehen und stimulierte einen Rekordboom beim Bau und Verkauf von Häusern.

      Aber nun platzt die Immobilienblase! Die Daten des Immobiliensektors für den Juli zeigen deutlich, daß die euphorische Zuversicht
      schwindet - und mit ihr das Vertrauen der Verbraucher. Am 27.8. berichtete die Nationale Vereinigung der Immobilienmakler, daß die
      Verkäufe von Häusern "aus zweiter Hand" im Juli gegenüber Juni um 3% zurückgegangen sind. Der Rückgang war am deutlichsten im
      Westen der USA, wozu die "High-tech"-Gebiete in den Bundesstaaten Kalifornien und Washington gehören. Dort gingen die Verkäufe um
      8,9% zurück. Setzt sich dieser Trend fort, besteht allerdings Grund zur Sorge, denn nur 15% aller Hausverkäufe betreffen Neubauten. Am
      3.9. brachte Business Week einen Bericht unter dem Titel "Ein Kollaps des Wohnungsmarktes könnte die Banken treffen", in dem das
      Magazin auf die Ähnlichkeit der Wohnungsblase mit der Internetblase hinweist.

      Der "Index des Verbrauchervertrauens", den der Conference Board am 28.8. veröffentlichte, ist weiter gesunken, und die am 29.8.
      veröffentlichten Daten über die Konsumausgaben im Juli zeigen einen Stillstand. Amerikas Familien sehen nun, daß der
      "Wohlstandseffekt" ihrer Aktien dahingeschmolzen ist, während die Unsicherheit der Arbeitsplätze inmitten von Massenentlassungen
      dramatisch zunimmt.

      Lyndon LaRouche betonte, daß man den Plan der Fed, die Hypothekenkredite zu verbilligen und auszuweiten, nicht nur als Versuch
      betrachten sollte, das Vertrauen und die Ausgaben der Verbraucher aufrechtzuerhalten. Der Plan ziele vor allem darauf ab, die Liquidität
      der US-Privatbanken zu erhalten, die auf einem riesigen Berg an Konsumentenkrediten und Unternehmensschulden sitzen. Während sich
      die Wirtschafts- und Finanzkrise in Amerika verschärft, wird der Wert dieser Forderungen immer fraglicher, was man an der Rekordzahl der
      Privat- und Firmenkonkurse in diesem Jahr sehen kann. Konsum- und Unternehmensschulden sind natürlich nicht abgesichert - aber
      Hypothekenkredite sind es.

      Die Banken und die Hypothekenanstalten des Bundes - der Nationale Bundeshypothekenverband ("Fannie Mae") und der
      Bundeswohnungsbaukredit-Hypothekenverband ("Freddie Mac") - haben neue Hypotheken in Rekordhöhe garantiert. Fannie Mae ist eine
      "privatisierte" Bundeseinrichtung mit "impliziter" Bundesgarantie, die Hypotheken garantiert und den Banken und Sparkassen
      Hypothekenkredite abkauft. Sie finanziert dies, indem sie die Hypotheken bündelt und als "Hypotheken-besicherte Wertpapiere" vermarktet,
      wobei die Rückzahlung der Hypotheken durch die Hausbesitzer als Sicherheit dient. Fannie Mae und Freddie Mac sind die wichtigsten
      Immobilienkreditanstalten Amerikas; zusammen halten sie Hypotheken-besicherte Wertpapiere und Hypothekengarantien im Wert von 2,4
      Billionen Dollar. Fannie Maes Hypotheken-Portfolio wächst derzeit jährlich um 24% - in diesem Jahr übersteigt das Geschäftsvolumen der
      ersten sechs Monate bereits den ganzen Jahresumsatz von 2000.
      Avatar
      schrieb am 09.09.01 11:33:22
      Beitrag Nr. 939 ()
      Avatar
      schrieb am 09.09.01 12:56:47
      Beitrag Nr. 940 ()
      @ nilrem


      Definitiv nein ! Stichtag 30.09.2001/01.10.2001


      Stani
      Avatar
      schrieb am 09.09.01 13:25:05
      Beitrag Nr. 941 ()
      Und erstens mal bin ich von folgendem überzeugt: der Kapitalismus bzw. genauer die Geldwirtschaft ist das beste, menschenfreundlichste, fairste,
      demokratischste mögliche System.


      Wenn ich die Reaktionen hier so überfliege: Kein Widerspruch! Ok, zwar hier und da das pflichtgemäße Gegrummel der konvertierten Ex-Marx-Sympathisanten (...waren in unserer Jugend doch alle ;) ), aber kein inhaltliches Gegenargument. Können wir also als Konsenserkenntnis abhaken.

      @ helmut

      Dazu habe ich weiter unten schon ellenlang geschrieben: Die Konsumentenverschuldung steigt zwar, aber auch nicht viel staerker als Einkommen. Die
      Staatsverschuldung sinkt schon seit einigen Jahren.


      Ich wollte nicht behaupten, daß Konsumentenverschuldung etwas mit dem BSP-Wachstum zu tun hat. Worüber ich nachgrüble, ist die Stärke des Dollars trotz Leistungsbilanzdefizit und Kapitalimport. Was passiert, wenn es zur Gegenreaktion kommt? Ich muß aber sagen, daß ich gerade erst angefangen habe, mich noch mal mit VWL-Gesamtrechnung und -Leistungsbilanzen zu beschäftigen und auch die aktuellen Zahlen nicht kenne. Aber bald!

      Warum wollen die Japaner denn das Geld aus den USA abziehen? Japan liegt am Boden: Banken mit desolaten balance sheets, Reformstau, riesige
      Schulden. Solange sich daran nichts aendert, werden Japaner wohl kaum ihre US-Investments aufgeben.


      Auch hier muß ich erst noch die Fakten sichten. Japan hat 1,7 % Inflation, bei Kapitalmarktzinsen am kurzen, wie auch langen Ende nahe bei Null. Wer will unter diesen Bedingungen als Neu-Gläubiger auftreten? Und wenn das Wirtschaftswachstum am Boden liegt, müssen die Japaner ja irgendwann an ihre Ersparnisse, d.h. die Dollarpositionen auflösen. Das würde zu einem Anstieg des Yen-Kurses gegen den Dollar führen. Da andererseits der Yen im Moment nicht so sinkt, wie er angesichts der Zinspolitik sinken müßte, könnte es sein, daß sich beide Effekte gerade ausbalancieren, und die Japaner bereits Kapital repatriieren. D.h. konstanter Druck auf die US treasuries. Gibt es dazu Zahlen? Siehe auch Hinweis in #926 zur Bilanzierung. Ist das so?

      Meine Prognose fuer die naechsten 30 Jahre: Das Wohl oder Uebel ganzer Volkswirtschaften wird dadurch entschieden, wie die bevorstehenden Probleme
      der Rentenkassen (und die Probleme existieren in jedem westlichen Industrieland) angegangen werden.
      Negativ-Beispiel: Deutschland. Da wird ueberhaupt nichts angegangen. Da werden hoechtens die Probleme noch verschlimmert.
      Also ich sehe schwarz fuer die Renten in Deutschland!



      Ich geb Dir absolut recht. Meine Generation (1959) wird voll abgezockt. Erstens mal dürfen wir weiter stetig bezahlen, weil die nächsten 10 Jahre die Rentner mehr haben wollen, und wenn wir dann dran sind, gibt es gar nichts. Daß hier das Damoklesschwert schon im Fall ist, aber keiner reagiert, darüber brauchen wir uns nicht zu streiten.

      Meine Frage ist: Was machen aus der Situation?

      Noch eine abschließende Frage zur Beurteilung des allgemeinen Kursrückganges. Wenn die Amis Geld in Aktien oder Fonds haben, und es zu cash machen wollen, müssen sie dann versteuern? Wie sieht es bei den Fonds aus? Hintergrund der Frage ist klar: Wird die Verkaufspanik dadurch entschärft, daß viele baby boomer aus steuerlichen Gründen jetzt noch nicht auflösen wollen / können?


      P.S. noch was: Ist es möglich oder praktikabel, daß die FED neben treasuries auch lombardfähige Wechsel diskontiert?

      @ stanissklave

      Weil die JapsenBanken/Firmen zum Ende des Monats
      zum ersten mal in der Geschichte gesetzlich gezungen sind, ihre Wertpapiere/Aktien zum aktuellen Kursniveau zu Bilanzieren.


      Kannst Du da was näheres dazu sagen?


      @ATDT, Ken_meyer

      Der Kapitalismus das beste System??

      Mir haben Sie immer gesagt wir wären nicht irgendein Ismus

      Wir hätten Demokratie.

      Hab ich wohl was falsch verstanden.


      Vor allen Dingen, und das habe ich hier schon mehrfach angesprochen, was hat die Existenz einer Zentralbank und
      die Herrschaft des Staates über das Geldwesen mit
      mit "Kapitalismus" bzw. mit Marktwirtschaft zu tun?


      Demokratie ist das Folgeprodukt einer funktionierenden Geldwirtschaft. Ohne funktionstüchtiges Geld einer unabhängigen Zentralbank gibts keine Demokratie. Ich empfehle H.J. Stadermann „Geldwirtschaft und Geldpolitik“



      @ sittin bull inv

      Die Ursache aller Fehlentwicklungen ist doch, das sich Staaten verschulden,
      und das nur mit der Erklärungsabsicht die Zinsen zu zahlen
      diese Schulden absichern.

      Das ist ja so bequem, einfach Geld neu zu drucken
      und schon das der nächsten 2 Generationen ausgegeben zu haben.


      Ohne Schulden keine wirtschaftliche Entwicklung. Die Gegenposition sind Gläubiger und Eigenkapitalbesitzer, so wie wir alle hier im board (hoffe ich zumindest ;) )

      Wenn Du verstehen willst, was Geld ist, empfehle ich H.J. Stadermann. Funktionstüchtiges Geld wird nicht einfach nur gedruckt, sondern nur im Austausch gegen erstklassige Vermögenswerte vorrübergehend emittiert .

      Allen einen schönen Sonntag und einen halbwegs schmerz- und crashfreien Montag!
      Avatar
      schrieb am 09.09.01 16:40:33
      Beitrag Nr. 942 ()
      Das es generell Schulden geben muß habe ich ja auch noch begriffen.

      Das Nationalstaaten sich für Generationen hinaus verschulden,
      ohne jemals die Absicht zu haben, diese zurückzuzahlen,
      ist mir unbegreiflich...
      Avatar
      schrieb am 09.09.01 17:22:59
      Beitrag Nr. 943 ()
      @sittin bull inv

      Das Nationalstaaten sich für Generationen hinaus verschulden,
      ohne jemals die Absicht zu haben, diese zurückzuzahlen,
      ist mir unbegreiflich...


      Wenn dem so wäre, würden sie keine Gläubiger finden. Oder würdest Du jemand Geld leihen, der nicht die Absicht hat, es zurückzuzahlen?
      Avatar
      schrieb am 09.09.01 17:40:42
      Beitrag Nr. 944 ()
      Genau das tun sie ,und jeder der Staatpapiere kauft, glaubt
      in Deutschland seit 1949 daran, daß unsere Kinder oder spätere Generationen diese Schulden bezahlen werden.
      Jede Regierung hängt sich einen Orden um den Hals, wenn es
      ihr gelingt, die NETTONEUVERSCHULDUNG zu reduzieren. Herr Eichel arbeitet auch daran.
      In den 60gern ist es auch einmal gelungen!!!!
      Ansonsten werden die Schulden Jahr für Jahr prolongiert.

      Solange m a n sich freut und ruhig schläft, wenn er in die sichern Rentenpapiere sein Geld angelegt hat, kann ja auch n i c h t s schiefgehen.
      Avatar
      schrieb am 09.09.01 17:40:56
      Beitrag Nr. 945 ()
      tja, man verläßt sich da wohl zusehr auf den Staat.
      Ich leihe ihm kein Geld.

      und die geschichte zeigt doch, wie es immer läuft.

      Staatsschulden werden irgendwann einfach für nichtig erklärt-
      die dazugehörigen Anleihen genauso...
      Avatar
      schrieb am 09.09.01 17:50:24
      Beitrag Nr. 946 ()
      Im Gold-Forum blicken viele gut durch,
      leider sehe ich diese hier nie,
      deswegen wieder Raub!


      #15 von John_Law 09.09.01 13:27:54 4385086
      Zum Posting von Depotmaster: Daß es deflationäre Folgen hätte, wenn Gold wieder "in Mode" kommt, halte ich für falsch. Natürlich werden Leute Gold
      kaufen, weil sie hoffen, so leichter Gewinn zu machen als durch "produktive" Investitionen.
      Aber zu jedem Käufer gehört schließlich auch ein Verkäufer, das Geld bleibt also im Umlauf. Keine Probleme von der Seite. Wie andere schon geschrieben
      haben ist es bei spekulativen Aktienanlagen auch nichts anderes.
      Gold hat ja den "Vorteil", daß es von recht geringem praktischen Nutzen ist und sich der "realen" Wirtschaft gegenüber daher ziemlich neutral verhält; es
      schadet keinem, wenn es hauptsächlich in irgendwelchen Tresoren verschwindet. Ganz anders sähe es aus, wenn es in Mode käme, knappe und wirklich
      nützliche Rohstoffe, z.B. Öl oder das in diesem Forum auch schon gelegentlich angesprochene Tantal zu horten und dadurch der echten Nutzung zu
      entziehen, das hätte eventuell ernste Schädigungen der Wirtschaft zur Folge.

