checkAd

    Die amerikanische Verschuldungsmaschine - 500 Beiträge pro Seite (Seite 6)

    eröffnet am 22.01.01 14:02:27 von
    neuester Beitrag 10.01.09 21:07:14 von
    Beiträge: 4.262
    ID: 331.958
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 118.910
    Aktive User: 0


     Durchsuchen
    • 1
    • 6
    • 9

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 21:27:01
      Beitrag Nr. 2.501 ()
      And now something complete different;
      und zwar zum Thema:

      Kommt zwar aus der ex-EAP Ecke von einem US-Präsidentschaftskandidaten - und wer ist dafür weniger geeignet wie jene die es unbedingt werden wollen (Douglas Addams) - aber trotzdem, vielleicht lügt er ja n bischen weniger.

      WASHINGTON INSIDER
      US-Bundesstaaten in der schlimmsten Krise der Nachkriegszeit.
      Vol. 12 · Nr. 49 · 5. Dezember 2002 . DEUTSCHE AUSGABE
      Der aussagekräftigste Hinweis auf das Ausmaß der Wirtschaftsund
      Finanzkrise der USA ist die Lage der Bundesstaaten: 46
      von ihnen haben große Haushaltsdefizite, obwohl die meisten zu
      einem ausgeglichenen Haushalt verpflichtet sind. Der NATIONALVERBAND
      DER GOUVERNEURE (NGA) und die NATIONALE VEREINIGUNG
      DER LANDESHAUSHALTSBEAMTEN (NASBO) schrieben in
      ihrem alle zwei Jahre fälligen Bericht, die Bundesländer stünden
      vor der „SCHWIERIGSTEN FINANZLAGE SEIT DEM ZWEITEN WELTKRIEG.“
      Die wohl dramatischste Lage ist die in KALIFORNIEN, dem bevölkerungsreichsten
      Bundesland mit 27 Mio. Einwohnern, die ein
      Sechstel des amerikanischen BIP erwirtschaften. Im letzten Haushaltsjahr,
      das am 30.9. endete, hatte Kalifornien einen Gesamthaushalt
      von 99 Mrd.$ — und ein Defizit von 24 MRD. DOLLAR.
      Für das laufende Haushaltsjahr wird offiziell ein Defizit von 21,1
      Mrd.$ erwartet, aber Experten schätzen, daß es auf über 25 Mrd.$
      steigen wird. Der Sprecher des kalifornischen Landtags WESSON,
      ein Demokrat aus Los Angeles, erklärte, das Haushaltsloch sei „so
      enorm, daß uns, selbst wenn wir sämtliche Landesbediensteten entlassen
      würden, immer noch 6 Mrd.$ fehlten.“ Auch wenn alle Strafanstalten,
      Universitäten und Nervenkliniken des Landes geschlossen
      würden, „würde dies nur die Hälfte des Defizits abdecken“.
      Schon am 9.12., nur eine Woche nach der Vereidigung der neuen
      Abgeordneten der beiden Kammern des kalifornischen Landtags,
      wird der Landtag in einer Sondersitzung die katastrophale Finanzlage
      und drakonische Haushaltskürzungen diskutieren.

      .....

      Kaliforniens Debakel wurde neben der offensichtlichen Tatsache,
      daß das Land Teil der kollabierenden US- und Weltwirtschaft ist,
      durch eine Reihe weiterer Faktoren herbeigeführt. Das Land wurde
      durch die Deregulierung des Energiesektors — vor allem durch die
      bösartigen Praktiken von ENRON — massiv geplündert, was bis heute
      nicht aufhört. Die Weigerung von Gouverneur DAVIS, auf LaRouche
      zu hören und den Energiesektor sofort wieder zu regulieren, hat
      das Problem noch verschlimmert. Außerdem brachen die Steuereinnahmen
      ein — teils wegen des Verlusts von Arbeitsplätzen in ehemals
      wohlhabenden „Hightech“-Zentren wie dem Silicon Valley,
      aber auch wegen der massiven Verluste an den Aktienmärkten —
      was die Einnahmen aus der Kapitalertragsteuer stark verringerte.
      Auch andere Bundesländer leiden schwer unter der Krise. Präsident
      BUSHs Heimatstaat TEXAS erwartet dieses Haushaltsjahr ein
      Defizit von bis zu 15 Mrd.$; u.a. werden auch in Kansas und Süd-
      Carolina Notsitzungen der Landtage stattfinden. Schwer betroffen
      sind auch Kommunen wie New York, die ein Defizit von 7,5 Mrd.$
      hat.





      http://www.eirna.com/html/heads.htm > Washington Insider Nr. 49/2002
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 22:21:12
      Beitrag Nr. 2.502 ()
      @ATDT

      das ist echt nicht mehr neu, das hatten wir gerade, s. #2456 ff.

      Den Rest bitte nicht persönlich nehmen. Aber die Vorlage ist so schön, da muß ich einfach...


      Neu ist auch nicht unbedingt, daß gelegentlich Ihro Merkwürden LaRouche herumgeistert. Leider tauchen angesichts des verkorksten Gesamtsystemzustandes Schwachmaten diesen Ausmaßes mit schöner Regelmäßigkeit auf und verbreiten Errettungthesen. http://www.agpf.de/LaRouche.htm
      Aber in den USA ist ja auch Scientology eine rettungswerte Spezies. Wenns um irgendwie christlich klingende Religion und Wahn geht, ist Toleranz und Solidarität der USA nicht zu überbieten. Endgültig bewiesen ist nun auch, NYPost ist ein übles Käseblatt. Hier kann ich HK ausnahmsweise nicht widersprechen.

      "Die Weigerung von Gouverneur DAVIS, auf LaRouche
      zu hören und den Energiesektor sofort wieder zu regulieren"
      Was für eine unglaubliche Lachnummer.

      Sein Weib macht anscheinend gelegentlich mit der passenden Weltrettungsparteipartei EAP von sich reden. Ich hoffe mal, daß niemand aus Versehen da gekreuzelt hat. http://www.religio.de/politik/eap/eap.html

      Fazit: Alles Schwachsinn. Wenn Depp der irgendwas bringt, ist garantiert das Gegenteil richtig.
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 22:56:07
      Beitrag Nr. 2.503 ()
      Zu LaRouche und anderen (un)amerikanischen Umtrieben
      habe ich kürzlich einen eigenenThread: CIA - MOSSAD - Harmagedon - LaRouche und Indymedia eröffnet...

      Gute Unterhaltung wünscht Konradi ;)
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 22:59:59
      Beitrag Nr. 2.504 ()
      @ ATDT
      Ob nun 35, 40, oder 80 Stunden die Woche gearbeitet wird spielt für mich erstmal nicht die erste Geige. Entscheidend ist doch was dabei rauskommt - nennt man wohl Produktivität-. Außerdem: Auch wenn deine VWL Theorien das nicht
      berücksichtigen ein Mensch ist kein Roboter. Deine Leistungsfähigkeit über 16 Stunden / Tag arbeit möcht ich sehen.


      Lies Dir doch mal durch was ich gescrieben habe,dann siehst Du, dass wir exact gleicher Meinung sind: Mehr arbeiten pro Person ist moeglich, aber nicht erwuenscht, weil Leute ihre Freizeit zu sehr schaetzen, aber die 4 Millionen Arbeitslose koennten doch wohl durchaus von 0 auf 40 Stunden raufschrauben.

      Und woher bekommt er seine Ausbildung? Ist die staatlich garantiert und finanziert? Was ich so lese sieht so aus das du ohne Geld auch keine Aubildung bekommst.

      Unter vernuenftiger Ausbildung verstehe ich High School Abschluss. Muss nicht unbedingt ein Studium an der U of Chicago fuer 30000 Dollar pro Jahr sein.

      Das ist nun wirklich unterste Schublade. Liest du überhaupt was man schreibt? Wenn du dir nur die besten nimmst ist immer alles toll. Die Niederlande haben klare Vorteile was ihre Größe und Struktur angeht (und sich in der EU auch nur die Rosinen
      picken).


      Struktur ist ja nicht von Gott gegeben. Deutschland hat strukturelle Probleme, Niederlande nicht. Die strukturellen Probleme in D sind hausgemacht, durch Jahrzehnte-lange schlechte Politk.
      Und was hat Groesse mit oekonomischem Erfolg zu tun? Demnach muesste ja die USA schlechter dran sein als Deutschland. Also alle Laender grosser als Deutschland haben Vorteile, Laender kleiner als Deutschland haben Vorteile? Sieht so aus, als haette Deutschland die unguenstigste Groesse. Vielleicht sollte sich Deutschland in 10 Laender a 8 Millionen aufteilen, dann wuerde es Euch gleich so gut gehen wie den Niederlanden!

      Wie wärs denn mal mit Russland, wo deine tolle Theorie komplett versagt hat, die Rentner an den Bettelstab und das Land ins Chaos gestürzt hat. Aber da wurde sicher nur "nicht richtig umgesetzt" was aber nur bedeutet das deine Thoerien praxisuntauglich sind.

      Und Russland ist eines der Paradebeispiele in der VWL wie schlechte Wirtschaftspolitik (zugegeben, noch schlechter als in Deutschland) zu oekonomischen und sozialen Tragoedien fuehren kann.

      @ AntonChesus

      Die Wirksamkeit der Notenpresse lasse ich mir eher bei einer Bananenrepublik einreden, wo das Bargeld einen Großteil der Finanzanlagen ausmacht.

      Liest Du ueberhaupt was ich schreibe? Ich habe folgendes geschrieben:

      Im uebertragenen Sinne schreibt Bernanke hier, dass wenn es im Sommer zu kalt wird, wir einfach die Klimaanlage anwerfen muessen und die NYP schreibt "Bernanke will mitten im Winter die Klimaanlage anwerfen." Go figure!

      Und Du, lieber Anton, schreibst im uebertragenen Sinne "Bernanke will mitten im Winter die Klimaanlage anwerfen, ergo sind die USA eine Bananenrepublik." Noch eine Stufe schlimmer als das Niveau der NYPost.

      Wenn der Staat seine Zinsen nicht mehr bedienen kann, dann ist das Geld auch nicht mehr viel wert.

      Ja, aber der Staat kann seine Schulden zurueckzahlen. Gesamtverschuldung, Neuverschuldung sind niedriger in den USA als Deutschland. Wachstum ist hoeher. Solange der deutsche Staat noch seine Schulden bedienen kann (naja, vielleicht kann er das nicht mehr lange), kann es der amerikanische mit Links!

      Die Fed kann die kurzfristigen Finanzanlagen beeinflussen. Aber wenn die kurzfristigen Gelder zuwenig Rendite bringen strukturieren die Anleger in längerfristigere Papiere um. Der Großteil der Anleihen läuft sowieso länger.

      Die Fed kann auch langfristige Zinsen beeinflussen.

      @ Coubert

      Trotzdem: nicht jede dieser Halluzinationen hat mit der "Meinung" anderer Leute in Tatsache irgendetwas zu tun.

      Nicht Halluzination.Textverstaendnis a la Pisa.
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 23:11:04
      Beitrag Nr. 2.505 ()
      Hier wird soviel über die Symptome des eigentlichen Systemfehlers gesprochen.

      Darum erlaube ich mir hier einen Auszug aus dem Buch von Des Griffin: "Die Absteiger" rein zu stellen.

      Die Errichtung eines Währungssystems

      Die Verfassung ist in bezug auf die Errichtung eines Währungssystems für die Vereinigten Staaten sehr genau abgefaßt. Das Oberste Gesetz des Landes hat den Kongreß dazu ermächtigt, "Geld zu münzen (und) dessen Wert zu regulieren (Art. 1, § 8)."

      Achten Sie besonders auf das Wort "münzen". Es ist wichtig. Das einzige gesetzliche Geld, welches von der amerikanischen Verfassung anerkannt wird, ist als "Münze" definiert:
      Die Art der Münze wird in Artikel 1, § 10(1) definiert:
      "Kein Bundesland darf .... irgend etwas anderes als Silber- und Goldmünzen zum Zahlungsmittel für Schulden machen...."
      In Übereinstimmung mit seiner vollen und gesetzlichen Ermächtigung hat der Kongreß im Jahre 1792 das Münzgesetz verabschiedet. Nach diesem Gesetz wurde der "United States Dollar" (symbolisiert durch ein "S", über das ein "U" gelegt ist) als die gesetzliche Münze erklärt, mit einem Silbergehalt von 412.5 grains, Standardsilber (bzw. 371.25 grains Feinsilber). Der Kongreß ermächtigte gleichfalls die Prägung von einhalb-Dollar Münzen, "quarters" oder 25-cent-Münzen und "dimes" bzw. 10-cent-Münzen. Deren Silbergehalt wurde entsprechend der Dollarmünze festgelegt. Dieses ist das einzige gesetzliche Geld, das von der Verfassung anerkannt ist. Nickel- und Kupfermünzen (5-cent-Stücke und Penny-Stücke) sind kein gesetzliches Geld: sie enthalten kein Silber! Sie sind "Privatgeld"!
      Beachten Sie, weder die Verfassung noch das Münzgesetz irgendwelche Bestimmungen über "Papiergeld" enthalten. Der Grund dafür ist einfach: unsere Gründungsväter hatten die Lehren der Vergangenheit gelernt. Sie hatten die Tatsache erkannt, daß in der ganzen Geschichte das "Papiergeld" immer, ohne jede Ausnahme, zu seinem Ausgangsstadium zurückgekehrt ist - wertloses Papier!
      Ihre Überzeugungen kommen in einer Erklärung von Daniel Webster zum Ausdruck: "Unter all den Tricks, mit denen die arbeitende Klasse der Menschheit betrogen worden ist, ist keiner wirksamer gewesen als der, der sie mit Papiergeld täuscht."
      Die Gründer unserer Nation erkannten die absolute Notwendigkeit, ehrliches Geld mit echtem Wert zu haben. Es wurden strenge Gesetze erlassen, um die Glaubwürdigkeit des neuen Währungssystems sicherzustellen. Alle Münzen wurden mit Rillenrand und deutlichem Stempel geprägt, um jegliches "Beschneiden" oder "Abrasieren" zu verhindern. Jeder, der eine U.S. Münze entstellte, wurde als ein Dieb, als jemand, der seinem Nächsten etwas gestohlen hat, gebrandmarkt. Es stand darauf die Todesstrafe!
      Die Glaubwürdigkeit des amerikanischen Dollars wurde vom Kongreß so hoch veranschlagt, daß das Gesetz bestimmte, daß, wenn das Gewicht eines Dollars durch die normale Abnutzung unter 409 grains (d.h. wenn er ein Prozent seines Gewichtes bzw. Wertes verlor) sinkt, jene Münze aus dem Umlauf gezogen und neu geprägt werden muß.
      Mit diesen strengen Auflagen war der amerikanische Dollar so fest wie der Felsen von Gibraltar.
      Jedermann in den Vereinigten Staaten, angefangen vom Präsidenten in Washington bis zum Kaufmann in Neuengland, vom Bauern in Virginia bis zum Erdnußfarmer in Georgia wußte, was ein Dollar war. Er war eindeutig und unmißverständlich durch Gesetz als eine Münze definiert, die 412.5 grains Standardsilber enthielt. Niemand, welchen gesellschaftlichen Rang er auch immer einnahm, wäre töricht genug gewesen anzunehmen, daß ein Stück Papier ein Dollar sein könnte. Für einen derartigen Irrtum gab es keinen Platz.



      Noten und Briefe

      Da sie vernünftige Geschäftsleute waren, sahen die Führer unserer Nation von Anfang an ein, daß nicht sämtliche Geschäfte mittels der Münzen abgewickelt werden konnten, da diese zu schwer waren und der Transport in großen Mengen auf regelmäßiger Basis umständlich.
      Wenn zum Beispiel ein Geschäftsmann in New York ein Geschäft in Höhe von einer halben Million Dollar in Boston tätigen wollte, hätte er eine riesige Menge Münzen unter Bewachung dorthin bringen lassen müssen, was umständlich und teuer war. Ein derartiges Arrangement war rein geschäftstechnisch nicht sehr sinnvoll.
      Um dem Bedarf nach erhöhter Transportfähigkeit zu entsprechen, erhielten die Banken vom Kongress (Gesetz über gesetzliche Zahlungsmittel) die Genehmigung, "Noten" und "Briefe" an jene Kunden auszustellen, die umfangreiche Geschäfte abwickeln und große Zahlungen an Geschäftspartner vornehmen wollten, ohne riesige Mengen von Silbermünzen herumschleppen zu müssen. Dieser Usus bedeutete eine große Erleichterung für die Geschäftswelt und erhöhte ihre Leistungsfähigkeit und Effektivität.
      Keine Bank und kein Geschäftmann hätte jemals behauptet, daß diese "Noten" und "Briefe" Dollars wären. Und wenn einer von ihnen so dumm gewesen wäre, eine solch lächerliche Behauptung aufzustellen, so wäre er von seinen Freunden und Geschäftspartnern nur ausgelacht worden. Jedermann wußte, daß diese Noten und Briefe an sich keinen Wert hatten - daß sie lediglich Schuldscheine waren, die bestätigten, daß eine bestimmte Anzahl Dollars bei der Bank hinterlegt waren, die den Schuldschein oder Brief ausgestellt hatte. Man wußte genau, daß diese Dollars dem Inhaber auf Verlangen ausgehändigt wurden, wenn das Stück Papier bei der Bank vorgelegt wurde.
      Damit eine solche Note gesetzlich war (ein "begehbares Dokument" mußte es vier Voraussetzungen erfüllen.

      1. Es mußte einen Aussteller haben - die Bank, die es herausgab.
      2. Der zu zahlende Betrag mußte genannt sein - $ 5, $ 10, $ 100 usw.
      3. Einen Bezogenen - den "Inhaber" und
      4. Einen Zahlungstermin - z.B. "auf Verlangen" bzw. "bei Sicht".

      Wenn irgend eine der vorstehenden Voraussetzungen fehlte, war die Note kein begehbares Dokument. Es würde vor keinem Gericht bestehen können.
      Derartige Noten waren gesetzliche Zahlungsmittel - d.h. es war legal, eine solche Note zur Bezahlung einer Schuld anzubieten, aber ein Dritter war nicht verpflichtet, das Papier anzunehmen. Diese Noten waren kein gesetzliches Geld. Sie konnten gegen gesetzliches Geld (verfassungsmäßiges Geld) eingetauscht werden.



      International Bankers trachten nach dem Monopol

      Nach der Ratifizierung der Verfassung haben sich die International Bankers mächtig ins Zeug gelegt, um die Kontrolle über das Währungssystem der Vereinigten Staaten zu erlangen.
      Im Jahre 1790 legte Alexander Hamilton, ein Freund der europäischen Kapitallobby im "House of Representatives" einen Bericht vor, der die Gründung einer "Bank of the United States" vorschlug. Diese sollte ein Privatunternehmen sein und das ausschließliche Recht haben, die Währung in den Vereinigten Staaten herauszugeben. Das Unternehmen sollte von der Steuer ausgenommen und die Regierung sollte für alle seine Transaktionen verantwortlich sein.
      Obwohl viele der nationalen Politiker die Verfassungswidrigkeit erkannten, wurde ein Freibrief für die Bank of the United States gewährt. Eine Reihe skrupelloser Politiker verleitete man zu der bejahenden Abstimmung für den Freibrief damit, daß man ihnen schnelle Profite versprach, die sich durch den Kauf von öffentlichen Schuldscheinen zu ermäßigten Preisen machen ließen. Diese wurden später in festverzinsliche Anleihen umgewandelt. Jene verräterischen Politiker "sahnten" auf Kosten des amerikanischen Volkes ab.
      Viele amerikanische Staaten waren sehr stark gegen das Konzept einer Zentralbank, die die verfassungswidrige Befugnis zur Geldschöpfung erhalten hatte. Daher schufen sie ihre eigenen freibrieflichen Landesbanken. In den nächsten zwanzig Jahren wurden knapp 90 solcher Landesbanken ins Leben gerufen.
      In den folgenden Jahren wogte der Kampf darum, ob die Bank of the United States aufgrund einer Regierungsurkunde tatsächlich zu ihrer Tätigkeit berechtigt sei. Dieser Kampf erreichte seinen Höhepunkt im Jahre 1832, als Präsident Andrew Jackson, der die International Bankers als "ein Natterngezücht" bezeichnete, die Vorlage zur Erneuerung der Bankcharta ablehnte. Der Freibrief wurde 1836 ungültig.
      Nach diesem schweren Rückschlag intensivierten die International Bankers ihre Anstrengungen, ein Bankmonopol in den Vereinigten Staaten zu errichten. Kurz nachdem der vorsätzlich geschürte Bürgerkrieg 1861 ausgebrochen war, rebellierte Abraham Lincoln gegen die Bezahlung der hohen Zinsen, die die International Bankers für die Ausleihung von "Geld" forderten, mit dem der Krieg geführt werden konnte. Er ließ "United States Notes" (gewöhnlich als "Lincoln Greenbacks" bezeichnet) drucken, die ein allgemeines Schuldversprechen der Vereinigten Staaten darstellten. Nicht ein Cent ist jemals für Zinsen an die International Bankers oder die "Fed" für die Ausgabe dieser Noten bezahlt worden.
      Lincolns mutige Tat der Herausforderung spornte die International Bankers nur zu noch größeren Anstrengungen auf dem Capitol Hill an. In den nächsten zwei Jahren gelang es ihnen, genug Stimmen zu kaufen, um das "National Banking" Gesetz von 1863 durchzuboxen. Mit diesem Gesetz wurde das allmächtige Recht zur Herausgabe der nationalen Währung wieder an ein privates Unternehmen delegiert.
      Die Vorlage kam im Kongreß durch, obwohl Abraham Lincoln entschieden dagegen protestierte. Der Präsident erschauerte, als er die Folgen der Gesetzesvorlage für die amerikanische Nation darlegte: "Ich sehe in der nahen Zukunft eine Krise auf uns zukommen, die mir die Nerven raubt und mich um die Zukunft meines Lebens zittern läßt; man hat Unternehmen auf den Königsthron gesetzt, eine Ära der Korruption in hohen Stellen wird sich anschließen und die Geldmacht des Landes wird versuchen, ihre Herrschaft zu verlängern, indem sie die Vorurteile der Leute ausbeuten wird, bis der Reichtum in wenigen Händen angehäuft und die Republik zerstört ist."



      Das Federal Reserve Gesetz

      Die Anstrengungen der Geldmonopolisten wurden mit Erfolg gekrönt, als am Abend des 23. Dezember 1913 ein dünn besetzter Kongreß über die Verabschiedung des Federal Reserve Gesetzentwurfes abstimmte. In wenigen Minuten war die Vorlage zum Gesetz geworden, unterzeichnet von dem Marionettenpräsident Woodrow Wilson.
      Die Verschwörer waren viel zu gerissen, als daß sie sofort nach Annahme des Gesetzes einen "Coup" unternommen hätten. Die Federal Reserve Gesetzesvorlage war von Experten verfaßt worden, die äußerst sorgfältig darauf geachtet hatten, ein eindrucksvolles Bild der Gesetzliches und Integrität zu präsentieren.
      Auf den ersten Blick sah das Federal Reserve Gesetz nach einem dringend benötigten und höchst konstruktiven gesetzgeberischen Akt aus. Es versprach die nationale Finanzstabilität - Befreiung von den "Paniken", die in der Vergangenheit mit schöner Regelmäßigkeit aufgetreten waren. Die Kulissenschieber haben mit peinlicher Sorgfältigkeit gewisse Forderungen in das Gesetz eingebaut, die das amerikanische Volk vor ungesetzlichen Handlungen der nicht namentlich genannten Eigentümer der "Fed" zu schützen scheinen.
      In Paragraph 16 (Ausgegebene Noten) hieß es insbesondere, daß "Federal Reserve Noten ... werden gegen Gold auf Verlangen beim Finanzministerium der Vereinigten Staaten eingelöst.... oder in Gold bzw. gesetzliches Geld bei jeder Bank des Federal Reserve Systems....." .
      Die "Federal Reserve Bank" wird, solange wie eine Federal Reserve Note ausstehend ist, beim Finanzministerium eine Goldreserve unterhalten, deren Höhe nach der Beurteilung des Ministers ausreicht, um alle Einlösungen abzusichern...."
      "Der Federal Reserve Vorstand wird von jeder Federal Reserve Bank verlangen, daß sie beim Finanzministerium der Vereinigten Staaten eine Goldmenge als Einlage unterhält, die nach Beurteilung des Finanzministers ausreicht, um die Einlösung der Federal Reserve Noten sicherzustellen, die an diese Bank ausgegeben wurden....."
      Die ersten Federal Reserve Noten, die erschienen, stimmten mit dem Gesetz völlig überein. Man behauptete nicht, sie wären Dollars. Es stand deutlich darauf, daß die Vereinigten Staaten (das Finanzministerium) "dem Inhaber auf Verlangen" eine bestimmte Anzahl von Dollars "auszahlen" werden. Es waren "Schuldanerkennungsscheine".
      Sämtliche Forderungen, die sie zu gesetzlichen "Banknoten" bzw. "Noten" (wie im Black`s Law Dictionary, 4. überarbeitete Auflage, definiert) machten, waren erfüllt und sichtbar:

      -Banknote: Ein Schuld(anerkennungs)schein, der von einer dazu ermächtigten Bank oder einem dazu ermächtigten Banker herausgegeben wird, zahlbar an den Inhaber auf Verlangen (bzw. Vorlage), und als Geld für den Umlauf beabsichtigt ist. Townsend gegen Volk, 4III.328,.....

      Zu Beginn des Bankwesens wurden ihre Noten allgemein als Kreditnoten bezeichnet....
      -Note: Eine einseitige Willenserklärung, die ein ausdrückliches und absolutes Versprechen des Unterzeichneten enthält, einer spezifischen Person bzw. Order bzw. Inhaber eine bestimmte Summe Geld in einer genannten Zeit zu bezahlen....
      Ein Abstraktum, ein Memorandum; eine nicht formelle schriftliche Erklärung.....
      Siehe Gekaufte Noten; Noten; Mahnung; Schuldscheine; verkaufte Noten.
      Als die Jahre vergingen, gab die "Fed" zusätzliche Noten heraus. Diese waren ebenfalls gesetzliche Noten. Auf der Serie von 1929 können Sie vier deutlich lesbare Schreibmaschinenzeilen erkennen, die besagen, daß diese Noten "einlösbar in Gold bei Vorlage beim Finanzministerium der Vereinigten Staaten bzw. in Gold oder gesetzliches Geld bei jeder Federal Reserve Bank" sind.

      -Einlösbar: Unterliegt einer Verpflichtung zur Einlösung; verkörpert oder beruht auf einem Versprechen oder einer Verpflichtung zur Einlösung; einlösbar gegen Münzen, wie in eine "einlösbare Währung"......
      Unterliegt der Einlösung; Zulassung der Einlösung oder des Rückkaufs; unter der Bedingung gegeben oder besessen, daß der Rückerwerb durch Kauf zulässig ist; wie in ein "einlösbares Pfand".
      Auch die 1934er Serie enthält noch die vier Zeilen des Versprechens der Einlösbarkeit gegen "gesetzliches Geld". Das Gold war beseitigt worden, nachdem Roosevelt das amerikanische Volk beschwindelt hatte, sich in einer manipulierten "Notlage" von seinem Gold zu trennen.

      -Bei Vorlage: (auf Verlangen). Ein Schuldschein, der "bei Vorlage" zahlbar ist, ist eine gegenwärtige Schuld und ist zahlbar, ohne daß ein Verlangen tatsächlich geäußert werden muß bzw. wenn ein Verlangen notwendig ist, reicht die Einreichung einer Klage aus. Berufung Andress. 99 Pa. 424.

      -Sichtnote: Eine Note, die sofort fällig ist; eine, die ohne jedes formelle Verlangen einklagbar ist.....
      In der Serie von 1950 sehen wir einige subtile Änderungen:
      (1) das Einlösungsversprechen ist nur noch drei Zeilen lang und (2) die Buchstabengröße wurde erheblich verkleinert. Die Geldmonopolisten haben deutlich die Bühne dafür vorbereitet, um einige wesentliche Änderungen zu ihren Gunsten einzubringen.

      GELD: In der normalen und üblichen Annahme bedeutet es Gold, Silber oder Papiergeld, die als Umlaufmittel für den Austausch benutzt werden. Dazu gehören keine Noten, Renten, Schuldbeweise oder sonstige persönliche Habe oder Grundbesitz..... Währung; das Umlaufmittel; Bargeld.
      Die Änderungen wurden in zwei Stufen vorgenommen. Auf den Noten von 1953 wurde die Einlösbarkeit aus den drei Schreibmaschinenzeilen gestrichen.
      Am unteren Rand stand immer noch das Versprechen "dem Inhaber bei Vorlage" eine bestimmte Anzahl Dollars "auszuzahlen".
      Dies war noch immer eine gesetzliche Note. Sie genügte allen Anforderungen laut Gesetz.

      -Inhaber: Jemand, der eine Sache innehat, trägt oder besitzt. Definiert durch das Gesetz über begehbare Dokumente als eine Person, die im Besitz eines Scheines oder Note ist, die an den Inhaber zahlbar ist.....
      Wenn ein Scheck, Note, Tratte usw. an den "Inhaber" zahlbar ist, ist es wichtig, daß ihr Inhalt an jede Person zahlbar ist, die das Papier zur Zahlung vorlegt.....
      Im Jahre 1963 haben dann die International Bankers, die Eigentümer des "Federal" Reserve-Systems, sowohl das Versprechen der Einlösbarkeit als auch das Versprechen "dem Inhaber bei Sicht" irgend etwas von Wert "zu bezahlen", gestrichen. Die Fetzen von wertlosem, nicht einlösbarem Papier, die die Federal Reserve ab 1963 herausgegeben hat, waren keine echten Noten mehr im Sinne des Gesetzes: sie erfüllten die gesetzlichen Vorschriften über eine "Note" nicht mehr.
      Offensichtlich hatte jemand im Finanzministerium einen Sinn für Humor. Auf die Rückseite der neuen, nicht einlösbaren Fed-Noten druckten sie die Worte "In God we trust" (Wir vertrauen auf Gott). Sie wußten, daß die Amerikaner keinem mehr vertrauen konnten, weder der "Fed" noch den Politikern in Washington!



      Weg zur Zerstörung

      Die zerstörerischen Auswirkungen des Federal Reserve-Gesetzes und die von den International Bankers zur Zerstörung der amerikanischen Republik benutzten Methoden sind von Sheldon Emry in "Billions For The Bankers - Debts For The People" (Milliarden für die Bankers - Schulden für das Volk) prägnant zusammengefaßt worden.
      Nachdem er aufzeigt, daß die Finanzkräche und Rezessionen, die unsere Nation im Laufe der Zeit erlebt hat, durch die Manipulation unserer Geldmenge durch die International Bankers zustande gekommen sind, (die das Geldmengenwachstum drosseln, um eine "Krise" herauf zu beschwören und es expandieren, um die "Krise" zu beheben), fährt Emry fort: "Wenn wir die katastrophalen Folgen einer künstlich geschaffenen Geldverknappung sehen, können wir besser verstehen, warum unsere Gründungsväter - die sowohl die Gesetzmäßigkeiten des Geldes als auch die Gesetze Gottes kannten - darauf bestanden haben, die Macht Geld zu "erschaffen" und die Macht, es zu kontrollieren, ausschließlich in die Hände des amerikanischen Kongresses zu legen. Sie glaubten, daß alle Bürger an den Gewinnen seiner "Schöpfung" teilhaben sollten und daher die nationale Regierung der alleinige Geldschöpfer sein muß. Sie glaubten weiterhin, daß alle Bürger, aus welchem Bundesland oder Territorium bzw. in welch gesellschaftlicher Stellung auch immer, von einer angemessenen und stabilen Währung Nutzen haben würden und daher muß die nationale Regierung auch durch Gesetz der einzige Kontrolleur des Geldwertes sein.
      Da der amerikanische Kongreß das einzige gesetzgebende Gremium ist, das durch Abgabe des Stimmzettels in die Wahlurnen allen Bürgern unterstellt ist, war er nach Meinung unserer Gründungsväter der einzige sichere Aufbewahrungsort für soviel Gewinn und soviel Macht. Sie haben es sehr einfach, aber allumfassend niedergeschrieben: "Der Kongreß hat die Macht, Geld zu prägen und seinen Wert zu regulieren."



      Wie das Volk die Kontrolle über das Federal Reserve verloren hat

      "Anstelle der verfassungsmäßigen Methoden zur Schöpfung unserer eigenen Währung und ihrem Umlauf haben wir jetzt ein völlig verfassungswidriges System. Dies hat zu beinahe katastrophalen Zuständen geführt, wie wir noch sehen werden."
      Da unser Geld sowohl legal als auch illegal in den Jahren vor 1913 verwaltet wurde, werden wir uns nur die Jahre nach 1913 ansehen, da ab diesem Jahr all unser Geld auf eine illegale Weise erschaffen und herausgegeben worden ist, die letztendlich die Vereinigten Staaten zerstören wird, falls sie nicht abgeändert wird. Vor 1913 war Amerika eine blühende, mächtige und expandierende Nation, im Frieden mit seinen Nachbarn und von der Welt beneidet. Aber im Dezember 1913 hat der Kongreß in Abwesenheit vieler seiner Mitglieder ein Gesetz verabschiedet, das seither als "Federal Reserve Gesetz" bekannt ist. Damit wurde einfach die Gründung einer "Federal Reserve Corporation" genehmigt, die einen Vorstand (Federal Reserve Board) hat, der das Unternehmen lenkt und die Vereinigten Staaten wurden in zwölf "Federal Reserve Distrikte" unterteilt.
      "Dieses einfache, aber abscheuliche Gesetz hat den Kongreß vollkommen seines Rechts beraubt, Geld zu "erschaffen" oder seine "Schöpfung" zu kontrollieren und hat diese Funktion der "Federal" Reserve Corporation übertragen. Dies geschah mit entsprechendem Trommelwirbel und Propaganda, damit werde "Das Geld aus der Politik herausgenommen" (man sagte nicht, "und aus der Kontrolle des Volkes" und verhindert, daß "Wirtschaftsboom und -bankrott" unseren Bürgern schaden. Man sagte damals den Leuten nicht und viele wissen es auch heute noch nicht, daß die Federal Reserve Corporation ein Privatunternehmen ist, von Bankern geeignet wird und daher um des finanziellen Profits willen für die Bankers geführt wird und nicht im guten Interesse des Volkes. Das Wort "Federal" hat man nur dazu benutzt, um das Volk zu täuschen."
      "Seit jenem infamen Tag hat sich die kleine Clique von Privilegierten, die uns unser eigenes Geld leiht, den gesamten Gewinn für das Drucken unseres Geldes einverleibt - und mehr! [Kommentar: So nicht richtig. Der FED Gewinn, wie auch der der BUBA, fließt an den Staat zurück]
      Seit 1913 haben sie Dollars in zweistelliger Milliardenhöhe an Bargeld und Krediten geschaffen, welche sie dann als ihr eigenes, persönliches Vermögen an unsere Regierung ausleihen sowie dem amerikanischen Volk und zwar gegen Zinsen. "Die Reichen werden reicher und die Armen ärmer" ist die geheime Politik unserer nationalen Regierung geworden.
      Ein Beispiel für den Vorgang der Geldschöpfung und seine Umwandlung in Schulden des Volkes wird unser Verstehen vergrößern."



      Sie drucken es - wir leihen es und bezahlen Ihnen Zinsen

      "Beginnen wir mit dem Bedürfnis nach Geld. Die amerikanische Regierung braucht - nachdem sie mehr ausgegeben hat als sie von ihren Bürgern an Steuern eingenommen hat - beispielsweise 1 Milliarde Dollars. Da sie das Geld nicht hat und der Kongreß seine Vollmacht, es zu erschaffen, weggegeben hat, muß die Regierung für die $ 1 Milliarde zu ihren Geldmachern gehen. Aber die "Federal" Reserve, da sie ein privater Konzern ist, gibt das Geld nicht einfach so umsonst! Die Bankers sind bereit, die $ 1.000.000.000. - in Bar oder Krediten an die Regierung zu leihen, wobei die Regierung ihrerseits die Rückzahlung zusichert - mit Zinsen!
      Also ermächtigt der Kongreß das Finanzministerium 1 Milliarde Dollars an U.S. Bonds (Regierungsrenten) zu drucken, die anschließend den Federal Reserve-Bankers ausgeliefert wird."
      "Die Federal Reserve bezahlt dann die Kosten für den Druck von $ 1 Milliarde, das sind vielleicht knapp 500 Dollars und nimmt den Austausch vor. Die Regierung benutzt das Geld, um damit ihren Verpflichtungen nachzukommen. Was aber ist das Ergebnis dieser fabelhaften Transaktion?
      Nun, alle Rechnungen der Regierung werden beglichen, das ist richtig, aber die U.S. Regierung hat nunmehr das Volk bei den "Federal" Reserve-Bankers in Höhe von 1 Milliarde Dollars plus Zinsen verschuldet und zwar bis sie zurückbezahlt sind!
      Da diese und ähnliche Transaktionen seit dem Jahre 1913 vor sich gegangen sind, schuldet die Regierung heute - nach knapp 70 Jahren - den Bankers mehr als 920 Milliarden Dollars, für die das Volk allein für die Zinsen jeden Monat Steuern in Höhe von 7 Milliarden Dollars hinlegen muß, ohne jede Hoffnung, die Kapitalsumme jemals tilgen zu können, da sie ebenso wie die Zinsen jeden Monat weiter in die Höhe steigt."



      Und da gibt`s noch mehr

      "Sie sagen, das ist ja schrecklich! Ja, das stimmt, aber wir haben nur eine Seite dieser schmutzigen Geschichte gezeigt.
      Gemäß diesem Schuld-Geld-System sind die o.a. U.S. Bonds Vermögenswerte der Banken geworden, die zu diesem System gehören und gegen die sie nun Kredite an Einzelpersonen und gewerbliche Kunden geben können. Da das U.S. Bankengesetz nur eine Mindestreserve von 10% vorschreibt, heißt das, daß die Bankers bis zum zehnfachen des Betrages ausleihen können, den sie als Bonds in Händen halten. Auf die eine, oben beschriebene Transaktion von $1 Mrd. können sie 10 Milliarden Dollars an private Kunden gegen Zinsen ausleihen. Damit erhalten sie für einen ursprünglichen Unkostenbeitrag von rund $ 500 einen Zinsgewinn von $ 10 Mrd. aufwärts!"
      "Und da der Kongreß nicht mehr, wie von der Verfassung vorgesehen, Geld erschafft und herausgibt, besteht die einzige Möglichkeit, wie unser Volk uns unsere Unternehmen Geld bekommen können, um den Handel fortzusetzen und die Landwirtschaft und die Industrie aufzubauen, darin, es von den Bankers zu leihen!"



      Und da ist noch etwas

      "Zusätzlich zu den riesigen Reichtümern, die sich durch ihren fast uferlosen Wucher an Land ziehen, können die Bankers dadurch, daß sie das Geld von oben kontrollieren große Darlehen an große und erfolgreiche Unternehmen genehmigen oder ablehnen und zwar reicht dieser Einfluß soweit, daß die Ablehnung eines Kredites den Kurs der Aktien des Unternehmens, zu dem sie an der Börse gehandelt werden, fallen lassen kann. Nachdem der Aktienkurs so gedrückt wurde, kaufen die Agenten der Bankers große Mengen des Papiers, wonach manchmal ein Kredit in Millionenhöhe genehmigt wird, so daß der Aktienkurs steigt und der Titel mit Gewinn wieder verkauft wird. Auf diese Weise werden Milliarden von Dollars verdient, mit denen weitere Aktien gekauft werden. Diese Praktik ist heute so verfeinert, daß der "Federal" Reserve-Vorstand nur in der Presse eine Erhöhung oder Senkung seines "Renditskontosatzes" anzukündigen braucht, um die Kurse je nach Belieben steigen oder fallen zu lassen. Da sie diese Methode seit dem Jahr 1913 verwenden, haben die Bankers und ihre Agenten die geheime oder offene Beherrschung fast aller großen Konzerne in Amerika erworben. Diese Aktienmehrheit benutzen sie, um die Unternehmen dazu zu zwingen, bei ihren Banken Riesenkredite aufzunehmen, so daß die Unternehmenserträge in Form von Zinszahlungen an die Banken abfließen. Dadurch bleiben nur sehr geringe Erträge übrig, die dann als Dividende ausgeschüttet werden können und erklärt, warum die Aktienkurse so gedrückt sind, während die Banken Milliarden an Zinsen auf die Unternehmenskredite einstreichen. Tatsächlich erhalten die Bankers fast die gesamten Erträge, während die Einzelaktionäre mit leeren Taschen ausgehen."
      "Die Millionen von Arbeiterfamilien in Amerika sind heute bei einigen wenigen Bankersfamilien verschuldet und zwar in einer Höhe, die den geschätzten Wert der gesamten Vereinigten Staaten übersteigt. Und diese Bankersfamilien haben unsere Verschuldung bei ihnen für die Kosten des Papiers, der Druckerschwärze und die Buchführung erlangt!"


      Warum es "aufblähbare Währung " heißt?

      "Unter diesem faulen System kommt in Amerika neues Geld nur in Umlauf, wenn ein anderer Geld von einem Banker leiht. Wenn die Leute auf den Erfolg setzen, dann leihen sie viel Geld, wodurch die Geldmenge zunimmt und allen geht es anscheinend eine Zeit lang besser.
      Dann zahlen sie ihre Kredite ab und die verfügbare Geldmenge geht rapide zurück, das Geld wird knapp. Weil man immer mehr aus dem Umlauf herausnimmt als man hinein gibt (wegen der Zinsen und sonstige Gebühren), kann eine Mindestumlaufmenge nur dadurch aufrecht erhalten bleiben, daß andere Leute noch mehr Geld leihen. Hierzu ein Beispiel:
      Wenn man $ 40.00 leiht, müssen § 126.432, - zurückgezahlt werden.
      "Wenn ein Bürger zur Bank geht, um sich für den Kauf eines Hauses oder einer Farm $ 40.000 zu leihen, dann verlangt der Bankangestellte von dem Bürger als erstes, daß er der Bank das Eigentum an dem Grundbesitz überträgt für den Fall, daß der Kreditnehmer nicht zurückzahlen kann. Danach erhält er von dem Bankangestellten einen Scheck oder eine Gutschriftanzeige für sein Konto in Höhe von $ 40.000. Der Kreditnehmer seinerseits stellt die notwendigen Schecks an die Bauleute, Verkäufer, Unterlieferanten usw. aus (die ihrerseits wieder Schecks ausstellen). Dadurch bringt er $ 40.000 an "Scheckgeld" in Umlauf. Bei einer 30 jährigen Hypothek zu 10% Zinsen verlangt die Bank von ihm, daß er ihr monatlich $ 331,20 bezahlt oder insgesamt $ 126.432,-. Der Käufer muß also diese 126.432, - Dollars aus dem Umlauf nehmen, wodurch die umlaufende Geldmenge $ 86,432,- weniger beträgt als zu dem Zeitpunkt des Hauskaufes.
      "Der Banker hat nichts von Wert produziert (außer einem Blatt Papier, Scheck oder Gutschriftanzeige genannt); dennoch hat er jetzt $ 86,432. - mehr als vorher (abzüglich einigen hundert Dollars für Verwaltungs- und Bürokosten), und das Volk insgesamt hat $ 86,432, - weniger Geld.



      Addieren sie alles zusammen

      "Multiplizieren Sie die o.a. Beispiele mit hunderten von Millionen Menschen für die vergangenen 50 Jahre und Sie können sehen, warum sich Amerika in diesem Zeitraum von einer blühenden, schuldenfreien Nation zu einer schuldengeplagten Nation entwickelt hat, in der praktisch jedes Haus, jede Farm und jedes Unternehmen an die Bankers verpfändet ist und wo unsere Autos, unsere Möbel und unsere Bekleidung mit geliehenem Geld gekauft werden. Die Zinsen an die Bankers für persönliche, Gemeinde-, Landes- und Bundesschulden betragen mehr als die Gesamteinkommen von 25% der arbeitenden Bevölkerung!"
      "Demokraten, Republikaner und unabhängige Wähler, die sich gewundert haben, warum die Politiker immer mehr Steuergeld ausgeben als sie einnehmen, sollten jetzt den Grund dafür erkennen. Wenn sie unser Schuld-Geld-System untersuchen, stellen sie bald fest, daß diese Politiker nicht die Vertreter des Volkes, sondern die Vertreter der Bankers sind, für die sie die Wege planen, auf denen das Volk weiter verschuldet werden kann.
      Man braucht nicht viel Phantasie, um zu sehen, daß, wenn der Kongreß die erforderliche Zunahme der Geldmenge "erschaffen" und ausgegeben bzw. in Umlauf gesetzt hätte, es keine Staatsverschuldung geben würde, und die sonstigen Schulden in Höhe von 4 Trillionen Dollars wären praktisch nicht vorhanden. Da es keine Entstehungskosten für das Geld gäbe, außer für das drucken, und auch keine fortlaufenden Kosten wie Zinsen, wären die Steuern an die amerikanische Bundesregierung gleich Null.
      Das Geld, einmal im Umlauf, würde darin verbleiben und weiterhin seinem Zweck als einem Mittel des Austausches Generation für Generation und Jahrhundert für Jahrhundert dienen, genauso wie das die Münzen heute tun, wobei keine Zahlungen irgend einer Art an die Bankers anfielen!"

      Trading Spotlight

      Anzeige
      InnoCan Pharma
      0,1900EUR +2,98 %
      InnoCan Pharma: Ist das die nächste Milliarden-CBD-Übernahmestory? mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 03.12.02 23:54:31
      Beitrag Nr. 2.506 ()
      #2497 newhenry

      Meine Bemerkung ist bitte nicht persönlich gemeint!

      Der gepostete Auszug aus dem Buch von Des Griffin: "Die Absteiger" ist ein polemischer Quatsch. Hier werden Halbwahrheiten in ziemlich plumper Form so lange verdreht, bis ein unsäglicher Schmarrn rauskommt.
      Avatar
      schrieb am 04.12.02 08:03:40
      Beitrag Nr. 2.507 ()
      Fleißig, fleißig, alle hier... womit verdient Ihr eigentlich Euer Geld? Alle im Okt. ALV und MUV am Low gekauft, *g*? Oder übt Ihr schon mal den Verzicht in Form von Freizeitverzicht, *g*? ;)

      @elmarion / zu #2465,

      ziemlich komplette Risiken-Bestandsaufnahme. Das VWL zu deren Reduktion bzw. Management nur einen (zudem nur theoretischen) Teil beitragen kann, ist wohl tatsächlich Fakt. ICH bestreite das jedenfalls nicht, und von Prävention(skompetenz) will ich in diesem Sinne schon gar nicht sprechen, angesichts des angerichteten (von VWLern allerdings wohl nur in geringem Masse zu verantwortenden) Desasters, *g*. VWL ist halt nicht das Mass der Dinge...

      - ... und damit `hallo` zurück an @helmut_kohl, :) Soo daneben sind Deine Mitstreiter hier also wohl doch nicht, sonst würdest Du Deine kostbare Zeit ja nicht erneut hier einbringen, ;) -

      Aus einer Risikoprojektion ein düsteres, alternativloses Zukunftsszenario abzuleiten, kommt (imo) indes einer inneren Versagung von Möglichkeiten gleich. Sicher laufen zzt. sehr viele Dinge falsch, aber @ATDT hat schon recht, wenn er da in seiner Antwort den historischen Kontext einbezieht, und in einem Zurücknehmen nicht direkt eine Katastrophe sieht.

      @ATDT / zu #2469,

      >Überkapazitäten - Deflationsszenario. Wer zu früh kauft den bestraft das Sonderangebot! Preis-Dumping, z.B. Billig-flüge< [@elamrion]
      Darauf Du:
      Autos so teuer wie fast nirgendwo sonst, Restaurants wo du für die Rechnung jemanden zum Kochen einstellen kannst, Benzinpreis auf all time high und das Brot kostet auch immer mehr. Wenn das deflation ist möcht ich die Inflation nicht sehen. Viele Dinge werden schlicht und ergreifend durch automatisation billiger,. die must die erst mal rausrechen.
      @AntonChesus daraufhin relativierend:
      >Die Inflation wird eher dann entstehen, wenn die Allgemeinheit befürchtet, daß das Asset-Bubble nachfragewirksam wird. Dank der Ungleichverteilung der Reichtümer besteht diese Gefahr aber momentan nicht. Unsere Großverdiener wissen schlicht und einfach nicht wohin mit der verdienten Kohle, deswegen wird sie dem Asset-Bubble zugeführt. Die dadurch entstandene Nachfragelücke muß durch weiter Verschuldung des Staates und der Häuslbauer etc. gefüllt werden, sonst gibt es kein Wirtschaftswachstum. Die finanziellen Mittel für eine boomende Wirtschaft wären locker vorhanden.<

      An allem ist doch was dran. Ein lupenreines Deflationsszenario "akzeptiere" ich auch nicht. Viele (nicht alle) dieser Billiganbieter z.B. können und werden nicht auf Dauer (immer) billig(er) anbieten können - weil a) ihre Margen a la longue zu knapp sind und/oder b) sich Kosten nicht permanent senken lassen und/oder c) Qualität ohne Minderabsatz nur endlich reduzierbar ist. Ergo werden da einige, die "trotzdem" billig(er) verkaufen (müssen), hops gehen, was diesen Trend beendet, Branche für Branche, die ersten Billigflieger z.B. haben bereits Probleme. Und wo, auch infolgedessen, (Quasi-)Oligo- und Monopole entstehen/herrschen, wird eher Preisinflation begünstigt. Der (deutsche) Staat reiht sich da mit seinen Abgabenerhöhungen schon seit geraumer Zeit ganz vorne ein und provoziert damit "sogar" Stagflation. [Das diese Preisinflation in publizierten, offenbar eher nachfrageorientiert ermittelten Inflationsraten offensichtlich nicht angemessen zum Ausruck kommt, ist ein anderes Thema, *g*]

      Andererseits kann man fehlendes bzw. nachlassendes Wachstum durch fortgesetzte Umverteilung, wie @AntonChesus darstellt, nicht wegleugnen. Mit der `Herausrechnung` von Automatisationseffekten habe ich allerdings so meine Probleme, da diese tendenziell via wegrationalisierter Arbeitsplätze a la longue durchaus deflationär wirken können. Nicht zuletzt deshalb wird das mit dem `Mehrabsetzen von Produkten` über kurz oder lang zumindest nicht einfacher, wird Rationalisierung zum branchenübergreifenden Globaltrend.

      Ich kann mit einer Gegenüberstellung `Deflation oder Inflation` in Bezug auf die aktuelle Lage nur schwer umgehen. Während einige z.T. essentielle, jeden betreffende Dinge/Assets inflationiert sind bzw. über lange Zeit inflationierten, haben/sind andere deflationiert. Ich denke, man kann (zumindest heute) nicht mehr strikt "schwarz oder weiss" sehen, auch in diesem Punkt nicht.

      Fakt ist wohl, dass die Industriestaaten zzt. Inflation in einer gewissen Breite fördern wollen, nicht auf allen Gebieten (z.B. nicht bei Rohstoffen und Gold), und/ergo unter offensichtlicher Schonung des (z.T. betrügerisch) umverteilten Kapitals resp. diesbzgl. relevanter Assets (Aktien, Immobilien, Anleihen). Problematisch kann man eine gezielte Inflationsförderung zudem dort sehen, wo Dinge/Assets bereits oder noch inflationiert sind, d.h. ungesunde Entwicklungen bzw. Ungleichgewichte ohne vorherige, gründliche Bereinigung - nicht nur im Preis, auch in der Qualität, die in inflationierten Märkten "gerne" auf der Strecke bleibt - fortgeschrieben werden sollen.

      Zu einer gezielten Inflationspolitik bedarf es nicht nur billigen Geldes, sondern auch eines hohen Grades an Glaubwürdigkeit und Überzeugungskraft - beides geht den willfährigen, lobbyisierten Akteuren - nicht nur Politikern, nicht nur in D - zzt. allerdings ab, woraus man sicher mehr als ein Fragezeichen herleiten kann. Andererseits sollte und darf man (will man nicht unter seinen persönlichen Möglichkeiten bleiben) die Marktkräfte, bei allen (mehr oder weniger verfangenden) Manipulationsversuchen, nicht unterschätzen und ausserachtlassen. Der Aktienmarkt z.B. hat einen guten Teil des Preiskorrekturbedarfs bereits umgesetzt (zumindest in D, ;)), und es bestehen wohl kaum ernsthafte Zweifel, dass als nächstes Anleihen und(/oder) Immobilien "dran" sein werden...
      Inflation und Deflation haben also auch ein gewisses Selbstregulierungspotential - freilich nur, solange das System noch funktioniert. Und ohne eine gewisse "Rückverteilung", d.h. einer Rücknahme des "Gewinn-Privatisierungs-Verlust-Sozialisierungstrends", wird das wohl nicht ewig funktionieren. Womit wieder die besagten Akteure im Spiel sind... Nicht zu beneiden, aber sie haben es sich selbst zuzuschreiben.

      @landing_zone / zu #2494,

      Endgültig bewiesen ist nun auch, NYPost ist ein übles Käseblatt. Hier kann ich HK ausnahmsweise nicht widersprechen.
      Ich auch nicht, aber auch das ist relativ. Die eMails von Merill Lynch bspw. sind bzw. waren auch nicht vom Feinsten... Aber wer bezeichnet ML schon als `üble Investmentbank` - nicht mal die CBK hat sich das richtig getraut, *g*
      Also, die üblen Dinge sind nicht nur auf der "Gegenseite" präsent, und das macht die aktuelle Situation zusätzlich unsicher.

      @helmut_kohl,

      Greenspan hat keine Allmacht. Hat er nie gehabt, wird er nie haben, und nimmt er auch gar nicht fuer sich selbst in Anspruch.
      Wenn die das an der Wall Street (incl. der Medien) endlich mal auch so sehen würden... (statt immer nur auf die Dicke seiner Aktentasche o.ä. zu achten, *g*)

      ...die Ghettos in den USA wohl andere Gruende haben
      Welche denn? - Rhetorische Frage, ;)
      Also, Ökonomie resp. die Ökonomen sind nicht das System, sondern Bestandteil dessen. Ohne sich zu übernehmen, täte es in Anbetracht deren Selbstbewusstseins gut, auch mal die Dinge über den eigenen Tellerrand hinaus anzusehen und zumindest mal zu reflektieren, ob denn Ökonomie da nicht doch was dran ändern könnte... Es muss doch nicht gleich (indirekt) eine Schuld auf sich projeziert oder diskutiert werden (oder gibt`s da doch unterschwellig ein schlechtes Gewissen?).

      investival
      Avatar
      schrieb am 04.12.02 12:19:50
      Beitrag Nr. 2.508 ()
      @Deflation

      All the more interesting that an article by Stephen Pearlstein in last week’s Washington Post seemed to stray “off-message”. The piece noted that after half a century of trying to prevent prices from rising too fast, economic policymakers now face the danger that prices aren`t rising fast enough.

      According to Pearlstein:

      “Government statistics show that average prices for products have declined in the past year, including those of cars, clothing, computers, furniture, gasoline and heating oil. So, too, have the prices for services such as telephones, hotel rooms and airplane tickets, even as costs for other services such as health care, housing, education and cable television continued to rise.

      The broadest measure of prices in the economy shows they rose less than 1 percent during the 12 months that ended in September, the smallest increase in 50 years.

      Q3 data released by the US Department of Commerce recently appears to confirm that the Pearlstein’s assessment is closer to underlying economic reality in the US than the Federal Reserve seems to imply. True, October’s 2 per cent y-o-y rise in the CPI measure suggests that the United States is far from outright deflation. Indeed, the recent upswing in the stock market and a bout of encouraging economic data have convinced many the worst is now firmly behind the U.S. economy and inflation, not deflation, will once again become the overriding threat to monetary policy. But it is worthwhile looking beneath the numbers, as Merrill Lynch economist David Rosenberg did in a recent report following the release of the September CPI data. It does provide food for thought.

      Breaking down the components of September’s consumer price index, Rosenberg has noted that if it were not for a handful of items that comprise a mere 7 per cent of the CPI – auto insurance premiums (+9.5% y-o-y), tobacco (+9.2% y-o-y), hospital services (+9.0% y-o-y), and tuition (+6.5% y-o-y), the US inflation rate would already be running below the one per cent level. By contrast – personal computers (-21% y-o-y), software (-8%), long-distance telephone charges (-4.5%), toys (-9%), utilities/fuels (-2.3%), automobiles (new cars -1.1%, used cars -3.2%), television sets (-11.1%), VCRs (-6.0%), audio equipment (-6.0%), tools/hardware (-2.0%), airfares (-5.2%), sporting goods (-2.1%), etc, - a whole range of day to day products are already recording significant price deflation.

      The respective analyses of Rosenberg and Pearlstein demonstrate two things:

      1. Corporate sector price deflation is already present in the US - and expanding.
      2. Corporate profits in the national income accounts are consequently falling.

      In its Q3 report, the US Department of Commerce itself noted:

      “Profits from current production (corporate profits with inventory valuation and capital consumption adjustments) decreased $14.1 billion in the third quarter, compared with a decrease of $12.6 billion in the second. Current-production cash flow (net cash flow with inventory valuation and capital consumption adjustments). The internal funds available to corporations for investment decreased $12.2 billion in the third quarter, compared with a decrease of $12.6 billion in the second. Domestic profits of nonfinancial corporations decreased $7.8 billion in the third quarter, in contrast to an increase of $6.9 billion in the second.”


      Als Ganzes liegt noch kein Deflations-Szenario vor; aber der Preisauftrieb hat sich enorm abgeschwächt und sektorenweise (und nicht nur vereinzelt) sehen wir klar fallende Preise.
      Ich kann nichts Besonderes darin erkennen, dass man ein Phänomen benennt und diskutiert, bevor es aktuell eingetreten ist.


      Coubert
      Avatar
      schrieb am 04.12.02 14:39:41
      Beitrag Nr. 2.509 ()
      @investival
      ja, ganz genau, hast völlig recht. Die "seriösen" Analytiker liegen derartig daneben, daß sie bereits desavouiert sind. Bis hin zu kriminellem Verhalten, was an diversen SEC-Untersuchungen und Prozessen deutlich wird. Letztere haben vielleicht auch nur Show-Prozess-Charakter, so daß die Lage insgesamt noch ambivalenter wird. Ein Rumkurieren an den Symptomen, mehr nicht.

      Naheliegend, daß das Umkippen ins andere Extrem naheliegt. Sowas schaukelt sich nicht nur an den Börsen auf, die im übrigen ein brauchbares Abbild der menschlichen Psyche sind. In dem Zusammenhang wird früher oder später auch das Märchen von den "effizienten Finanzmärkten" ein für alle Mal erledigt sein. Mit dem Versagen dieser und anderer volkswirtschaftlicher Theorien werden wir noch öfter konfrontiert werden. Das ewige ceterum censeo: Die Volkswirtschafttheorie ist der Reparaturfall Nr. 1, sie hat nicht einmal ansatzweise Erklärungen für Phänomene der 1929er (und der heutigen) Art. Derartige Betriebsblindheit nervt jeden, was einen großen Teil des Verkehrsaufkommens hier verursachen dürfte.


      @helmut_kohl
      "Die Fed kann auch langfristige Zinsen beeinflussen."
      Aha. Jetzt wird es interessant. Das widerspricht den meisten bekannten Vorstellungen. Bitte dringendst um Erläuterung.


      "Der Vorwurf der Statistik-Faelschung ist anscheinend der letzte Strohhalm an den sich die Amerika-Kritiker halten koennen."
      Ich habe den Vorwurf gerade _nicht_ erhoben, aber die Anfrage ließ liess gewissermaßen den Verdacht durchschimmern. Fakt ist: Die US-Zahlen sind derartig (adäquat) schlecht, daß der Verdacht einer durchgehenden Manipulation selbst dem größten Paranoiker völlig fernliegen sollte.
      Auffällig war aber die Revision der GDP-Zahlen für 2001. Es wurde ein sanftes Wachstum, vielleicht ein Quartal Nullwachstum diagnostiziert, was gebetsmühlenartig von FED-Gouverneuren und anderen Offiziellen als Beweis für die hervorragende Lage angeführt wurde. Nach einem Jahr: Nase, Rezession. OK, dann sage ich: Die Zahlen waren nicht gefälscht, sondern bloß gefalscht. Oder stark hedonisiert, um im Standardslang zu bleiben. In der allerfreundlichsten Wertung ein sattes Versagen der statistischen Verfahren, was die ansonsten hervorragend ausgebaute Rechenlandschaft der Amerikaner eben leicht in Zweifel stellt. Damit wissen wir, was wir schon immer wußten: Bei statistischen Rechenwerken klemmt es gerne mal, besonders wenn sie politische Bedeutung haben sollen.

      "Mal nur gut, dass Ihr (Deutschen) von Euern Politkern mit ungefaelschten Statistiken und mit schoener Regelmaessigkeit verarscht werdet."
      Wollen wir denn jetzt wirklich in den Wettstreit eintreten, wer die säkularsten Dünnbrettbohrer zu bieten hat? Bist schon sehr mutig drauf...
      Avatar
      schrieb am 04.12.02 16:40:19
      Beitrag Nr. 2.510 ()
      @helmut kohl

      Liest Du ueberhaupt was ich schreibe? Ich habe folgendes geschrieben:
      Im uebertragenen Sinne schreibt Bernanke hier, dass wenn es im Sommer zu kalt wird, wir einfach die Klimaanlage anwerfen muessen und die NYP schreibt "Bernanke will mitten im Winter die Klimaanlage anwerfen." Go figure!

      (Die Klimaanlage läuft bei den Amis sowieso das ganze Jahr, oder?)

      Die NY Post zitiert Bernanke:
      ...we`ll just print more money if the economy doesn`t respond to traditional remedies.

      So falsch hat das Wischblatt gar nicht zitiert. Die "traditional remedies" sind wohl hauptsächlich die Zinssenkungen. Es ist also keine Rede davon, daß man sofort Geld druckt, sondern erst wenn die Zinssenkungen nichts mehr bringen. Da kann man sich jetzt streiten was gemeint ist. Logischerweise würde man aber zuerst die Zinsen auf 0 senken. Der Rest des Artikels ist halt für den Durchschnittsami mundgerecht formuliert. Der Durchschnittsami hat sowieso nichts zu reden also kann man ihm erzählen was man will.

      Meine Frage an dich war ja in #2489 wieviel Geld man im Falle des Falles drucken will. Bei einer Billion $ müßte jeder Amerikaner vom Baby bis zum Greis 3570$ halten, das kommt mir etwas viel vor. Außerdem ist Geld ja auch eine Form der Verschuldung. Wenn es dem Staat gelingt viel Geld unter die Leute zu bringen hat er sich eben sehr günstig neuverschuldet.


      Gesamtverschuldung, Neuverschuldung sind niedriger in den USA als Deutschland.

      Die Neuverschuldung geht heuer in den USA auch auf die 3% zu. Wie schon öfter besprochen ist der deutsche Staat hauptsächlich bei den eigenen Leuten verschuldet die man notfalls besteuern kann, wenn auch mit großem Bauchweh. Die USA sind als Volkswirtschaft ein Nettoschuldner, Deutschland ist ein Nettogläubiger.


      Die Fed kann auch langfristige Zinsen beeinflussen.

      Ähnlich wie beim Aktienmarkt über Futures? Erzähl mehr von der Arbeit!

      @investival

      Viele (nicht alle) dieser Billiganbieter z.B. können und werden nicht auf Dauer (immer) billig(er) anbieten können - weil a) ihre Margen a la longue zu knapp sind und/oder b) sich Kosten nicht permanent senken lassen und/oder c) Qualität ohne Minderabsatz nur endlich reduzierbar ist. Ergo werden da einige, die "trotzdem" billig(er) verkaufen (müssen), hops gehen, was diesen Trend beendet, Branche für Branche, die ersten Billigflieger z.B. haben bereits Probleme.

      Die Dumpingpreispolitik ist sicher auch eine Ursache der momentanen Krise. In den letzten Jahren sind diese Geschäftsmodelle in Mode gekommen, wo man die Leute zuerst mit Dumpingpreisen ködert und dann später den Gewinn einfahren will. Wenn das Geschäftsmodell aufgeht ist es in Ordnung, dann verteilen sich die Einnahme- und Ausgabeströme eben über einen längeren Zeitraum. Die Risiken sind aber natürlich auch viel größer. Und im Hinterstübchen wird immer der Staat als Retter in der Not einkalkuliert, weil schon so viele Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen.

      Wenn das BIP steigt, dann wird zwangsläufig mehr produziert und mehr verdient. Das BIP ist bis jetzt immer noch gestiegen. Aus welchen Produkten das BIP besteht ist im Prinzip egal. Wenn die Produkte billiger werden und mehr verkauft wird, dann kann das BIP trotzdem steigen. In der Verteilungsrechnung würde man vermehrte Dumpingproduktion durch ein relatives Absinken der Gewinne merken. Die Löhne und Zinsen würden dafür relativ ansteigen.
      Avatar
      schrieb am 04.12.02 17:13:23
      Beitrag Nr. 2.511 ()
      @ landing zone

      Die Volkswirtschafttheorie ist der Reparaturfall Nr. 1, sie hat nicht einmal ansatzweise Erklärungen für Phänomene der 1929er (und der heutigen) Art.

      Du lehnst Dich weit aus dem Fenster. Die great Depression ist eins der Themen, das gerade in den letzten Jahren ausfuehrlich von Oekonomen behandelt wurde. Nur weil Du noch nie VWL-Fachzeitschriften gelesen hast, bedeutet es nicht, dass Oekonomen nix ueber die Great Depression geschrieben haben.

      "Die Fed kann auch langfristige Zinsen beeinflussen."
      Aha. Jetzt wird es interessant. Das widerspricht den meisten bekannten Vorstellungen. Bitte dringendst um Erläuterung.


      Kann man in drei Worten zusammenfassen: Langfristige Bonds Kaufen.

      "Der Vorwurf der Statistik-Faelschung ist anscheinend der letzte Strohhalm an den sich die Amerika-Kritiker halten koennen."
      Ich habe den Vorwurf gerade _nicht_ erhoben, aber die Anfrage ließ liess gewissermaßen den Verdacht durchschimmern.


      Also, Revisionen sind exakt das: Revisionen. Und Revisionen koennen (per definitionem) manchmal positiv und manchmal negativ ausfallen. Wenn Du Dir hier die negativen Revisionen rauspickst und das dann Manipulation nennst, dann frage ich mich wer hier wohl manipuliert. Es gibt Studien, die belegen, dass GDP-Revisionen in den USA statistically unbiased sind, wenn Du weisst was das heisst.

      "Mal nur gut, dass Ihr (Deutschen) von Euern Politkern mit ungefaelschten Statistiken und mit schoener Regelmaessigkeit verarscht werdet."
      Wollen wir denn jetzt wirklich in den Wettstreit eintreten, wer die säkularsten Dünnbrettbohrer zu bieten hat? Bist schon sehr mutig drauf...


      Ich weiss. Hier gibt’s auch Chaoten, aber immerhin hat man hier grundlegende Prinzipien verstanden, die in Deutschland noch nicht so weit verbreitet sind. Beispiele: (1) Steuererleichterungen helfen der Wirtschaft (erzaehl das mal der SPD!!!) und (2) Arbeit ist nicht beschraenkt (erzaehl das mal der neuen “Super”-Ministerin, die meinte, dass die Erhoehung des Rentenalters “bei der gegenwaertigen Arbeitslosenzahl nicht machbar ist”). (3) Man hoert auf die oekonomischen Berater. Erzaehl das mal der Super-Null Clement. Der ignoriert einfach die 5 Wirtschaftsweisen und behauptet immer noch, dass die AL in Deutschland eine Folge der Weltkonjunktur ist.


      @investival

      ...die Ghettos in den USA wohl andere Gruende haben
      Welche denn? - Rhetorische Frage,


      Wie? Du kennst die Gruende nicht? (Auch rhetorische Frage) Ich kenne die Gruende.


      @ Anton

      Die Fed kann auch langfristige Zinsen beeinflussen.

      Ähnlich wie beim Aktienmarkt über Futures? Erzähl mehr von der Arbeit!


      Erstens arbeite ich nicht bei der Fed. Zweitens kauft die Fed keine Aktien oder Aktien-Futures. Drittens kann sie langfr. Zinsen beeinflussen indem sie langfr. bonds kauft.

      Bei einer Billion $ müßte jeder Amerikaner vom Baby bis zum Greis 3570$ halten

      1 Billion $ ist etwa $3.30 pro Amerikaner. Du hast deutsche und englische Billion verwechselt.

      So falsch hat das Wischblatt gar nicht zitiert. Die "traditional remedies"

      Doch. Sie haben falsch zitiert. Wenn nach allen anderen Massnahmen immernoch Deflation herrschen sollte, dann fangen sie an Geld zu drucken. Es soll nicht wie in der deutschen Hyperinflation auf-Teufel-komm-raus Geld gedruckt werden. Also warum werden dann Aengste ueber Hyperinflation in dem Artikel geschuert?
      Avatar
      schrieb am 04.12.02 19:19:40
      Beitrag Nr. 2.512 ()
      Und die Fed kauft keine Akazien oder Futures !:laugh:


      B.:laugh:

      Dümmer gehts nimmer !:laugh:
      Avatar
      schrieb am 04.12.02 19:21:06
      Beitrag Nr. 2.513 ()
      @ helmi

      Alter, Du scheints den Karneval ja richtig zu vermissen !
      Selten geiler Büttenspruch alter Karnevalist Du !


      B.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 04.12.02 20:03:58
      Beitrag Nr. 2.514 ()
      > Die Fed kann auch langfristige Zinsen beeinflussen.

      Durch den Kauf von Papieren am langen Ende. Klaro.
      Natürlich auch durch das Anheben der (kurzfristigen) Zinsen. Dann verringert sich die erwartete Inflation.

      Aber in welchem Ausmass kann das geschehen?
      Wieviel Mittel müssen eingesetzt werden? Wie lange? So mal ganz grob geschätzt?

      Und was kann sie unternehmen, um die Zinsen von langfristigen Unternehmensanleihen zu senken? Und den Spread (Risikoprämie) senken? Corporate-Bonds kaufen? Junk? Bei den Banken-Buddies von der Wall-Street? Die wären begeistert.


      Coubert
      Avatar
      schrieb am 04.12.02 23:09:54
      Beitrag Nr. 2.515 ()
      "Langfristige Bonds Kaufen."
      Die Antwort hatte ich befürchtet, das Gerücht schwappt gerade durch die Gerüchtekanäle. Jetzt mal ehrlich: Glaubst Du den Schnaps, oder ist Papier geduldig? Warum und wieso gibt die FED denn überhaupt noch langfristige Bonds aus? Das probateste wäre doch einfach, die Dinger von vorneherein knapp zu machen - d.h. keine auszugeben -, dann stiege der Preis vermutlich von allein. Das wiederum würde voraussetzen, daß die USA das Schuldenmachen einstellen :D

      So einfach. Nur leider, da gibt es noch mehr Aspekte, wie z.B. daß Interessenten auf andere Währungen ausweichen, wenn es ihnen bei den Mätzchen mit FED-Treasurys zu dumm wird. Und am Ende, wenn es ihnen zu aberdumm wird, kaufen sie wirklich Gold. Daß der Yield der Treasurys in der letzten Zeit gesunken ist, hängt doch wohl eher damit zusammen, daß kein Mensch mehr Inflation aufgrund gesteigerten a) Wirtschaftswachstums und ff. b) Inflation erwartete. Das wäre auch das einzige realistische Mittel, um die Rendite runterzukriegen. Wenn die faktische Nullzinspolitik fortgesetzt wird, kann es z.B. auch zu einer Erwartung von b) ohne a) kommen, folglich würden die Yields dummerweise wieder steigen. Hier rumzutricksen, geht einfach ziemlich schlecht. Alles andere = qualitativ so gut wie Nachrichten aus der stillen Post.

      "Nur weil Du noch nie VWL-Fachzeitschriften gelesen hast, bedeutet es nicht, dass Oekonomen nix ueber die Great Depression geschrieben haben."
      sei Dir mal nicht so sicher, wer hier liest und wer nicht.
      Ich meine auch nicht, daß sie nix drüber schreiben. Aber sie ignorieren wahrscheinlich, was Sache ist. Weil es nämlich nicht ins Rechenmodell paßt. Und sie haben - zum richtigen Zeitpunkt - die Lektion nicht gelernt noch angewendet. Vor 2000 hat die Volkswirterei allen Ernstes auf breiter Front getönt, daß die Phase des irreversiblen Wachstums ebenso unwiderruflich angebrochen ist. Dabei hat genau diese Zeit die Saat des folgenden Crashs aufgehen lassen, war sogar ihre unabdingbare Voraussetzung. Oder der Unsinn, daß man eine Spekulationsblase nicht erkennen kann. Es ist bloß der Rausch, der vergesslich macht.

      Das Niveau der Diskussion hat die gleiche Qualität, als wenn Expertenscharen behaupten würden, daß es völlig unvorhersehbar gewesen sei, daß die uralten Schrottfrachter der Weltmeere ein Potential für Havarien und Ölverseuchungen in sich tragen würden. Erst, wenn es passiert sei, könne man das wirklich sicher feststellen. Prognosen, nein danke, Gott bewahre, erstmal muß der Dreck auslaufen und dann am besten noch dreimal, dann ist es vielleicht sogar statistisch evident.

      Das Niveau der Entschuldigungsarien ist am Ende einfach nur krank. Es muß halt immer wieder krachen, damit das Volk (und seine Experten) aufwachen. Das ist überall so, nicht nur in der VWL.
      Avatar
      schrieb am 05.12.02 11:11:55
      Beitrag Nr. 2.516 ()
      #2499

      investival

      vielen Dank für das ausführliche Statement. Gute Zustandsbeschreibung und es gibt kaum was hinzuzufügen.
      Außer vielleicht (auch wenn`s profan ist): Der Denkfehler den die meisten Menschen begehen ist die aktuelle Tendenz in die Zukunft zu projizieren. Der Spruch "Die Bäume wachsen nicht in den Himmel" hat auch eine Kehrseite in etwa "Solange es Frühling gibt werden Sie auch wieder blühen".

      Ach so: Eine Frage hab ich noch: Was ist eigentlich Deflation? ;)

      @helmut #2496

      Lies Dir doch mal durch was ich gescrieben habe,dann siehst Du, dass wir exact gleicher Meinung sind:
      Sind wir zwar nicht (dann gäbe es keine Diskussion) aber es gibt Dinge die einfach selbstverständlich sind. btw. gibt es irgendwo Zahlen zur Produktivität?

      Wenn wir schon bei gleicher Meinung sind: Deutschland hat Probleme, wer würde das bestreiten wollen? Das wir fast 20 Jahre verschlafen haben (politisch, hätte die Wirtschaft das gleiche getan würde es hier wohl anders aussehen) ist ein Verdienst unser großen Staatsmänner (und dein Nick ist ja auch ironisch gemeint) die das Land mit einer Theaterbühne für ihre Befindlichkeiten verwechselt haben. Die gesellschaftliche Diskussion (sofern mal jemand einen anderen Ausreden läßt) ist auf erschreckend niedrigem Niveau, gegen die angeblich linke Regierung findet seit Jahren ein mediales Kesseltreiben statt (das bis zur bewußten Fälschung von Nachrichten und Bildern reichte) und es ist auch nicht zu Erwarten das aus der Ecke irgendwas kommt.

      Da du hier nicht lebst hier mal meine persönliche Erfahrung die etwas anders aussieht als das was offiziell gesagt wird.
      - die Arbeitszeit ist längst über 40 Stunden da es viele Fälle gibt in denen die Überstunden nicht ausgezahlt werden wenns den Firmen schlecht geht.
      - Die Gewerkschaften haben seit nunnmehr 10 Jahren eine starke Zurückhaltung bei Lohnerhöhungen gezeigt (die übrigens nichts gebracht hat VWL Theorie hin oder her) und sind alles andere als in der Selbstbedienungstimmung die die Politiker an den Tag legen. Die realwirtschaft Verhält sich vernünftig und versucht mit dem was aus der Politk kommt fertig zu werden, aber das ist Sie ja seit 20 Jahren gewohnt zwischen Gewerkschaft und Wirtschaft wird verhandelt wie es für erwachsene Menschen selbstverständlich ist und beide Seiten akzeptieren sich.

      - Fast alle Firmen die ich kenne (große und kleine Industriebetriebe) suchen qualifizierte Kräfte (Facharbeiter u. Gesellen) und finden Sie nicht weil es keine gibt. Der Markt ist leergefegt (außer bei Webdesigneren :D ) was angeboten wird ist für heutige technologien nicht qualifiziert (Dies mal zum Thema keine begrenzte Arbeit natürlich ist Sie nicht begrenzt aber die qualitativen Fragen sind auch für VWLer schwierig meß- und beantwortbar).

      Gruß atdt
      Avatar
      schrieb am 05.12.02 20:44:47
      Beitrag Nr. 2.517 ()
      @ATDT
      richtig, in einem volatilen Umfeld sollte man sich darauf konzentrieren, Trendbrüche rechtzeitig zu erkennen. Sonst ist es nicht wirklich interessant :D


      So, die EZB hat sich nun grünspanisieren lassen,

      public void centralBankBehaviourInEconomicSlump() {
      ... try {
      ..... boolean stranded = true;
      ..... while (stranded) {
      ....... print ("Officials say: everything`s alright, recovery under way, productivity especially good" );
      ..... }
      ... } catch HeavyEconomicException (malheur) {
      ..... print (malheur.toString() + " completely unawaited" );
      ..... printMoney();
      ... } finally {
      ..... forgetEconomicBasics();
      ..... panic(byFullDegree);
      ..... printMoreMoney();
      ... }
      }

      und ihre 2-Säulen-Strategie aufgegeben. Das ist der nächste Trendbruch. Die Kapitulation der "Währungshüter". Vermute, daß der Goldpreis mittelfristig drauf reagiert.
      Avatar
      schrieb am 05.12.02 22:41:55
      Beitrag Nr. 2.518 ()
      @banalo

      Und die Fed kauft keine Akazien oder Futures

      Aktien und Futures nein, weil es der Federal Reserve Act nicht zulaesst. Akazien? Vielleicht schon. Fuer die Blumentoepfe.

      @ landingzone

      Warum und wieso gibt die FED denn überhaupt noch langfristige Bonds aus?

      Die Fed gibt keine Bonds aus. Weder kurz- noch langfristig.

      sei Dir mal nicht so sicher, wer hier liest und wer nicht.

      Deinen Kommentaren nach zu urteilen, liest Du anscheinend nicht einmal die Business Week. Wie willst Du dann etwas ueber VWL wissen?

      Aber sie ignorieren wahrscheinlich, was Sache ist.

      Die Betonung liegt auf “wahrscheinlich”. Unterstellst Du auch den Chemikern, dass sie “wahrscheinlich” nicht verstanden haben wie Chemie funktioniert?

      Das Niveau der Entschuldigungsarien ist am Ende einfach nur krank.

      Fuer was sollen sich Oekonomen entschuldigen? Welcher Oekonom z.B. an der University of Chicago hat sich fuer irgendwas entschuldigt? Fuer was sollten sich zum Beispiel Bob Lucas oder Gary Becker entschuldigen?
      Avatar
      schrieb am 06.12.02 00:21:56
      Beitrag Nr. 2.519 ()
      Bob Lucas ist natürlich kein Vorwurf zu machen. "Economic reasoning will be of no value in cases of uncertainty". Er möge in Frieden weiterhin über Erwartungshaltungen, die Steuerungsmaßnahmen konterkarieren, akademisieren. Möglicherweise könnte oder wollte er damit sogar nachweisen, daß Rezessionen schon gar nicht steuerbar sind. Vielleicht sehe ich das falsch, aber darin würde ich ihm sogar recht geben. Genau das versucht die FED nämlich gerade und es wird nicht funktionieren. Nur glaube ich nicht, daß mich ein solches Forschungsergebnis interessiert.

      Was haben 60 Wirtschaftswissenschaftler (Lucas war auch da) bei einer Versammlung der FED von Minneapolis im Jahr 2000 zum Thema 1929er Krise gefiltert? Das Schlußwort zum Leitsatz "Something Unanticipated Happened" lautete angeblich so:
      "In the end, if the Great Depression is, indeed, a story, it has all the trappings of a mystery that is loaded with suspects and difficult to solve, even when we know the ending; the kind we read again and again, and each time come up with another explanation. At least for now."

      Also Nichts. Großartig, 70 Jahre weiterlesen.

      Sowas meinte ich. Substantielle Äußerungen zum Thema vermeidest Du genauso wie Deine Kollegen und anscheinend mit aller Gewalt. Das fällt auf und es scheint System zu haben, vermutlich weil einige Dinge einfach nicht in die neoliberale Denkschule passen, bzw. das Handling nicht da ist. Na dann soll der Staat halt Anleihen ausgeben und die FED kauft die dann. Wenn das die Patentrezepte sind, dann ist es Kabarett auch.
      Avatar
      schrieb am 06.12.02 10:48:08
      Beitrag Nr. 2.520 ()
      #2509
      landing_zone,

      deine Endlosschleife läuft so lange bis die Maschine abstürzt. ;)

      #2510

      helmut,
      Die Betonung liegt auf “wahrscheinlich”. Unterstellst Du auch den Chemikern, dass sie “wahrscheinlich” nicht verstanden haben wie Chemie funktioniert?

      Den Satz muß man sich wirklich auf der Zunge zergehen lassen. Ihr VWLer seid also der Meinung ihr hättet verstanden wie die (Welt)wirtschaft funktioniert. :D

      (Sorry für die Einmischung)
      Avatar
      schrieb am 06.12.02 15:20:12
      Beitrag Nr. 2.521 ()
      Korrektur, damit nicht wieder die Nebensächlichkeit zum Hauptthema wird (übrigens eine beliebte rhetorische Figur, wenn argumentativ nichts da ist): Es war keine Versammlung der Minneapolis FED, sondern eine von ihre initierte Tagung. "Something Unanticipated Happened" war auch nicht der Leitsatz, sondern das Resume einer Zusammenfassung der Tagung, sozusagen der Extrakt.
      Avatar
      schrieb am 06.12.02 16:20:56
      Beitrag Nr. 2.522 ()
      @ ATDT

      Ihr VWLer seid also der Meinung ihr hättet verstanden wie die (Welt)wirtschaft funktioniert.

      So wie andere Wissenschaftler auch haben wir nicht alles verstanden. Wenn irgend jemand sagt, eine Wissenschaft haette alles verstanden, dann ist wohl Vorsicht geboten. Das letzte mal, dass das jemand behauptet hat war in den spaeten 1800ern, als die Physiker meinten sie haetten alles entdeckt. :D


      @ landing zone

      Du beziehst Dich wohl auf die folgende Seite: http://minneapolisfed.org/pubs/region/00-12/greatdep.cfm

      Erstens ist ein Schlusssatz auf oekonomischen Konferenzen unueblich. Der Satz wurde nur von einem editor, keinem Okonomen, an der MPLS Fed als Ueberschrift gewaehlt. Zweitens haettest Du bis zum Ende lessen sollen, dann haettest Du nicht die folgenden Schmankerl verpasst:
      New Deal Policies and the Persistence of the Great Depression: A General Equilibrium Analysis": Cole and Ohanian. Neoclassical theory predicts that following a slump, the economy should recover strongly and with low real wages—precisely opposite of what occurred from 1934-1939 in the United States, generally noted as the recovery years from the Great Depression, but cited by the authors as a continuation of the depression. The authors find that New Deal cartelization policies (National Industrial Recovery Act and its heirs) are an important factor in the post-1933 depression, and that the key depressing factor of New Deal policies was not collusion per se, but the link between paying high wages and collusion. Absent these New Deal policies, the authors suggest, the recovery from the Great Depression would have been stronger.
      Und ein weiterer interessanter Kommentar:
      V.V. Chari, economics professor at the University of Minnesota and an adviser to the Minneapolis Fed, said that he detected an emerging consensus (generally speaking) among the group by the close of the two-day event. Essentially, it is a consensus that addresses the Great Depressions of the 1930s as, in effect, two closely linked events: the initial slump and the slower-than-anticipated recovery. The negative shocks of monetary instability and the attendant decrease in output set many economies slumping, and the reason they didn`t bounce back as soon as expected is a compilation of bad policies that extended and worsened the Great Depression.

      Willst Du weiterhin behaupten, dass Oekonomen nichts ueber die Great Depression wissen?
      Avatar
      schrieb am 06.12.02 18:36:29
      Beitrag Nr. 2.523 ()
      So wie andere Wissenschaftler auch haben wir nicht alles verstanden. Wenn irgend jemand sagt, eine Wissenschaft haette alles verstanden, dann ist wohl Vorsicht geboten. Das letzte mal, dass das jemand behauptet hat war in den spaeten 1800ern, als die Physiker meinten sie haetten alles entdeckt.

      Die späten 1800er sind aber schon etwas her. Die Naturwissenschaften sind heute etwas weiter und sehr viel vorsichtiger ;) geworden. Ihre Modelle und Theorien sind ausgereifter und vor allem nachprüfbar.

      Man kann es nur wiederholen, die Tauglichkeit von Modellen und Theorien besteht in der korrekten Vorhersage nicht in der nachträglichen Erklärung.

      1930 ist nicht 2003 und was 1929 an VWL vorhanden war taugte auch nicht zur "prediction" der Weltwirtschaftskrise. Wir leben in einer anderen Welt und um Einstein zu zitieren:
      "Man kann ein Problem nicht mit den gleichen Denkstrukturen lösen, die zu seiner Entstehung beigetragen haben."
      Avatar
      schrieb am 06.12.02 21:11:17
      Beitrag Nr. 2.524 ()
      @ ATDT

      Die späten 1800er sind aber schon etwas her. Die Naturwissenschaften sind heute etwas weiter und sehr viel vorsichtiger geworden. Ihre Modelle und Theorien sind ausgereifter und vor allem nachprüfbar.

      Eben. Sie sind vorsichtig. Und die VWLer sind auch vorsichtig. Nur Du bist etwas unvorsichtig, wenn Du von der VWL (von der Du nicht einmal ein epsilon verstehst) verlangst, sie sollte alles verstehen.

      Man kann es nur wiederholen, die Tauglichkeit von Modellen und Theorien besteht in der korrekten Vorhersage nicht in der nachträglichen Erklärung.

      ... womit Du mal wieder demonstrierst wie wenig Du von Wissenschaft verstehst. Darf ich mal fragen wieviel Wissenschaft Du in Deinem Leben betrieben hast?

      1930 ist nicht 2003 und was 1929 an VWL vorhanden war taugte auch nicht zur "prediction" der Weltwirtschaftskrise.

      Eben. Und deshalb gab es ja 2000 die Konferenz an der Fed. Was 1929 an oekonomischem Verstaendnis vorhanden war, reichte in der Tat nicht aus die Krise zu verstehen. Aber im Jahr 2000 sind wir schlauer. Oder zumindest die, die genug Hirn haben die papers der Fed Konferenz zu verstehen.
      Avatar
      schrieb am 06.12.02 21:15:43
      Beitrag Nr. 2.525 ()
      Ihr habt ja hier ein schönes Beispiel dafür geliefert,
      wie man sich endlos in Detailfragen verstricken und ablenken kann...

      sind wir denn nun bald insolvent oder nicht?


      Wie lange glaubt man noch an die Zahlungsfähigkeit
      der großen Nationalstaaten?

      Wie lange verdient der Dollar noch Vertrauen?


      Was sagt ihr dazu:

      Thread: Wem gehört Deutschland? - Profiteure der Staatsverschuldung
      Avatar
      schrieb am 07.12.02 01:29:38
      Beitrag Nr. 2.526 ()
      Der Finanzminister ist zurückgetreten - wohl nicht ganz freiwillig ...



      O`Neill, Lindsey resign
      06.12.2002

      Treasury secretary, top adviser leaving in major shakeup of Bush`s economic team.

      Treasury Secretary Paul O`Neill and Larry Lindsey, the White House`s top economic adviser, both resigned Friday in a dramatic shakeup of the Bush administration`s team charged with reviving the nation`s troubled economy. White House Press Secretary Ari Fleischer reads the president`s statement regarding the economic team shake-up and answers a few questions.

      No successors have been announced. Senior administration officials told CNN that both men were asked to resign by the White House. Presidential spokesman Ari Fleischer wouldn`t comment directly when asked if the two were forced out, saying only that each had resigned. "My economic team has worked with me to craft an economic agenda that helped lead the nation out of recession and back into a period of growth," Fleischer said, reading a statement from Bush. "I appreciate Paul O`Neill`s and Larry Lindsey`s important contributions to making this happen."

      Fleischer said Lindsey had expressed interest in returning to the private sector and that O`Neill wanted to work to improve health care and education in the Pittsburgh area. Fleischer would not directly answer a question of whether the president thought the change in his economic team would help spur growth for the nation`s economy. "I think it`s fair to say the president looks at the economy as a matter that`s bigger than any one person or any one expert," he said.

      While some measures show the U.S. economy growing again after last year`s brief recession, unemployment remains stubbornly high, manufacturing is still struggling and the stock market looks set to fall for the third year running, something that hasn`t happened since 1941.

      The departures were announced after news that the U.S. unemployment rate jumped unexpectedly to 6 percent in November, matching an eight-year high set in April and highlighting the problems with the economy. While stocks rallied after the announcement, with the Dow Jones industrial average ending higher after reversing a 120-point loss, the Dow finished off for the week, ending a streak of eight straight weeks of gains.

      Republicans in Congress, who were often critical of O`Neill, said the moves were positive for the administration as the new Republican-controlled Senate prepares to convene next year. The departure of O`Neill is seen as a sign of a new push for tax cuts by the administration. But Democrats saw it as a sign of problems with the administration`s economic policies. "This confirms that the Bush economic plan is not working," Sen. Kent Conrad, the North Dakota Democrat who is outgoing chairman of the Senate budget committee, said in a statement. "As the news this morning of increased joblessness and earlier reports of exploding deficit and debt reveal, the president`s economic policy is a disaster. Obviously, the secretary of the treasury and Mr. Lindsey are being sacrificed to protect the president. Sadly, the removal of these economic officials will do nothing if they are simply replaced with yes-men committed to the president`s relentlessly partisan agenda of pushing tax cuts at the expense of all else."

      O`Neill, the former CEO of Alcoa, and Lindsey, a former Federal Reserve Governor and architect of the tax cut plan President Bush ran on in 2000, are the second and third major members of the administration`s economics team to announce a departure in the last four weeks. Securities and Exchange Commission Chairman Harvey Pitt submitted his resignation on election night. Possible successors for O`Neill include outgoing Sen. Phil Gramm, R-Texas, and Charles Schwab, founder of the discount brokerage bearing his name, while top contenders for Lindsey`s job are R. Glenn Hubbard, chairman of the White House Council of Economic Advisers, and Harvard University economist Martin Feldstein, according to political and economic experts.

      Lindsey was widely expected to leave the administration. The Washington Post reported in early November that Lindsey was making subtle inquiries about returning to private sector work on Wall Street, and that his aides were looking for positions on congressional staffs.

      O`Neill`s departure also has long been predicted. He is generally seen as not being able to get along with Republicans in Congress, as well as not having the support of Wall Street. "O`Neill`s gaffs have hurt him. There aren`t a lot of Republicans on the Hill who like him. But he seemed to have the president`s confidence," Greg Valliere, chief political economist for Charles Schwab Washington Research Group, said recently, before O`Neill`s departure was announced. "O`Neill has been more optimistic about the economy and resistant to additional stimulus, so I suppose one could read between lines that he was losing that battle, and the administration is more likely to propose aggressive stimulus now," Alan Levenson, chief economist for T. Rowe Price Associates, told Reuters.

      O`Neill`s letter of resignation to President Bush was brief and gave no reason for the departure. "I hereby resign my position as Secretary of the Treasury. It has been a privilege to serve the nation during these challenging times," it said. "I thank you for that opportunity. I wish you every success as you provide leadership and inspiration for America and the world."

      Quelle: http://money.cnn.com/2002/12/06/news/oneill/index.htm

      Weitere US-Finanzseiten: http://www.USA-Pool.com
      .
      Avatar
      schrieb am 07.12.02 10:41:43
      Beitrag Nr. 2.527 ()
      December 7, 2002
      Bush, in Shake-Up of Cabinet, Ousts Treasury Leader
      By EDMUND L. ANDREWS


      ASHINGTON, Dec. 6 — Wrestling with a shaky economy and criticism that his administration projects a muddled message on how to respond, President Bush today dismissed his Treasury secretary, Paul H. O`Neill, and the director of his National Economic Council, Lawrence B. Lindsey.

      The move, announced in a brief written statement by Mr. Bush with lukewarm thanks to both men, is Mr. Bush`s first cabinet shake-up in his nearly two years as president. The fate of the two officials had been the subject of speculation for months, but still came as a shock to Mr. O`Neill, Mr. Lindsey and many of Mr. Bush`s allies in Congress.

      Administration officials conceded in private conversations that Mr. O`Neill had first lost the confidence of the markets and then gradually of senior White House officials, especially his initial champion, Vice President Dick Cheney.

      In coming months, as the White House rolls out a new tax plan and a series of other economic measures to show that the president is as focused on the economy as he is on terrorism, the officials said it was crucial that their team speak clearly and with one voice.

      The president`s move also demonstrates that the White House has grown increasingly concerned that Mr. Bush, like his father, could pay a political price if the country`s economic woes are not addressed more forcefully.

      The dismissals come when business confidence is stubbornly low, investment is weak and joblessness is rising. Less than two hours before Mr. O`Neill surprised Washington with his resignation, the Commerce Department reported that unemployment last month surged at an unexpectedly fast rate last month, to 6 percent from 5.7.

      Among the names most frequently mentioned as a successor to Mr. O`Neill was that of Gerald R. Parsky, a financier who ran Mr. Bush`s presidential campaign in California, and Commerce Secretary Donald L. Evans.

      People close to the White House said Stephen Friedman, a former co-chairman of Goldman Sachs, was a strong favorite to succeed Mr. Lindsey.

      Though administration officials said they wanted more effective spokesmen on the economy, the move did not appear to signal a broad new direction for Mr. Bush`s policies. Mr. O`Neill and Mr. Lindsey took opposite sides on key internal debates. In sharp contrast to Mr. Lindsey, Mr. O`Neill persistently expressed skepticism about the need for a broad new package of tax cuts to give the economy a short-term stimulus.

      Although Mr. Lindsey was a prime architect of the tax cut that Mr. Bush claims as one of his signature achievements, both he and Mr. O`Neill had been widely perceived as weak links in the administration.

      Mr. O`Neill, in particular, attracted frequent criticism for rattling the markets with off-the-cuff remarks about the dollar and other major issues.

      The stock markets, which dropped after release of the new report on joblessness, rebounded with news of the shuffle. The Dow Jones industrial average ended the day up 22.49 points, at 8,645.77.

      The White House did not announce successors for either position, but some people close to the administration predicted that the president would settle on his choices in the coming days.

      People close to the administration and on Capitol Hill said Mr. Parsky was a leading choice to succeed Mr. O`Neill. Besides running Mr. Bush`s campaign in California, he served in the Treasury Department under President Gerald R. Ford and on President Bush`s Social Security Commission.

      Other names mentioned for the Treasury post were former Representative Bill Archer, a Texas Republican who retired in 1999 as chairman of the House Ways and Means Committee, and a long list of wild-card choices like Senator John B. Breaux, a Louisiana Democrat but a conservative who has supported Mr. Bush in some tax fights.

      The most frequently mentioned name both inside and outside the administration for the National Economic Council, which coordinates economic advice for the president, was Mr. Friedman. He was brought to the administration`s attention by Josh Bolten, the deputy White House chief of staff, who had also worked at Goldman Sachs.

      The nominee for Treasury secretary — but not the choice to head the economic council — must face confirmation by the Senate.

      For the moment, at least, Mr. Bush has only a skeleton economic team. Even as he moves to replace the two posts being vacated today, he must also find a replacement for Harvey L. Pitt, the chairman of the Securities and Exchange Commission.

      Mr. Pitt was forced to resign last month after a disastrous effort to name the head of a new accounting oversight board, a decision at the heart of efforts to improve corporate governance following scandals from Enron to WorldCom.

      Democratic lawmakers seized on today`s overhaul as evidence that the Bush administration`s economic policy has faltered.

      "Firing its economic team is an overdue admission by the Bush administration that its economic policies have failed," said Senator Tom Daschle of South Dakota, the Senate`s Democratic leader.

      Senator Joseph I. Lieberman, Democrat of Connecticut, compared the administration to the Titanic: "When you`re headed in the wrong direction, you don`t just need new people in the deck chairs," he said. "You need to change course."

      Republicans were restrained and somber.

      "Ultimately, this is the president`s economic team, and I will support the president and his goals," said Representative Bill Thomas, Republican of California and chairman of the House Ways and Means Committee.

      Administration officials have been tentatively planning for Mr. Bush to deliver a major economic speech in Chicago on Dec. 17. The president`s advisers said his most urgent need was not for policy advice but for a unified, forceful sales team with which to campaign for his plan in Congress.

      People close to Mr. Lindsey and Mr. O`Neill said both men had thought their jobs were secure. Their bad news came on Thursday night, when Vice President Cheney and Andrew H. Card Jr., the White House chief of staff, let both know that the time had come to resign.

      White House officials had hoped to announce the resignations on Monday, but Mr. O`Neill angrily sent any icy letter of resignation this morning. By the time the letter was released, Mr. O`Neill had already driven back to his home city, Pittsburgh, without speaking to the press.

      "There are lots of other important things to do in life," Mr. O`Neill said in a brief statement from the Treasury Department. The statement said he would devote himself to education and health care issues in Pittsburgh.

      Word of his resignation came from the White House spokesman, Ari Fleischer, who said the president had accepted the resignation.

      Mr. Bush`s statement included little discussion of the contributions the two men had made. "They have served my administration and nation well," he said. "I thank them for their excellent service."

      As Mr. Bush settles on replacement for Mr. O`Neill, even supporters of the administration say that there are few people now within the administration who have the stature to be a credible treasury secretary.

      Kenneth Dam, the deputy secretary of the treasury, has been in charge of the department`s effort to crack financial networks supporting terrorism. But that program has been plagued with problems, from recalcitrance among allies to bureaucratic warfare with law enforcement agencies and the Central Intelligence Agency.

      Today, people close to Mr. Dam predicted that he would resign, as well. A spokesman for the Treasury Department refused to comment, but the department announced that Mr. Dam had canceled a trip to Latin American scheduled for next week.

      Mr. O`Neill, 67, was little known in Washington when he was named treasury secretary, but he quickly gained notice for rattling financial markets with off-the-cuff remarks about the value of the dollar or the need for bailing out countries like Brazil.

      He sent currency speculators into a frenzy earlier this year when he insisted to a German newspaper that "we are not pursuing, as it is often said, a policy of a strong dollar."

      Mr. O`Neill also had substantive disputes with other members of the administration — and was often on the losing side. Worried about the rising budget deficit and instinctively dubious about short-term stimulus measures, he argued that the administration should adopt only narrowly defined tax cut measures aimed at particular sectors of weakness. He was overruled by other White House advisers, and President Bush has made it clear he would unveil a "jobs" package in January, if not sooner.

      Mr. Lindsey, a former professor of economics and a former member of the Federal Reserve Board, was on the winning side of that argument. But he was seen as a weak spokesman for economic policy, and he created a stir by publicly predicting that the cost of a war with Iraq might reach $200 billion, a much higher estimate than others circulating at the time.

      If Mr. Friedman is chosen for the National Economic Council, he would give the White House a person with extensive experience on Wall Street, something that few other top officials have. Because his post is not a cabinet position, moreover, it would not require Senate confirmation or exhaustive scrutiny of his deal-making background.

      That is an advantage, because White House officials are still stinging from the debacle surrounding the nomination of William H. Webster, the former F.B.I. and C.I.A. director, to lead a new oversight board for the accounting industry. Mr. Webster resigned from the job after it became known that he served on the board of a company being investigated for potential accounting irregularities.

      Naming a new treasury secretary may be more complicated.

      Mr. Evans, who was a top executive at an oil exploration company and was a major fund-raiser for Mr. Bush`s presidential campaign, was mentioned by several people today as one of the most likely candidates.

      But Mr. Evans does not have much stature in domestic and international financial markets, and his inexperience could produce gaffes like Mr. O`Neill`s.

      Former Representative Archer is both well known and experienced, but he is now a consultant with a potentially long list of tangled business relationships.

      Other names have surfaced as possible candidates. One is Robert B. Zoellick, the United States trade representative. Mr. Zoellick is a protégé of James B. Baker, the former treasury secretary and secretary of state in the Reagan and first Bush administrations, and he has held senior posts in both departments and also in the White House.

      Many financial executives would like to see someone from Wall Street become the next treasury secretary, and there were rumors about people like Richard A. Grasso, president of the New York Stock Exchange, and Charles R. Schwab, founder of the discount brokerage firm.



      Copyright The New York Times Company |
      Avatar
      schrieb am 07.12.02 10:58:19
      Beitrag Nr. 2.528 ()
      @sittin bull inv

      schau Dir doch mal die Kurve der Yields der 10-jährigen US-Anleihen und die des S&P500 für das letzte 3/4-Jahr an und teile doch mal mit, was Du da schönes siehst.
      Avatar
      schrieb am 08.12.02 14:14:50
      Beitrag Nr. 2.529 ()
      #2516

      helmut,

      Nur Du bist etwas unvorsichtig, wenn Du von der VWL (von der Du nicht einmal ein epsilon verstehst) verlangst, sie sollte alles verstehen.
      Das man das so lesen kann, darauf bin ich noch nicht gekommen. Seit ich hier mitlese habe ich den Eindruck die VWL (Version helmut) wäre der Meinung zu Wissen was morgen ist.

      Den Seitenhieb in Klammern kannst du dir schenken, die Standardantwort darauf "Ich bin sehr wohl in der Lage ein Omlett zu beurteilen ohne selbst Eier legen zu müssen" kennst du sicher auch. Eure internen Angelegenheiten interessieren mich nicht, du wirst dein Geld nicht aus "Jux und Dollerei" bekommen und mir geht es um die Ergebnisse. Ich gäb was drum wenn ihr in der Lage wäret auch nur den derzeitigen Status hinreichend zu Beschreiben aber das ist meiner ganz persönlichen Meinung nach nicht der Fall.

      .. womit Du mal wieder demonstrierst wie wenig Du von Wissenschaft verstehst. Darf ich mal fragen wieviel Wissenschaft Du in Deinem Leben betrieben hast?
      Gehe einfach davon aus das ich ein interessierter Laie bin. Ansonsten siehe Omlett ;).

      Eben. Und deshalb gab es ja 2000 die Konferenz an der Fed. Was 1929 an oekonomischem Verstaendnis vorhanden war, reichte in der Tat nicht aus die Krise zu verstehen. Aber im Jahr 2000 sind wir schlauer. Oder zumindest die, die genug Hirn haben die papers der Fed Konferenz zu verstehen.
      Nimms bitte - wie auch was ich sonst schreibe - nicht persönlich, aber das ist 70 Jahre her und nachträglich ist es immer leicht zu sagen was falsch war. Es ist auch schwierig Geschichte aus dem Kontext späterer Generationen heraus erklären zu wollen.
      Avatar
      schrieb am 08.12.02 14:17:05
      Beitrag Nr. 2.530 ()
      @landing zone
      > Substantielle Äußerungen zum Thema vermeidest Du genauso wie Deine Kollegen und anscheinend mit aller Gewalt.
      Da tust aber den Kollegen sehr unrecht.

      >V.V. Chari, economics professor at the University of Minnesota and an adviser to the Minneapolis Fed, said that he detected an emerging consensus (generally speaking) among the group by the close of the two-day event. Essentially, it is a consensus that addresses the Great Depressions of the 1930s as, in effect, two closely linked events: the initial slump and the slower-than-anticipated recovery:

      "Chari glaubt, - vereinfacht gesagt - einen sich herausbildenden Konsens in der Gruppe entdeckt zu haben, wonach die Great Depression mit zwei eng verknüpften Ereignissen in Verbindung gebracht werden kann."
      Von "Wissen", "klarer Ekenntnis" oder so kann man hier beim besten Willen nichts erkennen.

      > Ihre Modelle und Theorien sind ausgereifter und vor allem nachprüfbar.
      "Nachprüfbar" heisst noch lange nicht, dass überhaupt ernsthaft geprüft wird. Die Prüfer selber müssen ja auch publizieren, was das Zeug hält. Deshalb ist es nicht überrsaschend, dass die Wissenschafttsskandale zunehmen.
      Die Heilmittel-Prüfverfahren, das Uni-Sponsoring durch Chemi-Multis, die Pharma-Bestechung vom Ärzten, der Einsatz von "wissenschaftlichen" Gutachter-Prostituierten ist keine Ausnahme, sondern zeigen modellhaft die Entwicklung von "Wissenschaftlern" zu Propagandafachleuten.

      > sind wir denn nun bald insolvent oder nicht?
      > Wie lange glaubt man noch an die Zahlungsfähigkeit der großen Nationalstaaten?
      Die Entschuldung wird am Ende mit einem erprobten Mittel durchgeführt werden: Inflation.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 08.12.02 14:57:01
      Beitrag Nr. 2.531 ()
      #2517

      sittin bull inv,

      Ihr habt ja hier ein schönes Beispiel dafür geliefert,
      wie man sich endlos in Detailfragen verstricken und ablenken kann...


      Was hast du gegen ein gemütliches Plauderstündchen am Vorabend des Weltuntergangs und wenn`s langweilig wird ärgert man den Kanzler, schon geht`s rund ;).

      Wie lange glaubt man noch an die Zahlungsfähigkeit
      der großen Nationalstaaten?
      Wie lange verdient der Dollar noch Vertrauen?


      Es werden wohl schwere Zeiten kommen, aber was nützt es den Kopf einzuziehen und zu hoffen das "Komet St. Florian" nebenan einschlägt. Es ist die falsche Haltung, die USA machens da wirklich besser und sehen der Zukunft ins Gesicht (ist wirtschaftlich gemeint und hat nix mit der Kriegstreiberei "da drüben" zu tun). Selbst in Argentinien (die ja angeblich den totalen Zusammenbruch erlebt haben) geht das Leben weiter http://www.tageblatt.com.ar/actual.pdf.

      Sollten die Nationalstaaten in "Insolvenzgefahr" geraten werden ihre Gläubiger eben zum Forderungsverzicht genötigt. Außerdem - man korrigiere mich bitte wenn ich falsch liege - hat von Bangladesh bis USA noch nie ein Staat seine Schulden zurückgezahlt wenn er nicht durch Rohstofffunde oder Boom im plus war sondern Altschulden durch neue "finanziert" und später umgerubelt.
      Avatar
      schrieb am 08.12.02 17:59:13
      Beitrag Nr. 2.532 ()
      "Sollten die Nationalstaaten in "Insolvenzgefahr" geraten werden ihre Gläubiger eben zum Forderungsverzicht genötigt."

      Eben: Was die FED von Argentinien lernen kann. Unpassend ist hier lediglich, daß die Gläubigerinstitutionen und -Privatleute anderer OECD-Staaten mit solchen Szenarien endgültig ihre Schwierigkeiten haben werden. Also, selbst wenn ich global Assets und Liabilities bilanziell nulle, crasht das das Fundament vieler nach halbwegs rationalen Kriterien organisierten Wirtschaftssubjekte weg. Jede Menge Duration Gaps schönsten Ausmaßes, Anleihemärkte die verrückt spielen aufgrund gesteigerter Volatilität, Verunsicherung und zunehmenden Hedgings. Das haben wir gerade schon an den Aktienmärkten. Wenn die FED und die EZB meinen, Deflation sei das Problem und inflationieren auf Teufel komm rau, bin ich neugierig, wie sie das wieder in den Griff bekommen. Wenn sie nachher nicht die Wirtschaft abwürgen wollen. Das ist keine gute Idee, Mr Greensenberg. Da wird nur eine Bubble gegen die nächste ausgetauscht.

      Worauf ich sittin bull inv aufmerksam machen wollte: Die Yield-Kurve im Vergleich zum S&P500 zeigt so über den Daumen gepeilt noch nichts besonderes. Sie fällt und steigt mit den Aktienmärkten.

      Wenn man genauer hinguckt, gibt es eine Besonderheit: Die Hausse im August haben die Anleihen völlig ignoriert. Die jetzige machen sie mit und zwar bis zur letzten Zuckung. Das ist interessant. Also entweder nehmen die Anleihenmärkte jetzt auf einmal eine wirtschaftliche Erholung vorweg, die mit Preissteigerungen assoziert wird oder aber, sie kassieren bereits eine Inflationsprämie. Falls die beiden Kurven früher oder später invers reagieren sollten, stimmt das letztere. Noch kann man das nicht sagen und solange ist auch noch kein Staat pleite. Nur, aus Sicht eines Investors: Ich würde bereits jetzt keine langlaufenden Rentenpapiere mehr haben wollen.
      Avatar
      schrieb am 09.12.02 13:31:07
      Beitrag Nr. 2.533 ()
      mal so am Rande:

      im Thread: Der Goldstandard: war er sinnvoll? streiten sich gerade
      gestandene Volkswirtschaftler über Sinn und Unsinn
      eines möglichen neuen Goldstandards.
      Vielleicht interessiert es ja den Einen oder Anderen ... ;)
      Avatar
      schrieb am 09.12.02 14:18:30
      Beitrag Nr. 2.534 ()
      @konradi

      Danke für den Hinweis.

      Malik (das ist der, der meint, was er sagen sollte) zitiert dort:

      "MIT-Professor R. Dornbusch erklärte im "Wall Street Journal" im Juni 1998: "The U.S. economy likely will not see a recession for years to come. We don`t want one, we don`t need one, and, as we have the tools to keep the current expansion going, we won`t have one. This expansion will run forever."

      Köstlich!
      Schade dass Chaplin nicht mehr lebt:
      "The Great Economist"
      Statt mit einer aufgeblasenen Weltkugel könnte der Mann mir einer aufgeblasenen Figur seiner selbst jonglieren.
      Bis sie platzt. Was Aufgeblasenes oder Bubbles halt so an sich haben.

      Merke: wenn VWLer besonders grossmäulig tuten und blasen, dann dauert "forever" meist noch etwas weniger lang als das famose "Tausendjährige".

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 09.12.02 16:00:29
      Beitrag Nr. 2.535 ()
      @helmut kohl

      1 Billion $ ist etwa $3.30 pro Amerikaner. Du hast deutsche und englische Billion verwechselt.

      Ich meine wie immer die deutsche Billion 1000 Milliarden (Abkürzungen: Bio=Billion, Mrd=Milliarde, Mio=Million). 300 Milliarden Amerikaner wären mir etwas zu viel.

      Drittens kann sie langfr. Zinsen beeinflussen indem sie langfr. bonds kauft.

      Die Bilanz der Fed:
      http://www.federalreserve.gov/releases/h41/Current/
      Die Fed hält securities idHv 610 Mrd$, das sind 58 Mrd$ mehr als vor 12 Monaten. Vor allem kürzerlaufende "Bills" und "Notes" wurden gekauft.

      Insgesamt gibt es ein "Credit market debt" idhV 31 Bio$ (fof L.1 q3 2002), um 2.17 Bio$ mehr als vor 12 Monaten. Ob da die direkten Käufe idHv 58 Mrd$ einen großen Einfluß haben ist zu bezweifeln. Ich lasse mir aber gerne die Beeinflussung über Futures einreden, genauso wie am Aktienmarkt. Für Futurekäufe braucht man kein Geld, sondern nur einen Margin, und den hat die Fed ganz sicher.

      Am Grundproblem der Verschuldung ändert sich nichts. Wenn die Fed die Zinsen nach unten manipuliert wird der laufende Zinsaufwand abgemildert. Es besteht die Gefahr, daß neue Schulden dazukommen weil die Kredite so billig sind. Sehr billig sind die Kredite für den Staat, relativ billig für die Häuslbauer und gar nicht billig für die Unternehmen, die 7% und mehr berappen müssen.

      Sehr vielsagend ist der Verlauf der inflationsgeschützten Anleihen der Fed. Man bekommt die Inflation abgegolten und darüber hinaus - nicht mehr viel. Die Zinsen sind auch deshalb so niedrig, weil die Volkswirtschaft bei dem Schuldenberg gar nicht mehr so viel Rendite aufbringen kann.


      zu den Artikeln zur Great Depression:
      Willst Du weiterhin behaupten, dass Oekonomen nichts ueber die Great Depression wissen?

      http://minneapolisfed.org/pubs/region/00-12/greatdep.cfm?js=…
      A guiding premise of the conference was to apply neoclassical growth theory (discussed later) to events that occurred over 60 years ago, in the hopes of shedding light on one of the most vexing questions in economics.

      Da hat man natürlich die richtigen gefragt. Es war auf keinen Fall das geplatzte Asset-Bubble die Schuld an der Great Depression, sondern die Löhne waren zu hoch und die Wirtschaft war überreguliert. Ein fähiger Notenbanker hätte es natürlich auch richten können usw. Die gleiche Scheiße wie heute. Was die Ökonomen wissen ist das eine, und was getan wird ist das andere.

      Zitiere aus dem aktuellen Spiegel den Schauspieler Sean Penn, zwar kein ausgewiesener Ökonom, aber er hat recht:
      "Die Regierung unterstützt effektiv die Interessen von 3000 älteren weißen Geschäftsleuten. Die Tragödie vom 11.9. bietet ihnen die einzigartige Möglichkeit, die Größe ihres Imperiums zu steigern."
      Avatar
      schrieb am 09.12.02 16:19:48
      Beitrag Nr. 2.536 ()
      Alle sind sich einig, daß die deutsche Regierung ein besonders miserables Verhältnis zu Staatsfinanzen hat, Wahlkampfzusagen ungern einhält und konzeptlos Steuern hochtreibt. (Fast) alle sind sich sicher, daß das mit einem wirtschaftsnäheren Kabinett nicht passiert wäre. So wie es aussieht, stimmt es - nicht.

      Deutschland - SPD - Schröder:
      Vorwahl-Aussage Steuern sind schädlich für die Wirtschaft / überraschende Feststellung "überraschender" Defizite / hektische und kontraproduktive Steuererhöhungen / schwache Reformkonzepte / Absacken der Zustimmungswerte



      USA, New York - Republikanische Partei - Bloomberg:

      FAZ am 4.12.02
      -------
      "Für die Kommentare zur Finanznot in New York hat die Washington Post mittlerweile ein eigenes Logo geschaffen, das jeden Tag in der Zeitung steht: Schon wieder pleite, steht unter einem verstümmelten Foto der New Yorker Rathauses."

      "Die enormen Steuererhöhungen, die Bürgermeister Michael Bloomberg vor wenigen Tagen zum Entsetzen der New Yorker im Rathaus durchgesetzt hatte, sind womöglich nicht die letzten, ließ er durchblicken. Dabei war er zum Jahresbeginn noch mit dem Versprechen in seinem Amt angetreten, die Steuern nicht zu erhöhen."

      "New York befindet sich in der größten Finanzkrise seit Mitte der siebziger Jahre. Vor zwei Wochen mußte Bloomberg überraschend große Finanzlöcher in den Haushaltsplanungen einräumen."

      "Die Stadt kämpft noch immer mit den Nachwirkungen der Terroanschläge im vergangenen Jahr, die zusätzlichen Löcher sind aber vor allem auf Einnahmeausfälle aufgrund der lahmenden Konjunktur zurückzuführen."

      "Nach dem von Bloomberg geschürten Sparpaket für New York soll unter anderem die Grundsteuer um 18,5% angehoben werden ... die Einwohner der Stadt können sich wegen der höheren Grundsteuer künftig auf höhere Mieten einrichten."

      "... darüber hinaus soll es eine Einkommenssteuer für Pendler aus dem New Yorker Umland geben ... sollte Bloomberg die Pendler nicht belasten können, ist es sehr wahrscheinlich, daß die New Yorker noch höhere Steuern und Abgaben bezahlen müssen."

      "... werfen die Kritiker Bloomberg allerdings vor, den aufgeblähten Verwaltungsapparat der Stadt zu sehr zu schonen, den ihm sein Vorgänger Giuliani hinterlassen hat."

      "Die Popularitätswerte des Bürgermeisters sind knapp ein Jahr nach seinem Amtsantritt laut Umfragen dramatisch gesunken."
      -------

      Wen wundert es, kein Unterschied, komplett das gleiche Muster. "überraschende" Feststellung von Defiziten usw. Auffällig ist die zeitliche Übereinstimmung der Zuspitzung an unterschiedlichen Orten unter (scheinbar) verschiedenen Voraussetzungen.


      Fürchte nur, daß Sozialdemokraten ähnliches häufiger lesen werden und am Ende als Bestätigung ihrer Politik mißverstehen: "Was wir machen ist richtig: Weniger für den privaten Konsum - und dem Staat Geld geben." - Franz Müntefering. :mad: Kaiser Wilhelm, Colbert und
      Lenin lassen grüßen.
      Avatar
      schrieb am 10.12.02 11:30:44
      Beitrag Nr. 2.537 ()
      >"... werfen die Kritiker Bloomberg allerdings vor, den aufgeblähten Verwaltungsapparat der Stadt zu sehr zu schonen, den ihm sein Vorgänger Giuliani hinterlassen hat."

      Sehr unfair.
      Das ist doch das Credo der Neo-Koinservativen: "Wir tun als ob".


      Coubert
      Avatar
      schrieb am 11.12.02 11:16:08
      Beitrag Nr. 2.538 ()
      Das war eine wirklich bemerkenswerte Rede.
      Ein paar interessante Formulierungen finden sich hier:

      Bernankeian Economics

      ...
      http://www.mises.org/fullstory.asp?control=1109
      ...
      .. that the U.S. central bank, in cooperation with other parts of the government..
      ...
      .. a government (in practice, the central bank in cooperation with other agencies)
      ...

      Unmissverständlich.
      Die Sprache spricht deutlich: die "Unabhängigkeit" der Fed ist genau diese Sorte von Schmierentheater , mit dem jene Legenden aufgebaut werden, die die "Stupid White Men" so gerne glauben.
      Die einzige Kritik, die in vielen dieser gläubigen Gehirnchen noch funktioniert, ist das Misstrauen gegenüber offensichtlichen Fakten.


      Coubert
      Avatar
      schrieb am 11.12.02 16:08:40
      Beitrag Nr. 2.539 ()
      U.S. Economy: Household Debt Load May Pose Threat to Spending

      http://quote.bloomberg.com/fgcgi.cgi?ptitle=Latest%20Columns…

      .....
      Consumers` ability to keep making monthly payments, even with historically low interest rates, rests on incomes, and some economists see a growing potential for trouble as unemployment climbs. The jobless rate rose to 6 percent in November from 5.6 percent at the beginning of the year.

      Role of Incomes

      In addition, higher interest rates may make it harder for consumers to meet payments on credit-card and other debts. The Federal Reserve is likely to begin lifting rates in the second half of 2003, according to a Bloomberg News survey of the biggest bond-trading firms.

      U.S. household debt rose at a 9.6 percent annual rate in the third quarter, the fastest since an 11.3 percent rate in the fourth quarter of 1989, Federal Reserve figures show.

      The jump in borrowing, combined with falling household wealth reflecting stock market losses, led to a 4.5 percent decline in total net worth to $38.3 trillion in the third quarter from $40.1 trillion in the prior three months and $39.5 trillion a year earlier, according to the Fed.

      ``It`s a problematic situation because consumer spending accounts for two-thirds of the economy,`` said William Sullivan, senior economist at Morgan Stanley in Jersey City, New Jersey. ``Consumers are going to be more cautious about discretionary spending because more and more future income growth will have to be diverted to servicing outstanding debt loads.``

      ...........

      `A Land Mine`

      ``This is like a land mine,`` said Christopher Low, chief economist at FTN Financial in New York, the securities unit of First Tennessee National Corp. The bank is the fourth-largest underwriter of debt for agencies such as Fannie Mae and Freddie Mac. ``It`s sitting out there. It hasn`t blown up yet, but if interest rates go up, the more likely the land mine will explode.``

      That could happen as early as the middle of next year..
      .....

      More people are becoming worried, a survey of 1,000 Americans conducted in early November found. When asked their level of concern ``about meeting your monthly payments on all types of debt, other than your mortgage,`` 30 percent chose ``very concerned,`` up from 19 percent a year ago, according to the survey sponsors, the Consumer Federation of America and the Credit Union National Association.
      ....

      Diese Angsthasen!
      Vielleicht gibt denen mal jemand die Telefonnummer von unserem Bankangestellten hier.
      Dann könne sie ihm anrufen und erfahren:
      1) Totzdem alles paletti
      2) In Deutschland ist alles noch viel schlimmer
      3) Alles strengst wissenschaftlich erhärtet

      Coubert

      PS.
      Wir wissen, dass die Konsumschulden in Deutschland höher (aber nicht mehr viel) sind. Drum galoppiert ja das Wachsrum hier, gelle.
      Avatar
      schrieb am 11.12.02 16:35:29
      Beitrag Nr. 2.540 ()
      "Die einzige Kritik, die in vielen dieser gläubigen Gehirnchen noch funktioniert, ist das Misstrauen gegenüber offensichtlichen Fakten"

      Das haben Denkschulen (z.B. neoklassische, keynesianische) so an sich. Sie schulen in allem ungeheuer gut, bloß nicht im Denken.
      Avatar
      schrieb am 12.12.02 13:08:48
      Beitrag Nr. 2.541 ()
      http://www.heise.de/tp/deutsch/special/auf/13777/1.html

      "Kopiert statt gelesen"

      Aufgrund einer statistischen Analyse lesen nur 20 Prozent der Wissenschaftler die Quellen, auf die sie in wissenschaftlichen Artikeln verweisen.

      Lesenswerte Fakten über die real existierende Wissenschaft.

      Und wir hier dürfen aus Erfahrung hinzufügen: die sich selber Wissenschaftler etikettieren, begreifen von den 20%, die sie überhaupt lesen, meist gar nix.

      Also Leute: wenn jemand behauptet, er arbeite "wissenschaftlich" - wir wissen jetzt, was er damit sagen will.


      Coubert
      Avatar
      schrieb am 13.12.02 11:49:56
      Beitrag Nr. 2.542 ()
      Die Wende!

      http://biz.yahoo.com/rb/021213/markets_stocks_poll_1.html

      Poll Shows Stocks Optimism
      "Stock market strategists say equities will rise next year ..."

      Da sind wir aber froh, dass sie keine sinkenden Kurse voraussagen ...


      Coubert
      Avatar
      schrieb am 16.12.02 20:38:48
      Beitrag Nr. 2.543 ()
      Da dürfen wir viel unfreiwillige Komik erwarten:

      "Pentagon Debates Propaganda Push in Allied Nations"

      http://www.nytimes.com/2002/12/16/international/16MILI.html?…

      "Defense Secretary Donald H. Rumsfeld has not yet decided on the proposal, which has ignited a fierce battle throughout the Bush administration over whether the military should carry out secret propaganda missions in friendly nations like Germany ..."

      "It is not the first time that the debate over how the United States should marshal its forces to win the hearts and minds of the world has raised difficult and potentially embarrassing questions at the Pentagon..."

      "In February, Mr. Rumsfeld had to disband the Pentagon`s Office of Strategic Influence, ending a short-lived plan to provide news items, and possibly false ones, to foreign journalists to influence public sentiment abroad."

      Wie wär`s mit Kaugummi, Nylonstrümpfen, Bananen oder so?

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 16.12.02 20:47:17
      Beitrag Nr. 2.544 ()
      Und in Muttersprache:

      "Pentagon denkt über Geheimprogramm zur Manipulation der öffentlichen Meinung in befreundeten Ländern nach"

      http://www.heise.de/tp/deutsch/special/zen/13701/1.html

      Den flinken Jungs von "Heise" wird das Lachen noch vergehen, wenn sie vom Pentagon als Kommunisten geoutet werden.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 17.12.02 12:25:53
      Beitrag Nr. 2.545 ()
      Um sich den verbalen DumDum-Geschossen (DummDumm?) wie
      "Anti-Amerikanismus", "Amerika-Hasser", "USA-Bashing" ..... (undwasweissichnochalles die "Bowler-for-Columbine" in ihren Magazinen bereithalten) ein wenig zu entziehen:


      What ails Germany.

      http://www.smithers.co.uk/newsdyn.php?pgtype=news&pgnm=artic…

      Andrew Smithers.
      Breakingviews.com, 16th December 2002

      "Germany is obviously in trouble. A key question is whether the infection will spread to the rest of Europe. Sadly the answer is almost certainly yes.

      The problem lies in the stickiness of wages and prices. If these adapted readily to changes in demand, governments and central banks could more or less leave economies alone. The rule is simple. The less flexible the response, the worse will be the pain of adjustment. When it comes to flexibility, Europe takes the booby prize.

      The ECB’s target is for European inflation to average less than 2%. As prices catch up in the peripheral economies, they must fall in Germany. So nominal wages must be stable, unless productivity suddenly booms. The rigidity of wage bargaining in Germany means that unemployment must rise, probably by a lot, to stop wages going up.

      This is bad for Germany, but not necessarily for the rest of Europe. In theory, other countries can still have inflation and low real interest rates, to balance deflation and high real interest rates in Germany.

      In practice, however, Germany’s troubles are likely to infect her neighbours. Once a factory has been built and filled with machinery, its cost cannot be recouped by shutting it. The costs are said to be sunk. It can then pay to keep selling the goods produced at a loss, provided the revenue covers the running costs, even if they don’t cover the depreciation.

      The difficulty of stopping wages rising means that Germany’s deflation will not simply balance inflation elsewhere. With regard to goods, it will be exporting deflation to the rest of Europe. If this balanced the service inflation elsewhere the result could be benign. In practice this is unlikely.

      There is, therefore, a high risk that the knock-on effect of getting German prices to fall, will be to have them falling in the rest of Europe. At the very least, goods’ prices must be falling.

      When times are tough, real interest rates need to be very low or even negative. This is difficult or even impossible when inflation is low, which is why central banks don’t usually target zero inflation.

      Economic forecasts are prone to error, so Europe may bounce back. But equally, things may turn out to be unexpectedly bad. Policy should clearly be designed to stop the rot and it’s sadly obvious that European policymakers are obstinately disinclined to see this.

      Once the ECB gets behind the curve, cutting interest rates may be of no avail. Japan has already shown that this can happen. We may already be there. Once this happens there are only four ways out of the hole.

      The first is to have a big fiscal boost. The “Stupidity and Gloom Pact” has made this almost impossible. Clearly, the governments of Europe should agree that it’s short-term nonsense. Sadly, Chancellor Schroder is trying to imitate Herbert Hoover, the President who turned the 1929 crash into the 1930s slump, by trying to balance the US budget.

      The second way out, is for the ECB to cut short-term interest rates to zero and then, if that’s not enough, to buy in government bonds till the long bond rate gets down to zero as well. This is the policy that Federal Reserve Ben Bernanke has been sensibly proposing for the US.

      The third way is to intervene in the foreign exchange market and try and drive down the Euro. This pushes the problem onto others and would not win the international Christmas 2002 goodwill prize.

      The fourth way is to do nothing and trust to good luck.

      No Continental European can hope to be appointed to high public office, if he reveals a sound understanding of economics. Most seem to have no difficulty in disguising any knowledge that they may have. The fourth policy, doing nothing and trusting to good luck, seems thus bound to be the one chosen. The odds against good luck look high.

      It is perhaps the moment to wish all our friends in Continental Europe a happy Christmas and a prosperous New Year."


      Coubert
      Avatar
      schrieb am 20.12.02 16:02:38
      Beitrag Nr. 2.546 ()
      Aufgeschnappt: die vorauslaufenden Indikatoren für die US-Economy zeigen dank der Verbesserung einiger Werte nach oben. Diese sind namentlich:
      1) Anstieg der Aktienkurse
      2) Kürzliche Zinssenkung
      3) Verbesserte Konsumentenstimmung

      Das scheint ein wirklich solides Fundament:
      1) enstspricht einer technischen Korrektur
      2) ist ein administrierter Preis (der für kurzfristiges Geld)
      3) repräsentiert eine Stimmungslage

      Lassen wir uns von Quartal 1 überrraschen

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 20.12.02 16:06:01
      Beitrag Nr. 2.547 ()
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 23.12.02 14:43:23
      Beitrag Nr. 2.548 ()
      Zurück zum Thema:

      http://www.forbes.com/forbes/2002/1223/370.html

      The Deadbeat Economy

      A. Gary Shilling, 12.23.02, 12:00 AM ET

      "Subprime lending is a curse that is afflicting a scary array of industries far beyond credit cards. Wireless, autos and housing are also guilty of this foolishness.

      The raging bull market and booming economy of the late 1990s removed the word "risk" from lenders` vocabularies. Since they had already saturated creditworthy borrowers with loans, they ascended to what they thought would be lending heaven. Instead, they descended to subprime hell.

      Lenders figured they could profit handsomely off the spread between their (low) cost of funds and the (sizable) interest rates they charged downscale borrowers. Sure, they would have to suffer some bad loans, but not enough to erase that spread. They didn`t stop to think that exuberant conditions were temporary and that bad loans would spiral upward. And they didn`t see that when myriad lenders pile into the same sandbox, the profit margins thin out. As competition increased for these dubious customers, standards became absurdly loose.

      Credit cards are the most obvious weak point. Hell-bent on growth, issuers pumped up solicitations from 1 billion in 1991 to 5 billion last year. With 37% of credit card loans now subprime, defaults have doubled since 1991.

      When problems surfaced last year, subprime credit card king Providian`s stock collapsed from $59 to $3. This year the stock of another big subprime lender, Household International, was cut in half before the firm sold out to London-based bank HSBC Holdings. My firm subsequently shorted HSBC. Sears, Roebuck & Co. recently confessed to unexpected credit card weaknesses that clipped third-quarter profits by 28%, and Sears expects rising defaults on customer credit cards, which account for 60% of pretax earnings. Its stock dropped an instant 32%. Target and Capital One also report big trouble. But the danger extends far beyond credit cards.

      Take manufactured housing. In the mid-1990s, lenders dropped down payments from the 10%-to-20% range to 5%, and stretched repayments to 20 to 30 years, from 12 to 15. They also rushed to finance dealer inventories, spawning a big school of thinly capitalized dealers. Manufactured-home shipments leaped. Amid the inevitable crash to earth, top-name lenders retreated from the business, including Citigroup`s Associates First Capital, United Cos. Financial and Deutsche Bank. Conseco faces bankruptcy as punishment for buying Green Tree, the leader in mobile-home financing.

      Wireless providers, with cell phone market penetration nearing 50%, have gone after students and other questionable prospects. Sprint issued phone accounts with abandon, allowing subscribers to its Clear Pay service to make up to $125 in calls without any payments and, starting in May 2001, no deposits. During last year`s second quarter half of all new customers enrolled in Clear Pay, which accounts for one-third of Sprint`s 14.6 million subscribers. No surprise: Sprint is ending service for accounts 110 days delinquent. And 1,600 Sprint employees and 500 outside contractors are getting pink slips.

      What`s next in this parade of subprime disasters? My Oct. 14 column said the Achilles` heel of the strong housing market is the low-income and other high-risk borrowers that Fannie Mae and other government-sponsored lenders are attracting with down payments of 3% or lower. The second recessionary dip I forecast, led by consumer retrenchment, seems to be unfolding. Mounting layoffs will eliminate those subprime house buyers with few other assets. Then the whole housing sector will be in jeopardy as their exit ripples through the move-up market.

      Already homeowners in bankruptcy have swelled from 450,000 five years ago to 750,000, and 1.2% of mortgages are in foreclosure. Bankruptcy filings under Chapter 13, which is homeowner-friendly, were up 8% in the second quarter from a year earlier. Mortgage delinquencies are jumping, especially in the FHA category dominated by subprime loans. Are you aware that H&R Block, in addition to its other woes, is a big mortgage lender whose portfolio is loaded with subprime loans that don`t meet Fannie`s standards?

      Don`t think Fannie is risk-free. Its required core capital is only 2.4% of on-balance-sheet assets. Delinquencies are worse than they seem. With its new PaymentPower program, borrowers can skip two payments every 12 months. But they`ll show up on the bad-loan list someday.

      We`ll soon learn how Detroit is part of the problem, too. Automakers` desperate attempt to keep auto plants humming will lead to subprime lending rot. Lots of marginal buyers may simply mail back their car keys when the zero-zero-zero grace periods expire. Even BMW is extending low interest rate loans to flawed borrowers to keep used cars from clogging dealer lots.

      Avoid stocks of subprime lenders. When nonpayments become a deluge, the subs will be underwater."



      Und dann noch ein bisschen Lesestoff zu den Risiken im US-Hypothekar-Markt:
      http://www.fmcenter.org/pdf/flow12-02nocov.pdf


      Allen ein frohes Fest und ein neues Jahr!


      Coubert
      Avatar
      schrieb am 24.12.02 03:43:57
      Beitrag Nr. 2.549 ()
      Coubert

      Danke,

      und ebenfalls ein frohes Fest und auf ein gutes neues.

      ATDT
      Avatar
      schrieb am 02.01.03 15:33:24
      Beitrag Nr. 2.550 ()
      2003 - wir bleiben dran.

      "Car chiefs do not see recovery until 2005"
      http://news.ft.com/servlet/ContentServer?pagename=FT.com/Sto…

      Wow! Die Recovery wird für 2005 angesagt, nicht für die zweite Hälfte vom nächsten Jahr.
      Ist das bereits die neue Ehrlichkeit? Die guten Vorsätze für 2003?


      Coubert
      Avatar
      schrieb am 03.01.03 00:51:37
      Beitrag Nr. 2.551 ()
      Seit 31.12.02 sind die USA technisch pleite ( mal wieder)
      Und nächsten Dienstag wird die Pretzel ankündigen, wie sie
      weitere $300 Mrd and Anschubfinanzierung zu verschleudern
      gedenkt ...


      http://www.publicdebt.treas.gov/opd/opdpenny.htm
      Avatar
      schrieb am 04.01.03 14:21:50
      Beitrag Nr. 2.552 ()
      Jetzt wird`s aufwärts gehen!

      U.S. drops report on mass layoffs
      http://www.startribune.com/stories/535/3569078.html

      "Citing a shortage of money, the Bureau of Labor Statistics will stop publishing information about factory closings across the country...."

      Also keine offiziellen Berichte mehr über Massentlassungen.
      Kostet nur Geld und verunsichert den Bürger.
      In der Kriegswirtschafts-Propaganda wird halt nur über "Positives" berichtet.

      War schon immer so. Das braucht man Deutschen in Ost und West nicht ausführlich zu erklären.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 04.01.03 14:38:59
      Beitrag Nr. 2.553 ()
      Und wenn wir grad` von Kriegs-Propaganda reden:

      http://www.heise.de/tp/deutsch/special/irak/13901/1.html



      Der Mann (selber ein Drückeberger) in Uniform:
      "Wir haben eine gewaltige Koalition von Menschen mit diesem Prinzip verpflichtet: Entweder seid ihr für uns oder ihr seid für den Feind. Entweder seid ihr für diejenigen, die die Freiheit lieben, oder für diejenigen, die unschuldiges Leben hassen."

      Wie so oft ist Totalitarismus (Entweder seid ihr für uns oder ihr seid für den Feind) vollkommen unsinnig (die Freiheit lieben, oder für diejenigen, die unschuldiges Leben hassen)

      In einem sind wir uns sicher alle einig: wir wollen sicher keinen deutschen Führer mehr, der einen extraterritorialen Angriffskrieg auf ein rohstoffreiches Land mit solchen Worten begründet. Es wäre einfach zu gruselig.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 04.01.03 15:11:47
      Beitrag Nr. 2.554 ()
      @ helmi

      Dümmer gehts nimmer, oder ?

      Hast Du von diesem ganzen Unsinn und Volksverdummung
      nicht schon Dauermigräne, oder hast Du Dir das selbstständige denken schon abgewöhnt ?


      -----KRIEGSVORBEREITUNG

      Bush warnt vor Irak-Angriff auf USA

      US-Präsident George W. Bush hat seinen möglichen Präventivkrieg gegen den Irak mit einer neuen Begründung garniert. Ein Angriff Saddam Husseins auf die USA hätte verheerende Folgen für die Wirtschaft der Vereinigten Staaten.:laugh:



      -----------


      B.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 04.01.03 17:43:36
      Beitrag Nr. 2.555 ()
      Wo steckt er bloß? :confused:


      Macht mir Sorge, wenn die amerikanische Polemikwelle
      nicht mehr läuft! :D
      Avatar
      schrieb am 04.01.03 21:13:05
      Beitrag Nr. 2.556 ()
      Siehe dieser Bericht in der Welt:


      Drohendes Börsenbeben durch hohe Schuldenberge
      Experten: Hälfte der 500 größten US-Firmen ist konkursgefährdet. Lage auch in Deutschland kritisch
      Von Holger Zschäpitz
      Berlin – Erdbebenforscher schlagen Alarm. Denn die Börsenseismografen deuten auf ein größeres Pleiten-Beben an den Märkten hin. Ein bewährter Frühindikator ist das Altman-Z-Score-Modell, mit dessen Hilfe die Insolvenzgefährdung eines Unternehmens berechnet wird. Und dieser Indikator, der Bilanzkennzahlen wie Eigenkapital, Gewinn, Verschuldung und Umsatz ins Verhältnis zueinander setzt, verheißt nichts Gutes. Bei 46 Prozent der 500 größten US-Unternehmen liefert das Modell dramatische Werte. Sie notieren unterhalb des kritischen Z-Wertes von 1,81. Im Klartext: Wenn es den Unternehmen nicht gelingt, über die Börse oder bei den Banken frische Gelder aufzutreiben oder eine rasche Ertragswende hinzulegen, steuern sie auf einen Konkurs zu. Auch Deutschland wird nicht vom Beben verschont bleiben. Fast ein Viertel der 30 Dax-Titel befinden sich in kritischer Lage.

      „Die Schuldensituation ist äußerst ernst“, sagt James Montier, Stratege bei Dresdner Kleinwort Wasserstein. Sie habe sich in den vergangenen Quartalen immer weiter verschlechtert, was sich in den fallenden Z-Werten für den S&P 500 spiegele. „Die angespannten Bilanzen werden die Märkte weiter in Atem halten. Ein rasches Ende des Bärenmarktes ist nicht abzusehen.“

      „Schulden, Erschütterungen und Pleiten“ hat Montier seine jüngste Studie überschrieben. Zwar sei nicht unbedingt damit zu rechnen, dass nun 230 der 500 S&P-Firmen demnächst den Gang zum Konkursrichter antreten müssen. Doch für die Gesellschaften könnte die Liquidität knapp werden. Und genau hier liegt das Problem. Denn im momentanen Umfeld kommen Unternehmen nur sehr kostspielig an flüssige Mittel. Das hat zur Folge, dass jede Kapitalmaßnahme mit kräftigen Kurseinbußen bestraft wird. Hier kann der Z-Wert den Anlegern helfen, die Aktien kapitalbedürftiger Unternehmen zu meiden.

      Bereits in der Vergangenheit lieferte das Modell brauchbare Ergebnisse. So kamen im vergangenen Quartal besonders die Aktien von Gesellschaften unter die Räder, die unter dem kritischen Z-Level von 1,81 lagen. Papiere von Konzernen mit einer besseren Bilanzkonstellation konnten sich dagegen besser behaupten. „Die Prognosegenauigkeit des Konkursindikators liegt zwischen 70 und 80 Prozent“, sagt Montier.

      Ein Blick auf die Z-Werte zeigt, dass sich längst nicht nur die Wackelkandidaten in eine gefährliche Schuldensituation manövriert haben. Zu den üblichen Verdächtigen, den US-Fluggesellschaften oder Telefonfirmen, gesellen sich bei den US-Unternehmen mit den schlechtesten Z-Werten auch angesehene Konzerne wie Sears Roebuck, Kellogg, Dow Chemical, Walt Disney oder AOL Time Warner.

      Auch in Deutschland liest sich die Liste der Gesellschaften, die unter dem kritischen Z-Wert von 1,81 notieren, wie ein „Who is who“ der Wirtschaft. Im Dax trifft es die Telekom, Daimler-Chrysler, die Lufthansa, VW, TUI, BMW und Degussa. Besonders kritisch sieht es für die Telekom aus, deren Z-Wert auf 0,52 abgestürzt ist. Entwarnung kann dagegen bei den Autowerten gegeben werden. Die hohe Verschuldung etwa bei Daimler-Chrysler beruht zum Großteil auf dem Geschäft mit Autofinanzierungen. Rechnet man diese Kredite heraus, liegt der Z-Wert mit 3,7 Punkten im grünen Bereich. So bleibt Anlegern die Hoffnung, dass zumindest in Deutschland das große Börsenbeben ausbleibt.
      Avatar
      schrieb am 05.01.03 15:51:20
      Beitrag Nr. 2.557 ()
      Die Sonntagsfrage:

      1957 prognostizierte ein Pionier der "Künstlichen Intelligenz", dass innnert 10 Jahren ein Computer den Schachweltmeister besiegen würde.

      Später erhielt dieser Mann einen Nobelpreis.
      Für Verdienste in welcher Wissenschaft wurde ihm dieser Preis verliehen?

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 05.01.03 17:53:29
      Beitrag Nr. 2.558 ()
      Wo kann ich denn den Z-Wert eines Unternehmens einsehen ???

      MfG 3
      Avatar
      schrieb am 05.01.03 18:18:52
      Beitrag Nr. 2.559 ()
      Im Netz suchen - sorry, hab keine bessere Antwort.

      B.
      Avatar
      schrieb am 05.01.03 19:20:59
      Beitrag Nr. 2.560 ()
      Ich finde nix passendes,außer eine Diplomarbeit die mir die unsäglichen Mühen einer Berechnung dieses Faktors aufzeigt.

      Schade MfG 3 :)
      Avatar
      schrieb am 06.01.03 10:15:55
      Beitrag Nr. 2.561 ()
      @three

      > die unsäglichen Mühen einer Berechnung dieses Faktors

      Nana!
      http://www.jaxworks.com/zscore3.htm


      Coubert
      Avatar
      schrieb am 06.01.03 10:45:22
      Beitrag Nr. 2.562 ()
      http://www.nzz.ch/2003/01/06/bm/page-kommentar8LSGN.html

      "Bereits seit dem Jahr 2000 prognostizieren die Ökonomen der Banken immer den Aufschwung der Volkswirtschaften und Börsen in den Industrieländern - jeweils in sechs Monaten. Diese Schätzungen lagen bis jetzt immer daneben ...
      Unverdrossen erwarten sehr viele Ökonomen zurzeit eine Besserung der Konjunktur- und Börsenlage in der zweiten Jahreshälfte 2003."

      Es gibt auch andere Clowns, die für ihre "Running Gags" mit viel Geld bezahlt wurden - warum nicht auch Bankökonomen?

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 06.01.03 16:06:18
      Beitrag Nr. 2.563 ()
      Hallo Coubert,

      ein Frohes Neues Jahr.
      Wer hat das Gelaber der Ökonomen und ihre "Wes Brot ich ess des Lied ich sing" Kantaten jemals geglaubt? Sie sind halt Regenmacher.

      Mit Clowns haben Sie bestenfalls gemeinsam das Sie wissen welche Gags gut ankommen und und wo man lieber die Klappe hält. Was in einem halben Jahr sein wird wissen Sie genauso gut/schlecht wie du oder ich.

      Schaun mer mal, die überzüchtete westliche "Zivilisation" hängt an der ÖlNadel, es tut ihr mal ganz gut etwas kürzer zu treten. Für 1Hj. 2003 kann ich nur hoffen das die Schönwetterkrieger ihren 3rd World Feldzug schnell über die Bühne kriegen.
      Avatar
      schrieb am 06.01.03 18:12:45
      Beitrag Nr. 2.564 ()
      Investing

      The Foresight saga, continued

      Jan 2nd 2003
      From The Economist print edition








      Shares have had their worst year for decades. Interest rates are close to record lows. Where should you invest?

      STOCKMARKETS fell for the third year running in 2002. Measured by the decline in the ratio of equity wealth to GDP, the current bear market is the deepest in history. Yet not all investors have lost their shirts. Remember Felicity Foresight? In December 1999 The Economist revealed how this little-known but brilliant investor had used an infallible investment strategy to become the world`s richest person. Her secret? Perfect foresight.

      When Ms Foresight was born in America in January 1900, her parents invested $1 on her behalf in a basket of shares. If it had been left there it would now be worth about $9,000. But Felicity reckoned she could do much better. Discovering at an early age that she could foresee the performance of financial markets perfectly, she would predict at the beginning of each year which asset around the world would bring the highest total dollar return (income plus capital gain) over the following 12 months. She would put all her wealth into that asset, and reinvest her income, before making a new forecast and shifting her money the following January.

      By her 100th birthday Ms Foresight had turned her initial $1 into an amazing $1.3 quadrillion—ie, 13 followed by 14 noughts—even after deducting dealing costs and taxes. Since then, despite the three-year bear market, she has enjoyed a post-tax average annual return of 29% thanks to some canny selections (Israeli, Russian and Czech shares in succession). Her nest-egg is now $2.7 quadrillion. Had she not had dealing costs and taxes to pay, she would, thanks to the effects of compounding, be worth an astonishing $27.5 quintillion (ignoring the fact that no market in the world is big enough to absorb such wealth).






      In 2002, when S&P 500 shares yielded a total loss (including dividends) of 22%, Felicity enjoyed a 44% dollar return on her Czech shares. In theory, she could have made an even heftier profit in Pakistan, but she limits herself to stockmarkets covered in the back pages of The Economist. Gold, up 26% as investors sought a safe haven in an uncertain world, and London residential property (up by over 30% including an assumed net rental yield of 4%) would also have produced handsome rewards (see chart). Indeed, The Economist`s global house-price indices suggest that, once rental income is included, housing in most countries (apart from Germany and Japan) yielded double-digit returns last year. At the other extreme, Argentine shares saw the biggest drop. Among developed markets German shares fared worst, with a 33% dollar loss, even though the euro rose by 18% against the dollar.






      During Ms Foresight`s 103 years, American shares have outperformed all other assets, returning 9.3% on average since 1900 compared with 4.8% on long-term Treasury bonds. Gold has yielded a dismal 2.8%, even less than the 4.1% return on cash (measured by the yield on American Treasury bills). Over the past ten years, however, the main equity markets have offered a lower return than either property or British government bonds (see chart). The best ten-year investment in our portfolio was London residential property with a total dollar return of 16%, well above the 9% earned on American stocks.

      Despite the recent spurt in its price, gold`s long-term performance has been lacklustre, offering a ten-year average return of only 0.4%. But the worst investment of all has been Chinese equities. China may be the fastest growing big economy, with massive potential, yet Chinese shares have suffered an average annual loss of 16%. Emerging stockmarkets more broadly have proved a poor bet over the decade, even though in 14 of the past 15 years one of these markets has topped the global investment league. What goes up has then usually tumbled down.

      This is where Henry Hindsight, an old flame of Felicity`s, has been badly caught out. He invests each January in the previous year`s best-performing asset. Henry is like a typical small investor who tends to follow fashion, buying East Asian shares or internet shares in the 1990s after they had already risen sharply—and usually just before they began to slide. Felicity`s best prediction was that marriage to Henry would never work.



      Future imperfect
      What is Felicity`s hot tip for 2003? Naturally, she is not saying. However, she has hinted that she is ignoring the advice of most American analysts, who reckon, on average, that the S&P 500 will gain 20% by the end of 2003. After all, share prices are still far from cheap. In previous bear markets equities have always undershot before staging a full recovery; this time valuations have remained well above their long-term average. The price/earnings (p/e) ratio for the S&P 500 using historic reported profits is currently around 30, compared with a 50-year average of 16 and lows of ten or less in previous bear markets. Even if forecast profits are used to estimate earnings, the p/e ratio still looks high.

      Moreover, analysts` consensus forecast of a 15% rise in American corporate profits in 2003 is almost certainly far too high, given that nominal GDP is likely to grow by only 4%. Markets were cheered by the upward revision of America`s third-quarter GDP growth to 4% at an annual rate. However, a deeper delve into the figures shows that corporate profits actually fell by 7%. Even in a recovering economy, excess capacity and weak pricing power continue to squeeze profits.

      Even if the American economy avoids another recession in 2003, real GDP growth is likely to remain below trend for a prolonged period because the large debts of firms and consumers will cramp spending. If so, the output gap (the gap between actual and potential GDP) will remain large, pushing inflation lower. Inflation is already low, with the GDP deflator rising by only 0.8% in the past 12 months. In the non-financial corporate sector prices have fallen by 1.2% in the past year. The Fed has now woken up to the risks, but even if full-blown deflation is avoided, the pace of growth in nominal income—and hence profits—will be sluggish for some time.

