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    Am Sterbebett eines Systems - 500 Beiträge pro Seite (Seite 11)

    eröffnet am 21.01.09 17:19:56 von
    neuester Beitrag 21.01.14 17:41:49 von
    Beiträge: 43.781
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      Avatar
      schrieb am 19.05.09 11:23:53
      Beitrag Nr. 5.001 ()
      19.05.2009 11:16
      Eilmeldung: ZEW-Index steigt auf 31,1 Punkte
      Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sind im Mai unerwartet deutlich auf 31,1 Punkte (April: 13,0 Punkte) gestiegen. Die Volkswirte hatten im Mittel nur mit einem Anstieg auf 19,5 Punkte gerechnet.
      Avatar
      schrieb am 19.05.09 13:07:09
      Beitrag Nr. 5.002 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.205.187 von kiska am 19.05.09 08:44:48kiska,
      danke, daß Du noch einmal darauf kommst. Ich befürchte aber, daß Du (wir) gegen die Wand reden!
      siehe auch: Beitrag #4973 von Maraho am 18.05.09 um 21:21:08 Seite 498

      Gruß von Maraho
      Avatar
      schrieb am 19.05.09 13:15:23
      Beitrag Nr. 5.003 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.205.179 von Maraho am 19.05.09 08:43:29Etwas hierzu.
      Entweder halten die das Publikum für total unterbelichtet, oder dasselbe ist es.

      Wo sind die 9 Billionen Dollar an außerbilanziellen Zahlungen der FED hingeflossen? Darauf gibt es keine Antwort. Es muß erst nachgesehen werden!

      Siehe Beitrag #4671 von Maraho am 12.05.09 um 06:18:53 auf Seie 468. Hier noch einmal das Video dazu!
      banana republic at work
      http://www.youtube.com/watch?v=PXlxBeAvsB8&eurl=http%3A%2F%…

      Aber jetzt ein Untersuchungsauschuß über die Ursachen der Finanzkrise! Sch....
      Avatar
      schrieb am 19.05.09 13:18:24
      Beitrag Nr. 5.004 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.207.769 von Maraho am 19.05.09 13:15:23Und da wir gerade dabei sind (und ich auf 180) noch etwas dazu von Kuchentester (leider auf englisch) ...

      Perfekter Sturm oder perfekter Betrug an der Wall Street?

      Heute mal wieder ein Video von William K. Black, den die Leser dieses Blogs bereits kennengelernt haben (Wall Street ist ein Ponzi-scheme). Er hielt am 11.05.2009 einen Vortrag in Island. Darin beschreibt er, wie das US-Finanzsystem durch systematischen Betrug ausgehöhlt wurde:

      Weiterführend ... http://kuchentester.blogspot.com/2009/05/perfekter-sturm-o…
      Avatar
      schrieb am 19.05.09 13:28:22
      Beitrag Nr. 5.005 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.206.672 von kiska am 19.05.09 11:23:53Dazu kann man nur folgendes sagen.
      Diejenigen, die sich in der Vergangenheit total verhauen haben, prognostizieren schon wieder. Natürlich vollkommen uneigennützig!

      Und wieder "unerwartet", "überraschend", "hellt sich auf" ...

      "unerwartet": http://de.search.news.yahoo.com/search/fin_de?p=unerwartet&d…

      "überraschend": http://de.search.news.yahoo.com/search/fin_de/?p=%FCberras…

      "hellt sich auf": http://de.search.news.yahoo.com/search/fin_de/?p=hellt+si…

      Und so weiter. Gebt all` euer Geld! Dazu dies hier noch einmal!

      Verkaufen!!!!
      http://www.youtube.com/watch?v=GHWvMhct0Ts

      Aber jeder, wie er mag! ;)

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      schrieb am 19.05.09 13:35:17
      Beitrag Nr. 5.006 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.202.185 von Maraho am 18.05.09 19:28:25Ein Kommentar hierzu ...

      Plopp! Heute ist Bankfeiertag

      Mitten in der Finanzkrise, oder ist die schon vorbei, gibt es erfreuliche, erheiternde und vor allem bullische Nachrichten für alle Banken. Die Finanzaufsicht BaFin fährt ihre Überwachung der Geldinstitute deutlich zurück. Plopp! Plopp! Es klang eben nach Sektkorken in der Innenstadt von Frankfurt...


      Dem Handelsblatt liegt ein Schreiben des Bundesfinanzministerium vor, aus dem hervorgeht, dass die BaFin umfangreiche Unterlagen für den Untersuchungsausschuss zur Schieflage der Hypo Real Estate zusammensuchen muss, was höchste Priorität hat. Deshalb werde man...

      „in einer für die deutsche Kreditwirtschaft äußerst schwierigen Zeit die Aufsicht in etlichen Bereichen fast vollständig einstellen, um den berechtigten Anforderungen des Untersuchungsausschusses fristgerecht nachzukommen.“

      Plopp! Plopp! Der HRE-Untersuchungsausschuss legt die nationale Bankenaufsicht fast vollständig lahm. 300 der 1700 BaFin Mitarbeiter sind derzeit für die Bankenaufsicht zuständig. Künftig nur noch die Hälfte. Im Pfandbriefmarkt findet keine Aufsicht über die Pfandbriefbanken mehr statt“, heißt es in dem BaFin-Schreiben.

      Plopp! Dem Verfasser dieser Zeilen werden gerade Nachrichten zugespielt, dass diese Plopp-Geräusche auch in Berlin, Köln, München und Stuttgart zu hören wären. Jungs! Es ist gerade mal 8:13 Uhr...

      Betroffen sei vor allem der Pfandbriefmarkt. „Es findet keine Aufsicht über Pfandbriefbanken mehr statt“, heißt es in dem BaFin-Schreiben. Die laufende Aufarbeitung von Deckungsprüfungen sowie die Grundsatzarbeit mit Pfandbriefbezug würden derzeit suspendiert. Ähnlich sei die Situation bei der Aufsicht über die Hypo-Vereinsbank, die SEB Bank und ING. Zudem werde „die Aufsicht über die Großbanken, Landesbanken und Sparkassen nur noch mit rund der Hälfte der dafür vorgesehenen Kollegen ausgeübt“, heißt es in dem Brief weiter. (Quelle: Handelsblatt)

      Plopp! Plopp! Das hat einen kleinen, für Banken angenehmen Nebeneffekt, denn der vom IWF geforderte europäische Banken-Stresstest kommt wohl auch so schnell nicht zustande, was unseren Finanzpeer freuen wird. Er ist gegen einen solchen Stresstest. Es könnte negative Ergebnisse geben, sagte er.

      Der IWF vermutet weit höhere Risiken in den Bilanzen als bislang ausgewiesen. Aufgedeckt ist da bislang zu wenig, heißt es vom IWF. Doch was bringt so ein Stresstest wie in Amerika? Dort haben sich die Banken untereinander abgesprochen, sozusagen gekungelt. Zudem konnte von Stress gar keine Rede sein, denn er basierte auf Berechnungen, die abenteuerlich freundlich anmuten, schrieb Bloomberg.

      Sollten Ihnen heute im Verlaufe des Tages einige torkelnde Leute mit schlecht gebundenen Krawatten im Weg stehen oder selbigen kreuzen, wundern Sie sich nicht. Heute ist nämlich Bank-Feiertag. Plopp! Ich lasse vorsorglich mein Fahrrad heute stehen und nehme die Bahn.

      Quelle: http://frank-meyer.eu/blog/index.php?p=752&more=1&c=1&tb…
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      schrieb am 19.05.09 13:44:45
      Beitrag Nr. 5.007 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.207.933 von Maraho am 19.05.09 13:35:17In Bezug.

      Sanio warnt vor "brutalen Abstufungen"

      11.50 Uhr: Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) fordert von den Banken die größtmögliche Eigenkapitalstärke. Nur wenn die Finanzinstitute mit ausreichend Eigenkapital ausgestattet seien, könnten sie sich ihre Kreditvergabespielräume bewahren, worauf die deutsche Wirtschaft angewiesen sei, sagte BaFin-Präsident Jochen Sanio am Dienstag in Bonn. Zugleich warnte er davor, das Banken hinsichtlich ihres Eigenkapitals trotzdem unvermittelt unter Druck geraten könnten, selbst wenn sie glaubten, bei den Abschreibungen erst einmal genug getan zu haben.

      "Es besteht die sehr konkrete Gefahr, dass die Rating-Agenturen auch den Verbriefungspapieren, die Noten im A-Bereich aufweisen, plötzlich ein hartes Downgrading verpassen", sagte der BaFin-Präsident. Die Ratingagenturen hätten wieder Anschluss an die Realität des amerikanischen Häusermarktes gefunden, "denn sie verwenden nun wirklichkeitsnahe Modelle". Dies führe dazu, dass es flächendeckend brutale Abstufungen hagele, sagte Sanio. Diese Herabstufungen könnten zu einem so hohen Eigenkapitalverzehr führen, dass die Kreditvergabemöglichkeiten der betroffenen Banken entscheidend eingeengt werden.

      Quelle und weiteres ... http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,282…
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      Avatar
      schrieb am 19.05.09 13:50:35
      Beitrag Nr. 5.008 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.206.672 von kiska am 19.05.09 11:23:53Noch etwas hierzu ...
      Daß die Lage nicht schlimmer werden kann, sei einmal dahingestellt!

      Analyse
      Der gute ZEW-Index ist kein Signal für Entwarnung
      Von Martin Greive

      Der Optimismus der professionellen Anleger nimmt wieder zu. Das zeigt das ZEW-Barometer, das zum siebten Mal in Folge gestiegen ist – und zwar deutlich mehr als erwartet. Auch wenn Aktionäre von dem Ergebnis profitieren, ist es noch viel zu früh, um von ersten Zeichen eines Aufschwungs zu sprechen.

      Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hellt sich weiter deutlich auf. Das ZEW-Barometer für die Konjunkturerwartungen von Anlegern legte im Mai zum siebten Mal in Folge zu – und das deutlich: Um ganze 13 Punkte stieg der Indikator im Vergleich zum April und liegt nun mit 31,1 Punkten auf dem höchsten Stand seit Juni 2006. Experten hatten nur mit einem Anstieg auf 20,0 Punkte gerechnet.

      Der Optimismus nimmt zu, weil zuletzt nicht nur Stimmungsindikatoren nach oben zeigten, sondern auch erste, zarte Lichtblicke aus der Realwirtschaft kommen: Die Auftragseingänge im März haben sich etwas erholt und auch aus China oder den USA kam die ein oder andere positive Meldung. Viele Ökonomen erwarten, dass nach dem desaströsen 1. Quartal, in der die deutsche Wirtschaft um 3,8 Prozent stärker einbrach als erwartet, das 2. Quartal nun besser verlaufen könnte als prognostiziert – und die Wirtschaft nur noch leicht schrumpft.

      Einige Konjunkturforscher interpretieren den deutlichen Anstieg des ZEW-Index sogar so positiv, dass sie für die zweite Jahreshälfte mit einem so genannten „V-Aufschwung“ rechnen. Die Konjunktur verläuft demnach wie der fünftletzte Buchstabe im Alphabet: Nach einem kräftigen Abschwung geht es wieder steiler bergauf.

      Richtig ist, dass in der deutschen Wirtschaftsgeschichte dieser Zyklus häufig zu beobachten war und entstehende Produktionsverluste etwa in der gleichen Zeit aufgeholt wurden, wie auch die Rezession zuvor gedauert hat. Diese Krise ist allerdings anders als alle vorigen. Nach wie vor gibt es erhebliche Risiken im Finanzsektor. Und nach wir vor gibt es in der Realwirtschaft neben einigen positiven Anzeichen eine Reihe negativer Meldungen, etwa der Einbruch der Stahlproduktion.

      Und vor allem sollte der zweite Teil der ZEW-Umfrage nicht außer Acht gelassen werden: Die Finanzanalysten beurteilen die aktuelle konjunkturelle Lage so schlecht, dass sich dieser Indikator mit minus 92,8 Punkten langsam dem theoretischen Tiefpunkt von minus 100 Punkten annähert. Da die Lage also kaum noch schlimmer werden kann, liegt es auf der Hand, dass Analysten in den kommenden Monaten mit einer Besserung rechnen.

      Es ist also zu früh, den ZEW-Index als Signal für einen baldigen bevorstehenden echten Aufschwung zu interpretieren. Freuen dürfen sich aber Aktienbesitzer: Denn optimistische Finanzanalysten dürften die Kurse weiter nach oben treiben.

      Quelle: http://www.welt.de/wirtschaft/article3767264/Der-gute-ZE…
      Avatar
      schrieb am 19.05.09 13:54:52
      Beitrag Nr. 5.009 ()
      Bis später ...
      Avatar
      schrieb am 19.05.09 14:04:54
      Beitrag Nr. 5.010 ()
      Der "too big to fail"-Börsenaufschwung
      Dienstag, 19. Mai 2009
      Die Börse ist dank dem Staat in Partylaune und die Motivation ist offensichtlich. Gekauft wird alles, was der Staat nicht fallen lassen kann und was er nicht fallen lassen will, lässt sich an den Interventionen erkennen. Das Risiko scheint somit klein zu sein und somit steigt auch die Euphorie. Zumindest für Anleihekäufer von Risikopapieren dürfte die Rechnung aufgehen. Bei Aktien wäre ich mir nicht so sicher.

      Nachdem die Rettungsmassnahmen immer weitere Kreise ziehen, gibt es für die Investoren kein Halten mehr, denn das Scheitern wurde ad absurdum geführt. Es ist völlig egal, ob ein system relevantes Unternehmen die richtigen Entscheide trifft. Geht es gut, gewinnen die Eigentümer, geht es schlecht, zahlt der Steuerzahler. Von Risiko kann somit keine Rede mehr sein.

      Statt diesen falschen Anreizen Paroli zu bieten, in dem man zu grosse Unternehmen per Gesetz zerschlägt, wie das in der Vergangenheit schon praktiziert wurde, werden jetzt Unternehmen dazu animiert Fusionen einzugehen. Die Motivation ist klar, je grösser ein Unternehmen ist, desto sicherer kommt der Staat zu Hilfe.

      Doch Achtung: Schon bei Fannie Mae und Freddie Mac hiess es, dass dort nichts passieren könne, weil der Staat eingreifen müsse. Tatsächlich kam der Staat, den Aktionären hatte es aber dennoch nicht geholfen. Der Grund ist klar. Wenn ein Unternehmen nicht genügend Gewinn generieren kann, nützen auch Kapitalspritzen von der öffentlichen Hand nichts mehr. Die Anleihekäufer konnten sich hingegen ruhig auf die Rückzahlung freuen.

      Aus diesem Grund dürften die immer noch mit grossen Risikoaufschlägen gehandelten Anleihen multinationaler Unternehmen das sicherste Geschäft sein. Aktien hingegen sind auf eine Aufhellung am Konjunkturhorizont angewiesen. Doch auf diese Morgenröte werden die Investoren noch lange warten müssen. Die Taschen der Konsumenten sind und bleiben leer, das zeigen auch die verfügbaren Zahlen rund um den Globus.
      Avatar
      schrieb am 19.05.09 14:38:04
      Beitrag Nr. 5.011 ()
      19.05.2009 14:34
      Eilmeldung - US-Baubeginne-und Genehmigungen unerwartet gesunken
      In den USA sind die Baubeginne im April von revidiert 525.000 im März auf 458.000 gesunken. Der von Bloomberg erhobene Konsens sieht 520.000 vor. Die Baugenehmigungen fielen von revidiert 511.000 auf 494.000. Hier geht der Konsens von einer Steigerung auf 530.000 aus.

      (© BörseGo AG 2007 - http://www.boerse-go.de, Autor: Huber Christoph, Redakteur)
      Was macht die Börse daraus? In amerika werden dank derer Gene die Aktienkurse steigen. Die haben das stei(gen) in sich.
      Avatar
      schrieb am 19.05.09 17:38:23
      Beitrag Nr. 5.012 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.205.919 von kiska am 19.05.09 10:06:36Guten Abend,
      näheres hierzu ...

      "Die Kreditausfälle bei US-Geschäftsbanken steigen"

      Gestern veröffentlichte die US-Notenbank in ihrem Federal Reserve Statistical Release die Daten zu den Kreditausfallraten der US-Geschäftsbanken für das 1. Quartal 2009! Die gesamte Delinquency Rate (Schuldner mit über 30 Tagen in Zahlungsverzug) schießt in Q1 um +20,69% auf 5,60% in die Höhe, nach 4,64% im Vorquartal.

      Weiterführend ... http://wirtschaftquerschuss.blogspot.com/2009/05/die-kredi…
      Avatar
      schrieb am 19.05.09 17:40:50
      Beitrag Nr. 5.013 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.208.534 von kiska am 19.05.09 14:38:04... und hierzu:

      "US-Baubeginne mit Allzeittief"

      Während die weltweiten Aktienmärkte eine erwartete Erholung der Wirtschaft exzessiv vorspielen, dies nur unterlegt mit ein paar ins positiv gedrehten Stimmungsindikatoren, brennt es am ursprünglichen Herd der Finanzkrise, dem US-Immobilienmarkt munter weiter. Denn auch für April 2009 zeigen die heutigen Daten des Census Bureau für die US-Baubeginne (Housing Starts) einen sehr beunruhigenden Stand an, sie markieren mit nur 458'000 Neubaubeginnen den tiefsten Stand seit Beginn der Datenermittlung im Jahr 1959. Damit manifestiert sich weiterhin ein unvorstellbarer Niedergang bei den privaten Wohnungsbauinvestitionen!

      Weiterführend ... http://wirtschaftquerschuss.blogspot.com/2009/05/neues-all…
      Avatar
      schrieb am 19.05.09 17:51:13
      Beitrag Nr. 5.014 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.210.647 von Maraho am 19.05.09 17:40:50egghat schreibt hierzu:

      US-Neubaubeginne auf Allzeittief

      Ein (kleiner) Dämpfer für die Konjunkturoptimisten. Noch nie wurden weniger Baubeginne für neue Häuser verzeichnet als im letzten April. Die Zahlen werden seit 50 Jahren erhoben.

      Erwartet wurden (für den schlauen Dieter ;-) : annualisiert) über 500.000, es wurden nur gut 450.000. Ich würde die Zahl nicht überbewerten, weil diese monatliche Zahl stark schwankt.

      Außerdem ist die Zahl nicht unbedingt negativ. Sie ist zwar für die Bauwirtschaft kurzfristig nicht positiv, aber sie entlastet mittelfristig den Immobilienmarkt, weil das Angebot sinkt. Für eine Stabilisierung der Hauspreise ist eine sinkende Anzahl neuer Immobilien unerlässlich. Es könnte dem Immobilienmarkt nichts Schlimmeres passieren als viele neue Immobilien, die noch zusätzlich zu den ganzen zwangsvollstreckten "Gebraucht"immobilien den Markt fluten.

      Da die fallenden Immobilienpreise immer noch *der* Auslöser für die Krise sind (auch wenn das scheinbar manchmal vergessen wird), hängt daran die Stabilisierung der Wirtschaft und des Bankensektors. Ohne Stabilisierung der Immobilienpreise wird es auch keine nachhaltige Stabilisierung der Banken und keinen Aufschwung der Konsumausgaben geben.

      Housing starts, permits hit record lows in April
      http://www.marketwatch.com/story/housing-starts-hit-reco…


      Quelle: http://egghat.blogspot.com/2009/05/us-neubaubeginne-auf-…
      Avatar
      schrieb am 19.05.09 17:57:09
      Beitrag Nr. 5.015 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.207.995 von Maraho am 19.05.09 13:44:45In Bezug.

      Kreditvergabe
      Schwieriger Herbst für deutsche Firmen

      Die Nachfrage nach Bürgschaften aus dem Wirtschaftsfonds Deutschland ist groß - die Probleme mit der Liquiditätsversorgung bestehen fort. Im Herbst sieht das Wirtschaftsministerium eine kritische Phase für die Unternehmen.


      Die deutsche Wirtschaft ist nach Einschätzung des Wirtschaftsstaatssekretärs Hartmut Schauerte (CDU) in Sachen Kreditversorgung noch nicht über den Berg. "Wir glauben, dass die eigentliche Bewährungsprobe noch kommt", sagte Schauerte. Um größere Probleme zu vermeiden, sei Fortschritte bei den Bad Banks wichtig.

      Ansonsten fehle den Banken Eigenkapital, um die Unternehmen mit Krediten zu versorgen. "Ich glaube, das die Frage der Liquiditätsversorgung im August, September oder Oktober ihre eigentliche Bewährungsprobe haben wird", sagte Schauerte.

      Aus dem milliardenschweren Wirtschaftsfonds für krisengeschüttelte mittelständische Unternehmen sind bislang 681 Mio. Euro für 304 Firmen bewilligt worden. 174 Anträge wurden abgelehnt. Insgesamt seien für den Fonds 1104 Anträge mit einem Gesamtumfang von 4,5 Mrd. Euro gestellt worden. Darüber hinaus liefen Anfragen über etwa 6 Mrd. Euro, sagte Schauerte.

      Für Großunternehmen, die insgesamt 20 Anträge mit einem Volumen von 6 Mrd. Euro gestellt hätten, liege noch keine Entscheidung vor. Darüber befindet ein Lenkungsausschuss. Namen von Unternehmen oder das Datum der nächsten Ausschusssitzung wollte Schauerte nicht nennen.

      Der Autobauer Opel komme formell eher nicht für den Wirtschaftsfonds infrage, sagte der CDU-Politiker. Trotzdem sei nicht ausgeschlossen, dass die Rüsselsheimer Autobauer Kredite bekämen: "Irgendwann wird es eine politische Entscheidung geben." Er verglich die Lage mit einer Ministererlaubnis bei kartellrechtlich problematischen Firmenzusammenschlüssen. Auch dort kann der Wirtschaftsminister die Entscheidung von administrativen Gremien überstimmen.

      Quelle: http://www.ftd.de/politik/deutschland/:Kreditvergabe-Schw…
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      Avatar
      schrieb am 19.05.09 19:07:05
      Beitrag Nr. 5.016 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.193.533 von Maraho am 17.05.09 12:44:22Und die Moral von der Geschicht` ...

      Korruption
      Schmieren gegen die Krise
      von Sonia Shinde

      Jeder vierte deutsche Angestellte findet Korruption in Ordnung, um in der derzeitigen Wirtschaftskrise an Aufträge zu kommen, fast jeder fünfte befürwortet dafür auch Geschenke oder teure Einladungen. Dies ist das Ergebnis der aktuellen Studie "Wirtschaftskriminalität in Europa" der Unternehmensberatung Ernst & Young (E&Y)


      HB FRANKFURT. . Sie befragte insgesamt 2 200 Mitarbeiter in 22 europäischen Ländern, jeweils hundert pro Land. Allerdings liegen die Schmierwilligen aus Deutschland im europäischen Durchschnitt. Weit höher ist die Bereitschaft in Griechenland, der Türkei oder Tschechien.

      "Wenn 25 Prozent der Befragten in Deutschland bereit sind, Geschäftspartner zu bestechen, dann müssen wir zusätzlich mit einer erheblichen Dunkelziffer rechnen", warnt Steffen Heißner, Forensik-Chef bei Ernst & Young. Experten schätzen diese bei Korruption auf bis zu 95 Prozent, und die jährlichen Schäden beziffert die Weltbank auf bis zu 1 000 Mrd. Dollar pro Jahr.

      "Wie groß der Anteil deutscher Unternehmen daran ist, lässt sich nicht sagen", sagt Uwe Dolata, Korruptionsexperte beim Bund Deutscher Kriminalbeamter. Allerdings bemerkt auch er einen dramatischen Anstieg der Korruptionsneigung hiesiger Unternehmen. "Davon ist unter anderem die Autobranche betroffen, wie der Fall MAN gerade zeigt", sagt er. Das Bundeslagebild Wirtschaftskriminalität des BKA bezifferte 2007 den Schaden durch Wirtschaftskriminelle in Deutschland auf 4,1 Mrd. Euro, jüngere Zahlen gibt es nicht.

      Laut der E&Y-Studie rechnen fast zwei Drittel der deutschen Arbeitnehmer mit einem Anstieg der Korruption, obwohl 46 Prozent der Befragten berichten, dass ihr Unternehmen in den letzten Jahren stärker gegen Korruption vorgegangen sei. Allerdings bremsen derzeit die Datenskandale von Bahn und Telekom den Elan in Sachen Compliance. "Viele Vorstände sagen, wir machen zurzeit gar nichts, um nicht dieselben Probleme zu bekommen", berichtet E&Y-Mann Heißner.

      Vor allem die Angst vor dem Jobverlust treibt laut Studie die Zahl der Fälle von Wirtschaftskriminalität nach oben. Fast 80 Prozent der Befragten gaben an, dass Entlassungen die Moral der Belegschaft untergrüben, bei Fusionen und Übernahmen waren es 84 Prozent. Das deckt sich mit der jüngsten Erhebung der Association of Certified Fraud Examiners (ACFE).

      Die dort organisierten rund 400 deutschen Forensiker und Unternehmens-Sicherheitschefs berichten von steigenden Fallzahlen seit Beginn der Wirtschaftskrise. "Viele, die wir in letzter Zeit erwischt haben, hatten Angst um ihren Job und wollten mitnehmen, was sie kriegen konnten", berichtet der Sicherheitschef eines europäischen Einzelhandelskonzerns. Mehr "Krisentäter", die durch drohenden Jobverlust und drückende Schulden kriminell werden, prognostiziert auch der Leipziger Strafrechtler Hendrik Schneider.

      Besonders gefährdet sind laut E&Y Vertrieb und Einkauf. Da bucht der Manager der Auslandstochter Aufträge, für die es noch nicht einmal einen Vertrag gibt, da versucht der Zulieferer den Einkaufschef mit Geld und Geschenken gnädig zu stimmen. Und immer stinkt der Fisch vom Kopf: Wenig Vertrauen haben die Beschäftigten zu ihren Vorgesetzten. Jeder vierte fordert stärkere staatliche Kontrollen, fast jeder zweite glaubt, dass es Manager in Krisenzeiten mit Compliance nicht so genau nehmen, 59 Prozent trauen ihren Bossen Betrug am ehesten zu, und mehr als ein Drittel will, dass die Geschäftsleitung bei Wirtschaftkriminalität persönlich haftet.

      Quelle: http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/schmi…
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 19.05.09 19:13:49
      Beitrag Nr. 5.017 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.061.664 von Maraho am 29.04.09 13:19:24Etwas hierzu ...

      Konjunktur
      Krise zwingt Länder zu Haushaltssperren

      Angesichts der Steuerausfälle in Milliardenhöhe und erheblicher Ausgabensteigerungen durch die Wirtschaftskrise sorgen sich die Länder um ihre Haushalte. Der Bremer Senat verhängte am Dienstag mit sofortiger Wirkung eine Haushaltssperre für alle Ressorts. Andere Länder reagieren ähnlich auf die Krise.


      HB BERLIN. Der Bremer Senat verhängte am Dienstag mit sofortiger Wirkung eine Haushaltssperre für alle Ressorts. In Schleswig-Holstein kündigte Finanzminister Rainer Wiegard (CDU) für Juli einen Nachtragshaushalt an. Am Dienstag erließ der Kieler Minister nach einer Sitzung des schwarz-roten Kabinetts zudem eine Haushaltssperre für Verwaltungsausgaben.

      Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg schlugen trotz der Milliardenlöcher Nachbesserungen bei der Unternehmenssteuerreform vor, um die Krise zu bewältigen. Kleine und mittlere Unternehmen sollten wieder mehr Zinszahlungen bei der Steuer absetzen dürfen, sagte Baden-Württembergs Regierungschef Günther Oettinger (CDU) nach einer gemeinsamen Kabinettssitzung in Düsseldorf. Es gehe nicht um „großartige Steuersenkungen“, sondern um einen „unteren einstelligen Milliardenbetrag“.

      Bis 2013 werden in Schleswig-Holstein nach derzeitigem Stand etwa vier Mrd. Euro weniger an Steuern fließen als noch im November geplant, teilte Finanzminister Wiegard in Kiel mit. „Das ist der schwerste Einbruch bei den Einnahmen in der Landesgeschichte“, sagte er zu den regionalisierten Zahlen aus der Steuerschätzung. Das Minus beträgt dieses Jahr 487 Mio. Euro, 2010 dann 953 Mio. und 2011 rund 982 Mio. - bei einem Jahresetat von gut neun Mrd. Euro. Nun soll die Neuverschuldung steigen.

      In Bremen ist die Situation ähnlich dramatisch. Dem hoch verschuldeten Bundesland machen neben drastisch sinkenden Einnahmen auch Ausgabensteigerungen unter anderem durch den Tarifabschluss im öffentlichen Dienst zu schaffen, teilte der Senat mit. Es fehlten rund 250 Mio. Euro. Von den nötigen Einschnitten nicht betroffen sein werde das Bremer Konjunkturpaket II mit knapp 118 Mio. Euro.

      Berlins Finanzsenator Ulrich Nußbaum (parteilos) forderte angesichts der drastischen Steuerrückgänge, dass Freiberufler ab einer bestimmten Einkommenshöhe auch Gewerbesteuer zahlen. „Es ist nicht einzusehen, dass Freiberufler wie Ärzte, Anwälte oder Steuerberater, die gute Gewinne erwirtschaften, von der Gewerbesteuer befreit sind“, sagte er.

      Einen eigenwilligen Vorschlag zur Entlastung der Haushalte machte in Berlin eine Initiative von 23 Reichen: Sie fordern eine Vermögensabgabe, um die Folgen der Krise abzufedern. Ab einem Gesamtvermögen von mehr als 500 000 Euro sollte eine auf zwei Jahre befristete Vermögensabgabe von je fünf Prozent eingeführt werden, sagte Bruno Haas von der Initiative „Vermögender für eine Vermögensabgabe“ in Berlin.

      Quelle: http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/krise-zwi…
      Avatar
      schrieb am 19.05.09 19:26:31
      Beitrag Nr. 5.018 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.211.644 von Maraho am 19.05.09 19:13:49Wieso eigenwillig? Ist doch in Ordnung.

      INITIATIVE FÜR VERMÖGENSABGABE
      Reiche wollen mehr Steuern zahlen
      Von Severin Weiland

      Die Linke verlangt sie seit langem - aber von wohlhabenden Deutschen hatte man diese Forderung bislang nicht gehört: Eine Gruppe vermögender Bundesbürger will eine Zwangsabgabe für Reiche einführen. So könnten 50 Milliarden Euro für Bildung, Soziales und Ökologie zusammenkommen.


      Berlin - Dieter Lehmkuhl hat zusammengestellt, auf welche Weise er in den vergangenen Jahren von seinem Vermögen profitiert hat. Zwischen 2000 und 2007, sagt der frühere Arzt, sei sein Grundeinkommen "konstant" geblieben, sogar "leicht gesunken". Hingegen habe sich sein Einkommen aus Kapital und sonstigem Vermögen verdoppelt, das zu versteuernde Einkommen um ein Drittel verringert, die zu zahlenden Steuern insgesamt sogar halbiert.

      "Mein Vermögen", sagt der 66-Jährige aus Berlin, "hat um 25 Prozent zugenommen".

      Lehmkuhl findet, das sich das nicht gehört. Einen Teil davon will er der Gesellschaft zurückgeben. Gerade jetzt, in den Zeiten der Finanz- und Wirtschaftskrise. Er ist einer von 23 Reichen, die sich in einer ungewöhnlichen Initiative zusammengeschlossen haben. Sie fordern, was sonst nicht im Trend der Wohlhabenden dieser Republik liegt: eine Zwangsabgabe von fünf Prozent ab 500.000 Euro Vermögen - gleichgültig, ob sich dieses nun aus Arbeit, Kapitaleinkünften oder Erbe zusammensetzt.

      Zu zahlen in den Jahren 2009 und 2010. 50 Milliarden Euro könne das erbringen, so die Initiative. Für Betriebsvermögen soll in diesen beiden Jahren nach ihren Vorstellungen ein Freibetrag von drei Millionen Euro gelten, um kleinere und mittelständische Unternehmer nicht zu stark zu belasten. Das Geld dürfe der Staat nur zweckgebunden ausgeben - und in den Bereichen Ökologie, Soziales und Bildung mehr Personal einstellen und Hartz IV und Sozialleistungen erhöhen.

      Reiche, die freiwillig Geld abgeben?

      Nach dem sozialökonomischen Panel - der Längsschnittstudie privater Haushalte - gab es 2002 in Deutschland 2.228.000 Haushalte mit einem Nettovermögen von über 500.000 Euro.

      23 sind also eine überschaubare Zahl.

      "Wir sind keine naiven Spinner", sagt Dieter Lehmkuhl im Hotel "Albrechtshof" in Berlin. Habe nicht Bundespräsident Horst Köhler erst im März Verantwortung und Anstand in der Finanzkrise angemahnt? Lehmkuhl hat sein Vermögen geerbt - schon vor rund hundert Jahren habe sein Großvater das Unternehmen verkauft, das Vermögen wurde weitergegeben.

      Erst im März hat sich die Initiative zusammengefunden. Lehmkuhl spricht vom "Gefühl der Gerechtigkeit", das ihn motiviere, hier mitzumachen. Schließlich würden künftig "diejenigen die Zeche zahlen müssen, die nicht in der Krise profitiert und nichts zu ihr beigetragen haben". Eigentum verpflichtet - diesem Verfassungsgebot sei von weiten Teilen der Politik und der Wirtschaft nicht mehr Rechnung getragen worden.

      Schon einmal gab es einen Appell der Reichen

      "Wir haben mehr als wir zum Leben brauchen", sagt der Koordinator der Kampagne, Bruno Haas. Er ist Anfang 30, Doktor der Philosophie und Erbe eines Unternehmensanteils. Haas hat schon einmal eine Kampagne der Wohlhabenden unterstützt. Damals, 2005, forderte der Reeder und Hamburger Millionär Peter Krämer Angela Merkel und Franz Müntefering auf, Vermögende zu belasten und das "Steuerparadies für wirklich Reiche in Deutschland" abzuschaffen. Dazu ist es durch die Große Koalition nicht gekommen.

      Vermögen zu besteuern - das blieb weitestgehend ein Tabu in der deutschen Politik. In letzter Zeit ist die Forderung wieder populärer geworden - bei den kleineren Parteien. Die Grünen wollen eine zeitlich befristete Vermögensabgabe zur Finanzierung der Krise, die Linkspartei will die alte Vermögensteuer wieder haben. Die SPD-Linke wollte sie eigentlich auch, konnte sich aber damit während der Programmdebatte nicht durchsetzen. Bei Union und FDP wird sie hingegen strikt abgelehnt.

      Haas sagt, Vermögen zu haben sei etwas "Wunderbares, wenn es mit Verantwortung einhergeht". So viel Geld, das gebe Sicherheit, auch ohne Arbeit seinen Lebenstandard zu halten. Ihn ärgert aber, dass Einkommen und Ausgaben der Bürger in den letzten Jahren immer stärker belastet wurden - das Vermögen hingegen nicht. Verschärft wird das Problem in den Augen der Initiatoren noch mit der Abgeltungsteuer von 25 Prozent - damit würde der Grundsatz der progressiven Steuer weitestgehend auf Arbeitseinkommen beschränkt.

      Auch daran erinnern die Initiatoren: Schon einmal gab es in Deutschland eine Vermögensabgabe. Sie wurde ausgerechnet unter dem CDU-Kanzler Konrad Adenauer eingeführt. Im Jahr 1952. Damals ging es um die Finanzierung des Lastenausgleichs. Die Reichen trugen so mit dazu bei, dass die Opfer materieller Kriegsschäden bedacht wurden, vor allem die Vertriebenen. Bis 1976 wurde die Vermögensabgabe erhoben. Die Besteuerung habe damals bei 50 Prozent gelegen, allerdings bei relativ hohen Freibeträgen, so Bernhard Seidel, einst leitender Mitarbeiter beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). "Dagegen sind fünf Prozent moderat", sagt er im Hotel "Albrechtshof".

      Nach der zweijährigen Zwangsabgabe wollen die Initiatoren die 1997 abgeschaffte Vermögenssteuer wieder einführen - in Höhe von "mindestens einem Prozent", wie Lehmkuhl erklärt. Geschätztes Aufkommen: 11 bis 16 Milliarden Euro im Jahr.

      Prominente stehen auf der Liste der Initiative nicht, bislang jedenfalls. "Wir sind normale Vermögende, sozusagen der Vermögende von Nebenan", sagt Haas. "Davon gibt es mehr als man denkt."

      Doch was ist mit den Ängsten der Reichen? "Die Abgabe bedeutet keinen Weltuntergang", sagt Lehmkuhl und verweist - in ironischer Anspielung auf die vergleichbare Hartz-IV-Regelung - auf das "Schonvermögen" von bis zu 500.000 Euro, das ihr Vorschlag den Wohlhabenden zubillige. "Es gibt auch so etwas wie einen Verarmungswahn", sagt der Psychiater und lächelt.

      Quelle: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,625749,…
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      schrieb am 19.05.09 19:33:25
      Beitrag Nr. 5.019 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.207.995 von Maraho am 19.05.09 13:44:45Hatten wir heute Mittag schon in der "Kurzversion". Hier ausführlich ...

      BANKEN UNTER DRUCK
      BaFin warnt vor Kreditausfällen

      Die volle Wucht der Rezession trifft die deutschen Banken erst in ein paar Monaten, schätzt die Finanzaufsicht BaFin. Das bringt ihre Kreditwürdigkeit in Gefahr, weshalb die Banken ihre faulen Wertpapiere in Höhe von 200 Milliarden Euro in sogenannten "Bad Banks" entsorgen sollen.


      Bonn - Die Finanzaufsicht BaFin macht sich Sorgen, ob die die deutschen Banken unbeschadet durch die Wirtschaftskrise kommen - und warnt vor zu erwartenden Kreditausfällen. Er sei sich ziemlich sicher, "dass unsere Banken in ein paar Monaten die volle Wucht der schärfsten aller bisherigen Rezessionen in ihren Kreditportfolien spüren werden", sagte BaFin-Präsident Jochen Sanio am Dienstag in Bonn.

      Riskanten Papieren drohe eine neue Welle von Herabstufungen durch die Ratingagenturen, was das Eigenkapital der Institute schwäche und damit ihre Fähigkeit einschränke, Kredite zu vergeben. "Die Rezession ist in den Kreditportfolien der Banken noch nicht angekommen", mahnte er. Die Größenordnung könne er nicht abschätzen, sagte Sanio. Ein schneller Wiederaufstieg nach einem kurzen Höllenritt sei mehr als unwahrscheinlich.

      Nur mit ausreichend Eigenkapital könnten die Banken sich ihre Kreditspielräume bewahren, auf die die deutsche Wirtschaft angewiesen sei, sagte Sanio. Aber auch in Zeiten einer Wirtschaftskrise, in der die Bonität vieler Kreditnehmer sinke gelte: Voraussetzung für die Vergabe oder Verlängerung eines Kredits sei die Kreditwürdigkeit des Kunden. Nach einer Schätzung der BaFin haben die Banken ausfallgefährdeten Wertpapiere mit einem Nennwert von 200 Milliarden Euro in ihren Büchern.

      Banken sollen "Bad Bank" nutzen

      Als Befreiungsschlag bezeichnete Sanio die geplante Schaffung der "Bad Bank". "Die Banken werden danach ihren Giftmüll kontinuierlich in einem geordneten Verfahren entsorgen können", sagte er. Es handele sich um ein legitimes Mittel der Schadensbegrenzung. Die betreffenden Papiere landeten in einem Sondertopf, den die jeweilige Bank aufgrund staatlicher Deckungszusagen nicht konsolidieren müsse. "Sind die Papiere erst einmal dort angekommen, dann können uns ihre Ratings und ihre erwarteten Cash Flows egal sein, denn die Verluste sind so zu bewältigen, wie sie tatsächlich im Zeitverlauf anfallen."

      Bislang wollen nur wenige Banken von der Bad Bank Gebrauch machen. "Niemand braucht sich dafür zu schämen, handelt es sich doch um ein legitimes Mittel der Schadensbegrenzung", appellierte Sanio. Er sprach sich aber gegen eine gesetzliche Verpflichtung der Banken aus, die staatliche Giftmülldeponie zu nutzen. Sie dürften aber nicht warten, bis die BaFin sie dazu zwinge oder sie "von tödlichen Downgradings getroffen" würden. Banken müssen in Folge von Rating-Herabstufungen bei Krediten oder Papieren in ihren Anlageportfolios entsprechende Wertkorrekturen vornehmen.

      Die Bank überträgt risikoreiche sogenannte strukturierte Wertpapiere auf eine von ihr gegründete eigene Bad Bank ("Zweckgesellschaft") zum "Buchwert". Diese Zweckgesellschaft refinanziert die faulen Papiere durch eine Anleihe, die die Mutterbank entgegennimmt. Die Anleihe wiederum wird vom staatlichen Rettungsfonds Soffin garantiert, der dafür von der Bank eine Garantiegebühr erhält.
      Die Mutterbank hat nun anstelle unsicherer Papiere sichere Anleihen in der Bilanz. Diese muss sie zudem nicht mehr mit Eigenkapital hinterlegen. Bei der Ausgliederung der faulen Papiere werden diese nach ihrem tatsächlichen wirtschaftlichen "Verkehrswert" von Experten bewertet. Abzüglich eines Risikoabschlages ergibt das den "Fundamentalwert".
      Der Ausgleichsbetrag zwischen Buchwert und Fundamentalwert der faulen Wertpapiere muss von der Bank in festen Raten, verteilt auf maximal 20 Jahre, an den Soffin gezahlt werden.

      Noch nicht geklärt ist, ob sowohl die faulen Wertpapiere als auch die neuen sicheren Anleihen am Finanzmarkt gehandelt werden können.

      Ergibt sich bei Auflösung der Zweckgesellschaft ein Verlust größer als der schon gezahlte Ausgleichsbetrag, fließt die Dividende der Mutterbank bis zu dieser Höhe an den Soffin. Ein Überschuss geht an die Mutterbank zurück.

      Sollte eine Bank eine Jahresrate nicht an den Soffin zahlen können, kann der Bund mit Eigenkapital einspringen und im Gegenzug Aktien am Institut erwerben. Auch Commerzbank-Chef Martin Blessing hatte gesagt, er sehe vorerst keine Notwendigkeit für die teilverstaatlichte Bank, toxische Papiere auszulagern. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück sagte der Zeitung "Die Zeit" dazu: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich ein Vorstand vorsätzlich gegen das Wohl seines Unternehmens entscheidet. Jeder wird mit Vernunft abzuwägen haben, wie er die gesetzlichen Regelungen nutzt. Herr Blessing hat das bisher eindrucksvoll unter Beweis gestellt."

      BaFin schränkt Bankenaufsicht ein

      Wegen des Untersuchungsausschusses zu den Problemen bei der Hypo Real Estate Bank reduziert die BaFin zur Zeit ihre Aufsichtstätigkeit. "Tatsächlich haben wir die Aufsicht reduzieren müssen in einigen Bereichen für einen beschränkten Zeitraum, um den berechtigten Anforderungen des Untersuchungsausschusses entgegenzukommen und diese auch zu erfüllen", sagte die für den Bereich Banken zuständige Exekutivdirektorin Sabine Lautenschläger.

      Der Ausschuss habe eine Reihe von Beweisbeschlüssen gefasst, die sich auch auch Unterlagen der BaFin bezögen. Die Akten müssten jetzt zu diesem Zweck aufgearbeitet werden. Das bringe eine Menge Arbeit mit sich und führe zur einer Reduzierung der Aufsicht in einigen Bereichen. Aber natürlich laufe die Risiko orientierte Aufsicht weiter.

      Der Untersuchungsausschuss habe ein Recht darauf, die angeforderten Unterlagen so schnell wie möglich zu erhalten, sagte Sanio. Im Augenblick brenne es nirgendwo und die Behörde könne daher Arbeitskräfte für die Aufarbeitung der angeforderten Akten abziehen.

      ore/dpa/Reuters
      Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,625822,00.html …
      Avatar
      schrieb am 19.05.09 19:54:20
      Beitrag Nr. 5.020 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.210.614 von Maraho am 19.05.09 17:38:23In direktem Bezug.

      Schärfere Regeln für Kreditkartengesellschaften bringen schärferes Vorgehen gegen Kunden

      New York (BoerseGo.de) - Nach einem Bericht im Wall Street Journal drohen die Kreditkartengesellschaften, die sich mit neuen strengen Regeln für ihre Branche abfinden müssen, mit einer Anhebung der Zinsen für weniger gewinnversprechende Kunden oder sogar damit, diese völlig auszuschließen. Der Senat steht vor der Verabschiedung eines Gesetzes, das die Praktiken des Kreditkartengeschäftes revidiert. Das Repräsentantenhaus wird bald nachziehen, Präsident Obama könnte das Gesetz schon nächste Woche unterzeichnen. Das Gesetz begrenzt Gebühren, bringt neue Beschränkungen in der Frage, wann die Gesellschaften Preise für säumige Kunden anheben können und setzt neue Standards für die Erhebung von Kontogebühren.

      Obwohl einige Details der vorgesehenen Regelungen noch nicht entschieden sind, erklären die Vorstandsetagen in verschiedenen Interviews, dass sie Optionen prüfen, wie in einem eingeschränkteren Umfeld Gewinn gemacht werden kann. Wie einer der Branchenmanager sagte „Jeder muss einen Weg zur Kostensenkung finden und die Profitabilität eines jeden Kunden verbessern“. Zu den erwogenen Möglichkeiten zählt der Ausschluss von Kunden, die ihre Kreditkarte nur selten benutzen, auch wenn sie rechtzeitig zahlen.

      Quelle: http://www.boerse-go.de/nachricht/Schaerfere-Regeln-fuer…
      Avatar
      schrieb am 19.05.09 20:29:41
      Beitrag Nr. 5.021 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.988.347 von Maraho am 17.04.09 13:25:37Eine etwas längere Ausführung mit vielen Links.
      Deshalb bei Interesse einfach anklicken!

      Leitwährungswatch
      Deflation - langsam wird es ernst
      Von Dieter Wermuth

      Im Economist gibt es hinten immer zwei Seiten mit volkswirtschaftlich relevanten Statistiken und Prognosen. Wenn ich mir die Vorhersagen für die Verbraucherpreise im Jahr 2009 für die 42 Länder plus Euroland ansehe, hat die Deflation in den reicheren Ländern bereits begonnen: In neun von 42 Fällen steht ein Minuszeichen vor der Inflationsrate. Dazu zählen die USA, Japan, Spanien, die Schweiz, Schweden, aber auch die ärmeren Länder China, Malaysia, Thailand und Taiwan. In weiteren 12 Ländern wird eine Inflationsrate von 0% bis 1% erwartet. Im World Economic Outlook vom April sagt der Internationale Währungsfonds für die “advanced economies” in diesem Jahr einen Rückgang der Verbraucherpreise um 0,2% voraus. Für die Schwellenländer und Entwicklungsländer steigen die Preise im (Kaufkraft-)gewogenen Mittel noch um 5,7%, nach 9,3% im Vorjahr (Kap. 1, S. 10). Die Preise für international gehandelte Güter sinken laut IWF auf breiter Front (Anhang A, S. 204).

      Weiterlesen ... http://blog.zeit.de/herdentrieb/2009/05/19/deflation-lan…
      Avatar
      schrieb am 19.05.09 20:53:50
      Beitrag Nr. 5.022 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.996.146 von Maraho am 18.04.09 20:24:40Ein recht langer Text mit vielen Grafiken.
      In schöner Regelmäßigkeit mal wieder die neue Pressemitteilung von Leap 2020:

      Die umfassende weltweite Krise: Juni 2009 – Die Welt verläßt endültig ihren die letzten 60 Jahre gültigen Bezugsrahmen

      - Pressemitteilung des GEAB vom 18. Mai 2009 -

      Die Entwicklung an den Aktienmärkten und bei den Finanzindizes sowie die Kommentare aus der Politik zur Krise und ihrer Bewältigung während der letzten zwei Monate sind surreal; wir er hören den Schwanengesang des Bezugssystems, in dem die Welt seit 1945 lebt.

      Schon im Januar 2007 hatten wir in der 11. Ausgabe des GEAB eine vergleichbare Situation beschrieben: Zum Jahreswechsel 2006/2007 wurde der Beginn der Rezession von einem „statistischen Nebel“ begleitet, der den Passagieren der Titanic verschleiern sollte, dass ihr Schiff im Sinken begriffen war (1). Heute stellen wir die Behauptung auf: In diesem Frühjahr 2009 hat die Welt das Koordinatensystem verlassen, mit dessen Hilfe sich die Entscheider in Wirtschaft, Finanzen und Politik in einem gegebenen Bezugsrahmen orientieren konnten. Dies gilt insbesondere, weil seit dem Zerfall des Ostblocks 1989 dieses Koordinatensystem ausgedünnt und auf die USA konzentriert wurde. Es war damit schon seit vielen Jahren nur noch bedingt in der Lage, die Wirklichkeit abzubilden. Nun aber, genauer ab dem Sommer 2009, navigieren die Entscheider in terra incognita. Das bedeutet, dass alle Orientierungshilfsmittel, alle Indikatoren, die bisher genutzt wurden, um Entscheidungen zu treffen über Investitionen, Rentabilität, Unternehmensansiedlungen, Eingehen von Joint venture etc., ihre Aussagekraft verloren haben. Sie funktionierten ausschließlich im bisherigen Koordinatensystem. Ab dem Sommer 2009 müssen Entscheidungen auf andere Hilfsmittel und Überlegungen gestützt werden, um schwerwiegende Fehler zu vermeiden.

      Diese Entwicklung hat sich in den letzten Monaten unter der Wirkung von zwei wichtigen Trends verstärkt:

      . Zum einen haben die verzweifelten Versuche zur Rettung des globalen Finanzsystems, und insbs. ihrer britischen und amerikanischen Bestandteile, wesentlich dazu beigetragen, die bisher noch verläßlichen „Navigationsinstrumente“ zu zerschlagen; sie wurden durch die verschiedenartigsten Manipulationen, die die Banken, die Regierungen und die Zentralbanken vornahmen, unbrauchbar und tragen nun mit ihren widersprüchlichen oder inkoheränten „Messergebnissen“ sogar noch zur Verunsicherung bei. Die Aktienmärkte sind dafür das beste Beispiel. Bisher galten sie noch als Indikatoren über den Zustand der Wirtschaft. Heute zweifeln alle, dass die Kurssprünge der letzten Wochen eine verläßliche Aussage über die Wirtschaftsentwicklung vermitteln könnten. Übrigens verfehlten diese Manipulationen auch noch ihr Ziel: Die zwei unten stehenden Schaubilder zeigen eindrücklich, dass die Rangliste der weltweit wichtigsten Banken ganz neu gemischt wurde. Im Jahr 2007 ging insoweit die britische und amerikanische Dominanz verloren.

      . Zum anderen haben die astronomischen Summen, die in nur einem Jahr in das globale Finanzsystem und insbesondere in die US-Banken gepumpt wurden, dazu geführt, dass die Banker und Politiker den Bezug zur Realität vollständig verloren haben. Man hat den Eindruck, dass sie alle von der Taucherkrankheit befallen sind, bei der der Taucher das Gefühl für oben und unten verliert und statt, wie beabsichtigt, aufzusteigen, immer tiefer abtaucht. Die Geldkrankheit scheint identisch auf das Gehirn und den Organismus zu wirken.

      Weiterlesen ... http://www.leap2020.eu/GEAB-N-35-ist-angekommen!-Die-um…
      Avatar
      schrieb am 19.05.09 21:04:05
      Beitrag Nr. 5.023 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.882.052 von Maraho am 30.03.09 18:36:54Mal ein Blick auf Brasilien ...

      Wirtschaft
      Brasilien wird Erdöl-Nation

      2009 wird voraussichtlich Rekordjahr 2008 wiederholen

      Von Karl Weiss

      Gerade erst am 1. Mai dieses Jahres hatte Präsident Lula in einer kleinen Feierstunde das erste Erdöl aus dem „Pre-Sal“ vor der brasilianischen Küste in die Leitung strömen lassen, schon kommt bereits die dritte Meldung über ein neu gefundenes Ölfeld in der Bucht von Santos seit Februar 2009.

      Der spanisch-argentinische Ölkonzern Repsol hat eine Anzahl von Lizenzen zur Erforschung nach Ölhaltigkeit für Gebiete vor der brasilianischen Küste erworben, die er zusammen mit der brasilianischen Petrobras und anderen betreibt. Im Februar hatte Repsol bereits Ölfunde in den Feldern „Piracucá“ und „Iguaçú“, beide vor der Küste von Santos, bekannt gegeben. Jetzt kommt der neue Fund dazu. Damit sind in den dortigen Feldern nun bereits 6 Bohrungen fündig geworden

      Der neue Fund, bekannt geworden am 11. Mai, erhielt den Namen Panoramix und wurde in nur 170 Meter Wassertiefe erschlossen, was die Ausbeutung beachtlich erleichtert und mit einer fest auf dem Meeresgrund verankerten Plattform ausgebeutet werden kann. Allerdings wird dort auch nur eine Ausbeute von etwa 400.000 Kubikmetern Erdgas pro Tag und von etwa 1.500.000 Barril (Fässer) Erdöl täglich erwartet – das ist mittlere Grösse.

      Brasilien hat seit letztem Jahr angefangen, auch das Erdgas aus den Ölfeldern zu nutzen und nicht mehr abzufackeln. Innerhalb der nächsten zehn Jahre soll der gesamte Bedarf von Erdgas aus eigenen Quellen gewonnen werden, was Brasilien vom bolivianischen Erdgas unabhängig macht.

      Auch die im Kern bereits beschlossene, aber nie zur Realisierung gebrachte grosse Erdgasleitung von Venezuela bis in den Südosten Brasiliens (und weiter nach Argentinien) könnte überflüssig werden.

      Die wirklich bedeutenden der brasilianischen Ölfunde sind allerdings die im „Pre-Sal“ („Vor Salz“). Im Geologen-Chinesisch drückt das aus: Unter dem Salz.

      In verschiedenen Teilen der Weltmeere gibt es Kilometer unter dem Meeresgrund dicke Salzschichten. In vielen Fällen befinden sich noch einmal einen halben oder ein Kilometer darunter Erdölfelder. So ist es mit einer der grössten Ansammlungen von grösseren Ölfeldern, das je gefunden wurde, das sich im Abstand von über hundert Kilometer vor der brasilianischen Küste von Gebieten vor dem Staat São Paulo bis nach Norden in Gebiete vor dem Staat Bahia hinzieht. Sie liegen 5 bis 6 Kilometer unter der Wasseroberfläche und in Wassertiefen von etwa 4 Kilometer . Solche Felder waren bisher nicht zugänglich. Die in Brasilien von verschiedenen, auch ausländischen, Gruppen entwickelte Technik des Bohrens und Förderns von schwimmenden Plattformen aus macht es nun erstmals möglich, solche „Pre Sal“-Ölfelder auszubeuten.

      Es soll bis zum Jahr 2020 an etwa 15 verschiedene Stellen eine Ausbeutung dieser Ölfelder geben. Die Investitionen dafür sind gewaltig und können nicht allein von der Petrobras und dem brasilianischen Staat aufgebracht werden. Es wurden bereits Verträge über Milliarden-Investitionen mit China geschlossen, das später in Erdöl bezahlt werden soll.

      Wenn all dies verwirklicht ist, kann Brasilien zu einem der ganz grossen Erdölexporteure werden, in etwa in der Grössenordnung des Iran.

      Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass Brasiliens Brutto-Inlandsprodukt zu etwa 75 % aus internem Konsum besteht. Das hat auch dazu geführt, dass Brasilien weit weniger von der derzeitigen Welt-Wirtschaftskrise betroffen ist als die meisten Industrieländer. Voraussichtlich wird Brasilien im Jahr 2009 ein Null-Wachstum aufweisen. Das bedeutet aber, dass sich das Rekordjahr 2008 wiederholen wird.

      Auch als grosser Erdölexporteur wird also Brasilien nicht zu einem extrem von Exporten abhängigen Land werden - wie Deutschland es war und deshalb jetzt besonders leidet – oder wie es andere Entwicklungsländer zu völlig vom Erdölkonsum und –preis abhängigen Nationen macht, wie Venezuela, Nigeria oder den Iran.

      Im Moment muss Brasilien noch heftige Mengen von Diesel importieren, weil ein grosser Teil der in Brasilien bisher gefundenen Erdölqualitäten extrem dickflüssig ist und von brasilianischen Raffinerien nicht verarbeitet werden kann. Ausser durch den Bau einer neuen grossen Raffinerie versucht Brasilien dies Problem durch Beimischen von Biodiesel zu bekämpfen. Heute hat bereits der gesamte in Brasilien verbrauchte Diesel-Kraftstoff 5% Bio-Diesel beigemischt.

      Der Export von Erdöl dagegen ist bisher nur gering, aber offiziell gilt Brasilien bereits als Erdöl-autark. In brasilianischen Reais ergibt sich aber im Moment noch ein Defizit.

      Wenn Russland und/oder Italien nicht aufpassen, wird Brasilien sie im Brutto-Inlandsprodukt überholen.

      Quelle: http://www.berlinerumschau.com/index.php?set_language=d…
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 19.05.09 21:24:24
      Beitrag Nr. 5.024 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.212.137 von Maraho am 19.05.09 19:54:20In Zusammenhang.

      USA
      Über 10 Prozent in den USA können Kreditkartenschulden nicht zahlen

      Weil inzwischen über 10 Prozent der Kunden in den USA ihre Kreditkartenschulden nicht mehr zahlen können, streicht American Express weitere 4000 Stellen. Mit der Maßnahme versucht American Express in diesem Jahr 800 Millionen einsparen. Zu schaffen macht dem US-Unternehmen vor allem, die hohe Arbeitslosigkeit in den USA.

      American Express streicht weitere 4000 Arbeitsplätze, weil immer mehr Kunden ihre Kreditkartenschulden nicht mehr bezahlen können. Mit der neuen Runde von Stellenstreichungen will Das Unternehmen sein Ziel erreichen, in diesem Jahr 800 Millionen Dollar einzusparen. Nach jüngsten Angaben wird die Quote der Darlehensausfälle bei dem Kreditkartenanbieter im April auf 10,1 Prozent steigen, nach 8,8 Prozent im März. Der Abbau weiterer 4000 Stellen entspricht sechs Prozent der Belegschaft. Erst im Oktober hatte American Express den Abbau von 7000 Stellen verkündet – dieser ist mittlerweile weitgehend vollzogen.

      Weiterlesen ... http://www.focus.de/politik/weitere-meldungen/usa-ueber-…
      Avatar
      schrieb am 19.05.09 21:58:17
      Beitrag Nr. 5.025 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.085.086 von Maraho am 03.05.09 15:17:35In Bezug.

      Zum Schluß noch ein kurzes, vielleicht etwas polemisches Filmchen und dann ...

      Du bist Terrorist
      http://vimeo.com/4631958
      80 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 19.05.09 22:04:45
      Beitrag Nr. 5.026 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.213.533 von Maraho am 19.05.09 21:58:17... empfehle ich mich für heute.

      Wieder einmal ganz herzlichen Dank euch allen da draußen für das Interesse an diesem Dienstag.

      Und kiska, Dir ein besonderes Dankeschön für Deine Mühe.

      So wünsche ich nun allerseits eine gute Nacht!

      Maraho
      Avatar
      schrieb am 19.05.09 22:19:21
      Beitrag Nr. 5.027 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.213.621 von Maraho am 19.05.09 22:04:45...Dank DIR + gute Nacht!;)
      (...wie wir das mit den guten Nächten immer noch hinkriegen angesichts dessen,was sich von unserem System gerade so deutlich zeigt....:rolleyes:--der Mensch verdrängt,kompensiert und bagatellisiert eben einfach gut...)
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 05:22:29
      Beitrag Nr. 5.028 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.979.264 von Maraho am 16.04.09 13:20:12Guten Morgen,
      ein erträglicher Tag sei euch gewünscht!

      Beginnen wir damit ...

      Kritik an starkem Außenhandel
      Exportnation auf Heimatsuche
      von Birgit Marschall (Berlin)

      Weltweit renommierte Ökonomen bekräftigen die Kritik an der einseitigen deutschen Exportorientierung. Es müsse künftig sehr viel mehr für die Stabilisierung der Inlandsnachfrage getan werden.


      "Die alte Strategie, Maschinen gegen Lehman-Brothers-Zertifikate zu verkaufen, hat nicht funktioniert. Wir müssen uns ein neues Geschäftsmodell suchen", sagte der Präsident des Münchner Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn.

      Auch Adam Posen, einer der prominentesten Deutschlandexperten in den USA, wies jüngste Versuche von Politikern und Industrievertretern zurück, die bisherige Ausrichtung zu verteidigen. "Ihr müsst mit diesem Exportwahnsinn aufhören. Langfristig bringt eine ausgewogenere Struktur mehr Wohlfahrtsgewinne", sagte Posen der FTD.

      Wegen der hohen Exportabhängigkeit ist die deutsche Wirtschaftsleistung seit dem Zusammenbruch der weltweiten Nachfrage nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers stärker eingebrochen als anderswo. Nach Japan ist Deutschland in der Welt jenes Industrieland, das am stärksten unter der Krise zu leiden hat. Der Rezession waren allerdings erfolgreiche Jahre vorausgegangen: Deutschland feierte sich Jahr für Jahr als Exportweltmeister oder als Vizeweltmeister - was gemessen an seiner im Vergleich zu China geringeren Größe ein fast so großer Erfolg war.

      Doch Experten wie Sinn, Posen oder auch der Wirtschaftssachverständige Peter Bofinger halten die deutsche Wirtschaft langfristig gesehen für zu einseitig auf Exporterfolge ausgerichtet. Ihre Analyse lautet, dass sich Exportüberschusse nicht ewig steigern lassen, weil sie per Definition bei anderen zu gefährlich hohen Defiziten führen.

      Die Ökonomen widersprechen damit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Industrievertretern. "Die deutsche Wirtschaft ist sehr exportabhängig, und das ist nicht etwas, was Sie in zwei Jahren ändern können. Es ist auch nichts, was wir ändern wollen", betonte Merkel im Interview der Financial Times. Ähnlich argumentierte Siemens-Chef Peter Löscher in der Zeitung. "Wir werden als Ergebnis der Krise sicher mehr Industrialisierung und nicht weniger sehen", sagte Löscher diese Woche.

      US-Ökonom Posen hält dagegen, dass eine geradezu manische Ausrichtung auf die Industrie und deren Exportweltmeisterschaft Wohlfahrtsverluste verursacht habe. Die Exporterfolge wurden teuer erkauft, indem die Pro-Kopf-Einkommen so wenig gestiegen seien wie außer in Japan nirgendwo in der Welt. Deutschland habe zwischen 1997 und 2007 einen Pro-Kopf-Einkommenszuwachs von 0,91 Prozent erzielt, in den USA dagegen stiegen die Einkommen um 2,6 Prozent, in Kanada um 3,5 Prozent, in Spanien sogar um 4,5 Prozent. "Das Exportmodell hat nicht funktioniert. Im langfristigen Jahresdurchschnitt gab es in Deutschland kaum Einkommenszuwächse", sagte Posen.

      Die hohen Jobzuwächse 2006 bis 2008 führt der US-Ökonom nicht auf Exporte, sondern auf die Hartz-Reformen zurück. Dadurch sei die Beschäftigungsschwelle gesunken: Dank geringer Lohnansprüche fanden plötzlich auch Menschen mit geringerer Produktivität einen Job.

      Für Ifo-Chef Sinn sind Kapital- und Güterexporte zwei Seiten derselben Medaille: "Wir haben unsere Ersparnisse exportiert und den Amerikanern und anderen den hohen Konsumstandard ermöglicht. Das war ein Fehler", sagte Sinn der "Welt". Künftig müssten die Deutschen ihre Ersparnisse für Investitionen im Inland verwenden, andernfalls sei Wachstum unmöglich.

      Während gewerkschaftsnahe Ökonomen wie Bofinger Lohnsteigerungen empfehlen, setzt US-Ökonom Posen auf das Aufbrechen alter Strukturen. "Deutschland braucht eine Systemveränderung. Es darf nicht weiter sein, dass immer wieder die gleichen Leute in Aufsichtsräten die wichtigsten Unternehmen des Landes steuern." Zudem müsse der Dienstleistungssektor stärker gefördert werden.

      Quelle: http://www.ftd.de/politik/deutschland/:Kritik-an-starkem-Au%…
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 05:33:30
      Beitrag Nr. 5.029 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.210.647 von Maraho am 19.05.09 17:40:50Etwas hierzu.

      Immobilienkrise
      Die verwahrlosten Häuser der Banken
      von Nicholas Casey

      Vor sich hin rottende Immobilien, wuchernde Grünanlagen - Amerikas Banken horten überschuldete Immobilien und lassen sie verkommen. Nicht so in der kalifornischen Kleinstadt Indio, in der ein im vergangenen Jahr verabschiedetes Gesetz die Kreditinstitute dazu verpflichtet, sich um die in ihren Besitz gefallenen Immobilien zu kümmern.

      Weiterlesen ... http://www.handelsblatt.com/finanzen/immobilien/die-verwa…
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 05:45:12
      Beitrag Nr. 5.030 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.198.819 von Maraho am 18.05.09 13:35:42In Bezug.

      Armut in Deutschland: "Die Mittelschicht ist bedroht"

      Der Armutsatlas verzeichnet ein krasses Wohlstandsgefälle in Deutschland. Drohen soziale Zerwürfnisse? Wer muss sich vor Armut fürchten? Was für Folgen hat die Angst vor dem Absturz? Der Soziologe Berthold Vogel gibt Antworten.


      Herr Vogel, laut Paritätischem Gesamtverband leben in manchen Regionen Deutschlands über 25 Prozent der Menschen in Armut. Verarmt nun schon die ehemalige Mittelschicht?

      Die breite Mittelschicht - gut ausgebildete Facharbeiter und Angestellte - gerät immer weiter unter Druck. Die Mitte der Gesellschaft wird immer stärker von Abstiegsängsten erfasst. Durch die Wirtschaftskrise wird sich das verschärfen - eine brisante Entwicklung.

      Welche Folgen ergeben sich aus der Erosion der Mittelschicht?

      Die Leistungsträger verhalten sich immer weniger solidarisch, weil sie selbst Existenzängste haben. Sie grenzen sich stärker von den unteren Schichten ab, Ressentiments gegenüber Menschen am Rande der Gesellschaft werden geschürt. Das sorgt für soziale Konflikte.

      Wodurch konkret sieht sich die Mittelschicht unter Druck gesetzt?

      Durch Leih- und Zeitarbeiter, 1-Euro-Jobber, befristete Verträge. Solche Maßnahmen kamen früher nur in einfachen Beschäftigungsverhältnissen zum Einsatz. Heute sind sie auch in Berufen normal, die eigentlich die qualifizierte Mitte besetzt. Wir nennen das "Prekarisierung der Arbeit". Das Signal für die Beschäftigten: Euer Job ist nicht sicher.

      Ist es im Interesse der Wirtschaft, für soziale Unsicherheit unter den Arbeitnehmern zu sorgen?

      Über Jahrzehnte gab es einen Konsens darüber, dass man Ungleichheiten in der Gesellschaft zumindest abdämpfen sollte. Der Abstand zwischen den sozialen Gruppen sollte möglichst gering gehalten werden. So wurde eine breite Mittelschicht geschaffen. Doch in jüngerer Zeit hat sich der gegenteilige Gedanke durchgesetzt: nämlich dass durch die staatlichen Wohltaten die Menschen passiv und inaktiv geworden seien. Neuerdings forciert die Politik wieder die Ungleichheit, zum Beispiel durch die Förderung von Zeitarbeit. Mehr Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt soll für mehr Leistungsbereitschaft sorgen.

      Und funktioniert das?

      Ich sehe das problematisch. Natürlich sollte man die Eigenverantwortlichkeit des Einzelnen fördern. Aber es sollte kein Klima der Angst entstehen, weder in der Gesellschaft insgesamt noch in einzelnen Betrieben. Wer ständig in Sorge um seinen Job ist, wer sich immerzu Gedanken darüber machen muss, ob er seine Familie auch morgen noch versorgen kann, der ist nicht glücklich. Aber wer unglücklich und verunsichert ist, wird nicht besonders produktiv arbeiten.

      Welche Gruppen sind am stärksten vom sozialen Abstieg bedroht?

      Sämtliche Statistiken sind eindeutig: Je höher die Qualifikation, desto größer sind die Chancen, sich zu behaupten und aufzusteigen. Allerdings sind die klassischen Karrierewege früherer Tage schwieriger geworden. Eine gute fachliche Qualifikation bedeutet längst nicht mehr einen sicheren Job.

      In welchen Branchen wird die Unsicherheit zunehmen?

      Vor allem dort, wo es globalen Druck gibt: im Maschinenbau, in der Automobilindustrie, in der Chemiebranche, bei Banken und Versicherungen. Aber auch - und das ist neu - in den öffentlichen Diensten.

      Der Armutsatlas des Paritätischen Gesamtverbands zeigt, dass es starke regionale Unterschiede bei der Verteilung der Armut gibt. Muss der Staat stärker eingreifen?

      Die reicheren Regionen werden sich vehement wehren, Transfers für ärmere zu leisten. Außerdem werden in Zeiten der öffentlichen Finanznot und der Wirtschaftskrise die Handlungsspielräume der Politik immer kleiner. Die Substanz wird aufgezehrt. Was die lange Sicht angeht, bin ich mit Blick auf staatliche Gestaltungsspielräume eher pessimistisch.


      Interview: Sönke Wiese
      Quelle: http://www.stern.de/wirtschaft/immobilien/verbraucher/:Armut…
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 06:10:01
      Beitrag Nr. 5.031 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.207.769 von Maraho am 19.05.09 13:15:23Etwas zu den kleineren amerikanischen Banken ...

      Finanzbranche
      Kleine US-Banken könnten 200 Milliarden verlieren

      Den kleinen und mittelgroßen US-Banken drohen bei einer Verschlechterung der Wirtschaftslage einem Medienbericht zufolge bis Ende 2010 Verluste in Höhe von 200 Mrd. Dollar.


      HB BANGALORE. Allein ein Verfall der Märkte für gewerbliche Immobilien könnte die Bilanzen von mehr als 900 mittleren und kleinen Institute mit 100 Milliarden Dollar belasten, berichtete das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf einen eigenen Stress-Test. Bei mehr als 600 Instituten könnte die Kernkapitalquote demnach unter die Maßgaben der Aufsichtsbehörden fallen.

      Die möglichen Verluste könnten bei den meisten von ihnen die Einnahmen übersteigen, hieß es weiter. Die US-Regierung hatte lediglich bei den 19 größten Instituten des Landes einen Stress-Test durchgeführt. Damit wollte sie überprüfen, wie gut die Institute für eine eventuelle Verschärfung der Finanzkrise gewappnet sind.

      Quelle: http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicher…
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 06:13:57
      Beitrag Nr. 5.032 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.214.750 von Maraho am 20.05.09 06:10:01egghat schreibt hierzu ...

      Zahl des Tages (19.05.09): 500.000.000.000

      Mal wieder eine richtig große Zahl. Natürlich aus dem Themenkomplex Finanzkrise.

      Heute hat der Senat einer Erhöhung der Kreditaufnahme des amerikanischen Bankensicherungsvereins FDIC in Höhe von

      500.000.000.000 (500 Mrd.) Dollar

      zugestimmt. Bisher betrug die maximale Höhe der Kreditaufnahme der FDIC nur 30 Mrd. Die Erhöhung ist nur temporär, allerdings ist die langfristige Verschuldungsobergrenze auch auf 100 Mrd. erhöht worden.

      Der Hintergrund ist einfach: Die FDIC muss immer mehr Banken retten. Die Rettungsaktionen werden auch spürbar teurer. Inzwischen fehlen den geretteten Banken nicht 5 oder 10% der Bilanzsumme, sondern eher 30%. (Wie eine so große Lücke bei überwachten Banken überhaupt entstehen kann, frage ich jetzt mal besser nicht). Und die Liste der geretteten (und auch der gefährdeten) Banken wird immer länger. Inzwischen werden Verluste bei den kleineren Banken von bis zu 200 Mrd. Dollar befürchtet (Handelsblatt: Kleine US-Banken könnten 200 Milliarden verlieren). Kein Wunder, dass die FDIC neues Geld benötigt. Und auch kein Wunder, dass US-Finanzminister Geithner den Pool der möglichen Empfänger des Rettungsprogramms TARP auch auf einige weitere kleine Banken ausweiten möchte (Marketwatch: Small banks can apply for TARP funds, Geithner says).

      Naja, ein paar Hundert Milliarden hier, ein paar da ...

      Weiteres ... http://egghat.blogspot.com/2009/05/zahl-des-tages-190509-500…
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 06:20:27
      Beitrag Nr. 5.033 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.957.347 von Maraho am 12.04.09 11:49:48Kurz etwas hierzu.

      Nukleare Abrüstung
      Russland will keine US-Raketen in Europa

      Russland hat einen Erfolg bei den Abrüstungsverhandlungen mit den USA von einem Verzicht Washingtons auf die geplante US-Raketenabwehr in Europa abhängig gemacht. "Wenn die Amerikaner weiter auf ihrem Recht einer Raketenabwehr beharren, wird die Abrüstung bei strategischen Waffen sich verzögern oder gar ganz ins Stocken geraten", sagte der Chef des Auswärtigen Ausschusses der Staatsduma, Konstantin Kossatschow, am Dienstag dem russischen Staatsfernsehen.

      Am Dienstag sollten in Moskau die ersten Verhandlungen auf Expertenebene für eine Verlängerung des zum Jahresende auslaufenden Vertrags über die Reduzierung strategischer Waffen (START) aufgenommen werden.

      In den START-Abkommen haben Russland und die USA eine nukleare Abrüstung vereinbart. Die Abkürzung START steht für Strategic Arms Reduction Treaty (Vertrag zur Verringerung der strategischen Nuklearwaffen).

      Der START-I-Vertrag wurde 1991 zwischen den USA und der damaligen Sowjetunion geschlossen. Nachdem ihn alle ratifiziert hatten, trat er im Dezember 1994 in Kraft. Die Vertragsparteien vereinbarten, die Bestände der weitreichenden Systeme (über 5000 Kilometer) um durchschnittlich 25 bis 30 Prozent zu verringern - auf etwa 8500 amerikanische und rund 7000 sowjetische Sprengköpfe. Der Vertrag läuft Ende 2009 aus.

      Der START-II-VERTRAG wurde im Januar 1993 unterzeichnet. Das Abkommen sieht eine weitere Verringerung der Bestände und den völligen Verzicht auf bodengestützte Interkontinentalraketen mit Mehrfachsprengköpfen vor. Ursprünglich verpflichteten sich die Seiten, die Gesamtzahl der Atomsprengköpfe an bodengestützten Interkontinentalraketen, U-Boot-Raketen sowie Fernbombern bis Januar 2003 in zwei Stufen auf etwa ein Drittel zu reduzieren.

      Den USA verbleiben danach noch 3500 Sprengköpfe, Russland 3000. In zwei Modifizierungsabkommen vom September 1997 wurde die Frist zur Verschrottung der russischen Trägersysteme bis 2007 verlängert. Die USA dürfen im Gegenzug ihre als "nichtstrategisch" eingestuften Raketenprogramme weiterverfolgen. Russland ratifizierte den Vertrag erst im Jahr 2000. Im Streit um die US-Raketenabwehrpläne wurde er allerdings durch das SORT-Abkommen (Strategic Offensive Reductions Treaty) ersetzt. Nach dem bis 2012 gültigen SORT-Vertrag ist eine Begrenzung auf 1700 bis 2200 Sprengköpfe vorgesehen. (dpa)

      Quelle: http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/17618…
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 06:56:49
      Beitrag Nr. 5.034 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.870.638 von Maraho am 28.03.09 09:44:49Mal wieder zur Erinnerung ...

      SoFFin
      Vertrauen ist gut, Kontrolle besser

      Es soll alles anders werden, haben die Politiker gelobt: Transparenz und Kontrolle sollen einkehren auf den Finanzmärkten. Als Gegenleistung für hunderte von Milliarden an Hilfen und Bürgerschaften versprach die Regierung, Banken und ihre Rettung streng zu kontrollieren. Soweit die Sonntagsreden. Doch wie sieht die Praxis aus? Anders, ganz anders.

      Machtlose Parlamentarier

      Alexander Bonde sitzt für Bündnis 90/die Grünen im Bundestag und ist Mitglied des einflussreichen Haushaltsausschusses. Immer freitags aber, wenn er an den Sitzungen des parlamentarischen Kontrollgremiums zur Bankenrettung teilnimmt, vollzieht sich eine merkwürdige Verwandlung: Aus dem selbstbewussten Volksvertreter wird ein zahnloser Pseudo-Parlamentarier, denn seine angestammten Rechte als Abgeordneter muss er an der Garderobe abgeben.

      Dabei soll der parlamentarische Ausschuss die milliardenschwere Bankenrettung unter die Lupe nehmen und kontrollieren. Das Problem dabei: Der Ausschuss ist ein reines Informationsgremium und hat keinerlei Entscheidungsbefugnis. An wen das Geld vergeben wird und unter welchen Bedingungen, das entscheidet allein der so genannte "Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung" (SoFFin) und damit die Regierung.

      Alexander Bonde sieht sich und seine Abgeordnetenkollegen damit in der parlamentarischen Kontrolle der entscheidenden Hebel beraubt.

      Alles streng geheim

      Die Parlamentarier dürfen noch nicht einmal Einsicht in die Bücher der Banken nehmen, um zu prüfen, wie es tatsächlich um die Institute steht, die mit den Steuermilliarden gestützt werden. Und schlimmer noch: Über die Fakten, die er hier erfährt, darf er mit niemandem reden, nicht einmal mit seinen Fraktionskollegen. Alles, was die Regierung zur Bankenrettung preisgibt, ist streng geheim. Den neun Parlamentariern in diesem Gremium drohen sogar Gefängnisstrafen. Obwohl es um Milliarden an Steuergeldern geht.

      Insgesamt werden so 480 Milliarden Euro an direkten Hilfen und Bürgschaften vergeben. Das ist mehr als der doppelte Bundeshaushalt. Dort wird jedes Jahr ausgiebig über die Verwendung einzelner Millionenbeträge gestritten. Bei den Milliarden für die Banken dagegen haben die Parlamentarier nicht nur nichts zu sagen - sie werden nicht mal informiert.

      So funktioniert die Bankenrettung

      Der Bund und damit die Bürger und Steuerzahler müssen die Milliarden aufbringen. Das Geld fließt in den "Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung", eine Behörde, kurz "SoFFin" genannt. Der SoFFin bestimmt, wie das Geld verteilt wird.

      Geleitet wird die Anstalt von ehemaligen Bankern und Politikern wie

      Norbert Stratthaus, ehemals Finanzminister in Baden-Württemberg,

      Hannes Rehm, Ex-Vorstandsvorsitzender der Norddeutschen Landesbank und

      Christopher Pleister, langjähriger Präsident des Bundesverbandes der Volks-und Raiffeisenbanken.

      Sie machen Vorschläge , welcher Bank mit welcher Summe geholfen werden soll.

      Die Rettungskonzepte werden dem so genannten Lenkungsausschuss vorgelegt. In dem sitzen Staatssekretäre wie der einflussreiche Ausschussvorsitzende aus dem Finanzminsterium, Jörg Asmussen, Jens Weidmann aus dem Bundeskanzleramt und Walther Otremba aus dem Wirtschaftsministerium. Sie entscheiden, wer welche Hilfe bekommt - oft in direkter geheimer Absprache mit den betroffenen Banken.

      Das letzte Wort hat der Finanzminister. Parlament und Bevölkerung werden vor vollendete Tatsachen gestellt. Was genau mit dem Geld geschieht, ob die Hilfen mit Auflagen verbunden sind, ob geprüft wurde, ob die Banken selbst über Mittel verfügen oder ob die Banken weiter damit zocken, das erfahren sie nicht. Nur der kleine Unterausschuss des Bundestages wird über Details informiert. Aber er ist eben zum Schweigen vergattert.

      Vorsitzender sieht kein Problem

      Albert Rupprecht von der CSU ist Vorsitzender des parlamentarischen Kontrollgremiums. Er sieht kein Problem in der strengen Geheimhaltung. Es gebe nun mal die Notwendigkeit, dass bestimmte Informationen über einzelne Vertragsbestandteile nicht öffentlich werden, weil das anderenfalls zu einer Destabilisierung der Banken führen könnte.

      Nicht im Einklang mit dem Grundgesetz

      Dass die Geschäftsgeheimnisse aber über den demokratischen Kontrollrechten stehen, stößt bei Verfassungsrechtlern auf Widerspruch. So auch bei Joachim Wieland. Der Professor für Öffentliches Recht und Haushaltsrecht an der Verwaltungshochschule in Speyer hält die weitreichende Beschränkung der Rechte der Abgeordneten in dem Kontrollgremium für verfassungswidrig. Er sagt, die Parlamentarier haben das Recht und die Pflicht, die Regierung zu kontrollieren. Dafür benötigten sie nun einmal Informationen und müssten auch in der Lage sein, mit ihren Kolleginnen im Parlament über das zu diskutieren und zu sprechen, was sie erfahren hätten.

      Aber diese vom Grundgesetz garantierten Rechte gab das Parlament im Oktober 2008 freiwillig auf - unter dem Schock der Finanzkrise. Damals stand die internationale Finanzwelt kurz vor dem Zusammenbruch - mit unabsehbaren Folgen. Der Staat sollte den Kollaps verhindern. Bei der nächtlichen Krisensitzung im Kanzleramt einigte man sich auf gigantische Hilfen für die Finanzinstitute.

      Der Chef der Deutschen Bank saß nach Angaben von Insidern ebenso mit am Tisch wie eine Reihe von Bankanwälten. Die internationale Anwaltskanzlei Freshfields wurde damals beauftragt, ein Gesetz zur Stabilisierung des Finanzmarktes zu entwerfen. Diese Kanzlei arbeitete vorher auch für Banken wie die angeschlagene Hypo Real Estate. Der Gesetzentwurf wurde wenige Tage später dem Parlament vorgelegt. Eine echte Wahl hatte es nicht. Die Bundeskanzlerin ließ wissen, dass die Verabschiedung dieses Pakets von Maßnahmen völlig ohne Alternative sei.

      In nur einer Woche wurde das Gesetz an allen Fristen vorbei durch alle Gremien gepeitscht. CDU, SPD und FDP stimmten für das Rettungspaket von 480 Milliarden Euro - und gleichzeitig dafür, dass die Verantwortung für das gigantische Finanzpaket praktisch komplett bei der Regierung liegen sollte. Das Parlament schaltete sich am 17. Oktober 2008 weitgehend selbst aus. Dem Volk bleibt nur, zu zahlen.

      Bei insgesamt vier Gesetzesvorhaben zur Finanzmarkt-Stabilisierung arbeiteten externe Anwaltskanzleien mit. Das bestätigte die Regierung inzwischen auf Anfrage des FDP-Abgeordneten Frank Schäffler.

      Ein Stück Weltbild breche für ihn zusammen, meinte Schäffler, habe er doch bisher noch in dem guten Glauben gelebt, dass Gesetze in den Ministerien oder in den Fraktionen geschrieben werden - die Praxis lehre nun etwas anderes.

      Die Regierung sieht dagegen keine Interessenkollisionen durch die Vergabe von Beratungsaufträgen an die Kanzlei. Das sei schon aus standesrechtlichen Gründen ausgeschlossen, lässt man Plusminus wissen.

      Offiziell betonten die Spitzen aus Wirtschaft und Politik wie zuletzt Bundespräsident Köhler in seiner vielbeachteten Rede zur Finanzkrise, dass an die Banken kein Geld
      verschenkt werde und dass man von den Instituten Gegenleistungen fordere in Gestalt von Mitsprache, Zinsen und Mitarbeit bei der Krisenbewältigung.

      De facto aber passiert das Gegenteil. Der Bürger und seine Vertreter im Parlament erfahren wenig und haben praktisch nichts mitzubestimmen. Das Parlament hat seine Haushaltsrechte in Sachen Bankenrettung an die Finanzmarktstabilisierungsanstalt, kurz Soffin, abgegeben. Dabei ist das Haushaltsrecht historisch das erste Recht des Parlaments und wird von der Verfassung garantiert. Man kann es nicht einfach aufgeben, auch das Parlament selbst nicht, sagt der Verfassungsrechtler Professor Wieland:

      "Es ist mit dem Grundgesetz nicht zu vereinbaren, dass das Parlament der Regierung eine Generalvollmacht erteilt, eine große Summe Geldes, die höher ist als der gesamte Haushalt des Bundes, nach eigenem Ermessen auszugeben, ohne irgendwelche konkrete Vorgaben darüber zu machen, was mit dem Geld geschehen soll, wer das Geld empfangen soll und ob es etwa und unter welchen Bedingungen zurückgezahlt werden muss."

      Vorbild USA

      Vielleicht wird die Konstruktion des Soffin ja noch ein Fall für das Bundesverfassungsgericht. In den USA jedenfalls verlangt das Parlament Rechenschaft über Milliarden, die der Steuerzahler für die Finanzwelt aufbringt. Das sollte eigentlich auch in Deutschland möglich sein.


      Ein Beitrag von Ingo Blank und Dietrich Krauß
      Quelle: http://www.daserste.de/plusminus/beitrag_dyn~uid,sv4816e7…
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 07:03:41
      Beitrag Nr. 5.035 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.625.468 von Maraho am 21.02.09 07:27:55In Bezug.

      Ein Drittel weniger Güter auf Europas Schienen

      Im ersten Quartal 2009 wurden um 36 Prozent weniger Güter auf den Schienen Europas transportiert als im Vorjahr. Vor allem langfristig geplante Güterzüge sind deutlich weniger gefragt. Grund sind auch die billigen Spritpreise.


      Europaweit verzeichnete der Schienengüterverkehr im ersten Quartal ein Minus von 36 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das geht aus dem "Rail Freight Survey" der Strategieberatung Booz&Company hervor, für den europaweit 250 Industrie- und Logistikunternehmen befragt wurden. Für das heurige Jahr rechnen 60 Prozent der Verantwortlichen mit einem deutlichen Nachfrage-Minus. Fast ein Drittel geht von einem Rückgang von mehr als zehn Prozent aus.

      Spontane Buchungen laufen noch

      Der Rückgang sei aber nicht in allen Bereichen gleich stark. Das Volumenminus und der daraus resultierende Preisdruck schlage sich vor allem im kombinierten Verkehr sowie bei langfristig geplanten Ganzzügen nieder. Weniger stark betroffen seien der Wagenladungsverkehr und kurzfristig georderte Ganzzüge.

      Kapazitätsengpass nach der Krise

      Trotz des Konjunktureinbruchs sei die Hälfte der Kunden besorgt, dass die Schienen-Kapazitäten für die Zeit nach der Krise nicht ausreichen könnten. Tritt dieses Szenario tatsächlich ein, so sagen laut Studie 75 Prozent der Logistikmanager, dass es in der Aufschwung-Phase zu einer Verlagerung der Volumina hin zu anderen Verkehrsträgern - vor allem Straße - kommen wird.

      Vom Konjunktureinbruch ist laut Studie aber nicht nur der Schienengüterverkehr betroffen. Beim Straßentransport (-14 Prozent) und in der Luftfracht (-23 Prozent) hinterließ die Krise ebenfalls Spuren.

      Quelle: http://diepresse.com/home/wirtschaft/international/48025…
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 07:13:47
      Beitrag Nr. 5.036 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.203.268 von Maraho am 18.05.09 21:21:08Noch etwas hierzu ...

      Japans Wirtschaft im Quartal eingebrochen

      Tokio (dpa) - Die japanische Wirtschaft ist im ersten Quartal so stark eingebrochen wie noch nie. Grund ist die globale Wirtschaftskrise. Das Bruttoinlandsprodukt der stark vom Export abhängigen zweitgrößten Wirtschaftsnation der Welt schrumpfte zwischen Januar und März im Vergleich zum Vorquartal um 4,0 Prozent. Auf das Jahr gerechnet ergibt sich demnach ein Rückgang der wirtschaftlichen Leistung in Folge des Nachfrageeinbruchs im In- und Ausland um mehr als 15 Prozent.

      © Die Welt
      erschienen am 20.05.2009 um 02:42 Uhr


      Bis denn ...
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 09:00:47
      Beitrag Nr. 5.037 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.198.967 von Maraho am 18.05.09 13:55:00Ganz kurz etwas hierzu.
      Heute ist ja großes Treffen ...

      Warum China Europa nicht mehr ernst nimmt
      Von Henrik Bork, Peking.

      Wenn sich morgen China und die EU in Prag treffen, ist klar, wer den Ton angibt. Europa wird in China nicht mehr ernst genommen – selbst seine Unternehmen sind inzwischen verpönt.


      Aus Pekinger Sicht ist Brüssel unwichtig geworden. Ausgerechnet vor dem EU-China-Gipfel am Mittwoch in Prag führt an dieser Erkenntnis kein Weg mehr vorbei. Schon das Datum des Gipfels ist dafür ein Beweis: Er war ursprünglich für den vergangenen Dezember in Lyon geplant, doch damals von China ganz kurzfristig abgesagt worden.

      Peking wollte damit den französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy dafür bestrafen, dass er den Dalai Lama getroffen hatte. Sarkozy, damals gerade EU-Ratspräsident, sollte öffentlich blamiert werden. Egal wie man über diese Motive denkt, mit seiner Absage hatte Peking erstmals seine Geringschätzung der EU als Gesprächspartner offen demonstriert.

      Vetomacht im Sicherheitsrat, aufstrebende Wirtschaftsmacht

      Nun wird der Gipfel also nachgeholt, aber das heisst nicht, dass er für beide Seiten gleich wichtig wäre. Vielmehr ist da ein grosses Ungleichgewicht zu spüren, das symptomatisch ist für den Gesamtzustand der Beziehungen. Noch nie war das Gewicht Chinas in den Überlegungen der Europäer so gross wie heute. Kein weltpolitisches Thema, das die EU aufgreift, wäre heute noch ohne Dialog mit Peking vorstellbar. Ob Völkermord im Sudan, Klimawandel oder das Weltfinanzsystem – China ist als aufstrebende Wirtschaftsmacht, als Vetomacht im Uno-Sicherheitsrat oder schlicht wegen der enormen Grösse seiner Bevölkerung in keiner Diskussion mehr zu vernachlässigen.

      Ganz anders sieht die Welt aus der Perspektive der Chinesen aus. Peking stehe inzwischen «weltweit bei allen grossen globalen Fragen im Zentrum, während der Einfluss der EU sich bis zu einem Grad abgeschwächt hat, an dem China ihn weitgehend ignorieren zu können glaubt», schreiben die Autoren einer neuen Studie des European Council on Foreign Relations. Schuld daran seien die Europäer selbst, die sich gegenseitig Konkurrenz machten, Chinas «Lieblingspartner» in Europa zu werden. China dagegen sei eine «geschickte und pragmatische Macht, die weiss, wie die EU zu handhaben ist», schreiben die Wissenschaftler.

      Das Versagen der europäischen Diplomatie

      In der Tat ist bei allen wichtigen Themen der vergangenen Jahre ein fast komplettes Versagen der europäischen Diplomatie gegenüber China zu beobachten. Egal wie viele Kommissare die EU auf China-Reise schickt, meistens kommen sie mit leeren Händen zurück. China hat jahrelang die Forderungen der Europäer ignoriert, beim Klimaschutz aktiver zu werden. Erst seit die USA unter Barack Obama ihr Interesse an dem Thema entdeckt haben, gibt es da auch in China Bewegung. Das inzwischen auf 170 Milliarden Euro angewachsene Handelsdefizit der EU mit China verursacht niemandem in Peking schlaflose Nächte, egal wie oft es in Brüssel moniert wird. China schützt befreundete Länder wie den Iran oder den Sudan meist vor schärferen Sanktionen, egal was die Europäer befürworten.

      «Die EU ist schwach, politisch geteilt und militärisch einflusslos. Wirtschaftlich ist sie ein Riese, aber wir fürchten sie nicht länger, weil wir wissen, dass die EU China mehr braucht als China die EU.» So formuliert es der neo-autoritäre chinesische Akademiker Pan Wei, den die Autoren der genannten Studie zitieren. Pekings Spitzenpolitiker sind viel zu diplomatisch, um so etwas öffentlich zu sagen. Dass sie so oder ähnlich denken, ist allerdings inzwischen klar.

      China hoffte auf mehr Gleichgewicht

      Zum Teil spiegelt diese Abkühlung der Beziehungen zwischen der EU und China einfach weltpolitische Realitäten. Vor dem Irak-Krieg, als sich einige Länder in Europa gegen Washington zu stellen wagten, hatten in Peking manche kurzfristig von einem eigenständigeren Europa geträumt. «Damals gab es in China ein gewisses Wunschdenken. Auf einmal sah es so aus, als sei Europa eine sehr eigenständige Macht», sagt Zhu Liqun, die Direktorin des Instituts für Internationale Beziehungen an der Pekinger Universität für Diplomatie. Heute sei da in China «Enttäuschung» eingetreten, so die Professorin.

      Einen grossen Teil ihres aussenpolitischen Gewichtsverlustes aber haben die Mitgliedsstaaten der EU durch ihre nationale Eigenbrötlerei zu verantworten. Egal ob London, Paris oder Berlin – überall ist bilateraler Dialog mit China beliebter als ein gebündeltes Auftreten unter dem Dach der EU. Jeder hofft, die nächsten Milliardenaufträge aus China selbst unterzeichnen zu können. Und fällt eines der europäischen Länder in Peking in Ungnade, so hoffen die anderen klammheimlich, dass ihnen das zum Vorteil gereichen wird. Nach aussen hin aber regiert ein heilloser Opportunismus.

      Jeder denkt zuerst an sein Land

      Franzosen, Engländer, Deutsche, Skandinavier, selten ziehen in Peking alle an einem Strang. Diese anachronistische Strategie der einzelnen EU-Länder gegenüber China stammt aus der Zeit, als China ein Entwicklungsland und die Handelsströme noch überschaubar waren. Nun aber kommt die Europäer ihre Selbstüberschätzung im Umgang mit China teuer zu stehen.

      Denn China verfolgt eine merkantilistische, eiskalt auf seine eigenen Interessen fokussierte und die Eifersüchteleien der Europäer für seine Zwecke instrumentalisierende Interessenpolitik. Als Beispiel seien die allmählich vom Winde verwehten Hoffnungen der Europäer genannt, kräftig am Ausbau der Windenergie in China mitverdienen zu dürfen. Jahrelang haben die Chinesen sämtliche europäischen Unternehmen zum Technologietransfer gezwungen. Nun haben sie begonnen, den Markt selbst zu dominieren. Bei erkennbar gesteuerten «Ausschreibungen» für neue Mega-Windparks in China bekommen die Europäer kein Bein auf den Boden. «Die Chinesen schaufeln ihren heimischen Firmen Referenzaufträge im künftig grössten Energiemarkt der Erde zu und drängen die Ausländer gezielt heraus», sagt Jörg Wuttke, Präsident der Europäischen Handelskammer in Peking.

      Europäische Firmen werden abgewiesen

      Marktzugang für europäische Firmen in China, dessen Ausweitung Peking bei seinem WTO-Beitritt versprochen hatte, ist in vielen Bereichen stagnierend bis rückläufig. Eine zunehmend nationalistische Lobby-Arbeit chinesischer Grossunternehmen bewirkt, dass die Europäer von Geschäften mit Nuklearanlagen, Windparks oder der Stahlproduktion im «Milliardenmarkt» nur mitträumen dürfen, nicht aber mitverdienen. Selbst Firmen, die sich «in China lokal aufstellen», werden abgewiesen.

      In der Wirtschaft wie bei globalen politischen Themen, Europa müsste allmählich lernen, mit einer Stimme zu sprechen, wenn es im sich gerade neu sortierenden Weltgefüge nicht marginalisiert werden will. Dass dies bald geschieht, möglicherweise schon auf dem EU-China-Gipfel in Prag, ist allerdings nicht zu erwarten. So wie es steht, dürfen die Europäer dankbar sein, dass Chinas Ministerpräsident derzeit ausnahmsweise nicht verstimmt ist und gnädigerweise anreist.

      Quelle: http://bazonline.ch/ausland/europa/Warum-China-Europa-nicht…

      Bis denn ...
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 10:16:26
      Beitrag Nr. 5.038 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.215.359 von Maraho am 20.05.09 09:00:47@ Maraho,


      "In der Tat ist bei allen wichtigen Themen der vergangenen Jahre ein fast komplettes Versagen der europäischen Diplomatie gegenüber China zu beobachten. Egal wie viele Kommissare die EU auf China-Reise schickt, meistens kommen sie mit leeren Händen zurück. China hat jahrelang die Forderungen der Europäer ignoriert, beim Klimaschutz aktiver zu werden. Erst seit die USA unter Barack Obama ihr Interesse an dem Thema entdeckt haben, gibt es da auch in China Bewegung. Das inzwischen auf 170 Milliarden Euro angewachsene Handelsdefizit der EU mit China verursacht niemandem in Peking schlaflose Nächte, egal wie oft es in Brüssel moniert wird. China schützt befreundete Länder wie den Iran oder den Sudan meist vor schärferen Sanktionen, egal was die Europäer befürworten."