      Wesentlich problematischer wäre es, wenn Gold, wie ja auch von vielen hier gefordert, tatsächlich zum alleinigen Standard der Währung gemacht würde. Da
      wären dann die deflationären Folgen tatsächlich kaum zu vermeiden; jede Unze, die jemand auf die hohe Kante legt, wäre wirklich dem Geldumlauf entzogen.
      Eine permanente Deflation mit allen bekannten negativen Folgen würde erzeugt, nur gemildert durch den bescheidenen Zustrom von frisch gefördertem Gold,
      oder eben der Ausgabe von "Papiergold", was ja während der letzten beiden Jahrhunderte während der Gültigkeit des Goldstandards auch praktisch überall
      praktiziert wurde.

      Ich möchte hier mal eine These aufstellen, die von allen Verfechtern des Goldstandards sicherlich heftig attakiert werden wird: Der wirtschaftliche Aufstieg
      Europas bzw. des "Westens" (wir wollen ja die USA nicht vergessen) kam erst in Schwung, seit man von der reinen Edelmetall-Umlaufwährung zur
      Inflationierung durch teilweise ungedecktes Papiergeld überging. England begann damit und wurde in der Folgezeit zur bedeutendsten politischen und
      wirtschaftlichen Macht der Welt. Praktisch alle anderen Staaten folgten, und man kann, sehr langfristig betrachtet, eigentlich nicht behaupten, daß die
      Erfahrungen damit schlecht waren.
      Natürlich ist solch ein System auf die Dauer nicht stabil, je nach Disziplin der Regierenden, allgemeines Vertrauen der Bevölkerung in das Papiergeld und zu
      ihrer Regierung, politischen Umständen usw. kann es mehr oder weniger lang gutgehen, zum Teil sogar sehr lange, aber irgendwann ist eine Herabsetzung
      des Standards nötig, oder sogar ein völliger Verfall der Währung erfolgt.
      Sehr unschön für die, die ihre Ersparnisse verlieren, in einem inflationsfreien System würde es ihnen wohl noch schlechter ergehen. Ohne Erfindung der
      Kreditexpansion würden die meisten von uns wahrscheinlich immer noch die Kühe irgendeines Adligen hüten und froh sein, wenn wir dafür genug zu Essen
      bekommen (und sehr selten überhaupt einmal Bargeld in die Finger bekommen).
      Hierbei rede ich natürlich immer noch von einer "goldgedeckten" Währung, obwohl von einer Deckung natürlich kaum die Rede sein kann, wenn die
      umlaufende Geldmenge die Menge des Reservegoldes um ein Mehrfaches überschreitet.
      Ein reines Fiat-Money-System ist die logische Weiterentwicklung davon, aber ein solches gibt es natürlich noch nicht lange genug, um abschließend darüber
      urteilen zu können. Man kann es wohl als sicher annehmen, daß hier die inflationären Tendenzen stärker sind. Ob hier jedoch langfristig die positiven oder die
      negativen Aspekte überwiegen werden kann man wohl erst in hundert Jahren definitiv sagen. Für den Einzelnen spricht natürlich nichts dagegen, sich gegen
      mögliche katastrophale Währungszusammenbrüche abzusichern, indem man Gold oder sonst irgendetwas kauft, das man für wertstabil hält.

      Schlußwort: Gold als individuelle Wertanlage und Schutz vor Inflation: Klasse! Kauft Krügerrands und Nuggets, Leute!
      Gold als Währungsstandard: Scheiße! Laßt Euch bloß diesen Blödsinn nicht aufschwatzen! Wer jetzt schon einen Haufen Gold besitzt, würde davon
      natürlich profitieren (überlegt mal, wer das wohl sein könnte ...), aber für die Masse der Bevölkerung und die Wirtschaft insgesamt wäre das eine
      Katastrophe!

      Gruß,

      John
      Avatar
      schrieb am 09.09.01 18:04:24
      Beitrag Nr. 947 ()
      Heute ist Klau-Tag,
      diesmal von MH ;)

      #13 von MHisBack 07.09.01 20:15:26 4380087
      W E L T W I R T S C H A F T

      Der Domino-Effekt

      Heute Amerika, morgen alle anderen - die Weltwirtschaft ist in der Krise. Kritiker der Globalisierung spüren Aufwind

      Von Christian Tenbrock und Wolfgang Uchatius



      Foto[M]: Keystone/Ullstein; ZEIT-Grafik


      Der Kampf geht weiter, aber mit anderen Waffen. Diesmal sollen keine Steine fliegen und keine Schüsse fallen. Am Montag kommt Horst Köhler, der Präsident
      des Internationalen Währungsfonds (IWF), nach Berlin, bei Kaffee und Kuchen will er mit Antiglobalisierern aus halb Europa diskutieren. Darüber, ob der
      weltweite Kapitalismus ein System ist, dem man vertrauen kann. Die alte Frage der Globalisierungsdebatte.
      Die sich plötzlich wieder neu stellt. Denn der wichtigste Zeuge hat seine Aussage geändert. Als Ende 1999 bei der Tagung der Welthandelsorganisation WTO
      in Seattle die Anti-globalisierungsproteste begannen, da hatten die Zentralbanker und Konzernlenker dieser Welt einen mächtigen Verbündeten: die
      Wirklichkeit. Die Weltwirtschaft boomte, in Amerika ging der Aufschwung in sein achtes Jahr. Der Dow-Jones-Index durchstieß erstmals die Marke von 10
      000 Punkten, in Deutschland machte plötzlich nicht mehr Lotto die meisten Millionäre, sondern der Neue Markt. Ein Experte nach dem anderen verkündete das
      Ende des Konjunkturzyklus, die Abschaffung der Krise. Und hatten sie nicht Recht? Im Jahr 2000 wuchs die Weltwirtschaft um 4,8 Prozent, stärker als je
      zuvor in 16 Jahren. Der neue, globale, deregulierte Kapitalismus - er schien nicht nur schneller und effizienter zu sein, sondern auch besser.
      Wohlstandsfördernder.

      Neun Monate später hat die Wirklichkeit die Seiten gewechselt. "Erstmals seit 25 Jahren beobachten wir eine gleichzeitige rasante Talfahrt aller großen
      Volkswirtschaften rund um den Globus", sagt Robert Hormats, Vizepräsident der Investmentbank Goldman Sachs. Der neue, globale, deregulierte
      Kapitalismus erlebt seine erste große Krise.

      In Amerika wuchs die Wirtschaft im zweiten Quartal um dürftige 0,2 Prozent. Allein im verarbeitenden Gewerbe gingen in den vergangenen zwölf Monaten
      800 000 Jobs verloren. Die Zahl der Arbeitslosen stieg auf 3,2 Millionen - wenig, verglichen mit manchen europäischen Ländern, aber in den USA so viel wie
      seit 1992 nicht mehr. Die Löhne stagnieren, die Einkommensunterschiede wachsen. Seit Ende 2000 gibt es für drei von vier amerikanischen Angestellten
      keine Lohnzuwächse mehr. Gleichzeitig bauen die Unternehmen Überstunden ab. Ein Automobilarbeiter in Detroit verliert allein dadurch zwischen 10 000 und
      20 000 Dollar im Jahr.

      In Deutschland wuchs die Wirtschaft im zweiten Quartal dieses Jahres überhaupt nicht mehr. Seit Januar hat die Zahl der Arbeitslosen saisonbereinigt um
      rund 100 000 zugenommen. Allein bis Juli meldeten 14 500 Unternehmen Konkurs an, zehn Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2000. Die Tariflöhne stiegen
      zwar um rund zwei, die Preise aber um fast drei Prozent. Wer hoffte, den Einkommensverlust durch Aktiengewinne auszugleichen, wurde enttäuscht.
      Anfang der Woche fiel der Neue Markt erstmals unter 1000 Punkte. Nach einer Forsa-Umfrage für den stern hat der durchschnittliche Kleinanleger an der
      Börse nicht gewonnen, sondern verloren. Rund 12 000 Mark.

      In Japan ist die Wirtschaft im ersten Quartal 2001 sogar geschrumpft, vermuten Experten, genaue Zahlen werden nächste Woche bekannt. Die
      Arbeitslosenquote stieg auf fünf Prozent. So viele Menschen ohne Job hat es dort seit 1953 nicht gegeben (siehe Seite 22). Auch die übrige ostasiatische
      Wirtschaft außerhalb Chinas sackt zusammen. Mexiko steckt tief in der Rezession, Argentinien in einer Finanzkrise. Dort haben manche Arbeitslose schon zu
      den Waffen gegriffen. Wohlstandsfördernde globale Marktwirtschaft?

      Die Krise könnte länger anhalten - und viel schlimmer werden als erwartet. Ihren Ausgang nahm sie dort, wo die Globalisierung begann: "Was wir
      unterschätzten, ist die Dauer und Intensität, mit der sich die Wirtschaftsaktivität in den USA verlangsamt hat", räumte der Chef der Europäischen Zentralbank,
      Wim Duisenberg, vergangene Woche ein. Das amerikanische Rezessionsvirus hat den ganzen Globus infiziert. Seit 1996 hatten die Vereinigten Staaten nicht
      weniger als 40 Prozent des weltweiten Wachstums erwirtschaftet, schätzt Stephen Roach, Chefökonom der Investmentbank Morgan Stanley - entweder im
      eigenen Land oder durch Importe aus Übersee, die sich in den neunziger Jahren verdoppelten. Dieses Wachstum bleibt jetzt aus, aber das ökonomische
      Schicksal der Welt hängt weiter an den Amerikanern.

      Genauer gesagt, hängt es an den amerikanischen Arbeitern und Angestellten, deren Löhne stagnieren und deren Aktien im Minus stehen. Bisher hat sie das
      wenig beeindruckt. Sie haben weiter kräftig eingekauft und damit die Wirtschaft vor einem noch tieferen Fall bewahrt. Das könnte sich nun ändern. "Es ist
      wahrscheinlicher, dass sich die Lage in den USA verschlechtert, als dass sie sich verbessert", sagt der Amerikaexperte Ullrich Heilemann vom
      Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung. Der vom New Yorker Conference Board veröffentlichte Index des Verbrauchervertrauens zeigt
      wieder abwärts. Gleichzeitig nimmt die Sparneigung der Amerikaner wieder zu. Der Konsum, die letzte Stütze der US-Konjunktur, könnte also einbrechen, die
      ohnehin niedrigen Börsenkurse mitreißen, schließlich auch den Dollar und den an die US-Währung gekoppelten argentinischen Peso - und danach die
      Währungen anderer Schwellenländer. Auch in Deutschland bräche dann wohl die überraschend starke Verbrauchernachfrage ein (siehe Seite 20), in
      anderen Ländern sowieso. Die jetzige Krise wäre harmlos gegen das, was dann käme: weltweite Massenarbeitslosigkeit, Verteilungskämpfe, neue Armut.

      Manche führende Ökonomen, etwa Rudi Dornbusch vom Massachusetts Institute of Technology (MIT), halten das für ein Horrorszenario und erwarten einen
      Aufschwung schon für Ende 2001. Aber die Anfang des Jahres große Riege der Optimisten lichtet sich. Geht es in den USA weiter bergab, drohe eine
      "globale Rezession", schreibt der IWF in seinem Konjunkturbericht. "Woher soll Wachstum kommen?", fragt Dornbuschs MIT-Kollege Lester Thurow: "Japan
      steckt fest, Europa dümpelt vor sich hin, Amerika erlebt eine harte Landung." Zwischen null und ein Prozent Wachstum gesteht Thurow der Weltwirtschaft in
      den nächsten 12 bis 24 Monaten zu. Höchstens.

      Wie konnte es zu diesem Einbruch kommen?

      Nicht wenige Globalisierungskritiker mögen die Schuld "dem Kapitalismus" geben, aber das ist so präzise wie die Feststellung, die Existenz des Autos sei
      schuld an einer Massenkarambolage. Hilfreicher ist die Frage, wie es konkret zu diesem Unfall kam, und da entdeckt man, dass die Ursache eine neue ist.
      Seit dem Zweiten Weltkrieg waren Rezessionen in den USA typischerweise die Folge von steigenden Preisen und daraufhin steigenden Zinsen. Die führten
      zu sinkenden Investitionen, Entlassungen und fallendem Konsum - die Wirtschaft rutschte in die Rezession.

      Der irrationale Manager

      Diesmal war alles anders. "Die Ursache waren Überinvestitionen", sagt Thurow - und meint damit vor allem die Unternehmen der Informationstechnik. Im
      Vertrauen auf endloses Wachstum erhöhten Halbleiterhersteller, Computerfirmen und Telekomausrüster noch im vorigen Jahr ihre Produktionskapazitäten um
      weitere 50 Prozent. Die Ausrüstungsinvestitionen aller US- Unternehmen stiegen zwischen 1993 und 2000 pro Jahr um durchschnittlich 10,5 Prozent. Keine
      neue Fabrik schien zu groß, kein Computersystem zu viel, kein Bürogebäude zu hoch. Bis die Konzernchefs merkten, dass sie von alldem zu viel besaßen -
      und außerdem hohe Schulden. Deshalb schrauben sie jetzt ihre Ausgaben zurück. Die Ausrüstungsinvestitionen in den USA sanken im zweiten Quartal um
      15 Prozent.