      If Ms Foresight believes that American share prices could fall for a fourth year—the longest such decline since the Great Depression—where might she be investing? Interest rates of only 1% on bank deposits are hardly enticing. Long-term government bonds look attractive if you expect inflation and interest rates to fall further, but with bond yields already near historic lows, potential gains are limited.

      Henry Hindsight`s decision is much easier to predict. He is ploughing all his money into Czech shares, gold and residential property. But to Felicity`s experienced eye many housing markets, from London to Washington to Sydney, may look horribly bubble-like.

      Asked whether she still favours emerging markets, the old lady smiles coyly. According to the Bank Credit Analyst, a Canadian research firm, emerging stockmarket valuations are currently at their cheapest during the 15 years for which figures are available, offering a p/e ratio of nine compared with a long-term average of 15.

      Whatever happens this year, Felicity will strike lucky again. But sooner or later her run of double-digit returns may come to an end. In a world of near-zero inflation, where stockmarkets in different countries are moving ever closer in step and where risk and uncertainty are on the rise, the returns that Felicity is accustomed to will be elusive. She would be wise to recall 1931, when the best performing asset was cash, offering 1% interest.
      Avatar
      schrieb am 07.01.03 12:26:09
      Beitrag Nr. 2.565 ()
      Mit der US-Steuerrefrom hinsichtlich der Dividenden wird immer deutlicher, wie sehr die Rgierung (und die "unabhängige" Notenbank ist Teil der Regierung) die konjunkturelle Entwicklung mit der Entwicklung an der Börse verknüpft sieht.

      Was angesichts von Wohlstandseffekt und Rentenproblemen keineswegs verwunderlich ist.

      Also bekennt man sich voll zum Finanzkapitalismus (anstelle des Realkapitalismus)

      Nun geniessen die Börsen interessanterweise ziemlich eindrückliche Rekordbewertungen. (P/E, P/S, P/B usw.)

      Mit andern Worten:

      Man sieht sich mittlerweile von der Blase abhängig und sein Heil im weiteren Aufblasen.
      Und billiges Öl als "Letzte Ölung", gewissermassen.
      Und Krieg (bei dem nichts schiefgehen darf) als ultimative keynesianische Politik.

      Kein Wunder, steigt das Interesse an Gold.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 07.01.03 12:59:07
      Beitrag Nr. 2.566 ()
      Für die Freunde der nächsthöheren Metaebene:


      Our quality of life peaked in 1974. It`s all downhill now

      We will pay the price for believing the world has infinite resources

      George Monbiot
      Tuesday December 31, 2002
      The Guardian

      With the turning of every year, we expect our lives to improve. As long as the economy continues to grow, we imagine, the world will become a more congenial place in which to live. There is no basis for this belief. If we take into account such factors as pollution and the depletion of natural capital, we see that the quality of life peaked in the UK in 1974 and in the US in 1968, and has been falling ever since. We are going backwards.

      The reason should not be hard to grasp. Our economic system depends upon never-ending growth, yet we live in a world with finite resources. Our expectation of progress is, as a result, a delusion.

      This is the great heresy of our times, the fundamental truth which cannot be spoken. It is dismissed as furiously by those who possess power today - governments, business, the media - as the discovery that the earth orbits the sun was denounced by the late medieval church. Speak this truth in public and you are dismissed as a crank, a prig, a lunatic.

      Capitalism is a millenarian cult, raised to the status of a world religion. Like communism, it is built upon the myth of endless exploitation. Just as Christians imagine that their God will deliver them from death, capitalists believe that theirs will deliver them from finity. The world`s resources, they assert, have been granted eternal life.

      The briefest reflection will show that this cannot be true. The laws of thermodynamics impose inherent limits upon biological production. Even the repayment of debt, the pre-requisite of capitalism, is mathematically possible only in the short-term. As Heinrich Haussmann has shown, a single pfennig invested at 5% compounded interest in the year AD 0 would, by 1990, have reaped a volume of gold 134bn times the weight of the planet. Capitalism seeks a value of production commensurate with the repayment of debt.

      Now, despite the endless denials, it is clear that the wall towards which we are accelerating is not very far away. Within five or 10 years, the global consumption of oil is likely to outstrip supply. Every year, up to 75bn tonnes of topsoil are washed into the sea as a result of unsustainable farming, which equates to the loss of around 9m hectares of productive land.

      As a result, we can maintain current levels of food production only with the application of phosphate, but phosphate reserves are likely to be exhausted within 80 years. Forty per cent of the world`s food is produced with the help of irrigation; some of the key aquifers are already running dry as a result of overuse.

      One reason why we fail to understand a concept as simple as finity is that our religion was founded upon the use of other people`s resources: the gold, rubber and timber of Latin America; the spices, cotton and dyes of the East Indies; the labour and land of Africa. The frontier of exploitation seemed, to the early colonists, infinitely expandable. Now that geographical expansion has reached its limits, capitalism has moved its frontier from space to time: seizing resources from an infinite future.

      An entire industry has been built upon the denial of ecological constraints. Every national newspaper in Britain lamented the "disappointing" volume of sales before Christmas. Sky News devoted much of its Christmas Eve coverage to live reports from Brent Cross, relaying the terrifying intelligence that we were facing "the worst Christmas for shopping since 2000". The survival of humanity has been displaced in the newspapers by the quarterly results of companies selling tableware and knickers.

      Partly because they have been brainwashed by the corporate media, partly because of the scale of the moral challenge with which finity confronts them, many people respond to the heresy with unmediated savagery.

      Last week this column discussed the competition for global grain supplies between humans and livestock. One correspondent, a man named David Roucek, wrote to inform me that the problem is the result of people "breeding indiscriminately ... When a woman has displayed evidence that she totally disregards the welfare of her offspring by continuing to breed children she cannot support, she has committed a crime and must be punished. The punishment? She must be sterilised to prevent her from perpetrating her crimes upon more innocent children."

      There is no doubt that a rising population is one of the factors which threatens the world`s capacity to support its people, but human population growth is being massively outstripped by the growth in the number of farm animals. While the rich world`s consumption is supposed to be boundless, the human population is likely to peak within the next few decades. But population growth is the one factor for which the poor can be blamed and from which the rich can be excused, so it is the one factor which is repeatedly emphasised.

      It is possible to change the way we live. The economist Bernard Lietaer has shown how a system based upon negative rates of interest would ensure that we accord greater economic value to future resources than to present ones. By shifting taxation from employment to environmental destruction, governments could tax over-consumption out of existence. But everyone who holds power today knows that her political survival depends upon stealing from the future to give to the present.

      Overturning this calculation is the greatest challenge humanity has ever faced. We need to reverse not only the fundamental presumptions of political and economic life, but also the polarity of our moral compass. Everything we thought was good - giving more exciting presents to our children, flying to a friend`s wedding, even buying newspapers - turns out also to be bad. It is, perhaps, hardly surprising that so many deny the problem with such religious zeal. But to live in these times without striving to change them is like watching, with serenity, the oncoming truck in your path.

      http://www.guardian.co.uk/comment/story/0,3604,866785,00.htm…
      Avatar
      schrieb am 07.01.03 18:09:17
      Beitrag Nr. 2.567 ()
      ATDT - dieser Artikel schwebt nicht auf einer "höheren Metaebene". Er beinhaltet die simple Wahrheit, die keiner wissen will!
      Avatar
      schrieb am 08.01.03 01:32:45
      Beitrag Nr. 2.568 ()
      Stormy

      sorry, hatte Smiley vergessen.
      War ironisch gemeint bzgl. der VWL Feinheiten um die hier gestritten wird.
      Avatar
      schrieb am 08.01.03 13:40:24
      Beitrag Nr. 2.569 ()
      Kürzlich aufgeschnappt:

      Kalifornien rechnet mit einem Haushaltsdefizit von 36 Mia $.
      Wenn alle (!) Beschäftigten des öffentlichen Dienstes entlassen würden, bliebe immer noch ein Loch von 6 Mia $.

      Und zwei Artikel zu verwandten Themen:

      "The Brazilian Swindle and The Larger International Monetary Problem" von James K. Galbraith
      http://www.levy.org/docs/pn/02-2.html

      "The Perfect Fiscal Stom" von L. Randall Wray
      http://www.warrenmosler.com/docs/docs/perfect_fiscal_storm.h…


      Deutschland, Du bist nicht allein!

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 08.01.03 14:49:21
      Beitrag Nr. 2.570 ()
      Does Oil Require Blood?

      http://www.mises.org/fullstory.asp?control=1134

      Die Ultraliberalen sehen es klar:
      ...
      "We are not permitted to say this, but the solution to Iraq is at hand. Repeal sanctions and resume trade with Iraq. Oil prices would fall dramatically. Hatred of the U.S. would abate. The plight of Iraq could no longer be Exhibit A for terrorist recruitment drives. The only downside is that U.S. companies connected to the Bush administration would not be the owners of the oil fields but instead would have to compete with other producers. "
      ...

      Aufgrund der 10-jährigen-Sanktionen (was haben sie genützt?) sind abertausende von Kleinkindern im Irak wegen ungenügender medizinscher Versorgung gestorben.

      Aber wie sagt unser mitfühlende Faschist (GWB):
      "Entweder seid ihr für diejenigen, die die Freiheit lieben, oder für diejenigen, die unschuldiges Leben hassen."

      Die gleiche Sorte hat mal in Vietnam Abertausende von Frauen und Kindern mit Napalm verbrannt, um zu verhindern, dass "die Länder Südostasiens wie Domino-Steine dem Kommunismus anheim fallen".

      "... die unschuldiges Leben hassen". Er hat es gesagt.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 08.01.03 17:06:30
      Beitrag Nr. 2.571 ()
      #2562 Coubert,

      das ist die Geschichte vom Grund (Mehrz. Gründe). Aber Imperium Romana war nicht kapitalistisch und die UDSSR auch nicht.

      Für mich ist Krieg eine Krankheit, wie Krebs. Sie nistet sich ein, dehnt sich aus und du wirst Sie nicht wieder los.

      Es wird Nachahmer geben, was die Welt zusammenhält ist nicht das Geld sondern der kleinste gemeinsame moralische Nenner unter den Affenhorden die sich Staaten nennen.
      Dieser wird sich in Luft auflösen da sich der moralische Leader dieser Welt als ein Schakal entpuppt der auf alles was er vorher geredet hat pfeift.

      Eine Nuklearwaffe herzustellen ist einfacher denn die Konstruktion einer Lenkwaffe. Der Sprengstoff wird sich - dank der "zivilen Nutzung der Atomenergie" - finden lassen.

      Noch zwei Zitate aus der DDR Autorenbibliothek

      „Ich sage ihnen: Wenn ihr aufhören könnt zu siegen, wird diese eure Stadt bestehn. Der Wagenlenker: Gestatte eine Frage, Seherin. – Frag. – Du glaubst nicht dran. – Woran. – Dass wir zu siegen aufhörn können. – Ich weiß von keinem Sieger, der es konnte . – So ist, wenn Sieg auf Sieg am Ende Untergang bedeutet, der Untergang in unsere Natur gelegt. Die Frage aller Fragen. Was für ein kluger Mann. Komm näher, Wagenlenker. Hör zu. Ich glaube, dass wir unsere Natur nicht kennen. Dass ich nicht alles weiß. So mag es, in der Zukunft, Menschen geben, die ihren Sieg in Leben umzuwandeln wissen.“
      Christ Wolff: Kassandra

      "Die Bestie schläft nur"
      Heiner Müller

      Sorry falls etwas wirr oder unpassend, hab wenig Zeit zur Zt.

      Grüße vom Pulverfass
      ATDT
      Avatar
      schrieb am 08.01.03 19:19:18
      Beitrag Nr. 2.572 ()
      @ alle

      Hallo Leute, ich bin wieder da. Frohes neues Jahr!

      @ATDT

      Du warst auch schonmal besser.

      Our quality of life peaked in 1974. It`s all downhill now

      Interessante These. Nur dass danach keine Fakten und Daten kommen, die die These unterstuetzen koennen, hat hier wohl noch niemanden gestoert.

      Our economic system depends upon never-ending growth

      Wer sagt das?

      As Heinrich Haussmann has shown, a single pfennig invested at 5% compounded interest in the year AD 0 would, by 1990, have reaped a volume of gold 134bn times the weight of the planet. Capitalism seeks a value of production commensurate with the
      repayment of debt.


      Aha. Und wie entwickelt sich der 1 Pfennig, wenn man Inflation, Einkommensteuer, Erbschaftssteuer, Konsum des Ersparten, usw. usw. usw. mit einrechnet? 10 Pfennig?

      Insgesamt kann ich sagen, dass Economics (the science that studies the allocation of limited resources) eben per definitionem nicht von unbegrenztem Wachstum und unbegrenzten Ressourcen ausgeht. Aber mach das mal einem Journalisten klar, der von nichts Ahnung hat, aber ueber alles schreiben will.

      @ alle

      In Sachen Budget der US-Bundesstaaten kann ich folgendes sagen:
      1: Bundesstaaten sind deshalb in so katastrophaler Lage, weil sie sich nur in Ausnahmefaellen verschulden duerfen. Bundesstaaten duerfen hoechstens fuer Infrastruktur oder dergl. Bonds ausgeben, nicht aber fuer laufende Ausgaben. D.h. waehrend in Deutschland die Laender fleissig Schulden machen duerfen, und kein Hahn kraeht danach, muss in den USA jeder Dollar Defizit durch sofortige Ausgabenkuerzungen/Steuererhoehungen ausgeglichen werden. Nur weil man aus deutschen Landen keine Klage hoert, bedeutet es also nicht, dass die deutschen Laender besser wirtschaften, sondern nur, dass in den USA die fiskalischen Regeln strenger sind. Wird immer gern von den Amerika-Bashern verschwiegen!
      2: Kalifornien: Dank dem demokratischen Governor Davis und seiner katastrophalen Fiskalpolitik, geht es diesem Staat besonders schlecht. Kalifornien ist in der Tat Dank sozialistischer (=demokratischer) Politik so schlecht dran, wie beschrieben.
      Avatar
      schrieb am 08.01.03 19:49:08
      Beitrag Nr. 2.573 ()
      Ich habe fast den Eindruck, der Helmi hat seinen pink slip ziehen dürfen, und traut sich nicht mehr hier her.



      -------------

      US-Wirtschaft ist ein "Potemkinsches Dorf"
      (Strategic Alert)
      Am 31. Oktober vermeldete das US-Handelsministerium, die US-Wirtschaft habe im 3. Quartal aufs Jahr gerechnet ein "Wachstum" von 3,1% gehabt. Aber 85% des angeblichen Anstiegs des (jährlichen) BIP um 72,8 Mrd.$ gegenüber dem vorangegangenen Quartal entfallen auf nur zwei Kategorien: Autoverkäufe und Computerverkäufe; und in beiden Fällen sind die Zahlen irreführend und manipuliert durch wirtschaftlich unhaltbare Rabatte sowie geschönte Statistiken, berichtet der von EIR herausgegebene Nachrichtenbrief Strategic Alert diese Woche.

      So steigen der Verkauf und die Produktion von Fahrzeugen nur deshalb an, "weil die großen Automobilkonzerne auf breiter Ebene vergünstigte Konditionen wie zinslose Ratenzahlung anbieten." Diese Vergünstigungen - von bis zu 2800 Dollar pro Fahrzeug - bedeuten in vielen Fällen, daß mit Verlust verkauft wird. Zusätzlich werde auch der "Schwindel der sog. `Qualitätsanpassungsmethode` (QAM) auf Autos angewendet: Beispielsweise wird die `Umweltfreundlichkeit` eines Wagens in der Statistik als `Qualitätssteigerung` verbucht, die man dann der tatsächlichen Automobilproduktion noch hinzufügt." Laut Strategic Alert machen allein diese statistischen Schwindel 52 Prozent des angeblichen Wachstums der Gesamtwirtschaft um 72,8 Mrd. $ aus.

      Nominell stiegen die Verkäufe von Computern (und Zubehör) von 72,8 Mrd. $ im 2. Quartal zwar auf 77,4 Mrd. im 3. Quartal - also um 4,6 Mrd. $ - , doch "wendet das Handelsministerium bei Computern den sog. `hedonischen Index` an, eine Variante des QAM-Schwindels, der die `Produktion` künstlich aufbläht. Deshalb sind nach der Rechnung des Ministeriums die Computerverkäufe `inflationsbereinigt` - den hedonischen Index eingeschlossen - um 28,3 Mrd. $ gestiegen. So wurde aus einem Anstieg um 4,6 Mrd. $ einer um 28,3 Mrd. $ - ein Umsatz von 23,7 Mrd. $ wurde einfach hinzuerfunden! Diese 23,7 Mrd. $ bilden 33% des angeblichen BIP-Anstiegs um 72,8 Mrd. Dollar."

      glaube keiner statistik, die du nicht selbst gefälscht hast-> die amis glauben weiter an sich!!!!! weshalb wohl????


      --------------



      B.
      Avatar
      schrieb am 08.01.03 21:23:14
      Beitrag Nr. 2.574 ()
      Ganz entgegen seiner nicht-intellektuellen Gesinnung, hat banolo ja nun mal direct Zahlen geliefert. Die kommen zwar vom EIR/StrategicAlert, einer Pseudo-wissenschaftlichen Agentur mit Ambitionen die ganz grosse finanzielle Weltverschwoerung aufzudecken, aber immerhin.

      Aber 85% des angeblichen Anstiegs des (jährlichen) BIP um 72,8 Mrd.$ gegenüber dem vorangegangenen Quartal entfallen auf nur zwei Kategorien: Autoverkäufe und Computerverkäufe

      Falsch. Erstens darf man die Zahlen nicht so verrechnen, wie es die EIR tut (reale BSP Komponenten sind sind nicht-additiv) und zweitens, selbst wenn man es taete, waere die Zahl nicht 85%, sondern 68%, wenn man die neuesten Zahlen verwendet.

      In Sachen Hedonics eruebrigt sich jeglicher Kommentar, da ich dazu schon augiebig geschrieben habe, und alle Pisa-Leseschwachen sich etwas laecherlich machen, wenn sie noch weiter auf Hedonics rumreiten.

      Ach uebrigens, ich habe keinen Pink Slip bekommen, sondern einen Blue Slip: Mein Jahresend-Bonus. Schadenfreude war verfrueht, ich habe naemlich nur ausgiebig Urlaub gemacht.
      Avatar
      schrieb am 09.01.03 08:58:04
      Beitrag Nr. 2.575 ()
      #2564 helmut,

      prost neujahr, und auf ein gutes neues.

      Du warst auch schonmal besser.
      Geht ja wieder los wie`s alte aufgehört hat, danke fürs Kompliment, seh ich auch so.

      Our economic system depends upon never-ending growth

      Wer sagt das?


      Krieg ich jeden Tag im Radio/Fernsehen/Medien vorgebetet. Falls du andere Informationen hast, her damit.

      Aha. Und wie entwickelt sich der 1 Pfennig, wenn man Inflation, Einkommensteuer, Erbschaftssteuer, Konsum des Ersparten, usw. usw. usw. mit einrechnet? 10 Pfennig?

      Wenn ich gewußt hätte das du so schnell ausm Urlaub zurück bist hätte ich die Stelle einfach weggekürzt da klar ist das du dich auf solche Nebensächlichkeiten wie ein Geier stürzt, bei den anderen war ich der Meinung das allen klar ist was allen anderen klar ist (alles klar ;) )

      Aber weil du`s bist:
      Nehmen wir mal an unser Freund Joseph hätte auch nur eine Ecke weiter gedacht als du, etwas gegründet und nach dem kleinen Bastard den der Herr ihm da untergeschoben hatte benannt. Nämlich die Stiftung Jesu (steuerfrei, konsumunabhängig den Zugriff der Jahrhunderte durch Namen und Geschichte entzogen).

      Nehmen wir weiter an das, als der HERR ihn im hohem Alter zu sich nahm, ER sich dieser Stiftung annahm, auf das das zarte Pflänzchen gedeihe.

      Und so ward aus dem kleinen Pfennig erst ein Taler dann zwei und der HERR hegte und pflegte ihn auf das bei der Wiederkehr Gottes Sohnes auf Erden genug Mittel zur Verfügung ständen um all die Schleimer und Schmarotzer, Vampire und Telefondesinfizierer an Wall Street, deren Angestelltes über Weihnachten ihre blauen Schlüpfer versaufen, aufzukaufen um Sie auf den gerechten Weg zu senden. Nämlich in Lumpen gehüllt, ihre habe im Einkaufswagen vor sich herschiebend auf der Suche nach einem Schlafplatz. Dabei weiterhin singend von der Notwendigkeit der totalen Marktwirtschaft. Weil nur im Leid zeigt sich der wahre Glaube.

      Wenn dir das zu christlich ist machen wir`s mathematisch- darwinistisch. Hätten wir 10000 Stiftungen gegründet müßte doch eine bis heute überlebt haben? Oder.

      insgesamt kann ich sagen, dass Economics (the science that studies the allocation of limited resources) eben per definitionem nicht von unbegrenztem Wachstum und unbegrenzten Ressourcen ausgeht. Aber mach das mal einem Journalisten klar, der von nichts Ahnung hat, aber ueber alles schreiben will.
      Mach das lieber mir klar, ich höre täglich anderes.
      Avatar
      schrieb am 09.01.03 09:38:31
      Beitrag Nr. 2.576 ()
      Helmut Kohl soll doch nur mal vergleichen, was seine Eltern vor 30 Jahren besaßen und über was sie jetzt verfügen. Dann kann man das exponentielle Wachstum, welches wir brauchten, um die Systeme auf das heutige Nivau aufzublasen, ohne VWL-Kenntnisse "real" besichtigen.

      Danach einfach das Wachstum in die Zukunft projezieren (ja es gibt auch "qualitatives" Wachstum, das wird an der grundsätzlichen Situation jedoch nur wenig ändern)und die Grenzen werden klar sichtbar. Auch die Tatsache, dass wir die Peaks gesehen haben wird dann für jeden Menschen mit gesundem Menschenverstand leicht erkennbar. Es geht eindeutig "downhill" und das ist der Kern unserer Wirtschaftskrise und auch der wahre Grund für den wahrscheinlich bevorstehenden Krieg in der Wüste.


      Jeder Idiot kann sehen, dass wir an einem Wendepunkt angelangt sind. Einige Schlaumeier, meistens Profiteure der Schieflage, versuchen dies durch theoretisches Blabla zu vertuschen. Die Party ist vorbei - jetzt wird auf- und abgeräumt!
      Im Niedergang verhalten sich die bisherigen Nutznießer, vor allem die USA, wie angeschossene Wildschweine. Den ersten Schuss haben sie (wir) mit dem 11.9. verpasst bekommen.
      Weitere kleine und grosse Katastophen werden folgen.

      Wenn eine System reif ist ist es reif. Das Leben ist Schwingung. What goes up must come down. Nach dem Zerfall kommt etwas Neues!
      Avatar
      schrieb am 09.01.03 09:59:14
      Beitrag Nr. 2.577 ()
      @ helmi

      Glückwunsch zum blue slip,
      aber ist es nicht langsam an der Zeit,
      dessen Betrag, oder besser gleich
      das gesamte Gehalt auf eine seriöse Währung,
      wenn schon nicht den Euro, so zumindest den Kuwaitischen Dinar umzustellen ?

      Schließlich ist jede Währung härter als Alans Bubble-
      ich kauf den gesamten Dow auf, und spekuliere nebenbei noch gegen Euro und Yen - Wische Waschi- Dollar ?


      B.
      Avatar
      schrieb am 09.01.03 10:06:31
      Beitrag Nr. 2.578 ()
      Hoppala,allen ein verspätetes gutes neues Jahr.
      Poste mit neuem Nick.
      Helmi was ist mit dem CBR...das ist die Variante der Stadt München ,ihr Rathaus zu verkaufen und den Faltlhauser auf die Palme zujagen.
      KATZENGELD
      Avatar
      schrieb am 09.01.03 10:08:07
      Beitrag Nr. 2.579 ()
      Dem bösen Ende näher - Spiegel Interview von 1992



      SPIEGEL* Herr Jonas, vor 13 Jahren haben Sie Ihr Buch "Das Prinzip Verantwortung" veröffentlicht. In diesem Werk rufen Sie die Menschheit dazu auf, sich ihrer Verantwortung gegenüber der von Technik und Industrie bedrohten Natur bewußt zu werden. 13 Jahre später: Hat sich im Umgang des Menschen mit der Natur irgend etwas verbessert?


      HANS JONAS Im tatsächlichen Umgang nichts, doch immerhin etwas im Bewußtsein der Menschen: 1979, als mein Buch erschien, war der Ruf nach Verantwortung des Menschen für die Natur noch nicht so oft gehört und diskutiert wie heute.


      SPIEGEL Und was hat sich am realen Zustand geändert?


      JONAS Der reale Zustand hat sich in summa nur verschlechtern können. Bis jetzt ist nichts geschehen, um den Gang der Dinge zu verändern, und da dieser kumulativ katastrophenträchtig ist, so sind wir heute dem bösen Ende eben um ein Jahrzehnt näher als damals.


      SPIEGEL Zusammengefaßt lautet mithin die Diagnose: Die Einsichtsfähigkeit des Menschen nimmt zu. Die Fähigkeit, nach diesen Einsichten zu handeln, nimmt jedoch ab.


      JONAS Ja, sie nimmt ab. Die Menschen können sich nicht freimachen von den Sachzwängen, in die sie sich mit dem technologischen Anschlag auf die Natur begeben haben. Der Raubbau an der Natur ist übergegangen in die Lebensgewohnheiten der Menschen, besonders die der westlichen Industriegesellschaft.


      SPIEGEL Ozonloch und Klimakatastrophe drohen; Luft, Wasser und Boden sind in weiten Teilen der Erde schwer geschädigt oder schon zerstört. Wie ist es zu erklären, daß solche Signale zu keinen durchgreifenden Verhaltensänderungen führen?




      * Das Gespräch führten Matthias Matussek und Wolfgang Kaden.


      10


      --------------------------------------------------------------------------------

      JONAS Wer nicht selber unmittelbar bedroht ist, ringt sich nicht zu einer wirklichen Revision der Lebensführung durch. Bei einer akuten Bedrohung ist das anders, individuell und kollektiv. Wenn der Vulkanausbruch beginnt, dann flüchtet man. Auf unmittelbare Bedrohung reagiert der Mensch unmittelbar, mal rational, mal irrational. Die Fernperspektiven aber, besonders wenn sie erst künftige Generationen betreffen, bringen die Menschen offenbar nicht zu Verhaltensänderungen.


      SPIEGEL Tschernobyl war ein Schock. Aber er wirkte nur kurzfristig. Man könnte die ketzerische Frage stellen: Braucht die Menschheit mehr Tschernobyls?


      JONAS Die Frage ist nicht unberechtigt. Sie ist zynisch, und die Antwort ist auch zynisch. Vielleicht ist der Mensch ohne ernsthafte Warnschüsse und schon sehr schmerzhafte Reaktionen der gepeinigten Natur nicht zur Vernunft zu bringen. Es könnte sein, daß es schon ziemlich schlimm kommen muß, damit man aus dem Rausch immer wachsender Bedürfnisse und ihrer unbegrenzten Befriedigung, zu der man die Macht hat, wieder zurückkehrt zu einem Niveau, das mit dem Fortbestand der dafür nötigen Umwelt verträglich ist.


      Es muß wieder ein einigermaßen stabiles Gleichgewicht zustande kommen. Es könnte bei der jetzigen Menschenzahl, die noch im Steigen ist, dafür schon zu spät sein. In dem Fall müßte die bisherige Vermehrung sogar in eine Wiederverminderung der Weltbevölkerung umgekehrt werden.


      SPIEGEL Kürzlich wurde in einer deutschen Fernsehsendung an die Zuschauer die Frage gerichtet: Ist die Erde noch zu retten? 75 Prozent derer, die sich meldeten, verneinten die Frage. Es ist doch erstaunlich, daß trotz solch apokalyptischer Einschätzungen die Menschheit einfach so weitermacht wie bisher.


      JONAS Was heißt hier "retten"? Was "Untergang"? In Gefahr ist nicht "die Erde", sondern ihr gegenwärtiger Artenreichtum, in dem wir eine schreckliche Verarmung anrichten. Erdgeschichtlich, über die Jahrmillionen, wird auch das nur


      11


      --------------------------------------------------------------------------------

      eine Episode sein, aber menschengeschichtlich kann es das tragische Scheitern höherer Kultur überhaupt bedeuten, ihren Absturz in eine neue Primitivvisierung, die wir durch gedankenlose Verschwendungssucht auf der Höhe unserer Macht verschuldet hätten.


      SPIEGEL Was meinen Sie mit Primitivvisierung?


      JONAS Daß es zu Massenelend, Massensterben und Massenmorden kommt, daß es dabei zum Verlust aller der Schätze der Menschlichkeit kommt, die der Geist außer der Ausbeutung der Natur ja auch hervorgebracht hat. Der Geist hat ja eine ganz merkwürdige Doppelrolle gespielt. Einerseits hat er die Gefräßigkeit der Menschen ungeheuerlich erhöht. Ausgerechnet der Geist ist ja das Instrument dafür gewesen, daß wir so ungeheuer anspruchsvoll in den Bedürfnissen unserer Leiber geworden sind.


      Andererseits hat der Geist ein Reich der Werte geschaffen, das um seiner selbst willen gepflegt wird; wofür Menschen das Äußerste einsetzen in der Kunst, in der Erkenntnis, aber auch in der Pflege der Emotionen. Das ist etwas, was das übrige Weltall vielleicht überhaupt nicht kennt. Was wirklich bedroht ist, mehr als die biologische Weiterexistenz des Menschen, ist die Existenz des Menschen, ist die Existenz dieser großen Schöpfung, die Hand in Hand gegangen ist mit der wachsenden Zerstörung der Bedingungen, die das möglich gemacht haben. Darin liegt die Paradoxie der Rolle des Geistes in der Welt: daß um seinetwillen sich dieses ganze Abenteuer Menschheit lohnt; daß er aber gleichzeitig auch die Bedingungen für die Fortsetzung dieses Abenteuers zerstört.


      SPIEGEL Ist denn der Geist auch zu einer anderen Kulturleistung fähig, der des freiwilligen Verzichts?


      JONAS Es gibt dafür Beispiele in der Geschichte. In Verbindung mit einem transzendenten Glauben, der ja auch eine Tat des Geistes ist, ist es geschehen, daß Menschen sich das Äußerste zugemutet haben an Verzichten. Es gab eine richtige Leibesfeindschaft in manchen Heilslehren, sie hat zeitweilig den Zustand ganzer Gesellschaften mitbestimmt. Daß wir


      12


      --------------------------------------------------------------------------------

      solche Meister der Umwelt geworden sind, die sich jede Ausschweifung des Konsums leisten können, ist ja eine ziemlich neue Tatsache.


      Frühere Kulturen waren weitgehend statisch, da änderte sich über Jahrhunderte hinweg kaum etwas. Die Geburt der modernen Wissenschaft im 17. Jahrhundert ist ein Wendepunkt, dessen Bedeutung gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Damit wurde ein Dynamismus entfesselt, der die ungeheuerlichste Form der Beherrschung und Umwandlung der Natur vorantreibt. Da scheint kein Halten zu sein. Es kommen immer neue Dinge hinzu. Neues wird erfunden, neue Wege eröffnen sich, auf denen die Bedürfnisbefriedigung des Menschen auf immer höhere Ebenen getrieben wird ...


      SPIEGEL ... ohne erkennbare Zeichen, daß der Mensch dieser Entwicklung Einhalt gebieten wollte oder könnte?


      JONAS Der Planet ist überfüllt, wir haben uns zu breit gemacht, sind zu tief eingedrungen in die Ordnung der Dinge. Wir haben zuviel Gleichgewicht gestört, haben zu viele Arten schon jetzt zum Verlöschen verurteilt. Technik und Naturwissenschaften haben uns von Beherrschten zu Herrschern der Natur gemacht. Dieser Zustand ist es, der mich dazu brachte, eine philosophische Bilanz zu ziehen und zu fragen: Darf die moralische Natur des Menschen das zulassen? Sind wir jetzt nicht aufgerufen zu einer ganz neuen Art von Pflicht, zu etwas, das es früher eigentlich nicht gab - Verantwortung zu übernehmen für künftige Generationen und den Zustand der Natur auf der Erde?


      SPIEGEL Die Philosophie begibt sich auf ein neues, unbekanntes Terrain?


      JONAS Sie muß es tun. Jedes bisherige Moralbemühen der Philosophie bezog sich auf das Verhältnis von Mensch zu Mensch. Das Verhältnis von Mensch zur Natur ist noch nie Gegenstand sittlicher Überlegung gewesen. Das ist es jetzt geworden, und das ist ein philosophisches Novum. Doch das besagt nicht das Mindeste darüber, ob wir der Sache über-


      13


      --------------------------------------------------------------------------------

      haupt gewachsen sind, ob wir diesem neuen moralischen Imperativ nachkommen wollen oder können. Da treten Fragen der Psychologie auf, der Anthropologie, auch der Realzwänge, von denen ich nicht weiß, ob die heutige Erkenntnis sie überhaupt übersehen kann.


      SPIEGEL Liegt das Dilemma Ihrer Verzichtsethik nicht darin, daß ein Verzicht des einzelnen letztendlich vergeblich ist? Wer der Umwelt zuliebe seinen materiellen Konsum einschränkt, sieht sich am Ende als Verlierer: Die Mehrzahl der Prasser läßt es sich weiter gutgehen, der Planet wird weiter geplündert.


      JONAS Ich weiß nicht, wieviel Nachahmung Vorbilder finden können. Wir dürfen nicht von vornherein ausschließen, daß sich auch Einstellungen ändern und daß aufgrund einer eindringlichen Erziehung sich gewisse Einstellungen der Pflicht und der Scham und der Ehre, des Wohlverhaltens, herausbilden. Daß es sich einfach nicht mehr schickt, so weiterzuleben, wie die Menschen des 20. Jahrhunderts drauflosgelebt haben.


      SPIEGEL Das halten Sie für möglich?


      JONAS Möglich ist das, aber nicht wahrscheinlich. Wahrscheinlicher ist schon, daß die Angst das Ihrige tut. Daß nämlich das Verderben sich nahe genug ankündigt, in sehr alarmierenden und für jeden schon sichtbaren und fühlbaren Erscheinungen. Daß die Furcht erzwingt und erreicht, was die Vernunft nicht erreicht hat. Ich habe eine gewisse paradoxe Hoffnung auf die Erziehung durch Katastrophen. Solche Unglücke werden eventuell rechtzeitig noch eine heilsame Wirkung haben. Wir sollten bei der Überlegung dieser Fragen, bei denen wir über Vermutungen sowieso nicht hinauskommen, eines nie aus dem Auge lassen: daß der Mensch das überraschendste aller Wesen ist und daß man überhaupt nicht vorhersagen kann, wie sich in irgendeiner Zukunft, in irgendeiner Situation, in irgendeiner Generation die Gesellschaft benehmen wird.


      SPIEGEL Sie meinen, der Mensch, der es so weit gebracht


      14


      --------------------------------------------------------------------------------

      hat mit der Naturzerstörung, könnte sich plötzlich wieder ganz anders verhalten?


      JONAS Sehr unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen. Es könnte beispielsweise eine verrückte neue Religion um sich greifen. Es hat keinen Zweck, darüber Vermutungen anzustellen. Das einzige, was ich sage, ist, daß die Sicherheit der Unglücksvorhersage nicht absolut ist.


      So, wie man ganz bestimmt nicht darauf rechnen darf, daß der Mensch Vernunft annehmen wird, so darf man doch nicht ganz daran verzweifeln, daß der Genius der Menschheit auch in der Richtung erfinderisch wird, in der eine mögliche Rettung der Zukunft liegt. Dies offenzulassen ist wichtig, damit wir nicht davon ablassen, einer solchen Chance, wenn es sie gibt, mit allen Kräften der Warnung und Mahnung zu Hilfe zu kommen.


      SPIEGEL Was können die politischen Eliten in den Demokratien tun, um eine Umkehr einzuleiten? Sind Demokratien womöglich unfähig zu einer Politik, die auf Konsumverzicht und Naturerhaltung ausgerichtet ist? Hilft nur, was manche radikale Umweltfreunde fordern, eine Art aufgeklärte Öko-Diktatur, in der die Philosophen die Könige sind?


      JONAS Man kann in abstracto einen Entwurf machen für eine Diktatur der Menschheitsretter. Aber wie stellt man sich vor, daß eine wirklich selbstlose Elite an die Macht kommen wird, daß diese selbstlos bleiben wird und in ihrer Selbstlosigkeit auch anerkannt wird? Das übersteigt völlig meine Vorstellungen. Dies ist eine Art des Utopismus, der sich nicht umsetzen kann in Wirklichkeit. Was ich mir viel eher vorstellen kann, ist das Hereinbrechen sehr schlimmer Zustände, die zu kompromißbereiten Abmachungen zwischen den ökonomischen, politischen und sozialen Machtgruppen führen; daß man sich auf einen Modus einigt, der sowohl den Menschen einigermaßen akzeptabel ist als auch der Natur. Dazu gehören internationale Vereinbarungen, der globale Verzicht darauf, weiter in ungehemmter Konkurrenz sich die begrenzten Schätze der Erde streitig zu machen.


      15


      --------------------------------------------------------------------------------

      SPIEGEL Demokratien sind Regierungssysteme mit sehr kurzfristigen Perspektiven: Die Politiker müssen sich spätestens alle vier oder fünf Jahre zur Wahl stellen, länger reicht der Horizont nicht. Die Erhaltung der natürlichen Umwelt erfordert ungleich längerfristige Sichtweisen. Dieser Gegensatz vor allem läßt den Verdacht aufkommen, unsere vorhandenen demokratischen Regierungssysteme seien ungeeignet, die ökologischen Aufgaben zu lösen.


      JONAS Den Verdacht habe ich, daß die Demokratie, wie sie jetzt funktioniert - mit ihrer kurzfristigen Orientierung -, auf die Dauer nicht die geeignete Regierungsform ist. Wieso sollte sie es auch sein? Wo steht geschrieben, daß in der Demokratie jetzigen Stils die endgültige Lösung der Frage des guten Staates gefunden worden ist?


      SPIEGEL Ein amerikanischer Professor namens Francis Fukuyama hat einen Bestseller mit dem Titel "Das Ende der Geschichte" geschrieben. Darin erklärt er die westlichen Demokratien zur endgültigen Regierungsform.


      JONAS Wer sich anmaßt zu wissen, daß irgend etwas ein für allemal gilt, der ist von vornherein nicht ernst zu nehmen. Aber ernst zu nehmen ist die Frage, zu welchen Freiheitsverzichten man bereit ist; zu welchen Freiheitsverzichten der Philosoph ethisch verantwortungsvoll raten kann. Da ist doch zunächst nicht zu übersehen, daß Freiheit sowieso nur existieren kann, indem sie sich selber beschränkt. Eine unbegrenzte Freiheit des Individuums zerstört sich dadurch, daß sie mit den Freiheiten der vielen Individuen nicht vereinbar ist...


      SPIEGEL . . . Sie halten Freiheitsverzichte der Individuen für unvermeidlich?


      JONAS Für selbstverständlich. Vor allen Dingen bin ich nicht der Ansicht, daß man das ohne weiteres als Unglück ansehen muß. Im alten Rom gab es zum Beispiel Gesetze, die den privaten Aufwand einschränkten. Gewählte Zensoren hatten das Recht zu prüfen, ob übermäßiger Luxus getrieben wird. Da der im Widerspruch zur Staatsmoral stand, konnten


      16


      --------------------------------------------------------------------------------

      sie ein solches Verhalten unter Strafe stellen. Das war eine große Einmischung in die persönliche Freiheit, aber gerade im Namen einer sich selbst regierenden Bürgerschaft.


      SPIEGEL Moderne Demokratien verheißen dem einzelnen die Möglichkeit individueller Glückserfüllung; "pursuit of happiness" heißt es in der amerikanischen Verfassung. Sind Sie der Ansicht, daß solche Präambeln ersetzt werden müssen durch andere, die das Allgemeinwohl und die Erhaltung der Natur als oberste Ziele herausstellen?


      JONAS Sie werfen eine Frage auf, die man ganz kapital so formulieren kann: War vielleicht die Modernität ein Irrtum, der berichtigt werden muß? Ist der Weg richtig, den wir mit dieser Kombination von wissenschaftlich technischem Fortschritt und der Steigerung individueller Freiheit erreicht haben? War das moderne Zeitalter in gewissen Hinsichten ein Irrweg, der nicht weitergegangen werden darf? Der Philosoph ist durchaus frei, das zu überdenken und sogar zu gewissen Schlüssen zu kommen. Aber ob das irgendwo Gehör findet, ob es möglich ist, die Menschen zu einer solchen Umkehr zu bewegen, ist doch die Frage, an die wir dauernd stoßen.


      SPIEGEL Viele Menschen werden es nicht sein, die sich von solchen Philosophen gewinnen lassen.


      JONAS So wird es wohl sein. Welche Macht hat Einsicht? Einsicht dieser Art ist notwendigerweise bei relativ wenigen. Erstens ist sehr große Kundigkeit nötig und sehr viel Sachverständnis. Zweitens ist sehr viel Freiheit von persönlichem Interesse nötig und ein gewisser Grad der Selbstlosigkeit und der Hingebung an die sozusagen wahren Interessen des Menschen.


      SPIEGEL Die Frage ist ja: Welches sind die wahren Interessen, wer legt sie fest? Die Aussicht auf neue Ideologien zum Zweck der Menschheitserrettung stimmt nicht gerade fröhlich.


      JONAS Man schaudert vor der Phantasie, es könnten neue Heilslehren auftreten, die die Menschen in ihren Bann schla-


      17


      --------------------------------------------------------------------------------

      gen; mit denen man alles mögliche mit den Menschen anstellen kann, unter anderem auch Askese, unter Umständen aber auch das Schrecklichste. Ich habe keine Antwort auf die Frage, wie die sich jetzt abzeichnende und unzweifelhafte Gefährdung der menschlichen Zukunft im Verhältnis zur irdischen Umwelt abgewendet werden kann. Ich weiß nur eines: Man darf die Frage nicht zur Ruhe kommen lassen. Sie immer neu zu stellen; immer neu zu überdenken; immer neu auch daran mitzuarbeiten, daß sich ein schlechtes Gewissen in den ungeheuerlichen Hedonismus der modernen Genußkultur hineinfrißt - dies ist eine unabweisbare Pflicht. Man darf nicht fragen, ob das zu irgend etwas führt. Es könnte sein, daß es zu nichts führt, aber das wissen wir nicht.


      Der Mensch ist ein vorausschauendes Wesen. Der Mensch hat außer der Fähigkeit, der Natur alles auf die rücksichtsloseste Weise abzutrotzen, auch noch die Fähigkeit, seine Verantwortung dabei zu überdenken. Er muß und kann den Wert dessen empfinden, was er im Begriffe ist, zu zerstören.


      SPIEGEL Von Brecht stammt der Satz: "Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral." Ist der Dialog, den wir hier über den notwendigen Verzicht führen, vielleicht ein Dialog der Gesättigten, der Begünstigten? Wir reden von der westlichen Industriewelt; die östlichen Länder kämpfen derzeit verzweifelt um einen höheren Lebensstandard; von der südlichen Halbkugel wollen wir gar nicht reden, da können die Menschen auf gar nichts verzichten.


      JONAS Auf die große Vermehrung könnten die Menschen in der Dritten Welt schon verzichten. Aber es stimmt vollkommen, das macht unseren ganzen Diskurs verdächtig, daß es ein Gespräch unter den Bevorzugten ist. Wenn da von Bescheidung und Verzicht die Rede ist, haben wir in den westlichen Industriestaaten einen großen Spielraum; selbst ein beträchtliches Herabsteigen läßt uns noch auf ziemlich hohem Niveau. Man darf den Notleidenden und Hungern-


      18


      --------------------------------------------------------------------------------

      den dieser Erde nicht mit irgendwelchen Ansinnen kommen, sie sollten verzichten. Ausgenommen die Fortpflanzung, da kann man Beschränkung verlangen.


      SPIEGEL Dann dürfte Sie ja die Haltung des Papstes zur Empfängnisverhütung nicht gerade freuen.


      JONAS Dies ist ein Verbrechen gegen die Weltverantwortung. Es ist mir unbegreiflich, wie das jemand tun kann. Aber es zeigt, mit welchen Kräften, Irrationalitäten, Gewohnheiten, Trägheiten und Unvernünftigkeiten jede Menschheitspolitik zu rechnen hat. Auch beim zentralen Thema der Menschheitsvermehrung komme ich wieder zu der niederschlagenden Feststellung, daß wir zwar die Gefahr sehen und uns die Heilung abstrakt denken können; daß wir uns aber vorläufig gar nicht vorstellen können, wie dies praktisch durchgesetzt werden soll.


      SPIEGEL Ähnliches gilt sicher auch für die so ungemein erfolgreiche freiheitliche Wirtschaftsordnung des Westens. Die Wettbewerbswirtschaften sind auf Wachstum angelegt, Stillstand ist ihnen wesensfremd. Und Wachstum des Bruttosozialprodukts bedeutet in der Regel: weitere Zerstörung und Ausbeutung der Natur.


      JONAS Darf ich mal fragen, warum eigentlich eine gewisse Stabilisierung der Wirtschaft nicht möglich ist? Warum muß das Sozialprodukt immer weiter wachsen?


      SPIEGEL Zum einen lebt ein gut Teil der Unternehmen von den sogenannten Nettoinvestitionen, von der Produktion neuer Maschinen und dem Bau neuer Fabriken. Zum anderen kann ein einzelnes Unternehmen nicht stillstehen, wenn es nicht verdrängt werden will. Wachse oder vergehe - so heißt die unternehmerische Losung.


      OD: Weil das Volk die Reime liebt, weiß auch jeder Bauer: "Wachse! oder Weiche!" oder mehr unpersönlich, als objektives Gesetz formuliert: "Wachsen oder Weichen!" - sozusagen, als neu erworbene Volksweisheit. (Aber es ist leider wirklich so - im Kapitalismus.)


      JONAS Nehmen wir mal an, wir hätten eine Weltregierung und die würde die Bevölkerungsvermehrung einstellen. Dann wäre nicht einzusehen, warum die Produktion dauernd erhöht werden muß.


      SPIEGEL Dies ließe sich nur in einer zentralgelenkten Wirtschaft bewerkstelligen, nicht in einer freiheitlichen.


      19


      --------------------------------------------------------------------------------

      JONAS Ich habe mich noch nie als Fachmann für Weltwirtschaftskunde ausgegeben . . .


      SPIEGEL ... wir wollen hier auch keine ökonomische Debatte führen. Wir wollen nur darauf hinweisen, daß eine Abkehr von der Wachstumswirtschaft selbst dann riesige Probleme aufwürfe, wenn eine solche Wende mehrheitlich gewollt wäre. Weder die Demokratie noch die Marktwirtschaft bilden einen Rahmen für ihre Verantwortungsethik.


      JONAS Aber kann man nicht etwas auch darauf setzen, daß die Menschen eine Zukunft wollen? Darauf, daß sie den Sinn des Daseins nicht nur im Verzehr sehen? Ist ein metaphysisches Bedürfnis des Menschen nicht auch mit einzukalkulieren in die weitere Geschichte der Spezies Homo sapiens? Es hat Religionen von Anfang an gegeben, sie standen meistens im Dienste sehr irdischer Bedürfnisse, Ängste und Wünsche. Aber es hat auch ein Trachten darüber hinaus immer gegeben, daß es noch um etwas anderes geht als um die maximale Befriedigung der Bäuche und der körperlichen Triebe. Der Stolz; die Scham; der Ehrgeiz, anerkannt zu werden - all das geht doch hinaus über das einfache Genießenwollen.


      Jenseits davon erscheint ein Bedürfnis, das eigene menschliche Dasein zu erhöhen und zu rechtfertigen durch etwas, was eben nur der Mensch kann. Es gibt den Begriff des Verzeihens, den Begriff des Helfens, den Begriff vor allem aber auch der Erweiterung der menschlichen Erfahrung. Was in der Kunst hervortritt, in der Poesie, in der Musik, selbst im einfachen Tanz, geht schon über alles hinaus, was man unter den einfachen Begriff der leiblichen Befriedigung rechnen kann.


      SPIEGEL Welche Rolle spielen die geistigen Eliten in diesem Prozeß? Mit dem Marxismus ist ein gigantisches Erziehungsprojekt gescheitert, an dem viele Intellektuelle mitgewirkt haben. Die Geistesmenschen waren befeuert von der Idee, die Menschheit zu einem Besseren zu führen. Im Moment ist bei den Intellektuellen ein Phantomschmerz zu registrieren. Ein Großprojekt ist gescheitert, eine Leerstelle ist da.


      20


      --------------------------------------------------------------------------------

      Sehen Sie die Notwendigkeit eines neuen Marxismus, einer neuen, großangelegten Ideologie?


      JONAS Ich weiß es nicht. Im Falle des Marxismus traf der Zauber einer großen, utopischen Vision einer gerechteren Gesellschaft zusammen mit einem Glücksversprechen, daß nämlich die weitere Meisterung der Natur nun allen zugute kommen wird, und zwar gleichermaßen; und schließlich mit dem Dasein einer Klasse, die daran besonderes Interesse hat, weil sie bisher um ihren Anteil gebracht worden ist. Hier hat ein großer sittlicher Impuls, der etwas mit Gerechtigkeit zu tun hatte, gewirkt, der gleichzeitig mit einem materiellen Glücksversprechen zusammenfiel. Das Glücksversprechen hat die bessere materielle Nutzung der Welt zum eigentlichen Gegenstand gehabt. Das heißt, es ging eigentlich in die Richtung dessen, was sich jetzt als verderblich herausstellt.


      SPIEGEL Wir können heute in den ehemals kommunistischen Ländern besichtigen, wie dort die Natur vom Menschen verwüstet wurde. Dies ist ohne Beispiel.


      JONAS Ja, das ist eine der großen Enttäuschungen. Ich gestehe, daß ich mich da völlig getäuscht habe. Ich habe gedacht, die Kommunisten hätten die größte Möglichkeit, bescheiden mit der Natur umzugehen, weil sie die Befriedigung der Bedürfnisse ja regieren können. Sie konnten sagen, soundsoviel wird bewilligt und nicht mehr.


      SPIEGEL Marx hat gefordert: Die Philosophie muß die Welt nicht interpretieren, sie muß sie verändern. An Sie die Frage: Kann der Philosoph, kann die Philosophie die Welt verändern? Welche Rolle spielt der Philosoph heute? Soll er sich einmischen? Kann er Prozesse einleiten, steuern?


      JONAS Nein, wahrscheinlich nicht. Die Philosophie kann dazu beitragen, daß in der Erziehung ein Sinn dafür entwickelt wird, wie sich menschliches Handeln auf längere Sicht auf das sehr delikate Gewichtsverhältnis zwischen menschlichen Ansprüchen und Leistungsfähigkeit der Natur auswirkt. Sie kann durch ihre Reflexion und Artikulation daran mitwirken, daß Initiativen zur Rettung und Erhaltung der


      21


      --------------------------------------------------------------------------------

      Umwelt zustande kommen. Kommt es zu ihnen, dann haben die Wirtschaftler, Politiker und Einzelwissenschaftler sehr viel mehr zu sagen als der bestinformierte Philosoph. Aber dann bleibt immer noch eine Aufgabe der Philosophie: zu wachen über die Menschlichkeit der Maßnahmen, mit denen man das Unheil zu stoppen versucht. Die könnten nämlich so sein, daß dabei die Sache, die man retten will, zum Teufel geht . . .


      SPIEGEL ... was könnte zum Teufel gehen?


      JONAS Die Sache wird schließlich eine Machtfrage. Wenn die Vorräte der Erde - Wasser, Rohstoffe, Luft - zur Neige gehen, dann könnten doch die Stärksten die Dezimierung der menschlichen Bedürfnisse und der Menschenziffern mit Gewalt erzwingen. Dieses grausame Grundgesetz der Evolution, daß die Stärksten überleben, darf nicht zum Gesetz des Überlebens der Menschheit werden. Dann geht wirklich unsere Kultur, die Menschlichkeit des Menschen, zum Teufel.


      SPIEGEL Wäre das die Aufgabe der Philosophie, eine neue Metaphysik des Menschen zu formulieren?


      JONAS Meine Auffassung ist, daß die Philosophie eine neue Seinslehre erarbeiten muß. In der sollte die Stellung des Menschen im Kosmos und sein Verhältnis zur Natur im Zentrum der Meditation stehen. Hier Friedensstifter zu sein, wäre der künftige Utopismus, anstelle jedes politisch-sozialen der Vergangenheit.


      SPIEGEL Sie halten es nicht für ganz ausgeschlossen, daß so etwas wie ein Prinzip Verantwortung zu einem modernen kategorischen Imperativ wird?


      JONAS Es geht um eine Erziehung des Menschen zu Lebenseinstellungen, die weniger gierig und gefräßig sind, dafür aber vielleicht anspruchsvoller in anderer Hinsicht. Man darf nicht fragen: Wird denn das helfen? Kann sich das durchsetzen gegenüber dem Vulgären, den Massenwünschen, den Gewohnheiten? Nach dem, was wir wissen, muß der Glaube daran sehr klein und schwach sein. Aber aufgeben ist das letzte, was man sich erlauben darf.


      22


      --------------------------------------------------------------------------------

      SPIEGEL Dennoch: Warum erstmals in der Menschheit die Bereitschaft zum freiwilligen Verzicht auf materiellen Genuß die Massen erfassen sollte, können wir uns schwer ausmalen.


      JONAS Die Psychologie des Menschen ist noch nicht voll ergründet. Noch wissen wir nicht, welche Ressourcen sich im äußersten Notfall beim Menschen offenbaren werden. Der völlige Verzicht auf jede Hoffnung ist das, was das Unheil nur beschleunigen kann. Eines der Elemente, die das Unheil verzögern können, ist der Glaube daran, daß es abwendbar ist.


      SPIEGEL Wir erleben einen Hans Jonas, der am Ende dieses Gesprächs denn doch etwas Mut und Zuversicht verbreitet.


      JONAS Nein, nicht Mut und Zuversicht. Der aber auf eine Pflicht hinweist, der wir unterstehen. Man darf nicht erst die Aussichten bewerten und daraufhin beschließen, ob man was tun soll oder nicht. Sondern umgekehrt, man muß die Pflicht und die Verantwortung erkennen und so handeln, als ob eine Chance da wäre, sogar, wenn man selber sehr daran zweifelt.
      Avatar
      schrieb am 09.01.03 15:52:59
      Beitrag Nr. 2.580 ()
      Zuerst einmal auch von meiner Seite allen ein gutes neues Jahr!

      @helmut kohl

      Ich hoffe du bist gut erholt aus dem Urlaub gekommen, dann können wir ja gleich wieder loslegen.

      In Sachen Hedonics eruebrigt sich jeglicher Kommentar, da ich dazu schon augiebig geschrieben habe, und alle Pisa-Leseschwachen sich etwas laecherlich machen, wenn sie noch weiter auf Hedonics rumreiten.

      Ganz so lächerlich ist die Sache auch wieder nicht. Schauen wir uns den GDP-Bestandteil "Private fixed investment" an:

      nominal:
      http://www.bea.doc.gov/bea/dn/nipaweb/TableViewFixed.asp?Sel…
      und real:
      http://www.bea.doc.gov/bea/dn/nipaweb/TableViewFixed.asp?Sel…

      Computers and peripheral equipment in q3 2002 (Zeile 10):
      nominal: 76.8 Mrd$
      real: 297,6 Mrd$

      Das heißt in der realen GDP Rechnung steht das knapp 4-fache der tatsächlich produzierten Güter unter diesem Posten. Die Differenz von 220 Mrd$ macht ca 2.3% des realen GDP aus, das sind seit dem Jahr 1996 (das reale GDP wird zu den Preisen von 1996 errechnet) mindestens 0.4% gefaktes Wachstum pro Jahr!

      Mindestens deswegen, weil die realen Zahlen tunlichst unter den nominalen liegen sollten (wegen der Inflation). Wenn die Computer etc so wichtig für die Volkswirtschaft wären, dann würden die Leute viel mehr dafür ausgeben, und man würde bei den nominalen Zahlen starke Steigerungsraten bemerken. Tatsächlich sind wir bei den Ausgaben für Computer aber auf den Niveau von 1996. Auch hier bestimmt der Markt den Wert, und nicht irgendwelche Statistiker.

      Die Software (Zeile 11) hat man komischerweise in Ruhe gelassen, was hedonic-mäßig unlogisch ist.

      Bei den Konsumausgaben für "Durable goods" sind die realen Angaben ebenfalls um 134 Mrd$ höher als die nominalen. Allerdings wurde auch das Handelsbilanzdefizit
      hedonic-behandelt sodaß das Defizit real 488 Mrd$ und nominal nur 432 Mrd$ ausmacht.

      Ein angenehmer Nebeneffekt ist, daß durch das künstlich aufgeblähte reale GDP der Deflator weniger hoch ist und daher die Inflation niedriger ausgewiesen wird.
      Avatar
      schrieb am 09.01.03 18:31:44
      Beitrag Nr. 2.581 ()
      @ Helmut: Hauptsache du findest nach dem scheitern unseres Systemes hinterher Fakten woran es gelegen hat,
      sonst würdest du das wahrscheinlich auch noch leugnen!


      Gibts in deiner Welt eigentlich Umweltverschmutzung?

      Endliche Ressourcen?


      Wieso ist denn Wachstum ( habe ich da etwas falsch verstanden oder ist Wachstum mit der Zeit nicht immer exponentiell? ) gar nicht unbegrenzt notwendig?

      Muß nicht jeder weiter wachsen, weil man sonst weicht?
      Avatar
      schrieb am 09.01.03 19:20:38
      Beitrag Nr. 2.582 ()
      @ ATDT

      Our economic system depends upon never-ending growth
      Wer sagt das?
      Krieg ich jeden Tag im Radio/Fernsehen/Medien vorgebetet. Falls du andere Informationen hast, her damit.


      Ich habe nicht die Beweispflicht, sondern derjenige, der die Notwendingkeit des ewigen Wachstums vorbetet.

      Nehmen wir weiter an das, als der HERR ihn im hohem Alter zu sich nahm, ER sich dieser Stiftung annahm, auf das das zarte Pflänzchen gedeihe.

      Wenn wir am Punkt angelangt sind, wo oekonomische Probleme unter Beruecksichtigung von direkter goettlicher Intervention diskutiert werden, dann denke ich, dass Euch wohl die Argumente ausgegangen sind, oder wie?

      Hätten wir 10000 Stiftungen gegründet müßte doch eine bis heute überlebt haben? Oder.

      Und von 10 Millionen Dinosauriern haben dann mindestens 1000 ueberlebt. Na wo laufen sie denn?

      @ stormy

      Helmut Kohl soll doch nur mal vergleichen, was seine Eltern vor 30 Jahren besaßen und über was sie jetzt verfügen. Dann kann man das exponentielle Wachstum, welches wir brauchten, um die Systeme auf das heutige Nivau aufzublasen, ohne VWL-Kenntnisse "real" besichtigen.

      Du machst zwei typische Denkfehler: Erstens "Wachstum war schon immer da, also muss es auch in Zukunft da sein" und zweitens "Falls Wachstum mal aufhaeren sollte, kommt`s zur ganz grossen Krise". Beide Schlussfolgerungen sind ohne jede Grundlage.

      @ anton

      Ach Anton. Das haben wir doch schon alles durch diskutiert. Nach Deinen genannten Zahlen ist der Deflator fuer Zeile 10 etwa -5.5% pro Quartal. Sage mirerstmal wie hoch (oder niedrig) er denn in Deutschland war, insbesondere im Vergleich zum BSP-Deflator, dann koennen wir weiter reden.

      Mindestens deswegen, weil die realen Zahlen tunlichst unter den nominalen liegen sollten (wegen der Inflation).

      Aha. Und wiehoch ist Inflation fuer Computer? Ich hatte immer den Eindruck Computer werden guenstiger. Vielleicht ist es in Deutschland natuerlich anders. Aber hier in AMerika werden Computer immer guenstiger und zwar
      a) Computer mit fester Leistung werden natuerlich guenstiger, d.h. ein 2Ghz Computer wird ueber die Monate guenstiger.
      b) Computer werden so schnell billiger, dass sogar leistungsstaerkere Computer heute guenstiger sind als die lahmen Dinger von vor ein paar Jahren. D.h. der durchschnittliche Familiencomputer (heute 2Ghz) ist heute billiger als der durchschnittliche Familiencomputer von vor zwei Jahren (ca. 800 Mhz) zu Preisen von vor zwei Jahren. D.h. ohne jede Qualitaetsanpassung muesste schon allein der Deflator negativ sein.

      Also wo bitteschoen ist die Inflation?
      Avatar
      schrieb am 10.01.03 16:35:38
      Beitrag Nr. 2.583 ()
      @helmut kohl

      Das haben wir doch schon alles durch diskutiert. Nach Deinen genannten Zahlen ist der Deflator fuer Zeile 10 etwa -5.5% pro Quartal.

      Ja genau. Um die Produktion real (hedonisch) von 70.9 Mrd$ auf 239.9 Mrd$ zu bringen (Zeile 10)

      (http://www.bea.doc.gov/bea/dn/nipaweb/TableViewFixed.asp?Sel…)

      während die nominale (die tatsächliche) Produktion nur von 70.9 auf 74.2 Mrd$ angestiegen ist

      (http://www.bea.doc.gov/bea/dn/nipaweb/TableViewFixed.asp?Sel…)

      ist ein jährlicher Deflator von -27.6% notwendig.

      Normalerweise sind die Deflatoren positiv. Je höher, desto höher die Inflation. Der Gesamtdeflator wird aus den gewichteten Einzeldeflatoren zusammengesetzt. Da zieht der negative Deflator für Computerequipment natürlich stark nach unten.

      Dabei ist auch die Computerindustrie der Inflation ausgesetzt, zum Beispiel über die Personalkosten. Da es zweifellos die Leistungssteigerungen gibt könnte man sich bewertungsmäßig ähnlich wie bei der Software an die tatsächlichen Marktwerte halten, aber gleich das 4-fache anzusetzen ist sehr einseitig.

      Übrigens gibt es Leistungssteigerungen nicht nur bei Computern, sondern so ziemlich bei allen anderen Produkten auch. Autos, Medikamente, der Wohnbau, Sportgeräte, Lebensmittel etc, überall gibt es Fortschritt. Hedonic-behandelt könnte man leicht ein jährliches Wirtschaftswachstum von 20% konstruieren. Das neue Medikament macht etwas weniger Kopfweh? Hurra - gleich doppelt angesetzt in der VGR. Die Gen-Tomaten werden erst nach 5 Wochen faul? Ein Riesenfortschritt!

      Sage mirerstmal wie hoch (oder niedrig) er denn in Deutschland war, insbesondere im Vergleich zum BSP-Deflator, dann koennen wir weiter reden.

      Wenn du meinst Deutschland macht dasselbe dann belege es bitte. Ohne mich genau damit beschäftigt zu haben: In Deutschland geht ein Notebook um 2000 Euro sicher nicht mit 8000 Euro in die VGR ein.


      Wie ATDT in #2576 ausführt ist die Gesamtperformance eines PC-Systems von mehreren Komponenten abhängig. So viel alleine von der technischen Seite. Der Nutzen für den Anwender steigt natürlich auch nicht in dem gleichen Ausmaß wie der Taktzyklus der CPU.

      Ob die modernen Computer im Endeffekt so billig sind wird sich noch herausstellen. Aktiv gekühlte CPU, Grafikkarte, Chipsatz und auch bald Speicher und Festplatte sind im Vergleich zu früher schon ein sehr hochgezüchtetes System. Es würde mich nicht wundern, wenn es für viele Kunden bald noch ein böses Erwachen gibt, weil die Komponenten schneller kaputt werden. Außerdem passen immer öfter einzelne Hardwarekomponenten schlicht und einfach nicht zusammen. Dann ist wieder teurer Support notwendig. Für eine Firma sind die reinen Hardwarekosten für die EDV noch das geringste Problem. Teuer ist die Einschulung, die Software, die Wartung, der Support...
      Avatar
      schrieb am 10.01.03 16:42:54
      Beitrag Nr. 2.584 ()
      Sorry, bei meinem letzten Posting habe ich 2 mal den gleichen Link geschrieben. Der 2. Link sollte dieser sein:
      http://www.bea.doc.gov/bea/dn/nipaweb/TableViewFixed.asp?Sel…

      Außerdem ist das Posting von ATDT wieder verschwunden, vielleicht postet er nocheinmal.
      Avatar
      schrieb am 10.01.03 16:49:09
      Beitrag Nr. 2.585 ()
      `tschuldigung, möchte mich nicht einmischen, nur als Anmerkung:

      ...unser System auf der Notwendigkeit von Wachstum aufgebaut ist?

      Naja, unser System ist auf dem Zins aufgebaut. Der bewirkt, daß einige (Kreditnehmer) für andere (Kreditgeber) eine Leistung erbringen müssen. Mit Wachstum hat das erstmal nix zu tun.

      (Qualitatives) Wachstum ergibt sich daraus, daß im Markt einer besser sein will als die anderen und dadurch mehr Marktanteil gewinnen möchte. Dadurch werden die anderen entweder verdrängt oder gezwungen, ebenfalls besser oder noch besser zu werden. Dieser Optimierungsprozeß kommt dann asymptotisch zu einer Begrenzung, wenn es nicht mehr besser geht: weil man ein bestimmtes Produkt dann nicht mehr besser und billiger anbieten kann. Dabei sinkt die Profitrate gegen null, die Marktzinsen ebenso, und die Kreditgeber müssen wieder selber etwas arbeiten, weil sich mit Geldverleihen nix mehr verdienen läßt.
      Avatar
      schrieb am 10.01.03 17:56:10
      Beitrag Nr. 2.586 ()
      #2576

      AntonChesus

      Außerdem ist das Posting von ATDT wieder verschwunden,...
      Ist vielleicht auch ganz gut so, war sehr technisch - auf Chip level - und die Spitze gegen helmut konnt ich mir auch nicht verkneifen. (Das w:o ne Datensicherung einspielen mußte und die Postings im Nirvana gelandet sind paßt im übrigen wunderbar zur hedonic Diskussion).

      Mein altes PC System (Pentium 1 166Mhz) war in den Standardprogrammen in nichts langsamer als das Rambus P4 System auf dem ich jetzt schreibe (man muß halt nur wissen wies geht ;) ). Ein dumb terminal Baujahr 1982 mit 9600 Bd Anbindung an einen Midrange Server (bei dem die Taktfrequenz alles andere als die Hauptrolle spielt) ist meine Erachtens (und meiner Erfahrung nach) wesentlich produktiver als jedes heute auf den Tischen stehende PC-System. Für mich ist diese Diskussion um Taktfrequenzen un d MByte eine aus dem Tal der Ahnungslosen, nur weil Ökonomen mit so einem Ding arbeiten sind Sie der Meinung das hier eine hedonisticwürdiger "Mehrwert" entsteht.

      Die Verarbeitungsfähigkeit des davor sitzenden Menschen ist immer noch das auschlaggebende Moment und selbst die Anschläge pro Minute beim Tippen werden wohl kaum dem Mooreschen Gesetz folgen.

      Ich möchte fast wetten, das dort wo wirklich enorme Qualitätssteigerung zum gleichen Preis enstanden sind (Automatisierungs-und Netzwerktechnik ) keine hedonistic herrscht. Wer von den Herren ist auch in der Lage bspw. abzuschätzen wie sich die verdoppelung der Taktfrequenz auf die Zykluszeit einer SPS auswirkt und was der Anwender davon hat.


      ... vielleicht postet er nocheinmal.
      hiermit geschehen, wenn auch stark verändert
      Avatar
      schrieb am 10.01.03 22:41:29
      Beitrag Nr. 2.587 ()
      @ ATDT

      Außerdem ist das Posting von ATDT wieder verschwunden,...

      Das Posting habe ich gestern abend noch gelesen. Dass natuerlich nicht nur die Taktfrequenz, sondern auch andere Parameterwichtig sind, ist wohl selbst redend. Von der exakten Architektur eines Chips verstehe ich in der Tat nicht viel. Ich verstehe auch nicht viel von Autos, und trotzdem traue ich mir zu Auto zu fahren. Und auch wenn ich nicht die exakte Archiktektur des Chips kenne, kann ich trotzdem noch anspruchsvolle Sachen programmieren.

      Mein altes PC System (Pentium 1 166Mhz) war in den Standardprogrammen in nichts langsamer als das Rambus P4 System auf dem ich jetzt schreibe

      Sehr witzig. Ich spreche hier nicht von Word Processing. Wie lange wuerde wohl ein richtiges Programm auf so’nem alten Schinken laufen: Monte Carlo Simulationen mit einigen Milliarden Zufallsziehungen. Oder wir koennten mal meinen 2.83Ghz, 4 GB Ram Computer gegen Deinen Computer im Schach antreten lassen. Mal schauen wer gewinnt.

      Im uebrigen geht es ja nicht nur um Qualitaetssteigerungen, sondern auch darum, dass Computer allgemein guenstiger werden. Dein Pentium 1 166 Mhz hat damals, als er noch state of the art war, mehr gekostet als mein Pentium 4 2.83GHz, der heute state of the art ist.

      Dabei ist auch die Computerindustrie der Inflation ausgesetzt, zum Beispiel über die Personalkosten.

      Ja, aber auf der Input-Seite und anscheinend auch nur auf einem kleinen Teil der Input-Seite, sonst wuerden Computer nicht so schnell so viel billiger werden.

      Da es zweifellos die Leistungssteigerungen gibt könnte man sich bewertungsmäßig ähnlich wie bei der Software an die tatsächlichen Marktwerte halten, aber gleich das 4-fache anzusetzen ist sehr einseitig. Übrigens gibt es Leistungssteigerungen nicht nur bei Computern, sondern so ziemlich bei allen anderen Produkten auch. Autos, Medikamente, der Wohnbau, Sportgeräte, Lebensmittel etc, überall gibt es Fortschritt.

      Deine Ausfuehrungen belegen mal wieder, dass die ganze Diskussion mit Laien wie Dir vollkommen fuer die Katz ist, weil Ihr meist vollkommen logic-resistent seid. Hedonics wird auch fuer andere Variablen verwendet. Die Tatsache, dass dort keine vergleichbaren Deflatoren auftreten liegt einfach daran, dass dort die Qualitaetssteigerungen nicht vergleichbar mit denen der Computerindustrie sind. Womit sich dann auch der folgende Kommentar: Hedonic-behandelt könnte man leicht ein jährliches Wirtschaftswachstum von 20% konstruieren. schnell in die Welt der Maerchen und Phantasien verdrueckt.

      In Deutschland geht ein Notebook um 2000 Euro sicher nicht mit 8000 Euro in die VGR ein.

      Was heisst “sicher”? Wie sicher bist Du? Auch in Deutschlend wird 1) seit kurzem Hedonics benutzt und 2) auch vorher wurden Qualitaetsanpassungen vorgenommen, d.h. der Beamte musste schaetzen was ein Pentium 4 Notbook in Preisen von 1996 kostet.

      Der Nutzen für den Anwender steigt natürlich auch nicht in dem gleichen Ausmaß wie der Taktzyklus der CPU.

      Selbst wenn der Nutzen konstant bleibt (was ich bezweifle, denn ich moechte Medal-of-Honor lieber auf einem Pentium 4 als Pentium 1 spielen), hat sich der Preis fuer den durchschnittlichen Familiencomputer stark verringert. Wenn also seit 1996 die Anzahl von Computern gewachsen ist, der Einheitspreis gefallen ist, dann ist nominal der Wert der Computer bei constant 70 Mrd geblieben, aber real ist der Wert gewachsen. So einfach ist das.

      @ sittin bull inv

      Gibts in deiner Welt eigentlich Umweltverschmutzung?

      Ja.

      Endliche Ressourcen?

      Ja.

      Wieso ist denn Wachstum ( habe ich da etwas falsch verstanden oder ist Wachstum mit der Zeit nicht immer exponentiell? ) gar nicht unbegrenzt notwendig? Muß nicht jeder weiter wachsen, weil man sonst weicht?

      Wachstum kann auch Null sein. Streiten wir jetzt ueber semantics?
      Avatar
      schrieb am 11.01.03 16:50:22
      Beitrag Nr. 2.588 ()
      #2579
      helmut,

      Sehr witzig. Ich spreche hier nicht von Word Processing. Wie lange wuerde wohl ein richtiges Programm auf so’nem alten Schinken laufen: Monte Carlo Simulationen mit einigen Milliarden Zufallsziehungen. Oder wir koennten mal meinen 2.83Ghz, 4 GB Ram Computer gegen Deinen Computer im Schach antreten lassen. Mal schauen wer gewinnt.

      Das ist mir auch klar, aber wie viele von deinen deflationierten PC`s werden für solche anspruchsvollen Aufgaben genutzt?

      Im uebrigen geht es ja nicht nur um Qualitaetssteigerungen, sondern auch darum, dass Computer allgemein guenstiger werden. Dein Pentium 1 166 Mhz hat damals, als er noch state of the art war, mehr gekostet als mein Pentium 4 2.83GHz, der heute state of the art ist.

      Er hat sicherlich weitaus mehr gekostet, ich möchte hier auch keine technische Diskussion vom Zaun treten, sondern Zweifel die hedonistic dabei an.

      Jetzt bitte nicht aufregen, was jetzt kommt wird ganz unter dem Vorbehalt der Ahnungslosigkeit gepostet ;) .

      Für mich als Laien (und da hast du weiter unten in deinem Posting vollkommen recht obwohl dieser Teil nicht von mir stammt) sieht es bei sowas mehr danach aus das ihr euch von realen Wertermittlungen (soweit diese überhaupt möglich sind) verabschiedet und das ganze in einen Bereich ähnlich der Metaphysik verlagert. Ich habe den Verdacht das dient nur dazu weitere Wachstumssteigerungen auszuweisen wo einfach keine sind. Es hat im Laufe der technischen Entwicklung immer hedonisticwürdige Entwicklungen gegegben, nur waren in diesen Zeiten die Wachstumsraten so gut das keine Manipulationen nötig waren.

      Für mich schwingt in diesem Bereich schon seit langem (ich trau`s mich ja kaum zu posten) der Verdacht mit das die alten Kommunisten und frischgebackene Ökonomen vor 20 Jahren recht hatten als Sie behaupteten das Maschinen keinen Mehrwert erzeugen können. Damals hatte ich ihnen vehement wiedersprochen (ich war ja auch sehr technikgläubig) heute scheint es sich zu bestätigen. Wie sonst könntest du davon reden das man halt arbeiten müßte um wirtschaftlichen Reichtum zu erzeugen während es damals hieß die Maschinen würden uns die Arbeit abnehmen und alle zu Reichtum und Wohlstand führen. Wenn du es von dieser Seite siehst dann verstehst du vielleicht warum mir deine hedonistic so merkwürdig vorkommt.

      Deine Ausfuehrungen belegen mal wieder, dass die ganze Diskussion mit Laien wie Dir vollkommen fuer die Katz.

      Geht das nicht jedem in seinem Bereich so? Warum machen wir es trotzdem? Für mich gehört es einfach dazu weil ich gerne auch was gebe und gerade bei Auseinandersetzungen mit Laien manchmal mehr lerne als in "Zirkeln geistiger Inzucht". Das einzige was zurückkommt ist das die anderen manchmal dankbar sind, diese habe ich schon mehrmals geäußert.
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 13:16:06
      Beitrag Nr. 2.589 ()
      @helmut kohl

      Deine Ausfuehrungen belegen mal wieder, dass die ganze Diskussion mit Laien wie Dir vollkommen fuer die Katz ist, weil Ihr meist vollkommen logic-resistent seid. Hedonics wird auch fuer andere Variablen verwendet. Die Tatsache, dass dort keine vergleichbaren Deflatoren auftreten liegt einfach daran, dass dort die Qualitaetssteigerungen nicht vergleichbar mit denen der Computerindustrie sind.

      Warum wird dann die Software nur mit dem einfachen Marktwert angesetzt und die Hardware mit dem 4-fachen? Dein "Medal of Honor" Spiel kostet auch nicht mehr als gängige Spiele 1996 gekostet haben. Der Qualitätsunterschied wird dir aber trotzdem aufgefallen sein. Also gegen diese Logik bin ich wirklich resistent. An dir scheinen die Erklärungen von Fachmännern wie ATDT dagegen spurlos vorüberzugehen. Nur weiter so, irgendwer muß sich ja die letzten 10% zusätzliche GHZ zum Mondpreis andrehen lassen.


      In Deutschland geht ein Notebook um 2000 Euro sicher nicht mit 8000 Euro in die VGR ein.

      Was heisst sicher? Wie sicher bist Du? Auch in Deutschlend wird 1) seit kurzem Hedonics benutzt und 2) auch vorher wurden Qualitaetsanpassungen vorgenommen, d.h. der Beamte musste schaetzen was ein Pentium 4 Notbook in Preisen von 1996 kostet.


      Seit Juni 2002 wird die "hedonischen Methode" angewendet.
      http://www.destatis.de/presse/deutsch/pm2002/p2450051.htm
      Wenn man es in der gleichen Größenordnung wie die Amis treibt, dann ist es ungefähr im Jahre 2008 so weit, daß das 2000 Euro Notebook mit 8000 Euro in die VGR eingeht. Dann sind die Amis aber schon beim 16-fachen. Es würde alleine die Computerhardware ca 12.5% vom GDP ausmachen. Du siehst schon wohin deine Logik auf die Dauer führt. Selbverständlich würden die Amis inzwischen ein neues Referenzjahr einführen. Dann kann der Schwindel wieder von vorne beginnen.


      Selbst wenn der Nutzen konstant bleibt (was ich bezweifle, denn ich moechte Medal-of-Honor lieber auf einem Pentium 4 als Pentium 1 spielen), hat sich der Preis fuer den durchschnittlichen Familiencomputer stark verringert. Wenn also seit 1996 die Anzahl von Computern gewachsen ist, der Einheitspreis gefallen ist, dann ist nominal der Wert der Computer bei constant 70 Mrd geblieben, aber real ist der Wert gewachsen. So einfach ist das.

      Die Stückzahlen sind überhaupt nicht gewachsen. Wie in anderen gesättigten Industriezweigen gibt es Erneuerungszyklen. Die Preise bewegen sich seit eh und je zwischen 500 Euro (low end) und 2000 Euro (high end). Was du meinst ist die Rechenleistung, davon wird jährlich mehr produziert. Wenn die Rechenleistung hauptsächlich für Spielzeug verwendet wird, frage ich mich, wie man die Sonderbehandlung in der VGR begründen will. Die Verwendungsmöglichkeiten von zusätzlicher Rechenleistung für Firmen sieht man inzwischen etwas realistischer. Dort liegt das Problem eher im Softwarebereich. Dafür wird auch tatsächlich mehr aufgewendet, da brauchen die Statistiker gar keinen doppelten Hetonic dazuerfinden.

      @ATDT

      Danke für das nochmalige Posten.
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 15:01:33
      Beitrag Nr. 2.590 ()
      Schauewn wir zu, wie hk die olle Kamelle der Computer-Hedonics mal in seiner streng logischen Art analysiert hat (# 1442):

      Ja, das koennen wir doch mal machen! Mein Computer ist garantiert 5mal mehr wert:
      1: Er rechnet mindestens 20mal (!!!) schneller. Damit ist fuer mich der Beweis erbracht, aber es kommt noch mehr:
      2: Die Benutzeroberflaeche ist ansprechender: Anstatt Dos oder Windows 3, habe ich jetzt eine viel komfortablere Oberflaeche. Zuverlaessigkeit hat fuer mich persoenlich auch
      zugenommen, auch wenn der durchschnittliche Windows-Hasser etwas anderes behauptet.
      3: Ich habe keinen 14 Inch Monitor mehr mit absolut [zensiert] Bildqualitaet, der mir nach 2 Stunden Kopfschmerzen verursacht, sondern ein super-scharfes Flat-Panel Display.
      4: Computer/Grafikkarte sind so schnell, ich kann aufregende Spiele und Simulationen laufen lassen. 1991 war eher das “Strichmaennchen”-Zeitalter.
      5: Ich habe eine digitale Camera und kann Photos mit extrem hoher Qualitaet verarbeiten. Das waere selbst vor 4 Jahren noch unmoeglich gewesen. Ganz zu schweigen von
      1991.
      6: Das trifft zwar nicht auf mich persoenlich zu, aber Geschaefte im Internet waeren heute noch unprofitabler wenn sich die Qualitaet der Router in den letzten vier Jahren nicht
      dramatisch erhoeht haette. Oder glaubst Du, lieber Coubert, der Internet-Verkehr von heute koennte auf der Technologie von vor ein paar Jahren laufen?
      7: Mein Farb-Drucker (Wert ca. $120) druckt in Foto-Qualitaet, meiner Meinung nach besser als die Photos, die aus dem Labor kommen. 1991 war das Zeitalter der Nadeldrucker.


      Zu 1): Die aller, allermeisten PC werden interaktiv genutzt. Und warten die aller, allermeiste Zeit auf eine Benutzeingabe.
      Also: Sie warten jetzt also 20 mal (!!!) schneller.
      Bingo!

      Zu 2) Grafische Interfaces gibts seit 1981, ab 1984 massenhaft (McIntosh). Sie sind sicher noch ein wenig konfortabler geworden. Wesentlich produktiver (!) sind allerdings immer noch Direkteingaben (vgl Shortcuts).
      Zuverlässigkeit: Die "Total Cost of Ownership" haben sich bei den PC nicht gesenkt. Das belegen zahlreiche Untersuchungen.

      Zu 3) Kein Unterschied zu allen möglichen technischen Produkten (TV usw.) Normale technische Entwicklung.

      Zu 4) Müssen wir Autos zu höheren Beträgen ins BSP aufnehmen, weil das Strassennetz leistungsfähiger geworden ist? Ist das so?

      Zu 5) Und drum ist ein PC 5 mal mehr wert? Wegen der Kameras?

      Zu 6) Der PC ist fünf mal mehr wert, weil es schnellere Router gibt? Und Router fünf mal mehr wert, weil es schneller PCs gibt? Und wie oft dürfen wir diese rekursive Funktion anwenden?

      Zu 7): vgl Argument von 6)

      Junge, Junge, wenn dieses Kunterbunt die Argumentationsketten von Ökonomen abbildet ....

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 13.01.03 19:58:54
      Beitrag Nr. 2.591 ()
      was hält der gesammelte Finazsachverstand hier von diesem Thread?


      Thread: John Maynard Keynes These von sanften Tod des Rentiers


      Keynes? Bin ich im falschen Film?
      Meinte MArx am Ende das gleiche?
      Avatar
      schrieb am 14.01.03 01:00:28
      Beitrag Nr. 2.592 ()
      2581

      Coubert,

      Warum wird dann die Software nur mit dem einfachen Marktwert angesetzt und die Hardware mit dem 4-fachen?

      Die Frage ist leicht zu beantworten. Auch die Ökonomen sitzen vor einem PC der mit Microsoft Programmen arbeitet. :D

      Besagter PC ist zumeist 99,9% der Zeit im idle task - Leerlaufprozess- (mit Shift-Ctrl-Escape leicht zu überprüfen) und dies wiederum soll keine Anspielung auf das davor sitzende Superhirn sein ;).
      Avatar
      schrieb am 14.01.03 14:58:41
      Beitrag Nr. 2.593 ()
      @ATDT

      > Besagter PC ist zumeist 99,9% der Zeit im idle task - Leerlaufprozess

      Und dank GHz-Prozessoren dürfen wir sagen:
      Nie war soviel Leerlauf wie heute!

      Oder wie Dilbert:
      Von den Produktivtätssteigerungen durch die heuteige IT geht 130% ins Internet.

      Hier noch eine interessante Analyse zu den Konsequenzen aus der Politik des neuen Roms:
      http://www.heise.de/tp/deutsch/kolumnen/mar/13947/1.html


      Coubert
      Avatar
      schrieb am 14.01.03 22:18:14
      Beitrag Nr. 2.594 ()
      coubert,

      Was mich wundert ist das bei den Krediten keine hedonistic herscht.

      Wenn helmut seinen US-PC auf Kredit gekauft hätte muß er (da er ja die 4 fache Menge an Wert erhalten hat) diesen auch mit 4 multiplizieren (sonst kommen seine Lieblingsvergleiche - Gesamtschuldenstand vs. Bruttosonstwasprodukt ja nicht mehr hin).

      Wenn er dann noch die fiktiven Mieteinahmen der Hausbesitzer berappt ist er bestimmt bald - natürlich nur in der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung - Pleite ;) .

      Wobei wir beim nächsten WiWiNobelpreisträgerthema wären:
      Kohl/Fukuyama: "Die virtuelle Insolvenz auf Basis von VWL Theorien"
      Avatar
      schrieb am 15.01.03 12:46:19
      Beitrag Nr. 2.595 ()
      Neues von Bill Gross (PIMCO), der sich um die real existierenden Ökonomie kümmern muss (nicht um jene Clown-Ökonomie, die "versucht", die Grundannahme des "vollkommen rational" handelnden Indivuduums zu lockern):

      http://www.pimco.com/ca/bonds_commentary_investmentoutlook_r…

      "A "strong" dollar policy, however, has been part of the U.S. economic mantra ever since Robert Rubin first uttered the words in 1995 after succeeding Lloyd Bentsen as Treasury Secretary. His presumed (although never directly stated) belief was that a strong dollar would attract foreign investment and lift all market boats. Mr. Rubin succeeded beyond anyone`s most bubblish dreams, but now with the trade deficit at 6% of GDP, and our need to attract nearly 80% of all the world`s ongoing savings just to keep the dollar at current levels, an end to the party is clearly in sight. Future investment by foreigners in anything with a $ sign attached is at risk. In addition, Rubin`s policy succeeded so famously that our bonds and our stocks now have lower yields and much higher P/Es than most other alternative markets. Rubin and his successors have painted us into a corner from which either a falling dollar, depreciating financial markets, or both are nearly inevitable."


      Coubert
      Avatar
      schrieb am 17.01.03 19:14:22
      Beitrag Nr. 2.596 ()
      Das amerikanische Handelsministerium gab heute bekannt, dass das Außenhandelsdefizit im November auf $ 40,1 Milliarden gestiegen ist. Im Oktober lag das Defizit noch bei $ 35,2 Milliarden. Die Wirtschaftsforscher hatten lediglich mit einem Anstieg auf $ 36,4 Milliarden gerechnet.
      Das Defizit war das höchste aller Zeiten, dies ist besonders auf einen Anstieg der Importe um $ 5,8 Milliarden zurückzuführen. Die Importe stiegen von $ 117,5 Milliarden auf $ 123,3 Milliarden. Die Exporte stiegen nur um 1,1 Prozent von $ 82,3 Milliarden auf $ 83,2 Milliarden.
      Das Außenhandelsdefizit mit Mexiko und Kanada fiel von $ 3,74 Milliarden auf $ 2,89 Milliarden. Das Außenhandelsdefizit mit Japan stieg um 0,5 Prozent auf $ 6,5 Milliarden
      Diese Nachricht wurde Ihnen von TeleTrader präsentiert.
      Autor: TeleTrader News Room (© Teletrader),14:51 17.01.2003



      Die US Regierung gab heute bekannt, dass die Industrieproduktion im Dezember überraschenderweise um 4,7 Prozent gesunken ist.
      Der Index der Industrieproduktion fiel um 0,2 Prozent, nachdem er im November um 0,1 Prozent gestiegen war. Die Wirtschaftsforscher hatten mit einem Anstieg von 0,3 Prozent gerechnet.
      Die Kapazitätsauslastung fiel um 0,2 Prozentpunkte auf 75,4 Prozent. Die Wirtschaftsforscher hatten mit 75,8 Prozent gerechnet. Dies ist der niedrigste Wert seit März 2002.
      Die Produktion von Fahrzeugen und Geräten zur Informationsverarbeitung fiel um 0,5 Prozent. Die Produktion von Computern und Büroausstattung stieg um 1,2 Prozent, nachdem sie im Vormonat um 1,3 Prozent gestiegen war. Die Produktion von Gebrauchsgütern fiel um 2,2 Prozent, nachdem sie im Vormonat um 3,2 Prozent gestiegen war.
      Die Produktion von Strom und Gas fiel um 1,2 Prozent. Die Produktion der Minen stieg um 1,6 Prozent, nachdem sie im Vormonat um 0,7 Prozent gestiegen war.




      Die Universität Michigan präsentierte den vorläufigen Verlauf ihres Index zum Verbrauchervertrauen für Januar2003. Der Gesamtindex fiel unerwartet auf 83,7 Punkte, während im Oktober noch ein Stand von 86,7 Punkten gemeldet worden war. Experten hatten dagegen einen unveränderten Stand auf Vormonatsniveau erwartet.

      Der Index der gegenwärtigen Bedingungen erhöhte sich von 96,0 Zählern im Vormonat auf nun 96,9 Zähler. Gleichzeitig verringerte sich der Index der Erwartungen auf 75,2 Zähler im Berichtsmonat, nach 80,8 Zählern im Dezember.

      Diese Daten signalisieren ein schlechteres Konsumverhalten der US-Verbraucher. Der stark beachtete private Konsum macht rund 70 Prozent der US-Wirtschaftsleistung aus.

      Autor: (© wallstreet:online AG / SmartHouse Media GmbH),16:21 17.01.2003



      :laugh: :rolleyes: :laugh: :rolleyes: :laugh: :rolleyes: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 20.01.03 01:41:08
      Beitrag Nr. 2.597 ()
      @ ATDT

      Das ist mir auch klar, aber wie viele von deinen deflationierten PC`s werden für solche anspruchsvollen Aufgaben genutzt?

      Ich wiederhole mich: Es geht nicht darum wofuer und wie lange die Gueter genutzt werden. Mein Auto steht 95% der Zeit in der Garage. Trotzdem geht es zu 100% ins GDP ein. Es heisst Gross Domestic Product und nicht Gross Domestic Usage.

      Er hat sicherlich weitaus mehr gekostet,

      Na wenigstens siehst Du das ein.

      ich möchte hier auch keine technische Diskussion vom Zaun treten, sondern Zweifel die hedonistic dabei an.

      Computer sind seit 1996 um ca. 50% billiger geworden, und zwar ohne Qualitaetssteigerungen. Einfachn nur den durchschnittlichen Computerpreis von 1996 und 2002 vergleichen. D.h. dass von den 300% realem Anstieg nur ca. die Haelfte auf Hedonics (=Qualitaetssteigerungen) zurueckzufuehren sind, die andere Haelfte auf Preissenkungen.


      @ AntonChesus

      Seit Juni 2002 wird die "hedonischen Methode" angewendet.

      Auch vorher wurden in D Qualitaetssteigerungen im realen GDP ausgewiesen.

      Die Stückzahlen sind überhaupt nicht gewachsen.

      Sind sie doch. Wenn der durchschnittliche Computer um 50% billiger wird und der nominale Wert gleich bleibt, was schliessen wir dann daraus?


      @ Coubert

      Zu 5) Und drum ist ein PC 5 mal mehr wert? Wegen der Kameras?

      Typische coubert’sche Argumentationsmethode. Ich zaehle eine Reihe von Gruenden uf warum Computer mehr wert sind und er sucht sich einen aus und macht sich darueber lustig, dass ich aus diesem einen Grund einen Computer fuer x mal wertvoller halte. Du machst Dich selbst laecherlicher als mich.

      Zu 6) Der PC ist fünf mal mehr wert, weil es schnellere Router gibt? Und Router fünf mal mehr wert, weil es schneller PCs gibt? Und wie oft dürfen wir diese rekursive Funktion anwenden?

      So funktioniert Hedonics nicht. Vielleicht solltest Du erstmal versuchen zu verstehen was hedonics ist, bevor Du es zu kritisieren versuchst.

      Warum wird dann die Software nur mit dem einfachen Marktwert angesetzt und die Hardware mit dem 4-fachen?

      Weil es bei Software anscheinend keine vergleichbaren Qualitaetssteigerungen gab.
      Avatar
      schrieb am 20.01.03 03:12:20
      Beitrag Nr. 2.598 ()
      Hauptsache, h_k ist noch zu 150 % :laugh: investiert!
      Wie lange müssen wir dieses Geschwafel noch ertragen???
      Avatar
      schrieb am 20.01.03 09:20:04
      Beitrag Nr. 2.599 ()
      Wer nicht sieht, dass unse System auf das schneller, höher, weiter angewiesen ist (bedingt durch den Zinseffekt und den Wettbewerb)hat von VWL keine Ahnung. Man kann auch ein Gedicht auswendig lernen, ohne den Sinn zu verstehen.
      Avatar
      schrieb am 20.01.03 12:20:34
      Beitrag Nr. 2.600 ()
      Auch wenn HKs Beiträge nicht unbedingt überzeugen, sind sie als Kontrapunkt für die eigene Meinungsbildung durchaus interessant.
      Avatar
      schrieb am 20.01.03 12:51:28
      Beitrag Nr. 2.601 ()
      Ich wiederhole mich: Es geht nicht darum wofuer und wie lange die Gueter genutzt werden. Mein Auto steht 95% der Zeit in der Garage.

      Es ist auch nur für 5000 Betriebsstunden ausgelegt. (Vorsicht, kleiner Technikerwitz).

      Totzdem geht es zu 100% ins GDP ein.

      zu 100, 110 oder 150% ?

      Es heisst Gross Domestic Product und nicht Gross Domestic Usage

      Womit sich die Katze wieder in den Schwanz beißt, es ist halt GDP und damit basta, oder?

      Er hat sicherlich weitaus mehr gekostet,
      Na wenigstens siehst Du das ein. ...


      Ist für mich eine Tatsache wo es nicht viel einzusehen gibt.

      D.h. dass von den 300% realem Anstieg nur ca. die Haelfte auf Hedonics (=Qualitaetssteigerungen) zurueckzufuehren sind, die andere Haelfte auf Preissenkungen.

      Wobei es keine Qualitäts- sondern Quantitätssteigerungen sind. Ein Gutteil davon ist wiederum darauf zurückzuführen das DRAMS ihr Preis- Leistungsverhältnis enorm geändert haben so das Programme fast beliebiger Größe im RAM ablaufen können (Drams sind im Zugriff fast um den Faktor 1000 schneller als Festplatten). Da es in diesem Bereich es aus US sicht fast nur Importeure gibt sozusagen ein importierter Deflator.

      Wenn ich an den rapiden Wertverfall eines Computers denke - selbst das deutsche Finanzamt akzeptiert mittlerweile eine Abschreibungsfrist von drei Jahren für PC`s ) versuch das mal mit nem Auto oder ner Immobilie ;) - dann kann es mit der "Qualität" dieses Produktes nicht weit her sein.

      Eine Frage hab ich noch (ernstgemeint):
      Wenn du die Staatsverschuldung (oder Konsumer- Firmen Gesamtverschuldung) zum GDP ins Verhältniß setzt (was nach meinem Verständniß ein Vergleich Schulden zu Wirtschaftskraft bedeutet) mußt du dann nicht die hedonistic aus dem GDP herausrechnen?
      Avatar
      schrieb am 20.01.03 13:00:07
      Beitrag Nr. 2.602 ()
      Sorry, #2593 war @helmut

      atdt
      Avatar
      schrieb am 20.01.03 14:11:28
      Beitrag Nr. 2.603 ()
      > Es geht nicht darum wofuer und wie lange die Gueter genutzt werden. Mein Auto steht 95% der Zeit in der Garage.
      > Trotzdem geht es zu 100% ins GDP ein.

      Und die allermeiste Zeit wartet ein Durchschnitts-PC auf ein Benuztereingabe. (Wenn er überhaupt läuft!)
      Und trotzdem geht er (im Vergleich zu 1991) zu 500 % (fünfhundert Prozent) ins GDP ein.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 20.01.03 14:16:25
      Beitrag Nr. 2.604 ()
      Doch ein Double-Dip?

      "Data suggest US economy shrank in last quarter"

      http://news.ft.com/servlet/ContentServer?pagename=FT.com/Sto…

      Fallender Dollar, Rekord-Bilanzdefizit, sinkende Aktienkurse und erneut Rezession?
      Kein Wunder, beginnen Profis langsam ein Blick auf Gold zu werfen.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 21.01.03 14:53:38
      Beitrag Nr. 2.605 ()
      @helmut kohl

      Auch vorher wurden in D Qualitaetssteigerungen im realen GDP ausgewiesen.

      Bitte bring doch endlich einmal Zahlen, dann können wir vergleichen was die Deutschen machen und welche Auswirkungen es in der VGR gibt. Deine Behauptungen alleine sind mir zu wenig.

      Es ist auch egal unter welchem Titel der Schwindel läuft. Die Hedonic-Methode für sich mag ja sehr kompliziert sein, wichtig ist um wieviel die ausgewiesenen Zahlen von den Marktpreisen abweichen.
      Heute sind wir beim 4-fachen, 2008 beim 16-fachen. Nehmen wir an, daß bis dahin die Investitionstätigkeit wieder das Niveau von 2000 erreicht (93.3 Mrd$ in Marktpreisen!), dann würden die Amis ca 1.5 Bio$ ausweisen. Für 2002 werden sie grob geschätzt 280 Mrd$ ausweisen (bei ca 73 Mrd$ in Marktpreisen), das wäre dann ein Anstieg von ca 1.2 Bio$ in 6 Jahren, pro Jahr 200 Mrd$ und damit ca 2% reales Wachstum zusätzlich pro Jahr. Wenn die Statistiker das gefakte Wachstum geschickt aufteilen, ist die Rezessionsgefahr bis auf Weiteres gebannt.

      Übrigens stecken Computerchips bald einmal irgendwo drinnen. Von der Waschmaschine über den Fernseher bis zum Auto. Man weis gar nicht wo man aufhören soll. Man könnte in die Waschmaschine auch einen P4 einbauen. Dann würde das Waschprogramm um einige Hundertstel früher berechnet werden. Die reine Gigahertzorientierung ist eine Dummheit ohne Gleichen. Außerdem hat sich die Rechenleistung seit 1996 sogar mehr als verzehnfacht. Wäre Zeit für einen neuen Giga-Hedonic.

      Wie wäre es eigentlich wenn der Hedonic-Ansatz auch für Qualitätsverschlechterungen angewendet werden würde, zum Beispiel bei der Umweltverschmutzung. Das gäbe besonders bei den Amis Abzüge.
      Avatar
      schrieb am 22.01.03 04:15:53
      Beitrag Nr. 2.606 ()
      @AntonChesus

      Aus deinem Posting @helmut

      Bitte bring doch endlich einmal Zahlen ...
      Hast du vielleicht welche? Dann können wir das ganze etwas abkürzen.

      Meiner Meinung nach hat diese ganze US-DE wer ist besser/schlechter keinen Sinn. So groß sind die Unterschiede weder in den Zahlen noch in der Lebensqualität das es sich groß lohnt darüber zu streiten.

      Hier noch mal ein Beitrag zur VWL den hab ich beim surfen gefunden ;)



      DAS ELEND DER ÖKONOMIE

      Inhalt:


      Die Ökonomie von heute: in 30 Jahren vergessen?
      Was hatte die theoretische Ökonomie zu bieten?
      Was bleibt von der Ökonomie?
      Was hätte die Ökonomie bieten müssen?
      Was kann eine zeitgemäße politische Ökonomie leisten?


      Die Ökonomie von heute: in 30 Jahren vergessen?
      Auf die Frage, wie er die Zukunft der damals gängigen Lehrinhalte der Nationalökonomie sehe, wagte der Nobelpreisträger John R. Hicks schon Ende der siebziger Jahre die Prognose, nach fünfzig Jahren werde hiervon
      nichts mehr in Erinnerung sein.
      Ein so kritischer Ausblick in die Zukunft der ökonomischen Theorie wurde zu jener Zeit noch kaum ernst genommen. Gegen das Obsoletwerden der ökonomischen Lehre schien unter anderem die Tatsache zu sprechen, daß diese mit sehr verschiedenartigen, zum Teil gegensätzlichen Deutungen und einander widersprechenden Theoriebausteinen operierte. Wo nämlich die bestehenden Theorien gegensätzliche Deutungen enthielten, konnte man hoffen, daß wenigstens eine von ihnen in der Theoriegeschichte überdauern würde.

      ....

      Das eklatante Scheitern verfügbarer Theorien in der praktischen Anwendung hat den ideengeschichtlichen Vergessensprozess in der Ökonomie in jüngerer Zeit stark gefördert. Gescheitert ist als erstes die keynesianische Makroökonomie mit ihrem Anspruch, gesamtwirtschaftliche Ungleichgewichte und die damit verbundene Unterbeschäftigung zu deuten. Gescheitert ist sie
      insbesondere mit dem Anspruch, Instrumente zur Behebung solcher Ungleichgewichte und zur Sicherung vollbeschäftigungsähnlicher Zustände auszuweisen. Der keynesianische Interventionismus hat sich in der Praxis eher destabilisierend als verstetigend gewirkt, und vieles spricht dafür, daß er mittel- und langfristig eher einen Anstieg als eine Verringerung der Arbeitslosigkeit bewirkt hat.

      ......

      Daß der Geltungsanspruch der Makroökonomie sowohl in der Prognostik wie auch in der wirtschaftspolitischen Intervention uneingelöst blieb, wurde bis in die jüngste Zeit noch als Ansporn zu einer immer differenzierteren
      Ausgestaltung der Theoriengebäude genommen. Die Hoffnungen, durch noch komplexere Modelle wesentlich präzisere Prognosen und gezieltere Interventionen realisieren zu können, blieben aber unerfüllt. Die Erfahrung hat zudem gezeigt, daß der hohe Komplexitätsgrad makroökonomischer Modelle eine unerwünschte Nebenwirkung für den theoretischen Geltungsanspruch hat. Er verstellt selbst den versiertesten Spezialisten den intuitiven Zugang zu den Ergebnissen der Modellrechnungen. Um so schwerer macht er es, das Vertrauen einer breiteren wissenschaftlichen und politischen Öffentlichkeit in diese Rechnungen zu gewinnen. Mit der Komplexität der Modelle wächst auch der intuitive Zweifel, ob diese die Konjunktur- und Wachstumsprozesse noch in sinnvollen, realitätsnahen Termini beschreiben. Hieraus ergibt sich
      zwangsläufig auch ein wachsender Zweifel am praktischen Nutzen einer volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung, die nach der Vorgabe herkömmlicher Konjunktur- und Wachstumstheorien strukturiert ist.


      Gescheitert sind auch die Versuche der Makroökonomie, eine theoretische Basis für verläßliche kurz- und mittelfristige Prognosen über die konjunkturelle Entwicklung zu erstellen. Die Konjunkturforschung der letzten Jahrzehnte ist den von ihr selbst erzeugten Erwartungen nie gerecht geworden.

      Ein noch schlimmeres Schicksal war der ökonomischen Wachstumstheorie beschieden. Nur scheinbar war sie zeitweise über die triviale Erkenntnis hinausgewachsen, daß das Wachstum der Wirtschaft von der technischen und organisatorischen Innovationskraft der Gesellschaft und von deren Sparbereitschaft abhängt. Auch die Versuche, diese triviale Erkenntnis formal zu präzisieren, blieben ohne nennenswerten praktischen Erkenntnisgewinn.

      Der Stand des praktisch verwertbaren wachstumstheoretischen Wissens ist mit der Feststellung, Wettbewerb und ein gutes staatlich finanziertes berufliches Ausbildungswesen seien dem Wachstum der Wirtschaft förderlich, ziemlich erschöpfend beschrieben

      Der Einbruch der Geltungsansprüche ökonomischer Theorie für die Konjunktur-, Wachstums- und Wettbewerbspolitik war ein unspektakulärer, von der politischen Öffentlichkeit eher beiläufig wahrgenommener Vorgang.

      ..... u.s.w.

      www.reformforum-neopolis.de/redaxo_content/ mediafiles/4_040…

      Quod erat demonstrandum live bei w:o :D

      atdt
      Avatar
      schrieb am 22.01.03 14:21:30
      Beitrag Nr. 2.607 ()
      @ATDT

      Hast du vielleicht welche? Dann können wir das ganze etwas abkürzen.

      Nein, leider keine genauen. Helmut hat bis jetzt noch kaum einmal welche gehabt, außer die über sein Gehalt. In dieser Tabelle gibt es auf jeden Fall keinen großen Unterschied zwischen nominal und real:
      http://www.destatis.de/basis/d/vgr/vgrtab6.htm

      Hier geht es auch in erster Linie um die USA. Die deutsche Wirtschaftspolitik lobt eh keiner. Nur feiern sich die Amis halt ein bischen zu gerne. Da sind ein paar trockene Kommentare schon angebracht.

      Zur Ergänzung, dann ist wirklich Schluss: Auch bei den Konsumausgaben (das andere waren Investitionen!) für "Computers peripherals and software" werden die tatsächlichen Ausgaben im Jahr 2001 von 32.9 Mrd$ mit 152.6 Mrd$ ausgewiesen (Zeilen 93):

      http://www.bea.doc.gov/bea/dn/nipaweb/TableViewFixed.asp?Sel…
      http://www.bea.doc.gov/bea/dn/nipaweb/TableViewFixed.asp?Sel…

      Daher kommen nochmal 120 Fakemilliarden dazu.
      Avatar
      schrieb am 22.01.03 19:17:25
      Beitrag Nr. 2.608 ()
      #2599

      AntonChesus,

      danke für die Antwort (und auch für den sachlichen Ton).

      Denke das Thema "wie Interpretiere ich amerikanische Schulden" ist wohl durch.

      Kannst du mir trotzdem sagen wie und wo man herausfindet was auf diese Schulden an Zins und Tigung geleistet wird / werden muß?

      atdd
      Avatar
      schrieb am 22.01.03 19:31:53
      Beitrag Nr. 2.609 ()
      ich finde diesen irreführenden Vergleich: Aber ihr...

      auch nicht besonders glücklich.


      Wir sind nicht besser, dass macht aber unser aller Probleme nicht geringer.

      Hierzulande versucht man im Augenblick wohl, die Entschuldung wirklich ein wenig voranzutreiben,
      jedenfalls wenn man Eichel glauben schenken mag.
      Wir merken ja jetzt schon jedes Jahr die zunehmende Steuerlast für Zinsen vergangener Schulden,
      da diese unseren fiskalpolitischen Spielraum des Staates sehr stark einengen. Und über den Umweg Steuern auch unser eigenes frei verfügbares Einkommen schmälern, welche zu leichten deflatorischen Tendenzen führt.
      Was wiederum zu sinkenden Steuereinnahmen führt, die uns weiter einengen...
      Ganz abgesehen davon, dass wir für Lücken im Haushalt dann doch wieder Neuschulden machen müssen...


      Die USA dagegen haben mal wieder ganz offensichtlich ihre Schuldenmaschine angeworfen. Fakt ist und bleibt: Solange das Vertrauen der Finanzmärkte besteht, dass diese Zinsen auch bedient werden, so lange funktioniert das Spiel.
      Die leichte Dollarentwertung ist bis jetzt noch OK, man muß ja wieder leicht inflationieren, um den Vorgang am laufen zu halten.
      Sollte wirklich irgendwann mal dem Kapitalmarkt der Eindruck entstehen, wir haben nur mit Luft gehandelt,
      dann gute Nacht!
      Avatar
      schrieb am 22.01.03 23:21:13
      Beitrag Nr. 2.610 ()
      @ alle

      Da Ihr alle leider nicht wisst, wie reales BSP berechnet wird, hier ein kleiner Auszug aus der Footnote der BEA-Tabellen, die von Euch ja immer mit schoener Regelmaessigkeit uebersehen wird (absichtlich?):

      In general, the use of chained-dollar estimates to calculate component shares or component contributions may be misleading for periods away from the reference year.

      Was so viel heisst wie, Berechnungen dass das reale BSP um 150-30=120 Mrd. hier oder 280-70=210 Mrd Dollar dort uebertrieben ist, sind leider falsch. Nach Eurer Berechnungsmethode waere im Jahr 2050 das reale BSP in Preisen von 1996 zu 99% Computer, d.h. reales BSP Wachstum ist exakt gleich realem Wachstum in Computern. So wird BSP aber nicht berechnet.

      FAZIT: EURE BERECHNUNGEN BZGL. UEBERTREIBUNG VON REALEM BSP SIND FALSCH. Ende der Diskussion.


      @ sittin bull inv

      Hierzulande versucht man im Augenblick wohl, die Entschuldung wirklich ein wenig voranzutreiben, jedenfalls wenn man Eichel glauben schenken mag.

      Gib doch bitte Deine Anschrift an Herrn Eichel. Dann kannst Du im Strafverfahren gegen Deutschland als Experte zu seiner Entlastung aussagen. Er duerfte naemlich im Moment nicht viele Leute finden, die das tun wuerden.



      @ AntonChesus

      In dieser Tabelle gibt es auf jeden Fall keinen großen Unterschied zwischen nominal und real:

      Mach Dich nicht laecherlich. In “Maschinen und Geräte” sind genug andere Gueter enthalten, die den Preisverfall bei Computern vertuschen. Du warst auch schon mal besser.

      Daher kommen nochmal 120 Fakemilliarden dazu.

      Siehe meinen Kommentar ganz oben in meinem Posting!


      @ ATDT

      DAS ELEND DER ÖKONOMIE

      Was soll man von einem Literaturwissenschaftler und Philosophen, der ueber Oekonomie schreibt, halten? Die einzige Oekonomie, die der Mann anscheinend im Detail kennt, ist Keynesianismus, welcher tatsaechlich und unbestritten gescheitert ist. Was moderne Oekonomie angeht, nur generelle Unterstellungen. Irgendwelche Kritik an bestimmten Oekonomen oder Papers? Fehlanzeige. Wie soll man auf diesen Beitrag antworten? Habe ich schon mindestens 20mal geschrieben: Ich habe keine Ahnung von Quantenphysik, also werfe ich den Physikern nicht vor, sie haetten keine Ahnung von Physik. Wie kommt der Mann dazu, den Oekonomen Unfaehigkeit zu konstatieren, wenn er Oekonomie nicht kennt?

      Quod erat demonstrandum

      Genau!


      @ AntonChesus

      Bitte bring doch endlich einmal Zahlen, dann können wir vergleichen was die Deutschen machen und welche Auswirkungen es in der VGR gibt. Deine Behauptungen alleine sind mir zu wenig.

      In Deutschland gibt es keine vergleichbar detaillierten Daten, zumindest nicht gratis im Internet.

      Heute sind wir beim 4-fachen, 2008 beim 16-fachen. Nehmen wir an, daß bis dahin die Investitionstätigkeit wieder das Niveau von 2000 erreicht (93.3 Mrd$ in Marktpreisen!), dann würden die Amis ca 1.5 Bio$ ausweisen. Für 2002 werden sie grob geschätzt 280 Mrd$ ausweisen (bei ca 73 Mrd$ in Marktpreisen), das wäre dann ein Anstieg von ca 1.2 Bio$ in 6 Jahren, pro Jahr 200 Mrd$ und damit ca 2% reales Wachstum zusätzlich pro Jahr. Wenn die Statistiker das gefakte Wachstum geschickt aufteilen, ist die Rezessionsgefahr bis auf Weiteres gebannt.

      So funktioniert aber die Berechnung vom realem Wachstum aber nicht. Siehe meine Ausfuehrungen ganz oben.


      @ ATDT

      Womit sich die Katze wieder in den Schwanz beißt, es ist halt GDP und damit basta, oder?

      Leider ja. Wenn Du eine andere Definition von GDP einfuehren willst, dann schreib ans BEA und ans St. Bundesamt.


      Wobei es keine Qualitäts- sondern Quantitätssteigerungen sind.

      Eben. Ein Teil der realen Steigerungen, die stattfinden obwohl es kein nominales Wachstum gibt, liegt daran, dass heute mehr Computer produziert werden als 1996. Per definitionem ist das allein schon reales Wachstum. Selbst wenn die Computer nicht besser geworden waeren.

      Ein Gutteil davon ist wiederum darauf zurückzuführen das DRAMS ihr Preis- Leistungsverhältnis enorm geändert haben so das Programme fast beliebiger Größe im RAM ablaufen können (Drams sind im Zugriff fast um den Faktor 1000 schneller als Festplatten). Da es in diesem Bereich es aus US sicht fast nur Importeure gibt sozusagen ein importierter Deflator.

      Abgesehen davon, dass ich nicht beurteilen kann, ob das stimmt, kann ich nur sagen, dass wenn es stimmt, die im Ausland produzierten Gueter nicht ins GDP eingehen sondern nur der im Inland produzierte Mehrwert, deshalb die Uebertreibung gar nicht in den USA Zahlen stattfinden kann. Ist ja schoen, dass ich in Dir, lieber ATDT, nun einen Fuersprecher gefunden habe!

      Wenn ich an den rapiden Wertverfall eines Computers denke

      Wenn Du die Definition des BSP verstanden haettest, dann wuerden Dir solche peinlichen Fehler nicht passieren. Es geht wie gesagt nicht um Nutzung, sondern um Produktion. Und es geht garantiert nicht um Langlebigkeit. Mein Mittagessen hatte eine Langlebigkeit von 20 Minuten. Trotzdem zaehlt es im GDP.

      Wenn du die Staatsverschuldung (oder Konsumer- Firmen Gesamtverschuldung) zum GDP ins Verhältniß setzt (was nach meinem Verständniß ein Vergleich Schulden zu Wirtschaftskraft bedeutet) mußt du dann nicht die hedonistic aus dem GDP herausrechnen?

      Das ist eine vollkommen berechtigte und erst gemeinte Frage. Und hier die Ernst gemeinte Antwort: Verschuldung ist nominal, also sollte sie auch nur zum nominalen GDP ins Verhaeltnis gesetzt werden. Uebrigens: Das reale GDP in Preisen von 1996 ist niedriger als das nominale GDP.


      @ Stormy

      Wer nicht sieht, dass unse System auf das schneller, höher, weiter angewiesen ist (bedingt durch den Zinseffekt und den Wettbewerb)hat von VWL keine Ahnung.

      Wer nicht sieht, dass der Zins eine Folge des Systems ist (und nicht andersrum), der hat nicht nur von VWL keine Ahnung, sondern wises nicht einmal was VWL ist.

      Man kann auch ein Gedicht auswendig lernen, ohne den Sinn zu verstehen.

      Und Du hast anscheinend das Gedicht vom System-Crash auswendig gelernt und hier fehlerfrei runtergebetet.
      Avatar
      schrieb am 23.01.03 13:17:57
      Beitrag Nr. 2.611 ()
      @helmut kohl

      In general, the use of chained-dollar estimates to calculate component shares or component contributions may be misleading for periods away from the reference year.
      ...
      FAZIT: EURE BERECHNUNGEN BZGL. UEBERTREIBUNG VON REALEM BSP SIND FALSCH.


      Das sind die offiziellen Zahlen von der Fed. Ein Vergleich von 2 Zahlen ist noch keine Berechnung. Das schöne 5%-Wachstum in q1 und 4%-Wachstum in q3 ist also "misleading"? Etwa so wie das amerikanische Produktivitätswunder? Es sind genau die Zahlen auf denen die Berechnungen für das Wirtschaftswachstum beruhen und auf Grund derer Rezessionen verkündet werden oder nicht.

      Bitte diese Grafik nicht mehr ernst nehmen, sie ist "misleading":

      Anm: Die schönen Wachstumsraten 1997-1999, wo der hedonic noch klein und zahm war, gingen mit einer überproportionalen Ausweitung des Credit Market Debt (fof L.1) einher. Zum Beispiel kamen von 1998 auf 1999 2.2 Bio$ neue Schulden dazu. Wir erinnern uns, daß man damals jeder Klitsche einen Kredit hinterhergeworfen hatte. Das Cashburning führte zu einem entsprechendem Strohfeuer im Wirtschaftswachstum.


      Nach Eurer Berechnungsmethode waere im Jahr 2050 das reale BSP in Preisen von 1996 zu 99% Computer, d.h. reales BSP Wachstum ist exakt gleich realem Wachstum in Computern.

      Es artet schon viel früher aus. Die Konsumausgaben für Computer gehen schon im Jahre 2001 mit dem 5-fachen ins GDP ein. 2006 wäre es das 25-fache. Deswegen muß man sich entweder beim hedonic einbremsen, oder peinlicherweise schon wieder ein neues Referenzjahr einführen. Und das in Zeiten, wo man die Inflation für tot erklärt hat. Die früheren Referenzjahre waren 1937, 1952, 1972, 1982, 1996. Anfang der 80er Jahre gab es immerhin Inflationsraten von über 10%.

      Die Beträge vor dem neuen Referenzjahr werden abgewertet und die danach aufgewertet. Die Computerproduktion von 2002 wird zu den Preisen von 1996 stark überbewertet und würde zB zu Preisen von 2004 abgewertet werden (unter die Marktwerte). In der Lücke aus den 1996er Preisen und 2004er Preisen für 2002 wird zwar nicht aus Wasser Wein aber dafür aus Inflation Wachstum gemacht.


      Mach Dich nicht laecherlich. In “Maschinen und Geräte” sind genug andere Gueter enthalten, die den Preisverfall bei Computern vertuschen.
      ...
      In Deutschland gibt es keine vergleichbar detaillierten Daten, zumindest nicht gratis im Internet.


      Auf gut Deutsch: Du hast keine Daten sondern wieder einmal nur den Rateonkel gespielt.


      Da Ihr alle leider nicht wisst, wie reales BSP berechnet wird

      Am Beispiel der Konsumausgaben:
      Man nehme die nominalen Konsumausgaben und dividiere die jeweiligen Posten durch die Preisindizes (Zeilen 102-202) der folgenden Tabelle:

      http://www.bea.doc.gov/bea/dn/nipaweb/TableViewFixed.asp?Sel…

      Anschließend multipliziere man mit 100 und erhalte die realen Zahlen.

      Für die Erstellung der gelinkten Tabelle halte man sich tunlichst an Größenordnungen die dem gesunden Hausverstand nicht widersprechen, andernfalls befinde man sich bald in ähnlichen Erklärungsnotständen wie unsere Freunde aus den USA. Dann helfen auch die Fußnoten nicht mehr viel.

      Bei der Tabelle beachte man, daß sie das nominale Wachstum in eine Quantitätskomponente (Zeilen 1-101) und Preiskomponente (Zeilen 102-202) zerlegt:

      Preisveränderung mal Mengenveränderung ergibt nominale Umsatzveränderung.

      Da beim realen GDP die Preisänderung herausdividiert wird beachte man besonders die Quantitätskomponente. Manchmal wird aus der Quantitätskomponente auch eine Qualitätskomponente, weil weniger auch einmal mehr sein kann.

      Da die nominalen Umsatzzahlen durch den Markt vorgegeben sind kann man den einen Faktor nur auf Kosten des anderen Faktors steigern. Für das reale Wirtschaftswachstum wollen wir ja hohe Quantitäten, deswegen müssen wir schauen, wo wir die Quantität steigern und gleichzeitig den Preis drücken können ohne uns lächerlich zu machen. Bei Durchsicht der einzelnen Posten sehen wir schon, daß man den Leuten meistens beim Preis kein X für ein U vormachen kann, und auch bei der Menge die Gestaltungsmöglichkeiten nur gering sind. Die Hausfrauen wissen um die Preise meistens Bescheid, und bei der Menge würde man sich frage: wo ist denn das ganze Zeug?

      Aber wenn bei einem Posten die Gelegenheit da ist sollte man ordentlich gestalten, am besten mit einer hochkomplexen Methode. Etwaige Zweifel sind mit Hinweis auf die Dummheit des Fragenstellers zu beantworten.

      Und außerdem:
      Uebrigens: Das reale GDP in Preisen von 1996 ist niedriger als das nominale GDP.
      Na dann ist eh alles in Ordnung. Dann haben sie noch ein bischen Inflation übriggelassen.
      Avatar
      schrieb am 23.01.03 14:09:29
      Beitrag Nr. 2.612 ()
      >Nach Eurer Berechnungsmethode waere im Jahr 2050 das reale BSP in Preisen von 1996 zu 99% Computer

      Wer im auch "Eure" sein soll ...:

      1.) Vorausgesetzt, dass Moor`sche Gesetz der Hableiterentwicklung behält bis 2050 seine Gültigkeit.

      2.) Die Betrachtung von Einzelereignissen und von Reihen sind der Natur nach verschieden:
      Nach tausendmal eine Sechs würfeln ist die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Sechsers immer noch ein Sechstel.
      Andrerseits ist die Wahrscheinlichekit, eine Serie von 1001 Sechsen hinzulegen, bedeutend kleiner.

      Wer hat nun "recht"?

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 23.01.03 14:23:30
      Beitrag Nr. 2.613 ()
      >Dann kannst Du im Strafverfahren gegen Deutschland als Experte zu seiner Entlastung aussagen.

      "Lies, damn lies, and statistics"
      In Sachen Lügen könnte sich Rot/Grün ein Stück von Bush & Co. abschneiden:
      http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/13991/1.html

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 12:10:12
      Beitrag Nr. 2.614 ()
      #2602

      helmut,

      Was soll man von einem Literaturwissenschaftler und Philosophen, der ueber Oekonomie schreibt, halten?

      Wie wärs mit "Ein Blick von ausserhalb des eigenen von Bäumen verstellten Waldes", ausserdem ist das n Kollege von dir.

      Wie soll man auf diesen Beitrag antworten?

      Gar nichts. War auch nicht so gemeint eher als Hinweis. Ich halte nichts von dem Vorgehen, fremde Texte reinzustellen und diese als Argumente zu verwenden.

      Wie kommt der Mann dazu, den Oekonomen Unfaehigkeit zu konstatieren, wenn er Oekonomie nicht kennt?

      Vielleicht weil er die Resultate sieht? Ausserdem war er 5 Jahre VWL Student. Oder andersherum: Wie kann ein Ökonom irgendwas beurteilen wo er doch nur Ökonom ist? Was solls helmut .

      Leider ja. Wenn Du eine andere Definition von GDP einfuehren willst, dann schreib ans BEA und ans St. Bundesamt.

      Was "offiziell anerkannt" oder nicht ist mir vollkommen wurscht, mir geht es um Verständniß. Deine Argumente überzeugen mich nicht, ich verstehe Sie in etwa so.

      "Computer sind mehr Wert als Sie kosten (natürlich nur beim Verkauf, danach ist Wurst weil ja kein GDP) weil Sie schneller geworden sind und mehr Speicher haben. Alles andere ist nun mal so wie es ist und du kansst dich ja da und da Beschweren wenn dir daß nicht paßt."

      Nicht gerade überzeugend oder?

      Abgesehen davon, dass ich nicht beurteilen kann, ob das stimmt, kann ich nur sagen, dass wenn es stimmt,

      gibt Listen über die größtrn DRAM Hersteller usw. ging mir aber darum zu zeigen wie kompliziert so eine simple Blechdose (PC) sein kann wenn man versucht über den Preis hinaus Werte zu ermitteln.


      Ist ja schoen, dass ich in Dir, lieber ATDT, nun einen Fuersprecher gefunden habe!

      Ich könnt bei einigen Dingen die du hier schreibst Fürsprache leisten. Jedoch habe ich nicht den Eindruck daß du ihrer bedarfst ;) .




      Eben. Ein Teil der realen Steigerungen, die stattfinden obwohl es kein nominales Wachstum gibt, liegt daran, dass heute mehr Computer produziert werden als 1996. Per definitionem ist das allein schon reales Wachstum. Selbst wenn die Computer nicht besser geworden waeren.

      Das ist aber reine Definitionssache, überspitzt kannst du auch definieren das es nur noch einen großen Computer gibt und alles andere Terminals sind weil Sie alle übers Internet zusammengeschaltet werden.

      Wenn Du die Definition des BSP verstanden haettest, dann wuerden Dir solche peinlichen Fehler nicht passieren. Es geht wie gesagt nicht um Nutzung, sondern um Produktion. Und es geht garantiert nicht um Langlebigkeit.

      Soviel hab ich von dir schon gelernt das ich diesen "Fehler" in voller Absicht mache konnte. Ich habe die
      "qualitativen hedonisticelemente" nicht in den GDP eingeführt. Aber wo ziehst du die Grenze?
      Avatar
      schrieb am 24.01.03 23:54:40
      Beitrag Nr. 2.615 ()
      @ alle

      Wir schauen beim www.bea.gov in Tabelle 5.4 und 5.5 und sehen, dass (zwischen 1996 und 2001) Zeile 10 (Computers and peripheral equipment) real stark gestiegen ist, nominal aber fast konstant geblieben ist. Was schliesst der Durchschnittsmensch daraus: Reales GDP Wachstum hat nur wegen Computer-Investitionen stattgefunden. Hier mal Eure Berechnungen im einzelnen. Verwendet werden Tabellen 1.2, 5.5 und 8.2 beim BEA:

      Reales BSP ist von 1995 bis 2001 um 1670.70 Mrd Dollar gestiegen (Tabelle 1.2, annual). Reale Computerinvestitionen (Tablelle 5.5, Zeile 10, annual) um 190.70 Mrd. Reales Wachstum ueber 6 Jahre sind 22.15%. Davon sind 2.53%=190.70/7543 allein durch Computer-Investitionen entstanden. Richtig? Falsch! Wir haben die folgende Footnote uebersehen:

      Because of rapid changes in relative prices, the chained-dollar estimates for computers are especially misleading as a measure of the contribution or relative importance of this component; accurate estimates of these contributions are shown in table 8.4.

      Uebrigens, da ist ein Tippfehler. Die contributions stehen in Tabelle 8.2, nicht 8.4. Wie auch immer, die realen Veraenderungen der Komponenten des GDP geben keinen accuraten Aufschluss darueber, wie wichtig das Wachstum der Komponente im GDP-Wachstum ist. Ist eigentlich logisch, wird aber immer wieder gern von solchen Leuten wie Euch oder Freddy Malik uebersehen. Absichtlich? Naja, ich will mal keine vorsaetzliche Taeuschung unterstellen, sondern einfach nur Unwissen.

      In der Tat sind die accumulierten contributions aus Computern in Tabelle 8.2 nur etwa 1.56%, nicht 2.53%. Eine Uebertreibung von 62%. Selbst die 1.56% ( 0.258% pro Jahr ) kommen natuerlich nicht ausschliesslich aus dem Hedonic Deflator, sondern auch zum Teil aus Preissenkungen der durchschnittlichen Computer.

      Oder mal anders ausgedrueckt: Nach Eurer naiven (i.e. falschen) Methode kommen 36% der Investitionssteigerungen aus Computern, nach der richtigen Methode 24%.

      Fazit: Erstens sind die quantitativen Effekte aus Computer-Investitionen nicht sonderlich gross. Zweitens sollten wir uns darauf einigen was wir berechnen wollen: Reales oder nominales GDP. Entweder wir nehmen reales, dann aber bitte reales in allen Komponenten, oder nominales GDP, dann auch wieder nominal in allen Komponenten. Was hier von Euch versucht wird ist GDP krampfhaft zu druecken indem inflationaere Komponenten real, und deflationaere Komponenten nominal betrachtet werden. Ihr werft dem BEA die Zahlen zu frisieren. Aber mit Eurer selektiven Methode seid Ihr diejenigen, die Zahlen frisieren. Und das nichteinmal sonderlich fachmaennisch.




      @ ATDT


      Was soll man von einem Literaturwissenschaftler und Philosophen, der ueber Oekonomie schreibt, halten? Wie wärs mit "Ein Blick von ausserhalb des eigenen von Bäumen verstellten Waldes", ausserdem ist das n Kollege von dir.

      Aber der Mann sieht weder Baeume noch Wald, er weiss nicht mal was ein Baum ist. Im uebertragenen Sinne. Wenn er moderne VWL kritisiert, dann bitte mit Referenzen: Welche papers, welche Autoren kritisiert er. Details bitte! Den philosophischen Pudding, den der Mann praesentiert, kann ich leider nicht an die Wand nageln.


      Das ist aber reine Definitionssache,

      Was ist Definitionssache? Wenn heute $100 produziertwerden und letztes Jahr $100 werden, und der Preis um 50% gefallen ist, dann haben wir 100% reales Wachstum, weil doppelt soviel hergestellt wurde. KeineDefinitionssache, sondern Tatsache.

      überspitzt kannst du auch definieren das es nur noch einen großen Computer gibt und alles andere Terminals sind weil Sie alle übers Internet zusammengeschaltet werden.

      Das will ich nicht definieren, weil es weder denTatsachen entspricht, noch irgendeinen Effekt fuer’s GDP haette.



      @ AntonChesus

      Ein Vergleich von 2 Zahlen ist noch keine Berechnung.

      Ich weiss. Was Ihr macht, ist kein Berechnen, sondern Verrechnen. Ihr vergleicht nominale und reale Zahlen, und meint, dass die Differenz daraus aus Hedonics stammt, obwohl a) die Summe der realen GDP Komponenten per definitionem nicht das reale BSP darstellt und b) die Differenz zwischen realen und nominalen Zahlen nicht ausschliesslich aus Qualitaetssteigerungen kommt.

      Also was wollt Ihr mir alle mit Euren abstrusen Rechnungen sagen?

      Das schöne 5%-Wachstum in q1 und 4%-Wachstum in q3 ist also "misleading"?

      Nein. Das reale GDP ist korrekt berechnet. Nur Eure Verrechnungen oder Verrenkungen, oder wie man das auch immer nennen mag beruhen auf irrefuehrenden Annahmen.

      Es artet schon viel früher aus. Die Konsumausgaben für Computer gehen schon im Jahre 2001 mit dem 5-fachen ins GDP ein.

      Es artet aber nicht in der Berechnung des realen Gesamt-GDP aus. Zumindest nicht wenn GDP so berechnet wird wie in den USA.

      Die Beträge vor dem neuen Referenzjahr werden abgewertet und die danach aufgewertet. Die Computerproduktion von 2002 wird zu den Preisen von 1996 stark überbewertet und würde zB zu Preisen von 2004 abgewertet werden (unter die Marktwerte).

      Aber so wird reales GDP nicht berechnet. Wie oft soll ich das noch sagen?

      Auf gut Deutsch: Du hast keine Daten sondern wieder einmal nur den Rateonkel gespielt.

      Ich habe hier nicht die Beweispflicht. Aber trotzdem kann ich Euch belgen, dass wenn im Bereich “Maschinen und Geraete” sowohl Gueter mit Inflation enthalten sind (Maschinen), dann muss es unter dem Rest der Gueter wohl auch welche geben, die Preissenkungen oder Qualitaetssteigerungen enthalten, wenn der Gesamtdeflator ca. Null ist.

      Da Ihr alle leider nicht wisst, wie reales BSP berechnet wird
      Am Beispiel der Konsumausgaben:


      Du hast immer noch nicht begriffen worum’s geht: Es geht nichtum die einzelnen Komponenten, sondern um’s Gesamt GDP, welches eben leider nicht die Summe der realen Komponenten ist.
      Avatar
      schrieb am 25.01.03 18:31:25
      Beitrag Nr. 2.616 ()
      > Because of rapid changes in relative prices, the chained-dollar estimates for computers are especially misleading as a measure of the contribution or relative importance of this component;

      Sie wissen`s ja selber:
      "misleading", und unter gewissen Umständen sogar besonders "misleading".

      Danke, keine weiteren Fragen.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 25.01.03 19:03:09
      Beitrag Nr. 2.617 ()
      Zurück zu den wirklichen Problemen:

      Fed Considered Move to Cool Economy in `97
      http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/articles/A35388-2003Jan…

      Man hat durchaus geahnt, worauf man sich einlässt.
      Und ist halt doch den Phantasien erlegen.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 26.01.03 16:15:07
      Beitrag Nr. 2.618 ()
      #2607

      helmut,

      Naja, ich will mal keine vorsaetzliche Taeuschung unterstellen, sondern einfach nur Unwissen.

      Wer da wem was vorsätzlich Vortäuscht sei erstmal dahingestellt. Wenn bei näherem hinsehen hedonic, fiktive Mieten, annualisierungen usw. drinstehen frag ich mich was denn noch so alles in diesen Zahlenwerken - die zwar vielleicht der herrschenden Lehrmeinung entsprechend, aber praxisfern sind - an "Korrekturfaktoren" drinsteht.

      Ich les mir die Tabellen nicht mal durch, das Sie sachlich richtig sind davon gehe ich, wie auch von der Redlichkeit von Profis wie dir aus, aus. Das man mal wieder das kleingedruckte Lesen muß kann ich mir auch denken und im übrigen traue ich jeder offiziellen Zahl (egal aus welchem Land) in etwa so weit wie eine Ratte spucken kann.

      Welche papers, welche Autoren kritisiert er. Details bitte! Den philosophischen Pudding, den der Mann praesentiert, kann ich leider nicht an die Wand nageln.

      Es ist immer leicht zu sagen was gestern noch wahr war ist heute falsch und wir sind jetzt schlauer und unsere neuen Thorien alle viel besser. Geb ich nichts drauf. Würde aber ne halbe Flasche Bier darauf Wetten das in 20 Jahren deine neuen Theorien wieder ersetzt werden.

      Wie wärs im übrigen das du hier mal was allgemeinverständliches zu deinen geduldigen "Papers" reinstellst statt immer nur auf Sie zu Verweisen oder ein Studium vorauszusetzen um das ganze zu kapieren.

      Es hat 200 Jahre gedauert bis die Naturwissenschaften da stehen wo Sie heute sind. Hätten sie die gleichen Problemem wie die Ökonomie - nämlich das das Untersuchungsobjekt heute völlig anders aussieht wie zu Anfang dieser "Reise" - ständen Sie auch da wo ihr seid. Am Anfang.

      Allein bei der Idee Schulden mit Umsatz zu Vergleichen - was anderes sind deine Vergleiche debt zu GDP ja nicht - müßten doch jedem normal denkendem Menschen die Haare zu Berge stehen.

      Gruß atdt
      Avatar
      schrieb am 27.01.03 09:58:45
      Beitrag Nr. 2.619 ()
      > Entweder wir nehmen reales, dann aber bitte reales in allen Komponenten, oder nominales GDP, dann auch wieder nominal in allen Komponenten

      Oder analog:
      Entweder wir nehmen reale oder nominale Qualitäststeigerung.

      Wie die unbehelflichen Argumente aus #1442/#2582 gezeigt haben, zeichnet der hedonische Index in erster Linie "nominale" Qualitätsteigerungen nach.
      Und führt genau zu den offensichtlichen Absurditäten, die bei Zeitreihenbeobachtungen auftreten. Und die dann kurzerhand (und zu Recht!) für "misleading" erklärt werden müssen.

      @ATDT
      > statt immer nur auf Sie zu Verweisen oder ein Studium vorauszusetzen um das ganze zu kapieren.

      So stiehlt man sich man sich billigst aus der Argumentation. Und Quellen werden nie (wirklich nie) angegeben.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 27.01.03 13:00:45
      Beitrag Nr. 2.620 ()
      @ helmi


      Wenn Dein ganzer Unsinn von dem verlogenen Hedonic- Müll und was Du uns nicht noch alles verkaufen wolltest, die grenzenlose Wahrheit ist, wieso flüchtet denn seit einigen Wochen jeder einzelne Penny der
      nicht niet – und nagelfest ist in alle nur erdenklichen Währungen, selbst in den Kuwaitischen Dinar ?

      Sorry, aber US hat fertig , und viele wissen es, aber ebenso viele wollen es einfach nicht wahrhaben.

      Was nützen Dir also deine tollen Einkommensdollar, wenn sie auf der ganzen Welt keine Akzeptanz mehr
      finden ?

      Wie gesagt, es ist offensichtlich der Zeitpunkt gekommen, wo die Welt nicht mehr bereit ist,
      sich weiter mit dem Hedonic-Kram und geschönten Statistiken und Bilanzen verarschen zu lassen.

      Also Flucht aus dem totgeweihten $. Der Run hat offensichtlich begonnen.


      Viel Spaß bei euren Unruhen und anstehendem Bürgerkrieg.


      B.:D
      Avatar
      schrieb am 27.01.03 13:03:34
      Beitrag Nr. 2.621 ()
      @helmut kohl

      Wie auch immer, die realen Veraenderungen der Komponenten des GDP geben keinen accuraten Aufschluss darueber, wie wichtig das Wachstum der Komponente im GDP-Wachstum ist. Ist eigentlich logisch, wird aber immer wieder gern von solchen Leuten wie Euch oder Freddy Malik uebersehen. Absichtlich? Naja, ich will mal keine vorsaetzliche Taeuschung unterstellen, sondern einfach nur Unwissen.
      ...
      Du hast immer noch nicht begriffen worum’s geht: Es geht nichtum die einzelnen Komponenten, sondern um’s Gesamt GDP, welches eben leider nicht die Summe der realen Komponenten ist.


      Du hast Recht, ich hatte nicht damit gerechnet, daß man solche Tabellen erstellt. Sag mir bitte nur noch welche Aussagekraft einzelne Komponenten auf Real-Zahlen Tabellen des BEA haben, wenn sie in Summe nicht das Ganze ergeben. Diese Frage ist besonders an den "Logiker" Helmut Kohl gerichtet.

      Man muß auch dazu sagen, daß das nicht im Allgemeinen gilt sondern nur wenn man das reale GDP nach amerikanischer Art mit Hilfe der "Chain - Type Quantity and Price Indexes" berechnet. In Deutschland und in allen anderen Ländern wird das GDP anhand fester Preise (zB 1995) berechnet, und deshalb läßt sich das reale GDP auch haarklein auf die einzelnen Komponenten aufteilen.

      Außerdem frage ich mich, wie man die "Contributions to Percent Change in Real Gross Domestic Product" Tabelle 8.2 aus den einzelnen Komponenten errechnen will, die in Summe nicht das ganze GDP ergeben. Diese Tabelle beruht offensichtlich auf einer anderen Tabelle die wirklich zeigt wie sich das reale GDP zusammensetzt.

      Irgendwie muß sich das reale GDP wohl aufteilen lassen. Wenn die Veränderungen einzelner Komponenten auf Umgewichtungen beruhen, so ist das nur ein weiterer Faktor der von den tatsächlichen Verhältnissen in Marktpreisen wegführt. Zum Schluß sollte man halt schauen können was aus den nominalen Zahlen geworden ist. Das "Misleading" wollte man ja eigentlich mit Hilfe von Hedonic und Chained Indexes vermeiden.


      In der Tat sind die accumulierten contributions aus Computern in Tabelle 8.2 nur etwa 1.56%, nicht 2.53%. Eine Uebertreibung von 62%.

      Du hast aber nur die Computer aus der Kategorie Investitionen angeführt. Die Computer tauchen aber auch noch beim Konsum auf, ca mit der Hälfte der nominalen Investitionen. Daher kommen zu den 1.56% nocheinmal 0.78% dazu (geschätzt, da in dieser Kategore keine eigenen Daten vorhanden sind) und dann wären wir schon wieder bei 2.34% "realer Contribution", die nominal ca 0.15% ist. Aufgeteilt auf 5 Jahre ergeben sich auch hier pro Jahr 0.44% Wachstum zusätzlich, und viel mehr war auch aus der Faketabelle nicht herauszulesen.
      (Alle Angaben ohne Gewähr und vorbehaltlich weiterer Faktoren aus der real, hedonic und chained Kategorie)



      Ich habe hier nicht die Beweispflicht. Aber trotzdem kann ich Euch belgen, dass wenn im Bereich Maschinen und Geraete sowohl Gueter mit Inflation enthalten sind (Maschinen), dann muss es unter dem Rest der Gueter wohl auch welche geben, die Preissenkungen oder Qualitaetssteigerungen enthalten, wenn der Gesamtdeflator ca. Null ist.

      Woher weist du, welche Güter für welchen Deflator verantwortlich sind. In den USA hat das Industrial equipment auch einen Deflator nahe 0. Durable Goods haben sogar einen negativen Deflator. Das wäre auch für Deutschland möglich. Daraus ließe sich nicht folgern, wie die Computer in D bewertet würden.

      Gegen einen Deflator von 0 habe ich eh nichts, dann würde man der Qualitätssteigerung zur Genüge Rechnung tragen. Schwankungen in tatsächlichen Ausgaben würden im Verhältnis 1:1 eingehen aber nicht im Verhältnis 4:1 oä.
      Avatar
      schrieb am 27.01.03 13:48:29
      Beitrag Nr. 2.622 ()
      Wer gerne Geisterbahn fährt kann sich mit dem folgenden vielleicht den Besuch auf dem Rummelplatz sparen.
      Der gesamte Text ist leider unter Copyright kleine Auszüge aber erlaubt,


      ..

      OUT OF CONTROL:
      The US economy is presently obviously suffering from a huge drag of malinvestments and overinvestments
      from over a decade of accelerating credit expansion since the fall of the USSR. Now, they
      have swung further into a program of HUGE deficit spending combined with an external war. They are
      trying to underpin this “policy” with yet another Fed induced credit expansion which already looks like
      adding up to $US 1 TRILLION to the presently circulating $US 8.55 TRILLION on an M-3 basis. These
      are acts of both financial and economic madness. As this “policy of the insane” extends itself further in
      time, it runs huge global risks of being the cause of a COLLAPSE of the US Dollar. It is the US Dollar,
      and its international value which underpins the value of the Treasury debt instruments which most of the
      rest of the world’s Central Banks and Treasuries hold as “reserves” behind their own national monetary
      systems. This US “policy” is gambling with the core financial systems and banking systems of the whole
      world. The whole world, in their turn, relies upon the soundness of their own Central Banks’ financial
      situations. This cascade danger is real and global. Were the US Dollar to begin an incontrollable descent
      (Nasdaq style or October ‘87 Dow style), there would not be the means anywhere with which to address
      the situation. The hard economic truth is that just as markets can be taken down by false policies, so can
      currencies. Monetary history shows this well enough as any reasonable student can attest to. When
      currencies crash, being the underpinnings of the values in the marketplace, they take not only these values
      with them when they crash but also the entire economy.

      ...

      © 2003 - The Privateer (Number 466)
      www.the-privateer.com
      capt@the-privateer.com
      (reproduced with permission)
      Avatar
      schrieb am 28.01.03 11:30:52
      Beitrag Nr. 2.623 ()
      Quelle? gringo?

      #1 von Gringo1 27.01.03 22:11:15 Beitrag Nr.: 8.432.929 8432929
      Dieses Posting: versenden | melden | drucken | Antwort schreiben
      Millionen Amerikaner leben über ihre Verhältnisse

      Schuldenblase könnte bald platzen – Sparquote weiter gering – Die Vorsicht wächst

      von Martin Halusa

      New York - Alles fing damit an, dass Karyn Bosnak im Mai 2000 von Chicago nach New York umzog, Börsenboom und Internet-Mania waren gerade vorbei. Mit 100 000 Dollar jährlich verdiente die 29-Jährige als Producerin einer Fernsehshow nicht schlecht. Das Geld gab Karyn in vollen Zügen aus: Portemonnaie von Gucci (500 Dollar) hier, Schuhe von Prada (400 Dollar) dort.


      Ihre sechs Kreditkarten waren ständig im Einsatz. Gezahlt werden musste am Monatsende, jeweils nur ein „Mindestbetrag? – doch die Gesamtsumme war plötzlich auf 20 000 Dollar angeschwollen. Dann verlor Karyn ihren Job, das Leben auf Pump fand sein Ende. Sie zog nach Brooklyn in ein kleines Apartment und hatte eine Idee: betteln gehen. Nicht auf der Straße, sondern im Internet. Auf ihrer Website www.savekaryn.com schilderte sie ihr Schicksal und warb um Spenden. Innerhalb von drei Monaten hatte sie mehr als 13 000 Dollar von Unbekannten eingesammelt, die Mitleid hatten und steuerfrei online ein paar Dollar überwiesen.


      Millionen Amerikaner sind über beide Ohren verschuldet, über seine Verhältnisse zu leben gehört schon fast zum guten Ton. Volkswirte warnen seit Jahren vor der Schuldenblase, die bald platzen und ungeahnte Folgen haben könnte – Pessimisten sprechen schon von der „nächsten Großen Depression?. Alle haben Schulden: Karyn Bosnak, die Bundesregierung in Washington, die Pleitefirma Worldcom und die Olympiastadt Salt Lake City. Der Schuldenberg, vor dem die USA stehen, ist von vier Billionen Dollar im Jahr 1980 auf mittlerweile 31 Billionen Dollar angewachsen. Die Schulden sind damit fast drei Mal so hoch wie das amerikanische Bruttoinlandsprodukt in Höhe von 10,5 Billionen Dollar.


      Die Internet-Blase platzte Mitte des Jahres 2000, und mit ihr platzten die Kurse an Nasdaq und New York Stock Exchange. Den aufgeblähten Immobilienpreisen könnte schon bald die Luft ausgehen, warnt Merrill Lynch: Besonders in einstigen Boomregionen wie Kalifornien purzeln die Preise eklatant, New York City erlebt einen leichten Abwärtstrend. Doch das schlimmste Problem von allen sei die Schuldenbombe, die bald detonieren könnte, warnen Volkswirte wie Stephen Roach von Morgan Stanley.


      Die Zahl der überschuldeten Haushalte stieg 2002 auf einen Rekordstand. Allein im dritten Quartal kletterte die Zahl der persönlichen Bankrotterklärungen um zwölf Prozent. Am Jahresende dürften es rund 1,43 Mio. Fälle sein. Mit Hilfe von Beratern versuchen die Schuldner, ihre Finanzen umzustrukturieren, hoffen auf eine Atempause oder einen Neuanfang. Ein Dutzend Non-Profit-Organisationen bietet Hilfe an.


      Während die Federal Reserve die Kurzfristzinsen von 6,50 auf 1,25 Prozent – den niedrigsten Stand seit 41 Jahren – gesenkt haben, pumpen die Amerikaner jeden zusätzlichen Dollar in den Konsum. TV-Anlagen, Sofas und Autos werden von Händlern mit Null-Prozent-Krediten angeboten, da fackeln viele nicht lange. Millionen Hausbesitzer schulden um, die Refinanzierung einer Hypothek wird in den USA nicht bestraft. 70 Prozent aller Amerikaner wohnen in den eigenen vier Wänden.


      Zwei Drittel der Gesamtnachfrage lasten auf den Schultern der Verbraucher. Das Vertrauen des Konsumenten ist deshalb ein wichtiger Indikator für die konjunkturelle Entwicklung. Gerade jetzt – angesichts eines drohenden Irak-Krieges, wachsender Arbeitslosigkeit und der Bilanzskandale – ist das Vertrauen wieder deutlich gesunken. Ökonomen glauben, dass die Wirtschaft im vierten Quartal 2002 sogar wieder zum Stillstand gekommen sein könnte.
      Avatar
      schrieb am 28.01.03 23:31:16
      Beitrag Nr. 2.624 ()
      #2613, #2607 &&&&

      "In its most recent statement, the NBER hinted that, one way or another, the U.S. economy might well be in a recession"

      Man könnte sich doch einfach darauf einigen, daß in den USA ca. 2%-3% Wirtschaftswachstum das ist, was andernorts als 0% oder kleiner, also als Rezession gelabelt wird. Das brächte außer dem Vermeiden von einer Menge von Rechenexempeln und anstrengender Auslegung von numerischen Legenden folgende Vorteile:

      - Die neoklassischen US-Ökonomen und die US-Wirtschaftspolitiker können weiter behaupten, alles sei ok.
      - Die FED kann weiter panikartig die Zinsen senken, weil nicht alles ok ist.
      - Die übrigen ökonomischen Daten können weiterhin "überraschend" schlechter als erwartet ausfallen.
      - Die Börsen können mittelfristig "unverständlicherweise" noch ein bisschen plumpsen.
      - Nicht zu vergessen, die Kriegslust wäre nicht um ihren wahren Grund gebracht.
      Avatar
      schrieb am 28.01.03 23:39:52
      Beitrag Nr. 2.625 ()
      Avatar
      schrieb am 29.01.03 12:06:50
      Beitrag Nr. 2.626 ()
      Nach Bush`s Rede:

      Der Keynesianismus in Reinkultur feiert Urständ!

      Alles was gesagt wurde:
      1) Mit Deficit-Spending (Steuersenkung) wird angekurbelt.
      2) Mit Kriegspolitik (= Subventionierung) wird der
      entscheidende Rohstoff erobert und anschliessend verbilligt.

      Den Armen der Welt (Weltbank, Währungsfond) wird Wasser gepredigt, die Neo-Imperialisten trinken Wein. Wie weiland die fettgefressenen Kirchenherren.