      Ist doch völlig logisch, dass sich China so verhält.
      Wir Europäer haben schlicht und einfach "Gesicht verloren".

      In den Augen der Chinesen sind die europäischen Regierungen,
      US-Marionetten(Deutschland, Polen, Tschechien, und ,und...)

      Solange überall die sog. Atlantiker das Sagen haben, wird sich daran auch nichts ändern!

      Erst, wenn die US-Besatzungssoldaten aus Europa abgezogen werden,
      wird Europa Gesicht gewinnen. Aber dazu braucht es Regierungen mit
      Rückrat. Die sind weit und breit nicht in Sicht!

      Gruß Windei
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 12:15:35
      Beitrag Nr. 5.039 ()
      Deutsche-Bank-Chefvolkswirt erwartet erst allmählich Besserung
      vor 12 Min.

      Drucken Frankfurt/Main (AP) Deutsche-Bank-Chefvolkswirt Norbert Walter erwartet nicht eine schnelle Rückkehr der Wirtschaft zu den vor der Krise üblichen Produktionsniveaus. Zwar gebe es Indizien, dass ein Ende des steilen Konjunkturabsturzes anstehe. Walter bezeichnete am Mittwoch in Frankfurt am Main aber die Erwartung einer schnellen Erholung der Konjunktur als euphorisch.Auch die Tiefe des Absturzes müsse in der Betrachtung berücksichtigt werden, mahnte Walter. «Dass sich die Talfahrt nach einem solch tiefen Luftloch nicht fortsetzt, ist Anlass, das Aufschlagen für vermeidbar zu halten, aber noch kein Grund, von einem Aufschwung zu faseln.»

      Wahrscheinlicher sei eine Bodenbildung der wirtschaftlichen Aktivität und eine anschließende Besserung der Konjunktur. Die Konjunkturentwicklung dürfte also eher einem lang gezogenen U gleichen, meinte der Ökonom. Das «derzeitige Aufwärtszucken der Indikatoren» könnte mit einem W beschrieben werden: «Nach dem tiefen 'Ab' sind wir derzeit im kleinen 'Auf', dem bald - wenn Arbeitsmarkt und Konsum schwächeln - das kleine 'Ab' folgt, bevor irgendwann 2011 die wirkliche Besserung folgt», erläuterte er.

      «Hühner aus den Investmentbanken» zu euphorisch
      ;)
      Die Befürchtung eines L-förmigen Konjunkturverlaufs (lange Stagnation nach steilem Absturz) wies Walter als zu pessimistisch zurück, wandte sich aber auch gegen verfrühte Aufschwungssicherheit: «Bei der Frage, welche Buchstaben als Zutaten für die Konjunktursuppe verwendet werden, sollten wir dringend aufpassen, dass insbesondere die Hühner aus den Investmentbanken nicht durch die Zugabe zu vieler Vs erneut die Klarheit der Brühe verderben», meinte er.

      © 2009 The Associated Press. Alle Rechte Vorbehalten - All Rights Reserved
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 13:01:47
      Beitrag Nr. 5.040 ()
      20.05.2009, 12:00

      Bundesbank: Boden bei Industriekonjunktur noch nicht gefunden
      ===
      Von Hans Bentzien
      DOW JONES NEWSWIRES

      ===
      FRANKFURT (Dow Jones)--Die deutsche Industriekonjunktur hat nach Einschätzung der Deutschen Bundesbank noch nicht ihren Boden gefunden. "Eine Bodenbildung in der Industriekonjunktur dürfte mit Blick auf die im Berichtszeitraum noch ausgeprägte Auftragsschwäche noch nicht erreicht worden sein", heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Monatsbericht.

      Die Auftragseingänge im auftragsorientierten Gewerbe Deutschlands waren im ersten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 14,5% gesunken, nachdem sie bereits im Schlussquartal 2008 um 17,1% nachgegeben hatten. Allerdings waren die Bestellungen im März wieder um 3,3% gestiegen. Es war der erste Anstieg seit August 2008 gewesen.

      Die Bundesbank kommentierte diese Entwicklung vorsichtig optimistisch. "Vor dem Hintergrund des weiterhin sehr niedrigen Ordervolumens sollte dieses erstmalige Plus im Hinblick auf die konjunkturelle Perspektive zwar nicht überbewertet werden, gleichwohl gibt es damit nun auch einen ersten Lichtblick von einem harten vorlaufenden Indikator", heißt es in dem Bericht.

      Die Bundesbank verwies in diesem Zusammenhang auch auf den Anstieg des ifo-Geschäftsklimaindex und hob dabei als "bemerkenswert" hervor, dass die Exporterwartungen nach dem abrupten Absturz in der zweiten Jahreshälfte 2008 im April ebenfalls leicht nach oben tendiert hätten. "Dazu passt, dass der Zuwachs der Auftragseingänge im März vorwiegend auf vermehrte Bestellungen ausländischer Geschäftspartner zurückzuführen war."

      Mit Blick auf die Gesamtwirtschaft ist die Bundesbank etwas optimistischer als hinsichtlich der Industrie. Zumindest geht sie davon aus, dass die konjunkturelle Belastung durch den Exportschock und die daraus resultierenden binnenwirtschaftlichen Sekundäreffekte im ersten Quartal ihren Höhepunkt erreicht hat.

      In letzter Zeit mehrten sich Konjunktursignale, die mit der schrittweisen Aufhellung an den internationalen Finanzmärkten und der erwarteten Stabilisierungswirkung der umfangreichen geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen auf ein Nachlassen des Abwärtsdrucks in der Weltwirtschaft hindeuteten, analysierte die Bundesbank. "Es scheint, dass das verloren gegangene Vertrauen allmählich zurückkehrt", konstatierte sie.

      Andererseits sind laut Bundesbank die Belastungsfaktoren für die Realwirtschaft, die sich aus der Neuorientierung im internationalen Finanz- und Bankwesen direkt oder auf dem Wege verschärfter Kreditvergabekonditionen, erhöhter Zinsaufschläge an den Geld- und Kapitalmärkten sowie der Umlenkung der Finanzströme ergeben haben, weiterhin in Rechnung zu stellen.

      Die Bundesbank erwartet, dass die außenwirtschaftlichen Bremseffekte in den kommenden Monaten nicht mehr so hoch ausfallen werden wie im Winterhalbjahr 2008/09. "Gleichzeitig wird sich aber die Abwärtsbewegung der Investitionstätigkeit fortsetzen, und der Lagerabbau könnte zunächst noch weiter andauern", kalkulierte die Notenbank.

      Dagegen dürfte die binnenwirtschaftliche Entwicklung ab dem Frühjahr zum einen spürbar von stark steigenden öffentlichen Bauinvestitionen profitieren. Zum anderen rechnet die Bundesbank damit, dass der private Konsum wegen des anhaltend günstigen Preisklimas, der fiskalpolitischen Entlastungen bei den Abgaben sowie höherer Sozialleistungen und - mit Einschränkung - aufgrund der bislang moderaten Reaktion des Arbeitsmarktes weiter einen Stabilisierungsbeitrag leisten wird. Per saldo dürften dabei "die kontraktiven Effekte" aber die Überhand behalten.

      ===

      Webseite: http://www.bundesbank.de
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 13:03:59
      Beitrag Nr. 5.041 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.216.218 von windei am 20.05.09 10:16:26Guten Tag windei,

      In den Augen der Chinesen sind die europäischen Regierungen US-Marionetten

      Das ist Realität. Deutschland der Flugzeugträger, von dem aus der Rest mehr oder weniger kontolliert wird. Dann Länder wie Polen und Tschechien, die zwar die Vorteile der EU in Anspruch nehmen, letztendlich aber über USA und Großbritannien gegen sie agieren.

      War aber auch schon vor 1945 so (nur ohne EU), dafür gegen das Deutsche Reich. Auch mit Unterstützung der Franzosen.

      Du sprichst mir aus der Seele.

      Gruß von Maraho
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 13:08:07
      Beitrag Nr. 5.042 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.217.469 von kiska am 20.05.09 12:15:35Guten Tag kiska,
      wenn es denn auf fruchtbaren Boden fallen würde!
      Aber ich glaube, die Investoren wollen noch einmal richtig eins in die Fr.... . ;)
      Die Mehrheit steht wohl drauf. :laugh:

      Gruß von Maraho
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 13:15:26
      Beitrag Nr. 5.043 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.146.508 von Maraho am 11.05.09 18:03:14Guten Tag zusammen,
      hier etwas vom Terminator und dem kalifornischen Nightmare ...

      Kalifornien
      Arnies letzte große Schlacht
      von Rüdiger Scheidges

      Arnold Schwarzenegger, immer noch Gouverneur von Kalifornien, hat den Volksentscheid über seine Finanzpolitik verloren. Dem bevölkerungsreichsten US-Staat drohen jetzt Bankrott und Chaos.


      SACRAMENTO. Als gelte es, die biblische Apokalypse in düsteren Farben zu übertreffen, hatte Kaliforniens republikanischer Gouverneur, Arnold Schwarzenegger, ein finsteres Schreckensszenario nach dem anderen für den Fall gemalt, dass die Wähler sich im Volksentscheid gegen seine Politik wenden: Hunderte von Schulen würden geschlossen, Lehrer scharenweise entlassen, Unis dezimiert, Straßen geschlossen, Tausende von Schwerverbrechern aus den Knästen des Landes auf die Bevölkerung losgelassen. Da gerade die ersten Waldbrände bei Santa Barbara wüteten, drohte er auch noch damit, die Feuerbrigaden "empfindlich" einzudampfen. Keine Frage: der "Terminator" stand mit dem Rücken zur Wand, sein letzter Trick: "ein horrendes Schreckensszenario für Kalifornien" wie die Zeitungen des Landes schrieben. Ein Kampf um alles, so schien es.

      Und "Arnie" hat ihn verloren. In einem Volksentscheid über die Schulden- und Steuerpolitik des Staates hat eine überwältigende Mehrheit der wahlberechtigten 17,2 Millionen Wähler am Dienstag den in der Beliebtheit abgestürzten Gouverneur in die Stiefel gestellt. Nur einer der sechs Entscheide ging durch: Ausgerechnet der "Entscheid 1F", der den Politiker Kaliforniens Gehaltszuwächse strikt verbietet, solange der Staat in roten Zahlen haushaltet. Denn exorbitante Schuldenpolitik ist seit langen Jahren in Kalifornien an der Tagesordnung. "Jeder, der seine Arbeit nicht hinkriegt, sollte dafür nicht bezahlt werden," meint Larry, 74, in Berkeley. Kurz vor 19 Uhr ist er vom Wahllokal zurück gekehrt - und hat bis auf "1F" gegen alles votiert. "Wir sind alle frustriert. Das ist ja alles nichts Neues. Immer wird auf die Zukunft gepumpt". Das müssen die meisten gedacht haben - und sind zuhause geblieben. Die Wahlbeteiligung war so gering wie nie.

      Jetzt aber ist Kalifornien am Rand der Zahlungsunfähigkeit angelangt. Seit vergangenem Dezember in ein Defizitloch von 42 Milliarden Dollar starrend, malte Schwarzenegger weitere 15 bis 20 Milliarden Schulden an die Wand, die vom kalifornischen Steuerzahler aufgebracht werden müssen. Ein absoluter Negativrekord in der Geschichte des Landes. Doch das Horror-Bild, das Schwarzenegger an die Wand malte und das viele in der Politik spöttisch mit dem Versuch verglichen, Dante?s "Inferno" nachzuahmen, verfing nicht.

      Kein Wunder, denn die Politiker stürzen im Ansehen im "Golden Gate State" ab wie Todeshungrige von einer Brücke. Schwarzenegger hatte bereits kurz vor dem Referendum sein absolutes persönliches Tief mit 67 Prozent Ablehnung in der Bevölkerung erreicht und Sacramentos Politiker sogar eins von 86 Prozent Ablehnung. Wie das schwerste Lot der Welt sinkt die Popularität der Volksvertreter von Volksabstimmung zu Volksabstimmung.

      Das jetzige Votum der gegen radikale Ausgabenschnitte, temporäre, aber rabiate Steuererhöhungen und einen Sparfonds für schlechte Zeiten mit einem effektiven Volumen von alles zusammengenommen 16 Milliarden Dollar kommt daher wie das jüngste und letzte Gericht über den Ex-Hollywood-Star und Gewichtheber aus Österreich. Seine Amtszeit geht in 20 Monaten zu Ende - und er selbst denkt bereits an ein Leben nach der Politik. Womöglich soll das wieder in Hollywood der Fall sein.

      Er wird als einer der erfolglosesten unter vielen erfolglosen Gouverneuren in die Annalen des fast unregierbaren Kaliforniens eingehen. Das ist vor allem seine, aber nicht seine alleinige Schuld. "Arnie" hat zu Beginn seiner Amtszeit im Jahr 2003 das Credo seiner Republikanischen Partei radikal umgesetzt und die Steuern bis zur Selbstaufgabe der Öffentlichen Hand gesenkt. Besonders eine Steuer für die Inbetriebnahme von Autos hat er sofort gestrichen und damit den heillosen Untergang der Finanzen seines Staates in die Wege geleitet.

      Schnell den mitunter reaktionärsten Republikanern der USA entfremdet hat er sich alsbald zwischen alle Lager manövriert und die Selbstparalyse des politischen Systems forciert. Den Demokraten blieb er bis auf den heutigen Tag ungeheuer, weil er trotz der grassierende Haushalts-Pleiten die Steuern nicht anhob. Den Republikanern wiederum ging sein Reiten auf der Öko-Welle und das Turteln mit Schwulen und Frauenbewegten, vor allem aber mit den Demokraten gegen den Strich.

      Demokraten und Republikaner einte über die schier grenzenlosen gegenseitigen Antipathien noch etwas: Der Neid auf den früheren Hollywood-Star, der am Anfang seiner politischen Karriere seine "Terminator"-Popularität in die Politik herüberretten konnte und damit im Glamour-Staat Kalifornien alle anderen in den Schatten stellte. Weder die Republikaner noch die Demokraten haben eine Figur, die es früher mir Arnies Hollywood-Glamour aufnehmen konnten. Doch der Heiligenschein des Glitterati ist unwiderruflich verblasst.

      Unterm Strich hinterlässt Schwarzenegger nach diesem Referendum in einer der reichsten Regionen der Welt - mit Silicon Valley, Hollywood, Raumfahrtindustrie, und dem Agrarwunderland Central Valley - ein finanzielles Chaos. Doch das ist zu großen Teilen auch der Verfassung des Landes geschuldet. In allen Finanz- und Steuerangelegenheiten fordert sie eine Zweidrittelmehrheit in beiden Kammern. Aber in kaum einem anderen Staat der USA sind die Parteien so tief und unversöhnlich verfeindet wie am Rande des Pazifik. Die rechten Republikaner Richard Nixons und Ronald Reagans kommen ebenso aus der hiesigen Landespolitik wie, auf der anderen Seite des Spektrums, die derzeitige Sprecherin der Demokraten im Washingtoner Abgeordnetenhaus, Nancy Pelosi, oder der Ex-Gouverneur Jerry Brown - beides sehr Linke in ihrer Partei.

      Auch der gescheiterte Volksentscheid geht auf die in der Verfassung festgeschriebene "Super Majority", zurück, da der Haushalts-Kompromiss vom Februar frühere Volksentscheide umwarf und neue fiskalische Entscheidungen dem überdrüssigen Volk abverlangen musste. Dieses einzigartige kalifornische Mischsystem aus repräsentativer und direkter Demokratie, in der die Wähler über Finanzdinge entscheiden müssen, die die Politiker dann irgendwie bewältigen sollen, krankt aber auch an der Mentalität vieler im Staat. Immer wieder ergeben Umfragen, dass die Wähler Steuererhöhungen strikt ablehnen, dafür aber immer mehr Leistungen des Staates einklagen. Letztlich ist Schwarzenegger auch daran gescheitert, dass er keinen Mentalitätswechsel unter den Kaliforniern herbeiführen konnte.

      Jetzt klagen alle in Sacramento über die vielen neuen Scherben, die das Referendum hinterlassen habe. Dabei sind in Wahrheit beide Parteien in Sacramento für den Scherbenhaufen verantwortlich. Denn die Rezepte, die Paralyse des mit 40 Millionen registrierten Einwohnern bevölkerungsreichsten 40 Millionen-Staates, aufzuheben sind relativ einfach und allen längst bekannt: Die Verfassung muss geändert werden, damit die "Super-Majority" nicht länger den Status Quo zementiert, die Haushaltsbudgets müssen von derzeit einem Jahr Laufzeit auf mindestens zwei oder gar vier Jahre verlängert werden. Ausserdem müssen den Gemeinde- und Städteparlamenten viel großzügigere Rechte eingeräumt werde, die von ihnen oder in ihrem Bereich aufgebrachten Steuern eigenständiger zu verwalten - statt sie vom Nimmersatt Sacramento auffressen zu lassen.

      Schwarzenegger kannte diese Probleme von Anfang an. Tollkühn wie der Actionhero, der er mal war, tönte er damals noch: "Jeder Gouverneur hat den Leuten bisher versprochen, die Kartons neu zu ordnen. Das will ich nicht. Ich will mehr! Ich will sie in die Luft jagen!". Das war an seinem ersten Arbeitstag im Jahr 2003. Nun, zehn Monate vor dem Ende seiner zahllosen Dienstfahrten in einem seiner fünf Öko-Hummer hat sich der Ex-Gewichtheber an diesen Kartons überhoben. Er muss seine finale Schlappe geahnt haben. Am Wahltag war er in Washington. Seine Mission: Bundesgelder aus dem nationalen Ankurbelungsprogramm der Regierung Obama für Kaliforniens maroden Haushalt locker machen.

      Quelle: http://www.handelsblatt.com/politik/international/arnies-…
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 13:19:16
      Beitrag Nr. 5.044 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.214.821 von Maraho am 20.05.09 07:13:47Dies hier genauer aufgearbeitet ...

      "Japan BIP schrumpft dramatisch"

      Die japanische Wirtschaft schrumpft im 1. Quartal 2009 um die höchste jemals gemessene Rate seit dem 2. Weltkrieg! Sie brach im Vergleich zum Vorquartal um -4,0% ein und im Vergleich zum Vorjahresquartal um -9,1%! Saisonbereinigt und auf das Jahr hochgerechnet (SAAR) brach nach Angaben des japanischen Cabinet Office die Wirtschaftsleistung sogar um -15,2% ein!

      Weiterlesen (mit Grafiken etc.)... http://wirtschaftquerschuss.blogspot.com/
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 13:27:40
      Beitrag Nr. 5.045 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.061.401 von Schwabinho am 29.04.09 12:50:01Das ist doch nebensächlich (wie mir scheint ... .
      Es zählt nur noch der Moment.

      Zahl der Erwerbstätigen sinkt unter 40 Millionen

      Wiesbaden (BoerseGo.de) - Die Zahl der Erwerbstätigen ist erstmals seit drei Quartalen wieder unter die Marke von 40 Millionen gefallen. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes hatten im ersten Quartal 2009 rund 39,9 Millionen Erwerbstätige ihren Arbeitsort in Deutschland.

      Im Vergleich mit dem vierten Quartal 2008 sank die Zahl der Erwerbstätigen damit um 905.000 Personen (minus 2,2 Prozent). Eine Abnahme der Erwerbstätigkeit ist im ersten Quartal eines Jahres zwar üblich. Im Berichtsquartal ist die Erwerbstätigkeit jedoch deutlich stärker zurückgegangen als im Durchschnitt der entsprechenden Quartale der Jahre 2007 und 2008 (minus 525.000 oder minus 1,3 Prozent). Gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres ergab sich noch ein geringer Zuwachs von 48.000 Personen oder 0,1 Prozent. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die vermehrte Inanspruchnahme von konjunktureller Kurzarbeit die negativen Effekte der Rezession auf die Entwicklung der Erwerbstätigkeit abgemildert hat.

      Saisonbereinigt, das heißt nach rechnerischer Ausschaltung der üblichen jahreszeitlich bedingten Schwankungen, ergab sich im ersten Quartal 2009, erstmals seit drei Jahren, ein Rückgang der Erwerbstätigen gegenüber dem Vorquartal um 119.000 Personen (minus 0,3 Prozent).

      Quelle: http://www.boerse-go.de/nachricht/Zahl-der-Erwerbstaetig…
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 13:31:29
      Beitrag Nr. 5.046 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.218.091 von Maraho am 20.05.09 13:27:40Da es gut passt ...

      11.30 Uhr: Das Kurzarbeitergeld gilt künftig bis zu zwei Jahre. Das Bundeskabinett beschloss Regierungskreisen zufolge am Mittwoch die Verlängerung der Bezugsdauer von 18 auf 24 Monate. Ziel der Maßnahme ist es, Entlassungen in der Wirtschaftskrise zu vermeiden. Zudem soll die Bundesagentur für Arbeit die Sozialbeiträge für Kurzarbeiter ab dem siebten Monat übernehmen.

      Quelle und weiteres ... http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828…
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 13:38:30
      Beitrag Nr. 5.047 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.849.485 von Maraho am 26.03.09 06:19:28Na also, da geht es voran ...

      Bank des Südens formiert sich
      Harald Neuber

      Differenzen für Einrichtung des lateinamerikanischen Kreditinstitutes beigelegt. Gründung muss nun noch von Parlamenten ratifiziert werden.


      Inmitten der Weltwirtschaftskrise könnte in Südamerika ein neues regionales Kreditinstitut seine Arbeit aufnehmen. Die "Bank des Südens" war bereits im Dezember vergangenen Jahres gegründet worden, um den Einfluss von Internationalem Währungsfonds und Weltbank in der Region zurückzudrängen. Bei einem Treffen in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires einigten sich die Wirtschafts- und Finanzminister der sieben beteiligten Staaten am vergangenen Wochenende nun auf einen Schlüssel zur finanziellen Beteiligung.

      Von den umgerechnet sieben Milliarden US-Dollar Gründungskapital werden demnach je zwei Milliarden von Argentinien, Brasilien und Venezuela getragen. Je 400 Millionen US-Dollar stellen Uruguay und Ecuador zur Verfügung. Paraguay und Bolivien haben sich zu je 100 Millionen US-Dollar Einlagen verpflichtet.

      Nun müssen die Präsidenten der sieben beteiligten Staaten sowie die nationalen Parlamente dem Beschluss zustimmen. Argentiniens Präsidentin Cristina Kirchner, die parallel zu dem Ministertreffen in Buenos Aires mit ihrem venezolanischen Amtskollegen Hugo Chávez zusammenkam, zeigte sich zuversichtlich. Die nun getroffene Übereinkunft sei "akzeptabel" und könne deswegen "rasch angenommen" werden. Auch Brasiliens Finanzminister Guido Mantega hob die Bedeutung der Gründung eines eigenen Kreditinstitutes inmitten der Weltwirtschaftskrise hervor: "Damit ebnen wir den Weg für eine regionale finanzpolitische Integration." Brasilien hatte bis zuletzt Einwände gegen die interne Entscheidungsstruktur gehabt, die jedem Land - unabhängig von der Höhe seiner Beteiligung - eine Stimme zugestanden hätte. In Buenos Aires wurde nun ein Kompromiss erzielt. Das Prinzip "Ein Land, eine Stimme" wird zwar beibehalten. Jedoch müssen Projekte mit einem Volumen von über 70 Millionen US-Dollar von zwei Drittel der Kapitalträger beschlossen werden.

      Die Bank des Südens hat explizit zum Ziel, den wirtschaftspolitischen Einfluss der USA und anderer führender Industriestaaten in der Region zu mindern. Die Einigung der Minister bedeute einen Schritt hin zur finanzpolitischen Autonomie Lateinamerikas, sagte deswegen auch Hugo Chávez nach seinem Treffen mit Cristina Kirchner. "Es ist wie bei Kindern", fügte er an: "Wir lernen nach und nach selbst zu laufen. Und eines Tages wird die Bank des Südens ein Gigant sein."

      Im Interview mit dem lateinamerikanischen Fernsehsender Telesur zeigte sich auch der argentinische Politikwissenschaftler und Soziologe Atilio Borón zuversichtlich, wenn jeder Staat für eine regionale Entwicklungspolitik die ihm zur Verfügung stehenden Ressourcen beisteuert. Argentinien habe eine ausgedehnte Nahrungsmittelindustrie, so Borón, Venezuela hingegen weitreichende Erdöl- und Erdgas-Ressourcen. Gerade die Zusammenarbeit zwischen Venezuela und Argentinien habe gezeigt, dass sich die neue Kooperation der Regionalstaaten nicht nur auf hohle Rhetorik beschränke. Besonders in Zeiten der Weltwirtschaftskrise sei das wichtig, so Borón weiter: "Denn die Industriestaaten werden sich weiter abschotten und in einem noch stärkeren Maße protektionistische Maßnahmen durchsetzen." Die Bank des Südens wird angesichts dieser Entwicklung ein Instrument sein, um wichtige Infrastrukturprojekte weiter verfolgen zu können.

      Quelle: http://www.heise.de/tp/blogs/8/138154
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 13:48:15
      Beitrag Nr. 5.048 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.214.798 von Maraho am 20.05.09 06:56:49Noch etwas hierzu (s.o., 6:56:49)...

      Gute Banken, schlechte Banken
      Die tägliche Doku-Soap auf allen Kanälen

      Wie blöd sind wir eigentlich? Wie blöd bin ich? Wie blöd sind Sie?

      Weiterlesen ... http://www.egon-w-kreutzer.de/0PaD2009/20.html

      Bis später ...
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 15:18:44
      Beitrag Nr. 5.049 ()
      +++ EILMELDUNG +++
      Gläubiger beschließen Aus für Hertie
      Ende einer deutschen Traditionsmarke: Die Gläubigerversammlung hat die Schließung von Hertie in die Wege geleitet. Alle 54 Filialen und die Konzernzentrale sind betroffen.
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 15:33:36
      Beitrag Nr. 5.050 ()
      Singapur macht mit Merrill-Einstieg 4,6 Mrd USD Verlust
      SINGAPUR (Dow Jones)--Der Staatsfonds Singapurs hat seine Beteiligung an der Bank of America Corp von 3,8% komplett verkauft. Der dabei entstandene Verlust, habe sich auf 4,6 Mrd USD belaufen, teilte der Staatsfonds Temasek am Freitag in seinem Quartalsbericht mit. Singapur war ursprünglich bei der US-Investmentbank Merrill Lynch eingestiegen. Während der Finanzkrise wurde diese jedoch von der Bank of America übernommen, und im Zuge der Transaktion erhielt Temasek eine Beteiligung an diesem Institut.

      Temasek gab die Aktien der Bank of America im ersten Quartal zu einen Durchschnittspreis von 7 USD am Markt ab und erzielte damit einen Nettoerlös von 1,3 Mrd USD. Der Staatsfonds hatte zuvor 14% die Aktien an Merrill Lynch gehalten und dafür insgesamt 5,9 Mrd USD bezahlt. Der Fonds sah den Erwerb des Paketes an Merrill Lynch als langfristiges Investment. Als dann die Bank of America im Januar Merrill Lynch übernahm, wurde dieser Anteil in 189 Mio Aktien der Bank of America umgewandelt. Somit ergibt sich nun durch den Verkauf ein Verlust aus dem Merrill-Lynch-Investment von 4,6 Mrd USD.

      Temasek war über die Fusionsgespräche zwischen Bank of America und Merrill Lynch nicht informiert worden. Der Fonds habe niemals Investor bei der Bank of America werden wollen, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person.

      Die Verluste mit dem Merrill-Engagement sind nicht die einzigen, die der Staatsfonds zu beklagen hat. Der Finanzminister von Singapur, Lim Hwee Hua, hatte früher in diesem Jahr erklärt, dass der Wert des gesamten Investmentportfolios von Temasek in den acht Monaten bis Ende November 2008 um 31% auf 127 Mrd USD gesunken ist.
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 16:04:43
      Beitrag Nr. 5.051 ()
      DB Immobilien meldet Insolvenz an
      Der Deutsche-Bank-Partner DB Immobilien mit Sitz in Heidelberg ist insolvent. Grund ist der vehemente Einbruch am Markt für Gewerbeimmobilien in den Großstädten. Das Insolvenzplanverfahren führt der Sanierungsexperte Markus Ernestus aus Mannheim. Genaue Sanierungspläne sind noch nicht bekannt. Die Gehaltszahlungen für alle 180 Mitarbeiter seien aber laut Ernestus gesichert. Licht am Ende des Tunnels gibt es für das Unternehmen durch die stabile Lage der Märkte im Südwesten. Märkte wie Heidelberg, Freiburg oder Mannheim sind nicht von der Krise getroffen und sollen die Basis für das Sanierungskonzept bieten.
      5 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 17:58:44
      Beitrag Nr. 5.052 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.207.874 von Maraho am 19.05.09 13:28:22Guten Abend zusammen,
      erst einmal Dank an kiska! ;)

      Und nun beginnen wir mit einer gelockerten Abendrunde.
      Dies zur Einstimmung. Soll sich am Tag X bloß keiner beschweren!

      Es darf weiter gezockt werden

      Am Aktienmarkt spielen die Perspektiven für die Konjunkturindikatoren der nächsten Monate weiterhin eine größere Rolle als die wirtschaftlichen Aussichten für die nächsten zehn Jahre. Insofern bleiben die Bullen zunächst im Vorteil.


      Keine Frage, die Aktienmärkte könnten noch mal leicht um zehn Prozent zulegen. Dafür sprechen alleine die zig Milliarden, die die Zentralbanken ins System pumpen - von den Finanzministern ganz zu schweigen. Aber bei aller aufkeimenden Konjunkturhoffnung, die sich mit Blick auf wirklich vorlaufende Indikatoren seit Längerem angekündigt hat, ist man fast schon wieder zu bremsen geneigt.

      Das Problem ist, dass die Wirtschaft zu weit von einem zumindest einigermaßen stabilen Gleichgewicht entfernt scheint, einem, in dem die Unterbeschäftigung nicht weiter zunimmt. In den USA ist die Lohnsumme über die vergangenen sechs Monate mit einer Jahresrate von 2,6 Prozent gefallen. Gleichzeitig spricht einiges für einen weiteren Anstieg der privaten Sparquote (Vermögensverluste, Refinanzierungsprobleme, Arbeitsplatzunsicherheit). Auch die Investitionen dürften aufgrund der ebenfalls hohen Verschuldung vieler Firmen, der satten Kapitalkosten und des Kapazitätsüberhangs mau bleiben. Hingegen scheint die Bewertung wieder knackig.

      Das Verhältnis von US-Marktkapitalisierung zu BIP liegt über dem Mittel seit 1952. Das ficht die Bullen nicht an und ist denen, die die Rally versäumt haben und nachkaufen müssen, egal. Auffallend ist hingegen, dass angesichts der Entspannung am Geldmarkt jüngst nur noch die günstigeren Konjunkturdaten beachtet wurden. Doch gab es ebenso viele nachteilige, ob vom Arbeitsmarkt, aus dem Bau oder dem Einzelhandel. So was geht nicht lange gut. Das bleibt ein Markt für Zocker.

      Quelle: Aus der FTD vom 20.05.2009
      © 2009 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 18:09:58
      Beitrag Nr. 5.053 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.219.171 von kiska am 20.05.09 15:18:44Ein Nachruf.

      ROUNDUP: 54 Hertie-Warenhäuser vor dem Aus

      Vier Jahre nach der Übernahme durch eine britische Investorengruppe stehen 54 Hertie-Warenhäuser in ganz Deutschland vor dem Aus. Die Gläubigerversammlung der insolventen Warenhauskette beschloss am Mittwoch in Essen auf Empfehlung des Insolvenzverwalters mit einer Mehrheit von 84,6 Prozent die Einstellung des Geschäftsbetriebs. Betroffen sind rund 2600 Mitarbeiter. "Die Beschäftigten sind schockiert", sagte der Hertie- Gesamtbetriebsratsvorsitzende Bernd Horn nach der Entscheidung. Die Warenhäuser sollen voraussichtlich bereits im Sommer geschlossen werden.

      Insolvenzverwalter Biner Bähr hatte seinen Antrag zuvor damit begründet, dass er keine Chance mehr auf eine Einigung mit den Hertie-Eigentümern, der britisch-niederländischen Immobiliengesellschaft MABV, sehe. "Wir kommen nicht mehr weiter, so traurig das ist", sagte Bähr. In einer kontrovers geführten Diskussion hatte der Insolvenzverwalter zuvor die Eigentümer für den Misserfolg bei der Suche nach Lösungsmöglichkeiten verantwortlich gemacht.

      Als Vertreter der Hertie-Eigentümer wollte Rechtsanwalt Detlev Stöcker keine Verantwortung für den Verlust der rund 2600 Arbeitsplätze übernehmen. Für viele der künftig leerstehenden Warenhausimmobilien existierten bereits Anfragen von Interessenten, sagte er. Insolvenzverwalter Bähr hatte den Eigentümern zuvor vorgeworfen, nicht am Abschluss langfristiger Mietverträge interessiert zu sein.

      Erst am Vortag hatte eine Investorengruppe vor dem Hintergrund fehlender langfristiger Mietverträge mit den Hertie-Eigentümern ihr Angebot zur Sanierung des Unternehmens zurückgezogen. Die Investoren hatten zuvor angekündigt, mit Investitionen eines "höheren Millionen- Euro-Betrags" die 54 Warenhaus-Standorte und 2600 Arbeitsplätze erhalten zu wollen.

      In einer in London verbreiteten Stellungnahme wiesen die Hertie- Eigentümer die Schuld für den Rückzug der Investorengruppe von sich. Herties Insolvenzverwalter "Dr. Bähr benutzt uns als Sündenbock für sein Scheitern", sagte ein Vertreter der Eigentümer. "Unsere Mieten sind auf demselben Niveau wie 2004, als (der Hertie-Vorgänger) Karstadt kompakt gegründet wurde."

      Die Briten hatten Hertie 2005 von der damaligen KarstadtQuelle AG (heute Arcandor ) übernommen und nach eigenen Angaben 180 Millionen Euro in das verlustreiche Geschäft investiert. Im zurückliegenden Geschäftsjahr 2007/2008 (31.8.) hatte Hertie bei einem Umsatz von 441,3 Millionen Euro einen Verlust von 155,3 Millionen Euro gemacht.

      Quelle: http://www.ftd.de/unternehmen/handel_dienstleister/:ROUND…

      Etwas Geschichte: http://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Tietz_(Hertie)
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 18:21:51
      Beitrag Nr. 5.054 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.145.145 von Dorfrichter am 11.05.09 15:58:43Nachtigall, ick hör Dir trapsen ...

      Finanzkrise
      Obama entmachtet US-Börsenaufsicht SEC

      von Robert Schmidt und Jesse Westbrook

      Die Regierung von Präsident Obama plant offenbar, der US-Börsenaufsicht SEC einige ihrer Kompetenzen zu entziehen und der US-Notenbank Fed zu übertragen. Wie es aus unterrichteten Kreisen heißt, soll das Vorhaben im Zuge einer Neuordnung der Finanzaufsicht realisiert werden. Kritiker sprechen bereits von einem "schrecklichen Fehler".


      BLOOMBERG WASHINGTON. Nach dem Entwurf der Regierung würde die US-Notenbank Federal Reserve mehr Befugnisse erhalten, Finanzinstitute zu überwachen, die als zu groß gelten, um bankrott zu gehen, heißt es weiter. Die Fed dürfte zudem einige Funktionen der SEC übernehmen, während ein weiterer Teil an andere Aufsichtsbehörden geht. Diskutiert werde auch, die Aufsicht von Investmentfonds an einen Bankenaufseher oder eine neue, für Verbraucher-Finanzprodukte zuständige Agentur zu übertragen, berichten zwei informierte Personen.

      Die SEC wurde vor 75 Jahren ins Leben gerufen, mit dem Auftrag, der Wall Street auf die Finger zu schauen und die Investoren zu schützen. Sie ist für die Regulierung der Börsen sowie die Überwachung von Wertpapiergeschäften zuständig. Zudem muss sie sicherstellen, dass börsennotierte Gesellschaften die Investoren angemessen über ihre Finanzen informieren. Die SEC- Kommission hat fünf Mitglieder, wobei der Vorsitzende und zwei Kommissare in der Regel von der Partei des Präsidenten und zwei Kommissare von der Opposition ernannt werden.

      Einige Politiker werfen der SEC vor, sie habe die sich abzeichnende Finanzkrise nicht erkannt und auch das betrügerische Schneeballsystem von Bernard Madoff nicht aufgedeckt. Sämtliche Pläne, die Kompetenzen der SEC zu beschneiden, dürften jedoch zu einem Kampf im Kongress führen, der solche Veränderungen absegnen muss. Außerdem würden Pensionsfonds und andere Aktionärsvertreter auf die Barrikaden gehen. “Das wäre ein schrecklicher Fehler”, sagt Stanley Sporkin, früher Ermittlungsleiter bei der SEC. “Was auch immer die SEC getan hat oder nicht getan hat, sie ist immer noch die oberste Behörde zum Schutz der Anleger.”

      Bei den Verhandlungen über die Neuordnung der Finanzmarktaufsicht sei die SEC kaum eingebunden gewesen. Darüber habe sich die SEC-Vorsitzende Mary Schapiro frustriert geäußert, berichten informierte Personen, die mit ihr gesprochen haben. Sie habe angekündigt, jegliche Versuche, die Kompetenzen der SEC zu beschneiden, zu bekämpfen.

      Federführend bei den Plänen seien Finanzminister Timothy Geithner und Lawrence Summers, Leiter des Nationalen Wirtschaftsrates. “Wir müssen viele Änderungen bei den grundlegenden Rahmenbedingungen für die Aufsicht vornehmen, damit diese besser funktioniert”, erklärte Geithner am 18. Mai vor dem nationalen Presseclub in Washington. “Wir müssen die komplizierte und mehrschichtige Struktur vereinfachen und zusammenführen.”

      Präsident Barack Obama hat erklärt, er wolle bis Jahresende die aufsichtsrechtlichen Veränderungen verabschiedet haben. Barney Frank, der Vorsitzende des Finanzdienstleistungsausschusses, plant Anhörungen, um bis Ende Juni einen Gesetzesentwurf zu erstellen. Unter Schapiros Vorgänger Christopher Cox hat die SEC einige Kompetenzen an die Fed übertragen, nachdem die Notenbank auf den Beinahe-Kollaps von Bear Stearns Cos. im vergangenen Jahr reagierte und eigene Inspektoren zur Investmentbank schickte. Im März 2008 drängte der frühere Finanzminister Henry Paulson den Kongress, die Finanzaufsicht neu zu ordnen und der Fed größere Befugnisse einzuräumen.

      Kritisch sehen hingegen der frühere SEC-Vorsitzende Arthur Levitt und andere die Forderung, der Fed mehr Kompetenzen zu übertragen. Sie bemängeln, dass die Notenbank zu stark darauf konzentriert sei, das Finanzsystem liquide zu halten. Das dürfte Versuche torpedieren, Unternehmen bei Verstößen gegen das Wertpapiergesetz zu bestrafen.

      Tatsächlich hat die Agentur noch mächtige Fürsprecher, darunter eine Reihe von Demokraten im Bankenausschuss des Senats, die eine Beschneidung der SEC-Kompetenzen ablehnen dürften. Außerdem haben Pensionsfonds, die ein Anlagevolumen von über 872 Mrd. Dollar verwalten, die Politiker diesen Monat gedrängt, die Befugnisse der SEC bei einer Neuordnung der Aufsicht zu schützen. In einem Brief an Christopher Dodd, den Vorsitzenden des Bankenausschusses, argumentierten 14 Pensionsfonds, darunter Schwergewichte wie Calpers und der New York Retirement Fund, dass die “SEC weiterhin starke Kompetenzen bei der Aufsicht und Ermittlung” in den Bereichen Wertpapierhandel, Broker, Vermögensverwalter, Publizität und Bilanzierungsvorschriften haben müsse.

      Quelle: http://www.handelsblatt.com/politik/international/obama-e…
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 18:25:51
      Beitrag Nr. 5.055 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.221.391 von Maraho am 20.05.09 18:21:51Und hier die Original-Meldung:

      U.S. May Strip SEC of Powers in Regulatory Overhaul
      http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=newsarchive&sid=…
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 18:26:14
      Beitrag Nr. 5.056 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.221.391 von Maraho am 20.05.09 18:21:51Hallo Maraho, diese Meldung ist mir nicht entgangen!
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 18:30:29
      Beitrag Nr. 5.057 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.221.439 von Dorfrichter am 20.05.09 18:26:14Guten Abend Dorfrichter,

      ich habe sie in Bezug gestellt, in der Hoffnung, daß der eine oder die andere vielleicht auch auf den von Dir hier reingestellten Beitrag geht, um von selbst auf die Zusammenhänge zu kommen. Sozusagen Hilfestellung! ;)

      Daß Du so etwas mitbekommst, setze ich voraus!

      Dir einen schönen Abend!
      Gruß von Maraho
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 18:42:14
      Beitrag Nr. 5.058 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.221.468 von Maraho am 20.05.09 18:30:29Das sieht mir ganz danach aus, als ob die FED nun komplett das Heft in der Hand hat. Wenn die FED die Finanzmärkte kontrolliert, hat sie nicht nur sämtliche Möglichkeiten für Vertuschung/Verschleierung, sondern gewinnt obendrein noch Informationen über die anderen Geschäftsbanken.

      Auf alle Fälle eine hochbrisante Meldung. Hochschwanger, ja hochträchtig.
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 18:47:39
      Beitrag Nr. 5.059 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.221.565 von Dorfrichter am 20.05.09 18:42:14Da rollt was auf uns zu. Und vorher werden die Gierigen noch mal abgezockt. Gut, der eine oder andere wird noch einen Riß machen, wenn er den schnell genug ist!

      Eigentlich leicht durchschaubar. Für intelligente Menschen in gewisser Weise eine Beleidigung vom Anspruch her ...
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 18:51:59
      Beitrag Nr. 5.060 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.214.754 von Maraho am 20.05.09 06:13:57Und noch mal der Geithner ...

      Finanzkrise
      USA starten Bad Bank ohne Steuerzahlerhaftung

      Das krisengeschüttelte amerikanische Finanzsystem ist nach Ansicht von US-Finanzminister Timothy Geithner allmählich auf dem Weg der Erholung. Er äußerte die Erwartung, dass die staatlichen Programme, die Banken von Ramschpapieren befreien sollen, im Sommer an den Start gehen sollen.


      HB WASHINGTON. Die USA wollen offenbar im Juni einen Testballon für ihr Bad-Bank-Modell ohne den direkten Einsatz von Steuergeldern starten. Die US-Einlagensicherung FDIC werde in einem Pilotverkauf problembehaftete Wertpapiere anbieten und den Investoren bei der Finanzierung mit Garantien behilflich sein, sagten mit den Plänen vertraute Personen am Dienstag. Damit verschonen die Behörden die Investoren von den strengen Auflagen des Bankenrettungspaketes TARP - etwa bei den Managergehältern. Finanzminister Timothy Geithner sagte am Mittwoch, das Programm soll innerhalb von sechs Wochen starten.

      Investoren wie Hedge Fonds hatten sich dagegen gesträubt, sich den TARP-Auflagen zu unterwerfen. Dies hätten sie aber wohl tun müssen, wenn das Finanzministerium wie ursprünglich geplant den Kauf der Wertpapiere mitfinanzieren würde. Die US-Behörden wollten jedoch keine Investoren vergraulen, um den Erfolg des Programms nicht zu gefährden.

      Mit dem Pilotverkauf ohne Steuergelder wollen die Behörden vor dem richtigen Start des Programms bei den Investoren vor allem Vertrauen schaffen. Die in der Finanzkrise unverkäuflichen und damit derzeit faktisch wertlosen Anlagen sind ein Hauptgrund für die Zurückhaltung der Banken bei der Kreditvergabe, was wiederum die Erholung der Gesamtwirtschaft erschwert.

      Anders als Deutschland wollen die USA die toxischen Papiere in den Bilanzen der Banken nicht in eine „Bad Bank“ auslagern, sondern an private Investoren versteigern. Damit will die US-Regierung eine Kardinalfrage aller Modelle durch einen Marktprozess beantworten: Was sind die Papiere wert, für die es derzeit keinen Markt gibt? Das deutsche Modell sieht dagegen vor, dass die Banken ihre toxischen Papiere in eine Zweckgesellschaft auslagern und dabei gegen sichere Wertpapiere mit staatlicher Garantie tauschen. Den Wert der Papiere sollen dabei Sachverständige ermitteln.

      Bei dem Testverkauf im Juni strebt die US-Regierung ein Volumen von rund eine Milliarde Dollar an. Bei der ursprünglichen Ankündigung war davon die Rede, dass insgesamt zunächst zwischen 75 und 100 Mrd. Dollar aus dem TARP-Topf zur Mit-Finanzierung eingesetzt werden sollen, um damit im Tandem mit privaten Investoren Wertpapiere im Volumen von bis zu 500 Mrd. Dollar zu kaufen - sogar eine Aufstockung auf eine Billion Dollar war im Gespräch.

      Dank der Erholung an den Finanzmärkten dürfte das Programm jedoch nun deutlich kleiner ausfallen. Eine Reihe von Banken hat in den vergangenen Tagen bereits bewiesen, dass sie sich auch direkt am Kapitalmarkt Geld beschaffen können - und zwar ohne staatliche Garantien. Damit hat die Auslagerung der toxischen Papiere etwas an Dringlichkeit verloren. Viele US-Banken sind bereits so zuversichtlich geworden, dass sie Regierungshilfen so schnell wie möglich zurückzahlen wollen, um die TARP-Auflagen abzuschütteln - etwa JPMorgan Chase, Goldman Sachs, Morgan Stanley und American Express. Auch Geithner betonte am Mittwoch vor dem US-Kongress, dass eine Heilung des US-Finanzsektors bereits begonnen habe.

      Dessen ungeachtet zeigte sich US-Finanzminister optimistisch hinsichtlich einer baldigen Gesundung des US-Finanzsystems. „Es gibt wichtige Anzeichen dafür, dass unser Finanzsystem zu gesunden beginnt“, erläuterte Geithner vor dem Bankenausschuss des US-Senats. Als Belege führte er gefallene Risikoaufschläge etwa für Unternehmens- und Kommunalanleihen an. Dank der Kreditprogramme der Notenbank kämen auch wieder Neuemissionen auf den Markt.

      Geithner nannte diese positiven Anzeichen „ermutigend“, das „Ausbluten“ der Wirtschaft habe sich verglichen mit dem Höhepunkt der Turbulenzen deutlich verlangsamt. Ein schnelles Ende der Krise erwarte er allerdings nicht. „Der Erholungsprozess und die Reparatur des Finanzsystems wird seine Zeit brauchen.“ Es gebe weiterhin „erhebliche Risiken“. Man sei noch am Anfang.

      Jedoch habe sich das Finanzsystem als Folge der Krise bereits „deutlich“ verändert und angepasst. Geldinstitute finanzierten sich inzwischen konservativer, Schulden seien abgebaut worden und von den anfälligsten Teilen des Finanzwelt außerhalb der Banken gehe nicht mehr dieselbe Gefahr aus wie einst, betonte der Minister.

      Quelle: http://www.handelsblatt.com/politik/international/usa-sta…
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 18:57:16
      Beitrag Nr. 5.061 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.221.598 von Maraho am 20.05.09 18:47:39Wir werden Heuer noch Probleme bekommen, was die weitere Verschuldung betrifft in Bezug auf "Gläubiger", die wohl schon jetzt schwer zu finden sind.

      Schönen Abend Dirt und allen anderen Lesern.
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 19:00:28
      Beitrag Nr. 5.062 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.216.218 von windei am 20.05.09 10:16:26windei, das kam dabei heraus.
      Die EU belehrt, unter anderem, China! Ich lach` mich schlapp. Vorher sollten die Herrschaften erst einmal auf unseren "größten Freund" einwirken im Hinblick auf ethisches Verhalten etc. !

      Kooperation
      EU und China gemeinsam gegen die Krise

      Das Treffen der Europäischen Union und China in Prag war ein Neuanfang. Konkrete Ergebnisse gab es zwar nicht, aber immerhin haben sich beide Verhandlungspartner sich zu einer verstärkten Zusammenarbeit bei Finanzmarktreform und Klimaschutz bekannt.

      Weiterlesen ... http://www.wiwo.de/politik/eu-und-china-gemeinsam-gegen-die-…
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 19:01:19
      Beitrag Nr. 5.063 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.221.693 von Maraho am 20.05.09 19:00:28... und sich an die eigene Nase fassen!
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 19:19:00
      Beitrag Nr. 5.064 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.221.667 von Dorfrichter am 20.05.09 18:57:16Danke!
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 19:44:34
      Beitrag Nr. 5.065 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.039.594 von Maraho am 25.04.09 08:13:04Hossa. Darf`s noch etwas mehr sein?

      NACHTRAGSHAUSHALT
      Steinbrück macht sich für Rekordverschuldung stark

      Von Christian Reiermann

      Die Wirtschaftskrise frisst immer größere Löcher in den Bundeshaushalt: Finanzminister Steinbrück will nach SPIEGEL-ONLINE-Informationen in diesem Jahr 47,6 Milliarden Euro neue Schulden aufnehmen - so viel wie noch kein Finanzminister vor ihm.


      Hamburg - Der Bund steht vor der größten Neuverschuldung seit Kriegsende: Bundesfinanzminister Peer Steinbrück will in diesem Jahr 47,6 Milliarden Euro neue Schulden aufnehmen. Das geht aus dem Gesetzentwurf für den zweiten Nachtragshaushalt hervor, der SPIEGEL ONLINE vorliegt.

      Bislang hatte der SPD-Mann eine Neuverschuldung von 36,9 Milliarden Euro angepeilt. Mit dem zweiten Nachtragsetat lässt sich der SPD-Mann nun noch einmal einen zusätzlichen Kreditrahmen von 10,7 Milliarden Euro vom Bundestag genehmigen.

      Notwendig wird der Nachschlag, weil wegen der Wirtschaftskrise die Steuereinnahmen wegbrechen und die Ausgaben für höhere Arbeitslosigkeit steigen.

      - So sieht der Nachtragsetat vor, die Mittel für das Arbeitslosengeld II um 1,4 Milliarden Euro aufzustocken.

      - Die Erstattungen für Kosten der Unterkunft und Heizung, die der Bund für Langzeitarbeitslose übernimmt, legen um 200 Millionen Euro zu.

      - Zusätzlich gewährt der Bund dem Gesundheitsfonds ein Darlehen über vier Milliarden Euro. Im Fonds fehlen Einnahmen, weil in der Krise weniger Beitragszahlungen einlaufen als geplant.

      "Die schwerste Rezession in der Geschichte der Bundesrepublik macht eine nochmalige Erhöhung der Nettokreditaufnahme unvermeidlich", rechtfertigte ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums die Maßnahme. Einnahmeausfälle und zusätzliche Ausgaben könnten nicht durch Kürzungen aufgefangen werden. "Das wäre in der jetzigen Situation konjunkturpolitisches Gift."

      21,5 Milliarden Euro großes Steuerloch

      Die Regierung erwartet in diesem Jahr einen Einbruch der deutschen Wirtschaftsleistung um sechs Prozent. Deshalb brechen dem Staat die Steuereinnahmen weg. Gegenüber der bisherigen Schätzung fehlen allein dem Bund 2009 Steuereinnahmen von rund 21,5 Milliarden Euro in den Kassen.

      Der haushaltspolitische Sprecher der Unions-Fraktion, Steffen Kampeter, sagte der Nachrichtenagentur Reuters, der Nachtragsetat bestätige, vor welchen großen Schwierigkeiten die Finanzpolitik stehe. Man könne nur hoffen, dass sich die Konjunktur so entwickele, dass bis zum Jahresende kein dritter Nachtrag notwendig werde.

      Sein SPD-Kollege Carsten Schneider forderte ein Ausgabenmoratorium: "Neue Ausgabenprogramme sind ohne Gegenfinanzierung nicht möglich." Sein Appell richte sich an alle Ressorts bei der Aufstellung des Haushalts 2010. Dies gelte auch für neue Subventionen, wie sie etwa die CSU für die Landwirte fordere.

      Der Vorsitzende des Haushaltsausschusses des Bundestages, Otto Fricke, sagte, er hoffe, dass die Koalition jetzt endlich einen ehrlichen Nachtragshaushalt vorlege. Ausgaben dürften nicht weiter in Nebenhaushalten versteckt werden.

      Bundeshaushalt erfasst nicht alle Schulden

      Im eigentlichen Bundeshaushalt wird nur ein Teil der Schulden erfasst, die der Bund zur Bewältigung der Krise macht. Hinzu kommen 25,2 Milliarden Euro, die der Bund 2009 und 2010 zur Konjunkturstützung ausgibt. Der Betrag ist in den Investitions- und Tilgungsfonds ausgelagert. Darin enthalten sind etwa die Kosten für die verlängerte Abwrackprämie oder das Milliarden-Investitionsprogramm für die Kommunen.

      Zudem stehen zur Rekapitalisierung von Banken und zur Absicherung von Ausfällen von Bundesgarantien für Geldinstitute 100 Milliarden Euro zur Verfügung. Nach Reuters-Informationen hat der Bankenrettungsfonds Soffin davon bereits vorsorglich 40 Milliarden Euro am Kapitalmarkt aufgenommen und bei der Bundesbank zwischengeparkt.

      Wie viele Schulden der Bund tatsächlich in diesem Jahr machen wird, ist völlig unklar. Wegen der Unsicherheiten über den Verlauf der Wirtschafts- und Finanzkrise heißt es in der Kabinettsvorlage: "Die genaue Höhe der 'Gesamt-Nettokreditaufnahme' des Jahres ist ex ante nicht bestimmbar."

      Haushaltsstaatssekretär Werner Gartzer hatte kürzlich einen Betrag von rund 80 Milliarden Euro als möglich bezeichnet. Andere Schätzungen gehen weit über 100 Milliarden Euro hinaus. Der bisherige Rekord lag bei 40 Milliarden Euro.

      Ab 2010 entwickelt sich dann auch die Bundesagentur für Arbeit zum Problem, deren Etat unter der steigenden Arbeitslosigkeit leidet. Die BA rechnet einer Reuters vorliegenden Planung zufolge bis 2013 mit einem Defizit von 55 Milliarden Euro. Der Fehlbetrag soll durch Darlehen aus dem Bundeshaushalt ausgeglichen werden. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) will erreichen, dass wenigstens dieses Geld von der BA im nächsten Aufschwung an den Bund zurückgezahlt wird.

      Mit Material von Reuters
      Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,626081,00.html …
      34 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 20:01:10
      Beitrag Nr. 5.066 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.214.722 von Maraho am 20.05.09 05:22:29In Bezug.

      Professor Sinn verzeichnet Erkenntnisgewinn
      von weissgarnix

      Was lese ich da heute in der FTD? Völlig unvorbereitet, weil noch ohne die üblichen 2 Tassen schwarzen Kaffee am Morgen?

      “Die alte Strategie, Maschinen gegen Lehman-Brothers-Zertifikate zu verkaufen, hat nicht funktioniert. Wir müssen uns ein neues Geschäftsmodell suchen”, sagte der Präsident des Münchner Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn.”

      Wie meinen?

      Der Sinn? Unser Herr Professor Hans-Werner Sinn? Der Oberindianer des ifo-Instituts, der soll das gesagt haben? Unglaublich!

      Nun hatten wir ja letztens in unserem kleinen Blog hohen Besuch aus München, die Freunde der neoklassischen Tauschkultur wollten bekanntlich die “Leser der FAZ, die sich womöglich hierher verirrten” vor meinen kruden, durch und durch sozialistischen (na klar!) Vorstellungen von Wirtschaft warnen, die ich hier und andernorts zum Besten gäbe. Einer der Kernpunkte darin, den ich immer und immer wieder runterspule, ist das Thema “Exportfokussierung”. Zum Beispiel in meinem Opener zur FAZ-Kapitalismusserie:

      ” Ein hoher Außenhandelsüberschuss bedeutet deutsche Gewinne auf Kosten des Auslands, die einseitige Abschöpfung dortiger Kaufkraft und damit automatisch Instabilität - wie wir sie gerade selbst mit voller Wucht zu spüren bekommen, weil sich die globalen Ungleichgewichte im Welthandel gewaltsam auflösen und uns der Export wegbricht.”

      Und was schreibt die FTD heute?

      “Doch Experten wie Sinn, Posen oder auch der Wirtschaftssachverständige Peter Bofinger halten die deutsche Wirtschaft langfristig gesehen für zu einseitig auf Exporterfolge ausgerichtet. Ihre Analyse lautet, dass sich Exportüberschusse nicht ewig steigern lassen, weil sie per Definition bei anderen zu gefährlich hohen Defiziten führen.”

      Na, da haben sie sich aber ganz schön Zeit gelassen, die Experten, bis sie zu dieser tollen Erkenntnis gelangt sind. Aber OK, besser spät also nie. Die Begründung, wonach sich “Exportüberschüsse nicht ewig steigern lassen” finde ich übrigens äußerst putzig: wenn es nicht mehr benötigt als das, um in Deutschland einen Professorentitel abzugreifen, dann werde ich demnächst mal 3-4 tiefergehende Blogbeiträge der letzten 18 Monate raussuchen, um mich damit zu habilitieren. So ein knackiger “Professor” ist für einen Ösi ja bekanntlich das Größte - nach dem “Kommerzialrat” versteht sich, aber für den müßte ich a) echt ackern und b) mindestens 60 Jahre alt sein, da ist in nächster Zukunft also nichts zu machen.

      Quelle und teils interessante Kommentare: http://www.weissgarnix.de/?p=2229#more-2229
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 20:29:24
      Beitrag Nr. 5.067 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.218.279 von Maraho am 20.05.09 13:48:15In gewissem Bezug.
      Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus! Hauptsache, wir Blöden zahlen den Schwindel!

      Ermittlungsverfahren in der Finanzkrise sind Sache der Bundesländer

      Berlin: (hib/BOB) Ermittlungsverfahren gegen verantwortliche Vorstände, Aufsichtsräte und leitende Angestellte von Banken und Kreditinstituten wegen möglicher Untreue, Betrugs, Insolvenzverschleppung, Bilanzfälschung und Bilanzmanipulation sind nach Auffassung der Bundesregierung Aufgabe der Bundesländer. Der Bundesregierung liegen daher keine Informationen zur Anzahl der eingeleiteten Strafverfahren wegen der Finanzkrise vor. Dies teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort (16/12623) auf eine Kleine Anfrage der Grünen (16/12489) mit. Der Regierung lägen auch "keine belastbaren Informationen" dazu vor, ob sie die Staatsanwaltschaften der Länder personell in der Lage sieht, eine Aufarbeitung - angesichts der Vielzahl der in Not geratenen Banken und der Komplexität der Sachverhalte - personell zu bewältigen.

      Quelle: http://www.bundestag.de/aktuell/hib/2009/2009_148/10.html
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 20:51:07
      Beitrag Nr. 5.068 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.214.798 von Maraho am 20.05.09 06:56:49Und da es recht gut passt ...

      Finanzkrise
      „Bankenrettungsfonds ist verfassungswidrig“
      von Dietmar Neuerer

      Der Banken-Rettungsfonds Soffin soll die deutsche Finanzbranche stabilisieren, indem die Regierung kriselnden Banken Steuermilliarden gibt. Doch sie muss darüber niemandem Rechenschaft ablegen - nicht einmal dem Deutschen Bundestag. Das verstößt möglicherweise gegen das Grundgesetz.


      DÜSSELDORF. Der staatliche Banken-Rettungsfonds Soffin verstößt möglicherweise gegen das Grundgesetz. Zur Begründung führte der Hans-Peter Schwintowski, Wirtschaftsrechtler an der Berliner Humboldt-Universität, am Mittwoch im Gespräch mit Handelsblatt.com an, dass die Parlamentarier im Deutschen Bundestag derzeit nicht das Recht haben, die Geldflüsse zu kontrollieren. „Die derzeitigen Regelungen im Finanzmarktstabilisierungsgesetz verstoßen nach meiner Überzeugung gegen das verfassungsrechtlich verbürgte Budgetrecht des Parlaments“, sagte Schwintowski.

      Dem Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (Soffin) stehen insgesamt 480 Mrd. Euro zur Verfügung, um durch die Finanzkrise angeschlagenen Banken zu helfen - ein Großteil davon sind Liquiditätsgarantien. Davon profitiert insbesondere der Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (HRE) mit über 52 Milliarden Euro. Ohne die Liquiditätsspritzen wäre das Institut nicht überlebensfähig. Der Bund will die Bank vollständig übernehmen. Ein weiterer Großnutzer der Garantien ist die HSH Nordbank mit einer Summe von über 30 Milliarden Euro bei den Bürgschaften.

      Wer vom Soffin zu welchen Konditionen profitiert, entscheidet ein von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) Minister eingesetzter „Lenkungsausschuss“ unter Leitung des Finanzstaatssekretärs Jörg Asmussen. Der Bundestag selbst, so beschloss es die Große Koalition im vergangenen Oktober, verzichtet bei der Bankensanierung auf sein wichtigstes Recht: die Kontrolle über die Staatsausgaben. Nur ein kleines Gremium von neun Abgeordneten aus dem Haushaltsausschuss wird einmal pro Sitzungswoche über die Entscheidungen des Lenkungsausschusses informiert. Ablehnen oder ändern können die Parlamentarier die Beschlüsse jedoch nicht. Selbst die Unterrichtung ist geheim. Wer dagegen verstößt, dem droht eine Anklage wegen Geheimnisverrats und im schlimmsten Fall eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren.

      Wirtschaftsrechtler Schwintowski sprach von einem problematischen Vergabeverfahren. Für kleinere Beträge sei es wohl ausreichend, wenn der Finanzminister selbst oder ein Gremium wie der Lenkungsausschuss entscheide. „Von bestimmten Größenordnungen an, nach meiner Meinung ab einer Milliarde Euro, müsste es aber einen Zustimmungsvorbehalt des Parlamentes geben, ähnlich den Zustimmungsvorbehalten im Aktiengesetz für Aufsichtsräte.“ Schwintowski hält daher gesetzgeberische Konsequenzen für unausweichlich: „Im Minimum müsste man über ein Einspruchsrecht des Parlamentes für die Fälle nachdenken, in denen Beträge zur Unterstützung einer einzelnen Bank zur Verfügung gestellt werden, deren Höhe dem Volumen nach dem Haushalt einer mittelgroßen deutschen Stadt entsprechen, also etwa ab fünf Milliarden Euro.“

      Darüber hinaus hat nach Ansicht des Juristen aber auch der Steuerzahler ein Recht, über die Geldflüsse der Banken, die mit seinem Geld unterstützt und teilweise gerettet werden, etwas zu erfahren. Das ergebe sich schon aus den Grundsätzen des Gesellschaftsrechtes, sagte er. Vorbehalte der Geldinstitute, eine Offenlegung der Geldflüsse könne das Bankgeheimnis aushebeln, lässt Schwintowski nicht gelten. „Wenn man über die Geldflüsse informiert, so verletzt man das Bankgeheimnis schon deshalb nicht, weil man ja nicht den Kunden benennt, an den das Geld fließt, und auch nicht den Betrag und den Grund im Einzelnen, sondern nur die Geldflussrichtungen darstellt.“

      Quelle: http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/bankenrettu…
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 20:58:00
      Beitrag Nr. 5.069 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.222.586 von Maraho am 20.05.09 20:51:07... eine weitere Ausführung.

      SoFFin: Steinbrücks Geheimbund

      SoFFin | Der Finanzmarktstabilisierungsfonds des Bundesfinanzministeriums verwaltet 480 Milliarden Euro zur Bankenrettung. Wie er das Geld verteilt, bleibt im Verborgenen

      Weiterlesen ... http://www.finanzen.net/euro/euro_news.asp?pkNewsNr=891824&i…
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 21:19:36
      Beitrag Nr. 5.070 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.935.913 von Maraho am 07.04.09 18:23:19Jetzt ist es von der HV beschlossen (s.o. 07.04.09 18:23:19).

      Landesbank
      HSH Nordbank bekommt drei Milliarden Euro

      Die HSH Norbank galt einst als bedeutender Schiffsfinanzierer - in der Finanzkrise aber hat sich die Bank kräftig verspekuliert
      20. Mai 2009 Die Hauptversammlung der krisengeschüttelten HSH Nordbank hat am Mittwoch eine Kapitalerhöhung beschlossen. Die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein pumpen drei Milliarden Euro in die Landesbank, die wegen ihres Engagements in riskante Kredit- und Wertpapiere ins Straucheln geraten ist. Ohne frisches Eigenkapital hätte die Finanzaufsicht die Bank dicht gemacht.

      Weiterlesen ... http://www.faz.net/s/Rub58241E4DF1B149538ABC24D0E82A6266/Doc…
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 21:26:36
      Beitrag Nr. 5.071 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.222.030 von Maraho am 20.05.09 19:44:34Ergänzend.

      Bundesagentur für Arbeit
      Das Milliardenloch

      Leere Kassen, auf Jahre hinaus: Die Bundesagentur für Arbeit rechnet bis 2013 mit Schulden in Höhe von 55 Milliarden Euro beim Bund.


      Die Bundesagentur für Arbeit (BA) rechnet einem Zeitungsbericht zufolge bis zum Jahr 2013 mit einer Verschuldung in Höhe von 55 Milliarden Euro beim Bund.

      Das geht aus dem BA-Bericht zur Finanzentwicklung 2009-2013 hervor, wie die in Düsseldorf erscheinende Rheinische Post aus einer Vorlage für den Haushaltsausschuss des Bundestages berichtet.

      Demnach summiere sich das Bundesdarlehen an die BA in den kommenden vier Jahren auf 55 Milliarden Euro. Dem Bericht zufolge sind die Finanzrücklagen der BA im ersten Quartal 2009 auf zehn Milliarden Euro zurückgegangen. Das Defizit der BA nach vier Monaten liege bei 5,8 Milliarden Euro.

      Auswirkungen der Rezession

      Die Ausgaben für das Kurzarbeitergeld im laufenden Jahr schätzen die BA-Experten dem Bericht zufolge auf 3,4 Milliarden Euro.

      Unterdessen werden die Auswirkungen der Rezession am Arbeitsmarkt sichtbar: Die Zahl der Erwerbstätigen sank im ersten Vierteljahr 2009 erstmals seit drei Quartalen wieder unter die Marke von 40 Millionen, wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Berechnungen in Wiesbaden mitteilte.

      Mit 39,9 Millionen Erwerbstätigen waren aber immer noch 48.000 oder 0,1 Prozent mehr beschäftigt als ein Jahr zuvor.

      Quelle: http://www.sueddeutsche.de/,ra3l1/wirtschaft/733/469291/t…
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 22:30:13
      Beitrag Nr. 5.072 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.202.970 von Maraho am 18.05.09 20:51:40Um der Seriosität dieses Threads keinen Abbruch zu tun, zum Abschluß (meinerseits) noch etwas hierzu.

      Am 18.05. (s.o.) wurde von mir eine Ausführung aus einem Blog zu Bilderberg 2009 reingestellt. Dort wurde unter anderem erwähnt, daß Cem Özdemir von den "Grünen" auch teilgenommen haben soll. Allerdings stand er nur auf der von einer griechischen Zeitung veröffentlichten Einladungsliste und nicht auf der Teilnehmerliste, wie irrtümlich dort behauptet. Er soll also "nur" eingeladen gewesen sein, ist jedoch nicht erschienen.

      Aber lest selbst ...

      Das Alibi von Cem
      http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2009/05/das-alibi-v…

      Interessant auch der am 18.05. auf der Seite der "Grünen" eröffnete Thread zu besagter, angeblicher Reise des Herrn Özdemir, der mittlerweile jedoch geschlossen wurde. Die Diskussion sowie die Begründung für die Schließung ist unter folgendem Link zu finden.
      Der Titel desselben (Bilderberg - Tradition der Gruenen / Erst Fischer jetzt Cem Özdemir) wurde übrigens auch gelöscht.

      Dafür steht jetzt (und dort könnt ihr es n o c h finden):

      Thread geschlossen
      geschrieben von AskaWinterkalt


      http://www.gruene-bundestag.de/cms/diskussion/dok/38/38883.o…


      Da geht es bei w:o hier und da ja recht großzügig zu.
      Das muß man schon mal sagen!
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 22:34:38
      Beitrag Nr. 5.073 ()
      So, das war`s für heute meinerseits.

      Mal wieder ganz herzlichen Dank euch allen für das Interesse und die Gewogenheit an diesem Mittwoch.

      Ich wünsche nun allerseits eine angenehme Nachtruhe!

      Maraho
      Avatar
      schrieb am 20.05.09 22:48:50
      Beitrag Nr. 5.074 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.223.520 von Maraho am 20.05.09 22:34:38Nachschlag.
      Dies hier war (ist) der Grund für rot in USA.

      Fed-Protokoll: Erholung möglich, aber unsicher

      Washington (BoerseGo.de) – Wie aus den Protokollen der letzten April-Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank hervorgeht, teilten die Mitglieder des geldpolitischen Gremiums die Aussicht, dass das Bruttoinlandsprodukt BIP dieses Jahr schrumpfen werde. Gleichwohl sieht der Ausschuss Anzeichen dafür, dass die Geschwindigkeit des Abschwungs der Wirtschaft sich zu verlangsamen beginne. Sie fügten aber hinzu, dass diese Anzeichen ihrer Natur nach überwiegend Schwankungen unterworfen seien. Einigkeit besteht auch in der Ansicht, dass die Arbeitslosenquote in den nächsten Quartalen zunehmen werde und dass die Inflation in diesem Jahr geringer ausfallen werde als in den letzten Jahren. Alle Mitglieder waren sich darin einig, dass sich die Aussicht für die wirtschaftlichen Aktivitäten in der nahen Zukunft verdüstert habe im Vergleich zu den Vorstellungen, die noch zur Zeit der Januar-Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank geherrscht hatten.

      Gleichwohl besteht weiterhin die Erwartung, dass mit Beginn der zweiten Jahreshälfte 2009 eine Erholung bei Verkauf und Produktion eintreten werde. Die Erholung werde aber langsam voranschreiten und könnte fünf oder mehr Jahre dauern, ehe die Arbeitslosenquote wieder unter fünf Prozent falle. Alle FOMC-Mitglieder prognostizierten, dass die Arbeitslosigkeit, auch wenn sie in den nächsten Jahren abnehme, am Ende des Jahres 2011 noch deutlich über dem auf lange Sicht vertretbarem Maß liegen werde. Für dieses Jahr wird eine Arbeitslosenquote von zehn Prozent oder knapp darunter erwartet. Die Mitglieder des geldpolitischen Gremiums gehen davon aus, dass sich das Bruttoinlandsprodukt BIP in diesem Jahr im Negativbereich von 2,0 bis 1,3 Prozent bewegen werde, was unterhalb der Annahme von der Januar-Prognose von minus 1,3 bis minus 0,5 Prozent liegt.

      Quelle: http://www.boerse-go.de/nachricht/Fed-Protokoll-Erholung-…

      Gute Nacht!
      Avatar
      schrieb am 21.05.09 06:33:27
      Beitrag Nr. 5.075 ()
      Guten Morgen liebe Sorgen.;)



      Nachtragsetat
      Steinbrück bricht Deutschlands Schuldenrekord
      20. Mai 2009, 19:58 Uhr
      Angesichts dramatischer Steuerausfälle will die Bundesregierung die Neuverschuldung in diesem Jahr um weitere 10,7 Milliarden auf 47,6 Milliarden Euro erhöhen. Damit würde Finanzminister Peer Steinbrück den bisherigen Schuldenrekord von 1996 brechen. Damals hatte Theo Waigel 40 Milliarden Euro an frischen Krediten aufgenommen.

      Angesichts dramatischer Steuerausfälle will die Bundesregierung die Neuverschuldung in diesem Jahr um weitere 10,7 Milliarden auf 47,6 Milliarden Euro erhöhen. Das geht aus dem Entwurf für einen zweiten Nachtragshaushalt hervor, den das Bundesfinanzministerium verbreitete.

      Damit würde Finanzminister Peer Steinbrück den bisherigen Schuldenrekord von 1996 brechen. Der damalige Finanzminister Theo Waigel (CSU) hatte gut 40 Milliarden Euro an frischen Krediten aufgenommen. In der kommenden Woche soll der Nachtragshaushalt vom Kabinett verabschiedet werden.

      „Die schwerste Rezession in der Geschichte der Bundesrepublik macht eine nochmalige Erhöhung der Nettokreditaufnahme unvermeidlich“, begründete Ministeriumssprecher Stefan Olbermann die Rekordverschuldung. „Einnahmeverluste und zusätzliche Ausgaben für den Arbeitsmarkt können nicht durch Kürzungen an anderer Stelle kompensiert werden. Das wäre in der jetzigen Situation konjunkturpolitisches Gift.“

      Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) hatte den Nachtragshaushalt bereits in der vergangenen Woche nach der Veröffentlichung der verheerenden Ergebnisse der Steuerschätzung angekündigt. Danach müssen Bund, Länder und Kommunen bis 2013 mit 316 Milliarden Euro weniger auskommen als noch im November angenommen.

      Allein für das laufende Jahr korrigierten die Schätzer die Einnahmeprognose um 45 Milliarden Euro nach unten. Für den Bund beträgt das Minus 21,5 Milliarden Euro. Die Länder müssen mit Gesamteinbußen von 16,5 Milliarden Euro rechnen, die Gemeinden mit 7,6 Milliarden Euro weniger.

      Finanzministerium Peer Steinbrück Berlin Steinbrück hatte erwartet, dass die Neuverschuldung sogar die 50-Milliarden-Marke reißen würde. Nach dem jetzigen Entwurf bleibt sie nun mit 47,6 Milliarden doch knapp darunter.

      http://www.welt.de/wirtschaft/article3777036/Steinbrueck-bri…
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      Avatar
      schrieb am 21.05.09 07:19:07
      Beitrag Nr. 5.076 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.224.289 von maeusefaenger am 21.05.09 06:33:27Guten Morgen maeusefaenger,

      danke Dir, aber siehe Beitrag #5061 (1. Beitrag auf Seite 507).

      Die Blätter sind schon clever gemacht. Ab und an eine neue Schlagzeile über einen schon bekannten Text. Standardisierung eben. Darin dürfte auch eine Ursache für deren zunehmende wirtschaftliche Schwierigkeiten liegen. Die Leser werden zunehmend gelangweilt.

      Dir einen schönen Tag!
      Gruß von Maraho
      10 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 21.05.09 07:46:32
      Beitrag Nr. 5.077 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.223.615 von Maraho am 20.05.09 22:48:50Guten Morgen zusammen,
      ein erholsamer Feiertag sei euch gewünscht!

      Noch einmal etwas hierzu.
      Ich frage mich ernsthaft, wie lange diese Spielchen noch funktionieren. Aber es läßt sich feststellen, daß man mit diesem kranken Programm tatsächlich noch immer Geld verdienen kann.
      Nach dieser Meldung anscheinend aber nicht mehr lange.

      Interessant wird auch jetzt wieder zu beobachten sein, wie die Medien dies verkaufen werden. Nachdem ja bereits "grüne Sprösslinge", "Aufhellungen", "Lichtblicke" und ähnliches angekündigt wurden.


      Sitzungsprotokoll
      Fed dämpft Erwartung an zeitige Erholung

      Anfang des Jahres erwartete die US-Notenbank ein Schrumpfen der US-Wirtschaft um über ein Prozent - daraus könnten nun zwei werden. Falls nötig, will sie mit erhöhten Anleihekäufen gegensteuern. Die Märkte reagierten verschreckt.


      Noch Anfang des Jahres hatte die US-Notenbank Fed ein Schrumpfen der US-Wirtschaft um maximal 1,3 Prozent vorhergesagt. Nun rechnet die Fed mit einem deutlich kräftigeren Konjunktureinbruch in diesem Jahr: Die Zentralbank geht für 2009 von einem Schrumpfen des Bruttoinlandsprodukts um 1,3 bis 2 Prozent aus und will den Kampf gegen die Rezession notfalls forcieren. Das geht aus den am Mittwoch veröffentlichten Protokollen der Zinssitzung von Ende April hervor.

      Die Indizes in New York drehten nach der Veröffentlichung der Fed-Protokolle ins Minus. Zur Schlussglocke verlor der Dow Jones 0,6 % auf 8422 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 gab 0,5 % nach auf 903 Zähler. Der Nasdaq notierte 0,4 % im Minus bei 1727 Punkten. Einige Börsianer hatten sich von der Fed offenbar optimistischere Töne versprochen.

      In der Sitzung beschloss die Notenbank, dass sie die in den vergangenen Monaten begonnenen Programme zum Ankauf von Staats- und Unternehmensanleihen ständig hinsichtlich Umfang und Zeitplan überprüfen wird. Laut den Protokollen wurde bereits über ein Aufstocken des Programms diskutiert.

      "Einige Mitglieder bemerkten, dass eine weitere Erhöhung der gesamten Ankäufe zu einem gewissen Zeitpunkt durchaus gefordert sein könnte, um die Erholung der Wirtschaft zu beschleunigen", heißt es in dem Sitzungsprotokoll. Alle seien sich aber einig gewesen, dass zunächst die Wirkung der bisher getroffenen Maßnahmen abgewartet werden sollte.

      Im März hatte Notenbankchef Ben Bernanke den Ankauf von Staatsanleihen im Volumen von bis zu 300 Mrd. $ und zusätzliche Käufe anderer Wertpapiere von rund 1000 Mrd. $ für die nächsten Monate angekündigt. Finanziert werden sollen die Programme de facto durch ein Anwerfen der Notenpresse. Durch die vergrößerte Geldbasis soll die Kreditklemme gelöst und die lahmende Wirtschaft angekurbelt werden. "Wenn die Fed weitere Staatsanleihen kauft, kann das den Rentenmarkt stützen. Es funktioniert. Womöglich muss sie noch nachlegen", sagte Michael Pond von Barclays Capital in New York.

      Anzeichen für Verlangsamung des Abschwungs

      Die Notenbanker erklärten in der Sitzung zugleich, dass sie Anzeichen für eine Verlangsamung des Abschwungs erkennen. Gleichwohl wird der prognostizierte Aufschwung im nächsten Jahr nach Ansicht der Notenbanker möglicherweise etwas schwächer ausfallen als bislang erhofft. Einigen Notenbankern zufolge könne es bis zu fünf Jahre dauern, bevor die Arbeitslosigkeit in den USA wieder unter die Rate von fünf Prozent fällt.

      Zuletzt hatten sich die Hoffnungszeichen für eine allmähliche Erholung der Wirtschaft gemehrt: Das Vertrauen der Amerikaner in die wirtschaftliche Entwicklung ihres Landes festigte sich überraschend stark. Auch die Talfahrt der US-Industrie hat sich verlangsamt. Im ersten Quartal brach die US-Wirtschaftsleistung jedoch um aufs Jahr hochgerechnet 6,1 Prozent ein, was für die Wachstumsrate des Gesamtjahres eine enorme Hypothek bedeutet.

      Quelle: http://www.ftd.de/boersen_maerkte/:Sitzungsprotokoll-Fed-…


      P.S.: Da wereden die Jungs von leap 2020 anscheinend doch recht behalten.

      Siehe Seite 502:
      Die umfassende weltweite Krise: Juni 2009 – Die Welt verläßt endültig ihren die letzten 60 Jahre gültigen Bezugsrahmen

      Damit ihr nicht lange suchen müßt, hier noch einmal der Link:
      http://www.leap2020.eu/GEAB-N-35-ist-angekommen!-Die-umfasse…
      Avatar
      schrieb am 21.05.09 07:54:02
      Beitrag Nr. 5.078 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.224.339 von Maraho am 21.05.09 07:46:32The national debt of the United States
      http://oddhammer.com/tutorials/debt_clock/
      Avatar
      schrieb am 21.05.09 08:05:58
      Beitrag Nr. 5.079 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.222.411 von Maraho am 20.05.09 20:29:24In gewissem Bezug.
      Konkursverschleppung?

      ANFRAGE IM BUNDESTAG
      Finanzaufsicht prüfte deutsche Banken 53-mal
      Von Severin Weiland

      Bereits zu Zeiten der rot-grünen Koalition kam es zu einer ernsten Bankenkrise. Ein Gipfel im Kanzleramt beriet damals Maßnahmen. Wie jetzt eine Anfrage der FDP im Bundestag ergab, wurden seit 2003 drei deutsche Großbanken von der Bankenaufsicht in 53 Fällen geprüft.


      Berlin - Das Treffen am 16. Februar 2003 war streng vertraulich, denn was an diesem Sonntag in Berlin besprochen wurde, war sensibel: die Lage der deutschen Banken. Die Runde war folglich hochrangig. Kanzler Gerhard Schröder, Finanzminister Hans Eichel und Wirtschaftsminister Wolfgang Clement trafen sich mit den Spitzen der deutschen Kreditwirtschaft - darunter auch Deutsche-Bank -Chef Josef Ackermann.

      Der Hintergrund waren zunehmend desolate Zahlen in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld - im Jahr zuvor hatten mehrere Institute erstmals in ihrer Geschichte Verluste gemacht. Vor allem Commerzbank und HypoVereinsbank waren angeschlagen - letztere trennte sich im Herbst 2003 von Teilen ihres Immobiliengeschäfts und lagerte diese in der Hypo Real Estate (HRE) aus. Die HRE ist mittlerweile ein bekanntes Institut: durch die negativen Schlagzeilen in der aktuellen Krise.

      Die in München beheimatete Immobilienbank konnte im Herbst 2008 nur durch 87 Milliarden Euro an Staatsgarantien gerettet werden. Ein von der Opposition beantragter Untersuchungsausschusses im Bundestag beschäftigt sich derzeit mit der HRE.

      Der FDP-Obmann im HRE-Ausschuss, Volker Wissing, hat nun jüngst eine Kleine Anfrage gestellt. Er wollte wissen, wie der Umgang der damaligen Bundesregierung während der Finanzmarktkrise 2003 war. Die Antwort aus dem Bundesfinanzministerium, die SPIEGEL ONLINE vorliegt, bringt immerhin eine Erkenntnis - eine Parallele zur jetzigen Lage sieht die Regierung nicht. "In den Jahren 2002/2003 handelte es sich um einen durch Gerüchte hervorgerufene, nur deutsche Institute betreffende Krise", heißt es in der Antwort.

      Anlass für das Treffen am 16. Februar 2003 im Kanzleramt war nicht nur die Lage der Konjunktur und des Mittelstands, sondern "auch die schwache Ertragslage bei den privaten deutschen Großbanken". Danach habe die Eigenkapitalquote Ende 2001 bei 4,6 Prozent gelegen. Zwischenberichte der Banken hätten eine "Fortsetzung der Verschlechterung" auch für 2002 angekündigt, so die Regierung.

      Was in der Antwort auf die FDP-Anfrage explizit nicht steht - vor allem die Commerzbank war damals durch Pleitegerüchte in Turbulenzen geraten. Übernahmegerüchte machten die Runde. Die Commerzbank gehört heute mit der HRE ebenfalls zu den Krisenbanken - der Bund erwarb jüngst 25 Prozent der Aktien und stützt sie damit. Zur Krise 2002/2003 ist die Antwort der Bundesregierung allgemeiner Natur: Eine "angelsächsische Investmentbank" habe diese durch ein "unzutreffendes Gerücht über eine angebliche Illiquidität einer großen deutschen Geschäftsbank" ausgelöst.

      Die Folge sei gewesen, dass sich die Refinanzierungssituation aller deutschen privaten Großbanken "stark verschlechterte, da ein unbegründetes Misstrauen gegenüber diesen Instituten an den internationalen Finanzmärkten herrschte und den Banken die Refinanzierungslinien zeitweilig stark gekürzt oder gar vollständig gestrichen wurden".

      Heute dagegen, so die parlamentarische Staatssekretärin Nicolette Kressl (SPD) in ihrer sechsseitigen Antwort, sei der Auslöser nicht ein Liquiditätsproblem von Banken gewesen. Diese seien vielmehr die Folge des Zusammenbruchs der US-Bank Lehman Brothers und der "Vermögensminderungen" bei strukturierten Papieren, in die einzelne Banken inner- und außerhalb Deutschlands direkt und indirekt investiert hätten.

      Auch seien die Risiken aus "strukturierten Finanzierungen" im Jahr 2003 noch nicht sichtbar gewesen. Der Boom des Verbriefungsmarktes bei US-Immobilien sei erst später erfolgt, gleiches gelte für die verstärkte Nutzung von Risikoabsicherungen.

      Details unterliegen der Verschwiegenheit

      Bereits 2003 geisterte das Schreckensbild vom Zusammenbruch deutscher Institute um. Auch ein Bad-Bank-Modell, wie es kürzlich vom Kabinett für sogenannte Schrottpapiere verabschiedet wurde, wurde von Bundeswirtschaftsminister Clement in die Überlegungen mit eingebracht - so berichteten es damals Medien.

      Dazu kam es dann aber nicht. In der Antwort der Bundesregierung wird festgehalten, dass von der Bundesbank und Bankenaufsicht BaFin die Maßnahmen der Institute zur "Risikoreduzierung eng begleitet und erforderlichenfalls aufsichtliche Maßnahmen ergriffen" wurden.

      Eine Maßnahme: Bei der Commerzbank, der (mittlerweile von ihr übernommenen) Dresdner Bank und der HypoVereinsbank wurden seit 2003 durch die Finanzaufsicht "insgesamt 53 Prüfungen" durchgeführt oder angeordnet, heißt es in der Antwort der Bundesregierung. Diese schließe von den Banken "antragsgetriebene Modellprüfungen ihrer Risikomesssysteme ein". Bankenaufsicht und Bundesministerium der Finanzen hätten nach 2003 ihre Ablaufpläne für Entscheidungsprozesse überprüft und an die gegebene Situation angepasst. "Weiter wurden die Voraussetzungen für schnelle Entscheidungen zur Bereitstellung von Zentralbankliquidität verbessert."

      Für den FDP-Abgeordneten Wissing zu wenig. "Die Bundesregierung hat aus der Finanzkrise 2003 keine Konsequenzen gezogen und damit einen Beitrag zur Finanzkrise 2008 geleistet", sagt er zu SPIEGEL ONLINE.

      Und bei den Banken selbst? Konkrete Angaben - etwa zur HypoVereinsbank - gibt die Antwort der Regierung nicht. Sie unterlägen der "Verschwiegenheitspflicht".

      Ganz allgemein heißt es lediglich: Die Lehren aus der Krise 2002/2003 hätten die betroffenen Institute gezogen. Sie hätten auf das verschlechterte Umfeld mit "starken Kostensenkungen" reagiert und in der Folge "wechselseitige Verflechtungen abgebaut".

      Auch bei der Frage, ob es einen Zusammenhang der damaligen Krise mit den aktuellen Problemen bei der HRE und der Commerzbank gibt, fällt die Antwort knapp aus: Das sei vor dem Hintergrund nicht vergleichbarer Ausgangslagen "nicht erkennbar".

      Quelle: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,625919,…
      Avatar
      schrieb am 21.05.09 09:17:40
      Beitrag Nr. 5.080 ()
      Quelle:mmnews.de

      Steinbrück will Rekordverschuldung

      Mittwoch, 20. Mai 2009
      Steinbrück macht sich für Rekordverschuldung stark. In diesem Jahr über 47 Milliarden Euro neue Schulden. "Die schwerste Rezession in der Geschichte der Bundesrepublik macht eine nochmalige Erhöhung der Nettokreditaufnahme unvermeidlich".



      Die Wirtschaftskrise frisst immer größere Löcher in den Bundeshaushalt: Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) will in diesem Jahr 47,6 Milliarden Euro neue Schulden aufnehmen - so viel wie noch kein Finanzminister vor ihm.

      Das geht aus dem Gesetzentwurf für den zweiten Nachtragshaushalt hervor, der SPIEGEL ONLINE vorliegt. Bislang hatte Steinbrück eine Neuverschuldung von 36,9 Milliarden Euro angepeilt.

      Mit dem zweiten Nachtragsetat will sich der Finanzminister nu noch einmal einen zusätzlichen Kreditrahmen von 10,7 Milliarden Euro vom Bundestag genehmigen lassen.

      Notwendig wird der Nachschlag, weil wegen der Wirtschaftskrise die Steuereinnahmen wegbrechen und die Ausgaben für höhere Arbeitslosenzahlen steigen.

      Der Nachtragsetat sieht nach Informationen von SPIEGEL ONLINE vor, die Mittel für das Arbeitslosengeld II um 1,4 Milliarden Euro aufzustocken. Die Erstattungen für Kosten der Unterkunft und Heizung, die der Bund für Langzeitarbeitslose übernimmt, legen demnach um 200 Millionen Euro zu.

      Zusätzlich gewährt der Bund dem Gesundheitsfonds ein Darlehen über vier Milliarden Euro. Im Fonds fehlen Einnahmen, weil in der Krise weniger Beitragszahlungen einlaufen als geplant.

      "Die schwerste Rezession in der Geschichte der Bundesrepublik macht eine nochmalige Erhöhung der Nettokreditaufnahme unvermeidlich", rechtfertigte ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums gegenüber SPIEGEL ONLINE die Maßnahme. Einnahmeausfälle und zusätzliche Ausgaben könnten nicht durch Kürzungen aufgefangen werden. "Das wäre in der jetzigen Situation konjunkturpolitisches Gift."
      Avatar
      schrieb am 21.05.09 09:41:20
      Beitrag Nr. 5.081 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.224.339 von Maraho am 21.05.09 07:46:32Guten Morgen Maraho. Schlechte Nachrichten aus den USA:

      http://isht.comdirect.de/html/news/actual/main.html?sNewsId=…
      Avatar
      schrieb am 21.05.09 09:53:55
      Beitrag Nr. 5.082 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.224.818 von Dorfrichter am 21.05.09 09:41:20Guten Morgen Dorfrichter,
      wieso schlecht? Das ist die Realität. Wenn auch in den vergangenen Wochen ein anderer Eindruck erweckt wurde. Gelungen ist es hier und da! Ich persönlich traue dem Programm seit geraumer Zeit nicht mehr.

      Gruß von Maraho
      Avatar
      schrieb am 21.05.09 10:25:41
      Beitrag Nr. 5.083 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.007.578 von Maraho am 21.04.09 10:28:52Ein Bericht über die Situation in ...

      Rumänien
      Die einsame Fabrik auf der grünen Wiese
      Von Nadine Oberhuber

      Die Gummistiefel können Besucher nun zu Hause lassen. Die brauchen sie im Industriegebiet von Cluj nicht mehr. Denn inzwischen liegt Asphalt, und es ist viel Gras über die Sache gewachsen. Über die Vision vom großen Aufschwung. Und über die Äcker, die einmal das erfolgreichste Industriegebiet Osteuropas werden sollten.

      Noch vor einem guten Jahr blieben Besucher hier im knöcheltiefen Schlamm stecken, und sie konnten in den dichten Nebelschwaden, die über den Äckern hingen, kaum ausmachen, wo die fahlgraue Fabrik in die Höhe wuchs. Die Fabrik, die alles ändern sollte. Denn vor einem Jahr schloss der Handyhersteller Nokia sein Werk in Bochum und ging stattdessen nach Cluj. Das sollte der Anfang sein, vom Aufschwung Rumäniens. Vom Beginn des Wirtschaftswunders in Osteuropa (siehe Erst Nokia, nun Mercedes: Alle zieht es nach Rumänien).

      So jedenfalls hatten es sich hier alle gewünscht. Zum Beispiel Bürgermeister Emil Boc, der dem Industriegebiet Tetarom im Dörfchen Jucu, 20 Kilometer vor den Toren der Stadt Cluj, den Weg bereitete. Bis er kam, war das ehemalige Klausenburg eine graue Stadt am nordwestlichen Rand des Landes und die letzte Hauptstadt der Pferdefuhrwerke. Mitten in Transsilvanien und so abgelegen von allem, dass viele noch fabulierten, in der 300.000-Einwohner-Stadt mit ihren grünen Hügeln und sanft ansteigenden Bergen wohnten doch bestimmt noch die Nachfahren Graf Draculas. Aber ein Industriestandort? Mit modernsten Fabrikhallen und Laboren, die Hightech-Geräte für den Weltmarkt entwickeln?

      „Nokia ist der Wendepunkt für uns“

      Der Bürgermeister konnte sich das vorstellen und sah nicht nur große Fabriken aus den Äckern um Cluj sprießen, sondern auch seine eigene Karriere. Auch die Landesregierung im fernen Bukarest war begeistert und plante, Cluj endlich besser an das Straßen- und Schienennetz Rumäniens anzuschließen.

      Arbeitsamtsdirektor Daniel Don, der smarte Anzugträger mit den Gesichtszügen, die ein bisschen an den jungen Kojak erinnern, wurde einer der gefragtesten Männer der Region. Er hätte fast eine Standleitung zum Arbeitsminister in Bukarest legen können. Denn der rief oft mehrmals täglich bei ihm an. Die drei Universitäten der Stadt Cluj mit ihren 100.000 Studenten spülten jedes Jahr Zehntausende gut ausgebildete Absolventen auf den Jobmarkt. "Wir haben das beste Arbeitskräftepotential, dass sich westliche Firmen vorstellen können - und billig sind sie auch", so warb Don Anfang 2008 um große Investoren. Dann kam Nokia.

      "Nokia ist der Wendepunkt für uns", frohlockte nicht nur Daniel Don, "jetzt kommen auch die anderen." Der Logistikkonzern UPS lotete seine Chancen auf den Äckern von Cluj aus, General Motors überlegte den Gang nach Rumänien, und wenn man Stadtmanager Sorin Apostu glaubte, hatte Mercedes die Verträge schon so gut wie unterschrieben. Auch ein Cluster kleiner Handy-Zulieferfirmen sollte sich neben Nokia im Industriepark Tetarom III ansiedeln.

      Die Kultur kam in Fahrt - die Wirtschaft nicht

      Seitdem ist auch die Stadt förmlich explodiert. An jeder zweiten Straßenecke stehen Baukräne. Immer weiter kriechen die Neubauviertel mit Einfamilienhäuser die Hügel der Stadt hinauf. Mediterrane Knallfarben sind der letzte Schrei bei den jungen Bauherren, egal ob an Fassaden oder auf Dächern. Die grellen Farben lassen die Häuser aussehen, als habe sie jemand direkt aus Legoland importiert. Auch die Innenstadt hat frische Farbe aufgelegt. Was vor einem Jahr grau und trostlos wirkte, sieht nun aus, als habe es sich einer Verjüngungskur unterzogen.

      "Wir haben zwei Theater, zwei Opern, wir haben einen Fußballclub in der Champions League, wir können den jungen Leuten jetzt viel mehr bieten", sagt Mircea Corches und kurvt mit seinem Geländewagen stolz an den gotischen und neoklassischen Prachtbauten vorbei. "Die Stadt hat sich sehr geändert, sie ist urbaner geworden und viel sauberer", schwärmt er. Dummerweise ist es aber nicht Corches' Job, die Kultur in Fahrt zu bringen, sondern die Wirtschaft. Er ist Geschäftsführer von Tetarom. Und da gebe es "punktuelle Probleme", sagt er. Andere in Cluj bringen es so auf den Punkt: "Es gibt hier Nokia. Sonst nichts."

      Wieso die anderen Firmen nicht kamen? "Die Krise", sagt Corches, "die Wirtschaftskrise hat uns voll erfasst." Am Management von Tetarom liege es jedenfalls nicht. Das arbeite mit Hochdruck. Und so, als müsse er das beweisen, legt er selbst beim Autofahren kaum eine Minute das Handy aus der Hand. Auch die Regierung habe ihre Versprechen erfüllt, sagt er und deutet auf die fast fertige Autobahnbrücke, während sein Toyota über die ausgefranste Teerpiste Richtung Jucu rumpelt.

      Hier soll einmal die Landstraße zum Industriegebiet an die neue Autobahn andocken. In ein paar Jahren. Wenn die Autobahn denn irgendwann fertig wird, die die Stadtoberen der Firma Nokia zugesagt hatten. Denn noch blockieren die Bauern den Bau. Seit sie spitzgekriegt haben, wie viel Politiker und Immobilienhändler verdient haben, weil die Preise für das Ackerland um Cluj mit Nokias Eintreffen von einem Euro auf 40 Euro schossen, prozessieren sie gern. Und blockieren den Bau.

      Gut ausgebildete Rumänen gehen lieber ins Ausland

      Schon jetzt ist klar, dass die neue Autobahn eher vier als zwei Milliarden Euro kostet und vor 2012 nicht fertig wird. Wie lange sie hält? Vielleicht ein Jahr, vielleicht auch zwei, sagt der deutsche Ingenieur Ludger Thol, dessen Firma Gewerbeimmobilien in Cluj baut. "Weil die Rumänen anders bauen als wir: Die Asphaltdecke hat keinen Unterbau, die platzt beim nächsten Frost auf." Ohne gute Straßen aber werden kaum neue Investoren kommen.

      Da hilft auch der flugs vergrößerte Flughafen nicht, der jetzt etwa doppelt so viele Gäste abfertigen kann wie 2008. Der aber bei 300 Wartenden immer noch aus allen Nähten platzt. Er ist viel zu klein, um wirklich ein "international airport" zu sein. Und Mercedes, so heißt es hier, zog wegen der fehlenden Straßen letztlich nicht nach Cluj. Wie hätte der Autobauer auch seine Wagen von hier aus in die Welt geschafft?