      Wie die Spekulanten am Aktienmarkt verhielten sich die Manager. "Jedes Gefühl für Disziplin ging verloren", sagt Morgan-Stanley-Ökonom Roach: Kollektive
      Hysterie regierte nicht nur die Finanzmärkte, sondern auch die Realwirtschaft. Die sekundenschnelle Verbreitung von Gerüchten, Prognosen, echten und
      vermeintlichen Trends habe den Herdentrieb an den Börsen und in den Büros noch verstärkt, fügt Robert Shiller an, Wirtschaftsprofessor an der Universität
      Yale und Autor des Buches Irrationaler Überschwang. Die Folge war ein Boom, der wenig mit der Realität zu tun hatte - und ist ein Absturz, der dafür umso
      wirklicher ist.

      Das müssen auch jene lernen, die für den Wiederaufschwung sorgen sollen. Alan Greenspan zum Beispiel. Siebenmal hat der amerikanische
      Zentralbankchef seit Januar die Zinsen gesenkt, um die Wirtschaft anzukurbeln. Genützt hat es bisher kaum - und es kann wohl auch nicht helfen. Weil die
      Ursache der Krise eine andere ist als früher, wirken die traditionellen Instrumente weniger. Da der Schock von der Angebotsseite kam, habe die Geldpolitik
      geringeren Einfluss, sagt Thomas Mayer, Frankfurter Chefökonom von Goldman Sachs. Soll heißen: Unternehmen, deren Fabriken zu groß und Lagerhallen
      voll sind, investieren nicht aufs Neue, weil Zinsen sinken und Kredite billiger werden. Erst müssen sie Überkapazitäten abbauen. Und das kann dauern.

      Das gilt umso mehr, als sich Amerikas Krankheit rund um den Globus verbreitet - und schließlich wieder in die Neue Welt zurückkehrt. Auch das
      unterscheidet die heutige Krise von früheren Abschwüngen. 1990 rutschten die USA in eine Rezession, Japan und Deutschland aber boomten. Selbst 1975,
      beim letzten Ölschock, stürzten zwar die großen Volkswirtschaften synchron ab, aber dafür blieben Lateinamerika und Asien relativ unbeeinflusst. Heute
      "gehen zwischen 40 und 50 Prozent der lateinamerikanischen Exporte in die USA", sagt Albrecht von Gleich, Lateinamerikaexperte am Hamburgischen
      Welt-Wirtschafts-Archiv. Viele Schwellenländer verwandelten sich in den neunziger Jahren in verlängerte Werkbänke amerikanischer Konzerne. Malaysia
      etwa erwirtschaftete im vergangenen Jahr ein Viertel seines Bruttoinlandsprodukts mit Exporten in die Vereinigten Staaten.

      Der Welthandel hat in den Neunzigern mehr als doppelt so stark zugenommen wie das Weltsozialprodukt. Kaum ein US-Konzern, der heute keine
      Niederlassung in Europa oder Asien unterhält. Kaum ein großes europäisches Unternehmen, das nicht in Amerika vertreten ist. Geht es der Tochter schlecht,
      leidet die Mutter, erkrankt die Wirtschaft im einen Land, infiziert sich schnell auch das andere - und die Infektion dort verzögert die Genesung hier. Jeder
      Prozentpunkt weniger Wachstum in Amerika führt zu 0,5 Punkten Wachstumsverlust im Euro-Raum, schätzt das Institut für Weltwirtschaft in Kiel. Die
      Globalisierung hat manchem Land großen Wohlstand gebracht. Aber: "Niemand sollte glauben, die zunehmende wirtschaftliche Vernetzung sei ein Weg zu
      mehr makroökonomischer Stabilität", sagt der Ökonom Bradford DeLong von der amerikanischen Berkeley-Universität.

      Eine durch irrationalen Überschwang ausgelöste Krise, ihre schlagartige Verbreitung über die zu ungeahnter Größe angeschwollenen internationalen
      Finanz- und Handelsströme - das hört sich neu an, ist aber nur Altbekanntes. Denn was die Welt in diesen Tagen erlebt, erinnert in vielem an Ereignisse vor
      rund hundert Jahren, an das, was Wirtschaftshistoriker die "erste Ära der Globalisierung" nennen.

      Auch damals flossen Güter und Kapital fast ungehindert um die Welt, glaubten Ökonomen an die Reichtum schaffende Wirkung von freien Handels- und
      Finanzmärkten. Gleichzeitig begeisterten neue Erfindungen die Wirtschaft. Bis 1925 entstanden in den USA rund 2000 Automobilfirmen. Telefon und Telegraf
      sorgten für eine ungekannt schnelle Verbreitung von Informationen. Dann platzte die Blase. Die Börse stürzte, die Wirtschaft schrumpfte, Millionen Menschen
      verloren ihren Arbeitsplatz. Und plötzlich etablierte sich ein neuer Zeitgeist. "Plötzlich galt alles, was sich über nationale Grenzen hinwegbewegt, ob Kapital,
      Güter oder Menschen, als etwas, das gestoppt oder zumindest kontrolliert gehört", so der Wirtschaftshistoriker Harold James, Professor an der
      Princeton-Universität und Autor des kürzlich erschienenen Buches The End of Globalization.

      Er wolle nicht behaupten, dass sich der jetzige Abschwung zu einer Depression wie in den zwanziger Jahren auswachse, sagt James. Aber was sich auf
      erstaunliche Weise gleiche, sei die Art, wie die Welt auf die Globalisierung reagiere.

      Als vor zwei Jahren 40 000 junge Menschen in Seattle protestierten, galten diese Kritiker der Globalisierung den meisten Politikern als verblendete Spinner.
      Jetzt trifft sich IWF-Präsident Köhler mit ihnen in Berlin. Selbst Regierungschefs beginnen nachzudenken - etwa über die Tobin-Steuer. "Wir können uns vor
      Gesprächsanfragen kaum retten", sagt Peter Wahl vom Verband Weltwirtschaft, Ökologie und Entwicklung (WEED), der sich seit längerem für eine
      Tobin-Steuer ausspricht. Eine solche Abgabe auf Devisengeschäfte soll Spekulanten abschrecken und die Währungen stabilisieren. Noch halten es die
      meisten Wirtschaftswissenschaftler mit MIT-Ökonom Dornbusch, der sagt: "Eine Tobin-Tax kann eine hoch über- oder unterbewertete Währung nicht retten."
      Aber seit der Asienkrise steigt die Zahl der Experten, die meinen, die Weltfinanzmärkte müssten reguliert werden.

      Neue Regeln, neue Regularien? Der Weltwirtschaftscrash von 1929 brachte nicht nur ein Korsett für die Finanzmärkte, sondern auch Hürden für den Handel.
      Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurden sie in kleinen Schritten wieder abgebaut. Anfang November sollte nun eigentlich ein großer Schritt folgen: Auf ihrer
      Konferenz in Doha (Qatar) will die WTO eine neue Runde globaler Handelsgespräche beginnen - sozusagen ein weiterer Höhepunkt in der zweiten Ära der
      Globalisierung.

      Neuer Protektionismus?

      Wenn es dazu kommt. Im Moment läuft die WTO Gefahr, dass nach der Tagung von Seattle 1999 auch die von Doha platzt. Zwar sind in dem für
      Demonstrationsfreiheit nicht gerade bekannten Scheichtum Qatar am Persischen Golf kaum Krawalle zu erwarten. Aber schon Seattle scheiterte weniger an
      heftigen Protesten als daran, dass sich die Delegierten der WTO-Mitglieder nicht einigen konnten. Gut 60 Tage vor dem Beginn der Konferenz im
      Sheraton-Hotel von Doha ist die Situation ähnlich: Viele Konflikte sind ungelöst.

      Die Entwicklungsländer argumentieren, vor neuen Verhandlungen müssten die Beschlüsse der 1994 in Uruguay beendeten Handelsrunde umgesetzt
      werden. Damals hatte sich der Süden bereit erklärt, seine Märkte für Produkte aus dem Norden zu öffnen - dafür versprach der Norden, Importschranken für
      Textilien und Agrarprodukte abzubauen. Davon sei wenig zu spüren, sagt zum Beispiel Indien. Streit zwischen den Entwicklungsländern, den USA und
      Europa gibt es auch wegen der Forderung der Europäer, über Umweltschutz oder Wettbewerbspolitik zu reden. Zwar wüssten alle Beteiligten, was auf dem
      Spiel steht, sagt EU-Handelskommissar Pascal Lamy (siehe Interview Seite 20). Dass man sich einigt, will aber auch er nicht garantieren.

      Ein Scheitern hätte gravierende Folgen. "Dann erlebt der Regionalismus eine neue Blüte", sagt Rolf Langhammer vom Kieler Institut für Weltwirtschaft. Und
      nicht nur das. "Es würde auch zeigen, dass die Industrienationen trotz schlechter Konjunktur nicht in der Lage sind, an einem Strang zu ziehen", so
      Goldman-Sachs-Vize Robert Hormats, der befürchtet, dass die Weltwirtschaft dann noch tiefer in die Krise stürzt. Die Angst vor dem befreiten Markt würde
      wachsen, der Ruf nach Regulierungen lauter werden, und die Globalisierung, dieser scheinbar unaufhaltsame Prozess, er könnte ins Stocken geraten.

      Anders gesagt, die Geschichte könnte sich wiederholen.

      Mitarbeit: Marc Brost, Thomas Fischermann



      >>>

      aktuell gebe ich eine Crash-warnung heraus, ich werde meine Aktien nicht verkaufen, trotzdem kann es sein,
      das in den nächsten 3-4 Wochen die Märkt 10-25 % runterrauschen...

      Begründung:
      Der Mix aus schlechten Nachrichten zur Wirtschaft,
      die Stimmung zur Zeit,
      globale Rezession,
      die Überbewertung der Dow-Titel bei Gewinnerwartung 2002
      die Jahreszeit selbst.

      Mal sehen...
      Avatar
      schrieb am 09.09.01 18:08:57
      Beitrag Nr. 948 ()
      Was soll das mit dem Gold?

      Gold als Inflationssicherung ist tot. Erstens mal nimmt die Inflation kontinuierlich ab, und nicht zu, eine Folge des Wettbewerbs in der weltweiten Globalisierung.
      Und wenn man schon Waren hortet wollte, da gäbs auch noch 1000 andere Möglichkeiten.

      Gold war nie wirkliche Gelddeckung, das hat der Schreiber des Artikels ja auch halbwegs verstanden. Zu Zeiten der "Golddeckung" hat nicht das Gold die Währung stabil gehalten, sondern, im Gegenteil, eine vernünftige Zentralbankpolitik den Preis des Goldes.
      Avatar
      schrieb am 09.09.01 18:16:57
      Beitrag Nr. 949 ()
      mir ging es um den Absatz zur Entwicklung von papiergeld,
      wollte das aber nicht aus dem Zusammenhang reissen.

      zum besseren Verständnis meiner Befürchtungen halt...


      ;)
      Avatar
      schrieb am 09.09.01 18:58:00
      Beitrag Nr. 950 ()
      @ sittin

      Schickes Teil #945 !

      @ teeth

      Kann den Artikel nicht mehr finden, muß ca. 2 Monate her sein. Was haste nicht verstanden ?
      Hängt mit den japanischen Reformen zusammen.
      Paßt unserem Oberlügner Greene überhaupt nicht
      ins Konzept - letzt fetzt !!!!!!!!!!!!


      Stani
      Avatar
      schrieb am 09.09.01 19:12:21
      Beitrag Nr. 951 ()
      @ stanissklave

      Kann den Artikel nicht mehr finden, muß ca. 2 Monate her sein. Was haste nicht verstanden ?

      Gilt das definitiv? Für alle Kapitalgesellschaften? Wie groß ist der Wertberichtigungsbedarf? Wen trifft es besonders?

      Halt alle Informationen, die wichtig sind, und das wären ja eine Menge.

      Schönen Gruß
      Avatar
      schrieb am 09.09.01 19:23:21
      Beitrag Nr. 952 ()
      ich suche auch mit, habe den artikel aber auch noch nicht gefunden...

      aber dafür den hier...

      #1 von Redaktion WO [W:O] 27.06.01 19:07:15 3830441
      Das Land der aufgehende Sonne befindet sich in einem Dilemma: Durch eine jahrzehntelang nachlässige Kreditvergabe sehen sich Japans Banken mit
      einem Berg fauler und risikobehafteter Kredite konfrontiert, die nun ihre Bilanzen belasten und ihre Finanzkraft schwächen. Angesichts der riesigen
      Aktienportfolios, könnte man meinen, dass sie das durch den Verkauf von Aktien kompensieren können - hätte die Idee nicht einen Haken.

      Aktienverkäufe dieser Größenordnung können von anderen Marktteilnehmern auf Dauer nicht aufgefangen werden und führen in der Folge zu einer
      Abwärtsspirale an der Börse. Diese verringert als Konsequenz nicht nur den Wert der Aktienportfolios der Banken und bedroht so deren Vermögenslage,
      sie vernichtet auch volkswirtschaftliches Kapital, indem andere Investoren ebenfalls Vermögen verlieren. In Japan wird das an dem Fall des Leitindex
      Nikkei 225 deutlich, dessen gestriger Schlusskurs meilenweit von den fast 40.000 Punkten entfernt ist, auf die er Ende der 80er Jahre angestiegen war.
      Zudem befindet sich das Land seit Jahren abwechselnd in einer Rezession oder am Rande derselben.