      Übrigens: der Finanzsektor (Banken) steht natürlich (durch die Zinssenkungen) unter besonderer staatlicher Protektion.
      Durchaus zu Recht, da ein funktionierender Kapitalmarkt eminent wichtig ist.
      Aber wir wollen uns dessen bewusst bleiben: die Zinssenkungen sind eine staatlich administrierte Massnahme, die am Anfang in erster Linie hilft, den Banken die Bilanzen (faule Kredite) wieder in Ordnung zu bringen.
      In Japan gibts neuerdings Kredite mit Negativ-Zinsen.
      Natürlich nicht für jedermann. Warum nicht gleich einen Ankurbelungsscheck für jeden Bürger? Dann würden wenigsten alle profitieren.


      Coubert
      Avatar
      schrieb am 29.01.03 13:06:28
      Beitrag Nr. 2.627 ()
      Privatisierung, Liberlaisierung, Globalisierung feiert triumphale Erfolge:

      http://news.bbc.co.uk/1/hi/business/2690901.stm

      World jobless hits record high

      Mehr von der bitteren Medizin, sagte der Arzt, als der Patient schlechter als zuvor aussah.


      Coubert
      Avatar
      schrieb am 29.01.03 15:10:14
      Beitrag Nr. 2.628 ()
      die wollen doch alle gar nicht arbeiten, kommt gleich als Argument! :mad:

      Abgesehen von den Arbeitslosen sollte besonders das mit den "working poor" zu denken geben!
      Avatar
      schrieb am 29.01.03 16:23:30
      Beitrag Nr. 2.629 ()
      Lustige Yahoo-Finanz-Quiz- Frage:

      In welchem Land sahen wir die höchste Real-Rendite für Aktien während 1900-2000?
      - Sweden
      - Australia
      - United States
      - Japan

      Korrekte Antwort: Schweden
      http://srv2.polls.scd.yahoo.com/public/archives/57019568/p-q…

      Tjaja. Das Mutterland des Sozialstaates und der hohen Steuerbelastung.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 29.01.03 20:00:31
      Beitrag Nr. 2.630 ()
      #2618

      Coubert,

      Nach Bush`s Rede:

      Der Keynesianismus in Reinkultur feiert Urständ!


      Nicht der Keynesianismus sondern der Kolonialismus

      Alles was gesagt wurde:
      1) Mit Deficit-Spending (Steuersenkung) wird angekurbelt.


      Wenn das man klappt, der größte Nachfrager (Staat) kann schlußendlich weniger Ausgeben.

      2) Mit Kriegspolitik (= Subventionierung) wird der
      entscheidende Rohstoff erobert und anschliessend verbilligt.


      Macht keinen Sinn, die US Binnenförderung lohnt sich noch weniger, mit USD20-30/Barrel konnten alle gut leben.

      Öl konnten die USA bis jetzt immer kaufen die Kosten machen nur einen Bruchteil der Importe aus. Da aber der Dollar "schwächelt" und inflationert werden muß um die Schulden zu begleichen ist die Gefahr zu groß das er nicht mehr als Tauschmittel für Öl akzeptiert wird.

      Sinn macht für mich eher das der "entscheidende Rohstoff" verknappt wird. Der Preis steigt und die Gelder fließen in die Taschen der US-Firmen. Dies natürlich alles auf handelsvertraglicher Basis, die USA sind ja keine Diebe. Oder?

      Dafür braucht es den Feldzug, mit im übrigen absolut hirnrissigen Begründungen - aber das fällt ja heut anscheinend keinem mehr auf.

      Ein Wahnsinnsunternehmen. Mitten zwischen Rußland, China und nahe Europa dazu noch auf der anderen Seite des Erdballs sowas abzuziehen. Den "US-Entscheidungsrträgern muß der A.... ganz schön auf Grundeis gehen (Wen interessiert was der Vorturner labert, er macht nur seinen Job). Möcht mal wissen wieso.

      Den Armen der Welt (Weltbank, Währungsfond) wird Wasser gepredigt, die Neo-Imperialisten trinken Wein. Wie weiland die fettgefressenen Kirchenherren.

      Scheint ein allgemein westliches "Kulturphenomän" zu sein. Die EU ist auch nicht besser


      ATDT
      Avatar
      schrieb am 29.01.03 22:27:50
      Beitrag Nr. 2.631 ()
      @ sittin bull inv

      Die Schulden sind damit fast drei Mal so hoch wie das amerikanische Bruttoinlandsprodukt in Höhe von 10,5 Billionen Dollar.

      Der Schuldenberg, vor dem die USA stehen, ist von vier Billionen Dollar im Jahr 1980 auf mittlerweile 31 Billionen Dollar angewachsen.


      Der Text leidet daran (wie so viele andere vorher), dass Schulden doppelt gezeahlt werden um damit absichtlich das Schuldenwachstum zu uebertreiben. Wenn das Geld zwischen Banken 27 mal hin und her geliehen wird, dann steigt ist also der Schulden-“berg” um Faktor 27? Entweder wir nehmen hier die Zahlen aus der Flow of Funds Statistic oder wir begraben die Diskussion.

      70 Prozent aller Amerikaner wohnen in den eigenen vier Wänden.

      Na und? Ist das nicht etwas erfreuliches?


      @ AntonChesus

      Du hast Recht, ich hatte nicht damit gerechnet, daß man solche Tabellen erstellt.

      Tataaaahhh. Einer hat’s begriffen.

      Sag mir bitte nur noch welche Aussagekraft einzelne Komponenten auf Real-Zahlen Tabellen des BEA haben, wenn sie in Summe nicht das Ganze ergeben. Diese Frage ist besonders an den "Logiker" Helmut Kohl gerichtet.

      1: Die Tabellen haben immer noch Aussagekraft, weil man halt gern die realen Wachstumsraten der einzelnen Komponenten wissen moechte.
      2: Die Summen der Wachstumsraten aus den einzelnen Komponenten ergibt schon das ganze. Allerdings wird nach nominalen Groessen gewichtet, damit erreicht wird, dass vom Basis-Jahr unabhaengig gleiche reale GDP-Wachstumsraten auftreten. Damit soll exakt das vermieden werden, was von Euch hier immer befuerchtet wurde: Dass im Jahr 2008 oder so die realen Computer investionen 16mal oder 32mal so hoch sind wie 1996 und damit das GDP Wachstum von einer Komponente allein beeinflusst wird. All das kann nach der verwendeten Methodenicht passieren!

      Man muß auch dazu sagen, daß das nicht im Allgemeinen gilt sondern nur wenn man das reale GDP nach amerikanischer Art mit Hilfe der "Chain - Type Quantity and Price Indexes" berechnet. In Deutschland und in allen anderen Ländern wird das GDP anhand fester Preise (zB 1995) berechnet, und deshalb läßt sich das reale GDP auch haarklein auf die einzelnen Komponenten aufteilen.

      Dass in Deutschland so gerechnet wird, verwundert mich. Weil dann naemlich die Verzerrungen auftreten, die von Euch immer an den USA kritisiert wurden: Je weiter man vom Basisjahr weg geht, desto staerker werden Wachstumsraten aus den Komponenten mit niedrigem (oder gar negativem) Deflator uebertrieben werden. Was Ihr an den USA kritisiert habt, ist in den USA nicht der Fall, dafuer aber bei Euch zuhause in Deutschland. :D:D:D Go figure!

      Außerdem frage ich mich, wie man die "Contributions to Percent Change in Real Gross Domestic Product" Tabelle 8.2 aus den einzelnen Komponenten errechnen will, die in Summe nicht das ganze GDP ergeben. Diese Tabelle beruht offensichtlich auf einer anderen Tabelle die wirklich zeigt wie sich das reale GDP zusammensetzt.

      Habe ich oben beantwortet: Es wird unterschiedlich gewichtet.

      Du hast aber nur die Computer aus der Kategorie Investitionen angeführt. Die Computer tauchen aber auch noch beim Konsum auf, ca mit der Hälfte der nominalen Investitionen. Daher kommen zu den 1.56% nocheinmal 0.78% dazu (geschätzt, da in dieser Kategore keine eigenen Daten vorhanden sind) und dann wären wir schon wieder bei 2.34% "realer Contribution", die nominal ca 0.15% ist. Aufgeteilt auf 5 Jahre ergeben sich auch hier pro Jahr 0.44% Wachstum zusätzlich, und viel mehr war auch aus der Faketabelle nicht herauszulesen.

      Und wie gesagt sind wohl schaetzungsweise die Haelfte der .44% allein Preissenkungen, und haben mit Qualitaetsanpassungen nichts zu tun. Wie kommt Ihr und Freddy “Fliesenleger” Malik dann dazu den Grossteil des US-Wachstums (ca 3.88%) auf Hedonics in Computern zurueckzufuehren? Einfache Antwort: Ihr koennt alle nicht rechnen.


      @ banolo

      Viel Spaß bei euren Unruhen und anstehendem Bürgerkrieg.

      Der Kommentar zeigt mal wieder wie ernst wir Deine geistigen Durchfaelle nehmen sollen.


      @ ATDT

      Wer da wem was vorsätzlich Vortäuscht sei erstmal dahingestellt. Wenn bei näherem hinsehen hedonic, fiktive Mieten, annualisierungen usw. drinstehen frag ich mich was denn noch so alles in diesen Zahlenwerken - die zwar vielleicht der herrschenden Lehrmeinung entsprechend, aber praxisfern sind - an "Korrekturfaktoren" drinsteht.

      Was Hedonics angeht, darf ich zusammenfassen: Kritik ist unangebracht, wer trotzdem kritisiert - so wie Du - hat leider keine Ahnung. Fiktive Mieten muessen im GDP betrachtet werden, weil sonst ein grosser Teil an Dienstleistungen im GDP missachtet wuerde. Haben wir auch schon ausgiebig diskutiert. Annualisierungen? Dass Du sowas anfuehrst, belegt mal wieder wie naiv Du bist. Meinst Du die USA wuerden ihr GDP um 300% zu hoch ausweisen, weil sie ihr Quartals-GDP aufs Jahr hochrechnen?


      @ Coubert

      Sie wissen`s ja selber:
      "misleading", und unter gewissen Umständen sogar besonders "misleading".
      Danke, keine weiteren Fragen.


      Alle haben’s verstanden, nur Du nicht. Also, von mir aus kannst Du auch weiterhin “misleaded” bleiben, wie die peinlichen Missverstaendnisse a la
      , zeichnet der hedonische Index in erster Linie "nominale" Qualitätsteigerungen nach.
      Und führt genau zu den offensichtlichen Absurditäten, die bei Zeitreihenbeobachtungen auftreten.

      zeigen.
      Avatar
      schrieb am 30.01.03 10:13:19
      Beitrag Nr. 2.632 ()
      Was Hedonics angeht, darf ich zusammenfassen: Kritik ist unangebracht, wer trotzdem kritisiert - so wie Du - hat leider keine Ahnung

      Thema erledigt

      Fiktive Mieten muessen im GDP betrachtet werden, weil sonst ein grosser Teil an Dienstleistungen im GDP missachtet wuerde.

      Klingt für mich eher nach Dadaismus denn nach Wissenschaft.
      Wundert mich allerdings das hier zwar seitenlang über hedonic gestritten wird aber solche Korrekturfaktoren übersehen werden. Wenn so etwas nur in Nebensätzen herauskommt möchte ich nicht wissen was sonst noch alles an "Adjustierungen" darin enthalten ist.
      Nochmals: Mir geht es nicht um die Feinheiten deiner Ökomnomischen Lehre, ich trau diesen Zahlen schlicht und ergreifend nicht.

      Wie auch immer, gibt es denn in deinen Zahlenwerken ein Brutto/Netto/XyzzzProdukt in dem nur Zahlungen/Forderungen erfaßt werden?

      Sorry das ich so darauf rumreite, aber für mich wäre das ein "vernünftiger" Vergleich zu den Schulden.

      Annualisierungen? Dass Du sowas anfuehrst, belegt mal wieder wie naiv Du bist. Meinst Du die USA wuerden ihr GDP um 300% zu hoch ausweisen, weil sie ihr Quartals-GDP aufs Jahr hochrechnen?

      Nein, ging mir um Vergleichbarkeit mit anderen Ländern. Soundsoviel% werden hier anders gelesen als bei dir.
      Avatar
      schrieb am 30.01.03 12:29:10
      Beitrag Nr. 2.633 ()
      Wie oft in den letzten 24 Monaten hat uns Moodys und S&P eine Verbesserung für die nächten 6 Monate in Aussicht gestellt?

      No end in sight to defaults and downgrades
      http://news.ft.com/servlet/ContentServer?pagename=FT.com/Sto…

      @ATDT
      Wg. Ölpreis:
      ein (von der Army subventionierter) Preis von 10$/Barrel ist bald der letzte Schck, den das Government dem US-Verbraucher in die Tasche stecken kann.
      Die Zinsen sind gesenkt, der Refi-Boom gelaufen, die Steuer-Scheck ausbezahlt, das Defizit bereits zu gross - ausser einer Diebestour bleibt nichts mehr sonst.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 30.01.03 12:31:55
      Beitrag Nr. 2.634 ()
      An economy the Fed can`t fix
      In a recession unlike any other, rate cuts and fiscal stimuli haven`t helped. Is time the only cure?

      http://money.cnn.com/2003/01/28/markets/fed_japan/index.htm

      Nein, es gibt noch ein allerletztes Mittel.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 30.01.03 12:49:37
      Beitrag Nr. 2.635 ()
      "Alle reden vom Anti-Amerikanismus der Europäer. Aber was ist eigentlich mit dem Anti-Europäismus der Amerikaner? Beobachtungen im transatlantischen Streit der Vorurteile"

      http://www.zeit.de/2003/06/Anti-Europa

      Die witzigsten Figuren sind vermutlich die "Assimlierten".
      Bei uns treten sie Ami-Fans und "Anti-Europäer" auf, drüben sind vermutlich belächelte Euro-"Krauts" oder "Frogs", die`s doch noch im Rahmen ihrer bescheidenen Kpazitäten halbwegs "kapiert" haben.


      Coubert
      Avatar
      schrieb am 30.01.03 13:59:35
      Beitrag Nr. 2.636 ()
      @helmut kohl

      1: Die Tabellen haben immer noch Aussagekraft, weil man halt gern die realen Wachstumsraten der einzelnen Komponenten wissen moechte.
      2: Die Summen der Wachstumsraten aus den einzelnen Komponenten ergibt schon das ganze. Allerdings wird nach nominalen Groessen gewichtet, damit erreicht wird, dass vom Basis-Jahr unabhaengig gleiche reale GDP-Wachstumsraten auftreten.


      Das Gewichten ist aber in den Real-Tabellen noch nicht passiert, deswegen stimmen die Daten auch nicht mit den "Contribution to Percent Change" - Tabellen zusammen. In der Erklärung steht:

      "Accurate measures of component contributions to the percentage changes in real GDP and its major components are shown in NIPA tables 8.2-8.6. "

      Also haben die Real-Tabellen mit Absolutzahlen keine Aussagekraft, besonders wenn man so pingelig ist wie du.


      Dass in Deutschland so gerechnet wird, verwundert mich. Weil dann naemlich die Verzerrungen auftreten, die von Euch immer an den USA kritisiert wurden: Je weiter man vom Basisjahr weg geht, desto staerker werden Wachstumsraten aus den Komponenten mit niedrigem (oder gar negativem) Deflator uebertrieben werden.

      Bei niedrigem Deflator (nahe 0) passiert überhaupt nichts. Das Problem sind stark positive Deflatoren (hohe Inflation) oder stark negative Deflatoren (hedonic), weil diese mit der Zeit von den Nominalwerten wegführen. Deswegen führt man von Zeit zu Zeit neue Referenzjahre ein. In Deutschland haben wir ein paar Deflatoren nahe 0 und leider einige höhere Deflatoren (Stichwort Teuro). Stark Negative Deflatoren für Deutschland kommen allerdings nur in der Phantasie des Users Helmut Kohl vor.

      Und wie gesagt sind wohl schaetzungsweise die Haelfte der .44% allein Preissenkungen, und haben mit Qualitaetsanpassungen nichts zu tun. Wie kommt Ihr und Freddy “Fliesenleger” Malik dann dazu den Grossteil des US-Wachstums (ca 3.88%) auf Hedonics in Computern zurueckzufuehren? Einfache Antwort: Ihr koennt alle nicht rechnen.

      Wir haben nur über den Einfluß der Computer diskutiert. Nominal haben die Computer von 1996 - 2001 eben nur 0.15% beigetragen und real 2.34%. Dieser Unterschied kann über double dip oder nicht entscheiden. Im q4 wird nur mit 0.8% realem Wachstum gerechnet, da ist die hedonic-Reserve nicht unwichtig.

      Der Schuldenberg, vor dem die USA stehen, ist von vier Billionen Dollar im Jahr 1980 auf mittlerweile 31 Billionen Dollar angewachsen.

      Der Text leidet daran (wie so viele andere vorher), dass Schulden doppelt gezeahlt werden um damit absichtlich das Schuldenwachstum zu uebertreiben. Wenn das Geld zwischen Banken 27 mal hin und her geliehen wird, dann steigt ist also der Schulden-“berg” um Faktor 27? Entweder wir nehmen hier die Zahlen aus der Flow of Funds Statistic oder wir begraben die Diskussion.


      Das sind die offiziellen Zahlen aus der Tabelle L.1 Credit Market Debt Outstanding der Flow of Funds Statistik. Ich hoffe nicht, daß die Statistiker der Fed Schulden doppelt zählen. Es kann natürlich vorkommen, daß jemand Schulden und Guthaben gleichzeitig besitzt, deswegen haben wir schon früher über die Nettoschulden gesprochen, diese wären niedriger. Anzunehmen, daß die Nettoschulden nicht angestiegen wären ist einigermaßen naiv.

      Wenn das Geld zwischen Banken 27 mal hin und her geliehen wird, dann steigt ist also der Schulden-“berg” um Faktor 27?

      Das hin und herleihen sind Flußgrößen, der Schuldenberg ist eine Bestandsgröße. Go figure!

      @landing_zone

      Man könnte sich doch einfach darauf einigen, daß in den USA ca. 2%-3% Wirtschaftswachstum das ist, was andernorts als 0% oder kleiner, also als Rezession gelabelt wird.

      Inzwischen betrachte ich die GDP-Zahlen auch eher als einen Sentimentindikator einiger neoliberaler US-Ökonomen.
      Avatar
      schrieb am 30.01.03 14:07:29
      Beitrag Nr. 2.637 ()
      @ unsere Doppelnull

      ---------------

      Datum: 29.01. 23:04 Morgan Stanley kürzt Gehälter um 30%


      Das Investmenthaus Morgan Stanley hat bekannt gegeben, die Löhne und Gehälter für die Belegschaft Ende 2002 um 30% gekürzt zu haben. Dies berichtete der CEO Philip Purcel auf der SSB Konferenz. Bereits im Vorjahr waren die Gehälter um 30% reduziert worden. Damit begegne man den wachsenden Kosten im Personalbereich.

      © Godmode-Trader.de


      -------------




      B.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 30.01.03 14:30:39
      Beitrag Nr. 2.638 ()
      > Stark Negative Deflatoren für Deutschland kommen allerdings nur in der Phantasie des Users Helmut Kohl vor.

      Sie kommen überhaupt nur in der Phantasie vor.
      Und damit die Verzerrungen nicht allzu phantastisch (auch "misleading" genannt) werden - mithin so phantastisch, dass sogar neoliberale Ökonomen merken, dass da was nicht stimmt - müssen dann wieder Entzerrer eingeführt werden.

      Bleibt die alte Frage: wenn sich Hedonics kaum auswirkt (sic), warum dann das ganze Gezerre?

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 30.01.03 14:39:18
      Beitrag Nr. 2.639 ()
      Ich versuche gerade in meinem Thread kurz etwas zur Verschuldungsproblematik zu diskutieren.

      Wen es interessiert...


      Thread: Meta-Thread
      Avatar
      schrieb am 30.01.03 17:31:33
      Beitrag Nr. 2.640 ()
      @Coubert

      Wg. Ölpreis:
      ein (von der Army subventionierter) Preis von 10$/Barrel ist bald der letzte Schck, den das Government dem US- Verbraucher in die Tasche stecken kann.


      Das Öl ist inflationbereinigt wohl um die 10$.
      Außerdem kannst du gar nicht so viel Fördern wie du möchtest weil der Upstream (Ölförderung) nicht beliebig zu steigern ist ohne daß dir die Quelle versiegt.


      Die Zinsen sind gesenkt, der Refi-Boom gelaufen, die Steuer-Scheck ausbezahlt, das Defizit bereits zu gross - ausser einer Diebestour bleibt nichts mehr sonst.

      Klingt wie kurz vorm Weltuntergang, ist aber immer noch die größte Volkswirtschaft der Welt die sich 1. selbst ernähren und 2. ab und an auch mal Waren und Dienstleistungen produziert.


      @AntonChesus

      Inzwischen betrachte ich die GDP-Zahlen auch eher als einen Sentimentindikator einiger neoliberaler US-Ökonomen.

      Eine sehr schöne Formulierung ;)
      Avatar
      schrieb am 30.01.03 17:40:32
      Beitrag Nr. 2.641 ()
      > Klingt wie kurz vorm Weltuntergang
      Nein, nein, nur nach Stagnation auf hohem Niveau.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 30.01.03 20:52:11
      Beitrag Nr. 2.642 ()
      0,7% Wachstum mit dem bubble-Deflator korrigiert, dürften ca. -2% entsprechen. War angesichts diverser Unternehmensdaten bereits zu vermuten: Alle schwachen Kandidaten haben die Kurve nicht gekriegt, andere sehen inzwischen richtig schlecht aus. Macht mir keinen Spaß, und rückwirkend gesagt, war mir die Hollywood-Ökonomie angenehmer. Aber leider, reality kills the cat.
      Avatar
      schrieb am 30.01.03 21:34:23
      Beitrag Nr. 2.643 ()
      @ landing_zone

      0,7% Wachstum mit dem bubble-Deflator korrigiert, dürften ca. -2% entsprechen.

      Da hilft nur ein Satz. Frei nach Joschka Fischer: Mit Verlaub, Herr landngzone, Sie sind ein Arxxxloch. Und den Satz hast Du verdient, weil Du hier nach allen Erklaerungen und Belehrungen ueber die korrekte Berechnung des US-GDP immernoch duemmliche und vorsaetzlich falsche Behauptungen postest:

      Table 8.2. Contributions to Percent Change in Real Gross Domestic Product:
      2002 Q4
      Durable goods: -0.64%
      Computers and peripheral equipment: +0.07%

      Fazit: Computer als Investition haben 0.07% beigetragen. Durable Goods wuerden sogar das Wachstum steigern, wuerden sie aus dem GDP rausgerechnet. Also wie wuerde das BSP auf –2% reduziert werden? Ich warte auf Deine Antwort, Du tatsachen-resistenter, penetranter Schmierfink.


      @ AntonChesus

      Also haben die Real-Tabellen mit Absolutzahlen keine Aussagekraft, besonders wenn man so pingelig ist wie du.

      Pisa Leseschwaeche wohin man schaut. Ich habe nie gesagt, dass die realen Komponenten in absoluten Zahlen Aussagekraft haben. Ich habe geschrieben:
      “Die Tabellen haben immer noch Aussagekraft, weil man halt gern die realen Wachstumsraten der einzelnen Komponenten wissen moechte.”
      Nochmal: Die Wachstumsraten sind relevant, aber nicht die Absoluten Zahlen.

      Bei niedrigem Deflator (nahe 0) passiert überhaupt nichts. Das Problem sind stark positive Deflatoren (hohe Inflation) oder stark negative Deflatoren (hedonic), weil diese mit der Zeit von den Nominalwerten wegführen.

      Falsch. Das Problem sind Deflatoren, die sich stark vom Deflator des Gesamt-GDP unterscheiden. Hat mir positiv vs. negativ rein gar nix zu tun.

      Stark Negative Deflatoren für Deutschland kommen allerdings nur in der Phantasie des Users Helmut Kohl vor.

      Stark negative Deflatoren kommen in den Daten, die Ihr postet, deshalb nicht vor, weil das GDP,insbesondere Investitionen nicht fein genug unterteilt werden. Im Bereich ‘freedom of information’ ist die BR Deutschland leider immer noch Mittelalter, verglichen mit den fortschrittlichen Amerikanern, wo alles moegliche an detaillierten (!!!) Daten frei zugaenglich im Internet steht.

      Das sind die offiziellen Zahlen aus der Tabelle L.1 Credit Market Debt Outstanding der Flow of Funds Statistik. Ich hoffe nicht, daß die Statistiker der Fed Schulden doppelt zählen. Es kann natürlich vorkommen, daß jemand Schulden und Guthaben gleichzeitig besitzt, deswegen haben wir schon früher über die Nettoschulden gesprochen, diese wären niedriger. Anzunehmen, daß die Nettoschulden nicht angestiegen wären ist einigermaßen naiv.

      Ich bestreite nicht, dass die Netto-Schulden angestiegen sind. Ich bestreite aber, dass aus dem Ausmass des Bruttoschulden-Anstiegss (und die BRUTTOschulden stehen in Tabelle L1) irgendetwas ueber den Anstieg der Nettoschulden gesagt werden kann. Feiner Unterschied. Wird in wissenschaftlichen Zirkeln sehr Ernst genommen. Offensichtlich auch nur dort.

      Wenn das Geld zwischen Banken 27 mal hin und her geliehen wird, dann steigt ist also der Schulden-“berg” um Faktor 27?
      Das hin und herleihen sind Flußgrößen, der Schuldenberg ist eine Bestandsgröße. Go figure!


      Du musst mich hier nicht belehren, was den Unterschied zwischen Fluss- und Bestandsgroessen angeht. Wenn das Geld 27 mal hin und her geliehen wird, dann steigen auch die Bestandsgroessen um Faktor 27.

      Inzwischen betrachte ich die GDP-Zahlen auch eher als einen Sentimentindikator einiger neoliberaler US-Ökonomen.

      Inzwischen betrachte ich die deutschen GDP-Zahlen als Mass amerikanischer Ueberlegenheit.


      @ ATDT

      Klingt für mich eher nach Dadaismus denn nach Wissenschaft.
      Wundert mich allerdings das hier zwar seitenlang über hedonic gestritten wird aber solche Korrekturfaktoren übersehen werden. Wenn so etwas nur in Nebensätzen herauskommt möchte ich nicht wissen was sonst noch alles an "Adjustierungen" darin enthalten ist.


      Du verwechselst Oekonomische Lehre mit der Buchhaltung der VGR. Wenn Dir die Prinzipien VGR nicht gefallen, dann kannst Du Dir ja die Muehe machen die fiktiven Mieten aus dem GDP der USA (UND AUCH AUS DEM DEUTSCHEN BITTE) rauszurechnen. Ergebnis: Die Wachstumsraten bleiben bis auf +/- 0.1% die gleichen wie vorher. Aber nach ATDT macht man das ja nicht, sondern produziert lieber seitenlang heisse Luft.

      Wie auch immer, gibt es denn in deinen Zahlenwerken ein Brutto/Netto/XyzzzProdukt in dem nur Zahlungen/Forderungen erfaßt werden?

      Was soll das heissen? Die Gueter/Leistungen im GDP werden alle produziert, und sind entweder Zahlungen oder Forderungen. Ich sehe keinen Unterschied zwischen GDP und der Summe der Zahlungen/Forderungen.

      Nein, ging mir um Vergleichbarkeit mit anderen Ländern. Soundsoviel% werden hier anders gelesen als bei dir.

      Was meinst Du mit “Soundsoviel%”? Ob annualisierte oder quartals-Zahlen benutzt werden, die %-Steigerungen bleiben die gleichen.
      Avatar
      schrieb am 31.01.03 14:50:01
      Beitrag Nr. 2.644 ()
      Bleibt die alte Frage: wenn sich Hedonics kaum auswirkt (sic), warum dann das ganze Gezerre?

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 31.01.03 15:08:00
      Beitrag Nr. 2.645 ()
      @ altbimbes

      o.k. dann nehmen wir die offiziellen zahlen

      wachstum 0,7 %
      beinhaltet sind gestiegene militärausgaben von 11 % . zieht man die ab, außer billy plant permanentausgaben in diesem bereich

      bleibt minus im BIP. basta, ende und aus,

      die anderen sachen nicht mal berücksichtigt :cry:

      der pleitegeier geht schon ums haus , herr altkanzler und ich leih dir keinen euro :D

      DUF
      Avatar
      schrieb am 31.01.03 15:11:36
      Beitrag Nr. 2.646 ()
      ach ja , wenn man schon mal dabei ist
      soeben zahlen

      einkommen plus o,4
      ausgaben plaus 0,9

      ist das der amerikanische traum. setzten sechs und wieder in die kiste . vorsicht da kommt ein karton

      DUF
      Avatar
      schrieb am 31.01.03 15:54:27
      Beitrag Nr. 2.647 ()
      @derunsichtbarefreund

      >einkommen plus o,4
      >ausgaben plaus 0,9

      Das ist erstens hervorragend, und zweitens ist es in Deutschland noch viel schlimmer!

      hk
      Avatar
      schrieb am 31.01.03 17:15:24
      Beitrag Nr. 2.648 ()
      @Chol
      Puhh, zu redundanten Vorträgen gezwungen... jede Zeile eine zuviel

      2-3% Wachstum wären ein hervorragender Wert und erklären mitnichten den erkennbaren Niedergang der US-Wirtschaft. Um zu dieser Auffassung zu kommen, muß ich mir nur das tägliche earnings-Horrorkabinett auf finance.yahoo.com und anderswo zu Gemüte führen. Interessanterweise reagieren übrigens Börsenkurse mittelfristig, dann aber sehr konsequent auf solche Daten, dagegen eher selten auf die offiziellen Wirtschaftsstatistiken (auf jene weder im positiven noch im negativen Sinne, wird oft als paradoxe Reaktion mißverstanden). Allein das sollte einem Beobachter bereits zu denken geben. Die Börse sagt damit ganz klar: Die amtlichen Daten verfügen nicht über den notwendigen reality-match.

      Wenn bestimmte Leute darauf bestehen, daß a) einwandfreies Wachstum da ist und gleichzeitig b) die beschriebenen Purzelzahlen existieren, dann ist klar, daß wahrscheinlich entweder a) oder b) daneben liegt. Wenn man weiter davon ausgeht, daß Bilanzen nicht bösartig und undankbar in Richtung Pessimismus umfrisiert werden und eher nur einen Teil der Wahrheit ausdrücken, wird die Spanne noch auffälliger. Die Anmerkungen von Standard & Poor`s zu den US-Gewinnrechnungen sind, nur als Beispiel, aufschlußreich. Ich kann also an schöne Zahlen glauben, oder das ernst nehmen, was mir nicht einmal mehr notorische Schönredner, nämlich die CEOs, erzählen wollen und können. Die Business News-Sektion der Startseite von heute: Applied Materials Cuts Orders Forecast, United Airlines Parent Posts Record Loss, AOL Considers Shedding Core Assets, ChevronTexaco Misses Wall St Estimates. Man kann sich also denken, wie die Wahl im Zweifel ausfallen wird.

      Letzter Rettungsanker: Diese Rezession hat Merkmale, die keine vor ihr hatte und deshalb kann sie mit den üblichen Dokumentationsmethoden nicht erfasst werden. Aber das ist nichts als ein weiterer Ausdruck für die, abstrakt gesehen, zu Recht beklagte Realitätsblindheit. Anders gesagt: Schön gerechnet, Messieurs, allein, es fehlt die Plausibilität. Bitte nochmal von vorne! Alternativ: Statistik-Deflator als Korrekturinstrument.

      Auf den Punkt gebracht würde die Aussage der Statistiker ungefähr so lauten: Es entsprechen einem auf Höhe n kalkulierten Wachstum, das der Erwartungshaltung m entspricht (die ständig bemühte `recovery`) negative Unternehmensentwicklungen, die man in etwa so berechnen könnte: -1*n*m. Und damit sind nicht nur die paar verschwundenen Internet-Frittenläden, sondern fast die gesamte IT-Branche + ein großer Teil der sog. Old Economy gemeint. Wer*s glaubt,... na schön. Man ist einiges gewöhnt. Es gibt jemanden, zu dem ich gelegentlich sage: Verteidige keine Bastionen, die längst gefallen sind. Es ist ineffizient. Denk` lieber daran, wo die Alternativen herumstehen.

      Genausowenig habe ich Lust, dieselben anzugreifen. Du hast es nicht kapiert und es ist absolut überflüssig, das hier zu schreiben. Ich weiß. Deine hundertste Proleterei kannst Du auch stecken lassen. Wenn jemand bei so unbedeutenden Kleinigkeiten ausrastest, dann sollte er an Sicherheitsgurte denken, falls mal echte Schwierigkeiten kommen.
      Avatar
      schrieb am 31.01.03 18:19:03
      Beitrag Nr. 2.649 ()
      @helmut kohl

      Die Tabellen haben immer noch Aussagekraft, weil man halt gern die realen Wachstumsraten der einzelnen Komponenten wissen moechte.
      Nochmal: Die Wachstumsraten sind relevant, aber nicht die Absoluten Zahlen.


      Du meinst die hedonic-behandelten Wachstumsraten (zB der Computer), die misleading sind und so nicht in das GDP eingehen? Letzte Woche hat das von deiner Seite noch anders geklungen. Frei nach Konrad Adenauer: Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?


      Table 8.2. Contributions to Percent Change in Real Gross Domestic Product:
      2002 Q4
      Durable goods: -0.64%
      Computers and peripheral equipment: +0.07%


      Wie auch immer das berechnet wird. Es scheint, daß sich der nominale Rückgang ab Anfang 2001 durchschlägt. 0.07% sind immer noch 7 Mrd$ dazu bei einem nominalen Rückgang von 1 Mrd$.

      aus der Erklärung:
      For example, the 1998-99 annual percent change in real GDP uses prices for 1998 and 1999 as weights, and the 1998-99 annual percent change in GDP prices uses quantities for 1998 and 1999 as weights.

      Es ist anzunehmen, daß es dann 2003 und 2004 umso stärker wieder nach oben geht.



      Der Vollständigkeit halber noch einmal Zahlen:
      Nehmen wir die hedonic-verschonten und ungewichteten Nominalzahlen.

      http://www.bea.doc.gov/bea/dn/nipaweb/TableViewFixed.asp?Sel…

      Zeile1: Von den letzten 40 Jahren hatte das Jahr 2001 das schlechteste nominale Wachstum (2.6%) und 2002 das dritt-schlechteste (3.6%). Und das alles inklusive stark gestiegener Militärausgaben (Zeile 77). Die Zinsen sind auch schon lange genug weit unten. Also alles kann in der neoliberalen Musterökonomie nicht richtig gelaufen sein.


      Ich bestreite nicht, dass die Netto-Schulden angestiegen sind.

      Also können wir wenigstens ausschließen, daß ein Anstieg der Bruttoschulden zu einer Abnahme der Nettoschulden führt.
      Avatar
      schrieb am 01.02.03 02:59:55
      Beitrag Nr. 2.650 ()
      @helmut

      Du verwechselst Oekonomische Lehre mit der Buchhaltung der VGR. Wenn Dir die Prinzipien VGR nicht gefallen, dann kannst Du Dir ja die Muehe machen die fiktiven Mieten aus dem GDP der USA (UND AUCH AUS DEM DEUTSCHEN BITTE) rauszurechnen. Ergebnis: Die Wachstumsraten bleiben bis auf +/- 0.1% die gleichen wie vorher.

      Da du, wenn ich mich recht erinnere, weiter hinten im Thread die fiktiven Mieten mit roundabout USD 700 Mrd. tituliert hast müßten bei +/- 0,1% Auswirkung 700 deutsche Billonen an GDP rauskommen.

      Da wir aber dieses Thema aber auch reichlich überstrapaziert haben verzichte ich auf weitere Antworten und bedanke mich für die Nachhilfestunden.


      Aber nach ATDT macht man das ja nicht, sondern produziert lieber seitenlang heisse Luft.

      Ich habe große Schwierigkeiten zu Verstehen wie jemand der andere als Idioten A......... Fliesenleger usw. bezeichnet (und damit meint schlauer zu sein als Sie) sich im nächsten Satz wie das Klonbaby von King Kong und Rambo III verhalten kann und immer noch der Meinung ist er sei der gr....... Naja undsoweiterundsofortdumußtselbstwissenwieundwasdupostest

      atdt
      Avatar
      schrieb am 01.02.03 09:03:35
      Beitrag Nr. 2.651 ()
      Eine Gruppe von Passagieren steht an Deck der untergehenden Titanic und streitet darüber, ob die viel zu wenigen Rettungsbote 147 oder 149 PS haben. Ein etwas dickerer Herr mit birnenförmigen Kopf weiss es ganz genau: 148,394867483474859673 PS!
      Avatar
      schrieb am 01.02.03 14:09:43
      Beitrag Nr. 2.652 ()
      stormy, danke, nun habe ich den hedonic factor verstanden! :D
      Avatar
      schrieb am 01.02.03 23:29:10
      Beitrag Nr. 2.653 ()
      stormy,

      danke für die Erklärung, Aber du irrst, der Herr würde alle als Idioten beschimpfen weil es PS nicht mehr gibt und das jetzt Kilowatt heißt. :)
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 14:38:19
      Beitrag Nr. 2.654 ()
      Dossier: Wohin treibt Deutschland? Ein Blick in die Zukunft

      Es war einmal ein Land, das hatte die stärkste Armee weit und breit, die besten Schulen und Universitäten, eine kleine, hocheffiziente Verwaltung, wenige und einfache Gesetze. Es hatte eine Börse, an der die Aktien immer dann stiegen, wenn die Arbeitslosigkeit zurückging, und fielen, wenn sie zunahm. Dies bei einer Arbeitslosenquote zwischen 2 und 3%. Es hatte einen Kapitalmarkt, auf den man unbesorgt auf Sicht von 30 Jahren in Anleihen investieren konnte und dabei keine Kaufkraftminderung riskierte, denn das Geld blieb auch in der nächsten Generation stabil.
      In diesem Land stiegen die Exporte, wuchs die Wirtschaft, die Löhne und Einkommen nahmen stetig zu, der Mittelstand florierte, ein gelernter Maurer konnte mit drei Wochenlöhnen die gesamte Jahresmiete seiner Wohnung zahlen. In diesem Land wurden Gesetze, auch Steuergesetze, für Generationen gemacht. Und der Staatsanteil am Sozialprodukt - das ist das Erstaunliche - erreichte gerade einmal 14%.

      Was ich Ihnen eben erzählt habe, ist kein Märchen. Dieses Land gab es wirklich. Es war das deutsche Kaiserreich vor 1914. Die statistischen Angaben beziehen sich auf das Jahr 1912. Es war die freieste Gesellschaft, in der die Deutschen je lebten. Frei, weil das Kaiserreich souverän war, weil Rechtssicherheit herrschte, weil der Staat das Eigentum respektierte.

      Einige wenige Dinge sind seitdem gleich geblieben, das meiste aber hat sich radikal geändert.

      Gleich geblieben ist die Konkurrenzfähigkeit der deutschen Wirtschaft und ihre weltweite Spitzenstellung in den Schlüsselindustrien Chemie und Werkzeugmaschinenbau. Und gleich geblieben ist auch die Struktur des deutschen Außenhandels. Schon damals gingen 75% der deutschen Exporte nach Europa, wobei der osteuropäische Anteil größer war als heute. Aber dieser wird in den kommenden Jahren seinen früheren Stand wieder erreichen. Es stimmt wirklich: schon damals herrschte reger Handel in Europa, und zwar bei freiem Kapitalverkehr. Nur brauchte man dafür keine EU, keine Bürokratie in Brüssel und erste recht keine deutschen Milliardenzahlungen in eine europäische Gemeinschaftskasse.

      Heute haben wir statt des Goldstandards eine europäische Zwangswährung, von der niemand sagen kann, wie lange sie hält und was sie in Zukunft wert sein wird. Heute haben wir einen Staatsanteil von rund 50%, und das Geld reicht den Herrschenden trotzdem nicht. Heute haben wir eine offizielle Staatsschuld von 1,2 Billionen Euro bei einem jährlichen Volkseinkommen von 1,5 Billionen Euro (Stand 2001) - eine Staatsschuld, die um ein Vielfaches höher ist, wenn der Staat ordentlich bilanzieren und die ungedeckten künftigen Sozialleistungen in seine Bilanz einstellen würde.

      Ein anderes Kuriosum besteht darin, daß sich dieser finanziell klamme Staat seit vielen Jahren Subventionen an das Ausland, vor allem an die EU, leistet, die weit über 30 Milliarden Mark per annum liegen, die faktisch aus dem Außenhandelsüberschuß Deutschlands aufgebracht werden und die dafür sorgen, daß das deutsche Auslandsvermögen seit 10 Jahren zurückgeht.

      Warum habe ich Ihnen die Geschichte aus der Kaiserzeit, die kein Märchen ist, erzählt?

      Zum einen, weil wir unsere heutige Situation nicht als selbstverständlich und alternativlos ansehen dürfen.
      Zum anderen, weil wir begreifen müssen, daß die Geschichte immer wieder große Brüche produziert, daß es gefährlich ist, von der Gegenwart auf die Zukunft zu schließen. Wer hätte schon 1912 geahnt, daß die geordnete und scheinbar festgefügte Welt des kaiserlichen Deutschland zwei Jahre später in einem grausamen, sinnlosen Krieg untergehen würde.

      Ich werde Ihnen jetzt sieben Prognosen für die Zeit bis 2010 vortragen und mich dabei nicht auf Deutschland beschränken, denn unser Land ist eingebettet in die Europäische Union, in die Weltwirtschaft und Weltpolitik.


      Prognose 1: Die große Rezession in den USA kommt erst noch.

      Immer noch gilt der Satz, daß die Wirtschaft unser Schicksal ist. Da die deutschen und europäischen Wirtschaftszyklen mehr oder weniger synchron mit den amerikanischen verlaufen, müssen wir unsere Prognosereihe mit einem Blick auf die größte Volkswirtschaft der Welt beginnen.

      Selbstverständlich sind die großen amerikanischen Wirtschaftszyklen nichts anderes als Kreditzyklen. Solange die Kredite ausgeweitet wurden, wuchs die Wirtschaft. Sobald ihr Wachstum stagniert, sobald die Kredite zu schrumpfen beginnen, kommt es zu einer Rezession oder Depression.

      Die Rede ist hier von den langen Zyklen. Nach 20 Jahren des Aufschwungs hat der amerikanische Wirtschafts- und Kreditzyklus sein Endstadium erreicht. Es wurde übrigens Mitte der 90er Jahre noch einmal künstlich verlängert, indem der Notenbankchef Greenspan massiv Liquidität, also frisches Geld, in das System pumpte.

      Jetzt ist der gesamte Schuldenberg der USA mit 30 000 Milliarden Dollar so hoch wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dreier Jahre. Das ist mehr als zu Beginn der Großen Depression 1929.

      Ein Drittel dieses Schuldenberges entfällt auf die privaten Haushalte. Die Achillesferse dabei sind die Hypothekenschulden, mit denen vor allem auch der Konsum finanziert wird. In den USA ist es nicht unüblich, daß ein Haus mit 100 bis 120% seines Marktwertes beliehen wird. 70% der Amerikaner haben einen Hypothekenkredit, 60% davon eine 90%ige Beleihung. Wenn die Immobilienpreise nicht mehr steigen (das kündigt sich bereits an) und anschließend sogar fallen, dann bricht das Kartenhaus zusammen. Die Konjunktur verliert ihre letzte Stütze. Normalerweise folgen die Hauspreise in Amerika dem Aktienmarkt mit einer Verzögerung von zwei Jahren.

      Fazit: Wir müssen in den USA in absehbarer Zeit, spätestens ab 2004, mit einer schweren Rezession oder Depression rechnen, die dann auch auf Deutschland und Europa ausstrahlt.


      Prognose 2: Die Börsenbaisse dauert zehn Jahre oder länger

      Prognose 1 beinhaltet bereits, daß die Baisse am amerikanischen Aktienmarkt zwar durchaus einmal unterbrochen werden kann, aber noch lange nicht abgeschlossen ist. Der Zusammenhang ist zwingend: Bis 1995 stiegen die US-Schulden und der Aktienmarkt mehr oder weniger im Gleichklang, und das nominale BIP folgte nach. Das ist der normale Ablauf.

      Ab 1995 öffnete sich die Schere ganz weit. Die Aktienkurse liefen den Schulden und dem Wirtschaftswachstum davon. Erst seit 2000 beginnt die Schere sich zu schließen. Aber: Um eine halbwegs normale Bewertung zu erreichen, müßten sich die amerikanischen Aktienindizes noch einmal halbieren. Das passiert normalerweise nicht in einem Zug. 1929 verlor der Dow Jones 37%, von 1930 bis 1932 81,8%.

      Ein ähnlicher Absturz würde ohne jeden Zweifel auch die reale Wirtschaft mit in die Tiefe ziehen. Es ist völlig normal, daß die Malaise zuerst an den Finanzmärkten sicht-bar wird und von dort aus die reale Wirtschaft ansteckt. Deswegen ist es nebenbei bemerkt grundfalsch, auf Volkswirte zu hören, wenn man Aktien kauft. Umgekehrt ist es richtig: die Volkswirte sollten sich den Aktienmarkt anschauen, bevor sie Wirtschaftsanalysen erstellen.

      Für den Aktienmarkt gilt dasselbe wie für die Wirtschaft: Amerika steckt Europa an. Damit droht auch der deutschen Börse - nach einer jederzeit möglichen Erholung von einigen Quartalen - eine lange Durststrecke, auch wenn einzelne Aktien schon jetzt nicht mehr teuer oder sogar preiswert sind. Eine Aktienhausse wie in den neunziger Jahren wird es in diesem Jahrzehnt nicht wieder geben. Die Höhe der Dividenden wird zu einem entscheidenden Kriteri-um für die Aktienanlage. In der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg war es selbstverständlich, daß Aktien höher rentierten als Anleihen. Sie sind schließlich auch riskanter.


      Prognose 3: Nach den Aktienmärkten trifft es die Devisenmärkte

      Die drei Währungen, auf die es ankommt (Dollar, Euro und Yen) blieben bisher verschont, sind aber allesamt extrem krisenanfällig, und zwar aus verschiedenen Gründen.

      Für den Yen-Crash sprechen die atemberaubende Staatsverschuldung und das damit verbundene Inflationspotential, das sich bisher im Markt für japanische Regierungsanleihen nicht im geringsten wiederspiegelt. Eine offene Frage ist, ob ein Kollaps der Japanese Government Bonds die Währung mit nach unten zieht, oder ob umgekehrt zuerst der Yen abstürzt. Daß der Tag der Abrechnung so lange auf sich warten läßt, hängt natürlich damit zusam-men, daß Japan der größte Gläubiger der Welt ist. Ich muß auch zugeben, daß das japanische System für westliche Beobachter schwer durchschaubar ist. Japan ist im Grunde eine gelenkte Wirtschaft, keine Marktwirtschaft.

      Der Dollar-Crash ist eher leichter zu prognostizieren. Die USA haben ein jährliches Leistungsbilanzdefizit von rund 500 Milliarden Dollar. Das ist, bezogen auf das BIP, erheblich mehr als Anfang 1985 und weitaus mehr als Anfang der siebziger Jahre - also zu Zeiten, als schon einmal eine rasante Talfahrt des Dollars ausgelöst wurde.

      Dieses Leistungsbilanzdefizit bedeutet, daß die USA mehr verbrauchen als sie produzieren, daß sie mehr investieren können als sie sparen, daß sie Tag für Tag weit über eine Milliarde Dollar importieren müssen - mit einem Wort, daß sie sich vom Rest der Welt finanzieren lassen.

      Weil der Dollar Weltreservewährung Nummer 1 ist, kann das lange gut gehen - bis der Punkt erreicht ist, an dem das Ungleichgewicht nicht mehr tragbar ist, an dem der Rest der Welt nicht mehr mitspielt, an dem die USA selbst an einer Abwertung ihrer Schulden interessiert sind.

      Wir müssen klar sehen, daß die Dollar-Hegemonie untrennbar mit der politischen und militärischen Weltherrschaft der USA verbunden ist. Seit der spanischen Vorherrschaft im 16. Jahrhundert, ja sogar seit den Zeiten des römischen Imperiums, wird der Abstieg einer Weltmacht immer begleitet von Währungsverfall, von Inflation und steigenden Zinsen. England, der Vorläufer der USA, war der letzte derartige Fall. Auch die USA werden letzten Endes diesem Schicksal nicht entgehen.

      Nun zum Euro. In punkto Staatsverschuldung schneidet die Euro-Zone ungleich besser ab als Japan, in punkto Zahlungsbilanz besser als die USA. Nur handelt es sich bei der Euro-Zone weder um eine homogene Volkswirtschaft noch um einen optimalen Währungsraum. In Griechenland hat die Inflation schon wieder 3,6% erreicht, in Portugal ist die Produktivität nur halb so hoch wie in Deutschland, die Skandinavier haben ihre Staatshaushalte im Griff, die Deutschen und Franzosen nicht im geringsten.

      Weil hier zusammengefügt wurde, was nicht zusammenpaßt, werden die inneren Widersprüche dieser künstlichen Euro-Konstruktion aufbrechen - noch in diesem Jahrzehnt. Die Spreads der Staatsschulden werden sich ausweiten, d.h. die Finanzmärkte werden je nach Bonität unterschiedliche Zinsen verlangen. Dann werden einzelne Euro-Länder Schwierigkeiten mit der Bedienung ihrer Schulden bekommen. Gut denkbar ist auch, daß das eine oder andere Land aus dem Euro wieder ausscheidet. Damit ist freilich erst in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts zu rechnen. Daß der Beitritt der osteuropäischen Länder zur Währungsunion den Euro nicht gerade stärken wird, bedarf keiner Erläuterung.

      Über die Abfolge dieser drei programmierten Währungskrisen kann man streiten. Vielleicht kommt erst der Yen an die Reihe, dann der Dollar und zuletzt der Euro. Zeitweise kann das auch, wie in den dreißiger Jahren, die Form eines Abwertungswettlaufs annehmen.


      Prognose 4: Der Stern Amerikas wird sinken.

      Auch das römische Imperium hatte zum Zeitpunkt seiner größten militärischen Ausdehnung unter Kaiser Trajan den Zenit bereits überschritten. Noch ist Deutschland eine "unglückliche Kolonie", um einen amerikanischen Soziologen zu zitieren. Noch ist Europa ein "amerikanisches Protektorat", wie Brzezinski sich ausdrückte. Aber die Verselbständigung Deutschlands und Europas zeichnet sich bereits ab. Die Interessengegensätze werden deutlicher. Schließlich werden sich die Europäer fragen, warum mehr als ein halbes Jahrhundert nach Kriegsende immer noch amerikanische Truppen auf ihrem Boden stehen. Auch Sinn und Zweck der Nato, die sich von einem Verteidigungsbündnis zu einem rein amerikanischen Herrschaftsinstrument entwickelt hat, wird hinterfragt werden.

      Seit dem 11. September 2001 haben die USA einen Weg eingeschlagen, der abwärts führt - das jedenfalls ist die Lehre der Geschichte. Es handelt sich um einen Fall von "Imperial Overreach", von imperialer Überdehnung. Sie verzetteln sich. Sie sind politisch und militärisch an zu vielen Krisenpunkten engagiert. Sie vergessen, daß jedes Machtmonopol Widerstand provoziert - umso mehr, je länger es andauert.

      Damit steigt die Kriegsgefahr weltweit. Kriege brechen aus, wenn eine Weltmacht ihre Position zu verteidigen müssen glaubt (wie England gegenüber Deutschland 1914). Sie brechen aber auch aus in Zeiten von Börsenbaisse und Depression (wie in den dreißiger Jahren).

      Tatsächlich läßt sich seit 1894 ein ungefährer 30jähriger Zyklus nachweisen, der bisher immer mit einer schweren Rezession und kriegerischen Verwicklungen zu Ende gegangen ist.

      Der aktuelle Zyklus begann 1980. Sein kriegs- und krisenanfälliges letztes Drittel hat 2001 begonnen und kann durchaus bis 2010 dauern.



      Prognose 5: Der Sozialstaat in Deutschland wird insolvent.

      Damit steht das System Bundesrepublik in diesem Jahrzehnt vor seiner größten Bewährungsprobe seit 1949. Aufgebaut ist der Umverteilungsstaat auf einer parasitären Bürokratie, auf wirtschaftlicher Unvernunft, auf Täuschung und Selbsttäuschung. Lassen Sie mich das kurz schildern:

      * Zunächst ein Blick auf die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung. 2001 hatte die öffentliche Hand in Deutschland Gesamteinnahmen von 951,5 Milliarden Euro und Ausgaben von 1009 Milliarden. Die größten Posten unter den Einnahmen waren Steuern mit 488,3 Milliarden und Sozialbeiträge mit 383,6 Milliarden. Letztere sind im Prinzip nichts anderes als verkappte Steuern.

      * Der mit Abstand größte Posten auf der Ausgabenseite sind die Sozialleistungen mit 548,1 Milliarden. Wir sehen sogleich, daß die Sozialleistungen sowohl die Sozialbeiträge als auch alle Steuern, die in einem Jahr in Deutschland eingenommen werden, bei weitem übersteigen. Ein grotesker, unhaltbarer Zustand.

      * Die Bereiche in Deutschland, die privatwirtschaftlich organisiert sind, funktionieren in der Regel trotz permanenter staatlicher Behinderung. Die Bereiche, die planwirtschaftlich organisiert sind, funktionieren nicht. Das gilt für Rentenversicherung und Gesundheitswesen. Was sich hier entwickelt hat, ist ein Monstrum. 1957 noch machten die Sozialbeiträge 23,8% vom Bruttolohn aus, heute sind es 41%. Parallel zu diesem parasitären Wachstum wucherte der Steuerstaat. Schätzungsweise 70% der weltweiten Steuerliteratur ist auf deutsch! Trotz der Einführung von Computern ist die Personalstärke dieser Bürokratie um ein Vielfaches gewachsen. Die Bundesanstalt für Arbeit hat 86 000 Beschäftigte - davon sind nur 10% in der Arbeitsvermittlung aktiv. Auf 300 000 Mediziner in Deutschland kommen 145 000 Angestellte der Krankenkassen. 40% der Aufwendungen für staatliches Wohngeld gehen für die Verwaltung verloren. Diese riesige Bürokratie hat längst auch die Parlamente unter ihre Kontrolle gebracht. Im Bundestag sind die Gewerkschaftsfunktionäre, Bürokraten und Berufspolitiker unter sich. Die Wahlen sind zu Ritualen verkommen, die der Perpetuierung des bürokratischen Herrschaftssystems dienen.

      * Die Wähler werden getäuscht und lassen sich täuschen. Nicht einmal die einfachsten Zahlen stimmen. Z.B. wird uns erzählt, daß das Rentenniveau bis 2030 von 70% des letzten Nettogehaltes auf 67% absinken werde. Das klingt harmlos, es bezieht sich freilich auf die rein theoretische Eckrente. In Wirklichkeit bekommen die Haupteinkommensbezieher (von denen mit kleinem Einkommen gar nicht zu reden) schon heute im Durchschnitt nur noch 59% ihres letzten Nettoentgeltes. Die Methoden, mit denen gearbeitet wird, heißen Intransparenz und Angst. Der Umver-teilungsstaat wird bewußt undurchsichtig gehalten, Kostenrechnungen sind schon wegen der ständigen Quersubventionierungen kaum möglich. Die Politiker nähren die Illusion, daß das System mehr ausspuckt, als vorher hineingesteckt wurde.

      * Weil die Leute Angst haben, glauben sie, sie bräuchten die Politiker. Dabei sind diese fast nur noch mit der Scheinlösung oder Verschleppung selbst geschaffener Probleme beschäftigt - und ziehen eben daraus den Nachweis ihrer Existenzberechtigung. Das beste Konjunkturprogramm wäre ein Sabbat-Jahr für sämtliche Politiker.

      Wann wird das System auf Grund laufen? Langfristig muß es scheitern, weil aus demographischen Gründen die Steuer- und Beitragszahler im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung immer weniger werden. Die verheerenden Folgen des Geburtendefizits sind seit langem bekannt, wurden aber in unverantwortlicher Weise ignoriert. Bis 2010 wird die Bevölkerung (ohne Zuwanderung) um 2,5 Millionen abnehmen, danach beschleunigt sich der demographische Zusammenbruch rasant. Bis 2040 wird die Bevölkerung um 18 Millionen geschrumpft sein. Das ist mehr, als heute in den neuen Bundesländern leben.

      Viel schlimmer und tödlich für den Umverteilungsstaat ist die Alterung. Bis 2040 geht der erwerbsfähige Teil der Bevölkerung um 16 Millionen zurück. Daß diese Lücke auch nur zu einem nennenswerten Teil durch Einwanderer geschlossen werden kann, ist eine glatte Lüge.

      Zugegeben, die demographische Katastrophe wird den Umverteilungsstaat in diesem Jahrzehnt noch nicht mit voller Wucht treffen. Das akute, mittelfristige Problem liegt im miserablen Wirtschaftswachstum und den damit verbundenen Steuerausfällen.

      Wenn meine Prognose stimmt, daß die Konjunktur das ganze Jahrzehnt über im Trend schwach bleibt, dann droht dem Sozialstaat schon in diesem Jahrhundert die Insolvenz.

      Was passiert dann? Massive Steuererhöhungen werden zwar versucht, greifen aber nicht mehr, weil sie unter dem Strich zu einer Minderung, nicht etwa zu einer Verbesserung, der Steuereinnahmen führen würden. Ein Zusammenhang, den die bekannte Laffer-Kurve bestens erklärt.

      Andere Möglichkeit: Ein radikaler Umbau des Umverteilungssystems. Dazu müßten vorher dessen Machtstrukturen gebrochen werden, vor allem das Gewerkschaftskartell. Daß eine amtierende Gewerkschaftsregierung die Gewerkschaften entmachtet, ist wohl ein bißchen viel verlangt.

      Bleibt als vorläufiger Ausweg eine Kombination von Sozialkürzungen, Neuverschuldung und Inflation. Die Schulden steigen dann nominal, aber nicht unbedingt real, weil sie gleichzeitig entwertet werden. Geopfert wird dabei der Geldwert. Das ist im Prinzip machbar, seitdem mit dem Euro die Konkurrenz der Währungen in Europa abgeschafft wurde.


      Prognose 6: Die Ära der 68er Geht zu Ende

      Damit kommen wir zum erfreulicheren Teil meiner Prognosen. Die Regierung, die seit 1998 an der Macht ist, rekrutiert sich ideologisch und personell weitgehend aus der Bewegung der 68er. Erst kam die Kulturrevolution, dann die Eroberung der Ämter. Die 68er sind kollektivistisch, anti-liberal, anti-Marktwirtschaft, anti-Familie, anti-christlich, multikulti, partiell anti-national, in jedem Fall aber pro-Staatsknete. Auch diese Generation altert, sie verliert in den kommenden Jahren die geistige Hegemonie, die sie Ende der neunziger mit dem sogenannten "Kampf gegen Rechts" noch einmal zementierten konnte. Sie wird selbstverständlich abtreten müssen. Vielleicht schon 2006, spätestens 2010. Dann schwingt das Pendel zurück zu konservativen, nationalen und liberalen Positionen.

      Wenn das Geburtendefizit erst einmal als Problem Nummer 1 erkannt ist, wird der Wert der Familie wieder entdeckt. Außerdem gilt: Je älter die Bevölkerung, desto größer der Stellenwert der Inneren Sicherheit. Je diffuser und anonymer die EU, desto attraktiver die Nation. Und je weiter wir uns vom 20. Jahrhundert entfernen, desto wirkungsloser wird das Erpressungspotential der deutschen Vergangenheit.

      Es gibt wohl kaum eine bessere Symbolfigur für die Ineffizienz des Linkskartells, als den Berliner Bürgermeister Wowereit - eine narzißtische Null, die mit der Leitung einer konkursreifen Stadt beauftragt wurde. Solche Figuren sind Auslaufmodelle.


      Prognose 7: In Deutschland entsteht ein anderes Parteiensystem.

      Die Überlegung ist einfach und einleuchtend: Wenn sich Volksmeinung und Parteiensystem nicht mehr decken, dann ändert sich in einer Demokratie nicht das Volk, sondern das Parteiensystem.

      Nach einer Allensbach-Umfrage von Anfang 2002 ordnen sich 30% der Deutschen im politischen Spektrum als rechts ein, 31% als links, 36% als Mitte. (Interessant am Rande, daß die Sozialdemokratie im Reichstag von 1912 mit 34,8% nur wenig schwächer war als heute.) Dem Meinungsspektrum entspricht die heutige Parteienlandschaft nicht im geringsten. Der rechte Flügel fehlt. Daß er fehlt, hat nicht zuletzt mit der kulturzerstörenden Hegemonie der 68er zu tun. Sobald diese schwindet, kommt Bewegung in die politische Landschaft.

      Denkbar ist, daß die prinzipiell opportunistische CDU dem neuen Zeitgeist folgt, daß sie wieder einen konservativen und nationalliberalen Flügel herausbildet und damit auch das rechte Spektrum abdeckt. Das wäre die hessische Lösung, der nächste Bundeskanzler hieße Roland Koch. Mit Angela Merkel ist das nicht zu machen. Sie ist ein Produkt der Ära Kohl und repräsentiert die "letzte Schwundstufe des Konservatismus".

      Einen ersten mutigen Vorstoß zur geistigen Wende in der CDU machte der Bundestagsabgeordnete Axel Fischer in einem Interview mit der Zeitschrift Der Selbständige. Er verlangte die Entideologisierung und Enttabuisierung der politischen Debatte und die Überwindung der politischen Korrektheit. "Die Alternativen heißen: Freiheit oder Sozialismus, Pioniergeist oder Vollkaskomentalität, Eigenverantwortung oder Staatsveranwortung, Marktwirtschaft oder Bürokratie."

      Nicht völlig auszuschließen ist auch eine Entwicklung à la Österreich, d.h. die Metamorphose der FDP zu einer nationalliberalen Volkspartei. Dazu gab es 2002 erste Ansätze. Aber auch dies ist ein Generationenproblem. Zumindest ist die FDP eine Option, auf die man achten sollte.

      Vorstellbar ist auch die italienische Lösung, nämlich das Entstehen einer neuen bürgerlichen Partei, die sich national und liberal präsentiert. Eine kollektivistische Bewegung, die sich national und sozialistisch zugleich gibt, wird in Deutschland keine Chancen haben. Alle populistischen und rechten Parteien, die in den letzten Jahren in Europa Erfolg hatten, sind marktwirtschaftlich und freiheitlich orientiert.

      Meine Grundüberlegung ist, daß das herrschende Parteienkartell in der Wirtschaftspolitik, in der Steuerpolitik, in der Bevölkerungspolitik, in der Ausländerpolitik (um nur die wichtigsten Felder zu nennen) versagt hat, daß es reformunfähig ist und daß dieses Versagen in den kommenden Jahren offenkundig werden wird. Dann wird die Öffentlichkeit nach einem Kabinett der Fachleute rufen. In der Politik ist es wie in der Wirtschaft: man kann die Realität nur eine Zeitlang ignorieren, man kann die Bilanzen nur eine Zeitlang fälschen, man kann nicht permanent von der Substanz leben.

      Soweit der Versuch eines Blicks in die Zukunft. Dabei ist das worst-case-Szenario, d.h. das Szenario des schlimmsten Falls, noch nicht berücksichtigt. Es orientiert sich an den dreißiger Jahren. Es setzt voraus, daß das Sozialprodukt nicht für ein paar Quartale, sondern für einige Jahre zurückgeht. Dann würde die Steuerbasis schlicht und einfach wegbrechen, die Sozialleistungen müßten brutal gekürzt werden, die politische Szene würde sich radikalisieren, die Kriminalität würde explodieren, innere Unruhen (auch von Seiten des Millionenheeres arbeitsloser Ausländer) würden ausbrechen, die Bundeswehr müßte eingesetzt werden, die EU könnte samt Euro auseinanderbrechen. Ein solches Szenario mag unwahrscheinlich sein, wir müssen es aber vorsichtshalber in unsere Zukunftsplanung einbeziehen.

      Wie auch immer, vor uns liegen Jahre der Entscheidung. Gefragt ist wieder einmal die Regenerationsfähigkeit des deutschen Volkes.



      (Der Text basiert auf einem Vortrag des Deutschland-Brief-Herausgebers vor dem Club Staat und Wirtschaft.)


      Dr. Bruno Bandulet






      Autor: Dr. Bruno Bandulet (Herausgeber des Goldbriefes: G & M)
      Kontakt: www.Bandulet.de, info@deutschlandbrief.net
      Quelle: "Deutschland Brief", Ausgabe Dezember 2002
      Stand: 12/2002,




      Alle Angaben ohne Gewehr oder ähnliche Waffen.

      Nur so hereingestellt.

      Seine Majestät und Hochwohlgeborenheit von und zu Sir Banolo übernimmt keine Haftung
      für den Inhalt dieses Textes, auch wenn seie Exzellenz in dem fettgedruckten Teil
      seine heimlichen Wünsche wiederfindet, und auch erst gar nicht den Versuch unternimmt diese zu leugnen.




      B.:cool:
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 18:18:31
      Beitrag Nr. 2.655 ()
      Die republikanischen Defizit-Spendierhosen sind im Amt:

      http://story.news.yahoo.com/news?tmpl=story2&cid=514&ncid=51…

      "Bush`s fiscal blueprint will estimate this year`s deficit at $307 billion, with the 2004 shortfall dipping only to $304 billion, said congressional and administration officials speaking on condition of anonymity. Until now, the historic high was $290 billion in 1992, when Bush`s father was president.

      Und wie prophezeiten die Experten (alias helmut_kohl) hier im Thread:

      Am 13.7.01:
      "Wie ich ja weiter unten schon gezeigt habe, hat die amerikanische Bundesregierung kein Verschuldungsproblem, sondern eher ein Entschuldungsproblem"

      Am 17. 3. 01:
      "Ja ich rechne mit Zinserhoehungen ab Anfang 2002, vorausgesetzt, die US Oekonomie erholt sich von ein oder zwei schwachen Quartalen. Ich rechne insbesondere mit ‘nur’ 50 Basispunkten Reduktion am 20. Maerz, und vielleicht nocheinmal 25 Punkten danach ...

      Am 20.11.01
      "Was ist Dir lieber, jemand der relativ viel Ahnung hat und das auch deutlich macht, oder jemand, der Null Ahnung hat, hier irgendeinen Nonsens zusammenschreibt"


      Sic Transit Gloria Mundi.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 02.02.03 19:29:17
      Beitrag Nr. 2.656 ()
      @ coubert

      #2646

      > Deswegen ist es nebenbei bemerkt grundfalsch, auf Volkswirte zu hören, wenn man Aktien kauft. Umgekehrt ist es richtig: die Volkswirte sollten sich den Aktienmarkt anschauen, bevor sie Wirtschaftsanalysen erstellen.
      <


      Sollte sich unser helmi `mal zu Herzen nehmen.

      B.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 10:01:38
      Beitrag Nr. 2.657 ()
      © Dr. H. Böttiger und Harry Zingel
      Der Spatz im Gebälk
      Quergedacht: Was viele denken aber wenige auszusprechen wagen
      Anstößige Texte zum Runterladen und Weiterverbreiten


      Diese Seite darf beliebig kopiert, gespeichert
      und weiterverbreitet werden,
      solange ihr Inhalt unverändert
      und die Bezugsquelle genannt wird.
      Adresse dieser Seite im WWW:
      http://www.spatzseite.de
      In der kaiserlosen, der schrecklichen Zeit
      warteten die Deutschen, daß er wiederkäme,
      nicht der Christus am Ende der
      Tage. Das Leben machte damals zu viel
      ?groß Freud?, es sollte weitergehen. Man
      wartete auf Kaiser Rotbart, den großen
      Friedrich, unter dem es ihnen am besten
      gegangen war. Damals waren sie siegreich,
      geachtet, es ging ihnen wirtschaftlich
      gut, weil die mittelalterliche Klimakatastrophe
      (im Schnitt 0,8° wärmer als
      heute) gute Ernten brachte, und sie genossen
      Rechte wie kaum ein Volk sonst
      auf Erden. Die Demokratie war ohne
      Stimmzettel ausgeprägter als heute. Man
      traf sich, erörterte und legte fest, was die
      Größeren und Großen zu tun hatten. Das
      galt vor allem für Kriege und Kosten.
      Diese Zeit wurde lange nicht vergessen
      und wieder herbeigesehnt, als andere
      Institutionen und Interessen die ?deutschen
      Freiheiten? zerstört und das heilige
      Reich profanisierten.
      Heute ist das alles vergessen und die
      meisten zu glauben, was man ihnen eingebleut
      hat: wir hätten die Demokratie
      erst zu lernen und das ausgerechnet von
      den Angloamerikanern. Deren Demokratie
      ist kaum mehr als ein schlaues System,
      um kleine naive Leute mit Tricks,
      Ösen und viel Verfahrungsfragen dahin
      zu bekommen, wohin sie gar nicht wollen.
      In dieser Demokratie hat nur noch
      eine Partei Zulauf, die der Nichtwähler.
      Denn hinter dem Make-up auf dem Wahlplakat
      oder im TV erkennt man die Person
      nicht mehr und nicht ihre Politik, die
      sie selbst nicht kennen, weil der neue
      Anruf von oben noch nicht der letzte war.
      Daß sich der Kyffhäuser auftut, darauf
      hofft heute niemand. Daß aber eine Epoche
      zu Ende geht, weiß jeder, nur will es
      nicht jeder wahrhaben. Es ist wie beim
      eingebrochenen Schlittschuhläufer: Auch
      der will zuerst nicht glauben, daß er tatsächlich
      ins eiskalte Wasser rutscht, bis
      seine Kälte ihn aus dem Traum ?das darf
      nicht wahr sein? aufschreckt, und ihn
      antreibt alles zu tun, um aus der Lage
      herauszukommen.
      Daß wir unser Gesundheitssystem nicht
      mehr bezahlen können, daß für die Schulen
      das Geld knapp wird und bei allem
      eingespart werden muß, was nach neuer
      produktiver Initiative aussieht wie z.B.
      beim Transrapid, zeigt, daß das Ende der
      Fahnenstange nicht mehr weit ist. Bei der
      Führungsmacht des Westens ist das noch
      offensichtlicher. Am 8. Januar strahlte
      CBS-TV sechzig Minuten lang eine Sendung
      über die ?Neue Depression? aus.
      Man zeigte die Wiederkehr der Suppenküchen
      aus den zwanziger Jahren mit
      Schlangen von 896 Hungrigen vor nur
      einer Suppenküche, etwa der in Marietta,
      in Ohio. Die Hungrigen mußten bis zu 5
      Stunden anstehen, bis sie etwas bekamen.
      Im Staate Ohio stieg die Zahl der
      Hilfsbedürftigen exponentiell von 2 Millionen
      im Jahr 1999 auf 4,5 Millionen im
      letzten an.
      Bedürftig sind nicht nur Langzeitarbeitlose,
      sondern Leute, denen die Hypothekenkosten
      ihrer Wohnung und die Gesundheitskosten
      über den Kopf gewachsen
      sind. Bei 40% derer, die um eine
      Mahlzeit am Tag anstehen, arbeitete
      wenigstens ein Familienteil ?full time?.
      Man befragte die Leute: einer hatte über
      dreißig Jahre bei Goodyear gearbeitet,
      dann schloß der Betrieb. Ein anderer, ein
      pensionierter Offizier der Nationalgarde,
      hatte einen Schlaganfall, die Arztkosten
      zehren die Rente auf. Ein anderer arbeitet
      voll für 7,5 US$ die Stunde, kann aber
      Frau und vier Kinder nicht ernähren. 50%
      der Lebensmittelhilfe geht an Kinder. Das
      US Landwirtschaftsministerium stellte
      fest, daß 12 Millionen Kinder in den USA
      - jedes sechste - Hunger leidet. Für viele
      ist die Schulspeisung die einzige Nahrung,
      die sie am Tag bekommen.
      Die Hälfte der 290 Millionen Amerikaner
      leben auf Pump von Tag zu Tag und
      hoffen auf den Job, der es ihnen? Amerikanischen
      Haushalte haben inzwischen
      eine Kreditbelastung von 8,38 Billionen
      (engl. Trillionen!), das sind 80.000 US$
      pro Haushalt. 6,04 Billionen US$ sind als
      Hypotheken auf die eigene Wohnung
      gezogen, 2,34 Billionen laufen über Kreditkarten
      und andere Konsumentenkredite.
      Banken verschicken Jahr für Jahr
      25 Milliarden Kreditangebote an die Haushalte,
      pro Haushalt etwa 250 pro Jahr,
      um zur Kreditaufnahme zu ermutigen.
      Doch der Lebensstandard fällt ? wenn
      man von 20% der Gutverdiener absieht -
      Weltuntergang ? Welterneuerung:
      Vom Jammern
      der Deutschen
      Avatar
      schrieb am 03.02.03 10:14:33
      Beitrag Nr. 2.658 ()
      © Dr. H. Böttiger und Harry Zingel
      02.02.2003
      DIESE WOCHE
      In diesem hochaktuellen Beitrag beleuchtet
      der Spatz die Geschichte der
      sozialen Sicherung und findet heraus,
      weshalb Kriege erforderlich sind, von
      Zeit zu Zeit die Wirtschaft neu auszurichten,
      d.h., insbesondere wieder
      unter amerikanische Vorherrschaft zu
      bringen. Das System von Bretton
      Woods, der Yom Kippur Krieg und die
      ?Ölkrisen? der 70er Jahre erscheinen
      in einem neuen, und wie es der Leser
      gewohnt ist, unkonventionellen Zusammenhang.
      DIESE SEITE

      Diese Seite darf beliebig kopiert, gespeichert
      und weiterverbreitet werden,
      solange ihr Inhalt unverändert
      und die Bezugsquelle genannt wird.
      Adresse dieser Seite im WWW:
      http://www.spatzseite.de
      Die Sozialversicherung begann nicht erst mit
      Bismarck. Sie war da, so lange es Menschen
      gab. Ein mittelalterlicher Bauer übernahm zum
      Beispiel den Hof seines Vaters und zahlte an
      diesen den ?Kredit?, den er mit der Übernahme
      des funktionierenden Betriebs aufgenommen
      hat, in Form von Altersruhegeld zurück. Der
      Bauer erzog auf seine und seiner Frau Kosten
      selbst Kinder, macht sie tüchtig. Das war sein
      Beitrag in die Altersversorgung. Er hatte allerdings
      ein anderes Sicherheitsproblem: Völkerwanderer
      und Andere, die ihm das Land streitig
      machen wollten. Hier gibt es einen Zusammenhang,
      an den man ungern erinnert wird. Mit
      wachsender gesellschaftlicher Arbeitsteilung
      wurde das erste, das grundlegende Sozialversicherungsverhältnis
      komplexer und abstrakter,
      darüber vergaß man das zweite. Damit
      das erste wegen der zu geringen Einkommen
      für Arbeiter nicht unterbrochen wurde, entwickelte
      man unter Bismarck die verpflichtende
      Sozialversicherung für Geringverdienende.
      ?Vermögenden? blieb es freigestellt, sich zu
      versichern, oder es zu unterlassen.
      Bei den Versicherungen sammelt sich das Geld
      der einen an und floß zur Versorgung der anderen
      ab. Sicherheit, daß das in Krisenzeiten
      auch so sein würde, bot ein bei der Versicherung
      angesammeltes Vermögen. Es war den
      Versicherungen nicht freigestellt, wie sie das
      Geld der Versicherten vermögenswirksam anlegen
      konnten. Es sollte ?sicher? angelegt sein
      und das hieß, es wurde in Dinge und Unternehmungen
      investiert, die für die Gesellschaft überlebenswichtig
      waren, in Immobilien und wesentliche
      Versorgungsunternehmen. In diesen
      Bereichen wurde aber zu wenig ?Geld verdient?.
      Das große Geld brummt in der New Economy,
      meinten schließlich auch die Versicherer?
      In letzter Zeit streichen Lebens- und Altersversicherer
      die versprochenen aber nicht garantierten
      ?Überschußanteile? mehr und mehr
      zusammen. Die Versicherten wundern sich,
      wie gering der ?Garantieanteil? ihrer Versorgung
      ist. Die Versicherer hatten über die Jahre
      gewaltigen Aktienbesitz als ?Sicherheit? angesammelt.
      In England besitzen sie (nach London
      Times vom 28.1.) 40% aller britischen Aktien,
      anderswo ist es kaum anders. Nun hat sich in
      England, wie anderswo, der Aktienwert seit
      1999 halbiert und demnach auch das Vermögen
      und die Rücklagen der Versicherer. Außerdem
      sind Krisenzeiten nicht gerade Zeiten, in
      denen man Papiere verkaufen sollte. Gehen die
      Versicherer ans ?Eingemachte?, stellen sie fest,
      daß hier einiges faul geworden war. Das
      wiederum stellen die Aktionäre der Versicherungen
      fest und verkaufen ihre Aktienanteile;
      und so erklärt sich, daß die Aktien der Versicherer
      in den letzten Tagen in den Keller rutschen
      und der Chef der amtlichen Finanzaufsicht
      Englands (FSA) Sir H. Davies mit englischem
      understatement zugeben mußte: ?Dies sind
      schwierige und herausfordernde Zeiten für
      Lebensversicherer und ihre Versicherten? (Guardian
      28.1.).
      Nun müssen wenigstens die vertraglich ?garantierten?
      Zahlungen an die Versicherten weitergehen.
      Woher nehmen und nicht stehlen? Nun,
      warum so unanständige Wörter in den Mund
      nehmen? Die Bank von England kann ja auch
      Geld drucken, wer will da gleich von ?stehlen?
      reden. Der Wert des Geldes schwindet dabei
      langsamer als die Opfer es merken. Aber auch
      die Gelddruckerei hat ihre Grenzen; die festzustellen
      haben sich gutbezahlte Wirtschaftswissenschaftler
      redlich bemüht.
      In den USA gibt es eine staatliche Stelle, die
      Versicherte vor der Pleite ihrer Versicherung
      schützen soll: Die Rentenzahlungs-Garantiegesellschaft
      (PBGC). Sie soll sicherstellen, daß
      etwa 44 Millionen Arbeiter, die über Sozialversicherungen
      ihrer Arbeitgeber versichert sind,
      bei Betriebspleite nicht ihre Rente verlieren.
      Der Chef der Firma, Steve Kandarian, legte den
      Geschäftsbericht des Jahres 2002 (vom
      1.10.2001 bis 30.9.2002) vor. Das Geschäftsjahr
      begann mit 7,73 Mrd. US$ Überhang und
      endete mit 3,64 Mrd. US$ Defizit. Der wirtschaftliche
      Erfolg: 11,37 Mrd. Miese in einem
      Jahr, ?der größte Verlust in der Geschichte der
      Bundesversicherungsgesellschaften? der USA.
      Man mußte unter anderem die Betriebsrentenkassen
      der drei großen Stahlfirmen, LTV, National
      Steel und Bethlehem Steel übernehmen.
      In diesem Jahr stehen die Kassen großer USLuftfahrtgesellschaften
      an. PBGC soll noch
      über 24,43 Mrd. US$ Reserven verfügen. Die
      wären in zwei Jahren aufgebraucht, wenn es
      weiter geht, wie im letzten. Was aber, wenn die
      Firma ihre Reserven liquidiert, um ihren Zahlungsverpflichtungen
      nachzukommen. Der Wert
      der Reserven schrumpft ja nicht nur mit den
      Einnahme-Unterschüssen, sondern auch beim
      Verkauf der Papiere, der ihren Marktwert senkt.
      Wenn das Rentenkonzept platzt, verlieren die
      Bezugsberechtigten der Betriebskassen ihre
      Rente ? und dann könnten Steine fliegen?
      Wo bleibt die Sicherheit? Beim mittelalterlichen
      Bauern lagen die Dinge klar auf der Hand. Die
      einzige Sicherheit bot dem das Schwert in der
      Hand und der Arbeitsertrag, denn ohne ihn
      bekam der Altenteil keine Altersversorgung und
      konnten die Versicherungszahlungen in die Arbeitsfähigkeit
      der nachwachsenden Generation
      nicht aufrechterhalten werden. Was sichern
      Aktien, Bonds Obligationen Pfandbriefe
      etc.? Sie versprechen etwas, schaffen aber
      nichts. Was Versprechungen wert sind, das
      haben erst kürzlich die Balkanvölker kennenlernen
      müssen. Vom versprochenen Wieder-
      Von Sicherheit und Versicherung:
      Wie steht es um unsere
      Sicherheit wirklich?
      aufbau lebten bisher nur einige transnationale
      Bürokraten - die aber nicht schlecht.
      Arbeitserträge werden ein Problem, wenn sich
      niemand mehr die Erträge der Arbeit leisten
      kann oder leisten will, weil die falschen Dinge
      produziert wurden, zum Beispiel Handys, Windmühlen
      oder Verwaltungsschikanen unserer
      aufgeblähten und unterbeschäftigten Regierungsapparate.
      Deshalb wünscht sich Dr. Scheer
      von den Grünen auf einer Kundgebung am 14.
      Januar in Hannover im Beisein des niedersächsischen
      Umweltministers Jüttner (SPD)
      wieder ?klare Verhältnisse?. Wie die Nationalsozialisten
      aber aus angeblich anderen Gründen,
      also eher wie Herr Morgenthau, fordert er
      für Deutschland die Abkehr von der fossile
      energieverbrauchenden Industrie und die Rückkehr
      zur regenerativen Bauerngesellschaft. In
      ihr ist ? wie gesagt ? alles überschaulicher, ob
      deshalb auch sicherer und ausreichend, ist zu
      bezweifeln. Unsere verpönten Vorfahren waren
      da noch anderer Meinung und strengten
      deshalb ihre naturwissenschaftlich-technischen
      Erfindungsgaben an.
      Bleiben wir bei dem Teil der Fakten, den die
      Regierung der Führungsmacht zu verantworten
      hat, die letztinstanzlich die Sicherheit bietet.
      Wir hörten nach langer schleichender Anhäufung
      von Staatsdefiziten und Haushaltsklemmen
      der Regierung plötzlich unter Clinton
      etwas von riesigen Haushaltsüberschüssen,
      die sich bis zum Jahr 2005 zu gewaltigen Beständen
      an Zahlungsmitteln anhäufen sollten.
      Die Zahlen sind unerheblich, weil sie ohnehin
      vom Nachfolger gekonnt und schnell wieder
      weggeschmolzen wurden. Nun erwartet Mitchell
      Daniels der Chef vom Amt für Haushalts-Management
      (OMB) in echt american understatement
      im laufenden Jahr ein Defizit von
      rund 330 Mrd. US$ das wären noch etwa 3%
      des erwarteten Brutto-Inlandprodukts. Noch vor
      einem Jahr lag es nach Angaben des OMB bei
      nur 109 Mrd. US$. Es hat sich übers Jahr also
      verdreifacht. Es liegt aber immer noch beim
      Richtwert der Maastrichter Verträge Europas,
      ist also geringer als das, was ?Schuldenabbauer?
      Eichel an Neuverschuldung einzufahren
      gedenkt. Wie Bush das Geld mit Steuerabbau
      und Waffenkäufen durchgebracht hat, ist
      bekannt, interessanter wäre es zu wissen, wie
      es zuvor zu den plötzlichen Haushaltsüberschüssen
      gekommen war. Ließe sich das nicht
      wiederholen?
      Nun wie fast alles, was in der US-Wirtschaft zur
      Zeit abläuft, handelte es sich auch bei diesen
      Überschüssen um einen Buchungstrick. Auch
      die gehören zum Thema Sicherheit und seinen
      erwähnt. Inzwischen sind über 919 Firmen dabei
      ertappt worden, ihre Bilanzen der Börsenstimmung
      wegen gefälscht haben, darunter
      auch große Finanzhäuser der Wallstreet. Sie
      haben, im US-Recht zulässig, sich für 1,4 Mrd.
      US$ von weiteren Untersuchungen ihres
      Treuhandbetrugs freigekauft. Nun wollen sie
      dieses Geld von ihren beiden großen Versicherungen
      AIG und Chubb wieder bekommen.
      Wozu hat man denn einbezahlt? Der Streit ist
      noch nicht entschieden. Doch zurück zu den
      Haushaltsüberschüssen, bei denen die Versicherung
      direkt im Spiel ist. Überschüsse wies in
      den USA ein ?vereinigter? Haushalt aus. Vereinigt
      wurden der reguläre Haushalt aus staatlichen
      Ausgaben und Steuereinnahmen mit dem
      Fonds des Sozialversicherungstrusts. Die Überschüsse
      der Sozialversicherung wurden herangezogen,
      um den schäbigen Staatshaushalt
      besser aussehen zu lassen. Nun schaut beides
      zusammen schlecht aus, und man fragt sich in
      den USA, wer kommt für unsere garantierten
      Renten auf.
      Natürlich fehlt es nicht an Schuldzuweisungen.
      Von Steuerabbau und Rüstungskosten war
      bereits die Rede. Natürlich werden in den USA,
      wie bei uns, ?steigende? Krankenkosten genannt.
      Die für das entsprechende Programm in
      den USA, ?Medicaid?, zuständige Kaiser-Kommission
      kündigt daher drastische Kürzungen
      der staatlichen Zahlungen an, die 47 Millionen
      darauf angewiesenen Geringverdienenden
      zugute kommt. 24 Millionen davon sind Kinder
      und über 13 Millionen Alte und Behinderte. Man
      streckt das ganze, in dem man, wie hier, immer
      mehr Leistungen aus dem Versorgungskatalog
      streicht, etwa Zuschüsse für Brillen, Zahnersatz,
      Rollstühle, Prothesen usw. Die Schließung
      von Altenpflegeheimen steht an, weil sie
      sich ohne staatliche Bezuschussung nicht mehr
      tragen und vieles der Art.
      Trotzdem kündigte der US-Präsident, nach dem
      einzigen Bibelspruch, den er sich als ?wiedergeborener
      Christ? gemerkt zu haben scheint:
      ?Wer hat dem wird gegeben, wer aber nicht
      hat??, weitere Steuersenkungen auf Wertpapiergewinne
      an und behauptet steif und fest:
      ?The economy is just fine?. Wird nicht zu wenig
      geschafft und geerntet, fragt man sich, litten
      darunter nicht die zahlungsfähige Nachfrage
      nach Wertpapieren (und daher ihr ?Wert?), das
      ?Konsumentenvertrauen?, die Kreditrückzahlungen
      und die Einzahlungen in die Versicherungskassen?
      Man kann sich in der modernen
      Ökonomie, dank vieler nach allen Seiten
      geworfener ?wirtschaftswissenschaftlicher? Nebelkerzen
      mit bunt bedrucktem Papier eine
      Zeitlang darüber hinwegtäuschen, daß alles
      schließlich immer auf den einfachen Satz hinausläuft:
      Ein Schnitzel das nicht produziert wird,
      kann man nicht verteilen. Moderner formuliert
      und weniger klar heißt er, ?ein Schnitzel für das
      nicht bezahlt werden kann, wird nicht produziert?.
      Da hilft keine Arbeitsbeschaffung, die nur
      beschäftigt aber nichts schafft. Wenn man,
      statt Windmühlen bauen zu lassen, sich der
      Einfachheit halber auf Steuererleichterungen
      zurückzieht, kurbelt man nur den Wertpapierhandel
      an, und nicht einmal den, weil die Schulden
      so groß sind, daß sich in ihrem Faß der
      Boden nicht mehr erkennen läßt.
      Steuererleichterung war das eine, ?Aufrüstung?
      das andere. Gibt es auch dafür einen Grund?
      Genug, möchte man meinen und blickt sorgenvoll
      nach dem Irak. Keiner kann ernsthaft davon
      reden, der Irak stelle ein Sicherheitsproblem
      dar. Es gibt aber ein Sicherheitsproblem. Wir
      haben davon gesprochen. Was hat ein Irakkrieg
      damit zu tun? Er verschlingt nur weitere
      Geldsummen und verschlimmert die Unsicherheit,
      sollte man meinen. Man rechnet mit 50
      Mrd. US$ an Steuergroschen, um die Truppen
      ein Jahr am Golf zu unterhalten. Die Kostenvoranschläge
      für den Krieg belaufen sich auf 200
      bis 600 Mrd. US$. Rentiert sich das?
      Sicherheit gibt es, sagten wir, wenn genügend
      Versorgungsmittel geschaffen werden. Wer das
      nicht selbst besorgen will, muß andere für sich
      schaffen lassen, lehrt die Menschheitsgeschichte.
      Das bisherige Bretton Woods-System
      machte den USA diese Beschaffung leicht.
      Sie mußte nur Dollar drucken und andere Länder
      dazu bewegen, diese Dollars zu kaufen und
      als ?Währungsrücklage? unter die Matratze ihrer
      Notenbank zu legen. Im August 1971 war
      diese Möglichkeit zu Ende. Die Matratzen waren
      voll. Jetzt mußte mit dem Yom Kippur Krieg
      und der Öl-Krise die Dollarnachfrage neu angekurbelt
      werden. Es gelang. Das kam 1982 an
      sein Ende. Inzwischen waren die meisten Länder
      so verschuldet, daß man ihnen über den
      Internationalen Währungsfond und seine Auflagen
      die Wirtschaftspolitik im Lande und vor
      allem den Preis der Dollar zur Schuldenrückzahlung
      diktieren konnte. Das hat dem
      freiheitlichen Amerikabild in den Ländern geschadet
      und die Position der dort mit Hilfe von
      Geheimdiensten eingesetzten und gehaltenen
      Regierungen untergraben. Wie weiter anschaffen?
      Wer nicht selbst arbeiten will, muß andere für
      sich schaffen lassen. Das begann mit Kain und
      Abel. Sie kennen die Geschichte. In der wirklichen
      Geschichte war es natürlich umgekehrt.
      Der Vieh-Nomade Abel versklavte den Hackbauern
      Kain, ließ ihn für sich arbeiten und
      bezahlte mit dem Schutz vor Terroristen und
      vor allem vor den eigenen Dummheiten, die er
      begehen würde, wenn ihm die Fron zu lästig
      wird. Sie wurde es damals, und wird es heute
      wieder! Sie sollten sich an die beiden schon oft
      zitierten wirtschaftlichen Grundtatsachen erinnern,
      die Sie nicht glauben wollen, weil sie in
      keinem Fachbuch stehen: Ein Kredit ohne die
      Pistole, mit der er zurückgefordert werden kann,
      ist ein Geschenk? Die alten Wikinger, die Vorfahren
      der angloamerikanischen Handels- und
      Finanzelite, bestimmten die Preise durch einen
      Blick erst auf die eigenen Waffen und dann auf
      die der Männer auf der Stadtmauer und dann
      wußten, was sie für ihre Waren verlangen konnten.
      Die Rüstung hat also ihren Sinn.
      Nicht immer genügte ein Blick - auch heute
      nicht. Manchmal muß man dem Blick unvernünftig
      widerborstiger Leuten andere sinnliche
      Erfahrungen folgen lassen, um sie daran zu
      erinnern, daß der Markt beschlossen hat, daß
      sie diejenigen sind, die freiwillig anzuschaffen
      haben. Und dann sind da noch die Schakale,
      die hoffen, daß bei dem Gemetzel auch für sie
      etwas herausspringt. So zum Beispiel jene europäischen
      und anderen Staatsoberhäupter und
      ihr Gefolge, die meinen, man müsse die USA in
      diesem anstehenden Irakkrieg auf jeden Fall
      unterstützen. Erstaunlich, daß wenigstens in
      dieser Frage unsere Regierung einmal nicht
      mitheult. Aber gibt uns das schon die Sicherheit,
      die wir heute zwar nicht mehr verdient
      dafür aber um so nötiger haben?
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 16:47:30
      Beitrag Nr. 2.659 ()
      @ Schieler

      Die Anzahl der Beitraege der Amerika-Hasser verhaelt sich umgekehrt proportional, die Qualitaet proportional zur wirtschaftlichen Lage Deutschlands.


      @ Coubert

      "Wie ich ja weiter unten schon gezeigt habe, hat die amerikanische Bundesregierung kein Verschuldungsproblem, sondern eher ein Entschuldungsproblem"

      Hatte sie damals auch.

      "Ja ich rechne mit Zinserhoehungen ab Anfang 2002, vorausgesetzt, die US Oekonomie erholt sich von ein oder zwei schwachen Quartalen. Ich rechne insbesondere mit ‘nur’ 50 Basispunkten Reduktion am 20. Maerz, und vielleicht nocheinmal 25 Punkten danach ...

      Das statement war, dass Zinssenkungen zu Ende sind, wenn rasche Erholung.

      "Was ist Dir lieber, jemand der relativ viel Ahnung hat und das auch deutlich macht, oder jemand, der Null Ahnung hat, hier irgendeinen Nonsens zusammenschreibt"

      Ich weiss: Coubert mag die Ahnungslosen lieber als mich.


      @ banolo

      Na toll. Unser Freund banolo ein verkappter Fan vom Kaiser. Ist immer wieder schoen, wenn sich die ultra-linken und die ultra-rechten in ihrem gemeinsamen Kampf gegen den Kapitalismus und die USA vereinigen.

      Es war einmal ein Land, das hatte die stärkste Armee weit und breit,

      Da wird dem Diederich Heßling so richtig warm ums Herz:


      Es hatte einen Kapitalmarkt, auf den man unbesorgt auf Sicht von 30 Jahren in Anleihen investieren konnte und dabei keine Kaufkraftminderung riskierte, denn das Geld blieb auch in der nächsten Generation stabil.

      Wieviel war von Deinem 1912 investierten Geld denn im Jahre 1942 noch uebrig?

      Und der Staatsanteil am Sozialprodukt - das ist das Erstaunliche - erreichte gerade einmal 14%.

      Wie hoch war der Staatsanteil in den USA zu diesem Zeitpunkt?

      Heute haben wir statt des Goldstandards eine europäische Zwangswährung, von der niemand sagen kann, wie lange sie hält und was sie in Zukunft wert sein wird.

      Wie lange hat denn der Goldstandard gehalten? Warum hat der Goldstandard die great depression nicht verhindert?


      @ Stormy

      Eine Gruppe von Passagieren auf dem Dampfer Deutschland, der gerade am Sinken ist, diskutiert darueber, ob wohl der Dampfer USA auch sinkt. Belege haben sie dafuer nicht, aber sie sind sich trotzdem sicher sicher, dass wenn die USA sinkt, sie garantiert schneller sinken wuerde. Gluck. Jetzt sindse leider ertrunken, weil sie vor lauter Diskutieren verpasst haben ins Rettungsbot zu steigen.


      @ ATDT

      Da du, wenn ich mich recht erinnere, weiter hinten im Thread die fiktiven Mieten mit roundabout USD 700 Mrd. tituliert hast müßten bei +/- 0,1% Auswirkung 700 deutsche Billonen an GDP rauskommen.

      Ich sprach von 0.1% bei den Wachstumsraten, nicht bei absoluten Zahlen. LESEN LERNEN, dann kritisieren, bitte.


      @ AntonChesus

      Du meinst die hedonic-behandelten Wachstumsraten (zB der Computer), die misleading sind und so nicht in das GDP eingehen? Letzte Woche hat das von deiner Seite noch anders geklungen. Frei nach Konrad Adenauer: Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?

      Misleading bedeutet nicht, dass die Wachstumsraten misleading sind, sondern die absoluten Zahlen. Das hast Du nicht verstanden, bzw. willst Du nicht verstehen, weil Du krampfhaft versuchst, in meine Ausfuehrungen Inkonsistenzen reinzudeuten, indem Du mal eben die Ausfuehrungen des BEA uminterpretierst.

      Wie auch immer das berechnet wird. Es scheint, daß sich der nominale Rückgang ab Anfang 2001 durchschlägt. 0.07% sind immer noch 7 Mrd$ dazu bei einem nominalen Rückgang von 1 Mrd$.

      Wow! Wir streiten uns hier um 8 Mrd. Dollar, von denen ca. die Haelfte nicht einmal aus Hedonics kommt.

      Es ist anzunehmen, daß es dann 2003 und 2004 umso stärker wieder nach oben geht.

      Und wieso ist das anzunehmen?

      Zeile1: Von den letzten 40 Jahren hatte das Jahr 2001 das schlechteste nominale Wachstum (2.6%) und 2002 das dritt-schlechteste (3.6%). Und das alles inklusive stark gestiegener Militärausgaben (Zeile 77). Die Zinsen sind auch schon lange genug weit unten. Also alles kann in der neoliberalen Musterökonomie nicht richtig gelaufen sein.

      An diesem Absatz sieht man mal wieder, dass entweder keine Ahnung hast, oder hier mutwillig die Zahlen so hinbiegst wie sie Dir gerade passen:

      1: Vergleiche nominaler Wachstumsraten sagen nichts ueber wirtschaftliche Leistung aus. Sonst waere ja Deutschland im Jahr 1922/23 die Modell-Oekonomie schlechthin. 1974, 1975, 1980 gab es jeweils in den USA 8% nominales Wachstum, aber Du willst doch nicht sagen, dass diese Jahre sonderlich erfolgreich waren, oder was?

      2: Ausgaben fuer National Defense landeten als % des GDP im Jahr 2000 auf dem absoluten Tiefpunkt. In den 60er Jahren noch bei um 10%, waren’s im Jahr 2000 noch gerade 3.82%. Leichter Anstieg seit dem: Auf 4.29% des GDP. Ich wuerde eher sagen, dass GDP trotz historisch niedrigerer Ruestungsausgeben einigermassen ordentlich waechst.

      Also können wir wenigstens ausschließen, daß ein Anstieg der Bruttoschulden zu einer Abnahme der Nettoschulden führt.

      Ausschliessen koennen wir anhand der Bruttoschulden gar nichts. Wir wissen aber auch so, dass die Nettoschulden gestiegen sind.


      @ landing_zone

      Wenn bestimmte Leute darauf bestehen, daß a) einwandfreies Wachstum da ist und gleichzeitig b) die beschriebenen Purzelzahlen existieren, dann ist klar, daß wahrscheinlich entweder a) oder b) daneben liegt.

      Ich suche einen Freiwilligen, der unserem leicht zurueckgebliebenen Freund LandingZone erklaert, was der Unterschied zwischen Aktienkursen und GDP-Wachstum ist und wie gross (oder klein) der Anteil von Unternehmensgewinnen am GDP nach Verteilungsrechnung ist. Voraussetzung: Hauptschulabschluss sollte reichen.


      @ derunsichtbarefreund

      wachstum 0,7 % beinhaltet sind gestiegene militärausgaben von 11 % . zieht man die ab, außer billy plant permanentausgaben in diesem bereich bleibt minus im BIP. basta, ende und aus,

      Die Diskussion ist auf dem niedrigsten seit langem Niveau angelangt: “Rechnen wir alle positiven Komponenten aus dem GDP-Wachstum raus, dann schrumpft die Wirtschaft.”


      @ Coubert

      Bleibt die alte Frage: wenn sich Hedonics kaum auswirkt (sic), warum dann das ganze Gezerre?

      Bleibt meine alte Antwort: Hedonics wurde nicht erfunden um Zahlen zu frisieren, sondern um besseren Aufschluss ueber reale Wachstumsraten bestimmter Komponenten zu bieten.
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 17:08:47
      Beitrag Nr. 2.660 ()
      > Hatte sie damals auch.
      Leider halt nur sehr kurzfristig. Dann kamen die Reps-Spendierhosen an die Macht.
      Aber wenn man so will, hat sie hat heute ein noch gösseres Entschuldungsproblem. LOL

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 17:21:16
      Beitrag Nr. 2.661 ()
      bimbes
      grad verabschiedet sich dein system corporate USA , wat nu ????

      DUF
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 18:10:48
      Beitrag Nr. 2.662 ()
      > Eine Gruppe von Passagieren auf dem Dampfer Deutschland, der gerade am Sinken ist, diskutiert darueber, ob wohl der Dampfer USA auch sinkt

      Es ist beinahe schon tragisch, wenn man einer tauben Nuss mit viel Mühe VWL beibringen lässt (Danke, amerikanische Freunde, dass ihr den Drecksjob übernommen habt), und dann werden Volkwirtschaften mit "sinkenden Dampfern" verglichen.

      Weder sinken Volkswirtschaften wie Dampfer, noch gehen sie pleite. Sie schrumpfen, stagnieren oder wachsen. Aber sie verschwinden nie. Ausser im Falle, in dem das zugehörige Volk ausgerottet wird. (z.B. Ureinwohner).

      So dümpelt z.B. Japan schon lange mies dahin (und andere, weniger weit entwickelte VWen schliessen sich mittlerweile an), von einem Untergang oder so zu sprechen ist natürlich blanker Unsinn. Im Gegenteil, die Qualität der jap. Industrieprodukte hat ein Niveau erreicht, dass in manchen Feldern mit Abstand unerreicht ist.

      Die Dampfer-Metapher ist nicht nur platt, sondern vor allem auch vollkommen falsch.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 18:57:30
      Beitrag Nr. 2.663 ()
      @ Lord Helmchen

      Guck mal, noch so`n Rechtsradikaler !




      B.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 04.02.03 19:28:13
      Beitrag Nr. 2.664 ()
      @ Coubert

      Die Dampfer-Metapher ist nicht nur platt, sondern vor allem auch vollkommen falsch.

      Gesprochen wie ein echter Volkswirt. Null Sinn fuer Humor. Warum hast Du nicht auch schonmal Herrn banolo darauf hin gewiesen, dass VWen nicht brennen koennen, wo er doch immer “burn, baby, burn” geschrieben hat?


      @ derunsichtbarefreund

      grad verabschiedet sich dein system corporate USA , wat nu ????

      Was ist denn um 17:21:16 passiert, das als Verabschiedung des Systems definiert werden kann? Der Dax ist noch etwas staerker abgekackt als der SP500.
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 10:56:20
      Beitrag Nr. 2.665 ()
      > Gesprochen wie ein echter Volkswirt.

      Au weh! Zuviel der Schande!

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 13:01:51
      Beitrag Nr. 2.666 ()
      Bill Gross (PIMCO) im Februar:
      http://www.pimco.com/ca/bonds_commentary_investmentoutlook_r…

      Nochmals für alle tauben Nüsse hier:
      Ich sage nicht den Niedergang und das böse Ende der US-Economy voraus, sondern seit zwei Jahren eine jahrelange Stagnationsphase.

      > Hedonics wurde nicht erfunden um Zahlen zu frisieren
      Habe ich nie behauptet.
      Hedonic wurde von IT-ahnungslosen, autosuggestiv-optimistischen Ökonomen erfunden, die sich lieber an "Modellen" als an der offensichtlichen Realität orientieren. (Effiziente-Markt-Hypothese, Rationale Entscheidungsgrundlage des Wirtschaftsdsubjekts und was an Lachnummern mehr esistiert). Die wirren Argumente, die wir bislang für das Ausmass der "realen" Qualitätsteigerungen gehört haben, belegen dies eindrücklich.

      Die unsinnigen Zahlen sind ein Nebeneffekt.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 13:15:00
      Beitrag Nr. 2.667 ()
      @helmut kohl

      Misleading bedeutet nicht, dass die Wachstumsraten misleading sind, sondern die absoluten Zahlen. Das hast Du nicht verstanden, bzw. willst Du nicht verstehen, weil Du krampfhaft versuchst, in meine Ausfuehrungen Inkonsistenzen reinzudeuten, indem Du mal eben die Ausfuehrungen des BEA uminterpretierst.

      Die Wachstumsraten sind selbverständlich auch misleading, da sie genauso umgewichtet werden.

      Ich fasse ein letztes Mal zusammen, anhand der Investitionsausgaben für Computer:

      nominal (Tabelle 5.4): 1996 70.9 Mrd$, 2002 74.4 Mrd$
      real: (Tabelle 5.5): 1996 70.9 Mrd$, 2002 284.1 Mrd$

      Contribution to Percent Change in Real GDP:
      von 1996-2002 1.67%. Genau dem jeweiligen realen GDP zugeordnet ergibt sich eine absolute Contribution von 141 Mrd$: 70.9 Mrd$ + 141 Mrd$ = 212 Mrd$

      Nominal haben wir ca dasselbe, in der ungewichteten (misleading) Tabelle das 4-fache und anhand der Contribution-Tablle ergibt sich ungefähr das 3-fache.

      1: Vergleiche nominaler Wachstumsraten sagen nichts ueber wirtschaftliche Leistung aus. Sonst waere ja Deutschland im Jahr 1922/23 die Modell-Oekonomie schlechthin. 1974, 1975, 1980 gab es jeweils in den USA 8% nominales Wachstum, aber Du willst doch nicht sagen, dass diese Jahre sonderlich erfolgreich waren, oder was?

      Vergleiche realer Wachstumsraten bei unterschiedlicher Berechnung (USA, D) sagen auch nichts über die wirtschaftliche Leistung aus.
      Wie wir schon öfter diskutiert haben sind die nominalen Zahlen die wichtigen für Börse, Verschuldung, Außenhandelsdefizit...

      Das nominale Wachstum ist äußerst schwach, und die Inflation ist nicht so niedrig wie immer vermittelt wird:
      http://www.bea.doc.gov/bea/dn/nipaweb/TableViewFixed.asp?Sel…

      Ab Zeile 100 sind die Preisindices abzulesen. Ein Indexstand von 116 bedeutet ungefähr eine Inflationsrate von 3%. Mieten, Energie, Bildung, Gesundheitsversorgung, also alles was den Pöbel angeht, ist gar nicht so billig. Falls man dann noch Geld übrig hat kann man sich Computer, Autos etc zum gleichen Preis mit besserer Ausstattung kaufen. Das zieht die Inflation nach unten.

      2: Ausgaben fuer National Defense landeten als % des GDP im Jahr 2000 auf dem absoluten Tiefpunkt. In den 60er Jahren noch bei um 10%, waren’s im Jahr 2000 noch gerade 3.82%. Leichter Anstieg seit dem: Auf 4.29% des GDP. Ich wuerde eher sagen, dass GDP trotz historisch niedrigerer Ruestungsausgeben einigermassen ordentlich waechst.

      Ich habe auch nur von den Jahren 2001 und 2002 gesprochen. Dank der niedrigen Basis im Jahr 2000 haben sich die Steigerungen eben voll durchgeschlagen. Und in absoluten Zahlen sind wir mit 447 Mrd$ Ausgaben für "national defense" natürlich auf dem Höchststand.


      Ausschliessen koennen wir anhand der Bruttoschulden gar nichts. Wir wissen aber auch so, dass die Nettoschulden gestiegen sind.

      Jetzt wird es spannend. Bitte um nähere Angaben was wir alles über die Nettoschulden wissen.
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 14:41:31
      Beitrag Nr. 2.668 ()
      noch was zum Schmunzeln:

      "In what is probably the most challenging environment the information technology industry has ever faced, we are very pleased with our results in posting one of the best pro forma quarters in our history," said John Chambers, Cisco`s chief executive.

      Die pro forma Weltmeister haben sich wieder mal selbst übertroffen.
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 17:20:39
      Beitrag Nr. 2.669 ()
      @helmut_kohl,

      Die Anzahl der Beitraege der Amerika-Hasser verhaelt sich umgekehrt proportional, die Qualitaet proportional zur wirtschaftlichen Lage Deutschlands.
      Paß` mal langsam auf, daß man Dich, d`accord mit angelsächsischen Medien, nicht zum Deutschland-Hasser abstempelt. Wärst spätestens dann gewiß nichts Besseres mehr.

      Die politisch motivierten Ablenkungen von eigenen wirtschaftlichen Problemen und Ungereimtheiten sowie deren wie auch immer begründete oder vielleicht auch begründbare Negierung mit permanentem Fingerzeig auf D wird langsam langweilig, trotz der unbestrittenen Probleme hierzulande.
      Naja, immerhin warst Du mal soweit, anzuerkennen, daß D von den "europäischen Verhältnissen" (Ost- und EU-Finanzierung, Euro) nicht gerade profitiert.
      Der Dax ist noch etwas staerker abgekackt als der SP500
      Das lag aber sicher nicht an den Deutschen, *g*

      Wie lange hat denn der Goldstandard gehalten? Warum hat der Goldstandard die great depression nicht verhindert?
      Doch ziemlich lange... - Kein System oder Bestandteil dessen kann wohl dafür in Anspruch genommen werden, Allheilmittel zu sein. Und Du kommst nicht daran vorbei, daß die heutige Problemlage ohne Goldstandard entstanden ist, auch wenn Du die Probleme nur in der Ferne siehst. [Zur Klarstellung: Man kann über einen Goldstandard kontrovers diskutieren, das ist (auch) mir klar, aber ich werde mich hier, zumal mit einem Banker, nicht darauf einlassen, :D;)]

      Ansonsten Dir weiterhin hier eine fruchtbare Diskussion, und derweil den Einstieg in dt. Aktien nicht verpassen, :cool:

      investival
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 18:59:13
      Beitrag Nr. 2.670 ()
      @ H-K

      Ich bin der letzte, der auf Fehlern anderer rumreitet ( selbst schon genug gemacht, insbesondere was Börse angeht! *g )

      aber eines fiel mir auf, bezüglich der US-Haushaltsüberschußdebatte.

      Sicher, du hast recht, du hattest damals recht, als es den Überschuß noch geben sollte...
      Aber warst nicht auch du felsenfest davon überzeugt,
      dass die USA in ein paar Jahren sogar ein Problem damit hätten, weil sie gar keine Schulden mehr hätten?
      Weil die Prognosen für die nächsten Jahre jedes Jahr Haushaltsüberschüsse vorhersagten?


      Nun, wie es gekommen ist ( schon bis jetzt ) sehen wir ja,
      Rekordhaushaltsdefizit ( ich hörte etwas von 300 Mrd. Dollar ohne Irak-kosten ), weiterhin das immer noch wachsende Außenhandelsdefizit.


      Was meinst du wie es weitergeht?

      Ich sehe nicht viele Alternativen...

      Massive Dollarabwertung,
      steigende Zinsen,
      Kreditcrunch?

      Im Zusammenhang mit dem Goldstandard habe ich eine kurze Frage, ist es nicht tatsächlich so, dass die Ausweitung der Schulden ( und klar auch die der Aktiva )
      erst nach 1970 extrem wurde, also mit dem Ende des Goldstandards in Bretton Woods?

      Und das nicht nur in den USA, sondern überall?
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 19:02:27
      Beitrag Nr. 2.671 ()
      Es bestehen gute Chnace, dass das von den republikanischen Spendierhosen geplante Rekorddefizit noch optimistisch gezeichnet wurde:

      The Return of Rosy Scenario

      Stephen Roach (New York)

      (Oder Cockroach, wie unser "Experte" h_k gerne witzelt, wobei die Pointe ein wenig schal schmeckt, wenn (schon wieder) ein Deutscher die Menschen/Ungeziefer-Metapher bemüht. Aber ich verfüge halt nicht über diese Sorte von Offiziers-Kasino-Witz.)

      Rosy’s back. Yes, Rosy Scenario, that once-voluptuous stepchild of the 1980s, is now in the process of making another stunning comeback. Dressed in a cloak of overly optimistic economic assumptions and spewing forth the timeworn supply-side mantra of dynamic budget scoring, the Bush administration has brought this aging temptress back on stage for yet another encore. The movie of the 1980s is starting to run in reverse.

      Federal government budgets are likely any projections -- they are only as good as the assumptions on which they rest. On that basis, alone, there’s good reason for suspicion as to the veracity of the just-released White House budget. For starters, it portrays a US economy that is about to enter the perfect path of solid growth and nonexistent inflation. Cyclical recovery is presumed to be imminent, with real GDP growth expected to accelerate to 2.9% in 2003 before jumping to a 3.6% average annual rate in 2004-05. The economy is then projected to settle back to its productivity-enhanced cruising speed of 3.2% over the 2006-08 interval. Needless to say, for a post-bubble US economy, such an outstanding and uninterrupted six-year growth outcome would be a glorious accomplishment. The average six-year growth rate of 3.3% would be only 0.5 percentage point slower than the 3.8% gains realized during the bubble years of 1995 to 2000.

      History tells us that multi-year Federal budget forecasts are usually not worth the paper they are printed on. That’s not only true of various White House efforts, but it’s also true of those put out by the non-partisan Congressional Budget Office. And with good reason: Due to ever-present shocks -- to say nothing of the ups and downs of the productivity cycle -- long-term economic growth projections are typically fraught with considerable peril. Forecasters have a tough enough time looking one year into the future. On that basis alone, there’s good reason to be suspicious about the 2003 GDP growth forecast of 2.9%. With the US economy ending 2002 on a very weak note (+0.7% in 4Q) and that weakness likely to persist at least into the current period of 2003 (latest MS estimate: +1.8%), the math makes it very hard to hit the annual growth bogey embedded in the budget. By my calculations, this weak starting point means that real GDP growth would have to average 4.6% over each of the final three quarters of 2003 just to hit the budget’s annual growth target of 2.9%. Anything is possible, but with war-related economic disruptions more likely than not, the Administration’s growth assumptions seem wildly optimistic to me.

      This is a big deal in the art of multi-year budget accounting. Rules of thumb developed by the Congressional Budget Office indicate that Federal budgets are highly sensitive to alternative GDP growth paths. An annualized shortfall of just 0.1 percentage point in real GDP growth has been found to add $54 billion to five-year budget deficits and fully $247 billion to ten-year deficit projections. Applying that rule of thumb to a more realistic assessment of the US economic outlook underscores the perils of a runaway budget deficit. For example, consider the still-optimistic possibility that real GDP growth averages 3.2% over the final three quarters of 2003. That would produce an annual increase of 2.4%, fully 0.5 percentage point below the administration’s just-unveiled economic assumptions. If that 0.5 percentage point growth shortfall is extrapolated into the future -- hardly an unrealistic assumption for a post-bubble US economy, in my view -- then the CBO’s rule of thumb points to five-year deficit misses of $270 billion and ten-year shortfalls of $1.2 trillion. The problem with unrealistic economic assumptions is that their corrosive impact on the budget cumulates over time. That was one of the most painful lessons of the 1980s -- one that now seems to be totally forgotten in Washington. For that reason, alone, I believe there’s a big risk that the Bush administration could be seriously understating likely budget deficits over the next several years.

      The same sensitivity analysis can be performed with respect to the inflation and interest rate assumptions that are embedded in the just-unveiled White House budget. Inflation is expected to be rock steady at its current low rate for as far as the eye can see -- 1.6% for GDP prices through 2008 and 2.2% on a CPI basis over the same six-year time frame. Reflecting this extraordinary victory over both inflation and deflation, interest rates are also assumed to move up only slightly in 2003 from 40-year lows and then remain virtually stable over the next five years -- 4.0% for 90-day Treasury bills over 2004-08 and 5.4% for 10-year Treasuries. Deviations from these paths also affect the budget -- higher inflation raises revenues (lowering deficits), whereas higher interest rates increase outlays (raising deficits). For what it’s worth, CBO estimates suggest that the inflation effects outweigh the interest rate effects by a factor of a little more than two-to-one -- in other words, a one-percentage-point overshoot of inflation lowers the five-year deficit by about $390 billion, whereas a one-point overshoot in interest rates is worth $150 billion on the deficit over the same period. Ah, the silver lining of inflation!

      Supply-siders, of course, scream foul at everything you have just read. These are ridiculed as "static" estimates for a dynamic US economy that can only respond in the positive to the incentives of lower taxes. What is needed, they claim, is a "dynamic scoring" of incentive-driven policy changes in order to reveal the truly beneficial impacts of tax reforms. This, of course, is the same rhetorical flourish that was heard repeatedly in the 1980s as budget deficits lurched out of control -- peaking at 6.0% of GDP in 1983 and then averaging 5.2% over the next three years (1984-86). Supply-siders insist that it was runaway expenditures that did them in. Yet a CBO study argues strongly to the contrary, documenting how revenues fell some $164 billion short of the Administration’s baseline estimates over this four-year period (see "Projecting Federal Tax Revenues and the Effect of Changes in Tax Law," Congressional Budget Office, December 1998).

      Such revenue shortfalls in the aftermath of tax cuts are the smoking gun in this debate. Expenditure growth may well have been excessive, but the supply-side saga of the revenue bonanza looks like sheer hocus-pocus. So much for dynamic scoring! Like it or not, the experience of the 1980s demonstrates that supply-side tax cuts are not self-financing. In my opinion, similar results can be expected from the multi-year tax cuts now on the table in Washington. Not surprisingly, the editorial pages of the Wall Street Journal are salivating in anticipation of another supply-side experiment (see "Those ‘Deficit` Moans" in the 4 February 2003 edition). I guess the deficits of the 1980s never existed -- or at least never mattered.

      Actually, today’s budget deficits could matter a good deal more than they did in the 1980s. That’s because America is now contemplating another multi-year fiscal stimulus with its lowest national saving rate in recorded history. In the third quarter of 2002 (latest available data), the net national saving rate -- for consumers, businesses, and the government, combined -- fell to a record low of 1.6% of GDP. This is the domestically generated saving -- after allowing for the replacement of worn-out facilities -- that is available to fund expansion in the US capital stock, the sustenance of longer-term economic growth. Reflecting this shortfall, America must borrow saving from abroad -- and run a massive current account-deficit to attract it -- in order to keep the economy growing. By way of comparison, the net national saving rate stood at 9.0% in mid-1981 on the eve of the Reagan supply-side tax cuts, more than five times the rate prevailing today.

      In retrospect, it was America’s cushion of national saving that financed the Reagan tax cuts some 20 years ago. The United States has no such cushion today. Moreover, for an aging US population lacking in assets to cover the looming liabilities of retirement -- the so-called asset-liability mismatch -- a shortfall in national saving is all the more troubling. In an effort to address this issue, the Bush administration has also unveiled proposals for a revamping of personal saving accounts. Experience suggests, however, that while such plans may be effective in shifting the mix of saving from one account structure to another, they do little to increase aggregate saving. Moreover, to the extent that these proposals allow tax-free withdrawal of saving in the "out-years," the longer-term concerns raised above may be even more problematic. In short, I fear that America is contemplating yet another dose of fiscal profligacy at precisely that moment when it can least afford to do so.

      Politics often makes bad economics. This is one of those times. We all want lower taxes and a host of tax reforms. But can we afford these bold initiatives? The ever-alluring Rosy whispers, "Trust me, no problem." A saving-short US economy is being asked to take another spin on the supply side. Will we ever learn?

      http://www.morganstanley.com/GEFdata/digests/20030205-wed.ht…

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 19:13:58
      Beitrag Nr. 2.672 ()
      @ sittin bull inv

      > Massive Dollarabwertung
      Das wird lustig werden.

      Die Chinesen halten eisern am festen Wechselkurs fest (Exporte schützen), die Japaner werden alles tun, damit der $/Yen im Rahmen bleibt, und die Europäer wollen sicher nicht den Schwarzen Peter halten.

      Stell` Dir vor, der Dollar wird abgewertet, und keiner geht hin!


      @AntonChesus
      Wg. Cisco:
      Sie sind wieder zur lieben Tadition zurückgekehrt, die Analysten-Erwartungen um einen Cent zu schlagen. Ich glaube, dass haben sie in den Roaring-90ties 14-mal hinterteinander geschafft. Einsamer Rekord.
      Chambers: "Sagt was Ihr wollt, und ich gebe Euch einen Cent mehr!"

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 21:52:45
      Beitrag Nr. 2.673 ()
      --------------------------------------------------------------------------------
      Großwetterlage in der Weltwirtschaft zieht sich zu


      Wenn der Dow auf 3 000 Punkte fällt, Gold auf 3 000 Dollar steigt


      Von Ingo Narat


      Querdenker sprechen von einem Paradigmenwechsel: Die Ära der Aktie ist zu Ende – die Zukunft gehört den Rohstoffen.


      FRANKFURT/M. Das ist starker Tobak: Gold steigt in den nächsten Jahren auf 3 000 Dollar, der Dow Jones kollabiert und macht erst bei 3 000 Punkten halt. Und das sind noch nicht einmal die Extremmeinungen. Querdenker prognostizieren einen Paradigmenwechsel, auch wenn sie von Vertretern der traditionellen Analystenzunft nur Gelächter ernten. Ihre Sicht der Dinge: Die Ära der Aktie ist nach fast zwei Dekaden exzessiver Hausse in den achtziger und neunziger Jahren vorbei, den Edelmetallen und anderen Rohstoffen schlägt nach fast zwanzigjähriger Baisse die Stunde. Am Dienstag machte übrigens der Goldpreis einen weiteren kleinen Schritt voran und legte beim Siebenjahreshoch von 377 Dollar Rast ein; der Dow sackte unter die 8 000er-Marke.

      Die Extremprognosen möchte niemand ernst nehmen. Aber schon die eigene Erfahrung bestätigt, dass das Undenkbare manchmal nur scheinbar unrealistisch ist. Noch vor drei Jahren schwärmten Analysten und Anleger vom Neuen Markt. Tatsächlich mutierte der vermeintliche Reichmacher zu einer gewaltigen Vermögensvernichtungsmaschine und wird bald beerdigt.

      Die Gold- und Rohstoffoptimisten haben viele Argumente auf ihrer Seite. Aktien sind auch nach drei Jahren Talfahrt nicht billig. Um typische Bewertungen am Tiefpunkt einer Baisse zu erreichen, müssten sich die Kurse noch einmal halbieren oder dritteln. Gleichzeitig spitzt sich die Großwetterlage in der Weltwirtschaft weiter zu – von unkalkulierbaren politischen Risiken ganz abgesehen. Die Überschuldung, vor allem in Amerika, gefährdet das globale Finanzsystem. Für den viel zu teuren Dollar gilt das gleiche, wenn er erst einmal richtig ins Rutschen kommt. In dieser Lage suchen die Anleger verzweifelt nach Alternativen. Derzeit stürzen sie sich vor allem auf Immobilien und Anleihen – potenzielle Kandidaten für die nächsten Spekulationsblasen.

      Die Extremprognosen kommen aus Expertenmund. Den „Treffpunkt“ von Gold und Dow Jones bei 3 000 beispielsweise sagt Richard Russell voraus, ein in Amerika angesehener, aber hier zu Lande unbekannter technischer Analyst mit großer Erfahrung. Andere Fachleute sind zurückhaltender, geben Gold-Zielmarken zwischen 400 und 600 Dollar für dieses Jahr aus.

      Bereits seit Juni vergangenen Jahres signalisieren steigende Rohstoffpreise die Wende an den Finanzmärkten. Das Potenzial ist enorm, denn kaum jemand besitzt Rohstoffe und Edelmetalle in physischer Form oder entsprechende Aktien. Außerdem sind diese Märkte extrem klein, auch die korrespondierenden Aktien. Alle Goldminentitel rund um den Globus kommen lediglich auf einen Börsenwert von rund 90 Milliarden Dollar, die Silbertitel auf nur zwei Milliarden. Würden die Anleger hier nur ein Prozent ihres Vermögens investieren, müssten die Metallpreise und Aktienkurse kräftig nach oben schnellen.

      Clevere Anleger haben sich schon vor einigen Jahren auf die Wende eingestellt, interessanterweise vor allem mit Silberkäufen. Super-Investor Warren Buffett erwarb einen großen physischen Bestand. George Soros beteiligte sich an der Silbermine Apex. Bill Gates, als Microsoft-Gründer ein klassischer New-Economy-Mann, ist Teilhaber bei Pan American Silver.

      Weniger im Blickpunkt steht ein anderer Rohstoffsektor: die Weichwaren. Es geht beispielsweise um Kakao, Kaffee, Baumwolle, Weizen und Sojaöl. Diese Produkte werden nur an Terminbörsen gehandelt, sind für Anleger daher schwer zu erwerben. Bei Edel- und Industriemetallen kann der Investor leicht auf Aktien oder spezialisierte Fonds zurückgreifen. Bei den Weichwaren wird er dagegen nur schwer fündig. Aber auch hier sind die Querdenker bereits unterwegs. Der „Run“ auf börsennotierte Plantagen- und Farmbetreiber in Asien und Lateinamerika ist schon im Gange.


      HANDELSBLATT, Mittwoch, 05. Februar 2003, 06:45 Uhr
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 21:53:40
      Beitrag Nr. 2.674 ()
      Gold und Euro - Krisenbarometer mit Temperaturrekorden

      Gleich zwei Krisen bringen die Krisenbarometer Gold und Euro derzeit zum Kochen: Die darbende US-Wirtschaft und der Irak-Konflikt. Der Euro überspringt am Mittwoch problemlos die Hürde von 1,09 Dollar und die Feinunze Gold liegt nur noch gut zehn Dollar von der 400-Dollar-Marke entfernt.

      Kurstreibend wirkt sich in erster Linie die Zuspitzung der Lage im Irak aus. Der amerikanische Außenminister Colin Powell will am Mittwoch Beweise der Geheimdienste für die Existenz von Massenvernichtungswaffen im Irak vorlegen. Das Material werde "einfach und überzeugend" sein, kündigte Powell an. Unter anderem sollen Satellitenfotos und Abhörprotokolle von Telefongesprächen präsentiert werden.

      Überzeugt Powell die übrigen Mitglieder des Sicherheitsrates tatsächlich, könnte binnen zwei Wochen ein Militärschlag gegen den Irak beginnen. In diesem Umfeld wagt verständlicherweise kaum noch jemand einen Fuß aufs Börsenparkett, viele Investoren ergreifen stattdessen die Flucht.

      Rezessionsgefahr

      Die Unsicherheit wirkt sich übrigens nicht nur auf die Finanzmärkte, sondern auch auf die reale Wirtschaft aus. In den Unternehmen ist eine Lähmung zu spüren, Investitionen werden quer durch viele Branchen aufgeschoben. Selbst der pessimistische Ausblick des Technologiekonzerns Cisco [Nasdaq: CSCO Kurs/Chart ] dürfte in gewissem Maße mit dem Irak zu tun haben.

      Die jüngste Verkaufswelle ist keine reine Panik. Es gibt durchaus rationale Gründe, die für einen Abschied vom Markt sprechen. Sollte die Krise entweder längere Zeit in der Schwebe bleiben oder es zu einem längeren Krieg kommen, sind Rezessionen in Europa und den Vereinigten Staaten die wahrscheinliche Folge.

      Somit hängt die Irak-Krise auch konkret mit dem zweiten großen Problemkomplex zusammen: Die schwächelnde Volkswirtschaft der USA. Präsident George Bush Jr. wird im neuen Haushalt gigantische Schulden machen, um wieder Schwung in die Wirtschaft zu bringen. Alle Maßnahmen - Zinssenkungen, Steuersenkungen und Ausweitung der Geldmenge - haben bisher wenig Impulse gebracht. Würde es in dieser Situation zu einer erneuten Rezession kommen, blieben kaum noch Instrumente, um gegenzusteuern.

      Internationale Investoren reagieren auf die verzwickte Lage, indem sie ihr Kapital abziehen. Im Vergleich zum Euro verliert der Dollar beinahe täglich an Wert. Der momentane Kurs von 1,09 Dollar je Euro ist kein prinzipielles Problem

      Schutz mit Goldfonds

      Amerikanische Multis wie Coca-Cola und Procter&Gamble können sich über höhere Ergebnisbeiträge aus dem Auslandsgeschäft freuen. Im Gegenzug sinken die Erträge in Nordamerika für europäische Autobauer und andere auf Export fokussierte Konzerne. Von Schieflage oder Verwerfungen kann aber noch keine Rede sein, immerhin stand der Euro auch schon mal bei über 1,20 Dollar.

      Gefährlich wird es, wenn ein Automatismus in Gang kommt und auf einen Schlag immer mehr Investoren ihr Geld aus den Vereinigten Staaten abziehen. Dann könnte in Verbund mit Devisenhändlern ein starker Trend entstehen, der den Euro in irrationale Höhen katapultiert. Schon jetzt lässt sich sagen, dass der Höhenflug nur bedingt fundamental gerechtfertigt ist, denn in Euroland ist Wachstumsschwäche fast schon Standard.

      Anleger, die an eine Fortsetzung der negativen Entwicklung glauben, können versuchen, durch den Kauf von Goldfonds ihre übrigen Investments abzusichern. Empfehlenswerte Fonds sind beispielsweise der PEH Q-Goldmines und der AIG Equity Fund Gold.

      Allerdings sollten Anleger dann kontinuierlich die weitere Entwicklung in Wirtschaft und Politik verfolgen. Die Gold-Hausse könnte auch urplötzlich wieder vorbei sein. Zudem ist es gegenwärtig schwierig, mit Minenaktien Geld zu verdienen. Das liegt zum einen an Wechselkursveränderungen (wie dem erstarkenden Südafrikanischen Rand) und zum anderen trauen die Marktteilnehmer der Nachhaltigkeit der Aufwärtsbewegung noch nicht. Beim letzten Anstieg des Goldpreises haben nur wenige Minenaktien mitgezogen.

      © 05.02.2003 www.stock-world.de
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 21:56:24
      Beitrag Nr. 2.675 ()
      Der Dollar und der Krieg
      Stephan Kaufmann

      Der drohende Krieg gegen den Irak ist zur Lieblings-Begründung der Analysten geworden. Er ist verantwortlich für die steigende Arbeitslosigkeit in Deutschland, für die geringeren Neuwagenkäufe in Frankreich, für den höheren Goldpreis, für den Rückgang des Tourismus und der Einzelhandelsumsätze, für das schlechte Geschäft bei Computer- und Dienstleistungsfirmen sowie für den starken Euro, der am Mittwoch über die Marke von 1,09 Dollar pro Euro gestiegen ist.
      Während der Aufschwung des Goldes im Vorfeld des Krieges noch halbwegs nachvollziehbar ist - schließlich gilt das gelbe Metall als sicherer Hafen für Anleger - ist ein kausaler Zusammenhang von Irak-Feldzug und Dollar-Schwäche kaum zu sehen. Ebensogut könnte der Dollar steigen. Schließlich wäre es nicht ungewöhnlich, dass die Währung eines Landes, das demnächst wahrscheinlich einen siegreichen Krieg führt, an Wert gewinnt. Und warum sollten die Anleger ausgerechnet im Euro einen sicheren Hafen sehen?

      Angenommen, der Ölpreis stiege im Zuge eines Irak-Kriegs drastisch an - dann wäre nicht nur die US-Wirtschaft, sondern noch viel mehr die europäische getroffen. Schließlich steht sie viel schlechter da. Auch Amerikas Kriegsausgaben in Höhe von erwarteten 60 Milliarden Dollar wirken angesichts eines US-Staatshaushaltes von 2 200 Milliarden Dollar nicht beeindruckend.

      Es ist wohl eher die Zinsdifferenz zwischen Amerika und Europa sowie das gigantische US-Leistungsbilanzdefizit, die den Dollar unattraktiver machen. Und es ist wohl eher politisches Kalkül hier zu Lande, das der US-Regierung über das Krieg-Dollar-Argument die Schädlichkeit eines Feldzuges vor Augen führen möchte.


      http://www.berlinonline.de/aktuelle...aft/215964.html


      ----------------------


      Aber laut Lord Helmchen ist das Leistungsbilanzdefizit ja Ausdruck der Stärke der US-VW.


      B.

      :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 21:59:07
      Beitrag Nr. 2.676 ()
      zitat:
      --------------------------------------------------------------------------------
      Original erstellt von INPUTS
      Oh, Optim ist da! Du bist doch im Baugewerbe, oder?
      Vielleicht kannst Du mir helfen.

      Mir sind letzte Woche fünf Kisten mit Spezialdachpappe für unsern Kuhstall geklaut worden.
      Falls Dir das irgendwo am Bau von unseriös wirkenden Polen oder so angeboten wird, sag mir bitte Bescheid!



      Hab leider kein besseres Foto, aber fast so sehn sie aus.
      --------------------------------------------------------------------------------



      sind das nicht die neuen nukleo-chemico-bio-langstrechenraketen von saddam, die powell heute im sicherheitsrat gezeigt hat ?

      ----------------



      Nur noch lächerlich die Amis !


      B.:cry:
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 22:35:48
      Beitrag Nr. 2.677 ()
      @ banolo

      Leistungsbilanzdefizitist fuer den schwachen Dollar zustaendig? Kann sein, nur frage ich mich warum zum Tiefststand des Euro (ca. 83 US cents, wenn ich mich recht erinnere) das Defizit etwa 4% war, jetzt sind es etwas ueber 5%. Warum sollte eine leichte Steigerung des Defizits auf einmal von Dollarstaerke in totale Dollarschwaeche umschlagen? Ist eine Ernst-gemeinte Frage!

      In Sachen Irak: Na klar, haltet Ihr mal weiter zu zum Iraq, von Deutschen erwarte ich nichts anderes. In einem Land, in dem aggressiv-radikale Subjekte wie Rosa Luxemburg verehrt werden, muss man sich nicht wundern, wenn Despoten wie Saddam, die ihr Volk jahrelang ausnutzen und ausbluten lassen, auch noch Rueckedeckung bekommen. Dass Hussein mal eben so ein paar Tausend Kurden vergast hat, ist ja nicht weiter schlimm. Solange er gegen den grossen Erzfeind Kapitalismus und USA kaempft, druecken die Deutschen mal ein Auge zu. Und die Franzosen meinen anscheinend auch ist es viel besser vergast zu werden, als McDonald’s Burger zu essen.


      @ Coubert 05.02.03 19:02:27 Beitrag Nr.: 8.521.665 8521665

      Oder Cockroach, wie unser "Experte" h_k gerne witzelt, wobei die Pointe ein wenig schal schmeckt, wenn (schon wieder) ein Deutscher die Menschen/Ungeziefer-Metapher bemüht. Aber ich verfüge halt nicht über diese Sorte von Offiziers-Kasino-Witz.

      Anders als Ihr, brauche ich mir in Amerika nicht den kollektiven Maulkorb aufzusetzen. Der Satz “ich als Deutscher sollte das nicht sagen”, existiert in meinem repertoire nicht.

      Mal sehen, was so alles aus dem Roach-Motel kommt (where roaches check in and facts never check out).

      In Sachen Wachstum ist unser Stephen ja inzwischen von der double dip recession abgerueckt. Was er zu den zu erwartenden Wachstumsraten zu sagen hat, ist tatsaechlich auch meine Meinung. 3.2% ist viel zu hoch gegriffen. 2-2.5% sind realistischer.

      Was er zum Thema Steuererlecihterungen zu sagen hat ist kompletter Nonsens. Wenn Steuern auf Kapitalertraege gesenkt werden sollen, dann ist das generell vernuenftig. Nicht trotz sondern gerade wegen der niedrigen Sparquote.


      @ investival

      Die politisch motivierten Ablenkungen von eigenen wirtschaftlichen Problemen und Ungereimtheiten sowie deren wie auch immer begründete oder vielleicht auch begründbare Negierung mit permanentem Fingerzeig auf

      Bis hierhin hoerte sich das an, als wuerdest Du ueber Dich, die anderen Amerika-Bashern, incl. Freddy Malik reden.

      Der Dax ist noch etwas staerker abgekackt als der SP500
      Das lag aber sicher nicht an den Deutschen, *g*


      Ahhh, jetzt verstehe ich. Die Deutschen sind nur verantwortlich, wenn der DAX steigt. Wenn er faellt, dann waren’s andere. *g*

      Und Du kommst nicht daran vorbei, daß die heutige Problemlage ohne Goldstandard entstanden ist, auch wenn Du die Probleme nur in der Ferne siehst.

      Aha. Und die deutsche Arbeitslosigkeit, der 11. September, usw.usw.usw sind alle dadurch entstanden, dass wir vom Goldstandard runter sind? Ich wiederhole mich, wenn ich sage, dass mit einem Goldstandard wir jetzt die gleiche Misere wie 1930 haetten. Das konnte aber durch flexible Geldpolitik vermieden werden.

      Zur Klarstellung: Man kann über einen Goldstandard kontrovers diskutieren, das ist (auch) mir klar, aber ich werde mich hier, zumal mit einem Banker, nicht darauf einlassen,

      Ich weiss, Du “diskutierst” ueber Gold lieber mit ganz neutralen Experten, wie den Leuten von goldseiten.de. Dann ist ja alles paletti!


      @ AntonChesus

      Die Wachstumsraten sind selbverständlich auch misleading, da sie genauso umgewichtet werden.

      Die Wachstumsraten werden vom BEA nicht misleading genannt, und sie sind es auch nicht. Wachstumsraten werden nur von ahnungslosen Deppen misleading genannt.

      Contribution to Percent Change in Real GDP:
      von 1996-2002 1.67%.


      Falsch. 1.67% fuer den Zeitraum von 1995 bis 2002. Du hast die Zahl fuer 1996 mit dazu gezaehlt, welche die contribution fuer das Wachstum von 1995-1996 angibt.

      Von 1995 bis 2002 ist Zeile 10 (computers and periphery) real von 49.2 anf 284.1 gestiegen, nominal von 64.6 auf 74.4. Reales GDP ist von 7543.8 auf 9436.1, also um 25.1% gestiegen. 1.67% oder ca. 125Mrd Dollar kamen von Zeile 10. Also nur 125, und nicht 284-49=235Mrd.

      Nominal haben wir ca dasselbe, in der ungewichteten (misleading) Tabelle das 4-fache und anhand der Contribution-Tablle ergibt sich ungefähr das 3-fache.

      Wie gesagt, das liegt an Deinem Rechenfehler.

      Vergleiche realer Wachstumsraten bei unterschiedlicher Berechnung (USA, D) sagen auch nichts über die wirtschaftliche Leistung aus.

      Wie gesagt, macht Hedonics nicht gerade am GDP aus. Also welche anderen Berechnungsmethoden werden im GDP verwendet, die anders als in D sind? Und wie gross ist deren Effekt?

      Wie wir schon öfter diskutiert haben sind die nominalen Zahlen die wichtigen für Börse, Verschuldung, Außenhandelsdefizit...

      Sind sie nicht. Das hast Du vielleicht diskutiert, aber nicht mit mir. Wenn Du es mit mir diskutiert haettest, dann haette ich, wie jeder andere Mensch mit mehr als 2 Gehirnzellen heftigst widersprochen.

      Und in absoluten Zahlen sind wir mit 447 Mrd$ Ausgaben für "national defense" natürlich auf dem Höchststand.

      Wow! Sogar hoeher als im 2. Weltkrieg (wo Verteidigungsaugaben fast 50% des GDP ausmachten)! Daran sieht man schon wie daemlich der Vergleich von nominalen Zahlen ist!

      Jetzt wird es spannend. Bitte um nähere Angaben was wir alles über die Nettoschulden wissen.

      Survey of consumer finances, beim federalreserve.gov


      @ Coubert

      > Hedonics wurde nicht erfunden um Zahlen zu frisieren
      Habe ich nie behauptet.


      Du hast gefragt, warum hedonics erfunden wurde, obwohl es keinen sonderlich grossen Unterschied ausmacht.

      Hedonic wurde von IT-ahnungslosen, autosuggestiv-optimistischen Ökonomen erfunden, die sich lieber an "Modellen" als an der offensichtlichen Realität orientieren. (Effiziente-Markt-Hypothese, Rationale Entscheidungsgrundlage des Wirtschaftsdsubjekts und was an Lachnummern mehr esistiert). Die wirren Argumente, die wir bislang für das Ausmass der "realen" Qualitätsteigerungen gehört haben, belegen dies eindrücklich.

      Was hat Hedonics mit rational expectation theory zu tun? Gar nichts. Wirre Argumente? Meine Argumente sind nur wirr fuer diejenigen, die zu daemlich sind jenseits von Grundschul-Mathematik zu rechnen.
      Avatar
      schrieb am 05.02.03 23:00:10
      Beitrag Nr. 2.678 ()
      > Anders als Ihr, brauche ich mir in Amerika nicht den kollektiven Maulkorb aufzusetzen. Der Satz “ich als Deutscher sollte das nicht sagen”, existiert in meinem repertoire nicht.

      Um Himmels willen, warum sollte man das irgendwo nicht sagen dürfen? Jeder ist frei, sich in seiner Geschmacklosigkeit als darstellen zu dürfen.

      > Dass Hussein mal eben so ein paar Tausend Kurden vergast hat, ist ja nicht weiter schlimm.
      Nachdem ihm die USA die nötigen Zuaten geliefert haben. Rummie hat auf den Fotos besonders glücklich gestrahlt, wie er seinen Freund Saddie persönlich begrüssen durfte. Muss persönliche Bewunderung gewesen sein. Er würd` ja auch mal gern so können.
      Oder wie h_k, der ja für Afghanistan Atombomben vorgeschlagen hat. Alles Ungeziefer dort, gelle?

      > Wirre Argumente? Meine Argumente sind nur wirr fuer diejenigen, die zu daemlich sind jenseits von Grundschul-Mathematik zu rechnen.

      Das h_k weiss, dass GHz grösser ist als MHz, das ehrt in ja. (Hat das in den USA studiert)

      Leider steht unser tumber Tor so ahnunglos als wie zuvor:

      [i ]Ja, das koennen wir doch mal machen! Mein Computer ist garantiert 5mal mehr wert [als 1991]:
      1: Er rechnet mindestens 20mal (!!!) schneller. Damit ist fuer mich der Beweis erbracht, aber es kommt noch mehr:
      2: Die Benutzeroberflaeche ist ansprechender: Anstatt Dos oder Windows 3, habe ich jetzt eine viel komfortablere Oberflaeche. Zuverlaessigkeit hat fuer mich persoenlich auch
      zugenommen, auch wenn der durchschnittliche Windows-Hasser etwas anderes behauptet.
      3: Ich habe keinen 14 Inch Monitor mehr mit absolut [zensiert] Bildqualitaet, der mir nach 2 Stunden Kopfschmerzen verursacht, sondern ein super-scharfes Flat-Panel Display.
      4: Computer/Grafikkarte sind so schnell, ich kann aufregende Spiele und Simulationen laufen lassen. 1991 war eher das “Strichmaennchen”-Zeitalter.
      5: Ich habe eine digitale Camera und kann Photos mit extrem hoher Qualitaet verarbeiten. Das waere selbst vor 4 Jahren noch unmoeglich gewesen. Ganz zu schweigen von
      1991.
      6: Das trifft zwar nicht auf mich persoenlich zu, aber Geschaefte im Internet waeren heute noch unprofitabler wenn sich die Qualitaet der Router in den letzten vier Jahren nicht
      dramatisch erhoeht haette. Oder glaubst Du, lieber Coubert, der Internet-Verkehr von heute koennte auf der Technologie von vor ein paar Jahren laufen?
      7: Mein Farb-Drucker (Wert ca. $120) druckt in Foto-Qualitaet, meiner Meinung nach besser als die Photos, die aus dem Labor kommen. 1991 war das Zeitalter der Nadeldrucker. [/i]

      Zu 1): Die aller, allermeisten PC werden interaktiv genutzt. Und warten die aller, allermeiste Zeit auf eine Benutzereingabe. Also: Sie warten jetzt also 20 mal (!!!) schneller.
      Zu 2) Grafische Interfaces gibts seit 1981, ab 1984 massenhaft (McIntosh). Sie sind sicher noch ein wenig konfortabler geworden. Wesentlich produktiver (!) sind allerdings immer noch Direkteingaben (vgl Shortcuts).
      Zuverlässigkeit: Die "Total Cost of Ownership" haben sich bei den PC nicht gesenkt. Das belegen zahlreiche Untersuchungen.
      Zu 3) Kein Unterschied zu allen möglichen technischen Produkten (TV usw.) Normale technische Entwicklung.
      Zu 4) Müssen wir Autos zu höheren Beträgen ins BSP aufnehmen, weil das Strassennetz leistungsfähiger geworden ist? Ist das so?
      Zu 5) Und drum ist ein PC 5 mal mehr wert? Wegen der Kameras?
      Zu 6) Der PC ist fünf mal mehr wert, weil es schnellere Router gibt? Und Router fünf mal mehr wert, weil es schneller PCs gibt? Und wie oft dürfen wir diese rekursive Funktion anwenden?
      Zu 7): vgl Argument von 6)

      Neues ist halt immer noch nicht dazugekommen.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 01:19:14
      Beitrag Nr. 2.679 ()
      @Coubert

      Von hk:
      Anders als Ihr, brauche ich mir in Amerika nicht den kollektiven Maulkorb aufzusetzen. Der Satz “ich als Deutscher sollte das nicht sagen”, existiert in meinem repertoire nicht.

      Das haben wohl alle hier mitbekommen, aber muß man deswegen alles schreiben was man denkt?

      von dir:
      Um Himmels willen, warum sollte man das irgendwo nicht sagen dürfen? Jeder ist frei, sich in seiner Geschmacklosigkeit als darstellen zu dürfen.

      Ist auch nicht anders, du läßt dich auf ein verbales Niveau ziehen das, leider international, aber dadurch in nichts besser ist.


      > Dass Hussein mal eben so ein paar Tausend Kurden vergast hat, ist ja nicht weiter schlimm.
      Nachdem ihm die USA die nötigen Zutaten geliefert haben.


      Dann wäre doch wohl eine Selbstbombardierung mehr als angebracht, oder?

      Die USA hatten damals jene und haben heute diese Interessen und Fakt ist ganz einfach das Sie zur Zeit die einzigen sind die sich auch durchsetzen können.

      Rummie hat auf den Fotos besonders glücklich gestrahlt, wie er seinen Freund Saddie persönlich begrüssen durfte. Muss persönliche Bewunderung gewesen sein. Er würd` ja auch mal gern so können.

      Eine Unterstellung, genauso bescheuert wie das was hk hier oft abliefert. "Rummie" ist eine Figur der US-Aussenpolitik weiß der Teufel ob er es aus Kalkül, Überzeugung, für Geld oder wg. Befehl macht Ich zweifele stark an das sich irgendein anderes Land, inklusive das der Richter und Henker, in der gleichen Position wie die USA anders verhalten würde.

      Oder wie h_k, der ja für Afghanistan Atombomben vorgeschlagen hat. Alles Ungeziefer dort, gelle?

      Hat er das geschrieben? Ein furchtbarer Satz. Aber es war vielleicht nicht so gemeint wie es da nachzulesen ist, oder in dem bereits bekannten "etwas unkontrolliertem" Zustand. Wir machen alle Fehler, ein einfaches Sorry würde doch in einem "Diskussionsforum" reichen.

      Danach kommen wieder Abhandlungen über hedonistic und PC-Datails, wozu? Was ist wenn er Auswirkung 0,00% ist? Wird dadurch der Vergleich BSP zu Schulden besser oder schlechter?

      Solange die USA ihr Defizit externalisieren können wird alles wunderbar weiterlaufen. Schwierig wird es erst wenn Zins und Tilgung zu hoch werden (siehe Argentinien). Das die EU erst den Euro einführt und dann , obwohl es hier in nichts besser aussieht, ihre Zinsen nicht senkt hat auch Gründe.

      Sorry für die vielen Plattheiten

      atdt
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 04:21:26
      Beitrag Nr. 2.680 ()
      @ ATDT

      Oder wie h_k, der ja für Afghanistan Atombomben vorgeschlagen hat. Alles Ungeziefer dort, gelle?
      Hat er das geschrieben? Ein furchtbarer Satz


      Ueberhaupt habe ich das Wort Ungeziefer nie benutzt. Roach! Und das auch nur, weil der Mann wirklich Roach heisst.

      @ Coubert

      Nachdem ihm die USA die nötigen Zuaten geliefert haben. Rummie hat auf den Fotos besonders glücklich gestrahlt, wie er seinen Freund Saddie persönlich begrüssen durfte. Muss persönliche Bewunderung gewesen sein. Er würd` ja auch mal gern so können.
      Oder wie h_k, der ja für Afghanistan Atombomben vorgeschlagen hat. Alles Ungeziefer dort, gelle?


      Die Lieferung von Waffen war zum damaligen Zeitpunkt richtig. Der Iraq war mit dem Ruecken zur Wand, und ohne Hilfe der USA wuerden jetzt die verrueckten Mullahs aus dem Iran auch noch den Iraq kontrollieren. So haben sich wenigstens Mullahs und Husseins eine Zeitlang gegenseitig die Koepfe eingeschlagen. Uebrigens, da ja die USA die Waffen geliefert haben, ist es jetzt nur noch ein Grund mehr das Regime zu stuerzen, oder was? Vielleicht sollten sich ja auch mal die anderen Waffenlieferanten (Deutschland, Russland, Frankreich) beteiligen?

      Leider steht unser tumber Tor so ahnunglos als wie zuvor:

      Mit Deiner renitenten Art kommst Du bei mir leider nicht weiter. Mich ueberzeugen nur Argumente. Die sieben Punkte habe ich meines Wissens schonmal beantwortet, aber ich mache es gern noch einmal:

      Zu 1): Die aller, allermeisten PC werden interaktiv genutzt. Und warten die aller, allermeiste Zeit auf eine Benutzereingabe. Also: Sie warten jetzt also 20 mal (!!!) schneller.

      Wie gesagt heisst es Gross Domestic PRODUCT, nicht Gross domestic usage.