      Ohne den gefederten Geländewagen von Mircea Corches wird man mächtig durchgerüttelt und braucht eine knappe Stunde von der Stadt ins Industriegebiet. Pferdekarren brauchen länger. Die geplante Buslinie und Zuganbindung ins Zentrum steht noch nicht. Das ist auch vielen Arbeitern zu beschwerlich. Jobs "da draußen" waren bisher nicht zu begehrt. Zumal die internationalen Firmen auch nur Mindestlöhne zahlen.

      Gut ausgebildete Rumänen gehen schon lange lieber ins Ausland, als in der transsilvanischen Industriesteppe zu verdörren. "Hier verdiene ich 400 Euro", erzählt eine Tetarom-Verwaltungsangestellte, "ich heuere bald als Stewardess bei einer arabischen Airline an. Da kriege ich das Vierfache."

      Für Steuernachlässe ist kein Geld mehr da

      Mit der Krise sind die Zeiten noch härter geworden für die, die bleiben - und andere zum Kommen bewegen wollen, so wie Corches. Denn die Investoren machen sich rar. Wo er früher 20 Gespräche im Monat führte, mit Interessenten, die sich das Gebiet um Cluj ansehen wollten, kommen heute sechs. Aber das Tetarom-Management tue "alles Erdenkliche, um Investoren anzuwerben", beharrt der Geschäftsführer. "Im Rahmen der Gesetze natürlich", das betont er mehrfach.

      Es ist wohl ein bisschen oft spekuliert worden, ob sich die Stadtoberen am Ausbau des kommunal verwalteten Industrieparks nicht auch reichlich selbst bereichert haben. Von Grundstücksspekulationen ist die Rede. Die Villen der Mächtigen sind zu besichtigen.

      Dass Firmen wie Nokia außerdem nur kamen, weil die Stadtmanager mit millionenschweren Steuernachlässen lockten, ist dagegen ein offenes Geheimnis. Doch dafür ist jetzt kein Geld mehr da.

      „Rumänien ist kein Niedrigsteuerland mehr“

      Die Stadt hat nach den Millionen, die sie in Äcker, Straßen und Brücken pumpte, nichts mehr zu verschenken. Ganz Rumänien ist so hoch verschuldet, dass es den Internationalen Währungsfonds um einen Milliardenkredit bitten musste. Nun dreht die Regierung den Spieß um: Sie hat über 100 Notverordnungen erlassen, Sondersteuern und Mindestabgaben erhoben. Sie prüft strikt die Gewinnverrechnung zwischen ausländischen Firmen und rumänischen Töchtern und hat die Sozialversicherungsbeiträge erhöht. Sie presst die Firmen aus, stöhnen Investoren. Rund 70 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen werden das Jahr 2009 wohl nicht überleben.

      "Wenn man das alles zusammenrechnet, ist Rumänien längst kein Niedrigsteuerland mehr", sagt auch Rechtsanwalt Gisbert Stalfort, einer der bekannteren Anwälte im Land. Für ihn ist längst klar, dass aus den blühenden Landschaften im Industriepark Tetarom nichts wird. Zumal auch die Löhne und Immobilienpreise pro Jahr um 30 bis 40 Prozent zulegten. In Bukarest kostet der Quadratmeter fast so viel wie in deutschen Großstädten. Stalfort zieht gerade mit einer Vortragsreihe durchs Land: Er redet über Krisenstrategien, Insolvenz und darüber, wie man Massenentlassungen organisiert. Und die Firmenchefs rennen ihm die Bude ein. "Es ist beängstigend."

      Auch in Cluj hören ihm Dutzende zu. Jeder hat eine Geschichte zu erzählen. Jeder eine andere, aber am Ende klingen sie alle gleich: Die Umsätze sind weggebrochen. Viele Firmen haben gar keine Aufträge mehr und nichts mehr zu tun. Einige schickten die Belegschaft in Zwangsurlaub, viele entließen. Die Arbeitslosigkeit in Cluj stieg von 1,7 auf 10 Prozent. Und das war noch nicht alles.

      Denn ein anderes Problem drückt auch alle: Vier Jahr ging es ihnen so gut, dass die Firmen wuchsen, neue Hallen und Lager bauten. Sie finanzierten das auf Kredit - mit Krediten in Euro. Dann brach die rumänische Währung Lei innerhalb weniger Monate brutal ein. Es traf fast jeden. Denn auch die allermeisten Privatleute finanzierten ihre Neubauten mit Fremdwährungskrediten. Viele Häuser stehen schon wieder zum Verkauf. Oder sind schon Bauruinen. Selbst die gigantischen, glänzenden Shoppingmalls im Zentrum sind fast leer. Vor einem Jahr strömte ganz Cluj hierher zum Einkaufen. Jetzt langweilen sich die Verkäuferinnen. Die Arbeitslosen haben kein Geld, der Rest spart, und die Inflation von sieben Prozent tut ihr Übriges.

      Der Aufschwung Ost hat aufgehört, bevor er richtig anfing. Oder, wie Stalfort es sagt: "Die Zeit der Investments auf der grünen Wiese hat nicht mit Nokia begonnen. Sie war mit Nokia vorbei."

      Quelle: http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C81BCD3621EF555C8…
      Avatar
      schrieb am 21.05.09 10:44:11
      Beitrag Nr. 5.084 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.196.095 von Maraho am 18.05.09 05:26:22Etwas weiteres hierzu ...

      Großbritannien: Spesenaffäre
      "Bestraft die Schweine!"

      Von Michael König

      Die britischen Euroskeptiker haben dank des Spesenskandals beste Chancen, wieder ins Europaparlament einzuziehen. Ihre Absicht: die EU von innen bekämpfen und Großbritannien unabhängig machen.


      Vergleiche mit Wassermassen bieten sich an im verregneten London. Und so fragen sich derzeit viele Experten, wie die Parteienlandschaft wohl aussehen mag, wenn sich die Flutwelle des Spesenskandals wieder zurückgezogen hat. Der größte Schaden ist bei der Labour-Partei von Regierungschef Gordon Brown zu erwarten. Und auch zwei Kandidaten für den Titel des Krisengewinnlers gibt es schon.

      Sie heißen British National Party (BNP) und UK Independence Party (UKIP) und reiten auf der Welle wie morsches Treibholz - so dass sich aus kontinentaler Sicht die Frage stellt, ob mit solch einem Material am Haus Europa weitergebaut werden kann, ohne einen Einsturz zu provozieren.

      Die rechtsextreme BNP stellt im Europawahlkampf Mitarbeiter in Schweinskostümen auf die Bühne, die sich in Geldscheinen suhlen. Damit sind die Abgeordneten der etablierten Parteien gemeint, die Tag für Tag mit zittrigen Fingern den Daily Telegraph durchblättern, seit die Zeitung begonnen hat, die Spesenrechnungen von Angehörigen des Unterhauses zu veröffentlichen.

      "Uns alle betrogen"

      Stereoanlagen, Swimmingpool-Reinigungen und Gartenarbeiten haben die Parlamentarier vom Steuerzahler bezahlen lassen - größtenteils auf legalem Weg, aber immer mit dem modrigen Beigeschmack der persönlichen Bereicherung. In einer Umfrage, im Auftrag des Revolverblattes Sun, sagten 60 Prozent der Befragten, die Abgeordneten hätten das Spesensystem vorsätzlich missbraucht und "uns alle betrogen".

      Die BNP bietet sich den Wählern nun als Korruptionspolizei an, sie schickt Männer in grellbunten Westen auf die Bühne, die so tun, als würden sie die Schweinsköpfe verprügeln. Der Wahlkampfslogan lautet: "Bestraft die Schweine!" In ihrem Programm verlangt die Partei den sofortigen Stopp der Einwanderung nach Großbritannien. Bezogen auf Europa heißt es: "Wir stehen für den sofortigen Rückzug aus der EU."

      Die bizarren Auftritte der BNP finden auf der Straße angeblich ein positives Echo, berichten Korrespondenten. Allein, in Umfragen kann die BNP nicht zulegen. In der aktuellen Umfrage der Sun kommen die Rechtsextremen auf drei Prozent.

      Kein Grund zur Beruhigung

      Das klingt wie eine gute Nachricht, und weil die gerade rar sind in den Politikspalten britischer Medien, wird sie entsprechend groß verkauft. Für pro-europäische Kräfte ist die Nachricht jedoch kein Grund zur Beruhigung: statt der BNP scheint eher die UKIP von der Krise zu profitieren. "Es ist gut zu sehen, dass die Politiker uns als die Stimme des Protests betrachten und nicht die BNP", wird Paul Nuttall von der UKIP in einem Bericht im Guardian zitiert.

      Die Aussage der UKIP-Wahlplakate ist nicht viel komplexer als jene von der BNP, statt Schweinen ist dort Winston Churchill zu sehen, und der Slogan lautet: "Say No to European Union." In ihrem Wahlprogramm fordert die Partei, Großbritannien solle nicht länger von "gesichtslosen Bürokraten" regiert werden: "Eine Stimme für UKIP ist eine Stimme, die laut und deutlich ‚Nein’ sagt."

      Mit dieser Botschaft kommt die Unabhängigkeitspartei in der aktuellen Umfrage der Sun auf 15 Prozent. Nimmt man nur diejenigen Befragten als Grundlage, die sicher zur Wahl gehen wollen, sind es sogar 19 Prozent - damit wäre die kleine UKIP mit der großen Labour-Partei und den Liberaldemokraten gleichauf. Kein Wunder, dass Labour-Regierungschef Gordon Brown nun ankündigte, die Wahlen des britischen Unterhauses nicht vorziehen zu wollen. Die nächste Parlamentswahl muss spätestens Mitte 2010 stattfinden.

      Das britische Paradoxon

      Die Ursprünge der UKIP gehen zurück auf einen Familienstreit der Konservativen über den Vertrag von Maastricht Anfang der neunziger Jahre. Bei den Europawahlen 1999 erreichte die 1993 gegründete Partei sieben Prozent, 2004 waren es 16 Prozent. Bestätigen sich die Umfragewerte nun am 7. Juli, wäre die Erfolgsgeschichte der UKIP um ein Kapitel reicher. Und Großbritannien bliebe ein europäisches Paradoxon - im EU-Parlament vertreten durch Abgeordnete, die nichts lieber täten, als ihr Land schnellstmöglich aus der EU auszugliedern.

      Entsprechend krawallig führt sich der Vorsitzende der UKIP, Nigel Farage, im Europaparlament auf: 2005 stellte er einen Misstrauensantrag gegen EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso, weil dieser 2004 eine Einladung eines griechischen Reeders zu einer Kreuzfahrt angenommen hatte. Zum Zeitpunkt der Reise hatte Barroso sein Amt allerdings noch nicht angetreten - der Antrag scheiterte kläglich: 589 der 732 Abgeordneten lehnten ihn ab.

      Den Vertrag von Lissabon bezeichnete Farage als "Lügenwerk". Nachdem die Volksabstimmung in Irland zu Ungunsten des Vertrags ausgefallen war, nutzte er seine Redezeit im Parlament, um laut "Gut gemacht, Iren!" zu rufen. Der Plenarsaal war zu diesem Zeitpunkt allerdings beinahe leer.

      Quelle: http://www.sueddeutsche.de/,tt4m1/politik/710/469268/text…
      Avatar
      schrieb am 21.05.09 10:53:47
      Beitrag Nr. 5.085 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.222.898 von Maraho am 20.05.09 21:26:36In Bezug.
      Was für eine Erkenntnis ...

      Banken erwarten längere Durststrecke der Wirtschaft

      Berlin (AP) Trotz erster Hoffnungszeichen ist es aus Sicht des Deutschen Bankenverbands noch entschieden zu früh, das Ende des Konjunktureinbruchs auszurufen. Zudem werde der Aufschwung nach der Rezession nur schleppend verlaufen, erklärte der Verband am Donnerstag in Berlin in seinem Konjunkturbericht für Mai. Globale Wachstumsraten von fünf Prozent - wie in den Jahren 2004 bis 2007 - seien wohl «für längere Zeit nicht mehr erreichbar».

      Aus Sicht des Bankenverbands ist es zudem unausweichlich, dass sich die Lage am deutschen Arbeitsmarkt in den kommenden Monaten weiter eintrübt. «Um in etwa wieder ein Beschäftigungsvolumen wie im vergangenen Jahr zu erreichen, wären nach einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von sechs Prozent in diesem Jahr drei Jahre lang Wachstumsraten von gut zwei Prozent erforderlich.» Die Kurzarbeit sei angesichts dessen als Instrument gegen nur vorübergehende Auslastungsschwankungen überfordert.


      © 2009 The Associated Press. Alle Rechte Vorbehalten - All Rights Reserved
      Quelle: http://de.biz.yahoo.com/21052009/12/banken-erwarten-laen…
      Avatar
      schrieb am 21.05.09 10:59:00
      Beitrag Nr. 5.086 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.964.385 von Maraho am 14.04.09 13:28:28Weiterführend ...

      Heidelberger Druck soll staatliche Hilfe bekommen

      Berlin (dpa) - Der Maschinenbauer Heidelberger Druck soll staatliche Hilfe bekommen. Der Lenkungsausschuss habe den Antrag positiv bewertet, teilte das Bundeswirtschaftsministerium in Berlin mit. Ein Sprecher wollte allerdings keine Details nennen. Medienberichten zufolge hofft die Heidelberger Druckmaschinen AG auf einen Kredit der staatlichen KfW-Bankengruppe über 300 Millionen Euro und eine Bürgschaft über 400 Millionen Euro. Welche Art von Hilfe befürwortet wurde, wollte der Ministeriumssprecher nicht sagen.

      Quelle: http://de.biz.yahoo.com/21052009/3/heidelberger-druc…
      Avatar
      schrieb am 21.05.09 11:08:28
      Beitrag Nr. 5.087 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.962.117 von Maraho am 14.04.09 06:17:27Wieder einmal etwas dazu ...
      Da der Text sehr ausführlich ist, bei Interesse einfach anklicken ...

      Zukunft
      Uns geht’s noch gold
      Von Elisabeth Niejahr

      Jahrelang haben sich Politiker aller Parteien der Generationengerechtigkeit verpflichtet. Jetzt geben sie die Rentenformel und alle guten Vorsätze preis – ohne Not

      Weiterlesen ... http://www.zeit.de/2009/22/Schuldenanstieg?page=1
      Avatar
      schrieb am 21.05.09 11:16:50
      Beitrag Nr. 5.088 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.136.553 von Maraho am 09.05.09 13:48:21Dies fordert nicht nur er ...

      Adenauer fordert Änderungen
      von Patrick Adenauer

      Den Bundespräsidenten direkt wählen, alle Wahltermine zusammenlegen, ein Insolvenzrecht für Länder und Gemeinden – das fordert Patrick Adenauer. Der Enkel von Konrad Adenauer spricht für den deutschen Mittelstand und will eine umfassende Grundgesetzänderung.


      Sechzig Jahre nach Verabschiedung unseres Grundgesetzes ist eine erneute Einberufung des Parlamentarischen Rates dringend nötig. Die Mitglieder des Parlamentarischen Rates, zu dem auch mein Großvater gehörte, hatten 1949 nach den traumatischen Erfahrungen des Nationalsozialismus ein Grundgesetz geschaffen, das den Missbrauch der Macht verhindern sollte. Dank dieses Grundgesetzes und der sozialen Marktwirtschaft leben wir heute in einem der freiesten und gerechtesten Länder weltweit. Damit dies so bleibt, sind jedoch Korrekturen im Grundgesetz erforderlich. Denn es gibt inzwischen spürbare Fehlentwicklungen. Ohne Korrekturen droht unserem bewährten Gesellschaftsmodell durch Misswirtschaft und Nichtwähler der finanzielle Ruin und moralische Bankrott.

      Wir Familienunternehmer – das sind rund 80 Prozent aller Unternehmen in Deutschland mit mehr als 20 Millionen Mitarbeitern – sind eine tragende Säule unserer Gesellschaft. Wir fühlen uns nicht nur unseren Familien, sondern auch unseren Mitarbeitern verpflichtet. Wir denken daher nicht in Zeiträumen von Quartalsberichten oder einer Legislaturperiode – sondern möglichst eine Generation voraus. Wir haften auch langfristig für unser Handeln.

      Wir sehen, dass in der Politik Handeln und Verantwortung nicht mehr selbstverständlich zusammengehören. Über Jahrzehnte hat unsere Gesellschaft weggeschaut, als unsere Abgeordneten eine Verschuldung auftürmten, die gegenüber jungen Menschen unverantwortlich ist. Das Wegschauen haben viele Wähler so verinnerlicht, dass die grassierende Politikverdrossenheit unsere Demokratie von innen heraus gefährdet. Unsere demokratische Gesellschaftsordnung ist finanziell und moralisch schwer angeschlagen. Die Therapie für beides: Änderungen im Grundgesetz.

      Deshalb fordern wir Korrekturen, die allen Wählern mehr Verantwortung zurückgeben. Denn alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Derzeit haben die Wähler keinen Einfluss mehr auf die wirtschaftlichen Grundsatzentscheidungen in den Kommunen oder in den Bundesländern. Diese organisierte Verantwortungslosigkeit muss das Grundgesetz dringend neu regeln: So sollte sich jede Gebietskörperschaft aus Steuern und Abgaben finanzieren, die in seiner ausschließlichen Entscheidungsgewalt liegen. Dasselbe gilt für die Ausgaben: Kein Parlament sollte Ausgaben beschließen, die andere Gebietskörperschaften finanzieren müssen. Wir brauchen eine komplette Finanzautonomie. Wenn Handeln und Verantwortung zusammenbleiben, dann haben wir Wähler in unseren Kommunen, in unseren Bundesländern und im Bund wieder mit jeder Wahl die Möglichkeit, korrigierend einzugreifen. Das süße Gift von Mischfinanzierungen, mit seiner langfristig zerstörerischen Wirkung, kann so vermieden werden.

      Die Verantwortung der Gebietskörperschaften für Einnahmen und Ausgaben wurde über die Jahre völlig verwischt. Die bisherige Regelung im Grundgesetz zur Verschuldungsbegrenzung wurde systematisch ausgehebelt. Inzwischen zahlt allein der Bund rund 40 Milliarden Euro pro Jahr nur an Zinsen. Das ist eine gigantische Umverteilung von uns Steuerzahlern hin zu den Bankaktionären. Ein völliges Verschuldungsverbot ist jedoch unrealistisch, weil es immer Fälle geben wird, die nur mit neuen Schulden zu lösen sind. Da aber solche Ausnahmen von denselben Parlamentariern zu genehmigen wären, die auch den Haushalt aufstellen, würde immer der Bock zugleich der Gärtner sein. Viel wirkungsvoller ist ein Insolvenzrecht für Gebietskörperschaften. Unter der Voraussetzung, dass jede Gebietskörperschaft allein über ihre Einnahmen und Ausgaben entscheiden kann, sollte sie als letzte Konsequenz auch insolvent werden können. Zunächst haften die Gläubiger der öffentlichen Schulden, aber warum nicht danach auch die Einwohner der jeweiligen Gebietskörperschaft? Wählen oder Nichtwählen wird damit zu einer Frage der wirtschaftlichen Vernunft.

      Und wenn eine Kommune dennoch nicht von der Droge weiterer Kredite lassen kann? Damit sie nicht wie bisher ungefragt der jungen Generation aufgehalst werden, sollten Eltern für jedes ihrer Kinder ein Familienwahlrecht erhalten. Und um die Eigenverantwortung eines jeden zu stärken und der staatlichen Einnahmefantasie Grenzen zu setzen, darf jeder Bürger mit Steuern und Abgaben der gesamten öffentlichen Hand maximal bis zur Hälfte seines Einkommens belastet werden.
      Da inzwischen fast jede Landtagswahl zu einer Protestwahl gegen die Bundesregierung stilisiert wird, ist jede Bundesregierung gewissermaßen im Dauerwahlkampf. Für das eigentliche Regieren bleiben viel zu kleine Zeitfenster, die keine großen Entwürfe zulassen. Daher sollten alle Wahltermine auf einen Tag zusammengelegt werden. Dafür bietet sich der Tag des Grundgesetzes an: der 23.Mai. Sollten in einer Gebietskörperschaft vorzeitig Wahlen nötig werden, ergibt sich eine verkürzte Legislaturperiode bis zum nächsten allgemeinen Wahltag.

      Um uns Wählern Korrekturmöglichkeiten an der vom Parlament beschlossenen Politik zu ermöglichen beziehungsweise um Themen zur Entscheidung zu bringen, die von den Politikern nicht aufgegriffen werden, sollten Volksabstimmungen in jeder Gebietskörperschaft, also auch im Bund, ermöglicht werden. Außerdem sollte der Bundespräsident, um dem wachsenden Einfluss der Parteien ein Gegengewicht zu geben, direkt von den Wählern gewählt werden.

      All das wird unsere Demokratie kräftig beleben. Unsere Gesellschaft wird zugleich aufhören, immer mehr auf Kosten der jungen Generation zu leben. Rufen wir also wieder den Parlamentarischen Rat ein, um unser Grundgesetz zukunftsfähig zu machen. Die Großväter unseres Grundgesetzes hatten das ohnehin vorgesehen: Nach der Wiedervereinigung sollte es eine Überarbeitung des Grundgesetzes geben. Packen wir es an!

      Quelle: http://www.cicero.de/97.php?ress_id=4&item=3791
      Avatar
      schrieb am 21.05.09 11:21:33
      Beitrag Nr. 5.089 ()
      Probleme werden erkannt--aber es gibt keine Idee zu deren Lösung...ich finde das dramatisch--die Folgen,Geldentwertung und "Steuerpresse",Altersarmut und Leben auf Kosten unserer Kinder--tragen wir!!:mad::mad::mad::mad::mad::mad:



      Steinbrück: Weitere Entlastungen müssen gegenfinanziert sein
      Mi, 20.05.2009

      Mit der "Zeit" sprach Bundesfinanzminister Peer Steinbrück über Milliardenschulden und Generationengerechtigkeit sowie über fehlende Mittel für Zukunftsinvestitionen


      Das Interview im Wortlaut:

      ZEIT: Herr Steinbrück, Sie haben drei erwachsene Kinder. Wie erklären Sie ihnen, dass sie ihr Leben lang für die Schulden aufkommen müssen, die in dieser Krise gemacht wurden?

      Peer Steinbrück: Ich rate ihnen, dagegen zu demonstrieren.

      ZEIT: Drei Personen sind für eine Demonstration ein bisschen wenig.

      Steinbrück: Ich saß neulich mit Schülerzeitungsredakteuren zusammen. Denen habe ich dasselbe geraten. Die nachfolgenden Generationen haben mit dem Kapitaldienst eine zentnerschwere Last im Rucksack. Die Leichtfüßigkeit, mit der Mehrausgaben und Mindereinnahmen - also Steuersenkungen - vertreten werden, entspricht nicht dem Gebot der Generationengerechtigkeit. Andererseits: In dieser Krise sind wir zu kredit- finanzierten Impulsen verdammt.

      ZEIT: Und gegen wen sollen sie demonstrieren? Gegen die aktuelle Regierung? Immerhin hat diese Koalition gerade eine gesetzliche Rentengarantie gegeben. Das geht eindeutig gegen die nachfolgenden Generationen.

      Steinbrück: Das war eine schwere Entscheidung. Ich kann jedenfalls alle verstehen, die fragen, ob das wirklich nötig war. Zumal eine Rentenkürzung nicht im Raum stand und die auch künftig keiner will.

      ZEIT: Seltsam ist doch, dass die Kanzlerin die Krise immer damit erklärt, wir alle hätten über unsere Verhältnisse gelebt. Wie erklären Sie diesen Satz einem Arbeitslosen? Oder einer allein erziehenden Mutter?

      Steinbrück: Bei einer auf vielleicht 1,9 Billionen Euro anwachsenden Staatsverschuldung haben wir erkennbar mehr ausgegeben, als wir vorher erwirtschaftet haben. Es stimmt wohl, dass nicht jeder einzelne Bürger über seine Verhältnisse gelebt hat. Aber als Gesellschaft haben wir, gemessen an dem, was wir vorher erwirtschaftet haben, zu viel konsumiert und zu wenig investiert.

      ZEIT: In dieser Krise bleibt eines immer gleich: Ihre Wendungen geschehen schneller und rabiater als erwartet. Im Moment gilt das auch für die vorläufige Wendung zum Besseren. Bedeutet das, dass die Inflationsgefahr viel schneller als gedacht auf uns zukommen kann?

      Steinbrück:. Wenn die weltweite Konjunktur wieder anspringt, kann das Problem der Ich halte die mittelfristige Inflationsgefahr jedenfalls für ernst zu nehmender als die Warnungen vor einer kurzfristigen DeflationInflation schneller aktuell werden, als wir es uns bisher vorstellen — zumal einige Staaten diesen Weg als bequeme Entschuldung in Kauf nehmen könnten.


      ZEIT: Bundesbankpräsident Weber sagt, zwischen Inflationsrisiko und Inflation stehe noch die Europäische Zentralbank, die dann die Zinsen erhöhe.

      Steinbrück: Richtig. Aber stellen wir uns mal vor, dass wir den Hintern der Konjunktur einigermaßen wieder hochkriegen und es 2010 und 2011 langsam aufwärts geht. Einige werden wieder von Normalität und Entspannung reden. Und dann verlangen wir von den Zentralbanken, dass sie die Liquidität durch Zinserhöhungen wieder aus dem Markt holen? Was glauben Sie, ist hier los, wenn in einer sich langsam erholenden Konjunktur Zinserhöhungen anstehen? Das erfordert viel Mut, große Souveränität, viel Unabhängigkeit der Zentralbank — die ich respektiere und unterstütze. Aber es dürfte eine heftige Debatte geben.

      ZEIT: Und es geht ja nicht nur um Zinserhöhungen. Die Zentralbank muss auch das Geld zurückholen, das sie derzeit durch Kauf von Wertpapieren und anderes in den Kreislauf pumpt.

      Steinbrück: Da wird förmlich Geld gedruckt, und man weiß gar nicht genau, wie man die Liquidität zurückholen kann. Das ist eine Herausforderung.

      ZEIT: Im vergangenen Aufschwung prägten Sie das Wort von der gestaltenden Finanzpolitik. Wie gestaltet man, wenn es weniger zu verteilen gibt?

      Steinbrück: Der investive Anteil zugunsten von Bildung, Infrastruktur und Kinderbetreuung wird nur erhöht werden können, wenn andere Ausgabeposten zurückgedrängt werden. Wir haben im Bundeshaushalt auch ein Strukturproblem: Die Zinsbelastungen, der Zuschuss an die Rentenversicherung, die gesetzlichen Verpflichtungen und Betriebskosten des Bundes werden größer: die Mittel aber, aus denen Zukunftsinvestitionen zu finanzieren sind, schrumpfen. Das zu thematisieren stellt automatisch die kitzelige Frage nach Umschichtungen innerhalb des Haushaltes, und die sind mit den schärfsten Verteilungskonflikten verbunden, die man sich vorstellen kann.

      ZEIT: Wer wird verzichten müssen?

      Steinbrück: Ich werde das vor der Bundestagswahl nicht hochziehen können und wollen
      . Diejenigen, die für solche Prioritätensetzungen bei den Investitionen sind, äußern sich kaum, wohl aber Gegner, die einen umzingeln und gefangen nehmen, weil man darüber angeblich den Sozialstaat schwächen wolle. Das Motto sollte generell sein: Traut den Politikern nicht, die vor der Bundestagswahl zusätzliche Leistungen oder Entlastungen versprechen, die nicht gegenfinanziert sind. Deshalb mein ewiger Satz: Ich verspreche nichts.

      ZEIT: In der Bundesrepublik wurden Konflikte 60 Jahre lang dadurch gelöst, dass man aufgrund des Wachstums mehr Geld verteilen konnte. Wofür ist künftig kein Geld mehr da?

      Steinbrück: Ich bezweifle, dass sich viele in den Parteien diese Frage stellen. Die augenblickliche Debatte jedenfalls, kurz vor Toresschluss dieser Legislaturperiode im Bundestag, berechtigt zu jedem Verdacht. Wir wollen ein Bürgerentlastungsgesetz zur steuerlichen Absetzbarkeit der Krankenversicherungsbeiträge beschließen, und viele Abgeordnete tun nichts anderes, als das Ding weiter aufzubohren. Mein Entlastungsvorschlag umfasst 9,3 Milliarden Euro. Wenn es nach den Vorstellungen der Union geht, sollten noch einmal rund zwei Milliarden draufgelegt werden. Die Forderungen aus der SPD belaufen sich zwar »nur« auf 600 bis 800 Millionen: aber die Tendenz ist ja nicht anders.

      ZEIT: Auch die meisten Kabinettskollegen fordern in den Verhandlungen zum Haushalt 2010 mehr.

      Steinbrück: Das überrascht keinen mehr, weil es dem Ritual entspricht.
      Ein bisschen verwundert bin ich aber doch darüber, dass im Lichte der neuen Steuerschätzung offenbar einige den Eindruck haben, man könne weitermachen wie bisher. Meine Linie ist es, dass die Kabinettskollegen nicht mehr Geld bekommen, wohl aber den Spielraum haben, in ihren Einzelhaushalten Mittel umzuschichten.

      ZEIT: Und nach der Bundestagswahl?

      Steinbrück: Wird der Haushaltsplanentwurf dieses Kabinetts, der Anfang Juli beraten wird, nicht mehr die entscheidende Grundlage sein.

      ZEIT: In den kommenden vier Jahren werden dem Staat nach neuen Schätzungen rund 316 Milliarden Euro Steuereinnahmen wegbrechen. Das ließe sich besser aushalten, wenn Sie bereits seit 2005 Prioritäten gesetzt hätten, statt den Haushalt vor allem über höhere Einnahmen zu konsolidieren.

      Steinbrück: Das ist nicht zutreffend. Wir haben konsolidiert und investiert. Nur beides zusammen macht kluge Politik aus. Wir haben ein Wachstums- und Impulsprogramm aufgelegt, das gezielt Forschung und Entwicklung unterstützte. Wir haben in Infrastruktur investiert. Wir haben das Vier-Milliarden-Programm für die Unter-Dreijährigen-Betreuung aufgelegt. Im Parlament sagt die Opposition: Steinbrück, du hättest alle Spielräume zur Absenkung der Nettoneuverschuldung ausschöpfen müssen. Ach ja? Wir hätten also nicht mehr Geld in die Infrastruktur, nicht mehr Geld in die Bildung, nicht mehr Geld in Forschung und Entwicklung und in die Mittelstandsförderung stecken sollen? Auf diese Frage erhalte ich keine Antwort.

      ZEIT: Hat diese Regierung es verpasst, verzichtbare Ausgaben zu benennen?

      Steinbrück: In den ersten Haushalten 2005 und 2006 hat es einige dieser Nachrangigkeiten gegeben. Aber Sie haben recht: Vor allem ging es darum, die Vorrangigkeit zu bedienen. Immerhin ist es uns gelungen, einen großen Teil der Mehreinnahmen eben in die Konsolidierung zu stecken. Nur so sind wir in drei Jahren von fast 40 Milliarden Euro Neuverschuldung auf 12 Milliarden heruntergekommen — und hätten in zwei Jahren die schwarze Null zum ersten Mal seit 1969 erreichen können, wenn, ja wenn, diese Krise nicht alles ausgehebelt hätte.

      ZEIT: Wie verhindert man, dass im nächsten Aufschwung das gleiche Muster wieder einsetzt?

      Steinbrück: Beharrlichkeit! Ich kann keinen Urknall organisieren. Es gibt keinen blitzartigen Bewusstseinswandel. Letztes Jahr habe ich blaue Briefe geschrieben, nachdem man uns vorher an der Nase herumgeführt hat. Aber so etwas kann man auch nicht inflationär handhaben. Wenn ein Vater das fünfte Mal zur Standpauke anhebt, fängt der Sohn an zu lachen, weil er die Tonlage kennt.

      ZEIT: Wirtschaftsminister zu Guttenberg sagt, die Steuerschätzung sei »kein Grund für finanzpolitische Verzagtheit«. Hat er recht?

      Steinbrück: Nein, denn er will damit wohl sagen, große Steuersenkungen sind möglich. Ich glaube, dass sein Kopf zwar richtig aufgeräumt ist, aber die Telefonleitung nach München etwas anderes nicht zulässt. Dort sitzt Herr Seehofer, der zu Hause ein riesiges Landesbankendesaster hat — und trotzdem munter die großen Erleichterungen verspricht. Unglaublich.

      ZEIT: Die SPD will am unteren Ende auch Steuern senken. Laut OECD ist in Deutschland die Abgabenlast für untere und mittlere Einkommen tatsächlich hoch, was aber weniger an Steuern als vielmehr an überdimensionierten Sozialabgaben liegt.

      Steinbrück: Sie vergessen unsere erheblichen Absenkungen bei den Sozialversicherungsabgaben: Der Arbeitslosenversicherungsbeitrag wurde von 6,5 auf 2,8 Prozent gesenkt, was einer Entlastung von 30 Milliarden Euro entspricht. Bestandteil des ersten Konjunkturpaketes war eine Absenkung des Krankenversicherungsbeitrages von 0,6 Prozent, was im Jahr sechs Milliarden bedeutet. Dann die Absetzbarkeit der Beiträge zur Krankenversicherung, die bald verabschiedet wird. Jede weitere Reduzierung wird sehr teuer. Ein Zehntel Prozentpunkt bei der Krankenversicherung kostet eine Milliarde. Da verspreche ich nichts, weil es nicht zu halten sein wird. Im Übrigen werden wir erleben, dass der Bundeshaushalt Darlehen — ich werde Zuschüsse ablehnen - an den Gesundheitsfonds und an die Bundesagentur für Arbeit wird geben müssen. Ich rechne damit, dass allein für die Bundesagentur in den nächsten vier Jahren eine Größenordnung von 40 bis 50 Milliarden Euro nötig sein könnte.

      ZEIT: Noch vor einem Jahr wollten Sie das Sozialsystem umbauen, um es mehr über Steuern zu finanzieren. Warum jetzt nicht mehr?

      Steinbrück: Das ist eine Aufgabe für Jahrzehnte. Im Übrigen: Wenn ich dieses Thema jetzt vor der Bundestagswahl auf die Tagesordnung setze, werden Sie mich zu Recht fragen: Über welche Steuer redest du eigentlich? Willst du an der Umsatzsteuer drehen — oder bei der Progression der Einkommensteuer? Gute Reise!

      ZEIT: Werden wir in der nächsten Legislaturperiode um Steuererhöhungen herumkommen?

      Steinbrück: Nach den Erfahrungen, die beide Volksparteien 2005 mit der Erhöhung der Mehrweitsteuer gemacht haben, wird es keiner wagen, eine Steuererhöhung vorzuschlagen, erst recht nicht bei der Umsatzsteuer.

      ZEIT: Die demografische Entwicklung wird das Wachstumsproblem noch verschärfen. Warum nur bis 67 arbeiten und nicht die Möglichkeit einräumen, es noch länger zu tun?

      Steinbrück: Seinerzeit, im Zuge der Agenda 2010, wiesen wir auf drei Prozesse hin, die der Sozialversicherung zusetzen: erstens das höhere Berufseintrittsalter, zweitens die geringere Lebensarbeitszeit und drittens das zunehmende Lebensalter. Viele haben nicht mitbekommen, dass dadurch schon arithmetisch ausgeschlossen ist, die Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme im 21. Jahrhundert so fortzusetzen wie Ende des 20. Jahrhunderts. Der Erkenntnisgewinn aus diesen Tendenzen ist, wie ich zugebe, politisch unzureichend.

      ZEIT: Gerade in Ihrer Partei?

      Steinbrück: Auch in meiner Partei.

      ZEIT: Bedrückt es Sie, dass viel mehr Bürger es gut fänden, Opel zu retten, als der Commerzbank Geld zu geben?

      Steinbrück: Das sind Reaktionen, die man verstehen kann, die ich mir aber nicht zu eigen machen kann nach dem Motto: Mir sind die Banken egal.

      ZEIT: Bundesbankpräsident Weber prognostiziert weitere Abschreibungsrunden bei den deutschen Banken. Was kommt finanziell auf den Bund zu?

      Steinbrück: Von den 80 Milliarden, die für die Kapitalunterlegung zur Verfügung stehen, sind erst 25 Prozent abgerufen.

      ZEIT: Und wenn mehr notwendig wird?

      Steinbrück: Glauben Sie wirklich, ich könnte kurzfristig vor den Bundestag treten und mehr beantragen — und dafür eine Mehrheit bekommen?

      ZEIT: Commerzbank-Chef Blessing sagt, seine Bank sehe vorerst keine Notwendigkeit, toxische Wertpapiere in eine Bad Bank auszulagern. Damit wird ihr Bad-Bank-Gesetz doch ad absurdum geführt. Wieso setzen sie nicht einfach auf eine Zwangslösung, wie es Parlamentarier Ihrer Partei fordern?

      Steinbrück: Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich ein Vorstand vorsätzlich gegen das Wohl seines Unternehmens entscheidet. Jeder wird mit Vernunft abzuwägen haben, wie er die gesetzlichen Regelungen nutzt. Herr Blessing hat das bisher eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

      ZEIT: Sie und Ihre Kollegen haben es geschafft, die Kernschmelze des Finanzsystems abzuwenden. Deshalb gibt es ein großes Aufatmen. Doch die Bürger reden nur noch negativ über teure Bankenrettungen. Hätten Sie nicht ein paar Monate länger der Held sein wollen?

      Steinbrück: Nein, obwohl ich Heldenfilme ganz gerne sehe. Ich würde mir nur eine etwas größere Stetigkeit in der Bewertung wünschen. Man kann immer sagen: Es war zu schnell, es war zu langsam, es war zu viel, es war zu wenig. Es gerade so schieben, wie es passt. Und viele Professoren erreichen nur Aufmerksamkeit, wenn sie Kontrapositionen zuspitzen. Es gibt in Deutschland eine nicht seltene Neigung, ins Scheitern und nicht ins Gelingen verliebt zu sein.

      ZEIT: Einer Ihrer Lieblingsfilme ist "The Good, the Bad and the Ugly”. Sie wären schon gern ein wenig länger der Gute geblieben.

      Steinbrück: Aber nur deswegen, weil Clint Eastwood den Guten gespielt hat.

      ZEIT: Haben Sie es genossen, dass Sie als Politiker den Managern, die lange die Politik hinderlich fanden und nichts forderten außer Deregulierung, mal sagen konnten, wo es langgeht?

      Steinbrück: Genossen nicht. Aber unter einigen Managern war schon, wenn sie unter sich waren, die Haltung verbreitet, auf die Politik als unfähig, ineffektiv oder immer nur halbherzig herabzusehen. Da ist es gut, sich mal wieder auf Augenhöhe zu begegnen.

      ZEIT: Um beim Western zu bleiben: Wie kann es sein, dass Ihnen sprachlich manchmal der Gaul durchgeht? Ist das Taktik oder Emotion?

      Steinbrück: Beides.

      ZEIT: Haben Sie sich hinterher geärgert, dass Sie bei Steueroasen von Ouagadougou gesprochen haben und nicht von Taka-Tuka-Land?

      Steinbrück: Ich fand dieses Wort sehr lautmalerisch. Manche Empörung, die es danach gab, war ja auch eher geschauspielert. Vor allem von solchen, die sich anlässlich ihrer Kontakte und Auftritte etwa in der Schweiz noch nie hervorgetan haben, um unfaire oder kriminelle Praktiken zu bekämpfen. Aber vielleicht haben sich einige tatsächlich so betroffen gefühlt, dass ich das ernst nehmen muss. Der positive Effekt ist: Mit manchen auch überspitzten Formulierungen schafft man einen Flugzeugträger für wichtige Themen. Ich will das nicht überschätzen, aber in den normalen öffentlichen Veranstaltungen, so sie nicht gerade grenznah sind, ist der Effekt positiv gewesen.

      ZEIT: Es macht Ihnen nicht viel aus, in der Schweiz gehasst zu werden?

      Steinbrück: Es geht mir um die Bekämpfung deutscher Steuerkriminalität, nicht spezifisch um die Schweiz. Ich will keine Antipathien auslösen. Ich will es zum Gegenstand der öffentlichen Debatte und damit zum Druckpunkt machen, dass systematisch Kanäle offen gehalten und genutzt werden, um Kapital in der Absicht der Steuerhinterziehung an solche Standorte zu transferieren. Das ist kriminell. Plausible Schätzungen besagen, dass der deutsche Fiskus pro Jahr an die 100 Milliarden Euro durch Steuerhinterziehung und Steuerbetrug verliert, also in vier Jahren 400 Milliarden. Und betragen die nun prognostizierten Einnahmeverluste der nächsten vier Jahre durch die Finanzkrise nicht 316 Milliarden Euro? Das ist die Dimension, um die es geht. Und darüber lächele ich nun nicht diplomatisch hinweg.

      Das Gespräch führten Marc Brobt und Uwe Jean Heuser
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      Avatar
      schrieb am 21.05.09 11:38:56
      Beitrag Nr. 5.090 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.225.446 von Birgit.Tersteegen am 21.05.09 11:21:33Guten Tag Birgit,

      der Steinbrück ist ein Heuchler. Siehe SoFFin etc. .
      Nicht aufregen. Ist sowieso unumkehrbar.
      Avatar
      schrieb am 21.05.09 11:49:30
      Beitrag Nr. 5.091 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.225.446 von Birgit.Tersteegen am 21.05.09 11:21:33"Probleme werden erkannt--aber es gibt keine Idee zu deren Lösung...ich finde das dramatisch--die Folgen,Geldentwertung und "Steuerpresse",Altersarmut und Leben auf Kosten unserer Kinder--tragen wir!!"

      Ich hege schon seit längerer zeit den Verdacht, daß wir nicht "Herr im eigenen Hause" sind.

      Vielmehr denke ich, daß wir gezwungen werden mitzumachen bei der ganz großen Geldverbrennaktion!

      Ich fürchte, WIR ALLE haben ein großes Informationsdefizit.

      Ich hole nochmals was nach vorne.
      481 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 21.05.09 11:53:10
      Beitrag Nr. 5.092 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.225.638 von Dorfrichter am 21.05.09 11:49:30Quelle: mmnews.de

      Willi Brandt wollte „Unterwerfungsbrief” nicht unterschreiben
      Donnerstag, 14. Mai 2009
      Willy Brandt wollte ein Schreiben an die drei westlichen Siegermächte zunächst nicht unterschreiben, in dem er die eingeschränkte Souveränität der Bundesrepublik Deutschland ausdrücklich bestätigen sollte.



      Zu Beginn seiner Amtszeit im Herbst 1969 wollte der frisch gewählte Bundeskanzler
      Willy Brandt ein Schreiben an die drei westlichen Siegermächte zunächst nicht unter-
      schreiben, in dem er die eingeschränkte Souveränität der Bundesrepublik Deutschland
      ausdrücklich bestätigen sollte. Dies berichtet Egon Bahr, unter Brandt Staatssekretär
      im Kanzleramt, in einem Beitrag für die ZEIT.
      An einem der ersten Abende im Palais Schaumburg, so schildert Egon Bahr die bisher
      unbekannte Episode, habe ein hoher Beamter dem neuen Bundeskanzler drei Briefe
      an die Botschafter der Vereinigten Staaten, Frankreichs und Großbritanniens zur Un-
      terschrift vorgelegt. Darin sollte Brandt zustimmend bestätigen, was die Militärgouver-
      neure in ihrem Genehmigungschreiben zum Grundgesetz vom 12. Mai 1949 an ver-
      bindlichen Vorbehalten gemacht hatten. Als Inhaber der Siegerrechte für Deutschland
      als Ganzes und Berlin hatten sie diejenigen Artikel des Grundgesetzes suspendiert, die
      sie als Einschränkung ihrer Verfügungshoheit verstanden. Das galt auch für den Artikel
      146, der nach der deutschen Einheit eine Verfassung anstelle des Grundgesetzes vor-
      sah.
      Brandt, so schreibt Bahr, sei empört gewesen, dass man von ihm verlangte, „einen
      solchen Unterwerfungsbrief” zu unterschreiben. Er musste sich belehren lassen, dass
      vor ihm schon Konrad Adenauer, Ludwig Erhard und Kurt Georg Kiesinger diese Briefe
      unterschrieben hätten.
      „Also habe ich auch unterschrieben”, habe Willy Brandt ihm
      gesagt, schreibt Bahr – und sei nie wieder auf das Thema zurückgekommen.
      Schon Adenauer, fährt Egon Bahr fort, habe seine Anerkennung der alliierten Oberho-
      heit wie ein Staatsgeheimnis behandelt. Die Briefe der Bundeskanzler an die Vertreter
      der Siegermächte seien bis heute unbekannt geblieben. Als Bahr die Kanzlerbriefe
      einmal gegenüber dem ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker er-
      wähnte, habe dieser erstaunt reagiert. „Er hatte von ihnen nichts gewusst”, schreibt
      Egon Bahr.

      Ende
      ________________________

      Ich hab´s hier ja schonmal reingestellt, jedoch was das zu bedeuten hätte, wenn´s Heute noch so ist, diese Phantasie tattet Ihr wohl nicht.:(
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      Avatar
      schrieb am 21.05.09 11:58:46
      Beitrag Nr. 5.093 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.136.553 von Maraho am 09.05.09 13:48:21Und nochmals etwas hierzu ...

      Die doppelten Deutschen

      Das Grundgesetz wurde den hurtig angeschlossenen Ostdeutschen selbstbestimmungsfrei übergestülpt. Ohne eine neue Verfassung werden sie immer Anschlussbürger bleiben


      Am Wochenende möchte er wiedergewählt werden, und er hat die besten Chancen, noch einmal unser Bundespräsident zu werden. Wessen Bundespräsident? Der Ostdeutschen oder der Westdeutschen? Keine Frage. Horst Köhler wird, falls er gewählt wird, wieder der Präsident aller richtigen Deutschen sein, wie es sein Grundgesetz vorsieht.

      Köhlers Grundgesetz ist von besonderer Art. Es kennt nur den Artikel 23 und sonst nichts auf der Welt. Dieser Artikel 23 sieht vor, dass das Grundgesetz „in anderen Teilen Deutschlands nach deren Beitritt in Kraft zu setzen ist“ – gemeint war etwa das Saargebiet. Für eine „Wiedervereinigung“ von West- und Ostdeutschland sind die Präambel und der Artikel 146 des Grundgesetzes bindend. Danach gilt das Grundgesetz nur für eine „Übergangszeit“, bis das „gesamte Deutsche Volk“ in „freier Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit Deutschlands“ vollendet habe. Und damit verliert das Grundgesetz seine Gültigkeit „an dem Tage, an dem eine Verfassung in Kraft tritt, die von dem deutschen Volke in freier Selbstbestimmung beschlossen worden“ ist.

      „Kobra, übernehmen Sie“

      Das ist bis heute nicht geschehen. Aber das war die Gefahr 1989/90. Im Osten arbeitete der Runde Tisch bereits an einer neuen Verfassung für die DDR und bald auch für den Fall einer Vereinigung. Allerdings wurde der Runde Tisch während des Anschlussprozesses so gründlich geschreddert, dass von der Bürgerbewegung nur ideologisch einwandfreie Schnipsel übrig blieben, die sich in Westparteien integrieren ließen. Der Rest ist längst verbrannt.

      Denn wenn Gefahr droht, wächst das Rettende ganz schnell. Was vom Osten unserem Grundgesetz drohte, hatte der damalige Bundesfinanzminister Theo Waigel längst kommen sehen. „Kobra, übernehmen Sie“, das war die Anordnung, die er nach eigenem Geständnis Anfang 1990 seinem Finanzstaatssekretär Horst Köhler erteilte. Die Kobra ist eine gefährliche Schlange, die ihrem Gegner auch aus weiter Entfernung zunächst Gift in die Augen spritzt, um ihn wehrlos zu machen. Dann beißt sie zu und lähmt das Atemzentrum, bis Herzstillstand eintritt. Oder etwa so: Man macht die Ostdeutschen mit dem Angebot der D-Mark wehrlos und vernichtet dann ihre Industrie.

      Zum Kobra-Team Horst Köhlers gehörte der nunmehrige Staatssekretär im Bundespräsidialamt Gert Haller. Der plauderte später aus, wie klandestin das Kobra-Team vorging: „Die weitreichenden Überlegungen, den Anschluss der DDR über den Artikel 23 des Grundgesetzes herzustellen, durfte man überhaupt nicht in den Mund nehmen. Das Wort ‚Anschluss’ war tabu, weil man befürchtete, mit solchen Vokabeln würde die Aufbruchstimmung in der DDR massiv beeinträchtigt.“

      Doch dank Köhlers Kobra-Team kam schnell die Währungsunion – er selber nannte sie später eine „Sturzgeburt“. Der Anschluss fuhr sodann die DDR rasant gegen die Wand. Dafür sorgte Köhlers fähigster Mitarbeiter, der spätere Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin – eben der mit den Menüvorschlägen für Hartz-IV-Menschen. Sarrazin rechnete für Köhler aus, dass mit dem Anschluss „ca. 35 bis 40 v. H. der Industriebeschäftigten“ in der DDR auf die Straße müssten, damit „der in der Bundesrepublik übliche Anteil der Industriebeschäftigten an der Wohnbevölkerung erreicht“ werde. Für die Übererfüllung dieser Planzahl durch Vernichtung der ostdeutschen Industrielandschaft sorgte Horst Köhler selbst, als der im Finanzministerium zuständige Mann für die Treuhand.

      Anschlussdeutsche, Unterdeutsche, Oberdeutsche

      Das Grundgesetz, das den hurtig angeschlossenen Ostdeutschen selbstbestimmungsfrei übergestülpt wurde, sieht jedoch nach Artikel 72 die „Wahrung der Einheitlichkeit der Lebensverhältnisse“ in allen Ländern der Bundesrepublik vor.

      So verfassungsradikal wollte Köhler nicht sein, als er erst einmal Bundespräsident war. Und darum mahnte er die durch den Anschluss hinzugekommenen Ostdeutschen, sich damit abzufinden, dass es „überall in der Republik große Unterschiede in den Lebensverhältnissen“ gegeben habe und gebe. Wer das ignoriere, lege – eine Begründung, die jeden Verfassungsartikel obsolet macht – „der jungen Generation eine untragbare Schuldenlast auf“.

      Ganz vergessen kann dieser Bundespräsident freilich nicht, wie sehr das Grundgesetz versprochen hat, sich selbst in einer neuen gesamtdeutschen Verfassung aufzuheben. Auf einer Geburtstagsfeier für den „Kanzler der Einheit“ erinnerte Köhler, was Kohl noch 1987 Honecker in Bonn gesagt hatte: „Die Präambel unseres Grundgesetzes steht nicht zur Disposition. Sie fordert das gesamte deutsche Volk auf, in freier Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit Deutschlands zu vollenden… Und wir haben keinen Zweifel, dass dies dem Wunsch und Willen, ja der Sehnsucht der Menschen in Deutschland entspricht.“

      Seit Honecker weg ist, müssen die im Osten dazulernen, dass ihre Lebensverhältisse dem Artikel 72 widersprechen dürfen: Anschlussdeutsche sind Unterdeutsche. Sie haben aber durchaus die Chance, sich durch unermüdliche Anpassung zu Oberdeutschen im Sinne des Artikels 23 Grundgesetz zu entwickeln. Wenn alle diese Stufe der Zivilisation durchlaufen haben, dann ist der Kommunismus in Deutschland besiegt und die Einheit der Nation – endlich – wiederhergestellt.

      Quelle: http://www.freitag.de/positionen/0921-einheit-verfassung…

      Interessant übrigens immer wieder die Bezeichnung "Ostdeutschland".
      Das Gebiet der sogenannten "DDR" wurde bis 1945 als Mitteldeutschland, die Gebiete östlich davon als Ostdeutschland bezeichnet. Ostdeutschland bestand einst aus Schlesien, Hinterpommern, Ostbrandenburg, Westpreußen, Ostpreußen, Danzig sowie Posen.
      http://de.wikipedia.org/wiki/Ostdeutschland
      Avatar
      schrieb am 21.05.09 12:07:47
      Beitrag Nr. 5.094 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.222.586 von Maraho am 20.05.09 20:51:07Wirtschaftsrechtler Schwintowski sprach von einem problematischen Vergabeverfahren. Für kleinere Beträge sei es wohl ausreichend, wenn der Finanzminister selbst oder ein Gremium wie der Lenkungsausschuss entscheide. „Von bestimmten Größenordnungen an, nach meiner Meinung ab einer Milliarde Euro, müsste es aber einen Zustimmungsvorbehalt des Parlamentes geben, ähnlich den Zustimmungsvorbehalten im Aktiengesetz für Aufsichtsräte.“ Schwintowski hält daher gesetzgeberische Konsequenzen für unausweichlich: „Im Minimum müsste man über ein Einspruchsrecht des Parlamentes für die Fälle nachdenken, in denen Beträge zur Unterstützung einer einzelnen Bank zur Verfügung gestellt werden, deren Höhe dem Volumen nach dem Haushalt einer mittelgroßen deutschen Stadt entsprechen, also etwa ab fünf Milliarden Euro.“

      Das wird auch Zeit, dass dieses Thema mal aufs Tableau kommt!

      Dir und allen Lesern einen schönen Vatertag...:)
      Avatar
      schrieb am 21.05.09 12:29:59
      Beitrag Nr. 5.095 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.225.664 von Dorfrichter am 21.05.09 11:53:10Ich hab´s hier ja schonmal reingestellt, jedoch was das zu bedeuten hätte, wenn´s Heute noch so ist, diese Phantasie hattet Ihr wohl nicht.

      Dorfrichter, nicht verzweifeln. Ohne hier jemandem auf die Füße treten zu wollen, sie werden es erst verstehen, wenn sie es "Schwarz auf Weiß" präsentiert bekommen. Und das dürfte so lange nicht mehr dauern!
      Alles die Folgen von „Reeducation“ http://de.wikipedia.org/wiki/Deutschland_1945_bis_1949#.E2.8…

      Noch einmal: Das Grundgesetz wurde vom Volk, das es nicht kannte und nicht begreifen konnte, weder diskutiert noch beschlossen, sondern nur durch das Parlament bestätigt.

      Karl Jaspers
      "Wohin treibt die Bundesrepublik?"
      Piper-Verlag 1966

      Aber das hatten wir schon alles (Siehe sämtliche Beiträge über diese Thema in diesem Thread). Ich möchte mich damit auch nicht mehr beschäftigen. Jeder wie er kann und mag!

      P.S.: Daß die Gebilde "BRD" und "DDR" jemals wiedervereinigt würden, konnte sich selbst Mitte der 1980er auch keiner vorstellen!
      Die USA werden uns bald freigeben (müssen). Und dann beginnt der Zahlungsreigen für das "neue" Deutschland (nach Insolvenz der "BRD") von vorne.
      Meine Prognose!

      Die Neigung, sich für fremde Nationalitäten
      und Nationalbestrebungen zu begeistern,
      auch dann, wenn dieselben nur auf Kosten des
      eignen Vaterlandes verwirklicht werden können,
      ist eine politische Krankheitsform,
      deren geographische Verbreitung
      leider auf Deutschland beschränkt ist.

      Otto v. Bismarck (1815 - 1898)
      492 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 21.05.09 12:32:16
      Beitrag Nr. 5.096 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.225.788 von kevine1 am 21.05.09 12:07:47Guten Tag kevine,
      danke Dir!

      Gruß von Maraho
      Avatar
      schrieb am 21.05.09 12:40:44
      Beitrag Nr. 5.097 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.225.919 von Maraho am 21.05.09 12:29:59Dorfrichter, nicht verzweifeln.
      Ach wo denkst Du hin.

      Mich stört nur diese "geschäftige Scheinheiligkeit" von Politikern, die uns tagtäglich ein Schmierenstück vorführen!

      Ich schriebs ja schon vor Jahren. Wir brauchen nur eine Koordinierungsstelle, eine "Regierung" müssen wir uns bestimmt nicht leisten. Wozu auch- nur wegen des "schönen Scheins?"

      Wir brauchen auch keine Parteien, meinetwegen stellen wir Daimler oder BMW zur Wahl! Und Porsche erklären wir zu den Radikalen, damit sich etwas rührt!
      495 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 21.05.09 12:55:42
      Beitrag Nr. 5.098 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.225.919 von Maraho am 21.05.09 12:29:59Ausverkauf!

      Avatar
      schrieb am 21.05.09 13:06:44
      Beitrag Nr. 5.099 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.225.994 von Dorfrichter am 21.05.09 12:40:44Mich stört nur diese "geschäftige Scheinheiligkeit" von Politikern, die uns tagtäglich ein Schmierenstück vorführen!

      Du mußt davon ausgehen, daß die Mehrheit der Bevölkerung in diesem, unserem Lande sich in der ihr, seit Jahrzenhnten, täglich vorgeführten Scheinwelt recht gut eingerichtet hat. Insofern sind die Protagonisten in gewisser Weise "Moderatoren" zur Aufrechterhaltung des Status quo.
      500 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 21.05.09 13:28:22
      Beitrag Nr. 5.100 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.226.115 von Maraho am 21.05.09 13:06:44Ich habe noch einmal gekramt und eine Seite gefunden, die "unsere" gegenwärtige Situation folgendermaßen sieht.

      Bitte wertfrei reflektieren bzw. sich eine eigene Meinung bilden!

      Die BRD ein Souveräner Staat?
      http://der-runde-tisch-berlin.info/brdsouveraenerstaat.ht…
      Avatar
      schrieb am 21.05.09 13:40:09
      Beitrag Nr. 5.101 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.224.339 von Maraho am 21.05.09 07:46:32Den gibt es ja auch noch ...

      Greenspan: Banken noch vor hohem Kapitalbedarf, weiter Gefahr durch Finanzkrise

      Washington (BoerseGo.de) - Der frühere Chef der US-Notenbank, Alan Greenspan erhebt die Warnung, dass die Finanzkrise trotz des deutlichen Rückgangs der Kreditkosten noch nicht vorüber ist, zumal sich die amerikanischen Banken noch große Geldbeträge beschaffen müssten. Es gebe noch einen sehr hohen ungedeckten Kapitalbedarf im Bankensystem in den USA. Hiefür sei noch keine ausreichende Finanzierung erfolgt. Bis sich der Fall der Hauspreise verflacht habe die Hypothekenkrise noch ein enormes Gefahrenpotenzial zu bewältigen. Millionen Kreditnehmer seien dadurch bedroht. Er sehe weiters einen größeren Kapitalbedarf für die Banken als es die behördlichen Stresstests für die 19 größten Kreditinstitute des Landes zum Ausdruck brachten. „Wir stehen an einer Schwelle. Falls die Probleme nicht rasch gelöst werden bin ich besorgt. Die Hauspreise werden sich erst dann stabilisieren, wenn die Liquidierung von Einfamilienhäusern auf eine Spitze stößt. Ich glaube nicht, dass dies bereits der Fall gewesen ist“.

      Greenspan anerkannte weiters in einem Interview in Washington, dass sich die breite Wirtschaft und die Verfassung der Finanzmärkte zuletzt unzweifelhaft verbesserte. Auf der gesamten Welt sehe es nun besser aus. Dies sei beachtenswert. Den deutlichen Rückgang der Zinsen am Interbankenmarkt schätzt der ehemalige Notenbankchef als außerordentliche Verbesserung ein. Die US-Wirtschaft sieht Greenspan im zweiten Quartal um annualisiert 1 Prozent schrumpfen.

      Quelle: http://www.boerse-go.de/nachricht/Greenspan-Banken-noch-vor…
      Avatar
      schrieb am 21.05.09 13:53:56
      Beitrag Nr. 5.102 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.224.309 von Maraho am 21.05.09 07:19:07Noch etwas in Zusammenhang und dann ...

      Die Verantwortung der Medien

      Haben die Medien rechtzeitig vor der Finanzkrise gewarnt? Dieser Frage ging Columbia Journalism Review nach und hat in den letzten Jahren über 700 Artikel in den wichtigsten amerikanischen Zeitungen aufgespürt. Die Rede war von Hypothekenbetrug, Derivat-Bomben oder Trauen Sie keiner Ratingagentur. Weshalb kam dann die Finanzkrise dennoch so unvorbereitet?

      Tatsächlich gab es in den Medien laufend Artikel, welche vor einer Immobilienkrise gigantischen Ausmasses warnten. Ich hatte selbst oft darauf hingewiesen. Nur angekommen sind diese Berichte weder in der Politk, den Behörden, den Investoren oder den Bankvorständen. Wie konnte das nur passieren?

      Es lag nicht am Mangel an Warnungen, nur erschienen diese Warnungen nie in den Schlagzeilen. Oefters hatte ich auch den Eindruck, dass selbst die Chefredaktoren die Artikel ihrer eigenen Zeitung nicht gelesen hatten. Wie sonst waren Kolumnen noch im Jahr 2008 erklärbar, welche die Krise verniedlichten? Und weshalb wurden den Cheftrommlern wie Greenspan und Bernanke soviel Platz eingeräumt, ihre Propaganda zu verbreiten, obwohl die gleichen Zeitungen an anderer Stelle diese Propaganda längst widerlegt hatten? Und vorallem, weshalb hat sich bis heute nichts daran geändert, obwohl auch jetzt vielen Journalisten klar sein müsste, dass die Stresstests unter Absprache mit den Banken entstanden sind?

      Bei den Banken selbst sah die Situation anders aus. Sie hatten ihre Risikomodelle vollständig auf die Ratingagenturen abgestützt. Obwohl viele Banker zu den Lesern des Wall Street Journals, Fortune und anderen Finanzmedien gehören, konnten sie dieses Wissen nicht umsetzen. Der Markt bestimmte, wohin die Reise ging und solange die Investoren kauften, sorgten die Banken für einen reibungslosen Markt. Was zählte, war der nächste Abschluss. Wer warnte, wurde als Geschäftsverhinderer ignoriert.

      Die grösste Verantwortung gehört hier ganz klar dem Top-Management. Ihre Aufgabe wäre es gewesen, ihre Risikomodelle zu hinterfragen. An mangelnden Presseberichten hat es wie die Liste zeigt tatsächlich nicht gefehlt. Wieso haben sie diese Verantwortung nicht angenommen, obwohl sie zuvor immer diese Verantwortung als Begründung der Topsaläre hinzuzogen? Wie konnten sie inmitten der Krise behaupten, dass man diese nicht habe kommen sehen können, wenn selbst Journalisten darauf aufmerksam machten? Journalisten, die viel weniger Einsicht in die Geschäftsabläufe hatten als die Banken selbst?

      Weshalb haben die Behörden, welche die nötigen Daten hatten, nicht auf die Presseberichte reagiert? Fragen über Fragen, nur beantworten möchte sie keiner. Zu gross waren die Versäumnisse. Doch das wirklich Beängstigende ist, dass sich bis heute nichts daran geändert hat. Zugängliche Informationen haben schlicht keinen Einfluss auf das Geschehen, während es eine verhältnismässig lächerliche Schweinegrippe schafft, über Wochen die Schlagzeilen zu dominieren.

      Gibt es also noch einen Grund eine Zeitung zu abonnieren, wenn der grösste Teil des Inhalts von den Presseagenturen dominiert wird und die wirklich interessanten Informationen von den Presseagenturen nicht verbreitet werden?

      Brauche ich noch eine Tageszeitung, wenn sich die Schlagzeilen unabhängig vom Printprodukt wie ein Ei dem anderen gleichen und man sich getrost diese Informationen schnell und kostenlos im Internet holen kann?

      Eine Frage, die nicht nur ich mir stelle. Den Bezahl-Medien laufen die Leser in Scharen davon. Sie konnten sich im Vorfeld der Krise nicht als 4. Macht etablieren und werden auch jetzt dieser Verantwortung nicht gerecht. Die in der folgenden Liste aufgeführten Artikel waren leider nur die Ausnahmen, die die Regel bestätigte.

      Um keine dieser Ausnahmen zu verpassen, hätte man ein Dutzend Zeitungen abonnieren müssen in der Hoffnung, nicht über diese Perlen zu stolpern. Ein Ding der Unmöglichkeit. Es wäre die Aufgabe der Medien selbst gewesen, diese Selektion zu machen und deren Inhalte weiter zu verbreiten. Versagt haben sie offenbar, weil ihnen die Experten in den eigenen Reihen fehlten. Der aktuelle Stellenabbau deutet nicht darauf hin, dass sich daran etwas ändern wird. Wenn das so weiter geht, dann werden sie sich noch selbst abschaffen.

      Hier die Liste:

      The List
      What the business press did (and didn’t do) while the financial crisis was brewing

      http://www.cjr.org/the_audit/the_list.php


      Quelle: http://www.be24.at/blog/entry/623343/die-verantwortung-de…


      ... mache ich mal Pause!
      Bis dann ...
      10 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 21.05.09 15:06:06
      Beitrag Nr. 5.103 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.909.215 von Maraho am 02.04.09 19:37:52In Bezug.

      US: Zahl der Arbeitslosenempfänger erreicht erneuten Rekord

      Washington (BoerseGo.de) - In den USA sind in der per 16. Mai ausgelaufenen Woche die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gegenüber der vorangegangenen Woche um 12.000 auf saisonbereinigt angepasst 631.000 gesunken. Dies meldete das Arbeitsministerium. Der Konsens sieht 625.000 Erstanträge vor. Die Erstanträge der vorangegangenen Woche wurden von ursprünglich 637.000 auf 643.000 nach oben revidiert. Der gleitende Vierwochenschnitt fiel um 3.500 auf 628.500.

      Die Zahl der Arbeitslosengeldempfängern ist um 75.000 auf saisonbereinigt angepasst 6,66 Millionen gestiegen. Damit stellte sich die 16. Woche in Folge ein Rekordniveau ein. Ebenso legte der gleitende Vierwochenschnitt zu den Arbeitslosengeldempfängern auf ein weiteres Rekordniveau von 6,48 Millionen zu.

      Quelle: http://www.boerse-go.de/nachricht/US-Zahl-der-Arbeitslosenem…
      Avatar
      schrieb am 21.05.09 15:45:55
      Beitrag Nr. 5.104 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.081.941 von Maraho am 02.05.09 09:27:37Böse Überraschung
      Kurzarbeiter müssen Steuernachzahlung fürchten

      Inzwischen gibt es in Deutschland mehr als eine Million Kurzarbeiter. Es könnte sein, dass einige bis zu 1000 Euro Steuern nachzahlen müssen. Ein Experte der Lohnsteuerhilfevereine rät, die Kurzarbeiter sollten für die drohenden Nachzahlungen jetzt schon mal "einen Teil ihres Einkommens zurücklegen".


      Gerade erst hat die Bundesregierung die Verlängerung des Kurzarbeitergeldes von 18 auf 24 Monate beschlossen. Ab dem siebten Monat Kurzarbeit erstattet zudem die Bundesagentur für Arbeit den Firmen die kompletten Sozialversicherungsbeiträge. Das gesamte Paket wurde allgemein als Verbesserung der Bedingungen für Kurzarbeit begrüßt.

      Doch für die Betroffenen kann Kurzarbeit teuer werden. Hunderttausende müssen sich auf teils hohe Steuernachzahlungen für dieses Jahr einstellen. Vielen drohen Nachzahlungen von mehreren Hundert Euro oder entsprechend geringere Erstattungen der Finanzämter. Das sagt der Bundesverband der Lohnsteuerhilfevereine (BdL) vorher.

      Die Höhe sei abhängig von der Höhe des Einkommens und der Dauer der Kurzarbeit; in Einzelfällen drohten Nachzahlungen von mehr als 1000 Euro. Betroffen seien vorwiegend verheiratete Arbeitnehmer. Die Zahl der Betroffenen könnte in die hunderttausende gehen: Nach Berechnungen der Bundesagentur für Arbeit sind derzeit rund 1,4 Millionen Arbeitnehmer in Kurzarbeit.

      Ursache ist der sogenannte Progressionsvorbehalt im Steuerrecht, wie das Bundesfinanzministerium erläuterte: Danach ist das Kurzarbeitergeld zwar steuerfrei; wenn verheiratete Arbeitnehmer aber zusammen veranlagt werden, wird das Kurzarbeitergeld am Jahresende zum zu versteuernden Einkommen des Partners hinzugerechnet. Dadurch ergibt sich ein höherer Steuersatz. Zahlungen an das Finanzamt drohten allerdings nur bei ganzjährigem Bezug von Kurzarbeitergeld.

      „Viele Kurzarbeiter wissen gar nicht, dass Nachzahlungen drohen“, sagte BdL-Geschäftsführer Erich Nöll der „Bild“-Zeitung. Betroffene sollten schon heute einen Teil des Einkommens dafür zur Seite legen.

      Gleichzeitig riet der Verbandschef Ehepaaren, alternativ eine getrennte Steuerveranlagung zu prüfen. Infrage kommen könnte dies laut Nöll vor allem für Paare, die in etwa gleich viel verdienen.

      Mit der beschlossenen Verlängerung des Kurzarbeitergeldes will die Regierung drohende Massenentlassungen verhindern. Arbeitsminister Olaf Scholz (SPD) lobte den Beschluss als wichtige und wirksame Hilfe im Kampf gegen mögliche Jobverluste.

      Der FDP-Wirtschaftsexperte Rainer Brüderle hält die Verlängerung dagegen für nicht sinnvoll. Im MDR sagte er, es werde eine Sicherheit suggeriert, die nicht gegeben sei. Er warnte zugleich vor einem Missbrauch der Neuregelung vor allem durch Großbetriebe, die sich Kurzarbeit lange leisten könnten. Die Gefahr sei, dass es so zur „Wiedereinführung der Frühverrentung durch die Hintertür“ komme.

      Quelle: http://www.welt.de/politik/article3779891/Kurzarbeiter-mu…
      Avatar
      schrieb am 21.05.09 16:22:52
      Beitrag Nr. 5.105 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.214.758 von Maraho am 20.05.09 06:20:27Wieder einmal etwas hierzu ...

      "Europa könnte zum Schlachtfeld werden"

      US-russische Studie: Raketenabwehr wäre gegen Angriffe aus dem Iran wirkungslos, Russlands Bedenken teilweise berechtigt


      Eine am Dienstag veröffentlichte Studie des renommierten EastWest Institute über mögliche Bedrohungen aus dem Iran kommt zu dem Ergebnis, dass das in Polen und Tschechien geplante Raketenabwehrsystem gegen einen Angriff aus dem Golfstaat weitgehend wirkungslos wäre. An dem auf ein Jahr angelegten Projekt waren russische und amerikanische Wissenschafter und Militärs, darunter der ehemalige US-Verteidigungsminister William J. Perry, beteiligt.

      Bedenken Russlands, dass das System das atomare Gleichgewicht gefährde, seien hingegen teilweise berechtigt: wenn das eine Milliarde Dollar teure Radar in Tschechien in Betrieb geht, sei es relativ einfach, damit nicht nur die zehn in Polen stationierten, sondern eine größere Anzahl von Abfangraketen zu steuern.

      Außerdem sei es viel leichter, Raketen abzuschießen, die das X-Band-Radar in Mitteleuropa noch während der Aufstiegsphase überfliegen. Sie bieten zu diesem Zeitpunkt nämlich ein relativ großes Ziel und sind so vom Radar leicht zu orten. Im Gegensatz dazu ist ein Flugkörper, der (bei einem angenommenen Angriff des Iran auf Ziele in Europa) auf das Radar zufliegt, kaum zu erkennen, weil die Raketenspitze nur einen Querschnitt von 0,3 Quadratmeter hat.

      Hat sich der Sprengkopf einmal von der Rakete getrennt, ist er viel schwieriger zu erfassen. Laut einem CIA-Bericht aus dem Jahr 1999 kann er beim Abwurf der letzten Raketentreibstufe relativ einfach so gedreht werden, dass seine Spitze auf das Radar zeigt. Somit wäre das System auch bei einem Angriff auf die USA weitgehend wirkungslos.

      Außerdem geht General Henry A. Obering, Chef der US-Missile Defense Agency, davon aus, dass pro angreifender Rakete fünf Abwehrraketen gestartet werden. Rüstungsexperte Heinz Gärtner, der zwei Jahre lang für das EastWest Institute tätig war, sieht in der begrenzten Kapazität eines der Hauptprobleme des Systems: "Wenn man drei, vier oder fünf Raketen abfeuert, wird wohl eine durchkommen". Außerdem sei die Abwehr mit Zielattrappen relativ leicht zu überlisten.

      Schlachtfeld Europa

      "Was die Studie nicht erwähnt", merkt Gärtner im Gespräch mit derStandard.at an, "ist, dass wenn das System erweitert würde und es zu einem nuklearen Schlagabtausch käme, Europa wieder einmal das Schlachtfeld wäre. Die ersten Atomraketen wären auf das Abwehrsystem gerichtet, um dieses auszuschalten und die Zerstörung der dahinter stationierten Offensivraketen zu ermöglichen." Gärtner, der dieses Szenario allerdings unter den derzeitigen politischen Vorraussetzungen nicht für wahrscheinlich hält, fühlt sich dabei an die Debatte über die Stationierung von Mittelstreckenraketen in den 80er Jahren erinnert.

      Durch eine funktionierende Raketenabwehr würde laut Gärtner Russlands Zweitschlagsfähigkeit ausgeschaltet, auf der das System der nuklearen Abschreckung basiert. Dass sich Russland dadurch bedroht fühlen könne, belastet laut Gärtner auch die derzeit laufenden Abrüstungsverhandlungen: "Russland kann in dieser Situation argumentieren, dass es angesichts der Bedrohung durch das US-Projekt eine gewisse Anzahl strategischer Sprengköpfe benötigt, um das Abwehrsystem überwinden zu können". Mit einer raschen Einigung auf einen Nachfolgeabkommen für den im Dezember auslaufenden START-Vertrag rechnet Gärtner nicht.

      Für die Regierungen Polens und Tschechiens, wo die Parlamentsabstimmung über den Bau des Radar übrigens auf den Herbst verschoben wurde, stellt die Verzögerung beim Bau des Raketenschilds laut Gärtner ein anderes Problem dar: "Den Tschechen und den Polen ist die Bedrohung durch den Iran völlig gleichgültig. Es ging vielmehr darum, die USA an sich zu binden, und da diese Rechnung unter der Regierung Präsident Obamas offensichtlich nicht aufgeht, müssen sie sich wohl eine neue Taktik überlegen".

      (Berthold Eder/derStandard.at, 20.5.2009)
      http://derstandard.at/?id=1242316346838
      Avatar
      schrieb am 21.05.09 16:59:30
      Beitrag Nr. 5.106 ()
      21.05.2009 11:48 Uhr
      Trennlinie
      Ökonom Johnson
      "Wir müssen die Macht der Wall Street brechen"

      Der frühere IWF-Chefökonom Simon Johnson über das Schwellenland Amerika, zögerliche US-Politiker und ignorante Europäer.
      Interview: Moritz Koch

      Simon Johnson: "Alle Finanzkrisen der jüngeren Geschichte wurden dadurch ausgelöst, dass eine wirtschaftliche Elite zu viel Macht bekam."

      SZ: Professor Johnson, Sie behaupten, in den USA habe sich ein stiller Coup ereignet. Die Wall Street habe Washington gekapert. Das klingt eher nach einer Verschwörungstheorie als nach ökonomischer Analyse.

      Simon Johnson: Überhaupt nicht. Alle Finanzkrisen der jüngeren Geschichte wurden dadurch ausgelöst, dass eine wirtschaftliche Elite zu viel Macht bekam. Die USA unterscheiden sich in dieser Hinsicht nicht von Schwellenländern wie Südkorea oder Indonesien. Lesen Sie das Wall Street Journal?

      SZ: Wieso fragen Sie?

      Johnson: Da gab es kürzlich eine interessante Grafik. Sie zeigte den massiven Anstieg der Gehälter in der Finanzbranche. Der Grund dafür ist die Deregulierung. Es ist ein Fakt, dass die Wall Street mit Millionensummen Wahlkämpfer unterstützt hat, während sich Politiker für den Abbau gesetzlicher Vorschriften stark machten.

      SZ: Sie meinen, die Großbanken hätten sich politischen Einfluss gekauft, um immer größere Profite einzufahren?

      Johnson: Nun ja, ich würde es so ausdrücken: Der Wall Street ist es gelungen, Washington weiszumachen, dass alles, was gut für den Finanzsektor ist, auch gut fürs Land ist. Viele Beamte im Finanzministerium haben ja zunächst an der Wall Street Karriere gemacht. Die Großbanken bilden einen wichtigen Teil der politischen Klasse aus. So brauchen sie sich des Instruments der Bestechung gar nicht zu bedienen.

      SZ: Angenommen, Sie haben recht, die Wall Street hat Washington in der Tasche. Warum holen sich Banken vom Staat dann nicht das Geld, das sie brauchen, um wieder solvent zu werden?

      Johnson: Sie verschweigen das Ausmaß ihrer Not, um nicht verstaatlicht zu werden. Sie wollen gerade so viel Geld, wie sie zum Überleben benötigen. Das Problem ist, dass ihre Anlagen ihre Verbindlichkeiten nicht mehr decken, sie praktisch insolvent sind und sie daher kaum noch Kredite vergeben. Sie hoffen, dass ein Aufschwung sie rettet. Nur wird es keinen Aufschwung geben, wenn nicht zuerst der Kreditstrom wieder in Gang kommt.

      SZ: Präsident Obama will neue Regeln für Gehälter im Finanzsektor und die Aufsicht über den Handel mit Derivaten verschärfen. Es scheint, als befreie sich Washington aus dem Klammergriff der Wall Street.

      Johnson: Zumindest wird sich Washington seiner Verwicklung bewusst. Doch die Verbindung zu trennen, wird schwer. Nach meiner Meinung geht das, was die Regierung tut, nicht weit genug. Wir müssten schärfer regulieren, als es die bisherigen Pläne vorsehen. Wir müssten Banken, die zu groß zum Scheitern sind, mit Kartellgesetzen zerschlagen. Und wir müssten mehr tun, um die mit Schrottkrediten verseuchten Bilanzen zu säubern.

      Lesen Sie auf der zweiten Seite, warum Simon Johnson die Verstaatlichung der insolventen Banken für den besten Weg aus der Krise hält.


      Johnson: Nicht des gesamten Systems, nur der insolventen Banken. Das wäre der beste Weg aus der Krise. Wir hätten die Pleiteinstitute über- und ihnen ihre faulen Kredite abnehmen sollen. Den gesunden Rest hätten wir dann reprivatisieren können. Leider hat sich die Regierung diesen Weg verbaut.

      SZ: Erklären Sie das.

      Johnson: Mit den Stresstests hat sie den Märkten signalisiert: Dem Finanzsystem geht es den Umständen entsprechend gut, wir brauchen keine Verstaatlichung. Nun kann sie nicht auf einmal das Gegenteil behaupten, um eine Übernahme zu rechtfertigen. Sie würde all ihre Glaubwürdigkeit zerstören - mit schlimmen Folgen. Also bleibt uns nichts anderes übrig als zu hoffen, dass die Annahme der Regierung stimmt, die Banken könnten ihre alten Verluste mit neuen Gewinnen ausgleichen. Ich habe meine Zweifel.

      SZ: Immerhin: In Asien und Amerika gibt es erste Anzeichen einer Stabilisierung, in Europa kaum. Was machen die Europäer falsch?

      Johnson: Sie verhalten sich arrogant, fast ignorant. Sie behaupten, die Amerikaner hätten die Krise ausgelöst, daher müssten sie sie auch bereinigen. Abgesehen davon, dass diese These falsch ist, weil die europäischen Banken begeistert mitgemischt haben bei den Kreditexzessen der Wall Street, begründet die These eine gefährliche Passivität. Die Rezession hat Europa mit voller Wucht getroffen. Europa braucht eine entschlossene Krisenpolitik. Davon fehlt jede Spur. Dabei sind Bankkredite für europäische Firmen viel wichtiger als für amerikanische Unternehmen, die viel stärker auch auf andere Kapitalquellen zurückgreifen können.

      SZ: Deutschland will eine Bad Bank einrichten, bei der Kreditinstitute faule Papiere deponieren. Eine gute Idee?

      Johnson: Ich kenne die Details nicht. Aber nach allem, was der deutschen Regierung bisher zur Krise eingefallen ist, glaube ich nicht, dass sie zu einer vernünftigen Lösung in der Lage ist.

      SZ: Welche Lehren sollte der Westen aus dem Finanznotstand ziehen? Teilen sie die Auffassung ihres Kollegen Paul Krugman, dass Bankgeschäfte wieder langweilig werden müssen?

      Johnson: Das ist ein richtiger Ansatz. Die Zockerei auf fremde Kosten muss ein Ende haben. Die wichtigste Lehre der Krise sollte aber sein, dass wir Banken keinen großen politischen Einfluss mehr geben dürfen. Wir müssen die Macht der Wall Street brechen.
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      (SZ vom 20.05.2009/pak)
      Avatar
      schrieb am 21.05.09 17:20:27
      Beitrag Nr. 5.107 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.227.494 von Birgit.Tersteegen am 21.05.09 16:59:30Danke Birgit!

      Fakt ist, daß genug Lösungsvorschläge auf dem Tisch sind.
      Auch hier in diesem Thread.

      Die Vorhaben sind aber offensichtlich andere.
      Avatar
      schrieb am 21.05.09 18:55:50
      Beitrag Nr. 5.108 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.113.224 von Maraho am 06.05.09 21:21:23In Bezug.
      Das war`s dann auch ...

      ARABISCHE WÄHRUNGSUNION
      Aus dem "Golfo" wird kein Euro

      Von Bernhard Zand, Dubai

      Verärgert über die Dominanz der Saudis und sauer, weil sie die Zentralbank nicht kriegen, ziehen sich die Vereinigten Arabischen Emirate aus dem Projekt einer gemeinsamen Währung am Golf zurück. Die Konsens-Kultur der Araber stößt an ihre Grenzen.


      Der Kommentar, der aus dem Außenministerium in Abu Dhabi kam, ist von so zeitloser Schönheit und Unaufrichtigkeit, dass sich noch Generationen von Diplomaten daran erfreuen werden: "Die Vereinigten Arabischen Emirate gratulieren den Staaten, die der Währungsunion beitreten werden, und wünschen ihnen viel Erfolg." Aber wir, so steht zwischen den gedrechselten Zeilen, sind da nicht mehr dabei.

      Vor sieben Jahren beschlossen die sechs Staaten des Golf-Kooperationsrates - Saudi-Arabien, Kuweit, Bahrain, Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate und der Oman -, es der EU gleichzutun und eine gemeinsame Währung zu gründen. Im Januar 2010 sollte es soweit sein, doch am Mittwoch verabschiedeten sich die Emirate von der Idee. Aus dem "Chalidschi", der im Westen bereits als "Golfi" und "Golfo" von sich reden machte, wird jetzt vorläufig nichts - wenn er überhaupt je das Licht der Welt erblickt.

      Die geplante Währungsunion der Golfstaaten hatte vor allem in den vergangenen Jahren des hohen Ölpreises die Fantasie der Ökonomen angeregt: Sollte dem schwachen Dollar da womöglich eine Konkurrenzwährung erwachsen? Wie weit geht der Ehrgeiz dieser Scheichs, die mehr als ein Fünftel des täglichen Ölbedarfs der Welt decken? Könnte es sein, dass eines Tages auch Irak und Iran bei dem Projekt mitmachen? Welchen wirtschaftlichen Sog können die in den Staatsfonds der Ölstaaten angehäuften Vermögen entfalten?

      "Ausstieg eine Frage des Prinzips"

      Tatsächlich hat Saudi-Arabien, der mit Abstand größte und stärkste der Golfstaaten, nie im Ernst daran gedacht, sich mit den USA oder der Leitwährung des Ölmarkts, dem Dollar, anzulegen. Wohl aber sieht sich das Königreich als natürliche Großmacht am Golf, das bekommen seine kleineren Nachbarn immer wieder zu spüren, ob es um Grenzstreitigkeiten oder um politische Fragen wie das Verhältnis zum Iran, um Terrorbekämpfung oder gemeinsame Pipeline-Projekte geht.

      Wie selbstverständlich holten sich die Saudis 1981 das Generalsekretariat des Golfkooperationsrates in ihre Hauptstadt Riad; dass sie jetzt aber auch noch die Zentralbank der gemeinsamen Währung haben wollten, war den Emiratis offenbar zu viel. Sie hatten sich 2004 selbst um die Zentralbank beworben und waren ziemlich sicher, dass sie sie auch bekommen. "Das ist eine Sache des Prinzips", erläuterte ein hoher Beamter in Abu Dhabi der "Financial Times" den Ausstieg der Emirate; damit werde das gemeinsame Projekt "definitiv" geschwächt, denn mit den Emiraten gehe den Golfstaaten ein Drittel ihrer gesamten Wirtschaftskraft verloren.

      Der kleine Oman hatte sich schon 2007 aus dem Golfo-Projekt verabschiedet. Die verbliebenen fünf Staaten zusammenzubringen, galt unter Ökonomen als eine durchaus lösbare Aufgabe. Im Gegensatz etwa zu den EU-Staaten sind ihre Volkswirtschaften sehr ähnlich, nämlich an Öl und Gas ausgerichtet. Die Währungen sind, mit Ausnahme des kuweitischen Dinars, alle an den Dollar gekoppelt. Schon heute macht es kaum Umstände, aus einem der Golfstaaten in einen anderen zu reisen: Die Wechselkurse sind, bis auf ein paar Stellen hinterm Komma, stabil, in manchen Ländern kann man sogar mit der Währung des Nachbarn bezahlen.

      Dass es die Scheichs und Emire trotz ihres Reichtums, ihrer gemeinsamen Sprache und Kultur offenbar nicht schaffen, sich auf eine gemeinsame Währung zu einigen, lässt für die großen politischen Fragen, vor denen sie stehen, nichts Gutes erwarten: Es sei zwar denkbar, sagt Eckart Woertz, der Chefökonom des Gulf Research Center in Dubai, dass die Emirate nur pokern, um am Ende wenigstens einen der Ihren als Chef der gemeinsamen Zentralbank durchzusetzen. "Doch ihr öffentlicher Rückzug aus diesem Projekt hat viel Porzellan zerschlagen. In der Konsens-Kultur, die am Golf dominiert, wird es für beide Seiten schwer sein, ihr Gesicht zu wahren."

      Bleiben nach dem kleinen Währungs-Debakel also mindestens drei große Fragen: Wie sollen sich die Golf-Araber je darauf einigen, den armen, vom Terrorismus und schweren politischen Problemen geplagten Jemen in ihren exklusiven Club aufzunehmen? Werden sie je zu einer gemeinsamen Haltung gegenüber dem Irak und dem mächtigen Nachbarn Iran finden? Und was haben sie und ihre arabischen Brüder Barack Obama zu bieten, wenn der nun darangeht, Frieden zwischen Israel und den Palästinensern zu stiften?

      Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,626156,00.html …
      Avatar
      schrieb am 21.05.09 19:15:14
      Beitrag Nr. 5.109 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.219.789 von kiska am 20.05.09 16:04:43Ergänzend ...

      Wirtschaftskrise
      Für Immobilien-Makler ist die Party vorbei
      Von Richard Haimann

      Katerstimmung auf dem Immobilienmarkt: Nach mehreren Boomjahren ist das Vermittlungsgeschäft mit Gewerbeimmobilien eingebrochen – um bis zu 79 Prozent. Nun stehen viele Firmen vor dem Ruin. Und Tausende Makler werden sich wohl bald bei der Bundesagentur für Arbeit melden müssen.


      In den vorangegangenen Boomjahren verdienten Makler Millionen Euro an Provisionen, genossen Champagner, fuhren schnelle Autos. Jetzt hat die Finanzkrise die einstige Boombranche voll erfasst. Mit der DB Immobilien ist jetzt das erste große Beratungshaus in Deutschland in die Insolvenz gegangen. Andere Unternehmen bauen zugleich massiv Stellen ab. Dem Höhenflug folgt das Tal der Tränen, denn weltweit lähmt die Rezession die Immobilienmärkte. Unternehmen mieten kaum noch Flächen an, Investoren schrecken vor Käufen zurück. Allein in Deutschland schrumpfte das Transaktionsvolumen an den Gewerbeimmobiliemärkten im ersten Quartal dieses Jahres gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 79 Prozent auf nur noch 1,7 Mrd. Euro. „Niemand hat diesen rapiden Einbruch der Märkte erwartet“, sagt Martin Drummer, Chef des Maklerhauses CB Richard Ellis (CBRE) in Deutschland.

      Weiterlesen ... http://www.welt.de/finanzen/article3780260/Fuer-Immobili…
      5 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 21.05.09 19:28:58
      Beitrag Nr. 5.110 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.638.670 von Maraho am 24.02.09 06:18:44Etwas zu Estland ...

      Zu links: Estland wechselt drei Minister aus

      Weil sie sich nicht auf Kürzungen im Staatshaushalt einlassen, trennt sich Estlands Ministerpräsident Andrus Ansip von seinen Koalitionspartnern.


      Der liberale Regierungschef von der Reformpartei kündigte am Donnerstag in Tallinn die Entlassung von drei sozialdemokratischen Ministern an. Vorausgegangen war die Weigerung des bisherigen Koalitionspartners, von Ansip geplanten Kürzungen beim Arbeitslosengeld sowie bei Renten und anderen drastischen Spassmassnahmen zuzustimmen.

      Wenige Stunden vor dem Koalitionsbruch stritten sich Ansip und der sozialdemokratische Finanzminister Ivari Padar öffentlich bei einer Pressekonferenz über Estlands Strategie bei der Krisenbekämpfung.

      Stattdessen kommt die Volksunion

      Als weitgehend sicher gilt in Tallinn der Eintritt der bäuerlichen Volksunion in eine Koalition mit Ansips Reformpartei und der nationalkonservativen «Res Publika».

      Estland ist massiv von der internationalen Finanzkrise betroffen und muss für Kredite des Internationalen Währungsfonds (IWF) harte Auflagen erfüllen. Die Wirtschaftsleistung des seit 2004 zur EU gehörenden baltischen Landes mit 1,3 Millionen Einwohnern ist zum Jahresbeginn um über 15 Prozent gesunken.

      IWF verlangt Ausgabenkürzungen

      Zur Bewilligung von dringend benötigten Krediten für Estland verlangt der Internationale Währungsfonds (IWF) radikale Ausgabenkürzungen im Staatshaushalt bei gleichzeitigen Steuererhöhungen.

      Die Regierung will über 3,3 Milliarden Kroonen (330 Millionen Franken) sparen. Im benachbarten Lettland brach im Februar eine Regierung im Gefolge der Finanzkrise auseinander.

      Quelle: http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/Zu-links-Estl…
      43 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 21.05.09 19:39:36
      Beitrag Nr. 5.111 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.203.268 von Maraho am 18.05.09 21:21:08Da war ja noch was ...

      Großbritannien – Jetzt auch mit angeschossenem Rating

      Als ob es uns wundern würde… Großbritanniens Rating wackelt. Standard & Poor's hat die Bonitätsbewertung der Staatsanleihen zwar vorerst bestätigt, den Ausblick jedoch erstmals gesenkt, wegen der Verschlechterung der öffentlichen Finanzen…

      Ich traue den Ratingagenturen nicht. Zufälligerweise sitzen sie alle in den USA. Dort schlugen sie sich recht profitabel durch in den ganzen Jahre, ohne überhaupt zu bemerken, dass hier und dort Rauch aufsteigt, schon gar nicht im eigenen Land. Ich traue ihnen nicht, denn sonst hätten sie der USA längst ihr höchstes Rating weggenommen. Amerika ist für die Agenturen bislang einer der besten Schuldner der Welt - bei 11,2 Billionen (11.260.000.000.000 USD) Schulden...

      Weiterlesen (mit Grafiken) ... http://frank-meyer.eu/blog/index.php?p=764&more=1&c=1&tb=…
      Avatar
      schrieb am 21.05.09 19:49:27
      Beitrag Nr. 5.112 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.936.934 von Maraho am 07.04.09 20:44:34In Bezug.
      Die "bösen" Russen besingen unsere Energieabhängigkeit (mit englischen Untertiteln) ...

      Russians mock the gas-dependence of Europe and Ukraine
      http://www.youtube.com/watch?v=A7RD5ONjv8M&eurl=http%3A%2F%2…
      Avatar
      schrieb am 21.05.09 19:55:43
      Beitrag Nr. 5.113 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.228.616 von Maraho am 21.05.09 19:39:36Hier noch eine "offizielle" Meldung dazu ...

      S&P move adds to UK's woes
      http://www.marketwatch.com/story/sp-move-adds-to-uks-woes?si…
      Avatar
      schrieb am 21.05.09 20:30:26
      Beitrag Nr. 5.114 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.042.896 von Maraho am 26.04.09 19:01:59In Bezug.
      Es wird immer doller ...

      Autobahn Privatisierung: Wehret den Anfängen
      Die Bundesregierung privatisiert 370 Kilometer Autobahn

      Die Lkw-Maut sorgt für ein umweltfeindliches neues Gewinnmodell: Einige Unternehmen und Konzerne wollen über privatisierte Autobahnen Milliarden aus der Straßengebühr für Lastwagen verdienen. Sechs Projekte sind (für den Anfang!) in Planung. Ein erstes Projekt wurde im Mai 2009 am Oberrhein angegangen. Während die Privatisierung der Bahn bundesweit ein wichtiges und umstrittenes Thema ist, läuft die beginnende Autobahnprivatisierung noch ohne große öffentliche Debatten.

      Weiterlesen ... http://vorort.bund.net/suedlicher-oberrhein/autobahn-privati…
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      schrieb am 21.05.09 20:47:43
      Beitrag Nr. 5.115 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.228.460 von Maraho am 21.05.09 19:15:14Beitrag Ausgebrannt in Spanien-----tragisch!

      Der Fernseh-Beitrag im Auslandsjournal von gestern
      http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/759614
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 21.05.09 20:53:21
      Beitrag Nr. 5.116 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.229.118 von Birgit.Tersteegen am 21.05.09 20:47:43Geht übrigens auch einigen Deutschen so!
      Auch wenn zynisch klingen mag: "Bleibe im Land und nähre dich redlich!"
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 21.05.09 20:58:21
      Beitrag Nr. 5.117 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.229.158 von Maraho am 21.05.09 20:53:21oder : schweife in die Ferne....doch nur mit Moos (und ohne Schulden!)ist da was los...;);););)
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 21.05.09 21:03:35
      Beitrag Nr. 5.118 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.673.164 von Maraho am 28.02.09 12:12:48Noch dies in Bezug und dann ...

      Ist nur merkwürdig, daß der Preis nicht in die Puschen kommt.
      Aber darüber wird ja schon lange umfassend diskutiert.

      Anleger flüchten ins Gold: Platzprobleme im ZKB-Tresor

      Weil die Finanzkrise das Vertrauen in Aktien erschüttert hat, suchen die Anleger Sicherheit bei den Edelmetallen: In der Schweiz ist die Nachfrage von Privatanlegern nach Goldbarren und Goldmünzen im ersten Quartal 2009 markant gestiegen.


      Die Käufe von Goldbarren und -münzen legten gegenüber dem Vorjahr um mehr als das Fünffache auf 39 Tonnen zu. Damit war die Schweiz hinter Deutschland mit einer Nachfrage von 59 Tonnen weltweit der zweitgrösste Goldmarkt, wie der Industrieverband führender Goldminen, der World Gold Council (WGC), am Mittwoch mitteilte.

      Dahinter folgen die USA mit einer Nachfrage von 27,4 Tonnen. Auch Deutschland und die USA haben sehr hohe Zuwachsraten verzeichnet.

      Die Käufe seien in erster Linie von Inflationsängsten getrieben worden, teilte der WGC mit. Weltweit stieg die Nachfrage nach Gold gegenüber dem Vorjahr um 38 Prozent auf 1016 Tonnen. Wertmässig ergab dies ein Plus von 36 Prozent auf 29,7 Mrd. Dollar.

      Gestiegen ist gemäss WGC auch die Nachfrage nach Goldanlagen, die nebst den Barren und Münzen auch die börsengehandelten Fonds (Exchange Traded Funds) umfasst: um 248 Prozent auf 596 Tonnen.

      Platzprobleme im ZKB-Tresor

      So hatte beispielsweise bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB) der Run der Anleger auf diese börsengehandelten Fonds (ETF) zeitweise für Platzprobleme im Tresor gesorgt. Denn die Bank muss für diese Wertpapiere, deren Wert mit dem Edelmetallpreis steigt und fällt, den entsprechenden Gegenwert in Gold, Silber, Platin und Palladium im Tresor lagern.

      Mittlerweile sei das Platzproblem behoben, die Goldbarren würden nun anders gelagert, sagte ZKB-Sprecher Diego Wider auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA.

      Gemäss jüngsten Zahlen hatte am 15. Mai die grösste Schweizer Kantonalbank 142,6 Tonnen Gold im Tresor. Das ist rund ein Drittel mehr als zu Jahresbeginn. Der Haufen Goldbarren hat einen Wert von 4,7 Mrd. Franken.

      Zudem bunkerte die ZKB 1464 Tonnen Silber mit einem Wert von 732 Millionen Franken, 17,3 Tonnen Palladium (139 Millionen Fr. Wert) und 5295 Tonnen Platin mit einem Wert von 209,6 Millionen Franken. Insgesamt hatten die vier Edelmetallbestände einen Wert von 5,8 Mrd. Franken.