      In ihrem Kampf gegen dieses Dilemma finden Japans Banken nun jedoch Unterstützung bei der Regierung des Landes. Zwar hat diese auch zuvor schon
      massive Hilfsprogramme aufgelegt und ist damit gescheitert, jedoch gibt es begründete Hoffnungen, dass die Chancen auf einen nachhaltigen Effekt
      diesmal besser stehen.

      Ein neuer Plan der Regierung sieht vor, bis März 2002 ein staatliches Unternehmen zu gründen, dass Japans Banken über einen Zeitraum von fünf Jahren
      als Abnehmer von Aktien zur Verfügung steht. Die überdimensionierten Aktienportfolios der Banken haben selbst nach den schon erfolgten Verkäufen
      und den erlittenen massiven Wertverlusten noch immer ein Volumen von 36 Billionen YEN (290,84 Mrd.$) und übersteigen bei vielen Banken deren übriges
      Vermögen deutlich. Behalten die Institute ihre Praxis bei, jährlich Aktien im Wert von rund 3,1 Billionen YEN auf den Markt zu werfen, dürfte es schwer
      werden, eine nachhaltige Erholung oder wenigstens Stabilisierung der japanischen Börse zu erzielen.

      Das neue Staatsunternehmen soll mit Hilfe von Regierungsgarantien zunächst 2 Billionen YEN an Kapital aufnehmen, wobei die Summe später erhöht
      werden kann. Dabei steht es den Banken frei, ob, welche und wie viele Aktien sie an das Unternehmen verkaufen. Allerdings will die Regierung sie dazu
      anhalten, die Möglichkeit nur als eine Art letzte Rettung zu betrachten, wenn die jeweiligen Alternativen mit zu vielen Nachteilen verbunden sind.

      Während uneinbringbare Kredite dem Willen der Regierung zufolge in drei Jahren abgeschrieben sein sollen, hat die Bankenaufsicht zusätzlich das Ziel
      ausgegeben, den Wert von den Aktienportfolios der Banken auf die Höhe von deren übrigem Vermögen zu reduzieren. Derzeit stehen bei Japans 16
      führenden Banken 23 Billionen YEN an Vermögenswerten 36 Billionen Yen an Aktienvermögen gegenüber. Um 13 Billionen YEN müssen die Portfolios
      demnach noch reduziert werden.

      Bleibt die Frage, was das Staatsunternehmen mit den Aktien anstellt, die sie von den Banken übernimmt. Auch hier hat die Regierung eine Lösung
      vorgesehen: Sie sollen in frei handelbaren börsennotierten Fonds gebündelt und an interessierte Anleger ausgegeben werden.

      Autor: Henning Osmers, für wallstreet:online aus Kuala Lumpur, Malaysia.
      Avatar
      schrieb am 09.09.01 19:27:42
      Beitrag Nr. 953 ()
      Ich hab es mir im Zusammenhang mit dem jap. Bankensystem gemerkt, und daraus meine persönlichen Schlüsse gezogen.
      Aber ich bin der Meinung, dies gilt auch für Industrieunternehmen. Dies würde auch den " Rückgang "
      des Nikkei erklären. Nur hätte ich erwartet, daß die
      aus den USA vermutlich schon abziehenden Gelder
      ( Bonds und Aktien ) unmittelbar zum Stützen des Nikkei
      benutzt würden, warum trotzdem der Fall ?

      Wird das Kapital vielleicht erst in den Nikkei gepumpt, wenn die Bombe Anfang Oktober platzt, und dann eine Trotzreaktion zu inzenieren, um die Privaten wiedermal zu belügen - scheibares Vertrauen vorzugaukeln ?

      Hast Du Dich `mal gefragt, warum der Yen im Verhältnis zum Dollar relativ stark ist, relativ zu den katastrophalen Wirtschaftsdaten aus dem Land der rising sun der letzten Wochen ?
      Ein Abfluß großen Kapitals aus dem US $ - Raum , hinein
      in den Yen würde dies erklären.

      Aber bitte, ziehe aus meinen Worten allein noch keine Anlageschlüsse, sondern recherchiere selber.
      Bezüglich des Artikels könnte Germanasti Dir vielleicht weiterhelfen.



      Stani
      Avatar
      schrieb am 09.09.01 19:36:44
      Beitrag Nr. 954 ()
      Ach so, zum Punkt Wertberichtigungsbedarf hatte ich
      mir folgendes Adjektiv gemerkt: " Enorm " !
      Oder was glaubst Du, warum die es jahrelang vor sich hergeschoben haben ?

      Stani
      Avatar
      schrieb am 09.09.01 19:54:30
      Beitrag Nr. 955 ()
      Der hier geht schon in die Richtung.

      Thread: Mir ging heute Mittag mein Fernseher kaputt ...
      Avatar
      schrieb am 09.09.01 20:10:04
      Beitrag Nr. 956 ()
      das ist ein falscher Link, nehme ich mal an...
      Avatar
      schrieb am 09.09.01 20:26:02
      Beitrag Nr. 957 ()
      Avatar
      schrieb am 09.09.01 21:02:38
      Beitrag Nr. 958 ()
      wenn ich Japan so anschaue, wird mir Angst und bange
      Avatar
      schrieb am 09.09.01 21:02:38
      Beitrag Nr. 959 ()
      wenn ich Japan so anschaue, wird mir Angst und bange
      Avatar
      schrieb am 09.09.01 21:20:15
      Beitrag Nr. 960 ()
      #940,941

      Steht eigentlich in jedem seriösen Lehrbuch über
      Finanzmärkte, das der Staat lediglich Schulden bedient,
      aber niemals zurückzahlt( s. z.B Stephen Valdez, An Introduction to global financial markets, 1993, S. 53f).

      Die alten Schulden werden, wie in einem Kettenbriefsystem
      durch Ausgabe neuer Schuldpapiere finanziert; deswegen merkt
      es der einzelne Schuldner zunächst einnmal nicht, was gespielt wird; denn er erhält ja zunächst sein Geld zurück. Aber darin liegt auch mit ein Grund, warum die Staatsschulden auf lange Sicht stetig wachsen( ganz im Gegensatz dazu, was uns @Helmut für sein Amerika immer
      weismachen will). Eine mässige Inflation ist dabei natürlich
      im Interesse des Schuldners.
      Avatar
      schrieb am 09.09.01 21:50:27
      Beitrag Nr. 961 ()
      @Ken_meyer

      1.) Steht ganz sicher in keinem einzigen seriösen Lehrbuch

      2.) Zuerst behauptest Du, der Staat zahlt nicht zurück, dann, er zahlt zurück, aber der Gläubiger merkts gar nicht :confused: :confused:

      3.) Glaubtst Du wirklich, alle Fondsmanager auf der Welt, die Milliarden zu verwalten haben, und davon gerade gern Staatsanleihen kaufen,
      sind blöd, und nur Du hast den Betrug als einziger gemerkt?

      4.) Die Nicht-Rückzahlung der Anleihen ist für die großen Wirtschaftsmachten sicher kein Thema, das man hier zu diskutieren bräuchte. Was anderes wäre es mit Rußland- oder Südafrika-Anleihen usw.

      5.) Die Beschäftigung mit der Möglichkeit der Nichtrückzahlung von US-Staatsanleihen ist Zeitverschwendung. Sie lenkt von der wichtigeren Frage ab: Die Gefahr, die dem Gläubiger durch Wechselkursänderungen (Abwertung des USD) droht.
      Avatar
      schrieb am 09.09.01 21:57:55
      Beitrag Nr. 962 ()
      @teeth
      #959
      Du erwartest jetzt nicht ernsthaft, dass ich dazu einen
      Kommentar abgebe, oder?!
      Avatar
      schrieb am 09.09.01 22:17:45
      Beitrag Nr. 963 ()
      @Ken_meyer

      Es ist Dir absolut freigestellt, Kommentare anzugeben oder es bleibenzulassen.
      Wenn Deine Kommentare konstruktiv sind, könnten sie ja zu Diskussionen und neuen Erkenntnissen führen
      Avatar
      schrieb am 09.09.01 22:50:44
      Beitrag Nr. 964 ()
      hi @all,
      vielleicht verfehle ich jetzt das thema, aber ich wüsste doch zu gern, was ihr von der tobin-steuer haltet. schliesslich soll das ein instrumentarium gegen die spekulationsblase sein.

      hier ein link zur info: http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,152652,00.…:
      replik von attac: finanzkrisen den nährboden entziehen

      ich persönlich denke, dass die devisenmärkte zu sensibel sind, um dort experimente zu starten. auch wenn eine neue marktwirtschaft neue rahmenbedingungen bräuchte...ob gerade diese idee ein steuerungsmodell für das zeitalter der globalisierung sein könnte, da habe ich meine zweifel. der schuss könnte auch nach hinten losgehen.

      im übrigen glaube ich, dass die fed von angst regiert wird, und angst ist bekanntlich ein schlechter ratgeber. die wünschenswerte seitwärtsbewegung kann es gar nicht geben, weil viel zuviele emotionen im spiel sind und ausserdem die geschwindigkeit des online-zeitalters hohe volatilitäten = weite schwünge an den aktienmärkten produziert.

      die fed weiss auch um die faktoren, die eine wwk auslösen könnten, und auch, wenn diese gar nicht ausgelöst wird, wird die angst davor doch noch lange die märkte bestimmen.

      grüsse
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 09.09.01 23:02:43
      Beitrag Nr. 965 ()
      @cabinda

      Meine Meinung: Die Tobin-Steuer wird es nie geben. Erstens hat sie keine Befürworter unter den Ökonomen. Zweitens wäre sie eine Art "Umsatzsteuer" auf die Kapitaltransfers, und Umsatzsteuern sind in der Konkurrenz der Länder nicht durchsetzbar, schon bei den Ertragssteuern gibt es Schlupflöcher.

      Übrigens: es wird auch keine wwk geben (was nicht heißt, daß die Aktienmärkte noch mal empfindlich nach unten gehen können).

      Schöne Grüße
      Avatar
      schrieb am 09.09.01 23:11:21
      Beitrag Nr. 966 ()
      hallo teeth,

      danke für deine meinung.

      Übrigens: es wird auch keine wwk geben (was nicht heißt, daß die Aktienmärkte noch mal empfindlich nach unten gehen können).

      das seh ich genauso, und genau deshalb werde ich mich auch weiterhin mit aktien und trends beschäftigen. outperformer gibt es nämlich immer.

      auch schöne grüsse
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 10.09.01 08:10:17
      Beitrag Nr. 967 ()
      WWK nein,
      aber eine globale Rezession haben wir ja nun schon fast ( je nach Definition )


      Weiter sinkende Aktienkurse, sogar crashartig, sind wahrscheinlich...


      Übrigens, wie war es denn eigentlich bisher,
      wenn ein Staatsbankrott eintrat?

      Die Bürger stürmten die Banken,
      und wollten ihre Ersparnisse sofort abheben.

      Dazu gehören wohl auch Bonds und Aktien,
      aber genauere Quellen wären mir willkommen.

      Da die Banken in diesem Fall hoffnungslos
      überfordert sind, weil sie so viel Bargeld nicht zur Verfügung haben,
      muß man das Volk beruhigen.
      Es ist wohl in der geschichte schon häufiger gelungen,
      dieses zu erreichen, in dem man fremde Assets von anderen
      Notenbanken zeigte.

      Nun meine Spekulation:

      Sollte es mal in einem Industrieland wieder so weit kommen
      ( und teeth, ich meine es ist keine Frage das es wieder passiert,
      höchstens wann... )
      gibt es dann noch genug Assets, die wirklich einen gegenwert haben,
      oder anders gefragt,
      was nutzt es mir, wenn die mir Dollars oder Yen zeigen,
      bei denen ich weiß, das der Staat ebenfalls hoch verschuldet ist...
      Avatar
      schrieb am 10.09.01 11:34:50
      Beitrag Nr. 968 ()
      @teeth

      ist ja zu grosszügig von Dir, mir Kommentare freizustellen.

      Ich bin immer wieder "begeistert" über die Grosskotze bei
      w:o. Fakt ist, Du hast überhaupt nicht kapiert, was ich geschrieben habe, und schaltest aber wie selbstverständlich
      auf Attacke.

      Ich würde mir wünschen, das Du Dir am Thread von @cabinda
      mal ein Beispiel nimmst, bez. Umgangsformen.
      Avatar
      schrieb am 10.09.01 11:50:19
      Beitrag Nr. 969 ()
      @ Ken

      Ruhig Blut Kamerad !
      Wer Deine Beiträge kennt, weiß was er von Dir zu halten hat.
      Also immer gelassen -, und der eigenen Linie treu bleiben.


      Stani
      Avatar
      schrieb am 10.09.01 16:09:19
      Beitrag Nr. 970 ()
      @ cabinda

      vielleicht verfehle ich jetzt das thema, aber ich wüsste doch zu gern, was ihr von der tobin-steuer haltet. schliesslich soll das ein instrumentarium gegen die spekulationsblase sein.