      Zu 2) Grafische Interfaces gibts seit 1981.

      Und das von jemandem, der mir vorwirft ich haette keine Ahung von Technik. Alles jeseits von Lochkarten ist fuer unseren Freund coubert ohne weiteren Fortschritt. Mal nur gut, dass coubert so viel Ahnung von Technik hat. Sag mal, Du hast keine Ahnung von Technik, keine Ahnung von Wirtschaft, was arbeitest Du eigentlich? Hoffentlich hast Du Ahnung vom Taxifahren.

      Zuverlässigkeit: Die "Total Cost of Ownership" haben sich bei den PC nicht gesenkt. Das belegen zahlreiche Untersuchungen.

      Quelle? Ohne Beweise glaube ich Dir sowieso kein Wort.

      Zu 3) Kein Unterschied zu allen möglichen technischen Produkten (TV usw.) Normale technische Entwicklung.

      Und deshalb werden ja auch Qualitaetsverbesserungen in allen moeglichen anderen produkten mit beruecksichtigt (TV usw.) Was will der coubert uns jetzt damit sagen?

      Zu 4) Müssen wir Autos zu höheren Beträgen ins BSP aufnehmen, weil das Strassennetz leistungsfähiger geworden ist? Ist das so?

      Nein. Die Logik verstehe ich nicht, und diese Logik wird auch bei Computern nicht angewandt.

      Zu 5) Und drum ist ein PC 5 mal mehr wert? Wegen der Kameras?

      Habe ich nie gesagt. Ein Computer ist mehr wert, wenn er USB 2.0 ports hat.

      Zu 6) Der PC ist fünf mal mehr wert, weil es schnellere Router gibt? Und Router fünf mal mehr wert, weil es schneller PCs gibt? Und wie oft dürfen wir diese rekursive Funktion anwenden?

      Nein, router sind 5mal mehr wert, wenn sie 5mal schneller sind. Schnellere Router haben keinen Effekt auf den Wert von Computern.
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 09:44:46
      Beitrag Nr. 2.681 ()
      @helumt_kohl,

      Die Deutschen sind nur verantwortlich, wenn der DAX steigt
      Das hast DU gesagt, :D - Aber wann steigt der denn schon... *g*
      - Aber...: Schön wär`s ja. Was D wirklich abgeht, ist eine gewisse Aktien- bzw. Aktionärskultur. Da habt "Ihr" tatsächlich (in größeren Teilen, noch) was voraus - erhaltet es Euch...

      ...alle dadurch entstanden, dass wir vom Goldstandard runter sind?
      ? - Hab` ICH nicht gesagt... Man könnte(! - und wie gesagt: ohne mich) bzgl einiger Probleme (Verschuldung) aber darüber, unter historischem Bezug, diskutieren, ob ein Goldstandard dem nicht entgegen gewirkt hätte(!).
      ...mit einem Goldstandard wir jetzt die gleiche Misere wie 1930 haetten. Das konnte aber durch flexible Geldpolitik vermieden werden
      Das sind BEIDES reine Mutmaßungen, mehr nicht.
      - Ich finde es halt IMMER bemerkenswert, wenn Banker etwas total ablehnen - et vice versa, natürlich, :D

      Du “diskutierst” ueber Gold lieber mit ganz neutralen Experten ...
      Ich diskutiere zzt. überhaupt nicht über Gold - ich habe es einfach, :)
      Ganz im Sinne übrigens der Portfoliotheorie, der Du bestimmt näher stehst, *g*

      investival
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 10:18:38
      Beitrag Nr. 2.682 ()
      @helmut

      Ueberhaupt habe ich das Wort Ungeziefer nie benutzt. Roach! Und das auch nur, weil der Mann wirklich Roach heisst.

      Weiß ich und habe ich auch nicht behauptet. ... where roaches check in ans never check out oder so ähnlich. War ein Witz und kein schlechter. Ich lese (außer das was ich selbst so poste) nie was andere vor 1000 Beiträgen geschrieben haben und halte es für schlechten Stil anderen eine Meinung von anno dazumals vorzuhalten.

      Aber mal Hand aufs Herz, du bist auch nicht gerade ein Kind von Traurigkeit wenn es um das muntere verteilen von Beleidigungen und Unterstellungen geht.

      Weiter unten geht es mal wieder in einem "Expertenhearing" um PC- und Routertechnologien.

      Bevor hier wieder ein VWL Flamewar ausbricht kann ich nur als "Sachkundiger" beitragen das deine USB und Routerhedonistic vom technischen Standpunkt dann doch nicht ganz so einfach ist wie du Sie darstellst.
      Nur weil ich das besser beurteilen kann heißt das aber noch lange nicht das ich etwas zu den FinanzProduktAuswirkungen im GDP sagen kann (und vice versa ;) )

      Außerdem: Ich denke das es nicht immer an der Dummheit des anderen liegen muß wenn er nicht kapiert was man selbst sagen wollte ;) oder? (Du vergißt manchmal das hier nicht nur Fachleute rumposten.

      atdt
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 11:01:32
      Beitrag Nr. 2.683 ()
      @helmut kohl

      Falsch. 1.67% fuer den Zeitraum von 1995 bis 2002. Du hast die Zahl fuer 1996 mit dazu gezaehlt, welche die contribution fuer das Wachstum von 1995-1996 angibt.

      Schön, daß du deine eigenen Fehler bemerkst. Aus deinem Beitrag #2607 vom 24.1:

      In der Tat sind die accumulierten contributions aus Computern in Tabelle 8.2 nur etwa 1.56%, nicht 2.53%.

      1.56% war nämlich die Contribution für das Wachstum von 1995-2001. Da hättest du die Contribution für 1996 auch nicht dazu nehmen dürfen. Am 30.1. wurden dann die neuen GDP-Zahlen für das q4 2002 (und damit für das ganze Jahr 2002) veröffentlicht. Die Contribution für 2002 habe ich zu deiner angegebenen Zahl dazugezählt. Paß beim nächsten mal bitte mit dem Zusammenzählen etwas besser auf!


      Von 1995 bis 2002 ist Zeile 10 (computers and periphery) real von 49.2 anf 284.1 gestiegen, nominal von 64.6 auf 74.4. Reales GDP ist von 7543.8 auf 9436.1, also um 25.1% gestiegen. 1.67% oder ca. 125Mrd Dollar kamen von Zeile 10. Also nur 125, und nicht 284-49=235Mrd.[/b]

      O weh! Nächster schwerer Rechenfehler. Du kannst nicht die ganze Contribution auf das Jahr 1995 (Reales GDP: 7543.8*1.67%=125) beziehen, sondern du mußt sie jeweils den zugehörigen Jahren zuweisen.

      Deswegen ergeben sich eben von 1995-2002 die von mir errechneten 141 Mrd$ für die Computerinvestitionen. Für den Computerkonsum existieren keine eigenen Contributions - Zahlen, sie betragen nominal die Hälfte. Also haben wir schätzungsweise 210 Mrd$ mehr als im nominalen GDP alleine wegen den Computern.

      Insgesamt wird der Deflator äußerst niedrig ausgewiesen, teilweise sogar negativ:



      Da es in einigen Bereichen sehr wohl Inflation gibt (siehe Preis-Index Tabelle) müssen andere Bereiche gewaltig nach unten ziehen, zb Computer, durable Goods etc. Der Hedonic ist nicht zwingend nur mit Computern verbunden. So kann der Deflator für ein x-beliebiges Produkt durch den Hedonic zB von 5% auf 2% sinken. Qualitätsfortschritte gibt es auch bei Zahnbürsten.

      Die Wachstumsraten werden vom BEA nicht misleading genannt, und sie sind es auch nicht. Wachstumsraten werden nur von ahnungslosen Deppen misleading genannt.

      Die Wachstumsraten aus den real-Tabellen werden nur von ahnungslosen Deppen nicht misleading genannt:
      Computerinvestitionen: 1995 real 49.2 und 2002 284.1. Macht das 5.7-fache im Gegensatz zum 3-fachen (siehe oben) aus der Contribution - Tabelle.

      Wie wir schon öfter diskutiert haben sind die nominalen Zahlen die wichtigen für Börse, Verschuldung, Außenhandelsdefizit...

      Sind sie nicht. Das hast Du vielleicht diskutiert, aber nicht mit mir. Wenn Du es mit mir diskutiert haettest, dann haette ich, wie jeder andere Mensch mit mehr als 2 Gehirnzellen heftigst widersprochen.


      Ich habe auch den Eindruck, daß sich die Bewertung der IT-Unternehmen in den USA an den Zahlen der Hedonic - Tabellen und nicht an den tatsächlichen Ausgaben orientiert.

      An deine Widerspruch kann ich mich gar nicht erinnern. Ach so, du hast keine 3 nüchternen Gehirnzellen zusammenbekommen.

      Und in absoluten Zahlen sind wir mit 447 Mrd$ Ausgaben für "national defense" natürlich auf dem Höchststand.

      Wow! Sogar hoeher als im 2. Weltkrieg (wo Verteidigungsaugaben fast 50% des GDP ausmachten)! Daran sieht man schon wie daemlich der Vergleich von nominalen Zahlen ist!


      Aha, die Feststellung, daß die tatsächlichen Ausgaben für "national defense" am Höchststand sind, ist ein Beweis für die Dämlichkeit des Vergleiches von nominalen Zahlen. Wieder mal eine Meisterleistung unseres Logikers. Die Außentemperatur oder die Uhrzeit darf man dir auch nicht sagen, oder?

      In einem Land, in dem aggressiv-radikale Subjekte wie Rosa Luxemburg verehrt werden, muss man sich nicht wundern, wenn Despoten wie Saddam, die ihr Volk jahrelang ausnutzen und ausbluten lassen, auch noch Rueckedeckung bekommen.

      Immerhin war Rosa Luxemburg Pazifistin. Ich möchte nicht wissen wer in den USA aller verehrt wird. Wahrscheinlich eher solche Typen wie Charlton Heston, die es ordentlich krachen lassen.

      Gott sei dank wird Politik nicht nur von Leuten gemacht, die so denken wie du. Sonst würden wir nämlich noch auf Bäumen herumhüpfen, mit einem Prügel in der Hand.
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 11:10:27
      Beitrag Nr. 2.684 ()
      @ATDT
      >Atombombem auf Afghanistan
      >Hat er das geschrieben? Ein furchtbarer Satz.

      Er hat es. Leider.
      http://www.wallstreet-online.de/ws/community/board/threadpag…

      Die Vorteile:
      - Bin Laden waere garantiert eines der Opfer.
      - Keine Verluste unter US-Soldaten.
      - Abschreckung gegen zukuenftige Attentaeter
      ...
      Den gleichen skrupellosen Ruf wie Israel muessten auch die USA bekommen. Allen Multi-Kulti und Political Correctness Spinnern zum Trotz: Jetzt ist die Gelegenheit.


      Merke: Der Nichtgebrauch von Massenvernichtungswaffen ist lediglich "Political Correctness".

      Das ist nicht die Sprache des "alten Europas", es ist die Sprache des "alten Deutschlands".

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 11:29:23
      Beitrag Nr. 2.685 ()
      @ATDT

      > Du vergißt manchmal das hier nicht nur Fachleute rumposten.

      Ich habe mein Ingeniur-Studium an einer angesehenen Hochschule absolviert und mein Doktorvater gehört zu den wirklich ganz Grossen der Hardware/Software-Branche. Ich bin seit 13 Jahren Unternehmer in der IT-Branche. Die Unsinnigkeit der Ausführungen eines Bankangestellten über "Qualitätsteigerungen" von PCs kann ich durchaus beurteilen. Dass ein solcher Laie hier nicht viel davon versteht ... dafür habe ich Verständnis.

      Aber dass der gute Mann immer noch nichts von den Problemen der US-Economy begriffen hat, das ist für mich einigermassen erstaunlich.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 11:35:57
      Beitrag Nr. 2.686 ()
      @AntonChesus

      Sauber herausgeschält!
      Und ich beneide Dich um Deine Geduld.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 13:00:03
      Beitrag Nr. 2.687 ()
      Coubert,

      Ich habe mein Ingeniur-Studium an einer angesehenen Hochschule absolviert und mein Doktorvater gehört zu den wirklich ganz Grossen der Hardware/Software-Branche. Ich bin seit 13 Jahren Unternehmer in der IT-Branche. Die Unsinnigkeit der Ausführungen ...

      Dann kannst du sicher auch nachvollziehen welchen Esprit hk`s Statements bzgl. PC-Qualitätsaussagen hat. Sieh es mit Humor.

      Aber dass der gute Mann immer noch nichts von den Problemen der US-Economy begriffen hat, das ist für mich einigermassen erstaunlich.

      Davon schreibt er aber nicht. Es geht ihm um den Katechismus seiner Zahlen. Technokratisches Zeugs, gewürzt mit einem Diskussionsstil aus Rhetorik für Erstsemester.

      zu #2676

      ich wühle ungern in den Eingeweiden anderer. Auch auf den Link werd ich nicht klicken. Sowas ist für mich einfach nicht diskutabel.
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 13:43:18
      Beitrag Nr. 2.688 ()
      > Sieh es mit Humor.
      Yes! Let`s try again.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 15:17:44
      Beitrag Nr. 2.689 ()
      Test !

      B.:confused:
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 15:19:55
      Beitrag Nr. 2.690 ()

      Das hier ist echt mein Lieblingsfoto.
      Hab zuerst irrtümlich geglaubt , dass sind Kippen im Aschenbecher.
      Aber jetzt seh ich auch alles ganz klar.

      Die drei Flecken in der Mitte - das sind Bäume! Hat leider in der Eile keiner dazugeschrieben. Und links unten ist das Lager für die Anthraxröhrchen, wo der Powell hergezeigt hat, die hier tonnenweise per Sattelschlepper angeliefert werden.
      Wenn man 20 Minuten konzentriert drauf schaut, kann man alles klar erkennen.
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 16:31:17
      Beitrag Nr. 2.691 ()
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 21:03:26
      Beitrag Nr. 2.692 ()
      --------------------------------------------------------------------------------
      Aus der FTD vom 7.2.2003 www.ftd.de/fricke
      Kolumne: Mit Bush ins alte Amerika
      Von Thomas Fricke

      Der US-Präsident fährt einen finanzpolitischen Crashkurs, der an fast vergessene Krisenzeiten erinnert. Ein Festhalten daran könnte der Weltwirtschaft nachhaltiger schaden als ein Krieg gegen Irak.



      Schuldenwirtschaft


      Das World Trade Center wird wieder aufgebaut, die Nasa darf weiter Milliarden ausgeben. Kein Problem. Der Militäretat steuert längst auf neue Rekorde zu, während der Präsident Steuergeschenke wie Handzettel verteilt - trotz dramatisch steigender Defizite. Es sieht aus, als tanze Amerika auf dem Vulkan, und zwar staatlich gestützt.

      Was George W. Bush mit seinen Etatplänen für 2004 diese Woche vorläufig auf die Spitze trieb, scheint mit sachte dosierten Staatseingriffen zur Konjunkturstützung in der Tat immer weniger gemein zu haben - eher mit einem immer heilloser wirkenden Verschuldungskurs wie zu ganz alten Zeiten. Damit steuert der US-Präsident mit texanischem Feingespür auf ein Szenario zu, das nicht nur Amerika, sondern auch den Rest der Weltwirtschaft auf Jahre teuer zu stehen käme. Die USA leben gefährlich über ihre Verhältnisse.


      Bush steuert derzeit mit Rekordtempo in überholt geglaubte Dimensionen der Neuverschuldung, in denen die ohnehin nur bedingt positiven Wirkungen immer weniger ausreichen, um die negativen Begleiteffekte zu kompensieren. Und das hat nur wenig mit schlechter Konjunktur zu tun: Der politisch gesteuerte Struktursaldo verschlechterte sich seit 2000 um enorme 400 Mrd. $ - das ist die Wirtschaftsleistung der Niederlande in einem ganzen Jahr und entspricht vier Prozent des US-Bruttoinlandsprodukts.



      Ökonomie als Abenteuerspielplatz


      Würden wenigstens Bushs Projektionen bis 2008 eintreten, ließe sich das auffangen. Nur haben die Präsidialökonomen bisher nicht einmal die unmittelbar anstehenden Kriegskosten berücksichtigen können. Dafür soll die US-Wirtschaft wunschgemäß bis 2008 um durchschnittlich 3,3 Prozent wachsen.


      Das wäre "nur ein halber Prozentpunkt weniger als in den Jahren der Bubble-Economy in den 90er Jahren", sagt Morgan-Stanley-Chefökonom Stephen Roach. Fiele das US-Wachstum nur einen halben Punkt niedriger aus, würden in zehn Jahren kumuliert 1200 Mrd. $ in der Staatsrechnung fehlen. Ein längerer Irak-Krieg könnte zudem je nach Schätzung zumindest 100 bis 200 Mrd. $ kosten.


      Wenn nur eines dieser Risiken eintritt, wird die US-Defizitquote auf alte Rekordwerte um fünf bis sechs Prozent des BIP schnellen - wie zuletzt 1992. Oder zu Zeiten Ronald Reagans, als schon einmal ein US-Präsident behauptete, dass Steuersenkungen sich ganz und gar selber finanzieren; tatsächlich blieben Steuereinnahmen in dreistelliger Milliardenhöhe aus. Ende der 80er Jahre galten die USA wegen der dramatisch gestiegenen Defizite in Staatshaushalt und Außenhandel als krank. Und (West-)Deutschland als Vorbild.


      Reichlich gewagt ist Bushs Versprechen, wonach ein Abbau der Dividendensteuer erst die Aktienkurse und darüber die Investitionen der Firmen stütze. Damit löst man nicht die Probleme einer Post-Bubble-Economy nach exzessiven Jahren. Zweifelhaft ist auch, ob die übermäßig starke Senkung der Spitzensteuersätze in den USA noch so viel mehr Arbeitsanreize schafft. In der ach so neuen US-Welt ist nach Rechnung des Wirtschaftswissenschaftlers Tom Piketty die Einkommenskonzentration auf die oberen Schichten schon jetzt wieder so hoch wie - Ende des 19. Jahrhunderts.


      Je weniger solche Experimente bewirken, desto eher werden sich die Kehrseiten des Bush-Abenteuers niederschlagen. Ohne eine wirklich überzeugende Alternative bieten zu können, hat der Haudrauf-Ökonom aus Texas jenen Mix aus solider Finanzpolitik und eher expansiver Geldpolitik aufgegeben, der Amerikas Wachstum in den 90er Jahren womöglich viel stärker getragen hat als der Internet-Hype - auch wenn der Verdacht besteht, dass Fed-Chef Alan Greenspan die Aktienblase mit niedrigen Zinsen zu lange genährt hat.


      Schon jetzt kann die Fed kaum ernsthaft auf eine verlässliche Finanzpolitik wie zu Clintons Zeiten bauen. Das macht auch ihren Kurs unberechenbarer. Der Staat mit der weltgrößten Volkswirtschaft droht den Kapitalmarkt bald so stark zu beanspruchen, dass dies den Mega-Trend zu sinkenden Zinsen kippen könnte. Reagans abrupter Schuldenkurs trug Anfang der 80er Jahre zu den drastisch steigenden Realzinsen bei (siehe Grafik).



      Rezession als Familienschicksal


      "Wenigstens gab es damals eine gesamtwirtschaftliche Sparquote in den USA von neun Prozent", sagte Stephen Roach - derzeit sind es unter zwei Prozent, weshalb die USA nun auf spektakuläre Art von ausländischem Kapital abhängen. Das Minus in der Leistungsbilanz dürfte bald sechs Prozent des BIP erreichen.


      Bushs Abenteuer kommt einer Zeitenwende gleich. Laut HypoVereinsbank-Ökonom Martin Hüfner "würde das Wachstum in Europa im dritten Jahr über dem der USA liegen, wenn die Konjunktur um fiskalpolitische Effekte bereinigt würde" - also nur die Marktkräfte zählten. Je länger Bush die Illusion vom ewigen Konsumboom staatlich subventioniert, desto heftiger wird das Erwachen.


      Der jüngste Fall des Dollar zum Euro ist ein erstes Warnsignal. Bald könnte ein regelrechter Kurs-Absturz folgen, der Amerika Inflationsschübe und Europa eine Exportkrise brächte. Irgendwann werden die US-Konsumenten zudem merken, dass sie auf Pump leben. Und: "Anders als unter Clinton noch geplant werden die USA ins nächste Jahrzehnt mit Defiziten starten, obwohl dann erst die demografisch bedingten Lasten der Altersfinanzierung auf den Staat zukommen", sagt Peter Meister, US-Experte bei der BHF-Bank.


      Die Geschichte scheint sich auf tragikomische Weise zu wiederholen. In beiden Rezessionen der vergangenen 20 Jahre regierte in den USA ein Präsident der Familie Bush. Beide ließen die Defizite auf neue Rekorde steigen. Der Senior musste am Ende die Steuern anheben. Das wird auch der Sohn tun müssen, spätestens sein Nachfolger. Der Eifer, mit dem George W. Bush die USA derzeit in die Vergangenheit steuert, lässt wenig Gutes erwarten.



      © 2003 Financial Times Deutschland , © Illustration: FTD


      http://www.ftd.de/pw/in/10445274580...l?nv=cd-divnews


      --------------------

      Wie schon mehrmals anvisiert. Der ganz grosse Dollarcrash steht erst noch aus!

      & ab Sommer gemma Hyperinflation machen
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 21:04:15
      Beitrag Nr. 2.693 ()
      USA: Die Kriegspolitik als Strategie einer tiefen Verzweiflung?

      Die Ausgaben für Verteidigung steigen in den USA massiv, diese können der Wirtschaft aber vermutlich nur kurzfristig helfen.

      Analyse von unserem Korrespondenten LUZIAN CASPAR



      --------------------------------------------------------------------------------


      D
      as Budget, das US-Präsi dent Bush jüngst vorleg te, bringt eine massive Ausgabenverlagerung in Richtung Verteidigung. Die Mittel dafür werden um 15 Prozent auf 380 Mrd. Dollar aufgestockt. Noch nicht eingerechnet sind dabei die Kosten für den drohenden Irak-Krieg. Bis 2009 sollen sie auf 480 Mrd. Dollar steigen - um die US-Streitkräfte zu einer "schlagkräftigeren und tödlicheren Gewalt" zu machen.

      Die Rüstungsausgaben haben bereits einen gewissen Einfluß auf die Konjunktur. Im Dezember stiegen die Bestellungen für Rüstungsgüter um 16,6 Prozent, im November waren es plus 39 Prozent. Und im ganzen vierten Quartal entfielen fast zwei Drittel des mageren Wirtschaftswachstums von 0,7 Prozent auf Rüstungsausgaben.

      Der Krieg im Irak dürfte laut Schätzungen knapp 80 Mrd. Dollar kosten. Und wie man in den vergangenen Jahren gesehen hat, liegen die tatsächlichen Ausgaben des Pentagon immer über dem Plan. Aber selbst das wird der Rüstungsindustrie nur bedingt nützen. Denn Kriege sind für die Rüstungsindustrie nicht das optimale Umfeld: Der größte Teil der 80 Mrd. Dollar wird für den Transport und die Versorgung von Truppen aufgewendet werden. Und die Friedenserhaltung nach dem Sieg - jahrelange Stationierung von Truppen - bringt der Rüstungsindustrie gar nichts. "Geld, das für einen Krieg ausgegeben wird, fehlt für zukünftige Waffensysteme", konstatiert Boeing-Chef Phil Condit. Was die Rüstungsbranche braucht, sind neue Waffensysteme. Die alten Systeme läßt man lieber technologisch veralten als in einem Krieg abnützen.


      Auch der erste Golfkrieg trug nur 0,3 Prozent zum US-Wirtschaftswachstum bei, er konnte die damalige Rezession nicht verhindern. Der Zweite Weltkrieg erhöhte das US-Sozialprodukt zwar um 40 Prozent, aber die USA waren damals im wirtschaftlichen Aufstieg. Die Ressourcen lagen damals immer noch großenteils brach, und dank des Siegs konnte man große Teile das britischen Kolonialreichs erben.


      Heute ist so etwas nicht mehr denkbar. Vom "endlosen" Krieg gegen den Terror werden nicht die USA profitieren, sondern China und vielleicht Indien. Wenn die heutigen US-Lenker den gleichen ökonomischen Effekt kreieren wollten wie damals Franklin D. Roosevelt, müßten sie ein Fünfjahres-Rüstungsprogramm von 4200 Mrd. Dollar lancieren. Selbst mit allen Spargeldern der Japaner ließe sich so etwas nicht finanzieren.

      B
      eobachter klagen bereits, daß sich die USA in ihrem "imperialen over-reach" übernehmen würden. Die nicht endende Folge von Kriegen, die das Bush-Cheney-Team plane, sei nicht zu finanzieren - umso weniger, als die Beziehungen zu den "Alliierten" zunehmend gespannt sind. Im ersten Golfkrieg hatten die Alliierten den größten Teil der Kriegskosten gezahlt.

      Die Kriegspolitik Bushs ist keine geschickt ausgeheckte Strategie, um die nächsten Wahlen zu gewinnen und dabei gleichzeitig die Konjunktur ins Lot zurückzubringen, sondern scheint eher als eine Strategie der Verzweiflung. Die Logik des Wirtschaftssystems - immer stärkere Konzentration des Reichtums und Verarmung der Massen - und die stärkere Konkurrenz aufsteigender Rivalen, etwa Chinas, lassen den USA kaum eine andere Wahl, als an immer mehr Fronten ruinöse Kriege zu führen.



      07.02.2003 Quelle: Print-Presse


      http://www.diepresse.at/default.asp...rt=ei&id=335483
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 21:29:59
      Beitrag Nr. 2.694 ()
      Es gibt Typen da rutscht alles ab, wie an einer Teflonpfanne.
      Avatar
      schrieb am 06.02.03 22:05:03
      Beitrag Nr. 2.695 ()
      @ Coubert

      Ich habe mein Ingeniur-Studium an einer angesehenen Hochschule absolviert und mein Doktorvater gehört zu den wirklich ganz Grossen der Hardware/Software-Branche. Ich bin seit 13 Jahren Unternehmer in der IT-Branche. Die Unsinnigkeit der Ausführungen eines Bankangestellten über "Qualitätsteigerungen" von PCs kann ich durchaus beurteilen. Dass ein solcher Laie hier nicht viel davon versteht ... dafür habe ich Verständnis.

      Ist ja schoen fuer Dich wie gebildet Du bist. Dass Du meinst, seit 1984 bzw 1981 haette es keine Fortschritte in Sachen Benutzeroberflaeche gegeben, nehme ich zur Kenntnis und denke mir meinen Teil dazu. Dass Dir als Praktiker die Nutzung am Herzen liegt, ist schoen, aber hat mit der Realitaetder VGR nichts zu tun. Da geht es um Produktion, nicht Nutzung von Guetern.

      >Atombombem auf Afghanistan
      >Hat er das geschrieben? Ein furchtbarer Satz.
      Er hat es. Leider.


      Aber von Ungeziefer habe ich nichts geschrieben.

      Merke: Der Nichtgebrauch von Massenvernichtungswaffen ist lediglich "Political Correctness".

      Nein, die Festlegung darauf, sie nie zu benutzen, ist uebertriebene P.C.


      @ AntonChesus

      Schön, daß du deine eigenen Fehler bemerkst. Aus deinem Beitrag #2607 vom 24.1:

      In dem Beitrag war kein Fehler.

      1.56% war nämlich die Contribution für das Wachstum von 1995-2001. Da hättest du die Contribution für 1996 auch nicht dazu nehmen dürfen.

      Eben doch! Fuer’s Wachstum von 1995-2001 (= sechs Jahre) muessen die contributions 1996, 1997,...,2001 (auch sechs Jahre) mit berechnet werden. Nachdem dann auch die Jahreszahlen fuer 2002 rauskamen, koennen wir den Zeitraum noch um ein Jahr auf sieben Jahre verlaengern.

      O weh! Nächster schwerer Rechenfehler. Du kannst nicht die ganze Contribution auf das Jahr 1995 (Reales GDP: 7543.8*1.67%=125) beziehen, sondern du mußt sie jeweils den zugehörigen Jahren zuweisen.

      Tatsaechlich ein Rechenfehler, weil ich zu faul war die einzelnen Jahre zu nehmen. Nachdem ich mir jetzt die Muehe gemacht habe, komme ich auf 136 Mrd anstatt 125 Mrd. Hatte gedacht, weil die grossen contributions waehrend der frueheren Jahre stattfanden, dass es keinen grossen Unterschied machen wuerde, wenn ich die 1.67%auf die 7500 Mrd GDP vom Jahr 1995 beziehe. Macht dann aber doch einen erheblichen Unterschied. Ist aber immernoch relativ klein, verglichen mit der falschen Berechnungsmethode (235 Mrd)

      Die Wachstumsraten aus den real-Tabellen werden nur von ahnungslosen Deppen nicht misleading genannt: Computerinvestitionen: 1995 real 49.2 und 2002 284.1. Macht das 5.7-fache im Gegensatz zum 3-fachen (siehe oben) aus der Contribution - Tabelle.

      Das reale Wachstum ist trotzdem 5.7. Da ist nichts misleading.

      Ich habe auch den Eindruck, daß sich die Bewertung der IT-Unternehmen in den USA an den Zahlen der Hedonic - Tabellen und nicht an den tatsächlichen Ausgaben orientiert.

      Bewertung von Unternehmen? Das BEA bewertet keine Unternehmen.

      Die Außentemperatur oder die Uhrzeit darf man dir auch nicht sagen, oder?

      Schoene Analogie. Gestern waren’s 0 Grad Celsius, heute 32 Grad Fahrenheit. Nach Deiner Definition 32 Grad Erwaermung!

      Immerhin war Rosa Luxemburg Pazifistin.

      Rosa Luxemburg war keine Pazifistin. “Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden” ist eine Falschauslegung eines Zitats dieser radikalen Anti-Pazifistin. Mit Andersdenkenden meinte sie nur anders denkende Revolutionaere! Das weltberuehmte Zitat hat aber leider (weil aus dem Zusammenhang gerissen) den Weg ins Vokabular der sog. Intellektuellen gefunden, und so wird eine Feindin der Demokratie seitdem als Gallionsfigur fuer Toleranz benutzt. Go figure! Leute, die sich der Revolution entgegenstellen, sollten nach R.L. das folgende Schicksal erleiden:

      Auf, Proletarier! zum Kampf! Es gilt eine Welt zu erobern und gegen eine Welt anzukämpfen. In diesem letzten Klassenkampf der Weltgeschichte um die höchsten Ziele der Menschheit gilt dem Feinde das Wort: Daumen aufs Auge und Knie auf die Brust! (Aus dem KPD Programm, 1918/19, von R.L. verfasst)


      @ alle

      In Sachen Irak, halte ich es mit dem ehemaligen Verteidigungsminister (unter Clinton!!!) W. Cohen:

      Aus dem WSJ, Feb 5, 2003
      Today, Secretary of State Colin Powell will make the case for action against Iraq that Mr. Bush promised in his State of the Union address. The president`s detailed presentation of weapons of mass destruction that Saddam Hussein did not account for is not new. Repetition of the obvious, however, does not diminish its validity.
      Linking Iraq to al Qaeda and the export of terrorism has clearly been an effort by Mr. Bush to persuade skeptics that the international community can defer exercising its final option no longer. But although the ties to al Qaeda may be real, they are also more elusive and resistant to proof in the court of public opinion. Thus, in seeking to make a more compelling case, the president may have made it more complicated.
      Mr. Bush is correct in insisting the burden of proof remains on Iraq to account for the horrific weapons it has produced. This is clear under more than a dozen U.N. Security Council Resolutions adopted since 1991, many of which unequivocally declared Iraq to be in violation of its obligations under international law. Resolution 1441, which relaunched U.N. inspections, states that Iraq`s noncooperation with today`s inspectors would constitute a "further material breach" and warns of serious consequence for "continued violations of its obligations."
      For Mr. Bush`s skeptics, Mr. Blix`s recent report highlights the unconditional requirement for Iraq to account for large quantities of banned materials it once had and may still have, a few well-known examples of which include: hundreds of tons of the deadly nerve agent VX; thousands of liters of the biological agent anthrax; and thousands of chemical rockets. At a minimum, Iraq is required to offer evidence of when, where and how these banned materials were destroyed. It has made no effort to do so.
      While the December 1998 attack on over 100 targets by attack aircraft, bombers, and cruise missiles set back Iraq`s programs two years by destroying key facilities and killing a number of important personnel, Iraq has used the intervening four years to rebuild facilities and reconstitute its weapons programs. This includes, as Mr. Blix details in his report:
      -- Two missile facilities that today are building banned missiles and providing them to the Iraqi military.
      -- Illegal imports, as recently as December 2002, of 380 rocket engines usable in one of these illegal missile programs, as well as illegal imports of missile fuel and guidance systems.
      -- Reconstruction of illegal missile factory equipment previously destroyed by U.N. inspectors.
      At the very time that Iraq was importing missile engines in violation of Security Council resolutions, it submitted a 12,000-page plea of innocence. Submitted on Dec. 7, it is only the most recent "full, final and complete declaration" filed in response to Security Council demands first made in 1991. Before expelling U.N. inspectors in 1998, Iraq submitted seven reports, each purporting to be full, final and complete, each proving to be false and incomplete, each yielding to a subsequent false "full, final and complete" declaration. Iraq`s admissions have never exceeded what it believed the U.S. and U.N. already knew and frequently have been limited to what it has been caught red-handed having done.
      During the 1990s, Iraq committed vast resources to a sophisticated program to systematically deceive U.N. inspectors, ultimately being able to clear and clean a building in as little as tens of minutes, literally shuttling equipment out the back door while inspectors were given the shuffle at the front door. Mr. Powell, in his presentation to the Security Council today, will provide intelligence that this deception program continues today.
      As for the most recent "full, final and complete declaration," as Mr. Blix`s report noted, not only were its 12,000 pages a reprint of earlier documents lacking any new evidence to account for the missing tons of Iraqi chemical and biological agents, the report deliberately altered earlier documents to hide information that Iraq had previously admitted. Saddam takes the international community not only to be fools but also forgetful. Unfortunately, he is not far off the mark.
      Given all the evidence, the question remains why so many seem more inclined to rally against the U.S. rather than with it.
      Part of the answer is that Saddam has waged a successful propaganda campaign that has placed the suffering of the Iraqi people at the doorstep of the White House. There are also the cynical calculations of those governments who are more interested in securing oil contracts and accounts receivable than in dismantling Iraqi weapons. In addition, the "sanctions fatigue syndrome" has been exacerbated by internal European power plays such as the recent Franco-German entente at Versailles.
      But a measure of responsibility also rests with the administration`s failure, thus far, to convince the world community of the necessity to invade Iraq and use military force to disarm and change the regime.
      President Bush has tried to overcome all doubt and reservation by tying Iraq to the spread of terrorism. In a casual but on-camera declaration during a September photo-op, he stated that "You can`t distinguish between al Qaeda and Saddam when you talk about the war on terror."
      To support this claim, the White House has offered carefully worded statements that point out the following:
      -- There have been unspecified "contacts" between Iraqi "senior officials" and members of al Qaeda.
      -- Al Qaeda personnel have found "refuge" in Baghdad.
      -- Iraqis have provided training assistance to al Qaeda in chemical weapons development.
      Saddam has been known to assassinate Iraqi dissidents abroad, to provide safe haven to armed Iranian groups opposed to the mullahs` regime in Iran, and provide well-publicized financial support to the families of Palestinian suicide bombers in an attempt to align international sympathy for the Palestinians to his own regime. He is, indeed, an evil man. But in contrast to many others, ranging from elements of the Iranian government to the IRA, Iraq does not have a reputation for sponsoring or conducting acts of terrorism.
      Recognizing that compelling evidence to link Saddam to the export of terrorism may not be forthcoming, Prime Minister Tony Blair recently stated that if Saddam is not aiding terrorists today, he surely will do so tomorrow. Under this standard, a number of nations beyond Iran and North Korea who have similar programs and objectives are likely to be placed on the regime change or disarmament target list.
      I remain convinced, however, that if President Bush hopes to meet the jus ad bellum tests that trace their roots to the days -- and orations -- of Cicero, he would be well-advised to keep the evidentiary focus on Saddam`s deceits and broken promises and on the U.N.`s obligations to enforce its own resolutions.
      ---
      If the U.N. has a less destructive, more humane and successful method of securing Saddam`s disarmament than through the use of military force, it must act without further delay and disingenuousness. If, however, it chooses to remain indifferent to those who flout its resolutions and rule of law, it will succeed only in breeding contempt for the institution and further defiance of its rules.
      Time, as President Bush stated, is running out both for Saddam to come clean and for the U.N. to step forward.
      ---
      Mr. Cohen was secretary of defense under President Clinton.
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 02:06:53
      Beitrag Nr. 2.696 ()
      Nein, die Festlegung darauf, sie nie zu benutzen, ist uebertriebene P.C.

      Avatar
      schrieb am 07.02.03 12:09:54
      Beitrag Nr. 2.697 ()
      >Auf, Proletarier! zum Kampf! Es gilt eine Welt zu erobern und gegen eine Welt anzukämpfen. In diesem letzten Klassenkampf der Weltgeschichte um die höchsten Ziele der Menschheit gilt dem Feinde das Wort: Daumen aufs Auge und Knie auf die Brust!
      Jetzt wissen wir auch, wo die Bush-Administration nicht nur ihre rhetorischen "Fähigkeiten" her hat...
      :D

      investival
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 13:58:17
      Beitrag Nr. 2.698 ()
      @helmut_kohl

      > Aber von Ungeziefer habe ich nichts geschrieben.
      Das war eine (polemische) Konstruktion meinerseits: "Ungezeifer, gelle?" habe ich gefragt.

      Ich möchte hier wirklich wieder mal darum bitten, die "Yahoo-Board"-artigen Kraftausdrücke und Beschimpfungen (auch abwesender Dritter) vollständigzu vermeiden und auf jenem gesitteten Niveau bleiben, das einige amerikanische Boards auszeichnet. Scheint mir nicht zuviel verlangt.

      > seit 1984 bzw 1981 haette es keine Fortschritte in Sachen Benutzeroberflaeche gegeben,
      Hat es schon. Aber sicher keine derart wesentlichen, die mit einer fünffachen, "realen" Qualitätsverbesserung auch nur entfernt gleichzusetzen sind.

      > Wie gesagt heisst es Gross Domestic PRODUCT, nicht Gross domestic usage.
      Ausgezeichnet. Das "Produkt" heisst z.B. PC oder auch Mikroprozessor oder sonst was und hat jeweilige Marktpreise. Man kauft nicht Taktraten, sonder Chips, mithin ein Stück Silizium mit einer raffinierten (und kostspielig) zu produzierender innerer Anordnung.

      Die Aufassung, bei doppelter Taktrate wäre der Prozessor auch "real" doppelt soviel wert, impliziert eben gerade den "Gebrauch". (Weil jemand eine neues Verfahren zur doppelten Datenkompression findet, sind nicht alle Telefonie-Kupferdrähte (usw) "real" das Doppelte wert. Ein Auto, das über Vier- statt Zweiradantrieb verfügt, ist nicht doppelt soviel wert.

      Auch Dir gelinget es offensichtlich nicht, Produkt und Gebrauch auseinanderzuhalten:
      Mein Computer ist garantiert 5mal mehr wert [als 1991]:
      ...
      Computer/Grafikkarte sind so schnell, ich kann aufregende Spiele und Simulationen laufen lassen. 1991 war eher das “Strichmaennchen”-Zeitalter.
      ...
      Geschaefte im Internet waeren heute noch unprofitabler wenn sich die Qualitaet der Router in den letzten vier Jahren nicht dramatisch erhoeht haette.


      Deshalb meine ich: "Produkt" oder "Gebrauch". Und wenn schon Gebrauch, dann eben wirklich "Gebrauch". Aber nicht so ein "Art" Gebrauch.

      Und wie ich füher schon sagte: Wer "reale" Qualitätssteigerungen berücksichtigen will, der muss auch Qualitätsminderungen berücksichtigen. Wo diese vorhanden sind, erlebt jeder. Ich würde aber darauf wetten, dass die Ökometrie diese schlicht ausschliesst. Oder täusche ich mich?

      > Before expelling U.N. inspectors in 1998
      Die Inspektoren sind nie ausgewiesen worden. Sie reisten selber ab, nachdem mit Alliierten mit Bombardierungen gedroht haben. Soweit die Faktenlage.

      Egal:
      Trotz aller ausgefeilter Überwachungs- und Spionagemöglichkeiten ist die USA bis heute - entgegen ihrer wiederholten Behauptungen - jeden wirklichen Beweis schuldig geblieben, dass der Irak tatsächlich Massenvernichtungswaffen besitzt.
      Ein solcher Beweis ist absolut notwendig, um einen Präventivkrieg mit abertausenden von unschuldigen, zivilen Opfern zu führen. Präventivkriege sind problematisch an sich, aber ein Präventivkrieg ohne jede Beweisgrundlage ist ein simpler Angriffskrieg wie alle andern auch in der Weltgeschichte. Illegitim.

      Coubert

      PS. Habe gerade gehört, dass die Iraker wieder Babys aus den Brutkästen reissen und sie auf dem kalten Boden sterben lässt. GWB schaut sich dieses Video regelmässig an und immer kommen ihm die Tränen.
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 15:56:28
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 17:22:55
      Beitrag Nr. 2.700 ()
      @helmut kohl

      In dem Beitrag war kein Fehler.

      Dann war in meinem Beitrag auch kein Fehler, da ich deine Zahl nur um das Jahr 2002 ergänzt habe. Warum regst du dich dann auf?

      1.56% war nämlich die Contribution für das Wachstum von 1995-2001. Da hättest du die Contribution für 1996 auch nicht dazu nehmen dürfen.

      Eben doch! Fuer’s Wachstum von 1995-2001 (= sechs Jahre) muessen die contributions 1996, 1997,...,2001 (auch sechs Jahre) mit berechnet werden.


      1.56% war die Contribution für das Wachstum von 1995-2001. Leider hast du aber in #2607 auf die Jahre 1996-2001 Bezug genommen. Wir haben nämlich vorher von absoluten Zahlen gesprochen, und da gilt jeweils der Stand zum Ende des Jahres, also der 31.12.1996. Deswegen gehört die Contribution von 1996 nicht dazu.


      Die Wachstumsraten aus den real-Tabellen werden nur von ahnungslosen Deppen nicht misleading genannt: Computerinvestitionen: 1995 real 49.2 und 2002 284.1. Macht das 5.7-fache im Gegensatz zum 3-fachen (siehe oben) aus der Contribution - Tabelle.

      Das reale Wachstum ist trotzdem 5.7. Da ist nichts misleading.


      Na ja, du erinnerst dich sicher, daß ich immer vom Notebook um 2000$, das mit 8000$ ins GDP eingeht gesprochen habe. Das hast du mit Hinweis auf die Fußnote korrigiert, und noch fett dazugeschrieben, daß die Zahlen misleading sind.
      Wenn du diese Wachstumsrate trotzdem ernst nimmst, dann haben wir eben 3 verschiedene Wachstumsraten im GDP. Eine nominale, eine reale ungewichtete, und eine reale gewichtete, die ins GDP eingeht.

      Damit hoffe ich, daß die Debatte bis zur nächsten Auffälligkeit in einigen Quartalen beendet ist.


      Auf, Proletarier! zum Kampf! Es gilt eine Welt zu erobern und gegen eine Welt anzukämpfen. In diesem letzten Klassenkampf der Weltgeschichte um die höchsten Ziele der Menschheit gilt dem Feinde das Wort: Daumen aufs Auge und Knie auf die Brust!

      Also vor "Daumen aufs Auge" fürchte ich mich weniger als vor "Bombe auf den Kopf".

      Ich garantiere dir hiermit persönlich, daß von Deutschland nicht die kommunistische Weltrevolution ausgehen wird. Eher fürchte ich, daß die USA den internationalen Freihandel gefährden:

      aus der Februarkolumne von Bill Gross:http://www.pimco.com/IO/feb03/index.htm

      The end to the strong dollar is but the most visible reversal of U.S. hegemonic policies in recent months. Our promotion of free trade and open capital markets is suffering as well. Last year`s U.S. steel and lumber tariffs are being supplemented by an embargo of Chinese containers in Hong Kong and Shanghai due to their possible hiding of terrorist weapons and armaments. Mexican trucks are being halted at the Texas border on the age-old allegation of vehicle safety violations. We are becoming a trade repressor as opposed to trade advocate and other countries no doubt will fight back.

      aus dem Kommentar von Mr. Cohen
      If the U.N. has a less destructive, more humane and successful method of securing Saddam`s disarmament than through the use of military force, it must act without further delay and disingenuousness.

      Ich glaube auch, daß die paar Hanseln an UNO-Inspektoren nicht reichen, um wirklich etwas zu finden. Da muß man schon ordentlich Personal hinschicken, die wirklich jeden Stein umdrehen. Das muß auch auf jeden Fall versucht werden.

      Sonst will ich zu dem Thema eigentlich keine leichtfertigen Kommentare geben, da ich nicht weis was wirklich los ist und außerdem sehr viele Menschenleben auf dem Spiel stehen.
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 18:26:43
      Beitrag Nr. 2.701 ()


      Schönen Gruß an den selbstherrlichen MOD :laugh:

      B.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 20:06:51
      Beitrag Nr. 2.702 ()
      Implosion oder Explosion? (entliehen beim user "bluemoos"

      von unserem Korrespondenten Bill Bonner

      *** Auch China und Russland kaufen Gold. Versetzen Sie sich in die Lage dieser Export-Volkswirtschaften. Sie schicken Güter in die USA und bekommen dafür Dollar. Die USA scheinen nicht so viel zu produzieren, wie sie wollen ... also was macht man mit diesen Dollar? Früher wurden damit US-Anlagen gekauft ... aber jetzt, wo der Dollar und die US-Aktien fallen ... denken die Ausländer zweimal nach.

      Gold hingegen steigt so dramatisch, dass das sogar die Finanzpresse bemerkt hat. Wären da nicht auch Sie versucht, einen Teil der Dollar-Reserven in reales Geld (Gold) zu tauschen?

      Schritt für Schritt ... oder mit einem Schlag ... werden die zusätzlichen Dollar, die durch Kredite in die amerikanische Volkswirtschaft gepumpt werden, ihren Reiz verlieren. Wer will sie? Wer kann sich noch verschulden ... und die Schulden wieder zurückzahlen? Das System ist instabil geworden ... und muss kollabieren. Aber wie? Wird es implodieren – wie in Japan? Oder explodieren – wie in Argentinien? *** "Ich glaube, sie wollten, dass die Leute sie ernster nehmen." Meine Frau Elizabeth versuchte die Entwicklung von den "moralischen Philosophen" des 18. Jahrhunderts hin zu den Volkswirten des 20. Jahrhunderts zu erklären. Die Frage war: Warum bemerkten die Volkswirte nicht die destabilisierenden Effekte der Politik, die Alan Greenspan verfolgt hatte?

      "Weil sie vergessen hatten, was ihr Job ist", so meine Antwort. "Die Ökonomen bewunderten Physiker und andere `harte` Wissenschaftler, und sie stellten sich vor, dass auch die Volkswirtschaftslehre eine `harte` Wissenschaft sei. "In der harten Welt der Wissenschaft kann man z.B. Wasser erhitzen, und immer dann, wenn der genau festgelegte Siedepunkt erreicht ist, wird das Wasser Kochen. Weder Stahl, Wasser noch ein Würfel haben ein Gedächtnis ... sie tun das, was sie tun."

      "Aber die Volkswirtschaftslehre ist überhaupt keine solche `harte` Wissenschaft. Es ist eine menschliche Wissenschaft. Und Menschen reagieren unterschiedlich – abhängig von ihren Erfahrungen, Erwartungen usw. Wenn sie denken, dass sie reich werden können, indem sie Aktien kaufen ... dann strömen sie an den Aktienmarkt und puschen die Kurse so hoch, dass Neu-Einsteiger auf diesem Niveau absolut nicht mehr reich werden können. Eine Gesellschaft produziert nur einen bestimmten Gewinn. Wenn man dafür zu viel bezahlt, dann wird man nicht reich, sondern arm."

      "Und Menschen sind keine Maschinen; sie sind nicht mechanisch. Sie tun wilde und verrückte Dinge ... sie machen sich selbst von Zeit zu Zeit zum Idioten ... und genau das macht sie sehr viel unterhaltsamer als Stahl oder kochendes Wasser ..."

      "Und wenn man die Menschen in eine Gruppe steckt, dann wird es noch schlimmer ... sie scheinen dann regelmäßig verrückt zu werden ... und kommen erst zur Besinnung, nachdem sie sich fast selbst zerstört haben." Nun, so sind die meisten Menschen ... natürlich nicht die Leser(innen) vom Investor`s Daily.
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 20:15:34
      Beitrag Nr. 2.703 ()
      banolo,

      Über gewaltbessesene Fanatiker kannst Du lachen? Du bist Dir anscheinend nicht klar darüber, wie gefährlich diese Leute (Rumsfeld & Co.) sind. Das lockere Geplauder über die Brauchbarkeit taktischer Nuklearwaffen ist doch nicht nur ein grotesker Auswuchs. Es ist schlicht die offizielle Haltung der US-Regierung.
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 20:18:32
      Beitrag Nr. 2.704 ()
      coubert,

      meinst du es ist sinnvoll seine Zeit mit bornierten Elfenbeinturmbewohnern zu verschwenden?

      Zur Nachrichtenlage:
      Hier mal was so an Propaganda der ach so zivilisierten Welt an nur einem einzigen Tage "aufgeklart".

      ...

      Pelletiere zweifelt darin an, dass die irakische Armee für das Verbrechen verantwortlich war:

      "Alles, was wir sicher wissen, ist, dass Kurden an diesem Tag in Halabja mit Giftgas angegriffen wurden. Wir können nicht mit Sicherheit sagen, dass irakische Chemiewaffen die Kurden getötet haben."

      Laut Pelletiere, der sich auf Erkenntnisse aus seiner Zeit bei der CIA sowie auf seine Arbeit als Leiter einer Kommission der US-Army 1991 beruft, hat es im irakisch-iranischen Krieg eine Schlacht um die kurdische Stadt Halabja gegeben, bei der beide Seiten Giftgas eingesetzt haben. "Die getöteten kurdischen Zivilisten hatten das Pech, ins Kreuzfeuer geraten zu sein. Aber sie waren nicht das eigentliche Ziel des Irak"

      ...

      http://www.heise.de/tp/deutsch/special/irak/14139/1.html

      Die Panne der britischen Regierung wird immer peinlicher. Jetzt stellt sich heraus: Ihr jüngstes, angeblich auf hochsensiblen Geheimdienst-Informationen basierendes Irak-Dossier hat zum größten Teil ein Student geschrieben - allerdings schon vor Jahren. Sein Kommentar: "Die haben sogar meine Fehler übernommen."

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,234042,00.html

      atdt

      P.S. Auf dem Bild in meinem letzten Posting reiten übrigens zwei Personen die Bombe
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 20:48:11
      Beitrag Nr. 2.705 ()
      @ landing

      Sorry, kleines Mißverständnis, irgendein toller Boardmod, oder jemand von der homelandsicurity
      agancy hatte dieses Bild ( Beitrag ) als posting #2691 gekillt, war einfach verschwunden.
      Daher mein Gelächter . In der Sache muß ich Dir leider zustimmen, und die Befürchtung äußern,
      daß US so tief in der Kacke stecken, daß sie sich die nächsten Kriegsgegner schon in die passende
      Position manövrieren müssen, um ihre auf Kriegswirtschaft umgestellt economy irgendwie am leben zu erhalten. Die achse des Bösen ist ja leider keine Gerade, sondern hat Kurven und Bögen, wo es gerade passt.

      Ich Versuchs mal in der vermutlichen zeitlichen Abfolge:

      Irak, Nord-Korea, Iran, Libyen,Kuba und zu guter letzt good old Germany – over und out.



      B.:(
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 21:32:39
      Beitrag Nr. 2.706 ()
      @ATDT

      1) > meinst du es ist sinnvoll
      Jetzt hast Du mich kalt erwischt!

      2) > Elfenbeinturmbewohnern
      Das ist nicht Elfenbeinturm. Bevor ich mich der Informatik zuwandte hatte ich ein paar Semester Philosophie Erkenntnis-, Wissenschaftstheorie). Elfenbeintürmen schauen ganz, aber ganz anders aus. Vor allem klingen sie anders.

      > Auf dem Bild in meinem letzten Posting reiten übrigens zwei Personen die Bombe
      ??? Ist das nicht der Südstaaten-B-52-Captain aus "Dr. Merkwürdigliebe"

      > Die Panne der britischen Regierung wird immer peinlicher.
      Powell hat sich ja auch darauf berufen. Aber er hat`s wesentlich geschickter gemacht. Er hat gar keine Beweise gebracht. Ergo hat er sie auch nicht gefälscht.

      Erstaunlich ist, dass diese riesigen, milliardenteuren, satellitengestützten, pausenlos überwachenden Geheimdienste nicht mal in einem Land wie dem Irak eine Laus zutagefördern können.
      Wie wollen die den WarOnTerror gewinnen?

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 22:09:43
      Beitrag Nr. 2.707 ()
      @ ATDT

      "Alles, was wir sicher wissen, ist, dass Kurden an diesem Tag in Halabja mit Giftgas angegriffen wurden. Wir können nicht mit Sicherheit sagen, dass irakische Chemiewaffen die Kurden getötet haben."

      Tja, so hat jede Kultur fuer sich seinen eigenen Holocaust-Denial. Schade, dass die Kurden keine Lobby haben, sonst wuerde wohl ein Sturm der Entruestung ueber die unglaublichen Behauptungen des Herrn Pelletiere ausbrechen. Und unser guter ATDT stellt hier natuerlich auch nur den ersten Teil des Heise-Beitrags rein, weil ja spaeter mit den bescheuerten Behauptungen Pelletiere’s so ziemlich aufgeraeumt wird. Z.B:

      Peter W. Galbraith selbst wies in einem Leserbrief an die "New York Times" vom 3. Februar 2003 darauf hin, dass der Angriff auf Halabja nur der tödlichste von insgesamt 60 bis 180 Angriffen gewesen sei. So habe der Irak zwischen März 1987 und August 1998 "extensiven Gebrauch" von chemischen Waffen gemacht.
      Ähnlich argumentiere Kenneth Roth, Direktor von "Human Rights Watch". Er verwies, ebenfalls per Leserbrief, auf Zeugenbefragungen seiner Organisation sowie auf irakischen Regierungsdokumente, die Human Rights Watch auswerten konnte, nachdem sie den Kurden in die Hände gefallen waren:
      "Die irakische Armee benutzte Senf- und Nervengas, ebenso Massenexekutionen, um ungefähr 100.000 Kurden 1998 während der genozidalen Anfal-Kampagne zu töten. Der Kommandeur, General Ali Hassan al-Majid, sagte über die Kurden in einer aufgenommenen Rede, die im Besitz von Human Rights Watch ist: `Ich werde sie alle mit chemischen Waffen töten! Wer wird irgendetwas sagen? Die internationale Gemeinschaft?`"


      Die internationale Gemeinschaft? Bestimmt nicht. Und ATDT, banalo, coubert und wie sie alle heissen auch nicht, denn 100000 Kurden darf man ja toeten, solange man nebenbei nur genuegend amerikanische Flaggen verbrennt, richtig?

      Und das waren wohl nur zwei Leserbriefe aus einem ganzen Eimer von wuetenden Zuschriften. Noch ein paar andere Zitate aus der NYT:

      These attacks began on Aug. 25, 1988, five days after the Iran-Iraq war ended, and were specifically targeted on civilians.

      These attacks have been well documented by human rights groups, forensic investigators and the Kurds themselves. Many occurred in places far from the front line in the Iran-Iraq war.
      Stephen C. Pelletiere (``A War Crime or an Act of War?,`` Op-Ed, Jan. 31) refers to a United States classified report, unknown to us, that would appear to exonerate the culprit in the tragedy at Halabja, Iraq, in March 1988. This report stands in stark contrast to the United Nations investigation team findings, which invariably singled out the Iraqi Army as the culprit in the use of chemical weapons.

      Aber fuer unsere deutschen und franzoesischen “Pazifisten”, die lieber mit Diktatoren Geschaefte machen und dafuer sorgen wollen, dass die irakische Zivilbevoelkerung am besten nochmal 20 Jahre lang maltraetiert und vergast wird, ist wohl jeder kleinste Zweifel genug (und sei er noch so an den Haaren herbei gezogen).


      @ banolo, landingzone

      Fuer Euch wuerde der gute Donald R. sicherlich eine Ausnahme machen: Ihr seid in so ziemlich allen Belangen wie Lybien und Cuba!


      @ AntonChesus

      Wir haben nämlich vorher von absoluten Zahlen gesprochen, und da gilt jeweils der Stand zum Ende des Jahres, also der 31.12.1996. Deswegen gehört die Contribution von 1996 nicht dazu.

      Soll ich Dich ueber den Unterschied zwischen Fluss- und Bestandsgroessen aufklaeren, oder hast Du inzwischen bemerkt, wie unsinnig Dein Kommentar war?

      Also wir einigen uns abschliessend darauf, dass fuer das Wachstum 1995-2002 die contributions von 1996-2002 dazugehoeren.

      Wenn du diese Wachstumsrate trotzdem ernst nimmst, dann haben wir eben 3 verschiedene Wachstumsraten im GDP. Eine nominale, eine reale ungewichtete, und eine reale gewichtete, die ins GDP eingeht.

      Nein. Es gibt fuer jede Variable exakt zwei verschiedene Wachstumsraten. Eine Nominale, und eine reale. Die realen werden aber fuer einzelne Komponenten anders berechnet als fuer das gesamte GDP.

      Also vor "Daumen aufs Auge" fürchte ich mich weniger als vor "Bombe auf den Kopf".

      Die Preisfrage ist dann natuerlich nach wie vor: Warum ist R.L. fuer Dich eine Pazifistin?


      @ Coubert

      Hat es schon. Aber sicher keine derart wesentlichen, die mit einer fünffachen, "realen" Qualitätsverbesserung auch nur entfernt gleichzusetzen sind.

      Ich habe nie behauptet, dass daraus allein eine 5-fache Verbesserung resultiert. Ueberhaupt, und da wiederhole ich mich, brauchen wir gar keine Qualitaetsverbesserungen in dem Masse, weil allein durch das Absacken des Preisniveaus durchschnittlicher PCs der Deflator negativ wird. OHNE QUALITAETSSTEIGERUNG!!! Hast Du nicht verstanden, verstehst Du nicht, und wirst Du auch nie verstehen, weil Du trotz Dr. Ing. zu ... (was auch immer) bist.

      Das "Produkt" heisst z.B. PC oder auch Mikroprozessor oder sonst was und hat jeweilige Marktpreise.

      Du verstehst halt die Problematik nicht. Marktpreise muessen aber ermittelt werden, obwohl die Gueter zum Zeitpunkt noch gar nicht existierten.

      Die Inspektoren sind nie ausgewiesen worden. Sie reisten selber ab, nachdem mit Alliierten mit Bombardierungen gedroht haben. Soweit die Faktenlage.

      Das steht warscheinlich in den irakischen Medien. Genauso wie die Tatsache, dass bei den Bombardierungen dann auch nur Milchpulver-Fabriken zerstoert wurden. Auffaellig viele Milchpulverfabriken in Baghdad. Ich hoffe die haben ihre ganzen Milchpulverfabriken wieder aufgebaut, denn in drei Wochen ist es wieder so weit. :D

      Trotz aller ausgefeilter Überwachungs- und Spionagemöglichkeiten ist die USA bis heute - entgegen ihrer wiederholten Behauptungen - jeden wirklichen Beweis schuldig geblieben, dass der Irak tatsächlich Massenvernichtungswaffen besitzt.

      Erstens sind die USA nicht in der Beweispflicht, sondern der Irak, zweitens wurde sehr wohl nachgewiesen, dass der Irak bis in den Dezember 2002 hinein noch versucht hat Waffen zu entwickeln.

      um einen Präventivkrieg mit abertausenden von unschuldigen, zivilen Opfern zu führen.

      Ein Praeventivkrieg ist notwendig um MILLIONEN von Irakern vor einem geisteskranken Despoten zu schuetzen, und etliche weitere Millionen Nicht-Iraker vor Terrorismus und Massenvernichtungswaffen.
      Um jetzt doch mal den Satz “Gerade als Deutscher” zu gebrauchen: Gerade als Deutscher frage ich mich ob den damals auch Leute in Paris demonstriert haben, als in Dresden 70000 Unschuldige Zivilisten absichtlich zu Tode gebombt wurden. Warum wird heute so ein Tra-Ra um vielleicht ein paar hundert Kollateral-Schaeden in der irakischen Bevoelkerung gemacht?

      Habe gerade gehört, dass die Iraker wieder Babys aus den Brutkästen reissen und sie auf dem kalten Boden sterben lässt.

      Na, und ein Despot Hussein, der sowas in seinem Land passieren laesst, muss eben eliminiert werden.
      Avatar
      schrieb am 07.02.03 22:52:16
      Beitrag Nr. 2.708 ()
      h_k:
      > Ich habe nie behauptet, dass daraus allein eine 5-fache Verbesserung resultiert.

      Nein, nach Deiner Ansicht kommt die fünfache Verbesserung kommt aus einem abenteuerlichen Gemisch.

      Produkt oder Gebrauch, das ist die Frage.

      > weil allein durch das Absacken des Preisniveaus durchschnittlicher PCs der Deflator negativ wird. OHNE QUALITAETSSTEIGERUNG!!!
      Das ist erstens sehr leicht zu verstehen und zweitens mit Hedonics nichts zu tun. Du hast da ziemliche Lücken, aber immerhin die Gelgenheit, was zu lernen.

      > Erstens sind die USA nicht in der Beweispflicht,
      Wer behauptet, er hätte Beweise, und er werde sie liefern (Powell), der sollte es dann auch tun, wenn er die "Menschheit" überzeugen will. Sonst bleibt halt alles was es ist: Propaganda.

      > Das steht warscheinlich in den irakischen Medien.
      So hat es die UNO bestätigt.

      >als in Dresden 70000 Unschuldige Zivilisten absichtlich zu Tode gebombt wurden.
      Immer diese Hitler-Nummer. Dabei wurde Saddam in seinem einzigen wirklichen Krieg noch von den USA unterstützt

      > Warum wird heute so ein Tra-Ra um vielleicht ein paar hundert Kollateral-Schaeden in der irakischen Bevoelkerung gemacht?
      Aus dem gleichen Grund, warum man in New-York wegen der paar hundert Kollateral-Schaeden in Tra-Pam gemacht hat.

      > der sowas in seinem Land passieren laesst
      Nicht mal diese Story mitgekriegt?
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 01:39:14
      Beitrag Nr. 2.709 ()
      @ Lord Helmchen


      Ganz ehrlich mal, muß man eigentlich sein Gehirn abgeben, wenn man nach US imigriert ?

      Bitte, das soll keine Beleidigung sein, und dass der Irak seine vermutlich versteckten B-C Waffen
      abliefern sollte, ist doch völlig unstrittig .

      Aber ganz ehrlich, die Nummer von Powell war doch einfach nur lächerlich !
      Wie schon gesagt, ohne dieses Auf-Halde-Produzieren von Rüstungsgütern, die jetzt entsorgt werden müssen, weil die Depots aus allen Nähten platzen, wäre Euer double-dip schon eklatant und soziale Unruhen würden diese Möchtegern-Großmacht schon längst zerrissen haben.

      Wie gesagt, Eure economy steht ganz kurz vorn großen Kollaps, nicht umsonst verliert der Dow nur moderat,
      weil Greeny jede Woche bis zu 50mrd. $ in den Dow pumpt, und ähnlich viel Frischgedrucktes in den $
      contra Euro interveniert, oder warum glaubst Du, warum die Währung des mit Strukturschwächen
      übersäten Europa derart gegen den $ zulegt ? – Denk ‚mal nach !


      Zum Schluß dieses Beitrages möchte ich dann doch noch etwas Versöhnliches einbringen,
      indem ich Dir Verständnis versuche entgegenzubringen, für den Unsinn, mit dem Du Dir versuchst, die Wirklichkeit in Deiner Wahlheimat schönzureden - oder wirst Du etwa von der homelandsecurity agency dafür bezahlt?

      Wie auch immer, ich kann mir ja vorstellen, dass Dein Leben in US ganz angenehm verläuft,
      mit ‚nem netten Gehalt ,blue slip usw. , und dass Du einfach versuchst, die dunklen Wolken die
      dieser F5 – Tornado vor Deiner Haustür im Schlepptau hat, durch Augenzukneifen ungeschehen zu machen, aber hallo aufgewacht, dem ist nicht so, sorry.

      Vielleicht könnte ich mich an Deiner Stelle auch noch soweit selbst bescheißen, indem ich mir krampfhaft versuchen würde mir einzureden, dass im „ alten Europa „ ja alles noch viel schlimmer sei,
      aber spätestens bei dem Fakt, dass diese Regierung, die sich nahezu ausschließlich aus den
      Bereichen Erdöl- und Rüstungswirtschaft rekrutiert, nicht einfach nur scharf ist auf die Erdölvorkommen von KleinSaddam, und nebenbei quasi als Abfallprodukt der Rüstungswirtschaft noch richtig Freude bereitet,
      spätestens an dem Punkt, käme ich mir wie eine dreckige kleine Nutte vor, sorry.



      Ach und bitte noch eines, unterstelle mir bitte nie wieder, mir wären die tausenden Toten ob nun Kurden oder was auch immer egal oder sonstwas.
      Aber im Gegensatz zu Rumsfeld kann ich reinen Gewissens sagen, ich habe diesem Scharlatan niemals die Hand gegeben, und ihn mit Geheimdienstinformationen usw. versorgt.


      B.:p
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 03:09:24
      Beitrag Nr. 2.710 ()
      ich finde auch, H-K, du läßt dich zu sehr reizen, bedeutet wohl, dass du selbst schon weißt, was im Argen liegt, es dir nur selbst nicht zugestehen willst!

      Weil nicht sein darf, was eigentlich nicht sein kann?


      banolo übertreibt zweifellos mit seinen Anti-US-Tiraden, aber den Kern der Sache triffts IMO!

      Wesentlich mehr als dein mir sehr unverständlicher Auftritt!


      Schau dir doch bitte mal User konradi an, dann weißt du, wie man mit US-Kritik sachlich umgeht,
      ohne sich selbst auf ein erbärmliches Niveau herabzulassen...


      Sorry, du verlierst damit nur mit deiner Reputation!
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 13:37:03
      Beitrag Nr. 2.711 ()
      coubert,

      Powell hat sich ja auch darauf berufen ....
      Ja und? Selbst wenn der Irak sog. Massenvernichtungsmittel hätte, das ist per se noch lange kein Grund einen immer noch souveränen Staat anzugreifen. Das ist alles blabla und eine Propaganda die auf die eigene Bevölkerung zielt und wie man auch hier nachlesen kann ihre Wirkung nicht verfehlt.

      Mein Posting bzgl. Gasangriff zielte auch nicht, wie ein anderer hier mir mit seiner widerlichen Art unterstellt, auf die rechtfertigung eines Holocaustes ab, sondern darauf das es keinen Angriff auf die Stadt und die armen Schweine die dort wohnten Kriegsopfer sind. Die Behauptung "Saddam hätte seine eigene Bevölkerung vergast" ist (wenn die Meldungen stimmen) somit eine Lüge. Im neusprech einer ach so christlichen Weltmacht fällt sowas unter "collateral damage". Von welcher Sorte Giftgas Sie nun umgebracht wurden, ist denn doch eher eine akademische Frage. Zur Frage der "Moral" dieser Waffen verweise ich auf das Stichwort "deplatet uranium"

      Im übrigen:
      Das die USA so vorgehen hat für mich andere Gründe viele gute und schlechte. Sie sind mit den verlierern "ihrer" Kriege nie so schlecht umgegangen wie bspw. das "alte" Europa und das es um jemanden wie Herrn Hussein nicht schade ist ist wohl auch klar.

      atdt
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 16:54:55
      Beitrag Nr. 2.712 ()
      @ Lord Helmchen

      >@ banolo, landingzone

      Fuer Euch wuerde der gute Donald R. sicherlich eine Ausnahme machen: Ihr seid in so ziemlich allen Belangen wie Lybien und Cuba!


      -------


      Stimmt, ich habe ein sehr sonniges Gemüt :laugh:

      B.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 17:06:32
      Beitrag Nr. 2.713 ()
      @ATDT
      >>Powell hat sich ja auch darauf berufen ....
      >Ja und?

      Du verstehst mich da falsch. Wollte nur zeigen, dass eine weiterer "überzeugender Beweise" Powells entgegen allen Versprechungen und Ankündigungen fingiert ist. Bislang stehen die Amis und die Briten als Lügner dar.
      Andere Kontrolleure gehen ja davon aus, das der Irak so gut wie keine Massenvernichtungwaffen mehr hat.

      Die Sache wirkt langsam so überzeugend wie der angebliche "Angriff" Polens auf Deutschland 1939. Man erinnert sich:
      "Seit heute früh wird zurück (!) geschossen".
      Aber irgendwie muss man ja von den Problemen zuhause ablenken.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 08.02.03 17:27:05
      Beitrag Nr. 2.714 ()
      Und wieder mal zum Thema:

      Debt-Heavy Consumers Face Tough 2003

      http://biz.yahoo.com/rb/030208/economy_consumers_1.html

      "
      ...
      "Today`s consumer debt burden is higher than any point. This is troubling," said Michael Kanef, managing director at Moody`s Investors Service.
      ...
      n December, credit card companies wrote off 7.5 percent of credit card receivables that they bundled into asset-backed bonds, said Amy Martin, director at Standard & Poor`s. That charge-off level is the second highest ever tracked by S&P."

      Schade. Die armen Leutchen verstehen vermutlich kein Deutsch. Sonst könnten sie hier mitlesen und wüssten, dass alles im Blei ist.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 09.02.03 10:27:34
      Beitrag Nr. 2.715 ()
      Es gibt ja eine Menge Amerikaner, die in der Sache klar sehen:

      Richard Gere empfindet Kriegspläne als «bösen Traum»

      "Deutschlands Nein zu einem Irak-Krieg bezeichnete Gere als absolut richtige Position. «Wir müssen sagen "Halt", hier gibt es keinen Grund für einen Krieg. Im Moment bedroht Hussein niemanden, es wäre anders, wenn er uns mit einem geladenen Gewehr in der Hand gegenüber stünde», so Gere. «Aber es scheint keine Anhaltspunkte dafür zu geben, dass dieser Mann eine unmittelbare Bedrohung für irgendjemanden ist.»

      Bushs Argument, das irakische Volk von einem Diktator befreien zu wollen, sei nicht haltbar, meinte Gere. «Amerika hat sich noch nie um andere Völker gekümmert, so ist es absurd von Bush zu sagen, es gehe ihm um das Wohl des irakischen Volkes», sagte der Schauspieler."


      Coubert
      Avatar
      schrieb am 09.02.03 12:52:10
      Beitrag Nr. 2.716 ()
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,234387,00.html

      Amerikaner verärgert über europäische Irak-Initiative
      ...
      "In der US-Delegation ... hieß es: "Wir machen jetzt jedem Franzosen und Deutschen, den wir finden, klar, dass man auf diese Weise keine Punkte bei der amerikanischen Regierung macht."

      Au weia! Keine Pünktchen für uns.

      "jedem Franzosen und Deutschen, den wir finden"
      Also, ab ins Versteck! Uns finden die nicht. Dann gibt`s auch keinen Punktabzug!

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 09.02.03 15:45:20
      Beitrag Nr. 2.717 ()
      hier mal was zu Deutschland!

      http://home.t-online.de/home/dieter.meyer/
      Avatar
      schrieb am 09.02.03 16:14:18
      Beitrag Nr. 2.718 ()
      @sittin bull inv

      Ausgezeichnet. Danke.

      Zum Sonntagsfrieden:

      http://www.publicintegrity.org/dtaweb/home.asp
      Amerika, wie man es lieben kann.

      Die Schweizer haben vielleicht schlechte Fluglotsen, aber keine Lust, ihre Gesellschaft irgendwelchen "Experten" mit Eigeninteressen zu überlassen:
      http://www.nzz.ch/2003/02/09/il/page-newzzDBZ3Q27L-12.html
      "Die Erweiterung des Staatsvertragsreferendums ermöglicht es dem Volk, vermehrt zu neuen internationalen Verpflichtungen Stellung zu nehmen."
      Also nix mit Staatsverträgen, die an der Demokratie vorbeigeschmuggelt werden. Der Bürger behält sich das letzte Wort vor.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 09:59:03
      Beitrag Nr. 2.719 ()
      Diese amüsante Diskussion habe ich von einem US-Board "abgelauscht". Solche Dinge müssen in den Hirnchen von VWLern ablaufen, wenn sie sich den "realen" Wert von IT-Investitionen "ausrechnen". LOL



      "My attitude towards government number-crunching comes from the following conversation I had, a few years ago. I was living in a remote town in rural Alaska. The government had just barged in new housing for the hospital, and I was at a meeting with the guy who was explaining how they decided what rent to charge us.

      B: Rents are decided by a standard formula that we use in all these situations around the country. You`d be bored by the details.
      JS (me): No, I wouldn`t. Could I see the formula?
      B: No, I couldn`t tell you. I`ve seen it, and it`s this big algorithm, with lots of numbers plugged into it. Basically, they start with data on rents for comparable housing in the same rental market, and then adjust it.
      JS: But this little town has virtually no private rental market for housing. Almost all property is owned by the Native organizations, or various governments. There can`t be any useful data.
      B: True. So, what we do then is use data from the nearest market we have a good data set from.
      JS: That would be.......
      B: Fairbanks.
      JS: But Fairbanks is several hundred miles away, 2 orders of magnitude larger population, much wealthier. We are as different as two towns can be.
      B: Yes, we have methods for adjusting that. We begin with a "Fairbanks rent". Then, we take the number of miles from here to Fairbanks, multiply that by a factor I don`t remember, and add that to Fairbanks rent.
      JS: Would that be air miles or road miles? (a chuckle from the crowd; everyone but B knows there is no road between the two towns).
      B: I`m not sure. Anyway, after we did these calculations, the calculated rent seemed too high, according to the guys who figure all this out, so they decided to cut the number by 40%.
      JS: Why 40%? Why not 60%, or 20%?
      B: That just seemed right to them. These guys are experts, this is what they do all day, and their decisions are final.
      JS: Where are these guys?
      B: Rockville, Maryland.
      JS: about 2500 miles from here. Do you think any of them have ever visited here?
      B: I doubt it."

      Herr, vergieb ihnen, denn sie wissen nicht wovon sie reden.
      (und umso lauter schreien sie)

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 13:23:31
      Beitrag Nr. 2.720 ()
      @helmut kohl

      Soll ich Dich ueber den Unterschied zwischen Fluss- und Bestandsgroessen aufklaeren, oder hast Du inzwischen bemerkt, wie unsinnig Dein Kommentar war?

      Welcher Kommentar war den unsinnig?

      Schauen wir auf deine Kommentare:

      Also wir einigen uns abschliessend darauf, dass fuer das Wachstum 1995-2002 die contributions von 1996-2002 dazugehoeren.

      Du hast aber leider in #2607 für das Wachstum 1996-2001 die contributions von 1996-2001 genommen, das war Unsinn.

      Wenn du diese Wachstumsrate trotzdem ernst nimmst, dann haben wir eben 3 verschiedene Wachstumsraten im GDP. Eine nominale, eine reale ungewichtete, und eine reale gewichtete, die ins GDP eingeht.

      Nein. Es gibt fuer jede Variable exakt zwei verschiedene Wachstumsraten. Eine Nominale, und eine reale. Die realen werden aber fuer einzelne Komponenten anders berechnet als fuer das gesamte GDP.


      Durch die andere Berechnung sind sie aber doch verschieden, oder? Und wieviele verschiedene Wachstumsraten haben wir dann insgesamt?

      Paß lieber auf was du selbst für einen Unsinn verzapfst.
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 19:21:09
      Beitrag Nr. 2.721 ()
      coubert,

      Danke für #2710.

      Womit wohl für Nichtökonomen das wesentliche zusammengefaßt wäre :D

      atdt
      Avatar
      schrieb am 10.02.03 22:38:06
      Beitrag Nr. 2.722 ()
      @ AntonChesus

      Du hast aber leider in #2607 für das Wachstum 1996-2001 die contributions von 1996-2001 genommen, das war Unsinn.

      OK, wir schauen mal in meinen Beitrag 2607. Im ersten Absatz schreibe ich tatsaechlich:

      und sehen, dass (zwischen 1996 und 2001) Zeile 10 (Computers and peripheral equipment) real stark gestiegen ist,

      Was aber leider ein Tippfehler war. Gemeint war natuerlich das reale Wachstum von 1995-2001. Deswegen schreibe ich ja auch im naechsten Absatz:

      Reales BSP ist von 1995 bis 2001 um 1670.70 Mrd Dollar gestiegen (Tabelle 1.2, annual).

      Was soviel heisst, dass ich im ersten Absatz faelschlicherweise 1996 geschrieben habe, ich danach aber 1995 schreibe und – besonders wichtig – auch in den Rechnungen die Zahlen von 1995 benutze.

      Also schreibe ich jetzt nocheinmal und abschliessend, dass fuer die Wachstumsraten der Jahre 1995-X die Contributions fuer die Jahre 1996-X betrachtet werden muessen, wobei X dann wahlweise 2001 oder 2002 sein kann. Ich schreibe auch (noch einmal) abschliessend, dass ich in meinem Beitrag 2607 richtig gerechnet habe. Koennen wir uns darauf abschliessend einigen? Jedes weitere Rumreiten auf dieser Kleinigkeit signalisiert mir nur, dass Dir die Argumente ausgehen.


      @ Coubert

      The government had just barged in new housing for the hospital, and I was at a meeting with the guy who was explaining how they decided what rent to charge us.

      Amuesant. Aber woher weisst Du wie das BEA rechnet?

      Richard Gere empfindet Kriegspläne als «bösen Traum»

      Womit er demonstriert, dass amerikanische Schauspieler Null Hirn haben, egal auf welcher Seite des Spektrums sie angesiedelt sind. Charlton Heston oder Richard Gere? Kein Unterschied.

      n December, credit card companies wrote off 7.5 percent of credit card receivables that they bundled into asset-backed bonds, said Amy Martin, director at Standard & Poor`s. That charge-off level is the second highest ever tracked by S&P.

      Credit Card companies haben vorher fuerstlich abgesahnt, also sollen sie jetzt auch mal dafuer zahlen.


      @ ATDT

      Ja und? Selbst wenn der Irak sog. Massenvernichtungsmittel hätte, das ist per se noch lange kein Grund einen immer noch souveränen Staat anzugreifen.

      Ich habe kein Problem damit, dass ein soveraener Staat Massenvernichtungswaffen hat. Aber wenn ein Staat wie Irak solche Waffen hat/entwickelt, dann ist das fuer mich indiskutabel, weil er bereits bewiesen hat, dass er sie gegen seine eigene Bevoelkerung anwendet.

      Mein Posting bzgl. Gasangriff zielte auch nicht, wie ein anderer hier mir mit seiner widerlichen Art unterstellt, auf die rechtfertigung eines Holocaustes ab, sondern darauf das es keinen Angriff auf die Stadt und die armen Schweine die dort wohnten Kriegsopfer sind. Die Behauptung "Saddam hätte seine eigene Bevölkerung vergast" ist (wenn die Meldungen stimmen) somit eine Lüge.

      Der Beitrag von Pelletier war keine Meldung, sondern seine ganz persoenliche Meinung. Und mit dieser Meinung steht er ganz allein da, unterstuetzt vielleicht von einem illustren Kreis aus Saddam Hussein, und seinen Gefolgsleuten hier im Board. Die Angaben der UN und internationaler Hilfsorganisationen sagen, dass a) die Menschen wirklich vergast wurden, und b) sie gezielt vergast wurden und keine Opfer des Iran-Iraq Krieges waren. Du machst Dich hier, genause wie Pelletier, dem Holocaust denial schuldig.


      @ sittin bull

      ich finde auch, H-K, du läßt dich zu sehr reizen, bedeutet wohl, dass du selbst schon weißt, was im Argen liegt, es dir nur selbst nicht zugestehen willst! Sorry, du verlierst damit nur mit deiner Reputation!

      Erstens Danke fuer die Bemuehungen um De-Eskalation. Zweitens finde ich die Ausfuehrungen von coubert wie z.b.: Aus dem gleichen Grund, warum man in New-York wegen der paar hundert Kollateral-Schaeden in Tra-Pam gemacht hat. noch etwas ausfallender und geschmackloser als meine. Man darf wohl einen Krieg gegen ein Unrechtsregime auf Basis der korrekten Auslegung der UN resolution 1441 nicht mit dem sinnlosen Terrorakt in NYC, gezielt auf Zivilisten, vergleichen. Solange coubert sich nicht von dieser Geschmacklosigkeit distanziert, ist mit ihm jede Diskussion zum Thema Iraq sinnlos.


      @ alle

      Es kommt hier immer die Kritik auf, dass die Amerikaner von innenpolitischen Problemen ablenken wollen. Ob das so ist, sei mal dahin gestellt. Die gleiche Kritik traefe aber auch und noch in viel groesserem Masse auf Deutschland zu. Oder warum wurde die Irak-Krise in Landtagswahlen (!!!) instrumentalisiert? Mich wuerde nicht wundern, wenn in Schleswig-Holstein auch die SPD Buergermeister Kandidaten Wahlkampf als Kriegsgegner machten. Ist ja auch eine ganz wichtige Komunalpolitische Frage. ;)
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 08:59:23
      Beitrag Nr. 2.723 ()
      Lassen wir einen weiteren "Hirnlosen" zu Wort kommen:


      http://www.usdreams.com/Schwarzkopf.html
      America`s Creed: Duty, Honor, Country
      H. Norman Schwarzkopf General, U.S. Army, Retired
      IT DOESN`T TAKE A HERO
      The few and the proud graduates of America’s most elite military school, West Point, live by a three word creed: Duty, Honor and Country. For retired Army General H. Norman Schwarzkopf, class of ‘56, these patriotic pillars have served as the foundation for his outstanding military leadership to the American people for all these years.
      It doesn`t take a hero to order men into battle. It takes a hero to be one of those men who goes into battle."
      “From the time I was twelve years old until I retired last year at the age of fifty-seven, the Army was my life,” states General Schwarzkopf from his best-selling, emotional autobiography, It Doesn’t Take A Hero. “I loved commanding soldiers and being around people who had made a serious commitment to serve their country.”


      Das klingt nicht nach Defätismus. Aber was für eine Welt ist das, in der ein Militär völkerrechtliche und allgemeinjuristische Standpunkte vertritt und geopolitische Überlegungen anstellt, während Politiker bedenkenlos auf Kriegskurs sind?


      THE WASHINGTON POST

      The general who commanded U.S. forces in the 1991 Gulf War says he hasn`t seen enough evidence to convince him that his old comrades Dick Cheney, Colin Powell and Paul Wolfowitz are correct in moving toward a new war. He thinks United Nations inspections are still the proper course to follow. He`s worried about the cockiness [cockiness = Anmaßung, Einbildung, Frechheit] of the U.S. war plan and even more by the potential human and financial costs of occupying Iraq.

      And don`t get him started on Defense Secretary Donald Rumsfeld.

      In fact, the hero of the last Gulf War sounds surprisingly like the man on the street when he discusses his ambivalence about the Bush administration`s hawkish stance on ousting Saddam Hussein. He worries about the Iraqi leader but would like to see some persuasive evidence of Iraq`s alleged weapons programs.
      "The thought of Saddam Hussein with a sophisticated nuclear capability is a frightening thought, OK?" he said. "Now, having said that, I don`t know what intelligence the U.S. government has. And before I can just stand up and say, `Beyond a shadow of a doubt, we need to invade Iraq,` I guess I would like to have better information."

      And so - in sharp contrast to the Bush administration - he supports letting the UN weapons inspectors drive the timetable: "I think it is very important for us to wait and see what the inspectors come up with, and hopefully they come up with something conclusive."

      Schwarzkopf, 68, who retired in 1991, is one of the nation`s best-known military officers, and he is closely allied with the Bush family. He hunts with former President George Bush and campaigned for his son, but he sees the world differently from his Gulf War colleagues.

      "It`s obviously not a black-and-white situation over there" in the Mideast, he said. "I would just think that whatever path we take, we have to take it with a bit of prudence."

      Schwarzkopf likes the performance of Powell - chairman of the Joint Chiefs of Staff during the Gulf War, now secretary of state. "He`s doing a wonderful job, I think," he said. But, "Candidly, I have gotten somewhat nervous at some of the pronouncements Rumsfeld has made."

      He contrasts Cheney`s low profile as defense secretary during the Gulf War with Rumsfeld`s frequent television appearances since Sept. 11. "He almost sometimes seems to be enjoying it," Schwarzkopf said, adding that such a sensation is to be avoided in wartime.

      Schwarzkopf is skeptical that an invasion of Iraq would be fast and simple. "I have picked up vibes that ... you`re going to have this massive strike with massed weaponry, and basically that`s going to be it, and we just clean up the battlefield after that," he said.

      He expresses even more concern about the task the U.S. military might face after a victory. "What is postwar Iraq going to look like, with the Kurds and the Sunnis and the Shiites? That`s a huge question, to my mind. It really should be part of the overall campaign plan."



      Norman Schwarzkopf würde in der Rolle eines europäischen Politikers zweifellos als Libyer bezeichnet werden.
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 09:16:19
      Beitrag Nr. 2.724 ()
      @helmut_kohl,

      #2713, `@alle`:
      noch in viel groesserem Masse auf Deutschland
      Wieder - oder, besser: immer noch - der bekannte, allgegenwärtige D-Zeigefinger... *gäähn*
      Das ist nur eine, Deine persönliche Wertung. Man könnte da auch sagen, "Bush hat mit dem Irak angefangen". Die SPD hat das dann für Ihren Bundestagswahlkampf erfolgreich aufgegriffen, beim 2. Mal hat es bei den Deutschen nicht verfangen, und die SPD wäre wirklich dumm, das ein 3. Mal zu versuchen (was nicht heisst, daß sie dazu ihren Standpunkt in der Irakfrage aufgeben müßte, ganz im Gegenteil). Mal sehen, wie das mit der Ablenkung bei den Amis laufen wird, zzt. sieht`s da ja `gaanz, gaanz dolll` aus, :D;)

      investival
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 11:22:46
      Beitrag Nr. 2.725 ()
      @helmut_kohl #2713

      Ich habe kein Problem damit, dass ein soveraener Staat Massenvernichtungswaffen hat.

      Ich schon, aber so ist es nun mal.

      Aber wenn ein Staat wie Irak solche Waffen hat/entwickelt, dann ist das fuer mich indiskutabel, weil er bereits bewiesen hat, dass er sie gegen seine eigene Bevoelkerung anwendet.

      Wem geht es da anders?

      Der Beitrag von Pelletier war keine Meldung, sondern seine ganz persoenliche Meinung. Und mit dieser Meinung steht er ganz allein da,

      Ja und, das ist die alte Leier von 1 Million Fliegen können nicht irren. Während des Kosovo Krieges war der Hufeisenplan auch "bewiesen". Das es ihn gar nicht gab wurden natürlich erst bekannt als die Propaganda nicht mehr nötig war. Nur einzelne "Minderheitenmeinungen" wiesen darauf hin und hattten recht. Was im übrigen (um deinen Blutdruck zu schonen) nicht heißt das es auch diesmal so ist.

      unterstuetzt vielleicht von einem illustren Kreis aus Saddam Hussein, und seinen Gefolgsleuten hier im Board.

      Du kannst die Unterstellungen nicht lassen.

      Die Angaben der UN und internationaler Hilfsorganisationen sagen, dass a) die Menschen wirklich vergast wurden, und b) sie gezielt vergast wurden und keine Opfer des Iran-Iraq Krieges waren.

      Das heißt für mich aber noch lange nicht öffentliche Meinungen blind zu übernehmen. Im übrigen bestreite ich das auch gar nicht.

      Du machst Dich hier, genause wie Pelletier, dem Holocaust denial schuldig.

      Naja, damit das solche Anschuldigungen von Typen wir dir kommen muß man wohl leben. Apropopos holocaust, und sorry ich kann mir diese "Geschmacklosigkeit" einfach nicht verkneifen. Du lebst doch in New York, hat das holocaust museum eigentlich eine Indianerabteilung?

      @ alle

      Es kommt hier immer die Kritik auf, dass die Amerikaner von innenpolitischen Problemen ablenken wollen. Ob das so ist, sei mal dahin gestellt. Die gleiche Kritik traefe aber auch und noch in viel groesserem Masse auf Deutschland zu. Oder warum wurde die Irak-Krise in Landtagswahlen (!!!) instrumentalisiert? Mich wuerde nicht wundern, wenn in Schleswig- Holstein auch die SPD Buergermeister Kandidaten Wahlkampf als Kriegsgegner machten. Ist ja auch eine ganz wichtige Komunalpolitische Frage.


      Volle Zustimmung. Nur ist das ein Werzeug des Politikers all over the world.
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 14:17:09
      Beitrag Nr. 2.726 ()
      > die Ausfuehrungen von coubert wie z.b.: Aus dem gleichen Grund, warum man in New-York wegen der paar hundert Kollateral-Schaeden in Tra-Pam gemacht hat. noch etwas ausfallender und geschmackloser als meine.

      Das (wiederholt) unsägliche "wegen der paar hundert Kollateral-Schaeden ein Tra-Pam" konnte nur mit dieser Antwort in den passenden Kontext gestellt werden. Die neue US-Doktrin, wonach man bereit ist, auch Erstschläge mit Massenvermnichtungswaffen zu führen, zeigt, dass Vernichtungs-Angriffe auf Zivilisten keineswegs ein "Monopol" von Terroristen ist.

      > Saddam .. und seinen Gefolgsleuten hier im Board.
      LOL!

      >Aber was für eine Welt ist das, in der ein Militär völkerrechtliche und allgemeinjuristische Standpunkte vertritt und geopolitische Überlegungen anstellt, während Politiker bedenkenlos auf Kriegskurs sind?

      Eine Welt, in der ehemalige Trunkenbolde und Bilanztrickser zu führenden Politikern werden. Gleichzeitig sind sie Armee-Drückeberger, versteht sich.

      Herr vergib ihnen, denn sie wissen nicht wovon sie reden.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 15:13:41
      Beitrag Nr. 2.727 ()
      Jetzt werden noch die Geheimdientstler des CIA zu "Gefolgsleuten" Saddams:

      http://www.heise.de/tp/deutsch/special/irak/14152/1.html

      "Auch die britischen und amerikanischen Geheimdienste scheinen mit der Politik ihrer Regierungen und der Konstruktion von Beweisen für einen Irak-Krieg nicht mehr einverstanden zu sein ...
      ...
      In Wirklichkeit zeigt sich daran, wie der Krieg gegen den Terrorismus, dessen nächstes Ziel der Irak ist, die Gefahren, die er bekämpfen will, nur weiter anschürt. Selbst ehemalige CIA-Angestellte warnen nun die US-Regierung vor den wahrscheinlichen Folgen ihres kurzsichtigen Tuns."
      ....

      Neues Chaos im US-Zivilisationsrettungsprogramm
      http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/mein/14154/1.html
      Fakt ist, daas es noch keiner Administration in so kurzer Zeit gelungen ist, das Ansehen der USA so weitherum herabzumindern.

      Hilf Himmel, dass die Sache nicht beginnt, wirklich übel auszugehen. Die Verantwortung wird die jetzige US-Administraiotn zu übernehmen haben.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 15:34:43
      Beitrag Nr. 2.728 ()
      @helmut kohl

      und sehen, dass (zwischen 1996 und 2001) Zeile 10 (Computers and peripheral equipment) real stark gestiegen ist,

      Was aber leider ein Tippfehler war. Gemeint war natuerlich das reale Wachstum von 1995-2001. Deswegen schreibe ich ja auch im naechsten Absatz:

      Reales BSP ist von 1995 bis 2001 um 1670.70 Mrd Dollar gestiegen (Tabelle 1.2, annual).
      ...
      Was soviel heisst, dass ich im ersten Absatz faelschlicherweise 1996 geschrieben habe, ich danach aber 1995 schreibe und – besonders wichtig – auch in den Rechnungen die Zahlen von 1995 benutze.


      Du scheinst ziemlich durcheinandergeraten zu sein. 1995 hat uns damals überhaupt nicht interessiert. Wir haben für unsere nominal-real Vergleiche immer das BSP ab 1996 betrachtet, insoferne war das nachträgliche Hereinnehmen von 1995 überflüssig und für unsere Vergleiche unbrauchbar. Man hätte auch von vorne herein 1995 nehmen können, aber im Referenzjahr 1996 sind die nominalen und realen Zahlen eben identisch, und somit besser vergleichbar.


      Jedes weitere Rumreiten auf dieser Kleinigkeit signalisiert mir nur, dass Dir die Argumente ausgehen.

      Man muß dir halt immer alles schwarz auf weiß nachweisen, und das dauert. Komisch, daß bei dir Kleinigkeiten Kleinigkeiten bleiben, während bei anderen die Kleinigkeiten kompletter Unsinn sind. Deswegen ist es schwierig dir gegenüber nur 1mm nachzugeben, worunter natürlich die Diskussion leidet.

      Womit er demonstriert, dass amerikanische Schauspieler Null Hirn haben, egal auf welcher Seite des Spektrums sie angesiedelt sind.

      Sharon Stone soll einen IQ von 154 haben. Das reicht schon für 2 Präsidenten.
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 15:37:55
      Beitrag Nr. 2.729 ()
      Vielleicht war`s doch keine gute Idee, eine Sohnemann zu wählen, der bereit ist, jedes Risiko einzugehen, um seinen Daddy in allem zu übertreffen:

      1) Saddam ganz erledigen, egal was nachher kommt
      2) Das Defizit noch grösser ausfallen zu lassen (auch egal was nachher kommt)

      Economists Blast Bush Tax-Cut Proposal
      http://story.news.yahoo.com/news?tmpl=story&u=/nm/20030210/t…

      Verantwortunsglosigkeit als Programm. Die Minderheit hat einen einen Tunkenbold und Bilanztrickser gewählt - und auch bekommen. Dagegen ist Schröder geradezu Staatsmann (oh weh, oh wei!).

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 15:54:14
      Beitrag Nr. 2.730 ()
      @AntonChesus

      > Sharon Stone soll einen IQ von 154 haben.

      Coubert (als h_k) verkleidet: "Diese kleinliche Zahlenreiterei beweist noch lange nicht, dass sie ein Hirn hat."
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 15:56:10
      Beitrag Nr. 2.731 ()
      --------------------------------------------------------------------------------
      Washington (AWP 7/vwd) - Die Analysten von Goldman Sachs haben ihre Prognosen für das US-Staatsdefizit in diesem und im nächsten Jahr angehoben. Wie die Marktbeobachter am Montag (Ortszeit) mitteilten, rechnen sie für 2002 nunmehr mit einem Fehlbetrag von 375 (bisher: 300) Mrd USD und für 2004 mit 425 (375) Mrd USD. Bei Ausbruch eines Krieges und unter der Annahme, dass die geplanten Steuervergünstigungen dann schon teilweise umgesetzt sind, kämen die nun geschätzten 375 Mrd USD Fehlbetrag sogar einer Verlangsamung des Defizitwachstums auf vier bis fünf Mrd USD pro Monat gleich. Ein abermals schlechtes Steuerjahr könnte den öffentlichen Fehlbetrag 2003 schnell auf 400 Mrd USD anwachsen lassen, warnten die Analysten.

      ---------------------


      Lets fetzt Baby !!!

      Helmi, Euer KuhJunge macht das schon !

      B.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 16:05:35
      Beitrag Nr. 2.732 ()
      @alle (-1)

      Siehe #2713
      1. "Saddam Hussein, und seinen Gefolgsleuten hier im Board"
      2. "Danke fuer die Bemuehungen um De-Eskalation"

      Was für ein Witz soll DAS denn nun sein? Es heißt, Sprache ist verräterisch, aber innerhalb von 20 Zeilen einen derartigen Bock schießen? Ist das der normale Schizoiden-O-Ton dort?

      Wenn man alle, die nicht die passende Meinung vertreten, als Saddam-Anhänger bezeichnet, was wäre dann das Komplement? Sollen diese in letzter Zeit zunehmenden mentalen Entgleisungen eine Korrelation zur US-Politik darstellen? Sie wäre dann sehr gut gelungen, thx for the show. Wenn ich von inneren Verwirrungen gesprochen habe, die zu politischen Irrläufen führen, hätte man das schlagendste Indiz. Ich glaube aber inzwischen, der Film "Bowling for Columbine" wahrscheinlich die Introspektion ist, die zeigt, wie sich das Eskalationszenario in Wirklichekeit aufbaut. Das sich hier wie in einem Mikrokosmos abbildet.

      Mal ehrlich, großes Kompliment für Eure Geduld. Ich muß allerdings darauf aufmerksam machen, daß eine Ressentimentschleuder geradezu gefüttert werden will.



      @investival

      die Sturheit, mit der Schröder vorgeht, deutet darauf hin, daß es sich nicht um Opportunismus handelt. Die Erkenntnis kam für mich am Ende auch überraschend, aber eine andere Deutung ist kaum noch möglich. So wird es, weil es manchem nicht paßt, allerdings wie vorher sofort negativ gewertet (siehe heutiger FAZ-Leitartikel). Dennoch: Obwohl die Aufforderung bestehen bleibt, diplomatisch geschickter und weniger überfallartig zu agieren, sind das bloß formale Kriterien. Am Ende würde es ohnehin zum Schwur kommen.

      Die unerträgliche Art, wie die USA so ziemlich alles instrumentalisiert, um ihren Willen durchzudrücken, dreht einem den Magen um. Sie ist sich nicht zu Schade, die bei einem Giftgasangriff ums Leben gekommenen irakischen Kurden, die sie vor Jahren, als Saddam noch Verbündeter war, nicht im mindesten interessiert haben, zu verwenden. Saddam hat auch iranische Einheiten mit Giftgas angegriffen, der Iran hat den Angriff auf den Irak aber nun wahrlich nicht beim Weltsicherheitsrat angefordert. Hätte er es getan, hätte die USA schon dafür gesorgt, daß daraus nichts wird. Die vorgelegten Beweise, die angesichts des britischen Geheimdienstdesasters inzwischen als erlogen bezeichnet werden können, würden vor jedem ordentlichen Gericht zur sofortigen Einstellung des Verfahrens führen.


      Die Presse hat anscheinend weitgehend den Kern der Sache gesehen.

      "Tages-Anzeiger" (Schweiz): "Die USA haben die Nato in eine tiefe Krise gestürzt, von der sich die "alte" Allianz nur schwer erholen wird. Und die Schuldigen stehen eindeutig fest: Es sind nicht die drei Veto-Staaten Frankreich, Deutschland und Belgien. Es ist US-Präsident George W. Bush mit seiner Kriegstreiberei. Dabei geht es um eine fast schon absurde Auseinandersetzung: Ankara bittet die Nato-Partner um Schutz, weil es sich bedroht fühlt. Wodurch? Durch einen möglichen Angriff der USA auf den Irak. Denn dieser könnte zu Vergeltungsschlägen gegen die Türkei ausholen. Fazit: Die Türkei ist durch die Nato-Führungsmacht USA in eine bedrohliche Lage manövriert worden und ruft nun die Allianzpartner zu Hilfe. Die Schlange beißt sich in den Schwanz.(...)
      Was wir derzeit in der Nato erleben, ist allerdings erst ein Vorgeschmack dessen, was uns in der Uno erwartet. Auch dort werden die USA zuerst unerbittlich versuchen, die Partner zu einem Ja zum Irak-Krieg zu drängen. Am Ende aber werden sie erneut nicht davor zurückschrecken, auch diese zentrale Weltinstitution zu Gunsten ihrer eigenen Interessen zu beschädigen."

      "Information" (Dänemark): "Ein sicheres Signal für einen bevorstehenden Krieg besteht normalerweise in der Verkümmerung der Sprache zu gegenseitiger Beschimpfung. Dialoge werden kurzgeschlossen und durch Zornesausbrüche ersetzt. Nun befinden sich die USA wohl nicht auf dem Weg zu Krieg gegen Frankreich und Deutschland oder umgekehrt. Aber der Ton zwischen den Partnern in den letzten Tagen deutet darauf hin, dass alle einander den Rücken zuwenden und die Welt sich deshalb auf einen amerikanisch-britischen Krieg gegen den Irak von Saddam Hussein ohne Mandat des Uno-Sicherheitsrates und damit das schlimmste aller Szenarien zubewegt. (...)
      Die USA haben den Einsatz erhöht und benutzen den Nato- Zusammenhalt als Herausforderung und Instrument, um Deutschland und Frankreich den Arm umzudrehen. (...) Auf dem Spiel steht nicht nur eine unbekannte Anzahl Menschenleben im Irak, wenn ein Krieg begonnen wird. Auf dem Spiel steht auch eine Weltordnung."


      Es gab wohl nie eine sogenannte Weltordnung, die der Rede wert gewesen wäre. Nicht, wenn sich einer der Hauptakteure internationalen Rechtsinstitutionen definitiv verweigert.
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 16:06:18
      Beitrag Nr. 2.733 ()
      > könnte den öffentlichen Fehlbetrag 2003 schnell auf 400 Mrd USD anwachsen lassen,
      400 im Haushalt, 500 in der Aussenbilanz. Nicht mehr weit zur echten Billion.

      Er wird`s hinkriegen, unser Akrobat:
      GWB jr.: "I stand for what I stand and that`s what I stand for!"

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 16:44:25
      Beitrag Nr. 2.734 ()
      Noch ein hirnloser Amerikaner:

      "Dustin Hoffman schickt Friedenstaube an den Falken Bush"
      http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/kino/14160/1.html

      Mittlerweile beginne ich in Diskussionen bereits um amerikanische Werte zu kämpfen. Ganz im Ernst.
      So wie man nach Demelftenseptember Moslems in Schutz nehmen musste: es gibt eben welche und welche.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 17:27:29
      Beitrag Nr. 2.735 ()
      @ landingzone

      Siehe #2713
      1. "Saddam Hussein, und seinen Gefolgsleuten hier im Board"
      2. "Danke fuer die Bemuehungen um De-Eskalation"
      Was für ein Witz soll DAS denn nun sein? Es heißt, Sprache ist verräterisch, aber innerhalb von 20 Zeilen einen derartigen Bock schießen? Ist das der normale Schizoiden-O-Ton dort? Wenn man alle, die nicht die passende Meinung vertreten, als Saddam-Anhänger bezeichnet, was wäre dann das Komplement?


      Ich glaube Du bist hier derjenige, mit der Schwarz-Weiss Haltung. Ich kann realistische Kritik am Iraq-Krieg vertragen. Aber wenn hier Saddam vor aller Kritik in Schutz genommen wird und versucht wird Zweifel an seiner Verantwortung am kurdischen Voelkermord (den es natuerlich auch auf tuerkischer Seite gibt) aufkommen zu lassen, dann ist meine Freundschaft am Ende. Wer Saddam hier derartig Narrenfreiheit gewaehrt, gehoert zu seinen Gefolgsleuten!


      @ Coubert

      Economists Blast Bush Tax-Cut Proposal

      Dazu fuehre ich nur den Beitrag von Milton Friedman an:
      I have long said, "I never met a tax cut I didn`t like" -- though I would go on to say that I like some better than others. The reason for my flat unhedged statement is neither the Keynesian attribution of an economic stimulus to a tax cut, which I believe is generally wrong, nor the supply-side attribution of favorable incentive effects to a tax cut, which I believe is generally correct. It is, rather, the effect of tax cuts on government spending.
      I believe that government is too large and intrusive, that we do not get our money`s worth for the roughly 40% of our income that is spent by government -- federal, state and local -- supposedly on our behalf, or the additional 10% or so of income that residents or businesses spend in response to government mandates and regulation. History suggests that Washington spends whatever it receives in taxes plus as much more as it can get away with. Deficits have been the norm. The few exceptions -- such as the Clinton surpluses -- are an accident of divided government; in President Clinton`s case, a Democrat in the White House, a Republican House and/or Senate. And as we are already seeing, such surpluses are not here to stay. I conjecture that they would have faded away even if there had been no 9/11, and no Iraq war danger.
      Under those circumstances, how can we ever cut government down to size? I believe there is one and only one way: the way parents control spendthrift children, cutting their allowance. For government, that means cutting taxes. Resulting deficits will be an effective -- I would go so far as to say, the only effective -- restraint on the spending propensities of the executive branch and the legislature. The public reaction will make that restraint effective.
      Many discussions of the economic effect of tax cuts and deficits implicitly assume that government spending is predetermined and independent of whether there is a tax cut or a deficit. In that world, deficits are produced entirely by a shortage of tax receipts. Raising taxes can eliminate the deficit without affecting spending. As I see the world, the situation is very different. What is predetermined is not spending but the politically tolerable deficit. Raise taxes by enough to eliminate the existing deficit and spending will go up to restore the tolerable deficit. Tax cuts may initially raise the deficit above the politically tolerable deficit, but their longer term effect will be to restrain spending.
      Of course, some tax cuts are better than others. Tax cuts that increase incentives to produce and that eliminate distortions in the price system -- supply-side tax cuts -- give a double whammy. They restrain government spending and increase future income and current wealth. Permanent tax cuts are much to be preferred to temporary cuts. They are a stronger restraint on spending and do not need to be repeated.
      From this point of view, President Bush`s tax proposals rank very high. Eliminating double taxation of corporate earnings will end the present bias toward debt rather than equity in the financial structure of corporations as well as the present bias toward retaining earnings rather than distributing them as dividends. The combined result will be a more effective distribution of capital, and will promote a more effective market for corporate control.
      Making the already voted tax reductions permanent, bringing their effective dates forward, and lowering the rates further improves the quality of the already enacted tax cuts. These changes increase the restraint on government spending and increase incentives for taxpayers to work, invest, and take risks.
      I do not know whether the tax cuts will or will not stimulate the economy in the short run. They put money in the pockets of taxpayers to spend; but simultaneously they take money out of the pockets of the investors who buy the government securities that finance the tax cut, money which would otherwise presumably have been spent on private investment projects. The net effect on total spending could go either way.
      Whatever may be that outcome, a major tax cut will be a step toward the smaller government that I believe most citizens of the U.S. want.
      ---
      Mr. Friedman, a Nobel laureate in economics, is a senior research fellow at the Hoover Institution. He is co-author, with his wife Rose, of "Two Lucky People: Memoirs" (University of Chicago Press, 1998).

      Ahhhhh! Milton Friedman. Still got the moves! Trifftden Nagel genau auf den Kopf!


      @ AntonChesus

      Du scheinst ziemlich durcheinandergeraten zu sein. 1995 hat uns damals überhaupt nicht interessiert.

      Es ist sehr gefaehrlich, Behauptungen aufzustellen, dass mich dann-und-dann das-und-das interessiert hat. Was mich interessiert und warum, das weiss ich wohl selbst am besten. Und damals hat mich 1995-2001 interessiert. Fertig. Wenn Dich 1996-2001 interessiert haette, dann ist das schoen fuer Dich. Da ich aber (leider) im Board der einzige bin, der a) richtig rechnen kann und b) die Footnotes versteht, musst Du Dich damit abfinden, dass wir das rechnen, was ich will.

      Wir haben für unsere nominal-real Vergleiche immer das BSP ab 1996 betrachtet, insoferne war das nachträgliche Hereinnehmen von 1995 überflüssig und für unsere Vergleiche unbrauchbar. Man hätte auch von vorne herein 1995 nehmen können, aber im Referenzjahr 1996 sind die nominalen und realen Zahlen eben identisch, und somit besser vergleichbar.

      Wenn Du die Footnotes beim BEA und meine letzten 27 Beitraege gelesen und verstanden haettest, dann wuesstest Du, dass fuer die correcte Berechnung der contributions die Entfernung vom Basisjahr vollkommen unerheblich ist.


      @ ATDT

      Ja und, das ist die alte Leier von 1 Million Fliegen können nicht irren.

      Ich sage es noch einmal: Die Meinung des Herrn Pelletier gegen die Fakten der UN. Eine Millione Fliegen koennen sich irren, aber die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine einzige Fliege irrt, ist groesser.

      Apropopos holocaust, und sorry ich kann mir diese "Geschmacklosigkeit" einfach nicht verkneifen. Du lebst doch in New York, hat das holocaust museum eigentlich eine Indianerabteilung?

      Ich wohne nicht in NYC. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es dort eine Indianer-Abteilung gibt. Wie gesagt: Jede Kultur hat ihren eigenen denial.

      Volle Zustimmung. Nur ist das ein Werzeug des Politikers all over the world.

      Na, da sind wir ja wenigstens in einem Punkt einer Meinung.
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 18:29:06
      Beitrag Nr. 2.736 ()
      11.02. 18:02
      US: Videoband mit Osama bin Laden aufgetaucht
      (©GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de)



      Am heutigen Tag ist laut US-Aussagen ein neues Videoband mit Osama bin Laden aufgetaucht. US-Außenminister Colin Powell teilte dem Senat mit, dass das Videoband die Besorgnis über Irak´s Verbindungen zu Terrororganisationen bestärke. Dies berichtet das Wall Street Journal zur Stunde. Die US-Märkte sind vor dem Hintergrund dieser Nachrichtenlage von ihren Tageshochs zurückgekommen. Der Dow Jones verliert um 13 Punkte auf 7,906 Stellen, während der Nasdaq Composite um 0.52% auf 1,303 Stellen ansteigt.

      -----------------


      Zufälle gibts aber auch, die gibts gar nicht !


      B. :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 18:29:26
      Beitrag Nr. 2.737 ()
      11.02. 18:02
      US: Videoband mit Osama bin Laden aufgetaucht
      (©GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de)



      Am heutigen Tag ist laut US-Aussagen ein neues Videoband mit Osama bin Laden aufgetaucht. US-Außenminister Colin Powell teilte dem Senat mit, dass das Videoband die Besorgnis über Irak´s Verbindungen zu Terrororganisationen bestärke. Dies berichtet das Wall Street Journal zur Stunde. Die US-Märkte sind vor dem Hintergrund dieser Nachrichtenlage von ihren Tageshochs zurückgekommen. Der Dow Jones verliert um 13 Punkte auf 7,906 Stellen, während der Nasdaq Composite um 0.52% auf 1,303 Stellen ansteigt.

      -----------------


      Zufälle gibts aber auch, die gibts gar nicht !


      B. :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 19:39:09
      Beitrag Nr. 2.738 ()
      Ich würd `mal sagen, das war saubere Terminarbeit von Steven Spielberg - gerade die richtige Parade zur Nato-Sitzung.

      Saubere Arbeit Hollywood :laugh: !

      B.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 11.02.03 19:59:27
      Beitrag Nr. 2.739 ()
      Sieht nachgeschoben aus. Man braucht ein Springteufelchen, prompt wird ein Osama vom Tape geliefert. Wozu das Theater? Soll nun doch etwas bewiesen werden? Wenn der Irak die Bringschuld hat, brauchen sie das dämliche Band nicht einmal rauszuholen. Jetzt machen sie sich völlig lächerlich und so langsam dürfte der Gutmütigste sauer werden. Ist der Bush-Administration jeder Sinn fürs Machbare abhanden gekommen? Zum Beweisen sind die Inspektoren da. Nicht obskure Filmchen.
      Avatar
      schrieb am 12.02.03 00:23:15
      Beitrag Nr. 2.740 ()
      @banolo, Landingzone ...
      Vielleicht kann mir mal einer von euch Strategen auf die Sprünge helfen.

      - Nur 150 000 Mann an den Golf verlegt (heißt wohl ca. 15 - 30 000 Mann kämpfende Truppe)
      damit wollen die da reinGEHEN?
      - Beweise die ein drejähriges Kind als Fälschung aufdeckt
      (und das von (Des)Informationsprofis)
      - Bin Laden Videos im zweifelhaftesten Moment.
      - Eine Beschimpfungskampagne gegen alle die nicht folgen wollen
      (Seit wann wird sowas öffentlich ausgetragen?)

      ...
      Irgendwas ist faul an der ganzen Aktion.
      was geht da ab? Ich kann mir darauf keinen Reim machen.
      Avatar
      schrieb am 12.02.03 01:21:22
      Beitrag Nr. 2.741 ()
      Wenn die Sache nicht so traurig wäre,

      würde ich fast sagen:

      Vielleicht hat Saddam Nacktfotos von Bush; vielleicht
      gibt es sogar eines von beiden zusammen!

      Es ist wirklich schrecklich, wie hysterisch erpicht
      Bush auf diesen Krieg ist.

      mfg
      thefarmer
      Avatar
      schrieb am 12.02.03 08:52:18
      Beitrag Nr. 2.742 ()
      @ATDT

      Die "Strategen" können wir stecken lassen. Der Zusammenhang ist ein politischer.


      - Nur 150 000 Mann an den Golf verlegt (heißt wohl ca. 15 - 30 000 Mann kämpfende Truppe)

      Das Verhältnis dürfte so nicht stimmen. Wahrscheinlich eher ein Verhältnis 2:1 pro Kampftruppe. Falls mit der Zahl nicht ohnehin die Kampfknilche gemeint waren. Aber das kann ich Dir nicht genau sagen, weil uns Fragen der US-Militärlogistik nicht offengelegt werden. Ne, ich denke, die berücksichtigen schon die full-strike Taktik von Powell und den anderen Generälen. Sukzessive aufgebaute Miniinterventionen gelten nämlich als Vietnam-Rezept.


      Eine Beschimpfungskampagne gegen alle die nicht folgen wollen
      (Seit wann wird sowas öffentlich ausgetragen?)


      Die Frage hast nicht nur Du. Guck` Dir mal das immer nervösere Pendeln der Russen an. Zuerst äußerst reserviert, dann Verständnis für die US-Politik geäußert und leichte Zustimmung signalisiert. Putin-Doktrin: leg` Dich nicht mit einem Stärkeren an [sondern prügele die Schwachen, ist effizienter]. Jetzt heißt es wieder, zusammen mit den Deutschen, Franzosen, Chinesen Veto. Die sind voll durcheinander und haben keinen Plan mehr. Der nächste Umfaller kommt bestimmt. Kein Wunder. Immerhin hatten sie sich zu Sowjetzeiten 40 Jahre lang Mühe gegeben, die Nato zu destabilisieren. Jetzt, wo sie in den Verein eintreten wollen, ist er am Ende.


      Also, überlegen wir mal.

      Über eins sollte man sich von Anfang an klar sein: Schreibt man die gegenwärtigen Methoden der USA fort und schaffen sie es, den Zaubertrank zusammenzurühren, der ihnen Unverwundbarkeit verspricht - siehe Raketenabwehr - werden sie dadurch nicht bescheidener werden. Möglicherweise gehen sie sogar davon aus, daß es bereits soweit ist. Jüngste Berichte von Waffentests deuten übrigens genau in die Richtung. Zumindest, daß sie kurz davor stehen.

      So oder ähnlich sieht der Hintergrund aus. Wir haben de facto bereits den Zustand, der in der römischen Antike galt. Rom sagt, wo es lang geht, und der Rest leistet gegen Religionsfreiheit Kontributionen. Und zwar ohne großes Gemecker, please. Einwände werden zur Kenntnis genommen und abgelegt. Dieser Zustand wäre als gegeben hinzunehmen. Wenn das der Standpunkt der proamerikanischen Europäer ist, kann ich ihn verstehen. Wer die Klappe hält, sieht das Risiko einfach stärker auf der anderen Seite. Hier sieht man übrigens deutlich, daß Schröder als Opportunist diesmal nicht 100%ig taugt.

      Die Verweigerung der Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen, die vernachlässigten Risiken des Irak-Krieges, das offene Bekenntnis zu nuklearen Angriffsmaßnahmen, die unverhüllten Instrumentalisierungsversuche der UN, plumpe Rechtfertigungen: Paßt alles ins Bild. Ich erlaube mir, aus den Maßnahmen die maßgeblichen Grundlagen zu extrapolieren, weil sie nicht offen benannt werden: Nur wer sich sehr stark fühlt, wird (ja, muß) so vorgehen, wie es die USA tun. Daß Saddam ein orientalischer Despot ist, dürfte nicht der Punkt sein. Bedrohen kann und wird er kaum noch etwas. Aber wer die uneingeschränkte Macht hat, wird auch das kleinste Risiko ausschalten wollen. Nicht weil es sein muß. Sondern, weil man es kann. Sieh` es mal so.

      Guten Morgen, es ist Machtpolitik und keiner hat es gemerkt. Bismark läßt grüßen. Der hatte Präventivkriege gegen Frankreich, Österreich und Dänemark geführt, weil Preußen das locker abkonnte. Damals sah man das noch entspannter. Mal ehrlich, was soll man anderes sagen? Theoretisch ist es tatsächlich ein Rückfall in die Methoden des 19. Jahrhunderts. Aber, war das 20. denn besser?

      Insofern, kein Grund zur Aufregung: Die Amis wollen einfach das Stück vom Kuchen, das sie wuppen können. Nachvollziehbar. Europäische Streithansel und Ethikdiskussionen sind für sie Lappalien. Chaotisch-aufmüpfige Vasallen werden den Trend zu rücksprachefreiem Vorgehen vermutlich eher verstärken.
      Avatar
      schrieb am 12.02.03 11:09:03
      Beitrag Nr. 2.743 ()
      @landingzone

      Zunächst erst einmal danke für die ausführliche Antwort.

      Das Thema ist naturgemäß ein "bischen" zu groß im es mit ein paar Sätzen abzuhandeln aber vielleicht kommt ja trotzdem was dabei heraus.

      Das Verhältnis dürfte so nicht stimmen. Wahrscheinlich eher ein Verhältnis 2:1 pro Kampftruppe

      Das Verhältniß von 1:5 - 1:10 hatte ich mal irgendwo im Bezug zum Vietnamkrieg gelesen, aber da ich kein Fachmann bin sind es für mich Spekulationen. Klar ist aber wohl das z.B ein Kampfjet (der ein Wartungs- zu Flugstundenverhältniß von ca. 100:1 hat) wohl auch in paar Leute zum Tanken und Öldruck prüfen braucht.

      Im 1. Golfkrieg hatten Sie die 10 fache Menge aufgefahren um ein paar Divisionen aus Kuwait zu vertreiben.

      Die Frage hast nicht nur Du. Guck` Dir mal das immer nervösere Pendeln der Russen an ..

      Weiß ich nicht. Auch Sie können nur reagieren. Sie werden sicherlich versuchen Europa in Ihr Boot zu ziehen, können aber auch nicht mehr so wie Sie wollen. Das die Rest-Udssr nicht unüberlegt handelt, davon gehe ich aus.

      Schreibt man die gegenwärtigen Methoden der USA fort und schaffen sie es, den Zaubertrank zusammenzurühren, der ihnen Unverwundbarkeit verspricht - siehe Raketenabwehr ...

      Das sowas Priorität hat halte ich für unwahrscheinlich. Es ist nicht ganz einfach eine Gewehrkugel abzuschießen, zumal wenn diese auch noch ausweichen kann.

      Was du danach schreibst halt ich für wohlbekannt, und es wundert mich das du schreibst "und es hat keiner gemerkt".
      Siehe z.B. aus dem September letzten Jahres http://www.guardian.co.uk/Iraq/Story/0,2763,786332,00.html

      Es gibt kein Machtvakuum auf der Welt das nicht sofort von jemandem ausgefüllt wird. Momentan sind die USA "am Drücker" und ich persönlich hab damit wenig Probleme. Mir sind Staaten sowieso wurscht und dieses ewige Olympiadengehabe geht mir eher auf die nerven.

      Wo viel Licht da auch viel Schatten s. zb. http://www.theatlantic.com/issues/2003/01/halstead.htm

      Meine Sorge sind die Instabilitäten die Entstehen. Die USA pokern ziemlich hoch was den Nahen und mittleren Osten angeht aber haben Sie eine andere Wahl?.

      Insofern, kein Grund zur Aufregung: Die Amis wollen einfach das Stück vom Kuchen, das sie wuppen können.
      Ich weiß nicht ob es unter Allgemeinwissen fällt, aber wer hubbart noch nicht kennt hier mal ne kleine Intro
      http://www.hubbertpeak.com/hubbert/

      Diese kleine Kurve halte ich für weitaus gefährlicher wie alles was die USA an Schulden haben (zumal die Zinslast wohl noch nicht einmal bei 10% ist - helmut_kohl`s Position ist für mich da (aber auch nur da) sehr überzeugend- und ich fürchte das wir die Overtuere zum Kampf um die Rohstoffe erleben und kann nicht sagen das mich das ruhiger schlafen läßt

      Sorry falls das ganze nicht gerade stringent ist, aber ich bin weder Schriftsteller noch habe ich die Zeit das ganze auszufeilen
      Avatar
      schrieb am 12.02.03 12:35:36
      Beitrag Nr. 2.744 ()
      Zum ollen Friedman:

      > Eliminating double taxation of corporate earnings
      Es gibt keine "double taxation".
      Das Steuerprinzip sieht (allgemein), vom Einkommen (Ertrag) jene Kosten (Aufwand) zu ABzug zuzulassen, die zur Erzielung des Einkommens notwendig waren. Dividenden sind kein Aufwand. Sie sind in keienr Weise "betriebsnotwendig". Gleichzeitig sind sie beim Aktionär reiner Kapital-Ertrag.
      Anderes Beispiel: ich kann keine Steuerfreiheit für eine erzielte Miete einfordern, mit dem Argument, der Mieter hätte dieses Einkommen bereits versteuert und es handle sich darum um eine "Doppelbesteuerung".
      Ich gebe aber zu, dass man über die DIvidenden-Steuerbefreiung beim Unternehmen diskutieren kann, ob sie nicht eine From von Betriebsaufwand darstellen.
      Die Steuerbefreiung beim Aktionär hingegen läuft hingegen in jeder Hinsicht den grundlegenden Einkommens-/Ertrags-Steuerprinzipien zuwider.

      > a step toward the smaller government that I believe most citizens of the U.S. want.
      Diese Lied ist alt und auch ausgeleiert. Entgegen allen Individual-Beteuerungen sehe ich in allen Gesellschaften den Wunsch nach mehr Ordnung, Schutz, Sicherheit usw..
      Die Gesetzbücher wachsen, die Prozesse nehmen zu, und wenn`s drauf ankommt, rufen die Bürger überall nach mehr Intervention. Auch in den USA.
      Steuersenkung sind durchaus ok. Aber nicht, wenn man damit zwangsläufig in rote Zahlen schlittert. Dann ist es einfach "deficit spending".

      > dass wir das rechnen, was ich will.

      Das wissen wir schon lange. LOL! LOL, LOL, LOL!

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 12.02.03 12:49:10
      Beitrag Nr. 2.745 ()
      Auch US-Amerikaner haben ihre liebe Mühe mit der Kurzsichtpolitik der bigotten Südstaatentruppe:

      US-Bundesstaat verabschiedet Anti-Kriegs-Resolution
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,234749,00.html

      "...
      Das Parlament des Bundesstaates Maine wandte sich in einer Resolution gegen einen Krieg im Irak. Nach Hawaii ist Maine der zweite US-Staat, der aus der Kriegsfront ausschert."


      Coubert
      Avatar
      schrieb am 12.02.03 15:49:50
      Beitrag Nr. 2.746 ()
      @helmut kohl

      Es ist sehr gefaehrlich, Behauptungen aufzustellen, dass mich dann-und-dann das-und-das interessiert hat. Was mich interessiert und warum, das weiss ich wohl selbst am besten. Und damals hat mich 1995-2001 interessiert. Fertig. Wenn Dich 1996-2001 interessiert haette, dann ist das schoen fuer Dich.

      Wie würde dein Freund Donald sagen? Wenn du im Loch sitzt hör auf zu graben!

      Mich interessiert nach wie vor nur der Zeitraum ab 1996. Wenn du was anderes diskutieren willst dann bitte fang mit deiner eigenen Diskussion an. Und paß auf deine angeblichen Tippfehler auf, weil sonst kennt sich kein Mensch mehr aus.

      Da ich aber (leider) im Board der einzige bin, der a) richtig rechnen kann und b) die Footnotes versteht, musst Du Dich damit abfinden, dass wir das rechnen, was ich will.

      Ich rechne lieber selbst. Was du zusammenschusterst ist höchstens zum Einreiben.


      Wir haben für unsere nominal-real Vergleiche immer das BSP ab 1996 betrachtet, insoferne war das nachträgliche Hereinnehmen von 1995 überflüssig und für unsere Vergleiche unbrauchbar. Man hätte auch von vorne herein 1995 nehmen können, aber im Referenzjahr 1996 sind die nominalen und realen Zahlen eben identisch, und somit besser vergleichbar.

      Wenn Du die Footnotes beim BEA und meine letzten 27 Beitraege gelesen und verstanden haettest, dann wuesstest Du, dass fuer die correcte Berechnung der contributions die Entfernung vom Basisjahr vollkommen unerheblich ist.


      War das die Antwort auf meinen Absatz? Merkwürdig. Von contributions habe ich gar nichts geschrieben. Ein Tip: Mit weniger Schaum vor dem Mund tut man sich mit dem Lesen leichter!


      zu Milton Friedman:

      Eliminating double taxation of corporate earnings will end the present bias toward debt rather than equity in the financial structure of corporations as well as the present bias toward retaining earnings rather than distributing them as dividends.

      Vielleicht hat sich der gute Milton von Microsoft blenden lassen. Im Allgemeinen zahlen die Firmen ordentlich Dividende, sogar so viel, daß kaum mehr etwas übrig bleibt. Zeilen 25, 26:

      http://www.bea.doc.gov/bea/dn/nipaweb/TableViewFixed.asp?Sel…

      Bis zum q3 betragen die "undistributed profits" in 2002 schon satte 10.6 Mrd$. Da ist nicht mehr viel Raum für zusätzliche Dividendenzahlungen. Dagegen ist der Ausfall von 434 Mrd$ Dividendenzahlungen für die Steuerbasis nicht von schlechten Eltern. Wer davon profitiert, das kann man sich eh denken. Na ja, die Reichen werden mit ihrem zusätzlichen Einkommen sicher die neuen Staatsanleihen kaufen, die durch die Steuerausfälle notwendig werden.

      Ach so, die Wirtschaft wird ja unheimlich angekurbelt, sodaß die Steuerausfälle locker überkompensiert werden. Münchhausen-Ökonomie at it´s best.

      Ahhhhh! Milton Friedman. Still got the moves! Trifftden Nagel genau auf den Kopf!

      Hier und da haut er sich auch auf den Finger.
      Avatar
      schrieb am 12.02.03 16:32:51
      Beitrag Nr. 2.747 ()
      @ anton chesus

      Der einzige, der im Loch sitzt, bist Du. Wenn ich Deine duemmlichen Rechnungen (z.B. Beitrag 2597) sehe, dann bin ich schon sehr gut damit beraten meine eigenen Ideen einzubringen. Aber wenn Du willst, kannst Du die Rechnungen fuer 1996-2002 ja selbst ausfuehren, hier ins Board stellen und dann schauen wir mal ob’s richtig war. Bis dahin solltest Du Deine grosse Klappe mal schliessen, damit nicht noch mehr heisse Luft entweicht.


      @ ATDT

      - Beweise die ein drejähriges Kind als Fälschung aufdeckt (und das von (Des)Informationsprofis)

      In Wirtschaftsfragen hatte ich ja immer in den Eindruck, dass man mit Dir diskutieren kann. Aber der o.g. Kommentar identifiziert Dich eindeutig als einen der Gefolgsleute Saddams. Ueber die Beweise kann man diskutieren. Sind sie ueberzeugend oder nicht? Ich finde sie ueberzeugend. Aber sie eine Faelschung zu nennen, ist absolut indiskutabel.

      Meanwhile, vielleicht schaut Ihr Euch mal das folgende editorial aus dem Wall Street Journal an:

      Inspections Are A Total Waste of Time
      Wall Street Journal; New York, N.Y.; Feb 11, 2003; By Khidhir Hamza;
      My 20 years of work in Iraq`s nuclear-weapons program and military industry were partly a training course in methods of deception and camouflage to keep the program secret. Given what I know about Saddam Hussein`s commitment to developing and using weapons of mass destruction, the following two points are abundantly clear to me: First, the U.N. weapons inspectors will not find anything Saddam does not want them to find. Second, France, Germany, and to a degree, Russia, are opposed to U.S. military action in Iraq mainly because they maintain lucrative trade deals with Baghdad, many of which are arms-related.
      ---
      Since the passage of U.N. Security Council Resolution 1441 we have witnessed a tiny team of inspectors with a supposedly stronger mandate begging Iraq to disclose its weapons stockpiles and commence disarmament. The question that nags me is: How can a team of 200 inspectors "disarm" Iraq when 6,000 inspectors could not do so in the previous seven years of inspection?
      Put simply, surprise inspections no longer work. With the Iraqis` current level of mobility and intelligence the whole point of inspecting sites is moot. This was made perfectly clear by Colin Powell in his presentation before the U.N. last week. But the inspectors, mindless of these changes, are still visiting old sites and interviewing marginal scientists. I can assure you, the core of Iraq`s nuclear-weapons program has not even been touched. Yesterday`s news that Iraq will "accept" U-2 surveillance flights is another sign that Saddam has confidence in his ability to hide what he`s got.
      Meanwhile, the time U.N. inspectors could have used gathering intelligence by interviewing scientists outside Iraq is running out. The problem is that there is nothing Saddam can declare that will provide any level of assurance of disarmament. If he delivers the 8,500 liters of anthrax that he now admits to having, he will still not be in compliance because the growth media he imported to grow it can produce 25,000 liters. Iraq must account for the growth media and its products; it is doing neither.
      Iraq`s attempt to import aluminum tubes of higher tensile strength than is needed in conventional weapons has been brushed aside by the IAEA`s Mohammed El-Baradei. He claims there is no proof that these tubes were intended for modification and use in centrifuges to make enriched uranium. Yet he fails to report that Iraq has the machining equipment to thin these tubes down to the required thickness (less than one millimeter) for an efficient centrifuge rotor. What`s more, they don`t find it suspect that Iraq did not deliver all the computer controlled machining equipment that it imported from the British-based, Iraqi-owned Matrix-Churchill that manufacture these units.
      Mr. Blix also discounted the discovery of a number of "empty" chemical-weapons warheads. What he failed to mention is that empty is the only way to store these weapon parts. The warheads in question were not designed to store chemicals for long periods. They have a much higher possibility of leakage and corrosion than conventional warheads. Separate storage for the poisons is a standard practice in Iraq, since the Special Security Organization that guards Saddam also controls the storage and inventory of these chemicals.
      What has become obvious is that the U.N. inspection process was designed to delay any possible U.S. military action to disarm Iraq. Germany, France, and Russia, states we called "friendly" when I was in Baghdad, are also engaged in a strategy of delay and obstruction.
      In the two decades before the Gulf War, I played a role in Iraq`s efforts to acquire major technologies from friendly states. In 1974, I headed an Iraqi delegation to France to purchase a nuclear reactor. It was a 40-megawatt research reactor that our sources in the IAEA told us should cost no more than $50 million. But the French deal ended up costing Baghdad more than $200 million. The French-controlled Habbania Resort project cost Baghdad a whopping $750 million, and with the same huge profit margin. With these kinds of deals coming their way, is it any surprise that the French are so desperate to save Saddam`s regime?
      Germany was the hub of Iraq`s military purchases in the 1980s. Our commercial attache, Ali Abdul Mutalib, was allocated billions of dollars to spend each year on German military industry imports. These imports included many proscribed technologies with the German government looking the other way. In 1989, German engineer Karl Schaab sold us classified technology to build and operate the centrifuges we needed for our uranium-enrichment program. German authorities have since found Mr. Schaab guilty of selling nuclear secrets, but because the technology was considered "dual use" he was fined only $32,000 and given five years probation.
      Meanwhile, other German firms have provided Iraq with the technology it needs to make missile parts. Mr. Blix`s recent finding that Iraq is trying to enlarge the diameter of its missiles to a size capable of delivering nuclear weapons would not be feasible without this technology transfer.
      Russia has long been a major supplier of conventional armaments to Iraq -- yet again at exorbitant prices. Even the Kalashnikov rifles used by the Iraqi forces are sold to Iraq at several times the price of comparable guns sold by other suppliers.
      ---
      Saddam`s policy of squandering Iraq`s resources by paying outrageous prices to friendly states seems to be paying off. The irresponsibility and lack of morality these states are displaying in trying to keep the world`s worst butcher in power is perhaps indicative of a new world order. It is a world of winks and nods to emerging rogue states -- for a price. It remains for the U.S. and its allies to institute an opposing order in which no price is high enough for dictators like Saddam to thrive.
      ---
      Mr. Hamza, a former director of Iraq`s nuclear-weapons program, is the co-author of "Saddam`s Bombmaker: The Terrifying Inside Story of the Iraqi Nuclear and Biological Weapons Agenda" (Scribner, 2000).



      Aber nach Ansicht der von Baghdad gesponsorten Desinformations-Kolonne hier im Board (will keine Namen nennen), ist der Beitrag von Mr Hamza sicherlich nur eine Faelschung.
      Avatar
      schrieb am 12.02.03 16:55:07
      Beitrag Nr. 2.748 ()
      > damit nicht noch mehr heisse Luft entweicht.
      Sagt der Bankangestellte, der noch von einem "Entschuldungsproblem" der US-Regierung herumgefaselt hat, als sogar im wo-Board schon jeder wusste, was da los sein wird.

      Inzwischen steuern wir auf nachhaltige Rekorddefizite in jeder Hinsicht, und der arme, greise Friedmann muss mit seinen Plattitüden als Rechtfertigung für das traditionsgemässe, republikanische Deficit-Spending herhalten. Und wie immer werden die Demokraten den Saustall wieder zusammkehren müssen.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 12.02.03 16:59:56
      Beitrag Nr. 2.749 ()
      Original erstellt von Ibykus
      US-Kongressmitglieder erwägen Strafen für Franzosen und Deutsche

      Washington (dpa) - Mitglieder des US-Kongresses erwägen Strafmaßnahmen gegen Frankreich und Deutschland. Wie die «Washington Post» berichtete, ist der Zorn über den Widerstand der beiden Länder gegen den amerikanischen Irak-Kurs sehr groß. Der republikanische Mehrheitsführer im Abgeordnetenhaus, Dennis Hastert, strebe jetzt Einfuhrbeschränkungen für Wein und Mineralwasser aus Frankreich an. Was Deutschland betrifft, sei zudem im Abgeordnetenhaus die Unterstützung für eine US-Truppenreduzierung deutlich gestiegen.

      © WELT.de


      na endlich !


      -----------


      Go GI Joe, go !


      B.:kiss:


      @ atdt später.
      Avatar
      schrieb am 12.02.03 17:00:39
      Beitrag Nr. 2.750 ()
      Diese Nummer hab` ich glatt übersehen:
      > Aber nach Ansicht der von Baghdad gesponsorten Desinformations-Kolonne hier im Board

      Auf der nach unten offenen Plausibilitätskala ungefähr dort, wo sich der andere Quatsch befindet.
      LOL!

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 12.02.03 17:08:03
      Beitrag Nr. 2.751 ()
      @banolo

      > strebe jetzt Einfuhrbeschränkungen für Wein ... aus
      Frankreich an

      Tolle Meldung! Endlich werden die Weine aus dem Bordelais bei uns wieder zu vernünftigen Preisen erhältlich sein.
      Arme US-Oststaatler! Werden per Südstaatler-Dekret wieder die kalifornischen Marmeladen-Weine schlucken müssen. Dass die ja nicht versuchen, den Nachschub aus Frankreich reinzuschmuggeln. Das wären sehr unamerikanische Umtriebe!

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 12.02.03 17:09:28
      Beitrag Nr. 2.752 ()
      Zwei auf einen Streich: Saddam und der Euro

      Das alles mit dem Mittel, dem die EU nichts entgegenzusetzen hat: mit militärischer Gewalt


      [Foto: AK Foto]



      Wenngleich der Zugriff auf die zweitgrößten Erdölreserven der Welt, die sich im Irak befinden, ein zentrales Motiv für den Wunsch der USA ist, dieses Land zu besetzen und eine Marionettenregierung dort zu installieren, ist das beileibe nicht das einzige Motiv. Eine Reihe weiterer Faktoren mit Ausnahme des Strebens, das irakische Volk mit amerikanischer Demokratie zu beglücken, spielen eine kaum geringere Rolle. Unter den bislang in der Diskussion eher vernachlässigten Faktoren nimmt das Streben, den Euro als eine neue Gefahr für den ohnehin angeschlagenen Dollar zurückzudrängen, einen nicht gering zu schätzenden Platz ein. Zu diesem Schluß jedenfalls kommt die indische Denkfabrik ,Research Unit for Political Economy` in ihrem jüngsten Buch unter dem Titel `Behind the Invasion of Iraq` (www.rupe-india.org).

      In Bezug auf den Euro weist diese Arbeit zunächst darauf hin, dass ungeachtet der anfänglichen Schwäche der neuen Währung, eine wachsende Zahl von Staaten begonnen habe, Exporte in Euro statt in Dollar zu verrechnen. Der am 1.Januar1999 offiziell eingeführte Euro tat sich bei seinen ersten Gehversuchen recht schwer und verlor bis Ende 2000 30% gegenüber dem bis dahin als Weltwährung unangefochtenen US-Dollar. Inzwischen jedoch steht er seit Monaten mit dem Dollar mindestens gleich. Attraktiv konnte der Euro für andere Nationalökonomien werden, weil zum einen die EU zwar keine Macht ist, die mit den USA militärisch und also politisch bereits konkurrieren könnte, wohl aber betreffs ihrer Wirtschaftsleistung mit diesen gleichzieht. Angesichts der Tatsache, dass die USA, die jahrzehntelang weltweit als Gläubiger auftreten konnten, seit geraumer Zeit überschuldet sind und es keinen Hinweis darauf gibt, dass die US-Regierung willens oder in der Lage sei, dagegen etwas zu unternehmen, sind immer mehr Staaten bemüht, ihre Devisenvorräte zu diversifizieren und gegen einen befürchtete Sturz des Dollars, in dem sie bislang alle angelegt waren, abzusichern. Dazu komme, dass gewisse Länder, die mit den USA politische Probleme haben, nun erstmals die Möglichkeit sehen, auf nicht-militärischer Ebene zurückzuschlagen. Dafür ist gerade der Irak ein Musterbeispiel.

      Schon im November 2000, als der Euro um 30% unter den Dollar gefallen war, ersuchte der Irak die UNO, es ihm zu erlauben, dass sein Erdöl, das er im Rahmen des UN-Öl für Nahrungsmittel-Programms verkaufte, in Euro bezahlt werde. Die irakische Regierung tat das, obgleich sich zu diesem Zeitpunkt eine Erholung des Euros noch keineswegs abzeichnete und dieser Wechsel sie pro Barrel 10 Cent gekostet hätte. Gleichzeitig wollte der Irak seine in New York eingefrorenen Bankguthaben in Euro umtauschen. Die UNO, der indischen Studie zufolge ein Spielzeug der USA, lehnte zunächst ab - bis der Irak damit drohte, seine Erdölexporte überhaupt auszusetzen.

      Auch der Iran, der als weiteres Mitglied der von den USA als ,Achse des Bösen` definierten Riege unbotmäßiger Staaten bezeichnet wurde und wohl nach dem Irak auf der Hitliste der US-Regierung steht, denkt über einen Wechsel zum Euro nach. Der staatliche Erdölkonzern ,Iran National Oil Company` jedenfalls hat bereits 1998 die Schaffung des Euros begrüßt und seitdem zusammen mit anderen wichtigen Staatskonzernen gegenüber ihren europäischen und auch lateinamerikanischen Partnern deutlich gemacht, dass sie es vorzögen, in Euro bezahlt zu werden. Zwar wurde der iranische Haushalt bislang immer noch in Dollar ausgewiesen, aber es wurde mehrfach angekündigt, dass man das gerne ändern werde, sobald der Euro sich gegenüber dem Dollar entsprechend gestärkt habe.

      Auch in Saudi Arabien, seit den 40er Jahren ein Brückenkopf der USA in der Region, der aber zumindest seit dem 11. September 2001 dort den Großteil der früheren Sympathie eingebüßt hat, wurde die entsprechende Forderung als ein geeigneteres Mittel als ein Öl-Boykott bereits erhoben, um die USA für ihre Rolle als wichtigste wirtschaftliche, militärische und politische Stütze Israels zu bestrafen. In der Tat hat Saudi Arabien denn auch als Reaktion auf inoffizielle Drohungen aus den USA, saudische Auslandsanlagen zu beschlagnahmen, Milliarden Dollar saudischen Kapitals aus den USA nach Europa transferiert. Der ,Washington Post` zufolge sollen sich saudische Investitionen alleine in den USA auf 500 bis 700 Milliarden US-Dollart belaufen. Ein plötzlicher Transfer eines großen Teils dieser Gelder nach Europa wäre für die US-Wirtschaft ein derartiger Schlag, dass die zu erwartende Reaktion - nicht zuletzt die Beschlagnahmung der Gelder - nicht nur zu einer offenen Konfrontation zwischen den USA und Saudi Arabien, sondern auch zwischen den USA und der EU führen müsste.

      Die EU-Bemühungen, Russland durch das Angebot eines deutlich ausgeweiteten Handels und massiver Investitionen für den Euro zu gewinnen, hat zwar noch nicht zu einer entsprechendenpolitischen Entscheidung geführt. Bereits im Juli 1999 hatte jedoch die Russische Zentralbank bei der Akademie der Wissenschaften eine Studie in Auftrag gegeben, die zu folgendem Ergebnis kam: "Die Einführung des Euros betrifft die strategischen Interessen Russlands unmittelbar und verändert die Bedingungen für seine Integration in die Weltwirtschaft. Letztendlich sind die Konsequenzen für unser Land von Vorteil. 1998 fand 33% des russischen Außenhandels mit EU-Staaten gegenüber 8% mit den USA statt. 80% des Handels - ein Großteil davon im Bereich Erdöl- und gas - wurden jedoch in Dollar getätigt.

      Zu den Erdölstaaten, die möglicherweise gewillt seien, von Dollar auf Euro umzusteigen, gehöre - so die indischen Autoren - auch Venezuela, immerhin ein Haupterdöllieferant für die USA.

      Demgegenüber ist die jüngste Bereitwilligkeiterklärung eines Staates wie Nord-Koreas eher ein politisches Signal als dass es den Dollar zu Gunsten des Euro ernstlich gefährden würde.

      Es ist unverkennbar, dass immer mehr auch wirtschaftlich relevante Staaten ihre Deviseneinnahmen zumindest stärker diversifizieren möchten. Ebenso unverkennbar ist es jedoch, dass die USA gewillt sind, der damit einhergehende Gefahr für ihre Wirtschaft mit dem Mittel entgegenzutreten, dem die EU nichts entgegenzusetzen hat, mit militärischer Gewalt. Dafür geben die USA nicht nur 264 mal soviel aus wie der angeblich ihre Sicherheit bedrohende Irak, sondern auch mehr als Russland, Australien, Japan, Südkorea, alle übrigen NATO-Staaten gemeinsam und schließlich das volksreichste Land der Erde, die VRChina zusammen. Der geplante Krieg zur faktischen Rekolonialisierung des Irak, der der US-Army feste Militärbasen in einem Land verschaffen soll, das an sechs weitere Länder der Region grenzt und wie gesagt eine zentrale Rolle für die Versorgung mit Erdöl zu einem derart niedrigen Preis spielen kann, dass z.B. die russischen Erdölexporte kaum noch konkurrenzfähig sein werden, ist dazu angetan, all diese potenziellen Eurokunden das Fürchten und zumindest das Abwarten zu lehren. Eine (unwahrscheinliche) sofortige oder zumindest mittelfristige Niederlage der USA im Irak und darüber hinaus im Nahen Osten dürfte damit eine Voraussetzung für eine weitere wirtschaftliche Stärkung der EU sein aber auch dafür, dass nach dem Zusammenbruch des Ostblocks nicht-imperialistische Staaten erneut einen gewissen Spielraum innerhalb des imperialistischen Weltsystems gewinnen können.

      * Autor: Anton Holberg, 10.02.2003
      Foto: AK Foto
      Verwertung: © Philosophischer Salon e.V, Berlin
      Quelle: www.kalaschnikow.info
      Update: Berlin, 11.02.2003
      Avatar
      schrieb am 12.02.03 17:29:01
      Beitrag Nr. 2.753 ()
      @ coubert

      #2724

       könnte den öffentlichen Fehlbetrag 2003 schnell auf 400 Mrd USD anwachsen lassen,
      400 im Haushalt, 500 in der Aussenbilanz. Nicht mehr weit zur echten Billion.



      Coubert, Du Unwissender, wie oft muß der gute Lord Helmchen das eigentlich noch sagen ?
      Das Außenhandelsdefizit ist ein Zeichen der Stärke der US-economy !

      Bevor Du Unwürdiger seine Hochnäsigkeit Lord Helmchen wieder nötigst auf Deinen
      geistigen Unrat zu antworten, übertnehme ich diesen part, und entlaste unseren so an der
      homefront engagierten hero.

      Also, laut bea-Tabelle siebenmillionentrillionenfünfsiebendreiachtkommaneun
      gibt es nur eine gültige Betrachtungsweise für kritische Geister – für Treudoofe
      sind auch andere möglich, aber auch nur dann, wenn diese schwören diese
      gar nicht erst anzustellen - , die da folgendermaßen lautet:

      Die 400mrd Haushaltsdefizit sind in der Tat ein Minus.
      Da es sich jedoch in Wahrheit um Investitionen handelt, sind die nur proforma negativ zu werten.

      Das heißt, in dieser volkswirtschaftlichen Leistungsberechnung ist diese erste Position nur
      aus Spaß negativ !

      Desweiteren haben wir von Obiwankenobi gelernt, dass das Außenhandelsbilanzdefizit eine
      volkswirtschaftliche Meisterleistung der USA, also positiv zu werten ist – aber auch nur bei den USA,
      bei allen anderen Nationen käme es einem Desaster gleich.

      In Zahlen: - 400 mrd $
      + 500 mrd $

      + 100 mrd $ Haushaltübeschuß !

      Und weil Du Narr selbstverständlich wiedereinmal den HedonicGrützwurstdeflatinator
      unterschlägst, hole ich das für Dich nach !

      Also, die Rechnung lautet wie folgt : 100 mrd $ x 7,5 [ reduzierter Mehrwertsteuersatz in D.]

      Ergibt einen volkswirtschaftlichen Budgetgewinn von 750 mrd $ fürs laufende Fiskaljahr.

      Von wegen Defizit von einer Billion $, Du kannst ja gar nichts, nicht ‚mal die einfachsten
      Grundrechenarten kannste Dir zurechtbiegen - Schande über Dich Du fucking old Germane !




      B.





      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 12.02.03 17:52:14
      Beitrag Nr. 2.754 ()
      @banolo

      Jetzto allerdings muss ich die Waffen strecken.
      Deine Rechung ist stringent und schlagend die Gedanken.
      So gelang`s Lord Helmo immerhin den Einz`gen zu erretten
      aus der Truppen Mitte und ihn zu erleuchten.
      Dich, banolo, hat das holde Schicksal dazu ausersehen!

      Wir andern müssen bleiben stehen - gleichsam tumben Toren.
      Und sind so klug als wie zuvoren.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 12.02.03 18:25:02
      Beitrag Nr. 2.755 ()
      @ATDT
      Ich denke schon, daß Saddam als Bedrohung empfunden wird. Denk` mal an die Sache mit der DDR. Daß in Wirklichkeit die halbe westdeutsche Terroristenabteilung dort in Pension lebte oder üben konnte, war vorher auch nur ein Gerücht. Daß sich ähnliches jetzt wiederholt, ist nur eine Spekulation. Aber sie ist, ganz klar, nicht völlig von der Hand zu weisen. D.h. es reicht für die Annahme einer Bedrohung und der Rest ist Supermacht-Action. Übrigens, falls es am Ende doch zutrifft, sitzen alle Totalkritiker am kurzen Ende und sehen dumm aus. Das könnte passieren. Ungeachtet unerwünschter Beifallsrufe aus der falschen Ecke empfiehlt sich Vorsicht.

      Schreibt man die gegenwärtigen Methoden der USA fort und schaffen sie es, den Zaubertrank zusammenzurühren, der ihnen Unverwundbarkeit verspricht - siehe Raketenabwehr ...
      Das sowas Priorität hat halte ich für unwahrscheinlich. Es ist nicht ganz einfach eine Gewehrkugel abzuschießen, zumal wenn diese auch noch ausweichen kann.