      Industrienachfrage gesunken

      Dagegen ging wegen der Rezession und den deswegen geringeren Budgets der Konsumenten die Schmuck- und Industrienachfrage nach Gold dagegen um knapp ein Viertel zurück. Einzig China habe sich mit einem Plus von 2 Prozent in diesem Bereich dem Trend widersetzt.

      Das Angebot an Gold legte im ersten Quartal um 34 Prozent auf insgesamt 1144 Tonnen zu, wobei der verstärkte Einsatz von Altgold (&55 Prozent auf 558 Tonnen) der Treiber war.

      Quelle: http://bazonline.ch/wirtschaft/konjunktur/Anleger-fluechten…
      Avatar
      schrieb am 21.05.09 21:06:00
      Beitrag Nr. 5.119 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.229.200 von Birgit.Tersteegen am 21.05.09 20:58:21... doch nur mit Moos ...

      Aber davon reichlich! ;)
      Avatar
      schrieb am 21.05.09 21:08:32
      Beitrag Nr. 5.120 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.229.230 von Maraho am 21.05.09 21:03:35... ziehe ich mich für heute zurück.

      Vielen herzlichen Dank für eure Anwesenheit sowie das Interesse an diesem Donnerstag!

      Einen noch schönen Abend wünscht euch allen nun
      Maraho
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 00:59:19
      Beitrag Nr. 5.121 ()
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 06:27:02
      Beitrag Nr. 5.122 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.226.663 von Maraho am 21.05.09 15:06:06Guten Morgen,
      ein angenehmer Tag sei euch gewünscht.

      Diese Meldung von gestern noch einmal etwas genauer reflektiert ...

      "Continued Claims Hit Record"

      Die Anzahl der Arbeitslosen in den USA, die dauerhaft Arbeitslosenunterstützung erhalten, stieg nach dem heutigen wöchentlichen Bericht des U.S. Department of Labor auf ein neues Rekordhoch seit Beginn der Datenerfassung im Jahr 1967!

      Weiterlesen ... http://wirtschaftquerschuss.blogspot.com/2009/05/contin…
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 06:48:24
      Beitrag Nr. 5.123 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.226.060 von Maraho am 21.05.09 12:55:42Etwas hierzu.

      Staatshaushalt
      Noch mehr neue Schulden folgen nach der Wahl
      Von Jan Dams

      Bundesfinanzminister Steinbrück braucht elf Milliarden Euro neue Kredite, um Löcher im Staatshaushalt zu stopfen. Insgesamt wächst der Schuldenberg um 47,6 Milliarden Euro. Doch nach der Bundestagswahl 2009 wird dieser Nachtragshaushalt Geschichte sein – wegen teurer Wahlversprechen.


      Steigende Staatsausgaben und gleichzeitig wegbrechende Steuereinnahmen wegen der schlechten Konjunktur treiben den Bund in eine höhere Staatsverschuldung. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) muss weitere knapp elf Milliarden Euro an neuen Krediten aufnehmen, um die Ausgaben finanzieren zu können. Insgesamt steigt die Neuverschuldung 2009 damit auf 47,6 Milliarden Euro, wie aus dem Nachtragshaushalt hervorgeht, der am 27. Mai im Kabinett verabschiedet werden soll.

      Damit wird Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) den bisherigen Schuldenrekord von 1996 brechen. Der damalige Finanzminister Theo Waigel (CSU) hatte gut 40 Milliarden Euro an frischen Krediten aufgenommen.

      Allerdings dürfte sich der Bund bald sogar noch höher verschulden. Vier Monate sind es noch bis zur Bundestagswahl. „Danach ist der Haushalt ohnehin Makulatur“, hieß es in Regierungskreisen. „Die neue Regierung – egal in welcher Koalitionsaufstellung – wird das Zahlenwerk ändern.“

      Weitere Ausgaben kommen auf den Bund zu: Kommt es etwa zu einer Koalition aus Union und FDP, müssten die Folgen einer Steuerreform in den Haushalt eingearbeitet werden. 15 Milliarden Euro allein dürfte es kosten, wenn die kalte Progression gemindert wird. Dabei handelt es sich um jenen Effekt, bei dem selbst geringfügige Lohnerhöhungen durch progressiv steigende Steuertarife überproportional besteuert werden. In einer großen Koalition wiederum dürften nach der Wahl weitere Konjunkturmaßnahmen anstehen, die den Haushalt mit Milliardenkosten belasten werden.

      Dabei hat die Bundesregierung in diesem Jahr schon einmal nachgelegt. Ende Februar legten die Koalition aus CDU, CSU und SPD einen ersten Nachtragshaushalt von 36,9 Milliarden Euro vor. Jetzt stockt der Bund ein zweites Mal auf: „Einnahmeverluste und zusätzliche Ausgaben für den Arbeitsmarkt können nicht durch Kürzungen an anderer Stelle kompensiert werden. Dies wäre in der jetzigen Situation konjunkturpolitisches Gift“, sagte ein Sprecher des Finanzministeriums. Daher mache die schwerste Rezession in der Geschichte der Bundesrepublik eine nochmalige Erhöhung der Nettokreditaufnahme unvermeidlich.

      Allein die Steuerschätzung bringt die Planung der Bundesregierung erheblich durcheinander. In der Mai-Prognose rechnen die Steuerschätzer mit Ausfällen von rund 25 Milliarden Euro. An Steuereinnahmen veranschlagt der Bund insgesamt gut 225 Milliarden Euro und an sonstigen Einnahmen gut 30 Milliarden Euro. Bis 2013 könnten sich die Steuerausfälle auf mehr als 300 Milliarden Euro addieren. Das Minus in der Planung kommt durch den starken Einbruch der Wirtschaftsleistung zustande. Die Regierung erwartet ein Minus beim Bruttoinlandsprodukt von sechs Prozent.

      Wegen der beiden Konjunkturpakete steigen gleichzeitig die Ausgaben des Bundes auf Rekordniveau. Insgesamt dürften sie sich auf 303 Milliarden Euro belaufen. Das ist ein Plus von mehr als sieben Prozent im Jahresvergleich. Die Investitionen liegen mit dem zweiten Nachtrag bei 33 Milliarden Euro. Damit liegt die Nettokreditaufnahme für das gesamte Jahr fast 15 Milliarden über den Investitionen. Die Regierung stellt daher eine „ernsthafte und nachhaltige Störung des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts“ fest. Nur in einem solchen Fall darf laut Gesetz die Nettokreditaufnahme die Investitionen übersteigen.

      Gleichzeitig streitet die große Koalition um die Steuerpolitik nach der Bundestagswahl. FDP und Teile der Union wollen die Steuern deutlich senken. Die SPD stellt das bestenfalls Geringverdienern in Aussicht und kritisiert Versprechen für tief greifende Senkungen.

      Quelle: http://www.welt.de/wirtschaft/article3781137/Noch-mehr-n…
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 07:05:36
      Beitrag Nr. 5.124 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.136.477 von Maraho am 09.05.09 13:26:44Weiterführend ...

      ROHSTOFFSTREIT
      Wer im Arktis-Monopoly gewinnt - und wer verliert
      Von Christoph Seidler

      Fünf Staaten wetteifern um Öl und Gas in der Nordpol-Region - vor allem Russland schafft Fakten, drängt mit Macht nach Norden. Können die USA mithalten? Welche Chancen haben die anderen Länder? Ein Blick auf Gewinner und Verlierer im "Großen Spiel" um die Eiswelt.

      Weiterlesen ... http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,622752,00…
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 07:14:40
      Beitrag Nr. 5.125 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.858.301 von Maraho am 26.03.09 19:59:49So ist es um Taiwan bestellt ...

      Taiwan: Zweistelliger Rekordrückgang beim Bruttoinlandsprodukt

      Taipei (BoerseGo.de) - In Taiwan ist das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres mit dem Rekordtempo von 10,2 Prozent geschrumpft. Dies berichtete das statistische Büro in Taipei. Der von Bloomberg erhobene Konsens sieht einen Rückgang von 9,26 Prozent vor. Im vorangegangenen vierten Quartal schrumpfte die Wirtschaft um 8,61 Prozent.

      Die Regierung hat ihre Prognose für das laufende Jahr auf ein negatives Wachstum von 4,25 Prozent nach unten revidiert. Vergangenen Februar wurde für 2009 von einer Schrumpfung von 2,97 Prozent ausgegangen.

      Quelle: http://www.boerse-go.de/nachricht/Taiwan-Zweistelliger-R…
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 07:22:32
      Beitrag Nr. 5.126 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.203.268 von Maraho am 18.05.09 21:21:08Japan ...

      Japans Zentralbank belässt Leitzins bei 0,1 Prozent

      TOKIO (dpa-AFX) - Die japanische Zentralbank hat den Leitzins unverändert bei 0,l Prozent belassen. Das beschloss der geldpolitische Rat der Bank von Japan (BoJ) am Freitag einstimmig. Der Zinsbeschluss war erwartet worden. Um der Wirtschaft aus der schwersten Rezession der Nachkriegszeit zu verhelfen, soll die Versorgung der Finanzinstitute des Landes mit Liquidität weiter erleichtert werden. Zugleich hob die japanische Zentralbank angesichts erster positiver Anzeichen für eine Verbesserung der Lage ihre Einschätzung der allgemeinen Wirtschaftslage in Japan an./ln/DP/js

      Quelle: http://de.biz.yahoo.com/22052009/36/japans-zentralbank-b…
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 07:28:53
      Beitrag Nr. 5.127 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.082.264 von Maraho am 02.05.09 11:49:12Und weiter fallen sie ...

      USA: Erneut Bankenpleite

      Die Bankenlandschaft in den USA muss die schwerste Pleite seit Jahresbeginn verkraften. Wie der Einlagensicherungsfonds FDIC mitteilte, wurde die BankUnited FSB mit Sitz in Coral Gables in Florida gteschlossen. Die BankUnited FSB verfügte über Aktiva in Höhe von 12,8 Milliarden Dollar (9,3 Milliarden Euro) und verwaltete Einlagen in Höhe von 8,6 Milliarden Dollar. Ein Nachfolgeinstitut soll laut FDIC alle 86 Filialen übernehmen. Es war die 34. Pleite eines FDIC-versicherten Bankinstituts in den USA in diesem Jahr. Anfang Mai waren die in Atlanta ansässige Silverton Bank sowie zwei kleinere Institute Bankrott gegangen.

      Quelle: http://www.bild.de/BILD/Newsticker/news-ticker/2009/05/22/…
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 08:50:39
      Beitrag Nr. 5.128 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.216.218 von windei am 20.05.09 10:16:26windei, dies dürfte Dich wahrscheinlich interessieren ...

      Deutschland muss sich von den Vorgaben aus Washington und London befreien

      von Karl Müller

      Willy Wimmer, ehemaliger Staatssekretär im deutschen Verteidigungsministerium und langjähriger Bundestagsabgeordneter der CDU/CSU-Fraktion, hat einen bemerkenswerten Artikel* über die aktuelle politische Landschaft in Deutschland geschrieben. Die Kernaussage des Artikels ist folgende: Unter den deutschen Bundestagsabgeordneten gibt es nun endlich eine sehr ernsthafte und ehrliche Debatte über die Weltfinanz- und Weltwirtschaftskrise und deren Folgen für Deutschland – Wimmer spricht zum Beispiel mit Blick auf eine Sitzung seiner Fraktion von «einer der seltenen parlamentarischen Sternstunden», in der «einer nach dem anderen» aufgestanden sei und etwas zu sagen hatte, «und was gesagt wurde, hatte Gewicht».
      Aber: Die aussen- und sicherheitspolitische Debatte in Deutschland liege weiterhin brach. Wimmer erwähnt, dass es kaum noch möglich sei, ausreichend Bewerber für die zuständigen Bundestagsausschüsse und Arbeitskreise der Fraktionen zu finden, und folgert: «Man muss fast den Eindruck gewinnen, dass viele aus diesen Ausschüssen und noch viel mehr jene, die dem Parlament angehören, sich in einer inneren Emigration befinden, um nur ja nicht an der Summe unangenehmer, weil Kriegs- und Kampfentscheidungen, beteiligt zu sein. Wenn man mit diesen für unser Land so zentralen Gebieten persönlich nichts zu tun hat, kann man um so leichter – Augen zu und durch – den mit dem Bündnis [USA und Nato] begründeten Ansichten der Bundesregierung folgen.»
      In der Tat: Deutschland wäre sehr schlecht beraten, wenn es auch in seinen Antworten auf die Weltfinanz- und Weltwirtschaftskrise der von Washington und London vorgegebenen Linie folgen würde. Ganz offensichtlich ist ein massives Ringen im Gange: Soll Deutschland wieder an das kontinental­europäische Modell der sozialen Marktwirtschaft der Nachkriegsjahrzehnte anknüpfen, das Deutschland und Europa Wohlstand und sozialen Frieden gebracht hat? Soll es endlich auch redlich mit dem umgehen, was es in der DDR an Leistungen und Errungenschaften gegeben hat, und diese in die Pläne für die Zukunft einbeziehen? Oder soll es so wie in den vergangenen 20 Jahren dem Modell des angelsächsischen Kapitalismus folgen – gegen die Interessen des Landes und auch gegen die Anliegen Europas?
      Folgt man Willy Wimmer, so sind immer weniger Verantwortliche in Deutschland dazu bereit, künftig dem angelsächsischen Weg in den Untergang zu folgen.
      Das ist allerdings kein Grund, die nach wie vor mächtige «fünfte Kolonne» Washingtons und Londons zu unterschätzen.
      In diesem Zusammenhang muss wohl das Ringen um die deutschen Angriffe auf Länder wie die Schweiz, Luxemburg und Österreich betrachtet werden. Der Einsatz für diese Länder und einen gleichberechtigten und fairen diplomatischen Umgang untereinander ist deshalb auch ein Kampf um die künftige Linie der deutschen und der europäischen Politik.
      Also: Will die deutsche Politik das Verhältnis zu Nachbarländern, zu denen es in den Jahrzehnten nach dem Krieg Schritt für Schritt gutnachbarschaftliche Beziehungen zum grossen Vorteil beider Seiten aufgebaut hat, nachhaltig ruinieren, nur um den Herren in Washington (bzw. New York) und London zu dienen? Oder befreit sich Deutschland endlich von diesen fremden Herren und findet so zu einem wirklich guten Miteinander in Europa zurück?
      Dass es bei den Angriffen auf die Schweiz und andere kleine europäische Staaten nicht um Steuergerechtigkeit geht und dass mit Zahlen herumspekuliert wird, die nichts mit der Wirklichkeit zu tun haben, zeigte sich erneut in den vergangenen Tagen. Noch am 7. Mai hatte Steinbrück im Deutschen Bundestag gesagt, in Deutschland verlören die öffentlichen Haushalte jährlich «durch Steuerhinterziehung und Steuerbetrug wahrscheinlich weit über 100 Milliarden Euro». Nun ist plötzlich nur noch die Rede davon, dass die gesamten deutschen Vermögenswerte, die in der Welt verstreut lägen, 100 Milliarden Euro betragen und dem deutschen Fiskus lediglich 1 Milliarde Steuern hinterzogen würden, allerdings weltweit. Keine Rede also mehr davon, dass allein Deutsche mit Konten in der Schweiz dem deutschen Staat 2 Milliarden Euro Steuern schuldig bleiben würden für von Steinbrück noch vor kurzem öffentlich spekulierte 200 Milliarden deutsche Euro, die allein in der Schweiz lagern sollen. Nun soll sich selbst von den weltweit 100 Milliarden nur noch ein kleiner Teil in der Schweiz befinden.
      Berücksichtigt man die grösseren Zusammenhänge, so war der noch vor 10 Tagen in der «Süddeutschen Zeitung» (7. Mai) gestartete massive Angriff von Hans Eichel, Vorgänger in Steinbrücks Amt und Parteigenosse, eben auch entlarvend. Da war nochmals eine Steigerung der Schärfe zu erkennen, indem die Schweiz insgesamt als Förderer eines «kriminellen Systems» bezeichnet wurde. Dann war der Text aber auch wieder für jeden, der zu lesen versteht, klar; denn Eichel fügte hinzu, Deutschland müsse sich «wehren», «vor allem gemeinsam mit den USA».
      Es ist ein Lichtblick, dass es so viele europäische und auch deutsche Stimmen von Gewicht gibt, die nicht mehr bereit sind, diesem fatalen Weg zu folgen.
      Indes: Es wäre ein fataler Irrtum, wenn man in Deutschland glaubt, man könne sich im Bereich der Finanz- und Wirtschafts­politik von Washington und London emanzipieren und sich zugleich in der Aussen- und Sicherheitspolitik weiterhin wie ein Vasall verhalten. Das wird die Welt nicht akzeptieren, und schliesslich wird Deutschland insgesamt den Nachteil haben. Es wird also höchste Zeit, dass Deutschland auch hier beginnt umzudenken und erkennt, dass allein die Hoffnung auf neue US-Regierungen keine Lösung ist.
      Noch hat sich Deutschland nicht von seiner über 20 Jahre aufgebauten und unerträglich herrisch gewordenen Grossmachtpolitik verabschiedet. Noch rüstet Deutschland massiv auf, und noch stellt seine Wirtschaft in immer mehr Bereichen auf Rüstungsproduktion um; noch will Deutschland die Grundlagen seines bisherigen Rechtsstaates und die Verpflichtung auf das Völkerrecht über den Haufen werfen.
      Der deutsche Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) nennt das «Klarstellung des Grundgesetzes» («Frankfurter Rundschau» vom 12. Mai) und fügt hinzu: «Es darf meines Erachtens keine Hindernisse für einen Einsatz der Bundeswehr im Inland geben, um einer Terrorgefahr zu begegnen, die die Fähigkeiten der Polizei übersteigt. Und bei Auslandmissionen müssen wir klarstellen, dass beide Elitetruppen [der Polizei und des Militärs] gemeinsam eingesetzt werden können, auch wenn wir ohne Mandat von UN oder EU handeln.» Man beachte: ohne Mandat von UN oder EU.
      Der russische Präsident Medwedew sprach bei der diesjährigen Parade in Moskau zum Jahrestag des Weltkriegsendes am 9. Mai von der Verantwortung Russlands, auch heute auf Bedrohungen angemessen reagieren zu können, die von denjenigen ausgehen, die nicht aufhören, den Frieden zu bedrohen. Auf der Webseite www.globalresearch.ca war am 14. Mai zu lesen: «Pentagon preparing for war with the enemy: Russia». Mehr als 3000 deutsche Soldaten probten vor wenigen Tagen ein georgisches Kriegsszenario («European Endeavour 2009»; vgl. Combat ready», www.german-foreign-policy.com vom 15. Mai). Der ehemalige sowjetische Staatspräsident Michail Gorbatschow äusserte am 14. Mai in einem Interview mit dem Deutschlandfunk zur Rolle der deutschen Medien in der Kampagne gegen Russland: «Wir müssen uns dafür einsetzen, dass Europa beginnt, Russland zu verstehen. Das verhindern übrigens Sie und Ihre Kollegen. Die deutsche Presse ist die bösartigste überhaupt.»
      Willy Wimmer schreibt am Ende seines Artikels, die Beziehungen zwischen den Staaten müssten sich nicht(!) «nach dem seit 1990 bekannten Muster» weiterentwickeln. Und er erinnert an den zentralen Punkt: «Die USA haben seit 1990 die internationale Rechtsordnung auf jede nur denkbare Weise untergepflügt und sich dabei auch der Nato bedient. Wird uns die Zukunft nicht zeigen, dass die Rückkehr zum Völkerrecht zwingend ist und die Beziehungen ‹demokratischer› werden müssen?»

      Quelle: http://www.zeit-fragen.ch/ausgaben/2009/nr20-vom-185200…
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 08:56:36
      Beitrag Nr. 5.129 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.882.013 von Maraho am 30.03.09 18:31:56Aus derselben Quelle.
      Wen es interessiert ...

      Russland wird durch die Finanzkrise nicht aus der Bahn geworfen
      Ungebrochener Erneuerungswille des Tandems Medwedew-Putin


      von Hans-Jörg Rudloff
      Der Autor ist Verwaltungsratspräsident von ­Barclays Capital und bekleidet unter anderem ein Verwaltungsratsmandat bei der russischen Erdöl­gesellschaft Rosneft.

      zf. Im Gegensatz zu der Flut an diffamierenden Artikeln über Russland, die in den letzten Jahren durch die deutschsprachigen Medien ging, zeigt der nachstehende Artikel eines profunden Russ­land-Kenners ein anderes Bild: Russland stellt sich den Schwierigkeiten der heutigen Welt weit besser als Merkel-Deutschland dies tut. Vielleicht könnten wir einiges davon lernen.

      Weiterlesen ... http://www.zeit-fragen.ch/ausgaben/2009/nr20-vom-1852009/rus…
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 09:04:58
      Beitrag Nr. 5.130 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.225.221 von Maraho am 21.05.09 10:44:11Wieder etwas zu Großbritannien. Diesmal aus der Schweiz ...

      Jetzt fliegen die ersten Steine gegen britische Parlamentarier
      Von Peter Nonnenmacher, London.

      In Grossbritannien begehren die Wähler gegen die Gewählten auf. Der Spesenskandal hat zu einer gefährlichen Stimmung geführt. Selbst die Königin sorgt sich um den sozialen Frieden.


      Wen auch immer man anspricht in diesen Tagen auf der Insel: Die Ansichten über «das nutzlose Pack in Westminster» sind fast überall dieselben. Binnen zweier Wochen hat sich das Image der Parlamentarier drastisch gewandelt: Aus hart arbeitenden Volksvertretern sind Halunken geworden, die sich auf Kosten braver Steuerzahler schamlos bereichern.

      «Was die sich da erlauben, ist doch echt abscheulich», meint eine junge Kassiererin im Tesco-Supermarkt von Hammersmith, im Westen Londons. «Die führen ein Luxusleben, während wir hier ums Nötigste kämpfen müssen.» Und eine Mutter mit Kinderwagen sagt: «Ich bin wirklich wütend. Das ist der reinste Betrug. Die schieben sich Zehntausende zu, für Landgüter und Gärten und riesige Apartments in London. Und uns sagen sie, wir müssten den Gürtel enger schnallen.»

      «Wer mäht mein Gras?»

      Ein Rentnerpaar, mit seinem Spaniel auf dem Weg zum nahen Ravenscourt Park, beharrt zwar darauf, «dass nicht alle die Finger im Spesentopf haben». Einige Parlamentarier seien «ganz anständige Leute, die sich wirklich einsetzen». Was den Rest betreffe, sei allerdings wahr, dass die sich «beschämend» verhalten hätten. Vor allem der regierenden Labour Party, die einmal soziale Gerechtigkeit versprochen hat, wird das übel genommen. «Das letzte Mal habe ich noch Labour gewählt», sagt die Frau mit dem Kinderwagen, «aber jetzt nicht mehr.»

      Eine Momentaufnahme nur, doch sie ist durchaus typisch für die Stimmung im Lande. Dass sich ein Gutteil der 646 britischen Unterhaus-Abgeordneten Antiquitäten und Kronleuchter, Weihnachtsbäume, Wimperntusche und feinstes Rasierwasser aus der parlamentarischen Spesenkasse bewilligt hat, empört deren Wähler gründlich.

      Keine Spur von Reue

      Einigen Abgeordneten ist der Zorn auch nach zwei turbulenten Wochen nur schwer verständlich. Wenn sie als Parlamentarierin schon unter der Woche in Westminster leben müsse, brauche sie eben jemanden, der sich in ihrer Abwesenheit daheim um den Garten kümmere, meint etwa die Tory-Abgeordnete Ann Widdecombe: «Wer sonst soll mir das Gras mähen? Die Katze vielleicht?»

      Verzweifelte Bemühungen der Staatssekretärin Margaret Beckett, vor einem Fernsehpublikum die eigenen Vergünstigungen zu rechtfertigen, endeten mit Buhrufen und einer Empörung im Saal, wie man sie seit Jahrzehnten nicht erlebt hat. Ihr «heuchlerisches Gehabe» könne sie sich schenken, wurde ihr zugerufen.

      Beispiellose Krise

      Mittlerweile sehen sich die Abgeordneten von allen Seiten angefeindet. «Eine Kultur des Missbrauchs» hat ihnen der frühere Erzbischof von Canterbury, Lord Carey, vorgeworfen: «Die moralische Autorität unseres Parlaments ist auf dem niedrigsten Stand seit Menschengedenken angekommen.» Nachdem in der Kreditkrise das Finanzsystem in Verruf geraten sei, und jüngst auch das Vertrauen in die britische Polizei schwer gelitten habe, komme nun mit dem Unterhaus der Rest des Establishments gefährlich ins Schleudern, schrieb der liberale «Observer».

      Professor Vernon Bogdanor, ein prominenter Verfassungsexperte, sieht schon «eine für britische Verhältnisse beispiellose Krise» am Horizont aufziehen, die ihn «an die Skandale der dritten und vierten französischen Republik» erinnere. Derweil ist den Parlamentariern selbst ganz und gar nicht geheuer, was ihnen aus der Bevölkerung entgegenschlägt. Wüste Beschimpfungen hat es in dieser Woche schon gegeben. Einer konservativen Abgeordneten sind Steine durchs Fenster geworfen worden. Ein anderer hat Polizeischutz angefordert. Weitere sind für ein paar Tage «abgetaucht», um der Volksseele Zeit zu geben, sich zu beruhigen.

      Aber ob sich die Leute so schnell beruhigen werden, weiss niemand zu sagen. Die Labour-Hinterbänklerin Diane Abbott befürchtet, dass es «nicht genügen» werde, sich zu entschuldigen oder Geld zurückzuzahlen: «Die Leute wollen Abgeordnete tot am Laternenpfahl baumeln sehen.» Das mag etwas weit gegriffen sein, aber die Stimmung ist so unwägbar geworden, dass selbst Königin Elizabeth II. sich bei Premier Gordon Brown erkundigt hat, wie ernst man im Regierungsviertel diese fatale Krise «ihres» Parlaments nehme.

      Weisse Ritter rüsten zum Kampf

      Ernst nimmt man sie zweifellos, im Parlament wie in Downing Street. Nicht nur droht der Labour Party bei den Europa- und Lokalwahlen Anfang Juni ein katastrophaler Einbruch. Die beiden grossen Parteien müssen gleichermassen fürchten, dass ihnen kleine Protestparteien das Wasser abgraben werden. Und für die Unterhauswahlen, die bis Mai 2010 ausgeschrieben werden müssen, rüsten schon jetzt allerlei «weisse Ritter», verbitterte Gewerkschafter und Anti-Korruptions-Aktivisten zum Kampf gegen die etablierten Mächte. Möglicherweise werden sich Labour- und Tory-Kandidaten im ganzen Land parteilosen Herausforderern gegenübersehen, die den Volkszorn in eine Parlamentsbesetzung ganz neuer Art umwandeln wollen.

      Quelle: http://bazonline.ch/ausland/europa/Jetzt-fliegen-die-ers…
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 09:33:27
      Beitrag Nr. 5.131 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.228.616 von Maraho am 21.05.09 19:39:36In Bezug.

      Bill Gross: USA steht möglicherweise vor Verlust von Top-Bonität

      New York (BoerseGo.de) - Der Manager des weltgrößten Anleihenfonds, Bill Gross erhebt die Warnung, dass die USA mittelfristig die höchstmögliche „AAA“-Bonität verliert. Eine Abstufung sei in drei bis vier Jahren vorstellbar. Die Märkte dürften diese Probleme jedoch bereits vorher anerkennen und den Ratingagenturen vorauseilen, führte Gross gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters weiter aus.

      Das Interview erhält im Zusammenhang mit der vortägigen Ausblickssenkung für das „AAA“-Rating Großbritanniens durch Standard & Poor`s besondere Bedeutung. Wegen der Ausblickssenkung entstand an den Finanzmärkten die Sorge, dass die USA ihre Top-Bonität verlieren könnte.

      Den Ausblick Großbritanniens hat S&P wegen der ständig steigenden Staatsschulden von „negativ“ auf „stabil“ abgestuft. Das „AAA“-Top-Rating für das Land wurde jedoch bestätigt. Die Staatsverschuldung Großbritanniens könne unter Zugrundelegung der errechneten Staatsverschuldung bis 2013 bald 100 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erreichen, heißt es weiter von S&P.

      Quelle: http://www.boerse-go.de/nachricht/Bill-Gross-USA-steht-…

      http://www.reuters.com/article/usDollarRpt/idUSN212650452009…
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 09:37:37
      Beitrag Nr. 5.132 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.226.115 von Maraho am 21.05.09 13:06:44#5095
      "Du mußt davon ausgehen, daß die Mehrheit der Bevölkerung in diesem, unserem Lande sich in der ihr, seit Jahrzenhnten, täglich vorgeführten Scheinwelt recht gut eingerichtet hat. Insofern sind die Protagonisten in gewisser Weise "Moderatoren" zur Aufrechterhaltung des Status quo."

      Wie recht Du doch hast. So hab ich´s überhaupt noch nicht gesehen.
      505 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 10:18:25
      Beitrag Nr. 5.133 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.231.092 von Dorfrichter am 22.05.09 09:37:37Guten Morgen Dorfrichter,
      leider ist es tatsächlich so!

      Dir einen schönen Tag!
      Gruß von Maraho
      510 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 10:40:33
      Beitrag Nr. 5.134 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.231.426 von Maraho am 22.05.09 10:18:25Vieles deutet tatsächlich darauf hin. Ich denke aber, es gibt dennoch so etwas wie einen "Leitfaden"- auch in der Politik. Und dieser Leitfaden sollte sich erst an den Bedürfnissen der lebenden Kreaturen und des Globus orientieren.

      Verlassen wir diese Richtschnur, gehen wir irr.
      517 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 10:49:23
      Beitrag Nr. 5.135 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.188.616 von Maraho am 15.05.09 20:52:11In Bezug.
      Mir fällt dazu langsam wirklich nichts mehr ein ...

      Finanzkrise
      Sozialkassen legten Millionen bei Hypo Real an

      Obwohl der Immobilienfinanzierer in der Finanzkrise zeitweilig von der Pleite bedroht war, haben deutsche Sozialversicherungen immer noch rund 750 Millionen Euro bei der Hypo Real Estate (HRE) angelegt – zu einem geringen Teil sogar in einer ungedeckten Inhaberschuldverschreibung.


      Die Sozialversicherungen haben trotz der akuten Finanzkrise der Hypo Real Estate (HRE) noch immer rund 750 Millionen Euro bei der Immobilienbank angelegt.

      Krankenversicherungen haben bei der HRE 411 Millionen Euro angelegt und die Unfallversicherung 106 Millionen Euro. Das berichtet die „Bild“-Zeitung in einem Bericht unter Berufung auf Angaben des Bundesfinanzministerium.

      Zum größten Teil wurden die Gelder der Beitragszahler in Schuldscheindarlehen oder Termingeldern angelegt, zu einem geringen Teil auch in Pfandbriefen oder in einem Fall sogar in einer ungedeckten Inhaberschuldverschreibung.

      Die Bundesagentur für Arbeit hat dem Bericht zufolge 230 Millionen Euro ihres Versorgungsfonds für ihre Beamten in Form von gedeckten Schuldverschreibungen beim HRE-Konzern investiert.

      Der Finanzexperte der FDP-Bundestagsafraktion, Frank Schäffler, kritisierte die Anlagepolitik der Sozialversicherungen. Sie müssten dringend ihr Risikomanagement überprüfen. Der Zeitung sagte er, es sei „unglaublich, dass Sozialkassen dort Gelder anlegen, obwohl die HRE-Finanzprobleme lange bekannt sind.“

      Quelle: http://www.welt.de/politik/article3782756/Sozialkassen-le…


      Bis später ....
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 10:56:05
      Beitrag Nr. 5.136 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.231.615 von Dorfrichter am 22.05.09 10:40:33Ich denke aber, es gibt dennoch so etwas wie einen "Leitfaden"- auch in der Politik.

      Dein Idealismus ehrt Dich. Ich jedoch bin davon überzeugt, daß wir die "Richtschnur" schon lange aus den Augen verloren haben.

      Wie sonst ließe sich der zunehmende "Irrsinn" erklären ...
      522 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 11:07:09
      Beitrag Nr. 5.137 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.231.765 von Maraho am 22.05.09 10:56:05Ich denke, es verhält sich wie beim Börsenkurs. Die "Benchmark" ist die Vernunft. Ausschläge nach oben und unten bezeichnen wir als "Irrsinn".
      529 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 12:03:39
      Beitrag Nr. 5.138 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.231.842 von Dorfrichter am 22.05.09 11:07:09So bekommst Du Deinen Kopf nicht aus der Schlinge! :laugh:

      Die "Benchmark" ist die Vernunft. Ausschläge nach oben und unten bezeichnen wir als "Irrsinn".

      In früheren Zeiten ... . Das mag sein.

      Dir dürfte aber bekannt sein, daß die Bewertungen der Märkte schon seit geraumer Zeit nichts mehr mit der Realität zu tun hat.

      Also insofern ... ;)
      532 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 12:19:56
      Beitrag Nr. 5.139 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.231.061 von Maraho am 22.05.09 09:33:27Noch etwas auf die Schnelle ...


      S&P droht Großbritannien
      "Alle Mann in die Boote"
      Von Grit Beecken

      Über die Kreditwürdigkeit der Industriestaaten orakeln Analysten und Medien seit Monaten. Nun wird es auch für Großbritannien ernst. Die erste Ratingagentur senkte den Ausblick für die Insel auf "negativ". Marktexperten zufolge müssen jetzt vor allem die USA um ihr Rating bangen - für sie kommt die Diskussion zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt.


      Hamburg - "Alle Mann in die Boote", war Thomas Kochs erster Gedanke, als er am Morgen die Kursverläufe der wichtigen Anlageklassen betrachtete. Der HSH-Nordbank-Analyst sah das Britische Pfund abtauchen, den US-Staatsanleihenmarkt unter Druck und die Aktienmärkte fallen.

      Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hatte am Donnerstag den Ausblick für Großbritannien von "stabil" auf "negativ" gesetzt. Die Begründung: die hohen britischen Staatsschulden. Somit zweifelt zum ersten Mal seit Ausbruch der Finanzkrise eine Ratingagentur öffentlich an der uneingeschränkten Bonität der Insel.

      Eugen Keller von Bankhaus Metzler erklärt, was genau passiert ist: "Die Veränderung des Ausblicks bedeutet, dass UK mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 30 Prozent seine Spitzenbewertung als Staatsschuldner verlieren könnte." Denn inzwischen steige die Staatsschuld schneller als noch im Januar vermutet.

      Damals nahm die Ratingagentur an, die britische Gesamtstaatsschuld werde in den kommenden vier Jahren von derzeit 53 Prozent bis auf 83 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) steigen. Mittlerweile geht S&P nach eigenen Angaben jedoch davon aus, dass die Staatsschulden in diesem Zeitraum wegen der Kosten für Bankenrettungen, Fiskalpakete und niedrigerer Steuereinnahmen auf nahezu 100 Prozent steigen werde.

      Staatsanleihen in UK und USA unter Druck

      Der britische Finanzminister Alistair Darling hatte bereits Ende April mit Vorlage des Haushaltes angekündigt, dass das diesjährige Haushaltsdefizit wegen sinkender Steuereinnahmen auf 12,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts klettern wird.

      Mit dem vernichtenden S&P-Urteil droht den Briten der Verlust der besten Ratingnote und damit dürfte die Neuverschuldung teurer werden. Denn die Risikoaufschläge, die Investoren für den Kauf einer Staatsanleihe verlangen, hängen maßgeblich vom Rating des Emittenten ab.

      So stiegen in einer der ersten Marktreaktionen dann auch die Kosten von Kreditausfallversicherungen (Credit Defaul Swaps - CDS) auf britische Staatsanleihen. Doch die Reaktion beschränkte sich nicht auf die Insel. Auch der US-Staatsanleihemarkt stand am Donnerstag unter starkem Verkaufsdruck.

      Für den Rekordschuldner USA kommt die Diskussion um die Kreditwürdigkeit von Industriestaaten zu einem ungünstigen Zeitpunkt. US-Präsident Barack Obama dürfte die Neuverschuldung allein im laufenden Jahr auf 15 Prozent des BIP steigern. Angesichts dieser Zahlen - in den kommenden Wochen sollen US-Staatsanleihen in Höhe von 101 Milliarden Dollar emittiert werden - bekamen es einige Marktteilnehmer anscheinend mit der Angst um ihr Kapital zu tun.

      Zumal selbst die Ikonen warnen. Bill Gross, Manager des größten Anleihenfonds der Welt, orakelte in einem Interview, die USA könnten mittelfristig ihr "AAA"-Rating verlieren. In drei bis vier Jahren, so Gross, könnten den USA eine Abstufung bevorstehen, allerdings dürften die Märkte die Probleme früher erkennen als die Ratingagenturen, sagte der Manager des Rentenfonds Pimco Total Return, der rund 154 Milliarden Dollar verwaltet, der Nachrichtenagentur Reuters.

      Diese Warnung hatte Gross bereits im März im Gespräch mit manager magazin ausgesprochen, ihn dürfte der S&P-Vorstoß somit nicht überraschen. Der Großteil der Marktteilnehmer hingegen scheint den negativen Ausblick nicht erwartet zu haben: "Die heftigen Kursreaktionen zeigen, dass der Schritt überraschend war", sagt HSH-Analyst Koch. Insbesondere für Investoren in langlaufenden US-Staatsanleihen.

      Die verkauften prompt, die Kurse 30-Jähriger US-Papiere brachen laut Koch um 3 Punkte ein - " eine wirklich markante Kursreaktion".

      Wo floss das Geld hin? Zunächst die Papiere der Bundesbank, beobachtete der Volkswirt. Doch auch dieser Trend war nicht von Dauer, stattdessen stiegen die Kurse von Rohstoffen - insbesondere Gold - sowie die Preise von kurzlaufenden Staatsanleihen. Dort fühle man sich sicherer.

      Es bleibe abzuwarten, so Koch, welchen "Safe Heaven" - also welche vermeintlich sichere Anlageklasse - Investoren jetzt ausmachen.

      Quelle: http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,626224,…


      Bis denn ...
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 12:39:26
      Beitrag Nr. 5.140 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.232.375 von Maraho am 22.05.09 12:03:39Dir dürfte aber bekannt sein, daß die Bewertungen der Märkte schon seit geraumer Zeit nichts mehr mit der Realität zu tun hat.
      Das ist richtig und deshalb gehen wir aktuell gerade ins andere Extrem- wobei wir die "Benchmark" nach meiner Meinung noch nichtmal gekreuzt haben.

      Was soviel zu sagen hat wie- wir stehen vor einer langen "Korrekturphase". Und solch eine Korrektur kann diesmal (pessimistisch geschätzt) bis zu 20 Jahre andauern, da die Demographie diesmal zusätzlich extremst belastet.
      535 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 12:43:32
      Beitrag Nr. 5.141 ()
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 12:56:59
      Beitrag Nr. 5.142 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.232.634 von Dorfrichter am 22.05.09 12:39:26Was soviel zu sagen hat wie- wir stehen vor einer langen "Korrekturphase". Und solch eine Korrektur kann diesmal (pessimistisch geschätzt) bis zu 20 Jahre andauern, da die Demographie diesmal zusätzlich extremst belastet.

      Wenn denn das uns hinlänglich bekannte System die Kurve bekommt!

      In diesem Sinne ...
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 12:58:14
      Beitrag Nr. 5.143 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.232.661 von Adonde am 22.05.09 12:43:32Guten Tag Adonde,
      willkommen hier!

      Gruß von Maraho
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 13:05:20
      Beitrag Nr. 5.144 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.230.626 von Maraho am 22.05.09 07:28:53Noch mal etwas hierzu ...

      Zahl des Tages (22.05.09): 12.800.000.000

      Huch, Überraschung. Bankenpleite am Donnerstag. Die gibt's doch sonst immer Freitagabends ...

      Weiterlesen ... http://egghat.blogspot.com/2009/05/zahl-des-tages-220509-1…
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 13:11:01
      Beitrag Nr. 5.145 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.232.492 von Maraho am 22.05.09 12:19:56In Zusammenhang.
      Oder die Frage: Wer trickst besser ...

      Devisen
      Des Dollars Talfahrt
      von Ian Campbell (breakingviews.com)

      Spieglein, Spieglein an der Wand, was ist die hässlichste Währung im Land? Noch im Winter bot der Dollar Schutz vor der Krise. Das ist jetzt vorbei. Doch derzeit steht keine der Leitwährungen gut da. Nicht nur die amerikanische Zentralbank hat die Gelddruckmaschinen angeworfen.

      Schon bald könnten die grünen Scheine wieder attraktiv werden. Derzeit hält der Dollar keine Trümpfe. Die US-Notenbank senkte den Referenzzinssatz auf beinahe Null. Schlimmer noch, sie druckt neue Scheine, um US-Schatzbriefe aufzukaufen. China, der größte ausländische US-Gläubiger, stellte bereits klar, was es von diesem "taktischen Fehler", so Chinas Zentralbank, hält. Unbeeindruckt davon drängen einige Gouverneure jedoch auf den Druck weiterer Gelder für den Kauf von Bonds.

      Der Fall des Dollars trifft auf eine von Devisenhändlern "Reflationshandel" genannte Phase: ein Run auf Stammaktien und riskante Papiere nach dem März-Tiefststand. In der Überzeugung, die Welt sei erstaunlich gut genesen, spekuliert man fröhlich aufs Neue drauflos. Das britische Pfund profitierte am 21. Mai mit einem Jahres-Höchststand von 1,58 Dollar. Doch die üble Prognose von Standard & Poors nahm dem Pfund sogleich wieder den Wind aus den Segeln. Die Ratingagentur erinnert damit an die Tatsache, dass die USA nicht allein mit einer zweistelligen Staatsverschuldung dastehen. Die Briten verdoppelten ihre Verschuldung innerhalb weniger Jahre und versuchen nun, mit 125 Mrd. Pfund frischgedrucktem Geld die Wirtschaft wiederzubeleben.

      Auch der Euro hat seine Fans. Seine keusche Fassade - Deutschland legte ein Veto gegen das Drucken neuen Geldes ein - hat aber durch die EZB-Entscheidung für den Kauf von besicherten Anleihen für 60 Mrd. Euro Risse bekommen. Wie Bloomberg meldet, erwog man, die doppelte Summe auszugeben. Angesicht des schockierenden Konjunkturabfalls in der Eurozone verwundert das kaum. Die deutsche Wirtschaft schrumpfte in den ersten drei Monaten um 6,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Die der USA nur um 2,6 Prozent. Na, wer ist jetzt der Hässlichste?

      Quelle: http://www.handelsblatt.com/finanzen/breakingviews/des-d…
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 13:15:36
      Beitrag Nr. 5.146 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.985.307 von Maraho am 17.04.09 06:07:38Hier ein Interview.
      Bei Interesse ...

      Interview mit James Schiro
      „Die Krise dauert an“
      von Torsten Riecke

      Sein Wort hat Gewicht. James Schiro leitet einen der größten Versicherungskonzerne der Welt: die Zurich-Gruppe. Im Interview mit dem Handelsblatt spricht er über die Finanzkrise und die Furcht vor der Rache der Regulierer.

      Weiterlesen ... http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicheru…
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 13:21:19
      Beitrag Nr. 5.147 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.228.685 von Maraho am 21.05.09 19:49:27In gewissem Bezug.

      Versöhnungsgipfel
      Russland und die EU nähern sich wieder an

      Nach dem Streit mit Russland um Gasblockade und Südkaukasuskrieg sieht die Europäische Union eine Rückkehr zu mehr Vertrauen in der Beziehung zu Moskau. Strittige Punkte bleiben.

      Zum Abschluss des EU-Russland-Gipfels im fernöstlichen Chabarowsk sagte der amtierende EU-Ratspräsident, Tschechiens Präsident Vaclav Klaus: "Dieses Treffen hat das gegenseitige Vertrauen gestärkt, was wichtig ist." Auch der russische Präsident Dmitrij Medwedjew bekräftigte den "strategischen Charakter der Beziehungen". Weiter umstritten bleiben eine gemeinsame Energiecharta, die russische Militärpräsenz in abtrünnigen georgischen Gebieten sowie die jüngste EU-Annäherung an frühere Sowjetrepubliken.

      Medwedjew warb bei den Gesprächen an der chinesischen Grenze, sieben Zeitstunden östlich von Moskau, einmal mehr für eine neue Rechtsgrundlage zum Handel mit Öl und Gas. "Wir brauchen andere Instrumente, bei denen es um Verantwortung und Gerichtsfragen geht, damit die Streitfragen nicht wieder von der Politik gelöst werden", sagte der Kremlchef. EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso sah die Einwände Russlands teilweise als berechtigt an.

      Anfang 2009 hatte der Gasstreit zwischen Moskau und Kiew zu einer wochenlangen Totalblockade der wichtigsten Gas-Pipeline durch die Ukraine und damit zu Ausfällen in einigen EU-Ländern geführt. Medwedjew bezweifelte, ob die Ukraine künftig in der Lage sei, für Gaslieferungen zu bezahlen. Er forderte die EU auf, die Ukrainer zum rechtzeitigen Begleichen ihrer Rechnungen anzuhalten. Er wiederholte außerdem seine Bitte an Brüssel, sich an einem Kredit für die Ukraine zu beteiligen.

      Der Kremlchef hatte die EU-Führung in den Fernen Osten des Landes eingeladen - auch um zu zeigen, über welch weite Entfernungen die Rohstoffe transportiert werden müssen. Über die mehr als zehnstündige Flugreise dorthin gab es aber im Vorfeld Unmut bei der EU. Klaus und Barroso wollten anschließend noch Gespräche in Südkorea führen.

      Russland drang während des Gipfels auf eine baldige Aufnahme in die Welthandelsorganisation WTO, die sich wegen Unstimmigkeiten seit Jahren verzögert. Weiter unbestimmt blieb der Dialog über eine von Medwedjew bereits vor längerem vorgeschlagene neue Sicherheitsarchitektur für Europa. "Wir wollen in den nächsten zwei Monaten intensiv darüber diskutieren", kündigte EU-Chefdiplomat Javier Solana an. Vonseiten der EU wurde aber bereits der russische Vorstoß zurückgewiesen, den Einfluss der Nato in Europa einzudämmen. Die EU-Führung wies Moskaus Sorge zurück, die Anfang Mai gegründete "Östliche Partnerschaft" treibe einen Keil zwischen Russland und die beteiligten sechs ehemaligen Sowjetrepubliken.

      Quelle: http://www.zeit.de/online/2009/22/russland-eu-beziehungen…
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 13:24:49
      Beitrag Nr. 5.148 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.232.748 von Maraho am 22.05.09 12:56:59Wenn denn das uns hinlänglich bekannte System die Kurve bekommt!

      Da ist mir jeglicher Glaube abhanden gekommen.
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 13:34:42
      Beitrag Nr. 5.149 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.193.294 von Maraho am 17.05.09 11:34:58Noch ein Fundstück aus dieser Quelle.
      Recht lang, aber interessant.
      Wem`s zusagt, bitte sehr ...

      Wie entwickeln sich die internationalen Beziehungen?
      Ein Gespräch mit Thierry Meyssan

      In einem Gespräch mit der Vereinigung «Egalité et Réconciliation» [Gleichheit und Versöhnung] beschreibt Thierry Meyssan die Komponenten und Projekte der neuen US-Administration. Seiner Meinung nach kehrt Washington heute nach dem Zwischenspiel von Bush/Cheney mit dem Irak-Krieg zum Konsens nach dem 11. September und seinen Widersprüchen in den Jahren 2001–2002 zurück. Aber die militärische Erschöpfung im Irak und die Finanzkrise an der Wall Street zwingen das Imperium dazu, die Strategien und die Zeitplanung zur Fortsetzung der Globalisierung zu überdenken.

      Weiterlesen ... http://www.zeit-fragen.ch/ausgaben/2009/nr20-vom-1852009…


      Bis später ...
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 14:56:30
      Beitrag Nr. 5.150 ()
      Kurios! Ich hielt es für einen Fake, aber RTL hat das Interview auf seiner Homepage.

      http://www.rtl-hessen.de/videos.php?video=981

      interessant (...:( ) sind auch die Kommentare auf YouTube. Man fasst sich eigentlich nur noch an den Kopf.

      http://www.youtube.com/watch?v=WEH6qPaKVco&feature=related

      Kurze Zusammenfassung:
      Kadim Sanli bewirbt sich als Landtagskandidat in Hessen. Er hat zur Zeit den Listenplatz Nr. 18.

      Wahlprogramm:

      - Der Döner darf nur 2 Euro kosten. "Die Menschen haben kein Geld."
      - der Mann muss 8 Stunden arbeiten, die Frau darf nur 4 Stunden arbeiten.
      - Wir brauchen ein Schönheitsfestival. "Das muss ein Organisateur machen."
      - Die Puffhausfrauen sollen von der Stadt bezahlt werden.
      - "Die Tiere muss essen die Tierfleisch und die Mensch muss essen die Menschenfleisch. Die Menschefleisch ist das Beste für die Essen. Sauberfleisch. Das muss in den Magen rein. Das muss mit eine Gesetz mache. Aber die Leute muss probieren, die Menschenfleisch ist besser. Und der Döner muss dann auch mit Menschenfleisch gemacht werden. ... Ja, das wäre möglisch. Aber das muss mit Gesetz mache."

      ... so Leute, und jetzt mal die Kommentare auf YouTube lesen zu diesem Schwachsinn!
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 16:30:22
      Beitrag Nr. 5.151 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.233.654 von kevine1 am 22.05.09 14:56:30Hallo kevine,

      das Ganze ist einfach krank, aber passt in`s Bild.
      Das Wahlprogramm übrigens unterscheidet sich nicht wesentlich von dem der anderen Parteien. :laugh:

      Und die Kommentare ... . Nun denn.

      Ist natürlich ein gefundenes Fressen für RTL, den Elite-Sender!

      Gruß von Maraho
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 16:32:13
      Beitrag Nr. 5.152 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.233.654 von kevine1 am 22.05.09 14:56:30Man will nur austesten, wie verblödet wir mittlerweile schon sind, ob wir´s uns gefallen lassen und inwieweit wir den Stumpfsinn überhaupt aushalten.
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 16:36:43
      Beitrag Nr. 5.153 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.233.654 von kevine1 am 22.05.09 14:56:30Auffallend viele Türken stellen sich der EU-Wahl. Ist in euerem Wahlkreis auch dieses Phänomen zu beobachten?
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 16:47:06
      Beitrag Nr. 5.154 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.234.549 von Dorfrichter am 22.05.09 16:32:13Hi Dorfrichter,

      ja - ich halte das auch für eine Provokation ("Austesten").

      Übrigens fühlte ich mich bei den Kommentaren auf YouTube an das w.o.-Board im Jahr 2000 erinnert. Da konnte man hier tatsächlich Ähnliches lesen. Ist zwar sehr authentisch, aber eben ungefiltert - und von daher nur mal einen Seitenblick wert. Auf Dauer würde ich mir das nicht antun wollen.

      Grüße, auch an Maraho,
      kevine
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 17:01:34
      Beitrag Nr. 5.155 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.234.592 von Dorfrichter am 22.05.09 16:36:43Hier was zu diesem Thema.
      http://www.deutsch-werden.de/wie-viele-auslaender-insgesamt-…

      Ist klar, daß die langsam ihre eigenen Kandidaten aufstellen. Die haben halt auch keinen Bock mehr darauf, nur Stimmvieh für gewisse etablierte Parteien zu sein (allerdings nutzen sie diese recht geschickt als Einstieg bzw. um sich zu etablieren).

      Why not? Ist doch so erwünscht! Deutschland ist bunt! ;)
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 17:15:22
      Beitrag Nr. 5.156 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.234.549 von Dorfrichter am 22.05.09 16:32:13Man will nur austesten, wie verblödet wir mittlerweile schon sind,

      Für die (uns ?) älteren Jahrgänge mag das noch zutreffen.

      Aber für die jüngeren? Cola, Marlboro, McBlöd, HipHop, TV-Dauerberieselung mit überwiegend amerikanischen Serien und der ganze weitere Mist gehen eben nicht spurlos an einem vorüber!

      Bei Risiken und Nebenwirkungen ...

      http://www.youtube.com/watch?v=7yrCGv9ry7w
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 17:23:10
      Beitrag Nr. 5.157 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.232.858 von Maraho am 22.05.09 13:11:01Mal wieder was zum Thema dieses Threads.

      Zentralbank
      EZB erwägt drastische Maßnahmen für billiges Geld

      Weil der Spielraum für Zinssenkungen weitgehend ausgereizt ist, erwägt die Europäische Zentralbank unkonventionelle Maßnahmen zur langfristigen Sicherung des niedrigen Zinsniveaus. In der Sitzung des EZB-Rates wurde über den Kauf von Unternehmensanleihen in gigantischem Ausmaß gesprochen.


      Die Europäische Zentralbank (EZB) hat Kreisen zufolge drastische Maßnahmen zur Senkung des langfristigen Zinsniveaus erwogen. Auf seiner Sitzung am 7. Mai habe der EZB-Rat über den Kauf von Unternehmensanleihen, forderungsbesicherten Wertpapieren und anderen Vermögen im Wert von insgesamt 125 Milliarden Euro diskutiert, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters. „Das war die Grundlage, auf der diskutiert wurde“, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person. Die EZB wollte sich auf Anfrage nicht dazu äußern.

      Der Rat einigte sich schließlich darauf, maximal 60 Milliarden Euro auszugeben – und zwar für den Kauf von Pfandbriefen. „Es wird nicht nachverhandelt“, sagte die Person. „Es ist nicht geplant, das Paket aufzustocken.“

      Auch Bundesbankpräsident Axel Weber ließ durchblicken, dass die EZB an ihrer Strategie festhalten werde. „Sollte es nicht erheblich schlimmer kommen, ist meines Erachtens das bisherige Maßnahmenpaket ausreichend.“ Nur bei einem „dysfunktionalen Bankensystem“ müsse über neue Maßnahmen beraten werden. Das sei aber „nicht unser Hauptszenario“.

      Die EZB will im Juni Details zu dem geplanten Kauf von Pfandbriefen bekannt geben. Damit pumpt sie frisches Geld in die Wirtschaft, das direkt bei Unternehmen ankommt und die Kapitalmarktzinsen drückt. Der Handel in diesem Segment des Finanzmarktes war auf dem Höhepunkt der Finanzkrise im Herbst fast vollständig zum Erliegen gekommen. Erst seit Januar gibt es zaghafte Anzeichen einer Erholung.

      Quelle: http://www.welt.de/finanzen/article3784114/EZB-erwaegt-drast…
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 17:36:25
      Beitrag Nr. 5.158 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.232.924 von Maraho am 22.05.09 13:21:19Hierzu noch etwas aus einer anderen Quelle:

      EU und Russland können Risse beim Thema Energie nicht kitten

      Chabarowsk (Reuters) - Der EU-Russland-Gipfel hat keine Annäherung beim Thema Energieversorgung gebracht.

      Russlands Präsident Dmitri Medwedew bezweifelte am Freitag, ob die Ukraine künftig in der Lage sei, für Gaslieferungen zu bezahlen. Ein Konflikt beider Länder über Gaspreise und Transitgebühren hatte mitten im Winter die Gasversorgung vieler EU-Staaten für knapp zwei Wochen lahmgelegt. EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso forderte beide Seiten auf, die Wiederholung einer solchen Blockade zu verhindern. Unterbrechungen bei der Ausfuhr und beim Transport von Gas dürften nicht noch einmal vorkommen, sagte Barroso. Die Beziehungen der Gemeinschaft mit Russland wurden im vergangenen Jahr vor allem durch den Gasstreit und den Georgien-Krieg belastet.

      Russlands Energieminister Sergej Schmatko teilte derweil nach dem Treffen in Chabarowsk nahe der chinesischen Grenze mit, sein Land stehe kurz davor, Österreich und Slowenien an das South-Stream-Pipeline-Projekt zu binden. Vergangene Woche sicherte sich die Regierung in Moskau bereits die Unterstützung Italiens, Bulgariens, Griechenlands und Serbiens. Russland wolle zudem darauf hinarbeiten, dass die EU South Stream zu einem vorrangigen Projekt mache, sagte Schmatko weiter. Diesen Status besitzt das Nabucco-Projekt, mit dem die EU unabhängiger vom russischen Gas werden will.

      Quelle: http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBEE54L07M200…
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 17:42:34
      Beitrag Nr. 5.159 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.009.857 von Maraho am 21.04.09 15:15:41Mal wieder was zu Spanien ...

      Spanien
      Die Jungen leiden besonders

      Die elegant gekleidete Verkäuferin einer Boutique im gehobenen Madrider Viertel Chamartín runzelt die Stirn. „Natürlich spüren auch wir die Krise. Es gibt ja kein anderes Thema mehr in Spanien“, antwortet sie etwas unwillig. Im teuren Fischrestaurant nebenan sind fast alle Tische frei, obwohl es früher Nachmittag ist, also klassische Zeit für das Madrider Mittagessen. Und der Rückflug von Madrid nach Frankfurt ist bis auf den letzten Platz besetzt - etwa von der jungen deutschen Sitznachbarin, die gegenwärtig noch in Madrid bei einem deutschen Hersteller von Luxusautos beschäftigt ist; jetzt sieht sie sich vorsorglich in ihrer Heimat nach einem neuen Arbeitsplatz um.

      Aus der Sicht der neuen Wirtschafts- und Finanzministerin Elena Salgado, die auch stellvertretende Ministerpräsidentin ist, ist das wohl keine perfekte Idee (Spaniens Wirtschaftsministerin: „Wir müssen für die Exzesse bezahlen“). Obwohl ihr Land mit 17,4 Prozent die höchste Arbeitslosenquote der EU aufweist, hält sie die Krise in Spanien für leichter steuerbar als in anderen Ländern Europas, die sich noch auf Überraschungen gefasst machen müssten.

      Spaniens Krise größtenteils hausgemacht

      Auf die Frage, ob sie ihr Amt derzeit lieber in Spanien oder in Deutschland bekleiden würde, antwortet sie jedenfalls ohne längere Überlegung: „in Spanien“. Und sie begründet dies mit der Verfassung des spanischen Bankensektors: „Wir kennen unsere Risiken, viele andere westlichen Länder nicht.“ Damit spielt sie darauf an, dass sich die spanischen Privatbanken und Sparkassen von hochriskanten Investitionen in ausländische Wertpapiere weitgehend ferngehalten haben.

      Dass Spanien dennoch von einer Wirtschaftskrise wie seit 70 Jahren nicht mehr überzogen wird, verschweigt Salgado natürlich nicht. Und auch nicht, dass diese Krise Strukturschwächen brutal offenlegt. Anders etwa als im exportorientierten Deutschland hat die spanische Krise vor allem hausgemachte Ursprünge. So wurden über viele Jahre bis zu 800 000 Wohnungen im Jahr gebaut, mehr als in Deutschland, Frankreich und Italien zusammen.

      Spekulationen mit Dritt- oder Viertwohnungen

      Das hatte zunächst durchaus seine Berechtigung: Innerhalb von gut zehn Jahren stieg die Bevölkerungszahl von 37 auf 45 bis 46 Millionen. Das lag fast ausschließlich an der Zuwanderung. Ob die Zahl der Einwanderer, die vor allem aus Lateinamerika, Nordafrika und Osteuropa gekommen sind, 4,5 Millionen beträgt, wie die Regierung dies offiziell ausweist, oder doch wegen illegaler Immigranten deutlich höher liegt, ist umstritten. Sicher ist aber, dass die Einwanderer fast vollständig auf dem Arbeitsmarkt unterkamen - und zahlreiche neue Wohnungen benötigten.

      Erst in den vergangenen Jahren kam es zum Exzess, als viele Spanier mit Zweit-, Dritt- und Viertwohnungen zu spekulieren begannen - und feststellen mussten, dass ihre vermeintlich sichere Anlage stark an Wert verlor und schließlich in vielen Fällen unverkäuflich wurde. Experten beziffern die Zahl der zum Verkauf stehenden Wohnungen derzeit auf gut eine Million. Schon 2007 sank die Zahl neu erbauter Wohnungen deutlich, 2008 lag sie nur noch bei 360 000, hatte sich also gegenüber 2008 mehr als halbiert, und 2009 wird sie nochmals erheblich zurückgehen.

      Das Problem der Saisonarbeit

      Auf die Frage, warum die Arbeitslosenquote in Spanien so schnell zugenommen hat, gibt Maravillas Rojo, die Generalsekretärin für Beschäftigung im Arbeitsministerium, drei Antworten. Erstens sei dies die Kehrseite des zuvor so dynamischen Aufbaus neuer Stellen - mehr als die Hälfte aller neuen Arbeitsplätze in der EU in den vergangenen Jahren habe Spanien geschaffen. Zweitens sei das Zusammenspiel der Tarifpartner in ihrem Land deutlich schlechter als etwa in Deutschland, wo sich Gewerkschaften und Arbeitgeber deutlich verantwortungsbewusster verhielten. Schließlich weise der spanische Arbeitsmarkt eine Besonderheit auf: Traditionell werde ein Drittel aller Arbeitskräfte zeitlich befristet beschäftigt. Auf diese Mitarbeiter können die Unternehmen in der Krise besonders leicht und ohne Abfindungskosten verzichten.

      Tatsächlich zeigen Statistiken, dass die bisherige Arbeitslosigkeit fast ausschließlich auf Arbeitskräfte mit befristeten Verträgen entfällt - mit fatalen Folgen vor allem für junge Arbeitnehmer bis zu 25 Jahren, deren Arbeitslosenquote sogar bei 30 Prozent liegt, und für Einwanderer. Das große Gewicht der befristeten Arbeitsverträge etwa für ein halbes Jahr erklärt auch, warum Spanien anders als Deutschland die Krise nicht durch eine zumindest vorübergehende Phase der Kurzarbeit abfedert, obwohl es die Instrumente hierfür durchaus auch in Spanien gibt.

      Gewerkschaft kritisiert Ausrichtung Spaniens auf billige Arbeitsplätzeándido

      Méndez, seit 1994 Generalsekretär der Gewerkschaft Unión General de Trabajadores (UGT) und seit 2003 auch Präsident des Europäischen Gewerkschaftsbundes, wird die Lage immer ungemütlicher: Immerhin hat die UGT dieselben Wurzeln wie die sozialistische Regierungspartei PSOE. Zu rigider Protest gegen die politische Behandlung der Krise verbietet sich da, zumal etwa Generalstreiks nach früheren Mustern dem anderen Lager in die Hände spielen würden.

      Das gilt ähnlich auch für die andere große Gewerkschaft Comisiones Obreras (CCOO), so dass etwa die Tageszeitung „ABC“ kürzlich schrieb, Spanien sei das einzige Land, in dem sich die Gewerkschaften in der Krise gegen die Opposition richteten. Ganz so einfach macht es sich Méndez indes nicht: „Agridulce“, bittersüß, sei sein Verhältnis zur Regierung, sagt er. Bisher habe sie zwar reichlich finanzielle Mittel gegen die Krise eingesetzt, aber mit geringer Effizienz. Vor allem aber habe sie in den Vorjahren nicht verhindert, dass Spanien zu den unproduktivsten Volkswirtschaften der EU gehöre.

      Die Forderung der liberal-konservativen Oppositionspartei Partido Popular, die Entlassungskosten für die Mehrheit der Beschäftigten mit unbefristeten Verträgen zu verbilligen, hält der namhafteste Gewerkschaftsführer seines Landes dagegen für abwegig - nicht damit hänge die negative Entwicklung Spaniens zusammen, sondern mit der einseitigen Ausrichtung auf billige und unproduktive Arbeitsplätze. Immerhin glaubt Méndez nicht daran, dass es wegen der Entwicklung des Arbeitmarktes zu nennenswerten sozialen Spannungen kommt.

      Dafür nennt er auch ein Argument, das für deutsche Ohren eher ungewöhnlich klingt: Méndez lobt den starken familiären Zusammenhalt in seinem Land. Der gewährleistet zumindest, dass die hohe Jugendarbeitslosigkeit nicht direkt in die soziale Katastrophe für die Betroffenen führt.

      Quelle: http://www.faz.net/s/Rub050436A85B3A4C64819D7E1B05B60928/…
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 17:56:12
      Beitrag Nr. 5.160 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.230.568 von Maraho am 22.05.09 06:27:02Ein recht langer Text, deshalb ...

      Der amerikanische Albtraum

      Die USA erleben die höchsten Jobverluste seit der Großen Depression. Wie reagiert ein Land, in dem Individualismus einen so wichtigen Platz einnimmt und die sozialen Systeme marode sind? Spurensuche in der US-Mittelschicht.

      Weiterlesen ... http://www.cicero.de/97.php?item=3643
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 20:44:00
      Beitrag Nr. 5.161 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.230.626 von Maraho am 22.05.09 07:28:53Erstaunlich. Jetzt schreiben "gestandene" Wirtschaftsmagazine darüber ...
      Uns ist das schon lange klar!

      Bankenkrise in den USA
      Pleitebanken und passende Prognosen

      Frank Doll / Andreas Toller mit Material von dpa / rtr

      Ein genauer Blick in die Zahlen des Stress-Test für US-Banken zeigt: die Prognosen könnten kaum unrealistischer sein. Während aber Großbanken Milliarden einsammeln, gehen amerikanische Regionalbanken reihenweise bankrott. Jüngster Fall: Bank United in Florida.

      Weiterlesen ... http://www.wiwo.de/unternehmer-maerkte/pleitebanken-und-p…
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 20:51:22
      Beitrag Nr. 5.162 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.146.292 von Maraho am 11.05.09 17:44:37Dieses Thema langweilt nun langsam wirklich.
      Hier jedoch noch einmal ein Artikel dazu ...

      Autokrise
      Was General Motors mit Opel wirklich vorhat
      Andreas Henry (New York), Thomas Katzensteiner, Martin Seiwert

      Beim fieberhaften Versuch, Opel zu retten, hängt Berlin voll von der Konzernmutter General Motors ab. GM steht kurz vor der Insolvenz und soll dann angeblich Milliardenhilfen erhalten. Doch welche Interessen verfolgen die Amerikaner?

      Weiterlesen ... http://www.wiwo.de/unternehmer-maerkte/was-general-motors-…
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 21:42:21
      Beitrag Nr. 5.163 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.828.574 von Maraho am 23.03.09 19:17:12Noch etwas hierzu und dann ...

      In gewisser Weise ein Schmanckerl, da hier ein Link zum FED-Geschäftsbericht mitgereicht wird!
      Unter Release dates könnt ihr darin herumstöbern.


      Liebe Leser,

      "Nicht schon wieder ein Artikel zur FED!" wird vielleicht manch einer von Ihnen jetzt denken, doch das Thema ist zu wichtig, um es außen vor zu lassen. Außerdem kommt der FED in der jetzigen Krise bekanntlich eine absolute Zentralrolle zu, daher geht es nicht anders: Es ist Zeit, sich meine ganz besondere Lieblingsbank mal wieder etwas näher anzusehen.

      Die FED: Bad Bank der USA?

      In den vergangenen Monaten und Jahren haben wir immer wieder den berühmten (hier sinngemäß wiedergegebenen) Satz gehört: "Die FED stellt XY Milliarden US-Dollar zur Verfügung und kauft giftige Wertpapiere auf." (Von den diversen Leihprogrammen und außerbilanzlichen Geschäften ganz zu schweigen).

      Doch diese Papiere haben sich dadurch natürlich nicht in Luft aufgelöst, sondern sind alle in den Büchern der FED gelandet.

      Höchste Zeit, sich diese wichtige Bankbilanz einmal näher anzusehen:

      http://www.federalreserve.gov/releases/h41/20070426/

      Am 26. April 2007 verfügte die FED über Vermögenswerte von 883,5 Milliarden US-Dollar. 89% hiervon entfielen auf relativ hochwertige US Staatsanleihen mit "AAA"-Rating. Dazu gab es noch ein paar weitere Positionen, etwa wie Goldbestände etc. Unter dem obigen Link können Sie sich die Zahlen selbst ansehen, wenn Sie einen Blick auf die Tabelle 2 mit dem Titel "The Consolidated Statement of Condition of All Federal Reserve Banks" werfen.

      Doch wie sieht die Situation heute aus? Sehen wir uns doch die Daten an, die fast genau auf den Tag, zwei Jahre später veröffentlicht wurden.

      Ein Unterschied wie Tag und Nacht

      Gut zwei Jahre später, am 23. April 2009 veröffentlichte die FED erneut den inzwischen deutlich komplexer gewordenen Datensatz. Wenn Sie sich Tabelle 9 ansehen, dürfte Ihnen u.a auffallen, dass die Bilanzsumme der FED förmlich explodiert ist:

      - Insgesamt betragen die Assets der FED inzwischen gewaltige 2.19 Billionen ("trillions") US-Dollar

      - Die prozentuale Quote der "hochwertigen" US Staatsanleihen liegt gerade einmal bei 24% bzw. 526,1 Milliarden US-Dollar

      - Große Teile der FED-Bilanz entfallen inzwischen genau auf die "toxischen" Papiere, welche die kommerziellen Banken monatelang um ihren Schlaf brachten. Ich erspare Ihnen die technischen Details aber ein Blick auf die Daten, die Sie über den obigen 2009er Link abrufen können, spricht für sich. Böse Zungen sprechen hier gar von einer finanziellen Sondermüllkippe

      Um es kurz und weniger drastisch zu formulieren: Die Bilanz der FED sieht zunehmend aus wie eine der Banken, welche die FED ja eigentlich mit ihren Programmen unterstützen bzw. retten soll und die Qualität der FED-Bilanz ist auf dem absteigenden Ast.

      Dazu kommt ein Anstieg des Leverage-Faktors. Betrug dieser 2007 noch 27, so sind liegt die FED aktuell bei 48. In anderen Worten: 45,7 Milliarden US-Dollar Kapital, welches die Banken des FED halten, stehen 2,19 Billionen US-Dollar an Assets gegenüber.

      Wohin wird das führen?

      Um ehrlich zu sein, noch ist es zu früh, um dies abschließend sagen zu können. Interessant zu beobachten wird es, wie die ausländischen Staatsanleihenkäufer auf die weitere Verschlechterung der FED Bilanz reagieren werden. Wird dies dazu führen, dass weniger amerikanische Schuldtitel abgesetzt werden können? Wird man das "AAA" Rating der USA endlich überdenken (wahrscheinlich nicht, so wie man Rating Agenturen inzwischen kennt...)? Dies sind nur ein paar Beispiele stellvertretend für eine Menge offener Fragen.

      Eine Sache weiß ich jedoch: Ich würde in meinem Portfolio k e i n e längerfristigen amerikanischen Staatsanleihen halten wollen, denn eines Tages wird auch die Masse der Investoren noch mehr auf die FED-Bilanz blicken und dann könnte es durchaus hässlich werden.

      Quelle: http://www.investor-verlag.de/boersenwissen/handelssysteme…
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 21:57:13
      Beitrag Nr. 5.164 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.236.962 von Maraho am 22.05.09 21:42:21... möchte ich mich für heute zurückziehen.

      Wieder einmal ganz herzlichen Dank allen stillen Mitlesern für das Interesse und die Gewogenheit auch an diesem Freitag!

      Und ein besonderes Dankeschön folgenden usern für die Unterstützung in Form von Beiträgen oder kurzen Diskussionen, aber auch den sehr angenehmen Umgangston hier in diesem Thread:

      liebgeld, AHEO, kiska, Dorfrichter, kevine1, Metrik, heuschrecker, marcpeters, Nannsen, clownfisch, raceglider, Bernd_das_Brot, fast4ward, GueldenerG45S, Sexus, Borealis, tortelini, Triakel, Doppelvize, windei, moveson, Groupier, Prof. Dr. B. Scheuert, d.h. 53, paddelbootheizer, Looe, asturien, U_47, Schwabinho, Azotobacter, Miss B. Hagen, Ausgangssperre, umkehrformation, zierbart, maeusefaenger, Cashlover, Tobias79, Birgit.Tersteegen, waganjan, Krabata, alfredogonzales, Penemuende, tuuzzi und Adonde.

      Ich wünsche euch allen nun ein schönes Wochenende.
      Macht etwas daraus! ;)

      Eine gute Nacht von
      Maraho
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 22:19:10
      Beitrag Nr. 5.165 ()
      Avatar
      schrieb am 22.05.09 23:47:27
      Beitrag Nr. 5.166 ()
      Maraho: Danke!;)

      Ich hoffe auf die Entwicklung einer Kultur des Mitgefühls in diesen Zeiten....! Gute Nacht in die Runde!:yawn: Birgit
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 07:27:47
      Beitrag Nr. 5.167 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.237.631 von Birgit.Tersteegen am 22.05.09 23:47:27;)
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 08:04:41
      Beitrag Nr. 5.168 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.522.336 von Maraho am 05.02.09 20:04:56Guten Morgen,
      einen schönen Samstag wünsche ich euch.

      Ich habe mal gesichtet. Heute ist alles etwas dünn. Nachrichtensperre?

      Dennoch wird es sicher das eine oder andere Fundstück geben.
      Wie zum Beispiel dieses hier ...


      Arme Kinder kommen die Gesellschaft teuer zu stehen
      Von Alexandra Kedves.

      Kinderarmut: Das ist nicht bloss ein Stoff für Dickens-Romane. Sondern Realität bei uns heute. Und eigentlich können wir sie uns nicht leisten.


      Wenn der achtjährige Flachskopf Benny zum (Gratis-)Mittagessen in ein Hamburger Kinderhaus kommt, hat er immer einen Riesenhunger: Nicht selten ist es seine erste Mahlzeit am Tag. In der reichen Hansestadt, wo die meisten Einkommensmillionäre Deutschlands leben, hungern Kinder. Und wo man die Primarschüler noch bedauert, wird man die frustrierten, gewalttätigen Jugendlichen fürchten. Mehrere aktuelle Studien setzen sich mit Formen und Folgen der Kinderarmut in unserer reichen Gesellschaft auseinander.

      Kinderarmut in Zürich

      In der Schweiz zählte die Caritas zuletzt allein im Kanton Zürich über 20'000 von Armut betroffene Kinder; rund 14'500 leben von der Sozialhilfe. Und die Eidgenössische Kommission für Kinder- und Jugendfragen EKKJ hat unter den Sozialhilfeempfängern ungefähr 70'000 Minderjährige beziehungsweise 100'000 Kinder und junge Erwachsene bis 25 Jahre ausgemacht; das sind knapp 50 Prozent sämtlicher Sozialhilfeempfänger in der Schweiz.

      Die Situation sieht noch drastischer aus, wenn nicht nur die Sozialhilfeempfänger berücksichtigt werden. Laut Schweizerischem Arbeiterhilfswerk gab es schon 2005 um die 250'000 arme Kinder. Im gleichen Jahr registrierte die Unicef in der Schweiz eine Kinderarmut von knapp 7 Prozent – dreimal so hoch wie etwa in Dänemark. Und die aktuellen Caritas-Markt-Daten, die jüngst veröffentlicht wurden, legen nahe, dass sich die Lage seither verschlimmert hat: Die Caritas-Märkte der Schweiz, wo man mit Legitimationskarte vergünstigt einkaufen kann, haben 2008 einen Rekordumsatz gemacht, bei einer Steigerung von 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

      «Vererbte» Armut

      Die Folgen einer Kindheit in Armut gleichen sich in Deutschland und in der Schweiz: In beiden Ländern lässt sich eine «Vererbung» der Armut beobachten, arme Kinder haben selbst wieder arme Kinder. Die Bildungsbiografie eines Kindes beginnt «auf dem Wickeltisch», sagt denn auch der ehemalige Caritas-Direktor Jürg Krummenacher. Arme Eltern haben oft weder das Wissen noch die finanziellen Möglichkeiten, ihre Kinder angemessen zu fördern.

      Was das heisst, beschreibt die «Zeit»-Autorin Ulrike Meyer-Timpe in ihrem akribisch recherchierten, gut aufbereitetem Buch «Unsere armen Kinder»: Der Rückstand ist schon im Kindergarten fühlbar, setzt sich in der Grundschule fort, und oft endet die Bildungsbiografie ohne Schulabschluss. Zu einem ähnlichen Fazit kommt Huberta von Voss in ihrer gleichfalls journalistisch gekonnten Studie «Arme Kinder, reiches Land».

      Die Teilnahme an Spielgruppen, die Platzierung in einer Krippe – Dinge, die das Sozialverhalten ebenso stärken wie die Intelligenz fördern –, sind gerade in armutsbetroffenen Familien, wo sie besonders wichtig wären, die Ausnahme. Und später ist oft weder die Betreuung ausserhalb der Schulzeit, die Hausaufgabenkontrolle geschweige denn die Vorbereitung auf die Zulassungsprüfung zur Kanti, gewährleistet. Auch werden Kinder aus armen Familien generell später eingeschult, in der Schweiz wie in Deutschland. Inzwischen hat die deutsche Politik den Kindersatz der Sozialhilfe ein klein wenig heraufgefahren. Denn man hat erkannt: Arme Kinder verursachen als Erwachsene viel höhere Kosten als eine frühe Unterstützung.

      Wenn Babys stundenlang fernsehen

      Meyer-Timpe und von Voss zeichnen typische Einzelschicksale nach: Der kleine David zum Beispiel wird von seiner überschuldeten, überforderten, arbeitslosen alleinstehenden Mutter zu Hause versorgt – die einzige Anregung ist der Fernseher. Als sich schliesslich eine Familienhelferin einschaltet, ist David sprachlich und motorisch schon stark zurückgeblieben. Der Weg zur Sonderschule, mit schlechtem oder keinem Schulabschluss, keiner Lehrstelle und drohender Arbeitslosigkeit ist geradezu programmiert. Tatsächlich haben in der Schweiz 70 Prozent der jungen Erwachsenen, die Sozialhilfe erhalten, keine abgeschlossene Berufslehre.

      «Was wir hier versäumen, kommt uns später teuer zu stehen», betont Krummenacher. Jugendgewalt, Kriminalität, Krankheit, Arbeitslosigkeit, soziale Spannungen und, nicht zuletzt, der Fachkräftemangel gehören zu den gesellschaftlichen Kosten und Konsequenzen dieser Versäumnisse.

      Auf jeden Steuerdollar kommen 16 zurück

      Auf der anderen Seite gibt es mehrere Experimente und Langzeit-Studien, die belegen, dass eine frühe Hilfe und Förderung sich vielfach bezahlt macht. Die bekannte, auf vier Jahrzehnte angelegte US-Perry-Preschool-Studie beispielsweise zog folgende Bilanz: Auf jeden Steuerdollar, den die Gesellschaft in die Förderung eines benachteiligten Dreijährigen investiert, erhält sie später 16 Dollar zurück.

      Neben den sozialen und psychologischen Problemen, in die ein Kind in der Armutsfalle nicht selten hineinwächst, gibt es weitere wie die Gesundheit. Armut und mangelnde Bildung geht nicht selten einher mit falscher Ernährung und zu wenig Bewegung; schon der Start ins Leben ist zuweilen erschwert, weil die Mutter aus Unkenntnis oder Verzweiflung während der Schwangerschaft Alkohol oder Drogen konsumierte. «Können wir es uns leisten, uns die Familiengesundheitspflege nicht zu leisten?», fragt der Band «Kinderarmut und Kindergesundheit» – und antwortet mit einem klaren Nein.

      «Armes Kind – starkes Kind?»

      Die Entwicklung psychischer Ressourcen ist gleichfalls schwierig, wenn die Bezugspersonen des Kindes ständig gestresst, überfordert und vom Existenzkampf gezeichnet sind. Die sogenannte Resilienzforschung – bei der es darum geht, zu verstehen, warum manche Kinder aus sehr schwierigen Verhältnissen sich sehr gut entwickeln, die Mehrzahl aber nicht – hat als einen entscheidenden Faktor die Anerkennung durch eine stabile Bezugsperson herausgearbeitet.

      Das können die Oma, ein Lehrer, die Eltern eines Freundes sein. Kindertagesbetreuung sei in diesem Zusammenhang entscheidend, schreibt die Sozialwissenschaftlerin Margherita Zander in «Armes Kind – starkes Kind?», und auch der Versuch von aussen, die Familien als System in ihrer Resilienzfähigkeit zu unterstützen. Wenn ein Netzwerk aber fehlt – und Armut führt nicht selten in die soziale Isolation –, ist es für den Heranwachsenden viel schwerer, die Herausforderungen, die sich ihm stellen, positiv anzugehen. Meyer-Timpe fordert deshalb mehr Geld für Sozialarbeiter, für Kinderzentren, für Stadtteilarbeit.

      Armutsfallen in der Schweiz

      Darüber, dass der soziale Aufstieg aus der Armutsfalle in den letzten Jahren auch in der Schweiz schwieriger geworden ist, besteht auch hierzulande mehr oder weniger ein Konsens. Darüber, wie dem am besten abzuhelfen ist, allerdings weniger. 2007 legte die OECD einen Bericht über Kinderarmut vor: Dort schneidet die Schweiz in absoluten Zahlen zwar im Vergleich nicht schlecht ab. Aber was die Effizienz ihrer Massnahmen angeht, weist sie ein Manko auf.

      Nur «in Japan und in der Schweiz erhöht das Steuersystem die Kinderarmut anscheinend», heisst es in der Studie. Ehepaare, die versuchen, sich ohne Sozialhilfe bei niedrigen Löhnen als Doppelverdiener durchzuschlagen, stehen am Schluss mit weniger Geld in der Tasche da, als wenn sie sich auf unterschiedliche Unterstützungsleistungen der öffentlichen Hand verlassen würden. In der Schweiz, so der OECD-Bericht, führe die Steuer- und Abgabenpolitik dazu, dass die Kinderarmut in Familien, wo beide arbeiten, sich erhöht gegenüber Familien, wo nur ein Elternteil beschäftigt ist.

      Welche politischen und sozialen Anreize geschaffen werden müssen, um das Problem Kinderarmut anzugehen, und welche Förder- und Auffangleistungen die Gemeinden und die Schulen erbringen müssten, damit die grossen Schwierigkeiten gar nicht erst entstehen, fasst Ulrike Meyer-Timpe jeweils am Kapitelende pointiert zusammen; und was für unsern nördlichen Nachbarn gilt, gilt, für einmal, auch mehr oder weniger für uns.

      Quelle: http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Arme-Kind…
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 08:31:46
      Beitrag Nr. 5.169 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.111.957 von Maraho am 06.05.09 19:30:55In Anlehnung.

      Daniel Ortega kritisiert USA
      Keine wesentliche Änderung zur Politik unter Bush

      Von Jens Schneider

      Nikaraguas Staatspräsident Daniel Ortega sieht keine wesentlichen Änderungen der Politik der USA zu der seines Vorgängers George W. Bush. Obama unterscheide sich hauptsächlich durch die Hautfarbe von Bush, erklärte Ortega anläßlich der Feierlichkeiten anläßlich des Geburtstages des Revolutionsvorbildes Augusto Sandino.

      Wesentlich für die Einschätzung der Rolle der USA sei für Nikaragua die amerikanische Außenpolitik. Da führe Obama die Kriege in Afghanistan (sogar mit höherer Priorität) und Irak, die Bush begonnen habe, mit den gleichen Intentionen weiter. Im Raum Afghanistan werde sogar die Ausweitung des Konflikts nach Pakistan erwogen und vorbereitet. In Sachen Kuba habe Außenministerin Hillary Clinton erklärte, die USA würden die Aufhebung der Suspendierung der Mitgliedschaft Kubas in der OAS blockieren.

      Clinton hatte eine US-Zustimmung von Zugeständnissen abhängig gemacht. So müsse Kuba politische Gefangene entlassen, eine Pressefreiheit einführen sowie demokratische Strukturreformen einführen. Zuvor hatte Präsident Obama einige Verschärfungen der Embargo-Politik, die George W. Bush eingeführt hatte, rückgängig gemacht, etwa in Sachen Geldüberweisungen nach Kuba oder auch Reisen von US-Bürgern mit kubanischem Hintergrund. Ortega kritisierte auch die Androhung der USA, Wirtschaftshilfe der USA an Nikaragua einzustellen. Doch habe Venezuela unter Präsident Hugo Chavez bereits angekündigt, als Ersatz einzuspringen.

      Ortega kritisierte auch die Wirtschaftspolitik der Europäischen Union. Diese strebe ein Freihandelsabkommen mit den Staaten Mittel- und Südamerikas an. Dabei wolle man den freien Zugang europäischer Waren nach Lateinamerika erreichen, verweigere aber die Öffnung des europäischen Marktes für Produkte aus Lateinamerika unter immer neuen Vorwänden. Im übrigen forderte Ortega mehr Wirtschaftshilfe aus Europa um die immensen Unterschiede zwischen den Kontinenten auszugleichen.

      Quelle: http://www.berlinerumschau.com/index.php?set_language=de…
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 08:36:57
      Beitrag Nr. 5.170 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.996.390 von Maraho am 18.04.09 22:13:15In Bezug.

      Chinesische Staatsgelder fluten afrikanischen Rohstoffsektor
      Rainer Hahn

      Chinesische Unternehmen unternehmen einen groß angelegten Vorstoß, um sich Minen und dazu gehörige Projekte in Afrika zu sichern. Im Gegensatz zu vielen ihrer westlichen Konkurrenten, verfügen sie über die Mittel, um von den derzeit vorherrschenden, günstigen Preisen zu profitieren.

      Als viele Minen unter Druck gerieten, als die Rohstoffpreise im Zuge der Wirtschaftskrise einbrachen, nutzt China die Möglichkeit, sich die Mineralvorkommen zu sichern, die man für nötig hält, um das langfristige Wachstum und die Verstädterung des Landes anzutreiben.

      Viele chinesische Unternehmen werden vom Staat unterstützt bzw. befinden sich mindestens zum Teil in Staatsbesitz, was ihnen Zugriff auf riesigen Kapitalreserven des Reichs der Mitte gibt - und dazu führt, dass sie keine Aktionäre haben, die beruhigt werden müssten. Im Gegenteil dazu leiden westliche Unternehmen zum großen Teil immer noch unter deutlich gefallenen Aktienkursen und der Tatsache, dass sie große Schwierigkeiten haben, Kredite zu erhalten, da sowohl US-amerikanische als auch europäische Banken in dieser Hinsicht immer noch übervorsichtig sind.

      Ausgelöst wurde diese Entwicklung nach Meinung von Experten durch die Erholung der Preise vieler Rohstoffe in den letzten Monaten. China wolle (sich) noch einkaufen, bevor die Preise wieder zu stark ansteigen.

      Quelle: http://www.rohstoff-welt.de/news/artikel.php?sid=13184 …
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 08:47:36
      Beitrag Nr. 5.171 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.218.023 von Maraho am 20.05.09 13:19:16Hier etwas zu Japan ...

      Finanzkrise trifft Japaner schwer
      Weniger Wachstum, mehr Selbstmorde

      Allein im Oktober nahmen sich 3.000 Japaner das Leben. Die Krise trifft das Land viel härter als etwa Deutschland. Die Löhne werden allerorten gekürzt - und man verlegt sich aufs Leihen.

      VON MARTIN FRITZ


      TOKIO taz | Land unter in Japan: Seine Wirtschaftsleistung ist zwischen Januar und März mit minus vier Prozent zum Vorquartal so heftig zurückgegangen wie seit 1955 nicht mehr. Zum Vorjahr gab die Wirtschaftsleistung um beispiellose neun Prozent ein - deutlich mehr noch als in Deutschland (knapp sieben Prozent Minus).

      Die Hauptgründe: Die japanischen Firmen investierten über zehn Prozent weniger als im letzten Vierteljahr 2008. Die Exporte brachen um mehr als ein Viertel ein.

      Die Rezession erschüttert die Grundfesten der Gesellschaft: Die Zahl der Selbstmorde aus wirtschaftlichen Gründen stieg im vergangenen Jahr um über zehn Prozent - zum Jahresanfang setzte sich der Trend fort.

      Allein im Oktober töteten sich über 3.000 Japaner. "Das war der Lehman-Schock", meint Yasuyuki Shimizu von der Hilfsorganisation Lifelink. Die Pleite der US-Bank im September hatte die Finanzkrise weltweit verschärft. Erstmals seit dem Krieg taucht das Wort "Armut" massiv in der japanischen Presse auf.

      Das Boulevardmagazin Shukan Diamond berichtete auf 40 Seiten über die "unbekannte Armut": Jedes siebte Kind in Japan sei notleidend, die Sozialstruktur werde in zehn Jahren zusammenbrechen. Vor kurzem sorgte der Hungertod eines arbeitslosen Computerexperten für Schlagzeilen. Der öffentliche Fernsehsender NHK zeigte zur besten Sendezeit Eltern, die ihre Kinder aus der Schule nehmen, weil sie die Gebühren nicht bezahlen können.

      Kurzfristig scheint die Talsohle zwar erreicht. Im März ist der Export und im April die Industrieproduktion weniger stark gefallen. Das Verbrauchervertrauen erreichte ein 10-Monate-Hoch. Die Regierung verpasst der Wirtschaft bald eine Konjunkturspritze von drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes.

      Gerade hat sie jedem Bürger umgerechnet 100 Euro geschenkt und die Autobahngebühren gesenkt. "Im dritten oder vierten Quartal wird die Wirtschaft wieder wachsen", sagt Dora Borbély von der Dekabank.

      Doch der Konsum dürfte schwach bleiben: Denn die Arbeitslosigkeit hat ihren Höhepunkt noch nicht erreicht - und die arbeitende Bevölkerung viel weniger Geld in der Tasche. Die Firmen entlassen zwar kaum Festangestellte, kürzen aber teils massiv die Löhne und Gehälter. Es gibt unbezahlten Zwangsurlaub, niedrigere Grundgehälter und weniger oder keine Bonuszahlungen.

      Deshalb boomt derzeit das Verleihgeschäft vom Fahrrad bis zur Handtasche. In Frauenmagazinen zeigen Hausfrauen ihre Rezepte für billige und trotzdem leckere Gerichte. "Ich kann es nur schwer glauben, aber viele kommen pro Person mit 10.000 Yen (76 Euro) im Monat aus", sagt die Redakteurin Satoko Sugiki.

      Und auch einige Kaufhäuser setzen aufs Abwracken: Für jedes alte Schuhpaar gibt es einen Gutschein für neue Lederwaren - seitdem kommen wieder mehr Kunden.

      Quelle: http://www.taz.de/1/zukunft/wirtschaft/artikel/1/weniger-…
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 09:03:55
      Beitrag Nr. 5.172 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.231.092 von Dorfrichter am 22.05.09 09:37:37In gewissem Bezug.

      SATIRE

      Bitte lügt mich an, ich halts sonst nicht mehr aus

      Nach fast sechs Monaten an aufrichtiger, ehrlicher und offener Information über die abstürzende Wirtschaft, ist eine müde deutsche Bevölkerung wieder bereit über den Zustand des Finanzsystems angelogen zu werden.

      Völlig satt die grimmige Wahrheit über die wirtschaftliche Zukunft zu hören, verlangen nun die Bundesbürger, dass sie wieder glatt ins Gesicht gelogen werden, speziell wenn die Politiker das Bedürfnis haben, sie müssen noch ein schreckliches Desaster im Bankensystem, auf dem Arbeitsmarkt, in den Pensionskassen oder den anderen hunderten tickenden Zeitbomben die niemand mehr interessiert ihnen mitteilen will.

      Zusätzlich verlangen die Bürger, dass der Satz “Es wird noch schlimmer, bevor es besser wird” oder "das dicke Ende kommt noch" dauerhaft durch den Spruch “Alles läuft bestens, geht feiern!“ ersetzt wird.

      Weiterlesen ... http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2009/05/bitte-l…


      Bis später ...
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 09:27:14
      Beitrag Nr. 5.173 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.111.957 von Maraho am 06.05.09 19:30:55... noch nicht.
      Hier ein kurzes Video ...

      Mancow Waterboard
      http://www.youtube.com/watch?v=qUkj9pjx3H0&eurl=http%3A%…
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 09:40:09
      Beitrag Nr. 5.174 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.229.200 von Birgit.Tersteegen am 21.05.09 20:58:21In Bezug.

      Umfrage
      Jeder Fünfte will in einem anderen Land leben

      60 Jahre Deutschland - aber wie wohl fühlen sich die Deutschen in und mit der Heimat? Eine deutliche Mehrheit Großteil fühlt sich einer Umfrage zufolge grundsätzlich wohl. Doch angesichts schlechter Perspektiven liebäugelt ein erheblicher Teil mit der Flucht ins Ausland.

      Aus wirtschaftlichen und finanziellen Gründen würde allerdings gut jeder Fünfte (22 Prozent) lieber in einem anderen Land leben, wie die Zeitung "Die Welt" (Samstagsausgabe) unter Berufung auf eine repräsentative Emnid-Umfrage berichtet. Demnach würden die meisten der potenziellen Auswanderer ihr Glück am ehesten in der Schweiz versuchen (19 Prozent), auf dem zweiten Platz rangieren die USA (13 Prozent). Nach Spanien zöge es neun Prozent.

      Dabei spricht die Beliebtheit der Schweiz bei Auswanderwilligen laut Emnid-Chef Klaus-Peter Schöppner für eine ausgeprägte Heimatverbundenheit der Deutschen. "Im Grunde suchen die Deutschen ein zweites Deutschland, wenn sie auswandern wollen", sagte Schöppner der Zeitung. Entsprechend herrscht in der Bevölkerung eine hohe Zustimmung zu den Grundfesten der Gesellschaft. So sind 73 Prozent der Deutschen laut Umfrage der Ansicht, dass sich das Konzept der sozialen Marktwirtschaft in den vergangenen 60 Jahren bewährt hat.

      Knapp 20 Jahre nach dem Mauerfall glaubt nur eine Minderheit - 17 Prozent der Befragten im Westen und zehn Prozent im Osten - dass das Gebiet der Ex-DDR ohne Wiedervereinigung heute besser dastünde. Einig ist man sich in Ost und West auch darüber, dass die heutige Zeit nicht die schlechteste ist. Jeder zweite ist davon überzeugt, dass es ihm wirtschaftlich besser geht als den eigenen Eltern, als diese etwa im gleichen Alter waren. Jeder Dritte meint, es gehe ihm immerhin genauso gut wie der Elterngeneration zur damaligen Zeit. Für die heutigen Kinder und Jugendlichen erwarten 54 Prozent der Befragten dagegen einen niedrigeren Lebensstandard.

      Für die Umfrage im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft befragte TNS Emnid 1006 Bundesbürger über 14 Jahren.

      Quelle: http://www.rp-online.de/public/article/reise/news/711391…
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 09:56:16
      Beitrag Nr. 5.175 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.174.624 von Maraho am 14.05.09 13:36:48Hierzu sind einige Informationen dort zu finden.

      Bei Interesse auf der Seite http://wipo.verdi.de/

      folgendes anklicken: Wirtschaftskrise – Haushaltskrise – Sozialstaatskrise
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 10:24:01
      Beitrag Nr. 5.176 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.238.010 von Maraho am 23.05.09 09:40:09Hier der Link zum Original:

      Umfrage
      Jeden fünften Deutschen zieht es ins Ausland

      http://www.welt.de/wirtschaft/article3784330/Jeden-fuenf…
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 11:07:53
      Beitrag Nr. 5.177 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.230.811 von Maraho am 22.05.09 08:50:39Zum Schluß für den Moment noch dies.
      Ich weise ausdrücklich darauf hin, daß es sich hierbei meinerseits um keine Werbung für nationalsozialistisches Gedankengut handelt!

      Dennoch ist es Geschichte und sollte auch einmal im Hinblick auf die Gegenwart reflektiert werden! Mir geht es hierbei um Alternativen, auch wenn sie einst von "diesem" Mann angedacht waren.

      Interessant auch, daß sich ein Sozialdemokrat dieses Thema`s annimmt.

      Brodkorbs Entdeckungsreisen

      Matthias Brodkorb hat eine Entdeckung gemacht. Der sozialdemokratische Landtagsabgeordnete aus Mecklenburg-Vorpommern hat Hitlers „Zweites Buch“ aus dem Jahr 1928 gelesen und ist sichtlich beeindruckt von einem Konzept, das er dort gefunden hat.

      Er ist sogar versucht, Hitler „prophetische“ Gaben zu attestieren und meint: „Fast gewinnt man das Gefühl, seine Konzeption eines Bundes freiheitlicher Nationen Europas, die den USA auf dem Weltmarkt die Stirn bieten, wäre eine unerwähnte Blaupause heutiger Rechtsextremisten, die bekanntlich die Globalisierung und die USA zugunsten einer „Vielfalt der Völker“ zu ihren Hauptfeinden erklärt haben.“ Dies läßt Brodkorb auf seiner Seite Endstation Rechts wissen.

      Nun gibt es auch des Rechtsextremismus unverdächtige Organisationen wie ATTAC, die gegen Globalisierung und die USA auftreten. Auch ein Konzept des regionalen Wirtschaftens und der Rettung wenigstens regionaler Kultur wird dort vertreten, das theoretisch nicht unkompatibel mit dem der „Vielfalt der Völker“ ist. Man kann zudem etwas erstaunt sein, wenn Brodkorb „entdeckt“, daß Hitlers wiederholt formulierte Absage an die Weltmarktkonkurrenz gerade eine Absage an die aus dieser Konkurrenz entstehenden Kriege sein soll. So unbekannt sollte dies doch wirklich nicht sein.