      Die Tobin Steuer ist kein Patent-Rezept:
      1: Ueberbewertete Waehrungen wuerden auch mit einer Tobin-Steuer abgeschossen.
      2: Die Tobin-Steuer koennte kurzfristige Wechselkursschwankungen verringern. Aber wie gesagt: Drastische Ueber- oder Unterbewertungen koennten nicht verhindert werden.
      3: Die Tobin-Steuer wuerde (ganz im Gegensatz zur Meinung von vielen Globalisierungsgegnern, Gruenen-Politkern und sonstigen oekonomischen Laien) kein nennenswertes Steueraufkommen kreieren: Einfach alle Devisentransaktionen mit dem Steuersatz zu multiplizieren (wie das z.B. der Spiegel in einem Artikel getan hat), ergibt leider nicht die Steuereinnahmen der Tobin-Steuer. Das grosse Volumen von Devisentransaktionen entsteht dadurch, dass Banken auf beiden Seiten des Atlantiks sstaendig (mehrmal taeglich) riesige Summen hin- und herschicken.
      Die kleinste Steuer wuerde das Volumen stark verringern, und dadurch wuerden auch die Steuereinnahmen wegbrechen.

      Fazit: Die gesamte Diskussion um die Tobin-Steuer in Detuschland und Frankreich wurde initiiert von Sozialisten, die einfach nur eine neue Quelle fuer Steuereinnahmen haben wollen. Alles unter dem Deckmantel der Stabilisierung der Finanzmaerkte.
      Avatar
      schrieb am 10.09.01 16:48:37
      Beitrag Nr. 971 ()
      @ Ken, teeth

      Zitat Ken: Steht eigentlich in jedem seriösen Lehrbuch über Finanzmärkte, das der Staat lediglich Schulden bedient, aber niemals zurückzahlt( s. z.B Stephen Valdez, An Introduction to global financial markets, 1993, S. 53f).

      Zitat teeth: Steht ganz sicher in keinem einzigen seriösen Lehrbuch

      Villeicht darf ich mal als Vermittler auftreten.

      1: In dem Sinne, dass zur Durchfuehrung der Geldpolitk einfach Staatsanleihen benoetigt werden, gibt es inder Tat Staatsanleihen, deren Nominalwert netto nicht zurueckgezahlt wird: Laeuft die eine Anleihe aus, wird sie durch die naechste ersetzt.
      2: Aber: Selbst eine Anleihe, deren Nominalwert nie zurueckgezahlt wird, wird eben doch zurueckgezahlt. Durch die Zinsen. Angnommen ich leihe jemandem 100 DM zu 6% p.a. und die Anleihe wird nie faellig. D.h. der Schuldner zahlt mir 6 DM jaehrlich bis ins unendliche. Dann ist der abdiskontierte Strom der Zinszahlungen (wenn man fuer den Diskont auch 6% benutzt) exakt 100 DM. D.h. auch wenn die Anleihe nie faellig wird, bekommt der Glaeubiger seine 100 DM zurueck.
      Avatar
      schrieb am 11.09.01 11:43:52
      Beitrag Nr. 972 ()
      Zum Thema Anleihen und Diskussionsstil:
      Also zumindest mir geht es nicht darum, Recht zu haben, und ich habe auch keine missionarischen Absichten.
      Ich gehe auch nicht von irgendwelchen Katastrophen- und Weltuntergangsszenarien aus. Es geht mir
      ausschließlich darum, mir ein adäquates Bild der Weltwirtschaft zu machen, um so die Chancen zu erhöhen, die
      richtigen Anlageentscheidungen zu treffen. Und das setzt IMHO Arbeit voraus, so z.B. die richtigen Daten zu
      erhalten.
      Und so was ist vollkommen öde, wenn man es alleine macht, und kann Spaß machen, wenn man die
      verschiedenen Ideen diskutiert.
      Deswegen versuche ich die Aufmerksamkeit bei der Anleihenproblematik von Staatsanleihen, im
      Unterschied zu Unternehmensanleihen, auf das Währungsabwertungsproblem zu lenken. Hier droht dem
      Gläubiger die größere Gefahr, nicht in der brutalen Nichtrückzahlung der Anleihe. Und weiterhin wirkt sich eine
      Währungsabwertung auch auf Aktienanlagen aus.
      Falls es aber hier um eine reine Grundsatzdiskussion gehen sollte, nach dem Motto: „Staaten zahlen nie zurück!“
      vs. „Staaten zahlen immer zurück!“, und die Kraft des letztlich siegreichen Argumentes sollte schließlich die
      Lautstärke sein, mit der es wiederholt wird, und eine differenzierte inhaltliche Diskussion wird nicht gesucht,
      dann würde ich mich an dieser Stelle bei den Betroffenen entschuldigen und mich aus der Diskussion
      ausklinken.

      @Ken_meyer
      Wenn Du mich fragst, ob ich eine Antwort erwarte, kann ich das nicht beurteilen. Ich weiß nicht, ob du vorhast
      zu antworten.
      Wenn Deine geäußerte Meinung zur Staatsverschuldung ohne zu unterscheiden, ob es sich auf Rußland oder die
      Schweiz beziehen soll, endgültig ist, dann ist es halt so. Ich kann damit leben, daß Du sie nicht hinterfragst.

      @helmut
      Ich hatte in einem vorherigen Beitrag zwei konkrete Fagen an Dich gestellt, zur Versteuerung in den USA, und
      zur Annahmepolitik der FED bezüglich lombardfähigen Wechseln, als Alternative zu US-treasuries.
      Ich hab der bisherigen Diskussion entnommen, daß Du a.) in den Staaten lebst und b.) im Finanzbusiness
      arbeitest. Wenn die Fragen für Dich einfach zu beantworten sind, wäre ich Dir für die Iinfo dankbar.
      Schöne Grüße
      Avatar
      schrieb am 11.09.01 12:07:28
      Beitrag Nr. 973 ()
      Gehts hier eigentlich noch ums Thema?

      Wieviel Nettovermögen habendie US-Bürger eigentlich pro Kopf?

      Also vom Brutto die Schulden abziehen und dann haben wir das Nettovermögen (korrekt?)?

      Gruss
      AHCB
      Avatar
      schrieb am 11.09.01 12:07:57
      Beitrag Nr. 974 ()
      @Teeth

      > zur Staatsverschuldung ohne zu unterscheiden, ob es sich auf Rußland oder die
      > Schweiz beziehen soll,

      Aber genau sowas lernt man in diesem Thread:
      "Schulden auf der einen Seite sind einfach Guthaben auf der andern Seite.
      Ergo kein Problem."
      Warum soll das bei Staatsschulden anders sein?

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 11.09.01 12:18:36
      Beitrag Nr. 975 ()
      @AHCBecker

      > Also vom Brutto die Schulden abziehen und dann haben wir das Nettovermögen

      Vermögenswerte können allerdings recht schnell ändern.

      Wenn alle ihre Aktien und Immobilien gleichzeitig verkaufen wollen,
      um ihre Schulden zu bezahlen, dann gäb`s lange Gesichter.

      Wenn alle gleichzeitig ihre Schulden aus einem (fiktiven)
      Cash-Bestand bezahlen, dann gäb`s einfach keine Schulden mehr.


      Coubert
      Avatar
      schrieb am 11.09.01 12:26:59
      Beitrag Nr. 976 ()
      Ist schon richtig. Aber darüber hinaus sollten die US-Bürger doch auch Festverz., Immos etc. pp besitzen.

      Da könnte man doch zumindest jetzt, nachdem die NASDAQ ja nur noch ein KGV von etwa 45 fürs nächste Jahr hat ein kurzen Blick auf diese Zahlen werfen.

      Im allgemeinen Denke ich, das in USA doch eine gewisse Verschuldungsmaschinerie im Gange ist, die sich kaum oder nur sehr schwer stoppen lässt. Schließlich muss man bedenken, das die USA ein reiches Land sind (angeblich), aber das im Prinzip sich dort noch krasser wie bei uns wenige viel teilen und viele "nichts" haben!

      Und bei der negativ-Sparquote, wo soll da noch Geld für magere Zeiten herkommen?

      Es heisst doch auch, leg dir was in den sieben fetten Jahren zur Seite und du wirst in den sieben mageren Jahren kein Hunger leiden! So oder so ähnlich a la Jakob (hiess doch Jakob der Gute aus der BIbel oder?)

      Gruss
      AHCB
      Avatar
      schrieb am 11.09.01 16:05:55
      Beitrag Nr. 977 ()
      Trauerposting an die Liedenden,die Toten und die Hinterbliebenen - soetwas verabscheut jeder gesunde Mensch !


      In stiller Anteilnahme Stani
      Avatar
      schrieb am 11.09.01 20:03:37
      Beitrag Nr. 978 ()
      Hat recht Stani!!!

      Wegen was regen wir uns noch auf,fallende Kurse, so ein Quatsch!!

      Mein Beileid über den grossen Teich.

      cu DL
      Avatar
      schrieb am 12.09.01 14:25:54
      Beitrag Nr. 979 ()
      Terrorbaisse oder Terrorhausse?

      Am Dienstag, den 11. September, hat sich die Welt verändert, denn es ist etwas geschehen, was niemand vorher für möglich gehalten hat. Hat sich damit jedoch auch die Börsenlandschaft grundlegend verändert? Die Vereinigten Staaten von Amerika, die politisch und wirtschaftlich führende Weltmacht, sind von einem brutalen Terroranschlag in ihrem Innersten getroffen worden. Die Weltbörsen gingen sofort auf rasende Talfahrt, während die US-Börsen noch geschlossen sind.

      Dieser Artikel ist am Mittwoch Morgen unter dem Schock der Ereignisse geschrieben: Der Dax hat am Tag des Terrors teilweise deutlich über 500 Punkte verloren und erst bei 4.130 Punkten sein Tagestief gefunden. Derzeit pendelt der Index um ein Niveau von etwa 4.200 Punkte. Tokio hat am Morgen über 6 Prozent verloren und was in den USA selbst passieren wird, ist derzeit noch nicht absehbar.

      Wie wird nun die weitere Zukunft aussehen? Ich möchte an dieser Stelle eine gewagte Prognose machen: Der schreckliche Terror hat das Ende der Baisse eingeläutet! Es wird eine Phase der psychischen wie wirtschaftlichen Besinnung einsetzen, welche die USA wieder zu der Stärke führen wird, die sie in den letzten ein bis zwei Jahren tatsächlich zu verlieren schienen. Dieses Szenario würde sich zudem vollkommen in das bereits vorhandene Muster einpassen, nach welchem dieses große Land gerade dann, wenn es sich von außen bedroht sah, am stärksten war.

      Das alternative Szenario wäre hingegen ein nicht kittbarer Riss im amerikanischen Wirtschaftsmodell, verursacht beispielsweise durch eine generelle Verhaltensänderung der amerikanischen Konsumenten. Ich habe in der Vergangenheit sehr oft über dieses Thema geschrieben, über die enorme Verschuldung der US-Haushalte und über die Wechsel, die hier täglich auf eine sehr ungewisse Zukunft gezogen werden. Und ich habe über die Angst geschrieben, dass dieses Modell sich nicht bis zum jüngsten Tag aufrecht erhalten lässt.

      Doch der gegenwärtige Schock, unter dem derzeit die USA und mit ihnen die ganze Welt steht, hat prinzipiell nichts mit den amerikanischen Innenverhältnissen zu tun. Natürlich muss man jetzt fragen, wie so etwas überhaupt möglich sein konnte. Doch gleichzeitig kann man sicherlich relativ sicher sein, dass derartiges sich in Zukunft nicht wiederholen wird. Der Schock an den Weltbörsen hat deshalb auch gegenwärtig nichts mit dem amerikanischen Inneren zu tun, sondern es ist eine Reaktion auf die Bedrohung durch einen äußeren Feind.

      Diesen äußeren Feind kennt man zwar noch nicht, doch sobald dies der Fall sein wird, wird man ihm gnadenlos den Garaus machen. Die gegenwärtige Situation ist damit bei aller Tragik für die betroffenen Menschen aus meiner Sicht in keinster Weise mit der ungemein gravierenderen Situation des überwundenen kalten Krieges zu vergleichen. Amerika wird sich wehren - und dem Rest der Welt wird es dabei den Atem verschlagen, welche Stärke sich dabei zeigen wird.

      Unter dem Druck der Weltwirtschaftskrise hat der damalige Präsident Roosevelt den New Deal beschlossen. Der gegenwärtige Schock - in unserer Mediengesellschaft zeitgleich in jedes Wohnzimmer der Welt live übertragen - wird aus meiner Sicht zu einem weiteren New Deal führen, egal wie dieser letztlich genau aussehen mag. Amerika wird noch wehrhafter werden, und die gesamte Bevölkerung wird mitziehen.

      Große Krisen können damit - so paradox das klingen mag - zu großen wirtschaftlichen Leistungen führen. Auch das deutsche Wirtschaftswunder wäre ohne die Zerstörung des Zweiten Weltkrieges niemals denkbar gewesen. Und das amerikanische Staatsbudget hat alle Luft dieser Welt für Investitionen in gigantischem Ausmaß. Ich denke, dass wir nach einer kurzen weiteren Zeit der völligen Verunsicherung dies bald an den Börsen merken werden. Ich habe jedenfalls bereits gestern deutsche Standardaktien gekauft.


      Von Bernd Niquet

      12.09.2001


      StaniRebell
      Avatar
      schrieb am 12.09.01 15:12:08
      Beitrag Nr. 980 ()
      #977

      ich habe den Artikel von Niquet auch gelesen; was mir dabei
      als erstes in den Sinn kam, ist dass der besser hätte
      Automechaniker werden sollen, von Psychologie hat der Typ
      nicht die geringste Ahnung.
      Avatar
      schrieb am 12.09.01 17:00:58
      Beitrag Nr. 981 ()
      @ alle

      Wollte mich nur melden: Ich bin noch am Leben! Ich bin zwar Wallstreet-Sklave (so heben das einige von Euch mal ausgedrueckt) aber ich arbeite gluecklicherweise nicht in New York. Freunde und Bekannte, die im WTC arbeiteten, haben alle ueberlebt. Unsere New Yorker Zentrale war gluecklicherweise nicht im WTC, so dass meine Kollegen in NYC auch alle ueberlebt haben.