      Genau davon hatte ich letzthin gelesen. Ein Laser hat eine Artilleriegranate im Anflug zerlegt. Kleine Veränderungen der Waffentechnik hatten in der Machtpolitik häufig große Auswirkungen. Genauso wie bestimmte Erfindungen in der Wirtschaft, siehe Computerbubble. Aber letztlich ist das heute nicht der entscheidende Punkt. Ihre Macht ist ohnehin größer als je zuvor. Da sehe ich eine gewisse Verlockung zum Großreinemachen.

      Was du danach schreibst halt ich für wohlbekannt, und es wundert mich das du schreibst "und es hat keiner gemerkt".
      Meine Sorge sind die Instabilitäten die Entstehen. Die USA pokern ziemlich hoch was den Nahen und mittleren Osten angeht aber haben Sie eine andere Wahl?.


      Das wichtigste schien mir: Es ist die einzige Erklärung, die die für uns (auf den ersten Blick) grotesken Verhaltensweisen logisch erscheinen läßt, z.B. die Zetrümmerung internationaler Vereinbarungen, Politik- und Rechtsstandards. Ein Problem kann es geben, wenn sie ihre Kräfte überspannen. Wann das sein wird, weiß ich nicht. Bis dahin wird es vermutlich nicht sofort Instabilität geben, sowas entwickelt sich meistens langsamer. Wenn es schlecht läuft, schon in ein paar Wochen. Das Einholen von Ressourcen steht zu Machtpolitik nicht im Widerspruch. Ich wollte auch nur sagen, daß sie solche Dinge mit Leichtigkeit tun können. Supermacht eben.


      jaja die unaufhaltsam versiegenden Ressourcen. Dumme Sache, das
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,234700-2,00.html
      Avatar
      schrieb am 12.02.03 18:37:00
      Beitrag Nr. 2.756 ()
      --------------------------------------------------------------------------------
      ****Sieben Wochen, die die Welt verändern****


      07.02.2003
      Deutschland bleibt bei seinem Nein zum Angriffskrieg gegen den Irak.
      Nicht so sehr, weil die "Beweise" des Herrn Powell Schrott waren, sondern weil Rumsfeld uns mit Kuba und Libyen in eine Lostrommel geworfen hat, bevor Schröder es sich schweren Herzens hätte anders überlegen können.


      10.02.2003
      Deutschland verweigert den USA die Überflugrechte, es sei denn, Bush nimmt auf der Stelle den Rumsfeld-Vergleich zurück.


      11.02.2003
      Bush informiert sich, was Kuba und Libyen überhaupt ist.
      Dann setzt er noch einen drauf.
      Er vergleicht Deutschland mit der DDR.


      13.02.2003
      Frankreich kippt um.
      Nachdem die USA die Garantie für die Ölverträge des Elf-Konsortiums übernommen hat, verpflichtet sich Paris zur uneingeschränkten Baguette-Lieferung für die kämpfende Truppe.


      14.02.2003
      Alle anderen Länder der EU und die Aspiranten kippen auch um und gründen Elf-Konsortien und Baguette-Großbäckereien.


      15.02.2003
      Deutschland legt unter Protest den Vorsitz des UN-Sicherheitsrates nieder und tritt aus der Nato aus.


      16.02.2003
      Bush fällt kein Vergleich mehr für Deutschland ein.
      Er droht jetzt mit dem Finger.


      17.02.2003
      Das läßt Deutschland natürlich nicht auf sich sitzen und schließt sämtliche McDonalds.


      18.02.2003
      Stoiber ruft zum Widerstand auf oder zumindest zur Umwandlung der McDonald-Restaurants in Löwenbräu-Keller


      19.02.2003
      Westerwelle meldet sich zu einem VHS-Kurs: "Außenpolitik" an.


      21.02.2003
      Westerwelle muß bei seinem ersten Kursabend feststellen, daß der Referent der VHS Möllemann ist.
      Sein Sprung aus dem Fenster läuft glimpflich ab.


      22.02.2003
      Deutschland ist nun völlig isoliert, die ersten Türken stellen Ausreiseanträge.


      23.02.2003
      Das Bundespresseamt stellt klar, daß Ausreiseanträge nicht erforderlich sind und Bushs DDR-Vergleich Blödsinn sei.


      24.02.2003
      Da der Regierung jetzt keiner mehr glaubt, stellen jetzt auch Bayern Ausreiseanträge.


      25.02.2003
      Die Bundesregierung erhebt eine Ausreisegebühr in Höhe von 2000, - Euro


      26.02.2003
      Deutschland erfüllt die Maastricht-Kriterien, da es nicht nur keine Neuverschuldung zu vermelden hat, sondern einen Teil seiner Altschulden ablösen kann.


      27.02.2003
      Weiberfastnacht


      29.02.2003
      Fällt dieses Jahr aus, da kein Schaltjahr.


      03.03.2003
      Deutschland wird wegen unsportlichen Verhaltens aus der EU ausgeschlossen.


      04.03.2003
      In Österreich werden die ersten Bayern-Auffanglager wegen unzumutbarer hygienischer Zustände von der Weltgesundheitsorganisation geschlossen.
      Angeblich schei_ssen die Bayern auf alles.


      05.03.2003
      Italien weigert sich weitere Flüchtlinge aufzunehmen


      06.03.2003
      Erste Flüchtlingsschiffe an der italienischen Adriaküste


      07.03.2003
      Alle Anrainerstaaten schließen ihre Grenze zu Deutschland


      08.03.2003
      USA verlangen die Auslieferung Schröders. Amnesty international verhandelt die Haftbedingungen.


      09.03.2003
      Deutschland hat alle Schulden bezahlt und beginnt, die Schweiz zu kaufen.


      10.03.2003
      Deutschland braucht dringend Arbeitskräfte und ruft seine Führungskräfte aus USA zurück.


      11.03.2003
      Der Dow Jones sackt in freiem Fall auf 2100 Punkte


      12.03.2003
      Deutschland führt die D-Mark wieder ein.
      Der Dow Jones fällt auf 100 Punkte.


      13.03.2003
      Aldi Süd kauft Microsoft
      Bill Gates wird Filialleiter in Dinslaken


      14.03.2003
      USA verschiebt den Einmarsch im Irak, da die Baguette-Lieferungen sich verspäten.


      15.03.2003
      Die ersten Flüchtlinge kehren zurück. Einreisegebühr 5000, - DM.


      16.03.2003
      Die Nachbarländer öffnen ihre Grenzen wieder, aber Deutschland schließt die seinen und führt eine Maut für alle Straßen ein, PKW 150, - LKW 1.500, - DM.


      17.03.2003
      Deutschland kauft Mallorca und weist Jürgen Drews aus.


      18.03.2003
      Deutschland erhält Elsaß-Lothringen geschenkt, lehnt aber ab.
      Nach Zahlung von DM 10.000.000.000, -
      ( Wechselkurs 1 DM = 435 Euro ) durch Frankreich, wird es dann doch eingemeindet.


      19.03.2003
      Frankreich beschuldigt die USA, Baguette-Lieferungen nicht bezahlt zu haben.


      20.03.2003
      Der tschechische Präsident Karel Gott schwenkt aus der Pro-Irak-Phalanx aus


      21.03.2003
      Lothar Matthäus übernimmt den Löwenbräu-Keller in Hasselhünne (Ost).
      Die amerikanischen Truppen an der Grenze zum Irak werden von einer geheimnisvollen Dünnschiss-Epidemie heimgesucht.


      22.03.2003
      Bush vergleicht Deutschland mit Helgoland, zieht den Vergleich aber einige Stunden später mit dem Ausdruck des Bedauerns zurück.


      23.03.2003
      Die Bundesregierung kündigt eine erneute Steuerreform an.
      Jeder Staatsbürger erhält ab 01.04.2003 ein Grundgehalt in Höhe von 3.000, - DM ( aus Mauteinnahmen )und eine Payback-Karte mit 20.000 Freemiles.


      24.03.2003
      Aldi Dinslaken kauft Florida


      25.03.2003
      Die USA brechen den Golfeinsatz wegen Spritmangel ab.
      Die Lufthansa wird beauftragt die Truppen zurückzutransportieren.
      Ein Lufthansa-Sprecher: "Das wird teuer!"


      26.03.2003
      Saddam Hussein begrüßt das Ende der US-Hegemonie und Ruhrgas erhält verabredungsgemäß die Ölrechte.


      27.03.2003
      Die SPD lüftet das Geheimnis des Erfolges.
      Gerhard Schröder ist schon im Sommer 2002 heimlich mit Sandra Maischberger durchgebrannt und durch einen Doppelgänger ersetzt worden.
      Seither Leiter der Regierung: Oskar Lafontaine
      Avatar
      schrieb am 12.02.03 23:08:17
      Beitrag Nr. 2.757 ()
      Ich sehe es mittlerweile auch mit Humor. Mal ein paar nette jokes von David Letterman:
      Did you all see Colin Powell speaking with the U.N.? He was very persuasive, but still some folks want more evidence. France wants to see more evidence. Well, hell, I was thinking the last time France wanted to see more evidence it rolled into Paris with a German flag. :D:D:D
      Dogs from all over the world are here for the big show – except for the French poodles and the German shepherds. They are both refusing to participate.
      Welcome to the show! I’m glad to see you all here because I tell you, last night’s audience was a rough crowd. It was just ugly and nasty. In fact they were so bad that earlier in the day yesterday, Colin Powell had last night’s audience linked to al-Qaeda.
      Collin Powell has been effective in presenting evidence to the U.N. Security Council. However, we still haven’t convinced France, Russia – or Sean Penn. (und nicht einmal Dustin Hoffman! :D:D:D)

      Und Leno:
      Have you seen this Muslim cleric on TV, the guy`s name is Abu Hamas. The guy`s got one eye and two hooks for hands. He`s got one eye and two hooks and he`s on TV and he says all the bad things that happened to America are signs from God. He says it`s God’s way of punishing us. Really? What does he call having one eye and two hooks for hands? :D:D:D
      I guess you know, President Bush is once again getting tough with Iraq. He said today we have to stop Saddam Hussein from playing hide-and-seek with his weapons. Hey, we can`t even stop Michael Jackson from playing hide-and-seek with his weapons.
      Iraq said today they`ve approved the use of spy planes by the U.N. How secretive are these planes if we have to get permission to fly them? Isn`t that the whole idea of spying? "Okay, we`re going to be spying now." Hello!
      Welcome to "The Tonight Show” monologue or as they call that in Iraq – lies and fabrications. (So nennt man’s hier im Board auch)

      Und Conan:
      Al Gore has been in the news criticizing the president. Yesterday Al Gore said that on the economy President Bush was like "a lost driver who won`t pull over and ask for directions." Of course, Al Gore is used to being asked for directions because he now works full time at a gas station.
      Earlier today the Department of Homeland Security raised the nation’s terror alert from yellow to orange. Or, as they call it when they explain it to President Bush – changing from Bert to Ernie.

      Kilborn:
      There are reports that Saddam Hussein may go into exile to a castle in Libya with ten million dollars. President Bush is trying to decide whether to nuke him or to give him a tax cut.


      Und noch eine Meldung aus dem von Euch ja so hoch angesehenen Kaeseblatt NY Post. Man darf sich halt nicht wundern, dass wenn in Deutschland und Frankreich Anti-Amerika-Hass-Tiraden losgelassen werden, dann auch in Amerika mit der gleichen Hirnlosigkeit gegen Deutsche und Franzosen gewettert wird:

      February 12, 2003 --

      PARIS - Why doesn`t Jacques Chirac, president of the whine and cheese club, just give his buddy Saddam Hussein an apartment on the Place Vendome?

      And make Baghdad an honorary suburb of Paris?

      Again, Paris is burning. But now it`s aflame with anti-Americanism, ignorance, arrogance and jealousy.

      "Dumb move from your people, the way this thing is with Saddam Hussein," said Parisian Oliver Moos. "And your president is very, very strange."

      Of course, Moos hates America. Ten days ago, he retired on a full pension from IBM at 55. A shame how those U.S. companies exploit their workers.

      Marion Lavelatte says, "George Bush wants to take the French to war. Never."

      I can hear the sigh of relief at the Pentagon. Who wants to be in a foxhole with a French soldier?

      Raffaelle Guy-Favretto is a bubbly high-school student who soon will be studying law at the Sorbonne. "Whatever you say about Saddam Hussein, and there is no democracy, do I want democracy in Iraq or do I want to be dead? I`d rather be alive and not have democracy in Iraq."

      Raffaelle, hang your head in shame. Ask your grandparents where France would be if Americans who were your age in 1941 felt that way.

      Youri Agvilaniv, 23, is a history major. "Yes, there is anti-Americanism in France, and yes there is jealousy from the French. Simply put, both France and America want to become leaders of the world," he said.

      When were the French leaders of the world? "They were for centuries."

      No one is that old.

      But I`m old enough to remember the sacrifice in blood Americans made so these students can study in their native language.

      Philip Jutrass, a 20-year U.S. Army veteran who fought on the beaches of Normandy, has lived in France for 33 years.

      "In 1966, Gen. DeGaulle wanted to throw us servicemen off the bases in France," he said. He recalled how the State Department answered, fine, but we`ll take with us the bodies of the 60,000 Americans buried in France who died to save your country.

      "DeGaulle was no dummy," Jutrass said. "It would have caused millions of big-spending Americans to give France a big miss. DeGaulle never said another word."

      Soon after that outrage, John Carroll, who owned Carroll`s Restaurant on the Upper East Side, put his money where his mouth was. He poured into the gutter every single ounce of French wine that he carried. It caught on. Restaurants just would not serve French wine.

      Fast-forward to 2003. Let`s do it again. Let`s stop buying French wine. Let the restaurants in Paris serve it with plates of chicken francaise.

      The same for the Germans, the new anti-American allies of France. If you`re rich, who needs a Mercedes-Benz when you can get a Rolls-Royce, a Jaguar, a Cadillac or a Lincoln? And if you`re not so rich, who needs a Volkswagen when you can buy a Ford?

      Let`s see how fast Jacques Chirac, the president of the whine and cheese club, and Gerhard Schroeder, the German leader whose people enjoy a united Berlin thanks to President Ronald Reagan, react to that one.

      A boycott? Mais oui and jawohl.
      Avatar
      schrieb am 13.02.03 00:07:10
      Beitrag Nr. 2.758 ()
      @helmut_kohl

      In Wirtschaftsfragen hatte ich ja immer in den Eindruck, dass man mit Dir diskutieren kann.

      Danke für die Blumen

      Aber der o.g. Kommentar identifiziert Dich eindeutig als einen der Gefolgsleute Saddams.

      Ebenfalls danke für diese tiefenpsychologische Anallyse meines über ichs. Mein normales Bewußtsein flüstert mir ein das es erleichtert wäre wenn die Amis ihn wegpusten

      Ueber die Beweise kann man diskutieren. Sind sie ueberzeugend oder nicht? Ich finde sie ueberzeugend.

      Ich nicht.

      Aber sie eine Faelschung zu nennen, ist absolut indiskutabel.

      Na dann nenne ich Sie, nur damit du zufrieden bist, mal "eine Indizienkette von zweifelhaftem Wert" und bitte dich das Wort Fälschung mittels "Suchen/Ersetzen" auf deinem hedonistic PC zu auszutauschen. Kannst ja gleich mal die Zeit stoppen wie lange du dafür brauchst, ich versprech die das auf einem DX2-66 nachzustoppen (ich gewinn garantiert weil du das ä - german umlaut- nicht auf der Tastatur hast).

      Danach kommt eine Zeugenaussage aus der Vorkriegszeit in der für mich gilt "Laßt euch nicht von den eigenen Täuschen"

      Wenn es ein nukleares Programm gibt dann besteht das meiner bescheidenen Meinung nach in erster Linie aus dem Anreicherungsprozeß (Anhebung des U235 Anteils über die kritische Masse). Das hinterläßt Spuren. Alles was mit dem Zeugs in Berührung kommt (Ultrazentrifugen, Rohrleitungen, Ventile was du willst) wird stark radioaktiv und ist mit jedem Geigerzähler nachweisbar, die zwischenprodukte sind teilweise gasförmig und du brauchst ne Menge (Ersatz)Spezialisten wenn du das nicht perfekt beherrscht. Das auf ein mobiles System zu Schrauben ist hochriskant und kaum zu verbergen. Schaun mer mal ich bin gern bereit mich eines besseren belehren zu lassen.

      @landingzone

      Ich denke schon, daß Saddam als Bedrohung empfunden wird.

      Er ist eine, kein Zweifel. Aber seit langem neutralisiert.

      Übrigens, falls es am Ende doch zutrifft, sitzen alle Totalkritiker am kurzen Ende und sehen dumm aus.

      Was zutrifft? Das er die Welt in Schutt und Asche legt?

      Ungeachtet unerwünschter Beifallsrufe aus der falschen Ecke empfiehlt sich Vorsicht.

      Versteh ich nicht.

      Genau davon hatte ich letzthin gelesen. Ein Laser hat eine Artilleriegranate im Anflug zerlegt.

      Klasse. Wie viel Energie haben Sie wohl durch das enge athmosphärische Fenster des sichtbaren Lichts gejagt? Dann fächert sich der Strahl auch noch durch Diffusion auf.
      Ich glaube das nicht. Zuviel verrate ich hoffentlich nicht wenn ich als Antidot u. A. das glanzverchromen der Granate empfehle. Dann hast du einen Spiegel und bräts alles andere nur nicht die Granate.

      Kleine Veränderungen der Waffentechnik hatten in der Machtpolitik häufig große Auswirkungen

      Gilt aber auch andersherum. Wenn die US Waffentechniker anderen demonstrieren wie man etwas von Himmel holt ist das auch Anschauungsunterricht gg. Cruise Missiles und Kampfjets.

      Das wichtigste schien mir: ...

      Geht mit genauso. Zum Beispiel: Der unsägliche Satz mit der Erstschlagsandrohug ist eine Kündigung des Atomwaffensperrvertrages (wird zumindest so verstanden). Der Iran will als Reaktion darauf wieder selbst anreichern. Wenn du diese Technologie hast ist der restliche Weg zur Bombe ein Kinderspiel.
      Der PREIS für das Öl ist zu hoch. Wir taumeln am Abgrund. Ich bitte jeden dies zu wiederlegen, ohne diese Furcht kann ich besser schlafen.

      @banolo #2747

      Sehr schöne Glosse, Klasse
      Avatar
      schrieb am 13.02.03 14:20:18
      Beitrag Nr. 2.759 ()
      @ atdt

      Eine mögliche Erklärung ?

      Ja helmi, ich weiß, die Quelle - würg, kotz ...

      ----------


      Alles Unsinn oder doch möglich ?


      -------


      Zwei auf einen Streich: Saddam und der Euro

      Das alles mit dem Mittel, dem die EU nichts entgegenzusetzen hat: mit militärischer Gewalt


      [Foto: AK Foto]



      Wenngleich der Zugriff auf die zweitgrößten Erdölreserven der Welt, die sich im Irak befinden, ein zentrales Motiv für den Wunsch der USA ist, dieses Land zu besetzen und eine Marionettenregierung dort zu installieren, ist das beileibe nicht das einzige Motiv. Eine Reihe weiterer Faktoren mit Ausnahme des Strebens, das irakische Volk mit amerikanischer Demokratie zu beglücken, spielen eine kaum geringere Rolle. Unter den bislang in der Diskussion eher vernachlässigten Faktoren nimmt das Streben, den Euro als eine neue Gefahr für den ohnehin angeschlagenen Dollar zurückzudrängen, einen nicht gering zu schätzenden Platz ein. Zu diesem Schluß jedenfalls kommt die indische Denkfabrik ,Research Unit for Political Economy` in ihrem jüngsten Buch unter dem Titel `Behind the Invasion of Iraq` (www.rupe-india.org).

      In Bezug auf den Euro weist diese Arbeit zunächst darauf hin, dass ungeachtet der anfänglichen Schwäche der neuen Währung, eine wachsende Zahl von Staaten begonnen habe, Exporte in Euro statt in Dollar zu verrechnen. Der am 1.Januar1999 offiziell eingeführte Euro tat sich bei seinen ersten Gehversuchen recht schwer und verlor bis Ende 2000 30% gegenüber dem bis dahin als Weltwährung unangefochtenen US-Dollar. Inzwischen jedoch steht er seit Monaten mit dem Dollar mindestens gleich. Attraktiv konnte der Euro für andere Nationalökonomien werden, weil zum einen die EU zwar keine Macht ist, die mit den USA militärisch und also politisch bereits konkurrieren könnte, wohl aber betreffs ihrer Wirtschaftsleistung mit diesen gleichzieht. Angesichts der Tatsache, dass die USA, die jahrzehntelang weltweit als Gläubiger auftreten konnten, seit geraumer Zeit überschuldet sind und es keinen Hinweis darauf gibt, dass die US-Regierung willens oder in der Lage sei, dagegen etwas zu unternehmen, sind immer mehr Staaten bemüht, ihre Devisenvorräte zu diversifizieren und gegen einen befürchtete Sturz des Dollars, in dem sie bislang alle angelegt waren, abzusichern. Dazu komme, dass gewisse Länder, die mit den USA politische Probleme haben, nun erstmals die Möglichkeit sehen, auf nicht-militärischer Ebene zurückzuschlagen. Dafür ist gerade der Irak ein Musterbeispiel.

      Schon im November 2000, als der Euro um 30% unter den Dollar gefallen war, ersuchte der Irak die UNO, es ihm zu erlauben, dass sein Erdöl, das er im Rahmen des UN-Öl für Nahrungsmittel-Programms verkaufte, in Euro bezahlt werde. Die irakische Regierung tat das, obgleich sich zu diesem Zeitpunkt eine Erholung des Euros noch keineswegs abzeichnete und dieser Wechsel sie pro Barrel 10 Cent gekostet hätte. Gleichzeitig wollte der Irak seine in New York eingefrorenen Bankguthaben in Euro umtauschen. Die UNO, der indischen Studie zufolge ein Spielzeug der USA, lehnte zunächst ab - bis der Irak damit drohte, seine Erdölexporte überhaupt auszusetzen.

      Auch der Iran, der als weiteres Mitglied der von den USA als ,Achse des Bösen` definierten Riege unbotmäßiger Staaten bezeichnet wurde und wohl nach dem Irak auf der Hitliste der US-Regierung steht, denkt über einen Wechsel zum Euro nach. Der staatliche Erdölkonzern ,Iran National Oil Company` jedenfalls hat bereits 1998 die Schaffung des Euros begrüßt und seitdem zusammen mit anderen wichtigen Staatskonzernen gegenüber ihren europäischen und auch lateinamerikanischen Partnern deutlich gemacht, dass sie es vorzögen, in Euro bezahlt zu werden. Zwar wurde der iranische Haushalt bislang immer noch in Dollar ausgewiesen, aber es wurde mehrfach angekündigt, dass man das gerne ändern werde, sobald der Euro sich gegenüber dem Dollar entsprechend gestärkt habe.

      Auch in Saudi Arabien, seit den 40er Jahren ein Brückenkopf der USA in der Region, der aber zumindest seit dem 11. September 2001 dort den Großteil der früheren Sympathie eingebüßt hat, wurde die entsprechende Forderung als ein geeigneteres Mittel als ein Öl-Boykott bereits erhoben, um die USA für ihre Rolle als wichtigste wirtschaftliche, militärische und politische Stütze Israels zu bestrafen. In der Tat hat Saudi Arabien denn auch als Reaktion auf inoffizielle Drohungen aus den USA, saudische Auslandsanlagen zu beschlagnahmen, Milliarden Dollar saudischen Kapitals aus den USA nach Europa transferiert. Der ,Washington Post` zufolge sollen sich saudische Investitionen alleine in den USA auf 500 bis 700 Milliarden US-Dollart belaufen. Ein plötzlicher Transfer eines großen Teils dieser Gelder nach Europa wäre für die US-Wirtschaft ein derartiger Schlag, dass die zu erwartende Reaktion - nicht zuletzt die Beschlagnahmung der Gelder - nicht nur zu einer offenen Konfrontation zwischen den USA und Saudi Arabien, sondern auch zwischen den USA und der EU führen müsste.

      Die EU-Bemühungen, Russland durch das Angebot eines deutlich ausgeweiteten Handels und massiver Investitionen für den Euro zu gewinnen, hat zwar noch nicht zu einer entsprechendenpolitischen Entscheidung geführt. Bereits im Juli 1999 hatte jedoch die Russische Zentralbank bei der Akademie der Wissenschaften eine Studie in Auftrag gegeben, die zu folgendem Ergebnis kam: "Die Einführung des Euros betrifft die strategischen Interessen Russlands unmittelbar und verändert die Bedingungen für seine Integration in die Weltwirtschaft. Letztendlich sind die Konsequenzen für unser Land von Vorteil. 1998 fand 33% des russischen Außenhandels mit EU-Staaten gegenüber 8% mit den USA statt. 80% des Handels - ein Großteil davon im Bereich Erdöl- und gas - wurden jedoch in Dollar getätigt.

      Zu den Erdölstaaten, die möglicherweise gewillt seien, von Dollar auf Euro umzusteigen, gehöre - so die indischen Autoren - auch Venezuela, immerhin ein Haupterdöllieferant für die USA.

      Demgegenüber ist die jüngste Bereitwilligkeiterklärung eines Staates wie Nord-Koreas eher ein politisches Signal als dass es den Dollar zu Gunsten des Euro ernstlich gefährden würde.

      Es ist unverkennbar, dass immer mehr auch wirtschaftlich relevante Staaten ihre Deviseneinnahmen zumindest stärker diversifizieren möchten. Ebenso unverkennbar ist es jedoch, dass die USA gewillt sind, der damit einhergehende Gefahr für ihre Wirtschaft mit dem Mittel entgegenzutreten, dem die EU nichts entgegenzusetzen hat, mit militärischer Gewalt. Dafür geben die USA nicht nur 264 mal soviel aus wie der angeblich ihre Sicherheit bedrohende Irak, sondern auch mehr als Russland, Australien, Japan, Südkorea, alle übrigen NATO-Staaten gemeinsam und schließlich das volksreichste Land der Erde, die VRChina zusammen. Der geplante Krieg zur faktischen Rekolonialisierung des Irak, der der US-Army feste Militärbasen in einem Land verschaffen soll, das an sechs weitere Länder der Region grenzt und wie gesagt eine zentrale Rolle für die Versorgung mit Erdöl zu einem derart niedrigen Preis spielen kann, dass z.B. die russischen Erdölexporte kaum noch konkurrenzfähig sein werden, ist dazu angetan, all diese potenziellen Eurokunden das Fürchten und zumindest das Abwarten zu lehren. Eine (unwahrscheinliche) sofortige oder zumindest mittelfristige Niederlage der USA im Irak und darüber hinaus im Nahen Osten dürfte damit eine Voraussetzung für eine weitere wirtschaftliche Stärkung der EU sein aber auch dafür, dass nach dem Zusammenbruch des Ostblocks nicht-imperialistische Staaten erneut einen gewissen Spielraum innerhalb des imperialistischen Weltsystems gewinnen können.

      * Autor: Anton Holberg, 10.02.2003
      Foto: AK Foto
      Verwertung: © Philosophischer Salon e.V, Berlin
      Quelle: www.kalaschnikow.info
      Update: Berlin, 11.02.2003


      ------------


      B.
      Avatar
      schrieb am 13.02.03 14:26:39
      Beitrag Nr. 2.760 ()
      #2747 @banolo

      Wenn die Superstar-Kandidaten auch ausgewiesen werden, war es den Preis wert. :laugh:



      @ATDT

      Übrigens, falls es am Ende doch zutrifft, sitzen alle Totalkritiker am kurzen Ende und sehen dumm aus.
      Was zutrifft? Das er die Welt in Schutt und Asche legt?


      Nein, wenn sich herausstellt, daß er Islamisten ausgerüstet hat. Vielleicht hat er es, nicht ausgeschlossen. Aber das gleiche hat der CIA in Afghanistan auch getan, sogar in aller Öffentlichkeit und mit großem Aufwand. Die Taliban waren nur eine Abteilung der von der US-Außenpolitik bestellten Schergen, genau wie Hussein selbst. Ich wüßte also nach wie vor nicht, für was das Ganze als Begrüundung gut sein sollte.


      Der PREIS für das Öl ist zu hoch. Wir taumeln am Abgrund. Ich bitte jeden dies zu wiederlegen, ohne diese Furcht kann ich besser schlafen.

      Mein Kompliment für Deine hohen moralischen Standards, aber hoffen wir, die Befürchtungen sind übertrieben. Ich werde mir den Mist aber diesmal nicht im Fernsehen ansehen. Ich kann diese bibelfeste amerikanische Kriegsgeheul & den Fanatismus nicht mehr ertragen. Die westliche sogenannte Zivilisation war schon immer ziemlich peinlich und verliert langsam aber sicher jedes Maß.
      Avatar
      schrieb am 13.02.03 15:33:06
      Beitrag Nr. 2.761 ()
      AFP : Osama Bin Geladen kündigt seinen Exklusivvertrag mit der CIA ?


      Der allseits berüchtigte Räuberhauptmann Osama Bin Laden
      Gibt bekannt, dass er seinen Exklusivvertrag mit der Terrororganisation
      CIA Corp– Langley vorzeitig aufkündigt, und sich in Kürze aufgrund seiner ihm nicht mehr
      angenehmen Popularität aus dem Showbiz aussteigen, und sich einer Gesichtsoperation,
      zwecks Anonymität unterziehen wird. Dem deutschen Magazin „ Spagel“ sagte er:
      „ er hätte einfach keine Lust mehr, den Clown und Hans Dampf für den Terrorgeheimdienst zu spielen“.
      Der eigentlich bis ans Lebensende Osamas laufende Vertrag, wurde unter Protest seiner
      Plattenfirma CIA - Movie&phone company nur zähneknirschend beendet.

      Zuletzt wurden auch seine Kritiken immer schlechter, indem man ihm vorwarf, er würde zu deutlich
      ins Mikrophon sprechen – dies war ein sehr harrscher Vorwurf, bezüglich der Veröffentlichung
      seines letzten Hörspiels „ Ich bins, der böse Bin Laden ! „,
      für dessen Präsentation sein erstklassiger PR-Manager sogar US-Außenminister Collin Powell gewinnen konnte.


      B.



      -----------------




      NEUE TERRORBOTSCHAFT

      Bin Laden kündigt angeblich eigenen Selbstmordanschlag an

      Schon wieder soll eine Tonbandbotschaft Osama Bin Ladens aufgetaucht sein. Darin kündigt der al-Qaida-Chef angeblich sein eigenes Ende an - er wolle als Märtyrer in die Geschichte eingehen, berichtet eine Nachrichtenagentur, der das Band vorliegen soll.


      REUTERS

      Bin Laden (auf einer alten Videoaufnahme)


      London - Eine in Großbritannien ansässige islamische Nachrichtenagentur ist nach eigenen Angaben im Besitz eines neuen Tonbands, das von al-Qaida-Führer Osama Bin Laden stammen soll. Die Agentur Al Ansaar teilte mit, das 53 Minuten lange Band sei in diesem Monat aufgenommen worden. Man habe das Band über einen Anbieter im Internet erhalten, erklärte der Chef der Nachrichtenagentur, Imran Khan. Eine Abschrift des Bandes wird in Washington von Terrorexperten geprüft, bislang gibt es aber keine Bestätigung, dass der Sprecher tatsächlich Osama Bin Laden ist.
      Die Stimme, die auf dem Band zu hören sein soll, kündigt nach Angaben Khans an, schon bald als Märtyrer sterben zu wollen. "In diesem letzten Jahr stürzte ich mich und mein Ross mit meiner Seele auf den Feind. In der Tat werde ich mit meinem Ableben zum Märtyrer", zitierte Khan aus der Aufnahme. "Ich bete darum, dass ich nicht in einem Sarg unter grünen Decken begraben werde. Ich will im Bauch des Adlers sterben", sage die Stimme auf dem Band. Experten, die für die lyrische Übersetzung zu Rate gezogen wurden, hätten daraus geschlossen, der Sprecher wolle seinem Leben mit einem Terroranschlag auf die USA ein Ende setzen, sagte Khan.


      IN SPIEGEL ONLINE

      · Terror-Botschaft: Experten halten Bin-Laden-Band für echt (11.02.2003)

      · Zweifel an Irak-Verbindung: Bin-Laden-Tonband lässt Berlin unbeeindruckt (12.02.2003)

      · Dokumentation im Wortlaut: Bin Ladens angebliche Botschaft (12.02.2003)




      Die Nachrichtenagentur Al Ansaar hatte bereits mehrfach angebliche Botschaften der Topterroristen veröffentlicht. Im vergangenen Mai hatte sie ein Video-Band gezeigt, das angeblich ein Beweis dafür sei, dass Bin Laden den Krieg in Afghanistan überlebt habe. Der arabische Fernsehsender al-Dschasira hatte jedoch damals erklärt, das Band sei aufgenommen worden, bevor der Krieg begonnen habe.

      Bereits am Dienstag hatte der arabische Fernsehsender al-Dschasira eine Tonbandaufnahme veröffentlicht, auf der Bin Laden zu hören sein soll. Amerikanische Terrorismus-Experten stuften das Band als echt ein. Auch Experten des Bundeskriminalamts und des Bundesnachrichtendienstes kamen zu dem Ergebnis, dass das Tonband mit hoher Wahrscheinlichkeit authentisch ist.





      DRUCKVERSION
      ARTIKEL VERSENDEN
      LESERBRIEF SCHREIBEN



      © SPIEGEL ONLINE 2003
      Alle Rechte vorbehalten
      Vervielfältigung nur mit Genehmigung der SPIEGELnet AG:laugh:
      Avatar
      schrieb am 13.02.03 16:52:09
      Beitrag Nr. 2.762 ()
      @helmut kohl

      Aber wenn Du willst, kannst Du die Rechnungen fuer 1996-2002 ja selbst ausfuehren, hier ins Board stellen und dann schauen wir mal ob’s richtig war. Bis dahin solltest Du Deine grosse Klappe mal schliessen, damit nicht noch mehr heisse Luft entweicht.

      Um die leidige Diskussion endgültig zu beenden. Die Rechnung für Computerinvestitionen:

      Die Contributions in absoluten Zahlen aufaddiert (97er Contribution * 96er GDP + ... + 02er Cont. * 01er GDP) ergibt bei mir 110 Mrd$. Ausgehend vom Stand 70.9 Mrd$ 1996 kommen wir auf 181 Mrd$ und somit auf das 2.44 - fache des Nominalstandes von 74.4 Mrd$ in 2002.

      Zu beachten ist, daß der Computerkonsum noch fehlt, und der hedonic natürlich überall zuschlagen kann. Der Gesamtdeflator ist relativ niedrig, die Preisindextabelle zeigt bei sehr vielen Produkten durchaus eine ordentliche Inflation an.

      Fragt sich nur noch warum man nicht gleich die Tabellen präsentiert auf der die Contributions beruhen.
      Avatar
      schrieb am 16.02.03 14:34:56
      Beitrag Nr. 2.763 ()
      Der WarOnTerror ist schon vorbei:
      USA geben Suche nach Osama Bin Laden auf
      http://de.news.yahoo.com/030216/12/3ap3e.html

      Kein Suche mehr nach dem Staatsfeind Nr.1.

      Bush hängt nach dieser Niederlage die Ziele tiefer:
      Irak: «Das ist ein Kolonialkrieg»
      http://archiv.nzz.ch/books/nzzsonntag/0/$8OJOI$T.html

      "Der geplante Feldzug gegen den Irak sei ein Versuch der Amerikaner, die politischen Strukturen im Mittleren Osten zu ihren Gunsten zu ändern, sagt Albert A. Stahel, Professor an der Militärakademie der ETH Zürich. Langfristig würden die USA in diesem Konflikt, der mehr Opfer fordern könnte als allgemein angenommen, scheitern wie alle Kolonialmächte vor ihnen."

      America The Beautiful, steh` auf! Du hast es nicht verdient, dass Dir eine solche Bande diese Narbe schlägt.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 18.02.03 13:13:51
      Beitrag Nr. 2.764 ()
      Comupterqualität:
      wohl das einzige Gute weltweit, das immer weniger kostet und doch rasend schnell wetvoller wird. "Real" zumindest, meinen Ökonomen.

      http://de.news.yahoo.com/030217/3/3apwf.html

      "Moderne Computer sind oft unterfordert. Ihre hochgezüchtete Rechenkraft liegt brach. Dabei könnten sie, statt zwischen zwei E-Mails im Leerlauf zu dämmern, zum Beispiel helfen .... bei der Suche nach außerirdischem Leben."

      Endlich eine produktive Aufgabe für die gewaltige Rechenkraft! Und wenn wir sie finden, die grünen Männchen, dann könne wir sie fragen, was deren Ökonomen so alles treiben. Vielleicht haben die derart schnelle Computer, die sogar das herausgefunden haben.

      "Nach Einschätzung von Fachleuten sind heute selbst Großrechner im Schnitt tagsüber nur zu 5 bis 20 Prozent ausgelastet - wirtschaftlich gesehen eine traurige Bilanz.

      Hmmm. Müsste man das nicht umrechenen? wenn soviel reale Qualität nur zu 20% genutzt wird - ist sie dann real nicht (nochmals) fünfmal höher? Also 25 mal höher als wir alle glauben! Dann ist auch die Bilanz nicht mehr traurig, sondern fröhlich!

      "Die Rechner von vier Millionen Menschen in mehr als 200 Ländern helfen ihnen bei der Suche nach außerirdischem Leben. Für das SETI@home genannte Projekt werten die Computer Radioteleskop-Daten aus dem Weltall nach Auffälligkeiten aus"

      Äusserst schade, dass sich das All bislang so unauffällig verhält.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 18.02.03 14:09:23
      Beitrag Nr. 2.765 ()
      g. das kapitel von der krise
      aus: Gunnar Heinsohn/Otto Steiger, „Eigentum, Zins und Geld - ungelöste Rätsel der Wirtschaftswissenschaft“, Rowohlt 1996

      Zusammenfassung: Konjunkturzyklen, Depression und Arbeitslosigkeit

      Die auf dem Tauschparadigma basierenden ökonomischen Theorien von Klassik, Neoklassik und auch Neokeynesianismus können aus sich heraus die Krise nicht denken. Da sie Geld als neutral-passiven Mittler des Realtausches auffassen, der die relativen Preise oder Tauschraten nicht - oder nur störend - zu beeinflussen vermag, sollte die Flexibilität der Tauschraten eine Krise ausschliessen.

      Eine - aus welchen Gründen auch immer gegebene - Nichtflexibilität der Tauschraten, aber auch für die Tauschwirtschaft mit Geldgebrauch exogene Einflüsse wie eine für die Tauscherfordernisse zu geringe Geldmenge (sogenannte monetäre Schocks) oder plötzlich die Tauschvorgänge beeinflussende Produktivitäts- und Präferenzveränderungen (sogenannte reale Schocks) können - nach ihrer Auffassung - zu einer Krise führen, die aber nach Anpassung der Tauschraten an diese Schocks bestenfalls vorübergehenden Charakter hat.

      Die Unfähigkeit zur Erklärung der Wirtschaftskrisen wird von diesen Schulen offen eingeräumt und entschieden beklagt. Die fragwürdigen tauschtheoretischen Grundlagen aber werden nicht in Frage gestellt.

      Anders als die meisten Vertreter der Neoklassik erwartet sich Keynes von der Flexibilität der Preise keineswegs ein Ausbleiben von Krisen. Er sieht dabei, dass Preise immer Geldpreise sind, die auf Gläubiger-Schuldner- Kontrakte, die ja ebenfalls in Geld denominiert sind, direkt durchschlagen. Deshalb liegt ihm daran, dass die Geldpreise sich gerade nicht flexibel verhalten, sondern stabil bleiben. Ein allgemeines Fallen der Geldpreise würde die Möglichkeit eröffnen, dass die Schuldner ihre in festen Geldpreisen nominierten Kontrakte nicht mehr erfüllen können und damit nicht nur sich selbst gefährden, sondern ihre Gläubiger mitreissen. Das daraus resultierende Zerreissen zahlloser Gläubiger-SchuldnerKontrakte würde die Krise verschärfen.

      Gleichwohl gibt es auch bei Keynes einen relativ nichtflexiblen Preis - den Zins. Da der Einbruch der Profitrate die Krise einleitet, richtet sich nunmehr die Nachfrage auf Geld und nicht auf produzierbare Güter. Diese Nachfrage auf das Vermögensgut Geld kann - anders als die Nachfrage nach Gütern - nicht zu einer höheren Produktion und Beschäftigung führen. Und diese Nachfrage nach Geld bewirkt, dass der Zins langsamer zurückgeht als der Profit. Würde hingegen der Zins noch schneller fallen als die Profitrate, dann würde eine Krise wie in der Neoklassik nur vorübergehend sein. Da bei Keynes Geld nicht als ein Tauschgut fungiert, wird es zum Krisennexus.

      Im Monetärkeynesianismus wird anders als bei Keynes nicht die nach Profiteinbruch steigende Nachfrage nach Geld, sondern das Angebot von Geld thematisiert. Bei Einbruch der Profite erhöhe sich nämlich die Liquiditätsprämie der Vermögensbesitzer, das heisst der Gläubiger im Kreditkontrakt, worauf sie ihr Geldangebot verringern und nicht - wie bei Keynes - mehr Geld nachfragen. Dadurch unterbrechen sie den Akkumulationsprozess. Spahn ergänzt zu dieser Unterbrechung, dass das Kalkül für Investitionen in Realkapital durch eine Zinserhöhung insofern negativ beeinflusst wird, als sie zu einer Wertminderung des bereits gehaltenen Realkapitalbestandes führt. Dadurch kann der Vermögenspreis des Kapitalbestandes unter den Produktionspreis der Investitionen in neues Realkapital sinken, wodurch diese unrentabel werden.

      In dieser Sicht wird stillschweigend vorausgesetzt, dass das Geld für eine Investition zur Verfügung gestellt wird, wenn diese als so rentabel gilt, dass der Rückfluss des verliehenen Geldes erwartet werden kann. Dabei wird die entscheidende Bedingung, dass über Geld nur verfügen kann, wer ausreichend gute Sicherheiten zu stellen vermag, übergangen. Dieses verpfändbare Eigentum wird vom Gläubiger, der das Geldkapital für die Investition in Realkapital als Vorschuss zur Verfügung stellt, auf dieselbe Weise bewertet wie vom Investor selbst, also über den Zins und den davon beeinflussten Profiterwartungen. Das gleiche gilt für den Investor in seiner Rolle als Schuldner des geliehenen Geldkapitals. Bewertungsveränderungen des verpfändbaren Eigentums beeinflussen die Bereitschaft des Gläubigers zur Kreditvergabe und der Fähigkeit des Schuldners zur Kreditaufnahme. Diese Umwertungen werden durch die ständige Furcht vor Verlusten der immer in fixen nominalen Beträgen gehaltenen Forderungen der Gläubiger erzwungen.

      Im Aggregat sind dann die Bewertungsveränderungen verantwortlich für Aufschwung, Abschwung, Krise und damit verbunden Arbeitslosigkeit. Alle diese Momente sind im Kern der Tatsache geschuldet, dass in einer Eigentumswirtschaft die Akteure - ob in ihrer Gläubiger- oder Schuldnerrolle - der Notwendigkeit nachkommen müssen, ihr im Wert schwankendes Eigentum zu verteidigen. Wertschwankungen entscheiden über den Konjunkturverlauf, insbesondere über Akkumulation und Krise und damit auch über die Höhe der Beschäftigung.

      In der Eigentumswirtschaft kann die monetäre Autorität, die Zentralbank, diese Schwankungen nur begrenzt über den Zins beeinflussen. Die Eigentumsprämie kann sie nicht senken, da sie in der Krise das schmerzhafte Fehlen guter Sicherheiten nicht beheben kann. Die staatliche Autorität, die politische Führung, kann dem Fehlen guter Sicherheiten bei den Bürgern dadurch begegnen, dass der Staat sich für seine Bürger verschuldet!. Diese Politik wird jedoch auf Dauer stumpf. Am Ende bleibt für die Bekämpfung der Krise in einer Eigentumsgesellschaft kein anderer Weg als bei der Etablierung dieses Systems. Der Staat muss wie ein Romulus handeln, also durch die radikale Verteilung von Eigentum die Verschuldungsfähigkeit wiederherstellen.



      http://www.km21.org/capital/heinsohn-steigerG_1996.htm
      Avatar
      schrieb am 19.02.03 04:52:32
      Beitrag Nr. 2.766 ()
      Coubert:

      Zu wie viel Prozent sind Deine Gehirnzellen ausgelastet
      und hättest Du nicht dennoch auch gerne einige mehr?

      Vielleicht hast Du auch noch einige andere Körperteile,
      die mehr können, als sie dürfen und Du findest diese
      Teile deshalb gewiß nicht überflüssig!



      mfg
      thefarmer
      Avatar
      schrieb am 19.02.03 10:33:05
      Beitrag Nr. 2.767 ()
      @thefarmer

      > einige andere Körperteile, die mehr können, als sie dürfen
      Weshalb sollten die nicht dürfen? In meinem Alter hat man eher das umgekehrte Problem. (grins).

      > Zu wie viel Prozent sind Deine Gehirnzellen ausgelastet
      Bei Unterlastung kann man ja Schach spielen, musizieren, Bücher lesen, fernsehen, schnackseln und wasweissichnoch was wem Spass macht.
      Insofern gebe ich Dir recht: die Computer zu einem SETI-Programm zu verbinden macht natürlich Spass und ist voll in Ordnung. Man hat eine Menge ungenutzter Rechenleistung und sucht aufwendig zu lösende Problem dafür. Das schadet niemandem.

      Meine kleine Einlage bezog sich auf den Kontext der von mir vertretenen Auffassung, dass die "realen" Qualitätssteigerungen der Computer im allgemeinen nicht von besonderer volkswirtschaftliche Bedeutung sind. Jedenfalls niemals ein derartige, wie sie ihnen von einzelnen Statistikern zugewiesen wird.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 19.02.03 11:03:58
      Beitrag Nr. 2.768 ()
      @sbi #2756

      Fürs "futuristische Brainstorming" eine Sicht aus der Schweizer Bergwelt auf die übrige;)



      Was kommt nach dem Kapitalismus?
      Der 20-Prozent-Planet

      ...
      Angesichts des drohenden Wirtschaftskollapses scheint der Ökokollaps ein abstraktes, fast philosophisches Problem für WohlstandsbürgerInnen zu sein. Warum sich Sorgen über übermorgen machen, wenn es morgen schon zu Ende sein kann? Das Problem formuliert sich ganz einfach: Wenn wie in Argentinien plötzlich keine Noten mehr aus dem Bankomaten kommen, dann organisiert man sich halt anders. Wenn aber die Kartoffeln nicht mehr wachsen, dann ist alles aus.
      ...
      Ökologie ist eine Machtfrage: Während die Reichen um ihre Pensionskassen bangen, reden nun plötzlich die Armen von Ökologie. Der Grund liegt in der Verlagerung umweltschädlicher, schmutziger Industrien in den Süden, sodass der Norden auf dessen Kosten «Nachhaltigkeit» importieren konnte (saubere Computer aus China). Die Zerstörung der Umwelt ist nicht nur ein Nebeneffekt der Industrialisierung, sondern eine ihrer Bedingungen. Nur wenn das Land unbrauchbar wird, kann die Lohnabhängigkeit voll durchgesetzt werden. Wer nicht mehr fischen kann, muss in die Fabrik.
      ...
      Die Weltherrschaft der Vorstädte
      Die Interessengruppe, für die der globale Kapitalismus heute veranstaltet wird, sind einige hundert Millionen solcher automobiler Suburbaniten. Sie brauchen den Schutz eines starken Staates und dieser wiederum eine loyale soziale Gruppe, die ihn stützt. Dies sind die Leute, die Bush gewählt haben, und das nicht aus Versehen. Er ist der Grosse Weisse Vater all der Häuschen im Grünen, wo die Realutopie der heutigen Zeit gelebt wird.
      Leider ist sie ziemlich aufwendig. Während Houston, Texas, bei einer Bevölkerungsdichte von 10 Personen pro Hektare 290 Liter Benzin verbraucht, sind es in Hongkong bei 293 Personen 11,4 Liter, also dreissigmal weniger.
      ...

      http://www.woz.ch/wozhomepage/5152j02/pm51j02.htm

      Für Mitleser deren Braille Zeile die 3 Punkte nicht kennt. Diese sind als Ersatz für Auslassungszeichen gedacht um diesen Thread nicht unleserlich zu verlängern. Da ich nicht wissen kann ob im "transatlantischen Dialog" das offizielle "…" (Alt NumTast 0133) dargestellt wird habe ich mir erlaubt dieses zu ersetzen. Keinesfalls ist hiermit die eine inhaltliche Verfälschung beabsichtigt.


      @coubert

      seti@home lief bei mir auch von der ersten Version an. Doch dann hab ich "Die Stimme des Herrn" von S. Lem in die Finger bekommen. ;).

      atdt
      Avatar
      schrieb am 19.02.03 16:55:27
      Beitrag Nr. 2.769 ()
      http://www.miprox.de/US-Debt-Clock.html

      Schuldenuhr der USA-

      Korrektheit von mir leider nicht zu bestätigen!


      ATDT: Interessant! ;)
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 00:48:25
      Beitrag Nr. 2.770 ()
      Coubert,

      was hältst Du von folgendem Vorschlag:

      Die Gehirnzellen der Erdenbürger sind auch nicht voll
      ausgelastet,
      jeder spendet eine Zelle für George W. Bush. Das täte
      keinem von uns weh und würde ihm viel nützen.

      mfg
      thefarmer
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 03:39:51
      Beitrag Nr. 2.771 ()
      @ anton

      Die Contributions in absoluten Zahlen aufaddiert (97er Contribution * 96er GDP + ... + 02er Cont. * 01er GDP) ergibt bei mir 110 Mrd$.

      Glueckwunsch. Ist exakt das was ich auch berehnet habe.

      Zu beachten ist, daß der Computerkonsum noch fehlt, und der hedonic natürlich überall zuschlagen kann. Der Gesamtdeflator ist relativ niedrig, die Preisindextabelle zeigt bei sehr vielen Produkten durchaus eine ordentliche Inflation an.

      In der letzten Zeile in Tabelle 8.2 steht contributions from final sales of computers (also auch Konsum, nicht nur Investment). Die contributions sind nicht viel hoeher als die der Investitionen.

      @ thefarmer

      Zu wie viel Prozent sind Deine Gehirnzellen ausgelastet und hättest Du nicht dennoch auch gerne einige mehr?

      Versuch’s erst gar nicht. Coubert hat noch nicht begriffen, dass im GDP nur die Produktion, nicht Nutzung von Guetern gebucht wird. Habe ich schon unzaehlige Male erklaert, aber unser grosser Praktiker coubert ist praktisch resistant gegen jede Logik.

      Nach coubertscher Logik berechnen wir mal das GDP anhand Verwendungsrechnung, eines gewissen H.K., Aehnlichkeiten mit lebenden Personen sind reiner Zufall. Im letzten Jahr hat H.K. ein Haus und ein Auto gekauft, Preise $400000 und $40000 respektive. Alle anderen Ausgaben sind peanuts, also ignorieren wir sie mal in unserem Beispiel. GDP ist $440000? Falsch. H.K. faehrt sein Auto 12000 Meilen im Jahr, macht bei 40mph durchschnittlich nur 300 Stunden. Das Auto ist also nur $40000/365/24*300=$1370 wert. Das gleiche im Haus: H.K. nutzt das Haus nur 50% der Zeit, ansonsten ist er ausser Haus, und ausserdem nutzt er ja nur einen Bruchteil des Hauses. 150m^2 Wohnflaeche, 3m hohe Decken macht 450m^3 Volumen, bei 2 Personen 160 Liter Volumen (eine 100 Liter, die andere 60) macht das eine Auslastung von 160/450000*50%=1.778e-04, also ist das Haus nur $71 wert. Da haben wir $440000 GDP mal locker flockig auf knapp ueber $1400 reduziert. Rechnen wir mal hoch aufs amerikanische GDP: 32.75 Mrd Dollar, oder 116$ pro Person.
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 13:11:52
      Beitrag Nr. 2.772 ()
      > Coubert hat noch nicht begriffen, dass im GDP nur die Produktion, nicht Nutzung von Guetern gebucht wird

      Coubert hat das ganz genau begriffen.
      h_k hat nicht begriffen, dass "Qualitätsteigerung" untrennbar mit "Nutzung" verbunden ist.
      Ich hab nie argumentiert, man solle Computer (oder Häuser), weil sie wenig genutzt werden, zu tieferen Werten in die GDP-Rechung eingehen lassen.
      Die - nutzungsabhägigen - massiven, "realen" Qualtitätssteigerungen der IT-Produkte sind der Schabernack hier. Weil sie nur in der
      ziemlich eigenartigen "Realität" der Statistiker existieren.

      > Habe ich schon unzaehlige Male erklaert, aber unser Praktiker coubert ist praktisch resistant gegen jede Logik.
      Nicht gegen "jede". Aber gegen diese "Logik".
      Theoretische Konzepte sind was schönes. Aber wenn sie sich mit der Praxis nicht verbinden lassen, dann sollten sie bleiben, was sie sind: ein hübsche Theorie.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 13:21:32
      Beitrag Nr. 2.773 ()
      @thefarmer

      >jeder spendet eine Zelle für George W. Bush. Das täte keinem von uns weh und würde ihm viel nützen.

      Das ist eine ausgezeichnete Idee.
      Trotzdem habe ich einen Gegenvorschlag: Er spendet sein bescheidenes Häufchen an Unfallopfer.
      Das täte auch keinem weh und würde allen viel nützen.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 16:30:35
      Beitrag Nr. 2.774 ()
      By MARTIN CRUTSINGER, AP Economics

      WASHINGTON - The United States recorded a $435.2 billion trade deficit for 2002, the largest imbalance in history, as the weak global economy set back American exports while imports of autos and other consumer goods were hitting all-time highs.
      In other economic news, the Labor Department (news - web sites) reported Thursday that inflation at the wholesale level shot up by 1.6 percent in January, the biggest increase in 13 years, led by a sharp 4.8 percent rise in energy costs.


      Even though the surge was concentrated in energy, prices of other items such as new cars showed big advances as well and the overall increase was certain to raise concerns about whether inflation, which has been well-behaved for years, was threatening to get out of control. The government will report on January consumer prices on Friday.


      In a third report, the government said that the number of newly laid off workers filing unemployment claims jumped to a seven-week high of 402,000 last week, up by 21,000 from the previous week, showing that the labor market is still struggling with an uneven economic recovery.
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 16:43:43
      Beitrag Nr. 2.775 ()
      Hat hier jemand eine Vermutung, wie weit das exzessive
      Handelsbilanzdefizit sich noch ausweiten läßt? In der
      Leistungsbilanz klafft schätzungsweise ein Loch von
      6% in diesem Jahr, das sind 6% die der amerikanischen
      Wirtschaft entzogen werden und ins Ausland abfließen.
      Um so dramatischer ist die Situation, wenn man dies
      im Vergleich zu den Direktinvestitionen sieht, die
      in den USA innerhalb der vorigen zwei Jahre
      dramatisch abgenommen haben und mittlerweile unterhalb
      denen von China liegen.

      Trade Gap Jumps to a Record $44.2 Billion

      WASHINGTON (Reuters) - The U.S. trade deficit unexpectedly jumped 10.6 percent in December to a record $44.2 billion, as the seemingly insatiable U.S. desire for imports expanded and exports slumped, the U.S. government said on Thursday.

      The monthly trade gap far exceeded the average estimate of $38.8 billion by analysts before the report and pushed the tally for the year to a record $435.2 billion, as U.S. exports declined for the second year.

      In a sign the U.S. economy continues to outperform its major trading partners, imports increased 1.7 percent to $125.4 billion in December while exports declined 2.6 percent to $81.2 billion.

      The biggest factor behind the monthly export decline was a $2.2 billion drop in capital goods exports.

      On an individual country basis, the U.S. trade deficit with Germany set a record in December at $4.1 billion, fueled by a record $6.3 billion in imports. The trade gap with Japan, at $7.1 billion, was the highest since October 2000, when it reached the same level.

      The U.S. trade deficit increased 21.5 percent in 2002, propelled by record high imports from China and Western Europe. Bilateral trade deficits with China, Western Europe, Mexico, and South and Central America also set records in 2002.

      Imports from China surged to $125.2 billion, surpassing Japan as the United States` largest import partner behind Canada and Mexico.

      While U.S. exports to China also set a record last year, they totaled only $22.1 billion, pushing the bilateral trade deficit to a record at $103.1 billion.

      Sung Won Sohn, chief economist for the Wells Fargo Bank in Minneapolis, said the rapidly expanding trade deficit with China represents its appeal as a low-cost manufacturer.

      "In a difficult economy, everyone is trying to cut cost and raise productivity. The best way to do that is to produce in China," Sohn said.
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 23:13:29
      Beitrag Nr. 2.776 ()
      @ Coubert

      Ich hab nie argumentiert, man solle Computer (oder Häuser), weil sie wenig genutzt werden, zu tieferen Werten in die GDP-Rechung eingehen lassen. Die - nutzungsabhägigen - massiven, "realen" Qualtitätssteigerungen der IT-Produkte sind der Schabernack hier. Weil sie nur in der ziemlich eigenartigen "Realität" der Statistiker existieren.

      Dadurch wird Dein Argument nicht besser. Vorher hat H.K. in einem 100m^2 Haus gewohnt. Obwohl beide Haeuser aehnlich wenig genutzt werden (gemessen in Nutzung des Volumens), ist das neue Haus trotzdem mehr wert.

      @ alle

      Und noch am Rande: Um einen weit-verbreiteten Mythos (der immer gern von coubert verbreitet wird) zu entzaubern: Dass ein Computer 5 mal mehr leistet, 5 mal mehr Memory hat, usw., bedeutet nicht, dass er laut Hedonics 5 mal mehr wert ist. Ist er einfach nicht! Also erstmal verstehen, was Hedonics ueberhaupt ist (sollte ja fuer einen intelligenten Menschen wie coubert nicht schwer sein) und dann posten!

      @ danatbank

      In der Leistungsbilanz klafft schätzungsweise ein Loch von 6% in diesem Jahr, das sind 6% die der amerikanischen Wirtschaft entzogen werden und ins Ausland abfließen.

      Note 5.0 im Fach Rechnungswesen. Durch das Defizit, fliessen jedes Jahr Unsummen von Investitionen (Netto!) in die USA.

      Um so dramatischer ist die Situation, wenn man dies im Vergleich zu den Direktinvestitionen sieht, die in den USA innerhalb der vorigen zwei Jahre dramatisch abgenommen haben und mittlerweile unterhalb denen von China liegen.

      Poste doch mal die Direct Investments von USA und auch China. Wenn es stimmen sollte, dann sehe aber trotzdem noch nicht die Relevanz, weil ein Land wie China in der Entwicklungsphase, in der es sich jetzt befindet, naturgemaess grosse Summen von Investitionen anlocken muss.

      @ alle

      In Sachen Armut in den USA bin ich auf den folgenden Artikel gestossen, der eigentlich genau meine Meinung (Armut? Selbst Schuld!) wider spiegelt:

      http://www.washtimes.com/commentary/20030220-19499864.htm

      Poverty in the nation
      Walter Williams
      If you`re a poor adult in America, for the most part, it`s all your fault. That`s true, at least today, whether you`re black, white, brown or polka dot.
      According to the definition the U.S. Bureau of Census uses, a family of four with an income of more than $18,244 is not poor. The poverty cutoff for a single-person household is $9,359, and that for a two-person household is $12,000. With those definitions, the poverty rate was 11.7 percent, or about 33 million Americans living in poverty in 2001.
      The greatest percentage of poverty is found in female-headed households. More than 70 percent of female-headed households are poor. A large percentage of poor people are children (17 percent); fully 85 percent of black children living in poverty reside in a female-headed household.
      Is poverty pre-ordained? I think not. A married couple, both working full time at a minimum-wage job that pays $5.15 per hour, would earn an annual income of $20,600. Keep in mind that few adults earn wages as low as the minimum wage and those who do earn a higher wage after a few months on the job. If a married couple both working at the minimum wage had no children, they would not be poor; if they had two children, they wouldn`t be living in the lap of luxury, but neither would they be below the poverty threshold.
      Let`s look at poverty in female-headed households. Divorce and death of the father might explain a small part of why there are so many female-headed households. But the bulk of it is explained by people having children and not getting married in the first place.
      Having children is not an act of God. It`s not like you`re walking down the street and pregnancy strikes you; children are a result of a conscious decision. For the most part, female-headed households are the result of shortsighted, self-destructive behavior of one or two people. They might have bought into the nonsense of "experts" like John Hopkins University sociologist Professor Andrew Cherlin, who said, "It has yet to be shown that the absence of a father was directly responsible for any of the supposed deficiencies of broken homes." The real issue, according to Mr. Cherlin, "is not the lack of male presence but the lack of male income." That`s a call for fathers to be replaced by a government welfare check.
      According to a NPR/Kaiser/Kennedy School Poll, the leading cause of poverty identified by both the poor (75 percent) and non-poor (65 percent) was drug abuse. Again, it`s not like you`re walking down the street and you`re struck with drug addiction; to use drugs is a conscious decision. Drug-users tend not to be very productive. They drop out of school, abandon their families, have scrapes with the law and don`t hold down jobs. Would anybody be surprised that poverty is one result of drug usage?
      Most middle-class Americans, including black Americans, are no more than one, two or three generations out of poverty. How did they manage this feat; what`s the secret for avoiding poverty?
      I think it`s a no-brainer. Finish high school and take a job, any kind of a job. Today, but not when I graduated in 1954, if a person graduates from high school, with even a C average, there is a college or some kind of skills training program somewhere for him, and often financial assistance to boot. So if a person doesn`t take advantage of today`s available opportunities, particularly those during the boom of the 1990s, and engages in self-destructive behavior, whose fault is it?
      Avatar
      schrieb am 20.02.03 23:32:50
      Beitrag Nr. 2.777 ()
      Helmut. genau, es gibt gar keine Probleme.
      Da kann ich ja beruhigt schlafen! :cool:
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 00:22:37
      Beitrag Nr. 2.778 ()
      @h.k.

      >>Note 5.0 im Fach Rechnungswesen. Durch das Defizit,
      >>fliessen jedes Jahr Unsummen von Investitionen (Netto!)
      >>in die USA.

      Verstehe ich nicht ganz. Das Geld fließt in der Tat in
      Form von Überweisungen ab und steht nicht mehr
      für Konsum in den USA nicht zur Verfügung.
      Die Frage ist, in welcher Form wieder Mittel zurückfließen,
      geschieht dies nur durch Kredite, dann kann keine Entwarnung
      gegeben werden, da diese plus Zinsen wieder zurückgezahlt
      werden müssen und nur kurzfristig die Zahlungsbilanz
      entlasten, langfristig aber weiter belasten.
      Für die Direktinvestitionen sind 50 Mrd.$ für China,
      und eine Zahl knapp darunter für die USA in Erinnerung -
      ich werde versuchen noch eine Quelle nachzuliefern -,
      die Portfolioinvestitionen waren in Richtung Europa
      bis 2001 über mehrere Jahre neg., in Richtung Asien
      deutlich positiv (~70 Mrd.$/a). Ein S&P 500-KGV im bubble-Bereich,
      Zinsen auf langjährigen Tiefstständen und Bilanzrisiken (Pensionen, Gesundheit)
      drücken aber auch dort auf das Sentiment.
      Es gibt also keinen immensen Rückfluß in der Kapital-/Devisenbilanz, eher ein kleines Rinnsal.
      Die M2-Geldmenge wuchs zuletzt um 6-7%, hier ist eher der
      Grund zu suchen, warum es keine Liquiditätskrise gibt.
      ->Stagflation/Liquiditätsfalle?
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 00:53:39
      Beitrag Nr. 2.779 ()
      @helmut (als antwort an @alle)

      Dadurch wird Dein Argument nicht besser. Vorher hat H.K. in einem 100m^2 Haus gewohnt. Obwohl beide Haeuser aehnlich wenig genutzt werden (gemessen in Nutzung des Volumens), ist das neue Haus trotzdem mehr wert.

      War zwar an coubert, aber ich erlaube mit trotzdem eine Antwort.

      Ein merkwürdiges Argument, es ging um Computer, nicht um Häuser. Ein Haus ist etwas ganz anderes als ein PC der nach ca. 24 Monaten zum alten Eisen gehört. illegal argument.

      Und noch am Rande: Um einen weit-verbreiteten Mythos (der immer gern von coubert verbreitet wird) zu entzaubern: Dass ein Computer 5 mal mehr leistet, 5 mal mehr Memory hat, usw., bedeutet nicht, dass er laut Hedonics 5 mal mehr wert ist. Ist er einfach nicht! Also erstmal verstehen, was Hedonics ueberhaupt ist (sollte ja fuer einen intelligenten Menschen wie coubert nicht schwer sein) und dann posten!

      Hab nicht eine Sekunde daran gedacht das 5 x Rechenleistung = 5 mal BIP (auch deinen "Witz" mit USB 1.x nach 2.x = doppelter deflator ist mir nicht entgangen). Denke den anderen geht es hier ebenso. Was soll das?

      In Sachen Armut in den USA bin ich auf den folgenden Artikel gestossen, der eigentlich genau meine Meinung (Armut? Selbst Schuld!) wider spiegelt:

      Herzliches Beileid. Schon beim überfliegen des Artikels spricht aus diesem eine Häme und ein monokausales Denken (Drogenkonsum, nicht der Vater fehlt sondern seine Kohle, nach nur 3 Generationen haben es die andere auch geschafft wenn Sie nur zur Schule gegangen sind und einen Job abgenommen haben) das mir schlecht wird. Schau dir doch mal den hyperintelligenten Präsidenten deines ach so geliebten Gastlandes an. Wenn seine "Karriere" nur im geringsten etwas mit persönlicher Leistung zu tun hätte, ja dann wäre ich auch gerne struntzdumm.
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 01:31:35
      Beitrag Nr. 2.780 ()
      Wie könnte die USA das Handelsbilanz-Deffizit rasch beheben:

      Antwort:

      Eingliederung von 4 neuen Bundes-Staaten:

      Japan,
      Süd-Korea,
      Taiwan
      und Deutschland.

      Fazit: Steigt die Zahl der US-Bundesstaaten um 8 Prozent
      sinkt das Handelsbilanz-Defizit um 100 Prozent. :)

      mfg
      thefarmer
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 12:48:42
      Beitrag Nr. 2.781 ()
      > Um einen weit-verbreiteten Mythos (der immer gern von coubert verbreitet wird) zu entzaubern: ... bedeutet nicht, dass er laut Hedonics 5 mal mehr wert

      Verbreitet habe den "Mythos" urspünglich nicht ich, sondern die Deutsche Bundesbank (Bericht vom Jahr 2000?, Quelle um #1400 herum).
      Dort wird im wesentlichen festgehalten, dass aufgrund von Hedonics die gleiche Hardware im Vergleich zu 1991 zum fünfachen "realen" Wert ins GDP reingerechnet wird.
      Zauberei? Weiss nicht. Ein Hokuspokus jedenfalls.

      >Obwohl beide Haeuser aehnlich wenig genutzt werden (gemessen in Nutzung des Volumens), ist das neue Haus trotzdem mehr wert.
      Richtig, aber vollkomen zusammenhangslos.

      > Durch das [Handelsbilanz]-Defizit, fliessen jedes Jahr Unsummen von Investitionen
      Natürlich. Turnschuhe aus China, CD-Player aus Korea, Mineralwasser aus Frankreich, BMW-Kabrios aus Deutschland:
      alles Unsummen von Investitionen in die USA.


      Nun zu diesem drolligen Armuts-Artikel:
      > children are a result of a conscious decision
      LOL!
      > female-headed households are the result of shortsighted, self-destructive behavior of one or two people.
      Ist das letztes oder vorletztes Jahrhundert?
      > I think it`s a no-brainer.
      Jetzt hat er`s getroffen: ein "No-Brainer"

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 19:11:46
      Beitrag Nr. 2.782 ()
      Poverty in the nation
      Walter Williams
      If you`re a poor adult in America, for the most part, it`s all your fault.


      Das ist ein altes Paradigma der Amerikaner, und auch noch in aller Deutlichkeit wiedergegeben. Die volle Anwendung von Sozialdarwinismus als gesellschaftliches Dogma (zur Abwechslung mal statistisch nummeriert!). Ich weiß nicht, was dieser sogenannte helmut_kohl eigentlich will. Aber man kann es vermuten.

      Militarismus bis hin zur Nuklearwaffenempfehlung hatten wir schon, aber es gibt noch Möglichkeiten. Chauvinismus haben wir jetzt auch im Boot.

      Wenn man eine 5. Kolonne der Islamisten oder Kommunisten aufmachen wollte, dann würde man irgendjemanden genau diesen rechtsextremen Mist hinschmieren lassen, um den sogenannten "american way" verbal zu pervertieren und zu diskreditieren.

      Das läßt eigentlich nur eine Vermutung offen: Es gibt tatsächlich einen Gefolgsmann Saddams. Er hat es gesagt und gemeint. Man muß es nur verstehen. Apropos, Rassismus wäre noch möglich, dann ist der Clan vollständig versammelt.


      http://www.gazette.de/Archiv/Gazette-23-M%E4rz2000/Gastkolum…
      ... illustriert, dass die amerikanische Oeffentlichkeit für die Abwehr sozialer Probleme tatsächlich nur noch ein rigoroses Konzept gelten lässt: den Bau von Gefängnissen und die Anwendung gnadenloser gesetzlicher Bestimmungen (zum Beispiel "Three strikes and you`re out" - das automatische Lebenslang für einen Straftäter, der zum dritten Mal ein Verbrechen begeht). "Ein Meilenstein", schrieb Grandjean, der seinen richtigen Namen nicht genannt wissen wollte, weil er sich um eine Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung bemüht, "wurde vor drei Jahren erreicht, als Kalifornien zum ersten Mal mehr Geld für den Betrieb von Gefängnissen ausgab als für die Hochschulen. Mit anderen Worten: Ein Gefängnisinsasse kostet den Staat Kalifornien mehr als ein Student in Berkeley, einer der besten amerikanischen Universitäten."

      Nur wenige probierten eine Verknüpfung nach Art eines gewissen Ren Grandjean (ein Pseudonym), der in der TAZ (10. November 1999) Sachverhalte darlegte wie das Defizit "an geteilter öffentlicher Kultur" und das Isolationsgefühl eines atomisierten Sozialgefüges, die vorherrschende Ansicht der US-Politik, die "eigentlich gar nicht an die integrierende Wirkung einer heilen Gesellschaft" glaube - "weder zu Hause noch im Ausland".
      Avatar
      schrieb am 21.02.03 19:27:37
      Beitrag Nr. 2.783 ()
      @ Coubert

      Verbreitet habe den "Mythos" urspünglich nicht ich, sondern die Deutsche Bundesbank (Bericht vom Jahr 2000?, Quelle um #1400 herum).
      Dort wird im wesentlichen festgehalten, dass aufgrund von Hedonics die gleiche Hardware im Vergleich zu 1991 zum fünfachen "realen" Wert ins GDP reingerechnet wird.


      Die gleiche Hardware? Lieber Coubert, ich kann Dir versichern, dass die Hardware, die 1991 verkauft wurde, im 2000er GDP nicht mit dem 5-fachen Wert angesetzt wird.

      > Durch das [Handelsbilanz]-Defizit, fliessen jedes Jahr Unsummen von Investitionen
      Natürlich. Turnschuhe aus China, CD-Player aus Korea, Mineralwasser aus Frankreich, BMW-Kabrios aus Deutschland: alles Unsummen von Investitionen in die USA.


      Unser coubert mal wieder auf Kollisionskurs mit der Logik allgemein und dem Rechnungswesen im speziellen. Ein current account deficit bedeutet meist ein financial account surplus. Es fliessen demnach sowohl Gueter als auch Investitionen ins Land.

      > children are a result of a conscious decision
      LOL!


      OK, Ausnahme coubert, der vom Klapperstorch ueberbracht wurde.

      > female-headed households are the result of shortsighted, self-destructive behavior of one or two people.
      Ist das letztes oder vorletztes Jahrhundert?


      OK, nach coubert’s Meinung sind all die allein-erziehenden Muetter in den USA, die von welfare leben, da wo sie heute sind, weil sie langfristig und unter Beruecksichtigung des persoenlichen Wohlstands darauf hingearbeitet haben. Das waere das Gegenteil von “shortsighted, self-destructive behavior”. Weisst Du was? Selbst wenn es so waere, dann wuerde ich sagen, dass a) die Armen in Amerika sich ja dann nicht darueber beklagen sollen, wenn sie ihren Lebensweg so ausgiebig geplant haben, und b) dass das ja nun ein Grund waere das welfare system einzuschraenken, damit nicht eine Bevoelkerungsschicht planmaessig das Wohlfahrtssystem melken kann.

      Wie man’s dreht und wendet: Arme haben keinen Grund sich zu beklagen.

      > I think it`s a no-brainer.
      Jetzt hat er`s getroffen: ein "No-Brainer"


      Passend zu den zahlreichen no-brainern hier im Thread.


      @ thefarmer

      Eingliederung von 4 neuen Bundes-Staaten:

      Wie waer’s mit Iraq?


      @ ATDT

      Ein Haus ist etwas ganz anderes als ein PC der nach ca. 24 Monaten zum alten Eisen gehört. illegal argument.

      Arrrgggh. Wieder die alte Leier, mit Leuten, die nicht wissen was GDP ist. Langlebigkeit hat absolut nichts mit GDP zu tun. Mein Kaesebrot heute frueh hatte eine Lebenserwartung von 5 Minuten. Geht trotzdem ins GDP ein. Schau Dir erst die Definition vom GDP an, erst dann moechte ich mit Dir weiter diskutieren.

      Herzliches Beileid. Schon beim überfliegen des Artikels spricht aus diesem eine Häme und ein monokausales Denken (Drogenkonsum, nicht der Vater fehlt sondern seine Kohle, nach nur 3 Generationen haben es die andere auch geschafft wenn Sie nur zur Schule gegangen sind und einen Job abgenommen haben) das mir schlecht wird. Schau dir doch mal den hyperintelligenten Präsidenten deines ach so geliebten Gastlandes an.

      Schau Dir mal den hyper-intelligenten deutschen Aussenminister an: Kein Abschluss, keine Ausbildung. Schwer vermittelbar, einzige Alternative Taxifahrer. Dazu die anderen Minister und Ex-Minister, die allesamt Lehrer waren. Das durchschnittliche dt. Lehrerkollegium ist nicht gerade das Sammelbecken fuer Intelligenz und Kompetenz. Ausserdem spruehst Du auch nicht gerade vor Intelligenz, weil Du naemlich den Kommentar “nicht der Vater fehlt sondern seine Kohle” falsch verstanden hast. Exakt diese Kausalkette wird von Williams ja kritisiert. Pisa Leseschwaeche wohin man blickt!


      @ danatbank

      Die Frage ist, in welcher Form wieder Mittel zurückfließen, geschieht dies nur durch Kredite, dann kann keine Entwarnung gegeben werden, da diese plus Zinsen wieder zurückgezahlt werden müssen und nur kurzfristig die Zahlungsbilanz entlasten, langfristig aber weiter belasten.

      Das Geld fliesst durch Direktinvestitionen, Verkaeufe von US-Aktien, Bonds, usw zurueck. Ausserdem auch durch Verkauf amerikanischer assets in solch investitionsfeindlichen Laendern wie Deutschland.

      Für die Direktinvestitionen sind 50 Mrd.$ für China, und eine Zahl knapp darunter für die USA in Erinnerung –

      In Erinnerung? Wir sind hier in einem anspruchsvollen Thread, und es braucht etwas mehr als Erinnerung, um mich zu ueberzeugen. Laut IMF Statistik waren die auslaendischen direct investments in den 3 Jahren 1999-2001 bei 301Mrd, 287Mrd. und 157 Mrd, respective. Etwas mehr als Deine Erinnerung.

      Was den Rest Deiner Ausfuehrungen angeht: Die uebliche Suppe von Buzz-Woertern wie Liquiditätsfalle, M2-Geldmenge, Kapital-/Devisenbilanz, dann einmal umruehren und fertig ist die Krisensuppe. Ich mache Dir keinen Vorwurf, ist ja nur der Trend im Moment: Zur Krankendiagnose ins Reformhaus, wo eine ganzheitliche Diagnose gestellt wird und dann mit Muesliriegeln und Soja-Milch behandelt wird. Warum soll’s in wirtschaftlichen Dingen anders sein.


      @ sittin bull inv

      Helmut. genau, es gibt gar keine Probleme. Da kann ich ja beruhigt schlafen!

      Habe nie gesagt, dass es keine Probleme gibt, aber es freut mich, dass Du gut schlafen kannst. :)
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 03:33:36
      Beitrag Nr. 2.784 ()
      @helmut_kohl

      In Erinnerung? Wir sind hier in einem anspruchsvollen Thread, und es braucht etwas mehr als Erinnerung, um mich zu ueberzeugen. Laut IMF Statistik waren die auslaendischen direct investments in den 3 Jahren 1999-2001 bei 301Mrd, 287Mrd. und 157 Mrd, respective. Etwas mehr als Deine Erinnerung.

      Die FDIs sind in der Tat zusammengebrochen:
      It is also predicted that foreign investments in China will surpass 50 billion dollars this year, making China the first time to outstrip USA and become the largest absorber of foreign direct investments in the world.
      http://www.chinaembassy-fi.org/eng/39542.html
      O.g.Erklärung stammt von Mitte Dezember, einen Artikel
      mit den endgültigen Zahlen habe ich bei Yahoo gelesen,
      war aber nicht mehr auffindbar.

      Das Geld fliesst durch Direktinvestitionen, Verkaeufe von US-Aktien, Bonds, usw zurueck. Ausserdem auch durch Verkauf amerikanischer assets in solch investitionsfeindlichen Laendern wie Deutschland.

      Das Vertrauen in die US-Wirtschaft ist im Ausland
      angeschlagen, die "foreign equity purchases" haben im
      Jahre 2002 gegenüber 2000 um 83% abgenommen.
      Was die bonds angeht, muß ich mich wiederholen:
      M.M.nach macht es einen grundlegenden Unterschied, ob
      die ausländischen Investitionen als EK oder FK erfolgen.
      Beim EK ist der Investor selbst am Gedeihen des
      Unternehmens unmittelbar gelegen, beim FK nur insofern,
      als die Rückzahlung garantiert ist. Das FK kann
      zurückgezogen werden, indem revolvierende Kredite
      nicht erneuert werden, beim EK ist dies nur unter
      Preisabschlägen möglich. Das FK ist mit der Pflicht der
      Rückzahlung in der Zukunft verbunden, während es beim EK
      nur eine karge Gewinnausschüttung gibt. Schließlich
      verlieren die equity-Anteile in einem wirtschaftlichen
      Umfeld schnell an Wert, während dies bei Anleihen weit
      weniger der Fall ist: EK als Verlustpuffer.

      Z.Zt.finanzieren sich die Defizite in erster Linie aus
      Zeichnungen von Schuldscheinen durch Personen aus dem Ausland.

      Zum Begriff "Investition" und Rückschlüsse daraus ein
      praktisches Beispiel:
      Ich verdiene 1000 GE im Monat. Davon gehen laufende
      Kosten von 800 GE ab. Bleiben 200 zum ferneren Konsum.
      Mit den 200 finanziere ich Ausgaben von 700. Bleibt per
      Saldo ein Defizit von 500, das ich mit einem Kredit
      begleiche. Das Ganze gilt übrigens nicht nur für diesen
      Monat, sondern für jeden. Jetzt kommt Helmuts Rechnung:
      Ihm zufolge gibt es kein Problem mit der Bank, da
      meine Zahlungsbilanz ausgeglichen ist. Mein Dispositionskredit
      ist zwar ausgereizt und mein Haus bis zum Schornstein mit
      Hypotheken belastet, aber kein Problem: Denn meine Devisenbilanz sieht
      super aus; die Bank hat nämlich monatlich 500 GE in mich
      "investiert".:D:D:D

      Beim Handelsbilanzdefizit lasse ich übrigens das
      Argument nicht gelten, es sei aufgrund der dadurch
      bewiesenen Kaufkraft im Gegenteil ein Zeuge der Stärke
      der US-Ökonomie. Denn dies ist vielleicht 1/10 der
      Wahrheit (in vergangenen Wirtschaftszyklen ist das
      Defizit nämlich bis zu Reagan nie über 1% des BIP gestiegen), die anderen 9/10 sind die erodierende
      Wettbewerbsfähigkeit gegenüber ausländischen Produkten.
      Geh doch mal zu Home Depot oder Loewe´s und zähle wie
      viele Produkte made in America Du findest.:eek:
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 10:24:13
      Beitrag Nr. 2.785 ()
      @helmut

      Ich hoffe Du behälts Deine Geduld bei der Beantwortung der meist sehr inkompetent geäußerten Kritik an den USA im Allgemeinen und an Dir im Besonderen. Deine Beiträge sind so ziemlich die einzigen die ich im WO Board noch für lesenswert halte.

      @ alle anderen

      Bei den meisten habe ich das Gefühl dass der Beginn jeder Argumentation ein tiefes Unbehagen (um nicht zu sagen Haß) auf Amerika ist - dadurch motiviert werden dann allerhand "Argumente" (die ironischerweise oft selbst gar nicht verstanden werden) zurechtgedreht damit man sich selbst im diffusen Amerika-Haß bestätigt fühlt.
      Dabei heraus kommen meist sehr skurille Blickwinkel der tatsächlichen wirtschftlichen Verhältnisse.

      Amerika hat mit Sicherheit viele Aspekte die man kritisieren kann, aber es ist das einzige Land in dem Leistung gefördert, honoriert und auch bewundert wird.
      Und weil dort die Leistungswilligen und Leistungsfähigen das Sagen haben, werden wirtschaftliche Prozesse immer effizienter schneller und erfolgreicher umgesetzt als bei uns.
      Man sehe sich nur mal unsere Politikerkaste an: Es wimmelt nur so von Beamten und Gewerkschaftlern. Leute die nicht die geringste Ahnung von wirtschaftlichen Zusammenhängen haben - die ein Leben lang nichts produktives geschaffen haben, und für nichts persönlich verantwortlich sind.
      Diese Leute schaffen unsere Rahmenbedingungen - was dabei raus kommt kann man gerade in diversen Statistiken bewundern.

      Auch wenn es sozialpolitisch niemand hören will:
      Die Supermarktkassiererin, der Stahlarbeiter, die alleinerziehende Mutter, Verwaltungsbeamte, etc. sind wirtschaftlich völlig irrelevant. Die ständige Bevorzugung und Unterstützung dieser und ähnlicher Bevölkerungsschichten erzeugt in erster Linie Mißbrauch von diesen Leistungen und führt zu keinerlei wirtschaftlicher Belebung.
      Wohlstand kann nicht von oben verteilt werden, er muß durch wirtschaftliche Leistung erarbeitet werden.
      Erst wenn die Leistungsträger dieser Wirtschaft entlastet und motiviert werden, kann es nennenswert vorwärts gehen.

      Arbeit ist nicht mehr als eine Ware: Wenn sie zu teuer ist, läst die Nachfrage nach.
      Eine primitive Wahrheit, die offensichtlich zu kompliziert für unsere Regierung ist.

      Alleine die Befolgung dieser Regel würde viele Probleme lösen.

      PS: Wer die USA für wirtschaftlich schwach hält, sollte sich nur mal überlegen wieviel bugdetären Spielraum alleine deren Verteidigungsbudget zulassen würde. Ein Verzicht auf die bei uns so verhaßten Weltpolizistenleistungen der USA könnte locker bis zu 2% des BIP locker machen.
      Wo würde sich die der deutsche Finanzminister holen?!
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 11:40:36
      Beitrag Nr. 2.786 ()
      @helmut

      Arrrgggh. Wieder die alte Leier, mit Leuten, die nicht wissen was GDP ist. Langlebigkeit hat absolut nichts mit GDP zu tun.

      Ojemine, du behaptest als ernsthaft das der Wert eines GDP fähigen Produktes nichts mit seiner langlebigkeit zu tun hat?

      Schau Dir erst die Definition vom GDP an, erst dann moechte ich mit Dir weiter diskutieren.

      Was soll mir das bringen? Wenn man irgendwas genauer wissen will ziehst du dich doch eh auf deine Axiome (oder paßt Postulate besser?) zurück.

      Schau Dir mal den hyper-intelligenten deutschen Aussenminister an: ....

      Das in Deutschland nicht gerade die klügsten und besten in die Politik gehen habe ich auch mitbekommen. Das ich aber etwas anderes sagen wollte wirst du wohl nie mitbekommen.

      Exakt diese Kausalkette wird von Williams ja kritisiert.
      Tja, irren ist menschlich, nicht wahr?

      Hab das nur überflogen und offenbar in der falschen Richtung.

      @haderach

      Ich kann dir in punkto Leistung nur zustimmen. Ansonsten sind mir die Amis eher wurscht. Ich lebe da nicht und als Urlaubsland reizt es mich auch nicht besonders.
      Was mich nur wundert ist der geringe Unterschied zwischen den USA und Deutschland wenn du den Wohlstand der Menschen (gibt dieses schöne Wort Lebensqualität) siehst. Das wir vergangene Leistung aufzehren, keine Frage. Aber ob das US Modell (in einem Land wo genug Platz für Bevölkerungswachstum und vieles andere ist) das zudem noch extrem abhängig vom Energieimport (Öl) ist, für "Old Europe" taugt? Na ich weiß nicht. Immer alles schnell gesagt, wenn es um Details geht haben die mit dem Rundschlag meistens die wenigsten Antworten.

      ...Arbeit ist nicht mehr als eine Ware...

      Das ist sicher richtig, nur kannst du Sie nicht kaufen. Du mußt Sie leider einem so lästiges Anhängsel das essen schlafen trinken muß noch dazu nicht einfach mal umprogrammiert werden kann wenn du von Kohle auf Computer umfirmierst, abkaufen.
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 14:38:35
      Beitrag Nr. 2.787 ()
      >> children are a result of a conscious decision
      LOL!
      >OK, Ausnahme coubert, der vom Klapperstorch ueberbracht wurde.

      Und das Wäschekammer-Kindlein von Boris Becker?. Eine "bewusste Entscheidung"? Oder eine tragische Singularität?
      Wie wär`s mit einem Ausflug ins Leben? Zu den Menschen "draussen" im Lande, wie Helmut-der-Richtige das nannte?

      Wäre sicher spannend, mal eine Prise von dem zu erleben, was in US-Schlafzimmern (jedenfalls der Konservativen Liga) abgeht, wenn zur "conscious decision" angetreten wird.

      Kein Wunder, haben sie Bills Zigarrengeschichten so ausgiebig diskutiert. Was gibt`s unter diesen Umständen Schöneres, als feuchte Träumchen mal so ganz offen und gemeinsam mitzuleben.

      > Es fliessen demnach sowohl Gueter als auch Investitionen ins Land.
      Klaro. Wieviel machen sie denn aus, Deine behaupteten "Unsummen" von Investitionen?

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 15:28:59
      Beitrag Nr. 2.788 ()
      @haderach

      Bei den meisten habe ich das Gefühl dass der Beginn jeder Argumentation

      - Blödsinn.

      - Der Thread heißt: "Die amerikanische Schuldenmaschine" und nicht: Warum, komischerweise, tun Kritiker so selten applaudieren.

      - Das Genöhle über Deutschlands Wirtschaftsprobleme kennt nun schon jeder auswendig, der die Tageszeitung lesen kann. Es ist aber hier vor allem: Thema verfehlt. Es wird durch den Vergleich für die US-Ökonomie nichts besser, auch wenn sie in einigen Dingen innovativer ist. Außerdem habe ich bisher nichts davon gehört, daß man z.B. die SAP-Gründer enteignet hat. Oder lenken sie ihre Firma vom Knast aus? Wie wurde denn nun ihre Leistung bestraft? Etwa dadurch, daß sie sich mit ihren Bekannten im Gegensatz zu vielen Gegenden in den USA nachts in Mörfelden und sonstwo auf die Straße trauen können? Anders gesagt, kann die Abfederung sozialer Gegensätze auch sinnvoll sein? Ich bin nicht scharf auf Ghettos und permanenten Bürgerkriegszustand. Du? Das kann schon etwas kosten. Momentan wurde das überzogen, aber das ist inzwischen einigermaßen bekannt.

      - Du willst den moralischen Beweis führen, daß die US-Ökonomie kein Problem hat: Nämlich weil die, die das nicht einsehen, böse auf die USA sind. Umkehrschlüsse stimmen dann automtisch nicht, wenn die nichtinvertierte Version schon falsch ist.
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 16:08:59
      Beitrag Nr. 2.789 ()
      @haderach

      > sehr skurille Blickwinkel der tatsächlichen wirtschftlichen Verhältnisse.

      Alles in allem wurde in diesem Thread keineswegs ein skuriler "Blickwinkel" abgezeichnet.

      Ich für meine Person vertrete seit 24 Monaten (ist nachzulesen) die Ansicht, dass die Verschuldungsdynamik andauernde Wachstumsstörungen un markante Rückgänge der Indizes bewirken wird.
      An dieser Einschätzung ist nicht skuriles zu entdecken, oder?

      Andrerseits haben wir von dem von Dir so geschätzten Dr. der VWL h_k ausser Allerwelts-Gemeinplätzen wirklich nichts erfahren, was denn diese in mancher Hinsicht ziemlich einmalige Situation chrakterisiert.
      Dass das alles nicht das Ende der Welt sei - den kann man ja gleich überall hinschreiben. Damit lässt sich kein Geld verdienen (oder sichern) an den Märkten. Da muss man das Aussergewöhnliche schon erkennen, bevors in jeder Zeitung steht.

      Ich hab` jedenfalls frühzeitig die Konsequenzen gezogen und den Arsch raus aus den Märkten bewegt. Ich komme gern zurück mit dem ziemlich gut erhaltenen Kapital, wenn das Segelwetter wieder gut ausschaut.

      > das einzige Land in dem Leistung gefördert, honoriert und auch bewundert wird.

      Das ist doch nur "Wir-sind-Opfer-unserer-Verhältnisse"-Denke. Soll ich jetzt warten mit was unternehmen, bis sich das geändert hat? Oder bis eine neue "Regierung" das geändert hat?

      Die USA sind eines derjenigen Länder, in denen genau dieser Reflex eben nicht so hartnäckig runtergebetet wird. Das ist natürlich lobenswert, und da könne sich viele ein Stück runterschneiden.

      > die alleinerziehende Mutter ...erster Linie Mißbrauch von diesen Leistungen

      Ja wo sammer denn?
      Scheidungs- und Trennungsverbot? Abtreibungszwang?
      Oder lieber weiterjammern über "fehlende Erziehung", schlechte Ausbildung, usw.
      In dieser nachwuchsarmen Zeit vollbringen diese Mütter eine enorme Leistung unter hohen wirtschaftlichen Risiken.

      > Mißbrauch von diesen Leistungen
      Wenn wir grad` von Missbrauch reden:
      Dieser sozialen Gruppe sowas nach z.B. - nur zum Beispiel! - Herzkatheter- , Zahnprothesen, Totenbehandlungsskandal (alles von Bestverdienern durchgeführt) ist schon ziemlich frech.

      >er muß durch wirtschaftliche Leistung erarbeitet werden.
      >Erst wenn die Leistungsträger dieser Wirtschaft entlastet und motiviert werden,

      Und womit sollen wir solche systematischen Betrüger "entlasten" und "motivieren"?
      Lieber einen "missbrauchten" Sozialhilfe-Euro der alleinerziehenden Mutter in einem deutschen Supermarkt ausgegeben, als ein erschwindelter, am Finanzamt vorbeigeschmuggelter Euro in einer Villa in der Toskana "investiert."
      Aber äähhrlich.
      Oder ist das schon wieder eine Neid-Kampagne?

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 16:13:22
      Beitrag Nr. 2.790 ()
      @ haderach


      Nun, zum Leistungsprinzip – Zustimmung.

      Soweit der Konsens.


      Ansonsten :

      <PS: Wer die USA für wirtschaftlich schwach hält, sollte sich nur mal überlegen wieviel bugdetären Spielraum alleine deren Verteidigungsbudget zulassen würde. Ein Verzicht auf die bei uns so verhaßten Weltpolizistenleistungen der USA könnte locker bis zu 2% des BIP locker machen.
      Wo würde sich die der deutsche Finanzminister holen?!




      Ein Herunterfahren der Rüstung hätte katastrophale Folgen fürs BIP, da nur noch der boomende Rüstungssektor
      Die US-BIP-Lüge aufrechterhält – Dr. Osama sei es gedankt.
      Oder was glaubst Du, warum man seinerzeit Afghanistan flambierte, und nun Saddam fällig ist - wegen der bösen Terroristen ?


      B. ;)
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 19:09:59
      Beitrag Nr. 2.791 ()
      Vielleicht wird`s Zeit, auf die Erfahrenen (85 Jahre alt) zu hören:
      Bushs Politik ist bar jeder Weisheit
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,237371,00.html

      Innenpolitisch ist`s leider auch nicht besser:
      George W. Pump
      http://www.zeit.de/2003/09/WiPo-Bush

      Vollrisiko-Strategie auf allen Ebenen, ohne Netz und doppelten Boden: "Die Welt wird schon nicht untergehen"
      Wie die Portfoliomanager vor 3 Jahren. Ein verantwortungsloser Haufen.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 23.02.03 13:38:40
      Beitrag Nr. 2.792 ()
      >>Eingliederung von 4 neuen Bundes-Staaten:
      >Wie waer’s mit Iraq?

      Das ist natürlich völliger Unsinn.
      Die USA wir niemandem in diesen Staaten ein US-Staatbürgerschaft zugestehen.
      Wir müssen uns das eher als Reichsprotektorate des neuen Roms vorstellen.

      Und die Südstaaten-Junta hat noch einiges im Sinn:
      http://www.wams.de/data/2003/02/09/40328.html?s=2

      [Der ehemalige NATO-Oberbefehlshaber Wesley] Clark: Ich glaube schon, dass sie für längere Zeit bleiben werden.
      WamS: Was wird nach Saddam Hussein kommen?
      Clark: Eine massive Präsenz der Amerikaner in der Region.
      WamS: Und im Irak. Wird es eine Militärregierung geben?
      Clark: Ja.
      WamS: Sehen Sie weitere Ziele in der Region?
      Clark: Ich glaube, dass Syrien das nächste Ziel sein wird. Schon innerhalb von zwölf Monaten.
      WamS: Obwohl im nächsten Jahr in den USA Präsidentschaftswahlen anstehen?
      Clark: Die Aktion muss zu Ende sein, bevor die Wahlsaison startet, oder sie muss verschoben werden auf die Zeit danach.
      WamS: Kommt dann vielleicht auch noch ein weiterer Staat der so genannten „Achse des Bösen" an die Reihe, der Iran?
      Clark: Ja, der kommt nach Syrien.
      WamS: Das hört sich an, als würde sich die Regierung Bush durch die komplette Liste der „failed states" arbeiten, mit einer Pause für die Wahlen.


      Da sehen wir, wie schwer es Washington im Unterschied zu früher hat: es müssen immer Wahlen dazwischen abgehalten werden.

      Aber die Tollsten hier sind schon unsere "Christlichen": "Ja" zum Krieg, aber natürlich ohne deutsche Soldaten.
      Macht wirklich Eindruck, Koch und Co.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 23.02.03 18:35:41
      Beitrag Nr. 2.793 ()
      Interessant übrigens, wer den Begriff "Antiamerikanismus" erfunden hat: 1954 entstand das "Amt für [/b]antiamerikanische Umtriebe[/b]" ("Antiamerican Activities Committee" ), das unter dem Vorsitzenen McCarthy Gesinnungsforschung betrieb. Es war ein Produkt des kalten Krieges; die zum Stalinismus spiegelbildliche Entwicklung in den Vereinigten Staaten.
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 08:12:42
      Beitrag Nr. 2.794 ()
      @banolo

      nach deiner Theorie - Rüstung stützt Wirtschaft - müßte Hitler-Deutschland am Beginn des 2.Weltkrieges in Budgetüberschüssen geschwommen sein.
      Das dem nicht so war wird dir sicher jeder halbwegs bewanderte Historiker bestätigen können.
      Wäre an deiner Feststellung auch nur ein Funken Wahrheit, dann könnte ja auch Deutschland mittels Aufstockung des Verteidigungsbudgets auf 4% des BIP, und Bevorzugung der durchaus vorhandenen eigenen Rüstungsindustrie, die Wirtschaft zum Erblühen bringen?!

      Einen Militärapparat wie den der Amis muß man ich leisten können - denn die Aufträge für die eigene Armee müssen ja auch mit eigenem Geld bezahlt werden - oder nicht?
      Die Gehälter für die eigenen Soldaten, welche diese dann meist in fernen Teilen der Welt ausgeben (wie z,Bsp. Deutschland), müssen von eigenem Geld (=Wirtschaftsleistung) bezahlt werden.
      Nach deiner Theorie könnte ich mein Architekturbüro mit meinem Privathaus beauftragen, mir selbst das Honorar zahlen, und durch den dabei erzielten Umsatz noch etwas verdienen.
      Ein gutes Beispiel für die verdrehten Betrachtungsweisen einiger hier besonders aktiver Amerika-Kritiker.
      Manche würden sie auch dumm nennen.
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 08:36:42
      Beitrag Nr. 2.795 ()
      PS: kleiner Nachtrag

      Ich empfehle die Lektüre der vorletzten Wirtschaftswoche. Darin befindet sich ein guter Artikel über die Auswirkung eines Abzuges amerikanischer Soldaten aus Deutschland auf den deutschen Arbeitsmarkt.
      Besuch doch mal den Bürgermeister von Rammstein, und frag` ihn wieviele Arbeitsplätze er verlieren wird, wenn die Amerikaner abziehen.

      Das ist das perverse an unserer Anti-Amerika Bewegung:
      Gerade die, die den Amis in der Vergangenheit alles, und auch in der Gegenwart noch sehr viel verdanken, fallen ihnen in den Rücken.
      Lieber wird für den Bruder-Mörder Hussein(vielleicht sollte sich mancher Kriegsgegner mal mit der Biographie Husseins beschäftigen)demonstriert!
      Für mich ist das unfassbar!
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 10:16:20
      Beitrag Nr. 2.796 ()
      Eine interessante Seite für Leute, die sich für, ähem, amerikanischen "Anti-Amerikanismus" interessieren:
      http://www.dissentmagazine.org/
      Ich empfehle den Artikel "Acting Alone" über die neue Sicherheits-Strategie des Weissen Hauses.

      Frage an die Anti-Amerikanismus-Experten hier: Sind eigentlich die deutschen Kritiker der Massnahmen der gegenwärtigen deutschen Regierung "Anti-Deutschisten"?

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 14:48:20
      Beitrag Nr. 2.797 ()
      @ haderach

      Ich bin gerne bereit zig Rammsteins hinzunehmen,
      wenn diese Besatzungsterroristen - seit Bush sind sie es -
      endlich endsorgt würden.


      B.
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 15:51:29
      Beitrag Nr. 2.798 ()
      @haderach
      > denn die Aufträge für die eigene Armee müssen ja auch mit eigenem Geld bezahlt werden
      Und für das eigene Geld, das die Regierung nicht hat, muss sie sich verschulden. Wie es jetzt eben geschieht.
      > am Beginn des 2.Weltkrieges in Budgetüberschüssen
      Rüstung ist meist Deficit-Spending. Wie jetzt in den USA.
      Nachher muss man versuchen, mit (bevorzugt) kriegerischen Mitteln ein Geschäft draus zu machen. (Aktuell: fremde Bodenschätze "verwalten").

      > Einen Militärapparat wie den der Amis muß man ich leisten können
      Es reichen eine gute Ladung Luftabwehr-Ressourcen und ein Packen Atomwaffen. Das ist nicht sooooo teuer.
      Vielleicht sollte Deutschland langsam daran denken, sich solche Sprengköpfe zuzulegen. Einfach damit man ernst genommen wird in der Welt des neuen Roms. Es gibt ja keinen Grund, sicher noch frecher anrüpeln lassen zu müssen als die Nordkoreaner.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 16:46:06
      Beitrag Nr. 2.799 ()
      @ haderach

      Danke fuer den Beistand. Es gibt nur wenige Leute, die begriffen haben, dass wirtschaftliches Wachstum nur durch Schaffung der richtigen Anreize generiert werden kann. In Amerika ist man auch noch weit vom Optimum entfernt, aber immerhin besser dran als in good old Germany.

      Lieber wird für den Bruder-Mörder Hussein(vielleicht sollte sich mancher Kriegsgegner mal mit der Biographie Husseins beschäftigen)demonstriert!

      Ist fuer mich auch unfassbar. Da gehen Millionen auf die Strassen und demonstrieren gegen Krieg, aber ich habe kein Plakat gesehen auf dem stand “Saddam, please disarm” oder “Saddam, stop killing your people”. Man kann ja gegen Krieg sein, aber bis jetzt hat mir niemand eine Alternative angeboten, mal abgesehen von der deutsch-franzoesischen Drohung “Entwaffne, oder wir bewerfen Dich mit Watte-Kugeln” oder “Dies ist die aller-letzte Frist, und wenn Du die nicht einhaeltst, dann geben wir Dir eine neue letzte Frist”

      nach deiner Theorie - Rüstung stützt Wirtschaft - müßte Hitler-Deutschland am Beginn des 2.Weltkrieges in Budgetüberschüssen geschwommen sein.
      Das dem nicht so war wird dir sicher jeder halbwegs bewanderte Historiker bestätigen können. Wäre an deiner Feststellung auch nur ein Funken Wahrheit, dann könnte ja auch Deutschland mittels Aufstockung des Verteidigungsbudgets auf 4% des BIP, und Bevorzugung der durchaus vorhandenen eigenen Rüstungsindustrie, die Wirtschaft zum Erblühen bringen?!


      Eben. Ruestung ist Verschwendung von Ressourcen. Gueter und Dienstleistungen, die anderswo eingesetzt werden koennen, werden dem Kreislauf entzogen, und das ist schlecht fuer die Wirtschaft.
      Trotzdem geistern solche Geruechte durch die deutschen linken Zeitungen. Immer das gleiche: Statisches Denken in Partiellen Gleichgewichten: Y=C+I+G+NX. Wir steigern G, dann muss das Y steigen? Das mag zwar fuer den durchschnittlichen Hirn-amputierten logisch klingen, ist aber leider falsch. All das, was vom Staat verplempert wird, steht nun dem C oder I nicht mehr zur Verfuegung, und darueber hinaus muss das G ja nun auch irgendwie finanziert werden: Durch progressive Steuern, die die Anreize zum Arbeiten und Investieren mindern. Endresultat einer etwas intelligenteren Betrachtung: C+I+NX sinken um mehr als G gestiegen ist.
      Ruestungsausgaben sind im Moment eine Gefahr fuer die Wirtschaft. Bush ist bereit, dieses Opfer zu bringen um den Massenmoerder Saddam auszuschalten.


      @ Coubert

      Dieser sozialen Gruppe sowas nach z.B. - nur zum Beispiel! - Herzkatheter- , Zahnprothesen, Totenbehandlungsskandal (alles von Bestverdienern durchgeführt) ist schon ziemlich frech.

      Eben! Meine Rede seit Jahren. Es werden falsche Anreize geschaffen.

      Und das Wäschekammer-Kindlein von Boris Becker?. Eine "bewusste Entscheidung"? Oder eine tragische Singularität? Wie wär`s mit einem Ausflug ins Leben? Zu den Menschen "draussen" im Lande, wie Helmut-der-Richtige das nannte? Wäre sicher spannend, mal eine Prise von dem zu erleben, was in US-Schlafzimmern (jedenfalls der Konservativen Liga) abgeht, wenn zur "conscious decision" angetreten wird.

      Mit conscious decision meint er nicht, dass jedes Kind geplant ist. Damit meint er, dass sich jeder Mensch, der ungeschuetzten Verkehr hat, klar darueber ist, dass es mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit zum Kindersegen fuehrt. Bumm-Bumm (oder Bums-Bums?) Becker hat das vor seinem Waesche-Kammer-Akt gewusst, und trotzdem sein Glueck versucht.


      @ ATDT

      Ojemine, du behaptest als ernsthaft das der Wert eines GDP fähigen Produktes nichts mit seiner langlebigkeit zu tun hat?

      Lies meinen Beitrag noch einmal: Langlebigkeit hat nichts damit zu tun ob ein Produkt im GDP gebucht wird. Der Wert wird durch den Markt bestimmt. Der ist sicherlich mit Langlebigkeit korreliert.


      @ danatbank

      Die FDIs sind in der Tat zusammengebrochen:
      It is also predicted that foreign investments in China will surpass 50 billion dollars this year, making China the first time to outstrip USA and become the largest absorber of foreign direct investments in the world.


      OK, Du vertraust dem chinesischen Botschafter. Der kennt die Daten sicherlich auch viel genauer als der Int. Waehrungsfonds, gelle? ;)

      Das Vertrauen in die US-Wirtschaft ist im Ausland
      angeschlagen, die "foreign equity purchases" haben im
      Jahre 2002 gegenüber 2000 um 83% abgenommen.


      Und welche Daten liegen dem zugrunde? Wieder die Phantasiezahlen des chinesischen Botschafters?
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 17:10:06
      Beitrag Nr. 2.800 ()
      Fragen, die schon immer auf der Zunge lagen, wurden überraschend beantwortet. Z.B. "Wes Brot ich einmal fraß, des Lied ich in Zukunft immer sing` / völlig gleich, wie die Melodie gerade klingt" ist bestimmt für viele das richtige. Oder: "Amerikanische Kasernen sind für die Strukturentwicklung jeder Region der Welt von zentraler Bedeutung".

      Nur die historischem Ausführugen sind ein Griff ins Klo: Hitlers Kriegswirtschaft war ökonomisch anfänglich sehr wohl erfolgreich. Bereits kurze Zeit nach der sogenannten Machtergreifung (*) waren die Folgen der Weltwirtschaftskrise faktisch überwunden. Klar, sonst wäre das Deutsche Reich nicht zum Krieg imstande gewesen und die für große Kriege notwendige Zustimmung der Bevölkerung konnte so zusammenkorrumpiert werden.

      "Der private Wohnungsbau und der Bau neuer Autobahnen bildeten die Eckpfeiler der verschiedenen Programme - letzeres verknüpfte in idealer Weise Arbeitsbeschaffung und Kriegszielpolitik. 1937 war die Vollbeschäftigung erreicht. (...)"

      Die tragenden Säulen Kreditfinanzierung und Militarisierung hatten natürlich wirtschaftliche Auswirkungen

      "Arbeitsbeschaffungsprogramme und Aufrüstung, zum guten Teil auf Pump finanziert, führten zwischen Anfang 1933 und Kriegsbeginn zu einer Verdreifachung der Staatsschuld. Im Krieg dann stieg die Verschuldung in astronomische Höhe, zuletzt auf mindestens 450 Milliarden Mark, das Fünffache des im Haushaltsjahr 1943/44 erwirtschafteten Sozialprodukts."

      und diejenigen in politischer Hinsicht sollten bekannt sein. Schon 60-70 Jahre danach ist nichts mehr davon bekannt. Ich dachte, dieser einfache Zusammenhang wurde an unseren weiterbildenden Schulen ohne Ende durchgekaut. Mein Fehler? Pisa-Lücke?

      Hitlers Wirtschaftspolitik ist der Klassiker für den Zusammenhang zwischen dem kurzfristig erfolgreichen, langfristig verheerenden Versuch von gleichzeitiger Wirtschaftsbelebung durch Deficit Spending und dem Ausbau des Militärsektors. Empfehle die Lektüre eines Geschichtsbuchs.


      Einen Militärapparat wie den der Amis muß man ich leisten können - denn die Aufträge für die eigene Armee müssen ja auch mit eigenem Geld bezahlt werden - oder nicht?
      Seit wann denn das? Wie es bei den Amis ist, kannst Du von mir aus einschätzen wie Du willst. Aber wirklich jeder Usurpator in der Geschichte hat darauf spekuliert, daß der Zins durch Eroberungen überreichlich zurückkommt. Das war Hitlers Vorstellung und es war die aller Eroberer zu allen Zeiten, z.B. die des römischen Reiches, oder des spanischen Großreiches, das seine Expansion mit den südamerikanischen Raubzügen finanzierte. Wer etwas anderes behauptet, hat wirklich noch nie ein Geschichtsbuch von innen gesehen. Das ist historisch schlichter Unsinn.

      Wenn es bei den Amerikanern anders sein sollte, dann wäre es eine Neuerung, nur für wie dumm hält man die Leute denn? Rein zufällig wären also im Nahen Osten die größten Ölvorräte der Welt.


      (*) die in Wirklichkeit eine demokratische Ermächtigung war. Abgesegnet u.a. durch die Vorläufer unserer heutigen Christdemokraten, die Zentrumspartei und auch durch die Liberalen.


      Was mit Panikattacken wie denen von haderach wirklich gemeint ist, kann man leicht erraten: Es ist die Furcht darüber, daß Deutschland in einer historischen wirtschaftlichen Schwäche nun auch noch die außenpolitischen Grundlagen neu definieren muß, inkl. der Tatsache, daß es in Zukunft verteidigungspolitisch wohl auf sich selbst gestellt ist. Daß da was dran sein könnte, ist angesichts der Problem der Politiker, mit neuartigen Anforderungen umzugehen und das durch alle Parteien und Institutionen hinweg, kaum von der Hand zu weisen.



      @Coubert
      Sind eigentlich die deutschen Kritiker der Massnahmen der gegenwärtigen deutschen Regierung "Anti-Deutschisten"?
      Das ist für mich als erwiesenem Dummkopf eine zu schwere Frage. Mir fällt nur auf: Früher gab es den "vaterlandslosen Gesellen". Aber was war dann mit Lehrlingen, Meistern und studierten Ingenieuren? Keine Chance auf Propagandasalven? Wenn man das Präfix "Anti" wegläßt, landet man bei den gefürchteten Horden der Germanisten, Amerikanisten, Anglisten usw. Alles klar, dann sind das halt die Antis die Gegner dieser Studiengänge. Oder die Langzeitstudenten, Anti-ke eben.
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 21:33:24
      Beitrag Nr. 2.801 ()
      > Bush ist bereit, dieses Opfer zu bringen

      Er opfert das Geld und das Leben anderer Leute.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 24.02.03 22:10:47
      Beitrag Nr. 2.802 ()
      @landingzone

      > Wenn es bei den Amerikanern anders sein sollte, dann wäre es eine Neuerung

      Ich fürchte, sie glauben mit zum Teil rührender Naivität wirklich daran.

      Lustigerweise sind es gerade die neo-konservativen Amis, die mit einem irrsinnig aufwendigen Staatsprogramm (militärische Besetzung, Investitionen, usw. der Irak als "erste" Station) "Demokratien" und "Marktwirtschaften" "erzeugen" wollen.
      Sie handeln damit eigentlich völlig schizophren, da sie solches "Throwing money at Welfare" ja zu Hause vollkommen ablehnen.
      Irgendwie scheinen sie Chirac (witzig, nicht) wörtlich zu nehmen: "Wir sind alle Amerikaner". Genügend Startgeld, und dann läufts von alleine.

      Diese Programme werden (wenn sie überhaupt funktionieren sollten) Jahrzehnte dauern und immer wieder von hässlichen Störfällen unterbrochen werden: (legitime!) Aufstände, Terror (auch legitim unter diesen Umständen?), Verschwendung, Korruption usw.

      Im Nord-Irak geht es ja z.B. schon los: dort sollen die türkischen Freunde (die, die immer noch das (erdölfreie) Nord-Zypern bestezt halten), bei den Kurden für Ordnung sorgen (da sind sie ja bekanntlich erfahren) und sich um die Ölfelder dort kümmern (was die Kurden sicher freuen wird). Dafür haben ihnen die Amis ihren "echten" Nato-Freunden bereits dicke Schecks ausstellen müssen und müssen das alte Europa heftig um EU-Aufnahme bedrängen. [Nach den Erfahrungen mit den neuen Kandidaten, die gleich mal als erstes den alten Klub brüskieren, werden die Chancen, einen US-Vasallen aufzunehmen, nicht gerade besser geworden sein.]

      Ich tippe (so auf mittlere Sicht), dass den Amis die Lust an diesen kostspieligen Kolonialisierungen, die ihnen nur weiteren Hass + Terror einbringen, verhältnismässig rasch vergehen wird.
      Ihnen wird dann dämmern, was ihnen diese Südstaaten-Quereinsteiger-Hemdsärmel-Diplomaten wirklich eingebrockt haben.

      Für die befeuerwasserten Kriegsgurgeln, die natürlich nur den Skalp Saddams am Marterpfahl hängen sehen wollen, sind 10-Jahres Horizonte natürlich rund 114 Monate zu weit bemessen.

      Diese sehen immer nur Veränderung (Aufschwung, Aufschwung!) in den nächsten 6 Monaten.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 10:37:30
      Beitrag Nr. 2.803 ()
      @helmut

      Lies meinen Beitrag noch einmal: Langlebigkeit hat nichts damit zu tun ob ein Produkt im GDP gebucht wird. Der Wert wird durch den Markt bestimmt. Der ist sicherlich mit Langlebigkeit korreliert.

      Schön das es uns gelungen ist wenigstens bei einer simplen Tatsache eine Konsens zu finden ;) .

      Hier mal ein Kollege von dir (nehm ich mal an) dem es gelingt dein Fach sowohl einfach als auch spannend zu beschreiben :D .

      "...

      Wie wir alle wissen, ist Alan Greenspan, der Präsident der US-Notenbank,ein ausgesprochen kluger und gebildeter
      Mann. Beispielsweise stammt aus seiner Feder ein Artikel über Gold, Geld, Staat und Freiheit,der auch heute, über 35 Jahre nach seiner Niederschrift, außerordentlich lesenswert ist. Er tritt hier als kompromißloser Verfechter einer goldgedeckten Währung und der dadurch erzwungenen geld- und fiskalpolitischen Disziplin auf („Gold and Economic Freedom“, abrufbar unter www.321gold.com/fed/greenspan/1966.html).

      Wir wiederholen diesen Ihnen im März 2002 schon einmal gegebenen Hinweis, da dieser Artikel eine vorzügliche Einführung in einige wichtige Aspekte der Österreichischen Wirtschaftstheorie und in eine Streitfrage liefert, die seit der Großen Depression der 1930er Jahre trotz des Siegeszuges keynesianischen Gedankengutes als ungeklärt gelten muß: die Problematik ungedeckten Geldes und staatlicher Konjunktursteuerung.

      Außerdem blitzte in einer von Greenspan am 19. Dezember 2002 gehaltenen Rede dieses alte, verlorengeglaubte Greenspan-Ich plötzlich und überraschend wieder auf (www.federalreserve.gov/boarddocs/speeches/2002/20021219/default.htm).

      Grob gesprochen gibt es zwei widerstreitende Erklärungen für die traumatische Wirtschaftskrise, die auf den großen Aktiencrash von 1929 folgte. Die Mainstream-Variante besagt, daß die massiven geld- und fiskalpolitischen Eingriffe des Staates, die in den 1930ern stattfanden, zwar prinzipiell richtig waren, aber zu spät erfolgten und nicht ausreichend dimensioniert waren.


      Der vorangegangene kreditfinanzierte Boom der 1920er Jahre spielt bei dieser Argumentation keine Rolle. Ganz anders hingegen sieht das die von Vertretern der Österreichischen Wirtschaftstheorie vorgebrachte Außenseitermeinung: Sie sieht in dem durch eine falsche Notenbankpolitik angestoßenen Boom der 1920er die eigentliche Ursache für die folgende Katastrophe. Der Boom führte zu Fehlinvestitionen und ökonomischen Ungleichgewichten, deren notwendige Korrektur eine Rezession herbeiführte. Die daraufhin eingeleiteten massiven staatlichen Interventionen, deren gutgemeintes Ziel es gewesen sein mag, „gegenzusteuern“, verschlimmerten nach dieser Lesart die Situation erheblich, verhinderten die notwendigen Anpassungsprozesse und verursachten zusätzliche Ungleichgewichte.
      Das Eingreifen des Staates habe somit die notwendige Bereinigung der im kreditfinanzierten Boom der 1920er entstandenen Exzesse und Ungleichgewichte nur verschoben und dabei für die Entstehung neuer Fehlentwicklungen gesorgt. Erst aufgrund dieser staatlichen Interventionen habe sich aus einer notwendigen Anpassungsrezession eine langanhaltende, schwere Depression entwickelt. Aus der persönlichen Interessenslage von Politikern, die selbstverständlich mehr Macht weniger Macht vorziehen und dem Wähler durch Aktionismus Kompetenz vorgaukeln wollen, erklärt sich zwanglos die Popularität der pro-interventionistischen Variante und die nahezu weltweite Implementierung von sogenannten konjunktursteuernden Wirtschaftspolitiken in den letzten Jahrzehnten.

      ...

      Im Unterschied zu den Naturwissenschaften leiden die Wirtschaftswissenschaften unter einem den Erkenntnisfortschritt hemmenden Mangel. Es lassen sich kaum Experimente durchführen, um ihre Theorien zu testen.
      Dank Greenspan wurde dieser Malus hinsichtlich der oben beschriebenen Fragestellung beseitigt. Er hat uns die gewissermaßen experimentelle Wiederholung der 1920/30er Jahre beschert:
      zunächst einen gewaltigen kreditfinanzierten Boom mit der dazugehörenden Spekulationsblase, dann das unvermeidliche Platzen derselben. Nach dem Platzen der 1990er- Blase wurden und werden weiterhin in den USA alle konjunktursteuernden Register zügig und beherzt gezogen: schnelle und deutliche Zinssenkungen auf der geldpolitischen Seite, flankiert von einer ausufernden Neuverschuldung.

      Selbst die von uns jederzeit favorisierten und immer freudig begrüßten Steuersenkungen kommen hinzu, wenn auch in vergleichsweise bescheidenem Umfang. Damit ist der Aufbau des Experimentes abgeschlossen und sichergestellt, daß das Argument „zu spät und zu wenig“ dieses Mal nicht vorgebracht werden kann. Es besteht in diesem Streit der Schulen also endlich die Möglichkeit einer Entscheidung.
      Jetzt heißt es nur noch: Warten auf das Ergebnis.

      Wir zitieren den großen Experimentator höchstpersönlich:

      „It is too soon ...

      (Es ist zu früh, um das endgültige Ergebnis der von uns umgesetzten Strategie zu beurteilen. Wenn sich später herausstellen sollte, daß unsere Geldpolitik, die die Spekulationsblase erst adressierte nachdem sie geplatzt war, unbefriedigende Ergebnisse zeigt, dann würden uns in Zukunft weniger ansprechende Optionen verbleiben. In diesem Fall wäre es wünschenswert, Wege zu finden, um Spekulationsblasen zu identifizieren und ihrer Entstehung Einhalt zu gebieten.
      Allerdings warnt uns die Geschichte, daß die Aussichten dafür gering erscheinen. Unabhängig vom Urteilsspruch der Geschichte über eine Politik, die nur die Folgen einer Spekulationsblase adressiert, müssen wir unser Verständnis der Dynamik von Spekulationsblasen und ihrer Deflationierung vertiefen, um letztere zu mäßigen, wenn nicht gar erstere.).
      Alan Greenspan in seiner Rede vor dem „Economic Club of New York“ am 19. Dezember 2002.

      Da auch wir maßgeblich und unaufhaltsam durch faustische Neugier durchs Leben getrieben werden, können wir die Bedeutung und Schönheit dieses Experimentes durchaus nachvollziehen und auch den Genuß, den der Meister dabei empfinden mag. Wir würden uns allerdings erheblich wohler fühlen, wenn lediglich die arme Seele des Experimentators aufs Spiel gesetzt worden wäre statt unser aller ökonomisches Wohlergehen. Aus den luftigen Höhen der Herrscher über die Banknotenpresse herab betrachtet erscheinen wir mit diesem Einwand aber sicherlich als Kleingeister, die das materielle Wohlergehen des gemeinen Volkes über den Erkenntnis- und Lustgewinn der Machtelite stelle wollen ... "

      http://www.effektenbank.de/perf/PERF_0203.pdf S. 3 ff
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 13:44:25
      Beitrag Nr. 2.804 ()
      >>Der Wert wird durch den Markt bestimmt.
      > ... wenigstens bei einer simplen Tatsache eine Konsens zu finden.

      Schön wärs.
      Der "Wert" von Computerhardware wird von Statistikern bestimmt.
      Neben gewissen administrierten Preisen haben wir gewisse, kräftig administrierte "Werte".


      Coubert
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 16:54:02
      Beitrag Nr. 2.805 ()
      Grotesk:
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,237691,00.html

      ...
      "Ihr entscheidet nicht darüber, ob es im Irak einen Krieg gibt oder nicht", habe ein US-Beamter gesagt. "Die Entscheidung treffen wir, und das ist bereits geschehen. Sie ist endgültig. Die einzige Frage ist, ob der Sicherheitsrat mitzieht oder nicht."
      ...
      Nach Auffassung Washingtons könnten die anderen Länder lediglich entscheiden, ob sie die Glaubwürdigkeit des Weltsicherheitsrates mit der Forderung nach einer Fortsetzung der Waffeninspektionen zerstören wollten, berichtete die "Washington Post"."
      ...

      Der Sicherheitsrat ist ergo nur dann glaubwürdig, wenn er das beschliesst, was die USA bereits beschlossen haben. Hmmmm.

      Schwer zu hoffen, dass der Sicherheitsrat nicht mitzieht. Sonst werden alle über die UNO die Folgen des US-Kolonialkrieges noch mitzufinanzieren haben. Das scheint es zu sein, woran Washington interessiert ist.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 17:51:44
      Beitrag Nr. 2.806 ()
      Die Bilanz sieht eindrücklich aus:

      - Der US-Botschafter droht Frankreich wg. einem möglichen Veto
      - N-Korea dreht den USA eine lange Nase um die andere
      - US-Diplomaten brüskieren den Sicherheitsrat
      - Der Anti-Amerikanismus feiert Urständ
      - In Kolumbien werden die gekidnappten US-Amis als "Kriegsgefangene" bezeichnet
      - In Afghanistan herrscht Stillstand
      - Osama und Omar scheinen am Leben zu sein
      - Das US-Verbrauchervertrauen sinkt auf ein 10-Jahrestief
      - Die Börsen sind technisch KO

      Sind hier "Stupid White Men" an der Arbeit?

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 18:29:35
      Beitrag Nr. 2.807 ()
      Nun ja, ein Trend kann sich ändern. Wenn nicht, wird man den Krieg und seine Folgen später einen Pyrrhus-Sieg nennen. Im Grunde könnte man auch sagen, das ist die Handschrift Saddams. Es ging ja, im Gegensatz zu dem, was die verbohrte Kriegsfraktion glaubt, nie darum, diesen Tyrannen neu zu qualifizieren. Im Gegenteil: wie man sieht, ist er noch gefährlicher, als man erwartet hat. Die tollköpfigen Amerikaner sind einem äußerst schlauen Gegner wie dumme Fliegen auf den Leim gegangen. Fazit: Wie gehabt, Raserei ist nicht das geeignete Rezept.
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 10:53:36
      Beitrag Nr. 2.808 ()
      Nachdem die vor einigen Wochen im Rahmen einer Art Dauerwerbesendung präsentierten Beweise der USA, die Saddam Hussein als Aggressor mit einem erheblichen Potenzial an Massenvernichtunxwaffen entlarven sollten, eher zu verhaltenen Reaktionen und Zwerchfellrissen führten, legte US- Aussenminister Colin Powell vorgestern noch einmal nach, um Skeptiker und Spötter nun gleichermassen davon zu überzeugen, dass der von den USA angestrebte Präventivkrieg der einzig gangbare Weg im schwelenden Konflikt mit dem Irak ist.



      ...

      Der Irak, wie Powell in seiner leidenschaftlichen Rede erläuterte, verfügt demnach noch immer über eine erhebliche Anzahl von Raketen, die die erlaubte Reichweite von 150 Kilometern bei weitem überschreiten.



      ...

      http://www2.zyn.de/irakbeweise?ticket=&page=full
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 13:07:33
      Beitrag Nr. 2.809 ()
      @ATDT,

      yo, der `anspruchsvolle` Thread wird immer anspruchsvoller, ganz im Zeichen des Karnevals... *g*

      @Coubert,

      Frage an die Anti-Amerikanismus-Experten hier: ...
      Endlich mal eine anspruchsvolle Frage... Bin gespannt auf die wohl ausbleidenden Antworten, *g*

      @haderach,

      Amerika hat mit Sicherheit viele Aspekte die man kritisieren kann...
      Ja, dann klär` doch mal die `Antiamerikanisten` auf...

      weil dort die Leistungswilligen und Leistungsfähigen das Sagen haben
      Diese Aussage ist da wohl nicht gemeint... :D
      Oder doch, als locker eingestreuter Karnevalsscherz?
      Oder war`s nur ein Vertun im Tempus, und es sollte `hatten` heißen?

      wenn die Leistungsträger dieser Wirtschaft entlastet und motiviert werden
      Wer sind die denn (wo Du `Kassiererinnen, alleinerziehende Mütter, Stahlarbeiter` schon ausgeklammert hast)?
      - `Verwaltungsbeamte sind`s in der Tat wohl nicht, :D
      Aber wie wäre es denn mit einem Ackermann, oder Schrempp, den Haffas, diversen frei herumlaufenden Ex-NM-Vorständen, bspw., oder dem Koch von der CDU vielleicht? Hmm... oder sind das diejenigen, die immer an D herumnörgeln, allein, weil diese Nörgler dadurch die Probleme offenkundig machen? - Bezahlt werden sie ja alle nach `Leistung` (wobei der Begriff in diesem Kontext eine völlig neue Bedeutung erhält), hapert irgendwie noch an `Entlastung` und `Motivation`...

      OK - Karneval beiseite: Du meinstest wohl, grob gesprochen, (z.B.) den Mittelstand bzw. deren Unternehmer - d`accord.
      Der notwendige Umbau wird indes nur funktionieren, wenn die, die den Karren tatsächlich an die Wand gefahren haben, in diesen Prozeß nicht minder einbezogen werden, und IN diese Richtung hört man vergleichsweise wenig, AUS dieser Richtung, vorsichtig ausgedrückt, unangemessen viel.

      Btw: Wenn in D alles so viel schlechter als in USA ist: Warum machst Du es nicht @helmut_kohl gleich, und verläßt D auch physisch? Das wäre nur konsequent, und auch in einer per se guten Tugend willst Du @helmut_kohl doch bestimmt nicht nachstehen, ;)

      @helmut_kohl,

      Ruestungsausgaben sind im Moment eine Gefahr fuer die Wirtschaft. Bush ist bereit, dieses Opfer zu bringen um den Massenmoerder Saddam auszuschalten.
      Außerhalb Deines Fachs bleibst Du aber einiges unter Deinen Möglichkeiten...
      Der Super-Patriot Bush mutet seinem Land eine (mögliche) Wirtschaftskrise zu, nur um die Welt von einem(!) international bisher - im Gegensatz zu anderen diesbzgl. "Größen" - irrelevanten Despoten zu erlösen...


      investival
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 13:15:11
      Beitrag Nr. 2.810 ()
      @ATDT

      :D nanu, weiß nicht, was Du willst. Die Fotos sind doch echt. Oder haben sie etwa ihre erfolgreichen Comic-Zeichner gefeuert?


      @Coubert, Deine Liste bedeutet einfach, daß das internationale System sich destabilisiert.


      Historisches Detail: Habt ihr einmal von der Schlacht von Hakkim gehört? Saddam Hussein ist kein Moslemfanatiker, sondern eher einer der üblichen Despoten, manchmal von der Art her mit Stalin verglichen. Allerdings vermutet man gelegentlich auch, daß er doch unter Einfluss von Sendungsbewußsein handelt: Er wurde in der gleichen Stadt geboren, wie der aus dem Mittelalter bekannte Sultan Saladin: in Tikrit im Nordirak. Der besiegte mit einer eilig rekrutierten Bauernarmee vor ca. 900 Jahren die bis dahin ungeschlagene Armee der Kreuzritter. Mit entscheidend war, wenn man den Quellen glauben kann, die Ausnutzung klimatischer und logistischer Nachteile für den Gegner: Er manövrierte sie in eine Situation, in der sie unter Hitze (verstärkt durch Brände und Rauch) und Wasserknappheit praktisch handlungsunfähig wurden. Glaubt Saddam Hussein, daß er Saladin imitieren kann?
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 15:04:53
      Beitrag Nr. 2.811 ()
      Ist es dieses Demokratie-Modell wert, es mit Waffengewalt exportiert zu werden?

      Die USA in Nahaufnahme
      http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/buch/14253/1.html

      @ATDT

      Aha!
      Irakisches Kebab mit besonders hohem Gehalt an besonders gefährlichem Cholesterin. Einfach zynisch.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 15:37:50
      Beitrag Nr. 2.812 ()
      PTT interveniert schon wieder.
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 18:26:04
      Beitrag Nr. 2.813 ()



      B.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 26.02.03 23:43:48
      Beitrag Nr. 2.814 ()
      @ coubert, #2802:


      Danke für diesen Artikel, ich bin der Frage einen Thread lang nachgegangen, vor allem auf Ursachenforschung:


      Thread: Daran, wie man im eigenen Land die Menschen behandelt, kann man sie erkennen!
      Daran, wie man Menschen im eigenen Land behandelt, kann man sie erkennen!

      kann mich im großen und ganzen diesem Autor nur anschließen :(

      ich wünschte es wäre anders! :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 00:09:59
      Beitrag Nr. 2.815 ()
      @investival #2800

      yo, der `anspruchsvolle` Thread wird immer anspruchsvoller, ganz im Zeichen des Karnevals... *g*

      Du willst es anspruchsvoll?
      Hier?
      Ist Fachidiotie anspruchsvoll? :D

      Aber wenns denn sein soll,
      kein Problem:

      Wenn du die Bestie siehst, lach ihr ins Gesicht.
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 09:48:31
      Beitrag Nr. 2.816 ()
      Nächster Akt der Komödie
      Umsetzung des Neuen Ökonomischen Prinzips: Mit möglichst hohen Produkt aus Kosten mal negativem Nutzen reüssieren - oder warum Hitlers Kriegswirtschaft kleinkariert war. Im Publikum: Die Herren Dow Jones, SP500 und der alte Mr. Dollar, die sich vor diesem von George Bush eigenhändig verfassten Stück tief und dauerhaft verneigen. Der junge Nasdaq hat schon vor der Premiere gekotzt.

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,237846,00.html
      "Wirtschaftsexperten halten die von Mitchell genannte Zahl für unrealistisch. Der Yale-Ökonom William Nordhaus, der eine Studie zu den Kriegskosten erstellt hat, rechnet im - aus US-Sicht - günstigsten Fall mit Kosten in Höhe von 99 Milliarden Dollar. Sollte es jedoch zu einem längeren, schwierigen Krieg kommen, hält Nordhaus Kosten von bis zu 1924 Milliarden Dollar für möglich."
      "Der britische Irak-Spezialist Toby Dodge von der Universität Warwick hält die Hoffnungen, dass ein internationales Aufbauprogramm nach einem Irak-Krieg der Wirtschaft größere Impulse liefern werde, ohnehin für überzogen: "Am Ende des Krieges liegt kein Goldschatz"."

      Die Möglichkeit neuer Rekorde ist da. Z.B., wenn Nordkorea in den Krieg eintritt und halb Lateinamerika okkupiert werden muß: 193900-194500 Milliarden wären leicht machbar. Zwischenfrage: Hat vielleicht Bin Laden schon die US-Regierung übernommen?
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 10:25:47
      Beitrag Nr. 2.817 ()
      @ATDT,
      #2806: :D

      @landingzone,
      Hat vielleicht Bin Laden schon die US-Regierung übernommen?
      Noch so eine anspruchsvolle Frage...

      investival,
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 11:05:53
      Beitrag Nr. 2.818 ()
      Ein Bild sagt mehr als tausend Worte und weil das so ist, nehmen wir mal 2.

      ...


      Offensichtlich scheinen glutäugige Männer mit schwarzen Haaren, Bärten und fremder Religion besonders gut geeignet, als Feindbild zu dienen. 50 Jahre danach sind Ähnlichkeiten rein zufällig.

      ...

      Fast zeitgleich mit der Ankündigung, die "Gefahr für den Weltfrieden" namens Saddam Hussein beseitigen zu wollen erfolgt eine weitere "Kriegserklärung" an alle diejenigen, die den Vereinigten Staaten ihr Geld zur Verfügung stellten. Nicht genug, dass die FED bereits seit Monaten "Geldschöpfung" im Stile einer Bananenrepublik betreibt - Ende letzten Jahres besorgte es FED- Gouverneur Bernanke den amerikanischen Gläubigern so richtig, indem er ankündigte, dass es ein Leichtes für die FED sei, die Druckmaschinen Sonderschichten fahren zu lassen.

      ...



      Die Lücke zwischen dem Ölverbrauch der USA und Ihrer eigenen Produktion ist gewaltig. Es kommt hinzu, dass die Ölreserven der USA nahezu erschöpft sind. Nach den Angaben der Opec liegen 64% der Weltölreserven im Nahen Osten und ca. 16% davon im Irak. Dass diese 16% den Hunger der Amerikaner wahrscheinlich nicht stillen können, werden wir weiter unten behandeln.

      ...

      http://www.stockmove.de/stockmove/special/index.php?newsid=2…

      Denke das ein Kommentar überflüssig ist
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 12:30:16
      Beitrag Nr. 2.819 ()
      > @Coubert, Deine Liste bedeutet einfach, daß das internationale System sich destabilisiert.

      In Korea waren wir bis vor rund 12 Monaten auf gutem Weg. Dialaog, Austausch usw.
      Dann kam die Rede auf die "Achse des Bösen", "Präventiv-Schläge" auch mit Massenvernichtungswaffen und die "Gaben Amerikas an die Welt".
      Das Systerm destabilisert nicht "sich". Es wird von Fundamentalisten mit riesiger Militätrmacht destabilisiert, die glauben, sie müssten die ganze Welt mit ihren "Gaben" beglücken.

      Hier sehen wir, dass das historische Verständnis des "alten Amerikas" gemischt mit 2.Weltkrieg-Neuzeit-Mythos der Welterretter nicht dazu taugt, ein differenziertes Bild der Gesellschaft zu entwerfen:

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,237931,00.html
      .. "Der US-Präsident hält einen Sturz des irakischen Diktators für eine Chance auf Frieden in Nahost. Beim Aufbau einer Demokratie sieht Bush Japan und Deutschland als Vorbild.
      ...
      "In Gesellschaften, die Faschismus und Militarismus hervorgebracht haben, fand die Freiheit ein beständiges Heim."...

      Deutschland und Japan (vor Faschismus) = Irak vor Saddam.
      Oh du heilige Einfalt!

      Die Demokratisierung der Welt mit Bomben und Dollares; das wird ein sehr naives, sehr teures, sehr aufwendiges und sehr undankbares Programm.
      Ich sehe die Wiederwahl des Trunkenboldes, Bilanztricksers und Drückebergers langdsam als keinswegs sicher an.
      Er hat einfach nichts zu bieten als vorhersehbar siegreiche Angriffskriege und realpolitisch seltsame Visionen. Damit wird er die US-Amis nicht beliebig lange an der Nase herumführen können, angesichts der tiefroten Zahlen, die seins Programm auslöst.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 14:38:56
      Beitrag Nr. 2.820 ()
      @Coubert,

      ich habe absichtlich "sich" geschrieben. Die USA sind fraglos der Protagonist in der Angelegenheit. Sie sind inzwischen so weit gekommen, daß sehr extreme Vergleiche schon ohne weiteres passen. Verwendendung Greuelpropaganda und Feindbildern wie in #2809 zeigen das eigentlich ziemlich deutlich. Aber sie könnten auch sehr schnell Opfer werden, nein, ich glaube, das ist fast sicher. Da ist aber noch irgend etwas anderes, das ich nicht richtig nachvollziehen kann.
      Avatar
      schrieb am 27.02.03 21:35:30
      Beitrag Nr. 2.821 ()
      @ Coubert

      In Korea waren wir bis vor rund 12 Monaten auf gutem Weg. Dialaog, Austausch usw.

      Das ist wirklich die Definition von Naivitaet, lieber coubert. Dass Kim Jong-Il fuer die von Sued-Korea betriebene Sunshine Politik mit harten Dollars bezahlt wurde, und dieser Dialog exakt nur deshalb zustande gekommen ist (waehrend er nebenbei an seinen nukes rumbastelt) hat sich anscheinend noch nicht bis in Deutschland rumgesprochen. Welche Zeitungen lest Ihr eigentlich in Deutschland? Fernsehzeitschriften?

      Fuer alle Leseschwachen Deutschen, hier mal ein Beitrag aus dem WSJ. Da werden Sie geholfen!

      Paying Off Kim Jong Il
      Wall Street Journal; New York, N.Y.; Feb 5, 2003;
      Blessed are the peacemakers, Christians are taught to believe. But if there is merit in being a peacemaker, it must be in finding true common ground between two sides. If one party pays the other to go along with the pretense of making peace, the world is actually worse off, because an opportunity to lay the foundation for a more lasting settlement is squandered.
      That`s the thought that comes to mind after the revelation last week that a South Korean company made a secret payment of $202 million in order to bring about the June 2000 summit between South Korean President Kim Dae Jung and North Korean dictator Kim Jong Il. The apparent breakthrough between the two Koreas led the Nobel Academy to bestow its peace prize on the South`s Mr. Kim, an award that now appears wholly undeserved since North Korea went to the summit in order to cash a check.
      South Korea`s National Intelligence Service may have been involved in covering up the true source of the money Hyundai Merchant Marine paid to the North. Twenty-six checks bearing six different names but the same handwriting were used to conceal the source of the money, a loan from from the state-owned Korea Development Bank. A former NIS officer alleges that the true extent of payments to the North was even greater, and that these funds helped the North Korean military purchase conventional weapons and components for the nuclear program.
      Anyone who still doubts that Kim Jong Il is more interested in extortion than statesmanship might note his refusal last week to meet with Seoul`s envoy despite his earlier agreement to do so. Evidently the now-customary hard-currency bribe hadn`t been received. Maybe now South Koreans will swing back from the anti-Americanism seen last year and see the merit of the more credible carrot-and-stick approach advocated by President Bush. Maybe, too, South Korean President-elect Roh Moo-hyun will abandon the idea of bribes as the way to peace between the two Koreas.

      Fazit: Mit seiner Klassifizierung N.Koreas als Mitglied der Achse des Boesen lag Bush goldrichtig, waehrend alle anderen Blinden wohl noch bis in den Januar rein an die Herzensguete Kim Jong-Ils geglaubt haben. Einige ganz besonders Dumme sind wohl immernoch nicht ueberzeugt.

      @ alle

      Interesstanter Spiegel-Artikel:

      http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,237848,00.h…

      Wer schuetzt uns eigentlich gegen die einseitige Anti-USA Berichterstattung, die vom Spiegel betrieben wird?
      Avatar
      schrieb am 28.02.03 10:43:51
      Beitrag Nr. 2.822 ()
      Ein Chart sagt mehr als 1000 Worte:


      Mir glaubt der hiesige Boardkanzler sowieso nichts, also lassen wir den Herrn Kudlow erklären. Aus seiner Kolumne vom 4.10.2001: http://www.nationalreview.com/kudlow/kudlow100401.shtml

      Think of real interest rates as the economic growth component of a Treasury bond. So real interest rates track closely with stock markets and the economy. So-called real interest rates reflect the economy-wide rate of return on capital investment.
      ...
      Consequently, the inflation-proof yield on TIPS is a proxy for the economy`s real interest rate.
      It turns out that inflation-indexed TIPS are highly correlated with the stock market and the economy. Declining investment returns, sinking stocks, and falling economic growth are all captured in declining real TIPS yields.

      Am 21.2.2003 war der Yield 0.74%.
      Davon will der Herr Kudlow inzwischen sicher nichts mehr hören. Im Oktober 2001 hat ihm der Chart beim kurzen Rebound noch gut in den Kram gepaßt.

      Wer ist Schuld? Natürlich der "Fog of war":
      http://www.nationalreview.com/kudlow/kudlow020603.asp

      ...Our financial markets have long been suffering under the fog of war. They would vastly prefer that the U.S. and its allies implement regime change and disarmament in Iraq sooner rather than later. Instead of fearing war, markets have been greatly concerned over the delay of war. ...
      Productivity, profits, investment, and consumption are all showing new signs of life, but they are being hidden by the fog of war.

      Witzig auch die aktuelle Kolumne "In with the New . . . Europe:"
      http://nationalreview.com/kudlow/kudlow022103.asp

      ...Let’s look at trade balances by region. First, western Europe or more accurately, Old Europe, to use Donald Rumsfeld`s all-too-accurate phrase. U.S. exports to this fading old hag are down 15.6 percent. Pacifist Germany? Minus 11.9 percent. Egocentric and anti-U.S. France? Minus 13.6 percent. Are these guys playing with a thin deck or what? Their economics are just a wussy as their foreign politics. ...
      ...How about New Europe? U.S. exports to these freedom-loving and Saddam-hating nations in the central and eastern precincts are up 25.5 percent over the past twelve months. A tremendous performance. ...

      Jetzt wissen wir, warum es bei uns nicht so läuft: Weil uns die Amis mit sinkenden Exporten bestrafen. Wie man es richtig macht zeigen die Polen:

      http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,235284,00.html
      ...Polen erhält, wenn es am 1. Mai 2004 endlich der Europäischen Union beitreten darf, zum Einstand 4,7 Milliarden Euro aus Brüssel - und dann Jahr für Jahr weitere Zuschüsse für seine Landwirte sowie für den Bau von Straßen, Brücken und Klärwerken, insgesamt mehr als 16 Milliarden bis 2006. Aufgebracht wird das Geld von den Steuerzahlern aus dem alten Europa, vorweg von den Deutschen.
      Derart großzügig in seinem Staatshaushalt entlastet, leistet sich Warschau neue Kampfflugzeuge für 3,8 Milliarden Euro. Der Rüstungsauftrag geht allerdings nicht an die Partner- und Geberländer der EU. Die Polen kaufen 48 Jäger des Typs F-16 beim US-Konzern Lockheed Martin, obwohl Franzosen, Briten und Schweden dagegen intervenierten. George W. Bush hatte sich persönlich dafür eingesetzt. ...
      Avatar
      schrieb am 28.02.03 11:39:44
      Beitrag Nr. 2.823 ()
      @helmut_kohl #2812

      Wer schuetzt uns eigentlich gegen die einseitige Anti-USA Berichterstattung, die vom Spiegel betrieben wird?

      Da brauchen "wir" uns ja nur deine von keinerlei Differenzierungsfähigkeit getrübten "hau ruck is nun mal so" postings zu verinnerlichen um uns wieder auf den leuchtenden Pfad zurückzumanövrieren. :D

      zu diesem Behufe:

      ...

      Nehmen wir zum Beispiel die New York Times. Die New York Times ist ein Großunternehmen, das ein Produkt verkauft. Das Produkt sind die Leser. Das Unternehmen verdient sein Geld nicht mit dem Verkauf seiner Zeitung. Die Zeitung selbst wird sogar kostenlos ins Internet gesetzt. Tatsächlich verliert das Unternehmen heim Verkauf der Zeitung sogar Geld. Wie auch immer, die Leser sind das Produkt, und sie gehören genau wie die Leute, die die Zeitung machen, zu den höheren, privilegierten Schichten, denen, die in unserer Gesellschaft die Entscheidungen treffen. Für ein Produkt braucht man einen Markt, und dieser Markt sind natürlich die Werbekunden der Zeitung, mit anderen Worten, andere Wirtschaftsunternehmen. Das Produkt der Medien, ganz gleich, ob wir vom Fernsehen, den Zeitungen oder anderen Medien sprechen, ist immer das jeweilige Publikum. Unternehmen verkaufen ihr jeweiliges Publikum an andere Unternehmen. Und im Fall der Elitemedien handelt es sich dabei um Großunternehmen. ...

      Aus:
      Warum die Mainstreammedien "Mainstream" sind von Noam Chomsky

      http://www.zmag.de/article/article.php?id=108
      Avatar
      schrieb am 28.02.03 12:01:56
      Beitrag Nr. 2.824 ()
      Saddam Hussein will ab Samstag wie von der Uno gefordert, seine Samud-Raketen zerstören. Washington: "Das ist nur Taktik"

      Klar, denn wenn er am Ende abrüstet, entfällt der Grund für den Einmarsch! Ganz klar Taktik, kann man nicht hinnehmen. Notfalls werden die Comic-Zeichner reaktiviert, aber selbst das ist nicht wirklich nötig: Saddams Waffensysteme haben bereits im Internet ihre verräterischen Spuren hinterlassen. Erschreckende Details offenbart z.B. dieser - man kann nicht so naiv sein und das Gefährdungspotential übersehen!

      Avatar
      schrieb am 28.02.03 14:13:29
      Beitrag Nr. 2.825 ()
      Korea:
      > Einige ganz besonders Dumme sind wohl immernoch nicht ueberzeugt.

      Die Erfolge der selbsternannten "Klugen" sind bislang nicht überzeugend und die Prognose schlecht. Nach allem Maulaufreissen bemüht man sich wieder um "Dialaog".
      Das ist halt so, wenn man von Diplomatie keine Ahnung hat.

      >Mit seiner Klassifizierung N.Koreas als Mitglied der Achse des Boesen lag Bush goldrichtig

      Mag durchaus sein. So what? Klugerweise (und nicht "dummer"weise) posaunt man (wie im täglichen Leben) nicht alle "Wahrheiten" in die Welt. Man nennt das auch "Realpolitik" oder "Pragmatismus".
      Ist halt nicht so spektakulär und hilft nicht, kurzfristig von innenpolitischen Kalamitäten abzulenken.

      > Das ist wirklich die Definition von Naivitaet, lieber coubert.
      Wenn das meinetwegen Naivität ist, dann möcht` ich wissen, wie man den utopischen Schwulst nennen soll, den uns die Administration gestern aufgetischt hat. (Irak-Krieg wegen Palästina, Demokratie wie in Deutschland und Japan nach 1945)

      > Wer schuetzt uns eigentlich gegen die einseitige Anti-USA Berichterstattung
      Niemand. Das nennt man auch Liberalismus.

      > ein Beitrag aus dem WSJ. Da werden Sie geholfen!
      Vielleicht liest Bush (liest er überhaupt?) mal (internationale?) Zeitschriften über Geschichte, Diplomatie usw.
      Angesichts seiner bisherigen politischen (und finanziellen) Bilanz und seinen trüben Aussichten muss er dringend geholfen werden!

      Wg. Irak:
      Habe in einem Radiointerview mit einem irakischen Vertreter der Opposition aufgeschnappt, dass sich der Wind nach Bekanntgabe der US-Militär-Protektorats-Plänen stark dreht.
      Die Kurden künden bewaffneten Widerstand gegen die Pläne Washigtons an, der türkischen Armee die Kontrolle über der kurdischen Norden des Iraks zu übergeben.
      Im Süden sehen die Schiiten einen Einmarsch der US-Amis zuhenemend als Besetzung an und kündigen allenfalls Anschläge an. Das alles wird man übrigens legitime Selbstverteidiung gegen eine Besatzungsmacht nennen müssen.
      Nebenbei: die Schiiten machen ca. 65% der Bevölkerung des Iraks aus und würden gerne nach demokratischen Wahlen einen Gottesstaat einrichten.
      Ich meine: Zeit für eine Reality-Check in der Administration. Zu blöd, dass man das Maul schon so weit aufgerissen hat und nun gefangen in der Kriegs-Ecke steht. Wenn die UNO nicht mitmacht, dann wird man diese Scheisse so allein ausbaden müssen, wie man sich hineingesetzte hat.
      Es gibt einen Grund, warum "Dummköpfe", "Träumer" und "Naivlinge" wie z.B. General a.D. Schwarzkopf dem Abenteuer "Irak-Krieg" wenig abgewinnen können. Ich glaube, GWB der Alte wusste, was er tat. Auch wenn er`s käumlich gern tat.

      Und die Franzmänner (bei denen die Fundi-Rednecks was über das Wesen der Diplomatie hätten lernen sollen) werden begreiflicherweise grinsen und sagen: "Told u so".

      Tja, c`est la vie.