      Wir seufzen an dieser Stelle leicht und denken daran, was uns alles an politischer Polemik vorgeworfen wurde, seit wir vor jetzt schon gut zehn Jahren in „Logik der Mächte“ auf eben diese Stellen im Zweiten Buch hingewiesen haben und darauf, daß es eine Entwicklung gibt. Sie führt von dem Parteiagitator Hitler, der in „Mein Kampf“ vom nachgeholten Sieges- und Siedlungsmarsch nach Rußland schwadronierte, bis zu jenem Staats- und Parteichef Hitler, der 1937 laut der Hoßbach-Niederschrift erklärte, man müsse sich für Generationen mit Deutschland plus Österreich und der Tschechei bescheiden. So ziemlich in der Mitte dieser Entwicklung steht das „Zweite Buch“ mit seiner Absage an europäische Eroberungsfeldzüge und dem statt dessen entwickelten Konzept des europäischen Bundes, der – ausdrücklich nach ähnlichen Rasseprinzipien organisiert wie die USA der 1920er Jahre – dem Globalisierungsdruck durch die USA standhalten soll.

      Es ist in jedem Fall bemerkenswert, daß Hitler hier von Brodkorb als politischer Denker entdeckt wird. Tatsächlich führt erst dieser selten – und im politischen Bereich fast nie – beschrittene Weg zu einem Verständnis dessen, was der Nationalsozialismus wollte und tat, als zeittypische politische Bewegung, die nicht in den psychoanalytischen Banalitäten analysiert werden kann, wie dies selbst in der akademischen Zeitgeschichte nach 1945 häufig üblich gewesen ist.

      Wir wünschen dem sozialdemokratischen Abgeordneten Brodkorb noch weitere Lektüregewinne in dieser Richtung und weisen mögliche Nachahmer darauf hin, daß das „Zweite Buch“ keineswegs nur antiquarisch zu bekommen ist, wie Brodborb meint. Es wurde 1995 als „Aussenpolitische Standortbestimmung nach der Reichstagswahl Juni-Juli 1928″ in die vom Saur-Verlag herausgebene wissenschaftliche Edition von Hitlers „Reden, Schriften, Anordnungen“ aufgenommen. So geheimnisvoll ist das alles gar nicht, wenn man nur genau hinsieht.

      Gefunden auf: http://www.sezession.de/4837/brodkorbs-entdeckungsreisen…

      Mathias Brodkorb: http://www.mathias-brodkorb.de/

      Und hier der Link zu der von ihm mitbegründeten Seite (inklusive seiner Ausführung) http://www.endstation-rechts.de/index.php?option=com_content…


      Jetzt aber muß ich ...
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 11:37:13
      Beitrag Nr. 5.178 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.238.113 von Maraho am 23.05.09 10:24:01wer jetzt auswandert für den wird es schwer,es sei denn man hat Kohle in Hülle und Fülle.Man kann davon ausgehen das die Krise sich noch 5 bis 6 Jahre hinzieht.
      In der Krise wird Deutschland immer noch besser dastehen als 90% der restlichen Welt(noch ist Substanz da an der wir zehren können sei es auch mit neuen Schulden).Nach der Krise wenn die Karten neu gemischt werden dürfte Deutschland jedoch nicht mehr zu den Playern zählen.Auch Schweiz und Österreich nicht.Die Musik wird in Zukunft in reichen Rohstoffländer liegen wie z.B. Kanada, Australien oder Brasilien.
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 11:58:46
      Beitrag Nr. 5.179 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.238.313 von AHEO am 23.05.09 11:37:13Guten Tag AHEO,
      wer jetzt auswandert für den wird es schwer,es sei denn man hat Kohle in Hülle und Fülle.

      Das sehe ich ähnlich! Nur, für diejenigen mit Kohle ist das nicht relevant. Die haben ihre Ausweismöglichkeiten sowieso schon geschaffen. Warum auch nicht.

      Dir einen schönen Tag!
      Gruß von Maraho
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 12:07:04
      Beitrag Nr. 5.180 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.136.887 von Maraho am 09.05.09 15:45:36In Bezug.
      Die Konferenz findet ja auch bald statt ( vom 1. bis 3. Juni am Hauptsitz der Vereinten Nationen in New York) ...


      Kommt ein neuer Goldstandard?

      Manfred Gburek

      Diese Woche zeigte weniger an den Aktienmärkten "Auffälligkeiten" sondern vor alem am US-Anleihemarkt und beim US-Dollar. Anleger gergriffen die Flucht. Die 10-jährigen US-Anleihen stiegen in der Rendite auf um 35 Basispunkte. Das ist eine Menge Holz. Der Dollar-Index fiel unter die 80er Punkte-Marke. Dafür legte Gold auf 960 USD zu und auch Silber kletterte hinterher. Manfred Gburek beschäftigt sich in seinem Wochenendartikel mit dem Thema "Goldstandard". Bitteschön...!


      Comeback des Währungsklassikers "Dollar schwach, Gold stark" - was steckt dahinter? Dieses Mal mehr als sonst. Ursache Nr. 1: Die von den Notenbanken mit Geld vollgestopften Geschäftsbanken finden immer weniger Kreditnehmer, die ihnen genug beleihbare Werte zur Absicherung von Krediten vorweisen können, und legen das Geld deshalb vorsichtshalber zu Minizinsen an. Das trifft vor allem den US-Dollar, die führende internationale Währungsreserve, der man die Reservefunktion außerhalb der USA immer weniger zutraut, und begünstigt das oft als "Anti-Dollar" bezeichnete Gold.

      Damit zum Teil zusammenhängend kommt nun Ursache Nr. 2 ins Spiel: Die vom US-Dollar mehr oder weniger abhängigen Länder - allen voran China wegen der hohen Exporte in die USA, aber auch die Golfstaaten, weil Öl in der amerikanischen Währung abgerechnet wird - sind es leid, auf diese Weise von den USA abhängig zu sein und zusehen zu müssen, wie der Dollar an Kaufkraft verliert.

      Zunächst zu Ursache Nr. 1, die zur Erläuterung zwar etwas volkswirtschaftliche Theorie erfordert, aber trotzdem sehr spannend ist: Ob Werte, beispielsweise Staats- oder Firmenvermögen, beleihbar sind, hängt davon ab, ob sie einem Eigentümer wirklich gehören. Ist dieser bereits überschuldet, steht es schlecht um die Beleihbarkeit, denn unter Berücksichtigung der Schulden kann er in Wahrheit gar nicht mehr frei über sein früheres Eigentum (jetzt nur noch Besitz) verfügen. Das bekommen zurzeit neben einer Unzahl maroder Unternehmen auch Staaten zu spüren, deren Bonität durch Ratingagenturen heruntergestuft wurde, von einigen EU-Ländern bis zu ehemaligen Musterschuldnern wie Japan. Bald auch die USA?

      Die von der US-Notenbank Fed oder von der Europäischen Zentralbank kurz und klein gehackten offiziellen Zinsen können also nominal zwischen 0 und 1% liegen und real noch so sehr ins Minus rutschen, dennoch bevorzugen die Geschäftsbanken für die Anlage des vielen verfügbaren Geldes lieber etwas, was ihnen sicherer erscheint als die Kreditvergabe an überschuldete Staaten und Firmen.

      Die spannende Frage, ob sie dabei auch an Gold denken, müsste eigentlich ausgeblendet werden, weil das Edelmetall keine Zinsen bringt und weil es wegen des - etwa im Verhältnis zu Aktien oder Anleihen - geringen Marktwerts kaum eine Geldlawine verkraften könnte, ohne dass sein Preis extrem in die Höhe schösse. Doch gerade diese Überlegung könnte manchen Banker reizen, das Spiel mit der Asset Inflation beim Gold, womöglich auch bei den anderen Edelmetallen und bei diversen Rohstoffen fortzusetzen: mittels Kreditvergabe durch Beleihung eines höheren Zukunftswerts.

      Dieses Spiel hat ja um die Jahrtausendwende schon weltweit mit Aktien und später mit amerikanischen Eigenheimen funktioniert, bis es abrupt endete. Schließlich ist Gold als beleihbarer Wert ja nicht schlechter als überbewertete Aktien wie einst Deutsche Telekom, EM.TV oder Sun Microsystems oder wie danach Bruchbuden in Texas oder Florida. Zugegeben, die Idee vom Gold als Beleihungswert mag manchem von Ihnen auf Anhieb abwegig erscheinen; aber lassen Sie sich mal durch den Kopf gehen, warum Exchange Traded Funds (ETF) unter Führung von SPDR im ersten Quartal 2009 laut Statistik des World Gold Council über 465 Tonnen Gold verfügten, was mehr als einer Versechsfachung innerhalb Jahresfrist entsprach. Hier bliebe allerdings noch die Frage nach den wahren Eigentumsverhältnissen und Lagerstätten zu beantworten.

      Wenden wir uns nun Ursache Nr. 2 zu. Aufhänger ist hier zunächst eine aktuelle Meldung, wonach der Traum einiger Golfstaaten von einer eigenen Gemeinschaftswährung nach dem Muster des Euro-Währungsraums geplatzt sein soll. Wie es heißt, seien sich vor allem Saudi-Arabien als Befürworter und die Vereinigten Arabischen Emirate als Gegner eines solchen Experiments nicht einig geworden. Von hier an beginnen allerdings die Spekulationen ins Kraut zu schießen, die sich vor allem an der Frage aufhängen, warum ausgerechnet die Saudis als den USA besonders zugetane Verbündete deren Währung durch Einführung einer Euro-Kopie unterlaufen sollen. Tatsache ist indes, dass außer vielen anderen Ländern, reichen wie armen, neben China als Dollar-Multimilliardär besonders die ölreichen Golf-Anrainer nicht mehr lange zusehen wollen, wie ihr Vermögen durch die neuerliche Dollar-Schwindsucht dahinschmilzt.

      Derweil hat China, von der breiten Öffentlichkeit kaum bemerkt, bereits den ersten Teil der Wende weg vom Dollar vollzogen: durch das Absorbieren des ganzen im eigenen Land geförderten Goldes. Glaubt man den offiziellen Statistiken, geht es dabei immerhin um 282 Tonnen. Hier dürfte es sich um den zweiten Teil einer langjährigen Entwicklung handeln, die in den vergangenen Jahren mit dem Streit zwischen den USA und China um das richtige Verhältnis der chinesischen Währung Yuan zum Dollar begann und wahrscheinlich mit einem Ereignis enden wird, das man sich heute erst mit viel Phantasie vorstellen kann: mit einer neuen Weltwährungsordnung.

      Bemühen wir also die Phantasie, es könnte sich lohnen. Theoretisch kommen für eine solche Ordnung sieben Möglichkeiten in Betracht:

      1. Stabilisierung des Dollars, womöglich mit fester Anbindung an den Euro;

      2. kleiner Währungskorb mit vier bis fünf führenden Währungen;

      3. großer Währungskorb entsprechend den G-20-Mitgliedern;

      4. Auffrischung der angestaubten Sonderziehungsrechte;

      5. Gold-Devisen-Standard wie von 1944 bis 1971;

      6. Rohstoffkorb;

      7. Goldstandard.

      Für Nr. 1 ist es aus den schon genannten Gründen wahrscheinlich zu spät, es sei denn, die Euro-Mitglieder sind zu erheblichen Opfern zugunsten der USA bereit.

      Nr. 2 und 3 führen automatisch zum Streit, wer dazugehören darf und wer nicht.

      Nr. 4 ist mangels allgemeiner Akzeptanz schon einmal sang- und klanglos in der Versenkung verschwunden.

      Nr. 5 erfordert eine Einigung nicht nur zwischen einer dann um Großbritannien und sonstige EU-Mitglieder erweiterten Euro-Zone und den USA, sondern vor allem auch zwischen den USA, China und anderen großen Ländern, wie Russland, Indien und Brasilien.

      Nr. 6 führt automatisch zum Streit zwischen rohstoffreichen und -armen Ländern. Nr. 7 wäre zwar vernünftig, wobei man durchaus auch Silber hinzunehmen könnte; aber ohne dass die USA dann größere Opfer bringen müssten, ginge da nichts.

      Wie ginge es doch? Im Prinzip ganz einfach, und darin liegt der wirkliche Charme von Nr. 7: Außer den USA müssten auch weitere Länder Opfer bringen. Das heißt, wenn die USA sich im Ausland nicht mehr beliebig verschulden könnten, weil zum Beispiel China dieses Spiel mittels Käuferstreik bei amerikanischen Staatsanleihen beendet, würde der Dollar erst auf ein niedrigeres Niveau gegenüber anderen wichtigen Währungen fallen, sich danach aber stabilisieren. Zu diesen Währungen dürfte auf jeden Fall der Euro gehören.

      Sieger wäre das Gold, und zwar gemessen in Dollar wie auch in Euro, immer unter der realistischen Annahme, dass das Vertrauen in die beiden Währungen nicht über Nacht zurückkehrt. Wie sollte es auch? In diesem Zusammenhang Preisziele für das Gold zu nennen, ist wiederum nur mit viel Phantasie möglich. Ein mittlerer vierstelliger Preis in Dollar erscheint möglich, entsprechend einem nicht ganz so hohen Preis in Euro.

      Quelle: http://frank-meyer.eu/blog/index.php?p=772&more=1&c=1&t…
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 12:20:55
      Beitrag Nr. 5.181 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.226.313 von Maraho am 21.05.09 13:53:56In Zusammenhang.


      Das Gerede über die Krise nährt sich ab einem gewissen Zeitpunkt von sich selbst

      Vorsicht, ansteckende Krise!
      Von Rudolf Bretschneider

      Kein Seuchenteppich hält es auf, kein Tamiflu bekämpft die medialen und sonstigen Viren


      Vom griechischen Philosophen Epiktet stammt der Satz: "Nicht die Dinge beunruhigen die Menschen, sondern die Vorstellungen, die sie von den Dingen haben".

      Das klingt wie eine antike Version der aktuellen Ansicht, dass die Wirklichkeit eine "soziale Konstruktion" sei. An dieser arbeiten allerlei Konstrukteure, Baumeister, Mund- und Schreibwerker mit, und zwar in- wie außerhalb der Medien.

      Die "Krise" erreichte die meisten Menschen zunächst in Form einer Medienbotschaft; in Österreich größtenteils erst nach der letzten Nationalratswahl. Während des Wahlkampfs tat der jetzige Bundeskanzler einschlägige Warnungen vor wirtschaftlich schweren Zeiten noch als "Krisengerede der ÖVP" ab. Die sogenannte "subprime crisis" schwelte allerdings schon länger. In einer Art Anthologie mit dem Titel "Panic – The Story of modern financial insanity" finden sich freilich schon sehr frühe und deutliche Warnungen. Sie erreichten aber meist nur die Wirtschaftsnachrichten, selten jedoch die Schlagzeilen.

      Vielen Menschen erschien die Finanz- und die sich daran anschließende Wirtschaftskrise als "schwarzer Schwan": so nämlich nennt der ehemalige Finanzmathematiker und Essayist Nassim Taleb unerwartete Ereignisse, welche die Welt von Grund auf und nachhaltig verändern. Ein negativer schwarzer Schwan.

      Die publizierten Wirtschaftsprognosen veränderten sich kontinuierlich; doch immer in die gleiche Richtung: nach unten. Nur der Pessimismus schien Hochkonjunktur zu haben. Und Konjunktur hatten auch manche "Propheten" (vornehmlich Ökonomen und Journalisten), die diverse Schuldige ausgemacht hatten: entweder das Duo Clinton-Greenspan mit ihrer Politik des billigen Geldes, die Millionen US-Bürgern ein eigenes Haus ermöglichen sollte, oder das kapitalistische Finanzsystem mit attraktiven Hedge-Fonds und derivativen Produkten.

      Glimpflicher kamen (anfangs noch) die Rating-Agenturen davon. Ihre Ergebnisse wurden weiterhin getreulich berichtet, selbst wenn sie ganze Länder oder Ländergruppen (zum Beispiel Osteuropa) "bewerteten". Die Medien, sogar höchst angesehene, räumten ihnen auch dann noch Platz ein, als ihre Fehlleistungen (wie etwa die "Triple-A-Verleihung" an Lehman Brothers drei Tage vor deren Pleite) längst offenkundig und ihre üble Rolle beim Verpacken toxischer Kredite dokumentiert waren. Als Leser fragte man sich, wieso derartige Quellen dennoch zitiert wurden: offensichtlich nicht deswegen, weil man ihnen glaubte, sondern weil man nicht wusste, was man ohne sie tun sollte.

      Diskussions-Derivate

      Dazu kamen später sogenannte "Ein-Mann-Rating-Agenturen". Auch ihre Instant-Ratings wurden zitiert. Zum Beispiel die des Nobelpreisträgers Paul Krugman, der einst über die "policy entrepreneurs" unter den Ökonomen schrieb: "Ihre Erträge – in Geld und Selbstgefühl – können riesig sein" (in: "Peddling Prosperity", 1994). Als er in einer Nebenbemerkung Österreich in einem Atemzug mit Island und Irland als Pleitekandidaten nannte, waren die Reaktionen bei Politikern und Medien heftig. Dies wurde von Krugman und manchen Kommentatoren zum Anlass für die Vermutung genommen, dass wohl etwas "im Busch" sei. Das ist eben der Fluch des Psychologisierens, dem man leicht erliegt. Hätte man in Österreich nicht reagiert, wäre das vermutlich als Beleg für die Richtigkeit von Krugmans Äußerungen genommen worden.

      Eine "Medieninformation" provoziert Reaktionen; diese werden kommentiert und lösen weitere Kommentare aus. Das Resultat ist das Derivat einer Diskussion. Und manche Derivate sind toxisch für das Stimmungsklima.

      Als sich die Dimensionen der Finanzkrise klarer abzuzeichnen begannen, erhob sich nicht nur die Frage nach den Schuldigen, sondern es wurde auch nach Vergleichen gesucht. Dominierten anfangs noch Einschätzungen wie "wir (Ökonomen, Politiker, usw.) haben so eine Krise noch nie gesehen", wurde der zeitliche Rahmen der Diagnose allmählich präziser und weiter gefasst. Sprach man zunächst noch von "der größten Krise seit 20 Jahren", war es weniger später schon "die größte Krise seit 1945" und bald darauf "die größte Krise seit der Weltwirtschaftskrise". Diese hat zwar kaum jemand der heute Lebenden und Vergleiche Anstellenden bewusst erlebt – und nur wenige haben sie studiert: aber der Vergleich beeindruckt; vor allem wegen der schrecklichen Folgen, die mit jener Krise eng assoziiert werden.

      Auffällig ist auch, wie viele Phänomene und Ereignisse mit der Krise in Verbindung gebracht oder gar auf sie zurückgeführt werden. An dem Tag, als in den USA und in Deutschland Amokläufer auf Schulkinder feuerten, deutete ein TV-Kommentator die Möglichkeit eines Zusammenhangs an; er stellte die Ereignisse gewissermaßen in einen "Krisen-Rahmen" (in der Fachsprache "framing" genannt). In der "Wiener Zeitung" vom 7. 4. 2009 führte ein Psychiater den steigenden Alkoholismus von Frauen auf die Krise zurück (!). "Das ging aber schnell", ist man versucht hinzuzufügen.

      Pseudo-Erklärungen

      Die "Krise" dient zur Pseudoerklärung für vieles. Sie bedient das weitverbreitete Bedürfnis, eine Ursache für ein (neues) Phänomen zu benennen; und weil sie so allgegenwärtig erscheint, braucht man oft nur wenige Gedankenschritte, um von ihr auf das zu Erklärende zu kommen. Strenge Beweisführung, die bei sozialen Ereignissen ohnehin fast unmöglich ist, scheint nicht vonnöten zu sein.

      Soziale Ansteckung

      Die Krise als Erklärungsmittel erhöht ihre Präsenz in den Köpfen. Und es entsteht etwas, das der Ökonom Robert Shiller als "Aufmerksamkeitskaskade" bezeichnet hat: Im Zuge einer solchen Aufmerksamkeitskaskade "wird ein Problem in den Medien immer mehr zum Thema von Gesprächen und Artikeln, bis es irgendwann das allgemeine Denken beherrscht ... Tatsächlich können lang anhaltende ernste Veränderungen stattfinden, ohne dass die konventionell ausgerichteten Wirtschaftsexperten davon etwas merken".

      Es sind Phänomene "sozialer Ansteckung", die bei derartigen Großereignissen zu beobachten sind. Die Krise lebt – weit über jene Bevölkerungskreise hinaus, die zunächst und unmittelbar von ihr betroffen sind. Sie dominiert alle Medien, öffentliche Diskussionen und privaten Gespräche. Sie "erzeugt" vorsichtiges Konsum- und Investitionsverhalten. Ihre scheinbare Allgegenwart vernichtet ein rares Gut, auf dem ein Großteil unseres Alltagshandelns beruht: selbstverständliches Vertrauen. Man hört, dass die Banken einander nicht mehr vertrauen – wie kann, wie soll man denn dann ihnen noch vertrauen?

      Man lernt auch, den Experten zu misstrauen – schließlich ändern diese unter den Augen der Medienöffentlichkeit häufig ihre Lageeinschätzungen (wäre es besser, sie sagten: "Wir wissen es nicht"?). Teile der Realwirtschaft verlieren ihr Vertrauen in ein "normales Geschäft" und sind auch durch billiges Geld nicht zum Investieren zu bewegen: Schließlich wagt man nur dann einen Schritt in die Zukunft, wenn man begründete Erfolgshoffnungen hat und auf eine baldige Besserung vertraut.

      Die Politik versucht einschlägige Angebote zu offerieren. Aber nach jedem "Gipfel" und jedem Beschluss wird – vor allem medial – sofort die Frage aufgeworfen, wann denn die beschlossenen Maßnahmen wirken werden; und warum nicht sofort. Es sind rhetorische Fragen, die unbeantwortet bleiben. Fragen, die Ausdruck von großer Nervosität sind. Wer nervös ist, hat keine Geduld. Medienvertreter sind grundsätzlich nicht sehr geduldig. Sie zeigen häufig ein Verhaltensmuster, das auch bei anderen Berufsgruppen (wie bei Investmentbankern oder Ökonomen) zu finden ist: einen Hang zu Konvergenz.

      Man orientiert sich – vor allem bei großer Unsicherheit – an den Einschätzungen anderer; oft, ohne diese gründlich zu überprüfen; man lässt sich gerne anstecken. Selbst die recht seltsam und abenteuerlich anmutenden Einschätzungen bezüglich "Osteuropa" (ohne Länderdifferenzierung) durch regionsferne Experten wurden hierzulande bisweilen gedankenlos überkommen.

      Krisen-Pandemie

      Die Krisengespräche ernähren sich ab einem bestimmten Zeitpunkt von sich selbst. Die Folgen der Krise werden also nicht nur von Finanzfakten verursacht, sondern entstehen auch durch Ansteckung, was niemals leichter und effizienter möglich war als im Medienzeitalter. Kein Seuchenteppich hält sie auf, kein Tamiflu bekämpft die vielfältigen Viren.

      Angesichts der toxischen Finanzprodukte gab jemand einmal den guten Rat, doch nur solche Produkte zu kaufen, die man wirklich zu verstehen und zu durchschauen vermag. Nicht schlecht wäre es auch, wenn nur jene Dinge mitgeteilt würden, die man zuvor geprüft und sodann selbst verstanden hat. Jenes würde (für mich) die Zahl der Finanzprodukte radikal reduzieren, dieses den medialen Output erheblich verringern.

      Vor einer Krisen-Pandemie in den Köpfen hat übrigens schon der alte Epiktet gewarnt: "Die Ansichten und Sorgen anderer Menschen können ansteckend sein. Beschädige dich nicht durch die unfreiwillige Übernahme negativer Haltungen."

      Vorsicht also vor dem, was man liest, hört – oder selber sagt.


      Quelle: http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabID=394…
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 12:57:20
      Beitrag Nr. 5.182 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.224.375 von Maraho am 21.05.09 08:05:58In gewissem Bezug.
      Der böse Sinn ...

      Präsident des Ifo-Instituts
      Sinn: Deutsche Banken im Durchschnitt pleite

      Nach Einschätzung des Präsidenten des Münchner Ifo-Institutes, Hans-Werner Sinn, ist die Eigenkapitaldecke vieler deutscher Banken erschreckend dünn. Sollten die Wertverluste durch toxische Wertpapiere komplett realisiert werden, seien sie "im Durschnitt pleite". Daher fordert er eine direkte staatliche Beteiligung an den Banken. Das Bad-Bank-Konzept der Bundesregierung lehnt er dagegen ab.

      Weiterlesen ... http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherunge…
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 13:36:53
      Beitrag Nr. 5.183 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.202.231 von Maraho am 18.05.09 19:32:45Die WestLB ...

      Lizenzverlust
      WestLB droht Schließung

      Die WestLB könnte schon bald ihre Banklizenz verlieren. Dem Aufsichtsrat liegt einem Medienbericht zufolge eine Berechnung vor, nach der das Institut bei weiteren Ratingverschlechterungen im Herbst geschlossen werden müsste.

      Hamburg - Nach einer Simulationsrechung, die dem Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL vorliegt, würde die Westdeutsche Landesbank (WestLB) ohne zusätzliche Risikoabschirmung durch die Eigentümer bei der Kernkapitalquote unter die aufsichtsrechtliche Grenze von 4 Prozent fallen. In diesem Fall, der bereits im kommenden Herbst eintreten könnte, müsste das Institut von der Bankenaufsicht geschlossen werden. In den ersten drei Monaten dieses Jahres war diese bereits von 6,4 auf 5,9 Prozent gesunken.

      Die Sparkassen, die 50,2 Prozent der Anteile halten, spekulieren offenbar darauf, dass der Bund einspringt und die Bank rettet. "Die Sparkassen schieben die Bank bewusst an die Kante", sagte einer der Düsseldorfer Manager.

      Eigentümer der WestLB sind mehrheitlich die beiden Sparkassenverbände Rheinland und Westfalen-Lippe mit je 25,2 Prozent. Das Land Nordrhein-Westfalen hält etwa 38 Prozent - davon 17,5 Prozent direkt und 20,2 Prozent indirekt über die NRW.Bank.

      In der vergangenen Woche war WestLB-Chef Heinz Hilgert aus Ärger über die Sparkassen zurückgetreten. Die Unterstützung der maßgeblichen Eigentümer sei nicht ausreichend, sagte Hilgert. Die Sparkassen seien nicht bereit gewesen, die nötigen Garantien für den Umbau der Landesbank zu geben. Mit Hilgert hat der fünfte WestLB-Chef in nur sieben Jahren die krisengeschüttelte Düsseldorfer Landesbank verlassen.

      manager-magazin.de mit Material von ddp
      http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,6264…
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 13:43:48
      Beitrag Nr. 5.184 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.232.634 von Dorfrichter am 22.05.09 12:39:26Hatten wir gestern mal wieder ...

      Baby-Boomer gegen Baby-Buster?
      von Frank Specht

      Die Demografie unterwirft auch die deutsche Wirtschaft dramatischen Veränderungen. Das Wirtschaftswunderland von einst wird zur Rentnerrepublik. Alt gegen Jung, Baby-Boomer gegen Baby-Buster – zwischen diesen Polen bewegt sich 60 Jahre nach Gründung der Bundesrepublik die Debatte über den demografischen Wandel.


      DÜSSELDORF. Die Zahl der Deutschen schrumpft, welche Katastrophe! Ein Krieg der Generationen ist die Folge, Alt gegen Jung, Baby-Boomer gegen Baby-Buster. Die Zahl der Deutschen schrumpft, na und? Kein Wohnungsmangel mehr, keine überfüllten Klassenzimmer, weniger Staus - und statt einer Ausbildungsmisere rote Teppiche, die für Lehrlinge ausgerollt werden.

      Zwischen diesen Polen bewegt sich 60 Jahre nach Gründung der Bundesrepublik die Debatte über den demografischen Wandel. Seit Mitte der 60er-Jahre ist die Geburtenrate so stark gesunken, dass jede Kindergeneration heute etwa ein Drittel kleiner ist als die ihrer Eltern. Diese Entwicklung kann Deutschlands Wirtschaft ins Mark treffen. Was die Alterung der Gesellschaft für die Rentenkassen und das Wachstum bedeutet, wird spätestens in zehn bis 20 Jahren mit aller Macht sichtbar werden, wenn sich die geburtenstarken Jahrgänge in den Ruhestand verabschieden.

      Jene Baby-Boom-Generation, die in den 50er- und 60er-Jahren zur Welt kommt, wird mitten ins Wirtschaftswunder hineingeboren. Das Bruttoinlandsprodukt wächst mit seitdem nie wieder erreichten Raten, es herrscht Vollbeschäftigung, in jedem dritten Haushalt steht bereits ein Fernseher. Die Deutschen gönnen sich wieder was - und setzen Nachwuchs in die Welt.

      1,36 Mio. Kinder werden 1964 geboren. Doch mit diesem Rekordhoch endet das "goldene Zeitalter von Ehe und Familie". Die Baby-Boomer gehen lieber zum Anti-Vietnamkriegs-Happening, als den Abend an der Wiege zu verbringen. Die Pille hilft den Frauen bei der Emanzipation, beschert der Pharmaindustrie neue Umsätze und Deutschland den Geburten-Knick. Seit Anfang der 70er-Jahre sterben mehr Bundesbürger, als Babys geboren werden. 2008 kamen in Deutschland nur noch rund 675 000 Kinder zur Welt.

      Für die geburtenschwachen Jahrgänge nach dem Baby-Boom - die Generation X oder die Baby-Buster - bedeutet der demografische Wandel eine doppelte Bürde. Während Massenarbeitslosigkeit oder die berufliche Patchwork-Biografie für ihre Eltern noch Fremdwörter waren, hangelt sich die "Generation Praktikum" von Job zu Job. Wer noch Steuern und Sozialabgaben zahlt, tut dies nicht nur für sich und seine Kinder, sondern füllt auch die Rentenkassen für Ältere oder Arbeitslose auf. In den Ohren dieser Generation klingt Norbert Blüms Versprechen von der "sicheren Rente" nur noch wie blanker Hohn. Zwei von fünf Bundesbürgern werden 2050 älter als 60 Jahre sein. Kommen heute noch knapp vier Erwerbstätige auf einen Rentner, sind es dann nur noch zwei - trotz Rente mit 67 und der familienpolitischen Initiativen der Bundesregierung.

      Die Wirtschaft steht angesichts dieser Entwicklung vor gigantischen Herausforderungen. Der drohende Fachkräftemangel wird sich nur durch ein höheres Rentenalter, verkürzte Ausbildungszeiten und Zuwanderung verhindern lassen. Sollen das Renten- und das Gesundheitssystem nicht kollabieren, müssen sie stärker als geplant vom Berufsleben abgekoppelt werden. Die alternde Gesellschaft verlangt ganz neue Produkte und Dienstleistungen, die Werbewirtschaft wird sich auf eine neue Zielgruppe einstellen müssen. Wegen stark steigender Sozialausgaben und weil die Menschen für das Alter sparen, sinkt die Kaufkraft. Und wenn die Firmen erst mal den Konsumstreik spüren, senken sie auch ihre Investitionen.

      Wie stark der demografische Wandel letztlich auf die Wirtschaft durchschlägt, hängt davon ab, wie sich Gesellschaft und Politik vorbereiten. Angesichts der Größe der Herausforderung werden die Kinder in 30 oder 40 Jahren vielleicht nur lachen, wenn ihnen ihre Großeltern von der heutigen Wirtschaftskrise erzählen.

      Quelle: http://www.handelsblatt.com/baby-boomer-gegen-baby-buster…
      538 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 14:35:13
      Beitrag Nr. 5.185 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.103.328 von Maraho am 05.05.09 22:04:00Kurz was dazu.
      Wir sind entzückt ... . Er wird abwickeln. Denkt dran!

      Köhler als Bundespräsident wiedergewählt
      http://www.sueddeutsche.de/,tt1m1/politik/3/469558/text/ …
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 14:45:11
      Beitrag Nr. 5.186 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.238.745 von Maraho am 23.05.09 14:35:13Für diejenigen, die es interessiert ...

      Horst Köhler
      http://de.wikipedia.org/wiki/Horst_K%C3%B6hler
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 15:02:59
      Beitrag Nr. 5.187 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.238.766 von Maraho am 23.05.09 14:45:11Hi Maraho,

      man müsste ihm eigentlich in mehrfachem Wortsinn den "nickname" Kohler verpassen :cool:
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 15:18:23
      Beitrag Nr. 5.188 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.238.806 von reimar am 23.05.09 15:02:59Guten Tag reimar,
      sei willkommen hier!

      ... man müsste ihm eigentlich in mehrfachem Wortsinn den "nickname" Kohler verpassen

      wie kannst Du nur so respektlos sein? Schäm` Dich! :laugh:

      Dir einen noch schönen Tag!
      Gruß von Maraho
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 15:20:52
      Beitrag Nr. 5.189 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.238.839 von Maraho am 23.05.09 15:18:23ich hoffe, ich hab das "Amt" nicht zu sehr beschädigt :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 15:24:15
      Beitrag Nr. 5.190 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.238.844 von reimar am 23.05.09 15:20:52;)
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 15:41:59
      Beitrag Nr. 5.191 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.238.851 von Maraho am 23.05.09 15:24:15nice WE auch Dir und mach bitte weiter wie bisher :)
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 15:42:02
      Beitrag Nr. 5.192 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.238.745 von Maraho am 23.05.09 14:35:13Etwas aus den "NachDenkSeiten" zu diesem Thema ...

      70 Prozent der Deutschen würden Köhler wählen. – Wie das?

      Am 23. Mai 1949 wurde das Grundgesetz verkündet. Genau 60 Jahre später dürfte Horst Köhler zum zweiten Mal zum Bundespräsident gewählt werden. Die Wahl in der Bundesversammlung ist weitgehend Formsache, dort spiegeln sich die Mehrheiten im Bundestag und in den Länderparlamenten wieder und dort haben eben Schwarz-gelb zusammen mit den gleichfalls konservativen freien Wählervereinigungen eine knappe Mehrheit. Diese konservative Mehrheit ergibt sich daraus, dass die SPD seit der letzten Wahl zum Staatsoberhaupt eine Wahl nach der anderen verloren hat, zuletzt in Bayern und Hessen. Es reicht also nicht einmal mehr zu einer Mehrheit von Rot-rot-grün. Köhler profitiert also vor allem vom Niedergang der SPD.

      Das ist aber nur die parteipolitische Seite der Präsidentenwahl.
      Viel deprimierender ist allerdings, dass Köhler, wenn er direkt vom Volk gewählt würde noch eine viel deutlichere Mehrheit erhielte.

      Wie ist es zu erklären, dass ein Hardliner des Weiter-so in der Bevölkerung eine derart unkritische Unterstützung und Sympathie erfährt?

      Weiterlesen ... http://www.nachdenkseiten.de/?p=3957#more-3957
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 16:51:39
      Beitrag Nr. 5.193 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.238.884 von Maraho am 23.05.09 15:42:02Wie das ?

      wir lassen in der Hauptsache die offensichtliche Kriminalität, Drogenhandel und Prostitution von Migranten "erledigen" und beschränken uns darauf, das zu beklagen (Feindbild)

      Politische und Wirtschaftkriminalität wird gar selten bis zu den Gerichten "vorgelassen" und allerhöchstens mal ein Postmann dem Volk zum Frass vorgeworfen...

      Des Volkes Stimme ist genauso käuflich mit Leipziger allerlei "sozialer Errungenschaften" und Beruhigungspillen, wie die mit ungedeckten Schecks seit Kohlumbus herumfuchtelden Politikern:mad:

      erst wenn die ganzen prolongierten Wechsel zu Protest gehen und uns um die Ohren fliegen, fängt der Zoff an :eek::eek::eek:

      Die Luxusherbergen am Golf haben wir ja Alle bereits über den Benzinpreis alimentiert, falls mal unsere westlichen "Eliten" irgendwann Asyl benötigen. Die VAE werden ja schon durch die Truppenübungsplätze in Afghanistan, Irak und am Horn von Afrika beschützt und die 36 Leos für Katar sind bestimmt dazu da, damit paar Scheichs Wüstenrallys veranstalten können :laugh:
      http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,625258,00.h… :mad::rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 17:11:40
      Beitrag Nr. 5.194 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.239.016 von reimar am 23.05.09 16:51:39Ns

      die französischen Freunde liefern als "Kompott" noch paar Kampfjets und verlegen schon mal präventiv den Louvre von Paris nach Abu Dhabi :laugh::laugh::laugh:

      http://www.zeitong.de/news/fulda/d/da/2009/05/22/frankreich-…
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 19:11:17
      Beitrag Nr. 5.195 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.239.016 von reimar am 23.05.09 16:51:39Das mit den Panzern hatten wir schon.
      #4873 von Maraho am 16.05.09 um 13:39:42 auf Seite 488

      Du mußt hier schnell sein! ;)

      Unsere Elite übrigens dürfte sich, sollte es denn soweit kommen, in die USA absetzen bzw. "ins Exil gehen". Dank ihrer Verdienste. Dort agieren sie dann gegen das neue System. Und wenn dann alles wieder überstanden ist (in ihrem Sinne), kommen einige von ihnen zurück, lassen sich als Widerständler feiern und das Spiel beginnt von vorne.
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 19:22:05
      Beitrag Nr. 5.196 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.112.208 von Maraho am 06.05.09 19:51:11In Bezug.
      Oder gehen sie dahin? Soll es gutes Zeugs geben, wie man so hört ...

      Regierung gibt mehr Geld für afghanische Armee

      Deutschland wird sich mit 50 Millionen Euro zusätzlich am Aufbau der afghanischen Streitkräfte beteiligen. Das Nachrichtenmagazin «Focus» berichtete vorab, das Geld komme aus dem Haushalt des Auswärtigen Amtes und gehe in einen Treuhänderfonds der NATO. Das Verteidigungsministerium gebe für den Einsatz der Bundeswehr am Hindukusch pro Jahr bereits rund 500 Millionen Euro aus.

      Das zusätzliche Geld für die afghanische Nationalarmee wolle das Finanzministerium noch vor dem erwarteten zweiten Nachtragshaushalt für 2009 genehmigen, schrieb das Blatt. Angesichts der schwierigen Sicherheitslage am Hindukusch sei beim weiteren Aufbau der Armee Eile geboten. Eine weitere Verzögerung sei außenpolitisch nicht vertretbar.

      Quelle: http://www.news-adhoc.com/magazin-regierung-gibt-mehr-geld-f…
      47 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 19:39:33
      Beitrag Nr. 5.197 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.213.533 von Maraho am 19.05.09 21:58:17Kurz was hierzu.
      Dies habe ich gerade gefunden.

      Macher des "Du bist Terrorist"-Videos erhält Ankündigung zur Abmahnung

      Für seine Uni-Abschlussarbeit hat Alexander L. eine Domain ins Leben gerufen. Zudem erstellte er ein Video mit dem Titel "Du bist Terrorist".

      Er spielt auf der Webseite und im Video auf die "Du bist Deutschland"-Kampagne an, die für eine positive "Stimmungswelle im ganzen Land" sorgte. Dies sei allerdings vorbei, da man nun ein "potenzieller Terrorist" sei und deshalb überwacht wird, so Lehmann auf der Webseite.

      Die Agentur KemperTrautmann, die sich für "Du bist Deutschland" verantwortlich zeigt, findet dies allerdings gar nicht witzig und schickte Lehmann eine Ankündigung zur Abmahnung, nach der binnen drei Tagen sämtliche Anspielungen auf "Du bist Deutschland" zu entfernen sind.

      Quelle: http://www.shortnews.de/start.cfm?id=766121


      Und aus Boshaftigkeit noch einmal das Original, bevor es geändert wird:

      Du bist Terrorist
      http://vimeo.com/4631958


      Und hier das Ursprungs-Video. Damit Du weißt, wer Du bist!
      Du bist Deutschland - Original
      http://www.youtube.com/watch?v=bq_MRWewv80
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 19:45:01
      !
      Dieser Beitrag wurde moderiert.
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 19:57:21
      Beitrag Nr. 5.199 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.111.957 von Maraho am 06.05.09 19:30:55Lassen wir es einfach mal so stehen ...

      Obama aktualisiert Angriffspläne

      Washington - Das Pentagon hat nach Angaben von Verteidigungsminister Robert Gates auf Wunsch von Präsident Barack Obama seine Pläne für einen etwaigen Militärschlag gegen den Iran auf den neuesten Stand gebracht. Die USA haben die Möglichkeit einer solchen Aktion für den Fall nicht ausgeschlossen, dass alle diplomatischen Bemühungen scheitern, den Bau einer iranischen Atomwaffe zu verhindern.

      "Präsidenten fordern von ihrem Militär stets, dass eine Reihe von Plänen für den Eventualfall parat sind", sagte Gates in einem am Freitag veröffentlichten Interview des Senders NBC. "Und alles, was ich sagen würde ist, dass wir als Ergebnis unseres Dialogs mit dem Präsidenten unsere Pläne aufgefrischt haben und alle Optionen auf dem Tisch sind."

      Dialog

      Obama bemüht sich seit seiner Amtsübernahme um neue diplomatische Ansätze im Tauziehen mit dem Iran und strebt einen direkten Dialog an. Bei einem jüngsten Besuch des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanyahu äußerte er die Erwartung einer positiven iranischen Reaktion bis Ende des Jahres. Zugleich sagte er aber auch, dass er sich für schärfere internationale Sanktionen einsetzen werde, wenn der Iran UN-Forderungen zum Stopp seiner nuklearen Ambitionen nicht nachkomme.

      Nach Einschätzung der israelischen Zeitung "Haaretz" ist Israels militärische Option gegen den Iran "gestorben". Das "Todesurteil" sei von der neuen US-Administration überbracht worden. Sie habe Israel klar gemacht, dass es keine Erlaubnis seitens der USA habe, den Iran anzugreifen. Man habe auch den neuen CIA-Direktor Leon Panetta nach Israel entsandt, der Netanyahu wortreich zu verstehen gegeben habe, dass ein israelischer Angriff "großen Ärger" heraufbeschwören würde.

      Israel fühlt sich wegen des iranischen Atomprogramms und den antiisraelischen Äußerungen der Führung in Teheran in seiner Existenz bedroht. Führende Politiker haben immer wieder die Möglichkeit eines Militärschlags gegen den Iran ins Spiel gebracht, um die Islamische Republik am Bau einer Atombombe zu hindern. (APA/dpa)

      Quelle: http://derstandard.at/?url=/?id=1242316504522
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 20:10:47
      Beitrag Nr. 5.200 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.238.419 von Maraho am 23.05.09 12:07:04In gewissem Bezug.
      Mal wieder etwas "düsteres" ...


      Das Desaster kommt erst noch
      von Francis Fukuyama*

      Nach dem G-20-Gipfel macht sich wieder vorsichtiger Optimismus breit. Die Krise habe bald ihre Talsohle erreicht, erste Zeichen für einen Aufschwung 2010 werden ausgemacht. Nur ein Vordenker sieht die Welt ganz anders, nämlich rabenschwarz


      In Washington herrscht eine unrealistische Haltung über die Natur und das Ausmaß der Weltwirtschaftskrise. Die Obama-Regierung glaubt weiterhin, dass das Problem der Finanzbranche eines der Liquidität sei. Tatsächlich ist es eines der Insolvenz. Washington glaubt immer noch, man müsse die Banken nur einige Monate über Wasser halten, bis die giftigen Wertpapiere wieder etwas besser bewertet würden. Der scharfe Abschwung der Realwirtschaft aber wurde nicht nur durch die Kernschmelze des Kapitals seit vergangenem Herbst beschleunigt, er wird nun seinerseits dafür sorgen, dass der Bankensektor immer neue Schwierigkeiten bekommt – selbst gute Hypotheken, Unternehmenskredite oder Kreditkartenschulden werden jetzt faul.

      Es ist einfach zu erkennen, warum die Regierung sich selbst nicht eingestehen will, dass die Banken insolvent sind. Denn dann müsste sie wieder zum Kongress gehen und weitere Billionen für neue Rettungsmaßnahmen erbitten. Es ist diese politische Logik, die Japan in den neunziger Jahren von einer raschen Problemlösung abgehalten hat. Und wir drohen jetzt den gleichen Weg zu gehen.

      Sowohl Republikaner als auch Demokraten gehen noch davon aus, dass die Rezession im weiteren Verlauf des Jahres ihre Talsohle erreichen wird und dass 2010 eine schrittweise Erholung beginnen kann. Ich selber bin viel pessimistischer, vor allem wegen der heiklen Konstellationen in der Weltwirtschaft.

      Die langfristigen Ursachen der aktuellen Krise liegen in den Reaktionen auf die Krisen zuvor. Die asiatischen Staaten, vor allem China, haben sich im Gefolge der Finanzkrise von 1997/1998 entschieden, sich hohe Liquiditätsreserven in amerikanischen Dollars aufzubauen. Dies bedeutete, dass von 2001 bis 2008 mehr als fünf Billionen US-Dollar aus ausländischen Ersparnissen in die wohlhabendste Wirtschaft der Welt, die USA, flossen und damit einen beispiellosen Kreditboom anheizten, der sowohl Privathaushalte wie Unternehmen verlockte, sich zu überschulden.

      Der Verschuldungsgrad, der damit aufgebaut wurde, war außergewöhnlich. Im Gegensatz zu der Rezession der frühen achtziger Jahre, als die amerikanische Privatverschuldung 123 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmachte, hatte sie im Jahr 2008 volle 290 Prozent erreicht. Das Haushaltsdefizit stieg von 48 Prozent auf 100 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Deshalb werden auch die Bemühungen der amerikanischen Notenbank, die USA mit Liquidität zu überfluten, nur begrenzten Erfolg haben. Haushalte und Unternehmen werden für eine viel längere Zeit Fremdkapital abbauen als in früheren Rezessionen. Die Amerikaner lernen, wieder zu „Sparern“ zu werden. Das müssen sie auch, aber ihre Vorsicht führt zu Keynes’ berühmten Paradoxen, dass zu hohe Sparsamkeit die Nachfrage schwächt.

      Die Probleme auf der angebotsorientierten Seite der Wirtschaft sind gewaltig. Wir haben viele Produktionsstandorte verloren und die Dienstleistungswirtschaft, die diese ersetzen sollte, ist eine Illusion geblieben. Merill Lynch hat in den vergangenen zwei Jahren mehr Geld verloren, als es in den vorherigen zehn Jahren verdienen konnte, selbst wenn man die Milliarden an Spitzengehältern und Boni dazuzählt, die das Management mit nach Hause nehmen konnte. Auf dem Höhepunkt des Aufschwungs betrugen die Einnahmen des Finanzsektors 40 Prozent des gesamten amerikanischen Unternehmensgewinns, aber rückblickend sehen wir, dass es sich vielfach um Luftbuchungen handelt, der Realwertzuwachs der Volkswirtschaft weit zurückgeblieben ist. Ein Blick auf unsere Kontoauszüge hat uns selbst getäuscht. In den Boomjahren der vergangenen Dekade haben wir das bloß nicht erkannt, weil es durch die Bereitschaft des Auslands verdeckt wurde, Amerika zu refinanzieren.

      Ein ebenso großes Problem für die Zukunft gibt es auf der Nachfrageseite. Trotz allen Geredes über Abkopplungen zeigt doch die rasche und weltweite Ausbreitung der Rezession infolge des rückläufigen amerikanischen Imports, wie sehr die Weltwirtschaft von den USA abhängt, vor allem von amerikanischen Verbrauchern. Die schärfsten Einbrüche der Wirtschaftsleistungen im vierten Quartal 2008 haben unter den Industriestaaten Japan und Korea erlitten, und das nicht, weil sie finanziell so unverantwortlich waren wie die USA, sondern aufgrund ihrer hohen Exportabhängigkeit von den USA.

      China steht vor einer ähnlichen Klippe, nur ist der Abgrund nicht so tief. Amerikanische Verbraucher werden und sollten in der nächsten Zeit nicht zu ihrer schuldengetriebenen Überkonsumierung zurückkehren, aber die asiatischen Volkswirtschaften treiben die Binnennachfrage immer noch nicht ausreichend voran.

      Das Nettovermögen der privaten US-Haushalte stürzte bis Ende 2008 auf 11,2 Billionen US-Dollar, das waren 18 Prozent weniger als vor Jahresfrist. Und die Verluste haben sich im ersten Quartal 2009 fortgesetzt. Vor allem die Babyboomer-Generation, deren Nettovermögen noch dramatischer geschmälert worden ist (da sie mehr Anlagen hielten als die Durchschnittsbevölkerung), müssen ihre Ersparnisse für den bevorstehenden Ruhestand wiederaufbauen. Sie werden ihre Taschen nicht erneut öffnen können, selbst wenn die Kredite wieder leichter zu bekommen wären.
      Asien hat sich – dank der amerikanischen Kauflust und der dadurch hohen globalen Nachfrage – sehr schnell von seiner Krise in den späten neunziger Jahren erholt, aber wo soll die Nachfrage jetzt herkommen? Die einzige Hoffnung sind die Staatsausgaben sowie das amerikanische Konjunkturpaket. Außerhalb der USA gibt es aber verhältnismäßig wenige Länder, die gewillt und fähig sind, mit dieser Vehemenz auf den Zug aufzuspringen.

      All dies lässt eine anhaltende Rezession vermuten oder vielleicht eine anhaltende Phase von flachem oder sehr mäßigem Wachstum. Mit Glück können wir es vielleicht Japan in den neunziger Jahren gleichmachen und ein Wachstum von 0 bis 1 Prozent pro Jahr erzielen.

      Wir müssen die Krise in einer langfristigen Perspektive betrachten. Die Generation der Babyboomer, der ich angehöre, hat in ihrem Leben zu viel ausgegeben und zu wenig gespart und dies alles während sie sich von Steuern befreit hat (außer für eine kurze Zeit in den Clinton-Jahren, als wir erfolgreich einen Haushaltsüberschuss erzielt haben). Um aus dieser Krise herauszukommen, wird ein signifikanter Anstieg der bereits sehr hohen öffentlichen Verschuldung erforderlich sein. Sie werden diese Schulden nicht nur an ihre Kinder weitergeben, sondern sie werden beginnen, Kosten des Gesundheitswesens auf sich zu laden, die unmittelbar einen Großteil des zukünftigen Bruttoinlandsprodukts aufzehren werden.

      All dies läuft nicht auf das Versagen des Kapitalismus hinaus, sondern auf das Versagen der öffentlichen Ordnung in Amerika. Es ist unvermeidlich, dass die Glaubwürdigkeit der Dinge, die den Amerikanern lieb und teuer sind, zum Beispiel Demokratie und Marktwirtschaft, als eine Folge der Krise enorm unter Druck geraten wird.

      *Francis Fukuyama ist Professor für Internationale Ökonomie an der Johns Hopkins Universität und Vorsitzender des Herausgeberrates der Zeitschrift The American Interest. Sein einflussreichstes Werk trägt den Titel „Das Ende der Geschichte“, 1992.

      Quelle: http://www.cicero.de/97.php?item=3715
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 20:53:07
      Beitrag Nr. 5.201 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.238.745 von Maraho am 23.05.09 14:35:13Da es recht gut passt, hier mal etwas von Hoffmann von Fallersleben
      aus dem Jahre 1872 (genauer gesagt vom 24. August 1872)!

      Schlechte Aussichten

      Die Welt steht wieder still,
      Als wäre sie am Ziel.
      Der Fortschritt den man will,
      Ist nur ein Börsenspiel.

      Ermüdet und erschlafft
      Im zweifelhaften Glück
      Läßt Wille, Mut und Kraft
      Sich drängen schon zurück.

      O unaussprechlich Leid
      Fürs deutsche Vaterland
      Daß unsre große Zeit
      So kleine Menschen fand!



      August Heinrich Hoffmann von Fallersleben http://de.wikipedia.org/wiki/August_Heinrich_Hoffmann_von_Fa…
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 21:17:08
      Beitrag Nr. 5.202 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.239.360 von Maraho am 23.05.09 19:57:21:confused:

      All dies läuft nicht auf das Versagen des Kapitalismus hinaus, sondern auf das Versagen der öffentlichen Ordnung in Amerika

      Schade,selbst dieser meister (ist professor für internationale ökonomie) seines fachidioten-gebietes ist sich nicht zu schade, seine immerhin kritischen erkenntnisse in den notwendigen historischen zwangsläufigen entwicklungen zu sehen.

      ich unterstelle deshalb diesem herren, dass er sein o.a. zitat als baldriantropfen wider besseres wissens seinen lesern als eine art selbsterhalt verabreicht. Sozusagen, als dienstleistung an sich selber im sinne seiner hinter ihm stehenden großen gönner.

      deshalb noch einmal ein zitat von leo trotzki (1926)

      Weder verelendung noch prosperität als solche können zur revolution
      führen, sondern die wechsel von prosperität und verelendung.
      krisen,schwankungen, das fehlen jeglicher stabilität-das sind die treibenden kräfte der revolution.<

      An dieser erkenntnis wird sich auch unser professorchen langfristig nicht vorbeimogeln können.
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 21:25:25
      Beitrag Nr. 5.203 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.239.536 von Nannsen am 23.05.09 21:17:08Guten Abend Nannsen,

      ich unterstelle deshalb diesem herren, dass er sein o.a. zitat als baldriantropfen wider besseres wissens seinen lesern als eine art selbsterhalt verabreicht. Sozusagen, als dienstleistung an sich selber im sinne seiner hinter ihm stehenden großen gönner.

      In gewisser Weise verständlich, sein Verhalten. Ist halt Spagat ...
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 21:26:49
      Beitrag Nr. 5.204 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.239.536 von Nannsen am 23.05.09 21:17:08Über diesen Satz bin ich auch gleich gestolpert. Wirklich logisch ist das nicht...
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 21:37:29
      Beitrag Nr. 5.205 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.239.499 von Maraho am 23.05.09 20:53:07:confused:

      der gute mann hat auf seine weise etwas zeitloses geschaffen, denn lyrisches fürs herz und für die seele ist das beste heilmittel gegen die nüchterne unwissenheit der sich immer wiederholenden ökonomischen sachzwänge zu jeder Zeit.

      nüchterner hätte er auch sagen können

      wir erleben nichts weiter, als das die in der inflation gemachten schulden heute ihr unerbittliches recht einfordern, nämlich die bedienung dieser schulder oder der untergang.

      Somit,wird die bedienung, also die notwendige liquiditätsbeschaffung, nur zu immer schneller sinkenden preisen möglich.

      willkommen in der jetztzeit...
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 22:02:17
      Beitrag Nr. 5.206 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.239.499 von Maraho am 23.05.09 20:53:07Und da ja heute überall der Geburtstag unserer Verfassung gefeiert wird, hier wiederholt etwas von Carlo Schmid dazu ...

      Was heißt eigentlich: Grundgesetz?
      Rede des Abgeordneten Dr. Carlo Schmid (SPD) im Parlamentarischen Rat am 8. September 1948


      http://www.costima.de/beruf/Politik/CSchmid.htm

      P.S.: Die wikipedia-Seite ist auf wundersame Weise verschwunden http://de.wikipedia.org/wiki/Carlo_Schmid
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 22:05:53
      Beitrag Nr. 5.207 ()
      So, ich verabschiede mich für heute.
      Vielen, lieben Dank euch allen für das Interesse an diesem Samstag!

      Eine gute Nacht wünscht nun allerseits
      Maraho
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 22:27:00
      Beitrag Nr. 5.208 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.239.621 von Maraho am 23.05.09 22:02:17Korrektur:
      Und da ja heute überall der Geburtstag unserer "Verfassung" ...

      Artikel 146

      Dieses Grundgesetz, das nach Vollendung der Einheit und Freiheit Deutschlands für das gesamte deutsche Volk gilt, verliert seine Gültigkeit an dem Tage, an dem eine Verfassung in Kraft tritt, die von dem deutschen Volke in freier Entscheidung beschlossen worden ist.
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 22:41:14
      Beitrag Nr. 5.209 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.239.672 von Maraho am 23.05.09 22:27:00
      Avatar
      schrieb am 23.05.09 22:42:18
      Beitrag Nr. 5.210 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.239.708 von spielkind0815 am 23.05.09 22:41:14Leider besteht laut Kommentar des GG kein Anspruch darauf. Trotzdem mein Lieblings Artikel, zeigt er doch die demokratischen Verhältnisse auf.

      Lese hier gerne mit- erspart mir das Suchen. Hut ab.
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 08:28:41
      Beitrag Nr. 5.211 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.239.713 von spielkind0815 am 23.05.09 22:42:18Guten Morgen spielkind,
      ich begrüße Dich herzlich.

      Leider besteht laut Kommentar des GG kein Anspruch darauf.

      In diesem, unserem System besteht auf so einiges kein Anspruch.
      Aber die Diskrepanzen zwischen Anspruch und Wirklichkeit lehren uns sehr oft eines besseren ...

      Siehe auch die "Einführung in das GG" (verglichen mit der Wirklichkeit).

      Papier ist geduldig! ;)

      Dir einen schönen Sonntag und eine gute Zeit hier!
      Gruß von Maraho
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 08:48:41
      Beitrag Nr. 5.212 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.928.651 von Maraho am 06.04.09 18:39:10Guten Morgen zusammen,
      ein schöner Sonntag sei euch gewünscht!

      Lasset uns beginnen ...

      Robert Zoellick
      Weltbank-Chef warnt vor 700-Milliarden-Dollar-Loch
      Von E. A. Ginten und T. Kaiser

      Die wachsenden Schulden in vielen Entwicklungsländern bereiten der Weltbank zunehmend Sorge. Ihr Präsident Robert Zoellick hat nun vor einem Kollaps des privaten Sektors in diesen Staaten gewarnt – die Finanzierungslücke betrage allein in diesem Jahr bis zu 700 Milliarden Dollar.

      Weiterlesen ... http://www.welt.de/wirtschaft/article3790589/Weltbank-Chef-w…
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 08:52:49
      Beitrag Nr. 5.213 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.999.761 von Maraho am 20.04.09 09:33:00Etwas hierzu ...

      Karstadt-Chef fordert rasche Staatsbürgschaft

      Berlin (dpa) - Der Chef der Kaufhauskette Karstadt hat einen dringenden Rettungsappell an die Politik gerichtet. Stefan Herzberg sagte der «Bild am Sonntag», dass auch eine Fusion mit dem Konkurrenten Kaufhof die Pleite nicht mehr abwenden könne. Der Karstadt-Mutterkonzern Arcandor sei auf die beantragten Staatshilfen über 850 Millionen Euro angewiesen. Im Falle einer Insolvenz würden zusammen mit den Familien der Mitarbeiter weit mehr als 100 000 Menschen in eine ungewisse Zukunft entlassen.

      © Die Welt
      erschienen am 24.05.2009 um 06:46 Uhr
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 09:05:18
      Beitrag Nr. 5.214 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.118.716 von Maraho am 07.05.09 13:44:00Fazit: Ganz egal, wie der Fall HRE ausgeht, Gesetze scheinen für diese Bank nicht mehr zu gelten. Nur für die Bürger, und die müssen am Ende alles bezahlen.


      ANGESCHLAGENER IMMOBILIENFINANZIERER
      HRE-Prüfbericht listet gravierende Risikomängel auf

      Das Versagen im Risikomanagement des angeschlagenen Bankkonzerns Hypo Real Estate war wesentlich größer als bisher bekannt. Nach SPIEGEL-Informationen listet ein Prüfbericht 49 Verstöße auf - zwölf davon schwer.


      Hamburg - Der Bericht ist im Auftrag der BaFin erstellt worden, und er listet die Mängel unerbittlich auf: Nach SPIEGEL-Informationen war das Versagen im Risikomanagement des Staats- und Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate (HRE) offenbar wesentlich größer als bisher bekannt. das geht aus einem Prüfbericht hervor, den die Bundesbank im Juni 2008 im Auftrag der Bankenaufsicht BaFin erstellt hat.

      Er listet 49 Verstöße gegen "das ordnungsgemäße Betreiben der Geschäfte und die Funktionsfähigkeit des Risikomanagements" auf - allein zwölf der Kategorie "gewichtige" Beanstandungen. Unter anderem hätten zahlreiche Organisationsrichtlinien nicht die tatsächlichen Abläufe widergespiegelt. Die Anforderungen an die rechtzeitige Früherkennung von "Engagements mit erhöhten Risiken" waren "nicht erfüllt". Der tägliche Liquiditätsreport zeigte "nicht alle relevanten Zu- und Abflüsse". Ebenso gab es "keine ausreichend zeitnahe Darstellung der tatsächlichen Ertragslage."

      Deshalb hatte die BaFin am 31. Juli 2008 den damaligen HRE-Chef Georg Funke und seine Vorstandskollegen zu einem Gespräch nach Bonn zitiert. Ausweislich des Ergebnisprotokolls wurden den HRE-Managern die "gravierenden Defizite" vorgehalten, die umso schwerer wögen, da die HRE eine "systemrelevante Finanzholding-Gruppe" sei.

      Die Bankenaufseher forderten "ein sofortiges und vollständiges Abstellen der Defizite" und dabei "ein mehr als zeitlich ambitioniertes Vorgehen". Ausweislich des Protokolls räumten die Vorstände die Versäumnisse ein: "Die Vorstände hoben hervor, dass sie das Prüfergebnis sehr ernst nähmen."

      Die HRE wird derzeit mit mehr als 100 Milliarden Euro an Hilfen künstlich am Leben gehalten. Nach dem Ende eines Übernahmeangebots hält der Bund derzeit 47 Prozent an der HRE. Ziel des Bundes ist es, die Bank komplett zu übernehmen.

      Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,626411,00.html …
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 09:24:55
      Beitrag Nr. 5.215 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.240.010 von Maraho am 24.05.09 09:05:18:confused:

      Hamburg - Der Bericht ist im Auftrag der BaFin erstellt worden, und er listet die Mängel unerbittlich auf:

      so, tut er das??

      mir erscheint diese nachträgliche rattenhaftige beschäftigung der bafin nichts weiter als ein heute modischer gag der dafür verantwortungslosen politiker zu sein.

      Die frage müsste deshalb realistisch sein, kann überhaupt jemand in der finanzwirtschaft frei von diesen systembedingten mängeln sein?????

      Weil diese frage m.e. nur mit nein beantwortet werden könnte, konzentriert man sich nur fürs staunende publikum auf den größten pleitegeier. die gefundenen mängel dort sind endlich das alibi für die dafür verantwortliche politik und für das finanzsystem an sich.

      muahahahah......
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 09:26:47
      Beitrag Nr. 5.216 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.239.322 von Maraho am 23.05.09 19:39:33Noch läuft es und sogar die "Zeit" schreibt darüber ...
      Nein, es wird weiter laufen!


      Satire-Webseite
      Du bist Deutschland – Du wirst abgemahnt
      Von Kai Biermann

      Die Agentur der Kampagne "Du bist Deutschland" will eine Satire der Spots verhindern und droht einem Studenten mit Klage. Internet-User sind empört


      Kinder sind kleine Terroristen, die uns den letzten Nerv kosten und die wir trotzdem und gerade deswegen lieben und brauchen – das ungefähr war die Aussage der Kampagne "Du bist Deutschland". Den Nachwuchs befördern sollte diese Imagewerbung die 2005 und 2007 ausgestrahlt wurde, vor allem aber wollte sie im Land positive Energie wecken.

      Gar nicht positiv aber ist der Ton, mit dem die verantwortliche Werbeagentur nun auf eine Satire der Kampagne reagiert. Offensichtlich ist der Umgang mit dem Nachwuchs doch nicht so einfach, wie in den Spots gern suggeriert wurde.

      "Lieber Herr Lehmann", beginnt eine Mail an den Designstudenten Alexander Lehmann, die fordert, "sämtliche Bezüge" zu der "Du bist Deutschland" Kampagne zu löschen und die Domain "DubistTerrorist.de" nicht mehr zu verwenden. Klingt noch ganz freundlich. Doch die Mail endet mit einer handfesten Drohung: "Sollten Sie meinen Bitten nicht innerhalb der nächsten 3 Tage nachkommen, werden unsere Auftraggeber den Rechtsweg einschlagen. Die Wahrscheinlichkeit, dass dann Kosten auf Sie zukommen ist groß."

      Lehmanns Vergehen: Er hat als Abschlussarbeit im Fach Virtual Design an der Fachhochschule Kaiserslautern ein Video produziert, dass Ton und Logo der Kampagne nutzt, um die Sicherheitspolitik der Bundesregierung zu kritisieren. Um das BKA-Gesetz geht es darin, um Nacktscanner oder biometrische Ausweise und dass das alles nötig sei, "denn Du bist Terrorist". Eine ruhig und darum umso eindringlicher kommentierte Satire, die die Sicherheitsgesetze der vergangenen Jahre zusammenfasst und damit ein bedrückendes Bild entwirft.

      Nur wenige Tage war der Film online, als Lehman nun die Klagedrohung bekam – praktischerweise am Freitagabend. Nicht viel Zeit, um sich um einen Anwalt zu kümmern, wenn am kommenden Montag die gesetzte Frist abläuft. Genug Zeit aber, um im Internet Unterstützung zu erhalten.

      Der Blogger Markus Beckedahl beispielsweise reagierte sofort: "Das ist ein nicht akzeptabler Versuch, Meinungsfreiheit zu beschränken. Die Kampagne 'Du bist Deutschland' diente zur Auseinandersetzung mit unserem Staat. Wenn ein Student hingeht und sich kritisch mit dem Thema auseinandersetzt und dies in seiner Abschlussarbeit thematisiert, sollte ihm nicht eine Ankündigung zur Abmahnung geschickt werden und damit die juristische Keule." Am Feiertag des Grundgesetzes sei es wohl keine gute Idee, so mit der Meinungsfreiheit umzugehen, schrieb er. Und Benedikt Köhler bloggte: "Du bist peinlich".

      Michael Trautmann, Geschäftsführer der Werbeagentur, sieht dagegen seine "Markenrechte" verletzt. Immerhin sei "Du bist Deutschland" eine eingetragene Marke.

      Das sei eine seltsame Haltung, finden jene, die ihn im Netz kritisieren. Immerhin habe die Kampagne damals doch erreichen wollen, dass man sich mit Deutschland auseinandersetzt. Im "Manifest" dazu hieß es: "Genauso, wie sich ein Lufthauch zu einem Sturm entwickelt, kann deine Tat wirken. (...) Du bist von allem ein Teil. Und alles ist ein Teil von dir. Du bist Deutschland."

      Dass die Agentur Kempertrautmann damals mit ihrem Slogan gar nicht so Unrecht hatte, kann sie gerade im Netz beobachten. Kommentare gibt es dort zuhauf und keiner davon ist in ihrem Sinne.

      Update: Was ein Sturm doch für eine reinigende Wirkung haben kann. Nun soll es doch keinen "Rechtsweg" geben und auch keine "Kosten" für Alexander Lehmann. Denn alles habe nur auf "Missverständnissen" beruht, wie Agentur-Geschäftsführer Trautmann hier in den Kommentaren schreibt. Es sei vor allem um die Persönlichkeitsrechte der Kinder gegangen, mit deren Bildern die ursprüngliche Kampagne warb. Die habe man schützen wollen. Von Markenrechten war nicht mehr die Rede. Gegen den Schutz von Kindern hat natürlich niemand etwas, auch nicht Lehmann. Daher hat er deren Motive auf seiner Seite unscharf gemacht. Dafür darf er weiter ungestraft behaupten: "Du bist Terrorist".

      Quelle: http://www.zeit.de/online/2009/22/kampagne-du-bist-terrorist…
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 09:33:11
      Beitrag Nr. 5.217 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.240.037 von Nannsen am 24.05.09 09:24:55Guten Morgen Nannsen,
      Gefälligkeitsgutachten ... ;)
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 09:33:46
      Beitrag Nr. 5.218 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.239.990 von Maraho am 24.05.09 08:48:41:confused:

      Die wachsenden Schulden in vielen Entwicklungsländern bereiten der Weltbank zunehmend Sorge.

      irgendwie niedlich.... der leser liest dies und es überkommt ihm sogar so etwas wie mitleid. denn wer fühlt nicht mit einer gewissen dankbarkeit mit, wenn sich andere wie die weltbank für uns wegen unserer verlorenen kohle in den entwicklungsländern sorgen macht?? man ist geneigt, so etwas wie danke zu murmeln....

      niederträchtig und ein querulant, wer in dieser situation die simple frage aufwirft, warum sich die weltbank diese sorge nicht vorher beim rüberschaufeln dieser milliarden in die taschen der dortigen potentaten gemacht hat???
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 09:48:32
      Beitrag Nr. 5.219 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.081.979 von Maraho am 02.05.09 09:49:57In Bezug.

      Wirtschaftskrise
      "Kontrollierter Verfall" in US-Industriestädten

      Jörg Winter

      Denken die Amerikaner an die Blütezeit ihrer Autoindustrie. Dann fällt sofort ein Name. Flint im Bundesstaat Michigan, eine Autostunde entfernt von Detroit. Einst Vorzeigestadt für den Wohlstand zehntausender Autobarbeiter, die in den lokalen Fabriken von General Motors jahrzehntelang gut verdient haben. Die Gründungspapiere von GM sind hier unterzeichnet worden. Der große Streik der Autoarbeiter hier in den 30er Jahren hat Geschichte gemacht und die United Auto Workers Union, die einflussreiche Autogewerkschaft, als Machtfaktor etabliert.

      Bevölkerung halbiert

      Heute ist Flint Symbol für den Niedergang der amerikanischen Automobilhersteller. Die großen Produktionsstätten von GM sind in Flint längst verschwunden. Die Stadt hat seit Ende der 70er Jahren fast die Hälfte der Bevölkerung verloren. 100.000 Menschen zählt Flint nur noch. Jeder Dritte lebt in bitterer Armut. Ganze Straßenzüge sind verlassen, von Kriminalität geplagt.

      Kriminalität regiert ganze Viertel

      In der Jane Street treffen wir Cherry Sholte, die seit 47 Jahren hier lebt. Die meisten Häuser in der Nachbarschaft sind mit Holzplanken zugenagelt. Sholte erzählt: "Wir können unsere Kinder nie alleine lassen. Gangs schießen beim Vorbeifahren aus den Autos, Drogendealer haben unser Viertel übernommen." Ein alter Mann erzählt uns, dass er sich gegen Kriminelle bis an die Zähne bewaffnet hat. Mehrfach wurde er bereits überfallen. Als er unser Mikrofon sieht verstummt er.

      "Verfall kontrollieren"

      Pläne das langsame Sterben Flints zu stoppen, die gibt es zuhauf. Dan Kildee, für die Finanzen von Flint zuständig, will auf den ersten Blick genau das Gegenteil. Er will Flint schrumpfen, ganze Viertel schleifen und sie der Natur überlassen. Die verbleibenden Bewohner will er umsiedeln. Dan Kildee: "Manche Viertel könnten in Zukunft einfach Wald oder Weideland sein. Der Niedergang in Flint ist wie die Schwerkraft. Man kann sich einfach nicht entziehen. Man kann nur versuchen, den Verfall zu kontrollieren bevor er uns kontrolliert und zerstört."

      Abwärtsspirale beschleunigt

      70.000 Jobs, fast alle in der Autobranche, gingen in Flint verloren. Die Wirtschaftskrise beschleunigt die Abwärtsspirale nur noch weiter. Tausende Häuser werden jetzt zwangsversteigert, weil die Bewohner ihre Kredite nicht mehr bezahlen können erzählt Bürgermeister Michael Brown. Viele Bürger könnten auch die Steuern nicht mehr zahlen. "Wir müssen deshalb Feuerwehrleute und Polizisten feuern. Wir haben das Geld nicht mehr, um alle Stadtteile mit Dienstleistungen zu versorgen", sagt Michael Brown.

      "Planned Shrinkage"

      Und so könnten in manchen Stadtteilen Flints tatsächlich in wenigen Jahren Kühe weiden oder Gemüse angebaut werden. Planned Shrinkage, das geplante Schrumpfen. Das Konzept von Flint könnte in den USA Schule machen. Vor allem in den Städten, denen nach dem industriellen Niedergang auch die Bevölkerung immer mehr abhanden kommt.

      Quelle: http://oe1.orf.at/inforadio/106366.html
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 09:56:07
      Beitrag Nr. 5.220 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.098.848 von Maraho am 05.05.09 14:26:11Sollte nicht übersehen werden ...

      Krisenjahr 2008
      Drastische Vermögensverluste für Dax-Konzerne

      Nach einer Studie der Universität St. Gallen haben die deutschen Dax-Konzerne im Krisenjahr zu erheblichen Vermögensverlusten geführt. Abwertungen auf Beteiligungen, Töchter und Wertpapiere führten demnach zu stillen Verlusten in Höhe von 43 Mrd. Euro. Wären diese stillen Verluste bilanziert worden, hätten die Konzerne einem Bericht zufolge Verluste insgesamt ausweisen müssen.


      DÜSSELDORF. Bei den 30 Dax-Unternehmen haben 2008 Wertverluste in Höhe von 43,4 Mrd. Euro auf Beteiligungen, Töchter und Wertpapieren das Eigenkapital erheblich reduziert. Das hat eine Prüfung der Bilanzen aller Dax-Unternehmen durch die Universität St. Gallen im Auftrag der "Wirtschaftswoche" ergeben. Wären diesen stillen Verluste, die sich unter anderem aus der massiven Abwertung von Fremdwährungen und Kurseinbrüchen bei Wertpapieren ergeben, in der Gewinn- und Verlustrechnung verbucht worden, hätten die Dax-Werte 2008 nicht Gewinne von zusammen 28,9 Mrd. Euro ausgewiesen, sondern Verluste von 13,4 Mrd. Euro, berichtet das Düsseldorfer Magazin.

      Stark betroffen waren 2008 vor allem Finanzdienstleister. Insbesondere Abschreibungen auf Wertpapiere, die zur Veräußerung stehen, belasteten das Eigenkapital. Bei der Allianz summierten sich die stillen Verluste auf 8,9 Mrd. Euro, bei der Deutschen Bank auf 5,9 Mrd. Euro. Dabei ist noch nicht berücksichtigt, dass die Deutsche Bank 3,3 Mrd. Euro an weiteren stillen Verlusten vermieden hatte, indem sie 2008 Wertpapiere für 35 Mrd. Euro in einen Langfristposten der Bilanz umbuchte. Bei Eon reduzierte sich das Eigenkapital vor allem wegen des starken Wertverlusts seiner sechsprozentigen Beteiligung am russischen Energiekonzern Gazprom, die mit 10,4 Mrd. Euro negativ zu buche schlug. Unter dem Strich haben sich binnen eines Jahres wichtige Eon-Bilanzkennzahlen enorm verschlechtert. Das Eigenkapital ist insgesamt um 16,7 Mrd. Euro abgesackt, während die Nettofinanzschulden um 20,6 Mrd. Euro nach oben gesprungen sind. Die Quote von Schulden zu Eigenkapital schnellte so von 27 auf 92 Prozent.

      Die Analyse bezieht sich auf alle Abwertungen, die die Unternehmen gemäß den Bilanzregeln IFRS nicht durch die Gewinn- und Verlustrechnung ziehen müssen, sondern direkt ins Eigenkapital verbuchen dürfen. Abschreibungen auf in der Vergangenheit zu teuer eingekaufte Unternehmen (Firmenwerte/Goodwill) mindern dagegen direkt den Gewinn, sie sind in der Analyse demnach nicht berücksichtigt. 2007 hatten die Dax-30-Unternehmen nur 9,6 Mrd. Euro an Wertverlusten im Eigenkapital verbucht. Die 50 wichtigsten börsennotierten Nebenwerte aus dem MDax haben der Exklusiv-Studie zufolge 2008 stille Verluste von 10,7 Mrd. Euro verbucht, nach nur 105 Millionen Euro im Jahr 2007. „Diese Positionen sind für die Unternehmen finanziell maßgeblich. Sie bleiben nicht auf Dauer im Eigenkapital, sondern führen früher oder später in der Regel bei stillen Lasten zu Verlusten oder bei Reserven zu Gewinnen in der Ertragsrechnung“, so Peter Leibfried, Professor für Rechnungslegung und Wirtschaftsprüfung an der Universität St. Gallen.

      Quelle: http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/drast…
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 10:24:32
      Beitrag Nr. 5.221 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.239.990 von Maraho am 24.05.09 08:48:41Noch etwas hierzu ...

      Altkanzler beim Evangelischen Kirchentag in Bremen Schmidt sieht kein Ende der Wirtschaftskrise
      „Wir sind noch lange nicht über den Berg“

      Von wegen Ende der Wirtschaftskrise! Laut Alt-Kanzler Helmut Schmidt (90) ist kein Licht in Sicht. „Wir sind noch lange nicht über dem Berg“, sagte er beim Evangelischen Kirchentag in Bremen in einem Gespräch mit Weltbankpräsident Robert Zoellick (55).

      Der Politiker, der von 10 000 Zuhörern mit Standing Ovations empfangen wurde, verlangte die Einführung internationaler Regeln und einer Aufsicht für die Finanzwirtschaft. Schmidt: „Da herrscht absolute Freiheit auch für den gröbsten Missbrauch.“

      Zudem müssten die Kreditmärkte wieder funktionstüchtig und die Banken handlungsfähig gemacht werden, die Weltwirtschaft brauche eine Stimulierung der Nachfrage.

      Der Altkanzler plädierte für eine expansive Haushaltspolitik und lobte die bisher „größten Konjunkturprogramme“, die von den Staaten in Friedenszeiten gegen eine Krise ergriffen worden seien. Die Wirksamkeit aller Maßnahmen bleibe aber noch lange Zeit ungewiss.

      Nach Einschätzung Schmidts werden sich nur einige der Verantwortlichen für die Krise vor Gericht verantworten müssen. Die Masse sei juristisch kaum zu fassen.

      Schmidt erwartet, dass die akuten Schwierigkeiten in den nächsten Jahrzehnten bewältigt werden können. Das größte Problem im 21. Jahrhundert stelle aber die explosiv wachsende Bevölkerung in Asien und Afrika dar, was ein hohes Konfliktpotenzial für Europa darstelle. Hier sieht der Altkanzler keine Lösung.

      Er forderte zunächst eine Umstellung der Entwicklungshilfe. Sie dürfe nur unter der Bedingung gegeben werden, dass die Empfängerländer Mädchen die gleichen Bildungschancen einräumen wie Jungen, und die Militärhaushalte begrenzen.

      Weltbankpräsident Zoellick rief die Industriestaaten und Deutschland auf, in der Krise die Entwicklungsländer zu unterstützen. Ansonsten drohten in armen Ländern wegen mangelnder Versorgung Babys zu sterben. Insbesondere bedürfe es auch Investitionen in das Bildungssystem von Entwicklungsländern.

      Quelle: http://www.bild.de/BILD/politik/2009/05/22/wirtschaftskri…
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 10:35:59
      Beitrag Nr. 5.222 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.240.133 von Maraho am 24.05.09 10:24:32:confused:

      Schmidt erwartet, dass die akuten Schwierigkeiten in den nächsten Jahrzehnten bewältigt werden können. Das größte Problem im 21. Jahrhundert stelle aber die explosiv wachsende Bevölkerung in Asien und Afrika dar, was ein hohes Konfliktpotenzial für Europa darstelle. Hier sieht der Altkanzler keine Lösung.

      Alter schlawiner.
      auf einem kirchentag hätte der alte zausel vielleicht mal über die beteiligung der katholen an dem überbordenden bevölkerungsanteil der entwicklungsländer etwas kluges sagen dürfen... schade, wieder mal nichts als die alten sprüche und das übliche gesabbel eines alten mannes...
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 10:44:38
      Beitrag Nr. 5.223 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.239.713 von spielkind0815 am 23.05.09 22:42:18Noch dies und dann ...

      Ein greises Nervenbündel

      Pünktlich zum Geburtstag dieses Landes, nun da die Republik einen Stock benötigt, um die Tonnenlast eines langen Lebens noch abstützen zu können, waschen die überschwänglichen Gratulanten den Lebensinhalt des Jubilaren rein. Damals, im jugendlichen Alter, die BRD hatte gerade die Volljährigkeit überschritten, die heutige Volljährigkeit, denn die damalige wurde erst ab der Vollendung des 21. Lebensjahres zugestanden, damals ließ man sich im jugendlichen Eifer zu Gewalt und Engstirnigkeit hinreißen, machte das Geburtstagskind Fehler, wie sie jeder zuweilen in jungen Jahren macht. Doch wie es so ist, wenn man alt wird, sentimental zurückblickt, Revue passieren lassen will, schämt man sich seiner frühen Schandtaten, will das später so würdevoll begangene Leben nicht durch Schmutzpunkte der einstigen Sturm- und Drangzeit, der einstigen Lotterzeit verunreinigt sehen.

      Und siehe da, an der Geburtstagstafel sitzen liebevolle Freunde, Menschen die der BRD nahestehen und nur das Beste für den Jubilaren wollen, deswegen frühere Schattenseiten des einstigen Jünglings kaschieren, wenn man sie schon nicht ganz beseitigen kann. So wie viele Menschen dazu neigen, einen erbarmungslosen Streit mit Eltern, Freunden oder der damaligen Freundin umzudeuten, alle Schuld bei dem Kontrahenten zu platzieren, damit das damalige Schreien, Kratzen, Schlagen, dieser peinliche Akt im Jugendalter, wenigstens ein wenig erträglich auf den gealterten, nun souverän gewordenen Menschen wirkt, die damalige Schuld des jungen Naiven keinen Anstoß zur Diskussion mehr erregt, die Scham über kopflose Äußerungen oder ungestüme Ohrfeigen in eine berechtigte Handlung umschlägt, so wie sich zuweilen Menschen ihre Vergangenheit zurechtlügen, so baut sich die BRD eine neue Vergangenheit, für die sie sich nicht mehr zu genieren braucht.

      Seitdem man lesen mußte, dass der Ohnesorg-Mörder Kurras ein Mitarbeiter der Staatssicherheit war, so las man es jedenfalls zwischen den Zeilen, ist der Mord und alles was an Verschärfung des damaligen Gesellschaftskonflikts folgte, kein Fehlverhalten des Geburtstagskindes mehr, sondern eine Intrige des schon verstorbenen Bruders. Zwischen den Zeilen - wie gesagt. Aber ganz frei von der Seele weg, äußert sich Springers Widerling Tiedje dazu, ganz ungeniert schreibt er, was andere unsichtbar zwischen ihre Sätze klemmen: "Massendemos, Unruhen und brennende Barrikaden, ja selbst der Tod von Rudi Dutschke haben ihren Ursprung direkt im Einfluss- und Auftragsbereich von Erich Mielke, dem Stasi-Minister der SED (heute Linkspartei). [...] Auch mit Kampagnen wie „Enteignet Springer!“ lagen sie falsch." Hier soll gar nicht erst daran gezweifelt werden, ob die Birthler-Behörde wirklich stichhaltige Beweise hat, dass Kurras wirklich Stasi-IM war. Die hatte Birthler schon im Falle Wallraffs, was aber kein Gericht dieses Landes je anerkannte.

      Der Bruder hat das eigene Leben versaut, selbst war man immer ein feiner Kerl, hat sich immer vollkommen moralisch verhalten. Den Radikalenerlass haben wir Honecker zu verdanken, die Abhöraktionen in Stammheim, als man Gespräche zwischen Mandanten und Anwälte abhörte, sind ein Produkt Mielkes und, was der BILD besonders stinkt, die verbrannten BILD-Ausgaben, die umgeworfenen, in Brand gesetzten Auslieferungsfahrzeuge, sind allesamt von Ost-Berlin aus ausgegangen. Ja, das Geburtstagskind hat ein schweres Leben hinter sich, war immer versucht, auch wirklich ein moralisches Leben zu führen, ein christliches Leben, in dem fromm gehandelt, das aber vom exzessiven Bruder immer gestört und auf die Bahnen des Teufels gelenkt wurde. Der setzte einem zu, machte das eigene Dasein zu einer unmoralischen Hölle, so sehr, dass man noch heute an psychischen Spätschäden leidet, dass man noch immer seelisch zerrüttet und zerfressen ist, immer noch im Hass auf das verstorbene Familienmitglied zurückblickt, immer noch Beißreflexe zeigt, wenn man den Namen des Bruder auch nur erwähnt. Die in die Jahre gekommene Republik ist nervenkrank, gezeichnet von einem langen Leben, in dem man immer unschuldig schuldig gesprochen wurde, obwohl es der Bruder mit geröteten Pausbäckchen war, der die Untaten vollbrachte. Diese zur Schuld gewordene Unschuld muß einem Gemüt einfach Schäden zufügen.

      Wir sollten Rücksicht auf den alten Mann nehmen, sollten nicht zu arg mit dem greisen (es wird gemunkelt, das Geburtstagskind sei viel älter, nicht erst sechs Jahrzehnte alt, sondern mindestens Jahrgang 1933) Jubilaren umspringen, ihm nicht frech den Stock wegziehen. Das Leben hat ihm schwer zugesetzt, seine Nerven angegriffen, so sehr, dass eine Art geistige Verwirrtheit herauskam. Man muß nur ins Land hineinschauen, Selektionsdebatten von Ärzten in einer demokratischen Republik, Sterilisationsvorschläge innerhalb eines Sozial- und Rechtsstaates, ein bestätigter Sparkassendirektor als Bundespräsident und soziales Gewissen des Landes, obwohl der mitverantwortlich für den Sozialabbau war, Rentenkassen ausbluten ließ! Wer könnte da noch leugnen, dass die BRD schwer krank ist, ein Nervenbündel mit schizophrenen Anwandlungen? Wer wundert sich da, dass um die Festtafel nur Bekannte aus der Irrenanstalt sitzen? Bekannte, die Lobreden halten, den bösen Bruder verteufeln, und ihre Republik, diese Republik, die so gut zu ihnen war, weil sie darin verdienen, ausbeuten und verhetzen durften, ohne dass man sie bestraft hat, als Paradies auf Erden darstellen; Bekannte, die täglich an die gummierten Wände ihres Obdachs stoßen und Mißstände als Zustände, Betrügereien als Vernunft, Rückschritt als Fortschritt verkaufen. Der Jubilar und seine elitären Gäste, in Feierlaune, sich auf die Schulter klopfend, fressend, saufend, Musik hörend, während die gefeierten Zustände immer mehr schwinden, aus der res publica eine Sache der Eliten, während aus dem Grundgesetz mehr und mehr ein Stück Exponat für ein Museum wird.

      Ein langes Leben hinterläßt nun mal seine Spuren, der Senior scheint immer mehr in Phantasiewelten abzugleiten...

      Quelle: http://ad-sinistram.blogspot.com/2009/05/ein-greises-nerv…


      ... werde ich mich erst einmal anderen Dingen widmen.
      Bis später.
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 11:32:08
      Beitrag Nr. 5.224 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.999.835 von Maraho am 20.04.09 09:41:41Schnell noch dies ...
      Eine neue Prognose. Wir nehmen es zur Kenntnis.

      Prognose
      KfW-Chef Schröder: Wirtschaft wird sich erst 2013 erholen

      Nach Einschätzung der staatlichen KfW Bankengruppe wird die Überwindung der aktuellen Wirtschaftskrise noch mehrere Jahre dauern.


      Die Wirtschaft werde sich nur langsam vom Einbruch erholen, sagte KfW-Chef Ulrich Schröder in einem Interview der am Montag erscheinenden WirtschaftsWoche. „Einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes um sechs Prozent in diesem Jahr halte ich inzwischen leider für sicher. Danach erwarte ich eine langsame Erholung. Wir werden aber wohl bis 2013 brauchen, um uns von der schweren Wirtschaftskrise zu erholen.“

      Schröder bestätigte teilweise die Klage von Unternehmen, dass die Hausbanken nur vorsichtig Kredite im Rahmen des staatlichen 40-Milliarden-Programms vergeben, weil sie überzogene Sicherheiten verlangten. „So pauschal ist das falsch“, schränkt Schröder ein. Aber: „Wir haben in dieser Rezession die besondere Situation, dass die Banken wegen hoher Verluste mit toxischen Wertpapieren bereits angeschlagen in die Konjunkturkrise gegangen sind. Sie können sich nur schwierig langfristig refinanzieren und sind deshalb zurückhaltend bei der Vergabe längerfristiger Kredite.“

      Es bestehe die Gefahr einer Kreditklemme. „Schon jetzt ist die Finanzierung deutlich schwieriger geworden. Die Zusagen für neue Kredite entwickeln sich rückläufig“, so Schröder. Probleme bei der Vergabe der Mittel aus dem Konjunkturprogramm sieht er nicht mehr. Es sei normal, dass ein solches Programm langsam anlaufe. „Die Zusammenarbeit mit den Banken hat sich über die Routine im Rahmen des Programms deutlich verbessert.“ Den Unternehmen garantiert Schröder nach ersten Anlaufschwierigkeiten eine sehr kurze Bearbeitungszeit der Kreditanfragen. „Wir sichern den Unternehmen zu, dass wir ihre Anträge von jetzt an, wenn die Unterlagen bei uns vollständig vorliegen, innerhalb von fünf bis zehn Arbeitstagen prüfen und entscheiden.“

      Neben der Finanzierung von Unternehmen sieht Schröder auch Bedarf bei den Kommunen. „Wir prüfen derzeit, ob wir unser Angebot an Kommunen ausweiten“, sagte er. Bisherige Finanzierer wie die Hypo Real Estate seien nur noch sehr eingeschränkt aktiv, der Pfandbriefmarkt sehr schwierig, der Finanzbedarf der Kommunen aber groß. „Hier könnten wir den Kommunen helfen, ihre Finanzierungen zu sichern. Wir wollen eine Lücke füllen, aber sicher nicht den Markt aufrollen“, sagte Schröder.

      Quelle: http://www.wiwo.de/politik/kfw-chef-schroeder-wirtschaft-wi…
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      Avatar
      schrieb am 24.05.09 11:43:28
      Beitrag Nr. 5.225 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.240.289 von Maraho am 24.05.09 11:32:08KfW-Chef Schröder: Wirtschaft wird sich erst 2013 erholen

      Bis 2013 werden sich so viele Neuschulden auftürmen,dass es mit dem Aufschwung nie mehr was werden wird.Die Steuern werden drastisch steigen die nächsten Jahre was wiederum die Kaufkraft abwürgen wird.
      24 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 11:46:06
      Beitrag Nr. 5.226 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.146.508 von Maraho am 11.05.09 18:03:14... und dies.

      Immobilienmarkt
      US-Häuser zu Schleuderpreisen
      Kora-Cora Krause

      Wer gehofft hat, die Krise auf dem US-Häusermarkt könnte überwunden sein, hat sich getäuscht. Nach neuesten Zahlen verschärfte sich die Lage sogar weiter. Eine baldige Besserung ist nicht in Sicht. Und auch ein Blick über die kalifornischen Staatsgrenzen hinweg macht klar: Die Immobilienkrise ist noch lange nicht ausgestanden.


      New York. Mit Ohren betäubendem Lärm demoliert ein Bulldozer 16 neue, teils noch nicht fertig gestellte Häuser im südkalifornischen Victorville. Die Neubauten dem Erdboden gleich zu machen, sei lukrativer als diese am aktuellen Markt weiter zum Verkauf anzubieten, sagt John Wessman, Sprecher der Garanty Bank of Austin, die den Abriss verantwortet. Fallende Hauspreise seien noch immer die "Achillesferse" der US-Wirtschaft, betonte der ehemalige Notenbank-Chef Alan Greenspan zu Wochenbeginn in Washington.

      Im April verschärfte sich die Lage am US-Häusermarkt weiter: Die Zahl der Wohnbaubeginne brach aufs Jahr hochgerechnet um 12,8 Prozent auf 458 000 ein. Einen niedrigeren Wert hat es seit Einführung der Statistik 1959 noch nicht gegeben. Eine baldige Besserung ist nicht in Sicht, da auch die Zahl der Baugenehmigungen für Eigenheime auf ein Rekordtief fiel.

      Nach Angaben der Immobilienverbände ebbte in den vergangenen zwei Monaten zumindest die Flut der Angebote auf dem Häusermarkt leicht ab. Mit 3,7 Millionen angebotenen Eigenheimen Anfang April waren es zehn Prozent weniger als im Vormonat. Der Chefökonom der National Association of Realtor (NAR), Lawrence Yun, sagt: "Auch die Verkaufszahlen bei eher günstigeren Wohnobjekten tendieren wieder nach oben." In Kalifornien stieg die Zahl der verkauften Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen im Vorjahresvergleich um rund 50 Prozent.

      Dass jedoch auch die Preise in absehbarer Zeit wieder anziehen, darauf möchten sich in Kalifornien nur wenige verlassen: Steigende Verkaufszahlen sind vor allem ein Resultat der zahlreichen Notverkäufe von Häusern, die schon zurück in die Hände der Gläubiger gefallen sind. Zwei Drittel der im März abgeschlossenen Transaktionen waren Zwangsversteigerungen oder sonstige Notverkäufe. Die Verbandsstatistiken beinhalten solche zum Verkauf stehenden Pleitefälle selten. 765 500 Häuser aus Insolvenzen beziffert Barclays Capital zum April im Bankenbesitz - diese stehen meist zur Zwangsversteigerung an. Bis zum Herbst könnte diese Zahl laut Barclays auf 1,3 Millionen anschwellen, denn Experten prognostizieren steigende Arbeitslosenzahlen, so dass noch mehr Hausbesitzer ihren Hypothekenverpflichtungen nicht mehr nachkommen können. Bis heute kostete die Krise in den USA rund sechs Millionen Arbeitsplätze.

      Die Abrissaktion von Victorville zeigt, zu welchen Mitteln die Banken gezwungen sind, um ihre Verluste aus Immobilienfinanzierungen zu begrenzen. Vor anderthalb Jahren galt das Einzugsgebiet von Los Angeles noch als Boomregion. Damals kosteten Neubauten im Schnitt 325 000 Dollar, heute sind die Preise auf rund 150 000 Dollar kollabiert. Viele Käufer liegen mit ihren Hypotheken unter Wasser, das bedeutet, sie schulden der Bank teils deutlich mehr, als das Haus überhaupt noch wert ist. Zwischen 2000 und 2006 sind die Hauspreise laut Case-Shiller-Index in Kalifornien je nach Region um nahezu 300 Prozent gestiegen, heute liegen sie wieder auf dem Niveau von 2003.

      Wie eine Reuters-Umfrage unter 43 Ökonomen ergab, halten nur knapp ein Viertel den Tiefpunkt auf dem Immobilienmarkt für erreicht. Jeweils 16 Experten rechnen damit, dass es binnen eines halben Jahres beziehungsweise innerhalb von sechs bis zwölf Monaten soweit sein wird.

      Für das Gros der Experten ist eine Bodenbildung in diesem wichtigen Marktsegment daher auch die Voraussetzung dafür, dass die lahmende US-Wirtschaft insgesamt wieder auf die Beine kommen kann. "Die Häuserverkäufe stabilisieren sich. Die Preise werden aber dieses und nächstes Jahr noch fallen, da der Bestand an leerstehenden Immobilien so hoch ist", meint Branchenexperte Chris Low von FTN Financial. Wie die Umfrage ergab, wird das Preisniveau 2009 voraussichtlich um 13 Prozent und nächstes Jahr um zwei Prozent sinken.

      Auch ein Blick über die kalifornischen Staatsgrenzen hinweg macht klar: Die Immobilienkrise ist noch nicht ausgestanden. National lagen die Verkaufszahlen laut NAR im März um weitere sieben Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. In New York, dessen Häusermarkt verzögert durch die Immobilienkrise betroffen ist, befürchten Broker weitere, spürbare Preisverfälle. Hart von der Rezession getroffen ist etwa der Finanzdistrikt in Manhattan. Über die vergangenen zwölf Monate brachen die Verkäufe um 50 Prozent ein. Wer derzeit in Manhattan eine Wohnung sucht, wird schnell fündig: Fast 12 000 Immobilien haben die Makler im Angebot, eine Auswahl wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

      Bis sich die Preise nachhaltig erholen, kann es daher noch dauern. Vor allem im Hochpreissegment sei kein Land in Sicht, da trotz hoher Abschläge eine erschwerte Kreditvergabe die Finanzierung verhindere, meint Yun vom Immobilienverband NAR. "Das erste Quartal war für den Immobilienmarkt in Manhattan eine Katastrophe", sagt die New Yorker Brokerin Davanna Pagowski vom Immobilienvermittler Warburg Realty. Stark gefallende Preise, flexible Hypothekenkonditionen und der Aufschwung am Aktienmarkt hätten die Verkaufszahlen zuletzt wenigstens etwas stabilisieren können. Bisher sackten die Immobilienpreise in New York, im Gegensatz zu Kalifornien, nur um gemäßigte 20 Prozent ein. Pagowski erwartet allerdings einen weiteren Preisverfall von fünf Prozent und eine Trendwende frühestens im Herbst dieses Jahres.

      Quelle: http://www.wiwo.de/finanzen/us-haeuser-zu-schleuderpreisen-3…

      http://www.youtube.com/watch?v=ZsgOaCZ2Lag
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 11:48:14
      Beitrag Nr. 5.227 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.240.322 von AHEO am 24.05.09 11:43:28Guten Tag AHEO,

      Bis 2013 werden sich so viele Neuschulden auftürmen,dass es mit dem Aufschwung nie mehr was werden wird.Die Steuern werden drastisch steigen die nächsten Jahre was wiederum die Kaufkraft abwürgen wird.