      @ rebellruser

      Niquet ist ein ignorantes, pietaetloses A-loch. Das muss man mal so sagen.

      Pietaetlos, weil er den schlimmsten Anschlag auf die westliche Welt dazu benutzt Zweckoptimismus zu verbreiten (womoeglich um sein eigenes Portfolio zu retten). Wie soll denn wohl ein Terroranschlag die Boerse retten? So nach dem Motto, erst zerstoeren wir ein 7 Mrd. Mark teures Gebaeude, und toeten 10000 Menschen, dann koennen wir Dank Wiederaufbau schneller wachsen? Warum sprengen wir nicht auch noch den Sears Tower in Chicago? Einfach nur geschmacklos, der Mann. Mich wuerde nicht wundern, wenn der Niquet auch noch schreibt: "Welche Aktien profitieren vom Terror? Jetzt Zement-Aktien kaufen."
      Avatar
      schrieb am 12.09.01 17:10:18
      Beitrag Nr. 982 ()
      Tach Jungs !

      Bitte versteht mich nicht falsch, mein posting # 975
      gilt uneingeschränkt, aber ich möchte hier nocheinmal auf mein posting # 838 verweisen.
      http://www.wallstreet-online.de/ws/community/board/threadpag…
      Bitte versteht mich auch hier nicht falsch, es ist
      keinesfalls so, daß ich auf diese Prognose in irgendeiner Form stolz wäre, oder ähnliches. Was ich einfach mit diesem Hinweis aufzeigen möchte, ist der Umstand, daß selbst für
      einen Laien wie mich die arrogante und verächtliche
      ( Außen )- Politik der USA, und ihre möglichen Folgen erkennbar waren.
      Warum sind erst solche Massaker nötig, um die elitären Regierungen zum Überdenken ihrer Politik bzw.
      ihrer Umgangsformen mit den Regiereungen kleinerer,
      aber trotzdem souveräner Staaten zu überdenken ?

      Wobei ich zugebe, daß selbst diese Ansätze derzeit nicht zu erkennen sind - wieviel Blut muß wohl noch fließen, bis
      Amerika auf einen Kurs des Miteinander umschwenkt,
      anstatt immerwieder die Repression, Agression und Einschüchterung der anderen Staaten zu prefärieren ?


      der Stani-John
      Avatar
      schrieb am 12.09.01 17:11:06
      Beitrag Nr. 983 ()
      Was Niquet sich wirklich hätte schenken können, ist der Hinweis auf seinen Aktienkauf.
      Damit hat er sein wahres Innenleben demaskiert.
      Den Artikel hätte sicher jeder von uns schreiben können,
      da sagt er uns nun wirklich nichts Neues.
      Der Artikel wird ihm eher schaden, wenn man halt nicht so vergeßlich wäre.
      Avatar
      schrieb am 12.09.01 17:15:10
      Beitrag Nr. 984 ()
      @ helmut

      schön, daß es Dir und Deinem Umfeld gut geht.

      Gut, Niquet hin oder her, aber ich glaube er meinte den nationalen Zusammenhalt, der Kraft geben kann.
      Vielleicht wirkt sich das ja auf die Investitionen
      und letztlich die Konjunktur aus, an der ja so viel hängt.

      der StaniJohn
      Avatar
      schrieb am 12.09.01 17:15:40
      Beitrag Nr. 985 ()
      @Helmut

      Ich freue mich, wieder von Dir zu hören!

      gruss

      ken
      Avatar
      schrieb am 13.09.01 23:02:27
      Beitrag Nr. 986 ()
      Das Ende der Spaßgesellschaft
      Der 11. September 2001 wird in die Annalen der Geschichte eingehen, und er wird das Ende unserer Spaßgesellschaft bedeuten. Wir haben den Konsum vor alles gestellt (immerhin wird zwei Drittel des Bruttosozialproduktes Amerikas in Konsumgütern aller Art erstellt), und wir haben das Kapital oder schlicht einfach das Geld zum allmächtigen und alleinigen Gott erhoben, dem zu opfern wir alles bereit waren. Am 11. September erfolgte ein Angriff auf unsere zivilisierte Gesellschaft. Er war so gewaltig, dass Pietät eigentlich gebietet zu schweigen. Als Kolumnist gebe ich trotzdem einige persönliche Eindrücke weiter, ich bin es auch meiner Familie und meinen Freunden schuldig.

      Der italienische Minister für Außenhandel, Adolfo Urso, hat es so formuliert: „Der Anschlag war eindeutig gegen die Globalisierung gerichtet, die ohnehin seit dem G8-Gipfel in Genua für viele Menschen negativ belastet ist.“ Meiner Ansicht nach ist dieser Angriff vor allem auf die „globale Amerikanisierung“ der Welt gerichtet. Es kann und es wird nie eine kulturelle Globalisierung geben. Es ist daher völliger Unfug mit Hilfe des kapitalistischen Systems die Welt gleichschalten zu wollen, zum Beispiel nach amerikanischen Muster. Die Terroristen von New York und Washington haben uns allen gezeigt, wie verwundbar unsere Welt ist. Schließlich haben wir den Terroristen auch das notwendige Kapital zur Verfügung gestellt, mit dem eine solche Terroraktion finanziert wurde. Die Verdreifachung des Ölpreises seit über einem Jahr kam nicht etwa der Dritten Welt oder den Minderbemittelten unserer Konsumgesellschaft zugute, sondern den reichen Ländern und einigen Mächtigen im Nahen Osten. Die Terroristen haben uns gezeigt, wie dumm und unsinnig es ist, mit hohem Aufwand ein Raketensystem im Weltraum aufbauen zu wollen, das letzten Endes nur einigen großen Gesellschaften Grossaufträge vermittelt. Sie haben gezeigt, es genügt ein paar Verkehrsflugzeuge zu kapern, um das Zentrum des Weltkapitals in Schutt und Asche zu legen. „Es geht geradezu eine biblische Symbolik von dieser entsetzlichen Schicksalswende aus.“ erklärte der Historiker und Nahost-Experte Peter Scholl-Latour.

      Ich empfehle Ihnen, Ihre Anlagestrategie auf Grund dieser neuen Situation zu überdenken und folgende Punkte zu beachten:

      Es erscheint mir notwendiger denn je, einen hohen Anteil von Liquidität zu halten. Außerdem sollten Triple A-Anleihen das Rückgrad ihres Portfeuilles bilden. Ich habe seit mehreren Jahren diese Anlagestrategie immer wieder empfohlen und dafür viel Kritik einstecken müssen. Anfang August (siehe meine Kolumne: Sind in Wirklichkeit die aktuellen Nachbeben nur die Vorbeben für den Mega-Crash? Nicht auszuschließen... ) empfahlen folgende Top-Investmentbanken eine Reduktion der Cash-Position eines Portfeuilles auf null: Deutsche Bank (Ed Yardeni), Goldman Sachs (Abby Joseph Cohen), Lehman (Jeffrey Applegate), Morgan Stanley (Peter Canelo), Salomon Smith Barney (Comité). Jeder der über eine gewisse Lebenserfahrung verfügt, sollte immer einen Teil seiner Anlagen in Liquidität halten, um flexibel zu bleiben und nicht Banken oder anderen Institutionen das Handeln zu überlassen. Das bedeutet natürlich, dass ein Teil des verfügbaren Einkommens nicht konsumiert oder in Aktien investiert wird. Die Spaßgesellschaft dagegen ist nur am kurzfristigen Genuss und an der Gewinnmaximierung ausgerichtet; sie kam vor allen Dingen seit 1996 in Schwung, als die Börsen der Welt mit jährlichen Zuwachsraten von über 15 Prozent den Anlegern vorführten, dass trotz schwachen Wirtschaftswachstum die Aktienkurse in den Himmel wachsen können. Der Hohepriester dieser Spaßgesellschaft, Alan Greenspan, hatte 1997 und 1998 alle Ängste der Anleger vertreiben können, und auch heute wird berichtet, dass es weltweit eine gigantische Liquiditätsversorgung von 80 Milliarden Dollar organisiert, um den Schaden des Angriffes zu kompensieren. Anhänger der Spaßgesellschaft vertrauen ihm, dass auch dieses Mal das Problem mit einer Geldspritze gelöst werden kann und fangen bereits an, Aktien zu kaufen.

      Aber dieses Mal ist es wirklich anders, und es werden Jahre vergehen, bevor die Wunden vernarbt sind und eine neue Gesellschaftsform mit anderen Sicherheitsstandards entsteht. Wir wissen aus der Geschichte, dass aus großen Ereignissen eine neue Kraft entstehen kann, von der wir heute noch keine Ahnung haben. Die Konsequenz aus der letzten Weltwirtschaftskrise in den 30er Jahren war die Wirtschaftspolitik eines Präsidenten Roosevelts mit dem New Deal. Es wird zu einem New Deal kommen, und bis dahin sollten die Anleger konservativ bleiben. Es ist mehr als wahrscheinlich, dass der US-Verbraucher in seinem Zukunftsvertrauen in die Wirtschaft erschüttert ist: Mit anderen Worten, er könnte wieder sparen, denn in Amerika ist die Sparquote zum ersten Mal in diesem Jahr wieder negativ geworden, und der Konsument sah auch die Sinnlosigkeit des Sparens ein, da sein Nettoreichtum (wealth effect) ihn immer reicher werden ließ. Wer also sparte, verhielt sich dumm, denn er konnte en Spaß nicht maximieren. Vergessen wir nicht, dass auch in Deutschland ein mächtiger Vertreter der Spaßgesellschaft, die Dresdner Bank, in kostspieligen Fernsehwerbespots den Leuten klarzumachen versuchte, wie dumm sparen eigentlich ist. Wir dürfen keine Illusionen haben, wenn der US-Verbraucher wieder anfängt zu Sparen, dann bricht die US-Wirtschaft, die ohnehin schon in einer Stagnation ist, ein. Wir werden eine Rezession in Amerika bekommen und mit der Globalisierung wird es eine Weltwirtschaftskrise geben. Ich würde noch keine Neuengagements in Amerika machen, da die Aktienbörse noch zu teuer ist, und der Dollar einbrechen kann, da besonders das Vertrauen der Ausländer in die Stärke und Unverwundbarkeit Amerikas gelitten hat, uns es waren diese Ausländer, die das Rekordleistungsbilanzdefizit von 4,5 % des BSP finanzierten.

      Ich wiederhole meine frühere Empfehlung, US-Aktien erst wieder zu kaufen, wenn der Dow Jones unter 8.000 ist. Aber vielleicht hat auch der von mir sehr geschätzte Marc Faber recht, der in einem Interview in der Zeitung Die Welt vom 5. September den Dow bei 6.000 sieht. (In demselben Interview wiederholte ich meine Prognose von 8.000 für den Dow und 4.000 für den Dax.) In einem muss ich mich allerdings korrigieren. Der jüngste Börsencrash hatte zwar eine Vernichtung des Kapitals von 5.000 Milliarden Dollar verursacht, aber wenn man es genau berechnet, und die heutigen Kurse mit den jeweiligen Höchstkursen ins Verhältnis stellt, war die Kapitalvernichtung noch vier Mal größer.

      Halten Sie Ihr Pulver weiterhin trocken und halten Sie sich an die Empfehlung aus meiner letzten Kolumne vom 4. September : Es wird weltweit von Kaufgelegenheiten bei Aktien nur so wimmeln, und dann – nur dann – sollten Sie Ihren Cash abbauen und den Anteil der Aktien hochfahren!

      Roland Leuschel

      13.09.2001
      Avatar
      schrieb am 14.09.01 16:16:35
      Beitrag Nr. 987 ()
      Hallo Leute,

      Nach drei Tagen Schock und Trauer komme ich wieder zurueck zur Diskussion zur Sache. Zurueck zum Kampf gegn die Dummheit.

      Und Dumme gibt es genug. Die duemmsten werden anscheinend Boersenkommentator.

      Der italienische Minister für Außenhandel, Adolfo Urso, hat es so formuliert: „Der Anschlag war eindeutig gegen die Globalisierung gerichtet, die ohnehin seit dem G8-Gipfel in Genua für viele Menschen negativ belastet ist.

      Es gilt wohl als gesichert, dass religioese Fanatiker den Anschlag veruebt haben. Was das mit Globalisierung zu tun hat, ist mir schleierhaft. Radikale Moslems haben das Ziel Anders-Glaeubige entweder zu bekehren oder auszurotten. Ob Amerika sich abschottet oder global operiert, aendert daran nichts.

      Der Hohepriester dieser Spaßgesellschaft, Alan Greenspan, hatte 1997 und 1998 alle Ängste der Anleger vertreiben können, und auch heute wird berichtet, dass es weltweit eine gigantische Liquiditätsversorgung von 80 Milliarden Dollar organisiert, um den Schaden des Angriffes zu kompensieren. Anhänger der Spaßgesellschaft vertrauen ihm, dass auch dieses Mal das Problem mit einer Geldspritze gelöst werden kann und fangen bereits an, Aktien zu kaufen.