      Coubert
      Avatar
      schrieb am 28.02.03 14:51:45
      Beitrag Nr. 2.826 ()
      # 2809 BL sieht doch ganz nett aus, besonders die Augen - er soll mal auf ein Bier vorbeikommen!
      Avatar
      schrieb am 28.02.03 14:57:08
      Beitrag Nr. 2.827 ()
      Der Spiegel hat seine Pro-Amerika Berichterstattung erst vor 4 Wochen aufgegeben. Man hat dazugelernt und ist jetzt besser informiert!
      Avatar
      schrieb am 28.02.03 14:59:35
      Beitrag Nr. 2.828 ()
      Coubert,

      Mag durchaus sein. So what? Klugerweise (und nicht "dummer"weise) posaunt man (wie im täglichen Leben) nicht alle "Wahrheiten" in die Welt. Man nennt das auch "Realpolitik" oder "Pragmatismus".

      Die Gegenseite sieht dies naturgemäß ganz anders.
      Hier mal in der "amerikanischen Propagandamaschine ;)" ein was aus dem Reich des Bösen.

      ...
      auf die Landwirtschaft der KDVR lasten noch immer die Folgen des von den USA gegen das junge sozialistische Land geführten Krieges von 1950 bis 1953. Während der US-Aggression setzten die USA in einem Maße Bomben und vor allem Napalm ein, die den Baumbestand in den Bergen der KDVR zerstörte und drastisch reduzierte. In drei Kriegsjahren führten die USA über 1150000 Luftangriffe allein auf die KDVR durch. 85 Prozent der Bombardierungen waren dabei auf zivile Ziele gerichtet. Abgeworfen wurden 600 000 Tonnen Napalm- und andere Bomben. Die USA setzten in großer Zahl Napalmbomben, auch chemische Waffen und biologische Waffen ein, um unter der Bevölkerung tödliche Epidemien auszulösen oder einfach nur um Menschen einen qualvollen Tod sterben zu lassen. Es wurden großflächige bis heute irreparable Umweltschäden angerichtet. Allein durch die Vernichtung der in Jahrtausenden gewachsenen Baumbestände in den nordkoreanischen Bergmassiven durch den in der Geschichte der Menschheit ersten systematischen Umweltvernichtungskrieg der US- Air Force konnte bis zur Gegenwart die Gefahr von Überschwemmungen der Bergabhänge und Bergtäler bzw. Ebenen nicht gebannt werden. Das führte trotz größter Anstrengungen von Parteiführung, der Regierung und des Volkes der KDVR zur Wiederaufforstung und trotz weiterer effektiver Vorsorgemaßnahmen gegen Überschwemmungen immer wieder zu großen Problemen in der Landwirtschaft
      ...
      Unter Führung der Partei der Arbeit Koreas unternahmen die Menschen der KDVR große Anstrengungen bis zum Oktober 2000, um den Reisanbau nicht nur zu stabilisieren, sondern ihn auch zu erhöhen. Außerdem wurde der Anbau von Kartoffeln wesentlich erhöht. Die Erzeugung anderer landwirtschaftlicher Produkte war durch die dreimaligen Naturkatastrophen nicht beeinträchtigt. Obst und Gemüse waren stets in ausreichender Menge für die Ernährung der Menschen in der KDVR vorhanden. Während meines Besuches in der KDVR vor einem Jahr war ich als Gast der Gesellschaft für Sozialwissenschaften der Partei der Arbeit Koreas ebenso von der Reisrationierung betroffen. Hungern mußte ich deshalb nicht.

      Das sind die Realitäten, von denen die bürgerlichen Medien schweigen. Würden sie darüber berichten, müßten sie die Überlegenheit der sozialistischen Gesellschaft gegenüber der kapitalistischen Welt anerkennen. Sterben in dieser kapitalistischen Welt nicht täglich 40000 Kinder vor Hunger, sind nicht Millionen Kinder durch Unterernährung gekennzeichnet?
      ...

      http://www.kdvr.de/start/start.html

      Bevor hier wieder die direkt aus dem Mittelalter gebeamten Inquisitoren und Gesinnungsforscher auftreten

      Nein, das ist nicht meine Meinung, auch sympathisiere ich nicht mit Diktatoren und Wahlfälschern gleich welcher Art.
      Avatar
      schrieb am 28.02.03 18:21:06
      Beitrag Nr. 2.829 ()
      @ATDT

      mal abgesehen davon, daß Krieg nichts für Weicheier ist, besonders wenn man ihn angefangen hat: Der Norden hatte den Süden überfallen - wo steht außer in nordkoreanischen Propagandaschriften, daß die USA chemische und biologische Waffen dort eingesetzt haben???

      Damals gab es übrigens sogar eine eindeutige und völlig unzweifelhafte Sicherheitsratsresolution und es war im Gegensatz zu heute KEIN dubioser Präventivkrieg, sondern eine Notwehrhandlung. Nach deutschem Strafrecht §32 Abs. 2: "Notwehr ist die Verteidigung, die erforderlich ist, um einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff von sich oder einem anderen abzuwenden.

      Nicht gegen den zusammenspekulierten Verdacht eines Angriffs. Das mit heute zu vergleichen ist sowieso Äpfel mit Birnen.
      Avatar
      schrieb am 28.02.03 18:47:34
      Beitrag Nr. 2.830 ()
      @lz #2820

      mal abgesehen davon, daß Krieg nichts für Weicheier ist
      Versteh ich nicht, davon abgesehen sind in Konfliktfällen diejenigen die voher das Maul aufreißen meist die größten Feiglinge.

      wo steht außer in nordkoreanischen Propagandaschriften, daß die USA chemische und biologische Waffen dort eingesetzt haben
      Keine Ahnung, kann ja mal einer hinfahren und gucken ob es stimmt.
      Wo steht denn ausser in westlichen Propagandaschriften was von Kosovo Hufeisenplan, Bin Laden als Drahtzieher von WTC9/11, Saddam als Gefahr für die Welt und vor allem: Was steht nicht drin!

      Damals gab es übrigens sogar eine eindeutige und völlig unzweifelhafte Sicherheitsratsresolution und es war im Gegensatz zu heute KEIN dubioser Präventivkrieg, sondern eine Notwehrhandlung
      So wie die zu Israel/Palästina oder eher zu Indonesien/Osttimor China/Tibet .....

      Nicht gegen den zusammenspekulierten Verdacht eines Angriffs. Das mit heute zu vergleichen ist sowieso Äpfel mit Birnen.
      Steht da zwar nicht, sondern nur zu den folgen. Um nicht Mißverstanden zu werden: Ich bin in keinster Weise der Meinung das da nicht auch eine äußerst dubiose Weltsicht drinsteht. Aber die Betonung liegt auf auch.
      Avatar
      schrieb am 28.02.03 19:51:25
      Beitrag Nr. 2.831 ()
      Avatar
      schrieb am 28.02.03 22:49:27
      Beitrag Nr. 2.832 ()
      #2821

      westliche Propagandaschriften ... Vor allem: Was steht nicht drin!

      ja, das Thema geistige Gesundheit ist in bei den Führungsschichten im Westen leider völlig passé. Das wird teuer. Sehr teuer
      Avatar
      schrieb am 01.03.03 03:00:54
      Beitrag Nr. 2.833 ()
      @lz #2823

      ja, das Thema geistige Gesundheit ist in bei den Führungsschichten im Westen leider völlig passé. Das wird teuer. Sehr teuer

      Wie schon gesagt, der PREIS ist zu hoch.
      Avatar
      schrieb am 01.03.03 10:28:45
      Beitrag Nr. 2.834 ()
      Habe kürzlich hier ein Zauberwort der Ökonomen aufgeschnappt: "Falsche Anreize".
      (Fiel in Zusammenhang mit Betrügereien im Gesundheitswesen: "Falsche Anreize".)

      Jedenfalls schafft die Marktwirtschaft selber kräftig falsche Anreize:

      You`re Fired! Congratulations
      http://www.cfo.com/article/1,5309,8877,00.html?f=features

      "CEOs who left their companies during 2002 and 2001 received an average golden parachute of—get this—$16.5 million."
      Für das Recht eine Flasche rauszuschmeissen musste der Aktionär im Schnitt 16,5 Mio hinbladdeln.

      "But these figures actually underestimate the total cost of terminating a CEO`s employment."
      Aha, das ist noch nicht alles.

      "With CEOs receiving an average $15 million to start (according to an earlier study), and $16.5 million to finish, they hardly need to make any money in between," said Hodgson."

      usw., usw.

      Lesenswert! Und immer ans Thema "Kündigungsschutz" denken.
      Das macht den Text besonders amüsant.

      Kein Wunder, möchten die Konservativen dringend ein bisschen Krieg führen am anderen Ende der Welt.
      Moralische Standards sollen gefälligst anderswo besprochen werden - nicht bei den Bilanztricksern Bush, Cheyney und ihren Sponsoren, den Executive-Heroes-a.-D.
      Dass sie sich da mal nur nicht täuschen. Die US-Amis sind nur begrenzt dämlich.

      Coubert

      PS.
      Habe gestern nochmals GWB den Alten gehört (1991): "Wir werden den Irak um 1000 Jahre in die Vergangenheit bomben."
      GWB der Junge ist da ganz anders als der Papi: er möchte den Irak um 1000 Jahre in die Zukunft bomben.
      Aber die Konstante in dieser Politik können wir erkennen, gelt? Kleine Ironische Verschränkung: 1945 haben nach den Worten GWBs des Jungen Deutschland und Japan den "Militarismus" überwunden.
      Avatar
      schrieb am 01.03.03 11:10:04
      Beitrag Nr. 2.835 ()
      Immer dieser "Spiegel".
      Wer schützt uns vor der Informationssverbreitung über die Selbstbesudelung der Hüter der moralischen Standards?

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,238319,00.html

      "Eine Tageszeitung hat aufgedeckt, dass die Regierung von Maggie Thatcher Rüstungsgeschäfte mit dem Diktator in Bagdad großzügig durch Millionenbürgschaften abgesichert haben soll - die gelieferten Militärgüter werden demnächst wohl auch gegen britische Soldaten eingesetzt."

      Soso - Bürgschaften. Für Waffen an Saddam. Kein Wunder, erhebt man jetzt Kriegsgeschrei.

      "Die verantwortliche Abteilung im britischen Industrie und Handelsministerium, das Export Credits Guarantee Department, habe seinerzeit auf Anweisung von höchsten Regierungsstellen gehandelt - laut der Zeitung war neben Thatcher und Hurd auch der Industrieminister Michael Ridley beteiligt. In den vom "Guardian" eingesehenen Dokumenten werden die Exporthilfen als "mutige Strategie" beschrieben.
      ...
      "Insgesamt habe die exportfreudige Wirtschaftspolitik der Thatcher-Regierung in Sachen Irak den britischen Steuerzahler gut eine Milliarde Pfund (1,46 Milliarden Euro) gekostet ... "


      Erst kommt der Steuerzahler für die Bewaffnung von Saddam auf, dann für die Entwaffnung. Und das in voller Verantwortlichkeit der Gralshüterin des Neo-Liberalismus. (Neo-Beliebigeralismus?).

      Warum lässt man in analoger Weise nicht Arbeitslose irgendwelche Löcher schaufeln und anschliessend wieder zuschaufeln? Wär` auch nicht teurer oder sinnloser, aber gesünder für viele, viele Menschen.

      Aber dass der Westen die Aufrüstung Saddams mit Steuergeldern mitfinanziert hat, ist ja nur ein zusätzlicher Grund, einen hochriskanten Kolonialkrieg zu führen mit schlechter Langfristprognose und utopischer Märchenvision, sagen uns die "Hirnmenschen".
      (Wo liegt eigentlich deren Hirn, anatomisch gesehen? Beginnt es dorsal kurz unter der Höhe des Bauchnabels und endet rektal knapp über dem Oberschenkelhals?)

      Coubert

      PS.
      "Der "Guardian" beruft sich dabei auf umfangreiches Material aus den Aktenschränken der Regierung, das dank neuer Transparenzvorschriften zugänglich geworden ist."
      Werden von unsern "Bomben-Demokratie"-Visionären hart bekämpft werden, diese neuen Transparenzvorschriften.
      Avatar
      schrieb am 01.03.03 14:46:03
      Beitrag Nr. 2.836 ()
      @coubert #2825

      "CEOs who left their companies during 2002 and 2001 received an average golden parachute of—get this—$16.5 million."
      Für das Recht eine Flasche rauszuschmeissen musste der Aktionär im Schnitt 16,5 Mio hinbladdeln.


      Sieh es mal mit meinen Augen. Ein CEO steht an der Spitze einer Hierarchie. Diese ist nicht ganz zufällig. Ihre Anreize (Geld, Status und Posten) dienen der Motivation und Leistungssteigerung. Für den Mainstreamkarristen sind Sie die Wurst die man ihm vor die Nase hält, der er nachrennt und die einige auch erreichen. Für das Ziel CEO must er sich abbuckeln und den Ertrag sackt die Firma ein.

      Der CEO ist, neben meiner Vermutung das er die Abfindung nicht erst einen Tag vor dem rausschmiß verhandelt hat, lediglich ein Katalysator. In so einem System MUSS er Golf spielen, egal ob er es mag oder nicht ;)
      Avatar
      schrieb am 02.03.03 09:19:09
      Beitrag Nr. 2.837 ()
      @ATDT

      > Für das Ziel CEO must er sich abbuckeln
      Als Aktionär wär`s mir lieber, er hätte noch einen starken Anreiz, sich auch in der Position des CEO mit Leistung abzubuckeln, statt bereits bei Amtsantritt eine Lebens-Vollkasko zu haben.

      Zudem sind die Kompensationen in der genannten Höhe vollkommen überflüssig. Vgl. die Honorierung bei einem der besten Autobauer der Welt: Toyota. (war hier schon besprochen).

      Ferner hege ich den schweren Verdacht, dass solche Kompensationen eine ganz andere Art von Leuten anzieht und motiviert, als für diese (verantwortungsvollen) Jobs gut wäre.


      Coubert
      Avatar
      schrieb am 02.03.03 09:46:46
      Beitrag Nr. 2.838 ()
      Wg. Irak:

      In der Türkei sehen wir, wie tief der Wille zum Aufbau wahrhaft demokratischer Strukturen ist: nach der Niederlage wg. Stationierung der US-amerikanischen Truppen wird einfach ein zweite Abstimmung erwogen.


      Der Guardian (Wer o Wer schützt die USA vor dieser freien Presse?):
      http://www.observer.co.uk/iraq/story/0,12239,905936,00.html
      "Secret document details American plan to bug phones and emails of key Security Council members"

      Der Sicherheitsrat wird ausspioniert und manipuliert:
      " Details of the aggressive surveillance operation, which involves interception of the home and office telephones and the emails of UN delegates in New York, are revealed in a document leaked to The Observer"

      Und diese Administration gibt vor, eine neue Welt von "Freiheit" und "Demokratie" aufzubauen. LOL!

      Mit dem Türkei-Debakel sollte auch einem diplomatischen Greenhorn langsam klar werden, welch selbstgefällige, grandiose Patzer in dieser Administration an der Arbeit sind.
      Die USA wird höchstwahrscheinlich so gut wie allein in den Kolonial-Krieg ziehen müssen, und - weit gravierender - sie werden den Aufbau der Nachkriegsordnung allein durchführen und finanzieren müssen. Und es wird teuer werden. Viellicht werden sie am Ende des Prozesses ihre Schulden in Euro finanzieren müssen. Wer wird dann noch "Governor Ben S. Bernanke"-Druckpapier (aka $) kaufen wollen?

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 02.03.03 12:50:29
      Beitrag Nr. 2.839 ()
      @Coubert (#2829)

      Secret document details American plan to bug phones and emails of key Security Council members

      Das kann nicht sein, auf cnn.com ist davon nichts zu lesen :D

      #2828

      Als Aktionär wär`s mir lieber, er hätte noch einen starken Anreiz, sich auch in der Position des CEO mit Leistung abzubuckeln,

      Das wär mir als Aktionär eher egal, Hauptsache Dividende und wenn der Kurs steigt auch nicht schlecht.

      Nimms mal nicht ganz ernst, außerdem sind auch in den USA die meisten Gehälter eher vernünftig. Das Sie in einem Land mit 3½x sovielen Einwohneren wie BRD etwas höher ausfallen ist doch ganz in Ordnung.
      Avatar
      schrieb am 02.03.03 15:22:13
      Beitrag Nr. 2.840 ()
      Die Buhlen der Administration um die Kriegs-Gunst der UNO zusammengefasst:

      "Die Märchenonkel vom Potomac"
      http://www.heise.de/tp/deutsch/kolumnen/mar/14302/1.html

      "Unmittelbar nach Ende der Kampfhandlungen will das Imperium den Fluss humanitärer Hilfe (Nahrungsmittel, Medikamente ...) ins Land sicherstellen, wozu vor allem die UN und andere Hilfsorganisationen gebraucht werden."
      ...
      "Gelingen kann dies aber nur, wenn alle mitziehen, die internationale Gemeinschaft ebenso wie Nichtregierungsorganisationen oder die arabischen Nachbarn des Irak. Darum ist das Imperium auch so sehr an einer vom UN-Sicherheitsrat mitgetragenen Resolution interessiert"
      ...
      ".. daraus erklärt sich auch die große Verunsicherung der "Bushies". Schließlich wollen sie mit ihrer Kriegsmaschine weiterziehen und nicht durch Besatzung und Wiederaufbauleistungen im Irak jahrelang aufgehalten und in ihrem Aktionsraum eingeengt werden. Der Präsident und seine Sicherheitsberaterin geben das ganz offen zu: "Wir werden im Irak bleiben, so lange es nötig ist, und keinen Tag länger." (Bush) "Wir hoffen, dass danach die Völkergemeinschaft eine aktive Rolle übernimmt." (Rice).
      ...
      "Dass die Kontinentalmächte auf diese neuen Winkelzüge des Imperiums hereinfallen, erscheint fraglich. Zumal sie inzwischen um die "Ohnmacht" des neuen Roms hinsichtlich dieses Problems wissen und das Poltern und Drohen, das längst einem Zögern, Zaudern und Feilschen gewichen ist, als Achillesferse des Kolosses ausgemacht haben."

      Drum müssen die geliebten, freien Demokratien mit Milliarden-Checks, Drohungen und Erpressungen in Linie gebracht werden.
      Als überall noch Generäle und Diktatoren am Ruder sassen, da war`s einfacher für die "Gabe Gottes an die Menscheit". (Hat er`s wirklich gesagt?). Man wird sich diese Verhältnisse zurückwünschen in den Vasallenstaaten.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 02.03.03 17:39:54
      Beitrag Nr. 2.841 ()
      :D
      Avatar
      schrieb am 02.03.03 17:53:07
      Beitrag Nr. 2.842 ()
      Avatar
      schrieb am 02.03.03 19:41:03
      Beitrag Nr. 2.843 ()
      US-Senat ermächtigt Invasion der Niederlande

      Beim nachfolgenden Beitrag handelt es sich leider nicht um einen Aprilscherz. Der US-Senat hat gestern die US- Regierung zu militärischen Maßnahmen bis hin zur Invasion der Niederlande für den Fall ermächtigt, dass ein Bürger der USA vor dem "Internationalen Strafgerichtshof" (ICC) in Den Haag angeklagt werden sollte.

      Nach einem Bericht der niederländischen Tageszeitung "De Telegraaf" hat der US Senat gestern eine Gesetzesvorlage der Bush-

      Administration gebilligt, die die Regierung der USA unter bestimmten Umständen ermächtigt, militärisch in den Niederlanden zu intervenieren.

      Das Gesetz ermächtigt die US-Regierung zur Invasion der Niederlande für den Fall, dass einem US-Bürger wegen Kriegsverbrechen oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit der Prozeß vor dem "Internationalen Stafgerichtshof" (ICC) in Den Haag gemacht werden sollte.

      Der genehmigte Gesetzentwurf enthält weitere Regelungen bzgl. des ICC. So u.a. das Verbot der Zusammenarbeit mit dem ICC. Desweiteren sieht der Entwurf die Möglichkeit vor, militärische Hilfe an Länder zu verweigern, die den Vertrag über die Zusammenarbeit mit dem ICC unterzeichnet haben, mit Ausnahme der NATO-Mitgliedsstaaten.

      Die Internationale Kooalition für einen Internationalen Strafgerichtshof (CICC) wird in dem Artikel mit der Aussage zitiert, dass die Bush-Administration derzeit mit allen Mitteln versuchen würde, die Einrichtung des Strafgerichtshofes zu torpedieren. So würden diejenigen Länder, die dem Reglement beigetreten sind oder dies tun wollen, diplomatisch und finanziell von der US-Regierung unter Druck gesetzt. Fornal soll der ICC am 1.Juli diesen Jahres eingerichtet werden, derzeit gibt es allerdings noch Probleme hinsichtlich Räumlichkeiten, Personal und Finanzierung.

      Quelle: germany.indymedia.org/2002/06/23861.shtml



      Parlament und Regierung in den Niederlanden sind empört: Beide Häuser des US-Kongresses haben einem Gesetz zugestimmt, das, falls amerikanische Bürger vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag angeklagt werden, sogar die Invasion im Nato-Partnerland vorsieht.

      "Ich habe hier ein Diagramm, unter dem steht `Vorschlag für eine Invasion der Niederlande`", meint David Obey, ein demokratischer Abgeordneter im US-Repräsentantenhaus. "Es zeigt, dass wir es vielleicht auf dem Seeweg tun, oder aus der Luft, vielleicht mit Fallschirmjägern. Um sicherzugehen, dass der Gentleman aus Texas diesmal auch weiß, wo Den Haag liegt, ist es auf der Karte markiert." Die Abgeordneten grinsen amüsiert.
      Das Schreiben, das Obey in der Debatte im amerikanischen Kongress vorstellte, war die sarkastische Reaktion eines niederländischen Diplomaten auf einen republikanischen Gesetzesvorschlag, der gute Chancen hat, tatsächlich verabschiedet zu werden. Er verbietet US-Behörden, mit dem Internationalen Strafgericht zusammenzuarbeiten und ermächtigt den Präsidenten ausdrücklich, im Ernstfall "alle notwendigen und angemessenen Mittel zu nutzen", um amerikanische Staatsbürger und Bürger ihrer Alliierten aus der Obhut des Gerichtshofs zu befreien, der ab Juli seine Arbeit im niederländischen Den Haag aufnehmen soll. Weil der Entwurf Militäreinsätze ausdrücklich einschließt, wird in Holland schon vom "Den-Haag-Invasions- Gesetz" gesprochen.


      Anfang der Woche ist den niederländischen Politikern das Scherzen über das Gesetz jedoch endgültig vergangen. Denn nicht nur die Abgeordneten des amerikanischen Repräsentantenhauses haben ihn angenommen. Seit Donnerstagabend ist eine abgeänderte Version des "Gesetzes zum Schutz amerikanischer Soldaten" auch vom Senat verabschiedet worden - der ersten Kammer des US-Kongresses, die für die Ratifizierung internationaler Abkommen zuständig ist. Nun müssen sich die beiden Kammern nur noch über abweichende Details einig werden, um aus den beiden Entwürfen ein gültiges Gesetz zu machen.

      Das niederländische Parlament hat deshalb am Montag geschlossen Außenminister Jozias van Aartsen aufgefordert, Protest gegen das amerikanische Vorgehen einzulegen. Das Gesetz, so die Beschwerde, unterminiere die Autorität des Internationalen Strafgerichtshofs.

      Genau das soll es auch. "Wir mögen den Internationalen Strafgerichtshof nicht, und wir wollen nicht, dass amerikanische Soldaten oder andere Bürger in seine Fänge geraten", sagte Lester Munson, Sprecher der Republikaner im Kongress, gegenüber SPIEGEL ONLINE. "Die Formulierungen, welche die Europäer aufregen, haben die Zustimmung von 75 Senatoren beider Parteien gewonnen. Das ist also die weit verbreitete Meinung im Land."

      Quelle: www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,200430,00.html




      ----------------


      Wer solche Freunde hat, der ...



      B.:mad:
      Avatar
      schrieb am 03.03.03 10:04:05
      Beitrag Nr. 2.844 ()
      @banolo

      Hey, die US-Amis haben auch die Niederlande vor dem Faschismus gerettet. Da werden die doch wegen einer freundlichen Invasion (zur Schaffung von Freiheit und Demokratie, nur zu ihrem Besten) nicht gleich pingelig werden. Diesmal wäre es ein "mitfühlender" Militärstiefel.


      @Irak
      Zur nächsten, sich anbahnenden Erfolgstory des Imperiums:
      Sunniten vs. Schiiten. http://www.nzz.ch/2003/03/03/fe/page-article8OYV0.html
      "Eine traumatische Unterdrückungsgeschichte auf der einen, radikal-islamistische Unterströmungen auf der andern Seite könnten einen «neuen» Irak vor gravierende Probleme stellen."

      Ich meine: no Problemo, alles Schwarzseher. Schliesslich haben die US-Amis 1945 sogar die Bayern und die Preussen zum friedlichen Zusammenleben erzogen.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 03.03.03 14:06:27
      Beitrag Nr. 2.845 ()
      Wer o Wer schützt die mitfühlenden Faschisten vor der bösartigen Presse?

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,238476,00.html

      "Heimlich dürfen Agenten des FBI in Buchläden und Bibliotheken ausspionieren, was Amerikaner lesen."
      ...
      So will es der USA Patriotic Act, ein Gesetz, das die Bush-Regierung sechs Wochen nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 durch den US-Kongress gepeitscht hat. Kaum einer der Volksvertreter hatte das 345 Seiten umfassende Dokument gelesen, das nach nur kurzer Debatte tief in der Nacht mit überwältigender Mehrheit angenommen wurde. Die Folge: Die Befugnisse des Staats, seine Bürger zu überwachen und auszuspionieren, wurden dramatisch ausgeweitet. So darf die Polizei nun im Namen der Terrorabwehr von allen Unternehmen - etwa Banken, Krankenhäusern, Kreditkartenfirmen, Autoverleihern und Internetanbietern - Auskunft darüber verlangen, was ihre Kunden tun."
      ...
      Gerade in den eher progressiv gesinnten Küstenregionen der USA würde etwa die entstehende Friedensbewegung gegen einen Irak-Krieg ins Fadenkreuz der FBI-Schnüffler geraten.
      ..."


      Nun können die Polizisten und Geheimdienste auf der Basis dieses Imperiums-Ermächtigungsgestzes die Bevölkerung mal richtig auf "Regierungsfeinde" hin abklappern.

      "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns".
      Hat das wirklich ein US-amerikanischer Präsident gesagt? Ich hätte wetten können, es war jemand anders.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 03.03.03 14:13:24
      Beitrag Nr. 2.846 ()
      Auch sonst sehr nützlich, die Anti-Terror-Gesetze:

      http://archiv.nzz.ch/books/nzzsonntag/0/$8PIAZ$T.html

      "Auch handelspolitisch birgt CSI einiges an Zündstoff. In einem Brief äussert Spedlogswiss gegenüber dem Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) die Befürchtung, dass die Amerikaner die erhaltenen Daten nicht nur zur Terrorbekämpfung nutzen: «Die USA verfügen über Sendungsdaten, die einen bilateralen Verkehr zum Beispiel zwischen der Schweiz und Mexiko betreffen, nur weil das Schiff zuerst einen US-Hafen ansteuert. Das Risiko, der Wirtschaftsspionage ausgesetzt zu sein, ist damit erheblich.» Weiter heisst es in dem Schreiben von Anfang Januar: «Die vermeintliche Sicherheit der USA vor Terrorattacken durch CSI scheint eher Vorwand zu sein.»


      Aber keine Sorge:

      "Die Amerikaner hätten versichert, dass eine ähnliche Regelung mit Kanada nicht zu Schwierigkeiten geführt habe und dass man keine Wirtschaftsspionage betreibe."

      Tja wenn sie`s versichern ...

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 03.03.03 14:38:04
      Beitrag Nr. 2.847 ()
      @ coubert


      Meinste etwa dasn kleine Schnauzbartschweinchen ?

      ---------------------------


      /wirtschaft/0,1518,k-3474,00.html/wirtschaft/0,1518,k-3474,00.html

      Alle Artikel


      RÜCKZUG NACH EUROPA

      Coca-Cola flieht aus Arabien

      Während Amerikas Truppen am Persischen Golf aufmarschieren, sucht einer der berühmtesten US-Konzerne das Weite: Coca-Cola schließt seine Zentrale in Bahrein - und will das Arabien-Geschäft künftig aus sicherer Entfernung koordinieren.

      Spiegel.de

      -----------



      So ists recht, so packen wir die Neuzeitna... !

      Und jetzt noch schön die Burgerbuden strangulieren, dann haben wir Doppel U am Allerwertesten !

      Denn: „ jeder Burger ist ‚ne Bombe ! „


      B.
      Avatar
      schrieb am 04.03.03 10:22:35
      Beitrag Nr. 2.848 ()
      Falls jemand noch ein paar "Beweise" braucht, hier eine Zeugenaussage.

      Irak: 12 Jahre nach dem zweiten Golfkrieg

      Der Mythos des Chirurgischen Krieges.
      Gesundheit im Irak heute - Folgen von Krieg und Embargo.

      Acht Wochen nach Kriegsende war ich mit humanitären Hilfen der IPPNW in Bagdad sowie im Norden und Süden Iraks. Ich wollte den Ärzten, die ich schon von meinem ersten Besuch im Dezember 1990 kannte, Medikamente und Hospitalbedarf bringen. Ich wollte die Folgen des angeblich "CHIRURGISCHEN KRIEGES", so wie er uns im Fernsehen demonstriert worden war, sehen und mich über die Auswirkungen der Sanktionen informieren. In den folgenden Jahren war ich noch sechs Mal in den Kliniken des Iraks.

      ...

      Vom zweiten Tag meines Besuches erkannte ich dann jedoch, was der Begriff "chirurgisch" in Wirklichkeit bedeutete: "Operation, nämlich zielgenaue Entfernung des gewünschten Organs, gelungen, aber Patient tot", denn neben den zielgenauen Treffern auf die genannten Gebäude und Brücken mit relativ wenigen Personenschäden, gab es auch die zielgenaue Zerstörung des größten Bagdader LUFTSCHUTZBUNKERS in Amarija, in dessen drei Stockwerken Platz für 3.000 Menschen war. Mit zwei aufeinander folgenden Raketen, die zielgenau ins gleiche Loch einschlugen, wurden alle drei Stockwerke durchschlagen, der massive Explosionsdruck verklemmte alle Türen, etwa 1.300 Menschen, vorwiegend Frauen und Kinder, verbrannten oder wurden erschlagen. Selbst wenn die US-Leitstelle angenommen hätte, dass im Luftschutzbunker auch hohe Offiziere nachts Schutz gesucht hätten, so war es dennoch ein Verbrechen, den Luftschutzbunker zu zerstören.

      ...

      Besonders grausam war der Tod von weiteren etwa 100.000 Menschen, die in dem BÜRGERKRIEG - zu dem Präsident Bush auf gerufen hatte - zwischen den Schiiten im Süden des Iraks und der irakischen Armee sowie der kurdischen Militia im Norden und der irakischen Armee umkamen. Die Städte Kerbela und Nadjef zeigten sich mir als TRÜMMERLANDSCHAFT - so wie Dresden, Hamburg und Berlin nach dem letzten Weltkrieg. Beeindruckt von der militärischen Macht der USA waren die Schiiten und die Kurden dem Aufruf von Präsident Bush zum Aufstand gefolgt, dann aber von den irakischen Panzern, Kampfhubschraubern und Geschützen in Tage langen Kämpfen blutig besiegt worden. Die US-Regierung schaute zu - ohne dass das bereitstehende Militär, das kurz hinter der Grenze stand, oder die US-Kampfflieger eingriffen. Inzwischen hatte man sich wohl entschieden, lieber den jetzt besiegten und schwachen Saddam zu behalten und die nach Unabhängigkeit strebenden Schiiten und die kämpfenden Kurden umkommen zu lassen - als einen in drei Teile zerbrechenden Irak, gegen den Willen der Türkei und Syriens, genehmigen zu müssen.

      Der zweite Golfkrieg war also kein "sauberer, fairer, die Zivilbevölkerung schonender chirurgischer Krieg", sondern wie üblich ein schmutziger, blutiger, zerstörerischer Krieg, der massiv gegen die Genfer Konventionen verstieß. Der nächste Krieg, wenn er nicht noch verhindert werden kann, wird noch schlimmer werden.

      um Schluss nur wenige Worte zur Auswirkung des Krieges und der nun 12-jährigen SANKTIONEN auf die Gesundheit und das Befinden der Menschen. Das meiste ist ja heute aus den Medien bekannt: Der irakische Staat darf Öl verkaufen, erst seit knapp zwei Jahren so viel wie er will, doch die reparaturbedürftigen Ölanlagen können nur eine begrenze Menge fördern. Der gesamte Erlös wird von den beziehenden Nationen auf ein UN-Konto eingezahlt. Aus diesem kauft der Sanktionsausschuss der Vereinten Nationen die vom Irak bestellten Artikel. Entsprechend dem Namen des "OIL FOR FOOD" genannten Programms sind es also vor allem Lebensmittel, da der Irak nur über eine geringe Eigenproduktion verfügt (Mangel an Kunstdünger und Bewässerung). Aber außerdem müssen aus diesem Konto alle Medikamente und Hospitalbedarf, Klinikapparate, allgemeiner ziviler Haushaltsbedarf, Textilien und Schuhe, Lehrmittel für Schulen und Universitäten, Geräte für Straßen- und Brückenbau etc., sowie Gehälter bezahlt werden. Die Bezeichnung "Öl für Nahrungsmittel" ist also INKORREKT. Die WHO und auch das Generalsekretariat des UN-Generalsekretärs Kofi Annan haben bestätigt, dass nur etwa 22-32 Cents pro irakischer Person und Tag aus den Erlösen des Ölverkaufs dem Land zur Verfügung stehen, das ist NAHEZU EINE FARCE.

      ...

      Die westliche, vor allem von den USA bestimmte Politik gegen den Irak, der Krieg und das Embargo sind inhuman, verstoßen gegen die Genfer Konventionen, erzeugen im ganzen arabischen Raum großen Hass und sind kontraproduktiv. Wir Ärzte/innen der IPPNW in Deutschland und weltweit fordern ein NEIN ZUM IRAKKRIEG und die Aufhebung der nicht- militärischen Sanktionen.

      Prof. Dr. med. Ulrich Gottstein / IPPNW.

      http://www.ippnw.de/frieden/irak/gottstein2.htm
      Avatar
      schrieb am 04.03.03 13:29:54
      Beitrag Nr. 2.849 ()
      Das Land, das über IWF und Weltbank allen andern "Sparen, Sparen!" predigt und auferlegt, hängt selber am rekordhochpronzentigen Keynes-Schnaps-Tropf:

      http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/articles/A19518-2003Mar…

      Tax Cuts Plus War Equals a Record Deficit
      Sunday, March 2, 2003; Page H02

      Larry Lindsey was right.
      Months before he was ousted, when the former White House economic adviser let slip with the back-of-the-envelope estimate that a war in Iraq could cost taxpayers $100 billion, administration officials scrambled to dismiss it as idle and uninformed speculation. But new cost estimates presented to President Bush last week put the price tag at somewhere between $60 billion and $95 billion, with untold billions on top of that to pay for occupation, reconstruction and humanitarian relief.

      During the last Iraq war, 80 percent of the cost was borne by allies, including the oil-rich kingdoms of Kuwait and Saudi Arabia. But this time most promises of financial assistance are coming from Washington, including $20 billion in cash and loans for Turkey, $1.5 billion for Jordan, and winks and nods to Israel in response to its request for $12 billion over the next four years in military aid and loan guarantees.

      For the White House, there has been good reason to delay putting a price tag on war. Last week`s leaked estimates immediately put the administration on the defensive on Capitol Hill, where Bush`s package of tax cuts is meeting resistance from Republicans and moderate Democrats concerned about putting the government back on the deficit track. The latest estimates show that passage of all of Bush`s legislative proposals, combined with the costs of war, would raise the deficit in the current fiscal year to $400 billion, surpassing the record 1992 deficit of $290 billion even after adjusting for inflation.

      The president`s campaign to convince the country it can afford both guns and butter also got a skeptical hearing last week at the winter meeting of the National Governors Association here in Washington. Bush got an earful about the painful spending cuts states are having to make because of the downturn in the economy and the skyrocketing cost of Medicaid. The governors appreciated the president`s proposal to give them more flexibility. But having already cut $50 billion from their budgets and still looking at $25 billion in collective deficits, they made it clear they`d rather have cash than flexibility -- particularly when flexibility amounts to having the discretion to take the politically unpopular step of cutting low-income people off Medicaid.

      Among the governors, even the president`s supporters seemed to acknowledge that with war, recession and lots of unmet needs at home, something has to give.

      "You can`t just keep printing money," said the governor of Florida, presidential brother Jeb Bush."


      Vor ein paar Tagen waren`s noch 300 Mia in den Miesen, jetzt sind`s schon 400. Ein gröberes Problem im Irak-Dunstkreis, und wir können noch eine 100er drauflegen.
      Zwar dürfen die Bundestaaten keine Schulden machen, wie h_k richtigerweise bemerkte - was aber an den klaffenden Haushaltslücken nichts ändert. Einzig dass sie im Abschwung mitabschwingen müssen.

      Dazu ein Piece von Krugman, dem mittlerweile von den NeoConservatives meistgehassten Kolumnisten: weil er seinen Stoff beherrscht und die Wahrheit benennt.

      http://www.nytimes.com/2003/02/28/opinion/28KRUG.html

      No Relief in Sight
      By PAUL KRUGMAN

      So Glenn Hubbard has resigned as chairman of the Council of Economic Advisers — to spend more time with his family, of course. (Pay no attention to the knife handles protruding from his back.) Gregory Mankiw, his successor, is a very good economist, but never mind: When the political apparatchiks who make all decisions in this administration want Mr. Mankiw`s opinion, they`ll tell Mr. Mankiw what it is.

      Meanwhile consumer confidence is plunging, and almost two-thirds of voters rate the current state of the economy as "poor." Is there any relief in sight? No.

      The conventional wisdom among business forecasters now calls for growth of a bit more than 3 percent over the next year. Growth at that pace is barely enough to keep up with rising productivity and an expanding labor force, not enough to make a serious dent in unemployment. And a growing number of forecasters think the conventional wisdom is overoptimistic, that the pain is about to get even worse.

      One reason is the surge in oil prices, which acts like a big tax increase, siphoning off spending that might otherwise have helped create jobs. And forget about those cheerful predictions of cheap oil as soon as Saddam is gone. Yes, oil prices plunged after the 1991 gulf war; but as Philip Verleger of the Council on Foreign Relations points out, back then there were big inventories of oil that got dumped once the crisis was past; this time inventories are very low. And if the victory isn`t as quick and easy as promised, or if the aftermath of war is as nasty as many fear, oil prices could easily go much higher.

      Then there`s the effect of the worst fiscal crisis in the 50 states since World War II. Iris Lav of the Center on Budget and Policy Priorities suggests that tax increases and spending cuts at the state level could drain $100 billion from the national economy over the next year. Aid from Washington is an obvious answer — but the Bush administration refuses to provide a penny.

      Finally, the increasingly grim mood of consumers can be a self-fulfilling prophecy. If disheartened families cut their spending, the job picture will worsen even further.

      So where`s the upside? To be fair, there are some reasons for hope. Most notably, after two years of low business investment, there`s presumably a pent-up demand for new equipment. As I understand it, the prevailing view at the Federal Reserve — which is considerably more optimistic than private forecasters — is that once war fears are behind us, business investment will surge, and all will be well with the economy. Sounds like wishful thinking to me, but let`s hope they`re right. Also, war itself can be an economic stimulus, as the Pentagon replenishes the munitions it uses up in Iraq.

      But you don`t have to be a doomsayer to feel that the negatives greatly outweigh the positives — that an economy that is already hurting badly is all too likely to get even worse. So what will the administration do about it? Nothing, of course.

      Yes, I know, the Bush team is proposing about $1.5 trillion in tax cuts. But when pressed, administration officials admit that their plan will do little for the economy right now. Why? Because those are long-term cuts; only a tiny fraction of the total will flow into people`s pockets this year. Furthermore, most of the tax cuts will — of course — go to affluent families, who will probably save most of the money.

      Why is the administration so uninterested in helping the economy? [bHere`s my theory: The depressed state of the economy provides a convenient if bogus rationale for the huge, extremely irresponsible long-run tax cuts that, after Iraq, constitute this administration`s principal obsession. To do anything else to help the economy would suggest that it`s possible to create jobs now without putting the country`s future solvency at risk — and that`s not a message this administration wants to convey.

      I almost feel sorry for Mr. Mankiw, who I suspect has no idea what he`s getting into; I`m sure he will soon feel frustrated over his inability to have any real influence on this disastrous policy. But on second thought I`ll save my sympathy for the two million people who have lost their jobs over the past two years, and are not likely to find new ones any time soon.
      [/b]

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 04.03.03 20:50:53
      Beitrag Nr. 2.850 ()
      What Goes Around

      "Customer financing seemed like a smart move when times were good. Now, it`s wreaking havoc on corporate balance sheets."

      http://www.cfo.com/printarticle/0,5317,8844|,00.html

      Die Probleme der rasant gestiegenen Konsumentenverschuldung in einem abkühlenden Arbeitsmarkt, Häusermarkt, Konsumgütermarkt.

      Die einzigen, die noch mit der Kohle anderer Leute um sich schmeissen, als gäb`s kein Morgen, sind die Südstaatenfundamentalisten und ihre republikanischen Spendierhosen-Kumpels.
      Hab` ich gesagt: als "gäb`s" kein? Vielleicht sind sie eh` schon auf Abstellgleis eingefahren.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 04.03.03 20:54:11
      Beitrag Nr. 2.851 ()
      "Trio of terrorism, Buffett and data sink stocks"

      http://biz.yahoo.com/cbsm-top/030304/6707361d09cde29e17c18ed…

      Der Feind ist erkannt. Die Erweiterung um Warren Buffet und die US-Konjunkturdaten war fällig. Wer nicht für uns ist, ist gegen uns (Kreuzritter Bush, den letzten Krieg gegen die Ungläubigen vorbereitend).
      Avatar
      schrieb am 04.03.03 20:57:48
      Beitrag Nr. 2.852 ()
      Anm.: Es sind momentan nur die ebenso armseligen Hirne der Aktienstrategen, die solche Meldungen hervorbringen. :D
      Avatar
      schrieb am 05.03.03 15:24:22
      Beitrag Nr. 2.853 ()
      "Finanzielle Massenvernichtungswaffen"
      US-Börsenguru Warren Buffett zieht in seinem jüngsten Aktionärsbrief gegen Derivate ins Feld - Diese, so der Investor, bergen katastrophale Risiken in sich

      Warnt vor Finanzwetten: US-Investor Warren Buffett.

      Links
      Warren Buffett: "What worries me"
      "Fortune"

      Berkshire Hathaway





      Seit 1965 wendet sich der Vorsitzende der Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway, Warren Buffett, in einem Brief an seine Aktionäre. Heuer erschien das Schreiben nicht nur ungewöhnlich früh, seit Montag ist es im über die Seiten des Wirtschaftsmagazins "Fortune" im Internet abrufbar, sondern enthält auch brisante Formulierungen. Besonders so genannte Derivate, bereiten der Investment-Legende Sorgen. Diese so Buffett seien "finanzielle Massenvernichtungswaffen" und "Zeitbomben" in den Büchern von Banken, Händlern und Versicherungen.

      Finanzwetten

      Derivate sind Finanzwetten auf das Eintreten bestimmter Ereignisse. Dabei kann auf den Indexstand des Dow Jones im Juni 2010 ebenso gewettet werden, wie auf das Wetter in Wien am kommenden Samstag. Derivate dienen in einer einfachen Form dazu, Risiken zu minimieren, in komplexeren Ausformungen hängt ihr Wert von einer Vielzahl von Variablen ab - auch erstrecken sich die Zeiträumen der Finanzwetten oft über meherere Jahre. Da die Finanzwetten kaum über ihren wahren Wert verbucht werden können, sind so Betrügerein Tür und Tor geöffnet, warnt Buffett.

      Kettenreaktionen

      Sie können unter anderem von Unternehmen dazu genutzt werden um höhere Gewinne auszuweisen, die sich beim Auflösen der Positionen jedoch nie in Geld umwandel ließen. Fliegen betrügerische Firmen auf, können sie seriöse Unternehmen mitreissen. Buffett warnt in diesem Zusammenhang vor Kettenreaktionen die zu katastrophalen Folgen führen können.

      "Wie die Hölle"

      Buffett selbst hat sich daher entschlossen sein Derivate-Geschäft, das er gemeinsam mit dem Erwerb des Rückversicherers General RE im Jahr 2000 erworben hatte, abzuwickeln. Das sei jedoch nicht so einfach, gibt sich der Investor zerknirscht. Rund 15.000 offene Derivat mit 670 Partner und Außenständen von 6,5 Milliarden Dollar seien noch offen. "Das Geschäft mit den Derivaten ist wie die Hölle", meint Buffett, "es ist leicht hineinzukommen, aber fast unmöglich auszusteigen."

      Die Gefahren der Derivate seien derzeit zwar nur latent, schreibt Buffett weiter, potenziell seien sie aber tödlich und könnten über komplexe Verschränkungen ganze Volkswirtschaften in den Abgrund reissen. (red)


      http://derstandard.at/?id=1230318
      Avatar
      schrieb am 05.03.03 15:36:56
      Beitrag Nr. 2.854 ()
      Das nächste Kaninchen aus dem Budget-Zylinder heisst:
      "Dynamic Scoring"

      http://www.nytimes.com/2003/03/05/politics/05ECON.html

      U.S. Deficit Seen as Rising Fast
      By EDMUND L. ANDREWS

      WASHINGTON, March 4 — The federal deficit is growing much more quickly than expected, even before Congress takes up President Bush`s tax-cutting proposals and without factoring in the costs of a war in Iraq, Congressional analysts have concluded.

      Analysts for the Republican-controlled House Budget Committee have raised their estimates of this year`s budget shortfall by about $30 billion, some 15 percent beyond the forecast that the nonpartisan Congressional Budget Office issued only five weeks ago.
      Advertisement


      The budget office itself has reached conclusions similar to the committee`s, House Republicans say, and is expected to reflect them in its regularly scheduled reassessment of the budget outlook to be issued this Friday.

      The deterioration appears to stem from the continued weakness of the economy and the stock market, and those problems could remain for a while: many economists predict anemic growth for at least the first half of 2003.

      The new projections mean that the government`s 2003 shortfall could soar to $400 billion if Mr. Bush`s tax cuts are approved and if war costs this year run into the tens of billions of dollars.

      They also mean that Mr. Bush will face new pressure either to scale back his proposals for cutting taxes by $1.5 trillion over 10 years, or to rein in favored programs like a military buildup, domestic security and prescription drugs for the elderly.

      The White House has already estimated that the budget deficit this year will hit a record $304 billion, a calculation that includes the effect of the administration`s tax-cutting proposals, though not the costs of a war with Iraq.

      But Congressional analysts say the outlook has grown considerably worse in the last few months. From October through January, the first four months of the current fiscal year, tax revenue plunged, and the deficit ballooned to $94 billion.

      By contrast, the government ran a surplus of $8 billion in the corresponding period last year. That adds up to a $102 billion deterioration from last year to this, and last year proved to be a bad year in its own right.

      Democrats are accusing Mr. Bush daily of being reckless in pushing tax cuts so large and in his lack of concern about running deficits for at least the next decade. But Republican lawmakers contend that the yawning budget gap reflects the weak economy and so actually increases the urgency of stimulating that economy with tax cuts.

      "The tax code is not performing, and it`s making a mess out of the budget," said Representative Jim Nussle of Iowa, chairman of the House Budget Committee. "Unless we get the economy growing again, we`re going to keep getting these kinds of corrections."

      In testimony today before the House Ways and Means Committee, Treasury Secretary John W. Snow reiterated the administration`s argument that budget deficits over the next several years posed little danger. The deficits envisioned by the administration, Mr. Snow said as the committee opened hearings on the tax-cut proposals, "are really modest and clearly manageable and will not have any impact on long-term interest rates, which is the real concern."

      But some independent analysts say the administration and Congress alike may be overly optimistic. Asked about House analysts` increasing their estimate of this year`s deficit by $30 billion, Edward McKelvey, an economist at Goldman Sachs, said he thought the figure was too small. Beyond the revenue shortfall from October through January, Mr. McKelvey said, tax refunds during February ran about 10.9 percent higher than in February of last year.

      Administration officials know they face resistance from Democrats as well as some moderate Senate Republicans to Mr. Bush`s "jobs and growth" package of tax cuts. The main fight is over the plan`s proposal to eliminate taxes on most stock dividends, a provision that the administration estimates would cost the Treasury about $385 billion over 10 years.

      To shore up wavering Republicans and bring at least a handful of Democrats to the White House`s side, top administration officials are lobbying lawmakers, organizing business groups to lobby on their behalf and barnstorming around the country.

      The budget issues are already intensifying a behind-the-scenes battle in Congress about the best way to calculate the cost of tax cuts. Republican lawmakers want at least some projections based on "dynamic scoring," under which tax cuts can be portrayed as partly paying for themselves by stimulating faster economic growth. Democrats generally oppose that effort.

      In its report this Friday, the Congressional Budget Office is expected to evaluate the president`s tax proposals the traditional way. But in the next week or so the agency, headed by a new Republican director, Douglas Holtz-Eakin, will also provide "dynamic" analyses of parts of Mr. Bush`s plan.

      Mr. Nussle, chairman of the House Budget Committee, voiced some skepticism on dynamic scoring.

      "I`d rather be conservative in my projections," he said, "and be surprised by the positive rather than by the negative."


      Nochmals in Worten:
      Republican lawmakers want at least some projections based on "dynamic scoring," under which tax cuts can be portrayed as partly paying for themselves by stimulating faster economic growth.

      Ein Defizit ist dann "real" (kommt mit irgendwie bekannt vor) gar nicht so gross, wie es ist, weil die Wachstumsimpulse seines Entstehens es automatisch wieder zum Verschwinden bringt.

      So frech keynesianisch war nicht mal Keynes. Aber das ist ja häufig so, dass die Jünger fanatischer sind als die Meister.


      Coubert
      Avatar
      schrieb am 06.03.03 20:17:47
      Beitrag Nr. 2.855 ()
      Irgendwas substantielles hier? Nein, nur der gewohnte Nonsens: Duemmliche Artikel von Krugman. 4.7 Millionen Arbeitslose in Deutschland, Rekordverschldung, da muesst Ihr ja anscheinend in die unterste Schublade greifen.

      Hier noch zur allgemeinen Erheiterung ein nettes Editorial aus dem WSJ: [zur Erlaeuterung, das chicken game ist ein Spiel, bei dem zwei Autos frontal aufeinander zu fahren. Der erste Fahrer, der ein Ausweichmanoever macht, ist der Verlierer (chicken=English fuer Feigling)]


      Chicken a la Iraq
      New York Times; New York, N.Y.; Mar 5, 2003; Thomas L. Friedman;

      Full Text:
      Copyright New York Times Company Mar 5, 2003

      What you now see unfolding before your eyes is the last few minutes of a game of geopolitical chicken between George Bush and Saddam Hussein. It`s called: Whose Coalition Will Break First?

      Let`s start with Saddam. Surely the funniest line of the week was his spokesman`s explanation of why Iraqi TV was not showing Saddam`s men destroying his Al Samoud missiles, as the U.N. had demanded. The Iraqi spokesman said it was because if the Iraqi people saw this, they would be so angry at the U.N. there`s just no telling what they might do. Right, and if my grandmother had wheels, she`d be a bus.

      The reason Saddam is not showing this to his people is because it makes him look weak, and his whole regime depends on his maintaining a facade of invincibility. Giving into the demands of the bespectacled Hans Blix is not a healthy thing for Saddam. It`s like the Godfather taking up knitting. It evinces weakness, and Saddam rules by fear. The minute he looks less ferocious, he is in danger from those around him. This is not Norway.

      What continues to breathe life into Saddam`s camp is not the Arab street (which already smells his weakness and mostly wants him gone) but the French street, which is so obsessed with countering U.S. power that it can`t acknowledge what is happening right before its eyes: Saddam is finally doing some real disarming, not because the U.N. sent more inspectors to Baghdad, as France demands, but because Mr. Bush sent the 101st Airborne to Kuwait.

      But Mr. Bush also has some dangerous blind spots. Every day he asks us to ignore more and more troubling facts, and every day it seems more and more that Mr. Bush has mustered not a coalition of the willing, but rather, as one wag put it, ``a coalition of the billing.`` It is very disturbing that so many of our ``allies`` have to be bribed or bludgeoned into joining this war.

      The Turkish Parliament`s vote against allowing U.S. troops to use Turkish bases is stunning when you consider that the Bush team had offered the Turks a dream package -- $6 billion in aid and new weapons, and veto power over the future of Iraq`s Kurds. But there is something admirable about the Turkish democracy`s refusing to be bribed into a war its people don`t want. It would be shameful for us to force the Turks to vote again -- considering that their Parliament gave this war more thought than the U.S. Congress.

      Indeed, our own Congress is being asked to suspend belief yet again and accept Mr. Bush`s promises that this war, soaring oil prices and a weakening dollar won`t bust the budget even more than his tax cuts already have. And when the respected U.S. Army chief of staff wisely cautioned that stabilizing Iraq could require some 200,000 troops, the Bush team told us to ignore him, too. Troubling.

      But it`s also probably too late. For Mr. Bush and for the U.S., the costs of leaving Saddam in place -- having made Washington blink and abandon its allies in the region -- would be enormous. I suspect that when the small group of war hawks persuaded Mr. Bush to begin a huge troop buildup in the gulf back in July -- without consulting Congress or the country -- they knew that it would create a situation where the U.S. could never back down without huge costs.

      This reminds me of the joke about the man who gets lost and asks a cop for directions, and the first thing the cop says is, ``Well, you wouldn`t start from here.`` No, I wouldn`t have -- but here is where we`ve been put. So those who argue against the war have to admit that doing nothing now would mean perpetuating Saddam`s tyranny and giving succor to all dictators. And those, like myself, who have argued that removing Saddam is the right thing to do have to admit that the risks of doing so are rising so high, and the number of allies we have for the long haul becoming so few, that it may be impossible to do it right.

      We could still get lucky and find that Mr. Bush`s decision to begin this game of chicken by throwing away his steering wheel leads Saddam to cave or quit. The only other way out is a last attempt to forge a new U.N. resolution that would set specific disarmament targets for Saddam that, if not met by a specific date, would trigger U.N. approval for the use of force. France, Russia and China could say they bought time, and the U.S. could present Saddam with a united front -- which is the only threat that might get him to comply without a war. Otherwise, brace yourself for the crash and hope for the best -- because we`re all in the back seat.
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 10:59:25
      Beitrag Nr. 2.856 ()
      Substantiell: Andere zu morden und selbstgerecht die eigene Feigheit als Wohltat darzustellen?



      Die schön geredete Katastrophe

      EINE DRITTE EXEKUTION:
      Der erste Golfkrieg und das folgende Embargo hatten bereits verheerende Auswirkungen für die irakische Zivilbevölkerung - ein neuer Krieg wäre ein Akt von Barbarei

      In der Geschichte der Strafjustiz hat man hier und da von Schwerverbrechern und Massenmördern gehört, die zu zwei- oder dreimal lebenslänglich verurteilt worden sind. Noch nie aber davon, dass ein- und derselbe Täter gleich mehrfach zum Tode verurteilt, geschweige denn mehrfach exekutiert worden wäre.

      So absurd die Vorstellung einer mehrfachen Exekution bei einem individuellen Täter auch ist, gegenüber einem Regime, das einmal zum "Schurkenstaat" erklärt wurde, kann sie zur perversen Doktrin, zur Zwangsvorstellung einer Supermacht gerinnen, die ihren "war on terrorism" längst für die Durchsetzung ihrer geostrategischen Öl- Interessen und für die weitere Expansion ihres Empires instrumentalisiert hat. Der irakische Diktator kann machen, was er will: Die nächste militärische Exekution gegen Bagdad ist im Weißen Haus und im Pentagon längst beschlossene Sache.

      Dabei hat das irakische Volk vor zwölf Jahren bereits ein Inferno erlitten. Am 17. Januar 1991 begann die westliche Allianz, unter Schwertführung der USA, die so genannte "Operation Wüstensturm", um den irakischen Diktator, der im August 1990 das Nachbarland Kuwait überfallen hatte, zum Rückzug zu zwingen. In den ersten drei Kriegswochen wurden mehr Einsätze gegen irakische Städte und Stellungen geflogen als während des Zweiten Weltkrieges gegen die Städte des Dritten Reiches. Während die Weltmacht USA etwa 160 Soldaten im Kampf verlor, davon 73 durch "friendly fire", kostete der Luft- und Bodenkrieg auf irakischer Seite - nach Schätzungen der Internationalen Ärzte gegen den Atomkrieg - 100.000 bis 120.000 Soldaten und Zivilisten das Leben.

      Noch nie in der Kriegsgeschichte war das Missverhältnis zwischen den Verlusten der einen und der anderen Seite so krass, so dass sich das Wort "Krieg" eigentlich verbietet. Es handelte sich vielmehr um eine militärische Exekution.

      In der besten Fernsehinszenierung aller Zeiten suchten die US-Militärs mit schnieken Computerbildchen die Mär vom "sauberen Krieg" ohne Blut und Verstümmelung zu verbreiten. Die Bomber, so hieß es, flögen nur "chirurgisch präzise Angriffe" gegen militärische Einrichtungen, von "Kollateralschäden" abgesehen. Die Nachrichtenmeldungen rückten die so genannten "smart bombs", genau operierende Bomben, ins Blickfeld. Diese aber machten nur sieben Prozent aller abgeworfenen Bomben aus. Die meisten Angriffe flogen B-52-Bomber, die freifallende, nicht gelenkte Bomben abwarfen.

      In Wirklichkeit gehörten zu den "Kollateralschäden" nicht nur Zehntausende von irakischen Zivilisten, sondern auch die Zerstörung der irakischen Wirtschaft und Infrastruktur, wie der ehemalige amerikanische Justizminister Ramsey Clark, der mit einem Kamerateam während des Golfkrieges im Irak unterwegs war, in seiner Dokumentation Operation Wüstensturm. US-Kriegsverbrechen am Golf enthüllte. Das grauenvolle Szenario von 1991 dürfte sich demnächst wiederholen, wenn Präsident Bush den Angriffsbefehl gibt - ebenso die humanitäre Katastrophe für die irakische Zivilbevölkerung.


      Bereits in den ersten Kriegstagen zerstörten die US-Luftangriffe die elf wichtigsten Stromkraftwerke sowie 119 kleinere Kraftwerke. 90 Prozent der irakischen Stromversorgung fielen aus. Raketen schlugen in 31 städtische Trinkwasseraufbereitungs- und Kläranlagen ein. Die Abwässer ergossen sich in den Tigris, überschwemmten die Straßen der Hauptstadt und trugen so zur Verbreitung von Seuchen bei. An dem verseuchten Wasser starben bereits im ersten Jahr nach Kriegsende Zehntausende von irakischen Kindern.

      Systematischen Angriffen war auch die irakische Landwirtschaft ausgesetzt. Das einzige Traktorenwerk und die größte Düngemittelfabrik des Landes, selbst eine Fabrik für Babymilchpulver wurden zerstört. Ebenso alle Wasserwirtschaftssysteme, darunter Talsperren, Staustufen, Pumpstationen und Entwässerungsanlagen. Die Bauern konnten ihr Land nicht mehr be- oder entwässern, in der Folge sank die Nahrungsmittelproduktion um 50 Prozent. Auch die Viehbestände wurden durch das Dauerbombardement dezimiert: Von zehn Millionen Schafen blieben 3,5 Millionen übrig. Zu den "Kollateralschäden" zählten ferner 28 zivile Krankenhäuser, 52 Gesundheitszentralen und 676 Unterrichtsstätten.

      Dabei hatten die großflächige Bombardierung irakischer Städte wie Bagdad und Basra und die Zerstörung lebenswichtiger Infrastruktur weder etwas mit der Vertreibung irakischer Soldaten aus Kuwait noch mit der "Entwaffnung" Saddams zu tun. Die UN-Resolution 678 hatte den USA keine Lizenz erteilt, den Irak, der - ungeachtet des vorangegangen Iran- Irak-Krieges - zu den ökonomisch entwickeltsten Ländern der arabischen Welt gehörte, in die Steinzeit zurückzubomben.

      Warum aber wurde das in der UNO-Charta festgeschriebene Prinzip der "Verhältnismäßigkeit der Mittel" vom ersten Kriegstage an über den Haufen geworfen? Ramsey Clarks Antwort ist eindeutig: "Das Pentagon beabsichtigte, mit den Bombardierungen die Wirtschaft des Irak lahm zulegen und das Land von ausländischer Hilfe dauerhaft abhängig zu machen. Dies war keineswegs Nebensache, wie der Begriff "kollateral" nahe legt, es war ein zentrales strategisches Ziel ... Durch die Zerstörung lebenswichtiger Einrichtungen - und auch dies war beabsichtigt! - starben nach dem Krieg mehr Menschen als während des Krieges. Die Sanktionen verschlimmerten das Elend."

      Nach seiner Rückkehr aus dem Irak gründete Clark ein Internationales Komitee zur Untersuchung von Kriegsverbrechen, das von den Westmedien vornehm ignoriert wurde. 22 Mitglieder aus 18 Staaten, unter ihnen hochrangige Juristen, Anwälte und Völkerrechtler, sprachen die Vereinigten Staaten in 19 Punkten schuldig, gegen Internationales Recht verstoßen zu haben: unter anderem wegen des Einsatzes von verbotenen Massenvernichtungsmitteln und von uranhaltigen Geschossen sowie der Führung eines Umweltkrieges. So ist inzwischen erwiesen, dass zirca die Hälfte der insgesamt 960 Ölbrände, die allesamt Saddam Hussein aufs Schuldkonto geschrieben wurden, dadurch entstanden sind, dass die US-Luftwaffe und französische Bomber Ölraffinerien, Ölplattformen, Pipelines, Öltanker und selbst Tankstellen bombardiert hatten.

      Auf ihrer Suche nach mobilen Abschussrampen für irakische Scud- Raketen setzten die US-Militärs international geächtete Streu- und Splitterbomben ein, die in der Mehrzahl der Fälle zivile Fahrzeuge - Taxis, Busse, Lastwagen, PKW - zum Ziel hatten. Zahllose der bei der Flucht aus Kuwait auf dem "Highway des Todes" Massakrierten waren ausländische Arbeiter aus dem Sudan, Ägypten und anderen Ländern. Das Bombeninferno löste einen Strom von drei Millionen Flüchtlingen aus.

      "Unsere politische Führung hat im Golfkrieg Kriegsverbrechen begangen, die ohne Zweifel mit den Kriegsverbrechen der Nazis im Zweiten Weltkrieg vergleichbar sind" - konstatierte damals der amerikanische Schriftsteller Kurt Vonnegut.

      Dass die Amerikaner endlich einen Krieg gewinnen mussten, um ihr "Vietnam-Trauma" zu überwinden, war offensichtlich. Die Jubelstimmung der Amerikaner, die im Frühjahr 1991 ihren "siegreichen" Präsidenten und General Schwarzkopf hochleben ließen, weil er ihnen ein "Vietnam mit gutem Ende" beschert und kaum teures amerikanisches Blut für billiges Öl vergossen hatte, bewies: Man "überwindet" das eigene Trauma am besten, indem man es anderen Menschen und Völkern zufügt.

      Selten wurden vor und während eines Krieges so viele schmutzige Lügen verbreitet wie in diesem. So hat das US- Verteidigungsministerium seine eigenen Soldaten, die infolge der Berührung mit irakischen Kampf- und Giftgasen lebensgefährlich erkrankten, systematisch belogen. Sie erhielten Befehl, über ihre Symptome zu schweigen, ihre Krankenakten verschwanden auf mysteriöse Weise.

      Auch alle Informationen über das so genannte "Golfkriegssyndrom" wurden von den zuständigen US-Stellen jahrelang zurückgehalten. Inzwischen ist jedoch erwiesen, dass der Einsatz von mit Uran 238 angereicherten und gehärteten Geschossen, die die US-Army und Airforce gegen die irakischen Panzerarmeen einsetzten, die Hauptursache des "Golfkriegssyndroms" ist, an dem 70.000 registrierte amerikanische und britische Soldaten leiden. Durch die Explosion der uranhaltigen Geschosse und die Freisetzung radioaktiver Staubpartikel wurden große Teile des Kriegsgebietes, vor allem im Süden des Irak, kontaminiert. Noch heute tickt dort die Wüste. Die über die Nahrung und die Luft aufgenommene radioaktive Strahlung ist auch für den sprunghaften Anstieg von Missbildungen, Leukämie- und Krebserkrankungen der im Kriegsgebiet lebenden irakischen Kinder verantwortlich.

      Das nachfolgende zwölfjährige Handelsembargo und Sanktionsregime gegen den Irak war nicht nur politisch kontraproduktiv, denn es hat das despotische Regime Saddam Husseins nur gestärkt und stabilisiert, es hat auch verheerende Folgen für die irakische Zivilbevölkerung gehabt. Nach dem ursprünglichen Willen der UNO sollte das Embargo nur solange gelten, bis sich die Truppen Saddams aus Kuwait zurückgezogen hatten. Doch sind nach der Befreiung Kuwaits alle UN- Resolutionen zur Aufhebung des Embargos durch das Veto der USA und Großbritanniens blockiert worden. Das brutale Sanktionsregime, das es in dieser Form noch nie gab, war nichts anderes als ein zweiter Krieg gegen die irakische Zivilbevölkerung. Laut Unicef ist die Kindersterblichkeit in den Jahren von 1990 bis 1999 um 160 Prozent gestiegen. Dies ist der höchste Anstieg von 188 Ländern, die analysiert wurden. Eine halbe Million Kinder sind in diesem Zeitabschnitt wegen verschmutzten Wassers, fehlender Medikamente und Unterernährung gestorben. Denn das - kürzlich erneut verschärfte - Sanktionsregime mit seiner rigorosen Auslegung des "dial use"-Prinzips erlaubt weder die Einfuhr von Impfstoffen, Antibiotika und Infusionsnadeln noch von anderen notwendigen medizinischen und technischen Geräten.

      "Durch die Sanktionen werden bewusst Lebensbedingungen geschaffen, die eine Gesellschaft zerstören - ein Verstoß gegen die Genozid- Konvention", erklärte Hans von Sponeck, der (wie schon sein Vorgänger, der Ire Dani Halliday), im Februar 2000 von seinem Posten als Leiter des Programms Öl für Lebensmittel zurücktrat, weil er die Aushungerung und Verelendung der irakischen Zivilbevölkerung nicht länger mittragen wollte.

      Im Namen der "Zwangsabrüstung" eines Regimes, das heute so geschwächt ist wie nie zuvor, an dem geschundenen, dezimierten und gänzlich verarmten irakischen Volk jetzt eine erneute Militäraktion vollstrecken zu wollen, dies ist nicht nur ein grenzenloser Zynismus, es wäre auch ein ungeheurer Akt der Barbarei. Nach Informationen des Fernsehsenders CBS sollen zum Auftakt eines Irak-Krieges "an einem Tag" 300 bis 400 Marschflugkörper und insgesamt 8.000 sich selbst lenkende Bomben und Raketen abgefeuert werden - mehr als im gesamten Golfkrieg 1991. Hierbei von "Krieg" zu sprechen, ist purer Euphemismus. "Abschlachtung aus der Luft" und "Massenmord" an einem wehrlosen Volk sind die einzig zutreffenden Vokabeln.

      Wie Pentagon-Chef Donald Rumsfeld jüngst den Mitgliedern des Washingtoner Verteidigungsausschusses eröffnete, bereiten sich die USA darauf vor, beim nächsten Waffengang auch "nicht tödliche" Chemiewaffen einzusetzen. Unter dem verniedlichenden Etikett "nonlethal" rangiert auch jenes Gas, das russische Militärs in einem Moskauer Musicaltheater zur Befreiung von Geiseln einsetzten - und das in der Folge über hundert Menschenleben forderte.

      Auch den Einsatz kleiner Atombomben, der so genannten "mini-nukes", um unterirdische Bunker, Höhlenverstecke und Waffenfabriken zu zerstören, schließt Rumsfeld nicht aus. Mit anderen Worten: die Bush- Regierung behält sich für den Häuserkampf im Zweistromland den Einsatz von Stoffen aus jener Gattung vor, die Washington als casus belli gilt. Die Administration ist im Begriff, dieselben Verträge zu verletzen, die zu verteidigen sie vorgibt.

      Sicher alles nur Fälschungen und vollkommen Grund- und Substanzlose antiamerikanische Propaganda.
      Nachzulesen unter:
      http://www.freitag.de/2003/11/03111601.php
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 12:38:50
      Beitrag Nr. 2.857 ()
      Mensch Helmchen, mit Deiner super-Kentuckyfriedchicken
      story haste mich jetzt aber wieder mächtig beindruckt !

      Haste nicht was ähnliches in Sachen Invasion der Niederlande und NordKorea, um mich wieder arisch auf Linie zu bringen ?


      B.
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 12:48:35
      Beitrag Nr. 2.858 ()
      Ach helmi, noch was !

      Bitte beantworte mir doch endlich einmal meine so brennende Frage, warum Euro Bananenwährung namens USD gegen den Euro mit all seinen Strukturschwächen
      ( D. 4,7 mio Alo usw. ) derart abschmiert ?


      Bitte großer Meister, lass mich nicht dumm sterben,
      da ich selbst nur so äußerst einfältige Lösungvarianten hervorbringe !


      B. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 12:56:29
      Beitrag Nr. 2.859 ()
      Soll natürlich Eure Bananenwährung heißen ;)


      B.
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 13:36:13
      Beitrag Nr. 2.860 ()
      #2847

      Ich kann in dem Artikel nichts finden, was nicht gleichermaßen wohlbekannt wie wohlignoriert wäre. Was soll man noch sagen? Es hat keinen Sinn mehr.
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 13:40:53
      Beitrag Nr. 2.861 ()
      es verliert nie seinen Sinn, Ungrechtigkeiten anzuprangern...


      Bush wiederholt seine dämlichen Kriegsreden ja auch jede Woche!
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 14:06:01
      Beitrag Nr. 2.862 ()
      @helmut_kohl,

      Irgendwas substantielles hier? Nein, nur der gewohnte Nonsens
      Naja, dafür hat Buffet in der Historie aber schon beeindruckt - und für `Nonsens` reichlich oft recht bekommen... Nun - bestimmt im Gegensatz zu Dir resp. Deinem ehrenwerten Haus, der resp. das, natürlich, eben keinen Nonsens verzapft, und bestimmt schon gar nicht zum USD, :D

      das chicken game ist ein Spiel, bei dem zwei Autos frontal aufeinander zu fahren. Der erste Fahrer, der ein Ausweichmanoever macht, ist der Verlierer
      So ein shit kann auch nur aus Angelsachsen kommen... ;) Aber paßt schon zu Bush, right.

      Nur erzähl` bitte nicht a la diesem Geisterfahrer, daß von so einem Killefiz die Welt genesen soll.

      investival
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 14:16:00
      Beitrag Nr. 2.863 ()
      Anprangern ist ganz schön, aber wozu denn bitte? In Wirklichkeit haben es die Europäer versaut. Wenn sie unisono den Angriff abgelehnt hätten, wäre vielleicht eine andere Lösung machbar gewesen. Inzwischen würde ich sagen: game over. Normative Kraft des Faktischen.

      Die Anprangerer: Wieviele der Friedensaktivisten sind denn im Irak? 100000 wäre ein Wort. Das wäre ein unübersehbares Argument. Statt dessen hopsen sie hier auf der Strasse rum, das hält fit, ist hip und außerdem ungefährlich. Ob sich vielleicht der Papst traut, nachdem er die halbe Welt mit ach so moralischer Wucht angeschrieben hat? Von Aufklärung und Ethik faseln kostet nichts. Schöner Blödsinn.
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 15:28:59
      Beitrag Nr. 2.864 ()
      @ helmi


      Terror den Terroristen !


      ---------

      --------------------------------------------------------------------------------
      08:41 ET Ford Motor: analyst sees possible bankruptcy (F) 7.45

      The Daily Telegraph reports that a scathing examination by Sean Egan, founder of the Egan-Jones ratings agency and the analyst who reportedly predicted WorldCom and Enron would go bust long before Wall Street realized it, puts Ford`s future in doubt; Egan offers 8 reasons why the co could be in serious trouble, including huge pension fund liabilities and a lack of cash to fund borrowings. "If it didn`t have the name Ford, it would be in bankruptcy right now.



      ------------



      B.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 18:23:03
      Beitrag Nr. 2.865 ()
      > Duemmliche Artikel von Krugman.

      Den hassen sie besonders, die NeoCons.
      Drum nennen sie seine Artikel "dümmlich" oder "Nonsens".

      Aber die Fundamentalisten-Politik ist mittlerweile eine derartige Pleite, das sie bald jedes Wort mit "dümmlich" oder "Nonsens" etikettieren müssen.

      Mann, werden die sich im Erfolg sonnen, wenn ihr Held sein leicht gewinnbaren Imperial-Krieg gewonnen hat.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 18:47:58
      Beitrag Nr. 2.866 ()
      @investival

      das chicken game ist ein Spiel, bei dem zwei Autos frontal aufeinander zu fahren. Der erste Fahrer, der ein Ausweichmanoever macht, ist der Verlierer
      So ein shit kann auch nur aus Angelsachsen kommen... Aber paßt schon zu Bush, right.


      Das ist kein Shit. Das Spiel hat einen anderen Namen. Es ist ein Synonym für Todessehnsucht. Ein Spiel, bei dem mit großer Wahrscheinlichkeit beide Parteien umkommen. Der Artikel ist ingesamt eigentlich überdeutlich. Das heißt, sie wissen ganz genau, wie der Titel lautet: Es ist die Faszination apokalyptischen Sendungsbewußtseins. Wie war doch der Eingangssong in Coppolas Apocalypse Now:
      this is the end
      beautiful friend
      this is the end
      my only friend, the end
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 18:54:51
      Beitrag Nr. 2.867 ()
      landingzone: schön entlarvt den Bullshit vom Chicken Game... Und H-K verbreitet dieses Nonsens auch noch-
      dzdzdz


      Ich sammle ab sofort alle Beispiele von Newspeech...

      Thread: Unwissenheit ist Stärke


      1984 war zwar schon, aber insgesamt bekomme ich immer öfter den Eindruck, Orwell hat sich nur um 20 Jahre vertan...
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 18:55:23
      Beitrag Nr. 2.868 ()
      Alle Artikel



      BUSHS MASTERPLAN

      Der Krieg, der aus dem Think Tank kam

      Von Jochen Bölsche

      Es war das glatte Gegenteil einer Verschwörung: In aller Öffentlichkeit schmiedeten ultrarechte US-Denkfabriken schon 1998 Pläne für eine Ära amerikanischer Weltherrschaft, für die Entmachtung der Uno und einen Angriffskrieg gegen den Irak. Lange wurden sie nicht ernst genommen. Inzwischen geben die Falken in der Bush-Regierung den Ton an.


      Illustration Jean-Pierre Kunkel

      SPIEGEL-Titel "Die Bush-Krieger": Gerüstet für den Sturm auf Bagdad


      Deutsche Kommentatoren und Korrespondenten zeigen sich seit Tagen verwirrt. Washington jongliere derart fix mit wechselnden Begründungen für den angestrebten Sturm auf Bagdad, "dass es der Außenwelt schwindelig werden kann", urteilt die "Süddeutsche Zeitung".
      Und die "Nürnberger Nachrichten" berichten über ein "Rätselraten" in den USA, wo Präsidenten-Sprecher Ari Fleischer Ende voriger Woche öffentlich erklärt hat, ein Irakkrieg lasse sich nur dann vermeiden, wenn Saddam nicht nur abrüste, sondern auch abtrete - eine Bedingung, die durch keine der bisher verabschiedeten 18 Uno-Resolutionen gedeckt ist.

      Verwundert fragte das Blatt, ob Bush-Sprecher Fleischer sich "die wohl folgenreichste Freudsche Fehlleistung seiner Karriere geleistet hat - oder ob der Präsident ausdrücklich dessen Äußerung autorisiert hatte".

      "Es ist kein Krieg gegen Saddams Mikroben"

      So oder so: Dass der Wüstenkrieg in Wahrheit der Ablösung Saddams gelten soll, ob der Diktator nun über Massenvernichtungswaffen verfügt oder nicht - davon sind Bush-Kritiker in aller Welt überzeugt.


      REUTERS

      Freudsche Fehlleistung oder Stimme seines Herrn: Ari Fleischer


      "Es ist kein Krieg gegen Saddams Mikroben," schreibt der in Hannover geborene israelische Publizist und Friedenskämpfer Uri Avnery, "es ist ganz einfach ein Krieg um Weltherrschaft, wirtschaftlich, politisch, militärisch und kulturell."

      Konzepte für eine solche Politik existieren in der Tat. Sie wurden bereits in den neunziger Jahren in ultrarechten "Think Tanks" entwickelt - Denkfabriken, in denen Kalte Krieger aus dem Dunstkreis von Geheimdiensten und Erweckungskirchen, von Rüstungs- und Ölkonzernen gespenstisch anmutende Pläne für eine neue Weltordnung schmiedeten.

      In den Visionen der Falken wird das Völkerrecht durch das Recht des Stärkeren ersetzt. Am allerstärksten soll, natürlich, stets die einzig verbliebene Supermacht sein.

      Weltmacht-Visionen im Internet

      Zu diesem Zweck müssten die USA dauerhaft in der Lage sein, die Rohstoffvorräte des Planeten zu kontrollieren und jeden möglichen Konkurrenten klein zu kriegen und klein zu halten - mit allen Mitteln diplomatischer und publizistischer, ökonomischer und militärischer Macht, notfalls auch per Präventivkrieg.

      Was immer in den Neunzigern in den Think Tanks ausgeheckt wurde, von einer Entmachtung der Uno bis hin zu Serien künftiger Unterwerfungskriege - es war das glatte Gegenteil einer Verschwörung: Fast alle dieser Weltmachtsvisionen sind veröffentlicht worden, einige per Internet zugänglich.

      Lange Zeit freilich wurden die Elaborate als Hirngespinste abgetan, verfasst von intellektuellen Außenseitern, erzkonservativen Relikten aus der Reagan-Ära, kaltgestellten Kalten Kriegern, die, finanziell unterstützt von Lobby-Organisationen, in irgendwelchen Studierstuben politisch überwinterten, während in Washington Bill Clinton und sein Vize Al Gore regierten.

      Im Weißen Haus wehte damals vorübergehend ein eher internationalistischer Geist: Geredet wurde von "Partnerschaften zur Universalisierung von Menschenrechten" und von fairem "Multilateralismus" in der Beziehung zu den Verbündeten; auf der Agenda standen Verträge zum Klimaschutz und zur Rüstungsbegrenzung, zur Ächtung von Landminen oder zum Aufbau einer internationalen Gerichtsbarkeit.

      Schon 1998 wurde Saddams Sturz geplant

      In diesem liberalen Klima blieb nahezu unbeachtet, was ein 1997 gegründetes "Project for The New American Century" (PNAC) postulierte, das laut Statut für "Amerikas globale Führerschaft" kämpft. Bereits vor fünf Jahren - am 28. Januar 1998 - forderte die Projektgruppe in einem Brief an "Mr. William J. Clinton" den damaligen US-Präsidenten zu einem Sturz Saddams und zu einer radikalen Umkehr im Umgang mit der Uno auf.

      Solange nicht klar sei, ob Saddam über Massenvernichtungswaffen verfüge, drohe Gefahr für die USA, Israel und die gemäßigten arabischen Staaten in der Region sowie für einen "bedeutsamen Teil der Welt-Ölvorräte". Wörtlich heißt es bereits in dem achtundneunziger Papier:

      "Das bedeutet, in kurzer Frist zur Durchführung einer militärischen Aktion bereit zu sein, da die Diplomatie offenkundig versagt hat. Langfristig bedeutet es, Saddam Hussein und sein Regime zu entmachten ... Wir glauben, dass die Vereinigten Staaten unter den bereits bestehenden UN-Resolutionen das Recht haben, die nötigen Schritte, einschließlich militärischer, zu unternehmen, um unsere vitalen Interessen im Golf zu sichern. In keinem Fall darf sich die amerikanische Politik länger durch das fehlgeleitete Beharren des UN-Sicherheitsrats auf Einstimmigkeit lähmen lassen."

      Blaupause für einen Angriffskrieg


      DER SPIEGEL

      Der Machtzirkel in Washington


      Der Brief wäre für immer unbeachtet in den Archiven des Weißen Hauses vergilbt, wenn er sich heute nicht wie die Blaupause zur Herbeiführung eines lange ersehnten Angriffskrieges lesen würde - und, vor allem, wenn ihn nicht zehn PNAC-Mitglieder mit unterzeichnet hätten, die mittlerweile sämtlich im Telefonverzeichnis der Bush-Administration stehen:

      Richard B. Cheney ist Vizepräsident der Vereinigten Staaten,

      Lewis Libby ist Cheneys Stabschef,

      Donald Rumsfeld ist Bushs Verteidigungsminister,

      Paul Dundes Wolfowitz ist Rumsfelds Stellvertreter,

      Peter W. Rodman ist verantwortlich für "internationale Sicherheitsangelegenheiten",

      John Bolton ist Staatssekretär für Rüstungskontrolle,

      Richard Armitage ist stellvertretender Außenminister,

      Richard Perle, einst Vize-Verteidigungsminister unter Reagan, ist Chef des American Defense Policy Board,

      William Kristol, der PNAC-Vorsitzende, berät Bush und gilt als das "Hirn des Präsidenten",

      Zalmay Khalilzad ist, nachdem er als Sonderbotschafter und Königsmacher in Afghanistan gewirkt hat, derzeit Bushs Sonderbeauftragter für den Kontakt zur irakischen Opposition.
      Schon vor mehr als zehn Jahren hatten zwei Hardliner aus diesem Kreis eine verteidigungspolitische Planungsvorgabe ("Defense Planning Guidance") entworfen, die für einen internationalen Eklat sorgte, als sie der amerikanischen Presse zugespielt wurde.


      Lesen Sie im zweiten Teil, wie Männer aus dem heutigen Bush-Kabinett schon 1992 die Eroberung der Macht über Eurasien planten und warum der Hegemon am Potomac einst mit einem "Hundesohn" aus dem Zweistromland paktierte.



      IM INTERNET

      · Project for The New American Century (PNAC)


      SPIEGEL ONLINE ist nicht verantwortlich für die Inhalte externer Internetseiten.






      DRUCKVERSION
      ARTIKEL VERSENDEN
      LESERBRIEF SCHREIBEN



      © SPIEGEL ONLINE 2003
      Alle Rechte vorbehalten
      Vervielfältigung nur mit Genehmigung der SPIEGELnet AG
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 19:03:20
      Beitrag Nr. 2.869 ()
      @sittin bull

      das war keine Entlarvung und der Text befaßt sich nicht mit Nonsens. Es ist das, was in den Köpfen vorgeht und der wirklichen Welt vielleicht das Schlachtfeld des Dritten Weltkriegs.
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 19:05:39
      Beitrag Nr. 2.870 ()
      das ist mir bewußt- die Verbreitung dieses als Verteidigung eine "guten" Amerikas durch H-K. meinte ich-

      politisch stehen wir nicht weit entfernt.


      Übrigens ist Moore mit "Stupid White Man" auf Nummer #1
      Sachbuchcharts
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 19:47:36
      Beitrag Nr. 2.871 ()
      @ alle, in Sachen duemmlicher Krugman

      Ich wuerde hier gern mit Substatz diskutieren und sachlich darlegen, warum der Artikel von Krugman Nonsens ist. Aber da hier auf sachliche Diskussion und Argumente kein Wert gelegt wird, spare ich mir das. Das waere nur Perlen vor die Saeue.

      Nebenbei noch ein interessantes Interview aus dem Spiegel.

      http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,239048,00.h…

      Imam Dia al-Shakerchi, 58, wartet in Hamburg auf die Beseitigung Saddam Husseins. Der Sprecher der irakischen Gemeinde der Hansestadt flüchtete 1980 aus Bagdad.

      SPIEGEL ONLINE: Herr al-Shakerchi, was empfinden Sie als Exil-Iraker angesichts der vielen Anti-Kriegsdemonstrationen in Deutschland?
      al-Shakerchi: Ich glaube, dass das Regime in Bagdad davon profitiert. Die Demonstranten meinen es zwar gut, machen sich aber zu unfreiwilligen Helfern Saddam Husseins.
      SPIEGEL ONLINE: Die Demonstranten treibt die Angst, dass bei einer Bombardierung Bagdads viele Unschuldige den Tod finden, vor allem Frauen und Kinder. Teilen Sie nicht auch diese Furcht?
      al-Shakerchi: Natürlich. Niemand von uns Exil-Irakern wünscht sich Bomben. Fast alle haben Angehörige im Irak. Deshalb würde ich mir eine Beseitigung von Husseins Regime ohne Krieg wünschen.
      SPIEGEL ONLINE: Ist das nicht eine völlig unrealistische Vorstellung?
      al-Shakerchi: Leider ja. Deshalb sage ich, auch wenn es mir schwer fällt: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Wenn Saddams Regime ausschließlich durch Krieg beseitigt werden kann, dann bin ich für Krieg. Allerdings nur, wenn alle anderen Mittel ausgeschöpft sind.
      SPIEGEL ONLINE: Auch wenn Tausende sterben müssen?
      al-Shakerchi: Im Irak sterben auch so jährlich Tausende in den Gefängnissen und durch Folter. Deshalb glaube ich, dass die Mehrheit der irakischen Bevölkerung bereit ist, für die Befreiung auch Risiken in Kauf zu nehmen.
      Und ich hoffe, dass die Diktatur im Kriegsfall schnell zusammenbricht, so dass Saddam Hussein keine Zeit mehr findet, Giftgas oder Biowaffen einzusetzen.
      SPIEGEL ONLINE: Was halten Sie von dem Plan der Amerikaner, nach dem Krieg eine Besatzungsregierung zu installieren?
      al-Shakerchi: Das kann auf Dauer nicht funktionieren. Die Iraker wollen keine Fremdherrschaft.
      SPIEGEL ONLINE: Würden Sie zurückkehren?
      al-Shakerchi: Ganz sicher, ebenso wie die meisten meiner Landsleute im Exil.



      Nochmals zum Mitschreiben und _an-die-Wand-Heften: Im Irak sterben auch so jährlich Tausende in den Gefängnissen und durch Folter. Deshalb glaube ich, dass die Mehrheit der irakischen Bevölkerung bereit ist, für die Befreiung auch Risiken in Kauf zu nehmen.

      Aber die Sessel-Pupser-Pazifisten in Deutschland lassen sich von soetwas sicher nicht ueberzeugen. Nach dem Motto: Wir demonstrieren hier fuer Euren Frieden. Wenn Saddam danach nochmal zehn Jahre lang zigtausende von Leuten toetet, dann stellt Euch mal nicht so an.
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 19:53:00
      Beitrag Nr. 2.872 ()
      @ helmi

      Die Menschenrechtsverletzungen Saddams haben die USA sonst auch nicht weiter gekratzt, auf einmal doch - wers denn glaubt?



      Und Zum Euro/Dollar - wieder nichts ?


      B.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 07.03.03 20:43:28
      Beitrag Nr. 2.873 ()
      @helmut kohl

      Ich muß dir leider nocheinmal Folgendes unter die Nase reiben. Es stammt von einem gewissen Herrn Kudlow, der dir ideologisch sicher nahe steht (kriegsbegeistert, neoliberal, Steuererleichterungen für die Reichen...). Heute durfte er wieder den ganzen Nachmittag die katastrophalen Arbeitsmarktdaten auf CNBC schönreden.


      Aus seiner Kolumne vom 4.10.2001: http://www.nationalreview.com/kudlow/kudlow100401.shtml

      Think of real interest rates as the economic growth component of a Treasury bond. So real interest rates track closely with stock markets and the economy. So-called real interest rates reflect the economy-wide rate of return on capital investment.
      ...
      Consequently, the inflation-proof yield on TIPS is a proxy for the economy`s real interest rate.
      It turns out that inflation-indexed TIPS are highly correlated with the stock market and the economy. Declining investment returns, sinking stocks, and falling economic growth are all captured in declining real TIPS yields.




      Tutto a posto im neoliberalen Wunderland? Der letzte Stand beim Yield war 0.55%.
      Avatar
      schrieb am 08.03.03 09:09:39
      Beitrag Nr. 2.874 ()
      @helmut_kohl,

      "Eure" Fähigkeit zur Selbstkritik ist beneidenswert...
      Wer hat denn Saddam, und andere(!), seinerzeit AUCH erst groß gemacht? - Die US-Politik ist einfach opportunistisch und inkonsistent, und genügend viele Amis zumindest auf Deinem IQ-Level (vom Rest der Welt, Blair und die Handvoll europäischer Dolchstoßer außen vor, reden wir mal nicht) sehen das genauso. OK, man könnte mit sehr viel Phantasie(! - soviel hatte ich bei einem VWL-Theoretiker wirklich nicht vermutet, ;)) mutmaßen, die US-Administration hätte aus ihren Fehlern der Vergangenheit gelernt. Aber, sorry: da ist gerade Bush NICHT derjenige, der den Saubermann vermittelt - schon aufgrund seiner eigenen Biographie, und aufgrund fragwürdiger wie unterlassener innenpolitischer Aktionen.

      Aus Deinem zitierten Interview setze ich mal einen Kontrapunkt zu Deinem Fettsatz...
      Was halten Sie von dem Plan der Amerikaner, nach dem Krieg eine Besatzungsregierung zu installieren?
      al-Shakerchi: Das kann auf Dauer nicht funktionieren. Die Iraker wollen keine Fremdherrschaft.

      ...sag` mir, wo der "Euch" zu denken gibt...
      Meine Antwort: Nirgends. Und "Eure" verdrängende Gedankenlosigkeit über die post war aera ist BEZEICHNEND.

      @banolo,

      das mit dem USD mußt Du nicht weiter insistieren, Dein Ruf hallt ins Leere[:D]. Es zeichnet diese Spezies halt aus, Unangenehmes elegant aus dem Weg zu ignorieren.

      investival
      Avatar
      schrieb am 08.03.03 17:24:29
      Beitrag Nr. 2.875 ()
      @helmut_kohl

      seit wann interessiert, was in irakischen Gefängnissen passiert? Wer will denn wissen, was in angolanischen, nigerianischen, weißrussischen Gefängnissen abgeht? Das interssiert doch kein Schwein.

      Du bist stellvertretend für viele das Opfer der amerikanischen Medienmanipulation. Hierzulande würde man sagen: BILD-Leser!

      Die Amerikaner haben es tatsächlich geschafft, solange auf die Menschen einzureden, daß Saddam was mit dem WTC zu tun hat, bis es schließlich (fast) alle glauben.

      Armes Deutschland!
      Avatar
      schrieb am 09.03.03 11:49:38
      Beitrag Nr. 2.876 ()
      Wen`s interessiert:

      Mir ist das ganze Gelaber um die Beweise, Massenvernichtungsmittel, Menschenrechtsverletzungen usw. suspekt. Das was man in Vorkriegszeiten aus den Massenmedien lernen kann ist die Funktion als Propagandamaschine. In Germany "Frieden Freude Eierkuchen" in USA "Axis of Evil Part XXIIV". Sind die Interessen andere wird`s auch wieder andere Nachrichten geben.

      Die Amis werden so oder so den Irak besetzen, wenn es ohne Krieg geht um so besser. Es ist in ihrem Interesse, die Ölmafia hat das weiße Haus okkupiert und Sie greifen ein nahezu wehrloses Land an und in die Suppe spucken kann ihnen auch keiner. Mehrere Stränge ziehen in die gleiche Richtung also wird es geMACHT.

      Alles andere: Bullshit. Menschenleben interessieren hier ebensowenig wie im Kosovo, Vietnam oder Afghanistan - Version CCCP oder USA oder England, sucht euch eine aus.

      Wie man mit einem halbfaschistischem Politlemming wie hk diese Themen diskutieren kann ist mir unverständlich. Sein Argument "Unterstützung eines diktatorischen Regimes" läßt sich einfach umdrehen "Beihilfe zum Völkermord". Sein duktus des Recht des stärkeren ist zum kot..., mit diesen Argumenten läßt sich auch der WTC Anschlag begründen. Irgendeinen unter den 50.000 Angestellten wirst du schon finden der es verdient hat. Das er nicht da war als es krachte, Pech , der Rest collateral damage = Begleitschaden.

      atdt

      nach Diktat verreist
      Avatar
      schrieb am 09.03.03 17:07:30
      Beitrag Nr. 2.877 ()
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 12:54:08
      Beitrag Nr. 2.878 ()
      > Ich wuerde hier gern mit Substatz diskutieren und sachlich darlegen ...

      Das Fleisch willig, allein der Geist schwach?

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 13:20:13
      Beitrag Nr. 2.879 ()
      nachdem wir uns hier geschlagene 2870 Postings darüber gestritten haben, ob den Schulden wirklich Vermögen gegenübersteht oder ob es in anderen Ländern nicht genauso aussieht, möchte ich gerne auf #1 zurückkommen:

      Jürgen Probst

      Fehlentwicklungen einer Zinswirtschaft
      Ein Ausflug durch das Ausgeblendete


      Fehlentwicklungen gibt es viele. Wir brauchen bloß den Fernseher einzuschalten und schon werden wir mit ihnen überhäuft. Weshalb sollte zwischen vielen der bekannten Fehlentwicklungen und der Tatsache, daß Geld normalerweise gegen Zinsen verliehen wird, irgendein Zusammenhang bestehen?
      Schon bei einer ersten Gegenüberstellung einiger wirtschaftlicher Zahlen zeigt sich, daß die finanziellen und zinsbedingten Größen dem Rest der Wirtschaft "davonlaufen", daß sie anscheinend über eine Eigendynamik verfügen, die nicht oder nur sehr begrenzt an äußere Verhältnisse gebunden ist. Der finanzielle Sektor koppelt sich immer weiter ab und startet schließlich durch. Bei einer etwas näheren Betrachtung zeigt sich aber auch, daß diese Entwicklung sehr wohl Auswirkungen in die andere Richtung hat. Die explodierenden Geldvermögen, Schulden und Zinslasten gehen nicht spurlos an der übrigen Gesellschaft vorüber, sondern hinterlassen Spuren, die normalerweise, man möchte sogar sagen: fast immer, unterschätzt werden. Verantwortlich für diese Eigendynamik ist ein kleiner, zuerst unscheinbarer Konstruktionsfehler in unserer Geldordnung, dessen Konsequenzen erst nach und nach offensichtlich werden.

      Der Sinn dieses Aufsatzes besteht darin, diesen Konstruktionsfehler zu entlarven und seine wichtigsten Auswirkungen darzustellen. Nicht zuletzt sollen Lösungsansätze aufgezeigt werden, die ebenfalls über viele konkrete Probleme hinaus gehen, obwohl sie relativ einfach durchzuführen wären.

      Das mag im Rahmen einer kleinen Broschüre sehr gewagt erscheinen, aber man muß beachten, daß es sich lediglich um so etwas ähnliches wie eine Zusammenfassung handelt, die die Literatur nicht ersetzen kann. Die meisten der hier vorgetragenen Gedanken wurden verschiedenen Quellen entnommen, zusammengetragen und auf das Wesentliche verkürzt. Ich möchte dem Leser damit eine kurze und bündige Übersicht geben und gleichzeitig die weitere Vertiefung anregen. Ein Anspruch auf Vollständigkeit schließt sich selbstredend aus; auch sollen die zahlreichen Zitate nicht den Eindruck erwecken, daß die jeweiligen Verfasser in allen Punkten einer Meinung sind, da viele Aspekte durchaus kontrovers behandelt werden könnten.

      Betrachten wir diese Broschüre also als einen kleinen "Ausflug" durch ein wichtiges, obgleich ausgeblendetes Thema, das leider von Tag zu Tag dringender wird.

      1 Ein ignoriertes Problem
      Bei den Beträgen, die in einem Zusammenhang mit der Verzinsung von Geldvermögen stehen, handelt es sich nicht um Peanuts. Es wird daher sinnvoll sein, mit einigen schlichten Fakten zu beginnen, um einen Überblick über die Größenordnungen und deren Relevanz zu bekommen.
      So betrug die Summe der Geldvermögen in der Bundesrepublik im Jahr 1995 satte 7703 Mrd. DM1, welche mit 365 Mrd. DM2 verzinst wurden. Demgegenüber standen 7694 Mrd. DM Schulden, die sich zu ungefähr zwei Drittel auf die Wirtschaft und zu einem knappen Drittel auf den Staat aufteilten. Die Konsumentenkredite betrugen lediglich 5% der Gesamtsumme. Die Zinslasten, die für die gesamten Schulden zu erbringen waren, beliefen sich auf 499 Mrd. DM.

      Diese Zinslasten waren 1995 vom Betrag her etwas mehr, als der gesamte Bundeshaushalt (493 Mrd.3) oder fast doppelt soviel, wie alle in der Bundesrepublik im gleichen Zeitraum gezahlten Krankenkassenbeiträge inklusive Arbeitgeberanteile (256 Mrd.4) oder auch 35 mal soviel (!), wie sämtliche in 1995 veranlagten Einkommenssteuern (14 Mrd.5). Die Zinslasten vergrößern sich dabei ständig; alleine die Zunahme seit 1990 betrug 164 Mrd. DM, wobei aber auch die Zunahme gewöhnlich ständig zunimmt6.

      Die Zinsen, die der eine oder die andere auf ihrem Sparbuch gutgeschrieben bekommt, kommen also genau genommen ebenso wenig von der Bank, wie der Kredit für die Eigentumswohnung. Die Geschäftsbanken sollten besser als eine Art von Vermittlungsagenturen verstanden werden, die für die Einlagen ihrer Gläubiger neue Schuldner suchen und den Gläubiger dabei die Risiken abnehmen. Die Risiken werden den Schuldnern als Zinsaufschlag in Rechnung gestellt. In der Bank verbleibt von dem Geld nur eine Barreserve und von den Zinsen nur die sogenannte Bankmarge, also die Differenz zwischen Schuld- und Guthabenzinsen.

      Angesichts dieser gewaltigen Finanzströme müßte man meinen, daß sich davon ganze Horden von Wirtschaftswissenschaftlern in einen Bann ziehen lassen und nun eifrig Analysen und Statistiken erstellen, um uns über die Ursachen dieser sonderbaren Entwicklung aufzuklären. Leider ist das nicht der Fall. Die Gründe für das Ausblenden dieser Angelegenheit bleiben weitgehend im Dunkeln und können nur zu Mutmaßungen veranlassen. Ein Grund könnte z.B. darin liegen, daß es sich bei den Zinsen "nur" um eine Umverteilung handelt, die keinen (direkten) Einfluß auf das Bruttosozialprodukt (BSP) oder das Volkseinkommen hat. Es wird sogar immer wieder von Volkswirten argumentiert, daß die oben angeführten Größen völlig absurd sein müssen, da sie in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) nicht zu finden sind7. Dort dürfen sie freilich auch nicht zu finden sein, da die VGR nur das BSP aufgliedert und die Zinsen deshalb bei der Erstellung der VGR heraus gerechnet werden8.

      . . .


      http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/probst/
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 17:35:14
      Beitrag Nr. 2.880 ()
      @ helmi


      Ich weiß, alles reine Näshstenliebe, gell ?


      ---------

      IRAK-WIEDERAUFBAU

      US-Konzerne wetteifern um Multi-Millionen-Deal

      Die US-Regierung geht offenbar davon aus, dass ein Krieg im Irak immense Schäden anrichten wird: Schon jetzt schreibt sie Aufträge für den Wiederaufbau aus, ihr Gesamtwert ist rekordverdächtig. Unter den möglichen Profiteuren: die Ex-Firma des Vizepräsidenten.


      AP

      Zerstörte Brücke über dem Tigris im Jahr 1991: Die ersten Gebote für den 900-Millionen-Aufrag wurden bereits abgegeben


      Washington/New York - Während es offiziell in Washington heißt, die Entscheidung für den Krieg sei noch nicht gefallen, wird offenbar gleichzeitig mit Hochdruck an Plänen für den Wiederaufbau gearbeitet. Nach Informationen des "Wall Street Journal" hat die US-Entwicklungsbehörde USAID bereits einen Auftrag für die Erneuerung der irakischen Infrastruktur nach dem Krieg ausgeschrieben.
      Die Ausschreibung sei als "dringend" klassifiziert, der Zuschlag könne schon bald erteilt werden. Dem Bericht zufolge wird der Gewinner bis zu 900 Millionen Dollar für seine Dienste erhalten. Beim Wiederaufbau des Iraks könnte es sich um das größte Programm dieser Art seit der Instandsetzung der deutschen und der japanischen Infrastruktur nach dem Zweiten Weltkrieg handeln.

      Immer wieder Halliburton

      Laut Bericht der Zeitung hat USAID ihre Auftragsbeschreibung in einem 13-seitigen Dokument festgehalten, das an ausgewählte politische Adressen in Washington und mindestens fünf Firmen verteilt worden sei. Es sei auch der Zeitung zugespielt worden.


      AP

      Vizepräsident Cheney: Regierung in Erklärungsnöten


      Zu den Firmen, die um den Auftrag wetteifern, gehören laut Bericht Bechtel, Parsons und Fluor aus Kalifornien, Louis Berger aus New Jersey sowie Halliburton aus Texas. Der Zeitung zufolge haben diese Konzerne bereits Angebote eingereicht oder stehen unmittelbar davor. Sprecher von Bechtel und Parsons bestätigten dem Blatt, dass sie an der Ausschreibung teil nehmen wollten. Vertreter der anderen drei Unternehmen hätten eine Stellungnahme abgelehnt.

      Die Ausschreibung sieht laut "Journal" vor, dass der Gewinner der Ausschreibung innerhalb von sechs Monaten anspruchsvolle Wiederaufbauarbeiten vollbringen soll.


      2400 Kilometer ökonomisch wichtiger Straßen sollen erneut für den Verkehr mit Nicht-Gelände-Fahrzeugen zugänglich gemacht werden.
      Binnen zweier Monate sollen 550 Strom-Notgeneratoren im Irak aufgestellt werden, in einem halben Jahr müssten 15 Prozent des Hochspannungsstromnetzes wiederhergesellt sein.
      Die Hälfte der irakischen Bevölkerung - 13 Millionen Menschen - soll nach Ablauf der sechs Monate wieder Zugang zu elementaren Gesundheitsdiensten haben. Dazu gehöre, dass in jeder Großstadt zumindest ein Krankenhaus voll wiederhergestellt sei.
      Mehrere tausend Schulen sollen renoviert,
      12.500 Schulen sollen mit Büchern versorgt,
      5000 Häuser sollen wiederhergestellt werden. Im Rahmen des "Slum-Veredelungsprogramms" müssten laut Auftragsbeschreibung zudem weitere 3000 Wohnhäuser renoviert werden.
      Die US-Regierung will den Kongress anscheinend schon bald bitten, Mittel für den Irak-Wiederaufbau bereitzustellen. Dabei verfolgt die Administration laut "Journal" weitaus ehrgeizigere Ziele als noch beim Wiederaufbau Afghanistans. Die Summe der bereitgestellten Mittel solle allein im ersten Jahr doppelt so hoch sein wie beim afghanischen Wiederaufbau. Zugleich sei der Zeitplan sehr ambitioniert. Das gesamte Projekt solle nach 18 Monaten abgeschlossen sein.

      "So etwas noch nie versucht"

      Ein Sprecher von USAID habe auf Anfrage gesagt: "Wir haben noch nie versucht, ein Vorhaben dieser Größenordnung durchzuführen". Weitere Erläuterungen habe der Sprecher aber nicht geben wollen, so das "Journal". Der Wiederaufbau der Straßen und Schulen solle gleichzeitig mit den humanitären Hilfsbemühungen anlaufen, dieser Ablauf sei ungewöhnlich.


      AP

      Feuer der Flugabwehr in Bagdad: Die US-Regierung erwartet offenbar beträchtliche Schäden


      Interpretationssache ist, warum die US-Regierung offenbar derart aufs Tempo drücken möchte. Einerseits ist möglich, dass sie sich bemüht, so ihren Kritikern die Munition zu nehmen. Wenn der Irak schnellstens wieder aufgebaut wird, könnte dies die antiamerikanische Stimmung im Land und in der gesamten arabischen Welt mindern, Amerika könnte als Befreier erscheinen. Andererseits ist das ökonomische Potenzial des Irak schon auf Grund seines Ölreichtums beträchtlich größer als das Afghanistans. Amerika könnte also auch an einer möglichst schnellen Erschließung der Ressourcen gelegen sein.

      Zugriff auf Geheimmaterial

      Nach dem derzeitigen Wissensstand sieht es so aus, als würde der Wiederaufbau fest in der Hand amerikanischer Firmen bleiben. Möglich ist aber, dass ausländische Konzerne zumindest als Subunternehmer ins Spiel kommen und für die US-Konsortialführer Aufträge erledigen. Den Amerikanern geht es offenbar auch darum, Geheimdienstmaterial zu schützen. Alle der fünf genannten Konzerne, die an der Ausschreibung teilnehmen sollen, hätten schon im Rahmen der Ausschreibung Zugriff auf bestimmte geschützte Informationen erhalten, schreibt das "Journal".


      DPA

      Brennende Ölquellen in Kuweit 1991: Das Pentagon bereitet sich bereits auf eine Neuauflage des Infernos vor


      Die Summe, die insgesamt in den Wiederaufbau investiert wird, dürfte die genannten 900 Millionen beträchtlich übersteigen. Denn neben dem Infrastruktur-Aufrag sollten weitere Aufträge für die Erneuerung der Häfen, der Flughäfen und der Kliniken vergeben werden. Auch hier seien die Ausschreibungen schon im Gange.

      Erster Zuschlag für Cheney Inc.

      Wenn der 900-Milllionen-Kontrakt an den Industriedienstleister Halliburton vergeben wird, dürfte dies die US-Regierung in einige Erklärungsnot stürzen. Der jetzige US-Vizepräsidenten Dick Cheney amtierte bis 2000 als CEO des in Texas beheimateten Konzerns, der sich vor allem im Erdölgeschäft betätigt. Cheney fungierte im Kabinett George Bush Seniors als Verteidigungsminister und lenkte in dieser Rolle den ersten Angriff der USA auf den Irak. Bevor er an der Seite George W. Bushs in den Wahlkampf zog, hat Cheney sein Amt bei Halliburton allerdings abgegeben und sämtliche Aktien verkauft.

      So oder so dürfte Halliburton nach einem Irak-Krieg eine wichtige Rolle spielen. Einen Auftrag, in diesem Fall von Cheneys Ex-Ministerium vergeben, hat der Konzern bereits ergattert: Falls während eines Krieges Brände an den Ölförderanlagen ausbrechen, wird die Halliburton-Tochter Kellog Brown & Root die Löscharbeiten koordinieren.



      IN SPIEGEL ONLINE

      · Ölbrand-Löscher aus Texas: Bereit zum Feuerkampf im Irak (07.03.2003)

      · Dick Cheney: Der politische Unternehmer (Archiv) [€] (19.06.2002)







      DRUCKVERSION
      ARTIKEL VERSENDEN
      LESERBRIEF SCHREIBEN



      © SPIEGEL ONLINE 2003
      Alle Rechte vorbehalten
      Vervielfältigung nur mit Genehmigung der SPIEGELnet AG




      ---------


      B.
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 18:14:01
      Beitrag Nr. 2.881 ()
      Gerhoch Reisegger

      Die wahren Ursachen des drohenden Irak-Krieges


      “Wenn eine Lüge nur groß genug ist und ständig wiederholt wird, werden sie die Menschen schließlich glauben.“


      In den US-Medien wird der wahre Grund des geplanten Irak-Krieges gänzlich verschwiegen: es geht um die Währung im Öl-Geschäft. Die US-Regierung will um jeden Preis verhindern, daß andere OPEC-Länder dem Beispiel des Irak folgen und den Euro als Standard einführen. Dies würde das Ende der US-Vorherrschaft bedeuten. Da der Irak über die zweitgrößten Ölreserven verfügt,






      wollen die USA aus strategischen Gründen sich in den Besitz dieser Ölvorkommen setzen, damit das OPEC-Kartell mit einer sehr stark hochgefahrenen Ölförderung im Irak gebrochen werden kann. Jede andere Lösung würde die US-Wirtschaft massiv gefährden, da sie allein auf der Vorherrschaft des Dollars als Reserve-Währung beruht, mit der die USA faktisch ihren ungeheuren Öl-Hunger gratis stillten: das Privileg der USA seit 1945 besteht ja darin, daß sie „Dollar produzieren“ – eben „fiat-money“* – und der Rest der Welt Güter, die gegen diese „Petro-Dollar“ getauscht werden.

      Inzwischen muß ja aufgefallen sein, daß es keine internationale Unterstützung für den Sturz Saddam Husseins gibt. Auch die ständigen Wiederholungen der USA werden nicht mehr ernst genommen, daß “Saddam die Welt täusche”, obwohl er bisher alle UN-Forderungen zu erfüllen bereit war, und die Tatsache, daß 300 Waffeninspektoren nichts fanden, was irgendwie mit den behaupteten „Massenvernichtungs-Waffen“ (MVW) zu tun hätte. Trotz aller Rhetorik konnte Bush bzw. sein CIA die Welt auch nicht überzeugen, daß Saddam Hussein und Al Qaeda etwas miteinander zu tun haben. – Warum wohl?

      Weil der einzige Grund Saddam zu stürzen seine Entscheidung vom November 2000 ist, statt Dollar in Zukunft Euro zu nehmen. Damit hatte er sein Schicksal besiegelt. Bush – als der Öl-Industrie verpflichtet – hat sozusagen deren geo-strategische Sicht[1] bezüglich des Öls, womit ein „fabrizierter“ zweiter Golfkrieg seither in der Luft liegt, darüber hinaus droht der ohnedies schwerstens angeschlagenen US-Wirtschaft der tödliche Stoß, wenn der Euro zur Öl-Währung avancieren sollte. Daß der Irak auch seine 10 Mrd.$ Reserven bei der UNO (vom Programm „Öl-für-Nahrung“) in Euro umwandelte, war eine Draufgabe. In diesem Krieg geht es eben nicht um Saddam oder MVW, sondern auch darum, die OPEC einzuschüchtern (auch den anderen Regierungen könnte das Schicksal Saddams drohen) bzw. direkt zu hindern, dem Beispiel des Iraks zu folgen. Dieser hatte sich zum Euro entschlossen, als er bei 80 Cents lag, um wie viel eher liegt ein Umstieg nahe, nachdem der Dollar an die 20% seines Wertes gegenüber dem Euro seit Ende 2002 einbüßte?[2]

      Was wäre wenn … die OPEC plötzlich – statt geordnet (d.h. schrittweise) - auf Euro umstiege? – Nun, alle Öl-verbrauchenden Staaten und deren Zentralbanken müßten die „Währungs-Reserven“ von Dollar auf Euro umstellen. Der Dollar würde sofort bis zur Hälfte seines Wertes verlieren – mit den entsprechenden Folgen (u.a. ungeheurer Inflation) für die US-Wirtschaft, die ein derartiger Zusammenbruch der Währung nach sich zöge. Eine Flucht aller ausländischen Anlagen aus dem Dollar – den Aktien und Dollar-bezogenen Wertpapieren – würde einen Sturm auf die Banken wie in den 30-er Jahren auslösen, das Außenhandelsdefizit wäre nicht mehr aufrechtzuerhalten und der Staatshaushalt würde faktisch bankrott sein, usw. Die Krise Rußlands, Lateinamerikas, mit einem Wort der „Dritten Welt“, das Schicksal der Ersten[3].

      Vor dem Öl-Problem, das weit über den Irak hinausgeht – und Iran, Saudis, Venezuela inkludiert - und der Aufrechterhaltung des Reserve-Währungs-Status des Dollars ist wohl alles andere nebensächlich. Die Gefahr für den Dollar ist so groß, daß selbst kurzfristige Probleme für die US-Wirtschaft – ein Euphemismus angesichts der Lage - in Kauf genommen werden, um den drohenden Crash des Dollars abzuwenden, der mit einem Umstieg der OPEC auf Euros unvermeidlich wäre. Die Rolle Rußlands, Indiens, Chinas im „Großen Spiel“ scheint klar zu sein, wie ja mit dem Ausbau der „Landbrücken“ hinreichend gezeigt wurde.




      DOW-Nasdaq-Crash

      Die Kurven zeigen den Kurssturz 1929, wobei der DOW (schwarz) 89% seines Wertes verlor, der etwa dem Verlauf des Nasdaq (blau) in 2000 (Verlust ca. 70% seines Wertes) entspricht. Der DOW (violett) ist hier immer noch nahe den historischen Höchstständen; heute (2/2003) erst ca. minus 30% abgebaut. Damit scheint immer noch ein 30 – 50% Minus-Potential möglich, wenn sich 1929 wiederholt.


      Bisher beherrschten die USA die anderen Länder durch ihre Währung, sie monopolisieren den Welthandel. Man kann darauf wetten, daß der „Militärisch-industrielle Komplex“ der USA die bisherigen Abweichungen vom „Pfad der Tugend“ wieder rückgängig machen wird / will: zurück zum Dollar. – Wenn ...

      Eine weitere in US-Medien nicht kolportierte Geschichte über die „Achse des Bösen“ ist der Umstand, daß auch der Iran daran denkt, Öl gegen Euros zu verkaufen[4]. Die Iranische Zentralbank ist dafür, überhaupt jetzt, wo der Euro stärker geworden ist. Im Jahr 2002 hat sie übrigens den Großteil ihrer Reserven in Euros umgetauscht[5]. Das ist ein starkes Indiz für den Wechsel zum Euro als Öl-Währung[6]. Wen wundert es also, daß der Iran das nächste Ziel in „Kriege gegen den Terror“ ist?

      Venezuela, viertgrößter Öl-Produzent und ebenfalls OPEC-Mitglied, könnte dem Beispiel Iraks folgen. Hugo Chavez hatte auch bereits begonnen, Bartergeschäfte mit den Nachländern zu schließen, Öl gegen dringend benötigte Güter, wobei der (dem Lande mangelnde) Dollar aus dem Transaktions-Zyklus effektiv ausgeschaltet wurde. Auch er braucht sich keine Sorgen machen, daß die US-Regierung weiter gegen ihn konspirieren wird. Wegen der laufenden Ereignisse hatte Bush ohnehin schon im April 2002 den gescheiterten Militär-Putsch gutgeheißen, bei dem gewiß die CIA aktiv als Drahtzieher beteiligt war.[7] Aber das könnte Venezuela schneller dazu bringen, auf Euro umzusteigen – und damit gerade das bewirken, was die USA am meisten zu verhindern trachteten.

      Alarmierend und in den US-Medien ebenfalls völlig totgeschwiegen sind die Umschichtungen – vom Dollar zum Euro - bei den Währungsreserven ausländischer Regierungen: China, Venezuela, wie erwähnt Iran und einige andere OPEC-Länder und kürzlich auch Rußland![8]

      Nord-Korea entschied sich ebenfalls am 7. Dezember 2002, offiziell anstelle des Dollars den Euro als Handelswährung einzuführen[9]. Neben gewiß politischen Ursachen dürfte dies auf das US-Öl-Embargo zurückzuführen sein, welches das Land hart getroffen hat. Man erhofft sich vielleicht einen „Handel“ mit den USA: wieder die benötigten Güter zu bekommen, wenn man die jüngsten Entscheide zurücknähme. (Was das Atomprogramm Nord-Koreas betrifft, erwies sich damit einmal mehr die amerikanische Verlogenheit in Bezug auf die MVW-Vorwürfe an den Irak.)

      Javad Yarjani, Chef des Öl-Markt-Analyse-Departments der OPEC, hielt im April 2002 in Spanien eine sehr beachtete Rede[10]. Sie setzte sich mit der Frage der Öl-Währung der OPEC in Bezug auf Dollar und Euro auseinander. (Auch diese Rede wurde in den US-Medien zensuriert.)

      Er erwähnt u.a.:

      „In den späten 90-ern gehen mehr als 4/5 der Währungstransaktionen und die Hälfte der Welt-Exporte auf Dollar-Rechung. Daneben stellt die US-Währung 2/3 der offiziellen Welt-Währungsreserven. Die Abhängigkeit der Welt vom US-Dollar für ihren Handel sah die Länder an Dollarreserven gefesselt, die völlig außerhalb jedes Verhältnisses zu Amerikas Anteil an der Weltproduktion stehen. Der Anteil des Dollars am Welthandel ist viel höher, als der Anteil des US-Welthandels. ... Die Euro-Zone hat einen größeren Anteil am Welthandel als die USA, und während die USA ein riesiges Außenhandelsdefizit haben, hat die Euro-Zone eine ausgeglichene Position. ... Im übrigen ist zu bemerken, daß die Euro-Zone auch ein viel größerer Öl- und Ölprodukte-Importeur als die USA ist.“ ... „Kurzfristig werden die Mitgliedsländer der OPEC weiterhin Dollarzahlungen akzeptieren. Die OPEC wird aber die Möglichkeit einer Fakturierung und Bezahlung in Euro in Zukunft nicht ausschließen. ... Sollte der Euro die Stärke des Dollars herausfordern, was im wesentlichen bedeutete, ihn als Zahlungsstandard für Öl-Rechungen mit einzubeziehen, dann könnte dies bedeuten, daß ein System entstünde, das langfristig vielen Ländern dient. Mit einer erweiterten europäischen Integration und einer starken europäischen Wirtschaft könnte dies vielleicht Realität werden.“ ...

      Diese grundlegende Rede und die kommende EU-Erweiterung im Jahr 2004 – 450 Millionen Menschen und ein BIP von ca. 9,5 Billionen – könnte ein Anstoß für die OPEC sein auf den Euro umzusteigen. Hier ist aber noch nicht einmal das Potential von England, Norwegen, Dänemark und Schweden als Mitglieder der Währungs-Union inkludiert, die sie ja derzeit noch nicht sind. Seit April – als diese Rede gehalten wurde – hat sich die Dollar-Euro Relation umgekehrt, und wie es aussieht, wird der Dollar weiter fallen.

      Sollte sich Norwegen entschließen, sein Brent-Öl in Euros zu fakturieren und England tatsächlich den Euro einführen, wären dies die Wendepunkte für die OPEC, ebenfalls zum Euro zu wechseln. Für Norwegen könnte das schwedische Votum einen Vorbildcharakter haben, dem sich Dänemark nicht entziehen würde. Der springende Punkt ist also – wieder einmal – England, ob der Euro international Reserve-Währung werden könnte. Nichtsdestoweniger ist einiges in Bewegung, was der Dominanz des Dollars entgegenwirkt. Bereits Mitte des Jahrzehnts könnte die OPEC so weit sein zu wechseln.

      Dies würde die US-Wirtschaft hart – um nicht zu sagen: tödlich - treffen, da sie auf´s Engste mit der Rolle des Dollars als Reserve-Währung verbunden ist. Insbesondere dann, wenn sie nicht endlich ihre strukturellen Anpassungen macht, wofür die Zeit und Umstände inzwischen eigentlich zu knapp bemessen erscheinen. Das Ergebnis eines Zusammenbruchs des Dollars würde schließlich bewirken, daß die USA und die EU die Rollen in der Welt-Wirtschaft tauschen, was wohl nicht im Sinne der USA ist. – So könnte die massive US-Drohung mit der militärischen Macht die Ereignisse in den OPEC-Staaten doch eher bestimmen.

      Es ist aber so, daß die egoistische US-Politik - "America first" -, die Mißachtung von Völkerrechts-Verträgen, der aggressive Militarismus, den Bogen überspannt haben. Die offene Kriegshetze von Bush hat die USA gezeigt, wie sie tatsächlich sind: Kriegstreiber seit eh und je, die sich nun erklärterweise auch nicht mehr um eine Zustimmung des UN-Sicherheitsrats kümmern und nach eigenem Gutdünken losschlagen.

      Das Ende der US-Vorherrschaft wird aber schließlich kommen. Mit dem Militär alleine ist sie nicht aufrechtzuerhalten. Im Gegenteil, dies ist das Zeichen der Schwäche und des Niederganges. Der französische Historiker Emmanuel Todd, der den Untergang des sowjetischen Imperiums 1976 voraussagte hat dies in ähnlicher Weise für das amerikanische getan. Hauptgründe werden also – aus oben Gesagtem – sein: ein zu hoher Ölpreis und eine starke Abwertung des Dollars.

      Außer den bereits erwähnten politischen Risiken, bedeutet insbesondere die angeschlagene Wirtschaft Japans eine große Gefahr. Japan könnte – wegen eines Krieges – einen über längere Zeit anhaltenden höheren Ölpreis (45$/barrel) nicht verkraften. Würden Banken krachen, und wegen ihrer außerordentlichen (100%-igen) Abhängigkeit vom Öl die Wirtschaft zusammenbrechen, hätte dies eine Kettenreaktion in Südostasien und in weiterer Folge in Europa und Rußland zur Folge. Und das würde die USA in derselben Weise treffen.

      Wie sind einige der Rahmenbedingungen?

      Der US-"war on terrorism" hat, soweit man sieht, bereits jetzt riesige Defizite zur Folge – und dazu ein historisch höchstes Handelsbilanz-Defizit.


      Viele Entwicklungsländer folgen dem Beispiel Venezuelas und Chinas (und anderer Länder), ihre Dollar-Währungsreserven gegen Euros (und Gold) zu tauschen.


      Die OPEC könnte auf Euro umsteigen – oder eine eigene Öl-gedeckte Währung schaffen. Die anderen Aktivitäten in der islamischen Welt bezüglich eines Gold-Dinars – von Malaysias Premier Mahathir sehr gefördert - sind noch nicht einmal ausgelotet.


      Entwicklungsländer mit geringen Dollar-Reserven beginnen ihren Handel auf Barter-Geschäfte umzustellen, indem sie mit Computer-unterstützten Tauschgeschäften ihre unterbewerteten Grundstoffe handeln (Venezuelas Präsident Chavez hat dreizehn solcher Öl-Barter-Verträge geschlossen).


      Die USA könnten nicht länger ihr Handels-Defizit (5% vom BIP) finanzieren und auch den angeblichen, weltweiten Krieg ohne Ende „gegen den Terror“ nicht fortsetzen.

      Über die Probleme der US-Wirtschaft haben wir schon so viel gesagt, daß es hier nicht nötig ist darauf nochmals einzugehen.

      Was die (US-)Eliten ja verstehen, aber sonst nicht allgemein bekannt sein dürfte, ist der Umstand, daß die Stärke des Dollars per se nicht auf der Leistung der US-Volkswirtschaft beruht. In Wahrheit beruht sie seit 1945 auf dem Privileg, internationale Reserve-Währung zu sein - und als fiat-Währung für die weltweiten Öl-Transaktionen (Petro-Dollar) verwendet zu werden. Die USA drucken Hunderte Milliarden dieser fiat-Petro-Dollar, die dann von den Nationalstaaten zum Kauf von Öl/Energie bei den OPEC-Produzenten (mit Ausnahme des Irak und einiger noch zaghafter Versuche Venezuelas und demnächst wohl des Iran) verwendet werden. Diese Petro-Dollar werden dann von der OPEC zurück in die USA über Treasury-Bills oder andere Dollar-bezogene Werte wie US-Aktien, Immobilien, etc. rezykliert. Dieses Rezyklieren der Petro-Dollars ist der Preis, den die Ölproduzenten zu bezahlen und den sich die USA für ihre bisherige Duldung des OPEC-Kartells ausbedungen haben.

      Der Dollar war und ist das globale Instrument der USA schlechthin, und nur der USA[11], die per „fiat!“ produzieren konnten. Der Dollar, eine fiat-Währung, ist trotz des US-Handelsbilanz-Rekorddefizits und der gigantischen Schulden (die USA sind die am meisten verschuldete Nation) auf einem 16-jährigem Hoch. Der Welthandel ist also ein Spiel, bei dem die USA Dollars „produzieren" und der Rest der Welt erzeugt Güter, - die man mit dem Dollar kaufen kann!


      Dollar-Hegemonie

      Per definitionem müssen die Dollar-Reserven in US-Anlagen investiert werden, womit ein Überschuß im Kapital-Verkehr für die US-Wirtschaft entsteht. Sogar nach einem Jahr scharfer Korrekturen sind die US-Aktien immer noch auf einen 25-Jahres-Hoch, wobei sie mit einer Prämie von 56% im Vergleich zu aufstrebenden Märkten gehandelt werden. Der Überschuß der US-Kapital-Bilanz (von ausländischen Investitionen) finanziert damit das Defizit der Handelsseite. Darüber hinaus ist jeder in Dollar geführte Wert, unabhängig von seiner Lokation, effektiv ein US-Wert. Wenn Öl also aufgrund der staatlichen Aktionen in Dollar gehandelt wird, und der Dollar ein fiat-Geld ist, besitzen die USA effektiv die Welt-Ölvorräte zu ihrer freien Verfügung. Und je mehr die USA „greenbacks“ (Dollar) produzieren, umso höher steigt der Preis für US-Werte. Somit bedeutet eine Politik des starken Dollars in doppelter Weise für die USA einen Gewinn.

      Diese gegenwärtige ungerechte Situation mit der US-Wirtschaft ist aber nur so lange aufrechtzuerhalten, als:

      die Völker das nötige Öl und andere Lebensnotwendigkeiten weiter auf Dollarbasis nachfragen und bezahlen,


      die fiat-Reserve-Währung für weltweite Öl-Geschäfte der Dollar – und nur der Dollar - bleibt.

      Die Einführung des Euro ist aber ein neuer wesentlicher Faktor, und er erscheint als die hauptsächlichste Bedrohung der wirtschaftlichen US-Hegemonie.

      Angesichts dieser Lage wird Amerika den Irak-Krieg führen, Saddam stürzen und dann eine gigantische Ausweitung der irakischen Ölproduktion beginnen, um den Ölpreis nach unten zu drücken, womit man das OPEC-Kartell zu zerstören hofft - und damit die Möglichkeit das Ölgeschäft auf Euros umzustellen unterbindet. Darum geht es also beim „Kriege gegen den Terrorismus“. Wie das inszeniert wird ist auch klar: die USA sagten es ja bereits. Eine US-Militärregierung im eroberten Irak wird dies sicherstellen und als erstes den Irak wieder zum Dollar zurückführen. Dann kann eine Marionetten-Regierung wie in Afghanistan „regieren“. Selbstverständlich werden die Ölfelder vom Militär „geschützt“, damit die Bush-Junta die Förderung bis zur fünffachen der heutigen hochfahren kann, womit alle OPEC-Länderquoten (für den Irak insgesamt 2 Millionen Fässer pro Tag) gesprengt würden. (Wer würde – und könnte aus wirtschaftlichen Gründen - freiwillig seine Quote reduzieren?)

      Während des Programmes „Öl-für-Nahrungsmittel“ hat der Irak in 5 Jahren für 60 Mrd.$ Öl verkauft, das sind weniger als 1 Mio. Faß/Tag. Nach entsprechenden Investitionen in die Förderanlagen könnte das auf 7 Mio. pro Tag (2,5 Billionen barrel/Jahr) gesteigert werden. Bei einer Weltproduktion von 75 Millionen/Tag und OPEC 25 Mio./Tag ist klar, daß dies die OPEC vernichten, und weiters daß der Ölpreis auf vielleicht 10$/b. sinken würde, Damit sparten sich die Öl-importierenden Länder 375 Mrd.$ pro Jahr bei ihrer Ölrechnung.

      So heißt es auch: "The Iraq war is not a moneymaker. But it could be an OPEC breaker." (Der Irak-Krieg ist kein Geschäft, aber der Zerstörer der OPEC.)

      Diese Überlegungen werden natürlich auch von den Betroffenen angestellt. Was die USA betrifft, so wäre in diesem gefährlichen Spiel das die „beste Möglichkeit“, die dabei herauskommen könnte, wenn alles glatt liefe. Ob aber die OPEC tatenlos zusieht, wenn die USA das irakische Öl auf Teufel-komm-raus zu fördern planen, was ihrem Selbstmord gleichkäme, ist mehr als fraglich. Daß dies nicht der Fall sein dürfte, zeigen auch die weltweiten Widerstände gegen das US-Vorgehen (wobei den Menschen in den Massendemonstrationen diese Zusammenhänge kaum bewußt sind), die praktisch die politischen Initiativen bis hin zu den Erpressungsversuchen der USA de facto scheitern ließen.

      Die OPEC wird also aus Selbsterhaltungsgründen das Öl auf Euros umstellen. Diese Entscheidung wäre das Ende der US-Dollar-Hegemonie, - und das Ende des Supermacht-Status.

      Der Economist schrieb vor einem Jahr vom Paradox der amerikanischen Macht[12], die zwar auf lange Sicht nicht ernsthaft gefährdet werden könne, aber vor Herausforderungen stünde, die es geraten erscheinen ließen, „Koalitionen“ mit anderen Staaten einzugehen, um nicht mit bloßer Gewalt, sondern mit „soft power“ die Welt dazu zu bringen, das zu tun, was Amerikas Wille ist. Die Argumentation ist eine Mischung aus Wahrheit und Desinformation, Analyse und Drohung.

      Interessant ist aber die Betrachtung der „drei Arten der Macht“. Es sind dies:

      die militärische Ebene,


      die wirtschaftliche und


      die „transnationalen Beziehungen jenseits der Kontrolle der Regierungen[13]“

      Das ist gewiß richtig, aber doch kaum neu, denn Carl Clausewitz oder Sun-Tsu im frühen China, haben wohl ihre Beurteilung der Lage nicht bloß auf die zahlenmäßige Stärke der Streitkräfte ausgerichtet, und schon die Feststellung Clausewitz´, daß der Krieg die Fortsetzung der Politik unter Beimischung anderer – militärischer – Mittel sei, zeigt dies deutlich.

      Nye sieht die militärische Macht der USA als „unipolar“ an; sie allein sind in der Lage, atomare und konventionelle Streitkräfte weltweit zu „projizieren“, d.h. damit zu drohen – und Krieg zu führen. Das mag heute so erscheinen, aber noch funktioniert die „Rote Armee“ mit ihren Atomraketen, und China ist einfach zu groß, als daß es von der US-Militärmacht besiegt werden könnte. Die diesbezügliche Ungewißheit liegt wohl darin, daß sowohl Rußland als auch China, als Kulturvölker, es kaum auf eine Probe auf´s Exempel ankommen lassen; womit die amerikanische Drohung[14] – noch – wirkt.

      Bei der zweiten Dimension, der wirtschaftlichen – räumt Nye ein, daß sie multipolar sei: Europa, Japan und die USA stünden für 2/3 der Welt-BIP. – Dies ist aber bereits eine verzerrte Sicht mit monetaristischen Größen und einem fiat-Geldsystem. Amerika ist wie wir gezeigt haben – entgegen der Darstellung Nyes – in Wahrheit bankrott. Es lebt von den nicht bezahlten Importen vom Rest der Welt. Obwohl hier „Multi-Polarität“ eingeräumt wird, ist Amerika gerade hier am tödlichsten bedroht.

      Die dritte Dimension, die transnationalen Beziehungen, sind ebenfalls ein eigener Fall. Die Rolle der Banken wird geradezu bescheiden neben Hacker und Internet gestellt. Sie ist aber überwältigend und in Quasi-Friedenszeiten das bevorzugte US-Kriegsmittel zur Destabilisierung fremder Länder. Hier erzählt Nye von einer „weitgestreuten Macht, und es hat keinen Sinn, hier überhaupt von Unipolarität, Multipolarität oder Hegemonie zu sprechen“. Nun, dieses Herunterspielen einer anonymen Macht (des Dollars), die natürlich eine eindeutige Adresse hat, gehört zu den Arkana der US-Politik. Wo man nicht weiß, wo oder von wem man angegriffen wird, ist die Gegenwehr schwierig, wenn nicht unmöglich. Aber hier spielen die USA, oder sollte man präziser sagen: die „Ostküste“, eine dominante Rolle. Sehen wir z.B. die Lage in Japan an. Um seine Finanz- und Schuldenprobleme zu lösen, müßte Japan nur etwa eine Billion Dollar (1.000 Mrd. $) an amerikanischen Werten – die es besitzt! - auflösen. Dies würde die USA in den Abgrund stürzen, – und daher machte auch der (inzwischen zurückgetretene) US-Finanzminister O´Neill klar, daß den Japanern diese Option nicht offensteht!

      Aber gerade diese Ebene funktioniert nur so lange als Machtfaktor, als der Rest der Welt sich die US-Regeln aufoktroyieren läßt: d.h. den Dollar als Reservewährung akzeptierte. Auch dann noch, als 1971 Nixon die Golddeckung des Dollars widerrief, und der Dollar seither nur noch Papiergeld der Art ist, wie es John Law auch zur Zeit der Französischen Revolution „erfand“, also legales Falschgeld ohne jegliche Deckung.

      Nyes spricht also sehr genau die Schlüsselbereiche an, vernebelt sie aber auch mit Desinformation. Er sagt uns, „daß die internationale finanzielle Stabilität von vitaler Bedeutung für das Wohlergehen der Amerikaner sei, aber die Vereinigten Staaten hier die Kooperation anderer benötige, um dies sicherzustellen.“ – Nur das ist nun zu Ende. Daher stürzt das Gebäude ein, dem eine seiner tragenden Säulen weggebrochen ist.

      Eines der kleinen schmutzigen Geheimnisse der „Weltordnung“ ist also, daß der „Rest der Welt“ die USA vom Thron stürzen könnte, wann immer man sich zum Sturz des Dollar-Standards entschlösse. Diesem Dilemma kommt Amerika in nächster Zukunft nicht mehr aus. Daß dies noch nicht in Gang gesetzt wurde, hängt mit den damit verbundenen tiefgreifenden Erschütterungen aller „westlichen“ Nationen zusammen, die sie fürchten. Das könnte sich aber ändern, je mehr sich die USA selbst als „super-rogue“ (größter Schurke) vor der ganzen Welt gebärden. Es könnte also gerade dazu kommen, was die USA mit ihrer Politik verhindern wollen.

      Japans Wirtschaft könnte bei einem Krieg – und zeitweilig hohen Ölpreisen – kippen, Iran, Venezuela und all die erwähnten anderen Länder könnten sich zum Euro als Handelswährung wenden, womit die OPEC-Entscheidung für den Euro als fiat-Währung (die auch der Euro ist!) nur beschleunigt würde. Darüber hinaus ist die US-Regierung in der konkreten Politik bei ihren Untugenden geblieben:

      massive Ausweitung des Defizits,


      Mangel an einer durchgreifenden Durchsetzung wirksamer Börsenaufsicht (SEC),


      gescheiterte Wirtschafts- und Steuerpolitik.

      Die Amerikaner haben davon kaum eine Ahnung, da dies aus den US-Massenmedien ausgeblendet wird. Sie werden – wie auch Europa – mit Konsum und Unterhaltung (panem et circenses) abgefüttert. Nur im Internet und „Samisdat“-Veröffentlichungen stehen noch „echte Informationen“.

      Résumé

      Es ist wahrscheinlich, daß jeder Versuch von OPEC-Staaten, zum Euro überzugehen – im Mittleren Osten oder Lateinamerika – von den USA mit offener militärischer Intervention oder verdeckter Geheimdienst-Operation bekämpft wird. Unter dem Vorwand des andauernden „Krieges gegen den Terror“ manipuliert die US-Regierung die Amerikaner – und über die US-beherrschten Medien – die ganze Welt, und täuscht sie über die wirtschaftlichen Gründe des drohenden Irak-Krieges. Dieser hat nichts mit irgend welchen Bedrohungen durch Saddam Husseins MVW-Programm zu tun. Es ist ausschließlich ein Krieg um die weitere Vorherrschaft des Dollars als Öl-Währung. Diese Situation ist nicht erst eine, die sich in den letzten Monaten entwickelt hätte, sondern stand schon vor dem Regierungsantritt Bushs – als Lobbyist der Öl-Konzerne – fest, wie auch die bankrotte Lage der USA schon lange so ist wie sie ist. Der 11. September war daher – wie viele dies klar erkannten – das „zweite Pearl Harbour“, mit dem die Kriegspropaganda angeworfen wurde.

      Die Auseinandersetzung des Dollars mit dem – von den USA eigentlich miterfundenen - Euro wird unvermeidlich sein. Damit wird zu den „Religions-“ und „ideologischen“ eine neue Kategorie von Kriegen kommen: Währungs-Kriege. Die hatte man ja noch nicht 1945 abgeschafft.
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 18:49:57
      Beitrag Nr. 2.882 ()
      @Banolo

      danke du hast mir die arbeit abgenommen:kiss:
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 18:52:54
      Beitrag Nr. 2.883 ()
      oh oh oh...


      Krieg liegt in der Luft.


      Das letzte Mal bei vergleichbarer Situation (IMO) folgte ein ganzes Jahrhundert der Wirren und Kriege, u.a. der Dreißigjährige Krieg.


      Nachzulesen in Karl Walker, die Geschichte des Geldes

      http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/walker/gdg.htm
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 19:47:08
      Beitrag Nr. 2.884 ()
      @sittin bull inv

      och je, überfordere unsere Geschichtskenntnisse mal nicht. Außerdem brauchen wir nicht so weit zurückzudenken. Die vergleichbare Situation war der Austritt des Dritten Reichs aus dem Völkerbund. Der war nämlich bei der Okkupation von Österreich, der Tschechei und dem Angriff auf Polen nur im Wege. Wenn die also tatsächlich völkerrechtswidrig angreifen, hätte das Kind endlich einen eindeutigen Namen. Nebenbei, interessant ist dann auch, daß Saddam Hussein in einer legitimen Notwehrsituation wäre und im Prinzip UN-Hilfe gegen die Aggressoren anfordern könnte.
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 19:52:53
      Beitrag Nr. 2.885 ()
      natürlich hat sich das Dutzende Male wiederholt!

      ;)





      Was ist mit unserer Wirtschaftsordnung?
      So wie wir jahrzehntelang die Begriffe Planwirtschaft und Sozialis-
      mus verwechselt oder als Einheit gesehen haben, so ist das auch
      bei Marktwirtschaft und Kapitalismus der Fall. Dabei haben beide
      Begriffe gar nichts miteinander zu tun.
      Marktwirtschaft ist eine Wirtschaftsordnung bei der - im Ge-
      gensatz zur Planwirtschaft - alle wirtschaftlichen Vorgänge, also
      Produktionen, Preise und Austauschbedingungen, von den Inter-
      essen der nachfragenden und anbietenden Menschen bestimmt
      werden. Marktwirtschaften sind also sich selbst steuernde Regel-
      kreise, die zum Ausgleich hintendieren. Sofern ein Mißbrauch
      durch Monopole sowie ungerechte Rahmenstrukturen durch den
      Staat unterbunden werden (siehe Geld- und Bodenordnung), stel-
      len Marktwirtschaften das gerechteste und effektivste System der
      Güterversorgung dar.
      Kapitalismus dagegen ist ein System, in dem die Interessen des
      Kapitals die Wirtschaft bestimmen. Alle Produktions- und Dienst-
      leistungen, so notwendig und sinnvoll sie auch sein mögen, kom-
      men immer nur zustande, wenn vorweg die Kapitalbelohnung
      (Zins/Rendite) abgesichert ist. Und da die Höhe der Belohnung
      vom Geldzins ausgeht und ein Fallen des Geldzinses durch Geld-
      verknappung verhindert wird, kann man den Zins als „legalisierte
      Schutzgelderpressung“ bezeichnen. Denn so wie die Mafia die
      Existenz der „Beschützten“ mit der Demolierung des Unterneh-
      mens bedroht, so das Kapital durch Entzug des Geldes. Auch die
      oft gebrauchten Begriffskombinationen „freie“ oder „soziale
      Marktwirtschaft“ sind ein Etikettenschwindel. Denn wirklich
      freie Märkte haben wir in unserer Zeit noch nirgendwo gehabt,
      sondern immer nur kapitalistisch und staatlich verfälschte. Und
      die sogenannte soziale Marktwirtschaft ist im wesentlichen nur der
      Versuch, die schlimmsten Auswirkungen des Kapitalismus durch
      staatlich organisierte Rücktransfers etwas abzumildern, was je-
      doch angesichts des Überwachstums der Kapitalansprüche immer
      weniger möglich ist.
      Der ebenfalls für unsere heutige Wirtschaft ab und zu benutzte
      Terminus „kapitalistische Marktwirtschaft“ ist ein totaler Wider-
      spruch in sich, da sich Märkte und Monopole (und das Geld ist
      heute das beherrschendste Monopol!) so wenig vertragen wie
      Feuer und Wasser.
      Solange wir also die Vorherrschaft des Geldes nicht überwin-
      den, können wir weder von einer freien noch von einer sozialen
      Marktwirtschaft reden. Und schon gar nicht kann eine solche vom
      Geldkapital beherrschte und mit zunehmenden Zinstransfers be-
      lastete Wirtschaft eine störungsfreie sein. Im Gegenteil: Sie muß
      aus Gründen einfacher mathematischer Gesetzmäßigkeiten in
      Selbstzerstörungen enden. Eine krisenfreie Marktwirtschaft ist
      darum ohne Korrektur der Fehlstrukturen unseres Geldsystems
      nicht erreichbar.
      Vielleicht ist die Zeit gekommen, sich zur Lösung der Probleme
      auch mit den Gedanken von Außenseitern zu befassen. Selbst der
      bereits zitierte Direktor der Pariser Rothschildbank, Esambert,
      beklagte die Ratlosigkeit der Ökonomen und der Finanzwirtschaft
      und erwartet eine Wende „nicht von Politikern und Bankern, son-
      dern von unabhängigen Geistern“, wie es in der Fernsehsendung
      hieß. Dabei sollte man sich auch der Vordenker von gestern erin-
      nern, von Proudhon über Gesell bis zu Keynes. Auch wenn hier
      sicher manches auf unsere Zeit bezogen umgedacht werden muß,
      enthält gerade das Hauptwerk des letztgenannten, die „Allge-
      meine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes“ aus
      dem Jahr 1936, in vieler Hinsicht interessante Lösungshinweise,
      wie die bereits zitierten Passagen im 32. Kapitel zeigen. Das trifft
      auch auf die in seinem Buch geäußerte Vermutung zu, „daß die
      Zukunft mehr vom Geist Gesells als von jenem von Marx lernen
      wird“. Gerade nach dem Scheitern des Marxschen Ansatzes sollte
      man diesen Spuren vielleicht einmal gründlicher nachgehen.


      http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/creutz/geldsyndrom/ka…
      Avatar
      schrieb am 10.03.03 22:35:00
      Beitrag Nr. 2.886 ()
      Die aktuelle Veschuldung der amerikanischen Konsumenten sollten bereits vergangenen Freitag bekanntgegeben werden.
      Nach DPA-AFX wurden bereits am 07.03.2003 ab 21:00
      -1,4 Mrd.USD nach vorherigen -4 Mrd.USD erwartet.
      Ich kann keine Informtionen zu dem Thema finden.
      Wer hat die Informationen ? ? ?
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 00:26:18
      Beitrag Nr. 2.887 ()
      Consumer credit
      2002 - Dec 1725.7
      2003 - Jan 1738.9 (+3.95% year/year)

      revolving
      2002 - Dec 712.9
      2003 - Jan 717.4 (+2.30% year/year)

      non-revolving
      2002 - Dec 1012.8
      2003 - Jan 1021.4 (+5.14% year/year)


      (Quelle: FRB, 7. Maerz 15:05 Uhr)
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 03:49:35
      Beitrag Nr. 2.888 ()
      Danke Helmut ! ! !
      warum hat FRB Informationen um 15:05, die erst um 21:00 vorliegen sollen und in keiner anderen Quelle bis heute verfügbar sind ? ? ?
      Ein Link wäre vertrauenswürdig ! ! !
      gruß
      kono
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 11:30:37
      Beitrag Nr. 2.889 ()
      >Erster Zuschlag für Cheney Inc.

      >Wenn der 900-Milllionen-Kontrakt an den Industriedienstleister Halliburton vergeben wird, dürfte dies die US-Regierung in einige Erklärungsnot stürzen. Der jetzige US-Vizepräsidenten Dick Cheney amtierte bis 2000 als CEO des in Texas beheimateten Konzerns, der sich vor allem im Erdölgeschäft betätigt. Cheney fungierte im Kabinett George Bush Seniors als Verteidigungsminister und lenkte in dieser Rolle den ersten Angriff der USA auf den Irak.


      Diese Methode ist altbekanntes demokratisches Prinzip aus Texas: "Gewinne die Wahl und bereichere Deine Spender. Dann wirst auch Du bereichert werden."
      Die Sache läuft natürlich nicht gut, Texas ist so `ne ziemlich Zitrone in den USA.

      Neu ist, dass das jetzt auf Bundesebene praktiziert wird.
      Und neu ist, dass wir an der Spitze eine Handvoll Dilettanten an der Arbeit sehen, die entsprechend null Erfolg aufweisen können.

      Innenpolitisch Null, wirtschaftlich ein Desaster, aussenpolitisch ein noch grösseres Desaster.

      Es geht ihnen ein wenig wie unserm helmi mit der gegenwärtigen Ökonomie: nichts vorhergesehen und auch hinterher einfach nix mitgekriegt von den äusserst interessanten Ereignissen dieser Jahre.

      Hier ein interessanter Text von ein weiteren Ami-General, der in der Gegenwart lebt:
      http://www.mideasti.org/html/zinnispeech.htm

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 14:08:25
      Beitrag Nr. 2.890 ()
      Geh nach Hause Tony, und mach daheim Krieg wennze unbedingt willst.

      Doch vorsicht die Alte zu verdreschen hilft auch nicht immer - keep cool .

      ---------



      BLAIR IN DER KRITIK

      "Tony, es ist Zeit für Dich zu gehen"

      Von Michael Sontheimer, London

      Wenn Tony Blair ohne Uno-Mandat in den Krieg gegen den Irak zieht, sind seine Tage als Premierminister gezählt. Immer mehr Labour-Politiker distanzieren sich von ihrem Parteichef und seiner engen Allianz mit George W. Bush. Der Abstieg des vor einem Jahr noch überaus populären Polit-Stars ist stetig und rätselhaft zugleich.


      DPA

      Tony Blair: Der Gegenwind nimmt zu


      London - Zuerst die gute Nachricht für Tony Blair: Er bekommt bald einen neuen Dienstwagen, eine drei Tonnen schwere gepanzerte Jaguar-Limousine im Wert von rund 300.000 Euro, die den Premierminister künftig auch vor Giftgasangriffen schützen wird.
      Die schlechte Nachricht: Das gepanzerte Gefährt und die Verdreifachung der Zahl seiner Bodyguards können ihn wohl vor Terror-Kommandos schützen, nicht aber vor seinen gefährlichsten Widersachern, den Kriegsgegnern in seiner eigenen Partei und im ganzen Land. Deren Zahl steigt täglich, und der Premier sieht sich mittlerweile in einen Zwei-Fronten-Krieg verstrickt, bei dem es um nichts Geringeres geht als sein politisches Überleben.

      Auf dem diplomatischen Parkett kämpfen Blair und seine Getreuen - die Washingtoner Falken im Nacken - mit immer schlechteren Aussichten um eine zweite Uno-Resolution. Gleichzeitig versucht der Premier die Meuterei unter seinen Parteifreunden, die mit der ersten Rücktrittsdrohung einer Ministerin nur einen vorläufigen Höhepunkt erreicht hat, wenigstens einzudämmen.


      Irak-Konflikt: Russland kündigt Veto im Sicherheitsrat an




      IN SPIEGEL ONLINE

      · Irak-Drohung: "Sie können Bagdad nicht einnehmen" (11.03.2003)

      · Blairs Warnung: "Lasst Saddam nicht davon kommen" (11.03.2003)

      · Chinesische Irak-Politik: Neue Resolution nicht nötig (11.03.2003)

      · Waffenarsenal: Blix äußert sich zu umstrittener Drohne (11.03.2003)

      · Irak: Alliierte Jets bombardieren Radaranlagen (11.03.2003)

      · US-Bombentest: Schwerer als Daisy Cutter (11.03.2003)

      · Veto-Drohungen: Bush und Blair müssen in die Verlängerung (10.03.2003)

      · Weltsicherheitsrat: Pakistan wechselt ins Friedenslager (10.03.2003)

      · Kritik an Irak-Politik: Carter straft Bush ab (10.03.2003)

      · Irak-Wiederaufbau: US-Konzerne wetteifern um Multi-Millionen-Deal (10.03.2003)

      · SPIEGEL Thema: Der Krieg der Diplomaten - hinter den Kulissen des Weltsicherheitsrates (09.03.2003)




      Doch seit auf dem Labour-Parteitag im September vergangenen Jahres eine kleine Gruppe von gut 30 Unterhausabgeordneten eine Diskussion über Blairs Strategie in der Irak-Krise erzwang, wächst der Widerstand gegen seine enge Allianz mit George W. Bush langsam, aber anscheinend unaufhaltsam. Im Oktober votierten 67 Labour-Abgeordnete gegen Blairs Kriegskurs, vor anderthalb Wochen waren es bereits 121 Abweichler. Falls Blair die britischen Truppen ohne Uno-Mandat in den Krieg schickt, rechnen die Anführer der Dissidenten mit der Unterstützung von mindestens 200 der insgesamt 411 Labour-Abgeordneten im Unterhaus.