      So ist es!
      24 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 12:00:03
      Beitrag Nr. 5.228 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.240.340 von Maraho am 24.05.09 11:48:14Bis 2013 werden sich so viele Neuschulden auftürmen,dass es mit dem Aufschwung NIE mehr was werden wird.Die Steuern werden drastisch steigen die nächsten Jahre was wiederum die Kaufkraft abwürgen wird.

      sorry, das ist blödsinn
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 13:35:12
      Beitrag Nr. 5.229 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.240.401 von Prof.Dr.B.Scheuert am 24.05.09 12:00:03Du sprichst der zwingenden Logik die Substanz ab?
      Warum?

      Ohne Begründung ist Dein Widerspruch untauglich.
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 13:56:09
      Beitrag Nr. 5.230 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.240.401 von Prof.Dr.B.Scheuert am 24.05.09 12:00:03sorry, das ist blödsinn

      Eine Erklärung bitte,warum es Blödsinn ist.
      Ich will ja gerne noch was dazu lernen.
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 14:14:57
      Beitrag Nr. 5.231 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.240.340 von Maraho am 24.05.09 11:48:14
      Wenn Deutschland die Steuern drastisch erhöhen will, sollten aber die anderen Industrienationen
      mitziehen. Ansonsten wird es um uns herum sehr einsam werden:

      Deutschland hält Spitzenplatz
      OECD-Kritik an Steuerlast

      Erstellt 12.05.09, 12:29h, aktualisiert 12.05.09, 12:31h

      Deutschland nimmt bei der Steuer- und Abgabenlast weiter einen Spitzenplatz unter den Industrieländern ein. Unter den 30 OECD-Ländern kommt Deutschland, hinter Belgien, auf den zweithöchsten Wert, wie aus der OECD-Studie hervorgeht.

      BERLIN/PARIS - Deutschland nimmt bei der Steuer- und Abgabenlast weiter einen Spitzenplatz unter den Industrieländern ein. Zwar ist die Belastung der Arbeitseinkommen nach Angaben der OECD im Jahr 2008 erneut leicht gesunken. Unter den 30 OECD-Ländern kommt Deutschland aber auf den zweithöchsten Wert, wie aus einer am Dienstag in Berlin vorgelegten Studie hervorgeht.
      Nur in Belgien waren die Abzüge vom Bruttolohn eines alleinstehenden Durchschnittsverdieners höher. Von 100 Euro Arbeitskosten blieben ihm im vergangenen Jahr nach Abzug von Lohnsteuer und Sozialbeiträgen noch 47,30 Euro übrig. Kritisiert wird, dass Deutschland wie kaum ein anderes Industrieland die Einkommen von Gering- und Normalverdienern mit Sozialabgaben und Steuern belastet. Ab bestimmten Top-Verdiensten dagegen sinke die Belastung wieder.

      Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), der die meisten wichtigen Industrienationen angehören, legt regelmäßig einen Vergleich der Steuer- und Abgabenlast der 30 Mitglieder vor. Sie wird aus der Einkommensteuer abzüglich Bartransfers wie Kindergeld plus Abgaben an die Sozialkassen berechnet. Berücksichtigt wird auch die steuerliche Absetzbarkeit von Beträgen. Als deutschen Durchschnittslohn hat die OECD einen Bruttojahresverdienst von 43 942 Euro unterstellt. Unter anderem durch geringere Beiträge zur Arbeitslosenversicherung ist in Deutschland die Gesamtbelastung der Einkommen gesunken.

      Die OECD fordert seit längerem die Bundesregierung auf, Gering-und Durchschnittsverdiener mehr zu entlasten. Von den Maßnahmen in den vergangenen Jahren hätten vor allem Gutverdiener profitiert. Anders als die progressive Einkommensteuer vermuten lasse - mit jedem Euro mehr Lohn steigt auch die Steuerlast - sinkt laut OECD in Deutschland die Belastung der Arbeitseinkommen ab einem bestimmten Punkt wieder. Dies sei in kaum einem anderen Land der Fall.

      So fallen in Deutschland den Angaben zufolge bei einem Single mit einem Jahresgehalt von 63 000 Euro mit 53,7 Prozent die höchsten Abzüge durch Steuern und Sozialbeiträge an. Bei 110 000 Euro hingegen müssten nur noch 50 Prozent der Arbeitskosten (Bruttoverdienst plus Sozialbeiträge der Arbeitgeber) an Sozialkassen und Staat abgeführt werden. Die Quote liege damit auf dem Niveau eines Arbeitnehmers mit 36 500 Euro Jahresgehalt. Dieser Effekt sei auf die Beitragsbemessungsgrenzen bei den Sozialabgaben zurückzuführen.

      "Auch bei Paaren und Familien unterscheidet sich die Verteilung der Abgabenlast in Deutschland deutlich von der anderer OECD-Länder", heißt es weiter. Für Verheiratete mit nur einem Erwerbstätigen liege sie eher im Mittelfeld. Bei einem Durchschnittsverdiener mit zwei Kindern lande Deutschland auf Platz 10. Wenn beide Partner arbeiten, liege Deutschland bei der Abgabenlast wieder in der Spitze: "Damit setzt das deutsche Steuer- und Abgabensystem wenig wirtschaftliche Anreize, die Erwerbsarbeit auf beide Partner zu verteilen."

      Besonders weit über dem OECD-Mittel liege die Abgabenlast für Alleinerziehende mit geringem Einkommen. Grund dafür sei, dass viele OECD-Länder dieser Gruppe umfangreiche staatliche Mittel gewährten. In einigen Ländern führe dies dazu, dass der Arbeitnehmer sogar netto mehr in der Tasche habe als der Arbeitgeber brutto zahle. (dpa)
      http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1241185291276.sh…
      24 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 14:58:03
      Beitrag Nr. 5.232 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.240.401 von Prof.Dr.B.Scheuert am 24.05.09 12:00:03Guten Tag Professor,
      hier was aus dem Jahre 2002:

      Steuererhöhungen
      Gift für den Konsum

      http://www.faz.net/s/RubC9401175958F4DE28E143E68888825F6/Do…

      Eventuell geht Du von Erfahrungswerten aus der Vergangenheit aus.
      Ich denke jedoch, daß bei dieser "Krise" Vergleiche mit früheren nicht möglich sind.

      Und was das "Wirtschaftswachstum" betrifft, so treten wir doch schon seit der Zeit der "Ölkrise" auf der Stelle.
      Dieses Jahr das fette Minus, die horrende Staatsverschuldung, die demografische Entwicklung ....



      Entnommen von: http://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftswachstum

      Deine Meinung hierzu würde auch mich interessieren.

      Gruß von Maraho
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 15:09:26
      Beitrag Nr. 5.233 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.240.843 von Metrik am 24.05.09 14:14:57Guten Tag Metrik,
      hier der Link:

      Taxing Wages - Ausgabe 2009
      http://www.oecd.org/document/46/0,3343,de_34968570_34968…

      Dort sind auch Grafiken zu finden!

      Gruß von Maraho
      24 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 15:25:27
      Beitrag Nr. 5.234 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.235.138 von Maraho am 22.05.09 17:36:25Mal etwas hierzu ...

      Vorladung nach Sibirien
      Uwe H. Sattler

      Moskau demonstriert auf europäisch-russischem Gipfel Stärke - und Brüssel buhlt um gute Beziehungen zu China und Russland
      Offensichtlich muss sich EU-Europa an die Rolle des Bittstellers gewöhnen: Moskau hatte das EU-Russland-Treffen nach Chabarowsk ins fernöstliche Sibirien verlegt - über zwölf Flugstunden von Brüssel entfernt. Wohl um das Interesse der Europäer an den bilateralen Beziehungen zu testen und um zu demonstrieren, wer von wem abhängig ist. Die EU-Spitzenbürokratie machte gute Miene und war sichtlich bemüht, Moskau nicht erneut zu verärgern - ebenso wenig wie Peking auf dem vorangegangenen EU-China-Gipfel


      EU-Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner versuchte noch wenige Tage vor dem Treffen im äußersten Osten Russlands, die Wogen zu glätten. Es gebe mit Moskau unnötige Reibereien und Meinungsverschiedenheiten, räumte sie gegenüber der "Berliner Zeitung"ein. Und betonte: "Es gibt überhaupt keinen Grund für Misstrauen."

      Das sieht Russland freilich ganz anders. Die einseitige Parteinahme der Europäer für Tiflis im militärischen Konflikt um Abchasien und Südossetien im vergangenen Jahr hat Moskau ebenso verärgert wie zu Monatsbeginn die Begründung einer neuen "Östlichen Partnerschaft" der EU (vgl. Die EU sucht neue Partner im Osten..) mit früheren Sowjetrepubliken, die der Kreml zum Teil als Verbündete, zum Teil als Einflussgebiete betrachtet. Zumal diese ausdrücklich mit der Absicht geschaffen wurden, unabhängiger von russischen Energielieferungen, bzw. dem möglichen Zugriff Moskaus auf Transportwege zu werden.

      Streitpunkt Energieversorgung

      Gerade Energie- und Rohstoffressourcen aber hatte der Kreml erst kürzlich offiziell zum Machtmittel erklärt. In der neuen, von Präsident Dmitri Medwedew unterzeichneten Sicherheitsdoktrin heißt es, dass diese genutzt werden sollten, um Russlands Rolle in der Welt zu stärken und auszubauen. Ganz in diesem Sinne forderte Medwedew auf dem Gipfel die EU ultimativ auf, sich zur Sicherung der Energielieferungen an einem Kredit für die Ukraine zu beteiligen.

      Russland hat seinen Angaben zufolge Zweifel, ob Kiew die bis zum Winter benötigten 19,5 Milliarden Kubikmeter Gas bezahlen kann. "Wir sind bereit, dem ukrainischen Staat zu helfen", so Russlands Staatschef. Die EU und Staaten, die an einer zuverlässigen Energiezusammenarbeit interessiert seien, sollten aber "einen Hauptteil" übernehmen.

      Streitpunkt in Chabarowsk war weiterhin der von Russland geforderte Abschluss einer neuen Energie-Charta, die von Brüssel jedoch abgelehnt wird. Bisher hält sich Moskau zwar an die 2000 geschlossene Charta, hat das Dokument aber nicht ratifiziert. Der Vertrag, der eine Liberalisierung des Energiemarktes vorsieht, birgt nach russischer Ansicht die Gefahr, das Pipelinesystem entmonopolisieren zu müssen. Andererseits bleibt bei nicht vollständiger Umsetzung des Abkommens der europäische Markt für russische Energieunternehmen geschlossen. EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso sagte nach dem Treffen, die EU sei bereit, die russischen Vorschläge zu prüfen - wohl nicht zuletzt, um weitere Verstimmungen in Moskau zu verhindern.

      Ohnehin hatten Brüssel und die EU-Staaten in dieser Woche einige Arbeit, um die Beziehungen zu den asiatischen Großmächten zu kitten. Denn auch vor dem Treffen mit der chinesischen Staatsführung am Mittwoch in Prag war Krisenmanagement gefordert. Schon lange stehen die Treffen der Europäischen Union mit China unter keinem guten Stern. Hatte sich die deutsche Regierungschefin Angela Merkel vor zwei Jahren den Zorn Pekings zugezogen, als sie den Dalai Lama zum Gespräch empfing, war es im vergangenen Dezember der französische Präsident und damalige EU-Ratsvorsitzende Nicolas Sarkozy, der nach seinem Treffen mit dem geistlichen Oberhaupt der Tibeter bei der chinesischen Führung in Ungnade fiel.

      Das Verhältnis zu Peking

      Während nach dem tête-à-tête im Kanzleramt jedoch "nur" eine monatelange bilaterale Eiszeit folgte, nahm Peking für den Sarkozy-Affront gleich in ganze EU in Sippenhaft: Der 11. chinesisch-europäische Gipfel in Lyon wurde abgesagt. Nun musste sich der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier ins Zeug legen, um vor dem Nachholtermin des Treffens in dieser Woche in Prag weitere Verstimmung zu verhindern: Der Außenamtschef sieht Klärungsbedarf und will der Washingtoner Bitte, eine größere Gruppe Uiguren aus dem US-Gefangenenlager Guantanamo in Deutschland aufzunehmen, nicht unbedingt nachkommen. Denn die Regierung in Peking hält die Häftlinge für Terroristen und verlangt deren Auslieferung.

      Dass gerade Berlin auf eine Normalisierung des Verhältnisses zu Peking setzt, ist nicht überraschend. Schließlich lag Deutschland nach Angaben der EU-Kommission im vergangenen Jahr mit 34 Milliarden Euro auf Platz eins der EU-Exporteure nach China, gefolgt von Frankreich, Italien und Gr0ßbritannien. Mit einem Warenwert von 51 Milliarden (21 Prozent der EU-Gesamtbilanz) war die Bundesrepublik zugleich größter Importeur. Insgesamt hat sich der Warenhandel der "EU27" mit dem asiatischen Staat zwischen 2000 und 2008 wertmäßig mehr als verdreifacht: die Ausfuhren nach China stiegen von 26 Milliarden Euro im Jahr 2000 auf 78 Milliarden 2008 - China ist zum zweitgrößten Handelspartner der EU nach den USA avanciert.

      Gerade in Zeiten der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise sehen sowohl die EU als auch China - die Weltbank geht in diesem Jahr vom schwächsten chinesischen Wirtschaftswachstum seit 19 Jahren aus - ihr Heil nicht zuletzt in der weiter verstärkten Zusammenarbeit. "Handel und Investitionen werden uns aus der aktuellen Krise herausführen", erklärte die Brüsseler Handelskommissarin Catherine Ashton vor wenigen Tagen in Peking. Streit um Uiguren oder den Dalai Lama können da nur stören.

      Die Vermeidung kritischer Themen

      Dieses Interesse hat sich auch auf dem Gipfel widergespiegelt: Zwar gab es keine formale Abschlusserklärung sondern lediglich eine gemeinsame Presseerklärung. Darin beschränkten sich beide Seiten im Wesentlichen darauf, den Ausbau der bilateralen Beziehungen abzufeiern und eine Erweiterung des Handels- und Wirtschaftsdialogs anzukündigen. Dass die greifbaren Ergebnisse mager blieben, liegt sicher an den Differenzen. Mehr aber noch dürfte der Versuch dahinter stecken, strittige Themen, zu denen man sich sonst positionieren müsste, zu deckeln.

      So soll auch das Tibet-Problem angesprochen worden sein, jedoch nur als Nebenthema und ohne Erwähnung in dem Pressestatement. Schließlich sind die Olympischen Spiele in Peking Geschichte - und Chinas Führung reagiert weniger gereizt auf die Versuche ihrer Kritiker, die Tibet-Politik in die Öffentlichkeit zu bringen. Zumal die internationalen Medien nach dem Sport-Großereignis kaum noch Interesse daran zeigen, das chinesische Vorgehen in der Bergregion zu verfolgen und die verschiedenen Tibet-Aktivisten ihre Kampagnen größtenteils aufgegeben haben. Brüssel mag diese Entwicklung durchaus freuen, schließlich wollte man mit der Tibet-Frage das gegenseitige Verhältnis (offizielle bilaterale Beziehungen bestehen seit 1975) nie belasten und hatte eher pro forma auf Menschenrechtsrechtsverletzungen in dem Gebiet verwiesen.

      In der 1995 von Brüssel vorgelegten langfristigen Strategieplanung für die EU-China-Beziehungen beschränkte sich die Kommission auf gerade einen Satz zu Tibet: Die Gewährleistung der Minderheitenrechte sei unzureichend. Statt dessen wird Chinas Rolle für internationale Stabilität, die Weltwirtschaft und als Markt für die europäische Wirtschaft hervorgehoben.

      Für das Wohlwollen bedankte sich Peking mit einem eigenen Papier zum chinesisch-europäischen Verhältnis. In dem Dokument von 2003 wird von "reifen Beziehungen" gesprochen und konstatiert: keine wesentlichen Interessenkonflikte. Unterschiedliche Ansichten zu verschiedenen Fragen existierten aber sehr wohl. Ausdrücklich sind diese Differenzen in den Zusammenhang mit verschiedenen historischen Erfahrungen, kulturellen Traditionen, einer unterschiedlichen Wirtschaftsentwicklung und anderen politischen Systemen gesetzt.

      In der 2006 erneuerten EU-Planung für China kommt noch nicht einmal mehr der Begriff Tibet vor, wie auch in der gemeinsamen Erklärung zum Abschluss des 10. EU-China-Gipfels im Dezember 2007. Immerhin jedoch hat es bei der jüngsten Runde im institutionalisierten europäisch-chinesischen Menschenrechtsdialog eine Diskussion über Tibet gegeben. Konkrete Details allerdings mochten beide Seiten nicht mitteilen.

      Künftiger Streitfall: die Afrika-Politik?

      Auch über andere Konfliktpunkte in den europäisch-chinesisch Beziehungen ist nur wenig zu hören. Der Dialog über den weltweiten Klimaschutz und Chinas Anteil daran läuft zwar, hat bislang aber keine greifbaren Ergebnisse gebracht. Selbst die gewachsene Zahl von Warnmeldungen über gefährliche Produkte aus China, seit Jahren ein medialer Dauerbrenner, wird sehr zurückhaltend kommentiert. Dabei hatte das EU-Alarmsystem RAPEX erst vor wenigen Tagen in seinem Jahresbericht für 2008 mitgeteilt, dass insgesamt 909 RAPEX-Meldungen zu besonders gefährlichen Produkten Erzeugnisse betrafen, die in China hergestellt wurden - ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr von 52 auf 59 Prozent aller gemeldeten Fälle.

      Und verklausuliert bleiben auch die Aussagen zur Afrika-Politik Chinas und der EU, obwohl hier das größte Konfliktpotenzial in den kommenden Jahren liegen dürfte. Während die Europäer - wenn auch inkonsequent - in ihrer Afrika-Politik durchaus Entwicklungsaspekte berücksichtigen, wird Peking vorgeworfen, auf der Jagd nach Rohstoffen und Energiequellen diese Fragen ebenso zu ignorieren wie die dramatische Menschenrechtssituation in vielen afrikanischen Staaten. Offen ausgesprochen wurde das jedoch auch in Prag nicht. Dafür allerdings brachte Peking ein Thema vor, das die Europäer lieber weiter in der Schreibtischschublade gesehen hätten: die Aufhebung des Waffenembargos gegen China. Seit Jahren fordert Peking dessen Ende, und seit Jahren drückt sich die EU vor einer Entscheidung. Auf dem nächsten EU-China-Gipfel, der für das zweite Halbjahr in Peking vereinbart wurde, könnte es weit kontroverser als in Prag zugehen.

      Quelle (mit Links): http://www.heise.de/tp/r4/artikel/30/30377/1.html …
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 15:40:21
      Beitrag Nr. 5.235 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.241.006 von Maraho am 24.05.09 14:58:03Hier ein Fundstück, das sich folgendem Thema ...

      Wachstum ist kein Schicksal und schon gar keine Lösung

      Nun reden sie wieder alle vom Wachstum. Selbst der Altbundeskanzler Schmidt stößt auf dem Evangelischen Kirchentag in das gleiche Horn. Wachstum soll die Wirtschaft und damit das Großkapital und die Banken retten. Selbstverständlich soll dann das Wachstum auch noch weiteres Wachstum erzeugen. Die Wirtschaft soll sich mit Wachstum sozusagen selbst an den Haaren aus dem Sumpf ziehen. Eine niedliche Vorstellung.

      Weiterlesen (bei Interesse)... http://www.duckhome.de/tb/archives/6516-Wachstum-ist-kein-…

      ... beschäftigt.
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 15:42:54
      Beitrag Nr. 5.236 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.241.038 von Maraho am 24.05.09 15:09:26
      Maraho, ich weiß. Man kann sich den Bericht aber nicht downloaden... ;)


      Und wenn Deutschland jetzt schon einen Spitzenplatz bei den Steuern und Abgaben belegt,
      und dafür vom OECD krititisiert wird, wie kann es sich dann leisten im Alleingang die Steuern
      drastisch zu erhöhen....?

      Gibt es dafür Anhaltspunkte, dass das geschehen wird oder ist das lediglich eine Zukunfts-Vision...?

      Denn wenn dem nicht der Fall sein sollte, ist die beschriebene Folge davon "Kaufkraftverlust" hinfällig.

      Und dann stellt sich die Frage für mich, wieso es dann "mit dem Aufschwung nie mehr was werden sollte."
      24 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 16:15:12
      Beitrag Nr. 5.237 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.240.401 von Prof.Dr.B.Scheuert am 24.05.09 12:00:03Bis 2013 werden sich so viele Neuschulden auftürmen,dass es mit dem Aufschwung NIE mehr was werden wird.Die Steuern werden drastisch steigen die nächsten Jahre was wiederum die Kaufkraft abwürgen wird.

      sorry, das ist blödsinn



      glaubt ihr wirklich, daß es NIE wieder einen aufschwung geben wird? das es ab jetzt nur noch abwärts geht? wenn ihr das glaubt, dann stecke ich euch gleich in eine tüte mitsamt den bge-anhängern.

      leute, die erde wird sich weiter drehen, und es wird irgendwann irgendetwas geben, wordurch es wieder wachstum geben wird. vielleicht bauen wir wieder autobahnen, oder wir erfinden intelligenzinjektionen für gbe-anhänger oder sonst irgendetwas. scheissegal. die welt wird zum glück nicht im kommunismus versinken, wie nannsen das will. nicht jeder mensch versinkt in deppressionen, und die menschen haben bisher jede krise gemeistert. der kapitalismus hat im übrigen auch nicht versagt, wie in diesem thread zu lesen ist, sondern er zeigt gerade, das er bestens funktioniert.

      ps: meine o.g. lösungsvorschläge müssen jetzt nicht ernsthaft diskutiert werden
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 16:40:28
      Beitrag Nr. 5.238 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.241.171 von Prof.Dr.B.Scheuert am 24.05.09 16:15:12Hallo Prof.
      Ich hoffe doch das Du mitdenkst.Warum soll es kein Aufschwung mehr geben? Das Problem ist nur was kann man unter Aufschwung verstehen wenn wir im Vorfeld schon kräftig haben Federn lassen müssen.Ein Aufschwung in 2010 von sagen wir mal 1% würde immer noch bedeuten das der Staat sich mit ca.70 Milliarden Euro Neuverschulden müsste.In 2011 würde die Neuverschuldung bei nur 1-2% Wachstum ebenfalls bei 70 Milliarden liegen.Wir bräuchten über mehrere Jahre ein Wachstum von 4-5% pro Jahr damit wir wieder Luft zum atmen hätten.Und dieses Wachstum können wir uns getrost abschminken.
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 16:45:40
      Beitrag Nr. 5.239 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.241.120 von Metrik am 24.05.09 15:42:54Gibt es dafür Anhaltspunkte, dass das geschehen wird oder ist das lediglich eine Zukunfts-Vision...?

      Jetzt, vor den Wahlen, ist dies sicherlich eine "Vision".
      Doch danach ...

      Falsche Wahlversprechen?
      Ifo-Chef prognostiziert Steuererhöhungen

      http://www.n24.de/news/newsitem_5063639.html

      Woher soll den das Geld kommen, wenn nicht von den immer weniger werdenden Arbeitnehmern bzw. Freiberuflern?


      Und wie ich schon schrieb, dies kommt in den nächsten Jahren erschwerend hinzu.

      Demographischer Wandel
      Zukünftige Bevölkerungsentwicklung in Deutschland

      http://www.kommunale-info.de/index.html?/infothek/1959.asp


      Und eine Zuwanderung von hochqualifizierten Fachkräften dürfte, nicht nur aufgrund unseres Steuersystems, auch kaum stattfinden, um zur Kompensation beizutragen.

      Der Krieg um die talentierten Köpfe
      Fachkräftemangel

      http://www.bundestag.de/dasparlament/2007/03/Thema/023.html

      Green Card floppt in deutschen Konzernen
      http://www.politik.de/forum/showthread.php?t=6032
      24 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 16:48:46
      Beitrag Nr. 5.240 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.241.246 von AHEO am 24.05.09 16:40:28über die verschuldung mach dir mal keine gedanken ;)
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 16:52:05
      Beitrag Nr. 5.241 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.241.171 von Prof.Dr.B.Scheuert am 24.05.09 16:15:12glaubt ihr wirklich, daß es NIE wieder einen aufschwung geben wird?

      Selbstverständlich wird es irgendwann wieder so etwas wie einen Aufschwung geben. Vorher aber wird es ungemütlich.

      Und daß der Kapitalismus bestens funktioniert, bekommen wir alle ja nun täglich vorgeführt. ;)

      In diesem Sinne ...
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 16:53:51
      Beitrag Nr. 5.242 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.241.264 von Prof.Dr.B.Scheuert am 24.05.09 16:48:46über die verschuldung mach dir mal keine gedanken

      Da ist was dran! ;)
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 17:21:27
      Beitrag Nr. 5.243 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.241.257 von Maraho am 24.05.09 16:45:40"ifo-Chef prognostiziert Steuererhöhungen"

      a) auch nur eine Prognose
      b) von einer "drastischen" Steuererhöhungen steht hier nichts, die angeblich "die Kaufkraft abwürgen wird"


      Dem Facharbeitermangel wird in diversen Unternehmen durch interne Qualifizierungsprogramme schon
      länger versucht entgegenzuwirken. Abgesehen davon kann aus einem Ist-Zustand die Zukunft nicht
      sicher abgeleitet werden. Das weiß man aus aus dem Privaten. Gewiss ist nur die Gegenwart, die
      Zukunft dagegen höchst ungewiss.

      Oder wie Eugen Roth meint:

      Gründliche Einsicht
      Ein Mensch sah jedesmal noch klar:
      Nichts ist geblieben wie es war. -
      Woraus er ziemlich leicht ermißt:
      Es bleibt auch nicht so, wies grad ist.
      Ja, heut schon denkt er, unbeirrt:
      Nichts wird so bleiben. wies sein wird.
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 17:36:35
      Beitrag Nr. 5.244 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.241.120 von Metrik am 24.05.09 15:42:54das ist doch mal logisches schlussfolgern
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 17:38:09
      Beitrag Nr. 5.245 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.241.374 von Metrik am 24.05.09 17:21:27Bevor es ganz diffus wird:

      von einer "drastischen" Steuererhöhungen steht hier nichts, die angeblich "die Kaufkraft abwürgen wird"

      Dies ist die Vermutung (Meinung) von AHEO (siehe Seite 522 Beitrag #5220 von AHEO am 24.05.09 um 11:43:28), der ich mich angeschlossen habe.

      Abgesehen davon kann aus einem Ist-Zustand die Zukunft nicht
      sicher abgeleitet werden.


      Das ist wohl war. Dennoch darf man darüber spekulieren ... ;)
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 17:42:55
      Beitrag Nr. 5.246 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.241.433 von Maraho am 24.05.09 17:38:09Dennoch darf man darüber spekulieren ...
      Denn: Es wird auch meine Kohle kosten und sicherlich nicht zu knapp!
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 17:50:12
      Beitrag Nr. 5.247 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.136.887 von Maraho am 09.05.09 15:45:36In Bezug.
      Zurück zum Hier und Jetzt ...

      Neue Leitwährung
      Der Dollar wird altersschwach

      von André Kühnlenz und Mark Schrörs (Frankfurt)

      Chinesen, Russen und Brasilianer arbeiten an der Ablösung des Dollar als wichtigster Reservewährung. Seine Schwankungen bedrohen die Schwellenländer. Ökonomen sehen in der Fixierung auf den Greenback gar eine Ursache für die Finanzkrise. Auf einem Uno-Gipfel Anfang Juni wird es ernst.


      So drastisch hat noch kein westlicher Ökonom den Dollar angegriffen: "Es ist klar, dass eine Reservewährung nicht auf einer nationalen Währung basieren sollte, denn dies führt dazu, dass die Disziplin im Finanzsystem verloren geht - mit desaströsen Folgen für das Reservewährungsland sowie die Weltwirtschaft." Kein Geringerer als Nobelpreisträger Joseph Stiglitz formulierte diesen Frontalangriff, nachzulesen in den Vorschlägen, die eine Kommission unter seinem Vorsitz für den UNO-Gipfel vom 1. bis 3. Juni erarbeitet hat. Erstmals haben es Pläne für eine neue Weltwährung auf die Tagesordnung einer internationalen Konferenz geschafft.

      Der wichtigste Vorwurf der Kommission, der auch Bundesentwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) angehört: Mit dem Dollar als wichtigster Handels- und Reservewährung sei es zu heftigen Wechselkursschwankungen gekommen. Das setzt vor allem Schwellenländer unter Druck. Sie haben gewaltige Währungsreserven in Dollar angehäuft. So hat China gut zwei Drittel seiner Reserven von 2000 Mrd. $ in US-Wertpapieren investiert. Sinkt der Wert des Greenback, schmilzt auch der Wert der Devisenreserven.

      Greenback eine Ursache für Finanzkrisen

      Den Dollar kleinreden können die Schwellenländer also im eigenen Interesse nicht. Brasilianer, Russen und Chinesen können nur auf eine neue Reservewährung hoffen, um unabhängiger von der Geldpolitik der USA und den Dollar-Schwankungen zu werden. Vorgewagt hat sich mit dieser Forderung Chinas Notenbankchef Zhou Xiaochouan Ende März. Unterstützt werden die Forderungen in jüngster Zeit von US-Starökonom Nouriel Roubini und Berkeley-Professor Barry Eichengreen. Vor der UNO-Konferenz, bei der Minister aus 192 Staaten über die Folgen der Finanzkrise für die Entwicklungspolitik beraten, stellen sie den Dollar infrage.

      Viele Ökonomen sehen in der Leitrolle des Greenback eine Ursache für die vielen Finanzkrisen seit Anfang der 70er-Jahre. Damals war das Nachkriegssystem der festen Wechselkurse - mit dem Dollar im Zentrum - kollabiert. Doch Exporteure und Notenbanker bevorzugen bis heute den Dollar für ihre Geschäfte.

      Die Amerikaner hoffen, dass das so bleibt. Denn dann müssten alle Länder weiter ihre Devisen in der größten Wirtschafts- und Militärmacht anlegen. Verbraucher, Unternehmen und Staat in den USA könnten sich auch in Zukunft günstig verschulden, so die Logik.

      Es ist unwahrscheinlich, dass sich alle 192 Staaten bereits Anfang Juni konkret auf eine neue Weltwährung einigen. In der diplomatischeren zweiten Version der Expertenvorschläge heißt es nur noch, dass sie prüfen wollen, wie ein Reservesystem mit einer "prominenteren und effektiveren Rolle" der Sonderziehungsrechte (SZR) des Internationalen Währungsfonds (IWF) möglich wäre. Auf die SZR setzen sowohl die Stiglitz-Kommission als auch Chinesen, Russen und Brasilianer. Bisher nutzt der IWF diese künstliche Währung nur als Buchungseinheit, deren Wert sich aus den täglichen Kursen von Dollar, Euro, Yen und Pfund ergibt. Die IWF-Länder halten nur einen geringen Teil ihrer Reserven in SZR, die sie bei anderen Staaten unter IWF-Aufsicht gegen echtes Geld tauschen können.

      Weiterlesen ... http://www.ftd.de/politik/international/:Neue-Leitw%E4hrun…
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 17:58:41
      Beitrag Nr. 5.248 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.240.322 von AHEO am 24.05.09 11:43:28Noch mal was dazu ...

      Der Schmu mit den Steuersenkungen
      von Andreas Theyssen

      Politiker, die vor der Bundestagswahl mehr Geld versprechen, können entweder nicht rechnen. Oder aber sie halten uns Wähler für blöd.


      Hand aufs Herz: Glauben Sie noch, was Ihnen CDU, CSU und FDP gerade im Wahlkampf versprechen? Steuersenkungen nach der Bundestagswahl preisen die drei Parteien an, vorausgesetzt, die alles lähmende Große Koalition existiert dann nicht mehr.

      Sie glauben es nicht? Herzlichen Glückwunsch, dann gehören Sie zu einer Minderheit im Land (oder Sie sind ein schlechter Lügner). Denn obwohl uns Konservative und Liberale seit Wochen beim Thema Steuersenkungen verschaukeln, bleiben die Umfragewerte ihrer Parteien stabil. Die SPD hingegen, die sich gegen diese Spielart politischer Steuerverkürzung ausspricht, verliert in den Umfragen. Will heißen: Die Mehrheit der Deutschen glaubt den schwarz-gelben Heilsversprechen.

      Kleiner Exkurs: Selbstverständlich sind Steuersenkungen nötig. Zum einen - wichtigster Grund -, weil ich selbst weniger zahlen möchte. Zum anderen - na gut, ist auch wichtig -, weil unser Steuersystem ein paar kleine Macken hat. Da ist eine Reform in der Tat vonnöten.

      Unser Steuersystem sieht vor, dass selbst Geringverdiener vom ersten zu versteuernden Euro an Steuern zu zahlen haben. Ist ein wenig unfair vom großen Finanzminister, bei jenen, die gerade mal genug haben, um den Kühlschrank zu füllen und die TV-Gebühren zu zahlen, gleich 14 Prozent abzukassieren. Da könnte er ruhig etwas später und weniger happig zugreifen.

      Facharbeiter sind Spitzenverdiener

      Auch am anderen Ende der Einkommenskette geht's ein wenig ungerecht zu. Denn den Spitzensteuersatz zahlt man bereits ab 52.152 Euro zu versteuerndem Einkommen. Zur Erinnerung: Das zu versteuernde Einkommen ist jene Summe, die Sie nach Abzug aller berufsbedingten Ausgaben (Erbtantenbewirtung als Geschäftsessen deklariert, Sonntagsausflug zur Dienstreise umgewidmet, Wohnzimmerschrank zum Arbeitszimmermöbel gemacht) beim Finanzamt angeben. Das bedeutet im ungünstigsten Fall, dass selbst Facharbeiter, die nichts abzusetzen haben, für den Finanzminister zum Spitzenverdiener werden. Fair? Gerecht? Wohl kaum.

      Bundesfinanzminister Peer Steinbrück will daran nichts ändern. Das ist zum einen jobimmanent. Zum anderen liegt es daran, dass er der SPD angehört. Die kann, wenn man mal Phasen der Ära Schröder ausklammert, ihren Hang zum Umverteilen (nehmt den Reichen, gebt den Armen!) immer noch nicht unterdrücken. Und dabei übersehen die Sozialdemokraten, dass sie ihrer eigenen Klientel - den Facharbeitern - an den Geldbeutel gehen. In ihrem gut gemeinten, aber schon lange nicht mehr überdachten Eifer, den vermeintlich Armen zu helfen, quetschen sie den Mittelstand aus.

      Peer Steinbrück hat aber noch einen anderen Grund, weshalb er nichts von Steuersenkungen hält. In diesen Tagen muss er dank Wirtschaftskrise, Banken- und Unternehmensrettungspaketen einen Nachtragshaushalt auflegen. Das heißt, er muss sich insgesamt knapp 48 Mrd. Euro pumpen, damit der Bund in diesem Jahr über die Runden kommt. Ganz nebenbei: Es ist der höchste Betrag, den je ein bundesdeutscher Finanzminister nachschießen musste.

      Steinbrück ist zwar Sozialdemokrat, aber trotzdem ein guter Bundeskassenwart. Er hat nämlich verinnerlicht, dass gepumptes Geld irgendwann zurückgezahlt werden muss. Deshalb wollte er mit dem Teufelsritual der Neuverschuldung Schluss machen und 2011 einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen - um dann endlich in die Tilgung der über Jahrzehnte angehäuften Staatsschulden einzusteigen. Die Weltwirtschaftskrise wurde zum Reißwolf für seine schönen und überaus sinnvollen Pläne.

      Sollte Deutschland die Wirtschaftskrise halbwegs überstehen, also ohne Masseninsolvenzen und -arbeitslosigkeit, dann ist dieser Rettungsring teuer bezahlt. Denn das, was wir jetzt in Kurzarbeitergeld, Heidelberger Druckmaschinen oder Hypo Real Estate stecken, werden wir auf jeden Fall zurückzahlen müssen. Diese Milliardenausgaben plus Steuersenkungen - das ist eine Kombination, die partout nicht funktionieren kann.

      FDP verschläft Lehman-Pleite

      Sind Angela Merkel, Horst Seehofer und Guido Westerwelle zu blöd, um das zu kapieren? Sie sind es nicht. Am besten erkennt man dies daran, wie die Kanzlerin und der CSU-Chef herumeiern, wenn es um die Frage geht, wann genau denn die Steuersenkungen kommen. Nächste Legislaturperiode, wenn sich die Konjunktur wieder erholt hat - so sehen die wachsweichen Terminankündigungen aus.

      Blöd sind sie nicht, die schwarzen und gelben Parteivorsteher. Aber sie halten uns für blöd. Denn je länger sie über Steuersenkungen schwadronieren, desto mehr verfestigt sich bei uns nicht so genau hinhörenden Wählern der Eindruck: Union und FDP, die wollen uns weniger von unserem hart erarbeiteten Geld wegnehmen; die müssen wir wählen.

      Wie gesagt - grundsätzlich ist gut, was Schwarze und Gelbe in puncto Steuerreform wollen. Ich wünschte, SPD, Grüne und Linke wären mit ihren Erkenntnissen schon so weit. Nur haben sich Unionschristen und Liberale den denkbar ungünstigsten Zeitpunkt für Wahlversprechen dieser Art ausgesucht. Bei der FDP, die derlei seit Jahrzehnten herunterleiert, ist zu vermuten, dass sie einfach verpasst hat, dass sich seit der Lehman-Pleite die Zeiten geändert haben. Ist halt schwer, alte Gewohnheiten abzulegen.

      Bei Merkel und Seehofer hingegen dürfen wir vermuten, dass sie darauf setzen, dass bei uns Wählern irgendetwas hängen bleibt und wir Arglosen deshalb bei Europa-, Bundestags- und sonstigen Wahlen unser Kreuzchen bei CDU oder CSU machen. Der Blick auf die Umfragezahlen lässt den Schluss zu, dass ihr Kalkül aufgehen könnte.

      Und deshalb hier noch einmal klipp und klar und für alle, die wegen lange zurückliegender Schulzeit die Grundrechenarten vergessen haben: Das Geld für Steuersenkungen ist einfach nicht da - auf Jahre hinaus nicht. Alles andere ist Schmu.

      Quelle: http://www.ftd.de/meinung/leitartikel/:Kolumne-Andreas-T…
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 18:03:15
      Beitrag Nr. 5.249 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.240.335 von Maraho am 24.05.09 11:46:06Weiterführend ...

      USA
      Ein Notverkauf garantiert noch keine Schuldenfreiheit
      von Ruth Simon und Wall Street Journal

      Ein Notverkauf galt in den USA bis vor kurzem als ein realtiv sicherer Weg für finanzschwache Hausbesitzer ihre Schulden loszuwerden. Doch weil die Immobilienpreise in den USA so stark abgestürzt sind, reicht der Verkaufserlös häufig nicht mehr aus, um das Darlehen abzulösen. Mittlerweile schulden rund 20 Prozent der Hausbesitzer in den USA der Bank mehr Geld als ihr Haus wert ist.


      NEW YORK. Jodie Byrd und ihr Mann hätten nie geglaubt, eines Tages auf Tausenden Dollar Schulden sitzen zu bleiben. Im vergangenen Sommer musste das Paar sein Haus im Raum Los Angeles verkaufen, nachdem der Ehemann seine Arbeit verloren hatte. Mit dem Verkaufserlös konnten die Byrds zwar das Darlehen in Höhe von 685 000 Dollar zurückzahlen. Eine Hypothek von 21 600 Dollar, die sie auf das Haus aufgenommen hatten, blieb jedoch ungedeckt. Als die Bank, die Washington Mutual Co., die Rückzahlung der Hypothek einforderte, fielen die Byrds aus allen Wolken. Zwar stehe dem Kreditinstitut die Begleichung der Hypothek vertraglich zu, räumt Jodie Byrd ein. Dennoch hätten sie und auch ihr Immobilienmakler nicht damit gerechnet, dass die Bank wirklich von diesem Recht Gebrauch macht.

      Tatsächlich war in den USA ein Notverkauf bis vor kurzem ein realtiv sicherer Weg für finanzschwache Hausbesitzer, ihre Schulden loszuwerden. Wenn der Verkaufserlös die Summe des Darlehens nicht vollständig deckte, verzichteten die Banken in der Regel darauf, die Differenz bei den Schuldnern einzuklagen. In manchen US-Bundesstaaten waren die Banken dazu auch gar nicht berechtigt, wenn es keine spezielle vertragliche Vereinbarung für diesen Fall gab. In der Vergangenheit kamen Notverkäufe allerdings nicht so häufig vor und waren für die Banken auch selten ein Problem, weil die Immobilienpreise stetig stiegen. Doch das ändert sich nun.

      Denn seit Beginn der Immobilienkrise gibt es immer mehr Schuldner, die gezwungen sind, ihre Immobilie unter dem Kaufpreis zu veräußern. Mittlerweile schulden rund 20 Prozent der Hausbesitzer in den USA der Bank mehr Geld als ihr Haus wert ist, wie aus einer neuen Studie der Internet-Immobilienmaklerfirma Zillow.com hervorgeht. Zugleich wird angesichts der Wirtschaftsflaute die Zahl der Menschen zunehmen, die sich ihr Eigenheim nicht mehr leisten können. Laut Moody's Economy.com werden in diesem und im kommenden Jahr insgesamt 3,8 Millionen Kreditnehmer in den USA ihre Häuser verkaufen müssen, weil sie die Raten für ihre Darlehen nicht mehr zahlen können.

      Experten wie der Rechtsanwalt Marc Ben-Ezra aus Fort Lauderdale in Florida beobachten, dass die Banken nach Notverkäufen immer öfter die volle Rückzahlung des Darlehens bei ihren ehemaligen Kunden einklagen. Mit der zunehmenden Stabilisierung des Marktes sei damit zu rechnen, dass die Kreditgeber ihr Geld künftig aggressiv einforderten, sagt Ben-Ezra, der die Interessen von Kreditinstituten bei Zwangsversteigerungsverfahren vertritt. Die kalifornische Rechtsanwältin Pamela Simmons, die auf die Beratung von Hausbesitzern in Zahlungsschwierigkeiten spezialisiert ist, macht ähnliche Erfahrungen. Bei Notverkäufen bestünden die Banken zunehmend auf einer Verpflichtungserklärung der Besitzer. Darin müssen diese erklären, für den Fehlbetrag aufzukommen, wenn der Verkaufserlös die Schulden nicht abdeckt. In den vergangenen sechs Wochen habe sie ausnahmslos solche Fälle gehabt, sagt Simmons.

      Die meisten Banken wollen zu ihrer Geschäftspolitik in solchen Fällen keine Stellung beziehen. Laut David Knight vom Kreditinstitut Wells Fargo & Co machen die Banken ihr Vorgehen in der Regel von den Rahmenbedingungen abhängig. So spiele zum einen die Höhe der Restschuld eine Rolle, zum anderen die Einkommensverhältnisse des Schuldners. Doch häufig gehen die Banken auch leer aus. In manchen Bundesstaaten sind die Möglichkeiten der Kreditinstitute, Restschulden einzutreiben, gesetzlich beschränkt. Schuldner können den Forderungen der Banken zudem häufig entkommen, indem sie Privatinsolvenz anmelden.

      Quelle: http://www.handelsblatt.com/finanzen/immobilien/ein-notve…
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 18:17:36
      Beitrag Nr. 5.250 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.230.601 von Maraho am 22.05.09 07:14:40Heim in`s Reich?

      Taiwan will Handelsabkommen mit Peking

      TAIPEH (dpa-AFX) - Im Zuge seiner Politik der Annäherung an die Volksrepublik China will Taiwans Präsident Ma Ying-jeou ein gemeinsames Handelsabkommen mit Peking durchsetzen. Ungeachtet heftiger Proteste der Opposition forderte er am Sonntag die Unterzeichnung eines Handelsabkommens "so früh wie möglich", spätestens aber im nächsten Jahr.

      Die jahrzehntelang eisigen Beziehungen zwischen Taiwan und China sind deutlich enger geworden, seit Ma vor einem Jahr in Taiwan Präsident geworden ist. China beansprucht aber weiter die Inselrepublik als Teil seines Staatsgebietes./dc/dm/DP/he

      Quelle: http://de.biz.yahoo.com/24052009/36/taiwan-handelsabkomme…
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 18:22:28
      Beitrag Nr. 5.251 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.010.719 von Maraho am 21.04.09 16:55:06Etwas hierzu ...

      BA spart mit Kurzarbeit deutlich Geld

      NÜRNBERG/BERLIN (dpa-AFX) - Kurzarbeit kostet die Bundesagentur für Arbeit (BA) deutlich weniger Geld als Arbeitslosigkeit. Jeder mit Kurzarbeit verhinderte Jobverlust spare monatlich im Schnitt rund 900 Euro, sagte BA-Chef Frank-Jürgen Weise in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa in Nürnberg. Die BA gehe bei ihrer Haushaltsplanung davon aus, dass sie für einen Kurzarbeiter 590 Euro im Monat aufwenden müsse, für einen Arbeitslosen aber 1.500 Euro. "Kurzarbeit ist allemal besser als Arbeitslosigkeit", unterstrich der Behördenchef.

      ZDH WARNT VOR AUFWEICHEN DER ARBEITSMARKTREFORMEN

      BA-Chef Weise geht nicht davon aus, dass die Zahl der Kurzarbeiter-Meldungen, die allein im April mehr als 450.000 betragen hatten, noch weiter steigen wird. In den ersten vier Monaten habe die Kurzarbeit mit rund 452 Millionen Euro belastet, allein im April seien es rund 220 Millionen Euro gewesen. Bis jetzt gebe es keine Hinweise, dass es nach dem Sommer zum Auslaufen von Kurzarbeit und zu gravierenden Entlassungen bei Firmen kommt. Unklar sei hingegen, wie sich die Lage am Jahresende darstellen wird. "Nächstes Jahr werden die größten Belastungen auf den Arbeitsmarkt zukommen."

      Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) warnte vor einem Aufweichen der Arbeitsmarktreformen wegen der Wirtschaftskrise. Forderungen aus den Reihen der Gewerkschaften, die Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes I auf bis zu 36 Monate zu verlängern und das beschlossene Auslaufen der Altersteilzeit zum Jahresende 2009 wieder zurückzunehmen, "erteilt das Handwerk eine klare Absage", sagte ZDH- Präsident Otto Kentzler der "Rheinpfalz am Sonntag". Das gelte auch für Wünsche, die Rente mit 67 zurückzunehmen.

      /kt/as/DP/he

      Quelle: http://de.biz.yahoo.com/24052009/36/ba-spart-kurzarbeit-deut…
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 19:37:58
      Beitrag Nr. 5.252 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.992.417 von Maraho am 17.04.09 20:11:49Die US-Amerikaner werden begeistert sein ...

      Finanzielle Emanzipation Südamerikas schreitet voran
      Venezuela und Ecuador bauen neue Finanzstruktur weiter aus

      Von Ingo Niebel

      Quito, Caracas. Am Samstag gab Venezuelas Präsident Hugo Chávez weitere Details über den Ausbau einer neuen südamerikanischen Finanzstruktur bekannt. "Wir dürfen nicht darauf warten, dass der Norden sich ändert oder dass er entscheidet, die internationale Finanzstruktur zu ändern", sagte der Comandante der Bolivarianischen Revolution bei seinem Staatsbesuch in Ecuador, wo er mit seinem Amtskollegen Rafael Correa das Thema eingehend besprach.

      Auf der gemeinsamen Pressekonferenz erinnerte Chávez, dass nicht nur China und Russland daran denken, eine neuer internationale Leitwährung einzuführen, "um uns der Diktatur des Dollars zu entledigen". Das Staatsoberhaupt zeigte sich zuversichtlich, dass dieses Ziel trotz des Widerstandes aus den USA erreicht würde. Correa fügte hinzu: "Wir wissen, dass der Norden nicht dieselben Interessen hat wie wir und wir wissen auch, dass selbst wenn er sie hätte, er uns links liegen liesse, sobald er seine Meinung ändert, so wie er das schon bei anderen Gelegenheiten gemacht hat."

      Ein Meilenstein auf dem Weg Südamerikas zur finanziellen Emanzipation ist die Gründung des Banco del Sur, der Bank des Südens. Laut Chávez fehlt jetzt nur noch, dass die Mitgliedsstaaten ihre Einlagen überweisen, damit dieses Geldinstitut arbeiten kann. Neben dieser wichtigen Säule haben Ecuador und Venezuela die südamerikanischen Finanzarchitekur weiter ausgebaut: Beide Länder schlossen ein bilaterales Abkommen, um ein Institut zu gründen, das hilft, trotz unterschiedlicher Währungen Kompensationgeschäfte zu ermöglichen. Des Weiteren haben Quito und Caracas einen bilateralen Entwicklungsfonds ins Leben gerufen, den Venezuela mit 50 Millionen US-Dollar und Ecuador mit 20 Millionen US-Dollar ausstatten wird. Quito steht vor dem wirtschaftlichen wie politischen Problem, den US-Dollar als nationale Währung aufzugeben.

      Zwischen den Mitgliedern des Banco de Sur gilt der Sucre als einheitliche Währung für Warengeschäfte. In absehbarer Zeit soll aus ihm eine südamerikanische Einheitswährung nach dem Vorbild des Euro werden, unterstrich Correa.

      Chávez ergänzte, dass die gerade verstaatlichte Banco de Venezuela Teil dieser neuen südamerikanischen Finanzstruktur werden wird. Für die Übernahme bezahlt Caracas dem spanischen Banco de Santander 1,05 Milliarden US-Dollar (750 Mio. Euro). Der Vertrag wurde am Freitag besiegelt. Am Montag wird der bolivarianische Comandante zum turnusmäßigen Quartalstreffen nach Brasilien reisen. Mit seinem brasilianischen Amtskollegen Inazio "Lula" da Silva will Chávez über die Bildung eines strategischen Fonds beider Staaten sprechen.

      Quelle: http://www.amerika21.de/nachrichten/inhalt/2009/mai/sue…
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 19:53:07
      Beitrag Nr. 5.253 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.672.490 von Maraho am 28.02.09 07:17:05In Bezug.

      Mögliche persönliche Verantwortung von Top-Bankern
      Zeitung: Acht Ermittlungsverfahren gegen NRW-Banker

      Essen (ddp-nrw). Knapp zwei Jahre nach dem Beginn der Finanzmarktkrise hat die nordrhein-westfälische Justiz offenbar erste Erkenntnisse über die mögliche persönliche Verantwortung von Top-Bankern gewonnen. Laut Vorabbericht der «WAZ»-Gruppe haben die Staatsanwaltschaften in NRW bislang acht Ermittlungsverfahren gegen Vorstandsmitglieder, leitende Angestellte und Aufsichtsräte von Banken und Kreditinstituten eingeleitet. In sieben von acht Fällen besteht demnach der Verdacht der Untreue beziehungsweise der Beihilfe. Weitere Vorwürfe lauten auf Marktpreismanipulation, unrichtige Darstellung und Betrug. (ddp)

      Quelle: http://www.pr-inside.com/de/zeitung-acht-ermittlungsverfa…

      Hier die Originalmeldung:
      Justiz
      Ermittlungen gegen acht NRW-Banker

      http://www.derwesten.de/nachrichten/waz/2009/5/24/news-…
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      schrieb am 24.05.09 20:00:37
      Beitrag Nr. 5.254 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.241.474 von Maraho am 24.05.09 17:50:12Und weiter geht`s hiermit ...

      Wechselkurs
      Yuan soll weltweit größere Rolle spielen

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      Der chinesische Yuan wird eine größere internationale Rolle spielen, meinen Experten. Dies werde der Regierung ermöglichen, die Reform des Devisenmechanismus zu fördern, woraus eine konstante Aufwertung der Währung resultieren werde.


      Die chinesische Währung, der Renminbi, ist dabei, weltweit eine größere Rolle zu spielen, und das wird seinen Wert langfristig steigern, meinen Experten. "Der chinesische Yuan ist zwischen Juli 2005 und Februar 2009 um 20 Prozent aufgewertet worden. Die Währung gewann sogar leicht gegenüber dem Dollar an Wert, während die meisten anderen aufsteigenden Märkte und anderen Währungen stark gegen den Dollar aufgrund der Finanzkrise abfielen", so Zhai Peng, Ökonom bei Guotai Jun'an Securities. "Im Gegensatz zur asiatischen Finanzkrise 1997, als die chinesische Regierung eingriff, um den Wert des Renminbi gegen die Abwertung zu schützen, ist er um einiges marktorientierter geworden, seit China die Reform für den Devisenmechanismus im Juli 2005 gestartet hat", so Zhai.

      "Die Tatsache, dass Shanghai bis 2020 in ein globales Finanzzentrum umgestaltet wird, wird in hohem Maße dazu beitragen, dass der Yuan eine größere internationale Rolle spielt. Dies wird konsequenterweise der Regierung ermöglichen, die Reform des Devisenmechanismus zu fördern, und das wiederum wird in eine konstante Aufwertung der Währung resultieren", so Li Jianfeng, Ökonom bei Shanghai Securities.

      Die Stellungnahmen der Experten folgten in Reaktion auf die Äußerungen von US-Minister Timothy Geithner gegenüber dem Bankenausschuss des US-Senats am Mittwoch, dass China nicht den Wechselkurs manipuliert habe, um sich Handelsvorteile zu verschaffen, und Maßnahmen eingeleitet habe, um die Flexibilität des Wechselkurses zu erhöhen. Dies ist das zweite Mal, dass Geithner zurückgewiesen hat, dass China den Wechselkurs manipuliere, nachdem das US-Finanzministerium im April einen Bericht veröffentlicht hatte, in dem ebenfalls der Vorwurf einer "Manipulation" zurückgewiesen worden war.

      "Die chinesische Regierung hat keine so genannte Manipulation des Wechselkurses unternommen, um sich internationale Handelsvorteile zu verschaffen", so der Sprecher des Außenministeriums, Ma Zhaoxu, auf einer regulären Pressekonferenz vergangene Woche als Antwort auf die Behauptung mehrere US-Gesetzgeber, dass China den Wert seiner Währung niederhalte, um den Export zu stimulieren.

      Du Peng, Leiter der Währungsabteilung bei der Staatlichen Devisenverwaltung (SAFE), sagte am Mittwoch, dass China den Banken im Land mehr Preis bestimmende Kapazität beim Tausch von Fremdwährungen mit Kunden einräumen werde, und zwar im Rahmen der Bemühungen der Regierung, einen marktorientierteren Yuan zu schaffen. "Die Devisenverwaltung wird die Beschränkungen der Wechselkursraten der kommerziellen Banken aufheben, um dem Bedarf wechselseitiger Schwankungen des Yuan nachzukommen", so der Beamte von SAFE. "Nach mehreren Jahren der Reform hat sich Chinas Devisenmarkt schnell entwickelt und große Fortschritte gemacht", so Du.

      Zhang Guangping, stellvertretender Leiter der Niederlassung in Shanghai der Chinesischen Kommission für Bankenaufsicht, erklärte am gleichen Tag, dass eine Reihe von Bedingungen erfüllt sein müssten, damit der Globalisierungstrend des Yuan an Schwungskraft gewinnt. "China müsste schrittweise den Yuan umtauschbar machen. Außerdem ist ein liquiderer Devisenmarkt nötig. Gleichzeitig müssen die Aktienmärkte und Banksysteme weiter entwickelt werden, und eine starke Kontrolle des grenzübergreifenden Kapitalflusses ist notwendig", so Zhang.

      Quelle: http://german.china.org.cn/fokus/2009-05/24/content_1782…
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 20:05:31
      Beitrag Nr. 5.255 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.241.859 von Maraho am 24.05.09 20:00:37Und noch eine Information ...

      Investition
      Auslandsvermögen Chinas stieg 2008 auf 2,1 Billionen Euro

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      Die chinesische Regierung verwaltet inzwischen 2,1 Billionen Euro an Investitionen im Ausland. Chinesische Unternehmen sollen daher bald in der Lage sein, selber im Ausland zu investieren, was effizienter als Regierungsinvestitionen sein soll.


      Chinas staatliches Auslandsvermögen stieg letztes Jahr um 23 Prozent auf insgesamt 2,1 Billionen Euro, verkündete das Devisenamt am Dienstag. Dieser Betrag umfasst fast 1,5 Billionen Euro oder 67 Prozent an Fremdwährungs- und Goldreserven, so die Verwaltung. Sie veröffentlichte zudem am Montag einen Entwurf zur Erhöhung der Direktinvestitionen im Ausland und gab zu verstehen, dass die Mittel chinesischer Unternehmen für Auslandinvestitionen erhöht werden würden. Chinesische Unternehmen werden in der Lage sein, ausländisches Geld zu kaufen und eigenes Fremdwährungsgeld oder von Banken geliehenes für Investitionen im Ausland zu verwenden. Sie dürfen auch Auslandserträge im Ausland reinvestieren, so der Vorschlag. Das Lindern der Währungskontrolle für chinesische Unternehmen dürfte dem Land helfen, seinen Wechselkurs besser im Griff zu haben, so die Meinung von Experten.

      "Den Unternehmen die Möglichkeit zu geben, im Ausland zu investieren, wird das Devisenamt dabei helfen, den Druck, die Fremdwährungsreserven klug zu nutzen, abzubauen", meinte Han Qi, Professor der Universität für Betriebs- und Volkswirtschaftslehre. Sein Kollege Professor Guo Tianyong sagte, dass Unternehmen das Geld wohl effizienter einsetzen würden als die staatliche Verwaltung. "Chinesische Unternehmen dazu zu ermutigen, direkt im Ausland zu investieren, könnte auch dabei helfen, weniger vom Dollarkurs abhängig zu sein", so Guo. Ein anderer Ökonom meinte: "Die Auslandinvestitionen Chinas waren bisher vor allem auf in US-Dollar gemessenen Finanzwerten fokussiert. Die Maßnahme wird hoffentlich unser Portfolio erweitern." Das Devisenamt selber sagte am Montag, dass die Prüfungsprozedur ebenfalls vereinfacht werden würde. Es wurde verkündet, dass Unternehmen nun die Möglichkeit gegeben würde, die Quelle ihrer ausländischen Einkünfte nach allfälligen Auslandinvestitionen anstatt bereits zuvor anzugeben.

      Einfachere Zulassung. Das Devisenamt wird auch die Prozedur für die Zulassung von Auslandinvestitionen vereinfachen und die Fälle nicht mehr einzeln von Fall zu Fall beurteilen. Doch größere Auslandinvestitionen müssten weiterhin auch noch von anderen Behörden gutgeheißen werden. Auf der Website der Staatsverwaltung hieß es: "Dies soll die globale Entwicklungsstrategie fördern und Direktinvestitionen im Ausland durch chinesische Unternehmen vereinfachen." Das chinesische Handelsministerium forderte daneben die lokalen Unternehmen dazu auf, selber im Ausland zu investieren. Es schrieb auf seiner Website: "Die weltweite Finanzkrise hat die globale ökonomische Geographie grundlegend verändert."

      Fan Chunyong, stellvertretender Vorsitzender der chinesischen Auslandindustrie Entwicklungs- und Planungsvereinigung betonte, dass Chinas Auslandinvestitionen zunähmen, da das Land nicht mehr nur ein Produktionsstandort, sondern nun auch ein Kapitalinvestor geworden sei. "Chinesische Auslandinvestitionen dürften ausländische Direktinvestitionen in China wegen des Konjunkturpaketes dieses Jahr bei weitem übertreffen", so Fan. Die ausgehenden Direktinvestitionen haben sich letztes Jahr im vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppelt, von 19,5 Milliarden Euro auf 38,4 Milliarden Euro. Werden die eingehenden Direktinvestitionen dieses Jahr übertroffen, so bedeutet dies sogar, dass China fast 60 Milliarden Euro im Ausland investiert hatte, so die Expertenmeinung.

      Die neue Regel des Devisenamtes besagt zum ersten Mal auch, dass chinesische Unternehmen direkt im Ausland investieren könnten unter Benutzung des chinesischen Yuan als Handelswährung. "Chinesische Unternehmen, welche im Ausland in Yuan investieren wollen, müssen sich aber selbstverständlich an die entsprechenden Regeln halten", hieß es. Experten lobten, dass dies das erste Mal sei, dass China Investitionen in seiner Landeswährung zulasse und somit einen weiteren Schritt zur Internationalisierung wage. "Der chinesische Yuan wird später einmal zweifelsohne weit verbreitet sein für den Außenhandel und bei Auslandsinvestitionen", sagte der Analyst Li von Jianyin Investment Securities.

      Quelle: http://german.china.org.cn/fokus/2009-05/21/content_1781…
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 20:18:41
      Beitrag Nr. 5.256 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.227.222 von Maraho am 21.05.09 16:22:52Unsere amerikanischen und polnischen Freunde ...
      Zum Kotzen!

      Polen:
      USA stationiert 196 Patriot- Raketen in der Nähe von Warschau

      Warschau — US-amerikanische Patriot-Raketen und etwa 100 US-Militärs sollen entgegen Protesten aus Russland noch bis Jahresende in Polen eintreffen.

      Das erklärte der polnische Vizeverteidigungsminister Stanislaw Komorowski am Donnerstag in einem Interview für die “Financial Times”. Warschau gehe davon aus, dass Patriot-Raketen unabhängig davon stationiert werden, ob die Administration von Präsident Barack Obama die geplante Raketenabwehr in Polen und Tschechien aufbaut oder nicht. “Zum ersten Mal werden sich amerikanische Soldaten auf dem polnischen Boden unter der Ägide der NATO befinden. Für Polen wird das eine symbolische Bedeutung haben”, sagte Komorowski.

      Die polnisch-amerikanischen Verhandlungen zu diesem Problem sollten im Juli dieses Jahres zu Ende gehen. Danach sollen bis zu 110 US-Soldaten in Polen einquartiert sowie 196 Patriot-Raketen stationiert werden.

      Polen hatte im letzten Jahr, während eines Besuches der damaligen US-Außenministerin Condoleezza Rice, einen umfassenden Vertrag zur militärischen Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten unterschrieben. Hierin wurden bereits Patriots und die Einrichtung einer US- Basis im Raume Warschau festgeschrieben.

      Als spätester Termin zum Abschluss der ersten Maßnahmen wird hierin ein Datum in 2012 genannt. Offiziell hatte Polen die USA um Patriot- Systeme gebeten, weil es einen angeblich einen agressiven russischen Widerstand in Fragen zur Stationierung von Teilen eines US Raketenabwehrschildes in Polen gebe.

      Nach einer Meldung der russischen Nachrichtenagentur Interfax gibt es zu der Aussenminster Sikorski Aussage bereits eine inoffizielle Stellungnahme aus dem Moskauer Verteidigungsministerium: “Iskander nach Kaliningrad ? Na jetzt erst recht !”

      Quelle: http://www.baltische-rundschau.eu/2009/05/24/polen-usa-stat…
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 20:49:45
      Beitrag Nr. 5.257 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.241.506 von Maraho am 24.05.09 17:58:41:confused:

      Der Schmu mit den Steuersenkungen
      von Andreas Theyssen


      Guten abend maraho,

      der recht gute beitrag von andreas provoziert mich zu einigen ökonomischen überlegungen zur ergänzung und notwendigen vertiefung des beitrages.

      deshalb,zu diesen politschen steuersenkungsfantasien vielleicht einige anmerkungen aus dem bereich der simplen ökonomischen logik.

      Wenn man die jetzigen sogenannten steuersenkungspläne als mittel zum dummenfang tatsächlich verwirklichen würde, dann würde sich daraus wie bisher der fakt ergeben, dass die verbraucher immer nur das geld ausgeben können, was sie selber als einkommen erhalten haben. Deshalb kann weder in einer einkommenserhöhung noch in einer steuersenkung ein expansiver wirtschaftlicher effekt entstehen.

      Warum ist das so???

      1. weil bei einer einkommenserhöhung auf der einen seite gestiegene kosten auf der anderen seite resultieren, die die dann leidenden unternehmer möglichst schnell wieder zurückholen müssen.

      2. bei der steuersenkung, so wie sie populistisch daherkommt, würde selbst bei einer realisierung dieser maßnahme nichts geändert.

      Warum nicht???

      Weil der getäuschte verbraucher zwar jetzt sein geld selber ausgeben darf und nicht mehr der staat, wird trotzdem die summe des geldes, was zur ausgeben zur verfügung steht nicht verändert.

      Für die meisten, die dies niemals schnallen werden noch einmal:

      2 plus 2 bleibt 4, nicht 5 oder sechs.

      Denn, selbst wenn preise sinken, kann nicht mehr geld ausgegeben werden als vorher, sondern tatsächlich nur anders.
      Möglicherweise geht der verbraucher vermehrt in die kneipe, um dort den benzinpreisverfall für seinen kleinwagen zu feiern u.s.w.

      Noch einmal mit dem kleinen löffel für die völligen ignoranten, die sich bisher standhaft weigerten, dass sie am schluss vernichtende prinzip einer auf nicht mehr gedecktes kreditgeld aufgebauten marktwirtschaft zu durchschauen.

      Nur ein netto-effekt, der sich expansiv und fühlbar bemerkbar macht, setzt deshalb, mit dem vorstehenden ausführungen versucht zu begründen, zunächst die wirtschaftliche möglichkeit voraus, sich zum zwecke des konsums oder der investitionen zu verschulden.

      Wenn also steuersenkungen oder einkommenserhöhungen überhaupt einen sinn machen, dann nur wenn ein netto-effekt durch den hebel verschuldung noch einmal möglich ist.
      Ansonsten bleiben beide maßnahmen zur konjunkturbelebung sinnlos, weil sich nur das geld wieder in den kreislauf bleibt, was vorher entnommen wurde. Praktisch ein trick, der geld von der linken hosentasche in die rechte tasche verschiebt.

      Deshalb ist das beispiel verschrottungsprämie auch so effektiv, weil sie gleichzeitig mit einer zusatzverschuldung gekoppelt ist.

      Deshalb hat jeder steuersenkung oder einkommensverbesserung, wenn überhaupt, nur dann einen logischen ökonomischen sinn, wenn gleichzeitig durch verbesserte oder erweiterte abschreibungsmöglichkeiten usw eine zusatzverschuldung initiiert werden kann.

      Ansonsten, lasst euch von guido nicht noch mehr verarschen vergisst diesen blödsinn
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 20:51:31
      Beitrag Nr. 5.258 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.745.167 von Maraho am 11.03.09 13:43:49In Bezug.
      Wenn`s schön macht ...

      Finanzkrise
      London kann vom Immobilienrausch nicht lassen
      Von Tina Kaiser

      Die Finanzkrise hat in Großbritannien schwer gewütet: Zehntausende Menschen haben ihr Haus verloren – weil sie auf stetig steigende Preise gewettet hatten. Nun liegt der Markt am Boden. Doch gelernt haben die Briten daraus nicht: Schon kommen neue Möchtegern-Millionäre und spekulieren.

      Weiterlesen ... http://www.welt.de/finanzen/article3793425/London-kann-vom…
      3 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 20:56:56
      Beitrag Nr. 5.259 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.242.017 von Maraho am 24.05.09 20:51:31Hallo Maraho,

      wieder mal vielen Dank für Deine Mühe. Ist immer schön, wenn man nach einem "Familientag" alles Wichtige in prägnanter Form geboten bekomme.
      Wird wieder eine spannende Woche und ich hoffe, ich kann Deine Arbeit mal wieder etwas intensiver unterstützen.

      Gruß an Deine bessere Hälfte und auch Dank an die vielen Helfer hier im Thread.

      kiska
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 20:57:28
      Beitrag Nr. 5.260 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.242.011 von Nannsen am 24.05.09 20:49:45Danke Dir für Deine Ausführung!
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 21:03:41
      Beitrag Nr. 5.261 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.242.038 von Maraho am 24.05.09 20:57:28:confused:

      keine ursache.
      ich hoffe lediglich, dass die logik der ausführungen herüberkam. leider habe ich im moment wenig zeit um mehr auf die sogenannten steuersenkungspläne einzugehen.
      dazu könnte noch viel geschrieben werden.

      hoffe die kurzfassung wird trotzdem verstanden. wir brauchen zur erhaltung dieses system noch mehr verschuldung.

      daraus resultierend noch einmal mehr verschuldung usw.

      deshalb bleibt zu hoffen, dass dieser wahnsinn bald zu ende geht.
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 21:04:26
      Beitrag Nr. 5.262 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.242.036 von kiska am 24.05.09 20:56:56Guten Abend kiska,
      danke auch Dir und euch einen schönen Abend!

      Gruß von Maraho

      P.S.: Ich denke auch, daß es, nicht nur in der kommenden Woche, spannend wird!
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 21:24:43
      Beitrag Nr. 5.263 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.193.294 von Maraho am 17.05.09 11:34:58So, zum Abschluß (meinerseits) für heute noch dies.
      Ist recht lang, aber man sollte es ruhig mal lesen ...


      Ein Nachmittag mit einer alten Dame
      Geld, was soll das sein?

      Windeln, Taschentücher, Klopapier, alles ist aus Papier heutzutage. Nur das Geld nicht mehr. Wie das ausssah hat Isi, die sieben Währungswechsel mitgemacht hat, längst vergessen.

      VON GABRIELE GOETTLE

      Die Gründerzeitvilla liegt in einer ruhigen Seitenstraße. Eine tätowierte junge Pflegerin öffnet die Haustür und führt uns durch den Aufenthaltsraum, in dem die Bewohner schweigend sitzen, zu Isis Zimmer. Wir haben sie lange nicht gesehen, inzwischen ist sie blind, fast taub und sehr schmal geworden. Sie sitzt bereits am Tisch und begrüßt uns auf ihre liebenswürdige Art. Wir loben das große Zimmer, das, trotz Nachtstuhl und Seniorenbett, durch Bücherregale und helles Mobiliar eine angenehm private Atmosphäre hat.

      Neben der Tür steht auf hölzernem Sockel eine Bronzebüste der jungen Isi, sie ist von Hans von Breek (einem Bruder von Arno Brecker), an der Wand über ihrem Bett hängen schöne kleine Tierzeichnungen von Schäfer-Ast, schräg gegenüber zwei Nackte im Liebesspiel. Dominierend aber ist ein großes Gemälde von Bert Heller, es zeigt einen lässig lehnenden Henselmann, mit auf die Stirn geschobener Brille.

      Das rechte Ohr ist mein gutes Ohr, sagt Isi, lächelt und probiert ein Stück vom mitgebrachten Apfelkuchen. Ihr wollt also über Geld mit mir reden? Was soll ich dazu sagen, Geld, was soll das sein?! Geld ist für mich vollkommen uninteressant. Ich brauche gar keins mehr. Irgendwann habe ich vergessen, wie das aussieht. Ich bin 94, hört mal, vergesst das nicht!

      Gestern Abend habe ich überlegt, wie das Geld aussah. Eingefallen ist mir aber nur, dass unsere DDR-Münzen aus Aluminium waren. Da war ich beleidigt. Alles Blech! Ein blauer Hunderter ist auch vorüber gekommen in meinem Kopf, mit Karl-Marx-Porträt (sie lacht). D-Mark, Euro? Kenn ich nicht, nein. Und Josi nimmt auch kein Geld zum Einkaufen. Sie sagt, brauche ich nicht, ich habe ja meine Karte, was auch immer das heißt.

      Also es ist mir unverständlich, das Leben jetzt! Sagt mal, ich brauche mal ein Taschentuch, dringend, drüben auf meinem Nachttisch müssen Papiertaschentücher liegen. Wir reichen ihr eines. Sie faltet es geschickt auseinander und sagt: Papier, alles Papier, die Taschentücher, die Windeln, die Servietten, die Tücher. Die Pfleger verwenden es zum Wischen und zum Aufsaugen. Ein Riesenverbrauch von Papier, aber überhaupt kein Papiergeld mehr. Alles wird unheimlich.

      Wir sind hier acht Leute, einer ist irrer als der andere, und der andere weiß nicht, dass der eine irre ist, weil er selbst irre ist (lacht). Fragt mich jemand: Bleiben Sie lange hier? Ich sage: Könnte sein. Und Sie: Und Ihre Kinder sind auch hier im Hause? Ich sage: Ne, noch nicht. Meistens sagen sie nichts. Man hört gar nicht, ob noch jemand da ist. Einmal habe ich meine Tischnachbarin gefragt, was sie früher beruflich gemacht hat. Sie sagte nur: Swiggel. Ich musste mehrmals fragen, erst dann stellte sich heraus, sie meinte: Zwickel. Sie hat in einem Textilwerk Zwickel in Hosen genäht. Ich sagte, ich verstehe. Seitdem haben wir kein Wort mehr gewechselt.

      Aber ihr wollt ja hören, wie es in meiner Kindheit und Jugend mit dem Geld war. Also ich bin, wie ihr wisst, 1915 geboren, ein Jahr nach Beginn des Ersten Weltkrieges, in Schulpforta. Übrigens, ihr kennt ja das Eingangsgebäude. Direkt über dem Tor, in dem Erkerzimmer, dort wurde ich geboren. Das war zur Kaiserzeit. Anfangs liebten die Leute den Kaiser. Er war höflich und nett und er hatte einen schlimmen Arm, dadurch konnte er auch Verständnis aufbringen für die Leute, ja (sie lacht).

      Aber mein Vater war Liberaler, nationalliberal. Er war als Prokurator von Schulpforta viel unterwegs. Die hatten ja umfangreiche Ländereien. Sieben Güter musste er betreuen beziehungsweise inspizieren. Deshalb war er als Staatsbeamter freigestellt vom Kriegsdienst, und er hatte ja auch kleine Kinder, mich und meine Schwester Karin. Ja, die, die später Havemann geheiratet hat, sie wurde ein Jahr nach mir geboren.

      Meine Mutter war zwar zu Hause, sie hat sich aber nie sonderlich engagiert im Haushalt, sie war ja Malerin und hat es abgelehnt, einen Einweckapparat zu bedienen. Sie wollte auch nie früh aufstehen. Mein Vater hat sich dem gefügt, ja (sie lacht). Wir Kinder haben nichts weiter mitgekriegt vom Hungerwinter 17/18. Mein Vater war ja Jurist, der wäre lieber verhungert, als nebenher ein Stück Butter zu organisieren. Meine Mutter wurde spindeldürr und bekam einen Lungenspitzenkatarrh. Weil er sie hungern ließ, weil er so ehrlich war. Entsetzlich! Wir hatten natürlich Lebensmittelkarten, wie alle, aber daran erinnere ich mich nicht.

      Erst viel später habe ich erfahren, so um 1919 - der Kaiser war im Exil und wir waren schon Republik - da gab es eine große Schulreform und irgendwie verlor Schulpforta seine Unabhängigkeit und seine Güter, ich weiß nicht, jedenfalls wurde mein Vater versetzt. Zuerst nach Magdeburg und bald darauf nach Kassel. Ich komme jetzt aufs Geld, denn das ist meine früheste Erinnerung.

      Wir wohnten zur Miete in der sehr eleganten Kaiserstraße, am Kaiserplatz, im vierten Stock. Ich saß mit meinem Vater auf dem Balkon, es war Mai, glaube ich, und unten marschierten Demonstranten. Sie schoben solche Drahtwagen vor sich her, die waren voll mit Geld, hoch aufgetürmt, Inflationsgeld. Und das war dann auch die Zeit, wo wir immer umtauschen mussten. Wir saßen auf der Treppe und plötzlich rief meine Mutter: Kinder, einkaufen! Kaum hatte sie Geld bekommen, musste man es sofort in Waren beziehungsweise Lebensmittel investieren, es verlor stündlich oder noch schneller an Wert. Wir bekamen einen Zettel und das Portemonnaie und gingen mit dem Dienstmädchen zum Kaufmann, Milchladen, Fleischer, Bäcker. Manchmal wurde es, während man in der Schlange anstand, schon teurer, dann musste einer nach Hause rennen und mehr Milliarden holen.

      Ja, ja, es war so, dass also die Geldwirtschaft absolut durch unsere Wohnung hindurch ging. Das muss so 1923 gewesen sein. Und bald begann ja die Arbeitslosigkeit. In den Hof kamen Leute und machten Musik, dann rannte man gierig ans Fenster. Manchmal sang auch eine ganze Familie mit verhärmten Gesichtern. Wenn sie fertig waren, hielt der Vater seinen Hut hin und die Leute fingen an, von oben Geldstücke runterzuschmeißen, in Zeitungspapier eingewickelt. Wir versuchten vergeblich zu zielen, und seine Kinder hoben alles vom Boden auf.

      Und dann hatten wir eine Dienstbotentreppe, da mussten die armen Leute immer raufgehen, wenn sie bettelten. In manchen Häusern war es sogar verboten, betteln und hausieren. Sie klingelten hinten, das war die Tür an der Küche, meistens waren es Männer, sie wollten Fenster putzen, bohnern, Teppiche klopfen, die Nähmaschine ölen. Meine Mutter ließ sie immer rein und gab ihnen irgendeine Arbeit, obwohl die Wohnung vor Sauberkeit glänzte.

      Mutter hat für sie Kaffee kochen und Brote machen lassen. Es gab dafür ein extra Geschirr und sogar eine "Bettler-Tasse". Sie hat sich lange mit den Leuten unterhalten, ihre Lebensgeschichten angehört. Das war für uns spannend. Dann sagte sie: Geld habe ich nicht, aber ich kann Ihnen Kleidung von meinem Mann geben. Die Männer saßen auf dem Küchenbalkon und rauchten, und Mutti gab ihnen Vatis Sachen. Die konnten sie dann verkaufen, auf dem Kleidermarkt.

      Wenn mein Vater nach Hause kam oder von der Dienstreise, sagte sie: Ach, das hat dir sowieso nie gestanden. Mein Vater hat alles toleriert, auch dass sie die Wohnung ständig umräumte, sogar sein Bett, und dass sie morgens nie aufstand.

      Er machte uns das Frühstück und trug immer einen eleganten kamelhaarfarbenen Morgenrock mit einer Kordel drum, dazu sein Monokel an der Seidenschnur, werd ich nie vergessen. Dann schmierte er Karin und mir die Schulbrote, zog sich an und dann gingen wir zusammen los. Ganz leise haben wir vorher Mutti das Frühstück ans Bett gestellt, unterwegs fragte uns Vati noch mal ab, ob wir alles wissen. Und in den zwei Stunden Pause mittags gingen wir dann immer in sein Büro. Das war in der Wilhelmshöher Allee, in einem Eckgebäude (sie zeichnet die Anlage mit dem Finger aufs Tischtuch).

      Er war ja zuständig für alle Schulen. In einem Regal hatte er sämtliche Schulbücher stehen. Da stürzten wir uns sofort drauf. Schön war auch, wenn wir am Wochenende mit der Straßenbahn rausgefahren sind in den Habichtswald, zum Wandern. Wir hatten immer einen Malblock und Aquarellfarben dabei. Vati war sehr fürsorglich, er hat uns auch oft ermahnt, dass wir aufpassen im Straßenverkehr, da waren ja nicht nur die Pferdedroschken, es kamen auch immer mehr Automobile, sagte man damals, auf.

      In der Schule war der Arzt und hat alle untersucht, er sagte: Die ist zu dünn und die und die auch. Wir wurden aussortiert und mussten in der großen Pause zu Frau Dr. Soundso, furchtbar! Ein Löffel Lebertran. Dann konnten wir gehen. Wir Dünnen bekamen eine Weile auch "Quäkerspeise", das war eine amerikanische Zufütterung für unterernährte Kinder. Haferflocken, Milchbrei und so was, aber es gab keinen Zucker. Man sollte sich viel im Freien aufhalten, frische Luft und Sonne. Als dann die Flussbadeanstalt an der Fulda eröffnet wurde, sind wir da natürlich hin. Dort war alles voll mit Arbeitslosen. Man musste sich sehr beeilen, musste früh da sein, sonst kriegte man keinen Platz mehr am Wasser.

      Es war ein Gedränge, lauter schöne junge Männer, sehr fröhlich und laut. Die sprangen unentwegt ins Wasser, auch die, die nicht schwimmen konnten. Es war herrlich! Aber meine Wonne in der "Fulde" war immer das Brot. Meine Tante Elsie schmierte uns Stullen und die waren in Architektur-Pergamentpapier eingepackt, mit Grundrissen. Papier war ja auch Mangelware. Ihr Mann war Architekt. Und ich bin überzeugt, das ich wegen dieser schönen Stullenpapiere Architektin werden wollte. Zu Hause hatten sie herrliche Innendekorationshefte, ganze Jahrgänge, und Hefte über Architekten und ihre Häuser, solche Stapel. Da ging ich fleißig hin und studierte alles ganz genau. Als ich mit 16 später dann Henselmann kennen lernte - er war ja zehn Jahre älter und schon fertiger Architekt -, da war der völlig fassungslos, dass ich bis in die Tiefen Tirols hinein die Architekten und ihre Häuser kannte.

      Ab 1924 normalisierte sich das dann wieder mit dem Geld, aber die Arbeitslosen nahmen immer noch zu, da gabs große Massenentlassungen in den Fabriken und ich erinnere mich an Demonstrationen. Eines Tages hatte Mutti plötzlich Geld, mein Großvater hatte ihr irgendwelche Aktien vermacht, die wurden aufgelöst. Die Eltern gingen einkaufen und dann gabs eine große Überraschung. Wir bekamen zwei Mäntel und zwei Pullover. Kein Mensch hatte neue Pullover an! Wir waren stolz. Bücher hatte sie auch gekauft für uns. Spielzeug nicht, nein. Wir hatten nie Spielzeug, nur Puppen.

      Abends haben wir oft Domino gespielt oder Quartett mit den Eltern, aber eines Tages hatte Vati einen dieser neuen Radioapparate gekauft, es war grade die erste Rundfunkübertragung gesendet worden in Kassel - das sich übrigens damals noch mit C schrieb. Mein Vater saß vor einem schwarzen Brettchen, auf dem eine mit Kupferdraht umwickelte Walze montiert war und eine Halterung mit Kristall, der musste mit einem Draht abgetastet werden, bis der Sender zu hören war. Wir hörten aber nichts, dieses Detektorradio funktionierte nur mit Kopfhörern. Das hat die abendliche Familienharmonie ein bisschen auseinandergebracht, aber dem "Malerquartett", immerhin, verdanke ich erste große Eindrücke über die Meisterwerke großer Maler.

      Man kann sagen, wir hatten ein ruhiges, geregeltes Leben. Dazu, das fällt mir grade ein, gehörte auch der tägliche Besuch des Milchmannes. Das war ein stattlicher Mann, er hatte keine Hand mehr durch den Krieg und trug eine gepolsterte Lederhülle auf dem Stumpf. Seine Milchkanne, ein Riesending, wie man sie auch auf der Straße sah, hängte er in diesen Arm und schleppte sie vier Treppen hoch. Dann kippte er sie ein wenig an und schöpfte mit dem Litermaß - das hatte einen langen Stiel und oben einen Henkel - für uns die Milch in ein Gefäß. Er kriegte immer ein Trinkgeld. Brötchen wurden auch gebracht, aber eine Weile holten wir sie selbst. Ich sehe uns noch, wie wir immer die Querallee hochrannten. Oft haben wir dabei auch den Arbeitslosen zugeschaut, es gab ja andauernd Demonstrationen. Man hörte sie singen und wusste, aha!

      Aber nicht dass es jetzt so aussieht, als wären wir reich gewesen. Sagen wir mal, uns gings recht gut. Aber wir haben in Kassel beispielsweise immer nur Margarine gegessen. Butter war zu teuer. Und zweimal die Woche gabs Fleisch, einmal Fisch vielleicht, ansonsten Suppen, Gemüse, Kartoffeln. Obst aßen wir auch nur wenig, wir hatten ja keinen Garten. Fleisch war damals teuer, man züchtete noch nicht so viele Tiere. Das gabs nicht, dass man dauernd Hühner aß, Hühnerbeine, Hühnergeflügel. Man kaufte ein Huhn in einem Stück, mit Kopf und Füßen, das wurde ausgenommen und zubereitet. Hinterher gabs aus den Knochen und Resten Suppe.

      Ne, Taschengeld bekamen wir nicht, das kriegte ich erst später in Berlin, acht Mark für vier Wochen. Es war eigentlich so, dass wir keine Bedürfnisse hatten. Wir spielten und wenn der Ball kaputt war, dann bekamen wir einen anderen. Ich habe viel gelesen, es gab eine Leihbücherei. Ich habe "Onkel Toms Hütte" gelesen und so was, die Befreiung der Armen und Kranken (lacht), für 20 Pfennig Leihgebühr. Zu meinem zwölften Geburtstag bekam ich von meinen Eltern ein wunderbares Geschenk: eine vollständige Dickens-Ausgabe. Ich habe mich draufgestürzt und nur noch gelesen. Meine humanitären Empfindungen wurden dadurch geweckt (sie lacht amüsiert auf).

      Das war 1927, und das war auch das Jahr, in dem unser Bruder Raimund geboren wurde. Meine Mutter war bereits 39, hat sich aber bald erholt. Ne, ich muss sagen, wir waren eigentlich sehr bescheiden erzogen worden, Süßigkeiten zum Beispiel, so was kannten wir gar nicht. Die Wirtschaftskrisen der 20er- und 30er-Jahre waren ein Grund, aber es war einfach nicht üblich. Wir hatten weder Bonbons noch Schokolade oder Kekse, gar nichts. Und wir vermissten Süßigkeiten überhaupt nicht. Pudding oder Flammeri, das gabs, süße Suppen, Grießbrei mit Himbeersirup, Kuchen und Weihnachtsgebäck. Aber das war nicht aus christlicher Bescheidenheit. Wir sind überhaupt nicht religiös erzogen worden. Meine Mutter war antireligiös. Aber auch sehr naiv, denn sie fiel auch auf Nazis rein. Sie fiel auf alles Mögliche rein nach Vatis Tod, und dann wars wieder nichts. Dann begeisterte sie sich für einen anderen oder für den Dalai Lama. Mein Vater war evangelisch, er wurde freundlich erzogen, sein Vater war Schulleiter des Gothaer Gymnasiums und hat eine griechische Grammatik verfasst, es wurde zwar bei Tisch gebetet, aber sie sind nur an Weihnachten in die Kirche gegangen zur Mitternachtsmesse.

      Was ich euch noch erzählen wollte, ist das mit der Haustochter. Die Haustochter war eine Erfindung der Nachkriegszeit, also nach dem Ersten Weltkrieg und der Zeit der Arbeitslosigkeit. Die Haustochter war ein junges, schulentlassenes Mädchen ohne Beruf. Die wurde also erst mal gegen Unterkunft und ein kleines Taschengeld in eine Familie gesteckt und musste dort die Hausarbeit machen. Als Tochter behandelt wurde sie eigentlich nur dadurch, dass man auf ihren Lebenswandel achtete und sie gleichberechtigt am Esstisch der Familie sitzen ließ. Es konnte anderswo aber auch passieren, dass sie in der Küche essen mussten, oder sie wurden oft auch "entehrt", also der Hausherr oder einer der Söhne hat sich an sie herangemacht. Daher musste man schon sehr aufpassen, wohin man seine Tochter gab.

      Unsere Haustochter hieß Everilde, sie kam aus der Verwandtschaft meiner Mutter und interessierte sich nicht besonders für unseren Haushalt. Sie wollte das Stadtleben kennen lernen, ließ sich einen Bubikopf schneiden und kaufte sich eine lange Zigarettenspitze. Beim Bohnern legte sie Platten aufs Grammophon und übte Charleston. Später, als ich längst verheiratet war, im Krieg in der Nazizeit, da hatte ich auch oft eine Haustochter. Meistens ein bis zwei Hausangestellte - ich hatte ja schon eine Menge Kinder zu versorgen - und eine Haustochter. Die Nazis hatten das übernommen, zuerst war es freiwillig, dann wurde es zum "Hauswirtschaftlichen Pflichtjahr" gemacht, für Frauen und Mädchen bis 25, glaube ich, die mussten sich das zum Nachweis eintragen lassen ins Arbeitsbuch.

      Ich hatte ein letztes Erlebnis mit einer Haustochter, sie sollte vor allem mit den Kindern im Wald spazieren gehen. Sie meldete sich auf meine Annonce hin. Sie kam in Begleitung der Mutter und die Mutter fing an, mir Vorschriften zu machen, behauptete, ich hätte sie bereits angestellt, auf Grund der Annonce. Es kam zum Streit, es war ganz furchtbar. Ich musste sie rauswerfen, beide. Und ich hatte natürlich Angst, dass sich die Frau über mich beschwert im Nazi-Büro. Aber es kam nichts. Ich habe dann eine Hausangestellte gefunden, irgendwo vom Dorf, die war furchtbar nett und lange bei uns. Im Laufe meines Lebens habe ich 46 Dienstboten, oder Hilfskräfte, sag ich mal, beschäftigt. Goethe hatte 65, und der hatte keine acht Kinder! Und an jede einzelne Person erinnere ich mich namentlich und habe sie in meinem Buch beschrieben.

      Das alles ahnte ich natürlich nicht, als ich damals als Kind in Kassel unserer Everilde beim Bohnern und beim Charleston zusah. Wir sind dann in Kassel noch mal umgezogen. Und 1929, im September, zogen wir nach Berlin. Das war aufregend. Mein Vater hatte die Wahl gehabt, Verwaltungsdirektor der Charité oder der Berliner Schlösser zu werden. Er hat sich für die Charité entschieden. Und wir bezogen auf dem Gelände der Charité ein Riesenhaus mit 14 Zimmern. Ich war 14 und bestaunte diese neue Welt. Nein, vom Schwarzen Freitag im Oktober haben wir Kinder überhaupt nichts mitgekriegt. Weder von der Inflation kriegten wir diesmal was mit noch von der Weltwirtschaftskrise. Seltsam eigentlich … Es ging uns sogar viel besser als damals in Kassel. Vati hatte bei einer Fleischwarenfabrik in Apolda die vierteljährliche Lieferung eines großen Pakets mit Wurst und Schinken geordert. Ich durfte sie immer auspacken und in der Speisekammer aufhängen. Wir hatten wahnsinnig viel Platz. Jeden Tag brachte uns der Gärtner der Charité frische Blumen auf die Veranda.

      Meine Mutter hatte im ersten Stock ihr Atelier und malte, sie hatte sich als Sibylle Aschberg von Bamberg schon einen gewissen Namen gemacht. Sie hat ja zuerst in Düsseldorf bei Peter Behrens studiert, der war ursprünglich Maler, das weiß kaum jemand. Jedenfalls, meine Mutter malte und mied den Haushalt, den bewältigten Fräulein Ortmann und ein Mädchen. Aber sie konnte natürlich sehr elegant auftreten. Zu den Pflichten meines Vaters gehörte es auch, offiziell Essen zu geben in unserem Haus. Da waren vor allem die Kapazitäten der Charité eingeladen, auch Professor Sauerbruch. Und wir Mädchen haben eifrig den Speisenaufzug bedient, der die Bratenplatten aus der Küche nach oben beförderte. Im Keller hatten wir Kellerasseln, die kamen durch die Hühner, die der vorige Direktor im Keller gehalten hatte.

      Trotz seiner Verpflichtungen nahm sich unser Vater immer die Zeit, sich um uns zu kümmern. Oft verbrachten wir die Abende im Herrenzimmer. Mutti lag auf dem grünen Sofa und las - das Sofa, auf dem alles passierte: Hermann küsste mich hier später zum ersten Mal - und … also Vati holte ein Notizbuch hervor und wir rechneten gemeinsam den Verbleib unseres Taschengeldes durch, er nahm es ganz genau, 20 Pfennig Straßenbahn, 10 Pfennig dies oder das. So, sagte er, jetzt muss das und das übrig sein. Fehlten auch nur ein paar Pfennige, mussten wir noch mal zählen. Wir sollten lernen, mit Geld umzugehen und dass man die Verantwortung hat für sein Portemonnaie. Das war Lebenserziehung. Erziehung zu Sparsamkeit, Ordnung und Verantwortung. Und Respekt vor dem Geldausgeben! Wir trauten uns kaum, ihn mal um Geld zu bitten, wenn es mal nötig gewesen wäre. So hat er uns dressiert. Gott sei Dank nur zwei Jahre.

      1931 lernte ich Henselmann kennen. Ich hatte die Schule hinter mich gebracht, meine Mutter wollte mich in die Gesellschaft einführen und wir hatten im "Haus Vaterland" im Palmensaal einen Tisch reserviert, zusammen mit Bekannten, und an diesem Tisch saß dann auch Henselmann, mit roter Krawatte. Ich wollte ja Architektin werden und deshalb holte ihn meine Mutter sozusagen als Tischherrn an meine Seite. Und so kam das dann alles. Er gefiel mir sehr gut, irgendwie war ich ihm auf der Stelle verfallen. Und ich gefiel ihm auch sehr. 1931 ist mein Vater dann plötzlich gestorben. Zuerst war er im Krankenhaus. Hermann besuchte ihn noch, war einmal an seinem Bett und kurz darauf ist er gestorben. Wir mussten dann ausziehen aus dem Haus, da in der Charité. Meine Mutter fand eine herrliche Fünfzimmerwohnung. Wirtschaftlich ging es ihr gut, sie hatte ja die Witwenpension von meinem Vater. Wir sind an die Ostsee gefahren. Ne, von der Weltwirtschaftskrise haben wir immer noch nichts mitgekriegt, muss ich zu meiner Schande gestehn. Das ist so wie heute ungefähr. Du würdest jetzt ja auch gar nichts weiter bemerken, wenn man es dir nicht andauernd sagen würde. Wenn die Milch ein bisschen billiger wird, und dann ein bisschen teurer, das interessiert erst mal nur den Milchmann. Warum sollte uns das kümmern? Wir haben jetzt nicht unbedingt üppige Garderobe getragen, und dann reichte schon auch mal das Geld nicht für einen Mantel, aber wir haben nicht gelitten. 1932 habe ich mich dann verlobt mit Hermann und bin in die Lehre gegangen bei einem Tischler namens Tyrolph, in der Boxhagener Straße. Ein Möbeltischler, ich musste die Schubladen der Schränke innen mit Holzfurnier bekleben, ich habe sogar unter seiner Anleitung einen schönen Nähkasten aus Nussbaumholz gebaut. Morgens um sieben musste ich schon den Ofen heizen, ich lernte hobeln und sägen und baute ohne Hilfe einen selbstentworfenen Teetisch aus schwarz gebeiztem Holz. Vorher hatte ich schon einen halben Sommer lang auf einer Baustelle von Hermann in Kleinmachnow ein bisschen gemauert. 1934 haben wir geheiratet.

      Ich wollte ja unbedingt Architektin werden, aber 1948 waren wir plötzlich eine zehnköpfige Familie geworden (sie lacht), das bestimmte mein Leben. Ich war ein Kriegskind und ich war eine Kriegsmutter, die manchmal bis zu 24 Personen umzusiedeln und zu versorgen hatte. Viel Essen musste herangeschafft werden - egal, ob wenig oder genug Geld da war. Viel Brei wurde gekocht, Obst und Gemüse musste verarbeitet werden, alles ohne Küchenmaschine. Morgens brauchten wir drei Kilogramm Brot für Schulbrote und mehrere Liter Milch, abends noch mal einen Laib Brot. 160 Fuß- und Fingernägel mussten geschnitten werden. Das war mein Leben (sie lacht) und plötzlich wurde man alt … und ich werde immer noch älter, schrecklich! Dass man allerdings in so einem Heim mal enden wird, habe ich nicht angenommen. Das war zu weit weg, nicht?

      Ich schlage Isi vor, dass wir mal durchzählen, wie viele Währungswechsel in ihrem Leben stattgefunden haben. Gern, sagt sie, versuchen wir es gemeinsam, Elisabeth, du und ich: Also in der Kaiserzeit, da gabs die Mark, dann kam die Weimarer Republik, da gabs vor allem Inflations- und Notgeld bis 1923, da war die Währungsreform. Danach gabs erst mal die Rentenmark und ab 1924 dann die Reichsmark. Die war dann auch die gesamte Nazizeit über gültig (Hitler war übrigens nie auf einer Münze abgebildet, das Hakenkreuz schon). Nach der BEFREIUNG, sagt Isi, bekamen wir dann die Mark der DDR (wir sagen Ostmark, während unsere D-Mark im Osten Westmark genannt wurde). Isi lacht und sagt: Nach dem ZUSAMMENBRUCH bekam ich dann meine Rente ab 1990 in D-Mark und seit 2002, glaube ich, in Euro. Siebenmal Wechsel des Geldes und meist auch der Verhältnisse. Na ja, seufzt Isi, man schlängelte sich so durch, 94 Jahre lang. Also der Blick zurück auf mein Leben, das ist ein bisschen so, als würde ich als Tourist über eine schwankende Hängebrücke gehen und unten das Wasser ist voller Krokodile … Was jetzt kommt, das kenne ich schon! Es ist alles Schreckliche möglich - und es wird getan werden.


      Quelle: http://www.taz.de/1/leben/alltag/artikel/1/geld-was-soll…
      43 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 21:33:41
      Beitrag Nr. 5.264 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.242.129 von Maraho am 24.05.09 21:24:43Wie oben schon angedeutet, ziehe ich mich für heute zurück.

      Ich darf mich einmal wieder bei euch allen herzlich für das Interesse an diesem Sonntag bedanken!