      Ganz einfach nur dumm und schlecht informiert. Ich darf mal die Fed zitieren:

      In order to facilitate the functioning of financial markets and provide liquidity in dollars, the Federal Reserve and the European Central Bank have agreed on a swap arrangement. Under the agreement, the ECB would be eligible to draw up to $50 billion, receiving dollar deposits at the Federal Reserve Bank of New York; in exchange, the Federal Reserve Bank of New York will receive euro deposits of an equivalent amount at the ECB. The ECB will make these dollar deposits available to national central banks of the Eurosystem, which will use them to help meet dollar liquidity needs of European banks, whose U.S. operations have been affected by the recent disturbances in the United States. This swap line will expire in thirty days.

      Quelle: http://www.federalreserve.gov/boarddocs/press/general/2001/2…

      Das heisst, dass die Fed eher der EZB einen Gefallen tut. Die 50 Mrd. Dollar sind kein Kredit, nur ein Umtausch. Und in 30 Tagen wird wieder zurueck getauscht. Der Grund war, dass europaeische Banken nicht genuegend Dollar-Funds zur Verfuegung hatten. Roland Leuschel ist der Hohepriester der Dummheit.


      Die Konsequenz aus der letzten Weltwirtschaftskrise in den 30er Jahren war die Wirtschaftspolitik eines Präsidenten Roosevelts mit dem New Deal. Es wird zu einem New Deal kommen, und bis dahin sollten die Anleger konservativ bleiben.

      Erstens wird es keinen New Deal geben. Zweitens, wenn es ihn gaebe waere er schlecht fuer die Wirtschaft. Unter Oekonomen gilt heute als gesichert, dass der New Deal von Roosevelt eine absolute Rosskur war und der Erholung von der WWK verzoegert hat.

      Der jüngste Börsencrash hatte zwar eine Vernichtung des Kapitals von 5.000 Milliarden Dollar verursacht, aber wenn man es genau berechnet, und die heutigen Kurse mit den jeweiligen Höchstkursen ins Verhältnis stellt, war die Kapitalvernichtung noch vier Mal größer.

      Wie kann die Kapitalvernichtung 20000 Milliarden Dollar betragen, wenn die US-Aktien zu ihrem Hoechststand 15000 Milliarden Dollar wert waren??? Dann sind sie jetzt wohl negativ, oder was? Wie auch immer Herr Roland Doppel-Dumm Leuschel das gerechnet hat, es kann wohl nicht stimmen.

      h.k.
      Avatar
      schrieb am 14.09.01 17:24:33
      Beitrag Nr. 988 ()
      @ teeth

      Ich wollte nicht behaupten, daß Konsumentenverschuldung etwas mit dem BSP-Wachstum zu tun hat. Worüber ich nachgrüble, ist die Stärke des Dollars trotz Leistungsbilanzdefizit und Kapitalimport. Was passiert, wenn es zur Gegenreaktion kommt? Ich muß aber sagen, daß ich gerade erst angefangen habe, mich noch mal mit VWL-Gesamtrechnung und -Leistungsbilanzen zu beschäftigen und auch die aktuellen Zahlen nicht kenne. Aber bald!

      Leistungsbilanz Defizit bedeutet immer Kapitalbilanz Ueberschuss. Auch wenn viele sogenannte Experten immer etwas anderes behaupten, bedeutet deshalb ein Leistungsbilanz Defizit per se keine bevorstehende Abwertung der Waehrung.

      Auch hier muß ich erst noch die Fakten sichten. Japan hat 1,7 % Inflation, bei Kapitalmarktzinsen am kurzen, wie auch langen Ende nahe bei Null. Wer will unter diesen Bedingungen als Neu-Gläubiger auftreten?

      Eben! Deshalb wird auch in den USA investiert.

      Und wenn das Wirtschaftswachstum am Boden liegt, müssen die Japaner ja irgendwann an ihre Ersparnisse, d.h. die Dollarpositionen auflösen.

      Glaube ich nicht. Auch mit Null-Wachstum (oder vielleicht sogar gerade wegen Null-Wachstums) werden die Japaner auch weiterhin eine positive Sparquote haben. Und das Geld wird im Ausland investiert.

      Ich geb Dir absolut recht. Meine Generation (1959) wird voll abgezockt. Erstens mal dürfen wir weiter stetig bezahlen, weil die nächsten 10 Jahre die Rentner mehr haben wollen, und wenn wir dann dran sind, gibt es gar nichts. Daß hier das Damoklesschwert schon im Fall ist, aber keiner reagiert, darüber brauchen wir uns nicht zu streiten. Meine Frage ist: Was machen aus der Situation?

      Renten einfrieren. Ueber die naechsten 30 Jahre duerfen Renten nur nach Inflation wachsen. Die heutigen Rentner haben implizit eine stolze Rendite erwirtschaftet. Warum sollten sie nicht solidarisch auf einen kleinen Teil ihrer Rente verzichten und die Leute, die in Zukunft nur kuemmerliche Renten bekommen, entlasten?

      Noch eine abschließende Frage zur Beurteilung des allgemeinen Kursrückganges. Wenn die Amis Geld in Aktien oder Fonds haben, und es zu cash machen wollen, müssen sie dann versteuern? Wie sieht es bei den Fonds aus? Hintergrund der Frage ist klar: Wird die Verkaufspanik dadurch entschärft, daß viele baby boomer aus steuerlichen Gründen jetzt noch nicht auflösen wollen / können?

      Sehr gute Frage. Es gibt drei verschiedene Arten von Accounts:

      1: Das persoenliche Portfolio. Hier muessen alle capital gains (ob Fonds oder Aktien) versteuert werden. Schlimmer noch, selbst wenn Du die Fonds weiter haeltst, aber die Fonds Kapitalertraege erwirtschaftet haben, indem sie Aktien verkaufen und wieder andere kaufen, dann musst Du die capital gains versteuern.

      2: Roth-IRA. Hier sind alle capital gains steuerfrei. Sowohl fuer Entnahmen als auch Umschichtungen. Allerdings kann nicht jeder ein Roth-IRA eroeffnen (es gibt Einkommensgrenzen) und die maximale Einzahlung pro Jahr ist $2000 dieses Jahr. Wird aber schrittweise auf 5000 in den naechsten Jahren erhoeht. Aber: Die Entnahmen duerfen erst ab einem Alter von 59 1/2 Jahren erfolgen. Nur in Ausnahmefaellen (Krankheit, College-Kosten fuer die Kids, Haus-Kauf, usw.) darf vorher entnommen werden. Sonst fallen empfindliche Stafen an.

      3: Traditional IRA, 401(k), und andere: Hier sind nur bei Entnahmen Steuern zu entrichten. Gleiche Altersgrenzen wie beim Roth-IRA. Bei Umschichtungen innerhalb des IRA (z.b. Verkauf von Aktien, Kauf von Bonds) fallen keine Steuern an.
      Avatar
      schrieb am 14.09.01 20:56:06
      Beitrag Nr. 989 ()
      @helmut

      >Zurueck zum Kampf gegen die Dummheit.
      Da hast Du Dir aber was vorgenommen!

      > Radikale Moslems haben das Ziel Anders-Glaeubige entweder zu bekehren oder auszurotten.
      Hoppla! Na wenigstens musst Du jetzt nicht weit herumsuchen für Deinen Kampf!
      Welcher Moslem soll sowas gesagt haben? Das sagen nicht mal die Super-Fundis.
      Oder hast Du `ne Quelle? Oder ist das eher einfach so allgemein bekannt?

      Schade, dass Du auf:

      As The Implosion Begins . . .?
      http://www.levy.org/docs/stratan/implos.html

      nie geantwortet hast.


      Coubert
      Avatar
      schrieb am 14.09.01 22:43:25
      Beitrag Nr. 990 ()
      @ coubert

      Welcher Moslem soll sowas gesagt haben? Das sagen nicht mal die Super-Fundis. Oder hast Du `ne Quelle? Oder ist das eher einfach so allgemein bekannt?

      Das ist einfach so bekannt. Im Koran steht, dass Straftaten gegen Nicht-Glaeubige zugelassen sind.

      Ausserdem, aus dem Spiegel (http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,156758,00.html)…

      Dschihad - ob Islamisten wie Ibn Ladin oder weltliche Herrscher wie Saddam Hussein, auf den "Heiligen Krieg" berufen sich alle Extremisten der muslimischen Welt. […] Allerdings herrscht nach
      mohammedanischer Überlieferung ein ständiger Kriegszustand zwischen dem "Haus des Islam" (Dar al-Islam), jenen Regionen, wo die Muslime bereits regieren, und dem "Haus des Krieges" (Dar al-Harb). [also z.B. den USA!!!, Anm. H.K.]
      […]
      Heute fordert Scheich Said Schaaban im Libanon seine Kämpfer zum Dschihad auf: "Unser Marsch hat begonnen, der Islam wird zu guter Letzt auch Amerika und Europa erobern. Er ist der einzige Weg zur Erlösung, der dieser verzweifelten Welt bleibt."


      Also zumindest die Ultra-Radikalen kaempfen nicht nur um Palestina, sondern befinden sich mit der gesamten Nicht-Islamischen Welt im Krieg.


      Schade, dass Du auf: As The Implosion Begins . . nie geantwortet hast.

      Was soll man daruaf antworten? Man kann einen Pudding nicht an die Wand nageln. Und genau so schwer ist es sich mit dem Geschwaetz von oekonomisch Ungeblideten aus dem Levy Institut auseinander zu setzen.

      Z.B. folgendes Bild



      wird als Indikator der Implosion interpretiert. Ich finde da nichts anstoessiges dran. Im Gegenteil, in den Jahren 1995-1999, fuenf Jahre in Folge, waren die Sparraten ueberdurchschnittlich. Das hat es vorher noch nie gegeben. Kein Wunder, dass die Sparquote nach den fuenf Jahren so steil runter geht.

      Und noch ein weiteres Bild:



      Was ist daran schlimm? -15% des GDP. Ist das viel oder wenig? Fuer die Deppen vom Levy-Institut ist das viel. Fuer ausgebildete Oekonomen ist das extrem wenig. Im Gegenteil, Akademiker forschen sogar daran, warum Kapital so langsam fliesst. Das ist fuer informierte Oekonomen viel diskutierte Frage.

      Fazit: Die Deppen von Levy schreiben einen Beitrag nach dem anderen, anscheinend nach dem selben Muster:

      1: Male ein paar Kurven.
      2: Stelle fest: Kurve A geht ganz steil runter, und Kurve B geht ganz steil rauf.
      3: Daraus folgern wir, dass ein massiver Meltdown der international Finanzmaerkte unmittelbar bevor steht.

      Tut mir leid, aber ohne Modell, ohne die Mechanik des bevorstehenden Crashs zu erklaeren, sind die Leute von Levy fuer mich als Oekonom reichlich unglaubwuerdig. Reine Zeitverschwendung. Levy sind Zeugen Jehova der Finanzwelt.
      Avatar
      schrieb am 14.09.01 22:45:49
      Beitrag Nr. 991 ()
      @helmut

      Könnte Leuschel das gemeint haben?

      Fed Adds $81 Billion to Banking Reserves
      http://www.reuters.com/fullstory.jsp?type=businessnews&Story…

      "The Fed has aggressively injected cash into the banking
      system after Tuesday`s attacks ..."


      Deine Meldung betraf doch die gegenseitige
      Erhöhung von Fremdwährungs-Liquidität (50 Mia)
      angesichts des Stillstands des US-Bankings.
      Das hat doch mit dem oben nix zum tun, gelt?

      Oder bin ich der Dummling hier?

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 14.09.01 22:51:13
      Beitrag Nr. 992 ()
      @ Helmut: befürchtete dich hätte es auch erwischt;

      Gottseidank nicht,wie wir an deinen munteren Postings erkennen können.

      Cu DL
      Avatar
      schrieb am 14.09.01 23:01:37
      Beitrag Nr. 993 ()
      @helmut

      >Das ist einfach so bekannt.

      Dacht` ich`s doch.

      >Im Koran steht, dass Straftaten gegen Nicht-Glaeubige zugelassen sind.
      Link please!

      >Dschihad ... der "Heilige Krieg"

      Mal `ne Suchmaschine anwerfen und lesen und staunen?
      Du hast doch Internet-Anschluss?

      > folgendes Bild
      Na, wenigstens die Überschrift hättest Du lesen sollen. Du vestehst doch Englisch?
      Was im Artikel steht, wäre auch noch hilfreich zum Verständnis.

      > Die Deppen von Levy
      Klaro. Warum bin ich nicht drauf gekommen?