      Tony Blair wäre dann bei der parlamentarischen Absegnung eines Angriffs im 659 Abgeordnete starken Unterhaus auf die Unterstützung der Konservativen angewiesen, die bisher seinen Kriegskurs mit großer Mehrheit mittragen. Doch die Überlebenschancen eines Premierministers ohne Mehrheit in der eigenen Fraktion, so lehrt es die britische Geschichte, sind gleich Null.

      Die entschlossensten Blair-Gegner der Labour-Fraktion denken deshalb bereits über einen Sonderparteitag nach, um ein Misstrauensvotum gegen den Parteichef durchsetzen zu können. Auch wenn dies schon deshalb verfrüht ist, weil sich noch kein Gegenkandidat für eine solche "leadership challenge" aus der Deckung gewagt hat, Tony Blair kann einem fast Leid tun.

      Seit Wochen hält er sich nur dank eines beachtlichen Arsenals von Medikamenten auf den Beinen. Mit seinen rotgeränderten Augen und bleichem Gesicht sieht er immer mehr wie ein Geist aus. Grippe und Erkältung, seit Wochen zu wenig Schlaf und seine hochriskantes Vorgehen in der Irak-Krise fordern offensichtlich ihren Tribut. Welch eine Metamorphose vom lockeren, ewig grinsenden und überaus populären Polit-Star zum von allen Seiten belagerten Feldherrn.


      AP

      Kriegsrebellin Short


      Eine heute von der "Times" veröffentlichte Umfrage zeigt, dass nur 19 Prozent der Briten einen Alleingang ohne Uno unterstützen würden; Die Zahl derjenigen, die eine Invasion mit Uno-Mandat gutheißen, sank innerhalb eines Monats von 62 auf 52 Prozent. Gegen jeglichen Krieg sprachen sich 24 Prozent aus, wobei es vor vier Wochen erst 14 waren.

      Wie konnte er sich nur in eine solche Lage manövrieren, fragen sich mittlerweile zerknirscht die mit ihm sympathisierenden Zeitungskommentatoren. Warum hielt der sonst so vorsichtige Premier bis heute stur an einem derart unpopulären Kurs fest? In jedem Fall ist die vorläufige Bilanz seiner Außenpolitik seit dem 11. September 2001 einigermaßen desaströs: In den arabischen Ländern und der gesamten muslimischen Welt ist Blair gleich nach Bush zum meistgehassten Mann avanciert. Was noch schwerer wiegt: Seit er erfolgreich Europa gespalten und die osteuropäischen Länder als neue US-Vasallen rekrutiert hat, sind die Beziehungen zu den wichtigsten EU-Ländern - Frankreich und Deutschland - auf Jahre belastet.

      Zu Hause sieht es nicht besser aus: Nicht nur mit seine Irak-Politik, sondern auch mit der fortschreitenden Privatisierung öffentlicher Einrichtungen hat er bald die Hälfte seiner Parteimitglieder in die Flucht geschlagen: Als Blair 1997 zum Premier gewählt wurde, hatte Labour 405.000 Mitglieder, inzwischen sind es nur mehr rund 220.000. Bei den Kommunalwahlen in England sowie bei den Wahlen für die Parlamente in Wales und Schottland am 1. Mai wird Labour eine böse Niederlage erleiden.

      Die Abscheu mancher Labour-Mitglieder gegenüber ihrem Parteichef geht inzwischen so weit, dass sie ihm eine Anklage vor dem Internationalen Gerichtshof prophezeien, schließlich propagiere er einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg.

      Die drohende Verletzung internationalen Rechts ihm auch die Ministerin für Entwicklungshilfe Clare Short vor. Dass sie, die für die "Daily Mail", nichts geringeres als "das Gewissen der Partei" verkörpert, Blairs Kriegskurs kritisch beurteilte, war seit langem bekannt. Eine böse Überraschung für den Premier waren allerdings die Umstände, unter denen sie jetzt ihr Misstrauen ausdrückte. Tony Blair erfuhr erst aus dem Radio von der ihrer Rücktrittsdrohung. Zudem kritisierte Short das Vorgehen ihres Chefs als "außerordentlich gedankenlos". Blair sei gedankenlos "gegenüber der Welt, gegenüber den Uno, der Regierung seiner eigenen Zukunft."

      Wie sehr der Premier offenbar eine Massen-Meuterei fürchtet, zeigte sich an seiner Reaktion auf Shorts provokante Aktion. "Er hat zu viel Angst", so der "Daily Mirror" zutreffend, "die Kriegsrebellin zu entlassen." Selbst die öffentliche Kritik an Clare Short überließ er anderen Ministern.

      Langsam dämmert es auch denjenigen, die Blair unverdrossen unterstützen, dass der Premier einer ganzen Reihe von gravierenden Fehleinschätzungen erlegen ist. Nachdem der Uno-Sicherheitsrat die Resolution 1441 einstimmig angenommen hatte, glaubte er, dass die Franzosen sich nach ein bisschen narzisstischer Wichtigtuerei dem anglo-amerikanischen Kriegskurs schon anschließen würden. Die Russen, so das ebenso zynische wie falsche Kalkül, ließen sich bestimmt einkaufen. Die nötige Mehrheit im Sicherheitsrat, bildet sich Blair bis heute ein, werde man mit Zuckerbrot und Peitsche und ein paar kosmetischen Zugeständnissen schon bekommen.

      In eitler Selbstüberschätzung glaubte der vormalige Rechtsanwalt und brillante Redner, dass er seine Partei und sein Volk überzeugen könne. Dies allerdings scheiterte nicht zuletzt am beständigen Wechsel der Argumentation bei seinen Plädoyers (erst waren es Saddams Terror-Connections, dann seine Massenvernichtungswaffen, schließlich das moralische Gebot, die Iraker zu befreien). Zudem zerstörten die aufgeflogenen Manipulationsversuche durch gefälschte Geheimdienstberichte und offenkundige Propagandalügen seine Glaubwürdigkeit. Blairs Fixierung auf den bedingungslosen Erhalt der "besonderen Beziehungen" zur US-Regierung führten ihn zu der Fehleinschätzung, dass auch die allermeisten anderen Regierungen George W. Bush folgen würden.

      Je irrealer dies ist, umso auswegloser wird die Lage für Tony Blair. Etliche Kommentatoren der Londoner Journaille sinnieren bereits über die "Post-Blair-Ära". In der Wochenzeitung "Tribune", einem einflussreichen Forum der Linken in der Labour-Party hieß es vergangene Woche schlicht und einfach: "Tony, it`s time for you to go."





      DRUCKVERSION
      ARTIKEL VERSENDEN
      LESERBRIEF SCHREIBEN



      © SPIEGEL ONLINE 2003
      Alle Rechte vorbehalten
      Vervielfältigung nur mit Genehmigung der SPIEGELnet AG
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 15:24:12
      Beitrag Nr. 2.891 ()
      Gell helmi, der könnte von Dir sein, oder ?


      --------

      DJ Redbook: US Retail Sales 1st Week March Down 0.9% Vs Feb

      NEW YORK (Dow Jones)--Redbook Research`s latest indicator of national retail sales shows sales down 0.9% in the first week of March compared with the same period in February.
      Seasonally adjusted sales in the first week of the month were down 0.7% from the same week in 2002, according to the report, which was released Tuesday.

      The Redbook staff said on an unadjusted basis, sales in the week ended March 8 were down 0.7% from the same week in 2002.

      "Sales are expected to be slower for the rest of the month due to a later Easter this year. Many retailers simply noted that traffic was sparse and that many customers were reluctant to spend," Redbook staff said.





      Der Einzelhandel ist schwach, ja ganz einfach, weil Ostern dieses Jahr so spät ist!!!

      -----------------



      B.
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 15:27:29
      Beitrag Nr. 2.892 ()
      ...und Weihnachten ist erst spät...kommt gar erst am Jahresende

      B.
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 15:58:22
      Beitrag Nr. 2.893 ()
      @helmut kohl, AKonopatzki

      Aus dem neuen Flow of Funds Bericht
      http://www.federalreserve.gov/releases/Z1/Current/z1.pdf

      D.1 Debt Growth by Sector (Seite 15 im Acrobat-Reader):

      Zuwächse in 2002:
      Domestic nonfinancial sectors Total: 7.1% (höchster Zuwachs seit 1989)
      Households: Total 9.8%, davon home mortgage 12.4% und Consumer Credit 3.3%
      Federal Government: 7.6%
      State and local governments: 11.4%
      Business 2.9%, davon Corporate 1.3%

      Das alles passiert beim drittschlechtesten nominalen Wirtschaftswachstum (3.6%) in den letzten 40 Jahren (das schlechteste war 2001 mit 2.6%). In absoluten Zahlen ist der Zuwachs der Schulden beim "Domestic nonfinancial sector" 1363 Mrd$ (auf 20.65 Bio$), beim nominalen Wirtschaftswachstum 363 Mrd$.

      Auffällig ist, daß die Unternehmen kaum Geld bekommen, im Gegensatz zu den Häuslbauern und dem Staat. Das ist aber nicht gerade die Wirtschaftspolitik, die zukunftsträchtig ist.
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 17:03:01
      Beitrag Nr. 2.894 ()
      @ kono

      Die Zahlen sind um ca 3pm, Eastern Time veroeffentlicht worden. Macht 9pm MEZ. Ausserdem sind die Zahlen oeffentlich und fuer jederman zugaenglich bei http://www.federalreserve.gov/releases/g19/Current/ einzusehen.


      @AntonChesus

      Na, Anton. Mal wieder Deine Version vom Zahlen-Lotto. Wir suchen uns irgendwelche Zahlen raus. Irgendwas muss ja steigen und dann ist das der eindeutige Beweis, dass es der US-Wirtschaft schlecht geht.

      Mal ganz davon abgesehen, vergleicht er mal wieder nominale GDP-Zahlen, nach denen natuerlich die Wachstumszahlen in der ggw. Niedriginflationsphase tatsaechlich schlecht aussehen. Den Wachstumsrekord haelt demnach Deutschland, drittes Quartal 1923.
      Aber gut, wenn er nominale Zahlen vergleichen will, dann sollte er es auch beim credit market debt machen: Expansion 1985: +15.95%. Expansion 1998: +10.24%. Da sind die 7% doch Pippifax.

      Auffällig ist, daß die Unternehmen kaum Geld bekommen, im Gegensatz zu den Häuslbauern und dem Staat.

      Da ich bei einer Bank arbeite, weiss ich es besser: Die meisten Unternehmen wollen kein Geld, weil sie keinen Investitionsbedarf haben. Grosser Unterschied!

      Aber wo wir gerade beim Thema Banken sind: Wie geht’s eigentlich den deutschen Banken? Habe neulich im Spiegel gesehen, dt. Banken wollen eine Auffanggesellschaft fuer faule Kredite haben. Haben wir jetzt schon japanische Verhaeltnisse in Deutschland?
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 17:18:55
      Beitrag Nr. 2.895 ()
      Diese Verhältnisse haben wir bald überall-

      selbst im Kernland der freien Marktwirtschaft.

      Und es stimmt, wir leiden ganz offensichtlich unter unserer sozialen Umverteilung, mehr als andere.

      Aber das bedeutet nicht, das diese falsch ist.

      Man hat sich einmal etwas dabei gedacht.

      Leider haben wir den Grund dafür vergessen.

      In den USA hat man ihn auf Grund historischer Überlegungen sowieso fast nie bemerkt.

      Bei euch ist eine gescheiterte Existenz ja immer selbst schuld, am volkswirtschaftlichen Rahmen lags ja nie...


      Warum das alles so sein wird, wird dir aber auf Ewig ein Rätsel bleiben!
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 18:21:04
      Beitrag Nr. 2.896 ()
      @helmut kohl
      Mal wieder Deine Version vom Zahlen-Lotto.

      Mit lauter Treffern.

      Aber gut, wenn er nominale Zahlen vergleichen will, dann sollte er es auch beim credit market debt machen: Expansion 1985: +15.95%. Expansion 1998: +10.24%. Da sind die 7% doch Pippifax.

      1985: Anstieg von 6151 Mrd$ auf 7132 Mrd$ (+15.95%) bei GDP von 4213 Mrd$
      2002: Anstieg von 19293 Mrd$ auf 20657 Mrd$ (+7.1%) bei GDP von 10445 Mrd$

      Du merkst schon den kleinen Unterschied. Die 7.1% sind leider kein Pippifax, da die Ausgangsbasis schon annähernd doppelt so hoch ist wie das GDP.

      Da ich bei einer Bank arbeite, weiss ich es besser: Die meisten Unternehmen wollen kein Geld, weil sie keinen Investitionsbedarf haben. Grosser Unterschied!

      Und zwar nicht zu diesen Konditionen. Die Häuslbauer und der Staat bekommen das Geld auch viel billiger, währenddessen die Unternehmen eine hohe Risikoprämie in Form von hohen Zinsen berappen müssen, und das kommt nicht von ungefähr. Beim gegenwärtigen nominalen Wirtschaftswachstum sind die Investitionen eben nicht sehr vielversprechend.


      Aber wo wir gerade beim Thema Banken sind: Wie geht’s eigentlich den deutschen Banken? Habe neulich im Spiegel gesehen, dt. Banken wollen eine Auffanggesellschaft fuer faule Kredite haben. Haben wir jetzt schon japanische Verhaeltnisse in Deutschland?

      Leicht möglich. Mich würde es nicht wundern, wenn Allianz, Commerzbank und Hypovereinsbank bei richtiger Bewertung ihrer Aktiva ein negatives Eigenkapital hätten.

      Allianz war bei 3300 im Dax anscheinend pari, der Dollar stand damals höher, die Anleihen sind wohl nicht mehr viel gestiegen...
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 18:49:21
      Beitrag Nr. 2.897 ()
      @AntonChesus

      Wusstest Du es? In Chicago ist abgesehen von Intensivkursen in hedonischen Statistiken und hedonischer Buchführung via GAAP (let the sun shine bright in the fall of the company) das hedonische Verdaddeln von nominell richtigen Zahlen mit reifem Käse Pflichtprogramm

      http://biz.yahoo.com/rf/030307/markets_uscorpbonds_2.html
      Treasuries, widened by 0.03 to 0.05 percentage point on the day, traders said.
      Bonds from Ford Motor Co.`s (NYSE:F - News) finance unit moved out as much as another 0.20 percentage point on Friday, ending a bruising week for the automaker that saw the 7.25 percent paper due in 2011 widen by 0.80 to 0.90 percentage point to 4.8 or 4.9 percentage points more than Treasuries.


      Bei Raten dieser Grössenordnung in einem Umfeld, das auftragsmässig und monetär streng deflationär riecht, dürfte das Verlangen nach Krediten etwas zurückhaltender werden. Ach ja, aha, hm. Zur Not kann landesüblich die credit bubble preiswerter über die Finanzmärkte aufgeblasen werden. Die uninformierten deutschen Versicherungen kaufen dann den Junk und die ebenso uninformierten deutschen Anleger wundern sich, warum der Dax den S&P500 escomptiert. Tricky, tricky, wow.

      Nicht jeder kann ein W.Buffet sein, aber wie HVB und Deutsche Bank schafft auch nicht jeder. Bis die gemerkt hatten, daß man Kreditrisiken besser verbrieft, war schon Land unter. Besondere Treffsicherheit zeigt nun der Coup der Allianz: Nicht nur, daß man Kreditrisiken ins Portfolio packt, nein, es muß gleich einer der Verursacher einverleibt werden. Deutschland war mal solide. Leider ist nur die solide Mattscheibe übriggeblieben. Aber sieh` mal in die Schweiz rüber. Da dürfte das gleiche Spiel laufen, so wie die Zahlen nach unten wachsen.
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 19:16:27
      Beitrag Nr. 2.898 ()
      so, so, "die amerikanische schuldenmaschine"?

      die bereicherungsmaschine jault in den höchsten drehzahlen!

      ist die frequenz zu hoch, daß ihr sie nicht hört:

      heute gehört uns die welt und morgen das universum!
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 21:50:59
      Beitrag Nr. 2.899 ()
      Thema: Riesiges Ölfeld in Deutschland entdeckt !!!!... [Thread-Nr.: 706607]



      ...unter meinem Auto.

      Hiiilfe, sagt das bloß nicht weiter, sonst muss ich meine Silvesterraketen abgeben!


      Dr. TTT


      -----------


      B.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 11.03.03 23:38:43
      Beitrag Nr. 2.900 ()
      @ Erika007

      die bereicherungsmaschine jault in den höchsten drehzahlen!

      Sozialistische Gruesse auch zurueck nach Deutschland. Zu Schade, dass es mit dem Arbeiter und Bauernparadies nicht geklappt hat. Sozialistische und kommunistische Beileidsbekundungen kommen deshalb gleich mit. Hoch die sozialistische internationale.


      @ landingzone

      hedonischer Buchführung via GAAP

      Es gibt keine hedonische Buchfuehrung, genauso wie es keinen hedonischen Orangensaft gibt. Wer sowas duemmliches schreibt, ich wiederhole mich, sollte sich mit Kritik an Hedonics zurueckhalten. Die Orinoco Indianer am Amazonas haben auch nicht weniger Ahnung von Hedonics (und Oekonomie allgemein) als Du, und halten deshalb auch ihre Klappe.


      @AntonChesus

      1985: Anstieg von 6151 Mrd$ auf 7132 Mrd$ (+15.95%) bei GDP von 4213 Mrd$
      2002: Anstieg von 19293 Mrd$ auf 20657 Mrd$ (+7.1%) bei GDP von 10445 Mrd$


      Bei allerhand Mehrfachzaehlungen. Deshalb sind (ich wiederhole mich zum 27sten Mal) Vergleiche von total credit market debt nicht sonderlich Aussagekraeftig.

      Und zwar nicht zu diesen Konditionen. Die Häuslbauer und der Staat bekommen das Geld auch viel billiger, währenddessen die Unternehmen eine hohe Risikoprämie in Form von hohen Zinsen berappen müssen, und das kommt nicht von ungefähr. Beim gegenwärtigen nominalen Wirtschaftswachstum sind die Investitionen eben nicht sehr vielversprechend.

      Wer sagt, dass Unternehmen hohe Zinsen zahlen muessen? Ich wiederhole mich nocheinmal: Ich arbeite bei einer Bank, und Banken schwimmen in Liquiditaet, weil Kredite zurueck gezahlt werden, aber keine neuen aufgenommen werden. Kein Investitionsbedarf.
      Zinsen sind fuer Unternehmen ausgesprochen niedrig:
      3-month commersial paper: 1.5% (A2/P@ commercial paper).
      Fuer AA commercial paper ist es sogar ziemlich exact die fed funds target rate von 1.25%.
      Corporate bonds:
      AA: 3.437% (im Mai 2000 noch knapp 8%)
      BBB: 5.603% (im Mai 2000 noch knapp 9%)

      Wer zu solchen Konditionen nicht finanziert, der will anscheinend partout nicht, oder ist in Chapter 11.


      @ sittin bull inv

      Bei euch ist eine gescheiterte Existenz ja immer selbst schuld, am volkswirtschaftlichen Rahmen lags ja nie...

      Ja, die meisten gescheiterten Existenzen in USA sind selbst Schuld. Das ist nur fair. Anders als in Deutschland.
      Avatar
      schrieb am 12.03.03 08:35:44
      Beitrag Nr. 2.901 ()
      @helmut_kohl,

      Schade, dass es mit dem Arbeiter und Bauernparadies nicht geklappt hat
      Und im Bankenparadies fahren wir - nicht nur in D, wie Du ehrlicherweise, mit gebotenem und Dir sicher zueigenen wissenschaftlichem Weitblick, konstatieren könntest - bis dato ungebremst gegen die Wand... proportional zum Anstieg Eurer Gehälter, wobei wenigstens die den Lenkern zuarbeitenden spitzenverdienenden Mechaniker bei Euch bisweilen wegen Sand im Getriebe schonmal gefeuert werden. [Anm.: Damit allein ist der Sand aus dem Getriebe allerdings nicht entfernt. Und in dem Punkt seid Ihr tatsächlich 1 Schrittchen weiter als in D]

      Banken schwimmen in Liquiditaet, weil Kredite zurueck gezahlt werden
      :D - Yo... Mal abgesehen von der wissenschaftlich unüblich stark vereinfachten Darstellung, *g*: Fragt sich nur, aus welchen Taschen letztendlich.
      Ein Land wie Brasilien bspw. kann Euch nur bedienen mit IWF-Mitteln (letzte Tranche allein 45 Mrd), und die kommen letztendlich aus UNSEREN Taschen, und das läuft seit x Jahren bereits so. Ihr profitiert also ganz ordentlich von dieser Art Sozialismus.
      [Erzähl` hier bitte nicht, daß Eure Kreditnehmer alle in realiter, außerhalb pro forma und diversen Fußnoten, "locker vom Hocker", aus eigener Leistung heraus, solvent sind.]

      Kein Investitionsbedarf
      Liegt wohl daran, daß alle damals schon zu teuren 8/9 % investiert haben... *g*
      Vielleicht greift bei Euern Unternehmenslenkern (peu a peu) da jetzt endlich, mit Blick auf diverse Bilanz-Fußnoten, einfach mal nur Vernunft, oder ist`s vielleicht schon Angst(?)

      investival
      Avatar
      schrieb am 12.03.03 08:41:24
      Beitrag Nr. 2.902 ()
      @ Helmut:

      Wer zu solchen Konditionen nicht finanziert, der will anscheinend partout nicht, oder ist in Chapter 11.


      Du wirst nie verstehen, warum es wohl so ist?


      Anscheinend kann niemand mehr Schulden machen, oder ist nicht willens dazu. Schulden bedeuten auch immer Zinszahlungen. Und da die gesamte Wirtschaft auf diesen Zinszahlungen aufgebaut ist, und diese die dumme Angewohnheit haben, sogar noch exponentiell zu wachsen,
      wenn Altschulden nicht abgebaut werden,
      hat wohl niemand mehr diesen Spielraum.

      Schulden fressen einen auf.


      Der Staat ist schon jenseites von Gut und Böse.

      Der Verbraucher hat seine Möglichkeit mit der Immo-beleihung ausgereizt

      Die Unternehmen hocken noch auf ihren gigantischen Fehlinvestitionen und den daraus resultierenden Lagerbeständen.

      Allen gemein ist die zunehmende Handlungsunfähigkeit durch Zinszahlungen.

      Dumm nur, dass wohl alle Zentralbanken der Welt Geldschöpfung nur über einen Verschuldungsprozeß betreiben.

      Es gab also für alle Teilnehmer des Systemes gar keine andere Wahl. Es ist grundlegender Bestandteil des Systems,
      und es trägt den letalen Faktor schon in sich.


      Aber ihr könnt euch ja Lieder vorsingen, wenn ihr das nicht hören wollt.

      ( PS: Übrigens der Grund für das zyklische Zusammenbrechen jedes kapitalistischen Systemes, ich empfehle unbedingt Magret Kennedy zu lesen! )
      Avatar
      schrieb am 12.03.03 11:32:51
      Beitrag Nr. 2.903 ()
      Schade, dass es mit dem Arbeiter und Bauernparadies nicht geklappt hat.

      Zugegeben, die USA ist heute das Bauerparadies.
      Die Regierung zahlt dort die höchsten Subventionen.
      Schuldenfinanziert. Und nicht mal sozialistisch!

      Kein Investitionsbedarf
      Ja, die Unternehmer sind halt weit ausgeschlafener. Und investieren schon lange nicht mehr. Trotz des "unmittelbar bevorstehenden" Aufschwungs (6 Monate, 6 Monate!). Jedernfalls fitter im Kopf als NeoCon-Ökonomen. Die meisten von denen haben ja gar nix bemerkt, als 2001 die Sache ins Rutschen kam. Die Hardcores heute noch nicht.

      und Banken schwimmen in Liquiditaet, weil Kredite zurueck gezahlt werden, aber keine neuen aufgenommen werden.
      LOL! Das Problem sind der Haufen Kredite, die als ok geführt werden. Je nachdem, wie sich die Sache entwickelt, können dort schnell Probleme auftauchen. Fragt mal die Kollegen aus Japan. Die sind zeitlich weit voraus. (Hey, für das Unwort "Japan" wurde man vor 18 Monaten noch unflätig beschimpft.)

      @AntonChesus
      Beim gegenwärtigen nominalen Wirtschaftswachstum
      Ja, die Unternehemr sollten sich eben mal das reale, hedonische Wacshtum anschauen, das ihnen vorgerechnet wird.
      Da investiert sich`s leicht, wenn Intels Mikroprozessoren statt der $170 am Markt gelösten Dollares in der hedonischen "Wirklichkeit" $250 wert sind (gesteigerte Taktrate!).

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 12.03.03 12:11:01
      Beitrag Nr. 2.904 ()
      Der geistige Zustand in den Köpfen der der Parlamentarier der "führenden Nation":

      Das US-Repräsentantenhaus hat offiziell beschlossen, die bisher als "French Fries" bekannten Pommes frites in "Freedom Fries" umzubenennen.
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,239737,00.html

      Eine Sprecherin der französischen Botschaft wies darauf hin, dass die "French Fries" eigentlich aus Belgien kommen. "Wir befinden uns in einer sehr ernsten Situation mit ernsthaften Problemen, und deswegen beschäftigen wir uns derzeit auch nicht mit Namen für Kartoffeln", fügte sie an.

      Erst war`s lächerlich mit den Südstaatlern. Jetzt wird`s peinlich.

      Übrigens: ist andern auch aufgefallen, wie der Begriff "Anti-Amerikanismus" sich langsam aus der allgmeinen Debatte verabschiedet?

      Offenbar wird auch den geistig Allerträgsten langsam klar, dass Leute nicht plump kritisieren soll, die die Vollversager des Ami-Governments sich auch so nennen trauen.


      Coubert
      Avatar
      schrieb am 12.03.03 15:21:11
      Beitrag Nr. 2.905 ()
      @helmut kohl

      Bei allerhand Mehrfachzaehlungen. Deshalb sind (ich wiederhole mich zum 27sten Mal) Vergleiche von total credit market debt nicht sonderlich Aussagekraeftig.

      1. Ich hoffe nicht, daß die Fed einen Kredit doppelt verbucht. (Mehrfachzählungen)

      2. Es waren die Zahlen vom Domestic nonfinancial sector, daher fällt das hin und herleihen zwischen den Banken weg.

      3. Beim Staat (Federal government (3637 Mrd$) + State and local (1442 Mrd$) = 5075 Mrd$) ist die angegebene Verschuldung in der Fed-Statistik sogar noch weit unter der allgemein kolportierten (6460 Mrd$, http://www.publicdebt.treas.gov/opd/opdpenny.htm).
      Der Grund sind die Überschüsse aus den Sozialbeiträgen, die ins normale Budget eingehen, und die mit sogenannten non-marketable securities verbucht werden, welche in der Fed Statistik nicht enthalten sind.

      4. Haushalte und Unternehmen leihen sich nicht zum Spaß Geld aus, um es dann zu niedrigeren Zinsen wieder anzulegen. Möglicherweise stehen den Schulden aus Steuergründen oder aus Liquiditätsgründen Finanzanlagen gegenüber. Den ganzen Zuwachs darauf zurückzuführen ist aber einigermaßen naiv. Immerhin hat es einen Housing-Boom gegeben, und der muß auch irgendwie finanziert werden.

      Zinsen sind fuer Unternehmen ausgesprochen niedrig:
      3-month commersial paper: 1.5% (A2/P@ commercial paper).
      Fuer AA commercial paper ist es sogar ziemlich exact die fed funds target rate von 1.25%.


      Deine commercial paper im Nonfinancial corporate business machen im Volumen ganze 126 Mrd$ aus. Die Unternehmen müssen sich selbverständlich langfristig finanzieren, und da sind ganz andere Zinssätze fällig. Die laufende kurzfristige Verschuldung über commercial paper schafft nur GE, und das auch nicht mehr lange, und dann sind auch die schönen Gewinne futsch.

      Corporate bonds:
      AA: 3.437% (im Mai 2000 noch knapp 8%)
      BBB: 5.603% (im Mai 2000 noch knapp 9%)


      Da hast du wahrscheinlich 2 kurzlaufende Bonds genommen.

      Die kurzfristigen sind eher gefallen, die langfristigen weniger.


      Wer zu solchen Konditionen nicht finanziert, der will anscheinend partout nicht, oder ist in Chapter 11.

      Und warum "wollen" die Unternehmen nicht? Na ja, jetzt bauen wir erst einmal die Lagerbestände in der Rüstungsindustrie ab, und dann gibts auch wieder was zum Investieren.

      @Coubert

      Da investiert sich`s leicht, wenn Intels Mikroprozessoren statt der $170 am Markt gelösten Dollares in der hedonischen "Wirklichkeit" $250 wert sind (gesteigerte Taktrate!).

      Vom Kudlow habe ich im letzten Jahr oft gehört: "IT-spending has picked up". Wenigstens einer glaubt noch an die Fake-Daten.
      Avatar
      schrieb am 12.03.03 16:05:56
      Beitrag Nr. 2.906 ()
      @AntonChesus

      > vom Kudlow habe ich im letzten Jahr oft gehört: "IT-spending has picked up"
      Ich nehme an, er hat gesagt: "... really picked up" und nicht ... nominally picked up".

      >Deshalb sind (ich wiederhole mich zum 27sten Mal)...
      Nicht vergessen: hk hat das 27-mal wiederholt. Drum stimmt`s.


      Die US-NeoCons haben langsam Schaum vor dem Mund:
      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,239721,00.html
      "Die rechtskonservative "National Review" schwadroniert von einer "Froschpest", Kolumnist Christopher Hitchens bezeichnet den französischen Präsidenten als "Ratte, die brüllen möchte". Ähnlich operieren die Billigblätter des amerikanisch-australischen Medienzaren Rupert Murdoch: Seine "New York Post" zeigt Deutsche und Franzosen als Wiesel, in Amerika das Symbol für einen verlogenen Feigling. Murdochs britisches Boulevardblatt "Sun" bildet auf der Titelseite einer Extraausgabe Chirac als widerlichen Wurm ab."

      Haben die das aus dem "Stürmer" selig kopiert?

      Die beiden Flieger haben wirklich voll ins emotionale Zentrum der Hirnsubstanz getroffen. OBL hat exakt das erreicht, was er wollte:
      Terrorstrategie = den Gegner zu insgesamt selbstschädlichen Überreaktionen verleiten.


      Coubert
      Avatar
      schrieb am 12.03.03 16:56:41
      Beitrag Nr. 2.907 ()
      Fordert @h_k nicht so heraus - der hat gerade mit seinesgleichen zu tun...
      DAX -4 %, DJIA -0,5 % -
      :laugh: (weil`s ja nicht nur heute ist)
      Avatar
      schrieb am 12.03.03 17:11:54
      Beitrag Nr. 2.908 ()
      @investival

      Keine Sorge - ich glaub` langsam, der hat mit allem, womit Realwirtschaft was zu tun hat, nichts zu tun.

      Der arbeitet als Wissenschaftler für eine Bank. Damit ist er ein weltweites Unikat, eine Singularität sozusagen.
      Den schirmen sie ab von aller Unbill dieser wirtschaftlich recht interessanten Zeiten.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 12.03.03 17:24:12
      Beitrag Nr. 2.909 ()
      @ Coubert

      Seine "New York Post" zeigt Deutsche und Franzosen als Wiesel, in Amerika das Symbol für einen verlogenen Feigling.

      Fand ich unterhaltsam. Ist zwar vollkommen an den Tatsachen vorbei, aber trotzdem unterhaltsam. Deutschland, Russland und Frankreich sind keine Feiglinge, sondern haben einfach nur knallharte wirtschaftliche Interessen daran, Hussein an der Macht zu halten.


      @ AntonChesus

      2. Es waren die Zahlen vom Domestic nonfinancial sector, daher fällt das hin und herleihen zwischen den Banken weg.

      Aber Haushalte haben corporate (non-financial) bonds, treasuries, state and local bonds.

      Beim Staat (Federal government (3637 Mrd$) + State and local (1442 Mrd$) = 5075 Mrd$) ist die angegebene Verschuldung in der Fed-Statistik sogar noch weit unter der allgemein kolportierten (6460 Mrd$,

      Weil, wie ich schon 27 mal geschrieben habe, das FRB die Netto-Schulden bucht (abzueglich der treasuries, die sich im Besitz der Regierung befinden), waehrend Du immer die treasuries in circulation nimmst.

      Möglicherweise stehen den Schulden aus Steuergründen oder aus Liquiditätsgründen Finanzanlagen gegenüber.

      Wenn Oekonomen “moeglicherweise” sagen, dann bin ich schon vorsichtig. Wenn Du es sagst, dann lese ich gar nicht erst weiter.

      Da hast du wahrscheinlich 2 kurzlaufende Bonds genommen.

      Nein, die yields waren average ueber alle bonds in einem Index. Und wie Du dann ganz recht in Deinem Bildchen siehst, sind die bond yields staerker gefallen, wenn die maturity kuerzer war, und weniger gefallen, wenn die maturity laenger war. (Beachte bitte auch, dass ich den Zeitraum von Mai 2000 bis heute benutzt habe).

      Deshalb wiederhole ich mich: Wer zu solchen Konditionen nicht finanziert, der will anscheinend partout nicht, oder ist in Chapter 11


      @ Coubert

      Das US-Repräsentantenhaus hat offiziell beschlossen, die bisher als "French Fries" bekannten Pommes frites in "Freedom Fries" umzubenennen.

      Der Spiegel laesst mal wieder keine Gelegenheit aus sich laecherlich zu machen. Nach der Ueberschrift hoert es sich so an, als haette das house beschlossen allgemein French fries in freedom fries umzubenennen. Stellt sich raus, dass der Aufsichtsrat der Kantine beschlossen hat, alles franzoesische von der Speisekarte zu verbannen.

      Übrigens: ist andern auch aufgefallen, wie der Begriff "Anti-Amerikanismus" sich langsam aus der allgmeinen Debatte verabschiedet?

      Nein. Ihr seid alle anti-amerikanisch. Nach wie vor. Nebenbei auch noch anti-logisch, anti-intelligent, anti-leistungsfaehig, usw.

      Zugegeben, die USA ist heute das Bauerparadies. Die Regierung zahlt dort die höchsten Subventionen.

      Damit hast Du leider Recht.

      LOL! Das Problem sind der Haufen Kredite, die als ok geführt werden. Je nachdem, wie sich die Sache entwickelt, können dort schnell Probleme auftauchen.

      Und die balance sheets von Banken sind in den USA ok. Anders als in der letzten Rezession 1990/91, und anscheinend auch anders als in Deutschland. Hier schreit im Moment jedenfalls noch niemand nach einer Auffanggesellschaft.

      Fragt mal die Kollegen aus Japan. Die sind zeitlich weit voraus. (Hey, für das Unwort "Japan" wurde man vor 18 Monaten noch unflätig beschimpft.)

      Japan ist kein Unwort mehr. Es wird in den US-Medien fleissig benutzt um die Situation in Deutschland zu erklaeren.


      @ sittin bull inv

      Du wirst nie verstehen, warum es wohl so ist?

      Bis jetzt hast Du Dir jedenfalls noch nicht die Muehe gehabt es mir zu erklaeren.

      Allen gemein ist die zunehmende Handlungsunfähigkeit durch Zinszahlungen.

      Trifft weder auf Unternehmen, Haushalte, noch Regierung zu (von Californien mal abgesehen, aber die sind nur ein weiteres Beispiel einer gescheiterten Planwirtschaft).

      PS: Übrigens der Grund für das zyklische Zusammenbrechen jedes kapitalistischen Systemes, ich empfehle unbedingt Magret Kennedy zu lesen! )

      Was hat denn die gute Maggy zu sagen?


      @ investival

      Fragt sich nur, aus welchen Taschen letztendlich. Ein Land wie Brasilien bspw. kann Euch nur bedienen mit IWF-Mitteln (letzte Tranche allein 45 Mrd), und die kommen letztendlich aus UNSEREN Taschen,

      Alles klar. Der small business loan von der Firma um die Ecke wird aus Deutschland via Brasilien bezahlt. Aaaaaaalles klar! Nur nicht widersprechen, der gute Mann steht unter Medikamenten.
      Avatar
      schrieb am 12.03.03 17:31:31
      Beitrag Nr. 2.910 ()
      Und hier was Dümmliches von Klugman:

      http://www.nytimes.com/2003/03/11/opinion/11KRUG.html

      A Fiscal Train Wreck

      By PAUL KRUGMAN

      With war looming, it`s time to be prepared. So last week I switched to a fixed-rate mortgage. It means higher monthly payments, but I`m terrified about what will happen to interest rates once financial markets wake up to the implications of skyrocketing budget deficits.

      From a fiscal point of view the impending war is a lose-lose proposition. If it goes badly, the resulting mess will be a disaster for the budget. If it goes well, administration officials have made it clear that they will use any bump in the polls to ram through more big tax cuts, which will also be a disaster for the budget. Either way, the tide of red ink will keep on rising.

      Last week the Congressional Budget Office marked down its estimates yet again. Just two years ago, you may remember, the C.B.O. was projecting a 10-year surplus of $5.6 trillion. Now it projects a 10-year deficit of $1.8 trillion.

      And that`s way too optimistic. The Congressional Budget Office operates under ground rules that force it to wear rose-colored lenses. If you take into account — as the C.B.O. cannot — the effects of likely changes in the alternative minimum tax, include realistic estimates of future spending and allow for the cost of war and reconstruction, it`s clear that the 10-year deficit will be at least $3 trillion.

      So what? Two years ago the administration promised to run large surpluses. A year ago it said the deficit was only temporary. Now it says deficits don`t matter. But we`re looking at a fiscal crisis that will drive interest rates sky-high.

      A leading economist recently summed up one reason why: "When the government reduces saving by running a budget deficit, the interest rate rises." Yes, that`s from a textbook by the chief administration economist, Gregory Mankiw.

      But what`s really scary — what makes a fixed-rate mortgage seem like such a good idea — is the looming threat to the federal government`s solvency.

      That may sound alarmist: right now the deficit, while huge in absolute terms, is only 2 — make that 3, O.K., maybe 4 — percent of G.D.P. But that misses the point. "Think of the federal government as a gigantic insurance company (with a sideline business in national defense and homeland security), which does its accounting on a cash basis, only counting premiums and payouts as they go in and out the door. An insurance company with cash accounting . . . is an accident waiting to happen." So says the Treasury under secretary Peter Fisher; his point is that because of the future liabilities of Social Security and Medicare, the true budget picture is much worse than the conventional deficit numbers suggest.

      Of course, Mr. Fisher isn`t allowed to draw the obvious implication: that his boss`s push for big permanent tax cuts is completely crazy. But the conclusion is inescapable. Without the Bush tax cuts, it would have been difficult to cope with the fiscal implications of an aging population. With those tax cuts, the task is simply impossible. The accident — the fiscal train wreck — is already under way.

      How will the train wreck play itself out? Maybe a future administration will use butterfly ballots to disenfranchise retirees, making it possible to slash Social Security and Medicare. Or maybe a repentant Rush Limbaugh will lead the drive to raise taxes on the rich. But my prediction is that politicians will eventually be tempted to resolve the crisis the way irresponsible governments usually do: by printing money, both to pay current bills and to inflate away debt.

      And as that temptation becomes obvious, interest rates will soar. It won`t happen right away. With the economy stalling and the stock market plunging, short-term rates are probably headed down, not up, in the next few months, and mortgage rates may not have hit bottom yet. But unless we slide into Japanese-style deflation, there are much higher interest rates in our future.

      I think that the main thing keeping long-term interest rates low right now is cognitive dissonance. Even though the business community is starting to get scared — the ultra-establishment Committee for Economic Development now warns that "a fiscal crisis threatens our future standard of living" — investors still can`t believe that the leaders of the United States are acting like the rulers of a banana republic. But I`ve done the math, and reached my own conclusions — and I`ve locked in my rate.


      ... investors still can`t believe ...
      Dabei haben die in letzter Zeit einiges erlebt, was sie nicht glauben konnten. Aber bitte: "Wer hat noch nicht, wer will nochmal?"

      ... the leaders of the United States are acting like the rulers of a banana republic. ...
      Und zwar in jeder Hinsicht. Ich wiederhole (zum 2.mal):
      Innenpolitisch Zero, wirtschafts- und aussenpolitisch ein Desaster.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 12.03.03 17:50:45
      Beitrag Nr. 2.911 ()
      > Der Spiegel laesst mal wieder keine Gelegenheit aus
      Ich fand`s ganz unterhaltsam. Sogar noch unterhaltsamer, als die Neo-Stürmer-Presse.

      > Japan: Es wird in den US-Medien fleissig benutzt um die Situation in Deutschland zu erklaeren.
      Soso. Wo ich US-Medien lese, wird es benutzt, die US-Bürger auf die (mögliche) Situation in den USA vorzubereiten.

      > Hier schreit im Moment jedenfalls noch niemand nach einer Auffanggesellschaft.
      Ich hoffe ehrlich, "im Moment" ist nicht das entscheidende Wort hier. (vgl. vorhergehendes)

      > Ihr seid alle anti-amerikanisch

      Die ganze Welt ist mittlerweile sog. "anti-amerikanisch". Was (nicht nur ausserhalb der USA) ja kaum jemand mehr verwundert.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 12.03.03 18:16:57
      Beitrag Nr. 2.912 ()
      @helmut_kohl,

      ...knallharte wirtschaftliche Interessen daran, Hussein an der Macht zu halten
      Und die USA hat nur(!) das wirtschaftliche Gegeninteresse - so what?

      ... Es wird in den US-Medien fleissig benutzt um die Situation in Deutschland zu erklaeren
      Wie wäre es, die würden mal die EIGENE ERKLÄREN, und sich nicht permanent an D reiben?? D ist doch nur eine kleine Lachnummer - so what?

      Ihr seid alle anti-amerikanisch. Nach wie vor. Nebenbei auch noch anti-logisch, anti-intelligent, anti-leistungsfaehig, usw.
      Herzlich willkommen auf dem Niveau der angelsächsischen Medien.

      small business loan von der Firma um die Ecke wird aus Deutschland via Brasilien bezahlt
      Wie vor.

      Du weißt, wer Brasilien finanziert.
      Du weißt, wer Brasilien die Bedienung resp. Prolongation der Finanzierung ermöglicht.
      Und Du weißt, wer das 2. wer finanziert.
      Nicht? - Da hilft nur, vor der EIGENEN Tür mal zu insistieren...
      OK - vielleicht nicht vor DEINER eigenen...
      ;)

      investival
      Avatar
      schrieb am 12.03.03 18:39:51
      Beitrag Nr. 2.913 ()
      @ helmi

      In den folgenden Text habe ich zwei inhaltliche Fehler eingebaut, findest Du sie ?


      ------------


      Ja richtig, weil sich Europa zunehmend isoliert,
      und seine economy wesentlich desasrtröser dasteht als die in US, flieht die Welt aus dem USD und flüchtet in den Euro.



      B.

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 12.03.03 18:48:43
      Beitrag Nr. 2.914 ()
      @helmut kohl

      Aber Haushalte haben corporate (non-financial) bonds, treasuries, state and local bonds

      Ja, einige Haushalte, zum Beispiel der Haushalt Bill Gates aus Redmont. Die Haushalte, die home mortgages zu 5.6% aufnehmen investieren sicher nicht in treasuries die 2% bringen. Und die home mortgages haben eben in 2002 um 12.4% zugelegt. Und da war Bill Gates sicher nicht dabei.

      Weil, wie ich schon 27 mal geschrieben habe, das FRB die Netto-Schulden bucht (abzueglich der treasuries, die sich im Besitz der Regierung befinden), waehrend Du immer die treasuries in circulation nimmst.

      U.S government securities gibt es idHv 9141 Mrd$ (fof L.4.). Und das habe ich in #2896 geschrieben:

      3. Beim Staat (Federal government (3637 Mrd$) + State and local (1442 Mrd$) = 5075 Mrd$) ist die angegebene Verschuldung in der Fed-Statistik sogar noch weit unter der allgemein kolportierten (6460 Mrd$, http://www.publicdebt.treas.gov/opd/opdpenny.htm).
      Der Grund sind die Überschüsse aus den Sozialbeiträgen, die ins normale Budget eingehen, und die mit sogenannten non-marketable securities verbucht werden, welche in der Fed Statistik nicht enthalten sind.



      Wenn Oekonomen “moeglicherweise” sagen, dann bin ich schon vorsichtig. Wenn Du es sagst, dann lese ich gar nicht erst weiter.

      Aha, der Oberlehrer.

      Nein, die yields waren average ueber alle bonds in einem Index. Und wie Du dann ganz recht in Deinem Bildchen siehst, sind die bond yields staerker gefallen, wenn die maturity kuerzer war, und weniger gefallen, wenn die maturity laenger war. (Beachte bitte auch, dass ich den Zeitraum von Mai 2000 bis heute benutzt habe).

      Habe ich ja geschrieben. Fragt sich nur noch wie dein average yield berechnet wird, und ob das geringe Volumen kurzfristiger bonds angemessen berücksichtigt wird. Deine Commercial paper waren ja eher Pipifax.

      Nein. Ihr seid alle anti-amerikanisch. Nach wie vor. Nebenbei auch noch anti-logisch, anti-intelligent, anti-leistungsfaehig, usw.

      Ich bin nur gegen die amerikanische Regierung. Die Bevölkerung inklusive der gehirngewaschenen 20-jährigen Soldaten hat mein Beileid.


      @investival

      update:
      DAX -4.7 %, DJIA -1.1 %

      Der Dow hat ein plunge protection team, der Dax hat ein plunge supporting team. So schaut´s aus.
      Avatar
      schrieb am 12.03.03 19:06:54
      Beitrag Nr. 2.915 ()
      @banolo,
      *g*

      @AntonChesus,
      der Dax hat ein plunge supporting team
      :laugh:

      investival
      Avatar
      schrieb am 12.03.03 21:28:33
      Beitrag Nr. 2.916 ()
      @ AntonChesus

      Ja, einige Haushalte, zum Beispiel der Haushalt Bill Gates aus Redmont. Die Haushalte, die home mortgages zu 5.6% aufnehmen investieren sicher nicht in treasuries die 2% bringen.

      Nur weil Haushalte aggregiert mortgages und assets haben, bedeutet das nicht, dass die Leute mit mortgages auch treasuries halten. Davon abgesehen, wer in der hoechsten Steuerstufe liegt, zahlt im Moment nur laecherliche 3.5% mortgage Zinsen nach Steuern. Wer dann langlaufende treasuries in tax-protected accounts haelt, koennte in der Tat mehr damit verdienen als er fuer die mortgage zahlt.

      Der Dow hat ein plunge protection team, der Dax hat ein plunge supporting team. So schaut´s aus.

      Aha. Und wer ist das plunge supporting team? Ich hoffe wir hoeren nicht wieder die Maer von der juedischen Weltverschwoerung.


      @ Coubert

      Und hier was Dümmliches von Klugman:

      Ja, was Krugman in letzter Zeit schreibt, ist wirklich duemmlich. Er ist ein mental wreck, um mal seine eigenen Worte zu benutzen.

      Was mir so aus den letzten Jahren in Erinnerung ist:

      1: Er hat gemeint, der positive Effekt vom 9/11 ist, dass jetzt das WTC wieder aufgebaut werden muss, und das ja Investitionen stimuliert. AAAAARGH. Sollen wir jetzt alle unsere Haeuser in die Luft sprengen, damit wir den Investitionen noch einen groesseren Push geben?

      2: Kuerzlich hat er gemeint, die Bundesregierung sollte lieber den notleidenden Bundesstaaten aushelfen, und nicht die Steuern senken. Jawoll, damit sozialistische Staaten wie California jetzt die Belohnung fuer jahrelange Misswirtschaft bekommen.

      3: Defizite treiben Zinsen nach oben, schreibt er in der letzten Kolumne, was absoluter Nonsens ist (Begruendung: Siehe Wall Street Journal unten). Genauso grosser Nonsens wie Greg Mankiw’s Buecher.

      Fazit: Krugman hat anscheinend seinen Verstand abgegeben, als er bei der NYT als Kolumnist angeheuert hat. Vielleicht sind seine Kolumnen ja deshalb so populaer in linken Kreisen.


      Dismal Science: Keynes Barks, Ricardo Scratches
      Wall Street Journal; New York, N.Y.; Mar 6, 2003; By Susan Lee;

      Edition: Eastern edition
      Start Page: A12
      ISSN: 00999660

      What is one to make of President Bush`s nomination for the new head of the Council of Economic Advisers, Gregory Mankiw? His Web site features an adorable dog named Keynes. Worse, his best-selling textbook argues that deficits or government debt pushes up interest rates.

      This theory is an echo of outmoded Keynesian economics. Keynes` idea (the man, not the dog) was that an increase in government debt stimulated the economy in the short run by making households feel wealthier; but that in the long run, since government debt competes with private debt, the increase drives up interest rates and crowds out private investment, thus slowing growth.

      On the face of it, this is nonsense. Government deficits crowd out private debt only if the deficit represents a significant chunk of the credit market. Global credit markets are enormous -- around $40 trillion -- and the U.S. government deficit represents a small share. In fact, next year`s deficit of some $300 billion is truly a drop in the bucket. Ditto for total U.S. government debt.

      More important, few economists believe the Keynesian argument. Instead, most work with some form of the model based on Ricardian equivalence (after David Ricardo). This argues that instead of seeing an increase in government debt as an increase in wealth, people see it as something that must be paid back -- in other words, debt represents a future tax liability.

      Thus, when government cuts current taxes and issues debt, people recognize that future taxes must rise to repay principal and interest. They then use their tax savings to buy the newly issued government bonds, whose principal repayment plus interest earnings will enable them to meet the tax obligations implied by the bonds. The result: Private demand for savings assets moves one-to-one with changes in the supply of public debt. There is no change in interest rates and no crowding out.

      This model is too neat and tidy for most economists. Instead, they work with a less extreme version which argues that people are forward-looking and recognize at least some of the future taxes implied by government debt. John J. Seater, an economist at North Carolina State University, says that it is almost impossible for Ricardian equivalence to hold exactly one-for-one. Mr. Seater, who has made an exhaustive study of this literature, locates a number of factors that weaken the extreme case.

      For example, when the government cuts taxes and adds to the deficit, there may be some who do not respond by increasing savings. They are perfectly happy to take the tax cut and leave its repayment to future generations. Why? Perhaps they don`t care if their children pay more in taxes; or they have no children; or they suffer from liquidity constraints -- they simply can`t afford to increase their savings. Despite these possibilities, Mr. Seater says that as a description of the impact of public debt on the economy, Ricardian equivalence offers a very close approximation: "The private demand for savings assets may not move one-to-one with debt, but near enough so that it looks like Ricardian equivalence."

      In his survey, Mr. Seater also demolishes many of the models used to test the impact of government debt on interest rates. His chief beef is that most of the studies suffer from the dreaded omitted variables problem. Government spending, for example, causes both deficits and interest rates to change. With that variable left out of the story, deficits may seem to explain interest rates movements, but only because the deficits are correlated with government spending -- the omitted variable -- that is the real explanation.

      Mr. Seater found that many studies did not control for important variables like monetary policy. The Fed`s activities have important effects on interest rates and should be held constant. The mere expectation that the Fed is going to monetize the debt and debase the currency -- an event consistent with deficits -- will cause interest rates to rise. Many studies are also plagued by horrible measurement problems. Amazingly, something as crucial as government debt is often poorly measured. As Mr. Seater points out, debt should, at the very least, include all government debt -- state and local as well as federal debt. Any figure should include some fraction of federal loan guarantees as well.

      The net is that while Mr. Seater discards acres of flawed studies, he can point to a dozen well-designed ones which show that the effect of debt on interest rates is either statistically insignificant, or, if statistically significant, of little consequence economically because the impact is too small.

      So, if changes in debt or deficits don`t drive changes in interest rates, what does? Interest rates are composed of real rates plus expected inflation. If persistent deficits lead to permanent growth in government debt in excess of real economic growth, markets would correctly anticipate that the Fed will print money to pay off the debt. This would generate immediate increases in nominal interest-rates (but that`s not what the crowding-out theorists fear since this has no effect on real investment).

      Real interest rates are a function of demand relative to supply, or to how much people want to borrow to finance consumption or investment. If productivity growth is robust, generating a rise in the profitability of new investment, demand will also be robust and real rates high. John Cochrane, at the University of Chicago, says: "Long-term real rates depend on whether there are good ventures out there. High real rates are a good sign because it shows that there are lots of investment possibilities."

      All this is the long-way `round of saying that moderate growth in government debt will have virtually no effect on interest rates. Increases in the deficit will call forth compensating increases in private savings and any left-over pressure will be absorbed by the global capital markets.

      As for Mr. Mankiw, perhaps he ought to get a cat named Ricardo.

      ---

      Ms. Lee is a member of the Journal`s editorial board.
      Avatar
      schrieb am 13.03.03 08:24:53
      Beitrag Nr. 2.917 ()
      @banolo,

      heute Nacht hat`s Dir @h_k`s Zunft aber gegeben, ;) - das hast Du nun davon, :laugh:

      @helmut_kohl,

      Und wer ist das plunge supporting team?
      :D
      Immerhin stellst Du nicht die Frage, wer das Plunge Protection Team ist.
      Das läßt die Hoffnung zu, daß Du im Hinterkopf doch nicht ganz von der Welt bist.

      Es steht Dir daher frei, die Antis hier darüber aufzuklären, daß das in DAX, Euro und Gold gestern und heute Nacht Anlegerverkäufe, und im USD und DJIA Anlegerkäufe waren. Ich gehe dabei mal davon aus, daß `Anleger` für Dich kein Schimpfwort ist - enttäusch` uns also nicht. Und dann mutmaße bitte mal, unter Einsatz Deiner ganzen Intelligenz, wie bzw. womit diese `Anleger` das finanzieren. Nach dem `warum` traue ich mich schon gar nicht mehr zu fragen, *g* - natürlich, um Vertrauen in die Märkte zurück zu bringen, :D

      Bitte aber auch im Kontext mit den seit Jahr und Tag fast punktgenauen Zeiten der jeweiligen Avancen. Scheint ja irgendwie immer derselbe `Anleger` zu sein, bei dem geregelten Tagesablauf und super exaktem Timing speziell den POG betreffend. Und Geld muß der ja MEHR wie Heu haben, bei DEN Avancen, :D, woher bloß? Durch diese DAX-Verkäufe? - Also, bitte, eine seriöse Antwort, wie sich das für einen Banker gehört... Ansonsten provoziertest Du krankhafte Lachanfälle, und das willst Du sicher nicht verantworten - denk` nur mal, Du bekämst dann eine Klage, so richtig, a la Bayer, nach US-Manier, an den Hals, :D

      Also, bitte - sonst sterben wir außer Dir tatsächlich noch alle dumm, und irgendwo bist Du ja sicher auch noch ein Mensch, und willst nicht allein schlau sterben - mach`s Dir diesmal also nicht einfacher als sonst hier.

      Und ich mache Dir noch Mut: Die Chance, daß Du darüber eine Antwort auf Deine Frage findest, wird dadurch ja gewiß nicht geringer...

      Sollen wir jetzt alle unsere Haeuser in die Luft sprengen, damit wir den Investitionen noch einen groesseren Push geben?
      Bei EUCH macht Ihr das natürlich nicht...
      Ich bin jedenfalls nicht gespannt, WER den Irak dann wieder aufbaut - Du etwa?

      investival
      Avatar
      schrieb am 13.03.03 15:22:04
      Beitrag Nr. 2.918 ()
      @ invest

      Wie meinen ?

      Bin gerade etwas begriffsstutzig - sorry.

      B.
      Avatar
      schrieb am 13.03.03 15:23:57
      Beitrag Nr. 2.919 ()
      @banolo,
      hoffentlich liegt das nicht am EUR/USD... ;)
      Und nicht so laut, nicht @h_k bei der "Arbeit" stören, *g*

      investival
      Avatar
      schrieb am 14.03.03 03:21:42
      Beitrag Nr. 2.920 ()
      @ invest

      Ach so, hatte den BananenDollar noch gar nicht gesehen.
      Na ja, diese Greenspan-Nr. zeigt ja sehr eindrucksvoll,
      wers hat, und wers nötig hat.


      @ helmi

      chapter 11 or what ?


      Wollen wir unsere Autodiscussion wiederaufnehmen ?


      ---

      Ford fährt Produktion in Nordamerika drastisch zurück

      Der US-Autokonzern Ford wird seine Produktion in Nordamerika im zweite Quartal 2003 drastisch zurückfahren. Diese werde gegenüber dem Vorjahr um 17 Prozent auf 980.000 Einheiten sinken, teilte der zweitgrößte Autoproduzent der Welt am Donnerstag nach US-Börsenschluss in Dearborn mit.

      Im zweiten Quartal 2002 hatte Ford in seinen nordamerikanischen Fabriken noch 1,176 Millionen Fahrzeuge zusammengebaut. Der Konzern bekräftigte seine Planung für das erste Quartal. In den ersten drei Monaten würden 1,035 Autos in den Werken produziert./mur/sh



      13.03.2003 - 22:37
      Quelle: dpa-AFX


      ---------------------------


      Dies sollte das double dip sein.



      B.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.03.03 11:49:15
      Beitrag Nr. 2.921 ()
      George W. Bush hat einen Herzanfall und stirbt. Er wird direkt in die Hölle geschickt, wo der Teufel bereits auf ihn wartet.
      "Ich weiß nicht was ich machen soll", sagt der Teufel, "Du bist zwar auf meiner Liste, aber ich habe kein freies Zimmer übrig. Da Du auf jeden Fall in die Hölle gehörst, müssen wir also eine Lösung finden. Wir haben hier ein paar Typen, die lange nicht so schlecht sind wie Du. Ich werde einen davon freilassen, damit Du dessen Platz einnehmen kannst, und Du darfst entscheiden wen."

      "Das klingt gut", denkt sich George, und der Teufel öffnet den ersten Raum. Drinnen sieht er Ronald Reagan in einem riesigen Swimmingpool, ins Wasser eintauchen und wieder auftauchen. Immer und immer wieder...
      "Ach nö", sagt George, "das ist nichts für mich. Außerdem bin ich eh kein guter Schwimmer..."

      Der Teufel öffnet die zweite Tür. Er sieht Richard Nixon in einem Raum voller Felsen, der mit einem Holzhammer auf das Gestein einhaut, immer und immer wieder...
      "Nein, ich habe Probleme mit der Schulter. Es wäre eine Qual für mich Tag, ein Tag aus auf Felsen einzuhauen" sagt George.

      Der Teufel öffnet die dritte Tür. Drinnen liegt Bill Clinton an Händen und Füßen gefesselt auf dem Boden. Über ihm hockt Monica Lewinsky und tut das, was sie am besten kann. George traut seinen Augen nicht.
      "Nagut, das könnte ich tun", sagt er und reibt sich die Hände. Der Teufel lächelt "Ok Monica, Du kannst gehen."
      Avatar
      schrieb am 14.03.03 19:58:55
      Beitrag Nr. 2.922 ()
      "Es gibt keine hedonische Buchfuehrung"
      :laugh: ne, oder? ... das Kasperletheater ist den Klamauk fast wert. Neoklassischer Orangenanbau am Orinoco. Dann könnte man wahrscheinlich sehen, daß es doch hedonische Orangen gibt.

      @Coubert
      Ich habe um 2000 oder 2001 einmal jemandem gesagt, daß wir uns noch wundern werden, wie lange Japan sein Schuldenproblem ausbalancieren konnte. Daß das früher oder später als Meisterstück gesehen wird. Das wurde inzwischen vergessen und ich mußte mir letztens anhören, es könne doch nicht so schlimm werden, weil in Japan seit 15 Jahre "nichts passiert" sei. Hardliner als Synonym: Perfekte Kontraindikatoren für die wirtschaftliche Entwicklung, 100% kalkulierbar, wie das Ergebnis.


      Hedonics everywhere

      -> Bilanz-Hedonics
      Der GAAP-Legalbetrug ermöglicht die ungehemmte Bewertung von Pensionsfonds-Assets mit 10% Steigerungsrate pro Jahr, während seit 3 Jahren eine noch größere negative Verzinsung vorliegt. Wörtlich: hedonic = Präfix "Lust-" => lustvolles Preisen nicht (mehr) vorhandener Werte. Die Wirtschaftswissenschaft möchte es als kalkulatorisches Anpassungverfahren auf Basis von Einflussfaktorenschätzung verstanden wissen. Die kalkulatorischen Mätzchen der Bilanzfreaks sind fast noch komischer als die vom leistungsgesteigerten Computer auf Basis der CPU-Taktfrequenz. Egal, der Markt hat die Fähigkeit, es zu regeln und die Aufräumaktion geht ihren unhedonischen Gang.

      -> Andere Arten von Buchhaltungshedoncis, die nicht schwer zu finden sind. Ford zeigt uns den Weg:
      "Automakers book revenue from vehicles when they are built instead of when they are sold, making production estimates a harbinger of revenues and earnings. Ford hasn`t released a second-quarter earnings estimate, but had predicted 20 cents a share for the first quarter."

      -> Rating Hedonics
      "And yields on Ford`s $125 billion in bonds soared after a credit analyst suggested the automaker would be bankrupt were it not for the Ford name." (Der Satz stammt von Fitch)

      http://biz.yahoo.com/rf/030314/autos_ford_1.html
      Avatar
      schrieb am 14.03.03 21:15:26
      Beitrag Nr. 2.923 ()
      Wie lange noch, bis es das auch fuer die Deutschen gibt:



      "France has neither winter nor summer nor morals. Apart from these drawbacks it is a fine country.
      France has usually been governed by prostitutes."
      ---Mark Twain


      "I just love the French. They taste like chicken!"
      ---- Hannibal Lecter











      While speaking to the Hoover Institution today, Secretary Donald Rumsfeld was asked this question:
      "Could you tell us why to date at least the Administration doesn`t favor direct talks with the North Korean government? After all, we`re talking with the French."
      The Secretary smiled and replied:
      "I`m not going there!"

      "I would rather have a German division in front of me than a French one behind me."
      --- General George S. Patton

      "Going to war without France is like going deer hunting without your accordion."
      --Norman Schwartzkopf






      "We can stand here like the French, or we can do something about it."
      ---- Marge Simpson

      "As far as I`m concerned, war always means failure"
      ---Jacques Chirac, President of France
      "As far as France is concerned, you`re right."
      ---Rush Limbaugh,


      "The only time France wants us to go to war is when the German Army is sitting in Paris sipping coffee."
      --- Regis Philbin

      There was a Frenchman, an Englishman and Claudia Schiffer sitting together in a carriage in a train going through Provence. Suddenly the train went through a tunnel and as it was an old style train, there were no lights in the carriages and it went completely dark. Then there was a kissing noise and the sound of a really loud slap. When the train came out of the tunnel, Claudia Schiffer and the Englishman were sitting as if nothing had happened and the Frenchman had his hand against his face as if he had been slapped there. The Frenchman was thinking: `The English fella must have kissed Claudia Schiffer and she missed him and slapped me instead.` Claudia Schiffer was thinking: `The French fella must have tried to kiss me and actually kissed the Englishman and got slapped for it.` And the Englishman was thinking: `This is great. The next time the train goes through a tunnel I`ll make another kissing noise and slap that French bastard again.`









      "The French are a smallish, monkey-looking bunch and not dressed any better, on average, than the citizens of Baltimore. True, you can sit outside in Paris and drink little cups of coffee, but why this is more stylish than sitting inside and drinking large glasses of whiskey I don`t know."
      --- P.J O`Rourke (1989)

      Next time there`s a war in Europe, the loser has to keep France.


      An old saying:
      Raise your right hand if you like the French....
      Raise both hands if you are French.


      "You know, the French remind me a little bit of an aging actress of the 1940s who was still trying to dine out on her looks but doesn`t have the face for it."
      ---John McCain, U.S. Senator from Arizona


      "You know why the French don`t want to bomb Saddam Hussein? Because he hates America, he loves mistresses and wears a beret. He is French, people."
      --Conan O`Brien


      "I don`t know why people are surprised that France won`t
      help us get Saddam out of Iraq. After all, France wouldn`t help us get the Germans out of France!"
      ---Jay Leno



      "The last time the French asked for `more proof` it came marching into Paris under a German flag."
      --David Letterman


      REPLACEMENTS FOR THE
      FRENCH NATIONAL ANTHEM:
      "Runaway" by Del Shannon,
      "Walk Right In" by the Rooftop Singers,
      "Everybody`s Somebody`s" Fool by Connie Francis,
      "Running Scared" by Roy Orbison,
      "I Really Don`t Want to Know" by Tommy Edwards,
      "Surrender" by Elvis Presley,
      "Save It For Me" by The Four Seasons,
      "Live and Let Die" by Wings,
      "I`m Leaving It All Up To You" by Donny and Marie Osmond,
      "What a Fool Believes" by the Doobie Brothers,
      "Don`t Worry, Be Happy" by Bobby McFerrin
      "Raise Your Hands" by Jon Bon Jovi


      How many Frenchmen does it take to change a light bulb?
      One. He holds the bulb and all of Europe revolves around him.



      Subject: French Military History in a Nutshell

      French Military History in a Nutshell Currently making the rounds
      in the military community:

      The Complete Military History of France

      Gallic Wars - Lost. In a war whose ending foreshadows the next
      2000 years of French history, France is conquered by of all
      things, an Italian.

      Hundred Years War - Mostly lost, saved at last by female
      schizophrenic who inadvertently creates The First Rule of French
      Warfare; "France`s armies are victorious only when not led by
      a Frenchman."

      Italian Wars - Lost. France becomes the first and only country
      to ever lose two wars when fighting Italians.

      Wars of Religion - France goes 0-5-4 against the Huguenots.

      Thirty Years War - France is technically not a participant, but
      manages to get invaded anyway. Claims a tie on the basis that
      eventually the other participants started ignoring her.

      War of Devolution - Tied. Frenchmen take to wearing red flowerpots as chapeaux.

      The Dutch War - Tied

      War of the Augsburg League / King William`s War / French and Indian War - Lost, but claimed as a tie. Three ties in a row induces deluded Frogophiles the world over to label the period as the height of French military power.

      War of the Spanish Succession - Lost. The War also gave the French their first taste of a Marlborough, which they have loved every since.

      American Revolution - In a move that will become quite familiar to
      future Americans, France claims a win even though the English colonists saw far more action. This is later known as "de Gaulle Syndrome", and leads to the Second Rule of French Warfare; "France only wins when America does most of the fighting."

      French Revolution - Won, primarily due the fact that the opponent
      was also French.

      The Napoleonic Wars - Lost. Temporary victories (remember the First Rule!) due to leadership of a Corsican, who ended up being no match for a British footwear designer.

      The Franco-Prussian War - Lost. Germany first plays the role of drunk Frat boy to France`s ugly girl home alone on a Saturday night.

      World War I - Tied and on the way to losing, France is saved by the United States. Thousands of French women find out what it`s like to not only sleep with a winner, but also one who doesn`t call her "Fraulein." Sadly, widespread use of condoms by American forces forestalls any improvement in the French bloodline.

      World War II - Lost. Conquered French liberated by the United States and Britain just as they finish learning the Horst Wessel Song.

      War in Indochina - Lost. French forces plead sickness, take to bed
      with the Dien Bien Flu.

      Algerian Rebellion - Lost. Loss marks the first defeat of a western
      army by a Non-Turkic Muslim force since the Crusades, and produces the First Rule of Muslim Warfare; "We can always beat the French."
      This rule is identical to the First Rules of the Italians, Russians,
      Germans, English, Dutch, Spanish, Vietnamese and Esquimaux.

      War on Terrorism - France, keeping in mind its recent history,
      surrenders to Germans and Muslims just to be safe. Attempts to
      surrender to Vietnamese ambassador fail after he takes refuge
      in a McDonald`s.

      The question for any country silly enough to count on the French
      should not be "Can we count on the French?", but rather "How long until France collapses?"

      "Going to war without France is like going deer hunting without an
      accordion. All you do is leave behind a lot of noisy baggage."
      Avatar
      schrieb am 15.03.03 00:33:13
      Beitrag Nr. 2.924 ()
      Helmut_Kohl:

      Es gibt einen Unterschied zwischen den Deutschen und
      den Franzosen:

      Den fuoror teutonicus, der rasche, totale Stimmungs-Umschwung.

      Derzeit sind die Deutschen keine Furieren, aber sie hätten
      das technische, wirtschftliche und wissenschaftliche Potenzial
      dazu. Es gibt nur eine Furie, mit der es dei Deutschen nie
      aufnehmen werden können. Die USA. Warum? Weil da mehr Teutonen
      leben als in Deutschland!

      mfg
      thefarmer
      Avatar
      schrieb am 15.03.03 01:14:17
      Beitrag Nr. 2.925 ()
      @helmut

      es "gilt" noch nicht einmal für die Franzosen.

      zurück ins glied!
      Avatar
      schrieb am 15.03.03 01:23:14
      Beitrag Nr. 2.926 ()
      Oh, das o gehört weg,

      es muß heissen: furor teutonicus.

      und was die Amis anbelangt:

      In Vietnam haben sie auch verloren. In Somalia ebenso.

      Der Unterschied zwischen Amis und Franzosen ist vielleicht:

      Die Amis/Angelsachsen/Engländer, waren im Krieg immer eine
      Stufe brutaler und konsequenter als die Franzosen.


      mfg
      thefarmer
      Avatar
      schrieb am 16.03.03 16:18:28
      Beitrag Nr. 2.927 ()
      @ helmi


      Deine Beiträge werden immer langweiliger - sorry.


      ---------


      --------------------------------------------------------------------------------
      Die Immo Bombe ...


      FANNIE & FREDDIE ARE SITTING ON $3.1 Trillion TIME BOMB
      By JOHN CRUDELE

      March 13, 2003 -- HERE`S a question for you philosophy majors to ponder: If someone helps cause a problem, can he absolve himself of guilt by issuing stern warnings about the problem he helped create?

      Alan Greenspan tried to do it when he mouthed the words "irrational exuberance" to belatedly warn investors about the stock market bubble. But the Fed chairman didn`t do anything - like raise borrowing requirements on stock purchases - to stop the excesses.

      This week one of Greenspan`s colleagues at the Fed went after Freddie Mac and Fannie Mae, government-sponsored but publicly traded companies that now own or guarantee $3.1 trillion, or 45 percent, of residential debt outstanding in the United States.

      That`s an enormous - and frightening - jump from just 25 percent in 1990.

      In a speech on Monday, William Poole, head of the St. Louis Federal Reserve Bank, raised the potential of a crisis at Fannie Mae and its cousin organization Freddie Mac. He recommended that both be forced to increase their capital to protect against any economic shock, and he wants the federal government to be less on the hook for either of these company`s problems.

      Greenspan himself tried to talk down Fannie and Freddie in 2000. He said the two companies have "important consequences for the structure and efficiency of financial markets."

      In other words, if Fannie and Freddie cough, the vulnerable financial markets could have a seizure and kill the whole economy.

      But this week Poole said even more stuff that hasn`t been reported, which some people - myself included - think borders on the irresponsible. It had to do with what Poole called the "nonquantifiable risks" of organizations like Fannie and Freddie.

      "It helps to make this issue concrete by listing some examples," said Poole. "The failure or near-failure of Penn-Central, Continental-Illinois, Long-Term Capital, Enron and WorldCom may not have been complete surprises to knowledgeable insiders, but the shocks were certainly `news` to market participants, regulators and the general public."

      Is the Fed suggesting that Fannie and Freddie could soon be in the same league as these corporate basket cases? And, if so, why did our Central Bank allow these mortgage cowboys to get into this position if Washington knew the risks in 2000?

      Issuing irresponsible warnings now doesn`t make the Fed and the rest of Washington any less culpable if Fannie Mae and Freddie Mac`s derivative business collapses like Enron`s did - because as mom always says, actions speak louder than words.

      Just for the record, I took my first of several swipes at Fannie Mae in a March 3, 2000, column. If the economy broke down, I asked, how much would delinquent mortgages cost taxpayers?

      Nobody cared then. And with Fannie and Freddie still highly profitable, few people care now.

      But taxpayers should care for both practical and philosophical reasons.

      http://www.nypost.com/business/70599.htm
      Avatar
      schrieb am 16.03.03 16:23:09
      Beitrag Nr. 2.928 ()
      @ helmi

      Nochwas gefunden :


      Falls Dir die schrecklichen Ereignisse am 11. September immer noch zu
      Schaffen machen, nimm dir 2 Minuten Zeit um den 3.000 zivilen Opfern von
      New
      York, Washington und Pennsylvania zu gedenken...



      Wo Du gerade so schön dabei bist, kannst Du auch gleich noch 13
      Schweigeminuten für die 130.000 irakischen Zivilisten einlegen, die 1991
      unter dem Kommando von Präsident George Bush Sr. umkamen.
      Dann kannst Du daran denken, wie die Amerikaner danach in den Strassen
      gesungen und getanzt, gefeiert und geklatscht haben.

      Jetzt ist es an der Zeit weitere 20 Schweigeminuten für die 200.000
      iranischen Zivilisten einzulegen, die in den 80ern von Irakern mit
      US-gesponsorten Waffen und Geld geopfert wurden, bevor Amerika die
      Richtung
      wechselte und seine irakischen Freunde zum Feind erkor.

      Du solltest Dir noch weitere 15 Minuten nehmen, um den Russen und
      150.000
      Afghanen zu gedenken, die von den Taliban getötet worden, die ihre edle
      Ausbildung und Unterstützung von der CIA bekamen.

      Dann wären da noch 10 Schweigeminuten für die 100.000 zivilen Opfer der
      amerikanischen Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki im zweiten
      Weltkrieg.

      Du hast jetzt eine Stunde lang geschwiegen. 2 Minuten für die getöteten
      Amerikaner in New York, Washington und Pennsylvania und 58 Minuten für
      deren
      Opfer auf der ganzen Welt.

      Falls Dir die Relationen immer noch nicht vollständig bewusst sind,
      Kannst
      du noch eine weitere Schweigestunde für die Opfer des Vietnam-Krieges
      draufschlagen.

      Oder für das Massaker in Panama 1989, bei dem amerikanische Truppen
      arme,
      unschuldige Dörfler angriffen um 20.000 Obdachlose und tausende Tote zu
      hinterlassen.

      Oder für die Millionen von Kindern, die ob der Unterversorgung durch das
      US-Embargo gegen den Irak und Kuba starben.

      Oder für die Hunderttausenden, die bei US-finanzierten Bürgerkriegen
      (Chile,
      Argentinien, Uruguay, Bolivien, Guatemala, El Salvador - um nur ein paar
      wenige Beispiele zu nennen) ums Leben kamen.

      Und jetzt können wir noch mal über Terrorismus reden



      __________________
      Montabaur
      Avatar
      schrieb am 16.03.03 20:20:34
      Beitrag Nr. 2.929 ()
      Zu den 1000 NeoCon-Franzosen-Hasser-Spässen:

      Die Franzmänner sind halt die einzigen, die seit jeher keine Vasallentreue zu den USA aufbringen (wie Blair, Kohl, Aznar, usw). Drum werden sie jetzt glühend gehasst. Anti-Franzosimus oder so.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 16.03.03 20:43:12
      Beitrag Nr. 2.930 ()
      Habe in Thread: Sittin Bulls elitärer Diskussionsthread für Biospohisten viele Dinge zu allem zusammengetragen.


      Helmut, was denkst du, warum es Krieg geben wird?
      Avatar
      schrieb am 16.03.03 20:46:34
      Beitrag Nr. 2.931 ()
      --------------------------------------------------------------------------------
      Orwell und die Bush-Doktrin

      Über seltsame Affinitäten zwischen Börsen-Bubbles, Bush-Politics und "Animal Farm". Reflexionen am Vorabend eines möglichen Krieges - Gastkommentar von George Soros

      George Soros,US-Finanzier ungarischer Abstammung, Börsenspekulant und Philanthrop, leitet das Open Society Institute und das Soros Fund Management in New York. Übersetzung aus dem Englischen: Helga Klinger-Groier


      Während sich amerikanische und britische Truppen auf einen Einmarsch in den Irak vorbereiten, spricht sich die restliche Welt mit überwältigender Mehrheit gegen einen Krieg aus, obwohl Saddam Hussein als Tyrann gesehen wird, den es zu entwaffnen gilt, und obwohl der UN-Sicherheitsrat einstimmig die Resolution 1441 beschlossen hat, die Saddam auffordert, seine Massenvernichtungswaffen zu zerstören. Wie ist diese Diskrepanz zu erklären?

      Im Irak kommt erstmals, und das ist wohl der Hauptgrund für die allergischen Reaktionen, die Bush-Doktrin zur Anwendung - ein Konzept, das auf zwei Säulen beruht: erstens alles zu unternehmen, um die unbestrittene militärische Vormachtstellung der USA zu erhalten, und sich dabei zweitens auch das Recht eines Präventivschlages vorzubehalten.

      Zweierlei Souveränität

      Mit diesen zwei Ambitionen werden auch zwei Arten von Souveränität geschaffen: auf der einen Seite die amerikanische Souveränität, die Vorrang vor internationalen Verträgen und Verpflichtungen genießt, auf der anderen Seite die Souveränität aller anderen Staaten. Das erinnert einen unwillkürlich an George Orwells "Farm der Tiere": Alle Tiere sind gleich, aber einige Tiere sind gleicher als andere.

      Selbstverständlich kommt dies in der Bush-Doktrin nicht so krass zum Ausdruck, denn die darin enthaltene Information ist in Orwellschem Doublespeak verpackt. Und das ist auch notwendig, denn die Bush-Doktrin steht in fundamentalem Widerspruch zu den amerikanischen Werten, indem sie auf dem Glauben gründet, dass internationale Beziehungen ausschließlich Machtbeziehungen und Legalität und Legitimität bloß schmückendes Beiwerk seien. Und dass militärischer Stärke in so einem Weltgefüge absolute Priorität zukomme. Militärische Macht alleine hat aber noch niemals in der Geschichte ein Reich zusammengehalten. Und doch ist die Bush-Administration von diesem Glauben beseelt - genau so übrigens wie der israelische Premierminister Sharon. Wohin das geführt hat, sieht man.

      Die Vorstellung, dass Macht gleich Recht ist, verträgt sich jedenfalls nicht mit der Idee einer offenen Gesellschaft. Denn niemand ist im Besitz der allein selig machenden Wahrheit; wer dennoch das Gegenteil vermeint, irrt - und kann diesem Irrtum dann erfahrungsgemäß nur durch Nötigung und Repression Geltung verschaffen.

      "Wer nicht für uns ist, ist für die Terroristen"

      Bushs Vorgangsweise macht deutlich, wie sehr der US-Präsident diesem Denken verhaftet ist: Abweichende Meinungen werden nicht toleriert, man agiert unbeirrt nach dem Motto: Wer nicht für uns ist, ist für die Terroristen.

      Selbstverständlich ist das Vorhandensein solcher extremistischer Ansichten in der US-Regierung kein Beweis, dass Amerika zu einem totalitären Staat geworden ist. Die Prinzipien einer offenen Gesellschaft sind in der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung dargelegt und die Institutionen der amerikanischen Demokratie durch die Verfassung geschützt. Es gibt das System der Gewaltenteilung, und der Präsident ist auf die Unterstützung des Volkes angewiesen.

      Das Schlimme ist nur, dass die Bush-Doktrin, bevor man sie aufgibt - und letzten Endes wird dieser Fall eintreten -, noch unermesslichen Schaden anrichten kann.

      Falsche Wahrnehmung

      Ich sehe in diesem Zusammenhang Parallelen mit einem bekannten Phänomen aus der Finanzwelt: dem "Boom-Bust-Zyklus" bzw. den so genannten "Börsen-Blasen". Solche Bubbles entstehen nicht aus dem Nichts. Sie verfügen vielmehr über ein durchaus solides reales Fundament, das aber völlig verzerrt wahrgenommen wird.

      Übertragen auf die Politik der Bush-Administration, bedeutet das: Die dominante Position der USA ist zweifellos eine Realität, das daraus abgeleitete Streben nach totaler Vormachtstellung hingegen das Produkt einer falschen Wahrnehmung.

      Eine Zeit lang kann zwar die Realität diese falsche Wahrnehmung verstärken, aber die Kluft zwischen der Wirklichkeit und ihrer falschen Interpretation wird immer breiter, schließlich unüberbrückbar, der Prozess unumkehrbar. Und je später dies eintritt, umso verheerender die Auswirkungen.

      Idealer Feind

      Zur Illustration: Die Regierung Bush trat ihr Amt mit einer Ideologie an, die auf Marktfundamentalismus und militärischer Dominanz beruhte. Vor dem 11. September kam man mit der Umsetzung dieser Ideologie allerdings nicht weit, da man weder ein klares Mandat noch einen definierten Feind hatte. Der Terrorismus lieferte dann den idealen Feind - denn er ist unsichtbar und verschwindet nie. Und indem er dem Terrorismus den Krieg erklärte, fiel Präsident Bush endlich das Mandat zu, das er vorher nicht hatte.

      Seine Politik hat allerdings schon schwer wiegende unbeabsichtigte Folgen gezeitigt: Europäische Union und Nato sind gespalten. Die USA werden als Alleinherrscher wahrgenommen, der andere schikaniert. Afghanistan wurde zwar befreit, aber Gesetz und Ordnung konnten nicht über die Stadtgrenzen Kabuls hinaus etabliert werden. Präsident Karzai muss sogar von amerikanischen Leibwächtern beschützt werden. Auch der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern verschärft sich weiter. Und nun der Irakkrieg . . .

      Natürlich könnte ein rascher Sieg mit wenigen Opfern die allgemeine Lage dramatisch verändern: Die Ölpreise könnten fallen, die Börsen jubilieren, die Verbraucher könnten ihr Geld wieder ausgeben, und Unternehmen könnten ihre Kapitalanlagen erhöhen. Amerika wäre nicht länger von Öl aus Saudi-Arabien abhängig, der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern könnte eher lösbar werden, und mit Nordkorea könnte man ohne Gesichtsverlust in Verhandlungen eintreten.

      Trübe Perspektiven

      Bush zählt auch darauf, dass sich die Dinge genau so entwickeln. Aber der militärische Sieg im Irak ist nur der Anfang. Viel bedenklicher ist hingegen die Frage: Was kommt danach? - Um noch einmal auf meinen Börsenvergleich zurückzukommen: In einem Boom-Bust-Zyklus bestärkt das Bestehen eines frühzeitigen Tests nur die falsche Wahrnehmung, die diesen Zyklus auslöste. Und genau das ist auch in diesem Fall zu befürchten.

      Noch ist es nicht zu spät, ein Ausufern des Boom-Bust-Zyklus zu verhindern. Die Vereinten Nationen könnten dem Antrag von Chefwaffeninspektor Blix, die Inspektionen noch ein paar Monate fortzuführen, stattgeben. Die amerikanische Militärpräsenz in der Region könnte reduziert werden und erst, wenn der Irak sich nicht kooperativ zeigt, wieder aufgestockt werden, um dann gegebenenfalls im Spätsommer mit einer Invasion zu beginnen. Das wäre ein Sieg für die UNO und für die USA - und käme auch dem französischen Vorschlag entgegen.

      Aber nichts davon wird eintreten. Präsident Bush hat den Krieg ja de facto schon eröffnet. Man kann nur hoffen, dass die Eroberung des Irak kurz und relativ schmerzlos über die Bühne gehen wird.

      Keine Frage: Saddam zu vertreiben ist eine gute Sache, aber den Mitteln, mit denen Präsident Bush dies bewerkstelligen will, muss man sich widersetzen. Auf lange Sicht kann eine offene Gesellschaft nur überleben, wenn die Menschen, die darin leben, auch an sie glauben können. (DER STANDARD, Printausgabe 17.3.2003)
      Avatar
      schrieb am 16.03.03 20:56:43
      Beitrag Nr. 2.932 ()
      sehr gut, geht vielleicht nur nicht weit genug!


      Trotzdem :)
      Avatar
      schrieb am 16.03.03 21:17:01
      Beitrag Nr. 2.933 ()
      Ausser ganz rechts Aussen setzt langsam Wirklichkeitssinn ein:

      [/b]The world economy: Horror stories[/b]
      http://www.economist.com/business/displayStory.cfm?story_id=…

      ....
      Chart 3 illustrates the problem. America`s private sector was a net saver for 40 years until 1997: the total income of households and firms always exceeded their spending, with average net saving of 2.6% of GDP. But the irrational exuberance of the late 1990s encouraged a massive boom in spending and borrowing, pushing the private sector into a deficit of 5.2% of GDP by 2000. In the year to the third quarter (the latest period for which data are available), the private sector was still in deficit, to the tune of 1.4% of GDP. In other words, says Mr McKelvey, the private sector is only halfway back to its long-term average rate of net saving of 2.6% of GDP....




      Zm 27. Male:
      Das Wachstum (in Worten: Wachstum) der Verschuldung in den 90ern ist das Problem.

      Coubert

      P.S.
      "Amerikaner! Wehrt Euch! Kauft nicht bei Franzosen!"

      Erst die Muslims, dann die Deutschen, dann die Franzosen.
      "Nur weil alle gegen uns sind, heisst es noch lange nicht, dass wir nicht paranoid sind"
      Avatar
      schrieb am 17.03.03 14:27:27
      Beitrag Nr. 2.934 ()
      @helmut kohl

      Nur weil Haushalte aggregiert mortgages und assets haben, bedeutet das nicht, dass die Leute mit mortgages auch treasuries halten.

      Sag ich ja. Schönen Gruß aus Pisa.
      Mortgages haben um 12.4% zugelegt, höchstwahrscheinlich wegen Leuten die sich für ihr Häusl bis über die Ohren verschuldet haben.

      Ausnahmen bestätigen die Regel:

      Davon abgesehen, wer in der hoechsten Steuerstufe liegt, zahlt im Moment nur laecherliche 3.5% mortgage Zinsen nach Steuern. Wer dann langlaufende treasuries in tax-protected accounts haelt, koennte in der Tat mehr damit verdienen als er fuer die mortgage zahlt.

      "3.5% mortgage Zinsen nach Steuern", "tax-protected accounts"...,. Wie schon öfter vermutet liegt die Rendite hauptsächlich in der Steuerersparnis. Und die hohe Steuerbelastung für die Reichen ist wieder mal als Papiertiger entlarvt.

      3: Defizite treiben Zinsen nach oben, schreibt er in der letzten Kolumne, was absoluter Nonsens ist (Begruendung: Siehe Wall Street Journal unten).

      Wie in Japan. Dort haben wir auch hohe Verschuldung und niedere Zinsen.

      Betrachten wir mal den Spread zwischen normalen Treasuries

      und den inflationsgeschützten Treasuries


      Hier sehen wir, daß sich der Spread (also die Erwartung für Inflation) seit den Oktober-Tiefs um ein knappes Prozent ausgeweitet hat. Das heißt, daß der Markt mehr Inflation erwartet und dafür weniger reales Wachstum. Daher sind die Zinsen für normale Treasuries nur wenig gefallen.

      Der Grund für die Inflationserwartungen werden inzwischen wohl die hohen Defizite sein. Früher war es die heißgelaufenen Konjunktur, und das kann momentan ja nicht der Fall sein.

      Von hedonischen Inflations - und Wachstumsstatistiken kann sich der Markt nichts kaufen. Und deswegen stehen die Treasuries bei 2.56% und die inflationsgeschützten bei 0.38% (Stand am 7.3.2003).

      Global credit markets are enormous -- around $40 trillion -- and the U.S. government deficit represents a small share. In fact, next year`s deficit of some $300 billion is truly a drop in the bucket. Ditto for total U.S. government debt.

      Die Hälfte von den $40 trillion wird von den Amis in Anspruch genommen, bei einem Drittel des GDP. Und wie gesagt, das "drop in the bucket" kommt zu den vielen anderen drops dazu.

      Aha. Und wer ist das plunge supporting team? Ich hoffe wir hoeren nicht wieder die Maer von der juedischen Weltverschwoerung.

      Nein, die hörst du nicht von mir. Ich glaube eher an die Verschwörung der Neokonservativen, an das "Project for The New American Century". Dort haben Cheney, Rumsfeld, Wolfowitz, Perle usw. unterschrieben. Wenigstens belassen sie es bei einem "Century". Den Versuch ein 1000-jähriges Reich zu schaffen hat es ja schon gegeben.

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,238643,00.html

      "Es ist kein Krieg gegen Saddams Mikroben," schreibt der in Hannover geborene israelische Publizist und Friedenskämpfer Uri Avnery, "es ist ganz einfach ein Krieg um Weltherrschaft, wirtschaftlich, politisch, militärisch und kulturell."
      Avatar
      schrieb am 17.03.03 17:54:50
      Beitrag Nr. 2.935 ()
      @ alle

      Ich finde, wir sollten es unserem Flüchtling nicht so schwer machen, der arme muß vermutlich schon jeden morgen
      eine Stunde früher am Arbeitsplatz erscheinen,
      und eine volle Stunde die US-Hymne trällern,
      und ähnliche Treueschwüre leisten - armer helmi !


      @ helmi


      Börsen 2003
      Sie betteln um Inflation
      Börsenausblick: Weltweit lassen die Notenbanken steigende Preise zu – für Aktionäre wird das zum Problem
      Von Robert von Heusinger


      DAX-Notierungen in der Frankfurter Wertbörse im November
      Foto: Oliver Berg/dpa
      Drei Worte fassen die Sehnsüchte der Investoren, Händler und Analysten an den internationalen Aktienmärkten zusammen: „Zurück zur Normalität.“ So überschreibt die Commerzbank ihren Ausblick auf den europäischen Aktienmarkt 2003. Genauso titelten auch die Strategen von Sal. Oppenheim – allerdings schon zwölf Monate zuvor. Entgegen aller Hoffnungen entpuppte sich das gerade zu Ende gegangene Börsenjahr als das schwärzeste seit dem Zweiten Weltkrieg: Zum ersten Mal fielen die Kurse das dritte Jahr in Folge, mehr als 40 Prozent verlor der Dax, mehr als 20 Prozent der amerikanische Index Standard & Poor’s 500. Zum dritten Mal hintereinander schlugen Staatsanleihen die Aktie.
      Auch wenn die Prognosen für 2003 etwas moderater geworden sind und die Baisse zur Vorsicht mahnt: Die Banken setzen schon wieder auf steigende Aktienkurse. Auf Normalität eben. Kein einziges der 32 vom Handelsblatt befragten Kreditinstitute sagt fallende Kurse bis Ende des Jahres voraus – im Gegenteil. Bei 3915 Punkten soll der Dax in zwölf Monaten stehen, knapp 30 Prozent höher als heute. Zum Vergleich: Für Ende 2002 haben dieselben Analysten im Durchschnitt einen Stand von 5780 Punkten vorhergesagt. Es wurden knapp 3000 Punkte weniger.
      Auch die neuen Studien haben das Zeug dazu, kräftig danebenzuliegen. „Ich habe selten so viele orientierungslose Analysen gelesen“, sagt Klaus Sterzig, Manager bei dem deutschen Hedgefonds Arsago. Ganz gleich, welche Analysten man zu Rate zieht, ob die der Deutschen Bank, der holländischen ABN Amro oder der amerikanischen Investmentbank Morgan Stanley, alle erwähnen zwar die großen Risiken für 2003, ignorieren sie aber weitgehend bei der Berechnung ihrer Prognosen.
      Und das liest sich so: Risiko Nummer eins ist der drohende Krieg im Irak. Es wird zwar zum Krieg kommen, setzen die Analysten voraus, die Amerikaner werden ihn aber rasch gewinnen. „Abnehmende Unsicherheiten im Zuge einer erfolgreichen Invasion im Irak“ werden die konjunkturelle Erholung stützen, heißt es bei der Deutschen Bank. Die Folge eines schnellen Sieges der US-Truppen am Golf wären angenehm: Der Ölpreis würde kräftig nachgeben, und Konsumenten und Unternehmen könnten ihr Geld statt dessen anderweitig ausgeben.
      Risiko Nummer zwei ist eine weltweite Deflation, also fallende Preise und damit einhergehend eine schrumpfende Wirtschaft. Doch da ist Alan Greenspan vor, der Chef der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), verehrt als der mächtigste Mann an den internationalen Finanzmärkten. „Wir verlassen uns auf den Greenspan-Put“, gibt Rolf Elgeti zu, Aktienstratege der Commerzbank. Mit „Greenspan-Put“ beschreiben Investoren und Analysten ihr Vertrauen in den Fed-Chef, der alles in seiner Macht stehende tun werde, um die Deflation zu verhindern.
      Normalität ist ausgeschlossen
      Bei aller Bewunderung für Alan Greenspan übersehen die Aktienmarktexperten allerdings etwas Entscheidendes: Der Kampf gegen die Deflation schließt die Rückkehr zur Normalität aus. Vielmehr verschiebt sich das Koordinatensystem der gängigen Wirtschaftspolitik. Oberstes Ziel der Notenbanken ist es nicht mehr, die Inflation im Zaum zu halten, sondern die Wirtschaft zu stimulieren – auf Teufel komm raus. „Reflation“ heißt das neue Zauberwort. Die Fehler der großen Depression von 1930 und der japanischen Malaise von 1990 sollen vermieden werden. Deflation muss abgewehrt werden, bevor sie eintritt. Das war die Botschaft eines Forschungspapiers der amerikanischen Notenbank von Mitte Juni. Jetzt wird diese Erkenntnis in die Tat umgesetzt.
      Spätestens mit der Rede von Fed-Gouverneur Ben Bernanke am 22. November, Making Sure That „It“ Doesn’t Happen Here („Sicherstellen, dass ,Es’ hier nicht passiert“), hat die US-Notenbank einen epochalen Wechsel eingeleitet. Bernanke zeigte, dass selbst bei einem Notenbankzins von null Prozent, wovon die Amerikaner mit 1,25 Prozent nicht mehr allzu weit entfernt sind, die Zentralbank nicht machtlos wird. „Die US-Regierung hat eine Technologie, Gelddruckmaschine genannt, die es erlaubt, so viele Dollar zu drucken, wie sie will, zu vernachlässigbaren Kosten“, sagte er. Irgendwann werden die vielen Dollar die Preise steigen lassen, also zu Inflation führen. Aber Bernanke beließ es nicht bei dieser für einen Notenbanker provozierenden Aussage. Er zeigte sogar auf, wie die Fed im kommenden Jahr agieren werde, sollte das Deflationsgespenst nicht verschwunden sein: Die Möglichkeiten reichen vom unbegrenzten Kauf länger laufender Staatspapiere über direkte Kredite an überschuldete Unternehmen bis hin zur kräftigen Dollarabwertung.
      Die Rede sei „bahnbrechend“, attestiert Stephen Roach, der Vordenker unter den amerikanischen Analysten. Sie beendet die Epoche der Inflationsbekämpfung, die der damalige US-Notenbankpräsident Paul Volcker am 6. Oktober 1979 eingeläutet hatte.
      Nicht ganz so schrill, aber im Tenor ähnlich äußern sich die beiden anderen großen Notenbanken der Welt, die Bank of Japan (BoJ) und die Europäische Zentralbank (EZB). Letztere hat zum Schrecken vieler konservativer Beobachter Anfang Dezember die Leitzinsen kräftig gesenkt und durchblicken lassen, dass es dennoch mehr Konjunktur- als Inflationsrisiken gebe. Sie hat sogar die Überprüfung ihres engen Inflationszieles von unter zwei Prozent angekündigt. Und der Präsident der BoJ muss in der nächsten Zeit vor allem eine Qualifikation mitbringen. „Er muss ein Deflationsbekämpfer sein“, sagt der japanische Premier Junichiro Koizumi.
      Wenn die drei größten Wirtschaftsmächte der Welt alles auf eine Karte setzen, nämlich die Wirtschaft unter Inkaufnahme von Inflation anzukurbeln, dürfte es ungemütlich werden. „Diese Politik kann zu noch mehr Instabilität an den Finanzmärkten führen, als wir sie in den vergangenen Jahren erlebt haben“, warnt Bill Gross, der Anleihespezialist der Fondsgesellschaft Pimco.
      Erste Anzeichen für die Vorwegnahme des Kurswechsels der Notenbanken an den Finanzmärkten sind bereits sichtbar. So hat der Goldpreis 2002 den höchsten Stand seit fünfeinhalb Jahren erreicht. Das alte Image der Fluchtwährung lebt wieder auf. „Gold wird der Star unter den Anlagealternativen der kommenden Jahre“, ist sich Hedgefondsmanager Sterzig sicher.
      Ein Aufschwung? Woher?
      Das Dilemma der Notenbanken: Sie haben keine Alternative zur Reflationierung, wollen sie nicht eine schwere Wirtschaftskrise wie in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts heraufbeschwören. Die Ungleichgewichte der Hausse, die im Börsen- und Konjunkturabschwung offen zutage treten, müssen auf sanfte Weise behoben werden. Zu viel Investitionen, zu viel Konsum, zu viel Schulden: Auf diese Formel lässt sich das Leiden Amerikas und mit Abstrichen auch das Problem Europas bringen. US-Unternehmen produzieren unterhalb ihrer Kapazitäten und haben damit keinerlei Macht, Preise zu setzen. Oder andersherum: Die Preise für ihre Güter fallen. Hinzu kommt, dass der amerikanische Konsument, an dem noch immer das Wohl und Wehe der Weltwirtschaft hängt, erst allmählich zu sparen beginnt. „Woher soll der Aufschwung kommen?“, fragt Jan Hatzius, Analyst für die amerikanische Wirtschaft bei Goldman Sachs.
      Normalerweise beginnen die Konsumenten am Ende der Rezession ihre aufgestaute Nachfrage zu befriedigen und leiten damit den Aufschwung ein, erklärt er. Doch diesmal ist es anders. „Die Sparquote muss zunächst auf sechs bis zehn Prozent steigen“, sagt Hatzius. Im abgelaufenen Jahr ist sie immerhin schon von 2,5 auf 4 Prozent geklettert. Als letzte Stütze für den ungehemmten Verbrauch erweist sich der noch immer boomende Immobilienmarkt. Erst wenn dort die Preise stagnieren, schlägt die Stunde der Wahrheit. Und obwohl die Fed die Zinsen radikal gesenkt hat, haben sich die Finanzierungskonditionen der Unternehmen nicht verbessert. „Sie sind so schlecht wie vor einem Jahr“, sagt Hatzius.
      Kampf gegen die Deflation
      Für manche gilt es deshalb als ausgemacht, dass die Fed Mitte nächsten Jahres beginnt, massiv gegen die Deflation vorzugehen. Die Lage werde sich Anfang 2003 so stark verschlimmern, dass die Fed ihren Worten Taten folgen lasse, erwartet John Butler, Anleihestratege von Dresdner Kleinwort Wasserstein. Am Erfolg zweifelt er nicht: „Eher Mitte 2004 als Ende 2004 wird die Inflation zurück sein.“ Inflation sei die ideale Lösung für die globale Finanzkrise, so Butler. Die Schuldenlast der Unternehmen verringert sich, sie erhalten Spielraum für höhere Preise und können einfacher Gewinne erzielen. Die Banken müssen weniger faule Kredite abschreiben und sind eher bereit, Geld auszuleihen. Versicherungen und Pensionsfonds können ihre garantierten Mindestauszahlungen besser erfüllen. Und die Konsumenten erfreuen sich ebenso an der verringerten Schuldenlast. Die großen Verlierer einer erfolgreichen Reflationierung sind die Besitzer von Staatsanleihen. Steigt die Inflation, brechen die Kurse ein.
      Doch was bedeutet Inflation für Aktien? Zunächst ist Inflation besser als Deflation, da mehr Unternehmen die Krise überleben werden. Allerdings bedeute Inflation nicht automatisch Wirtschaftswachstum, bemerkt Barton Biggs von Morgan Stanley und warnt vor Stagflation, also kaum Wirtschaftswachstum bei gleichzeitig hoher Inflation – so wie in den siebziger Jahren. Das war ein verlorenes Jahrzehnt für die Besitzer von Dividendentiteln. Und es macht auch einen Unterschied, ob die Inflation den Notenbanken, die sich so nach ihr sehnen, aus dem Ruder läuft oder unter Kontrolle bleibt. „Eine zweistellige Inflationsrate wäre ein Desaster“, prophezeit Biggs. Die Kurs-Gewinn-Verhältnisse würden kollabieren und damit die Aktienkurse. „Aktien haben sich in der Vergangenheit stets in einem Umfeld geringer Inflation am besten entwickelt.“
      Zurzeit ist Inflation kein Thema, und niemand weiß, ob die Reflationierung überhaupt gelingt. Deshalb wäre es klug, die Anleger nähmen die Sorgen der Notenbanker vor einer heraufziehenden Deflation ernst. Leider tun sie es nicht. Die Dezember-Umfrage der Investmentbank Merrill Lynch unter weltweit tätigen Fondsmanagern zeigt eine weiter ansteigende Zuversicht für Aktien. 83 Prozent der Fondsmanager rechnen mit steigenden Kursen auf Jahressicht. „Dieser Optimismus spricht gegen die Aktie“, sagt Richard Bernstein von Merrill Lynch, der größte Pessimist unter Amerikas Aktienstrategen, der allerdings drei Jahre in Folge Recht behalten hat. Die ungebrochene Lust auf Aktien, an der Spekulation, ist typisch für das Ende eines Zyklus. Ein neuer Trend wird nur dann geboren, wenn niemand mehr etwas von Aktien wissen will.
      (c) DIE ZEIT 02/2003
      ZUM ARTIKELANFANG






      B.
      Avatar
      schrieb am 17.03.03 18:05:31
      Beitrag Nr. 2.936 ()
      @ alle

      Nur noch peinlich US unter Bush-Junta !


      ------

      SCHÜLERAUSTAUSCH

      Ganz rüde Anmache

      Junge Deutsche, die derzeit in den USA leben, werden vor allem in der Provinz wegen ihrer Nationalität angefeindet.

      ANZEIGE








      Schülerin Krausch (vorn): "Deutschland gleich mit zerbomben"


      Alle Risiken hatte Franziska Schwarzmann, 17, im August vergangenen Jahres bedacht, als sie sich von ihrer Mutter verabschiedete, um für ein knappes Jahr als Austauschschülerin nach Kalifornien zu gehen. Bis auf eine: Nicht im Entferntesten, sagt Birgit Schwarzmann, hätten sie und ihre Tochter angenommen, die deutsch-amerikanischen Beziehungen könnten "so rasch den Bach runtergehen".
      Wenn Franziska heute durch das malerische Hochgebirgs-Örtchen Lake of the Woods spaziert, muss sie sich "schon öfter mal anhören, dass ich auch ein Nazi bin". In der Schule erlebt sie stets das gleiche Ritual. Ein Mitschüler erklärt ihr: "Ich mag dich eigentlich, du kannst auch bleiben." Und dann fügt er hinzu: "Aber wir sollten Deutschland gleich mit zerbomben, weil dein Land zum Kotzen ist."


      USA-Fan Verena (links): "Erschreckendes Unwissen"


      Fassungslos steht die junge Kasselerin vor den Trümmern ihrer amerikanischen Traumwelt. Politische Intoleranz, blinder Front-Patriotismus, unkritische Medien und dumpfe Regierungsgläubigkeit statt der viel beschworenen Freiheit des Denkens und Lebens - wie Franziska Schwarzmann empfinden viele Deutsche, die derweil per Green Card, als Student oder Austauschschüler in den USA leben und dort persönlichen Angriffen wegen ihrer Nationalität ausgesetzt sind.

      USA-Fan Verena, die in Santa Rosa lebt, relativiert inzwischen ebenfalls ihre bisher uneingeschränkte Begeisterung. Sie findet das "Ausmaß des Unwissens über den Irak erschreckend". Die Zeitungen seien "fast gleichgeschaltet und immer darauf aus, den Lesern eine Pro-Bush-Meinung reinzuhauen". Auch Miriam Krausch, die für ein Jahr in die Kleinstadt Sanborn (Iowa) ging, beklagt, dass in puncto Irak durch die Medien "nichts wirklich Handfestes" angeboten werde.


      Schülerin Schwarzmann: "Dein Land ist zum Kotzen"


      Da sei es kein Wunder, meint die Hannoveranerin Krausch, "dass ich hier angemacht werde, weil Deutschland Amerika jetzt nicht hilft, sich plötzlich raushält" - obwohl die Länder, wie die Amerikaner es sähen, "doch eigentlich immer zusammengehörten".

      Die Bayerin Franziska Seidel, zurzeit in Clarksville (Tennessee) zu Hause, musste sich "sehr oft und von vielen Leuten" sagen lassen: "Deutschland ist total Scheiße." An einem Februarmorgen, berichtet Franziska - sie sei damals "besonders gut gelaunt" in die Klasse gekommen -, "unterhielten sich zwei Mitschüler extra laut über Deutschland und den Krieg". Eigentlich brauche Amerika keine Unterstützung "von denen", habe sie zu hören bekommen - so wie man "keine Deutschen an der Schule und im ganzen Land" brauche. Ein Dritter erklärte, wie sehr er "Deutschland hasse". "Ich saß da", erinnert sich die Schülerin, "jeder lachte, und ich wusste nicht, was tun und was sagen."

      Noch ärger sei es gewesen, als die Klasse einen Aufsatz zum Thema "pro oder contra Krieg" besprach: "Weil ich als Einzige geschrieben hatte, total dagegen zu sein, war jeder sauer auf mich." Die Lehrerin habe angemerkt, "dass ich doch jedem Ami dankbar sein sollte, schließlich hätten sie Deutschland befreit". Nun habe sie kaum noch Mut, ihre Meinung frei zu äußern, und "manchmal gar keinen Bock mehr, in die Schule zu gehen".


      IN SPIEGEL ONLINE

      · Geografie-Test: Amerikaner finden Irak nicht auf der Weltkarte [€] (21.11.2002)

      · Zitat des Tages: Schulverbot wegen Protest-T-Shirt (04.03.2003)

      · Austauschschüler: Das verflixte Jahr an der High School [€] (06.01.2002)

      · Britische Schüler: Don`t mention the war (18.02.2003)

      · Ratlose US-Schüler: Deutschland? War da was? [€] (10.05.2002)

      · US-Schüler: Rauswurf wegen Anti-Bush-T-Shirt (20.02.2003)

      · Studentenproteste gegen den Krieg: "Es ist der Mittlere Osten, nicht der Wilde Westen" (06.03.2003)

      · Special: Auslandsstudium




      Da die jungen Deutschen bei den Gastgebern kaum Verständnis finden, hat sich das Internet zu einer Art Kummerkasten entwickelt. Dort berichtete die Austauschschülerin Anna von Mitschülern, die ihr prophezeien, dass es "peinlich für Deutschland" werde, wenn Amerika den Krieg gewinne und sich danach "als Heldennation fühlen" könne.

      Eine Leidensgenossin mit dem Chat-Namen Ashley beklagte, dass sich das "Leben hier total zum Negativen geändert" habe. Die "Amis sind komplett anders geworden, seitdem das Kriegszeug angefangen hat", schreibt sie, "meine Freunde dürfen nix mehr mit mir machen, weil ich Deutsche bin". Die Entscheidung, "Amerika als Austauschland zu wählen", würde sie "am liebsten rückgängig machen". Anny aus Yukon (Oklahoma), der der "ganze Kriegsmist hier tierisch auf die Nerven geht", überlegt, vorzeitig zurückzufliegen. Sie fleht: "Helft mir, ich bin halb am Ende."

      In der vergangenen Woche beschwerte sich eine Lisa, ihr Gastvater unterstelle Deutschland und Frankreich, dem Irak Waffen besorgt zu haben und nur deshalb gegen den Krieg zu sein, damit das nicht ans Licht komme. "Ich habe versucht zu argumentieren, dass wir aus anderen Gründen gegen den Krieg seien", schreibt Lisa, ihr Gastvater aber sei "total stur" geblieben. "Was soll ich sagen", fragt die Schülerin, "um ihm klar zu machen, dass es noch andere Perspektiven gibt?"


      Mathias Paulokat

      Die Alternative, garantiert ohne Anmache: Kalifornien, Kreis Plön, Schleswig-Holstein


      "Klappe halten und durch - wenn man nicht vorzeitig zurückwill", rät inzwischen Barbara Engler von der Aktion Bildungsinformation, die Austauschreisen in die USA qualitativ untersucht und bewertet. Wer bleiben wolle, müsse sich bei der rüden Anmache "ein dickes Fell zulegen".

      Oder einfach nach Alaska ausweichen. Im größten US-Bundesstaat, berichtet Dorothee Rolfsmeyer von Kodiak Island, sei vieles anders: Es gebe ausgewogene Berichterstattung, offene Diskussionen, kaum Nationalpatriotismus - und als Folge eine Mehrheit gegen den Krieg.

      IRINA REPKE




      S P I E G E L O N L I N E U M F R A G E

      Vote spezial: Umfrage an Deutsche im Ausland
      Hat sich bei den Menschen, die Sie treffen, die Einstellung zu Deutschland und den Deutschen während der Irak-Krise verändert?



      Ja, man gratuliert mir zu unserem Kanzler.

      Ja, man ist erstaunt, wie lang wir den Widerstand durchhalten.

      Ja, viele sagen, dass diese "Kriegs-Zurückhaltung" gerade Deutschland gut ansteht.

      Ja, ich werde erheblich für die Politik von Gerhard Schröder angefeindet.

      Ja, man versteht nicht unsere Toleranz gegenüber Saddam Hussein.

      Ja, man wirft uns Undankbarkeit gegenüber den USA vor.

      Die Einstellung ist völlig gleich geblieben.









      DRUCKVERSION
      ARTIKEL VERSENDEN
      LESERBRIEF SCHREIBEN



      © DER SPIEGEL 12/2003
      Alle Rechte vorbehalten
      Vervielfältigung nur mit Genehmigung der SPIEGELnet AG
      Avatar
      schrieb am 17.03.03 21:31:15
      Beitrag Nr. 2.937 ()
      @ AntonChesus

      Mortgages haben um 12.4% zugelegt, höchstwahrscheinlich wegen Leuten die sich für ihr Häusl bis über die Ohren verschuldet haben.

      Anton hat dazu gelernt. Anstatt nur “wahrscheinlich” zu schreiben, fuegt er jetzt das Wort Hoechst wahrscheinlich zu seinen unfundierten Behauptungen. Das macht ihn schon gleich 34% glaubwuerdiger.

      "3.5% mortgage Zinsen nach Steuern", "tax-protected accounts"...,. Wie schon öfter vermutet liegt die Rendite hauptsächlich in der Steuerersparnis. Und die hohe Steuerbelastung für die Reichen ist wieder mal als Papiertiger entlarvt.

      Koennen wir den Klassenkampf beenden?

      Und deswegen stehen die Treasuries bei 2.56% und die inflationsgeschützten bei 0.38% (Stand am 7.3.2003).

      Nach meinen Daten (NYTimes): TIPS: 0.38%, unadjusted (for comparison) 2.18% am 7. Maerz. Macht 1.8% Inflations-Erwartung. Etwa der Durchschnitt fuer die Jahre 1997-2002. Zugegeben hoeher als die Rekord-Tiefststaende im October letztes Jahr. Aber das ist nunmal die Definition von Rekord-Tiefststaenden: Andere Werte sind per definitionem hoeher.

      Die Hälfte von den $40 trillion wird von den Amis in Anspruch genommen, bei einem Drittel des GDP. Und wie gesagt, das "drop in the bucket" kommt zu den vielen anderen drops dazu.

      Zugegeben, der Absatz mit dem drop in the bucket hat mir nicht gut gefallen. Manchmal ist weniger mehr: Die Autorin haette sich besser ganz auf die Diskussion der Ricardian Equivalence konzentriert.


      @ banolo

      nimm dir 2 Minuten Zeit um den 3.000 zivilen Opfern von

      Ich wohne seit Jahren in den USA und habe nie Anfeindungen als Deutscher wegen der Nazi-Vergangenheit Deutschlands erlebt. Dafuer bin ich den Amerikanern dankbar. Aber wenn sich die Amerikaner auf Dein niedriges Niveau begeben wuerden, lieber banola, dann wuerden Sie Dir sagen, dass ob der Millionen von Toten, die Deutschland auf dem Gewissen hat, Deutsche lieber ganz lange, oder fuer immer, die Klappe halten sollten. Es ist aber gluecklicherweise unter dem Niveau von Amerikanern, Tote gegeneinander aufzurechnen.

      In Sachen Freddy+Fanny:

      Poole hat 100% recht. Aber, lieber banola, wenn Du die GSE schon kritisieren willst, dann poste doch bitte Artikel aus serioesen Zeitungen, und nicht aus der NYPost. Die ist ja unter dem Bild-Zeitungsniveau. Aber vielleicht magst Du sie gerade deshalb so sehr.
      Avatar
      schrieb am 17.03.03 23:15:21
      Beitrag Nr. 2.938 ()
      @ helmi


      <die Klappe halten ...


      Vielen Dank für das interessante Gespräch.
      Wer nicht für uns ist, der ist....gähhhhhn !


      B.
      Avatar
      schrieb am 18.03.03 08:09:01
      Beitrag Nr. 2.939 ()
      dann wuerden Sie Dir sagen, dass ob der Millionen von Toten, die Deutschland auf dem Gewissen hat, Deutsche lieber ganz lange, oder fuer immer, die Klappe halten sollten.

      Jetzt versteht man endlich, warum die Amerikaner auf Dankbarkeit ob der historischen Befreiungsleistung pochen. Es ist die Einforderung von Kumpanei unter Kriminellen -> die Omerta der Agressoren
      Avatar
      schrieb am 18.03.03 08:30:58
      Beitrag Nr. 2.940 ()
      @ helmi


      <Millionen von Toten, die Deutschland auf dem Gewissen hat, Deutsche lieber ganz lange, oder fuer immer, die Klappe halten sollten...


      Wie auch immer, bei Dir scheinen Hopfen und Malz verloren-halt ein 100%tiger Ami – Glückwunsch !

      Dein vermeindliches Argument würde sinn machen, wenn Deutschland außerordentlich kriegsgeil wäre, aber so
      wie die Dinge liegen entlarvt es eher Deine geistige Armut – danke setzen sechs.

      Und nun wieder schnell vor den Fernseher und Fox TV – Propaganda inhalieren – Mahlzeit !


      B.
      Avatar
      schrieb am 18.03.03 11:13:39
      Beitrag Nr. 2.941 ()
      > lieber ganz lange, oder fuer immer, die Klappe halten sollten...
      So offenbaren sich die Träume der NeoCons.
      Sie reden, sie lügen, sie bespitzeln, sie inhaftieren, sie killen und sie bestimmen, wer allenfalls dazu ein freie Meinung äussern darf.

      Nun zurück zur Realität:

      Anthrax tödlich wie Atombombe
      http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/lis/14390/1.html
      ... Ob Terrorist, Psychopath, oder Politiker: ein bisschen Anthrax in kleinen, wohldosierten Dosen verabreicht ruiniert die wirtschaftliche Macht eines Landes und mehr noch, sie erzeugt ohnmächtige, lähmende Angst. ...

      Dokumente über die militärischen und wirtschaftlichen Beziehungen der US-Regierung in den 80er Jahren mit dem Irak
      http://www.heise.de/tp/deutsch/special/irak/14392/1.html
      ... Spätestens ab 1985 bis 1985 wurden mit Genehmigung des US-Wirtschaftsministerium zahlreiche pathogene und toxische biologische Substanzen und Erreger in den Irak exportiert, darunter reproduktionsfähige und nicht abgeschwächte Kulturen von Milzbrand, Salmonellen, Clostridium Botulinum oder Clostridium Perfringens....
      Die Hauptdarsteller spielen schon lange im Stück:


      Die Verantwortlichen sind bekannt. Und klassisch: die so schwer an "Verantwortung" tragen, werden keine Haftung für ihre Handlungen zu übernehmen brauchen.

      Und die Börse feiert den Kriegsbeginn euphorisch mit einer Im-Voraus-Rallye. Wie die sich nur nicht gewaltig täuschen.


      Coubert

      PS.
      "Amerikaner, wehrt Euch! Kauft nicht bei Franzosen"!
      Avatar
      schrieb am 18.03.03 12:16:13
      Beitrag Nr. 2.942 ()
      @Coubert,

      Und die Börse feiert den Kriegsbeginn euphorisch mit einer Im-Voraus-Rallye
      Das ist keine Feier. Das ist der blanke Schiß von Hedgefundsmanagern (zumindest den DAX betreffend, :D)

      Also, seit diesem komischen - 1x darf geraten werden woher es kam, :D - Hussein-Kapitulationsgerücht letzte Wo., was von `Händlern` [*g*] als Grund für die Aktien-Rally Ende letzter Woche hergehalten hat [man sehe den Widerspruch in der Argumentation heute, *g*], ist doch sonnenklar, daß die Finanzmärkte INSGESAMT auf den Krieg mit seinen Eventualitäten "vorbereitet" [@h_k, *g*] werden.
      Als erstes hat "man" im engsten Markt begonnen, dem Goldmarkt, zuletzt macht "man"`s im USD(/EUR).
      Die Art und Konformität der Intraday-Bewegungen in den jheweiligen Märkten sind nur BEZEICHNEND.

      Von vagem Interesse ist da nur noch die Frage, wer die ganzen USD denn kauft[*lol*], wo schon die ganze Welt vor lauter Green den Wald nicht mehr sieht.

      investival
      Avatar
      schrieb am 18.03.03 12:30:10
      Beitrag Nr. 2.943 ()
      @AntonChesus

      Der entscheidende Satz im h_k`schen WallStreet-Artikel war:
      "All this is the long-way `round of saying that moderate growth in government debt will have virtually no effect on interest rates."

      Nun ist unter den republikanischen "Deficit Spendierhosen" das Budget bekanntermassen in etwas mehr als zwei Jahren von einem "Überschuss" zu Rekorddefizit abgesackt. (Wobei begreiflicherweise noch ziemlich optimistische Annahmen getroffen wurden).
      Ohne hier langfädig auf die Definition von "Rekorddefizit" zu verweisen: was an einer solchen Beschleunigung im Formel-1-Stil noch "moderat" sein soll, ist ein Rätsel, das vermutlich einzig im Kopf eines NeoCons eine Lösung findet. Aber sicher nicht in der Echtwelt "draussen im Lande".

      Insofern hat der Artikel in seiner Schlüsselstelle ("der langen Rede kurzer Sinn" ) ironischerweise exakt die Krugman`schen Überlegungen bestätigt. Was nicht weiter erstaunt, weil der Mann ja schon seit längerer Zeit auf der Höhe der Sache zu sein pflegt.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 18.03.03 15:55:24
      Beitrag Nr. 2.944 ()
      --------------------------------------------------------------------------------
      Paddy Kelly in den USA verhaftet

      --------------------------------------------------------------------------------

      Die Kelly Familie sorgt sich um Paddy. Foto: AP
      New York/Köln (rpo). Paddy Kelly ist in den USA verhaftet worden. Der Sänger der Kelly Familie wurde während einer Anti-Kriegs-Demonstration in New York von der Polizei aufgegriffen. Seitdem hat die Familie nichts mehr von ihm gehört.
      Gemeinsam mit mehreren tausend Menschen protestierte der 25-Jährige am Montag gegen den drohenden Irak-Krieg vor dem Hauptgebäude der Vereinten Nationen, sagte ein Kelly-Sprecher am Dienstag in Köln. Kurze Zeit später habe sich Paddy kurz telefonisch gemeldet und von seiner Festnahme berichtet. "Seitdem haben wir nichts mehr von ihm gehört", sagte der Sprecher
      --------------------
      Auf Guantanamo wird es wohl bald so richtig voll werden...



      ...............


      Der SS-Staat ist nicht mehr zu stoppen !


      B.:cry: Burn Baby burn !
      Avatar
      schrieb am 19.03.03 11:02:25
      Beitrag Nr. 2.945 ()
      "Dixie Chicks nach kritischen Äußerungen über Präsident Bush von US-Sendern boykottiert"

      http://de.news.yahoo.com/030317/56/3cjbf.html

      "...
      Musiker erhalten als `Strafe` für vermeintlich `unpatriotisches Verhalten` Sendeverbot
      ..."

      Wie wär`s mit einer US-amerikanischen Übersetzung von "Die Fahnen hoch, die Reihen dicht geschlossen?"

      Das war erst ein Lied der Bolschewiken, dannn der Nationalsozialisten. Wär`s nicht Zeit, dass jetzt die Nationalkapitalisten das stramme Liedchen neu texten? Die Fahnen knattern ja eh schon überall im Wind.

      Coubert

      "Amerikaner, wehrt Euch! Kauft nicht bei Franzosen!"
      Avatar
      schrieb am 19.03.03 13:06:51
      Beitrag Nr. 2.946 ()
      @ helmi


      Großer Helmi !
      So höre mich an !
      Ich bin unwürdig, unfähig und geistig nicht in der Lage das versteckte Fluzeug zu finden !
      Bitte, lasse mich an Deinen sagenhaften Fähigkeiten teilhaben, und hilf mir das Flugzeug zu finden – Bitte !

      Ein alter Europäer um Hilfe flehend !

      http://www.die-energie.com/Pntag/erreurs-ge.htm

      B.


      P.S. Die rote Flugzeugskizze in Bild-Nr.5 zählt nicht.
      Avatar
      schrieb am 19.03.03 13:45:58
      Beitrag Nr. 2.947 ()
      "Wir Amerikaner schaufeln uns unser eigenes Grab"
      Im Gespräch: Der US-Politologe Chalmers Johnson über Aufstieg und Fall des amerikanischen Imperiums, die Eroberung des Persischen Golfs und Deutschland, die "am leichtesten korrumpierbare Nation der Welt"
      Moritz Schwarz

      Herr Johnson, Sie gelten seit Ihrem Buch "Ein Imperium verfällt" neben dem ehemaligen amerikanischen Sicherheitsberater Zbigniew Brzezinski als einer der profiliertesten Theoretiker eines amerikanischen Imperialismus. Allerdings halten Sie die Übernahme einer imperialen Gesinnung durch Ihre Landsleute für verhängnisvoll. Doch nach Ihrer Analyse hat dieser Prozeß bereits begonnen - und zwar nicht erst seit dem 11. September 2001. Welche Anzeichen sehen Sie dafür?

      Johnson: Die USA unterhalten weltweit 725 Militärstützpunkte im Ausland. Wie würden Sie das nennen, wenn nicht Imperium? Während des Kalten Krieges schien unsere globale Präsenz noch gerechtfertigt, inzwischen ist die Sowjetunion zerfallen, das US-Satellitensystem besteht aber immer noch. Daran wird deutlich, daß es sich in Wirklichkeit nicht um ein Verteidigungssystem gehandelt hat, statt dessen wird der tatsächliche imperiale Charakter dieser Konstruktion sichtbar.

      Fürsprecher der USA argumentieren, die Vereinigten Staaten stehen als einzige Supermacht weltweit in der Verantwortung, deshalb müssen sie omnipräsent sein.

      Johnson: Denken Sie doch einmal über die Verhältnismäßigkeit nach, die Deutschen zum Beispiel haben mehr Kontakt mit den US-Truppen als die Amerikaner selbst. Denn von den 32 Stützpunkten der US-Army in Europa befinden sich alleine 27 in Deutschland, dazu kommen außerdem zwei Fliegerhorste. Und das fünfzig Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges! Die Erfahrung zeigt, haben die USA erst einmal irgendwo Militärstützpunkte errichtet, geben sie diese nach Möglichkeit nicht mehr auf. Denn es geht in erster Linie um die Ausweitung der US-Militärpräsenz weltweit. Aber nicht nur die Anzahl der Stützpunkte verrät die Absicht, sondern oftmals auch ihren Charakter. So unterhalten wir auf dem Balkan zwei Stützpunkte, die für die Friedensmission, die Amerika dort zusammen mit den Europäern durchführt, völlig überdimensioniert sind. Die Frage ist also, zu welchem Zweck betreibt man diesen Aufwand? Glauben Sie auch nicht, daß die Militärbasen, die nach dem 11. September 2001 in Usbekistan und Kirgisien - wichtige Positionen an der Südflanke Rußlands - vermeintlich nur zum Angriff auf Afghanistan bezogen wurden, nach dem Abschluß der Militäroperation wieder geräumt werden. Ebenso die Einrichtungen in Afghanistan, deren Nutzung keineswegs darauf beschränkt ist, den Auftrag in Afghanistan zu erfüllen, sondern die als Ausgangspunkt für neue Operationen dienen werden.

      Der zentrale Begriff Ihrer Theorie ist das Wort "Blowback" - zu deutsch "Rückstoß, Rückschlag" ,im Sinne von actio und reactio. Es handelt sich um einen Terminus aus dem CIA-Jargon.

      Johnson: Ja, Blowback beschreibt in der Sprache des US-Geheimdienstes die unbeabsichtigten Konsequenzen geheimer außenpolitischer Maßnahmen der USA. Denn oftmals handelt es sich bei dem, was die Tagespresse als verwerfliche Akte von Terroristen, Drogenbossen, verbrecherischer Regime oder illegaler Waffenhändler darstellt, lediglich um den "Rückstoß" früherer amerikanischer Geheimdienst-Operationen. Da sie verdeckt durchgeführt wurden, erkennen die Bürger die Zusammenhänge natürlich nicht und bleiben über den wahren Charakter dieser Blowbacks, über ihren Zusammenhang mit der US-Außenpolitik, im unklaren.

      Ihr Buch erschien bereits 1999, Kritiker zollen Ihnen heute Respekt, weil Ihre Theorie auf analytischem Niveau den 11. September im Prinzip vorausgesagt hat.

      Johnson: Der 11. September war ein klarer Blowback, das Problem ist, daß eine ganze Reihe von Völkern uns Amerikaner von ganzem Herzen hassen, und daß sie ein Motiv haben, Ungeheuerlichkeiten gegen Amerika zu begehen. Die Regierung hat uns nie die Gründe der Attentäter von New York für ihren Angriff auf das Welthandelszentrum genannt. Man hat erklärt, bei diesen Leuten handle es sich um islamistische Übeltäter. Nach der amerikanischen Logik von Gut und Böse haben Übeltäter keine Motive, denn ihr Wesen ist es schließlich, Übles zu tun. Darin erschöpft sich jede Erklärung. Geben Sie sich aber mit solch einer Darstellung zufrieden? Das sollten Sie nicht, denn die US-Regierung weiß, warum sie die Darlegung der Motive lieber schuldig bleibt. Die USA dehnen ihre Macht bis in den letzten Winkel der Erde aus und zwingen entlegenen Völkern ihr Wirtschaftssystem auf. Wir Amerikaner schaufeln uns unser eigenes Grab.

      Der "Blowback" ist auch Ihr Ansatz zur Erklärung des vermutlich kurz bevorstehenden Irak-Krieges.

      Johnson: Es gibt in der kritischen Debatte in den USA drei Haupterklärungsmodelle für den bevorstehenden Irak-Krieg. Das erste ist der Hunger nach dem Öl. Die Verbindungen der Bush-Administration mit den Öl-Multis ist hinreichend bekannt, und schließlich verfügt der Irak nach Saudi-Arabien vermutlich über die zweitgrößten Ölvorkommen der Welt. Das zweite Modell ist die Nahost-Theorie, danach ist der vermutlich kommende Krieg eine Folge der guten Kontakte, die viele Angehörige der gegenwärtigen US-Regierung zum rechten Likud-Block im israelischen Parlament haben, der ein Interesse an einer Konfrontation mit dem Irak hat. Das dritte Modell ist die Innenpolitik-Theorie, die besagt, der Irak-Krieg sei nur ein außenpolitisches Abenteuer, mit dem die Regierung von den enormen Problemen zu Hause ablenken will. Ich halte Bestandteile aller drei Theorien durchaus für zutreffend. Allein diese Zusammenhänge jeweils zu einer eigenständigen Erklärung zu verdichten, halte ich für zu gewagt.

      Beim Angriff auf den Irak handelt es sich doch nicht um eine Reaktion, sondern um eine Aktion. Wie erklären Sie diesen Konflikt also nach dem "Blowback"-Prinzip?

      Johnson: Blowback bedeutet mehr als simple actio-reactio. Vor fünfzig Jahren gab es die erste verdeckte CIA-Operation in der Golfregion, den Sturz des demokratisch gewählten iranischen Ministerpräsidenten Mohammed Mossadegh 1953. Mossadegh wollte die in der Hand der British Petroleum befindlichen Ölquellen nationalisieren. Unter Schah Resa Pahlewi wurde statt dessen unter Ausschaltung der Opposition eine neue, äußerst repressive Regierung installiert. Der Blowback folgte 1979, als junge fundamentalistische Moslems unter der Führung Ajatollah Khomeinis das Regime des Schah stürzten. Ebenfalls 1979 marschierten die Sowjets in Afghanistan ein, woraufhin die USA mit der Anwerbung islamischer Fundamentalisten als Mudschaheddin-Freiheitskämpfer in der ganzen Welt begannen. Darunter ein gewisser Osama bin Laden. Der nächste Blowback war programmiert. Die US-Politik für die Golf-Region ruhte traditionell auf zwei Säulen: den reaktionären Marionettenregimes in Saudi-Arabien und im Iran. Als die persische Säule einstürzte, mußte man sich nach einer Ersatzkonstruktion umsehen, um den Zugang zu den Ölvorkommen in der Region zu sichern. Da fügte es sich günstig, daß ebenfalls 1979 der irakische Tyrann Saddam Hussein an die Macht kam, den die USA in seinem Krieg gegen den Iran mit Waffenlieferung und Satellitenaufklärung unterstützen. Doch nach Beendigung des 1. Golfkrieges 1988 besann sich der Verbündete der USA auf die traditionelle Haltung eines jeden irakischen Staatschefs, nämlich, daß es sich bei Kuwait um unerlöstes irakisches Gebiet handle. Mit der Invasion Kuwaits 1990 schlug die von den USA betriebene Politik, Saddam gepäppelt zu haben, erneut gegen uns zurück. Nachdem diese Entwicklung im 2. Golfkrieg 1991 rückgängig gemacht worden war, errichteten die USA im Zuge dessen dauerhafte Militärstützpunkte in Saudi-Arabien, Bahrain, Katar, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Oman und Kuwait und lenkten damit den Zorn der Gläubigen und Fundamentalisten auf sich. Und nach den Ereignissen vom 11. September läßt sich voraussagen, daß in den kommenden Dekaden viele weitere Amerikaner bitter unter dem Blowback-Phänomen werden leiden müssen.

      Die "Blowback"-Theorie ist also kein zweidimensionales System, sondern geht vom Prinzip des Teufelskreises aus. Das actio-reactio-Prinzip pflanzt sich in einer Eskalationsspirale fort. Jeder "Blowback" macht eine erneute Aktion nötig, um seine Folgen zu beseitigen, diese führt aber nur zu einem weiteren "Blowback", die Situation gerät endgültig außer Kontrolle.

      Johnson: Ja, der Sturz Mossadeghs 1953 hatte in der Region eine Ereigniskette in Gang gesetzt, der sich in den kommenden Wochen in Gestalt eines 3. Golfkrieges wahrscheinlich ein weiteres Glied anschließen wird.

      Die "Blowback"-Theorie offenbart also, daß es sich beim bevorstehenden Angriff auf den Irak nicht um einen "Krieg gegen den Terror" und auch nicht um eine Vorbeugemaßnahme gegen die Weiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen handelt?

      Johnson: Genau, sondern um eine folgerichtige Reaktion der USA auf die Blowbacks früherer US-Politik in der Region. Es mag aussehen wie der Konflikt eines neuen Geschichtsabschnittes, tatsächlich aber folgt es einer inneren Logik. Und der Plan zum Krieg war schon vor dem 11. September gefaßt. Es fehlte allerdings am Katalysator, um die öffentliche Meinung in den USA und in der Welt zu einer Zustimmung zu diesem Plan zu bringen. Der 11. September war dieser Katalysator - auf solch einen Angriff hatte man nur gewartet! Das Ergebnis des neuerlichen Irak-Krieges wird die Etablierung von US-Stützpunkten zwischen Euphrat und Tigris sein. Der Eroberung des Irak wird dann ein Krieg gegen den Iran folgen, der die Region ganz und gar unter US-Kontrolle bringen soll.

      Das "Blowback"-Prinzip steht auch im Mittelpunkt Ihrer These vom Fall des amerikanischen Imperiums.

      Johnson: Auch wenn die Expansion in der Entstehungsphase von Imperien vermeintlich der Erreichung gewisser Ziele dient - etwa Saturierung, Sicherung, Prävention -, so folgt der Imperialismus tatsächlich doch einem eigenen Gesetz. Die Expansion dient nicht - sie ist das Gesetz. Denn das Charakteristikum eines Imperiums ist die Ausdehnung an sich. Das Blowback-Prinzip treibt es dabei vorwärts. So funktioniert die Herrschaft durch Marionettenstaaten am Golf nach der Blowback-Eskalation dort heute nicht mehr, deshalb versuchen die USA nunmehr das überholte Herrschaftsprinzip durch direkte Militärpräsenz zu ersetzen.

      Was dem Prinzip aber keinen Abbruch tut, sondern im Gegenteil den Teufelskreis noch weiter in Schwung bringt.

      Johnson: So ist es, bis die imperiale Macht in einen Zustand der Überdehnung gerät und folglich der Verfall beginnt. Die US-Militär-Doktrin besteht heute darin, die Entstehung eines Gegners gar nicht mehr zuzulassen. Das ist schon an sich eine Definition für imperiale Überdehnung. In den USA diskutieren wir derzeit offen, ob wir ein neues Rom sind, doch tatsächlich gleichen wir eher einem neuen Napoleon.

      Offen beim Namen genannt wird der Imperialismus erst in Folge des 11. September. Wann aber datieren Sie die tatsächliche Entstehung des US-Imperiums?

      Johnson: Die Wurzel des heutigen US-Imperialismus liegt im Zweiten Weltkrieg, denn Pearl Harbor beendete den amerikanischen Isolationismus. So wie die Sowjetunion erkennen mußte, daß der Kommunismus in Osteuropa nicht durch demokratische Wahlen aufgerichtet werden konnte und deshalb ein System von Satellitenstaaten etablierte, mußten die USA erkennen, daß die Staaten, die sie in Ostasien erobert hatten, zum Beispiel Japan und Südkorea, nicht auf demokratischem Wege zu stabilen, amerikafreundlichen Regimes kamen. Deshalb errichtete man ebenfalls Satellitenstaaten. Sollten Sie sich über diese Feststellung, zumindest was die Erwähnung Japans angeht, wundern, so bedenken Sie, daß Japan seit dem Krieg eine Ein-Parteien-Herrschaft hat. Japan ist im Grunde genommen nichts anderes, als eine extrem reiche DDR - es ist unser Satellit. Unterstrichen wird diese Tatsache dadurch, daß wir dort sage und schreibe 91 Militärstützpunkte unterhalten.

      Bereits 1965 zogen die ersten US-Truppen in dem Bewußtsein nach Vietnam, die "neuen Römer" zu sein, wie ein Veteran berichtete. Hat aber die Vietnam-Erfahrung die USA nicht davon "geheilt"?

      Johnson: Aus Vietnam zog zwar die Mehrheit des Volkes den Schluß, sich in Zukunft mit Interventionen zurückzuhalten, doch es täuscht, wenn man das für die entscheidende Lehre in Amerika hält. Große Teile der Elite zogen genau den umgekehrten Schluß, nämlich daß wir den Krieg hätten gewinnen sollen und dies deshalb mißlang, weil wir nicht stark und entschlossen genug waren. Das sollte in Zukunft anders werden. Und der 2. Golfkrieg bot die Möglichkeit, dem Volk zu beweisen, daß die Planer ihre Lektionen gelernt hatten und Amerika durchaus wieder Krieg führen konnte. Damit war jenes Hindernis aus dem Weg geräumt, das seit Vietnam eine amerikanische Expansion behindert hatte.

      Der Nahostexperte Peter Scholl-Latour sagte in einem Interview dieser Zeitung, zwar halte er die Strategie der USA für verfehlt, allerdings solle man sich "nicht zu einem einfältigen Anti-Imperialismus verleiten lassen. Imperien können notwendig sein, um Ordnung zu stiften."

      Johnson: Scholl-Latour irrt, denn er läßt außer acht, daß ein Imperium notwendigerweise Militär zur Stabilisierung und Expansion benötigt. Da das Imperium wächst, wächst auch das Militär. Es beginnt also ein Prozeß der Militarisierung, der nicht nur an den Grenzen, sondern natürlich auch in der Heimat stattfindet. Das heißt, der imperiale Militarismus wird Amerika verändern: Das Amerika der Zivilität, der Freiheit und Bürgerrechte wird verlorengehen. Und auch hier wirkt das Blowback-Prinzip, da die Reaktion auf einen Blowback nicht nur eine äußere ist, sondern ebenso, im Namen der inneren Sicherheit, auch zu Einschränkungen an Bürgerrechten und zur Verschärfung der Atmosphäre im Land führen kann. Die Amerikaner werden also selbst ihr Land verlieren. Denn blicken Sie in die Geschichte: Die Entwicklung von der Römischen Republik zum Römischen Reich - ein über einhundert Jahre dauernder Prozeß - war die Entwicklung von einem funktionierenden römischen Senat hin zu einer Diktatur, denn das Imperium Romanum war eine Militärdiktatur! Wir wissen nicht, wie die Entwicklung in den USA vonstatten gehen wird, aber die Entstehung einer Diktatur ist eine realistische Gefahr, und sogar das Entstehen einer Art faschistischen Systems kann nicht ausgeschlossen werden.

      Wie weit ist dieser Prozeß derzeit fortgeschritten?

      Johnson: Unsere Streitkräfte haben inzwischen eine Art Autonomie erlangt. Sie sind nicht mehr Instrument der Regierung, sondern haben eine Art politisches Eigenleben entwickelt. Denn sie sind eben der Garant des Imperialismus. Im Ausland sind die US-Truppen dabei noch unabhängiger als hier und Sie sollten in Deutschland lieber darauf achten, was der amerikanische Oberkommandierende für Deutschland und Europa General B.B. Bell in seinem Hauptquartier in Heidelberg meint, als auf das, was der US-Botschafter - wer auch immer das gerade sein mag - in Berlin zu sagen hat. Und was glauben Sie, wie das erst in Ländern wie Südkorea ist! Das State-Department, also das US-Außenministerium, hat im Laufe der Zeit enorm an Bedeutung verloren, gleichzeitig vollzog sich aber der Aufstieg des Pentagon, also des Verteidigungsministeriums. Das heute allerdings nicht mehr viel mit Verteidigung zu tun hat, sondern zu einer Art Nebenregierung geworden ist. Leider beherzigen die Amerikaner nicht die klassischen Warnungen etwa George Washingtons oder Dwight D. Eisenhowers: Ein zu großes stehendes Heer gefährdet die Demokratie.

      Welche Rolle spielen die US-Geheimdienste, erleben auch sie einen die Verfassung gefährdenden Aufstieg?

      Johnson: Unsere Geheimdienste sind heute keine Geheimdienste im eigentlichen Sinne mehr, die klassische Spionage-Abwehr und Aufklärung betreiben sollen. Statt dessen ist ihre Hauptbetätigung inzwischen die Durchführung verdeckter Operationen geworden. Damit stellt die CIA quasi eine Art Privat-Armee des Präsidenten dar.

      Wer für die Ordnungsmacht von Imperien plädiert, scheint auch das für sie typische kriegerische Ausfransen der Peripherie zu übersehen?

      Johnson: Ja, so brachte zum Beispiel die imperiale Politik der USA in den achtziger Jahren Lateinamerika seine schlimmste Dekade seit der spanischen Eroberung - blutig und desaströs. Oder denken Sie an den Afghanistan-Krieg, den die USA immer wieder angeheizt haben, und nach dem Rückzug der Sowjets haben wir das Land einem vernichtenden Bürgerkrieg überlassen. Und auch die anstehende Operation gegen den Irak wird zahlreiche Unschuldige das Leben kosten.

      Welche Rolle spielt die Ausbreitung des US-Wirtschaftssystems und des "american way of live" als dessen Vorraussetzung für das amerikanische Imperium?

      Johnson: Das US-Wirtschaftssystem spielt eine entscheidende Rolle im imperialen System der USA, denn die alte Trennung von Wirtschaft und Politik existiert heute nicht mehr. Dabei ist Globalisierung der entscheidende ideologische Begriff. Denn in Wirklichkeit bedeutet Globalisierung nichts anderes als Amerikanisierung. Man will verschleiern, daß die Völker Opfer des amerikanischen Imperialismus werden und macht ihnen weis, es handle sich um einen unvermeidlichen wirtschaftlichen Prozeß, der durch den Fortschritt herbeigeführt werde und an dem sie durch Anpassung teilhaben könnten. Tatsächlich aber ist es unmöglich teilzuhaben, ohne Bestandteil des amerikanischen Imperiums zu werden. Globalisierung spiegelt eine Fassade internationalen Rechts vor, an das sich die USA selbst nicht halten, wenn es ihren Interessen widerspricht.

      Die Deutschen fühlen sich dagegen augenscheinlich recht wohl im US-Imperium.

      Johnson: Ja, solange es nicht von einem Blowback getroffen wird, was wohl über kurz oder lang passieren wird. Denn mit dem Hegemon geraten auch seine treuen Bundesgenossen ins Visier asymmetrischer Kriegführung, also der terroristischen Reaktion. An sich aber hat Deutschland den Vorteil, stabil, demokratisch und amerikafreundlich zu sein. Wir unterhalten zahlreiche Stützpunkte in Deutschland, darunter den Fliegerhorst Ramstein, den größten amerikanischen Luftwaffenstützpunkt außerhalb der USA - und das, ohne daß sich die Deutschen in das was dort geschieht einmischen können. Wäre die Situation in Deutschland nicht so US-freundlich, sähe die Einmischung in die Angelegenheiten Ihres Landes wohl ganz anders aus. Denken Sie zum Beispiel nur an Italien.

      Dort manipulierte die CIA über Jahrzehnte völkerrechtswidrig die inneren Verhältnisse und baute sogar ein eigenes Terrornetzwerk auf - "Gladio" genannt - , das bei Bedarf hätte putschen sollen, um eine repressive rechtsradikale, aber amerikafreundliche Diktatur zu etablieren.

      Johnson: So ist es, treue Staaten wie Deutschland oder auch Japan werden von den USA durchaus auch gut behandelt. Denn der amerikanische Imperialismus kennt nicht nur die Sprache des Militarismus, sondern er beherrscht auch die Kunst der Bestechung.

      Also ist das deutsche Wohlverhalten eine Angelegenheit der Rückgratlosigkeit?

      Johnson: Die USA behandeln Deutschland gut, aber sie nehmen ihr Land nicht ernst. Deshalb haben die völlig überraschenden Aussagen von Bundeskanzler Schröder hier auch solchen Aufruhr verursacht. Die Franzosen reden ja immer so und lassen dem dann nie Taten folgen, aber wenn plötzlich die Deutschen so reden!? Und das, wo sie sich doch nach dem Zweiten Weltkrieg als die am leichtesten korrumpierbare Nation der Welt erwiesen haben.

      Was würde passieren, wenn Deutschland das amerikanische Imperium verlassen, aus der Nato austreten, die US-Truppen freundlich nach Hause bitten und sich künftig als freundlich neutral gegenüber jedermann erklären würden?

      Johnson: Wir würden einen gewaltigen Schritt hin zu einer friedlicheren Welt machen. Denn Deutschland ist immerhin die einzige bedeutende Nation der Welt, die es gewagt hat den Irak-Krieg als das zu bezeichnen, was er ist, ein - imperialistisches - Abenteuer.

      Würden die USA in Deutschland einmarschieren oder uns gehen lassen?

      Johnson: Sie würden alles in ihrer Macht stehende tun, um Deutschland zu unterwandern. Und verlassen sie sich drauf, darin sind die USA wirklich gut. Aber, obwohl ich zu Anfang sehr hoffnungsfroh war, habe ich die Befürchtung, Gerhard Schröders Anti-Kriegs-Kurs war nur ein Wahlkampftrick.

      Das steht zu befürchten.

      Johnson: Man kann nur hoffen, daß dann die politische Klasse in Deutschland mit ihrem Kurswechsel angesichts der Wahlversprechen in der Öffentlichkeit nicht durchkommt. Denn das Haupthindernis für die Pläne der US-Regierung ist derzeit der wachsende Widerstand in der Öffentlichkeit.

      Wie wird der Untergang des amerikanischen Imperiums aussehen?

      Johnson: Krisen im Mutterland, Aufstände an den Rändern - die Blowbacks nehmen zu -, die allerdings nicht unbedingt erfolgreich sein werden. Es wird die innere Schwäche sein, an dem das Imperium zerbricht, ebenso wie Ende der achtziger Jahre die Sowjetunion.

      Der amerikanische ultrakonservative Politiker Pat Buchanan, dessen Credo bezüglich des US-Selbstverständnises "Eine Republik, kein Imperium!" lautet, hat im Interview mit dieser Zeitung einen "Aufstand der Patrioten" eines jeden Landes - auch die Patrioten Europas und Amerikas - gegen die unilaterale Macht, die versucht, die Welt zu dominieren, prophezeit. Stimmen Sie dem zu?

      Johnson: Auf jeden Fall. Man kooperiert mit den USA, weil man dazu gezwungen ist, nicht, weil man will. Die Implosion beginnt, wenn das schwächste Glied der Kette, die das Imperium zusammenhält, reißt, das könnte zum Beispiel die Wirtschaft sein. Die Völker aber werden Rache nehmen, wenn sie die Schwäche des Hegemon wittern. Ich sage ihnen aber, wenn islamischer Fundamentalismus eine Gefahr darstellt, dann ist der christliche Fundamentalismus eine viel größere Bedrohung.

      Sie spielen auf Buchanans Warnung vor dem Islam in seinem Buch "Der Tod des Westens" an?

      Johnson: Ich bedauere das sagen zu müssen, aber ich halte Pat Buchanan für einen typischen amerikanisch-irischen Rassisten. Und bin extrem mißtrauisch gegenüber seiner Einstellung gegenüber Einwanderern ebenso wie gegenüber seinem - wie ich es nennen möchte - christlichen Fundamentalismus.

      Allerdings kämpft er gegen den amerikanischen Imperialismus, ganz im Gegensatz zu zahlreichen Liberalen, die ihn geradezu propagieren.

      Johnson: Da begrüße ich Buchanans Engagement auch, aber ich halte die grundsätzliche Haltung, die er und seine Anhänger einnehmen, genau für die Haltung, die den amerikanischen Imperialismus verursacht haben.

      Herr Johnson, sind Sie ein Patriot?

      Johnson: Aber natürlich.

      Warum?

      Johnson: Nun, vielleicht habe ich kein Sternenbanner am Auto, aber ich fühle mich verantwortlich für mein Land.



      Chalmers Johnson gilt als einer der profundesten Analytiker und exponiertesten Kritiker des wachsenden amerikanischen Imperialismus. Johnson bekennt, als junger Marineoffizier in Übersee einst selbst "Bannerträger des Imperiums" gewesen zu sein. Noch den Vietnam-Krieg hielt er für eine Notwendigkeit. Sein Studium der Japanischen Besatzungspolitik in China und seine Beschäftigung mit der amerikanischen Außenpolitik in Ostasien führten ihn jedoch zur Erkenntnis des amerikanischen Imperialismus und der Problematik des Blowback-Prinzips. Johnson betont, sein Buch "Eine Weltmacht verfällt" ("Blowback" nicht zum Ruhme - nach Abschluß seiner Universitätskarrie in Berkley und San Diego -, sondern zur Warnung geschrieben zu haben. Denn während der ehemalige Sicherheitsberater Jimmy Carters, Zbigniew Brzezinski, mit dem Buch "Die einzige Weltmacht" mittlerweile zum Exponenten eines unverblümten Imperialismus avanciert ist und dort die Bedingungen amerikanischer Hegemonialpolitik dekliniert, beschreibt Antipode Johnson "die Ressentiments, die die (imperiale) US-Politik ausgelöst haben und ihre vielfältigen Konsequenzen". Der 1931 geborene Politologe und Ostasienwissenschaftler lebt heute in Kalifornien und veröffentlicht Ende 2003 die deutsche Übersetzung von "Blowback II. Sorrows of Empire", die Analyse der Folgen einer mißachteten Warnung.