      Und selbstverständlich auch für die Beiträge und das Austauschen von Meinungen und Gedanken!

      So wünsche ich euch nun einen noch angenehmen Abend und später dann, zu vorgerückter Stunde,
      einen erholsamen Schlaf!

      Es grüßt
      Maraho
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 21:57:39
      Beitrag Nr. 5.265 ()
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 22:04:55
      Beitrag Nr. 5.266 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.242.129 von Maraho am 24.05.09 21:24:43Und da es irgendwie doch recht gut passt, hier noch etwas von Kästner ...

      Was auch geschieht!

      Was auch immer geschieht:
      Nie dürft ihr so tief sinken,
      von dem Kakao, durch den man euch zieht,
      auch noch zu trinken!


      Gute Nacht! ;)
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 22:11:16
      Beitrag Nr. 5.267 ()
      Daimler/Tesla
      Solide kauft sexy


      Von Kai Kolwitz | © ZEIT ONLINE 20.5.2009 - 14:48 Uhr


      Das Bündnis von Daimler und Tesla könnte beide Partner voranbringen.
      Es vereint die Ressourcen eines Weltkonzerns mit kalifornischer Lust am Experiment




      Lautlos schnell: Als Elektroauto bewegt sich der Tesla Roadster fast ohne Geräuschentwicklung.
      © Tesla


      Die Nachricht kam überraschend, doch das Geschäft scheint sinnvoll: Daimler übernimmt knapp zehn Prozent des kalifornischen Elektroauto-Bauers Tesla.
      Einen zweistelligen Millionenbetrag zahlt das Stuttgarter Unternehmen dafür, die spätere Aufstockung der Anteile ist nicht ausgeschlossen.
      Die Partnerschaft sei ein wichtiger Schritt, um "die weltweite Kommerzialisierung von Elektroantrieben zu beschleunigen", begründete Daimler-Forschungsvorstand Thomas Weber den Einstieg am Dienstag.


      Mit den wendigen Kaliforniern und dem altehrwürdigen deutschen Autokonzern werden zwei Partner zusammenarbeiten, deren Herkunft und Unternehmenskultur unterschiedlicher nicht sein könnte.
      Symptomatisch dafür ist schon der Denkansatz, der hinter dem Tesla Roadster steckt, dem ersten und bisher einzigen käuflich zu erwerbenden Produkt der Amerikaner: Während sich vor einigen Jahren in der etablierten Autoindustrie noch niemand so recht traute, zu entscheiden, welche Akkus sich für Elektromobile eignen würden – schwere, schwache, aber dafür ausgereifte Nickel-Metallhydrid-Batterien à la Toyota Prius oder Lithium-Ionen-Akkus, innovativ, aber für den Einsatz im Auto noch nicht ausreichend entwickelt – entschied man sich bei Tesla dafür, einfach knapp 7000 Lithium-Ionen-Zellen in den Roadster zu packen, die eigentlich für den Einsatz in Laptops oder Mobiltelefonen gedacht waren.
      Das Problem war gelöst.



      Noch sind zu wenige Roadster verkauft, als dass sich sagen ließe, ob die pragmatische Konstruktion auf Dauer halten wird.
      Viele Experten zweifeln nach wie vor daran.
      Aber durch die Entscheidung brachte Tesla seinen Wagen auf die Straße und in die Schlagzeilen.
      Die Kalifornier präsentierten kein Vernunftmobil, sondern eins, das zeigen sollte, dass auch elektrische Fortbewegung Adrenalin freisetzen kann – mit mehr als 200 Stundenkilometern Spitze und einer Beschleunigung von weniger als vier Sekunden von null auf 100.


      Seit dem Coup ist Tesla die wohl bekannteste und hippste Marke für Elektroautos.
      Aber mit 450 Mitarbeitern ist das Unternehmen eben kein Weltkonzern.
      Hinzu kam die dünne Finanzdecke: 150 Millionen Dollar Risikokapital sollen die Kalifornier bereits ausgegeben haben.
      Eine neue Finanzierungsrunde war vor einem halben Jahr gescheitert, Entlassungen bereits angekündigt.
      Hier dürfte der Deal mit dem deutschen Konzern für Beruhigung sorgen.


      Und dann die Ressourcen der Stuttgarter: In der Entwicklung und Qualitätssicherung wird Daimler dem neuen Partner sicher helfen können.
      Nicht zuletzt deshalb, weil sich Tesla vorgenommen hat, im Jahr 2011 eine elektrisch angetriebene Limousine im Format der Mercedes-E-Klasse auf den Markt zu bringen.
      Auch die Tatsache, dass Tesla-Produkte künftig von Mercedes-Händlern verkauft und Mercedes-Werkstätten repariert werden könnten, dürfte den Kaliforniern nicht ungelegen kommen.
      Zudem sinkt für Tesla das Risiko, als kleiner Hersteller von der Power der Großen überrollt zu werden, wenn die erst eigene Elektrofahrzeuge serienreif gemacht haben.
      Imagemäßig schließlich dürften beide profitieren: Daimler – siehe Smart – vom Sexappeal der Roadster-Bauer, Tesla von der Aura von Qualität und Solidität, die die Stuttgarter umgibt.


      Erste gemeinsame Projekte haben die neuen Partner bereits verkündet: So soll Tesla die Akku-Pakete für 1000 Elektro-Smarts zuliefern, mit denen Daimler in Berlin und Italien Flottenversuche fahren will.
      2012, wenn ein Daimler-Joint-Venture mit eigenen Lithium-Ionen-Batterien in die Serienfertigung gehen will, könnten die wiederum als Kraftquelle für Tesla dienen.
      Das Internetportal Autobild.de will sogar noch mehr erfahren haben: Auf Basis der jetzigen Mercedes-A-Klasse sollen die Kalifornier danach im Daimler-Auftrag einen elektrisch betriebenen Kompaktwagen auf die Räder stellen.
      Das allerdings haben die Schwaben inzwischen dementiert.
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 22:18:59
      Beitrag Nr. 5.268 ()
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 22:20:03
      Beitrag Nr. 5.269 ()
      Irgendwie funktioniert der Link nicht.


      Nur ein Vorgeschmack
      Auf die Liebhaber von Staatsanleihen kommt einiges zu: zunächst eine Emissionsflut, dann vermutlich Inflation. Da sind starke Nerven gefragt.


      Eingedenk der trüben wirtschaftlichen Aussichten erscheinen Renditen auf zehnjährige Staatspapiere von nunmehr rund 3,5 Prozent in Amerika und Deutschland bei Inflationsraten von minus 0,7 Prozent und 0,7 Prozent da fast unwiderstehlich. Nur werden laut IWF dieses Jahr eben allein die entwickelten Volkswirtschaften neue Staatsschulden von 3338,5 Mrd. $ anhäufen (wie etwa China sein Fiskalprogramm finanziert, wollen wir lieber nicht fragen).

      Das entspricht - zusätzlichen - Staatskrediten von 64 Mrd. $ je Woche. Zum Vergleich: Im ersten Quartal haben die US-Verbraucher 14 Mrd. $ je Woche gespart - brutto, also vor Abschreibungen. Die privaten Haushalte im Euro-Raum haben 2008 knapp 17 Mrd. Euro je Woche auf die hohe Kante gelegt. Die laufenden Ersparnisse in Ländern wie Britannien oder Japan sind kaum der Rede wert. China hat 2008 einen Handelsüberschuss von 5,7 Mrd. $ pro Woche verzeichnet.


      Die Chancen sollen die Risiken überwiegen?Unterdessen werden selbst die Finanzminister nicht darauf hoffen, dass die Firmen ihre schwindenden Mittelzuflüsse plötzlich in Staatsanleihen statt in Investitionen stecken. Kurzum: Es reicht hinten und vorne nicht, selbst wenn die Sparquoten in den angelsächsischen Ländern spürbar zunehmen sollten, da das vermutlich ja noch zusätzliche Löcher in die Staatshaushalte reißen würde.


      Die Inflation kommt

      Auch die aufkeimende Konjunkturzuversicht unserer Zentralbankiers macht Staatsanleihen nicht gerade attraktiver. Denn dass die Staatsdefizite - direkt oder über den Umweg des Geschäftsbankensystems - mit frischem Zentralbankgeld gedeckt werden, hat ohnehin schon genügend Inflationsangst geschürt. Dabei verficht auch der Einwand der Deflationsmahner nur bedingt: dass das Zentralbankgeld wegen der gestörten geldpolitischen Transmission, der sinkenden Umlaufsgeschwindigkeit des Geldes sowie des riesigen Kapazitätsüberhangs nicht inflationär wirken kann.

      Vorläufig mag das so sein. Doch während die industriellen Kapazitäten in den USA wegen unterlassener Investitionen und Firmenpleiten bereits sinken, könnte die Geldumlaufsgeschwindigkeit schon bei den geringsten Anzeichen eines Preisauftriebs anspringen, wobei die Fastverdoppelung des Ölpreises infolge zartester Konjunkturhoffnung nur beunruhigen kann. Von dem ohnehin vorhandenen Geldüberhang einmal abgesehen, haben viele Zentralbanken derweil so wütend auf die Krise reagiert, dass die Geldmengen trotz der gestörten Transmission zulegen.
      Und wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Zentralbanken ihre Bilanzen bei Bedarf tatsächlich wieder hinreichend verkürzen, wenn die Staatsschulden der G7-Länder 2010 im Durchschnitt auf 115 Prozent des BIP steigen, wie es der IWF vermutet? Das ist ja gerade das Dumme bei der wirtschaftspolitischen Antwort auf die Krise: dass diese auf noch höhere Schulden hinzielt.

      Werden die Zentralbanken den Finanzministern und Privaten da wirklich unangenehme Refinanzierungsbedingungen aufbürden, zumal in einer Zeit, in der die Gesellschaften rapide altern? Und werden die Staaten die dadurch - und wegen der Qualifikationsverluste infolge der jetzigen Arbeitslosigkeit - ermattenden Angebotskräfte mit Abgabenerhöhungen noch weiter lähmen wollen? Oder werden anhaltend hohe Budgetdefizite und/oder Inflation die privaten Investitionen und damit die Angebotsseite der Wirtschaft sabotieren?

      Und was, falls die nun verordnete Medizin nicht anschlägt? Das ist durchaus denkbar und würde Staatsanleihen vorübergehend auf die Sprünge helfen. Nur würden Geld- und Fiskalpolitik dann wohl noch viel höhere Dosierungen verabreichen, so lange, bis sie die gewünschte Inflation kriegen.

      Denn wie Japan zeigt, steigen die Staatsschulden bei hohen Defiziten eben ganz rapide im Verhältnis zum BIP, sofern dieses nominal stagniert. Darauf werden nicht zuletzt die Amerikaner verzichten können. Und über Wechselkursmechanismen wird ihre Wirtschaftspolitik auf die ganze Welt ausstrahlen. Über kurz oder lang dürfte es hoch hergehen auf dem Markt für Staatsanleihen.
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 22:27:22
      Beitrag Nr. 5.270 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.242.211 von AHEO am 24.05.09 21:57:39Die "FTD" ist schlau! Die bauen ab und an Fallen!
      Hier, da der Text erst morgen "erscheint". ;)

      Nur ein Vorgeschmack

      Quelle: Aus der FTD vom 25.05.2009
      © 2009 Financial Times Deutschland
      http://www.ftd.de/index.html

      Dank` Dir und gute Nacht!
      Gruß von Maraho
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 22:32:07
      Beitrag Nr. 5.271 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.242.283 von Maraho am 24.05.09 22:27:22Ach so, zu finden unter: Das Kapital!
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 22:33:23
      Beitrag Nr. 5.272 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.242.261 von Groupier am 24.05.09 22:18:59;)
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 22:46:08
      Beitrag Nr. 5.273 ()
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 22:47:31
      Beitrag Nr. 5.274 ()
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 22:48:35
      Beitrag Nr. 5.275 ()
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 23:33:21
      Beitrag Nr. 5.276 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.242.368 von Groupier am 24.05.09 22:48:35Groupier...
      einer schöner als der andere :laugh: :laugh:

      Gute Nacht!
      Avatar
      schrieb am 24.05.09 23:36:46
      Beitrag Nr. 5.277 ()
      24.05.2009, 10:00 Uhr

      Immobilienmarkt
      US-Häuser zu Schleuderpreisen

      von Kora-Cora Krause

      Wer gehofft hat, die Krise auf dem US-Häusermarkt könnte überwunden sein, hat sich getäuscht.
      Nach neuesten Zahlen verschärfte sich die Lage sogar weiter.
      Eine baldige Besserung ist nicht in Sicht.
      Und auch ein Blick über die kalifornischen Staatsgrenzen hinweg macht klar: Die Immobilienkrise ist noch lange nicht ausgestanden.




      Im kalifornischen Küstenort Mendocino gibt es solche Häuser momentan zu Dumpingpreisen.

      NEW YORK. Mit Ohren betäubendem Lärm demoliert ein Bulldozer 16 neue, teils noch nicht fertig gestellte Häuser im südkalifornischen Victorville.
      Die Neubauten dem Erdboden gleich zu machen, sei lukrativer als diese am aktuellen Markt weiter zum Verkauf anzubieten, sagt John Wessman, Sprecher der Garanty Bank of Austin, die den Abriss verantwortet.
      Fallende Hauspreise seien noch immer die "Achillesferse" der US-Wirtschaft, betonte der ehemalige Notenbank-Chef Alan Greenspan zu Wochenbeginn in Washington.

      Im April verschärfte sich die Lage am US-Häusermarkt weiter: Die Zahl der Wohnbaubeginne brach aufs Jahr hochgerechnet um 12,8 Prozent auf 458 000 ein.
      Einen niedrigeren Wert hat es seit Einführung der Statistik 1959 noch nicht gegeben.
      Eine baldige Besserung ist nicht in Sicht, da auch die Zahl der Baugenehmigungen für Eigenheime auf ein Rekordtief fiel.


      Nach Angaben der Immobilienverbände ebbte in den vergangenen zwei Monaten zumindest die Flut der Angebote auf dem Häusermarkt leicht ab.
      Mit 3,7 Millionen angebotenen Eigenheimen Anfang April waren es zehn Prozent weniger als im Vormonat.
      Der Chefökonom der National Association of Realtor (NAR), Lawrence Yun, sagt: "Auch die Verkaufszahlen bei eher günstigeren Wohnobjekten tendieren wieder nach oben."
      In Kalifornien stieg die Zahl der verkauften Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen im Vorjahresvergleich um rund 50 Prozent.


      Dass jedoch auch die Preise in absehbarer Zeit wieder anziehen, darauf möchten sich in Kalifornien nur wenige verlassen: Steigende Verkaufszahlen sind vor allem ein Resultat der zahlreichen Notverkäufe von Häusern, die schon zurück in die Hände der Gläubiger gefallen sind.
      Zwei Drittel der im März abgeschlossenen Transaktionen waren Zwangsversteigerungen oder sonstige Notverkäufe.
      Die Verbandsstatistiken beinhalten solche zum Verkauf stehenden Pleitefälle selten.
      765 500 Häuser aus Insolvenzen beziffert Barclays Capital zum April im Bankenbesitz - diese stehen meist zur Zwangsversteigerung an.
      Bis zum Herbst könnte diese Zahl laut Barclays auf 1,3 Millionen anschwellen, denn Experten prognostizieren steigende Arbeitslosenzahlen, so dass noch mehr Hausbesitzer ihren Hypothekenverpflichtungen nicht mehr nachkommen können.
      Bis heute kostete die Krise in den USA rund sechs Millionen Arbeitsplätze.

      Die Abrissaktion von Victorville zeigt, zu welchen Mitteln die Banken gezwungen sind, um ihre Verluste aus Immobilienfinanzierungen zu begrenzen.
      Vor anderthalb Jahren galt das Einzugsgebiet von Los Angeles noch als Boomregion.
      Damals kosteten Neubauten im Schnitt 325 000 Dollar, heute sind die Preise auf rund 150 000 Dollar kollabiert.
      Viele Käufer liegen mit ihren Hypotheken unter Wasser, das bedeutet, sie schulden der Bank teils deutlich mehr, als das Haus überhaupt noch wert ist.
      Zwischen 2000 und 2006 sind die Hauspreise laut Case-Shiller-Index in Kalifornien je nach Region um nahezu 300 Prozent gestiegen, heute liegen sie wieder auf dem Niveau von 2003.

      Wie eine Reuters-Umfrage unter 43 Ökonomen ergab, halten nur knapp ein Viertel den Tiefpunkt auf dem Immobilienmarkt für erreicht.
      Jeweils 16 Experten rechnen damit, dass es binnen eines halben Jahres beziehungsweise innerhalb von sechs bis zwölf Monaten soweit sein wird.

      Für das Gros der Experten ist eine Bodenbildung in diesem wichtigen Marktsegment daher auch die Voraussetzung dafür, dass die lahmende US-Wirtschaft insgesamt wieder auf die Beine kommen kann.
      "Die Häuserverkäufe stabilisieren sich.
      Die Preise werden aber dieses und nächstes Jahr noch fallen, da der Bestand an leerstehenden Immobilien so hoch ist", meint Branchenexperte Chris Low von FTN Financial.
      Wie die Umfrage ergab, wird das Preisniveau 2009 voraussichtlich um 13 Prozent und nächstes Jahr um zwei Prozent sinken.

      Auch ein Blick über die kalifornischen Staatsgrenzen hinweg macht klar: Die Immobilienkrise ist noch nicht ausgestanden.
      National lagen die Verkaufszahlen laut NAR im März um weitere sieben Prozent unter dem Niveau des Vorjahres.
      In New York, dessen Häusermarkt verzögert durch die Immobilienkrise betroffen ist, befürchten Broker weitere, spürbare Preisverfälle.
      Hart von der Rezession getroffen ist etwa der Finanzdistrikt in Manhattan.
      Über die vergangenen zwölf Monate brachen die Verkäufe um 50 Prozent ein.
      Wer derzeit in Manhattan eine Wohnung sucht, wird schnell fündig: Fast 12 000 Immobilien haben die Makler im Angebot, eine Auswahl wie seit Jahrzehnten nicht mehr.


      Bis sich die Preise nachhaltig erholen, kann es daher noch dauern.
      Vor allem im Hochpreissegment sei kein Land in Sicht, da trotz hoher Abschläge eine erschwerte Kreditvergabe die Finanzierung verhindere, meint Yun vom Immobilienverband NAR.
      "Das erste Quartal war für den Immobilienmarkt in Manhattan eine Katastrophe", sagt die New Yorker Brokerin Davanna Pagowski vom Immobilienvermittler Warburg Realty.
      Stark gefallende Preise, flexible Hypothekenkonditionen und der Aufschwung am Aktienmarkt hätten die Verkaufszahlen zuletzt wenigstens etwas stabilisieren können.
      Bisher sackten die Immobilienpreise in New York, im Gegensatz zu Kalifornien, nur um gemäßigte 20 Prozent ein.
      Pagowski erwartet allerdings einen weiteren Preisverfall von fünf Prozent und eine Trendwende frühestens im Herbst dieses Jahres.
      Avatar
      schrieb am 25.05.09 05:07:16
      Beitrag Nr. 5.278 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.242.515 von Groupier am 24.05.09 23:36:46Guten Morgen Groupier,

      danke, aber siehe Seite 523 Beitrag #5221 von Maraho am 24.05.09 um 11:46:06.

      Dir einen schönen Tag!
      Gruß von Maraho
      Avatar
      schrieb am 25.05.09 05:38:52
      Beitrag Nr. 5.279 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.241.447 von Maraho am 24.05.09 17:42:55Guten Morgen zusammen,
      einen erträglichen Montag wünsche ich euch!

      Hier noch ein "Nachtrag" zu unserem gestrigen Thema ...

      Was passiert, wenn nichts passiert?

      Von Dr. Ralph Brügelmann

      Zur Zeit ist Wirtschaftskrise. Die Defizite steigen und der Staat gibt deutlich mehr aus als er einnimmt um die Konjunktur zu beleben. Das ist auch richtig so. Denn in der Rezession entstehen üblicherweise Defizite, die dann im Boom wieder abgebaut werden sollen. Da stellt sich natürlich sofort die Frage, was passiert, wenn die Programme im In- und Ausland nicht wie gewünscht wirken. Und hält sich die Regierung auch an die Regeln der Konjunkturpolitik?

      Wenn die Pogramme nicht greifen, führt kein Weg an Ausgabenkürzungen vorbei. Auf Dauer kann Deutschland nicht so über seine Verhältnisse leben, wie es derzeit geschieht. Allerdings sind Einsparungen die schwierigste Aufgabe überhaupt für Politiker. Sie wollen etwas bewegen. Wie? Natürlich durch Geldausgeben. Dann sind aber Steuererhöhungen fast unvermeidlich. Dabei würde es wohl auf die Mehrwertsteuer hinauslaufen. Denn egal welche Partei die Wahl gewinnt, sie alle wollen bei der Einkommensteuer entlasten. Auch die SPD – trotz Erhöhung der Reichensteuer.

      Aber auch wenn die Konjunktur anspringt, besteht die Gefahr von Steuererhöhungen. Denn in der Vergangenheit wurden die zusätzlichen Steuereinnahmen bei konjunkturellen Erholungen meist nicht zur Konsolidierung, sondern für Mehrausgaben verwendet - so auch in den Boomjahren 2007/2008. Wir werden sehen, ob sich die Bundesregierung nach der Wahl den Forderungen nach weiteren Wohltaten widersetzen kann und was Merkels Dementi zu Steuererhöhungen wert ist. Möglicherweise wird die Konjunktur der Politik wieder einmal keine andere Wahl lassen …

      Quelle: http://www.insm-oekonomenblog.de/steuern/was-passiert-wen…
      Avatar
      schrieb am 25.05.09 05:46:38
      Beitrag Nr. 5.280 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.076.968 von Maraho am 30.04.09 21:18:08Weiterführend ...

      Gewerbeimmobilien
      Dossier Angst vor leeren Shoppingmalls
      von Sebastian Bräuer (New York)

      Die dramatische Lage auf dem Markt für Geschäftsimmobilien entwickelt sich zum zentralen Problem für den amerikanischen Bankensektor. Auch deutsche Banken bekommen es mit der Angst zu tun.


      Rezessionsbedingte Unternehmenspleiten führen zu Kreditausfällen, die an den Beginn der Finanzkrise erinnern. Damals hatte die steigende Zahl bonitätsschwacher Privathaushalte, die ihre Hypotheken nicht mehr bedienen konnten, die sogenannte Subprime-Krise ins Rollen gebracht.

      "Die Geschäftsimmobilienkredite sind für den Sektor äußerst besorgniserregend", sagte Ron Hermance, Vorstandschef der Hudson City Bank in New Jersey. Das Problem sei auch für Finanzlaien mit bloßem Auge feststellbar: "Wer die Highways in den USA entlangfährt, sieht inzwischen rechts und links leer stehende Shoppingmalls."

      Nach einer Schätzung des "Wall Street Journal" werden sich die Verluste in diesem Bereich bis Ende 2010 für 900 kleine und mittlere US-Banken auf 100 Mrd. $ summieren. Berücksichtigt sind in dieser Schätzung Kredite für Einkaufszentren, Büroimmobilien, Apartmentkomplexe und Hotels. Das "Wall Street Journal" legte der Berechnung das pessimistischere ökonomische Szenario zugrunde, das die US-Regierung bei ihrem Stresstest für die Großbanken verwendet hatte.

      Auch deutsche Banken bangen

      Die Entwicklung lässt auch für deutsche Banken weitere Verluste befürchten. Wie stark unter anderem Landesbanken auf dem kriselnden Markt involviert sind, wurde im April bei der Pleite des Shoppingmall-Betreibers General Growth offensichtlich. Die bisher größte US-Immobilienpleite traf vor allem die Commerzbank-Tochter Eurohypo, bei der das Unternehmen mit 2,6 Mrd. $ in der Kreide stand. Auch die Deutsche Bank, die Landesbank Hessen-Thüringen, die WestLB und die BayernLB hatten General Growth Kredite in mindestens zweistelliger Millionenhöhe gewährt.

      Einer Studie der Deutschen Bank zufolge dürften die Preise für US-Geschäftsimmobilien in diesem Jahr um 35 bis 45 Prozent fallen. Somit dürften auch die Ausfallraten weiter zunehmen. Dies würde sich wohl auch negativ auf den Markt für Wertpapiere auswirken, die auf Krediten für Geschäftsimmobilien basieren.

      Auch an diesem Zweitmarkt hatten sich deutsche Landesbanken stark engagiert. In Boomzeiten verwiesen sie stolz auf ihr Engagement in dem 700 Mrd. $ schweren US-Markt, der seit Mitte 2008 zum Stillstand gekommen ist.

      Inzwischen ist es um das Engagement der deutschen Institute ruhiger geworden. Die Landesbank Baden-Württemberg benennt in ihrem Jahresbericht einen vergleichsweise geringen Besitz der nur schwer handelbaren Papiere: Von 248 Mio. $ hatten demnach Ende 2008 Titel über 225 Mio. $ die Topbewertung "AAA". Stärker betroffen ist die US-Allianz-Tochter Allianz Life, die Ende 2008 mit Gewerbeimmobilienkrediten unterlegte Wertpapiere über 6,85 Mrd. $ hielt. Bei Hartford Financial, an der die Allianz beteiligt ist, summiert sich der Bestand auf mehr als 9 Mrd. $.

      Noch haben die meisten Wertpapiere die Topbewertung "AAA". Die Ratingagentur Fitch hat allerdings einige Papiere vergangene Woche von "AA+" auf "A" und von "BBB+" auf "BB" herabgestuft. Die beiden anderen großen Ratingagenturen könnten folgen. Das würde die auf dem Verbriefungsmarkt aktiven Banken und Versicherer weiter unter Druck setzen.

      Quelle: http://www.ftd.de/boersen_maerkte/immobilien/:Gewerbeim…
      Avatar
      schrieb am 25.05.09 05:54:23
      Beitrag Nr. 5.281 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.241.120 von Metrik am 24.05.09 15:42:54Guten Morgen Metrik,
      dies hatte ich gestern vergessen ...

      Man kann sich den Bericht aber nicht downloaden...

      Kann man doch, ist aber kostenpflichtig!

      Dir einen schönen Tag!
      Gruß von Maraho
      Avatar
      schrieb am 25.05.09 06:00:45
      Beitrag Nr. 5.282 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.240.010 von Maraho am 24.05.09 09:05:18Noch etwas von der BaFin ...

      BaFin in der Offensive
      Sanio will Bilanzwirrwarr aufdröseln

      von Nina Luttmer (Bonn) und Meike Schreiber (Frankfurt)

      Der deutschen Finanzaufsicht ist die Rechnungslegung der Banken ein Dorn im Auge. Der BaFin-Chef nennt die Möglichkeiten der Geldinstitute, ihre Bilanzen auszuweisen, "unkoscher, aber zulässig". Doch das ist nicht sein einziger Kritikpunkt am System.


      Der Chef der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat das Auseinanderdriften der Bilanzierung bei Banken kritisiert. Derzeit gebe es zahlreiche Bilanzierungswahlrechte, die häufig "unkoscher, aber zulässig" seien, sagt Jochen Sanio. "Das Schlimmste" davon sei die Bilanzierung eigener Verbindlichkeiten zum Marktwert (Fair Value).

      Vor allem US-Banken nutzen diese Option. Dabei bewerten sie selbstemittierte Anleihen in ihrer Bilanz zum Marktwert. Umso weniger Vertrauen Investoren in die Anleihe haben - um so niedriger also der Kurs ist - desto besser ist es in diesem Fall für die Bank. Denn fällt der Anleihekurs, schreibt die Bank ihre Verbindlichkeiten herunter, obwohl sie die Anleihe am Laufzeitende zum Nennwert zurückzahlen muss. Sie kann somit einen Scheingewinn ausweisen. Steigt der Kurs, muss sie allerdings auch einen Scheinverlust bilanzieren.

      In Deutschland müssen Banken - anders als in den USA - immerhin ausweisen, welchen Ergebniseffekt sie durch diesen legalen Bilanzierungskniff erzielen. Die meisten deutschen Banken nutzen das Instrument nicht - bis auf einige Landesbanken: Die WestLB hat von der Möglichkeit Gebrauch gemacht und im ersten Quartal einen positiven Ergebniseffekt von 290 Mio. Euro verbucht. Die HSH Nordbank profitierte mit 196 Mio. Euro. Die BayernLB verzeichnete im Gesamtjahr 2008 dadurch eine Verbesserung von 258 Mio. Euro, die Landesbank Baden-Württemberg von 169 Mio. Euro.

      Sanio sagt über diese Scheingewinne: "Das kann man kaum als stille Last bezeichnen, ich halte das für eine schreiende Last." Die BaFin ziehe solche stillen Lasten in ihren Analysen vom Eigenkapital ab - wie auch Stefan Best von der Ratingagentur Standard & Poor's: "Die Scheingewinne aus der Bewertung eigener Anleihen ziehen wir vom Ergebnis ab, da sich der Effekt im Zeitablauf wieder umkehrt." Sanio erklärte, er finde es sehr "erstaunlich", dass die Märkte diese Bilanzierungsanwendung akzeptierten: "Der Markt ist unberechenbar."

      Sanio kritisierte auch, dass die Investoren von den Banken derzeit immer höhere Kernkapitalquoten fordern. "Unter volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten ist das ein bedenklicher Zustand." Die Interessen der Investoren seien nicht mit dem Gemeinwohl identisch.

      Die unangemessen hohen Forderungen der Investoren würden Banken, die ihr Kapital nicht erhöhen könnten und unter Kapitaldruck stünden, zu einer restriktiveren Kreditvergabe zwingen. "Ein besseres Rezept zur Verstärkung der Rezession kenne ich nicht", so Sanio.

      Für die Wirtschaft gab er einen sehr pessimistischen Ausblick. "Wir sind uns doch ziemlich sicher, dass unsere Banken in ein paar Monaten die volle Wucht der schärfsten aller bisherigen Rezessionen in ihren Kreditportfolios spüren werden", sagt er. Die BaFin sei wegen des unvorhersehbaren Ablaufs des Abschwungs weit davon entfernt, den Umfang kommender Kreditausfälle abschätzen zu können. Eine schnelle Erholung hält er für sehr unwahrscheinlich. Eine Kreditklemme sieht Sanio aber nicht. Sparkassen und Genossen vergäben weiter sehr aktiv Darlehen, der Mittelstand sei gut versorgt. Probleme bei der Kreditbeschaffung hätten eher Großkonzerne.

      Das Konzept der Bundesregierung für Bad Banks, in die Banken riskante Wertpapiere auslagern können, lobte Sanio, dessen Behörde dem Bundesfinanzministerium untersteht, als einen "Befreiungsschlag". Er geht davon aus, dass noch etwa 200 Mrd. Euro an "giftigen" Wertpapieren in den Bilanzen schlummern. Zusätzlich hätten die Banken nicht-strategische, überflüssige Vermögenswerte über 600 Mrd. Euro in den Büchern, die sie womöglich abspalten möchten.

      Die Bad Banks sind aber nur für riskante Wertpapiere gedacht. Ihre Auslagerung sei für die Banken notwendig, da möglicherweise weitere gravierende Ratingherabstufungen für strukturierte Kredite drohten, die das Eigenkapital der Institute dramatisch aufzehren könnten.

      Sanio rechnet - anders als Kritiker des Konzeptes - damit, dass Banken es auch nutzen: "Ich kann mir kaum vorstellen, dass eine Bank, die ein Problem mit strukturierten Papieren hat, die Chance nicht annimmt, sondern lieber weiter vor sich hinwurstelt und gottergeben abwartet, ob sie von tödlichen Herabstufungen getroffen wird oder nicht."

      Quelle: http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:BaFin-in-…
      Avatar
      schrieb am 25.05.09 06:12:01
      Beitrag Nr. 5.283 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.058.790 von Maraho am 29.04.09 05:38:09Etwas hierzu ...

      Geldanlage
      Aus der Traum
      Von Alexander Mühlauer

      Gelockt von zweistelligen Renditen und Steuervorteilen steckten deutsche Anleger Millionen in Dubai-Fonds.
      Jetzt gibt es beim ersten Anbieter Probleme.


      Es ist nicht lange her, da galt auf der größten Baustelle der Welt das Versprechen immerwährenden Wachstums. Wer nach Dubai kam, fand die Traumkulisse eines entfesselten Kapitalismus, der scheinbar keine Grenzen zu akzeptieren hat. Die Wirtschaftsleistung des Emirats verzeichnete jahrelang zweistellige Wachstumsraten.

      Es regierte die Gier nach Größe, Glanz und Geld. Dieser Dreiklang muss jetzt umgeschrieben werden. Längst hat die Weltwirtschaftskrise den Persischen Golf erreicht, vor allem der Immobilienmarkt leidet - und mit ihm deutsche Privatanleger, die vom Dubai-Boom profitieren wollten.

      Wenn hohe Renditen locken

      Gelockt von hohen Renditen und Steuerersparnissen steckten Anleger Millionen in geschlossene Immobilienfonds, die in Bürotürme und Hotels investieren. Geschlossene Fonds sind keine Wertpapiere, sondern langfristige Beteiligungen an einer Unternehmung. Dem Anleger gehört ein Stück einer Immobilie. Eine solche Beteiligung ist sehr risikoreich, Investoren müssen im schlimmsten Fall mit dem Verlust all ihrer Einlagen rechnen.

      So schlecht steht es um die Dubai-Fonds des Gütersloher Anbieters Alternative Capital Invest (ACI) noch nicht. Doch deren Anleger bekamen vor kurzem Post, Betreff: "Verzögerung der Ausschüttungen". Vor fünf Jahren legte ACI den ersten Fonds auf, mittlerweile wurde bereits die siebte Beteiligungsgesellschaft gegründet und am Markt platziert. Über 8000 Anleger sind laut ACI an den Unternehmungen beteiligt.

      Allein die Fonds II. bis V. investierten etwa 300 Millionen Euro in Immobilienprojekte des Emirats. Eigentlich sollten die Fonds II. bis V. zum 31. Dezember 2008 aufgelöst werden. Dem sei nun nicht mehr so, wie die Anleger in besagtem Schreiben erfuhren. Die Objekte der Fonds seien zwar bereits vertraglich veräußert worden.

      Allerdings könne der Käufer den Kaufpreis derzeit nicht zahlen, da er entgegen einer früheren Bankzusage keine Kredite erhalte. Also teilte ACI den Anlegern mit, "dass sich die Ausschüttungen bzw. Rückzahlungen Ihres Kapitals verzögern werden". Ein definitiver Ausschüttungstermin könne zum jetzigen Zeitpunkt nicht genannt werden.

      Nicht nur die Ausschüttungen sind gefährdet. Sollte der Verkauf nachträglich scheitern, droht auch das Scheitern eines steuerlichen Konstruktes, das auf einem alten Doppelbesteuerungsabkommen zwischen der Bundesrepublik und den Vereinigten Arabischen Emiraten beruhte.

      Dieses Abkommen ist zum 31. Dezember 2008 ausgelaufen - und so unterlägen Gewinne, die aus einem neuen Kaufvertrag generiert und an die Anleger ausgeschüttet werden, vollständig dem deutschen Besteuerungsrecht. Anlegeranwalt Jens-Peter Gieschen sagt: "Wir gehen dem Verdacht nach, dass den ,Traumrenditen' von ACI nichts anderes als ein Schneeballsystem zu Grunde liegt. Das gesamte Geschäftsgebaren ist undurchsichtig." Anleger sollten, so Gieschen, auf eine außerordentliche Gesellschafterversammlung drängen - und zwar in Deutschland. ACI wollte sich auf Anfrage nicht dazu äußern.

      Quelle: http://www.sueddeutsche.de/finanzen/953/469510/text/ …
      26 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 25.05.09 06:15:42
      Beitrag Nr. 5.284 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.242.017 von Maraho am 24.05.09 20:51:31Und da wir gerade bei Immobilien sind ...

      Deutsche Banken wichtigste Kreditgeber
      Britische Büroimmobilien rutschen tiefer in die Krise
      von Michael Maisch

      Der britische Immobilienmarkt wird von neuen Hiobsbotschaften erschüttert, die auch für deutsche Banken ernste Folgen haben können. Im Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr musste der Immobilienentwickler British Land erneut umfangreiche Abschreibungen auf den Wert seines Portfolios vornehmen, zu dem unter anderem der Bürokomplex Broadgate im Herzen der Londoner City gehört.


      LONDON. Britisch Land korrigierte den Wert seiner Immobilien noch einmal um 3,2 Mrd.Pfund auf 8,6 Mrd. Pfund nach unten. Damit ist das Portfolio des Unternehmens 28 Prozent weniger wert als im vergangenen Geschäftsjahr. British Land ist kein Einzelfall, erst in der vergangenen Woche meldete der größere Rivale Land Securities Abschreibungen von 4,7 Mrd. Pfund auf seinen Immobilienbestand.

      Die Finanzkrise und die Schieflage vieler Banken hat dem jahrelangen Aufschwung am Markt für britische Gewerbeimmobilien ein plötzliches Ende bereitet. Die Mieten sinken, die Quote leer stehender Büroflächen steigt, der Wert der Immobilien bricht schneller ein, als in der letzten großen Rezession Anfang der 90er-Jahre. Und noch ist kein Ende der Talfahrt in Sicht. Mit Beginn der Verwerfungen an den Kapitalmärkten vor knapp zwei Jahren setzte ein rapider Preisverfall von bislang knapp 40 Prozent im Londoner Bankenzentrum ein, der die Wertsteigerungen eines ganzen Jahrzehnts ausgelöscht hat. Das sind auch schlechte Nachrichten für die Banken, die den Immobilienentwicklern das Geld für ihre Großprojekte geliehen haben. Experten warnen, dass immer mehr Mieter ausfallen, und damit die Gefahr von weiteren Abschreibungen auf faule Immobilienkredite für die ohnehin schwer angeschlagenen Banken wächst.

      In Großbritannien drohen nach Einschätzung von Analysten vor allem den beiden bereits teilverstaatlichten Instituten Lloyds Banking Group und Royal Bank of Scotland neue Probleme. Aber auch zahlreiche deutsche Banken haben sich am britischen Gewerbeimmobilienmarkt engagiert. Mitte März veröffentlichte der Makler Savills eine Studie aus der hervorgeht, dass acht der wichtigsten Kreditgeber für Immobiliengroßprojekte in Großbritannien im Jahr 2009 aus Deutschland kommen. Unter anderem nannte Savills in seiner Untersuchung die Postbank, die Deka Bank, die DG Hyp, die Landesbank Berlin und die Landesbank Baden Württemberg.

      Quelle: http://www.handelsblatt.com/finanzen/immobilien/britisch…
      3 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 25.05.09 07:08:34
      Beitrag Nr. 5.285 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.928.323 von Maraho am 06.04.09 17:50:44Noch kurz etwas und dann ...

      Atomtest in Nordkorea

      ( KBS World ) Nordkorea hat am Montag um 9.54 Uhr offenbar einen Atomtest unternommen.

      Das gab der Sprecher des Präsidialamtes Lee Dong-kwan bekannt. Ihm zufolge habe sich in Punggye-ri im Landkreis Gilju in der Provinz Nord-Hamgyeong ein künstliches Erdbeben der Stärke 4,5 ereignet. Die Erschütterungen würden auf einen Nukleartest zurückgeführt.

      Südkoreas Staatspräsident Lee Myung-bak berief unterdessen eine Dringlichkeitssitzung des Sicherheitsrats ein.

      Quelle: http://de.biz.yahoo.com/25052009/390/atomtest-nordkorea.h…


      Bis denn ...
      Avatar
      schrieb am 25.05.09 07:36:43
      Beitrag Nr. 5.286 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.242.747 von Maraho am 25.05.09 07:08:34Moin Chef,

      wieviel Stunden Schlaf genügen Dir eigentlich? ;)

      Dir einen schönen Tag.

      kiska
      Avatar
      schrieb am 25.05.09 09:12:09
      Beitrag Nr. 5.287 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.242.785 von kiska am 25.05.09 07:36:43Guten Morgen,
      in meinem Alter braucht man nicht mehr so viel Schlaf! :laugh:

      Dir einen schönen Tag.
      Gruß von Maraho
      Avatar
      schrieb am 25.05.09 12:14:35
      Beitrag Nr. 5.288 ()
      Quelle: T-Online Startseite

      "Die Bestohlenen werden sich erheben"
      Erschienen am 25. Mai 2009



      Für t-online.de von:

      Die indische Umweltaktivistin Vandana Shiva bekam 1993 den alternativen Nobelpreis (Foto: dpa)

      Sind Autos überlebenswichtig, Investmentfonds unverzichtbar? Die indische Umweltaktivistin Vandana Shiva, ausgezeichnet mit dem alternativen Nobelpreis, plädiert im Interview mit Spiegel Online dafür, neue Prioritäten zu setzen - und Bäume zu pflanzen.

      Spiegel Online: Frau Shiva, haben Sie als Umweltaktivistin und Feministin Verständnis dafür, dass viele Menschen in Deutschland gerade die Frage umtreibt, wer die Wahl zu "Germany's Next Topmodel" gewonnen hat?

      Vandana Shiva: Nein, was diesen Teil des Lebens anbelangt, bin ich wirklich ignorant. Top-Models könnten an mir vorbeilaufen, und ich würde sie nicht erkennen. Nach Super-Models zu suchen, während das Klima und die Weltwirtschaft im Chaos versinken, ist so, als würde Nero fiedeln, während Rom brennt.

      Immer informiert Der Newsticker von t-online.de
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      Welchen Eindruck haben Sie von Deutschland?

      Ich war schockiert, dass die Regierung - um die sogenannte Wirtschaft am Laufen zu halten - den Menschen 2500 Euro Unterstützung zahlt, damit sie ihr Auto zerstören, damit die Industrie weiter Autos bauen kann. Aber woher kommt das Aluminium für diese Autos? Ich arbeite mit Gemeinden in Indien, die gegen Aluminium-Erz-Minen und gegen neue Stahlwerke kämpfen.

      In Deutschland ist die Stahlindustrie in der Krise ...

      ... bei uns wird Stahl hergestellt, auf unserem Ackerland. Wenn ich hier grüne Landstriche sehe, muss ich an ehemals schöne Gegenden in Indien denken, die zerstört wurden, um die Konsummaschinerie am Laufen zu halten.

      Wie lässt sich dieser Prozess Ihrer Meinung nach aufhalten?

      Wir können Schlimmeres verhindern, wenn wir uns entscheiden, bewusst und verantwortungsvoll zu leben. Wenn wir unser Verhalten nicht ändern, wird unser Planet weiter zerstört. Den Menschen werden die Lebensgrundlagen entzogen, die Gesellschaft kommt ins Wanken. Die meisten Konflikte, wie in Sri Lanka oder im Swat-Tal, sind Nebeneffekte unseres Wirtschaftmodells, das so gierig nach Rohstoffen ist, dass es anderen die Ressourcen stiehlt. Und die Bestohlenen werden sich erheben. Man hat eine ökologische Zeitbombe und die ökonomische - und man weiß nicht, welche zuerst explodiert.

      Martin Luther wird das Zitat zugeschrieben: "Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, würde ich heute ein Apfelbäumchen pflanzen." Haben Sie schon einen Apfelbaum gepflanzt?

      Ich habe schon viele Pflanzensamen gesammelt. Und je verzweifelter ich werde, umso mehr Samen sammele ich und setze sie ein. Und eines ist sicher: Der Drang in mir, biologische Vielfalt zu wahren, örtliche Landwirtschaft zu schützen und den ärmsten Menschen ihre Lebensgrundlagen zu sichern, wächst proportional mit der Zerstörungswut der globalen Wirtschaft.

      Sehen Sie die Gefahr, dass die ökologische Krise jetzt wegen der ökonomischen Krise vernachlässigt wird?

      Wir konzentrieren uns sicherlich zu sehr auf die ökonomische Krise - natürlich auch, weil die Regierungen und die Automobilindustrie sie als den Anfang vom Ende darstellen. Als würde die Welt ohne Banken und Autobauer zusammenbrechen. Dabei verkauft die Automobilindustrie zu viele Wagen, die keiner wirklich braucht, und die Banken spekulieren ständig mit neuen Papieren. Statt das zu korrigieren, wird alles getan, um rettend einzugreifen. Das ist so, als hätte ein Luftballon ein Loch, und man pustet trotzdem weiter Luft hinein. Aber ein kaputter Ballon ist kaputt.

      Wir müssen uns also von Limousinen und Investment-Fonds verabschieden?

      Die Krise zeigt uns, das stetige Anhäufen von materiellen Dingen ist vorbei. Nun kann man entweder in Panik geraten oder man kann sagen, gut, dass das vorbei ist - nun kann ich mich darauf konzentrieren, ein wirklich glückliches Leben zu führen.

      Die Krise als - letzte - Chance?

      Genau, aber Regierungen und Unternehmen sind zu schwerfällig, um Alternativen zu entwickeln. Es ist wie bei einer schweren Maschine, die einmal in Gang ist. Es sind die einfachen Bürger, die andere Ideen haben und sich für diese einsetzen müssen.

      Und wie könnte das Engagement der Bürger aussehen?

      Gärtnern kann die Welt retten. Wir sind an einem Punkt, an dem Gartenarbeit viel ändern kann - materiell, emotional und politisch. Jeder sollte gärtnern. Für die Menschen, die keinen Platz haben, müssten die Gemeinden dafür öffentlichen Raum schaffen - statt neuer Parkplätze. Im Krieg wurden hier in Deutschland auch an den Rändern der Städte große Gärten angelegt, damit sich die Menschen ernähren konnten.

      Das Interview führte Simone Utler
      86 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 25.05.09 12:54:37
      Beitrag Nr. 5.289 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.244.350 von Dorfrichter am 25.05.09 12:14:35Guten Tag Dorfrichter,
      danke Dir! ;)
      Avatar
      schrieb am 25.05.09 13:00:21
      Beitrag Nr. 5.290 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.241.859 von Maraho am 24.05.09 20:00:37Guten Tag zusammen,
      passend hierzu ...

      Pekings globale Ambitionen
      China geht weltweit auf Einkaufstour
      von Tobias Bayer (Frankfurt)

      Globale Rezession als Shoppinggelegenheit - und China greift zu. Die Volksrepublik übernimmt für mehr als 2 Mrd. $ eine Raffinerie in Singapur und kauft so viel Industriemetalle wie selten. Bei Aluminium kletterten die Importe um 3500 Prozent.


      China baut seinen Einfluss auf den Weltmärkten aus. Die Volksrepublik schnappt sich Unternehmen und Rohstoffe. Jüngster Coup ist die bis zu 2,2 Mrd. $ schwere Übernahme der Raffinerie Singapore Petroleum Corp (SPC) durch den chinesischen Staatskonzern Petrochina. Die Transaktion - bisher vereinbart ist die Übernahme eines 45-Prozent-Anteils für 1 Mrd. $, ein Pflichtangebot wird folgen - ist strategisch wichtig: Laut der Internationalen Energieagentur in Paris erfolgen jeden Tag Öllieferungen durch die Straße von Malacca in Singapur, die zwölf Prozent der weltweiten Nachfrage abdecken.

      Außerdem entwickelt sich China wegen der Aufkäufe zu einer wichtigen Preissetzungsmacht an den Rohstoffmärkten. Im April legten die Nettoimporte von Aluminium um 3500 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zu, bei Zink und Blei lagen die Zuwachsraten bei 2200 und 900 Prozent. Die Einfuhren von Kupfer und Nickel verdreifachten beziehungsweise verdoppelten sich über diesen Zeitraum. Auch Öl und agrarischen Ereugnisse fragt die Volksrepublik verstärkt nach. "Chinas Käufe hat entscheidend dazu beigetragen, dass es auf den Rohstoffmärkten zu keinem großen globalen Nachfrageaufbau gekommen ist", schrieben die Experten von Barclays Capital in einem Bericht.

      Minensektor besonders beliebt

      Im Zuge der weltweiten Rezession gewinnt China international an Gewicht und verschafft sich mit kritischen Aussagen Gehör. Peking zweifelte die Finanzpolitik der USA und die Verlässlichkeit des Dollar an. Der Präsident der Notenbank forderte sogar die Einführung einer neuen Leitwährung. Die Volksrepublik hofft, mit Währungstauschabkommen mit anderen Ländern wie beispielsweise Argentinien die Abhängigkeit des Welthandels vom Dollar zu verringern und den heimischen Yuan als Abrechnungsvaluta zu etablieren.

      Daneben spielen internationale Übernahmen für die Chinesen eine immer prominentere Rolle. Besonders im Minensektor weitet Peking sein Engagement aus. Laut dem Datendienst Dealogic entfallen rund 75 Prozent aller 2009 angekündigten Übernahmen Chinas auf die Minenbranche. Insgesamt liegt das Kaufvolumen Pekings seit Jahresbeginn bei 20,1 Mrd. $. In der Vorjahresperiode hatte es bei 28,6 Mrd. $ gelegen.

      Die größten Transaktionen 2009 waren Chinalcos Übernahme einzelner Minen von Rio Tinto für 11,8 Mrd. $ und eine Beteiligung an den Australiern in Höhe von drei Prozent. Für Aufsehen sorgte zudem der der Einstieg China Minmetals für 1,2 Mrd. $ bei dem australischen Minenkonzern OZ Minerals. Letzterer ist stark verschuldet und erhofft sich von den Chinesen finanzielle Hilfe bei der Erschließung neuer Vorkommen. Mit SPC ist bereits das zweite Unternehmen aus Singapur Ziel einer Übernahme Pekings geworden. Im Februar stieg die Sichuan Shuntong Mine Industry Group bei Sapphire Corp für 21 Mio. $ ein.

      Bei Energie und Rohstoffen ist Volksrepublik ist aus zwei Gründen aktiv: Zum einen kurbelt das 4000 Mrd. Yuan schwere Konjunkturpaket die Wirtschaft und damit den Rohstoffverbrauch an. Beleg dafür sind die Investitionen in die Infrastruktur, die zuletzt um 30,5 Prozent gegenüber 2008 zulegten. Bei der Eisenbahn kletterten die Investitionen sogar um 94 Prozent. Zum zweiten nutzt Peking die günstigen Preise, um strategische Reserven aufzustocken. Barclays Capital schätzt, dass die strategischen Aufkäufe bei Kupfer und Sojabohnen drei Prozent der weltweiten Nachfrage ausmachen.

      Das spiegelt sich in den Preisen wider. Die jüngst veröffentlichten Importstatistiken Chinas belegen, dass für die Renaissance der Rohstoffe nicht allein das wiedererstarkte Interesse der Finanzinvestoren verantwortlich ist, sondern auch die physische Nachfrage eine Rolle spielt. Der Reuters-Jefferies/CRB-Rohstoffindex liegt momentan auf dem höchsten Stand seit November. Der Ölpreis kletterte vergangene Woche über 60 $. Der Weizenpreis liegt mit knapp 6,13 $ je Bushel (35,24 Liter) auf dem höchsten Stand seit vier Monaten.

      Aluminiumimporte "schockierend"

      Rohstoffexperten zeigten sich über die Importbilanz Chinas mehr als erstaunt. Eugen Weinberg, Analyst bei der Commerzbank, bezeichnete die Zahlen zu Aluminium sogar als "schockierend". Er relativiert aber die Bedeutung auf kurze Sicht. "Da die chinesischen Käufer in der Vergangenheit opportunistisch und preisbewusst agierten, dürften sie ihre Käufe demnächst reduzieren", schrieb er in einem Researchbericht.

      Das gelte vor allem für Aluminium, bei dem auch Sondereffekte eine Rolle spielten. "Allerdings sehen wir auch hier noch keinen Grund zum anhaltenden Optimismus, da die hohen Importe vor allem auf die Preisarbitrage zwischen Shanghai und der Londener Metallbörse LME zurückzuführen sind", schrieb Weinberg.

      Quelle: http://www.ftd.de/index.html
      Avatar
      schrieb am 25.05.09 13:04:08
      Beitrag Nr. 5.291 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.711.667 von Maraho am 06.03.09 05:37:17In indirektem Zusammenhang.
      Und hier im "alten Europa" ...

      Staatsdefizite
      Welche Schuldenlast Europa drückt
      von Christine Mai und Tobias Bayer (Frankfurt)

      Das wird teuer: Die Rezession belastet die Haushalte der europäischen Länder enorm. Eine Reihe haben ihre Bonitätsnoten schon verloren, anderen droht dieser Schritt. FTD.de zeigt, wie einzelne Staaten dastehen.


      Der Abschwung frisst sich immer stärker in die staatlichen Budgets. Sinkende Steuereinnahmen, größerer Bedarf an sozialer Unterstützung, dazu Konjunkturprogramme und Hilfen für Banken und andere Unternehmen - all das zehrt an den öffentlichen Finanzen.

      Zwar steuern viele Länder mit Ausgabenkürzungen und teils auch Steuererhöhungen gegen. Das kann aber nicht verhindern, dass die Schuldenlast erheblich wächst. 2009 wird so zum Jahr der Herabstufungen. Die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) senkte seit Jahresbeginn die Bonitätsnoten El Salvadors, der Fidschi-Inseln, Griechenlands, Ungarns, Irlands, Jamaikas, Lettlands, Litauens, Mazedoniens, Madagaskars, Portugals, Spaniens und der Ukraine. FTD.de zeigt, unter welchen Schulden einzelne Länder ächzen.

      Weiterlesen ... http://www.ftd.de/politik/europa/:Staatsdefizite-Welche-Sc…
      Avatar
      schrieb am 25.05.09 13:09:34
      Beitrag Nr. 5.292 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.144.068 von Maraho am 11.05.09 14:12:26Und nochmals ...

      Insider-Barometer
      Firmenlenker steigen aus
      von Christian Schnell

      Deutschlands Top-Manager erweisen sich ein weiteres Mal als Kontraindikator zu den aktuellen Marktentwicklungen. Seit die breite Masse wieder an der Börse investiert, schwenken Top-Manager um und verkaufen Aktien. Analysten geben ihnen recht.


      FRANKFURT. Seitdem die Börsenkurse in den vergangenen Wochen teils kräftig zugelegt haben, wechseln sie mehr und mehr auf die Verkaufsseite. Noch im Februar und März - in der größten Schwächephase an den Börsen - gab es in den 160 Unternehmen aus Dax, MDax, TecDax und SDax wochenweise überhaupt keinen Verkauf.

      "Hier ist inzwischen ein antizyklisches Investment deutlich zu erkennen", sagt Olaf Stotz, Professor an der Frankfurt School of Finance. Das Insider-Barometer, das das Forschungsinstitut für Asset Management (Fifam) an der Uni Aachen alle zwei Wochen zusammen mit Commerzbank Wealth Management berechnet, ist weiter deutlich gefallen. Die jetzt erreichten 133 Punkte zeigte es zuletzt Anfang August 2007, also unmittelbar nachdem zum ersten Mal der damals noch völlig unbekannte Begriff "Subprime" aus den USA nach Europa schwappte. Zwar zeigt es nach wie eine überdurchschnittliche Kaufneigung. Das aber nur, weil in die Berechnung rollierend Käufe und Verkäufe der vergangenen drei Monate eingehen.

      Seit August 2007 haben viele Unternehmensinsider die fallenden Kurse zum vermeintlich günstigen Einstieg genutzt. Viele waren zu früh dran und haben die erst ein Jahr später in ihren extremsten Ausläufern auftretende Wirtschafts- und Finanzkrise nicht kommen sehen. Wohl auch, weil sie zu sehr auf ihre eigenen Unternehmen blickten, die sich damals noch überraschend robust zeigten. Erstaunlich ist zudem, dass die Top-Manager ihren Optimismus die gesamte Krise über durchhielten. Selbst bei den schlimmsten Einbrüchen verloren sie nicht die Nerven.

      Diese Einstellung kommt denjenigen, die durchgehalten haben, jetzt zugute. Speziell die Top-Manager der Deutschen Bank fielen in den vergangenen Wochen des öfteren mit Verkäufen auf. Kein Wunder, hat sich doch die Aktie seit ihren Tiefständen Anfang März bei weniger als 17 Euro auf mittlerweile 47,50 Euro am Freitag entwickelt. Der Großteil der Verkäufe der vergangenen beiden Wochen über insgesamt fast 3,7 Mio. Euro geht auf das Konto von Pierre de Weck, Chef des Private Wealth Managements, also des Geschäfts mit der betuchten Privatkundschaft.

      Auf Analystenseite kann man diese Verkäufe gut nachvollziehen. Die meisten Experten wie Huw van Steenis von Morgan Stanley haben ihre Kursziele für die Aktie zwar inzwischen nach oben angehoben und raten wieder zum Übergewichten der Aktie. Dennoch ist sein gerade erst von 38 Euro auf 48 Euro angehobenes Kursziel mittlerweile fast erreicht, so dass kaum noch Aufwärtspotenzial vorhanden sein dürfte.

      Potenzial scheinen Top-Manager - allen voran Vorstandschef René Obermann - inzwischen aber bei der Deutschen Telekom zu sehen. Deren Aktie hat von der deutlichen Erholung der Märkte seit März nichts abbekommen. Im Gegenteil: Die Aktie notiert am Freitag in der Nähe ihres Allzeittiefs bei nur noch 8,25 Euro. Dass ein Einstieg da trotz der schwachen Geschäftszahlen zuletzt nicht mehr allzu hohe Risiko birgt, glauben auch Analysten. Den jüngsten Kurssturz führen sie auf eine Gewinnwarnung zurück, in der die Bonner als einziges Unternehmen der Branche auch den Ausblick für den Cash-Flow, also den tatsächlichen Geldzufluss für das laufende Geschäftsjahr, gesenkt haben. Selbst ein Minus von sieben Prozent beim Gewinn je Aktie, mit dem Analyst Hannes Wittig von JP Morgan im laufenden Jahr rechnet, rechtfertigt seiner Ansicht nach noch immer ein Kursziel von 10,50 Euro.

      Auch die Allianz-Aktie hat von der jüngsten Kursrally nur wenig mitgekriegt. Deswegen steigen auch hier weiter Insider ein wie diesmal ein Verwandter von Vorstandschef Michael Dieckmann. Bei 88 Euro liegt das Kursziel von UBS-Analyst Marc Thiele, was gegenüber dem Freitagskurs von über 67 Euro noch deutlich Luft nach oben birgt.

      Weiteres hierzu ... http://www.handelsblatt.com/finanzen/insiderbarometer/fir…
      Avatar
      schrieb am 25.05.09 13:10:36
      Beitrag Nr. 5.293 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.244.641 von Maraho am 25.05.09 12:54:37Tag @Maraho. Und- was hälts Du von solchen Ideen?

      Gärtnern kann die Welt retten. Wir sind an einem Punkt, an dem Gartenarbeit viel ändern kann - materiell, emotional und politisch. Jeder sollte gärtnern. Für die Menschen, die keinen Platz haben, müssten die Gemeinden dafür öffentlichen Raum schaffen - statt neuer Parkplätze. Im Krieg wurden hier in Deutschland auch an den Rändern der Städte große Gärten angelegt, damit sich die Menschen ernähren konnten.

      Lesen sie sich nicht gut?

      Nur leider warde solch eine Idee auch schon umgesetzt (ich glaube Namibia). "Land für die Eigeborenen- weggenommen den weißen Siedlern" was wurde daraus?

      Ödland- NICHTS.
      Avatar
      schrieb am 25.05.09 13:12:29
      Beitrag Nr. 5.294 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.241.006 von Maraho am 24.05.09 14:58:03In gewissem Bezug ...

      12.00 Uhr: Die Wirtschaft in den OECD-Staaten ist im ersten Quartal erneut mit einem Rekordwert geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt ging zum Vorquartal um 2,1 Prozent zurück, wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Montag in Paris mitteilte. Das war der stärkste Rückgang seit Beginn der Erhebung der Daten im Jahr 1960. Im vierten Quartal war das BIP bereits um revidiert 2,0 (zuvor 1,5) Prozent gesunken. In allen Industriestaaten schrumpfte das BIP.

      Am deutlichsten war der Rückgang in Japan mit minus 4,0 Prozent. In Deutschland sackte das BIP um 3,8 Prozent ab und in den USA um 1,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ist die OECD-Wirtschaft um 4,2 Prozent eingebrochen. Im vierten Quartal war sie bereits um revidierte 1,7 (zuvor 1,1) Prozent gesunken. Auch hier war der Einbruch in Japan mit minus 9,1 Prozent am stärksten. In Deutschland lag der Rückgang bei 6,9 Prozent und in den USA bei 2,6 Prozent.

      Weiteres ... http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,626…
      Avatar
      schrieb am 25.05.09 13:17:15
      Beitrag Nr. 5.295 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.244.751 von Dorfrichter am 25.05.09 13:10:36Es liest sich sehr gut und man kann es auch nachvollziehen.
      Leider sehr unrealistisch.

      Die Menschheit (zumindest Teile von ihr, die zur Zeit alles dominieren (Industrieländer)) hat sich schon zuweit vorgewagt.
      Avatar
      schrieb am 25.05.09 13:22:21
      Beitrag Nr. 5.296 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.174.624 von Maraho am 14.05.09 13:36:48Etwas hierzu.
      Vielleicht trägt es ja zur "Erhellung" bei ...

      Fiasko der Haushaltsplanungen 2009 bis 2012
      Verantwortlich: Wolfgang Lieb

      Die derzeitige Krise der Wirtschaft beginnt nicht nur in der Realwirtschaft ihre tiefen Spuren zu hinterlassen, sondern sie trifft auch die laufenden und mittelfristigen Haushaltsplanungen der Gebietskörperschaften in gravierender Weise. Sie verwandelt die letzten Mittelfristigen Finanzplanungen (MFP) des Bundes und der Länder noch aus dem Jahre 2008 (oder davor) zwangsläufig zu Fiktionen, die auf viel zu optimistischen Prognosen für das BIP-Wachstum basierten. Schamhaft hat das Bundesfinanzministerium seinen letzten MFP aus dem Verweis ab seiner ersten Internetseite verbannt. Die optimistischen Töne im Anschluss an diese früheren Zukunftsprognosen sind verhallt und vergessen. Kaum verhülltes Entsetzen über die nunmehr erwarteten Steuermindereinnahmen macht sich auf den Ebenen der Gebietskörperschaften bei den Haushaltspolitikern breit. Die Konsequenzen sind hart: der Kurs auf einen defizitfreien Staatshaushalt ist auf allen Ebenen zunächst gestört oder unterbrochen. Die Politiker beginnen für die Zeit jenseits der diesjährigen Wahlkämpfe die „Karten neu zu mischen“ und nach Lösungen zu suchen.

      Weiterlesen (da recht ausführlich) ... http://www.nachdenkseiten.de/?p=3962#more-3962
      Avatar
      schrieb am 25.05.09 13:29:38
      Beitrag Nr. 5.297 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.240.169 von Maraho am 24.05.09 10:44:38Etwas hierzu ...

      Geordneter Übergang
      Paul Schreyer

      Auf dem Weg zur unbewussten Gesellschaft

      Es ist viel Aufregung in der Luft in diesen Monaten. Die Krise frisst sich langsam und unerbittlich durch die gesamte Wirtschaft. Medien und Politik wirken verunsichert. Einige warnen schon vor sozialen Unruhen, die Bilder hunderter brennender Autos in Pariser Vororten im Kopf. Doch schaltet man den Fernseher aus und klappt die Zeitung zu, ist von Unruhe nicht viel zu spüren. Die Leute gehen ihrer Arbeit nach, so sie denn welche haben, und werden der Politik gegenüber eher noch unbeteiligter. Dass die Oppositionsparteien im Bundestag sich mühsam geeinigt haben, einen Untersuchungsausschuss zur Hypo Real Estate einzurichten, ist in der Öffentlichkeit praktisch kein Thema. Ein paar Milliarden mehr oder weniger in den Sand gesetzt, was macht das schon, so die unausgesprochene Stimmung im Land. Der Widerspruch zwischen veröffentlichter Unruhe und realer Lethargie ist erklärungsbedürftig.


      Doch erscheint dieses Paradox vielleicht weniger verwunderlich, wenn man es als simple Spiegelung anderer Widersprüche begreift, die längst klaglos akzeptiert werden. Beispiel Medienenthüllungen. Kaum eine Woche vergeht, in der nicht fleißige und kompetente TV-Journalisten von "Frontal21" bis "Monitor" einen neuen Großskandal aufdecken. Pharmalobby, Korruption, Waffenhandel, Pflegenotstand ... (Fast) alles wird investigativ durchleuchtet und öffentlich-rechtlich ausgestrahlt. Pressefreiheit eben. Merkwürdig nur, dass den Enthüllungen zumeist wenig reale Konsequenzen, juristische Aufarbeitungen oder gar Gesetzesänderungen folgen. Alles sumpft weiter vor sich hin. Jeder weiß es, die meisten akzeptieren es.

      Die öffentlichen Foren von "Anne Will" bis "Maybrit Illner" legen zwar oft den Finger in die Wunde, doch immer öfter halten sie ihn vorher in den Wind. So koordinieren die Meinungsmacher eine Abfolge von Krisenhypes, deren Zuschauer am Ende der launigen Debatten selten klüger sind als zuvor. Der Ablauf ist bekannt. "Spiegel" oder "Bild-Zeitung" generieren ein Titelthema, die großen Talkshows steigen ein und zum Schluss füttert das TV-Feuilleton von "Kulturzeit" bis "Zapp" die Intellektuellen mit einer Art Meta-Kommentar: dem ironisch gebrochenen Bericht zum Bericht. Zurück bleibt Beliebigkeit. Im Ergebnis wird die freie Presse durch ihre gesellschaftliche Folgenlosigkeit mehr und mehr zur Alibi-Veranstaltung.

      Wichtige Kennziffern der Gesellschaft bleiben in der polyphonen Aufregung des derzeitigen Vorwahlkampfs zudem seltsam unbeachtet. Der als "Mr. Dax" durch viele Fernsehauftritte bekannte Börsenhändler Dirk Müller weist in seinem lesenswerten Buch "Crashkurs" zum Beispiel nach, dass die reale Inflation in Deutschland schon 2007 bei atemberaubenden 9,8 Prozent lag. Was auch einer der Gründe für Ackermanns surreal hoch erscheinenden Renditeziele sei. Die Leute an der Spitze wüssten um diese Wahrheit, die dem Volk verborgen bleibe, und würden die Entwertung, die in Wahrheit eine gigantische Umverteilung ist, einfach "einpreisen".

      Der TV-Bericht zu dieser Enthüllung steht allerdings noch aus. Stattdessen beruhigt die Kanzlerin ihr Volk, wie zuletzt beim sogenannten "Townhall-Meeting", einer Co-Produktion von RTL und "Spiegel", bei der Bürger ihr direkte Fragen stellen konnten. Die Atmosphäre war seltsam brav, Merkel unterstrich ihre Glanzlosigkeit durch Ratschläge im Behördenjargon - und erhielt dafür Beifall. Botschaft: Die Kanzlerin schwebt über den Niederungen des Wahlkampfs, kümmert sich zugleich aber persönlich. Man kennt diesen Stil bereits von Berlusconi.

      Parallel läuft mit großem Eifer eine geradezu grotesk anmutende Debatte zu einem vor 20 Jahren untergegangenen "Unrechtsstaat". Wer hierin eine Ablenkung vermutet, handelt sich schnell den Vorwurf der Verschwörungstheorie ein. Doch allem Anschein nach ist die Themensetzung nichts weiter als dies: eine Ablenkung, Zerstreuung, Verschiebung der Aufmerksamkeit. Beim Übergang zur unbewussten Gesellschaft sind wir schon ein gutes Stück vorangekommen. Oder waren wir etwa nie woanders?

      Gerade die in diesem Jahr vielbeschworene Erinnerung an 1989 und die lebendige Bürgerbewegung zeigt das ganze Ausmaß des derzeitigen Versagens. Die unbewusste Gesellschaft ist sich über die Ursachen ihrer Probleme nicht mehr im Klaren. Dies ist zum Teil sicher selbstverschuldet durch mangelndes Interesse des Einzelnen. Die Entwicklung wird aber natürlich begünstigt durch diejenigen, die vom Nichtwissen, Falschwissen und Desinteresse profitieren. Ein Zufall, dass einem da zuerst die Banken einfallen?

      Börsenhändler Müller, der durch bodenständige Sachlichkeit auffällt und auch nicht im Verdacht steht, mit der Linkspartei zu sympathisieren, bezeichnet den zugehörigen Komplex in seinem Buch übrigens stets als "Finanz- und Machthydra".

      Die Feierlichkeiten zum Jahrestag der Staatsgründung verlaufen derweil geordnet und bieten wenige Gründe zum Jubel - umso mehr Anlass zur Rückbesinnung auf den Geist von 1989.

      Quelle: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/30/30384/1.html …
      Avatar
      schrieb am 25.05.09 13:42:41
      Beitrag Nr. 5.298 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.241.474 von Maraho am 24.05.09 17:50:12Noch dies.
      Unterschätzt sie dennoch nicht, die Chinesen ...

      In der Dollar-Falle
      Von Philipp Löpfe

      Die US-Währung erleidet einen neuen Schwächeanfall. Dennoch kaufen die Chinesen weiterhin US-Staatsanleihen in Rekordmengen. Wieso?


      Steigen die Börsenkurse nachhaltig oder ist der Aufschwung bloss ein Strohfeuer? Diese Frage hat die Finanzgemeinde in den letzten Wochen stark beschäftigt. Vielleicht ist es die falsche Frage. Vielleicht lautete die derzeit viel wichtigere Frage für die Zukunft der Weltwirtschaft: Weshalb steigen die Zinsen für die lang laufenden US-Staatsanleihen? Und weshalb wird gleichzeitig der Dollar wieder schwächer?

      Die Verantwortlichen der chinesischen Notenbank und Regierung macht gerade diese Fragen grosse Sorgen. Richard Fisher, Präsident der US-Notenbankfiliale in Dallas, ist soeben von einer ausgedehnten China-Reise zurückgekehrt. Im «Wallstreet Journal» erzählt er, dass Immobiliencrash und Subprime-Krise in Peking keinen Hund interessieren. «Hingegen wurde ich immer und immer wieder gefragt, ob wir unsere Schulden mit der Notenpresse lösen wollen.»

      Wahnsinnig viel Geld

      Die Sorge ist berechtigt. Die US-Regierung will die Wirtschaft mit einem ehrgeizigen Konjunkturprogramm wieder in Schwung bringen und muss gleichzeitig das Finanzsystem über Wasser halten. Das alles kostet wahnsinnig viel Geld. Das Defizit in der Staatskasse wird sich 2009 auf gegen 13 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) belaufen und auch für 2010 wird noch ein Fehlbetrag von 8,5 Prozent erwartet. Zum Vergleich: In Euroland darf die Neuverschuldung eines Mitgliedslandes jährlich die Grenze von 3 Prozent des BIP nicht übersteigen. (Zumindest theoretisch.)

      Für diese Schulden suchen die Amerikaner Investoren. Allein dieses Jahr kommen Staatsanleihen im Wert von 2500 Milliarden Dollar auf den Markt. Ob sie auch Käufer finden, ist derzeit nicht so sicher. Um Investoren anzulocken, steigen deshalb die Zinsen. Seit Mitte März hat die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen und rund einem Drittel zugelegt. Gleichzeitig leidet der Ruf der USA als «sicherer Hafen». Bereits macht das Gerücht die Runde, die Ratingagentur Standard & Poor’s wolle ihr die höchste Bonitätsnote für Schuldner, das AAA, entziehen.

      2000 Milliarden Dollar

      Der wichtigste Käufer von US-Staatsschulden ist China. Auch im März hat Peking wieder für beinahe 24 Milliarden Dollar US-Staatsanleihen aufgekauft. Insgesamt sitzt die chinesische Notenbank auf einen 770-Milliarden-Dollar-Berg von US-Staatspapieren. Dazu kommen Schuldscheine der halbstaatlichen Hypoinstitute Fannie Mae und Freddie Mac. Insgesamt sollen die Chinesen gemäss Schätzungen von Experten gegen 80 Prozent ihrer Devisenreserven von rund 2000 Milliarden Dollar in der US-Währung angelegt haben.

      Dies ist erstaunlich, denn gerade China profiliert sich immer stärker als Mahner gegen die hemmungslose Verschuldung der USA. Notenbankchef Zhou Xiochuan und Premierminister Wen Jiabao haben vor einem Kollaps des Dollars und einer möglichen, weltweiten Hyper-Inflation gewarnt. Notenbankchef Zhou machte sich gar öffentlich für eine Alternative zum Dollar stark, die Sonderziehungsrechte des IWF. Aber warum kaufen die Chinesen überhaupt noch weitere US-Schulden?

      Umschichten im grossen Stil

      Weil sie gar nicht anders können. «Die chinesischen Reserven sind inzwischen so gross, dass die Märkte aus dem Gleichgewicht geraten würden, wenn Peking im grosse Stil umschichten würde», sagt ein Experte, der seinen Namen nicht genannt haben will, in der «Financial Times». Tatsächlich würde China mit einem Verkauf von Dollars im grossen Stil einen noch stärkeren Kollaps herbeiführen und damit sein eigenes Vermögen vernichten.

      Wenn China nicht kauft und auch andere Investoren den US-Staatsanleihen die kalte Schulter zeigen, dann bleibt der US-Notenbank gar nichts anderes übrig, als selbst als Käufer aufzutreten. Mit anderen Worten: Sie löst das Schuldenproblem mit der Notenpresse. Auch das kann sich verheerend auf die Psychologie der Investoren auswirken: Wenn Staaten ihre Schulden mit der Notenpresse lösen, dann ist eine Hyperinflation meist nicht mehr weit.

      Angst vor der Notenpresse

      So gesehen ist die Angst der Chinesen vor der US-Notenpresse genauso verständlich wie ihr nach wie vor ungebremster Appetit auf der US-Staatsanleihen. Nur so können sie einen dramatischen Zerfall des Dollars verhindern. Ein Kollaps des Dollars ist für Peking gleich bedeutend wie die Vernichtung des Ersparten. Deshalb sitzen die Chinesen in der Dollar-Falle.

      Quelle: http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/konjunktur/In-der-D…


      Bis später ...
      Avatar
      schrieb am 25.05.09 18:01:14
      Beitrag Nr. 5.299 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.755.424 von Maraho am 12.03.09 19:21:51Guten Abend zusammen,
      hier etwas zu Russland ...

      16.00 Uhr: Der russische Präsident Dmitrij Medwedew rechnet mit einem stärkeren Wirtschaftseinbruch als zunächst befürchtet. Offiziellen Zahlen zufolge, die am Freitag vorgelegt wurden, schrumpfte die Wirtschaft im ersten Quartal um 9,5 Prozent. Im Quartalsvergleich sogar um 23,2 Prozent - allerdings gibt diese Zahl angesichts einer Vielzahl von Feiertagen zum Jahresstart nur ein verzerrtes Bild der Lage wieder. Nach einer Einschätzung des IWF könnte das russische BIP im Gesamtjahr um bis zu 6 Prozent schrumpfen.

      Weitere Kurzmeldungen ... http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,626…
      68 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 25.05.09 18:16:04
      Beitrag Nr. 5.300 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.239.993 von Maraho am 24.05.09 08:52:49In Bezug.
      Ein Interview mit ...

      Tengelmann-Chef Haub im Interview
      "Geld vom Staat zu fordern, wäre mir nie in den Sinn gekommen"

      Henryk Hielscher, Stephanie Heise

      Tengelmann-Chef und Mitinhaber Karl-Erivan Haub über Staatsbürgschaften für Arcandor, Preiskämpfe im Handel und den Charme des Discountgeschäfts.


      WirtschaftsWoche: Herr Haub, ein Blick auf Ihre Knöchel verrät, dass die Wirtschafts- und Finanzkrise Sie arg erwischt hat.

      Haub: Wie kommen Sie denn darauf?

      Auf Ihren Socken prangt der leuchtend rote Schriftzug des Textildiscounters KiK. Müssen jetzt selbst Deutschlands Milliardäre zu Billigkleidung greifen?

      (lacht) Von „müssen“ kann keine Rede sein. KiK gehört schließlich zur Tengelmann-Gruppe, und dass ich auf das Unternehmen stolz bin, darf ruhig jeder sehen.

      Trotz des miserablen Images von KiK?

      So übel kann das Image gar nicht sein – die Läden sind jedenfalls voll. Die Leute kaufen gerne bei uns ein. Im Übrigen: Image ist nicht alles. Ein Unternehmen wie die Warenhauskette Karstadt wird zwar als deutlich edler und hochpreisiger wahrgenommen, aber ökonomisch geholfen hat das auch nicht.

      Der Karstadt-Mutterkonzern Arcandor hat Staatsbürgschaften über 650 Millionen Euro beantragt. Zugleich haben Wettbewerber wie die Düsseldorfer Metro (Kaufhof) und der Hamburger Otto-Konzern Interesse an Arcandor-Teilen geäußert. Welche Lösung würden Sie vorziehen?

      Ich halte generell nichts von Staatshilfen für Unternehmen. Wenn es sich wirklich um ein gesundes Unternehmen handelt, das unverschuldet und vorübergehend gefährdet ist, könnte man vielleicht noch über Bürgschaften nachdenken. Aber wenn es um ein Unternehmen geht, das in den vergangenen Jahren nur Verluste geschrieben hat, kann es doch nicht die Aufgabe des Staates sein, diese Firma mit Steuergeld zu retten. Das verzerrt den Wettbewerb und ist ein Schlag ins Gesicht aller Unternehmer, die ordentlich gewirtschaftet haben. Wenn es irgendeine Art von privatwirtschaftlicher Lösung gibt, sollte die auch genutzt werden, auch wenn Schmerzen damit verbunden sind.


      "Mir wäre nie in den Sinn gekommen, vom Staat Geld zu fordern"

      Und wenn nicht?

      Dann stellt sich die Frage, was eigentlich so schlimm an einem Planinsolvenzverfahren ist. Es gibt dieses falsche Bild, dass bei einer Pleite schlagartig alle Mitarbeiter auf der Straße stehen und die Lieferanten ihr Geld verlieren. Aber wir haben in Deutschland zum Glück das Planinsolvenzverfahren geschaffen. Damit werden die Unternehmen erst einmal weitergeführt: Die guten Teile überleben, nur was nicht lebensfähig ist, geht unter.

      Sie haben gut reden. Wenn Tengelmann in einer ähnlichen Situation wäre, würden Sie doch auch versuchen, Staatshilfe zu bekommen.

      Vor zehn Jahren steckte Tengelmann in einer existenziellen Krise. Ich habe damals am eigenen Leib erfahren, wie man behandelt wird, wenn man Schulden hat. Aber es wäre mir nie in den Sinn gekommen, zum Staat zu gehen und Geld zu fordern. Ich finde es schlimm, dass jetzt der Eindruck erweckt wird, ein Unternehmen hat ein Anrecht auf Staatsgeld, wenn es nur groß genug ist.

      Erwarten Sie, dass weitere Einzelhändler in Turbulenzen geraten?

      Wir werden sicher noch einige Pleiten sehen. Die Branche beklagt nicht umsonst schon seit Jahren Überkapazitäten.


      25 Prozent Überkapazität im Einzelhandel

      Das heißt, es gibt zu viele Läden in Deutschland?

      Im Einzelhandel sehe ich 25 Prozent Überkapazität. Im Grunde könnte jeder vierte Laden verschwinden und die deutschen Verbraucher könnten sich immer noch bequem mit Schuhen, Textilien, Möbeln und Lebensmitteln versorgen. Dass bei einer solchen Konstellation eine Bereinigung stattfindet – und stattfinden muss –, ist doch klar. Das bekommen zuerst die Warenhäuser zu spüren, weil sich ihr Geschäftsmodell überlebt hat.

      Trifft das frühere KarstadtQuelle-Management um Thomas Middelhoff keine Schuld?

      Es steht mir nicht zu, das Top-Management einer Firma zu beurteilen. Am Ende des Tages muss das Management das Geschäftsmodell weiterentwickeln und krisenfest machen. Das ist eine der wichtigsten Aufgaben an der Spitze. Aber ein Vergleich sei erlaubt: Es gibt Länder wie Spanien, in denen Kaufhäuser heute sensationell aufgestellt sind, und auch Kaufhof in Deutschland steht vergleichsweise gut da.

      Wie krisenfest ist denn Ihre eigene Unternehmensgruppe?

      Das erste Quartal war gar nicht so schlecht, und auch der April lief gut. Für das Gesamtjahr erwarte ich, dass wir trotz der Krise keine Umsatzrückgänge verbuchen müssen. Und Tengelmann wird auch dieses Jahr Gewinne schreiben.


      "Zwei Komponenten beeinflussen Einzelhandel"

      Dann lagen Sie mit Ihrer Prognose falsch. Sie hatten vor „dramatischen Konsequenzen“ der Finanzkrise gewarnt.

      Nicht unbedingt. Es gibt zwei Komponenten, die den Einzelhandel wesentlich beeinflussen. Die eine ist die Sorge um den Arbeitsplatz, also das Angstsparen. Die andere ist der Verlust an Kaufkraft. Wenn die Kurzarbeit in vielen Unternehmen ausläuft und die Arbeitslosigkeit steigt, wird das auch der Einzelhandel zu spüren bekommen. Das ist wohl unausweichlich, wobei es in Deutschland durch die soziale Abfederung nicht so gravierend wird wie in anderen Ländern.

      Wie haben Sie Ihre Unternehmensgruppe darauf vorbereitet?

      Wir haben uns auf Umsatzrückgänge eingestellt und haben die Risiken minimiert, also unsere Investitionsvorhaben eingeschränkt, Expansionsziele im Ausland in die Zukunft verschoben, und wir halten unser Geld zusammen.

      Und das reicht, um der Krise zu trotzen?

      Das kommt auf den Unternehmensbereich an. Jedes Segment, in dem Sie dem Kunden einen Preisvorteil bieten können, wird besser durch die Krise gehen. Das heißt, KiK und Tedi werden gut durchkommen. Auch das Lebensmittelgeschäft mit unserer Supermarktkette Kaiser’s Tengelmann ist recht stabil. Bei den Obi-Baumärkten ist es am schwierigsten. Gerade bei größeren Ausgaben halten sich die Leute im Moment schon sehr bedeckt.

      Haben Sie schon bereut, dass Sie ausgerechnet Ihre Billigkette Plus an Edeka verkauft haben?

      Ganz im Gegenteil. Es war strategisch richtig, die In- und Auslandsgesellschaften von Plus abzugeben. Der Unternehmenswert wird wahrscheinlich nie mehr so hoch sein, wie er beim Verkauf war. Und wir haben uns auch nicht komplett verabschiedet, sondern sind mit 20 Prozent am Erfolg der neuen gemeinsamen Gesellschaft Netto/Plus beteiligt. Damit können wir dort weiter am Wachstum teilhaben.

      Wenn auch zu deutlich schlechteren Bedingungen als geplant. So hat Ihnen das Bundeskartellamt beim Verkauf von Plus an Edeka hohe Auflagen aufgebrummt.

      Ja, für mich sind die Entscheidungen des Kartellamtes noch immer nicht nachvollziehbar. Denn es ist genau das passiert, was wir prophezeit haben. Durch Netto gibt es jetzt einen neuen Wettbewerb unter den Discountern. Die Lebensmittelpreise sind zuletzt vor allem gesunken, weil sich Aldi und Lidl auf Netto einschießen. Damit haben wir sogar für mehr Wettbewerb gesorgt.


      Netto ist reines Finanzengagement

      Das dürften die Lieferanten, die Edeka in die Zange nimmt, etwas anders sehen. Das Bundeskartellamt hat die Edeka-Zentrale gerade durchsucht, weil der Verdacht besteht, dass der Konzern, seine Marktmacht ausnutzt.

      Dazu kann und darf ich mich nicht äußern, da unsere Beteiligung an Netto ein reines Finanzengagement ist und wir uns nicht ins operative Geschäft einmischen. Aber auch bei den Lieferanten trennt sich gerade die Spreu vom Weizen. Die Guten können in der Krise ihre Position festigen und ausbauen. Die Schwachen, die nichts Besonderes zu bieten haben, tun sich schwer und jammern.

      Werden die Lebensmittelpreise weiter sinken?

      Ich hoffe nicht. Wir wollen mit unserer Supermarktkette Kaiser’s Tengelmann ja noch etwas verdienen.


      "Auch mit Museumsshops kann man Geld verdienen"

      Wie lange kann Kaiser’s Tengelmann noch mithalten? Die Kette ist doch im Vergleich zu Edeka und Rewe viel zu klein, um bei Lieferanten gute Konditionen durchzusetzen.

      Wir haben jetzt unsere Kräfte mit Bünting innerhalb der Einkaufskooperation Markant gebündelt. Das gibt uns eine neue Stärke bei den Einkaufspreisen.

      Damit haben Sie aber nicht die Probleme im Filialnetz gelöst. Teilweise verdienen Ihre verwinkelten Kaiser’s-Tengelmann-Märkte das Etikett Museumsshop.

      Auch mit Museumsshops kann man Geld verdienen. Aber im Ernst: In einigen Regionen ist eine Renovierung sicherlich überfällig. Aber wir sind dran: Bis Ende des Jahres werden wir insgesamt 200 unserer rund 700 Filialen modernisiert haben.

      Werden Sie Ihr Filialnetz ausbauen?

      In allen Geschäftsfeldern haben wir seit Jahresbeginn insgesamt schon 98 Filialen neu eröffnet. Wir prüfen dabei auch Flächen der Kaufhausketten Woolworth und Hertie. Das ist aber Routine. Wir können schließlich nicht die Firmen selbst übernehmen, aber mit KiK und Tedi als Nachmieter auftreten.

      Warum so zaghaft? Durch den Plus-Verkauf haben Sie doch genug Geld, um zu investieren und angeschlagene Unternehmen zu kaufen?

      Wir halten unser Geld zurzeit lieber zusammen. Ich kann nur deshalb relativ entspannt hier sitzen, weil wir immer mit einer Prämisse gearbeitet haben: Wir wollen nicht von Banken abhängig sein. Deshalb achten wir darauf, dass wir immer genug Liquidität haben. Was unser Interesse an Zukäufen betrifft,

      ...zum Beispiel an Teilen von Arcandor...

      sehen wir auch weiterhin keinen echten Mehrwert gegenüber einem gesunden organischen Wachstum.

      Quelle: http://www.wiwo.de/unternehmer-maerkte/geld-vom-staat-z…
      Avatar
      schrieb am 25.05.09 18:45:18
      Beitrag Nr. 5.301 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.246.921 von Maraho am 25.05.09 18:16:04....das ist eine Haltung wie ich sie mir von Unternehmern wünsche :Strategien entwickeln und Verantwortung übernehmen;super! Gruss!
      Avatar
      schrieb am 25.05.09 18:51:24
      Beitrag Nr. 5.302 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.217.991 von Maraho am 20.05.09 13:15:26Weiterführend ...

      Oh.Weh. California

      We've been on the run
      Driving in the sun
      Looking out for number one
      California here we come
      Right back where we started from
      (Phantom Planet, Titelsong zu "O.C. California")



      Allen sonnigen Fernsehserien aus dem „Golden State" zum Trotz: Es sieht wirklich nicht gut aus für Kalifornien - fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt, Heimat jedes achten Amerikaners und führende High-Tech-Schmiede des Planeten. Eine seit langem schwelende Krise droht den US Bundesstaat nunmehr endgültig ins Finanzchaos zu stürzen, und egal, wie die Geschichte schlussendlich auch ausgehen mag, sie wird eine große Anzahl von Verlierern produzieren. Der prominenteste darunter wohl Arnold „Hasta la vista baby" Schwarzenegger, in dessen Rolle als Gouverneur, für die er seinerzeit als „Starbesetzung" gefeiert wurde, wohl mittlerweile nichts mehr nach Drehbuch läuft. Er, der stolze Held diverser Äääktschn-Movies, er musste sich zum Zeichen der ultimativen Unterwerfung letzte Woche nach Washington begeben, um dem politischen Gegner im Weißen Haus eine Bundesgarantie für kalifornische Staatsanleihen aus dem Kittel zu schalmeien. Was für eine Erniedrigung! Und was für eine finanzpolitische Dramatik, mit der das bundesstaatliche Haushaltsfiasko plötzlich zum nationalen Anliegen der USA wurde.

      Was die Krise in Kalifornien aber so interessant macht, ist weniger deren ökonomische Dimension - es gibt wesentlich imposantere finanzielle Debakel andernorts zu bewundern, in dieser Hinsicht haben die Amerikaner der Welt ausnahmsweise mal nicht die berühmte Nasenlänge voraus. Nein: Vielmehr scheint es sich in Kalifornien um eine politische, ja im Prinzip sogar eine Verfassungskrise zu handeln; oder - wenn man so will - einen schlagenden Beweis dafür, dass demokratische Institutionen gelegentlich richtiggehend dysfunktionale Wirkungen entfalten können, so edle Ziele man bei ihrer Schaffung auch verfolgt haben mag.

      So sieht die Verfassung Kaliforniens insbesondere vor, dass Steuererhöhungen und Haushaltsbudgets nur mit Zwei-Drittel-Mehrheit beschlossen werden können. Das ist in dieser Konstellation einmalig in den USA (in den Staaten Rhode Island und Arkansas bedarf es einer 2/3-Mehrheit, um Steuern zu erhöhen, aber nicht, um den öffentlichen Haushalt zu beschließen) und bedeutet in der politischen Praxis nichts anderes, als dass der turnusmäßige Beschluss eines simplen Regierungshaushalts die exakt gleiche Abstimmungs- und Kompromissbereitschaft zwischen den politischen Lagern voraussetzt, wie die Änderung der Verfassung selbst. In politisch schwierigen Zeiten, in denen sich die Parteien ohnehin nicht unbedingt konstruktiv gegenüberstehen, also nicht gerade ein Spaziergang für die jeweilige Regierung.

      Witzigerweise stammt die entsprechende Verfassungsregel, an der Kalifornien jetzt zu scheitern droht, ausgerechnet aus der Zeit der Weltwirtschaftskrise: im Jahr 1933 wurde sie verabschiedet, und bis zu einer Novelle im Jahr 1962 betraf sie nur solche Budgetvorlagen, die Mehrausgaben um 5% und darüber vorsahen. Das taten sie allerdings häufig, Kalifornien entwickelte sich die Jahrzehnte hindurch eben eher in Sprüngen und Brüchen denn in linearer Gleichförmigkeit. Insbesondere in den 1950ern und 1960ern verschuldete sich Kalifornien massiv, um den Ausbau von Universitäten, Autobahnen und des staatlichen Wasserleitungssystems zu forcieren. Die Wähler stimmten dem aber regelmäßig ohne große Umschweife zu, auch der Finanzierung über höhere Steuern und Anleihen, denn irgendwie schafften es Republikaner und Demokraten immer wieder, zu entsprechenden „Deals" zu gelangen, die sie ihrer jeweiligen politischen Klientel verkaufen konnten: Entweder waren Steuersenkungen der Republikaner gekoppelt mit Ausgabenkonzessionen an die Demokraten, oder Steuererhöhungspläne der Demokraten wurden den Republikanern mittels gleichzeitiger Ausgabensenkungen schmackhaft gemacht.

      Ab Mitte der 90er-Jahre war es aber mit derartigen Deals vorbei: „No new taxes" wurde zum allgemeinen politischen Leitmotiv eines fiskalisch konservativen Wählerpublikums, und damit zum Lackmus-Test für jeden hoffnungsvollen Anwärter auf den Gouverneursposten. Die Zwei-Drittel-Bestimmungen in der kalifornischen Verfassung, seit 1962 existent und über dreißig Jahre lang kein Problem - in der Ära des neuen politischen Zeitgeists führt sie nun regelmäßig zur Totalblockade.

      Bleiben als letztes Mittel die Volksabstimmungen, von denen Kalifornien in den letzten Jahren bereits einige gesehen hat, zuletzt wieder am 19. Mai. Viele Wahlberechtigte machten sich diesmal aber erst gar nicht die Mühe, ihre Stimme abzugeben, und von denen, die es taten, wies die Mehrheit so gut wie alle Maßnahmen zur Rettung des Haushalts zurück. Einzig das Einfrieren der Bezüge von Mandatsträgern in Budgetdefizit-Jahren fand Zustimmung. Im Ergebnis steht Kalifornien nun vor einem 23,5 Mrd Dollar Haushaltsloch und einer Liste höchst unpopulärer Einsparmaßnahmen, die ausgerechnet denjenigen das Leben schwerer machen werden, für die es bereits bisher kein Honigschlecken war. So werden die Ausgaben für das Medi-Cal-Programm dramatisch gekürzt, aus dem vor allem sozial Schwache medizinische Versorgungsleistungen beziehen, zudem die Zugangskriterien für ein weiteres Programm geändert, sodass rund 225.000 Kinder ihre Anspruchsberechtigungen verlieren werden. Darüberhinaus sind kräftige Kürzungen im Schulsystem geplant, teilweise noch im laufenden Schuljahr. Andere Maßnahmen hingegen klingen eher kurios, so hat Schwarzenegger bereits angekündigt, rund 38.000 Häftlinge aus den chronisch überfüllten Gefängnissen des Landes zu entlassen. Auch sollen staatseigene Immobilen im großen Stil verkauft werden, um Bares zusammenzukratzen. Dabei soll angeblich selbst vor dem altehrwürdigen Schwerverbrecher-Knast „San Quentin", erbaut zu den wilden Zeiten des kalifornischen Goldrausches, nicht Halt gemacht werden: geht es nach dem Willen der Republikaner, dann soll die Anstalt alsbald ins Landesinnere verlegt werden, um die in einer Bucht nördlich von San Francisco gelegene „ocean-front property" meistbietend zu verhökern.

      Mit ziemlicher Sicherheit wird das aber alles nichts helfen, und die Regierung Obama schon relativ bald vor der Aufgabe stehen, sich nach GM und Chrysler mal an einem richtig großen Bailout zu versuchen. Der könnte allerdings wegweisend sein, weit über das finanzielle Schicksal von Kalifornien hinaus auch für die USA selbst. Und damit - ob es uns gefällt oder nicht - auch für die gesamte Weltwirtschaft.

      Quelle: http://faz-community.faz.net/blogs/chaos/archive/2009/05…
      Avatar
      schrieb am 25.05.09 18:56:49
      Beitrag Nr. 5.303 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.247.134 von Birgit.Tersteegen am 25.05.09 18:45:18....das ist eine Haltung wie ich sie mir von Unternehmern wünsche

      Leider gibt es zu wenig Unternehmer (mit Unternehmungen in dieser Größe). Diejenigen, die uns in der Regel als solche vorgeführt (bzw. verkauft) werden, sind nur sehr gut bezahlte Angestellte. Und sonst nichts! Aber der Herr Vorstand ...

      Dir einen schönen Abend!
      Gruß von Maraho
      Avatar
      schrieb am 25.05.09 19:11:33
      Beitrag Nr. 5.304 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.239.990 von Maraho am 24.05.09 08:48:41Wie kommt er denn da drauf, der Herr Zoellick ...

      Weltbankchef sieht Risiken für Verschlimmerung von Wirtschaftskrise

      Madrid (BoerseGo.de) - Die aktuelle Weltwirtschaftskrise könnte Gefahren für gesellschaftliche Umbrüche nach sich ziehen, falls nicht entscheidende Maßnahmen ergriffen werden. Dies erklärte Weltbankchef Robert Zoellick in einem Interview von vergangenen Sonntag. „Falls wir keine Maßnahmen ergreifen bestehen ernsthafte Risiken für menschliche und gesellschaftliche Krisen mit gravierenden politischen Folgen. Die stimulierenden Maßnahmen könnten sich als entscheidende Faktoren erweisen. Was als Finanzkrise begonnen hat, mündete mittlerweile in einer schweren Wirtschaftskrise und in eine Krise an den Arbeitsmärkten. Ich glaube, dass niemand in tatsächlicher Kenntnis darüber ist was weiter passieren wird. Es ist daher am besten sich auf alle Möglichkeiten einzustellen. Lateinamerika sieht trotz der großen Schwierigkeiten in Mexico und Mittelamerika noch relativ stabil aus. Die Situation in Osteuropa ist wegen der baltischen Länder und vermutlich auch Rumänien als heikel zu bezeichnen“. Für eine weitere Verschlimmerung der aktuellen Wirtschaftskrise könnte der Protektionismus und der Schuldenberg von Privaten in den Industrienationen sorgen. Eine etwaige Erholung der Konjunktur werde auf unbestimmte Zeit voraussichtlich nur schwach ausfallen. Zudem dürfte die weltweite Arbeitslosigkeit weiter steigen. Eine neue große Depression sei jedoch nicht wahrscheinlich, aber auch nicht völlig auszuschließen, führte Zoellick gegenüber der spanischen Zeitung El Pais weiter aus.

      Quelle: http://www.boerse-go.de/nachricht/Weltbankchef-sieht-Risiken…
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 25.05.09 19:16:31
      Beitrag Nr. 5.305 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.244.683 von Maraho am 25.05.09 13:00:21Was sollen sie auch tun mit dem wertlosen Zeugs, wenn nicht ausgeben, solange es darauf noch was gibt ...