      Coubert

      PS. Geht`s noch plumper?
      Avatar
      schrieb am 14.09.01 23:30:14
      Beitrag Nr. 994 ()
      @helmut
      auch von mir beste grüsse über den grossen teich. ich versuche mir vorzustellen, wie man sich dort fühlt und freue mich, dass es dir und deinen bekannten gut geht.

      nur kurz eingeworfen zum thema globalisierung (bin derzeit eigentlich sehr schreibunlustig):

      Der italienische Minister für Außenhandel, Adolfo Urso, hat es so formuliert: „Der Anschlag war eindeutig gegen die Globalisierung gerichtet, die ohnehin seit dem G8-Gipfel in Genua für viele Menschen negativ belastet ist.

      ich stimme dir zu, dass der anschlag nicht gegen die globalisierung gerichtet war. das ist quatsch. gegen den kapitalismus? ist eigentlich auch zweifelhaft, denn ich glaube, die terroristen können sehr gut mit dem kapitalismus umgehen und ihn für sich nutzen. sie haben geld, das sie anlegen müssen, und sie brauchen geld für ihre anschläge. kein wunder also, dass heute meldungen kamen, die ich schon seit einigen tagen erwartet habe, dass nämlich untersucht wird, ob boeing und die grossen versicherungskonzerne vor dem anschlag massiv geshortet wurden. charttechnisch war es von vornherein rätselhaft, was einen neuen börsenabsturz auslösen könnte, es stand auf der kippe, und der reale anlass dafür hat sich als ein sehr schrecklicher erwiesen.

      halte mich bitte nicht für einen verschwörungsanhänger. ich beobachte nur. ich habe das dumme gefühl, wenn das stimmt, dann ergibt sich hieraus eine neue dimension im grossen kontext `monopoly` zwischen börse, wirtschaft, politik und terror.

      der zweite punkt ist, dass ein rückschritt in der globalisierung eine art nebenwirkung darstellt. so, wie sich bei den pharmawerten nach dem lipobay-skandal und anderen zu erwartenden ein vertrauensverlust einstellen könnte, wenn die verbraucher merken, dass man nicht alle lifestyle-exzesse mit pillen kompensieren kann, so gibt es nun einen ganz konkreten vertrauensverlust in der touristik/luftfahrt. man kann nicht auf dauer die flughäfen zumachen. aber die flugaufkommen werden wahrscheinlich um ca. 25% reduziert werden, und das hat auswirkungen auf die globalisierung und die gesamte weltwirtschaft. das wachstum hat ein ende. wir kommen auf den boden der tatsachen zurück, und vielleicht erinnern wir uns an manch vergessene werte. mal sehr zynisch gesagt: und es spart auch energie.

      wir stehen also wieder am abgrund zwischen chance und risiko.
      viele grüsse
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 15.09.01 03:59:12
      Beitrag Nr. 995 ()
      @ cabinda

      der zweite punkt ist, dass ein rückschritt in der globalisierung eine art nebenwirkung darstellt.

      100% richtig. Eine grosse Gefahr fuer die Zukunft ist ein Rueckschritt fuer die Globalisierung. Eine dringend benoetigte Reform des Einwanderungsgesetzes wird hier in den USA wohl auch erstmal verschoben. In Europa auch? Kenne mich da nicht so gut aus.



      @coubert

      Könnte Leuschel das gemeint haben? Fed Adds $81 Billion to Banking Reserves

      Naja, Leuschel schrieb: dass es weltweit eine gigantische Liquiditätsversorgung von 80 Milliarden Dollar organisiert

      Das hoerte sich fuer mich so an, als waere es der Dollar-Euro-Swap gewesen, weil er weltweit geschrieben hat. Ausserdem hat er geschrieben “organisiert”. Wenn es sich nur eine Geldinjektion handelt, da muss die Fed ueberhaupt nichts “organisieren” (schon gar nicht weltweit). Die Fed kann das Geld naemlich einfach “mit einem Mausklick” selbst “erschaffen”: Fiat Money = Es werde Geld, wie man so schoen sagt. Weiss das Herr Leuschel etwa nicht? Das ist ja noch peinlicher als der Schnitzer, den ich zuerst vermutet hatte.

      Was ich aus Deinem zweiten Beitrag machen soll, weiss ich auch nicht. Kannst Du mal etwas konkreter werden? Deine schnippigen Antworten deuten wohl darauf hin, dass Du anderer Meinung bist.

      Mal `ne Suchmaschine anwerfen und lesen und staunen?
      Du hast doch Internet-Anschluss?


      Habe ich gerade gemacht. Und zum Beispiel folgendes gefunden:
      http://www.google.de/search?q=cache:y6nMqcXLmKY:www.zdf.msnb…

      ZDF.MSNBC sprach mit Prof. Udo Steinbach, Islamwissenschaftler und Direktor des Deutschen Orient-Instituts in Hamburg, über die Bedeutung und Hintergründe des “Dschihad”:

      Dschihad ist ein Begriff, der schon im Koran vorkommt und den Einsatz des Moslems für Wohl und Wehe der islamischen Gemeinde betrifft. Das kann sehr weit interpretiert werden, es kann aber auch - und so ist es zunächst in der Frühzeit geschehen - als eine kriegerische Bemühung zum Zwecke der Ausbreitung des Islam verstanden werden. Der Islam versteht sich als eine universale Gemeinde, deren Mission erst dann erfüllt ist, wenn sie sich über die ganze Welt verbreitet hat.

      3. August 2001


      Der Artikel auf ZDF.MSNBC bezog sich zwar hauptsaechlich auf die Krise in Israel/Palestina, aber in den Antworten des Professors scheint schon durch, dass theoretisch auch auf fremdem Boden gekaempft werden kann, gegen die Unglaeubigen.

      Aber wie auch immer: Hast Du ernsthafte Zweifel, dass eine Moslem-Organisation hinter den Anschlaegen steckt? Ja oder Nein?

      Na, wenigstens die Überschrift hättest Du lesen sollen. Du vestehst doch Englisch?
      Was im Artikel steht, wäre auch noch hilfreich zum Verständnis.


      Ich habe sowohl die Ueberschrift wie auch grosse Teile des Artikels gelesen. Da ich aber leider in dem zusammenhangslosen Sammelsurium aus Zahlen und Diagrammen keinen Kausalzusammenhang zwischen den Daten und einem bevorstehenden Crash sehen konnte, habe ich nur etwa 3/4 des Artikels gelesen. Falls im letzten Viertel die grosse Aufloesung stehen sollte, lass es mich wissen.
      Avatar
      schrieb am 16.09.01 00:02:39
      Beitrag Nr. 996 ()
      natürlich viel zu spät – trotzdem ist es mir wichtig, das hier noch hier rein zu schreiben:

      Mein Beileid für die Opfer des Terroranschlags in den USA.

      Solche Morde können durch nichts gerechtfertigt werden.

      gieristnichtgut
      Avatar
      schrieb am 17.09.01 08:59:04
      Beitrag Nr. 997 ()
      @helmut
      #993: ja, nach einer vwd-meldung vom 14.9.01 hat die bundesregierung angesichts der terroranschläge die arbeit am zuwanderungsgesetz vorerst auf eis gelegt, angeblich wegen terminschwierigkeiten. `es werde jedoch noch eine neuregelung in dieser legislaturperiode angestrebt`, heisst es.
      danke übrigens noch für die erläuterungen zur tobin-steuer.
      grüsse
      cabinda
      Avatar
      schrieb am 17.09.01 13:33:54
      Beitrag Nr. 998 ()
      @helmut

      > Das hoerte sich fuer mich so an, als waere es der Dollar-Euro-Swap gewesen, weil er weltweit geschrieben hat

      Zunächst hast also mal DU verwechselt und warst nicht ganz auf der Höhe.
      Die Vollmundigkeit mit dem "Hohepriester der Dummheit" wirkt dann halt ein
      wenig lächerlich.

      Leuschel (der mir persönlich vollkommen schnuppe ist, ich kenn` den gar nicht)
      nun am Wörtchen "organisieren" aufhängen zu wollen, ist ein
      kleines, handelsübliches Ablenkungsmanöver.
      Zudem nehm` ich mal an, auch in der FED Bürokratie wird
      mit Beschlüssen und Unterschrieften gearbeitet. Weiss es aber nicht.
      Aber das sind nun wirklich Details, nicht?

      Dschihad:
      Der Link mit Udo Steinbach funktioniert bei mir nicht.

      > dass theoretisch auch auf fremdem Boden gekaempft werden kann, gegen die Unglaeubigen.

      Von gewaltätiger Missionierung, die Du ursprünglich behauptet hast, hab` ich gar nichts gefunden.
      Ein Merkmal (auch) des frühen Islam (Südspanien z.B.) war ja grad die friedliche Koexistenz (Christen, Juden).
      Hat sich erst nach der christlichen Rückeroberung geändert. Leider drastisch. >Progrome.
      Zudem gibt`s auch christliche Palästiner. Hab` nicht gehört, dass die
      von den Moslems geschlachtet würden opder konvertiert würden.
      Alles in allem halte ich das ganze Djihad-Gerede für so gefährlich wie das
      der "jüdischen Weltverschwörung". Dazu gibt`s auch viele "Beweise" und "Aussagen".

      > Also zumindest die Ultra-Radikalen kaempfen nicht nur um Palestina, sondern befinden sich mit der gesamten Nicht-Islamischen Welt im Krieg.
      Jetzt isses besser. (Wenn wir mal wohlwollend Amerika mit "der Welt" gleichsetzen)
      Nur weil z.B. ein ein paar Kukuxklaner (oder wie die hiessen) hinten unten in Alabama die
      Sklaverei mit Gewalt wieder einführen wollen, heisst das noch nicht, dass die Amerikaner das wollen)

      >Hast Du ernsthafte Zweifel, dass eine Moslem-Organisation hinter den Anschlaegen steckt? Ja oder Nein?
      Nein. Aber das war auch nicht der Punkt.

      > Ich habe sowohl die Ueberschrift wie auch grosse Teile des Artikels gelesen. Da ich aber leider in dem zusammenhangslosen Sammelsurium aus Zahlen
      > und Diagrammen keinen Kausalzusammenhang zwischen den Daten und einem bevorstehenden Crash sehen konnte, habe ich nur etwa 3/4 des Artikels
      > gelesen.

      Warum dann gleich alles "Deppen" und "oekonomisch Ungebildete" sein müssen im Levy-Institut, belibt natürlich Dein Geheimnis.
      Wer kraftmeiert, sollte schon ein wenig substanziell werden. Die Abwertung des Urhebers eine Argumentation
      ist das älteste und plumpeste rethorische Tricklein, das es gibt.
      Dein "Wie soll man einen Pudding an die Wand nageln" heisst zu deutsch: "was da drin steht, ist
      falsch, aber ich weiss nicht warum". Wir lassens mal so stehen.

      Warum nicht einfach sagen: keine Lust, keine Zeit? Nicht kapiert?


      Und nun weiter viel Glück in Deinem "Djihad" gegen die Dummheit.
      Djihad > auch: innerer Djihad > das Bestreben, die Anstrengung (gegen das eigene Unvermögen. Kein Witz!)


      Coubert
      Avatar
      schrieb am 17.09.01 16:46:02
      Beitrag Nr. 999 ()
      Zunächst hast also mal DU verwechselt und warst nicht ganz auf der Höhe. Die Vollmundigkeit mit dem "Hohepriester der Dummheit" wirkt dann halt ein wenig lächerlich.

      Ueberhaupt nicht. Ich war auf der Hoehe, was den Swap angeht und was die zusaetzliche Liquiditaet angeht. Die Woerter "weltweit" und "organisiert" deuten ganz eindetig darauf hin, dass Leuschel wohl den Swap meinte. Auch wenn er die Liquiditaetsspritze meinte, signalisiert seine Wortwahl (was ist daran weltweit???) doch unglaubliches Unwissen ueber Geldpolitik.

      Der Link mit Udo Steinbach funktioniert bei mir nicht.

      Gehe zu google.de. Suche nach "Dschihad MSNBC". Beim Suchresultat nicht die Seite direkt anklicken, sondern "im Archiv". Da ist der Link.

      Von gewaltätiger Missionierung, die Du ursprünglich behauptet hast, hab` ich gar nichts gefunden.

      Das muss man auch nicht unbedingt Missionierung nennen. Die wollen halt alle Nicht-Glaeubigen missionieren oder toeten. Hier noch ein weiterer Link: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,157632,00.html

      Dazu hatten sie [Pakistanischer Geheimdienst] im Februar 1998 eine Fatwa mitunterzeichnet, ein Rechtsgutachten, das den Kampf gegen Israelis und Amerikaner zur religiösen Pflicht erklärte.

      Wer suchet, der findet.

      Wer kraftmeiert, sollte schon ein wenig substanziell werden.

      Bin ich doch auch. Die beiden Bilder, die ich gepostet habe, und die Schlussfolgerungen, die Levy daraus zieht, deuten auf ein grossen Missverstaendnis, sogar komplettes Unwissen hin. Dieses Unwissen zieht sich durch den ganzen Artikel, und ich koennte 20 Seiten Kommentar ueber den Nonsens schreiben, den Levy verbreitet, aber dazu fehlt mir die Zeit.

      Dein "Wie soll man einen Pudding an die Wand nageln" heisst zu deutsch: "was da drin steht, ist
      falsch, aber ich weiss nicht warum". Wir lassens mal so stehen.


      Wie oben schon erwaehnt: Ich weiss was falsch ist, und ich weiss auch warum. Es ist neamlich ziemlich genau der "Pudding", die nicht existierende Kausalkette zwischen den Diagrammen und dem bevorstehenden Crash.
      Avatar
      schrieb am 18.09.01 14:02:42
      Beitrag Nr. 1.000 ()
      @ helmut

      Mit Deinem Atombomben-thread, hast Du leider meine
      schlimmsten Befürchtungen Dir gegenüber bestätigt.

      Ein angeblich vernunftbegabter Mensch sollte die
      Nüchternheit besitzen, und sich zu soetwas nicht
      hinreißen lassen.
      Vielleicht schon `mal darüber nach gedacht, was ein
      Prof. der Bundeswehr Uni dazu sagte ?


      Ein enttäuschter, aber nicht wirklich verwunderter


      Exocet
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