      Chalmers Johnson: "Ein Imperium verfällt. Wann endet das amerikanische Jahrhundert?" Das englische Original "Blowback. Costs and Consequences of American Empire" (1999) erschien bereits 2000 auf Deutsch im Karl Blessing Verlag, München. 320 Seiten, 21,45 Euro (Bei Goldmann auch als Taschenbuch)

      Foto: Truppenaufmarsch der USA am Persischen Golf (31.Dezember 2002 in Kuwait): "Der Imperialismus folgt seinen eigenen Gesetzen. Expansion dient nicht - sie ist das Gesetz. Charakteristikum eines Imperiums ist die Ausdehnung an sich. Das Blowback-Prinzip treibt sie vorwärts. Die Vereinigten Staaten versuchen nun das überholte Prinzip der Herrschaft durch Marionettenstaaten am Golf durch direkte Militärpräsenz zu ersetzten."
      Avatar
      schrieb am 19.03.03 14:05:12
      Beitrag Nr. 2.948 ()
      Es darf nichts wirklich schiefgehen im Irak.

      (Nur so: Wenn die USA in ihrem neuen Strategiepapier sich den den Ersteinsatz von nichtkonventionellen Waffen vorbehalten, falls es "nötig" wäre - wie will man sich eigentlich empören, wenn dies der Irak beim anstehenden Besetzungskrieg täte?)

      "Survey Finds 41% of U.S. Consumers May Cut Back on Purchases"
      http://story.news.yahoo.com/news?tmpl=story2&cid=808&ncid=80…
      ...
      "Any further decline in consumer spending could hit the economy hard, since consumer outlays account for about two-thirds of all economic growth."
      ...

      Da werden die Südstaatler schwerlich die Franzosen dafür verantwortlich machen können - obwohl ... angesichts der herrschenden kognitiven Dissonanz...

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 19.03.03 16:59:04
      Beitrag Nr. 2.949 ()
      http://www.antizyklik.de/

      Wer braucht schon diesen Krieg ...?

      6. März 2003 von Andreas Hoose

      Massendemonstrationen gegen eine militärische Auseinandersetzung im Irak machten kürzlich nicht nur hier zu Lande Schlagzeilen. Der internationale Widerstand gegen einen Militärschlag der Vereinigten Staaten wächst. Doch nicht nur in der Bevölkerung macht sich Unmut breit. Zunehmend beziehen auch die diplomatischen Vertretungen vieler Länder offiziell Stellung gegen die Position von US-Präsident Bush. Dieser jedoch scheint entschlossener denn je, den US-Truppen demnächst den Marschbefehl zu erteilen.


      Dabei fällt auf, dass sich George W. Bush mit seiner Kriegsrhetorik in eine Position manövriert hat, die einen geordneten Rückzug zunehmend schwieriger, wenn nicht unmöglich macht. Wer als Staatspräsident der einzig verbliebenen Weltmacht derart lauthals und vehement für einen Krieg trommelt, nur um anschließend alles wieder abzublasen, der gibt sich in diplomatischen Kreisen der Lächerlichkeit preis. Das weiß auch der US-Präsident. Es ist daher kaum anzunehmen, dass ausgerechnet der Texaner George W. Bush am Ende als zahmer Bettvorleger in die Geschichte eingehen wird.

      Die Frage nach dem „Warum“ wird da immer drängender. Was treibt den mächtigsten Mann der Welt dazu, Stimmen aus dem Ausland zu überhören und die Kriegsmaschinerie allen Widerständen zum Trotz immer weiter voranzutreiben? Hinter vorgehaltener Hand wird immer wieder das Thema Öl ins Spiel gebracht. Bekanntlich verfügt der Irak über die zweitgrößten Ölreserven der Welt. Man kann sich leicht vorstellen, dass die Kontrolle hierüber für die USA als größten Energieverbraucher der Welt in Zeiten schwindender Ressourcen höchst verlockend ist.

      Fachleute für internationale Politik glauben, dass noch weitere Ursachen im Spiel sein könnten: Wichtiger als die Ölreserven, die Massenvernichtungswaffen und der Sturz Saddam Husseins könnte den Vereinigten Staaten die Sicherung ihrer weltweiten Vormachtstellung im 21. Jahrhundert sein. Dazu wollten die Amerikaner ihre nach dem 11. September entwickelte Präventivkriegsdoktrin durchsetzen. Diese besagt, dass Amerika sich "wehren" darf, noch bevor es angegriffen wird.

      Doch vielleicht gibt es ja noch einen weiteren Grund für einen Irak-Krieg – einen Grund allerdings, der sich nur herleiten lässt, wenn man einen Zusammenhang herstellt zwischen den aktuellen politischen Ereignissen und den drückenden weltwirtschaftlichen Problemen.

      Es sieht so aus, als hätten alle wichtigen Volkswirtschaften der Welt derzeit mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben, wie noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg. Pessimisten vergleichen die gegenwärtige Situation bereits mit den Anfängen der Weltwirtschaftskrise in den 30er Jahren. Ob wir irgendwann tatsächlich vergleichbare Verhältnisse sehen werden, weiß niemand. Das ist auch gar nicht nötig. Es genügt, sich klar zu machen, dass alles, was in den einschlägigen Medien über die angeschlagene Verfassung der Weltwirtschaft verbreitet wird, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nur die halbe Wahrheit ist.

      Doch natürlich wissen ein paar Zeitgenossen mehr als der „Mann auf der Straße“. Die Herren Bush, Greenspan und Co. zum Beispiel. Man kann davon ausgehen, dass man im Weißen Haus sehr genau darüber informiert ist, wie es um den Dollar und die Unternehmensgewinne, wie es um die Lage der Wirtschaft ganz allgemein wirklich bestellt ist. Und man braucht auch nicht viel Phantasie, sich vorzustellen, dass die ungeschminkte Wahrheit womöglich noch ein wenig unangenehmer wäre als das, was hie und da offiziell verkündet wird. Es dürfte klar sein, dass die Mächtigen dieser Welt einen Teufel tun würden, dieses Wissen unverblümt hinauszuposaunen, sollte es tatsächlich dazu geeignet sein, Unruhe im Volk zu stiften.

      Mit ein wenig Sachverstand kann man sich trotzdem einiges zusammenreimen: Wenn beispielsweise über einen Zeitraum von rund 18 Monaten zwölf Zinssenkungen in Folge an den Börsen völlig wirkungslos verpuffen, dann ist das ein deutlicher Hinweis darauf, dass in dem System, so wie es jahrzehntelang funktioniert hat, irgend etwas nicht mehr stimmt. In der Vergangenheit waren zwei Zinssenkungen hintereinander bereits ausreichend Treibstoff für die Börsen.


      Oder nehmen wir das Thema Verschuldung: Noch nie in den vergangenen 100 Jahren hatte die Staatengemeinschaft mit einem derartigen Schuldenberg zu kämpfen. Besonders brisant ist das Problem in den Vereinigten Staaten. Von den 50 Bundesstaaten in den USA sind 46 praktisch zahlungsunfähig. Sie können zwar nicht im üblichen Sinne pleite gehen, weil ihr politischer Status als Bundesstaat sie vor manchem schützt, was konkursreifen Privatunternehmen droht. Nach allen denkbaren Maßstäben sind sie dennoch längst bankrott. Bedenkt man zudem, dass die Vereinigten Staaten bei Ausbruch der Weltwirtschaftskrise 1929 Nettokreditgeber waren, heute dagegen der größte Nettoschuldner der Weltgeschichte, dann wird klar, dass die Zeiten durchaus noch sehr viel ungemütlicher werden könnten.

      "Binnen eines Jahrzehnts könnten die USA mit einer ähnlichen Haushaltslage dastehen wie Brasilien"

      Es gibt übrigens noch ein paar weitere „kleine“ Unterschiede zu den 30er Jahren, die natürlich gerne verschwiegen werden: 1929 hatten die USA kein Handelsbilanzdefizit, in diesem Jahr dürfte es offiziell bei rund 500 Milliarden US-Dollar liegen. 1929 hatten die US-Bürger die Tugend der Sparsamkeit noch nicht verlernt, während die heutige Generation nur noch aus dem Vollen schöpft – und zwar auf Pump. Unmittelbar vor 1929 herrschte in den USA „Null-Inflation“, heute liegt die Rate offiziell bei drei Prozent; inoffiziell dürfte der Wert wegen des ungebremsten Geldmengenwachstums allerdings noch weit höher notieren.

      „Binnen eines Jahrzehnts könnten die USA mit einer ähnlichen Haushaltslage dastehen wie Brasilien“, wetterte der angesehene Ökonom Paul Krugman kürzlich. Doch im Weißen Haus gelten rote Zahlen nicht mehr als unfein. Selbst der neue Finanzminister John Snow, einstmals ein vehementer Verfechter einer soliden Haushaltspolitik, erklärte gegenüber der Business Week: „Wir könnten ein Defizit von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts in alle Ewigkeit laufen lassen und würden die Finanzmärkte damit nicht aus der Ruhe bringen.“ Hört, hört.

      "Nebenbei bemerkt: Gerade US-Aktien sind ja trotz der Kursverluste alles andere als billig, was durchaus für eine Fortsetzung der Talfahrt sprechen würde."

      Nehmen wir also an, Präsident Bush und seine Berater wissen wesentlich mehr über den fragilen Zustand der US-Wirtschaft, als sie öffentlich kund tun. Beispielsweise könnte den Herrschaften durchaus klar sein, dass wegen der angesprochenen Verschuldungsproblematik zahlreiche weitere Firmen in Konkurs gehen werden, vielleicht sogar einige große Banken auf der Kippe stehen, dass die Gewinne der Unternehmen weiter schrumpfen werden, sich ein neuerlicher Einbruch an den Aktienmärkten womöglich gar nicht mehr verhindern lässt. Nebenbei bemerkt: Gerade US-Aktien sind ja trotz der Kursverluste alles andere als billig, was durchaus für eine Fortsetzung der Talfahrt sprechen würde.

      Wie praktisch, wenn man da einen Krieg „aus dem Hut zaubern“ kann, dem sich all dies im Nachhinein in die Schuhe schieben lässt. Dow Jones bei 5000? Leider, leider – der Krieg im Irak! Der Dollar im Sturzflug? Saddam ist schuld! Die Verbraucher sparen wieder? Kein Wunder – es ist Krieg!

      Doch das Pferd ließe sich auch noch von einer anderen Seite aufzäumen. Ganz offenkundig sind die historisch niedrigen Zinsen derzeit nicht in der Lage, der US-Wirtschaft Impulse zu verleihen. Wie auch? Unternehmen und Verbraucher sind verschuldet bis über beide Ohren. Die Kapazitäten der Firmen sind nach wie vor nicht ausgelastet, neue Investitionen werden nicht getätigt. Um ihren Kopf zu retten, könnten die Machthaber nun versuchen, über einen massiven Anstieg der Staatsausgaben jene Liquidität einer Verwendung zuzuführen, die durch das Wachstum der Geldmenge entstanden ist. Denn dass die Ausrottung von Schurkenstaaten zum Wohle der Nation „ein bisschen“ Geld kostet, das versteht schließlich jeder. Selbst die Verschuldung könnte mit Hilfe dieser Argumentation problemlos weiterwachsen.

      Ähnlich wie in Japan, wo man in der Vergangenheit ebenfalls versucht hat, durch Konjunkturprogramme des Staates die Wirtschaft anzukurbeln, könnten Bush und seine Berater nun also mit dem Gedanken spielen, einen Krieg im Irak als Stimulus für die gebeutelte US-Wirtschaft zu ge-, oder besser gesagt, zu missbrauchen. Denn so perfide es ist, aber ein bewaffneter Konflikt im Irak könnte für weite Teile der US-Wirtschaft wie ein staatliches „Konjunkturprogramm“ wirken – vor allem, wenn der Krieg nicht nur ein paar Tage dauert.

      "Der Verfall des US-Dollar kommt schließlich nicht von ungefähr"

      Doch so einfach ist die Sache leider nicht: Anders als Japan, das seit Jahren Überschüsse in der Handelsbilanz erwirtschaftet und so seine Währung stützt, stöhnen die Vereinigten Staaten unter der Last eines gigantischen Handelsbilanz-Defizits. Der Verfall des US-Dollar kommt schließlich nicht von ungefähr. In einer solchen Situation, die gekennzeichnet ist durch wirtschaftliche Schwäche und immense ausstehende Kredite, die Verschuldung über Kriegsausgaben weiter anzuheizen, könnte den Greenback in allergrößte Schwierigkeiten bringen und den Weg in ein finanzielles Fiasko ebnen.

      Da ist es schon einen Asbach Uralt wert, und damit kommen wir zum Ausgangspunkt der Überlegungen zurück, wenn in einer solchen Situation nicht mehr das eigene Versagen schuld ist an der Misere, sondern der Bösewicht in Bagdad. Im übrigen wären derartige Winkelzüge nicht neu: Kriege fern der Heimat waren schon immer ein beliebter Trick, um von innenpolitischem Versagen abzulenken.
      Avatar
      schrieb am 19.03.03 21:44:48
      Beitrag Nr. 2.950 ()
      stehts schon hier drin?


      USA: Systemkrise durch Kollaps der Hypothekengesellschaften
      Fannie Mae und Freddie Mac?
      (EIR)

      Der Gouverneur der Federal Reserve von St. Louis, William Poole, warnte jetzt eindringlich, daß ein unerwarteter, von den Hypothekengesellschaften Fannie Mae und Freddie Mac ausgehender Finanzschock verheerende Schäden im US-Finanzsystem und in der US-Wirtschaft anrichten würde. Bekanntlich dominieren diese beiden Hypothekengesellschaften die spekulative Blase auf dem amerikanischen Wohnungsmarkt. Poole äußerte seine Warnung auf einem Washingtoner Symposium des Bundesaufsichtsamts für Wohnungsunternehmen (OFHEO), dem Fannie Mae und Freddie Mac unterstellt sind. Anfang Februar hatte OFHEO-Direktor Falcon einen 115-seitigen Bericht mit dem Titel "Systemrisiken: Fannie Mae, Freddie Mac und die Rolle des OFHEO" veröffentlicht, in dem er in überzeugender Weise das Szenario für den "schlimmsten Fall" darstellte, in dem diese beiden US-Hypothekengesellschaften gezwungen wären, ihre Schuldendienste einzustellen, was eine Kettenreaktion von Schocks auslösen würde, die zu einer Systemkrise führen würden. Einen Tag später hatte die Regierung Bush - offensichtlich auf Druck der führenden Banken im Derivat- und Hypothekengeschäft - Falcon gefeuert.

      Auf dem Symposium goß Poole weiter Öl ins Feuer und begann seine Rede folgendermaßen: "Ich will insbesondere dem OFHEO mein Lob für seinen Bericht [vom 4. Februar] aussprechen." In seiner Rede kam er dann mehrfach auf diesen Bericht zurück. Poole warnte ausdrücklich vor "nicht quantifizierbaren Risiken", die man nicht "studieren oder modellieren" könne, wie es sie in den letzten 30 Jahren häufig gab: "Ich möchte mich auf die nicht quantifizierbaren Risiken konzentrieren. Es hilft, diese Frage zu konkretisieren, wenn man... Beispiele aufzählt. Das Scheitern oder Beinahescheitern von Penn Central [Eisenbahn], Continental Illinois [Bank], Long Term Capital Management [Hedge Fond], Enron [Energiehändler] und WorldCom [Informationstechnologie] kam vielleicht für kenntnisreiche Insider nicht völlig überraschend, aber diese Schocks waren mit Sicherheit ,Neuigkeiten? für die Märkte, die Aufsichtsbehörden und die Öffentlichkeit...


      Es ist wohlbekannt, daß der große Yale-Ökonom Irving Fisher von dem Krach von 1929 völlig überrascht wurde."

      Poole fuhr fort: "Sollte ein Managementfehler oder ein unvorhersehbarer Schock eines der beiden Unternehmen treffen, könnte das eine Krise an den US-Finanzmärkten mit ernsten Schäden für den Wohnungsbau und die US-Konjunktur auslösen." Aufgrund der enormen Verbindlichkeiten von Fannie Mae und Freddie Mac kämen die Kreditmärkte dann in massive Schwierigkeiten. Poole: "Was würde geschehen? Ich weiß es nicht. Niemand weiß es." Poole machte jedoch deutlich, daß "eine Krise der Märkte innerhalb von Tagen oder sogar Stunden akut werden" könne. Hintergrund von Pooles Bemerkungen, der Entlassung Falcons und seiner Ablösung durch den Morgan-Banker Brickell ist, daß eine Krise bei Fannie und Freddie kein künftiges Ereignis ist - diese Krise ist vielmehr schon jetzt sichtbar! Jederzeit akut werden könnte sie aufgrund der enormen Schuldenlast und den riesigen Verlusten bei Derivaten und Hypotheken-besicherten Wertpapieren beider Hypothekengesellschaften. Anfang 2003 gab Fannie bekannt, daß es 2002 im Derivatgeschäft 4,54 Mrd.$ verloren hat, was den Gewinn halbierte. Nach Pooles Rede schlossen Fannie Maes Aktien mit einem Minus von 6% auf dem tiefsten Stand seit September 2000. Freddie Macs Aktien fielen um 6% auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2000.

      Quelle: http://www.bueso.de vom 18.03.2003




      den wichtigen Satz habe ich gefettet! :D



      Was wäre, wenn man solche internen Probleme hat?

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 20.03.03 15:31:10
      Beitrag Nr. 2.951 ()
      Offener Brief an George W. Bush

      von Monsignore Robert Bowman
      Bischof Melbourne Beach (Florida),
      ehemals Kolonell und Teilnehmer am Vietnamkrieg

      (Deutsche Übersetzung)


      Sagen Sie dem Volk die Wahrheit über den Terrorismus, Mister Präsident.

      Wenn die falschen Vorstellungen über den Terrorismus nicht aufgelöst werden, wird die Bedrohung anhalten und uns am Ende komplett vernichten.
      Die Wahrheit ist, dass keine von unseren Tausenden Atomwaffen, uns vor dieser Gefahr beschützen kann. Keine Systeme wie Krieg der Sterne ( egal wie fortgeschritten sie sind und wie viel Milliarden Dollar für sie hinausgeschmissen werden) werden uns vor einer Atomwaffe schützen können, die hierher mit einem Schiff, einem Flugzeug, in einem Koffer oder einem Mietauto transportiert wird. Keine Waffe ihres umfangreichen Arsenals und kein Cent der 270 Milliarden Dollar, die jedes Jahr in den so genannten Verteidigungshaushalt fließen, kann eine terroristische Bombe verhindern. Das ist eine militärische Tatsache.

      Mister Präsident, Sie haben dem amerikanischen Volk nicht die Wahrheit gesagt, als sie erklärten, Afghanistan und der Sudan müssten bombardiert werden, weil wir Zielscheibe des Terrorismus sind. Sie sagten wir sind Zielscheibe des Terrorismus, weil wir die Demokratie, die Freiheit und die Menschenrechte in der Welt verteidigen.

      Was für eine Absurdität, Mr. Präsident!

      Wir sind Zielscheibe des Terrorismus, weil in weiten Teilen der Welt unsere Regierung Diktatur, Sklaverei und menschliche Ausbeutung verteidigt. Wir sind Zielscheibe der Terroristen, weil wir gehasst werden. Und wir werden gehasst, weil unsere Regierung hassenswerte Dinge getan hat.
      In wie vielen Ländern haben Agenten unserer Regierung vom Volk gewählte Repräsentanten beseitigt und sie durch Militärdiktatoren ersetzt - wünschenswerte Marionetten, die bereit sind, ihr Volk an die multinationalen Konzerne zu verkaufen?

      Wir haben dies im Iran getan als die Marines und der CIA Mossadegh ersetzten, da er die Absicht hatte, das Erdöl zu nationalisieren. Wir ersetzten ihn durch den Schah Reza Palehvi, bewaffneten, trainierten und bezahlten seine gehasste Nationalgarde Savak. Letztere versklavte und terrorisierte das iranische Volk, um die Finanzinteressen unserer Erdölkompanien zu schützen. Ist es nach all dem schwer sich vorzustellen, dass es im Iran Menschen gibt, die uns hassen? Das gleiche haben wir in Chile und in Vietnam getan. Und es ist nicht allzu lange her, dass wir das im Irak versucht haben. Und ist es nicht deutlich, wie viele Male wir es in Nicaragua und anderen lateinamerikanischen Republiken getan haben? Nach und nach haben wir die Repräsentanten des Volkes ersetzt, welche die Reichtümer des Landes unter ihrem Volk aufteilen wollten, das sie schuf. Wir haben sie durch blutrünstige Tyrannen ersetzt, die gerne ihr eigenes Volk verkauften, um ihre Privatkonten zu vergrößern. Das erreichten wir durch die Bezahlung reichlicher Bestechungsgelder bis die Reichtümer dieser Länder von Konzernen wie Sugar, United Fruits Company, Folger etc. ausgebeutet werden konnten.

      In einem Land nach dem anderen hat unsere Regierung die Demokratie unterwandert, sie hat die Freiheit erdrosselt und die Menschenrechte unters Schafott gebracht. Und deshalb werden wir auf der ganzen Welt gehasst. Und deshalb sind wir Zielscheibe der Terroristen. Das kanadische Volk genießt Demokratie, Freiheit und Menschenrechte ebenso wie das norwegische oder schwedische. Haben Sie jemals davon reden gehört, dass die Botschaften dieser Länder bombardiert wurden?
      Wir werden nicht gehasst, weil wir die Demokratie, Freiheit und Menschenrechte praktizieren. Wir werden gehasst, weil unsere Regierung diese Prinzipien den Ländern der Dritten Welt verweigert, da ihre Ressourcen unseren multinationalen Gesellschaften Appetit machen. Dieser Hass, den wir gesät haben, wendet sich nun gegen uns in Form des Terrorismus und in Zukunft in Form des nuklearen Terrorismus.

      Wenn wir einmal über die Existenz seiner Bedrohung und zu seinen Voraussetzungen die Wahrheit gesagt haben, wird auch die Lösung des Problems offensichtlich. Wir müssen unsere Praxis ändern. Wir müssen uns unserer Waffen entledigen (unilateral, wenn notwendig), was unsere Sicherheit verbessern wird.
      Ein drastischer Wechsel in unserer Außenpolitik wird ebenfalls der Sicherheit dienen, anstatt unsere Söhne und Töchter durch die ganze Welt zu schicken.
      Anstatt Araber zu töten, damit wir das Erdöl unter ihren Wüsten ausbeuten können, sollten wir sie dorthin schicken, um ihre Infrastrukturen aufzubauen, sie mit Trinkwasser zu versorgen und die ausgehungerten Kinder zu ernähren.
      Anstatt tagtäglich Tausende irakische Kinder mit unseren ökonomischen Sanktionen zu töten, sollten wir den Irakern helfen ihre Stromzentralen und Wasseraufbereitungsanlagen, ihre Krankenhäuser und alle anderen Strukturen wieder aufzubauen, die wir zerstört und deren Wiederaufbau unsere ökonomischen Sanktionen verhindert haben. Anstatt Rebellion, Destabilisierung und Mord zu unterstützten, sollten wir den CIA auflösen und das dafür verschwendete Geld Hilfsorganisationen zukommen lassen.

      Zusammenfassend heißt das, wir sollten gut anstatt böse sein.

      Wer versuchte dann, uns zu verraten?

      Wer würde uns dann hassen?

      Wer wollte uns dann bombardieren?

      Dies ist die Wahrheit Mister Präsident.

      Und es ist nötig, dass dies das amerikanische Volk hört.

      gez.

      Monsignore Robert Bowman
      Avatar
      schrieb am 20.03.03 18:09:48
      Beitrag Nr. 2.952 ()
      Hey Dow Jones, hast Gl+ück, dass Krieg ist ...


      -----------


      Philadelphia Fed March Employment -8.8 Vs Feb -0.9

      Philadelphia Fed: Prices Paid Idx Highest In 29 Months

      Philadelphia Fed March Prices Paid 25.1 Vs Feb 16.2

      Philadelphia Fed March New Orders -4.3 Vs Feb 14.1

      Der Event kommt nach dem Krieg: Rezession


      --------------


      So ein [ glücklicher :cry: ) Zufall ?


      B.
      Avatar
      schrieb am 20.03.03 21:21:33
      Beitrag Nr. 2.953 ()
      @ sittin

      Du magst ja recht haben mit der Fannie und Freddie Kritik, aber BITTE, BITTE poste doch Kritik aus angesehenen Quellen wie WSJ, NY Times, o.ae.
      Bueso mit seinen rechtsradikalen Urspruengen ist doch etwas peinlich als Quelle.


      @ banolo

      Bitte, lasse mich an Deinen sagenhaften Fähigkeiten teilhaben, und hilf mir das Flugzeug zu finden – Bitte ! Ein alter Europäer um Hilfe flehend !

      Ein paar Arschloecher, die das Gedenken an die 3000 Opfer beschmutzen wollen, und krampfhaft nach irgendwelchen Verschoerungen suchen, gibt’s immer. Dass Du, lieber
      Banolo, einer von denen bist, ueberrascht mich nicht.







      Hier die Antworten auf die 7 Fragen:

      http://libertyboy.free.fr/misc/attack/2001_09_11_pentagon_pl…

      Am besten gefaellt mir die Antowort auf die Frage
      “Can you explain how a Boeing 14.9 yards high, 51.7 yards long, with a wingspan of 41.6 yards and a cockpit 3.8 yards high, could crash into just the ground floor of this building?”

      Stellt sich raus, dass aus der Perspective des Photos auf Banolo’s Seite das Erdgeschoss gar nicht zu sehen war. Das faellt dem geuebten Auge aber ziemlich schnell auf, weil ja jeder weiss, dass das Pentagon 5 Stockwerke hat. Habe fast den Eindruck, dass all die entlassenen Bilanz-Trickser von Enron, Worldcom, Holzmann, Kirch etc. jetzt in ihrer (reichlich vorhandenen) Freizeit Beweise faelschen und als conspiracy theories vermarkten.

      die Klappe halten ...
      Vielen Dank für das interessante Gespräch.
      Wer nicht für uns ist, der ist....gähhhhhn !


      Ich darf Dich daran erinnern, dass ich ausdruecklich gesagt habe, die Amerikaner koennten uns auffordern die Klappe zu halten (wegen Nazi-Vergangenheit) aber sie tun’s nicht, weil sie zum groessten Teil ein hoeheres Niveau haben als banolo. Leseschwaeche wohin man blickt!
      Avatar
      schrieb am 20.03.03 22:55:53
      Beitrag Nr. 2.954 ()
      h-K: Angesehene Quellen oder auch Mainstream haben ein Problem.

      Sollte ich mich nur auf diese verlassen können müßte ich denken, ich lebe im Schlaraffenland.


      Denk an Enron, Worldcom, wer hat das vorher gewußt?

      Und eines mußt du uns Kritikern auch zugestehen:

      Die meisten Befürchtungen die hier geäußert wurden haben sich mehr und mehr bewahrheitet...

      Sei es nun dein Surplus mit Ausgleich aller Staatsschulden bis 200X oder das vielfach angekündigte Ende der Rezession,
      welche kritische Stimmen, die du so gerne überhörst, schon immer als das rausgestellt haben, was es ist...


      Phnatasterei...
      Avatar
      schrieb am 21.03.03 03:32:59
      Beitrag Nr. 2.955 ()
      von timesonline.co.uk:

      But actuaries are not like other folk. The BP accounts show that the UK and US pension fund assets have a market value of $19.4 billion but the actuarial valuation is $24.8 billion. This is the cheering effect that can be achieved when actuaries wave their magic pencil. Voila, the value of the funds is suddenly almost 30 per cent more than you thought.
      Avatar
      schrieb am 21.03.03 08:41:27
      Beitrag Nr. 2.956 ()
      @banolo

      Unsinn. ;) Es ist egal, wie das Pentagon explodiert worden ist. Die Amerikaner hätten Vietnam auch dann angegriffen, wenn der Zwischenfall im Golf von Tonking 1964 nicht frei erfunden worden wäre. Wir haben doch inzwischen gelernt: Wenn man irgend etwas als Kriegsgrund verwenden will, und es wird nicht geschluckt, schickt man das Äffchen Powell und seine Comic-Zeichner los. Zusätzlich droht man denen, die immer noch oder schon wieder Bedenkenträger sein wollen, massive Sanktionen an. Hauptsache, die Inszenierung steht für das einheimische Publikum und für das auswärtige die Drohkulisse. Benötigt wird außerdem viel quackquack blablabla.

      Ist Dir mal folgendes aufgefallen? Ich kann es irgendwie schwer werten: die Zahl der WTC-Opfer nimmt ständig ab. Erst waren es ca. 5000, dann 4500, 4 Wochen später knapp 4000. Aber die neueste Zahl, die ich letztens hörte, waren 2800 (!). Gelegentlich wird wieder ein bisschen aufgerundet, s.u. Insgesamt scheinen sie reihenweise aufzuerstehen. Was ist das? Opfer mit Halbwertszeit? Wie willst Du da aufrechnen?
      Avatar
      schrieb am 21.03.03 08:42:10
      Beitrag Nr. 2.957 ()
      @danatbank,

      so ganz unkommentiert wirst Du da wohl auf wenig Resonanz stoßen, :D

      @helmut_kohl,

      aber BITTE, BITTE poste doch Kritik aus angesehenen Quellen
      :laugh:
      Die `peinlichen` Quellen hätten sich nicht so etablieren können, hätten die `angesehenen` nicht so erbärmlich versagt. Also, da muß sich schon jemand anderes an die Nase fassen. Im übrigen änderte sich dadurch nichts an der Faktenlage.

      Zu Deiner "Beweisführung" in Sachen Penatagon: Ich fand die Anwort #5 im Kontext mit dem Foto `Boeing 757-200 superimposed on the section of the building that was hit` am besten - man hätte nur ein paar Heck- statt Rumpfteile zeigen sollen [:D]

      investival
      Avatar
      schrieb am 21.03.03 12:17:06
      Beitrag Nr. 2.958 ()
      @ helmi


      Danke für die Antwort, großer Meister !

      Bleibt nur der seltsame Beigeschmack,
      dass ich alle auf Deinen Bildchen gezeigten
      Metallstückchen auf einmal in meinen Kofferraum stecken könnte, und ich hab nur eine normale Audi-Limo,
      da ist der Kofferraum nett doll !


      Wo sind die Flügel abgeblieben usw. ?



      B. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 21.03.03 13:11:36
      Beitrag Nr. 2.959 ()



      Legt der CIA - ähhhhhh Firefighter das Teil gerade fürs Publikum aus, oder sammelt er schon wieder ein ?


      B.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 21.03.03 14:21:30
      Beitrag Nr. 2.960 ()
      @investival

      Ich war froh, den aktuellen Stand der Pensionsverpflichtungen
      und der Pensionsrücklagen gefunden zu haben, auch
      wenn die Quelle nicht angibt, mit wieviel % erstere
      abgezinst werden. Das Defizit ist ungefähr genauso
      groß wie die Gewinne der amerikanischen und britischen
      Unternehmen die vorigen zehn Jahre. Das braucht glaube
      ich keinen näheren Kommentar.

      Überhaupt wäre das Thema UK zur Zeit ziemlich interessant:
      2002 Immopreise +30%, Investitionsgüterproduktion -13%,
      Inflation aktuell bei 3,2%, steigendes Defizit (more
      teachers, more nurses, more police) und eine Industrie
      in Auflösungserscheinungen (siehe Corus, GEC-Alstom,
      Rover, Invensys, Marconi).
      Avatar
      schrieb am 21.03.03 15:11:41
      Beitrag Nr. 2.961 ()
      danatbank

      letzter absatz

      da die engländer das gleiche konsumverhalten haben wie die gringos ist genau das was du du da schreibst die bombe die keiner dokumentieren will/kann/darf. die sind halt schon einen schritt weiter als ihre freunde vom anderen teich, quasi krebs mit multiple metastasen im endstadium

      das ist die bombe

      DUF
      Avatar
      schrieb am 21.03.03 15:40:50
      Beitrag Nr. 2.962 ()
      http://medizin.freepage.de/cgi-bin/feets/freepage_ext/41030x…



      Wohin geht America?
      Wirtschaftliche und politische Perspektiven unter der Administration George W. Bush

      Aus der EIRNA-Studie Hyperinflation und Weltfinanzkrise, 2. erweiterte Auflage, Februar 2001
      Warum stellen wir diesen Artikel in den EIRNA-"Brennpunkt"?



      Michael Liebig analysierte darin vor acht Monaten die höchst prekäre Wirtschaftslage der Vereinigten Staaten zum Zeitpunkt des Amtsantritts von George Bush jun.: die enorme Verschuldung, das riesige Handelsbilanzdefizit, die kalifornische Energiekrise und die untauglichen Mittel, womit die neue Administration von George W. Bush dagegen vorzugehen begann.

      Im zweiten Teil äußert er die Befürchtung, daß mit dem Scheitern des herkömmlichen Krisenmanagements die Bereitschaft zu "unkonventionellen" Mitteln des Krisenmanagements immer mehr wächst. Er erinnert an den mehrfach perfektionierten Notstandsapparat der USA und an diverse "Kriegsspiele" des Council on Foreign Relations im Herbst 1999 und im Januar 2000, bei denen die Auswirkungen einer globalen finanziellen Kernschmelze auf die amerikanische Sicherheit simuliert wurden. Und er warnt vor jähen Wendungen im Gefolge von verheerenden Terroranschlägen wie 1993 in Oklahoma City oder auf das World Trade Center...

      Erinnern Sie sich noch, was im September 2000, zwei Monate bevor George W. Bush in das Präsidentenamt gehievt wurde, das Bild war, das inner- und außerhalb der Vereinigten Staaten von der amerikanischen Wirtschaft gezeichnet wurde? Damals hieß es, die US-Wirtschaft befinde sich im "längsten und robustesten Wirtschaftsboom" aller Zeiten. In den USA seien mit dem erfolgreichen Übergang zur "New Economy" die Probleme und die Krisenanfälligkeit der "alten Wirtschaft" des Industriezeitalters überwunden worden. Beispielloses Wirtschaftswachstum und nie gekannte Produktivitätszuwächse seien nun selbstverständlich. Stets steigende Unternehmensprofite und Kapitalgewinne auf den Aktienmärkten hätten einen beispiellosen "Wohlstandseffekt" erzeugt, der sich in stets wachsenden Konsumausgaben der Haushalte (von denen rund 50% Aktienanlagen besitzen) ausdrücke. Inflation sei kein ernsthaftes Problem mehr. Das Vertrauen der Welt in das amerikanische "Wirtschaftswunder" bezeugten der starke Dollar und die hohen ausländischen Kapitalzuflüsse, während der dahinschwächelnde Euro demonstriere, wie rückständig und unbeweglich die europäische Wirtschaft sei. Das Schlimmste, was der US-Wirtschaft je passieren könnte, wäre eine gewisse - "völlig unproblematische", geradezu "gesunde" - Abflachung der hohen Wachstumsraten von Bruttosozialprodukt, Aktiengewinnen oder Unternehmensprofiten. Nach einer solchen "weichen Landung" könne sogleich zum nächsten wirtschaftlichen Höhenflug der amerikanischen Wirtschaft durchgestartet werden.

      Wir haben Sie gewarnt

      Eine kleine Minderheit von Ökonomen, darunter der Amerikaner Lyndon LaRouche an hervorragender Stelle, sagten demgegenüber: Das "amerikanische Wirtschaftswunder" ist schlicht eine Fiktion, deren "Grundlage" eine in der Tat beispiellose monetäre und Kreditexpansion sowie eine beispiellose Verschuldung der privaten Haushalte, der Banken, der Unternehmen und der Volkswirtschaft insgesamt (Handels- und Zahlungsbilanzdefizit) ist. LaRouche betonte, daß sich die Schere zwischen realwirtschaftlicher Substanz und den monetären und finanziellen Aggregaten in den USA (allerdings nicht nur dort) soweit geöffnet hat, daß ein geordnetes, graduelles "Ablassen heißer Luft" aus der Finanzblase nicht mehr möglich ist, sondern eine kontraktive Implosion bzw. inflationäre Explosion im Finanzsystem unvermeidbar wird. Der angebliche wirtschaftliche und finanzielle "Boom" in den USA, sagte LaRouche, existiert wohl in der Vorstellungswelt der "Marktteilnehmer", aber nicht in der Realität. Der "Boom" ist primär ein "Glaubensgut", das mit einer heftigen Dosis Massenhysterie unterlegt ist, das wiederum das Ergebnis einer in der Tat beispiellosen "konzertierten Aktion" von Regierung, Notenbank, Finanzwirtschaft und Medien seit Mitte der 90er Jahre ist.

      Nach den Präsidentschaftswahlen am 7. November 2000, so LaRouches Prognose, werden die wirtschaftlichen Tatsachen schnell und auf höchst unangenehme Weise zur Geltung kommen. Den Vereinigten Staaten steht im Jahre 2001 weder eine "weiche" noch eine "harte Landung" der Wirtschaft bevor, sondern eine systemische Finanz- und Wirtschaftskrise. Diese Großkrise wird das Schicksal der Bush-Administration bestimmen. Dabei werden nicht die wirtschaftspolitischen Absichten und Pläne des "Bush-Teams" ausschlaggebend sein, vielmehr wird die Realität der Krise das politische Verhalten der Bush-Administration bestimmen.

      Ein Blick hinter die Fassade

      Im einzelnen wies LaRouche auf die folgenden wirtschaftlichen und finanziellen Fakten hin: Nach Angaben der Federal Reserve wuchsen die Schulden in den Vereinigten Staaten in den 90er Jahren dreimal so schnell wie das Bruttoinlandsprodukt: Ende 1999 betrug das amerikanische BIP 9,5 Bio. Dollar, während sich die Gesamtverschuldung auf 25,6 Bio. Dollar belief. In den 90er Jahren stieg das BIP um 3,9 Bio. Dollar, während sich die Schulden um 12,8 Bio. Dollar vermehrten. Auf jeden Dollar nominellen Wirtschaftswachstums kommen 3,27 Dollar zusätzlicher Schulden! Die Schulden der nicht im Finanzsektor tätigen Unternehmen stiegen in den letzten fünf Jahren um 67% auf 4,5 Bio. Dollar, während die Schulden der Haushalte sich um 60% auf 6,5 Bio. Dollar vermehrten.

      In den USA sind "Ramschanleihen" (Junk Bonds) im Wert von 529 Mrd. Dollar im Umlauf - gegenüber 173 Mrd. Dollar vor zehn Jahren. Im Durchschnitt hat jeder amerikanische Haushalt inzwischen 13 Kreditkarten und 7500 Dollar an Kreditkartenschulden - gegenüber 3000 Dollar im Jahr 1990. Die Schulden der Privathaushalte belaufen sich jetzt auf 101% ihres Einkommens (1990: 84%).

      Die Unternehmensschulden belaufen sich jetzt auf 46% des amerikanischen BIP - der höchste Stand, der je erreicht wurde.

      Die Verschuldung des amerikanischen Finanzsektors wird vom ehemaligen Chefvolkswirt der Dresdner Bank, Kurt Richebächer, sogar auf rund 25 Bio. Dollar geschätzt, was deutlich über den in den USA zirkulierenden Schätzungen liegt. (Wahrscheinlich wegen der "Grauzone" der Derivate.) Aber auch amerikanische Zahlen belegen, daß die Schulden der Finanzunternehmen die am schnellsten wachsende Kategorie der Schulden darstellen: Seit 1993 wuchsen sie um 132%! In den heutigen USA fällt die dramatische Kreditausweitung mit einem vollständigen Zusammenbruch der privaten Ersparnisbildung zusammen. Wie refinanzieren sich also die amerikanischen Banken? In immer stärkerem Maße dadurch, daß sie sich selbst, im Inland wie im Ausland, verschulden. Im Jahre 1999 erreichte die jährliche Neuverschuldung des US-Finanzsektors bereits den schwindelerregenden Wert von 1087 Milliarden Dollar.

      Nach den jüngsten verfügbaren Zahlen der Federal Reserve hatten 1998 die amerikanischen Familien 53,9% ihres Geldvermögens in Aktien angelegt - 1989 waren es nur 27,8%! In dieser Zeit stieg der Nominalwert des privaten Aktienbesitzes von 2,13 Billionen Dollar auf mehr als das Dreifache - 7,39 Bio. Dollar. Das Einkommen von 48,5% aller Haushalte hängt von Aktiengewinnen ab! Die Scheinprosperität der US-Wirtschaft seit 1995 beruhte hauptsächlich darauf, daß steigende Aktienpreise einen nominellen "Wohlstandseffekt" erzeugten, der zu expandierenden Konsumausgaben - und Konsumentenschulden - führte. Die steigenden Konsumausgaben wurden aber nicht durch eine entsprechende Steigerung der Produktionsleistung der amerikanischen Wirtschaft gedeckt, sondern mehrheitlich durch stetig steigende Importe. Dies führte zwangsläufig zu dem Monat um Monat wachsenden Handelsbilanzdefizit der Vereinigten Staaten.

      1999 investierten ausländische Investoren täglich rund 1 Mrd. Dollar in den Vereinigten Staaten. Im Jahr 2000 floß nach den Angaben des US-Handelsministeriums ausländisches Kapital in noch größeren Mengen ins Land: durchschnittlich 1,9 Mrd. Dollar pro Tag, fast doppelt soviel wie 1999. Die Finanzmärkte in den USA wurden weiter dereguliert, wobei die Abschaffung des Glass-Steagall-Gesetzes, durch das bislang Kredit-, Wertpapier- und Versicherungsgeschäfte im US-Finanzsystem getrennt waren, von besonderer Bedeutung ist. Hinzu kommt der weitere Abbau von Beschränkungen im Handel mit Finanzderivaten. Mit einer stetig anschwellenden Welle von Megafusionen wurde die Kartellisierung im Finanz- und fast allen anderen Wirtschaftssektoren vorangetrieben. Immer öfter wurde die Veröffentlichung von Wirtschaftsdaten, die durch geschickte "statistische Anpassungen" - vor allem bei Inflations- und Produktivitätszahlen - frisiert werden, dazu benutzt, das Wirtschaftswachstum zu überzeichnen und so ein "positives Klima" an den Finanzmärkten zu erzeugen. Immer öfters kam bei Turbulenzen auf den Finanzmärkten das sogenannte "Plunge Protection Team" (Absturz-Verhinderungsteam) zum Einsatz. Diese "Arbeitsgruppe Finanzmärkte beim Präsidenten" - so der offizielle Name des "Plunge Protection Team" - umfaßt Spitzenleute des Finanzministeriums, der Federal Reserve und Vertreter der führenden privaten Finanzhäuser und Banken, um bei Einbrüchen auf den Finanzmärkten durch gezielte Marktinterventionen "gegenzusteuern". Ein Veteran unter den Volkswirten äußert sich Im Anschluß an diese Einschätzung LaRouches möchte ich kurz den früheren Chefvolkswirt der Dresdner Bank, Dr. Kurt Richebächer, zu Wort kommen lassen. Richebächer ist ein höchst erfahrener Wirtschaftsanalyst und steht in der Tradition von Dr. Wilhelm Lautenbach, des wohl herausragendsten deutschen Ökonomen des 20. Jahrhunderts. In der November 2000-Ausgabe seines in den USA erscheinenden Richebaecher Letter veröffentlichte Richebächer eine Einschätzung der US-Wirtschaft, der er den Titel "Nach uns die Sintflut" gab. Richebächer schrieb, daß "Ausschläge auf den Aktienmärkten immer wilder werden", was dem nüchternen Analysten signalisiert, daß die Aktienhausse zu Ende geht. Sehr bald werde man "geschockt" sein, "wie schnell die ,Stärke` der US-Wirtschaft einfach verschwunden sein wird". Dann werde man auch erkennen, daß die angeblichen Errungenschaften der "New Economy" in der Realität "niemals existiert haben".

      Schon ein Blick auf die offiziellen Statistiken über "National Income and Product Accounts" (NIPA) der amerikanischen Regierung und Notenbank zeigten, daß das tatsächliche Gewinnwachstum in der US-Wirtschaft zwischen 1996-2000 bestenfalls moderat war und in der Industrie nur einen Jahresdurchschnitt von 3,4% erreicht hat. Dabei ist die weitverbreitete "kreative Buchführung" bei US-Unternehmen noch genausowenig berücksichtigt wie die Entlohnung von Mitarbeitern durch "Aktienoptionen" statt Geld oder die Schrumpfung der Ausgaben für die betriebliche Altersversorgung, die durch Aktiengewinne der Pensionsfonds weitgehend "überflüssig" geworden seien.

      Die angeblichen enormen Produktivitätssteigerungen der US-Wirtschaft beruhten hauptsächlich auf statistischen Tricks der amerikanischen Behörden, die laufende Betriebskosten bei der Datenverarbeitung als "Kapitalinvestitionen" der Firmen ausgeben. Der Faktor "Qualitätsanpassung" in der amerikanischen Wirtschaftsstatistik führt dazu, daß bei gleichbleibenden Produktionszahlen und Verkaufspreisen die Leistungssteigerungen von Computern und Telekommunikationsausrüstungen dahingehend kalkuliert werden, daß der "Ausstoß" dieser Produkte um den Faktor ihrer Leistungssteigerung vervielfacht wird (hedonic calculus). Dadurch läßt sich natürlich der Produktivitätszuwachs kräftig erhöhen. Gleichzeitig wird von den tatsächlichen Verkaufspreisen der Faktor Leistungssteigerung substrahiert, womit sich in der Statistik die Inflationszahlen sehr schön drücken lassen.

      Die schwache Gewinnentwicklung in der US-Wirtschaft während der 90er Jahre, schreibt Richebächer, "ist keineswegs ein zufälliger Ausrutscher, sondern sie ist endemisch und strukturell. Diese Ertragsschwäche hat zwei leicht zu erkennende Ursachen. Ironischerweise entspringen sie genau den beiden Hauptcharakteristika des ,Neuen Paradigmas` der US-Wirtschaft, die üblicherweise als die Hauptquellen des überlegenen Wirtschafts- und Produktivitätswachstums ausgegeben werden. Das eine ist das ,Shareholder Value`-Modell, das andere ist die neue Informationstechnologie."

      Die "alten Ökonomen" aber hätten diese beiden Dinge als "anti-kapitalistisch" eingestuft, schreibt Richebächer, denn Shareholder Value sei nur ein "nebulöser Euphemismus" für "kurzfristige Maßnahmen zur Kosteneinsparung und zum betrieblichen Potentialabbau", wozu noch Firmenübernahmen, Aktienrückkäufe und ähnliches kommen. Shareholder Value bedeutet also das Gegenteil von langfristiger Investition und Kapitalbildung. Ähnliches gilt für das "New Economy"-Paradigma, mit dem angeblich volkswirtschaftlicher Reichtum ohne langfristige Kapitalbildung erreicht werden kann, das aber tatsächlich "massive Kapitalvernichtung" bedeutet.

      Vor diesem Hintergrund fragt Richebächer: "Welchen Kapitalismus haben wir also tatsächlich in den Vereinigten Staaten? Unsere Antwort lautet: Statt eines neuen und effizienteren Kapitalismus haben wir es mit einem ,niedergehenden und degenerierten` Kapitalismus zu tun. Die Substanz des klassischen Kapitalismus war langfristig orientierte Kapitalbildung aus Ersparnisbildung mit einem starken Bewußtsein der Verantwortung für künftige Generationen. Und was ist der Kern des ,neu-amerikanischen` Modells des Kapitalismus der 90er Jahre? Es ist die hektische Jagd der Firmenbosse nach dem schnellen und leichten Profit auf dem Aktienmarkt. Das geschieht durch Finanzgeschäfte und Aktienrückkäufe und wird ermöglicht durch eine Öffentlichkeit, die aufgehört hat zu sparen, während im Finanzsystem eine zügellose Kreditschöpfung stattfindet. Dabei zielt alles auf Konsum und Spekulation. Die Verantwortung der Firmenchefs in diesem ,Neuen Kapitalismus` beginnt und endet mit dem kurzfristigen Aktienkurs. Das ist niedergehender und degenerierter Kapitalismus, in dem Sinne, daß Ersparnisbildung und Kapitalakkumulation, die Wesenszüge einer kapitalistischen Wirtschaft, völlig verschwunden sind. Schlimmer noch, hier haben wir einen Kapitalismus, dessen sich jede gebildete Nation schämen sollte, denn die auf ihm basierenden Unternehmensstrategien kommen aus einer mikroökonomischen Logik, die ausschließlich auf der Maximierung des aktuellen Shareholder Value hinausläuft und damit zwangsläufig immer negativere makroökonomische Konsequenzen - bezüglich Wirtschaftswachstum, Einkommens- und Gewinnentwicklung - hervorbringt. Tatsächlich geht es hier um ungezügelten Überkonsum auf Kosten der künftigen Generationen, die einen ausgelaugten Kapitalstock, einen Berg von Auslandsschulden und jede Menge wertloses Papier (Aktien und Anleihen) erben werden. Man könnte von einem ,Beggar-Thy-Children`-Kapitalismus sprechen. Das Motto dieses Kapitalismus lautet ,Nach uns die Sintflut`".

      Richebächer betont, die "wirtschaftlichen Ungleichgewichte und Finanzexzesse nie dagewesenen Ausmaßes", welche die US-Wirtschaft "verwundbar wie noch nie" machen, könnten niemandem entgehen, der willens sei, den Tatsachen ins Auge zu sehen. "Überall gibt es schwerwiegende Probleme: auf den Kreditmärkten und im Bankensektor, bei den Aktienbewertungen, bei der Gewinnentwicklung, bei der Schuldenbelastung von Unternehmen und Konsumenten, bei der negativen Sparrate, beim riesigen Handelsdefizit und beim massiv überbewerteten Dollar. Das Vertrauen in den Dollar ist bislang der Faktor gewesen, der das auseinanderfallende System noch zusammengehalten hat." Aber "die Hoffnung auf eine weiche Landung der US-Wirtschaft ist völlig fehl am Platze. Wir haben es schließlich mit der schlimmsten Finanzblase der Geschichte zu tun."

      Das "Bush-Team" und die Finanzblase

      George W. Bush wie Al Gore beanspruchten für sich die Urheberschaft für die als "Wirtschaftswunder" ausgegebene "schlimmste Finanzblase der Geschichte". Bush behauptete, der "Boom der 90er Jahre" sei die Frucht der "radikalen Reformen" - Deregulierung, Privatisierung, Steuersenkungen und "Freihandel" - der 80er Jahre während der Reagan-Bush-Ära. Gore behauptete, das amerikanische "Wirtschaftswunder" sei erst in der Clinton-Ära möglich gemacht worden, in der (hatte er nicht das Internet "erfunden"?) Alan Greenspan, Robert Rubin und Larry Summers das wirtschafts- und finanzpolitische Sagen hatten. Einig waren sich Bush Jr. und Gore in ihren hymnischen Lobpreisungen für "Chairman Greenspan". In der republikanischen Wahlplattform hieß es: "Inspiriert von den Präsidenten Reagan und Bush legten die Republikaner die Grundlage für die heutige Prosperität und Überschüsse. Wir senkten die Steuern, vereinfachten die Steuergesetze, deregulierten die Industrie und öffneten US-Firmen die Weltmärkte. Das Resultat war das erstaunliche Wachstum der 80er Jahre, das unternehmerisches Kapital für die Technologie-Revolution der 90er Jahre bildete. Das ist der Ursprung der heutigen New Economy: der längste Boom des 20. Jahrhunderts... Wir haben diese Revolution während der Regierungen Reagan und Bush eingeleitet. Nun werden wir sie vollenden: amerikanische Führung in einer globalen Wirtschaft... Für die amerikanischen Produzenten wie Konsumenten sind die Vorteile des Freihandels schon jetzt enorm. In naher Zukunft werden sie unkalkulierbar sein." (Dies stimmt, aber in ganz anderem Sinne, als die Autoren meinen.)

      Für den Wirtschaftsteil der Wahlplattform zeichnete Lawrence Lindsey verantwortlich. Das ehemalige Mitglied des Federal Reserve Board in den 80er Jahren wurde Anfang Januar 2001 zum "Sonderberater des Präsidenten für Wirtschaftsfragen" im Weißen Haus ernannt. Lindseys Wirtschaftspolitik ist ganz einfach: Schnell und massiv die Steuern senken, dann kommt angeblich die Prosperität ganz von selbst.

      Der neue Finanzminister ist Paul O`Neill, der bisherige Chef des Aluminiumriesen Alcoa, in dessen Vorstand Greenspan saß, bevor er 1987 Federal Reserve Chairman wurde. O`Neill ist wie Vize-Präsident Dick Cheney oder der neue Verteidigungsminister Donald Rumsfeld ein Veteran der Nixon- und Ford-Administrationen der 70er Jahre. Neuer Handelsminister wurde Don Evans, der aus der texanischen Ölindustrie kommt. Man darf aber nicht übersehen, was Bush jun. sagte, als er in einer Fernsehdebatte mit Gore während des Wahlkampfes gefragt wurde, was er täte, wenn es zu einer Finanz- oder Wirtschaftskrise kommen sollte? Bush antwortete, er werde Chairman Greenspan um Rat fragen und dann dessen Rat befolgen.

      Nach den Wahlen platzt der trügerische Schein

      Dazu hatte er schnell Gelegenheit. Noch bevor das Oberste Gericht - beziehungsweise dessen Mehrheit - am 13. Dezember 2000 Bush ins Präsidentenamt hievte, mußte der designierte Vizepräsident Dick Cheney einräumen, daß die US-Wirtschaft "am Rande einer Rezession" stehe. In der Tat, der Dezember 2000 wurde zum mens horribilis der amerikanischen Wirtschaft: Statt der erhofften "Bush-Rallye" schmolzen die Kurse der am NASDAQ notierten Technologieunternehmen dahin. Fast täglich gab es neue Gewinnwarnungen, hauptsächlich von Unternehmen der "New Economy". Bis Ende Dezember hatte der NASDAQ-Index im Jahresvergleich 40% verloren, der schlimmste Einbruch seiner dreißigjährigen Geschichte. Als der NASDAQ am ersten Handelstag des neuen Jahres 7,2% verlor, geriet Alan Greenspan in Panik. Zum ersten Mal in seiner 13jährigen Amtszeit berief Greenspan eine Notkonferenz der Fed-Gouverneure per Telefon-Konferenzschaltung ein, bei der die kurzfristige Zinsrate (Fed Funds) und die Diskontrate um 0,5% gesenkt wurde. Eine Zinssenkung außerhalb der planmäßigen Fed-Treffen hatte es zuletzt im Herbst 1998 gegeben, als das Weltfinanzsystem nach dem Bankrott des Hedge Funds LTCM unmittelbar vor dem Zusammenbruch stand. Aber selbst damals war die Zinssenkung nur in der üblichen Größenordnung von einem Viertelprozentpunkt erfolgt. Jetzt verabreichte Greenspan den Märkten gleich die doppelte Portion. Und obendrein ließ er durchblicken, daß er nicht zögern werde, noch mehr draufzulegen, falls die US-Wirtschaft weiter einbreche.

      In der gegenwärtigen Lage mag die Verabreichung von mehr und billigerem Zentralbankgeld kurzfristig den Abwärtstrend auf den Finanzmärkten etwas unterbrechen, aber damit wird keine Trendwende mehr zustande gebracht - was schon ein Blick auf die Aktienkurse im vierten Quartal 2000 zeigt -, während die Inflationsdynamik weiter verstärkt wird. Bezüglich des tatsächlichen Zustandes der US-Wirtschaft wurden allein in den Tagen um Weihnachten und Neujahr die folgenden Hiobsbotschaften verbreitet:

      Am 3. Januar berichtete die Nationale Vereinigung der Einkaufsmanager (NAPM), daß ihr vielbeachteter Index für die industrielle Aktivität in der US-Wirtschaft im Dezember 2000 auf den niedrigsten Wert seit dem April 1991 gefallen ist. Im November betrug der entsprechende Wert 47,7, im Dezember waren es nur noch 43,7. Ein Wert unterhalb von 50 bedeutet eine Kontraktion der Wirtschaft. Der NAPM-Index für die Auftragseingänge fiel innerhalb eines Monats sogar von 48,4 auf 42,0. Der mit 18 000 Beschäftigen viertgrößte US-Stahlhersteller LTV Corp. mußte Konkurs anmelden. Wegen mangelnder Nachfrage verfallen die Stahlpreise, während die Energiepreise in die Höhe schießen. Im November ging die Stahlproduktion in den USA um 12,4% zurück. Im Telekommunikationsektor kündigte Lucent Corp. die Entlassung von mehr als 10 000 Beschäftigen an. Yahoo und AOL Time Warner werden mehrere tausend Stellen abbauen. Die Zahl der Entlassungen in der US-Internetbranche ist im zweiten Halbjahr 2000 gegenüber dem ersten Halbjahr um 600% angestiegen. Im Dezember gingen die Entlassungen gegenüber dem Vormonat um 19% in die Höhe. Im gesamten Jahr 2000 waren 210 Internetfirmen mit insgesamt 15 000 Beschäftigten zusammengebrochen. Seit Oktober sind die Verkäufe der US-Autombilkonzerne rückläufig, deren Lagerbestände trotz massiver Rabatte seit Sommer zunahmen. Im Dezember sanken die Verkaufszahlen bei Ford um 14,6%, bei Chrysler um 14,8% und bei General Motors um 18,1%. General Motors will 15 000 Arbeitsplätze streichen. Ford und DaimlerChrysler hatten schon vor Weihnachten Produktionssenkungen und Betriebsstillegungen angekündigt. Die traditionsreiche Kaufhauskette Montgomery Ward mußte ihre Zahlungsunfähigkeit bekanntgeben. Rund 32 000 Beschäftigte werden ihren Arbeitsplatz verlieren und 258 Niederlassungen geschlossen. Auch die Kaufhauskette Bradlees meldete Konkurs an. Wal-Mart und Sears Roebuck meldeten ein stagnierendes oder rückläufiges Weihnachtsgeschäft. Für den Einzelhandel insgesamt war das vierte Quartal 2000 das schlechteste seit 1990. Im Dezember kündigten Großunternehmen den Abbau von 150 000 Arbeitsplätzen an; der Gesamtverlust an Arbeitsplätzen liegt ein Vielfaches darüber. Auch im Finanzsektor stehen Entlassungen an, nicht nur wegen der Kartellisierung bei Banken und Versicherungen, sondern weil das hochprofitable Geschäft mit Neuemissionen (IPOs) und Unternehmensfusionen außerhalb des Finanzsektors stark gelitten hat. Die Branche, die nach eigenen Angaben glänzende Aussichten für das laufende Jahr besitzt, sind die auf Unternehmensbankrotte spezialisierten Anwaltsbüros.

      In Kalifornien gehen die Lichter aus

      Am 16. Januar verhängte Gouverneur Gray Davis in Kalifornien den Notstand, weil die beiden führenden Stromversorger Kaliforniens Pacific Gas & Electric (PG&E) und South California Edison (SCE) vor den Bankrott standen und die Stromversorgung zusammenzubrechen drohte. Für Westeuropäer unbegreiflich, mußten aus Indien oder Afrika bekannte "rotierende Stromabschaltungen" im bevölkerungsreichsten und wohlhabensten Bundesstaat der USA eingeführt werden. (Die internationale Gemeinde der glühenden Bewunderer des "amerikanischen Wirtschaftsmodells" verhielt sich mucksmäuschenstill.) 1996 hatte Kaliforniens Parlament ein Gesetz zur "Deregulierung" der Stromversorgung verabschiedet. Damit wurde die unter Präsident F.D. Roosevelt eingeführte Strommarktordnung aufgehoben, in deren Rahmen die privaten Versorger seit den 30er Jahren zuverlässig und zu stabilen Preisen Strom in stets ausreichender Menge geliefert hatten. Nun wurden die Stromerzeugung und -verteilung aufgespalten; die integrierten Stromversorger mußten ihre eigenen Kraftwerke an meist in anderen Bundesstaaten ansässige "unabhängige" Stromproduzenten verkaufen.

      Die Deregulierungsbefürworter argumentierten, wenn man die privaten Stromversorger zwinge, den Strom von "konkurrierenden" Stromgroßhändlern einzukaufen, käme der Verbraucher dank des Wirkens der "Marktkräfte" in den Genuß billigeren Stroms. Doch das Gegenteil war der Fall. Der Deregulierungsprozeß führte - nicht überraschend - zu einem fast völligen Baustopp neuer Kraftwerke, weil behauptet wurde, es gäbe wegen mangelnder "Markteffizienz" ein "Überangebot von überteuertem Strom". Die minimale Ausweitung der Kraftwerkskapazität in den letzten Jahren betraf kleine Einheiten, die mit - bis 1998 - noch billigem Erdgas betrieben werden. Inzwischen hat auch beim Erdgas eine gewaltige Preisexplosion eingesetzt, denn auch die Erdgaserzeugung stagniert seit sieben Jahren. Teure Investitionen bei der Erdgasförderung in Nordamerika wurden kaum getätigt, während die Nachfrage auf dem ebenfalls deregulierten Erdgasmarkt deutlich anstieg.

      Im Laufe der letzten Jahre kam es deshalb in Kalifornien zu einer immer größeren Lücke zwischen Nachfrage und Lieferkapazität bei Strom. Die "Marktkräfte" förderten keineswegs kostspielige und langfristige Investitionen in neue Kraftwerke, wohl aber einen stetig wachsenden Preisdruck bei Strom, der bald die Form spekulativer Erpressung annahm. Das Stromdefizit betrug im Januar 2001 rund 15% des Verbrauchs in Kalifornien. Der weitverbreitete Hinweis auf die strengen Umweltauflagen in Kalifornien als angebliche Ursache des Strommangels geht an den tatsächlichen ökonomisch begründeten Ursachen für nicht getätigte Kraftwerkinvestitionen vorbei.

      Die katastrophale Energiekrise in Kalifornien ist nur das eklatanteste Beispiel der inkompetenten, ja korrupten Maßnahmen des amerikanischen Kongresses seit Anfang der 90er Jahre, mit denen zunächst der Erdgasmarkt und dann der Strommarkt dereguliert wurde. Dabei überließ es der Kongreß den 50 Bundesstaaten, wie sie die Deregulierung durchführen wollten. Kalifornien war seit 1996 der Vorreiter der Deregulierung; 25 weitere Bundesstaaten deregulierten oder wollten dies tun, bis die Krise in Kalifornien ausbrach. Schon im Frühjahr 2000 hatte LaRouche vor einer akuten Energiekrise in Amerika gewarnt, weil "Deregulierung und Disinvestment" das US-Elektrizitätsnetz auf ein "Dritte-Welt-Niveau" gebracht hätten. Er forderte die Aufrechterhaltung bzw. Wiederherstellung des von Roosevelt geschaffenen Ordnungsrahmens für die amerikanische Stromwirtschaft und ein zügiges Investitionsprogramm, vor allem für Kernkraftwerke.

      Das kalifornische Deregulierungsgesetz von 1996 legt eine Obergrenze für den Tarif fest, den die Stromversorger (SCE und PG&E) vom Verbraucher fordern dürfen, bis die Trennung von Produktion und Verteilung juristisch abgeschlossen ist. Eine Obergrenze für die Preise, die der Stromversorger seinem Großhändler zahlen muß, wurde aber nicht festgesetzt. In den letzten Monaten haben die Stromgroßhändler die Stromverknappung in Kalifornien vor dem Hintergrund des generellen spekulativen Preisanstiegs für Energie gnadenlos ausgenutzt, um die Preise nach oben zu treiben. Noch vor drei Jahren konnte die SCE den Strom aus den damals noch ihr gehörenden Kraftwerken für 31 $/MWh verkaufen und dabei noch einen Gewinn machen. Mitte Dezember 2000 mußte SCE bis zu 1000 $/MWh für den Strom von Fremdlieferanten bezahlen, den sie ihren Kunden für 31 $/MWh weiterverkaufen mußte

      Die für die Großhandelspreise von Strom zuständige Bundeskommission zur Energieregulierung (FERC) in Washington weigerte sich, Preiskontrollen einzuführen - sowohl unter der bisherigen Clinton-Administration wie unter der neuen Bush-Administration. Daß Stromerzeuger, die nach Kalifornien liefern, 800% oder 900% Profit machen, scheint nicht zu stören. Besonders George W. Bush wird sich wohl kaum für Preiskontrollen bei Strom oder Erdgas einsetzen, denn der größte Stromgroßhändler der USA ist die in Houston (Texas) ansässige Enron Corp., die eng mit dem Bush-Clan verbunden ist und der größte Wahlkampfspender für den neuen Präsidenten war. Andere Stromgroßhändler, die nach Kalifornien liefern, wie Reliant Energy oder Dynegy, sind auch in Texas ansässig und gehören zum geschäftlichen und politischen "Umfeld" des Bush-Clans.

      Aus der rasant wachsenden Diskrepanz von Großhandels- und Endpreisen summierten sich bis Januar 2001 bei den Stromversorgern PG&E und SCE zusätzliche Kosten von rund 13 Mrd. Dollar. Die Banken, die ihnen das Geld zur Finanzierung der Stromkäufe geliehen hatten, weigerten sich, weiteres Geld vorzuschießen, und die Finanzunternehmen der Wall Street blockierten die Ausgabe von neuen Bonds, mit denen die Stromerzeuger an frische Finanzmittel kommen wollten. Nun stehen die beiden größten Stromversorger in Kalifornien vor dem Bankrott. Ende Januar waren beide Firmen bei der Bedienung von Krediten und Anleihen bereits mit mehr als 1,2 Mrd. Dollar in Verzug. Aufgrund des Zahlungsverzugs stuften Moody`s und Standard & Poors die Milliardenanleihen der beiden Unternehmen auf den Status von "Ramschanleihen" herab.

      Die Krise wirft ihren Schatten auf das ganze amerikanische Finanzsystem und droht mehrere Großbanken - darunter Bank of America, Wells Fargo und BankOne - in den finanziellen Abgrund zu reißen. Bereits am 27. Dezember war der kalifornische Gouverneur Davis zu Notstandssitzungen mit Notenbankchef Alan Greenspan, Finanzminister Larry Summers, Präsident Clinton und George W. Bush nach Washington geflogen. Daß Greenspan eingeschaltet werden mußte, beweist allein schon, daß es nicht nur um Kalifornien geht, sondern Gefahr für das gesamte Finanzsystem droht.

      Schließlich sollte man nicht unterschätzen, welche Auswirkungen die Stromkrise in Kalifornien und die Preisexplosion bei Erdgas und Treibstoff (Benzin, Diesel/Heizöl) auf die amerikanische Realwirtschaft insgesamt hat. Am 17. Januar hielt der Nationale Verband der gewerblichen Produzenten (NAM) eine Pressekonferenz ab, um in dramatischer Weise zu warnen, daß "Tausende von Betrieben" wegen der Energiekrise vor Produktionskürzungen, Entlassungen und sogar Fabrikschließungen stünden. NAM-Präsident Jasinowski sprach von "verheerenden Auswirkungen" auf die US-Wirtschaft. Die explodierenden Energiepreise hätten die US-Wirtschaft im Laufe des vergangenen Jahres mehr als 115 Mrd. Dollar gekostet; das ist immerhin 1% des BIP.

      Das Ende des "Importeurs der letzten Instanz"

      Daß die amerikanische Wirtschaft seit dem 4. Quartal 2000 in eine schwere Kontraktion abtaucht, zeigen, wie oben skizziert, auch die offiziellen Wirtschaftsstatistiken. Und das bestreitet inzwischen nicht einmal mehr Alan Greenspan. In den amerikanischen Haushalten und Unternehmen muß man das Ausmaß der Verschuldung zur Kenntnis nehmen, die sich während der wirtschaftlichen Scheinblüte der 90er Jahre aufgetürmt hat, während gleichzeitig der auf inflationierten Aktienpreisen beruhende "Wohlstandseffekt" dahinschmilzt. Die Folge ist eine rasant zurückgehende Konsum- und Investitionsbereitschaft. Dies hat nun dramatische Auswirkungen auf die übrige Weltwirtschaft, aus der fieberhaft in den US-Markt hineinexportiert wurde. Ab Mitte der 90er Jahre hatte die US-Wirtschaft die Rolle des "Importeurs der letzten Instanz" für die Weltwirtschaft übernommen. Wenn die US-Wirtschaft aufhört, sozusagen als "Staubsauger" für die Exportgüter der restlichen Welt zu fungieren, so muß das zu schwerwiegenden realwirtschaftlichen Erschütterungen und Einbrüchen in den exportabhängigen Wirtschaften Asiens, Lateinamerikas und auch Europas führen, wenn sie nicht schnell auf neue regionale Handels- und wirtschaftliche Kooperationsstrukturen umsteuern.

      Der Grund dafür, daß die US-Wirtschaft während der letzten Jahre die Produkte der übrigen Weltwirtschaft geradezu aufgesogen hat, war nicht nur der trügerische, zum Konsum aufreizende "Wohlstandseffekt" oder der überbewertete Dollar, sondern auch die abnehmende industrielle Leistungsfähigkeit Amerikas. Während der "Bretton Woods"-Ära - vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis zu den späten 60er Jahren - verfügten die Vereinigten Staaten über eine höchst leistungsfähige und exportstarke Industrie. Seit Anfang der 70er Jahre erfolgte der Marsch in die "nachindustrielle Gesellschaft". Immer mehr Industriezweige in Amerika wurden eingeschrumpft, fast ganz beseitigt oder in "Niedriglohnländer" ausgelagert.

      Nun könnte man sagen, daß die Importabhängigkeit der USA bei Gütern "niedriger Technologie" - Konsumgüter wie Textilien, Haushaltsgeräte, Unterhaltungselektronik oder Grundstoffe wie Stahl oder Baumaterialien - nicht weiter beunruhigend sei. Doch in technologisch hochstehenden Schlüsselbereichen der Industrie sieht es nicht viel anders aus. Die bis in die 70er Jahre weltweit führende Werkzeugmaschinenindustrie Amerikas wurde radikal abgebaut, was modisch mit dem Ausdruck "downsizing" verbrämt wird. Das blieb natürlich nicht ohne Folgen für die technologische Leistungsfähigkeit und internationale Wettbewerbsfähigkeit der übrigen amerikanischen Hochtechnologiebranchen wie beispielsweise der Luft- und Raumfahrt.

      Zu Beginn der 80er Jahre stürzte das Produktionsvolumen der amerikanischen Werkzeugmaschinenbauer abrupt von 5,5 Mrd. auf 2,1 Mrd. Dollar ab. Die Stückzahlen der Produktion von Werkzeugmaschinen schrumpften von 350 000 auf 150 000. 1970 wurden lediglich 9,5% aller von US-Unternehmen nachgefragten Werkzeugmaschinen im Ausland bestellt. 1986 war der Importanteil bereits auf 49,8% hochgeschossen, und heute kommen 59,4% aller in den USA gekauften Werkzeugmaschinen aus dem Ausland. Ähnlich ist die Lage im Anlagenbau und in der Elektroindustrie. Bei der Produktion von elektrischen Ausrüstungen und Maschinen - von Transformatoren über Turbinen bis hin zu Generatoren - ist die Importabhängigkeit der US-Wirtschaft zwischen 1972 und 1999 von 3,2% auf 25,1% angestiegen.

      Dieser Trend hat sich in den 90er Jahren im Verein mit den ideologischen Utopien von einer sogenannten "Dienstleistungs"- oder "Informationsgesellschaft" noch weiter beschleunigt. So müssen heute immer mehr Waren, die in den USA nicht mehr hergestellt werden können, aus dem Ausland beschafft werden. Zwischen 1981 und 1990 ist das jährliche Volumen der US-Importe von 265 Mrd. auf 498 Mrd. Dollar angestiegen. Die 90er Jahre brachten dann eine weitere Vervielfachung der US-Importe auf nunmehr 1215 Mrd. Dollar pro Jahr. In der Folge explodierte das Handelsdefizit, Leistungsbilanzdefizit sowie notwendigerweise die Auslandsverschuldung der USA.

      Parallel dazu sind in den vergangenen Jahren vor allem in Asien und Lateinamerika zahlreiche "Volkswirtschaften" fast vollständig auf den Export von Gütern in die USA umgestellt worden. Auch die Wirtschaft in Europa - in und außerhalb der Europäischen Union - ist sehr stark vom kreditfinanzierten Importsog aus den Vereinigten Staaten abhängig geworden. Besonders extrem ist die Abhängigkeit von Exporten nach Amerika in Südostasien, wo man nach den Finanzkrisen der Jahre 1997-99 glaubte, nur mit den auf diese Weise verdienten Dollars den Hals aus der finanziellen Schlinge ziehen zu können. In Ländern wie Japan, Taiwan, den Philippinen, Malaysia oder Thailand gehen längst 25% bis 40% aller Exporte in die USA. Im Falle Chinas geht 41,9% des gesamten Exportvolumens in die USA. Wenn man Mexiko nicht berücksichtigt, gehen 36,5% aller Exporte Lateinamerikas in die Vereinigten Staaten. Rechnet man Mexiko hinzu, sind es sogar 56,6%. Für Mexiko liegt die Abhängigkeit vom Exportmarkt USA sogar jenseits von 80%.

      Was das "Bush-Team" vorhat und warum es nicht funktioniert

      Was kann man nun angesichts der realwirtschaftlichen Kontraktion und der hyperfragilen finanziellen Lage in den USA von der neuen Bush-Administration erwarten? Die Antwort ist recht einfach: Krisenmangement. Bush selbst, Lindsey, O`Neill, Evans und die republikanischen Führer im Kongreß haben sich zu ihren Zielen mehrfach und recht deutlich geäußert: Weitere Senkungen des Zinsniveaus durch die Federal Reserve. Durch die damit bereitgestellte zusätzliche Liquidität sollen vor allem die Aktienmärkte "bei Laune" gehalten werden, wobei es höchst fraglich ist, ob das auch nur auf Zeit gelingt. Selbst wenn dies der Fall sein sollte, so bedeutet das künstliche Hochhalten der Börsenkurse durch Liquiditätspumpen doch nur die Fortführung und Ausweitung der gigantischen Wertpapierinflation der vergangenen Jahre, die sich zwangsläufig auf das gesamtwirtschaftliche Preisniveau auswirken muß, wie man es bei den Energie- und Immobilienpreisen bereits sehen kann. Zugleich gefährden aber niedrige Zinsraten den Wechselkurs des überbewerteten Dollar und die Kapitalzuflüsse aus Übersee. Damit würde das monströse Zahlungsbilanzdefit der USA vollends außer Kontrolle geraten. Schließlich offenbart jede zusätzliche Zinssenkung der Federal Reserve dem In- und Ausland, wie stark tatsächlich die Angst, ja Panik über einen Wirtschaftseinbruch bei der Notenbank und der Regierung ausgeprägt ist.

      Schnelle und umfangreiche Steuersenkungen. Damit hofft man die Konsumausgaben der Haushalte und Unternehmensinvestitionen zu ermuntern. Angesichts der extremen Verschuldung von Haushalten und Unternehmen dürften diese aber zunächst an die Rückführung des Verschuldungsniveaus denken, bevor irgendwelche zusätzlichen Ausgaben getätigt werden. Die Kombination aus rückläufigen Steuereinnahmen - wegen der sinkenden Wertpapierpreise (capital gains tax) und der schrumpfenden Gesamtwirtschaft - und zusätzlichen Steuersenkungen dürfte den "Haushaltsüberschüssen" und selbst einem "ausgeglichenen Haushalt" ein schnelles Ende bereiten. (Die Frage der Verrechnung der Social Security-Gelder im regulären Haushalt lassen wir hier außen acht.) Es droht also wieder die Ausweitung der öffentlichen Verschuldung, zusätzlich zu der monströsen privaten und Unternehmensverschuldung. Eine schnelle und umfängliche Ausweitung der Rüstungsausgaben. Dabei dürfte der Raketenabwehr (NMD) eine besondere Rolle zukommen. Es ist nicht auszuschließen, daß eine Art Crash-Programm für NMD aufgelegt wird, das auch aus der SDI der frühen 80er Jahre bekannte Strahlenwaffentechnologien umfaßt, die durchaus der Gesamtwirtschaft technologisch-industrielle Impulse verleihen können. Angesichts schrumpfender Steuereinnahmen stellt sich jetzt aber wieder die Frage der Finanzierung von großen Rüstungsprogrammen. Die durch eine enorme Ausweitung der Staatsverschuldung erreichte Aufrüstung der Reagan-Ära erfolgte vor dem Hintergrund einer US-Wirtschaft, die im Vergleich zu heute weit gesünder war. Damals war die realwirtschaftliche Substanz weit weniger zusammengeschrumpft und das volkswirtschaftliche Schuldenniveau weit geringer. Schließlich darf man den enormen Kompetenzverlust während der letzten Dekade in der amerikanischen Luft-, Raumfahrt- und Rüstungsindustrie nicht unterschätzen, wie das die geradezu unglaublichen Probleme beispielsweise bei Boeing oder Lockheed-Martin zeigen.

      Vom "Krisenmanagement"...

      Die Schlußfolgerung, die sich aus der Bewertung der zentralen "Anti-Krisen-Maßnahmen" der Bush-Administration aufdrängt, ist, daß sie nicht greifen werden. Die Prognose lautet also, daß der Abwärtssog auf den Finanzmärkten und in der Realwirtschaft und/oder eine galoppierende Inflationsdynamik die Wirtschaftspolitik des "Krisenmanagements" der Bush-Administration überrollen werden. Wahrscheinlich wird Alan Greenspan samt seiner angeblich "magischen" Fähigkeiten das erste Opfer dieser Lageentwicklung.
      Man muß also realistischerweise befürchten, daß in dem Maße, wie die Unfähigkeit der Bush-Administration zur Bewältigung der Wirtschafts- und Finanzkrise offenbar wird, die Bereitschaft wächst, zu "unkonventionellen" Mitteln des Krisenmanagements zu greifen. Zu denken ist dabei an eine amerikanische Variante des Regimes der "Notverordnungen" in Deutschland zwischen 1930 und 1933.

      ...zum "Notstandsregime"?

      In den USA besteht seit 1979 ein seither mehrfach perfektionierter Apparat für ein "Notstandsregime" in Gestalt der Federal Emergency Management Agency (FEMA), deren Aufgabe folgendermaßen definiert ist: The implementation of emergency actions both above and below the threshold of declared national emergencies and war. Letzteres - also Notstandsmaßnahmen "unterhalb" des formell ausgerufen nationalen Notstandes oder des Verteidigungsfalls - ist hier für uns von besonderem Interesse. Wirtschafts- und Finanzfragen spielen im FEMA-Apparat, in den praktisch alle Regierungsorgane und die Judikative integriert sind, eine herausragende Rolle. Im Rahmen der FEMA hat es eine Vielzahl von Stabsrahmenübungen gegeben, deren Schwerpunkt eine schwere Finanz- und/oder Wirtschaftskrise waren. Über die FEMA-Übung Rex 84 Alpha im Jahre 1984 ist einiges bekannt geworden. Es ging um "Krisenmanagement"/"Notstandsmaßnahmen" angesichts einer weltweiten Finanzkrise mit nachfolgenden schweren Wirtschaftserschütterungen und sozialen Unruhen inner- und außerhalb der Vereinigten Staaten.

      Beim "privaten" New Yorker Council on Foreign Relations (CFR) fand am 12./13. Juli 2000 eine Konferenz statt, deren Thema lautete: "Die nächste Finanzkrise: Warnzeichen, Schadensbegrenzung und Wirkung". Daran nahmen etwa 250 handverlesene Bankiers, Manager, höhere Beamte und Politiker teil. Die Konferenz war Teil des "Projekts Finanzielle Verwundbarkeit" des CFR, der seit 1999 hinter verschlossenen Türen computergestützte "Kriegsspiele" organisierte, in denen finanzielle Großkrisen simuliert werden. Das "Kriegsspiel" vom 29. September 1999 beruhte auf der Prämisse, "daß die vielleicht gefährlichste kurzfristige Bedrohung der US-Weltführerschaft und somit indirekt der amerikanischen Sicherheit ein Absturz der US-Wertpapiermärkte wäre, der eine weltweite Finanzkrise auslöst".

      Am 22. Januar 2000 veranstaltete der CFR dann ein "Kriegsspiel" über eine globale finanzielle Kernschmelze. An dieser achtstündigen Übung, bei der ein "14tägiger Zeitraum im Juli 2000" simuliert wurde, waren 75 Personen beteiligt, darunter führende Bankiers und hochrangige ehemalige Regierungsbeamte. Die Teilnehmer bildeten vier Teams und wurden auf vier Räume verteilt, in denen sie per Computer untereinander und mit einer "Kommandozentrale" verbunden waren. Diese Teams "spielten" den Vorstand der Federal Reserve, das amerikanische Finanz- und Handelsministerium, die Leitung der Finanzaufsichtsbehörden sowie die mit der inneren und äußeren Sicherheit der USA befaßten Behörden. Das dem "Kriegsspiel" zugrundeliegende Szenario beinhaltete einen Kollaps der wichtigsten Aktienmärkte, der im Laufe der acht Stunden um sich griff. Dabei wurde angenommen, daß der Dow-Jones-Index von 10 000 auf 7100 Punkte abstürzt, der Ölpreis auf 36 Dollar pro Barrel ansteigt, der Dollarkurs gegenüber Euro und Yen abstürzt und eine größere Pleite auf den Derivatmärkten eintritt.

      Die "Wahlkrise" im Schatten Carl Schmitts

      Wem die Möglichkeit eines "Notstandsregimes" unter Bedingungen einer Großkrise in Wirtschaft und Finanzen als abstruse Übertreibung erscheint, der sollte bedenken, daß ja bereits die Installierung der Bush-Administration jenseits jeder Wahl-"Normalität" erfolgte. Durch eine politische Entscheidung der Mehrheit des Obersten Gerichtes wurde George W. Bush zum Präsidenten gemacht. Diese Entscheidung beruhte in der Substanz auf der Begründung, daß die "Wahlkrise" von Anfang November bis Mitte Dezember eine nicht länger hinnehmbare faktische Notstandssituation geschaffen hatte, die unverzüglich durch die Installierung Bushs als Präsidenten beendet werden müßte. Die von den Richtern William Rehnquist und Antonin Scalia geführte Mehrheit im Supreme Court bewegt sich in rechtspolitischen Bahnen, die der Rechtsideologie Carl Schmitts ähneln. Carl Schmitt - der sich übrigens in der anglo-amerikanischen Rechtsdebatte großen Interesses erfreut - postulierte, daß "der Staat" unter wie immer gearteten Notstandsbedingungen rücksichtslos gegen seine "Feinde" vorzugehen hat, wobei den Ursachen des Notstandes und übergeordnetem Recht (Naturrecht) keine Bedeutung zukommt. Daraus folgte konsequenterweise Carl Schmitts juristisch-politische Apologie für Hitlers "Ermächtigungsgesetz" vom Februar 1933.

      Der Chef des Supreme Court William Rehnquist hatte sich bereits während der Nixon-Präsidentschaft dadurch hervorgetan, daß er bezüglich der Proteste gegen den Vietnam-Krieg und der Rassenunruhen die Verhängung eines "qualifizierten Kriegsrechtes" (qualified martial law) für angemessen erklärte. Hier wäre noch der designierte Justizminister John Ashcroft zu erwähnen, der aus seiner Begeisterung für die Ideologie und Politik der konföderierten Südstaaten im amerikanischen Bürgerkrieg keinen Hehl macht. Bei Ashcroft kommen kaum verbrämter Rassismus, pseudo-"christlicher Fundamentalismus" und Sozialdarwinismus zusammen. Er verficht genauso radikal die Todesstrafe wie er die Abtreibung ablehnt.

      Schließlich steht der Oberste Gerichtshof genauso wie das gesamte "Bush-Team" hinter der "Thornburgh-Doktrin" von 1989 (benannt nach George Bushs Justizminister), die die nationale Souveränität anderer Staaten für rechtlich irrelevant erklärt, wenn die Interessen der USA substantiell tangiert werden. Wie ein Justizminister Ashcroft die "Thornburgh-Doktrin" handhaben würde, dürfte selbst hartgesottenen "Atlantikern" in Europa Alpträume bereiten.

      Die Zentralfiguren des "Bush-Teams" - Dick Cheney, Donald Rumsfeld, Paul O`Neill - sind allesamt Veteranen der Nixon-, Ford-, Reagan- und Bush-Administrationen. Hier ist auf die Debatte im US-Establishment über die "Krise der Demokratie" im Kontext der wirtschaftlichen Krisenerscheinungen nach der Ölkrise von 1973 hinzuweisen, deren Resultat ja die Schaffung der FEMA war. In einer gleichnamigen Studie des New Yorker Council of Foreign Relations (CFR) Mitte der 70er Jahre wurde betont, daß eine Verschärfung der Wirtschaftskrise vom Staat Maßnahmen erfordern könnten, die außerhalb des Rahmens einer "normalen" demokratischen Ordnung liegen, da Mehrheitsentscheidungen üblicherweise "notwendige" wirtschaftliche, soziale und rechtliche Einschnitte und Einschränkungen blockierten.

      Die Schwere der gegenwärtigen Wirtschafts- und Finanzkrise läßt die Probleme der 70er Jahre als ziemlich harmlos erscheinen. Doch die damals in den USA geschaffenen rechtlichen und administrativen Strukturen für Notstandslagen könnten in der heutigen Lage eine höchst ominöse Bedeutung gewinnen.

      Wirtschaftskrise und strategische Brennpunkte

      Die Wirtschafts- und Finanzkrise in den Vereinigten Staaten existiert selbstverständlich nicht an sich, sondern vermengt sich mit politischen und strategischen Faktoren, auch wenn die wirtschaftlich-finanzielle Dynamik die primäre Triebkraft - positiv oder negativ - der strategischen Gesamtentwicklung bleibt. Die deutsche Erfahrung der frühen 30er Jahre zeigt, wohin der wirtschaftliche Abwärtssog die politische und strategische Lage treibt. Daß die Entwicklung in den Vereinigten Staaten damals unter vergleichbaren wirtschaftlichen Bedingungen glücklicherweise anders verlaufen ist, ist hauptsächlich das Verdienst einer politischen Ausnahmepersönlichkeit - Franklin Delano Roosevelt.
      Dennoch müssen wir uns heute fragen, was etwa geschähe, wenn es in naher Zukunft bei einer dramatischen Verschlechterung der wirtschaftlichen und sozialen Lage in den USA zu ähnlichen Terroranschlägen käme wie im Frühjahr 1993. Man erinnere an die verheerenden Anschläge in Oklahoma City oder beim New Yorker World Trade Center. Oder wenn es, was keineswegs unwahrscheinlich ist, zum Ausbruch eines offenen Krieges im Nahen Osten oder sogar der gesamten Mittel-Ost-Region käme. Bei der Beurteilung der wirtschaftlichen und finanziellen Lageentwicklung Amerikas unter der Bush-Administration muß man, meiner Meinung nach, in eine solche Richtung vordenken.

      LaRouche über "den Umgang mit Bush"

      Wie die Vereinigten Staaten und die Welt mit der Präsidentschaft von George W. Bush umgehen sollten, war das Thema eines EIR-Seminars, das am 3. Januar in Washington stattfand. Wir zitieren aus der Rede Lyndon LaRouches, die im Internet live übertragen wurde:

      "Das Problem heute ist nicht nur George W. Bush. Meines Erachtens hat George W. Bush von all dem - dem Ausmaß der wirtschaftlich- finanziellen und strategischen Krise - keine Ahnung und kann es auch nicht im entferntesten begreifen. Um ihn herum sind einige Leute, die geistig mehr auf dem Kasten haben. Aber sie sind als politischer Apparat auf die Politik festgelegt, die sich Schritt für Schritt seit Nixon unter Kissinger, unter Carter, unter Brzezinski, unter George Bush als Vizepräsident und Präsident bis heute verfestigt hat...

      Das Problem ist also nicht, daß es keine Lösungen gäbe. Wir könnten uns sehr wohl mit anderen Nationen darauf verständigen, daß wir uns in einer wirtschaftlichen Depression befinden und deshalb gemeinsam eine neue Weltwährungskonferenz für ein Neues Bretton Woods einberufen, um ein System mit festen Wechselkursen einzuführen, wie es uns in der Nachkriegszeit aus der Depression herausgeholt hat... Es stimmt, die heutige Krise ist viel schlimmer als diejenige, mit der Franklin Delano Roosevelt in den 30er Jahren konfrontiert war. Aber die Lehren, die wir aus Roosevelts Erfolgen ziehen können, zeigen uns, wie wir heute mit den Problemen umgehen müssen...

      Die Vereinigten Staaten erholten sich dank Franklin Roosevelt von der Depression, die durch die Politik von Teddy Roosevelt, Wilson und Coolidge verursacht worden war. Roosevelt erkannte das Problem und rettete die USA aus der Depression, ohne eine Diktatur zu errichten, die unsere Verfassung außer Kraft gesetzt hätte. Er hat uns sicher durch den Krieg geführt, und obwohl seine Politik nach seinem Tod stark beschnitten wurden, half sie den USA und Westeuropa, sich von den Auswirkungen von Krieg und Depression zu erholen. Amerika war von 1933-65 trotz aller seiner Fehler das wirtschaftliche Vorbild für die Welt.

      Wir würden uns also der Lehren der Vergangenheit besinnen und sagen: ,Das hat sich bewährt, und wir werden es heute auch so machen.`... Nur müssen wir diesmal auch die Teile der Welt berücksichtigen, die in der Nachkriegszeit zu kurz kamen, die sogenannten Entwicklungsländer. Wir müssen die Nationen einen für das Vorhaben, diesen Planeten vor der schlimmsten Depression seit vielen Jahrhunderten zu bewahren. Die meisten Länder werden zustimmen. Es gibt viele Länder, die auch heute noch den USA bei einem solchen Vorhaben folgen werden. Wenn wir der Welt, wenn wir Europa, Asien usw. sagen: ,Das Amerika Roosevelts und Kennedys ist wieder da`, werden sie sehr froh sein. Wenn wir ihnen vorschlagen, mit ihnen zusammenzuarbeiten, um die Probleme auf der Grundlage früherer Erfahrungen zu lösen, werden sie mitmachen. Die USA haben immer noch eine große moralische Autorität wegen ihrer früheren Leistungen - nicht aus der jüngsten Vergangenheit, sondern aus der Zeit Roosevelts und Kennedys...

      Das Problem ist, daß die politische Ausrichtung [der neuen Administration] - und der neue Präsident selbst - gegen diese Dinge aus der Vergangenheit sind, die allein unser Problem lösen könnten. Es ist zu bezweifeln, ob die USA als Nation eine Regierung Bush jun. lange aushalten können, wenn es nicht zu einem völligen Umschwung kommt...

      Genau hier liegt meine Rolle: als eine Art Katalysator zu wirken, zur Einigung all derer, welche die Überzeugung teilen, daß die konsequente Förderung des Gemeinwohls die einzige legitime Grundlage für die Autorität einer Regierung ist. Denn alles andere läuft unter Krisenbedingungen auf ein Notstandsregime und Diktatur hinaus, wie wir sie in Deutschland hatten, als es dort versäumt wurde, dem Rooseveltschen Weg aus der Wirtschaftskrise zu folgen. Das ist die Lage und das, was ich tun werde.

      Was George W. Bush angeht, so werden wir alles versuchen, was möglich ist. Aber wir werden unter keinen Umständen versuchen, einen ,Konsens` mit ihm zu finden. Denn für einen Konsens muß der andere ein Mindestmaß an Vernunft haben. Ansonsten macht das keinen Sinn. Es gibt aber Leute in seiner Umgebung, die nicht ganz unintelligent sind. Wir brauchen nur genügend politischen Einfluß und Mitstreiter. Wir werden George W. Bush durch Versuche, ihn zu erziehen, kaum bessern können - ich halte ihn für ziemlich schwer erziehbar. Aber ich glaube, wir könnten genug Druck aufbauen, so daß er zu der Überzeugung kommt, es wäre besser, mit guter Miene mitzumachen. Aber dafür müssen wir ein gewaltiger politischer Machtfaktor sein. Und dabei wird uns die Krise helfen. Wenn die Krise voll zuschlägt, wird Bush Alan Greenspan anrufen, der wird sich aber irgendwo verstecken und nicht ans Telefon gehen. Denn auch Alan Greenspan wird dann nicht mehr wissen, was er tun soll. Es wird eine Lage entstehen, wo man feststellt, daß ,nichts mehr funktioniert`. Aber wir wissen dann, was man tun kann..."


      Ausblick

      Es ist also nicht so, daß in den Vereinigten Staaten ein Notstandsregime oder Schlimmeres im Kontext einer sich verschärfenden Wirtschaftskrise sozusagen "vorprogrammiert" wäre. Schließlich gibt es viele Imponderabilien in der amerikanischen Politik, die unter Krisenbedingungen ein weit weniger "geschlossenes System" sein wird als dies heute noch der Fall zu sein scheint. In der Demokratischen Partei brodelt es schon heftig, wobei die wirtschaftspolitischen Konzepte LaRouches eine ganz wichtige Rolle spielen. Und die Wirtschafts- und Finanzkrise ist zugleich der Offenbarungseid des neoliberalen Paradigmas der vergangenen 20 Jahre. In den USA und weltweit hat eine - wenn auch erst tastende - Rückbesinnung auf wirtschaftspolitische Grundsätze eingesetzt, die sich, auf die heutigen Verhältnisse zugeschnitten, an der Wirtschaftspolitik eines F.D. Roosevelt oder des deutschen Ökonomen Wilhelm Lautenbach orientieren. Dennoch wäre es das Fatalste, sich über die mögliche Lageentwicklung in den Vereinigten Staaten selbstbesänftigende Illusionen zu machen.

      27. Januar 2001
      Michael Liebig
      Avatar
      schrieb am 21.03.03 17:58:51
      Beitrag Nr. 2.963 ()
      @Danatbank

      Die sind noch viel, viel mutiger. Bei einigen nicht unbedeutenden US-Firmen übersteigen die Pensionsdefizite bereits die Marktkapitalisierung. Die Berechnung der Zuwachsraten der Pensionskassen läuft im Durchschnitt derzeit immer noch mit 9% pro Jahr, bei faktisch negativen Erträgen durch Aktien oder zumindest deutlich dürftigeren per Bonds.

      Unterdeckung der Pensionskasse bei ausgewählten US-Firmen
      Firma - Geschätze Unterdeckung - Marktkapitalisierung
      in Mio. USD - in Mio. USD
      AMR - 3`367 - 764
      Delta Air Lines - 4`367 - 1`276
      Goodyear - 1`965 - 1`510
      General Motors - 29`428 - 19`544
      Delphi - 4`245 - 3`908
      Ford Motor - 14`273 - 16`004
      Lucent Technologies - 1`466 - 3`604
      Raytheon - 3`612 - 11`554
      EDS - 1`540 - 6`724
      Boeing - 6`846 - 23`161
      Schätzung CSFB/Marktkapitalisierung per 28.10.02 (Quelle: "Barron`s", CSFB)
      http://www.google.de/search?q=cache:ZrtjLQuzalIC:www.bilanzi…

      Das Thema geistert erst seit Mitte letzten Jahres durch die Wirtschaftspresse. Da fällt es selbst einem Kind nicht schwer, den Niedergang der US-Wirtschaft vorauszusagen. Wer glaubt, alle negativen Nachrichten seien "schon in den Kursen drin", dürfte sich schwer täuschen. In Wirklichkeit ist es der typische Fall einer Abwärtsspirale: Defizite erzeugen Überbewertung, Rücknahme der Überbewertung erzeugt neue Defizite. Ergebnis: fortwährende Lähmungserscheinungen. Faktisch haben sich die US-Unternehmen zu Tode spekuliert und wie man zu dieser Art von hedonics sagt: "Because of all these smoothing mechanisms, you have what could be argued as fictitious earnings." http://story.news.yahoo.com/news?tmpl=story&u=/usatoday/2003…

      Anstelle dessen hat man den Irak für schlechte Börsenergebnisse verantwortlich gemacht. Ziemlich simple Sache. Da ist klar, wie die Rechnung in den Köpfen entsteht: Gibt es Krieg, gibt es auch Kurse. Wird den US-Köpfen seit einem dreiviertel Jahr eingehämmert.


      Selbst die Möglichkeiten der verschiedenen Versionen bilanziellen Legalbetrugs sind keineswegs ausreichend. Worldcom everywhere:

      Wie die New York Stock Exchange (NYSE) am Freitag mitteilte, wird sie die Aktie der HealthSouth Corp. den dritten Tag in Folge vom Handel aussetzen. Man will will während dessen klären, ob die Aktie weiter gelistet bleiben soll, nachdem Bundesbehörden das Unternehmen einer massiven Bilanzfälschung beschuldigt haben. Die Behörden warfen dem Gesundheitsdienstleister und dessen CEO am Mittwoch vor, den Gewinn um 1,4 Mrd. Dollar zu hoch ausgewiesen zu haben. Daraufhin wurden die Geschäftsräume des Unternehmens vom FBI durchsucht. Die Ermittlungen beziehen sich auf Aktienverkäufe, die der Chairman und CEO Richard Scrushy sowie andere Mitarbeiter in Mai und Juli 2002 tätigten.
      http://cdinf2.comdirect.de:9004/de/detail/_pages/news/articl…

      Fälschen, Täuschen, Tricksen. Diverse Bubbles sind immer noch stramm aufgeblasen & Disneyworld everywhere. Wie in der Wirtschaft, so auch in der Politik. Möglicherweise ist einzige Problem der Amerikaner einfach das, daß sie einfach nichts mit der Realität anfangen können, weil sie nicht richtig glorious sein will. Sie sollten mit ihren Präzisionswaffen besser auf ihre eigenen matten Waffeln zielen. Ich denke aber, das kommt sowieso bald.
      Avatar
      schrieb am 21.03.03 18:59:08
      Beitrag Nr. 2.964 ()
      Das Geständnis der Whitehouse-Junta !

      http://www.energy.de/sender/nuernberg/action/bushlaesstdiepu…" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.energy.de/sender/nuernberg/action/bushlaesstdiepu…


      B.:mad:
      Avatar
      schrieb am 21.03.03 19:04:53
      Beitrag Nr. 2.965 ()
      @danatbank,

      ... Das braucht glaube ich keinen näheren Kommentar.
      Hmm... Dann wird`s unseren gerade in der freien Marktwirtschaft fleißigen [:D] @h_k leider ziemlich kalt lassen... ;)

      Überhaupt wäre das Thema UK zur Zeit ziemlich interessant: ...
      Blair weiß wie Bush, warum er den Krieg so nötig hat.

      investival
      Avatar
      schrieb am 22.03.03 04:12:18
      Beitrag Nr. 2.966 ()
      @ dolby

      Eine kleine Minderheit von Ökonomen, darunter der Amerikaner Lyndon LaRouche an hervorragender Stelle

      Lyndon LaRouche ist meines Wissens kein Oekonom. Anscheinend darf sich auf den Seiten des rechtsradikalen Bueso jeder Hunz und Punz Oekonom nennen. Ohne Dr. (und ich meine nicht den Dr.-Titel aus dem Otto-Katalog) ist der Mann leider kein Oekonom.

      wird vom ehemaligen Chefvolkswirt der Dresdner Bank, Kurt Richebächer

      Richebaecher war nie Chef-VoWi der Dresdner.

      Richebächer ist ein höchst erfahrener Wirtschaftsanalyst und steht in der Tradition von Dr. Wilhelm Lautenbach, des wohl herausragendsten deutschen Ökonomen des 20. Jahrhunderts.

      Der bedeutendste dt. Oekonom ist Reinhard Selten, Prof. emer. an der Uni Bonn, einziger dt. Wiwi-Nobelpreistraeger. Gefolgt von Werner Hildenbrand, ebenfalls Prof. Emer. an der Uni Bonn.

      Dr. Wilhelm Lautenbach war mir bis heute vollkommen unbekannt. Also mal bei google nachgeschlagen und wir finden folgendes

      http://www.bueso.de/seiten/zepp/hzl0302.htm#G4

      Motto: Wir wollen die Welt retten, indem wir Staatsausgaben erhoehen. Hat ja schonmal geklappt, nicht war? 1933-1945 waren die fetten Jahre wirtschaftlicher (und nicht nur wirtschaflticher) Expansion in Deutschland. Achtung Ironie!
      Avatar
      schrieb am 22.03.03 09:09:16
      Beitrag Nr. 2.967 ()
      #2957 von helmut_kohl

      wenn du dem rest vom text zustimmst ist ja alles in ordnung :D
      Avatar
      schrieb am 23.03.03 10:38:09
      Beitrag Nr. 2.968 ()
      > ... retten, indem wir Staatsausgaben erhoehen.

      Das ist das Programm für 2002 - 20?? der republikanischen Spendierhosen.
      Vorsicht, kein Ironie.

      Hier wieder mal Krugman, Ökonome.
      (Einer der wenigen, der noch eine wirklich Bühne für die freie Rede kriegt im prä-faschistischen Imperium.)

      Aus der NYTimes.

      March 21, 2003
      Who Lost the U.S. Budget?
      by PAUL KRUGMAN

      "The Onion describes itself as "America`s finest news source," and it`s not an idle boast. On Jan. 18, 2001, the satirical weekly bore the headline "Bush: Our long national nightmare of peace and prosperity is finally over," followed by this mock quotation: "We must squander our nation`s hard-won budget surplus on tax breaks for the wealthiest 15 percent. And, on the foreign front, we must find an enemy and defeat it."
      Whatever our qualms about how we got here, all Americans now hope that the foreign front proceeds according to plan. Meanwhile, let`s talk about the fiscal front.
      The latest official projections acknowledge (if you read them carefully) that the long-term finances of the U.S. government are in much worse shape than the administration admitted a year ago. But many commentators are reluctant to blame George W. Bush for that grim outlook, preferring instead to say something like this: "Sure, you can criticize those tax cuts, but the real problem is the long-run deficits of Social Security and Medicare, and the unwillingness of either party to reform those programs."
      Why is this line appealing? It seems more reasonable to blame longstanding problems for our fiscal troubles than to attribute them to just two years of bad policy decisions. Also, many pundits like to sound "balanced," pronouncing a plague on both parties` houses. To accuse the current administration of wrecking the federal budget sounds, well, shrill — and we don`t want to sound shrill, do we?
      There`s only one problem with this reasonable, balanced, non-shrill position: it`s completely wrong. The Bush tax cuts, not the retirement programs, are the main reason why our fiscal future suddenly looks so bleak.
      I base that statement on a new study that compares the size of the Bush tax cuts with that of the prospective deficits of Social Security and Medicare. The results are startling.

      Accountants estimate the "actuarial balance" of Social Security and Medicare the same way a private insurance company would: they calculate the present value of projected revenues and outlays, and find the difference. (The present value of a future expense is the amount you would have to invest today to have the money when the bill comes due. For example, if $1 invested in U.S. government bonds would be worth $2 by the year 2020, then the present value of $2 in 2020 is $1 today.) And both programs face shortfalls: the estimated actuarial deficit of Social Security over the next 75 years is $3.5 trillion, and that of Medicare is $6.2 trillion.
      But how do these shortfalls compare with the fiscal effects of recent and probable future tax cuts?
      The new study, carried out by the Center on Budget and Policy Priorities, estimates the present value of the revenue that will be lost because of the Bush tax cuts — those that have already taken place, together with those that have been proposed — using the same economic assumptions that underlie those Medicare and Social Security projections. The total comes to $12 trillion to $14 trillion — more than the Social Security and Medicare shortfalls combined. What this means is that the revenue that will be sacrificed because of those tax cuts is not a minor concern. On the contrary, that revenue would have been more than enough to "top up" Social Security and Medicare, allowing them to operate without benefit cuts for the next 75 years.

      The administration has tried to deny this conclusion, inventing strange new principles of accounting in the process. But the simple truth is that the Bush tax cuts have utterly transformed our fiscal outlook, for the worse. Without those tax cuts, the problems of an aging population might well have been manageable; with them, nothing short of an economic miracle can save us from a fiscal crisis.
      And there`s a lesson here that goes beyond fiscal policies. On almost every front the outlook for the United States now seems far bleaker than it did two years ago. Has everything gone wrong because of evildoers and external forces? In the case of the budget — and the economy and, yes, foreign policy — the answer is no. The world has turned out to be a tougher place than we thought a few years ago, but things didn`t have to be nearly this bad.
      The fault lies not in our stars, but in our leadership."


      Coubert
      Avatar
      schrieb am 23.03.03 11:01:06
      Beitrag Nr. 2.969 ()
      Bush will nochmal 80 Mrd. für Millitär haben :cry:
      Avatar
      schrieb am 23.03.03 11:23:36
      Beitrag Nr. 2.970 ()
      @DolbyDigital

      Die Rep-Präsidenten waren historisch ohnehin DIE Budgetausweiter, ganz entgegen der "landläufigen" Meinung.
      Aber der jetzige wird alles schlagen, was wir bisher gesehen haben. Und um Längen.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 23.03.03 11:48:26
      Beitrag Nr. 2.971 ()
      Endlich ein Chance für den Mann (der mit der Gnade der Geburt), ein Lücke zu schliessen:

      It`s the economy, stupid!
      http://www.spiegel.de/unispiegel/geld/0,1518,232778,00.html

      ...
      Heilbroner und Thurow erklären ... alle wichtigen ... Zusammenhänge ...


      Oder auch:
      It`s the Zusämmenhäng, stupid!

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 23.03.03 11:49:01
      Beitrag Nr. 2.972 ()



      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 23.03.03 13:52:47
      Beitrag Nr. 2.973 ()
      @DolbyDigital5.1
      .. in Deutschland alles viel schlimmer!

      @banolo
      Ausdrücklichen Dank für den Hinweis auf Chalmers Johnson.
      Der Mann sieht klar. Die weitgehende Militariserung des Imperiums im Innern hat er exakt vorausgesehen.

      In diesen Tagen kippt das Ansehen des Imperiums fundamental . Es wird zum erstenmal von breitester Öffentlichkeit als Imperium wahrgenommen.

      Interessant ist, wie ganz im Gegensatz zu Irak1 jeder Kriegsnachricht des Imperiums ein "nach Angaben" beigestellt wird oder gleich die Nachrichten der BBC gegenübergestellt wird.
      Die Glaubwürdigkeit ist offensichtlich im Eimer.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 23.03.03 16:12:45
      Beitrag Nr. 2.974 ()
      "in Deutschland alles viel schlimmer!"


      joo,

      wir sind aber auch keine "Weltmacht" !
      Avatar
      schrieb am 23.03.03 16:24:47
      Beitrag Nr. 2.975 ()
      @ coubert

      Jo, und wenn sie aus der Irak-Schweinerei auch noch halbwegs gut heraus kommen sollten,
      spätestens beim anstehenden Iranfeldzug wird Rußland gnadenlos Waffen liefern, und
      dann kriegen die Drecksamis derbest auf den Sack – burn Baby !


      Ich wußte gar nicht, daß die Patriots derart gut funktionieren.


      -----------

      Britisches Flugzeug vermutlich von "Patriot"-Rakete abgeschossen



      Großansicht
      London/Bagdad (dpa) - Ein britisches Militärflugzeug ist am Sonntagmorgen offenbar von einer US-Rakete nahe der kuwaitischen Grenze irrtümlich abgeschossen worden. «Es gibt Gründe anzunehmen, dass das Flugzeug von einer amerikanischen Patriot-Batterie auf dem Rückflug von einem Einsatz angegriffen wurde», sagte ein britischer Militärsprecher dem BBC-Fernsehen. Der Typ des vermissten Flugzeugs war zunächst nicht bekannt.





      B.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 23.03.03 17:30:31
      Beitrag Nr. 2.976 ()
      <oh fuck, eben auf n24, der reporter erzählt, dass die A
      mis, die aus Jordanien auf Bagdad zu maschieren gestoppt
      haben. Irakis sollen den Amis den Kopf abgeschniten
      haben und blutüberschwemmt hochgehalten haben.
      Mindestens 40 Tote Amerikaner!!!!



      -------------


      So Ihr Scheiß-Amis da habt Ihr Euren geilen Krieg !

      Burn Baby !


      B.
      Avatar
      schrieb am 24.03.03 05:03:04
      Beitrag Nr. 2.977 ()
      @ banolo

      <oh fuck, eben auf n24, der reporter erzählt, dass die A
      mis, die aus Jordanien auf Bagdad zu maschieren gestoppt
      haben. Irakis sollen den Amis den Kopf abgeschniten
      haben und blutüberschwemmt hochgehalten haben.
      Mindestens 40 Tote Amerikaner!!!!
      So Ihr Scheiß-Amis da habt Ihr Euren geilen Krieg !
      Burn Baby !


      Erstens ist die Meldung falsch, wahrscheinlich von banolo erfunden. Zweitens, wenn sie stimmte, dann wuerde sich ein anstaendiger Mensch nicht so schadenfreudig zeigen. Banolo, Du bist wie immer ein geschmackloses Ar***loch.


      @ Coubert

      Who Lost the U.S. Budget?

      Interessante Frage. Die Antwort ist: Die Demokraten. Weil sie jahrelang versaeumt haben das Rentensystem zu reformieren. So wie in Deutschland die SPD/CDU/CSU/FDP/Gruene.


      @ DolbyDigital5.1

      wenn du dem rest vom text zustimmst ist ja alles in ordnung

      Wie Du schon erahnt hattest, habe ich den Rest nicht gelesen. Wer mit dem Bueso liiert ist, kann eigentlich nur Unsinn schreiben.
      Avatar
      schrieb am 24.03.03 08:02:24
      Beitrag Nr. 2.978 ()
      Ertsens stammt sie nicht von mir, zweitens hoffe ich inständig, dass wir in 3 Monaten die 75.000 Body bags mit GI`s vollgemacht haben werden.


      Burn Baby !


      B.:cool:
      Avatar
      schrieb am 24.03.03 08:03:28
      Beitrag Nr. 2.979 ()
      Wie Du schon erahnt hattest, habe ich den Rest nicht gelesen. Wer mit dem Bueso liiert ist, kann eigentlich nur Unsinn schreiben.

      :D

      Sind wir aber tolerant ! :D
      Geschichtsbücher interesieren dich also auch nicht - weil Adolf Hitler drin ist, oder? :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 24.03.03 11:37:25
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 24.03.03 12:05:54
      Beitrag Nr. 2.981 ()
      vielleicht haben die nur den piloten bei einer pinkelpause überrascht...da sieht man mal, sextanerblasen sind u.U. gefährlich...



      B.:laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 24.03.03 12:08:57
      Beitrag Nr. 2.982 ()
      @banolo

      Deine überflüssige Kriegsberichterstattung und Nekrophilie ist so ziemlich das besch*, was ich je gelesen habe. Das ist etwas für Deinen Stammtisch, aber glaubst Du, daß sich jeder daran setzen will? Du kannst bald mit Deinem Freund hk in der gleichen Gummizelle auftreten.

      Nietzsche: "Wer zu lange gegen Drachen kämpft, wird selbst zum Drachen."

      Schade um den Thread. Am Ende wird alles grotesk und mir entgleist auch schon der Griffel. Vielen Dank an Coubert, ATDT u.a. für die Bemühungen.

      Ich bedauere die Toten dieses Krieges. Ich bedauere diejenigen, die in seiner Folge noch sterben werden. Er ist ein schreckliches Unglück, egal wie die Gründe liegen.
      Avatar
      schrieb am 24.03.03 12:30:43
      Beitrag Nr. 2.983 ()
      @ landing


      Ich habe diesen Krieg nicht gewollt, das waren andere.

      Die Kritik, dass dieses Thema hier vielleicht nicht reingehört, mag sein, oder auch nicht.


      B.
      Avatar
      schrieb am 24.03.03 12:39:20
      Beitrag Nr. 2.984 ()
      na ja, der krieg wird die verschuldung weiter anheizen.
      somit teil des themas, wobei die darstellung extrem angezweifelt werden muss banolo !
      Avatar
      schrieb am 24.03.03 12:41:06
      Beitrag Nr. 2.985 ()
      Hey Gi Joe, check the flow !
      Auf’m Panzer biste derg geilste Typ der ganzen fucking Welt,



      aber ohne biste nichts - ein eingeschüchtertes Milchgesicht, das zur Mutter an die Titte will.
      Fucking Germany und France wollten Euch diese Tortur ersparen,
      aber wir sind ja nur old europe – fucking old europe.





      Dann noch einen schönen Abenteuerurlaub in Bagdad, und grüß mir Eure grandiosen Bunkebuster-Bomben wennze sie triffst.




      B.
      Avatar
      schrieb am 24.03.03 13:00:34
      Beitrag Nr. 2.986 ()
      >>Who Lost the U.S. Budget?
      >Interessante Frage. Die Antwort ist: Die Demokraten.

      Klaro.
      Zwar wachsen unter den Republikanern die Defizite immer an, und wenn wie jetzt noch die Mehrheit im Haus haben, dann gleich in Rekordhöhe. Daran schuld sind, ähem, logischerweise die Demokraten.
      Sie hätten vorsorglich Rücksicht nehmen sollen auf die republikanischen Steuersenkungsprogramme für die Reichsten im Lande.
      Schliesslich wissen ja die Demokraten seit langem, wer die Spendierhosen sind im Lande und was passiert, wenn die an`s Ruder kommen. "Read my lips", sagte schon ole Dad.

      > ein anstaendiger Mensch nicht so schadenfreudig
      Wer einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg führt, braucht auf Mitleid nicht zu zählen. Im Gegenteil. Man hat die Opfer der Sojwets in Afghanistan, der Iraker in Kuwait usw. im Westen durchaus mit einer gewissen Genugtuung aufgenommen.

      Mir persönlich tun alle (alle) Opfer in diesem Krieg leid. Am meisten aber und mit Abstand sicher die 100`000en von Kindern, die an Folgen von Irak1, Embargo und Irak2 zu leiden haben. Früh zerstörte Leben. Und weils so schrecklich war:
      Madleine Albright, 1996 vor Kameras befragt zum Schicksal der 500`000 unter dem medizinschen Embargo leidenden Kinder: "Ich denke, es ist der Preis wert" (wurde später freiwillig zensiert)

      Im Süden Iraks gilt halt:
      "Tod dem Diktator, Tod den Besatzern."

      Bis jetzt sind wenig Leute zu sehen, die den imperialistischen Truppen zujubeln. Viel eher werden sie wie angekündigt auch von Schiiten mit Kugelhagel empfangen.
      Kein Wunder: sie wurden von Bush sen. schmählich verraten 1991. Die Betroffene sind halt nicht so vergesslich wie die Schreibtischtäter.

      Noch wg. Kriegsgefangene.
      Wie Rummsfeld plötzlich die Genfer Konventionen in den Sinn und Maul kommen, ist superpeinlich.
      Kein Zufall, dass gerade heute die Heimsendung von 19 Guatanamo-Einsitzern gemeldet wird. Ein weiteres Beispiel für die Stümperdenke, die seit 2001 in Washington eingekehrt ist. Wieder ein Fall von "Blowback". (Deutlicher: Die Iraker würden die Konvention vermutl. wie 1991 wieder verletzen. Aber warum sollten sie besonderen Wert drauf legen, sie gegenüber einer Kriegsmacht exakt zu beachten, die sie selbst missachtet?)

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 24.03.03 13:19:55
      Beitrag Nr. 2.987 ()
      Die Kriegsgurgel No1:

      Dank sei Gott für den Tod der UN"

      Richard Perle aus der konservativen Gruppe, die die gegenwärtige US-Politik prägt, freut sich unverhohlen über den angerichteten Scheiterhaufen ...

      http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/14446/1.html

      Originalzitat:
      "
      Saddam Husseins Schreckenherrschaft wird bald zu Ende sein. Er wird schnell verschwinden, aber nicht alleine: in einer abschließen Ironie wird er die UN mit sich reißen. Gut, nicht die ganze UN. Der Teil der "guten Taten" wird überleben, die Bürokratien der wenig riskanten friedenserhaltenden Maßnahmen wird bleiben, die Schwatzbude am Hudson wird weiterhin schnattern. Was verschwinden wird, ist die Vorstellung von der UN als der Grundlage einer neuen Weltordnung. Wenn wir den Abfall durchstöbern, wird es zum besseren Verständnis wichtig sein, den intellektuellen Schiffbruch der liberalen Vortäuschung von Sicherheit durch internationales Recht, das von internationalen Institutionen verwaltet wird, im Kopf zu behalten.
      "


      Die Redensweise dieses Militaristen hat beinahe wörtlich historische Vorbilder. (Siehe auch: Völkerbund). Es ist bekannt, welche Denkensart sich durch eine solche Schwatzbuden "behindert" gefühlt hat.

      Die USA steht bald vor dem grossen Test der Geschichte.

      Coubert
      Avatar
      schrieb am 24.03.03 13:24:02
      Beitrag Nr. 2.988 ()
      Mit der Familie Bush mag sich Belgien nicht anlegen

      Brüssel will Prozess gegen Ex-US-Präsidenten verhindern

      Belgien ist ein kleines, zurzeit sehr pazifistisches Land. Vehement stellte sich sein Außenminister gegen einen US-Angriff auf Irak. Doch die in Belgien eingereichte Klage von Irakern gegen Ex-US-Präsident George Bush senior wegen des Golf-Kriegs 1991 will Brüssel versuchen abzubiegen.

      Von Klaus Bachmann (Brüssel)


      Bush vor Gericht?
      (Archivbild: dpa)


      Belgiens nie um einen deftigen Kommentar verlegener Außenminister Louis Michel hat dem Land das Image eines David verliehen, der sich in der Irak-Krise gegen den kriegswütigen amerikanischen Goliath stemmt. Unlängst wollte Michel sogar den USA den Transit von Militärgütern durch Belgien verbieten. Die Frage sorgt bis heute für Streit in der Regierung - obwohl die USA nach Medienberichten ihre Transporte seit Wochen über niederländische Häfen rollen lassen.

      Doch nun ist im Streit mit Washington eine Runde angebrochen, in der es sogar Michel mulmig wird. Eine Gruppe irakischer Familien hat einen Tag vor Beginn der US-Angriffe auf Irak vor einem Brüsseler Gericht Klage gegen George Bush senior eingereicht - wegen angeblicher Verbrechen gegen die Menschlichkeit während des Golf-Kriegs vor zwölf Jahren. Die Klage ist auf den ersten Blick zulässig, denn auf Grund des belgischen Gesetzes gegen schwere Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht, Universalgesetz genannt, können solche Verbrechen in Brüssel verfolgt werden, auch wenn es sich beim Täter nicht um einen Belgier handelt und die Tat ganz woanders stattgefunden hat.

      Ausnahme: Der Verdächtige genießt Immunität, was bei George Bush junior der Fall ist, nicht aber bei seinem Vater. Nun könnte Michel sich freuen, dass auf diesem Umweg der Vater für seine Erziehungsfehler zur Verantwortung gezogen wird. Tut er aber nicht. Michel läuft statt dessen der Angstschweiß über die Stirn, so behaupten Leute, die es wissen müssen. Denn die US-Regierung hat Belgien geradezu ultimativ aufgefordert, diese Klage aus der Welt zu schaffen. Außenminister Colin Powell ließ sogar durchblicken, man müsse ansonsten womöglich das Nato-Hauptquartier verlegen.

      Auf einer informellen Kabinettssitzung legte Michel deshalb prompt einen neuen Entwurf für das Universalgesetz vor, der die Möglichkeit, in Belgien Klagen gegen ausländische Politiker einzureichen, erheblich einschränkt. Wer das künftig will, muss drei Jahre in Belgien leben. Klagen gegen Bürger aus Staaten mit funktionierendem Justizsystem sollen vom Staatsanwalt an diese Länder weitergereicht werden. Die neuen Regeln sollen auch auf Altfälle angewandt werden - etwa auf die Klage gegen Israels Premier Ariel Scharon.

      Verstöße gegen humanitäres Völkerrecht, die nach dem 1. Juli 2002 geschehen sind, werden in Zukunft ohnehin an den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag abgegeben. Eine entsprechende Anpassung des Gesetzes wird seit Monaten im Senat debattiert - erfolglos, weil besonders die Grünen und die Sozialisten das Universalgesetz im Kern retten wollen, während viele Liberale ihm die Zähne ziehen wollen. Das Gesetz kann übrigens auch gegen internationale Konzerne eingesetzt werden, die mit Diktaturen Geschäfte machen. Wenn die dann auch auszögen, fürchten die Liberalen, bliebe Brüssel nur noch die EU - bis zu einer Klage gegen den britischen Premier Tony Blair.


      http://www.fr-aktuell.de/startseite/startseite/?cnt=179975


      ------------


      Nur noch peinlich diese Junta !
      Hoffentlich erleben sie ihr 2.tes Vietnam - ich will AmiBlut sehen !


      B.
      Avatar
      schrieb am 24.03.03 13:27:46
      Beitrag Nr. 2.989 ()
      "Hoffentlich erleben sie ihr 2.tes Vietnam - ich will AmiBlut sehen !"


      jetzt reichts aber langsam :mad:
      Avatar
      schrieb am 24.03.03 13:29:42
      Beitrag Nr. 2.990 ()
      @ Dolby

      Mir mußte das nicht sagen, sondern CrazyBush.

      B.
      Avatar
      schrieb am 24.03.03 15:19:49
      Beitrag Nr. 2.991 ()
      Montag, 24. März 2003
      Studien zu Kriegskosten
      USA tappen in Schuldenfalle


      Schon seit Monaten versuchen Ökonomen, die Kosten des Irak-Krieges abzuschätzen. Dass es sich dabei offenbar um sehr vage Berechnungen handelt, dokumentieren die höchst unterschiedlichen Ergebnisse. In US-Dollar kalkuliert, reicht die Spanne vom zwei- bis zum vierstelligen Milliardenbereich. Auch die offizielle Schätzung der US-Regierung hat sich seit September 2002 verdoppelt und beträgt nunmehr 80 Mrd. Dollar.

      "Seriös hochrechnen kann man nur die direkten Kriegskosten, also die Ausgaben für Soldaten und Material", sagt Bernhard Gräf von der Deutschen Bank. Hier lägen die Schätzungen verschiedener Experten zwischen 50 und 100 Mrd. Dollar. Der Vergleich mit dem Golfkrieg gebe dabei Anhaltspunkte. Umfassendere Berechnungen, die den Wiederaufbau nach dem Krieg sowie alle wirtschaftlichen Folgen zu kalkulieren versuchten, seien sehr spekulativ. "Niemand weiß zum Beispiel, wie viel Militär wie lange zur Friedenssicherung eingesetzt werden muss."

      Während das Congressional Budget Office (CBO) unterm Strich eine Summe von etwa 50 Mrd. Dollar für einen etwa sechs Wochen andauernden Krieg zugrunde legt, plant US-Präsident George W. Bush rund 60 Mrd. Dollar allein für die direkten Kriegskosten ein. Hinzu kämen 20 Mrd. Dollar für den Heimatschutz in den USA sowie die humanitäre Hilfe. Am Montag will er den Kongress um die Bewilligung der entsprechenden Summe bitten. Der Senat stimmte bereits dafür, das Volumen der Steuerreform um 100 Mrd. Dollar zu kürzen.

      Pessimistischere Ökonomen prognostizieren allerdings, dass diese Summe kaum reichen wird. So warnt der Yale-Ökonom William D. Nordhaus: "Es erscheint wahrscheinlich, dass die Amerikaner die wirtschaftliche Verpflichtung, die der Krieg mit sich bringt, unterschätzen." In einem Gutachten für die American Academy of Arts & Sciences kommt er zu dem Schluss, dass allein die unmittelbaren Mindestkosten bei 100 Mrd. Dollar liegen werden. Je nach Dauer und Schwere des Krieges könnten sich die Kosten für Zerstörung und anschließenden Wiederaufbau auf 1,9 Billionen Dollar summieren.

      "Ich glaube, dass alle Parteien sich nach dem Krieg sehr stark bemühen werden, den Scherbenhaufen zusammenzufegen", sagte der amerikanische Ökonom Fred Bergsten dem "Tagesspiegel". Doch die Situation ist anders als im Irak-Krieg 1991, als Staaten wie Japan oder Deutschland trotz militärischer Zurückhaltung für die Folgeschäden mit einsprangen. Tatsächlich werden die kriegsführenden Parteien den Waffengang aus ihren eigenen Haushalten bezahlen müssen. Die Hauptlast liegt damit auf den Schultern der Vereinigten Staaten.

      Nachdem das Washingtoner Finanzministerium eingestanden hatte, dass das US-Haushaltsdefizit ohne Kriegskosten im Jahr 2004 mehr als 307 Mrd. US-Dollar betragen werde, schlugen zahlreiche Ökonomen und renommierte Finanzorganisationen Alarm. Beschwörerisch warnen sie die USA vor einer weiteren Ausweitung ihres Haushaltslochs, denn sie befürchten, die Dynamik der US-Wirtschaft könne noch stärker abbremsen und in ihrem Sog die gesamte Weltwirtschaft weiter destabilisieren. "Mit zusätzlichen Ausgaben von 100 Mrd. Dollar kommen wir langsam in Regionen, in den das Defizit für die US-Wirtschaft gefährlich wird", warnt Christian Weller vom Economic Policy Institute. Zum Vergleich: Der letzte von Ex-US-Präsident Bill Clinton verantwortete Haushalt schloss mit einem Überschuss von mehr als 235 Mrd. Dollar.

      Dass der Krieg der Konjunktur einen Schub verleihen könnte, werde nur auf wenige Branchen zutreffen, schätzen Experten. Neben der Rüstungsindustrie werden vor allem ausgesuchte Baufirmen - Haliburton, einen dank an dick Cheney ! - profitieren, die mit dem Wiederaufbau des Irak über Jahre beschäftigt sein werden - ein Konjunkturprogramm für wenige mit immensen Kosten für alle.
      --------------------------------------------------------------------------------



      Quelle: n-tv.de
      Avatar
      schrieb am 24.03.03 17:58:36
      Beitrag Nr. 2.992 ()
      Na helmi, nicht nur, dass die ganze Welt die Amis hasst, unser alter Autodisput
      Ist aktuell wie nie - es brennt an allen Ecken und Enden !





      AUTOINDUSTRIE

      Innige Abneigung

      Der Ford-Konzern steckt in einer gefährlichen Krise: 162 Milliarden Dollar Schulden, neue Verluste und ein angeschlagener Chef, der in eine peinliche Affäre verwickelt ist.


      AP

      Ford-Manager Scheele: Versäumnisse der Vergangenheit


      Ein Mann mit seinem Ruf musste einfach Karriere machen. Als freundlicher und umgänglicher Manager galt Nick Scheele, zugleich aber auch als konsequenter und unbeugsamer Sanierer. Einer, der Fabriken schließt und dennoch beliebt ist. Der zuerst die verlustreiche Ford-Tochter Jaguar und dann das gesamte Konzerngeschäft in Europa flottmachte.
      Klar, dass Chairman Bill Ford, Urenkel des Firmengründers, in der Stunde der Not diesen Scheele als obersten Sanierer in die Zentrale holte. Dort sollte er sich beweisen. Doch dort bewies der Brite nun vor allem, wie weit Image und Realität bei einem Top-Manager mitunter auseinander klaffen können.

      Kurz vor seinem 100. Firmengeburtstag im Juni steckt der zweitgrößte Autokonzern der Welt in seiner vielleicht gefährlichsten Krise. In den vergangenen beiden Jahren hat das Unternehmen 6,4 Milliarden Dollar Verlust eingefahren und Schulden von unglaublichen 162 Milliarden Dollar angehäuft. Zugleich ist das Eigenkapital drastisch gesunken. Die Kreditwürdigkeit wird bereits mit der von Kroatien verglichen. Die Ratingagentur Egan-Jones behauptet gar, wenn das Unternehmen nicht seinen traditionsreichen Namen hätte, müsste es wohl Konkurs anmelden.

      "Bankrott? Derzeit nicht, auf keinen Fall", sagen die Analysten von UBS Warburg. Ford verfügt über Barreserven von mehr als 25 Milliarden Dollar. Aber klar ist: Ford gerät immer stärker unter Druck.

      Dafür sorgt vor allem Rivale General Motors. Der größte Autokonzern der Welt hat seine Fabriken rationalisiert, die Kosten gesenkt und kann es sich deshalb leisten, den Absatz mit Rabatten von bis zu 3000 Dollar zu fördern. Ford muss ähnlich hohe Preisnachlässe gewähren, produziert seine Autos aber noch immer mit höheren Kosten als die Konkurrenz. Die Folge: Ford wird dieses Jahr nach Schätzungen des Goldman-Sachs-Analysten Gary Lapidus im Autogeschäft einen Verlust von 850 Millionen Dollar verbuchen.

      Und was macht Sanierer Scheele? Er verbreitet Optimismus und sagt: "Die Sanierung läuft besser als geplant." Tatsächlich aber leidet das Unternehmen noch immer unter exakt jenen Problemen, die den Konzern plagten, als Scheele seinen Dienst antrat: hohe Kosten, niedrige Qualität und unflexible Fabriken.


      DER SPIEGEL


      Scheeles Sanierungsplan war von Beginn an nicht sehr ambitioniert im Vergleich mit dem, was Dieter Zetsche als Boss des ebenfalls krisengeschüttelten Rivalen Chrysler durchsetzte. In gut zwei Jahren schloss Chrysler sechs Fabriken und baute 26 000 Arbeitsplätze ab. Das war hart, mitunter brutal, aber die Gewerkschaft trug den Kurs mit, der Chrysler in kürzester Zeit aus der Verlustzone führte. Der viel größere Ford-Konzern will fünf Fabriken schließen und 35 000 Jobs streichen - allerdings erst bis Mitte des Jahrzehnts.

      In Europa überrascht es kaum einen Ford-Manager, dass Scheele nicht vorankommt. Sie wissen, dass der grauhaarige Brite sich hier zwar gern als Sanierer präsentierte und diesen Ruf in vielen Interviews pflegte, die Arbeit aber von einem anderen erledigt wurde: dem Produktionsexperten David Thursfield. Der war denn auch entsprechend wenig begeistert, als Scheele die große Karriere in der Konzernzentrale in Dearborn machte. Seitdem sind sich die beiden in innigster Abneigung verbunden.

      Nachdem Firmenchef Bill Ford erkannte, wer in Europa die Sanierungsarbeit geleistet hatte, holte er Thursfield ebenfalls in die Konzernzentrale, als Chef des Einkaufs. Es kam, wie es wohl kommen musste: Scheele und Thursfield beharkten sich eifrig. Höhepunkt der Auseinandersetzung ist eine peinliche Affäre um einen Milliarden-Auftrag: Scheele hatte entschieden, dass Ford sein gesamtes Werbebudget künftig an die Londoner WPP-Holding vergibt. Nachdem bekannt wurde, dass Scheele mit dem WPP-Chef befreundet ist und sein Sohn bei der WPP-Agentur Young & Rubicam arbeitet, leitete Ford eine interne Untersuchung ein. Die Details gelangten schnell an die Öffentlichkeit. Intern galt Einkaufschef Thursfield als möglicher Informant.

      Die Untersuchung ist abgeschlossen, und Scheele scheint schwer beschädigt, denn die Auftragsvergabe an WPP wurde rückgängig gemacht. In der Konzernzentrale in Dearborn gilt als ausgemacht, dass Ford bereits einen Nachfolger für ihn sucht.

      Die Aufgabe zählt zu den schwierigsten in der Branche. Denn Ford büßt derzeit auch für Versäumnisse der Vergangenheit. In den neunziger Jahren wurde nicht genug Geld in die Entwicklung neuer Modelle und in die Modernisierung der Fabriken investiert. Jetzt muss man einerseits sparen, um die Kosten zu senken, aber zugleich auch mehr investieren, um die veraltete Modellpalette zu erneuern.

      Wenn die Aufgabe mit einem internen Kandidaten besetzt wird, dann hat Scheeles Rivale Thursfield wohl die besten Chancen. Ganz oben auf der Wunschliste von Bill Ford aber soll ein Deutscher stehen: Chrysler-Chef Zetsche.

      DIETMAR HAWRANEK






      DRUCKVERSION
      ARTIKEL VERSENDEN
      LESERBRIEF SCHREIBEN



      © DER SPIEGEL 13/2003
      Alle Rechte vorbehalten
      Vervielfältigung nur mit Genehmigung der SPIEGELnet AG


      ------------


      Burn Bitch !!!


      B:laugh:
      Avatar
      schrieb am 24.03.03 19:21:08
      Beitrag Nr. 2.993 ()
      @ Coubert

      Ohne grosse Ueberraschung fuer die Teilnehmer hier, darf ich mich der Meinung Perles in grossen Teilen anschliessen.

      1: Die UN “Teil der guten Taten” wird ueberleben und das ist auch gut so.
      2: Der security council hat einen irreparablen Schaden davon getragen. Laender wie Russland und Frankreich haben ihr Veto-Recht dazu missbraucht, ihre eigenen politischen und wirtschaftlichen Interessen zu pushen. Unter dem Deckmantel der Friedensbemuehungen. Russland liefert im Jahr vor dem Krieg noch maechtig Militaertechnologie nach Iraq, und verstoesst damit gegen das Embargo. Wie kann ein solch kriminelles Land Veto-Recht haben? Fazit: Entweder es gibt Reformen oder wir schaffen den Security Council einfach ab.


      @ alle

      Wir moegen ja alle unterschiedlicher Meinung sein, aber wir sollten hier die guten Sitten wahren. Aus diesem Grund bitte ich Euch, so wie es DolbyDigital5.1 schon getan hat, die unglaublih geschmacklosen Aeusserungen von banolo zu verurteilen. Wenn banolo “Ami-Blut” und “75000 Bodybags” sehen will, dann soll er das fuer sich behalten oder eineneigenenThread aufmachen. Ich hoffe es schliessen sich alle Thread-Teilnehmer an.
      Avatar
      schrieb am 24.03.03 19:35:19
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 24.03.03 20:55:22
      Beitrag Nr. 2.995 ()
      banolo, bei aller Berechtigung der Kritik an der Bush-Junta, das geht auch mir zu weit!


      Kleiner Hinweis: Kritik wirkt glaubwürdiger, wenn man sich nicht auf die untersten menschliche Stufe stellt und hier so seine perfide Schadenfreude zur Schau stellt!



      @ H-K: Ich hoffe du bleibst uns hier erhalten, dank dir haben wir immer einen direkten Beweis wie sehr die US-Verblendungsmaschinerie funktioniert!
      Avatar
      schrieb am 24.03.03 21:15:35
      Beitrag Nr. 2.996 ()
      @banalo

      Ich möchte das Thema hier nicht vertiefen, aber man
      rechnet mit 4.000 hingerichteten Dissidenten pro Jahr
      im Irak. Weitere 40.000 sterben infolge von
      Unterversorgung. Abgesehen von der Gesamtbewertung
      des Krieges, wird dieses Faktum vollkommen ausgeblendet,
      genauso wie die 7,1 Mrd.€, die Schröder KGB-Putin
      geschenkt hat und mit denen dieser den Tschetschenien-
      Krieg (100.000 Tote) finanziert. Thread: Schröder finanziert Tschetschenien-Krieg
      Hier zeigt sich, daß es der gesamten Betroffenheits-
      Kamerilla nur darum geht, sich selbst für ganz, ganz
      gute Menschen zu halten, während man in der realen
      Welt zunehmend an Einfluß verliert, weil der gesamte
      Staatshaushalt für Soziales verpulvert wird.
      Ein bißchen mehr Differenziertheit wäre insofern
      angebracht, auch wenn die Nachteile des Irak-Krieges
      die Vorteile m.E. überwiegen.

      Im übrigen finde ich Deine Äußerungen absolut
      niveaulos. Ich würde mich nicht wundern, wenn Deine
      jetzige ID genauso wie die Vorgänger DerCashProphet,
      Aldebaran, HelenDuval, Stanissklave gesperrt wird.
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 11:29:44
      Beitrag Nr. 2.997 ()
      Besonders interessant bei folgendem Artikel der letzte Absatz-

      Das erste Mal, meines Wissens, dass offizielle Wirtschaftsrepräsentanten eines Landes via Medien eine Flucht aus dem Dollar vor dem angesagten Zusammenbruch empfehlen. Dann ist es wohl tatsächlich nur mehr eine Frage von Wochen, bis wir den Dollar 2:1 zum Euro sehen.


      Kreml bestreitet Störsender-Export in den Irak

      Der Irak-Krieg eskaliert zur Krise der amerikanisch-russischen Wirtschaftsbeziehungen. Außenminister Iwanow persönlich dementierte US-Vorwürfe, russische Firmen hätten brisantes Militärmaterial gen Bagdad geliefert. Nicht nur Russlands Öl-Konzerne fürchten derweil Milliardeneinbußen - und erste Unternehmer verlangen, den Dollar zu boykottieren.

      Washington/Moskau - Das Dementi kam von allerhöchster Stelle und klang so deutlich wie ungehalten: Der russische Chefdiplomat, Igor Iwanow, trat am Montag vor Journalisten in Moskau, um einen Bericht der "Washington Post" zurückzuweisen. Denn dieser Bericht, sollte er sich als korrekt erweisen, könnte sich rasch zu einer schweren diplomatischen Krise auswachsen.
      Laut "Post" vom Montag und anderen US-Medienberichten soll die russische Elektronikfirma Awijakonwersija erst jüngst Störsender an den Irak geliefert haben. Diese Geräte sollen angeblich die Zielgeräte der amerikanischen Marschflugkörper und der "intelligenten" Bomben durch Elektrosignale "verwirren". Zwei andere Betriebe hätten Panzerabwehrraketen und Tausende Nachtsichtgeräte geliefert, so die "Post", die sich auf Regierungsquellen berief.

      Lieferungen vor allem kurz vor dem Krieg?

      "Wir haben keine Güter geschickt, auch keine militärischen, die die Sanktionen verletzen", beteuerte dagegen Iwanow. Indes hat auch das US-Außenministerium protestiert, weil die mutmaßlichen Lieferungen der Russen gegen Uno-Sanktionen verstießen. Iwanow bestätigte, die USA hätten seit Oktober mehrfach Berichte über die angeblichen Lieferungen angefordert - den letzten entsprechenden Report habe Russland am 17. März angefertigt. Es hätten sich aber keine Belege für die amerikanischen Befürchtungen gefunden. Auch der Vize-Stabschef der russischen Regierung, Alexej Wolin, erklärte, die Beschuldigungen seien frei erfunden.


      DPA

      Ölraffinerie im Irak: Verträge mit russischen Konzernen werden voraussichtlich wertlos, ob es eine Entschädigung für sie gibt, ist mehr als unsicher


      Das US-Außenministerium indes verschärfte seine Vorwürfe nur noch: Die beschuldigten Firmen, so die amerikanischen Diplomaten, sollen den Irak vor allem in den letzten beiden Wochen vor dem Krieg beliefert haben. Die gelieferten Ausrüstungen könnten eine erhebliche Bedrohung für die alliierten Truppen am Golf darstellen. Die Reaktion der russischen Regierung sei bislang nicht ausreichend.

      "Die Amerikaner waren entsetzt"

      Auch die Firma Awijakonwersija selbst hatte die Berichte kategorisch dementiert. Man habe niemals Störsender an Bagdad verkauft, sagte Firmenchef Oleg Antonow in Moskau. Wahr sei hingegen, dass die Amerikaner die Geräte gekauft hätten, um deren Wirkung auf ihre Waffen zu testen.

      Die Ergebnisse waren angeblich beunruhigend: Durch die Störsender würden die amerikanischen Präzisionswaffen ihre Effektivität vollständig verlieren, so Antonow: "Die Amerikaner waren völlig entsetzt darüber, dass ihre Doktrin der nicht-nuklearen Strategie dadurch völlig zusammengebrochen ist", lobte der Unternehmenschef seine Technologie.

      Der Firmenchef wollte indessen nicht ausschließen, dass die Störtechnik über Umwege nach Bagdad gelangt sein könnte. Möglich sei etwa, dass jugoslawische Militärs auf der Basis der Awijakonwersija-Technologie einen elektronischen Schutzschild aufgebaut hätten.

      Milliarden-Verluste in der Ölbranche erwartet

      Die möglichen Militärgeschäfte sind indes nicht der einzige Faktor, der die russisch-amerikanischen Wirtschaftsbeziehungen belastet. Nach Darstellung des Iwanow-Stellvertreters Juri Fedotow könnte die russische Wirtschaft durch den Krieg Milliardeneinbußen erleiden. Russland werde daher alle Versuche ablehnen, im Uno-Sicherheitsrat Beschlüsse durchzusetzen, die die Militäraktion legitimieren sollte.

      Bereits am Wochenende hatte das russische Ölunternehmen Tatneft mitgeteilt, durch den Krieg werde ihm ein Gewinn in Größenordnung von knapp einer Milliarde Dollar entgehen. Nach Angaben von Tatneft-Vizegeneraldirektor Chamit Kawejew war bereits ein Vertrag mit dem Irak unterzeichnet, der 33 Öl-Bohrungen vorsah. Ein anderes Abkommen über weitere 60 Bohrungen sei unterschriftsreif gewesen.

      Zahllose Verträge wertlos

      Auch die russischen Außenhandelsfirmen Maschinoimport und Sarubeschneft, die aktiv am Uno-Programm "Öl gegen Lebensmittel" teilgenommen haben, rechnen mit schweren Einbußen. Die Schulden des Irak bei Maschinoimport summieren sich nach aktuellen Angaben auf 800 Millionen Dollar. Der St. Petersburger Maschinenbaukonzern Silowyje Maschiny wiederum hat mit dem Irak Verträge über 345 Millionen Dollar geschlossen, die vorerst auf Eis gelegt wurden.

      Auch die Repräsentanten der Autoindustrie machen sich Sorgen. "Der Irak-Krieg bedeutet für russische Automobilproduzenten den Verlust eines großen Absatzmarktes", klagte Wadim Schwezow, Generaldirektor des Konzerns Sewerstal-Awto. Allein der größte russische Lkw-Produzent KamAS habe im vergangenen Jahr 2500 Lastwagen an den Irak geliefert, vier Mal so viel wie noch 2001.

      "Auf den Dollar verzichten"

      Die Uno werde keine Kompensationen für diese Verluste auszahlen, spekulierte die Zeitung "Kommersant", weil alle Verträge im Rahmen des Uno-Programms Artikel über Umstände der höheren Gewalt enthielten, spekulierte die Zeitung "Kommersant". Der Krieg könnte als ein solcher Umstand gewertet werden. Insgesamt haben der Irak und Russland im Rahmen des Uno-Programmes seit 1996 Verträge im Gesamtwert von sechs Milliarden Dollar geschlossen. Die Uno hat ihr Programm am 16. März eingestellt. Es erlaubte dem Irak, eine beschränkte Menge Rohöl zu exportieren und die Erlöse für humanitäre Zwecke zu nutzen.

      Erste russische Wirtschaftsvertreter haben sich vor dem Hintergrund der Spannungen dafür ausgesprochen, den Dollar zu meiden und amerikanische Waren zu boykottieren. Der Unternehmerverband in Taganrog aus der Region am Asowschen Meer rief die russische Regierung auf, die Dollar-Bestände in der Währungsreserve auf andere Währungen umzustellen, so die Agentur Interfax.

      "Wir empfehlen auch Bürgern Russlands, auf den Dollar als Sparmittel zu verzichten, und ihre Guthaben in andere Aktiva anzulegen, ohne auf den Sturz der US-Devise zu warten", sagte der Verbandsvertreter Alexander Ponomarjow. Der Verband hält es für sicher, dass der Krieg ausschließlich dem Schutz der ökonomischen Interessen der USA und der Festigung des Dollar als weltweiter Reservewährung diene.


      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,241910,00.html



      B.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 11:47:33
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 13:19:19
      Beitrag Nr. 2.999 ()
      @banalo

      Damals hatten wir eine andere weltpolitische Lage
      und es bestand die Gefahr, daß die Sowjetunion ihren
      Machtbereich bis direkt an den Golf ausdehnt.
      Darüber hinaus wurde die UdSSR als "natürlicher Freund"
      der Blockfreien bezeichnet. In dieser
      Situation ist es nur natürlich, daß man versucht,
      Freunde zu sammeln und als solche kamen nur Regime
      wie das irakische in Frage. Der Angriff auf den Iran
      ist damit zwar nicht zu rechtfertigen, aber den Russen
      das Feld zu überlassen auch nicht so die Alternative.

      Über die Sanktionen kann man durchaus reden, inwieweit
      sie in vollem Umfang gerechtfertigt sind/waren. Es bleibt
      aber festzuhalten, daß Saddams Sohn nebenbei große Mengen
      Erdöls schmuggelt (mehrheitlich übrigens mit Ziel USA)
      und das Regime die UN-Importe als innerstaatliches Disziplinerungspotential
      nutzt. Überdies habe ich von keiner Regierung, auch
      nicht von den Althippies im Bundestag, gehört, daß
      die Sanktionen z.B.für Arzneimittel gelockert werden
      müßten.
      Avatar
      schrieb am 25.03.03 14:10:00
      Beitrag Nr. 3.000 ()
      > Laender wie ... Frankreich haben ihr Veto-Recht dazu missbraucht, ihre
      eigenen politischen und wirtschaftlichen Interessen zu pushen.

      Der Vorwurf ist vollkommen lächerlich. Das Veto-Recht dient genau dazu, und wurde von allen Vetomächten dazu gebraucht.
      Am häufigsten die Sowjetunion, am zweithäufigsten die USA.

      Frankreich hat die Abrüstung des Iraks mit friedlichen Mitteln angestrebt.
      Die USA hat im Gegeteil alles unternommen, eine Lösung mit friedlichen Mitteln zu verhindern.
      Schliesslich waren sie von Anfang an an einem Krieg interessiert.

      Im jeztige Krieg ist Charta-widrig. Die USA hat die Charta unterzeichnet.
      Die USA hat von allem Anfang an klar gemacht hat, dass sie eine Beschluss des Sicherheitsrates nur dann beachtet,
      wenn er einen Krieg legitmiert. Zu solchem Verhalten braucht nichts hinzugefügt werden.
      Konsequenterweise sollten die USA aus UNO und Sicherheitsrat austreten.
      Zur Zeit steht die USA völkerrechtlich nicht anders da als die Sowjetunion in Afghanistan.
      Elimination einer äusserst vagen Bedrohung und Regimewechsel.

      > die unglaublich geschmacklosen Aeusserungen von banolo zu verurteilen.
      Es herrscht Krieg, und es geht um andere Geschmacklosigkeiten als banolos Schreibe.
      Dasss er keine Sympathien für die Angreifer aufbringt, ist seine Sache.

      Sicherheitspolitisch steht auch nach meinem Urteil die Sache so, dass man leider, leider hoffen muss,
      dass das Imperium empfindliche Verluste hinnehmen muss und einer solch imperialen Kriegspolitik die Unterstützung
      durch die Heimatfront entzogen wird.

      Banolo braucht einer höchstgerüsteten Militärnation, die über die schrecklichsten Arsenale verfügt und auch Präventivschläge mit Massenvernichtungswaffen in Betracht zieht, braucht niemand Sympathien entgegenzubringen. Sondern er darf ganz realistisch die Folgen einer solchen Politik
      fürchten und darf entsprechend auch hoffen, dass ihr kein Erfolg beschieden ist.

      Im übrigen sei nochmals daran erinnert, dass der Bezug von Produktionmitteln für B&C-Waffen eine einfache Sache ist (chemische Fabrik, dual-use). Die Beliferung eines kriegsführenden Staates
      mit waffenfähigen Bio-Keimen und B&C-Waffen-Know-How etwas ganz anderes. Das aber hat die USA in den 80ern getan, und sie hat bis heute nicht das kleinste Statement abgegebebn, dass sie
      solches nie mehr zu tun gedenkt.

      Und es sei daran erinnert, dass die USA als einzige Westmacht wichtige Zusatzprotokolle zu den Genfer Konventionen (Streubombem, Personenminen usw.), nämlich zur
      Entbarbarisierung des Krieges, konsequent nicht unterzeichnet.
      Die mit riesigem Abstand höchstgerüstete Macht, deren Zivilbevölkerung nie direkt unter Kriegsfolgen zu leiden hatte, behät sich das "Recht" vor, seinerseits mit allen Mitteln gegen
      Zivilpersonen vorgehen zu können.



      Five PoWs are mistreated in Iraq and the US cries foul. What about Guantanamo Bay?
      http://www.guardian.co.uk/usa/story/0,12271,921410,00.html

      Zur "Behandlung" der USA ihrer Kriegsgefangenen im Guantanmo und Afghanistan (Massaker).
      Die paar US-Kriegsgefangenen können überaus froh sein, nicht asls Taliban in die Hände der US-Truppen geraten zu sein.


      Tod dem Dikator, und Tod den Besatzern.


      Coubert
      • 1
      • 6
      • 9
       Durchsuchen


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Die amerikanische Verschuldungsmaschine