      China soll $440 Mrd-Investition in erneuerbare Energien planen


      Peking (BoerseGo.de) - Die chinesische Regierung will offenbar 440 Milliarden Dollar für Investitionen in erneuerbare Energien bereit stellen. Dies berichtete die „Morning Post“ unter Berufung auf einen leitenden Energieverantwortlichen des Landes. Demnach habe sich China eine stärkere Hinwendung zu einer umweltfreundlicheren Energiegewinnung zum Ziel gesetzt. Ein teilweiser Fokus werde auf der Energiegewinnung aus der Windkraft liegen. Die Regierung habe sich von regionalen Planungsstellen bereits entsprechende Meinungen eingeholt und einschlägige Unternehmen über Pläne zu Entwürfen unterrichtet. Im Rahmen des Entwicklungsplans zur erneuerbaren Energie ist für China bis 2020 ein Ausbau der Windkraftkapazitäten auf mehr als 100 Gigawatt vorgesehen. Dies stelle gegenüber dem im Jahr 2007 anvisierten Ziel von 30 Gigawatt eine Verdreifachung dar.

      Quelle: http://www.boerse-go.de/nachricht/China-soll-440-Mrd-Inve…
      Avatar
      schrieb am 25.05.09 19:36:58
      Beitrag Nr. 5.306 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.232.827 von Maraho am 22.05.09 13:05:20In Bezug.
      In diesen Text sind einige Grafiken eingebaut. Wer drauf kann, bitte sehr (interessant sind auch die Kommentare) ...

      Und Flupps war die Bank weg: Das Zittern geht weiter - Heute um Banken, morgen um das Kreditstanding ganzer Länder?

      Weiterlesen ... http://jjahnke.net/rundbr55.html#flu
      Avatar
      schrieb am 25.05.09 19:43:57
      Beitrag Nr. 5.307 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.922.087 von Maraho am 05.04.09 13:26:56Etwas zu Italien.
      Da der Text recht lang ist, bei Interesse einfach anklicken ...

      Erosion der Werte

      Italiens Gesellschaft gerät in Schieflage
      Von Kirstin Hausen

      Italien hadert mit seiner neuen Identität als Einwanderungsland. Bis vor knapp 20 Jahren waren es nämlich die Italiener selbst, die auf der Suche nach Arbeit in die ganze Welt auswanderten. Die steigende Zahl von Immigranten sorgt in der Bevölkerung für Unbehagen - und die Regierung Berlusconis kann mit einer harten Ausländerpolitik von den wirtschaftlichen und sozialen Problemen ablenken.

      Weiterlesen ... http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hintergrundpolitik/970…
      Avatar
      schrieb am 25.05.09 19:50:52
      Beitrag Nr. 5.308 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.188.616 von Maraho am 15.05.09 20:52:11Terminankündigung ...

      Kontrolle der Depfa auf dem Prüfstand
      Untersuchungsausschuss befragt Zeugen von der Aufsichtsbehörde

      Auch bei seiner für Donnerstag, 28. Mai 2009, einberufenen zweiten öffentlichen Sitzung richtet der zur Aufklärung der Vorgänge um die Münchner Krisenbank Hypo Real Estate (HRE) eingesetzte Untersuchungsausschuss den Blick vor allem auf die irische HRE-Tochter Depfa. Deren Schieflage war eine wesentliche Ursache für die im Herbst 2008 offenbar gewordenen Milliardenverluste des Instituts. Zu den fünf geladenen Zeugen gehören auch drei Vertreter der Bankenaufsicht BaFin, unter ihnen mit Sabine Lautenschläger-Peiter die für die Banken-Überwachung zuständige Direktorin. Die BaFin hatte für Ende Februar/Anfang März 2008 eine Sonderprüfung der Depfa veranlasst. In ihrem Auftrag hatten mehrere Bundesbank-Mitarbeiter diese Kontrolle vorgenommen, die bei der ersten Sitzung des Ausschusses befragt worden waren.

      Weiterlesen ... http://www.bundestag.de/aktuell/archiv/2009/24584926_kw22_2u…
      Avatar
      schrieb am 25.05.09 20:13:19
      Beitrag Nr. 5.309 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.247.303 von Maraho am 25.05.09 19:11:33In gewisser Weise passend ...

      Umstrittenes Projekt spaltet Brasilien
      Rio baut Mauer um Elendsviertel

      VON TOBIAS KÄUFER

      Die brasilianische Metropole will ihre weltberühmten Strände und die Viertel der Wohlhabenden mit einem zwei Meter hohen Bauwerk von den wuchernden Favelas abschotten. Viele Bewohner wehren sich.


      Die Illusion von Sicherheit kostet die Steuerzahler umgerechnet etwa 14 Millionen Euro: Mit einer rund zwei Meter hohen und 15 Kilometer langen Betonmauer will Gouverneur Sergio Cabral die Gewalt in der brasilianischen Millionenmetropole Rio de Janeiro eindämmen und zugleich dem unkontrollierten Wildwuchs der Armenviertel Einhalt gebieten.

      Vordergründig geht es in der weltbekannten Stadt am Zuckerhut um den Umweltschutz: Mit dem Bau des umstrittenen Begrenzungswalls wollen die Ordnungshüter verhindern, dass sich die Favelas immer weiter in den Urwald hineinfressen: "Das Ziel ist, die städtische Ordnung wiederherzustellen. Und wir wollen verhindern, dass der Wald weiter in Mitleidenschaft gezogen wird", mit diesen Worten präsentiert sich Cabral als Umweltschützer.

      Eine Einschätzung die einige der Favela-Bewohner sogar teilen, denn oft werden die Hütten an Steilhängen errichtet, die nach heftigen Regenfällen von verheerenden Erdrutschen bedroht sind. Jedes Jahr sterben auf diese Weise Dutzende Bewohner allein in Rio. Doch längst ist in Brasilien eine Diskussion über die tatsächlichen Beweggründe des symbolträchtigen Bauwerkes entbrannt. Trotz des wirtschaftlichen Aufschwungs den das Schwellenland in den vergangenen Jahren erfährt, ist die Armut im größten Staat Südamerikas nicht einmal ansatzweise besiegt.

      Rund 1000 Favelas durchziehen planlos das Stadtgebiet. Rund 1,5 Millionen Menschen wohnen in den Armenvierteln. Die illegal errichteten Stadtviertel kennt die wohlhabende Mittel- und Oberschicht nur als Brutstätte von Gewalt und Kriminalität. Täglich flimmern in den Nachrichten Bilder von schwer bewaffneten Polizeistreifen über den Bildschirm, die sich nur vorsichtig durch die Straßen der Favelas bewegen können.

      In den Slums der riesigen Stadt herrscht seit Jahren ein blutiger Krieg um die Vorherrschaft im Drogenhandel. Hohe Mordraten und geringe Aufklärungsquoten sind Beleg für die Machtlosigkeit einer Polizei, die in weiten Teilen von Drogengeldern korrumpiert ist.

      Der wohlhabende Brasilianer setzt freiwillig keinen Fuß in die Slums seiner Heimat. Die Bauarbeiten für den ersten meterhohen Wall haben im Süden begonnen, wo die weltberühmten Strände Copacabana, Ipanema und Leblon liegen. Hier wohnen nicht nur die wohlhabenden Bürger Rios, sondern auch deren bettelarme Hausdiener, die sich weiter oben im Schatten der weltberühmten Christus-Erlöserstatue in provisorisch errichteten Hütten einquartiert haben.

      Für viele der "Cariocas", wie die Einwohner Rios heißen, ist der Wildwuchs der Armenviertel ein Schandfleck im Straßenbild. Doch die Slumbewohner wehren sich, wollen nicht in ihrem Viertel eingesperrt und künftig an den wenigen Ein- und Ausgängen der Mauer kontrolliert werden. Einen kleinen Teilerfolg konnten die Proteste jetzt erreichen: Gouverneur Cabral erklärte sich bereit, die Mauern nun etwas niedriger ausfallen zu lassen. Statt der zunächst geplanten drei Meter, werde der Wall an einigen Stellen nur noch zwei Meter hoch ausfallen.

      Doch die Diskussionen über die soziale Trennung in der Stadt werden damit nicht aufhören. Rio de Janeiro ist keineswegs der erste Fall in Lateinamerika, wo eine Mauer die reiche Oberschicht vor den armen Nachbarn schützen soll. Auch in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires sorgte vor wenigen Wochen der Bau einer Mauer in einem Villenvorort für wütende Proteste. Aufgebrachte Bewohner der benachbarten Armensiedlung zerstörten mit Hämmern und bloßen Händen die Zementblöcke.

      Und als die USA vor rund drei Jahren den Startschuss zur Aufrüstung an der Grenze zu Mexiko gab, sorgte dass im Nachbarland für bittere und wütende Proteste. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (ai) kritisierte die Pläne unlängst als "Akt der Diskriminierung". Auch für den portugiesischen Literaturnobelpreisträger Jose Saramago, ein bekennender Atheist und Kommunist, ist diese Art der "Zementierung" der Besitzverhältnisse keine Lösung der sozialen Konflikte: "Wir hatten die Mauer in Berlin. Wir haben eine Mauer in Palästina. Und jetzt haben wir die Mauern in Rio."

      Weiteres (auch Photo`s) ... http://www.rp-online.de/public/article/politik/ausland/7…
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 25.05.09 20:38:10
      Beitrag Nr. 5.310 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.247.482 von Maraho am 25.05.09 19:36:58Noch mal etwas hierzu ...

      Rating - wann verliert die USA ihren AAA-Status?

      Auf Grund des Downgradings der Bonität Japans und nicht auch der der USA, liess mich meinen Freund, der im Vorstand einer grossen, österreichischen Bank vertreten ist, anrufen. Ich wollte Auskunft darüber haben, wie diese Ratingagenturen arbeiten und entscheiden.

      Meine erste Frage war: "Würde die USA, China und auch Japan, wären sie normale Unternehmen von eurer Bank Kredite bekommen? Und ist das derzeitige Rating durch die Agenturen Moodys und S&P realistisch?"

      Er sagte: "Eine Frage, die nicht so einfach zu beantworten ist, denn wir kennen die 'Bilanzen' nicht. Aber darf ich es so sagen, wenn der Verschuldungs-, in diesem Fall schon der Überschuldungsgrad so hoch ist, benötigt man schon gute Sicherheiten bzw. Argumente um noch einen Kredit zu bekommen. Vor allem dann, wenn das aktuelle Geschäft seit einiger Zeit stark rückläufig ist und die Prognosen eher schlecht bis katastrophal aussehen. Ich glaube nicht, vorsichtig ausgedrückt, dass die USA, wäre sie ein Unternehmen, auf normalen Weg bei irgendeiner europäischen Bank noch die Bonität für einen Kredit hätte ... aber die USA ist kein Unternehmen, deshalb gelten hier andere Masstäbe! Würde man der USA das Rating abwerten, alles ausser AAA ist defacto Junk, wäre das ein globales Problem und derzeit würde das Finanzsystem diesen Schritt möglicherweise nicht überleben. Die USA verdienen keinen AAA-Status mehr, aber - jetzt muss ich eine Gegenfrage stellen - kann sich eine amerikanische Ratingagentur überhaupt ein Downgrading des eigenen Landes leisten? Gräbt sie sich da nicht selbst das Grab? Es ist ein Politikum und sonst nichts! Deshalb nehme ich an, dass es erst dann zu einer Abwertung kommen wird, wenn der internationale Druck grösser wird. Aber solange die USA noch halbwegs funktioniert und nach wie vor Waren importiert, möchte niemand diesen Schritt wirklich tun. Denn alle produzierenden Staaten, natürlich auch China, benötigen das Konsumland USA. Kurz zusammengefasst, wenn die derzeitigen Wirtschaftszahlen aus den USA halbwegs stimmen und davon gehe ich aus, ist der Staat wie auch die einzelnen Bundesstaaten schwerst insolvenzgefährdet, ein Verlust des AAA-Status wäre wohl der Todesstoss!"

      "Wie sieht es bei China und Japan aus?"

      "Bei China traue ich mir absolut keine Beurteilung zu, denn dort dürfte fast alles, was an Zahlen publiziert wird, manipuliert sein. Das Land dürfte in grösseren Schwierigkeiten stecken, als von offizieller Seite zugegeben wird. In vielen Gebieten herrscht eine Arbeitslosigkeit von über 30%, über 100.000 Fabriken haben im letzten halben Jahr zugesperrt und die Devisenreserven schrumpfen. Wenn der Export weiter zurück geht, kann die Lage in China gefährlich werden, denn mehr als eine Milliarde Menschen sind ein explosives Revolutionspotential. Noch kann man es mit falschen Zahlen belügen, aber nicht mehr lange. Zu deiner Frage, ja ich denke die Chinesen haben noch eine relativ gute Bonität, allerdings sind die mittelfristigen Zukunftsaussichten ebenso wie bei der USA nicht gut. Wäre China ein Unternehmen und würde es bei uns um Kredit vorsprechen, müssten sie ein ziemlich radikales Sanierungskonzept vorlegen. Aber wie gesagt, hier spielen kaum wirtschaftliche, sondern vor allem politische Faktoren eine Rolle. Ein grosses Manko ist auch die mangelnde Erfahrung, da China ein erst relativ junges Wirtschaftsland ist und die kommunistische Führung leicht überfordert sein könnte.
      Bei Japan sehe ich die Sache komplett anders. Der Staat konnte sich nach der schweren Krise Anfang der Neunziger nie mehr richtig erholen. Allerdings verfügt Japan über eine fundierte und sehr, sehr gute Wirtschaft, die durch die jetzige Krise und die Exportabhängigkeit besonders leidet. Allerdings glaube ich, auch durch die Erfahrung der letzten Jahrzehnte, dass Japan die nächsten Jahre am Besten von allen durchstehen wird, da auch das Revolutionspotential relativ gering ist, im Gegensatz zu anderen Staaten. Japan wäre bei einer möglichen Kreditvergabe zwar ein Sorgenkind, allerdings sind die mittelfristigen Aussichten die besten von den 3 hier zitierten Staaten. Das heisst, unter gewissen Auflagen würden sie kreditfähig sein.
      Dem zufolge ist das Downgrading der Japaner und das weitere Halten der Amerikaner am AAA-Status nicht realistisch, aber politisch erklärbar. Ausserdem muss man auch die Auslandsverschuldung in Betracht ziehen, diese ist bei den USA sehr, sehr hoch, bei Japan fast gar nicht gegeben. Das heisst, Japan hat mit einem Verlust des AAA-Status weit weniger Probleme, als die USA. Bei Japan ist es in erster Linie ein regionales Problem, bei den USA wäre es ein fast unlösbar globales!"

      "Zu der Arbeit der grossen Ratingagenturen. Ihre Ratings sind, vorsichtig ausgedrückt, nur eine subjektive Trendanalyse, die teilweise auch einen starken politischen Hintergrund haben. Es ist ein schwerer Job, denn wenn ein Staat ein gutes Rating verliert, kann sehr viel dranhängen. Höhere Zinsen für Schulden zu zahlen ist nur ein Aspekt. Investoren können ausbleiben und neben der verteuerten Rückzahlung kann es auch zu einer Flucht aus der Währung kommen, die Währung wird abgewertet, Importe werden teurer ... soferne man diese Währungspolitik nicht ohnehin verfolgt, so wie früher Italien mit der Lira oder Griechenland mit dem Drachmen. Es verdient nicht jeder Staat das begehrte Triple-AAA-Rating auch wenn dieser so eingstuft ist, aber ein Downgrading ist in jedem Fall mit erheblichen Problemen verbunden. So wie es aussieht, werden heuer noch einige Staaten hinunter gestuft, das heisst sie werden ihre gute bzw. sehr gute Bonität verlieren. Das beinhaltet enormes Expolsionspotential, daran kann auch die EU zerbrechen! Aber wir werden es heuer noch erleben."

      "Danke für Deine Ausführungen!"

      Quelle: http://schnittpunkt2012.blogspot.com/2009/05/rating-wan…
      Avatar
      schrieb am 25.05.09 21:01:17
      Beitrag Nr. 5.311 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.111.957 von Maraho am 06.05.09 19:30:55Gehört eigentlich nicht hier rein. Oder doch?
      Das wäre mal was ...

      Ahmadinejad fordert Obama zum Rededuell auf

      Sollte er am 12. Juni wiedergewählt werden, will Irans Präsident Mahmoud Ahmadinejad mit dem US-Präsidenten die brisanten Themen der Weltpolitik aufs Tapet bringen.

      Er sei bereit, während der Uno-Vollversammlung im September eine Diskussion über internationale Themen wie den Weltfrieden und Sicherheit zu führen, sagte Ahmadinejad am Montag an einer Pressekonferenz.

      Zugleich betonte er, der Iran werde sein Atomprogramm nicht im Gegenzug für wirtschaftliche Anreize aufgeben. Das Thema sei beendet, betonte Ahmadinedschad. Obama hat der Regierung in Teheran vergangene Woche eine Frist bis Jahresende gesetzt, um auf seine diplomatischen Bemühungen zu reagieren. Im Iran wird am 12. Juni ein neuer Präsident gewählt.

      Quelle: http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/naher-osten-und-afri…
      Avatar
      schrieb am 25.05.09 21:30:55
      Beitrag Nr. 5.312 ()
      So, zum Schluß (meinerseits) noch etwas von Lucas Zeise und dann ...

      Das Inflationsgespenst
      von Lucas Zeise

      Die staatliche Geldverteilung an Banken ist intransparent. Deshalb grassiert die Angst vor Geldentwertung.


      Wie wahrscheinlich ist es eigentlich, dass die jetzige Weltrezession, wenn sie endlich weicht, in eine Inflation umkippt? Es ist ja erstaunlich, dass gerade jetzt die Angst vor der Geldentwertung grassiert, da die reale Gefahr besteht, dass auch europäische Länder in eine deflationäre Entwicklung rutschen könnten. Also einen Zustand, in dem Papiergeld im Zeitverlauf wertvoller wird. Besonders erstaunlich ist, dass diese Angst auch in Deutschland gerade wieder aufflammt.

      Es gibt die auch in Zeitungen gern verbreitete Stammtischweisheit, in Deutschland habe die Erfahrung der Hyperinflation Anfang der 20er-Jahre eine besonders schnell akut werdende Angst vor der Inflation hervorgebracht. Sie habe auch die Institution Bundesbank so populär gemacht und deren Bereitschaft, immer mal wieder eine Rezession im Interesse der Geldwertstabilität anzuzetteln.

      Doch sollte man eigentlich meinen, dass der Nachfrageeinbruch der Weltwirtschaftskrise zu Anfang der 30er-Jahre gerade im Bewusstsein der Deutschen wegen seiner in diesem Land besonders verheerenden politischen Folgen als politökonomische Katastrophe stärker gewichtet wird als die Inflation zehn Jahre zuvor. Woher auch immer es kommen mag, dass die Angst vor Inflation größer zu sein scheint als die vor einer Depression - sicher ist: Die Verunsicherung ist groß. Und auch das ist ein viel zu schwacher Ausdruck, er klingt geradezu nach Berliner Politik.

      Absurde Schuldenbremse

      Besser formuliert man es so: Die Bürger stellen fest, dass einiges sehr schiefläuft. Sie haben gesehen, dass diese Finanzkrise scheinbar ganz unverhofft über die Welt gekommen ist. Sie haben beobachtet, dass ihre Wirkungen zunächst schlicht geleugnet wurden, ehe plötzlich gehandelt wurde. Sie sehen jetzt, wie dasselbe Personal, welches Staatsverschuldung als das größte politische Übel ansieht, nun die größte Neuverschuldung in 60 Jahren Bundesrepublik beschließt.

      Absurder noch, während die Damen und Herren in bisher unbekanntem Ausmaß Schulden aufnehmen, machen sie sich zugleich daran, das Grundgesetz dahingehend zu ändern, dass ihnen künftig genau das verboten wird. Wie könnte diese Regierung klarer zu erkennen geben, dass sie nichts im Griff hat?

      Sie gibt Banken viel Geld, garantiert ihre Schulden und sagt, dies geschehe, um die Institute wieder in die Lage zu versetzen, Kredit großzügig zu vergeben. In der Tat stellen vor allem große Unternehmen fest, dass Kredit nicht mehr so üppig fließt wie vordem. Haben die Banken selber nicht genug Geld, um Kredit zu vergeben? Das ist mitnichten das Problem.

      Wenn der Staat garantiert, dann gibt es auch Kredit. Ausnahmsweise verhalten sich die Banken rational. Sie scheuen das Risiko des Kreditausfalls, das in der sich verschlimmernden Krise nicht geringer wird. Wer jetzt Kredit benötigt, ist meist in einer prekären Lage und damit kein idealer Schuldner. Kredit zur Finanzierung von Neuinvestitionen oder zur Übernahme der Konkurrenz - das ist heute die absolute Rarität. Mit der Stärkung der Banken wird man gute Schuldner nicht herbeizaubern. Wozu dann die Politik der Bankenstärkung?

      Ist es schon sinnlos, viel Geld in die Banken zu stecken, so geschieht es auch noch auf wenig vertraueneinflößende Methode. Die Gründe, warum diese Bank dies, eine andere aber das und eine dritte gar nichts bekommt, bleiben geheim. Warum im Ursprungssündenfall so viel Geld in die kleine, unwichtige IKB gepumpt wurde, ist bis heute ein Staatsgeheimnis.

      Ein Untersuchungsausschuss dazu kam nicht zustande. Den gibt es nun im Fall der Hypo Real Estate. Da die beiden Aufsichtsinstitutionen Bundesbank und BaFin jede Ausflucht nutzen, um den Parlamentariern möglichst wenig zu sagen, kann man nur Schlimmes vermuten.

      Schließlich ist die große Bankenrettungsaktion so konstruiert, dass weder das Parlament noch die Öffentlichkeit erfahren, warum etwas geschieht. Beim Soffin, der über Unterstützunsgmaßnahmen entscheidet, wird zwar ein politisches Aufsichtsgremium über die Entscheidungen informiert. Der Öffentlichkeit und dem Rest des Parlaments gegenüber sind die so informierten Parlamentarier aber zum Schweigen verpflichtet.

      Welche schrecklichen Geschäftsgeheimnisse werden da vor uns verborgen? Welche Wahrheit will man uns nicht zumuten? Schon vermutet die angelsächsische Presse höhnisch, dass die noch nicht vorgenommenen, aber notwendigen Abschreibungen bei deutschen Banken besonders groß seien. Eine These, die im Raum stehen bleibt.

      Friedmans Tautologie

      So ist es auch nicht erstaunlich, dass nicht nur die These Anhänger gewinnt, es werde in diesen Zeiten noch lockerer mit Steuergeld umgegangen. Alle möglichen Theorien sprießen ins Kraut. Unter anderem die, es werde dank Geldvermehrung durch die Notenbanken zur Inflation kommen. Ausgerechnet die schon abgehalfterte, als Geldmengenthorie getarnte Tautologie des Milton Friedman, wonach Inflation immer und überall ein monetäres Phänomen sei, findet jetzt, da nicht mal die Bundesbank mehr so argumentiert, breite Anerkennung.

      Ohne sehr viel Geld im Umlauf ist Inflation nicht zu erreichen. Nur haben die letzten Jahrzehnte bewiesen, dass sehr viel Geld in Umlauf gebracht werden kann und dennoch die Inflation gering bleibt und sich auf die Preise von Vermögenstiteln beschränkt. Die Notenbanken wissen, warum das so ist: Der kräftige Geldzuwachs bleibt in den Händen jener, die vorwiegend Vermögenstitel kaufen. Die anderen, die Geld für Dinge des täglichen Bedarfs ausgeben, bleiben auf Diät. Solange das so bleibt, kommt nachfrageinduzierte Inflation nicht auf.

      Das viele Geld, das nun auf Kosten des Steuerzahlers in Richtung Banken geht, wird sicher nicht bei denen landen, die damit zu Aldi und Karstadt gehen. So ist es nicht gedacht, und so wird es auch nicht kommen. Einen Rat kann man umgekehrt jenen Zentralbankern geben, die effektive Mittel gegen die Deflation suchen. Der Rat lautet: Kauft keine Anleihen vom Staat oder von Banken. Nehmt Friedman wörtlich. Fed-Chef Ben Bernanke sollte den Hubschrauber besteigen und frisch gedruckte Banknoten über Stadt und Land gleichmäßig abwerfen.

      Quelle: http://www.ftd.de/meinung/leitartikel/:Kolumne-Lucas-Zeis…
      Avatar
      schrieb am 25.05.09 21:37:23
      Beitrag Nr. 5.313 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.248.176 von Maraho am 25.05.09 21:30:55... noch nicht ganz ...
      Die "Zeit" bringt dies:

      Finanzmärkte
      Alle Zeichen stehen auf "Inflation"
      Von Conrad Mattern

      Die Renditen steigen, der Dollar fällt, und Edelmetalle sind teuer wie nie. Das zeigt: Die Märkte fürchten sich vor Geldentwertung, sagt das Börs-o-Meter


      In den vergangenen Monaten gab es an den Finanzmärkten meist nur ein Thema: Die Aktien. Erst fielen die Kurse im Rekordtempo, dann schossen sie in einer nie dagewesenen Geschwindigkeit nach oben. Darüber gerieten die anderen Märkte in den Hintergrund. Renten? Scheinbar langweilig. Währungen? Ja, da war mal was. Rohstoffe? Ach ja, die gab es auch noch. Es ist Zeit, sich diesen Märkten wieder zuzuwenden. Dort tut sich einiges – und häufig ist die Kursentwicklung auf Nebenmärkten ein besserer Indikator für künftige Trends als jene auf den Spielplätzen, auf die alle schauen.

      Der Dollar zum Beispiel. In der vergangenen Woche sprang der Euro im Vergleich zur amerikanischen Währung das erste Mal seit Jahresbeginn wieder über die Marke von 1,40 Dollar. Das ist kein Wunder: Schließlich besitzen Großbritannien und die USA zwar immer noch beste Bonitätsnoten, werden aber an den Märkten als Abstiegskandidaten gehandelt. Das bedeutet, dass die Investitionsbedingungen in diesen Ländern sich nachhaltig verschlechtert haben, die Nachfrage nach Anlagemöglichkeiten nachlässt und die Währung folgerichtig an Wert verliert.

      Eng damit verbunden ist die Situation an den Rentenmärkten. Die mögliche Herabstufung der Angelsachsen folgt aus einer ungesunden Haushaltspolitik, die zu einem Rekorddefizit geführt hat, wie schon langen keines mehr zu sehen war. Das hat am langen Ende der Zinskurve seit Jahresanfang nahezu ohne Unterbrechung zu einem Renditeanstieg geführt. Für eine Laufzeit von zehn Jahren liegt die Rendite beinahe wieder bei 3,5 Prozent – und das, obwohl die Zinsen am kurzen Ende fast auf Null gefallen sind.

      Da kommt es nun zum entscheidenden Gefecht zwischen den Marktteilnehmern und der Notenbank. Die amerikanische Notenbank Fed hat in der vergangenen Woche angedeutet, dass sie ihre Programme zum Aufkauf von Anleihen überdenken und gegebenenfalls ausbauen will. Bisher hat der sogenannte Bernanke-Put schließlich noch keinen Erfolg gezeigt. Darunter ist die Erwartung zu verstehen, dass die Renditen am langen Ende der Zinskurve durch die Ankaufprogramme der Fed und der darin enthaltenen Drohung, sich einem Zinsanstieg entgegenzustellen, niedrig bleiben. Die Fed hätte das so gerne.

      Nun ist fraglich, ob der Zinsanstieg in den vergangenen Wochen nicht viel größer gewesen wäre, wenn es die Fed-Drohung nicht gäbe. Das lässt sich aber kaum abschließend herausfinden.

      Womit wir beim meistdiskutierten Thema der vergangenen Wochen wären: Der Inflationsgefahr. Um sie einschätzen zu können, sind Indikatoren hilfreich, die frühzeitig eine Zunahme der Inflationserwartung unter den Marktteilnehmern signalisieren. Auf den Goldpreis zum Beispiel. Im April kostete eine Feinunze weniger als 900 Dollar, heute ist sie teurer als 950 Dollar.

      Zwar gibt es immer mal wieder Vermutungen, denen zufolge der Goldpreis nicht ganz dem freien Spiel der Marktkräfte folgt. Doch die Entwicklung des Silberpreises – er stieg in der vergangenen Woche sogar auf einen neuen Jahreshöchststand – lässt ebenfalls auf eine zunehmende Inflationsgefahr schließen. Möglicherweise kommt hier die Inflationsangst schon deutlicher zum Vorschein als beim Gold.

      Dafür spricht auch die Entwicklung auf den anderen Märkten: Die Renditen steigen, die Edelmetalle auch und der Dollar verliert an Wert. Das spricht nicht für geruhsame Sommermonate.

      Quelle: http://www.zeit.de/online/2009/22/boers-o-meter?page=1 …

      Nachher sind wir alle schlauer!
      Avatar
      schrieb am 25.05.09 21:40:57
      Beitrag Nr. 5.314 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.248.219 von Maraho am 25.05.09 21:37:23... aber jetzt verabschiede ich mich von euch für heute!

      Ich danke für das Interesse und hoffe, wieder eine aufschlußreiche Zusammenstellung hinbekommen zu haben.

      So wünsche ich nun allerseits eine gute Nacht!

      Maraho
      Avatar
      schrieb am 25.05.09 23:03:45
      Beitrag Nr. 5.315 ()
      MONEY-Börse

      Der Dollar als Pflegefall


      Nur noch 71 Euro-Cents ist ein US-Dollar wert. Der Greenback bricht ein, weil Zweifel an Amerikas Kreditwürdigkeit aufkommen.
      Die Folgen bekommen nicht nur die USA zu spüren.
      Von FOCUS-MONEY-Redakteur Helmut Achatz




      Ein-Dollar-Note


      Ratingagenturen wie Standard & Poor’s, Moody’s und Fitch stellen den USA zwar nach wie vor Bestnoten in puncto
      Kreditwürdigkeit aus.

      Standard & Poor’s, Fitch und Moody’s stufen die größte Volkswirtschaft mit AAA ein – was als Beleg für gute Bonität gilt.

      Doch bei einigen Amerikanern, die gemeinhin als patriotisch gelten, kommen mittlerweile Zweifel auf, ob diese Spitzenbewertung gerechtfertigt ist.


      Verzweiflungstat der USA

      Bill Gross, Rentenfondsmanager bei Pimco, prophezeite, die USA werden ihre Bestnote schon in den kommenden Jahren verlieren.
      Der Markt spiele dieses Szenario bereits durch.
      Auch David Walker, Ex-Buchprüfer beim amerikanischen Rechnungshof, schrieb vor Kurzem in der „Financial Times“, AAA passe nicht zu dem „steigenden Minus im Staatshaushalt und einer Gesamtverschuldung (der US-Regierung) von mehr als elf Billionen Dollar – einschließlich der Verpflichtung den Sozialkassen gegenüber dürften es sogar 45 Billionen Dollar sein.
      Die USA verdienen seiner Meinung nach keine Bestnoten.



      Mickrige Renditen mit Staatsanleihen

      Deutsche Devisenexperten wie Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank und Jens Lüders von der FX Direkt Bank schließen sich den beiden an.
      Auch Leuchtmann bezweifelt, „dass die USA ihr AAA-Rating behalten werden“.

      Die Äußerungen der Experten sind Wasser auf die Mühlen der Anleger, denen langsam bewusst wird, dass sich mit dem Kauf von US-Staatsanleihen längst nicht mehr auf der sicheren Seite sind.
      Die Kurse entsprechender Schuldentitel sind auf Sinkflug.
      Zehnjährige Staatsanleihen beispielsweise fielen in den vergangenen Tagen deutlich unter die Marke von 100, sprich wer jetzt verkauft, macht Verlust mit seiner Anleihe.
      Und die Zinsen von 3,125 Prozent sind angesichts der Gefahr fallender Kurse alles andere als verlockend.



      Raus aus dem Dollar

      Investoren ziehen ihr Geld aus dem Dollar-Raum langsam wieder ab und schichten es um in andere Währungen – zurzeit bevorzugt in den Euro.
      Als Folge verliert der Dollar gegenüber dem Euro an Boden.
      Mittlerweile ist der Kurs auf 71 Euro-Cents abgerutscht – umgekehrt bekommen Anleger für einen Euro annähernd 1,40 Dollar.

      Neben dem Zweifel an der langfristigen Kreditwürdigkeit des Greenback spiele die Rendite wieder eine stärkere Rolle: 3,45 Prozent wie bei zehnjährigen US-Staatsanleihen ist Investoren mittlerweile zu wenig.
      Nachdem der vermeintlich sichere Hafen so sicher nicht mehr ist, wagen sich Anleger wieder an die Börse und kaufen Aktien, Fonds und Zertifikate.
      „Die Korrelation von Euro-Dollar zu den Aktienindizes hat sich zugunsten der Dividendenpapiere verändert“, resümiert der FX-Direkt-Bank-Analyst Lüders.



      Schmieröl für die Börsenrally

      Insofern könnte die Börsenrally seit Anfang März nur der Auftakt gewesen sein zu einer dauerhaften Hausse an den Aktienmärkten.
      Der Dax legte seit seinem Tiefststand bei 3666 Punkten bis heute um mehr als 34 Prozent zu – und er hat noch reichlich Potenzial, denn von seinem Höchststand Mitte 2007 bei 8100 Punkten ist er immer noch annähernd 60 Prozent entfernt.
      Der Eurostoxx 50, in dem die Börsen-Dickschiffe aus dem Euro-Raum zusammengefasst sind, liegt sogar noch annähernd 50 Prozent unter dem Stand von Mitte 2007 bei damals 4557 Zählern.


      Des einen Freud, des andern Leid – die exportorientierte Industrie sieht dem Dollar-Verfall mit gemischten Gefühlen entgegen.
      Ihre Produkte verteuern sich in den USA und verschlechtern die Wettbewerbsfähigkeit der hiesigen Unternehmen.
      Bislang verstand sie es jedoch immer blendend, Währungsnachteile durch Absicherungsgeschäfte auszugleichen.


      Nicht zuletzt bringt ein schwächelnder Dollar Bewegung in den Ölmarkt: Verliert der Greenback an Wert, sehen sich die Saudis und andere Exporteure des schwarzen Goldes genötigt, die Preise hinaufzusetzen, weil Öl immer noch fast ausschließlich in Dollar abgerechnet wird.
      Dieser Zusammenhang war vor einem Jahr deutlich zu beobachten, als der Euro gegenüber dem Dollar bei 1,60 stand und der Ölpreis auf 147 Dollar pro Barrel (159 Liter) kletterte.
      Eine ähnliche Entwicklung ist auch seit einigen Wochen zu registrieren: Die US-Währung verliert gegenüber dem Euro und die Öl-Notierungen ziehen wieder an – mittlerweile auf 62 Dollar.
      Noch im März waren sie mit 57 Dollar pro Fass deutlich niedriger.
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 05:13:44
      Beitrag Nr. 5.316 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.244.812 von Maraho am 25.05.09 13:22:21Guten Morgen zusammen,
      ein erträglicher Dienstag sei euch gewünscht!

      Beginnen wir ...

      Koalition
      Geschenke für Firmen

      VON MARKUS SIEVERS


      Berlin. Die Koalition will mit zusätzlichen Milliardenentlastungen für Unternehmen die Konjunktur ankurbeln. Nach FR-Informationen einigten sich die Fraktionschefs von Union und SPD, Volker Kauder und Peter Struck, im Grundsatz darauf, mittelständische Firmen bei der Umsatzsteuer zu entlasten und die Gegenfinanzierung der Unternehmenssteuerreform zu lockern.

      Das Gesamtpaket hat nach Angaben aus Koalitionskreisen ein Volumen von drei Milliarden Euro. Die geringeren Einnahmen sollen durch höhere Schulden finanziert werden. Mit eingerechnet sind die gut 500 Millionen Euro teuren Hilfen für die Bauern durch die Steuererleichterungen beim Agrardiesel.

      Größter Block im neuen Konjunkturprogramm ist die Ausweitung der Ist-Besteuerung, die zu einmaligen Steuerausfällen von 1,9 Milliarden Euro führt. Dabei muss eine Firma im Unterschied zur üblichen Regelung (der so genannten Soll-Besteuerung) die Umsatzsteuer erst dann ans Finanzamt abführen, wenn der Kunde die Rechnung auch tatsächlich gezahlt hat. Weil in der Krise viele Handwerker und Mittelständler auf ihren unbezahlten Rechnungen sitzen bleiben, hatten ihre Verbände diese Liquiditätshilfe gefordert.

      Neue Regeln für den Westen

      Bislang gab es die Ausnahme durch die günstige Ist-Besteuerung nur für kleine Unternehmen, die im Vorjahr einen Umsatz von weniger 250 000 erzielt haben. In den neuen Ländern galt eine Obergrenze von 500 000, allerdings befristet bis Ende des Jahres. Nun soll die Sonderregel nicht nur für die neuen LÄndern um zwei Jahre verlängert, sondern gleichzeitig auch im Westen eingeführt werden.

      Zinsschranke wird gelockert

      Gelockert werden soll auch die Zinsschranke. Diese hatten Union und SPD als Teil der Unternehmensteuerreform eingeführt, um zu verhindern, dass international tätige Konzerne Gewinne in ausländische Staaten mit niedrigen Steuersätze verschieben und sich hier zu Lande vorm Fiskus künstlich arm rechnen, indem sie Kredite im Firmenverbund hin und her schieben.

      Daher dürfen Firmen Zinskosten nur bis zu 30 Prozent des Gewinns absetzen. Um kleine Betriebe zu entlasten, griff diese Auflage erst bei einem Gewinn oberhalb einer Millionen Euro. Diese Freigrenze soll nun auf drei Millionen angehoben werden.

      Zudem kommen Union und SPD der Wirtschaft mit einer so genannten "Sanierungsklausel" entgegen. Durch die Unternehmenssteuerreform war es schwerer geworden,die aufgelaufenen Verluste von neu gekauften Firmen mit den eigenen Gewinnen zu verrechnen. Die Wirtschaft hatte kritisiert, durch diese Verschärfung der Unternehmensteuerreform würden Sanierungsübernahmen behindert. "Wir wollen damit verhindern, dass Firmen in der jetzigen Krise in Liquiditätsschwierigkeiten kommen", begründete SPD-Finanzexperte Hans-Ulrich Krüger gegenüber der FR das Paket. In normalen Zeiten hätte es so etwas nicht gegeben .

      Die letzten Details wollen Kauder und Struck heute klären. Dann werden sie auch über die bessere steuerliche Absetzbarkeit von Krankenkassenbeiträgen reden, bei der es um eine Entlastung von bis zu zehn Milliarden Euro geht. Damit erreicht das jüngste Krisenpaket ein Volumen von 13 Milliarden Euro.

      Quelle: http://www.fr-online.de/top_news/1771137_Koalition-Geschenke…
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 05:44:11
      Beitrag Nr. 5.317 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.920.645 von Maraho am 04.04.09 18:51:28In Bezug. Etwas zu Spanien ...

      Zahl des Tages (25.05.09): 36

      Gleich

      36

      spanische Banken hat die Ratingagentur Moody's in der letzten Woche auf die Überprüfungsliste mit Ausblick negativ gesetzt. Dabei geht es zwar "nur" um das Finanzstärke-Rating, allerdings wurde bei "nur" 34 von den 36 das normale Rating ebenfalls auf Überprüfung gestellt.

      Markt am Morgen (22.05.09) http://www.hsbctrinkaus-markets.de/markets/tiles/display?…

      Grund dafür sind natürlich die Probleme am spanischen Immobilienmarkt. Dort sind die Preise inzwischen in einen kräftigen Sinkflug übergegangen. Die Anzahl der Hypotheken, die nicht mehr bedient werden, steigt immer weiter. Inzwischen hat sich die Lage so weit zugespitzt, dass die Caja Madrid die ersten Hypothekenbesicherten Anleihen nicht mehr bedient.

      Weiterlesen ... http://egghat.blogspot.com/2009/05/zahl-des-tages-250509-36.…
      5 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 05:53:53
      Beitrag Nr. 5.318 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.190.678 von Maraho am 16.05.09 11:50:01Etwas zu dieser leidigen Angelegenheit ...

      Merkel lädt zum Opel-Pitch ein: Nun will CEO der Investmentregierung auch Transaktionsprovisionen

      Geschrieben von dels

      Nachdem ich gestern in einem Beitrag bereits die Opelei der mehr oder weniger zuständigen Politiker bemängelt hatte, fallen die konkurrierenden “Investmentaktivitäten” von “A. M. Bund” zunehmend unangenehm auf. So schreibt Spiegel Online treffend:

      Weiterlesen ... http://www.blicklog.com/2009/05/26/merkel-ldt-zum-opel-pi…
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 05:59:06
      Beitrag Nr. 5.319 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.244.930 von Maraho am 25.05.09 13:42:41In Bezug.

      China warns Federal Reserve over 'printing money'

      China has warned a top member of the US Federal Reserve that it is increasingly disturbed by the Fed's direct purchase of US Treasury bonds.

      By Ambrose Evans-Pritchard
      Last Updated: 9:19PM BST 24 May 2009


      Richard Fisher, president of the Dallas Federal Reserve Bank, said: "Senior officials of the Chinese government grilled me about whether or not we are going to monetise the actions of our legislature."

      "I must have been asked about that a hundred times in China. I was asked at every single meeting about our purchases of Treasuries. That seemed to be the principal preoccupation of those that were invested with their surpluses mostly in the United States," he told the Wall Street Journal.

      His recent trip to the Far East appears to have been a stark reminder that Asia's "Confucian" culture of right action does not look kindly on the insouciant policy of printing money by Anglo-Saxons.

      Mr Fisher, the Fed's leading hawk, was a fierce opponent of the original decision to buy Treasury debt, fearing that it would lead to a blurring of the line between fiscal and monetary policy – and could all too easily degenerate into Argentine-style financing of uncontrolled spending.

      However, he agreed that the Fed was forced to take emergency action after the financial system "literally fell apart".

      Nor, he added was there much risk of inflation taking off yet. The Dallas Fed uses a "trim mean" method based on 180 prices that excludes extreme moves and is widely admired for accuracy.

      "You've got some mild deflation here," he said.

      The Oxford-educated Mr Fisher, an outspoken free-marketer and believer in the Schumpeterian process of "creative destruction", has been running a fervent campaign to alert Americans to the "very big hole" in unfunded pension and health-care liabilities built up by a careless political class over the years.

      "We at the Dallas Fed believe the total is over $99 trillion," he said in February.

      "This situation is of your own creation. When you berate your representatives or senators or presidents for the mess we are in, you are really berating yourself. You elect them," he said.

      His warning comes amid growing fears that America could lose its AAA sovereign rating.

      Quelle: http://www.telegraph.co.uk/finance/financetopics/financia…
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 06:06:00
      Beitrag Nr. 5.320 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.249.278 von Maraho am 26.05.09 05:59:06Erläuternd ...

      China warnt Fed

      China warnt die US-Zentralbank, "Geld zu drucken". Zunehmende Sorge auch über den Ankauf von US-Staatsanleihen durch die Fed. Schätzung der Dallas Fed: US-Schulden 99 Billionen,


      Klare Worte aus dem Reich der Mitte. China warnt die Fed, nicht einfach Geld zu drucken. Dies ist zugleich ein Hinweis darauf, dass Peking den Dollar als Leitwährung schrittweise ersetzen wird, so Beobachter.

      China hat ein Mitglied der Federal Reserve eindringlich darauf hingewiesen, dass man ziemlich irritiert über den Ankauf von Staatsanleihen durch die Fed sei.

      Richard Fisher, der Präsident der Dallas Fed sagte: "Chinesische Regierungsbeamte haben mich immer und immer wieder ausgequetscht, ob wir die Staatsnachfrage nach Geld über die Fed regeln". Das sagte Fischer gegenüber dem Wall Street Journal.

      "Ich wurde dies rund 100 mal gefragt in China. Auf jedem einzelnem Treffen wurde die Frage gestellt, wie es mit dem US-Staatsanleihenkauf durch die Fed weitergeht" berichtete Fischer.

      Nach Ansicht von Fischer hätte seine letzte Reise in den Fernen Osten starke Zweifel aufkommen lassen, dass Asiens "konzfuzianische" Kultur für Gerechtigkeit und Gelassenheit die "anglo-sächsische" Art, Geld zu drucken, nicht mehr mit "großer Höflichkeit" ignoriere.

      Fisher war einer der wenigen Kritiker der Fed, die sich dagegen wehrten, Staatsanleihen direkt aufzukaufen. Er befürchtet eine Verwischung zwischen geldpolitischen Erfordernissen und dem ausufernden Drängen des Staates, sich Geld zu verschaffen.

      Nach Ansicht des Fed-Mitgliedes könnte dies zu einem "Argentinien-mäßigen", unkontrollierten, von der Fed ausgelösten Ausufern des Staatshaushaltes führen.

      Fischer ist Anhänger der Theorie der "Kreativen Zerstörung" (a la Schumpeter) und ein ausgesprochener Befürworter des Freien Marktes. Er hat in den USA oft auf das "Große Schwarze Loch" hingewiesen, welches hauptsächlich durch ungedeckte Pensionsforderungen und der Sozialversicherung bestünde. Dieses würde durch verantwortungslose Politker in den letzten Jahren hervorgerufen worden sein.

      "Wir von der Dallas Fed glauben, dass die Schulden der USA sich auf 99 Billionen belaufen", sagte Fischer bereits im Februar.

      Quelle: http://www.mmnews.de/index.php/200905263006/MM-News/Chin…
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 06:15:19
      Beitrag Nr. 5.321 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.112.594 von Maraho am 06.05.09 20:22:13Weiterführend.
      Mal wieder etwas zur "Alternative" ...

      Bank of China bald in Brasilien

      Die Bank of China, welche weltweit einen hohen Marktwert besitzt, möchte bald die erste Niederlassung in Brasilien eröffnen. Geplant ist, in den nächsten Monaten eine Niederlassung in Brasilien zu gründen, um damit die weltweite Machtposition noch weiter auszubauen und den Handel zwischen China und Brasilien zu verstärken. Nachdem China und Brasilien beschlossen hatten, für Handel ihrer eigenen Währungen zu verwenden, wurde beschlossen, dass die neue Niederlassung bereits in zwei oder drei Monaten in Brasilien eröffnet werden soll.

      Damit sprechen sich sowohl China als auch Brasilien gegen den Handel in der Währung des US-Dollars aus. Besprochen wurde diese Idee ausgiebig, als der brasilianische Staatschef Lula da Silva vor einigen Tagen zu Besuch in China war. Dort traf er sich mit dem chinesischen Präsidenten Hu Jintao, der diese Idee begrüßte.

      Es wird also nur noch eine Frage der Zeit sein, bis China und Brasilien ihre wirtschaftlichen Beziehungen weiter ausbauen werden. Die Bevölkerung in Brasilien dürfte schon gegen Ende dieses Jahres vom Handel der beiden Länder profitieren. Immerhin eröffnet die drittgrößte Bank der Welt in Brasilien eine Niederlassung.

      Quelle: http://www.brasil-treff.com/home/news/index_de.php?&news_…
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 06:54:49
      Beitrag Nr. 5.322 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.249.285 von Maraho am 26.05.09 06:15:19Weiterführend ...

      Neue Stärke
      Brasilien – ein Riese erwacht
      von Alexander Busch und Jens Münchrath

      Brasilien hat sich in den letzten Jahren gewandelt wie kaum ein anderes Land. Der ewige Hoffnungsträger hat erstmals Chancen, sein großes Potenzial voll auszuschöpfen, und steht zu unrecht im Schatten von China und Indien.


      SAO PAULO. Es gibt Dinge, die scheinen so selbstverständlich, dass sie im kollektiven Bewusstsein den Status eines Naturgesetzes angenommen haben. Dazu gehört auch folgendes Phänomen: Wankt irgendwo auf dem Globus eine Volkswirtschaft, dann reißt sie Brasilien mit. Das war bei der Argentinien-Krise 2001 so, bei der Asien- und Russland-Krise 1997, bei der Tequila-Krise 1995, ganz zu schweigen von der Krise der 80er-Jahre, wo eine Inflation von über 2000 Prozent der größten Volkswirtschaft Südamerikas die Luft zum Atmen abschnürte.

      Das "Land der Zukunft", wie es der österreichische Schriftsteller Stefan Zweig im Exil 1942 beschrieb, war bislang also eher ein Garant für Krisen. Und das ökonomische Muster der Abstürze war immer dasselbe: steigende Risikoaufschläge, zunehmende Verschuldung, galoppierende Inflation, drohende Zahlungsunfähigkeit. Mit dieser Vorgeschichte grenzt es nahezu an ein Wunder, dass sich der ewige Hoffnungsträger ausgerechnet in der jetzigen Finanz- und Wirtschaftskrise historischen Ausmaßes wacker schlägt. Mehr noch: Das riesige Land hat gute Chancen, gestärkt aus der Krise hervorzugehen.

      Hat Brasilien also seine traditionellen Schwächen, die das Land mit dem großen Potenzial so krisenanfällig machte, überwunden? Zeigt das Land jetzt, dass es bislang zu Unrecht im Schatten der drei anderen großen BRIC-Schwellenländer Russland, Indien und China stand?

      In einer dreiwöchigen Serie geht das Handelsblatt diesen Fragen nach. Es porträtiert Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft, die für das neue Brasilien stehen. Ein Brasilien, das seinen ungeheuren Rohstoffreichtum endlich effizient nutzt, um auch andere Wirtschaftszweige aufzubauen. Ein Brasilien, dessen Unternehmen sich aufmachen, die Weltmärkte zu erobern, und dessen Regierung in der internationalen Politik wieder mitmischt. Und nicht zuletzt ein Brasilien, das endlich das Problem seiner horrenden Einkommensgegensätze anpackt und das Potenzial seines Binnenmarktes entdeckt.

      Dieses neue Brasilien spiegelt sich bereits jetzt in den ökonomischen Daten wider. Trotz geschwächtem Wachstum infolge der Krise liegt die öffentliche Verschuldung bei nur 40 Prozent des Bruttoinlandsprodukts - für das schuldengeplagte Land ein erstaunlich guter Wert. Die Notenbank hat 200 Mrd. Dollar an Währungsreserven angehäuft und mit einem Leitzinssatz von 10,25 Prozent im Gegensatz zu anderen Zentralbanken Spielraum, um die Krise abzufedern. Brasilien hat die Inflation im Griff, die traditionelle Schwäche des Landes. Und auch das Finanzsystem erweist sich als robust. Trotz der Marktturbulenzen ist noch keine brasi-lianische Bank ins Schlingern geraten. Als Preis für seine solide Politik erhielt das Land den Ritterschlag der Kreditwürdigkeit: den Investment-Grade durch die Ratingagentur Standard & Poor's.

      Sicherlich ist diese für Brasilien einzigartige Stabilität auch dem Rohstoffboom vor Ausbruch der Krise zu verdanken. Die agroindustrielle Supermacht profitierte vom unstillbaren Hunger Chinas nach Eisenerz und Soja und verdoppelte in kurzer Zeit die Exporterlöse. Inzwischen hat Brasilien die USA nach 80 Jahren als größten Handelspartner Chinas abgelöst.

      Zur Erklärung für die neue Robustheit reicht das allerdings nicht aus. Denn gerade der ungeheure Rohstoffreichtum war es, der das Land immer wieder zum Hoffnungsträger machte - Hoffnungen, denen stets die Ernüchterung folgte. Wie in vielen anderen Ländern erwies sich dieser Reichtum eher als Fluch denn als Segen. Denn er schaffte Abhängigkeiten und machte das Land träge.

      Doch das hat sich geändert. Entscheidend für die Überwindung der alten Schwächen ist ein Wandel der politischen Kultur, die Ex-Präsident Fernando H. Cardoso mit seiner Wirtschaftsreform "Plano Real" einleitete und der jetzige Amtsinhaber Luiz Inácio Lula da Silva fortführte. Der Gewerkschafter, der alle mit seinem pragmatischen Regierungsstil überraschte, schaffte die Voraussetzung dafür, dass Brasi-liens Rohstoffeinnahmen die Entwicklung zur Industrienation beschleunigten - wie einst in den USA vor hundert Jahren.

      Selbst der nüchterne Chefökonom der US-Investmentbank Goldman Sachs, Jim O'Neill, gerät angesichts dieser Bilanz ins Schwärmen: "Ich denke, Lula wird am Ende des Jahrzehnts zu einem der erfolgreichsten Regierungschefs weltweit zählen." Brasiliens langfristige Perspektiven seien trotz Krise kaum beeinträchtigt, sagt der Erfinder des BRIC-Kürzels. O'Neill traut dem Land zu, in den nächsten 20 Jahren von Platz zehn bis auf Platz sieben der größten Volkswirtschaften vorzurücken, vorausgesetzt, die jetzige Wirtschaftspolitik werde fortgeführt.

      Brasiliens Wirtschaftsdaten weisen nach oben

      In der Tat holen Brasiliens Unternehmen jetzt das nach, was Hochinflation und Wirtschafts-chaos jahrzehntelang verhinderten. Konzerne wie der Flugzeugbauer Embraer oder der Energiegigant Petrobras können dazu auf eigene Forschung und Entwicklung zurückgreifen. Der Elektromotorenproduzent Weg macht inzwischen etablierten deutschen Konzernen das Leben schwer. Das staatliche Agrarforschungsinstitut Embrapa schafft mit seiner Arbeit die Basis für Brasiliens Aufstieg als weltgrößter Exporteur von Agrargütern. Die Großbanken Itaú/Unibanco und Bradesco gehören mittlerweile zu den größten privaten Banken aller Schwellenländer - mit einem höheren Marktwert als die Deutsche Bank.

      Die neue Stärke der Unternehmen ist auch eine Folge der Stabilität des demokratischen Systems. Das ständige Aushandeln von Kompromissen führte dazu, dass Brasilien mit einer progressiven Verteilungspolitik in den Boomzeiten vorgesorgt und die sozialen Spannungen entschärft hat. Das zahlt sich jetzt in der Krise aus. In den autokratisch regierten Schwellenländern China und Russland staut sich dagegen sozialer Druck auf.

      Doch trotz dieser offensichtlichen Pluspunkte wird Brasilien immer noch unterschätzt. Vor allem deutsche Unternehmen verpassen Chancen, obwohl sie sich in einer guten Ausgangsposition befinden. Denn São Paulo gilt als der größte deutsche Industriestandort außerhalb Deutschlands. Vor allem in den Branchen Automobilbau, Chemie, Pharmazie, Elektrotechnik und Maschinenbau sind deutsche Firmen stark. Doch in Brasiliens Zukunftsbranchen Agro, Bergbau, Finanzen und öffentliche Dienstleistungen verlieren sie den Anschluss: Die USA, Spanien, Frankreich und Großbritannien investieren seit Jahren mehr in Brasilien als deutsche Konzerne. Vor allem China wird Deutschland bald als größten Investor ablösen.

      Quelle (mit weiteren Info`s): http://www.handelsblatt.com/politik/international/brasilien-…
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 07:00:53
      Beitrag Nr. 5.323 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.852.923 von Maraho am 26.03.09 13:06:08Na also, die Stimmung scheint unverändert "gut" ...

      GfK legt Daten zur Verbraucherstimmung vor

      Nürnberg (dpa) - Die Gesellschaft für Konsumforschung legt am Morgen die neuesten Daten zur Verbraucherstimmung in Deutschland vor. Das Konsumklima ist nach Einschätzung von Experten noch immer relativ stabil. Und das obwohl die Bundesregierung im laufenden Jahr mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um sechs Prozent rechnet. Ein Faktor für die konstante Stimmung sei der dank Kurzarbeit vergleichsweise robuste Arbeitsmarkt, heißt es.

      Quelle: http://de.biz.yahoo.com/25052009/3/gfk-legt-daten-verbrau…
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 07:06:15
      Beitrag Nr. 5.324 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.081.817 von Maraho am 02.05.09 07:40:47In Bezug.

      Zeitung: Kreditversicherer kehren Krisenbranchen den Rücken

      Düsseldorf (ddp) Die Kreditversicherer ziehen sich nach Presseinformationen aus Krisenbranchen wie Auto, Stahl oder Maschinenbau zurück. Wie das Düsseldorfer «Handelsblatt (Dienstagausgabe) vorab berichtete, senken sei den Versicherungsschutz, erhöhen die Selbstbeteiligung und schrauben die Prämien hoch. Coface etwa hat die Preise laut Bericht in anderthalb Jahren um rund 50 Prozent erhöht.

      Betroffene Firmen, Makler und Experten kritisieren, dass die Versicherer damit den wirtschaftlichen Abschwung beschleunigen könnten. «Die Kreditversicherer gehen sehr strikt vor, sagte Jochen Körner vom großen Makler Marsh dem Blatt. Besonders die Marktführer Euler-Hermes, Coface und Atradius hätten bereits Ende 2008 reagiert, um absehbare Schäden zu reduzieren, sagt Klaus Flück, Geschäftsführer der GfK Gesellschaft für Kreditversicherungsservice.

      Das Geschäft der Kreditversicherer ist für viele Unternehmen sehr wichtig. Die Versicherung schützt einen Lieferanten vor Verlust, wenn der Abnehmer zahlungsunfähig wird Der Lieferant sichert damit also seine Liquidität. Bekommt er keine Kreditversicherung, liefert er im schlimmsten Fall die Ware nicht oder kommt in Liquiditätsnöte.

      Quelle: http://de.biz.yahoo.com/25052009/336/zeitung-kreditvers…
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 07:13:14
      Beitrag Nr. 5.325 ()
      So, das war es erst einmal.
      Bis später denn ...
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 13:02:59
      Beitrag Nr. 5.326 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.249.317 von Maraho am 26.05.09 07:00:53Guten Tag zusammen,
      hier sind die Zahlen ...

      GfK-Konsumklima bleibt stabil

      Nürnberg (BoerseGo.de) - Die Stimmung der Verbraucher in Deutschland ist im Mai wie erwartet stabil geblieben. Der GfK-Konsumklimaindikator prognostiziert für Juni 2,5 Punkte und verharrte damit auf dem Niveau vom Mai. Ob sich diese überaus robuste Entwicklung des Konsumklimas auch in den kommenden Monaten fortsetzt, dürfte ganz entscheidend davon abhängen, in welchem Umfang sich der Arbeitsmarkt eintrübt.

      Die Konjunkturerwartungen legten im Mai mit einem Plus von 2,9 Punkten auf minus 28,3 Punkte zum zweiten Mal in Folge zu. Der Rückgang der Konjunkturstimmung hat damit zumindest ein vorläufiges Ende gefunden. Ob damit aber bereits ein konjunktureller Wendepunkt erreicht ist, bleibe abzuwarten, erläuterte die GfK.

      Nach dem Plus von 3,4 Punkten im Vormonat hat die Einkommenserwartung im Mai geringe Einbußen von 1,3 Punkten verzeichnet. Aktuell weist der Indikator minus 9,3 Zähler auf. Insbesondere die zunehmende Angst der Bürger vor dem Jobverlust drückt laut GfK auf die Stimmung.

      Die Anschaffungsneigung hat auch im Mai ihr gutes Niveau verteidigt. Der Indikator verzeichnete ein minimales Plus von 0,1 Punkten und weist aktuell 12,5 Punkte auf. Im Vorjahresvergleich ist sogar ein Plus von knapp 33 Punkten zu verzeichnen. Neben der Abwrackprämie für Pkw sowie weiteren finanziellen Anreizen aus dem Konjunkturpaket II sorgten derzeit vor allem die moderaten Preise dafür, dass sich die Konsumneigung stabil halten kann.

      Quelle: http://www.boerse-go.de/nachricht/GfK-Konsumklima-bleibt-sta…
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 13:16:30
      Beitrag Nr. 5.327 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.183.634 von Maraho am 15.05.09 12:57:53In gewissem Bezug.
      Mal wieder überraschend.

      EWU: Auftragseingang der Industrie sinkt überraschend

      Luxemburg (BoerseGo.de) - Die Auftragslage in der Industrie der Eurozone hat sich im März überraschend eingetrübt. Der Index der Auftragseingänge sei um 0,8 Prozent gegenüber dem Vormonat gefallen, teilte die Europäische Statistikbehörde Eurostat am Dienstag mit. Die Volkswirte hatten dagegen mit einem Anstieg um 1,0 Prozent gerechnet. Im Februar hatten sich die Aufträge aufwärtsrevidiert stabil entwickelt. Auf vorläufiger Basis war noch ein Rückgang um 0,6 Prozent gemeldet worden.

      In der gesamten EU fielen die Auftragseingänge im März 2009 um 0,7 Prozent, nachdem sie im Februar um 1,2 Prozent abgenommen hatten. Im Vergleich zum März 2008 nahm der Index der Auftragseingänge in der Industrie in der Eurozone um 26,9 Prozent und in der EU um 25,5 Prozent ab.

      Quelle: http://www.boerse-go.de/nachricht/EWU-Auftragseingang-de…
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 13:26:11
      Beitrag Nr. 5.328 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.246.826 von Maraho am 25.05.09 18:01:14Genaueres hierzu ...

      Russische Wirtschaft bricht ein

      Moskau 26.05.09 Die russische Wirtschaft ist im April um 10,5 Prozent geschrumpft. Dies teilte heute der stellvertretende russische Wirtschaftsminister Andrej Klepach mit. Im Zeitraum von Januar bis April sank die Wirtschafsleistung Russlands um 9,8 Prozent.

      Klepach teilte mit, dass die russische Regierung davon ausgeht, dass die Wirtschaft im Laufe des Jahres um 6-9 Prozent schrumpfen werde.

      Das Wirtschaftsministerium sagte, dass der Rückgang im Bauwesen, die geringeren Steuereinnahmen, sinkende Investitionen und Einzehandelsumsätze maßgeblich an der Schrumpfung beteiligt seien.

      Der Außenhandel Russland schrumpfte im Aprul um 50 Prozent auf 7,5 Mrd. USD, die Importe sanken im April um 44,1 Prozent, die Exporte um 461, Prozent.

      Quelle: http://de.biz.yahoo.com/26052009/390/russische-wirtschaft…
      68 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 13:32:22
      Beitrag Nr. 5.329 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.241.519 von Maraho am 24.05.09 18:03:15Erneut ein Bericht zu diesem Thema ...


      US-HYPOTHEKENKRISE
      "Es wird noch schlimmer werden"
      Von Marc Pitzke, New York

      Die steigende Arbeitslosigkeit verschärft die US-Immobilienkrise, sogar bisher kreditwürdige Hausbesitzer werden jetzt zahlungsunfähig. Jetzt folgt eine neue Welle von Zwangsversteigerungen - die auch den Banken weitere Milliardenverluste bescheren dürften.


      Sie nennen es "die dritte Welle". Denn dies ist schon der dritte Schock für den US-Immobilienmarkt, nach dem Platzen der spekulativen Preisblase vor drei Jahren und dem millionenfachen Kollaps von Ramsch-Hypotheken. Doch diesmal trifft es nicht die windigen Investoren oder armen Schuldner, die sich Abzock-Kredite aufschwatzen ließen. Diesmal trifft es potentiell jeden Amerikaner.

      "Es ist zum Problem für alle Haushalte geworden", sagt Mark Zandi, der Chefökonom der Research-Firma Moody's. "Niedrige Einkommen, mittlere Einkommen, sogar hohe Einkommen. Es reicht von Küste zu Küste."

      Zandi spricht von der Lawine neuer Immobilien-Zwangsversteigerungen, die durch die USA rauscht. Grund: Arbeitslosigkeit, Überstundenverlust und Einkommenseinbußen lassen immer mehr US-Hausbesitzer bei ihren Hypothekenraten rückständig werden. Selbst relativ wohlhabende Schuldner, deren Darlehen - anders als bei den Beziehern der berüchtigten Subprime-Kredite, die die Finanzkrise lostraten - ihren Verhältnissen eigentlich entsprachen. Bis die Rezession kam.

      Klartext: Die US-Immobilienkrise ist nach wie vor virulent - selbst wenn sich die Preise vereinzelt wieder zu erholen beginnen. Rund 1,7 Millionen amerikanische Haushalte werden nach Schätzung von Moody's auch dieses Jahr ihr Haus per Zwangsversteigerung verlieren. 60 Prozent der Zahlungsrückstände, die dem zugrunde lägen, würden die Konsequenz von Arbeitslosigkeit und Einkommensausfall sein - mehr als doppelt so viele wie 2008. Selbst eine solide Kreditwürdigkeit, die einen bisher vor der Katastrophe bewahrte, schützt nicht mehr.

      "Dieses Ausmaß der Notlage, wie wir es zu diesem Zeitpunkt erleben, haben wir nicht erwartet", sagte der Ökonom Mark Fleming dem TV-Sender CBS. Ein Ende dieser "dritten Welle" ist dabei allerdings nicht abzusehen.

      Im Gegenteil: Wirtschaftswissenschaftler rechnen damit, dass sich die US-Arbeitslosenquote von derzeit 8,9 Prozent bis Ende 2010 auf über zehn Prozent erhöhen wird - und damit neue Zwangsversteigerungen bei bisher unbescholtenen Schuldnern auslöst. "Wir stehen vor einem Riesenproblem", sagte Morris Davis, ein Immobilienexperte der University of Wisconsin, der "New York Times". "Waren Zwangsversteigerungen im vergangenen Jahr schlimm? Es wird noch schlimmer werden."

      Nach Berechnungen der Datenfirma First American CoreLogic, die die "Times" jetzt auswertete, erhöhte sich die Zahl der um mindestens 90 Tage rückständigen oder von den Banken bereits aufgekündigten Prime-Hypotheken - also Immobiliendarlehen zu völlig regulären Bedingungen, ohne Schwindel-Verträge und Trick-Zinsen - von November 2008 bis Februar 2009 um fast eine halbe Million auf mehr als 1,5 Millionen. Diese Kredite umfassten rund 224 Milliarden Dollar.

      Das ist ein steiler Anstieg, der 2007 begann. Die Zahl der delinquenten Subprime-Hypotheken dagegen flachte sich im vergangenen Jahr ab: Im selben Zeitraum wuchs sie um weniger als 14.000 auf 1,65 Millionen. Insgesamt waren diesen Angaben zufolge im Februar vier Millionen US-Hypotheken im Wert von 717 Milliarden Dollar rückständig oder schon geplatzt - mehr als 60 Prozent mehr als im Vergleichsmonat 2008.

      Diese dramatischen Kurven laufen parallel zu den Arbeitsmarktzahlen. 2008 verlor die US-Wirtschaft im Durchschnitt 256.000 Stellen im Monat. Inzwischen sind es 665.000 Stellen.

      Am schwersten betroffen von den neuen Zwangsversteigerungen sind folglich Bundesstaaten mit hoher Arbeitslosigkeit. Den höchsten Anteil solcher "foreclosures" bei Prime-Hypotheken hatte Florida (fünf Prozent), gefolgt von Nevada (3,3 Prozent), Arizona (2,1 Prozent) und Kalifornien (1,8 Prozent). In Kalifornien stieg die Arbeitslosenquote von März 2008 bis März 2009 von 6,4 auf 11,2 Prozent - im selben Zeitraum verdreifachte sich die Prime-Zwangsversteigerungsquote fast.

      Die groß angelegten Hilfsmaßnahmen, die US-Präsident Barack Obama für Hauseigentümer in der Bredouille eingeleitet hat, halfen bisher wenig. Im Februar sagte die Regierung den Hypothekenbanken 75 Milliarden Dollar zu, um die Zahlungen für deren Kunden zu verringern. Das würde vier Millionen Immobilienbesitzer vor der Zwangsversteigerung bewahren, erklärte das Finanzministerium damals.

      Doch seither sind nach Angaben des Ministeriums erst 10.000 bis 55.000 Hypotheken dergestalt "modifiziert" worden. Fast gleichzeitig wurden jedoch im ersten Quartal 2009 weitere 313.000 Darlehen delinquent. Dagegen gerechnet waren die Staatshilfen ein Tropfen auf den heißen Stein.

      Auch das massive Engagement neuer Interessengruppen, die gegen die Banken und ihrer gnadenlose Praxis der Zwangsversteigerung protestieren, konnte daran bisher nur wenig ändern. Die Neighborhood Assistance Corporation of America (ACA) zum Beispiel bombardiert die Banken mit Anrufen und ziert ihre Website mit Fotos der verantwortlichen Kundenberater, als "Räuber" gebrandmarkt. Manchmal listet NACA sogar deren private Telefonnummern.

      Mit den größten US-Hypothekengebern - Bank of America , Wells Fargo , JPMorgan Chase und Citigroup - hat die NACA bereits Abkommen geschlossen, wonach diese für notleidende Kunden die besten Raten herausholen sollen. Doch die Gruppe lässt nicht locker. Im Februar lud sie als Teil ihrer "Verantwortlichkeitskampagne" Möbel auf den Rasen eines Immobilieninvestors, um ihm aus erster Hand das Gefühl einer Zwangsräumung zu geben.

      Doch auch für die Banken stellt die "dritte Welle" ein wachsendes Unheil dar. Jede Zwangsräumung kostet sie nach einer Studie der US-Notenbank rund 50.000 Dollar. Zwei Millionen Zwangsversteigerungen würden die Bankbilanzen also um insgesamt hundert Milliarden Dollar belasten. Dabei ist auch diese Studie schon drei Jahre alt, die aktuellen Zahlen dürften weit darüber liegen. Allein für die Bank of America befürchtete die Federal Reserve im Zuge ihrer kürzlichen Banken-Stresstests potentielle Hypothekenverluste von bis zu 43,5 Milliarden Dollar bis Ende kommenden Jahres.

      Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,626788,00.html …
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 13:35:54
      Beitrag Nr. 5.330 ()
      Ohne direkten Bezug.
      Bei Interesse ...

      EU-SOZIALRANKING
      Skandinavien hängt Deutschland ab
      Von Esther Wiemann

      Arbeitsmarkt, Ausbildung oder Generationenverhältnis: Im Vergleich mit vielen anderen EU-Staaten hat Deutschland in Sachen sozialer Gerechtigkeit große Defizite. Am besten schneidet laut einer aktuellen Studie Skandinavien ab, die Verlierer stammen aus Südeuropa.

      Weiterlesen ... http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,626765,00.html …
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 13:44:53
      Beitrag Nr. 5.331 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.798.085 von Maraho am 19.03.09 05:31:53Mal wieder etwas aus Frankreich ...

      Proteste gegen Sarkozys Sozialpolitik

      Vor allem Staatsbahn SNCF, Staatsverwaltung und Schulen vom Ausstand betroffen

      Paris - Zum vierten Mal seit dem vergangenen März haben die französischen Gewerkschaften am Dienstag zu einem branchenübergreifenden Streiktag aufgerufen, um gegen die Sozial- und Arbeitspolitik der konservativen Regierung von Präsident Nicolas Sarkozy (UMP) zu protestieren. Am stärksten betroffen war von dem Ausstand die Staatsbahn SNCF, wo nach Angaben der Betriebsleitung etwa die Hälfte der Regionalzüge, 40 Prozent der Verbindungen in der Pariser Region und ein Viertel der Hochgeschwindigkeitszüge TGV ausgefallen sind.

      In der Pariser U-Bahn war der Verkehr beinahe normal, weil nur die den Kommunisten nahe stehende CGT zum Streik aufgerufen hatte. Bei der Fluggesellschaft Air France wurden einige Flüge abgesagt und zahlreiche Verzögerungen angekündigt. Die acht größten Gewerkschaftsverbände CGT, FO, CFDT, FSU, CFTC, Solidaire, Unsa und CFE-CGC haben auch in der öffentlichen Verwaltung zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Der Streikaufruf betraf insbesondere die 125.000 Finanzbeamten im Lande sowie die Lehrer und Hochschulprofessoren. Lehrer und Eltern von Schülern organisierten in Paris mehrere Protestumzüge. Die Postbeamten beteiligten sich nur punktuell am Ausstand, so etwa in Südfrankreich, allerdings wurde eine massive Beteiligung "an allen Formen von Protestkundgebungen" beschlossen. Auch mehrere Rentnerverbände haben zur Teilnahme an den Protesten aufgerufen.

      Der Protesttag, der durch zahlreiche Aktionen auf lokaler Ebene im ganzen Lande gekennzeichnet war, fand im Hinblick auf ein Treffen mit dem Unternehmerverband MEDEF statt, der am Mittwoch in Paris auf dem Programm steht, um die "Sozialagenda 2009" festzulegen. Die Arbeitnehmerverbände verlangen dabei insbesondere eine Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns SMIC sowie der sozialen Minima und der Altersrenten. Überdies sollen die Unternehmen dazu verpflichtet werden, im Gegenzug für Staatsbeihilfen oder Abgabenbefreiungen "bemessbare Maßnahmen im Bereich der Beschäftigung oder der Entlohnung" zu ergreifen.

      Länger Arbeitslosengeld

      Die Dauer des Arbeitslosengeldes für Langzeitbeschäftigungslose soll nach den Wünschen der Gewerkschaftszentralen verlängert werden. Schließlich wollen die Arbeitnehmer auch, dass Präsident Sarkozy auf die geplanten Beamtenkürzungen in der Staatsverwaltung verzichtet (nur die Hälfte der durch Pensionierungen freigewordenen Stellen sollen nach den Absichten der Regierung nachbesetzt werden) und die Obergrenze für die Einkommensbesteuerung abschafft, die er zugunsten der Großverdiener eingeführt hatte.

      Für den kommenden 13. Juni haben die Gewerkschaften bereits zu weiteren landesweiten Protestkundgebungen aufgerufen. Die "Einheitsfront der Arbeitnehmerorganisationen" ist sich einig darin, dass man die Sommerpause nicht auf der Basis einer Niederlage im Kräftemessen mit Regierung und Sozialpartner antreten könne. "Wir bereiten uns schon auf den Herbst vor, aber es ist wichtig, schon vor dem Sommer Ergebnisse zu erreichen", betonte der CFDT-Gewerkschafter Marcel Grignard. (APA)

      Quelle: http://derstandard.at/?id=1242316705631
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 13:48:14
      Beitrag Nr. 5.332 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.141.075 von Maraho am 11.05.09 06:02:44Weiterführend ...

      Island gibt bei EU-Beitritt mächtig Gas

      Die Finanzkrise hat dem Inselstaat dermassen zugesetzt, dass jetzt der EU-Beitritt forciert wird. Die Grünen sind allerdings dagegen.


      Islands Parlament soll bis Anfang Juni über ein Beitrittsgesuch des Landes an die EU entscheiden. Ministerpräsidentin Jóhanna Sigurdardóttir hat dem neu gewählten «Althing» einen entsprechenden Vorschlag vorgelegt. Das bestätigte ein Regierungssprecher am Montag in Reykjavik.

      Im Juli schon in Brüssel

      Der Vorschlag soll ab Mitte der Woche debattiert werden. Nach dem als sicher geltenden grünen Licht durch das Parlament könnte der Antrag im Juli in Brüssel eingereicht werden, hiess es weiter.

      Island steckt nach dem Zusammenbruch aller grossen Banken in einer tiefen Wirtschaftskrise. Sigurdardóttir hatte vor und nach ihrem Sieg bei den Wahlen Ende April die EU-Mitgliedschaft als einzigen Ausweg aus der Krise bezeichnet.

      Grüne nichts als Spielverderber

      Die Sozialdemokratin will die Aufnahme ihres Landes möglichst schnell erreichen. Die Linksgrünen als Koalitionspartner sind gegen eine EU-Mitgliedschaft. Sie wollen sich aber einer parlamentarischen Mehrheit mit Hilfe von Stimmen aus der Opposition nicht in den Weg stellen.

      Quelle: http://bazonline.ch/ausland/europa/Island-gibt-bei-EUBeit…
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 13:58:44
      Beitrag Nr. 5.333 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.084.498 von AHEO am 03.05.09 10:55:30Noch etwas in Anlehnung und dann ...

      Finanzmarktmanipulation: Die üblichen Verdächtigen
      Rainer Sommer

      Der starke Kursaufschwung seit März kam den großen US-Banken und der Regierung derart gelegen, weswegen viele nicht glauben wollen, dass das ohne Manipulationen abgegangen ist. Verdächtigt werden - allen voran Goldman Sachs - die großen Ex-Investmentbanken, sowie das "Plunge Protection Team" der US-Regierung

      Der Aufschwung, der die Aktienindizes seit März weltweit um mehr als ein Drittel hat ansteigen lassen, hat viele am falschen Fuß erwischt. Die meisten Kleinanleger aber auch viele professionelle Geldmanager hatten nicht investiert und mussten feststellen, vielleicht gerade zu den Tiefstkursen ausgestiegen zu sein. Die hohen Gewinne der letzten Wochen hatten also andere eingefahren und viele Fondsmanager und private Aktienzocker hetzen jetzt den Indizes hinterher, was die Börsenrallye sogar noch ein wenig am Leben halten könnte. Da liegt es nahe, finstere Machenschaften hinter den Kursaufschwüngen zu vermuten, von denen genau jene am meisten profitiert hätten, die die jüngste Hausse womöglich selbst organisiert hatten.


      Wie üblich hatte die Wall Street bei den jüngsten Kursaufschwüngen die Führung übernommen, wobei der Leitindex S&P 500, der die 500 größten börsennotierten US-Unternehmen abbildet, von seinem Tiefpunkt von 676 Zählern am 9. März bis 8. Mai auf einen vorläufigen Höchststand bei 929 Punkten anstieg. Die höchsten Zuwächse hatten dabei die Finanztitel erzielt, die ihre Kurse im Schnitt ungefähr verdoppeln konnten.

      Und so hatten genau jene Banken am meisten profitiert, denen die nicht wirklich stressigen Stresstests des amerikanischen Finanzministeriums einigen Kapitalbedarf bescheinigt hatten. Besonders angenehm für die Banken war, dass sie während des Kursaufschwungs Eigenkapital im Markt platzieren konnten, was ohne die jüngsten Kursavancen wohl unmöglich gewesen, mit Sicherheit aber wesentlich weniger einträglich verlaufen wäre.

      Abgesehen von JP Morgan, der die Regierung ausreichendes Kapital bescheinigt hatte, traf das praktisch alle großen US-Geldhäuser. Bank of America, die laut Stress-Test rund 34 Milliarden Dollar benötigt, verkaufte für rund 13,5 Milliarden US-Dollar 1,25 Milliarden neue Aktien. Morgan Stanley emittierte 168 Millionen Aktien, was rund vier Milliarden Dollar in die Kassen spülte und mehr als doppelt so viel war, als ursprünglich geplant war oder von der Regierung gefordert wurde, die einen Kapitalmangel von 1,8 Milliarden Dollar attestiert hatte. State Street Financials verkaufte 51,3 Millionen Aktien für rund zwei Milliarden Dollar, wobei übrigens Goldman Sachs und Morgan Stanley die Aktien als Book-runner im Markt unterbrachten. Goldman Sachs hatte sich bereits am 14. April fünf Milliarden Dollar von der Börse geholt und Bank of New York Mellon verkaufte immerhin 42 Millionen Aktien für rund 1,2 Milliarden Dollar.

      Am Anleihemarkt war indes auch JP Morgan aktiv, die nicht von der US-Regierung garantierte Bonds für drei Milliarden Dollar absetzte, Bank of NY Mellon verkaufte für 1,5 Mrd. Dollar, während Goldman und Morgan Stanley sich auf diesem Weg jeweils vier Milliarden Dollar besorgten.

      An den Märkten geht etwas Seltsames vor

      Nicht wenige wundern sich nun über die Kraft des jüngsten Aufschwungs und wittern Verrat. Theoretisch sollte der Marktpreis eines Finanzwertes das jeweilige reale Verhältnis von Angebot und Nachfrage widerspiegeln. Gelingt es hingegen einzelnen Marktteilnehmern, die Preise in eine davon abweichende, den jeweiligen Interessen förderliche Richtung zu treiben, spricht man von Manipulation – und derzeit gibt es kaum ein Marktsegment, das nicht in den Verdacht gerät, von geheimen Machenschaften beeinflusst zu sein.

      Offen im US-Börsen-TV diskutiert wird aktuell etwa die Manipulation des S&P 500, die über den Terminmarkt erfolgt sein soll. So berichtete z.B. Dan Schaefer von Schaefer Asset Management am 14. Mai live auf Fox Business: "Seit 7 oder 8 Wochen geht an den Märkten etwas Seltsames vor. (…) Da war eine Kraft im Markt, die ihn oben gehalten und Futures gehandelt hat. Ich beobachte die Futures jeden Tag und jeden Tick und an bestimmten Punkten innerhalb der letzten Wochen, wenn der Markt am einbrechen war, kamen riesige Volumen herein und der Markt schoss wieder nach oben. Das geschieht für gewöhnlich gegen Handelsende. So letzten Freitag, als um 7 Minuten vor vier 100.000 S&P Futures Kontrakte gehandelt wurden und gegen vier noch einmal so viele. Das hob den DOW von minus 18 auf über 44 oder 50 Punkte. Man braucht zehn oder zwanzig Milliarden Dollar um den Markt derart bewegen zu können", stellt Schaefer fest und fragt "Wer hat so viel Geld?"

      Hier haben die Finanzforen einen klaren Favoriten: Das sogenannte "Plunge Protection Team" (PPT). Dieses geistert seit den späten 1990er Jahren durch die Medien und findet seinen institutionellen Rahmen in der "President's Working Group on Financial Markets", die im März 1988 von Ronald Reagan ins Lebengerufen wurde. Laut Executive Order 12631 gehören ihr der Finanzminister an, sowie die Vorsitzenden der Notenbank, der Wertpapieraufsicht SEC und der CFTC, die die Futuresmärkte überwacht. 1998 wurde erstmals öffentlichkeitswirksam unterstellt, dass diese Arbeitsgruppe direkt am Aktiemarkt interveniert, auch wenn dies die Washington Post nicht direkt behauptete. Nach dem New-Economy-Crash und nach 9/11 wird dem PPT immer wieder unterstellt, mit Notenbankgeld über verbündete Investmentbanken den Futuresmarkt zu manipulieren, was vermutlich zwar nicht ganz verfassungskonform wäre, im aktuellen "Anything goes"-Umfeld aber wohl niemanden verwundern würde.

      SOMETHING smells fishy in the market. And the aroma seems to be coming from Goldman Sachs.
      New York Post Columnist John Crudele


      Für John Crudele, einen Kolumnisten der New York Post, war es indes die ehemalige Investmentbank Goldman Sachs (Die Goldman-Verschwörung), die mit TARP-Geldern den Aktienmarkt manipuliert habe. Seiner Meinung nach wären die Kursgewinne nicht mit den Geldern zu erklären, die auf der Käuferseite in den Markt geflossen sind und die er mit 10 Milliarden USD angibt. Crudele zitiert Händler, die meinen, dass für so eine Rallye vielleicht dreimal so viel an Nachfrage nötig wäre. Vielmehr sei der Markt von professionellen Tradern unter der Führung von Goldman Sachs angeschoben worden. So hätte Goldman in der Woche des 13. April doppelt so viele Trades im Programmhandel gemacht, wobei der Großteil der 1,234 Milliarden Aktien auf eigene Rechnung gehandelt worden seien, wie Crudele von der New York Stock Exchange erfahren haben will. Der Autor ist sich nicht sicher, ob Goldman hier im Auftrag der Regierung oder aus eigenem Antrieb gehandelt habe, profitiert hätten jedenfalls beide.

      Machenschaften in den Dark Pools

      Der Verweis auf den Programmhandel ist insofern bezeichnend, als ein Großteil der großen Aktiendeals längst schon nicht mehr über die offiziellen Börsen läuft, sondern in so genannten "Dark Pools" abgewickelt wird. Das sind private Handelssysteme der großen Investmentbanken, die viele Deals automatisiert außerbörslich abwickeln, angeblich mit dem Ziel, durch eine automatisierte Handelsexekution größere Deals abwickeln zu können ohne die Kurse zu sehr zu bewegen. Tatsächlich wäre es zumindest sehr verwunderlich, wenn die mangelnde Transparenz und der daraus resultierende Informationsvorsprung der Dealer diese nicht auch lukrative Spesen wird verdienen lassen, von der potentiell nicht unbedingt nur marktlichen Preisbildung ganz zu schweigen.

      Derart offen zur Schau gestellt, dass man nicht mehr von einer Verschwörung sprechen kann, erscheint in diesem Zusammenhang die Unterstützung, die die großen US-Banken aus den theoretisch unabhängigen Analyseabteilungen erhalten haben. So zweifelt Richard Bove von Rochdale Securities wiederum in FoxBusiness die Unabhängigkeit der Analysten in den großen Investmentbanken generell an, die sich gerade in dem Moment, als die Kapitalerhöhungen durchgeführt wurden, gegenseitig Kaufempfehlungen ausgesprochen hatten:

      Wie objektiv kann eine Analyse sein, wenn der Analyst gegenüber einer Bankaktie vor zehn Tagen noch sehr negativ eingestellt war, dann aber seine Meinung ändert, nur weil diese sich sehr viel Kapital beschaffen muss?
      Richard Bove


      So hatte Goldman Sachs das Kursziel für State Street Financials wenige Augenblicke nach dessen Ankündigung einer Kapitalerhöhung nur deshalb von 25 auf 45 USD angehoben. Ähnliches war bei den Analysten bei den anderen Kapital suchenden Banken zu bemerken, so dass sich tatsächlich die Frage aufdrängt, in wie weit eigener Kapitalbedarf diese Analysen beeinflusst haben mag. So hatten Goldman-Analysten erst am 20. Mai die Bewertung von Bank of America, Citigroup und J.P. Morgan Chase von "vorsicht" auf "neutral" verbessert und vermutet, dass es nun endlich mit den Abschreibungen und den Verlusten bei Levereged Loans vorbei sei.

      Dass es bereits auch mit den Kursverlusten vorbei sei, könnte indes ein frommer Wunsch bleiben. Da die Kapitalmaßnahmen inzwischen weitgehend abgeschlossen sind und Goldman Sachs, J.P. Morgan Chase and Morgan Stanley auch schon angesucht haben, die 45 Mrd. USD an staatlichen Geldern, die sie im November erhalten hatten, zurückzuzahlen, besteht vorerst wohl kaum noch viel Bedarf an weiteren Stützungsmaßnahmen. Die Zeche bezahlen werden dann wohl jene, die jetzt noch auf den fahrenden Zug aufspringen. Für die Manager dieser Banken würde es hingegen bedeuten, sich bald wieder Boni in gewohnter Höhe genehmigen zu dürfen.

      Quelle: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/30/30389/1.html

      Bis dann ...
      5 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 14:08:37
      Beitrag Nr. 5.334 ()
      :confused:

      Doch auch für die Banken stellt die "dritte Welle" ein wachsendes Unheil dar. Jede Zwangsräumung kostet sie nach einer Studie der US-Notenbank rund 50.000 Dollar. Zwei Millionen Zwangsversteigerungen würden die Bankbilanzen also um insgesamt hundert Milliarden Dollar belasten. Dabei ist auch diese Studie schon drei Jahre alt, die aktuellen Zahlen dürften weit darüber liegen. Allein für die Bank of America befürchtete die Federal Reserve im Zuge ihrer kürzlichen Banken-Stresstests potentielle Hypothekenverluste von bis zu 43,5 Milliarden Dollar bis Ende kommenden Jahres.

      Alles läuft für den zyniker und damit wissenden leerverkäufer wie geschmiert.

      immerhin dauerte es von 1929 bis 1934 einige zeit, bis die aktien auf 10% ihres wertes von vor 1929 fielen. ich bitte deshalb die ganz ungeduldigen zu etwas mehr zeit und damit gnade für die kommenden großen verlierer.

      Der untergang der größten nummer unter den industriestraaten wird ein historisch nie dagewesener einschnitt in der weltgeschichte darstellen.

      für uns, als zeitgenossen, bleibt die begleitung des staatlichen aufschuldungssystems ins verdiente grab und die befreidigung zu sagen- wir sind dabeigewesen..
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 15:03:56
      Beitrag Nr. 5.335 ()
      26.05.2009 15:02
      Case-Shiller-Index: US-Hauspreise fallen stärker als erwartet
      New York (BoerseGo.de) - In den USA sind die Hauspreise im März in 20 großen Städten gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 18,7 Prozent gesunken. Dies geht aus dem von Standard&Poor`s veröffentlichten Case-Shiller-Hauspreis-Index hervor. Der Konsens sieht einen Rückgang von 18,4 Prozent vor. Im vorangegangenen Monat schwächten sich die Hauspreise um 18,67 Prozent ab.
      (© BörseGo AG 2007 - http://www.boerse-go.de, Autor: Huber Christoph, Redakteur)
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 16:24:33
      Beitrag Nr. 5.336 ()
      :confused:

      Im vorangegangenen Monat schwächten sich die Hauspreise um 18,67

      unglaublich, da wird mit der zweiten stelle hinter dem komma suggeriert, wie genau die statistik lügt.

      warum nicht demnächst 18,6754327829599
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 17:41:32
      Beitrag Nr. 5.337 ()
      Sehr gute Arbeit, die hier geleistet wird. Da ich nun endlich wieder Zeit für Börse habe, möchte ich mich an der Diskussion auch etwas beteiligen...;)


      Paulsons Milliarden-Nötigung:

      http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/Agenda-Pau…

      Auszug:

      Der 13. Oktober 2008 war der Tag, an dem die USA ihre Banken verstaatlichten. Neue Dokumente und Mails belegen, wie Finanzminister Henry Paulson die mächtigsten Banker der Welt vorführte.


      Arthur Spooner
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 17:49:12
      Beitrag Nr. 5.338 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.255.092 von ArthurSpooner am 26.05.09 17:41:32:confused:

      willkommen arthur, ich hoffe unsere meinung ist nicht so 100%deckungsgleich, denn dann würdest du mir leider das vergnügen vorenthalten, mit dir ab und zu eine elegante klinge zu kreuzen..;)
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 18:01:21
      Beitrag Nr. 5.339 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.254.155 von Nannsen am 26.05.09 16:24:33Guten Abend Nannsen,

      unglaublich, da wird mit der zweiten stelle hinter dem komma suggeriert, wie genau die statistik lügt.
      warum nicht demnächst 18,6754327829599
      :laugh:

      Die Not ist groß!
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 18:02:27
      Beitrag Nr. 5.340 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.255.092 von ArthurSpooner am 26.05.09 17:41:32Guten Abend Arthur Spooner,
      sei willkommen hier!

      Gruß von Maraho
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 18:16:09
      Beitrag Nr. 5.341 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.038.211 von Maraho am 24.04.09 20:44:04Guten Abend zusammen,

      diese Meldung vom 24.04.09 (s.o.) war ja auch einmal ein Aufreger. Ist gerade einmal 4 Wochen her und keinen interessiert es mehr.

      Doch gestern schrieb der "Telegraph":

      German debts set to blow 'like a grenade'

      Germany's financial regulator BaFin has warned that the toxic debts of the country's banks will blow up "like a grenade" unless they take advantage of the government's bad bank plans to prepare for the next phase of the crisis.

      Weiterlesen ... http://www.telegraph.co.uk/finance/financetopics/recession/5…
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 18:22:13
      Beitrag Nr. 5.342 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.253.134 von kiska am 26.05.09 15:03:56Guten Abend kiska,
      egghat schreibt hierzu:

      US-Immobilienpreise 01/09: -2,2% Vm (-18,7% Vj)
      Letzter Dienstag im Monat: Zeit für neue Horrorzahlen vom US-Immobilienmarkt.

      Der Case-Shiller-20-Städte-Index, den ich normalerweise verwende, ist im März 2,2% gegenüber dem Vormonat und 18,7% gegenüber dem Vorjahresmonat gesunken. Damit zeigte das erste Quartal keine Anzeichen von Stabilisierung.

      Der nur einmal am Ende des Quartals berechnete National Price Index, der die Preise auch außerhalb der 20 Metropolregionen erfasst, hat im 1. Quartal 2009 mit einem Jahresminus von 19,1% das größte Minus aller Zeiten vermeldet.

      Wenn man auf den Monatsvergleich schaut, war der März aber einen Tick besser als der Februar. Das Minus zum Vormonat ging von 2,8 auf 2,2% zurück und auch in der Breite spiegelt sich das wieder. Das kann etwas Hoffnung machen. Aber bei einem Gesamtrückgang vom Hoch im Sommer 2006 von deutlich über 30% ist diese Hoffnung auch von Nöten. Denn mit mehr als 30% Minus hat der Hauspreisverfall eine Dimension erreicht, die vor 3 Jahren nur von Weltuntergangspropheten prognostiziert wurde.

      Weiteres ... http://egghat.blogspot.com/2009/05/us-immobilienpreise-0…
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 18:29:32
      Beitrag Nr. 5.343 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.226.313 von Maraho am 21.05.09 13:53:56Vielleicht ist dies (als Beispiel) mit ein Grund dafür ...

      Der Kuchen schrumpft

      Zeitungen, Radio, Fernsehen - die deutschen Medien verdienen immer weniger Geld mit Werbung. Außerdem: Zwei Kleinstadt-Bürgermeister kämpfen weiter um Hertie. Wichtige Wirtschaftsmeldungen im Überblick.


      Für die Medienbranche ist es ein ganz hartes Jahr: Die Branche steht vor einem drastischen Rückgang der Werbeeinnahmen, für 2009 rechnet der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) mit einem Minus zwischen fünf und acht Prozent. Im vergangenen Jahr seien die Netto-Werbeeinnahmen von Zeitungen, Zeitschriften und elektronischen Medien bereits um 2,2 Prozent auf 20,36 Milliarden Euro zurückgegangen, teilte der ZAW unter Hinweis auf eine Umfrage unter 43 Mitgliedsverbänden mit.

      Erst für 2010 rechnet die Werbeindustrie mit Besserung. "In der Werbebranche ist die Stimmung zur Zeit gedämpft“, sagte der ZAW-Vorsitzende Michael Kern. Betroffen von der Flaute sind vor allem die Zeitschriften, die einen Rückgang um 7,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 1,7 Milliarden Euro verkraften mussten.

      Gesättigte Märkte, anderer Konsum

      Negative Zahlen gab es auch bei den Tageszeitungen (minus 4,2 Prozent auf 4,4 Mrd. Euro) sowie beim Hörfunk (minus 4,3 Prozent/711 Mio. Euro). Auch die Online-Werbung hat einen Dämpfer erhalten. 2007 hatten die Anzeigen im Internet um 39,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugelegt - 2008 war es nur noch ein Plus von 9,4 Prozent auf 754 Millionen Euro.

      Im Kampf gegen die Rezession hätten die Medien das Umsatzplus von 2007 von 462 Millionen Euro im vergangenen Jahr wieder komplett verloren. "Wie gewonnen, so zerronnen“, sagte ZAW-Sprecher Volker Nickel.

      Als Gründe für die trübe Lage sieht der Verband eine wegbrechende Nachfrage wie etwa bei der Autoindustrie, gesättigte Märkte, etwa bei Handys oder veränderte Konsumgewohnheiten, wie zum Beispiel beim Trend zu weniger Alkoholkonsum. Auch die Zurückhaltung der Medien bei der Eigenwerbung sowie ihre Rabattpolitik und politische Vorgaben verstärken die Katerstimmung der Branche.

      Allerdings halten sich die Anteile einzelner Mediengattungen am Werbekuchen seit Jahren weitgehend stabil. Die Tageszeitungen führen weiterhin die Rangliste mit einem Anteil von 21 Prozent - vor zehn Jahren waren es noch 28 Prozent. Auf das Fernsehen fallen seit einem Jahrzehnt durchgängig 20 Prozent der Werbeinvestitionen, spürbar gestiegen ist der Anteil der Anzeigenblätter von acht auf zehn Prozent. Die Zeitschriften konnten nach einer Spitze von zehn Prozent im Jahr 2003 jetzt acht Prozent der Werbeausgaben anlocken.

      Quelle und weiteres: http://www.sueddeutsche.de/,ra3l1/wirtschaft/335/469887/t…
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 19:05:57
      Beitrag Nr. 5.344 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.255.195 von Nannsen am 26.05.09 17:49:12ch hoffe unsere meinung ist nicht so 100%deckungsgleich, denn dann würdest du mir leider das vergnügen vorenthalten, mit dir ab und zu eine elegante klinge zu kreuzen.. ;)


      Glaub ich nicht, dafür ist die Materie zu komplex...;)....leider ist meine Stundenanzahl noch sehr begrenzt, da meine bessere Hälfte einen schweren Skiunfall im Februar hatte und ich mit 2 Kindern alleine klar kommen muss...aber vielleicht wird es ja nach der Reha, wo Sie momentan ist, wieder besser. Heute hat Sie die ersten Schritte ohne Gehhilfe gemacht...
      Allerdings muss ich auch sagen, das die Wochen ohne Börse trotzdem in gewisser Weise sehr entspannend waren. Und das ich auf meine "alten Tage" noch in die Geheimnisse einer Waschmaschine eingewiesen werde, hätte ich auch nicht für möglich gehalten...:D


      Arthur Spooner
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 19:07:27
      Beitrag Nr. 5.345 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.252.209 von Maraho am 26.05.09 13:02:59Noch etwas zu diesem Thema ...
      Ein wenig übertrieben, wie ich finde. Andererseits kommt es auf die gekaufte Ware an. Shit happens ...
      Ich persönlich halte es lieber damit: Spare in der Zeit, dann hast Du in der Not! Und die wird kommen ...


      Mitten in der Krise
      Warum die Deutschen trotzdem kaufen
      von Kathrin Werner (Hamburg)

      Jahrelang steckten die deutschen Verbraucher ihr Geld lieber in den Sparstrumpf als in neue Kleidung, Elektro-Artikel oder Autos. Jetzt, mitten in der Rezession, kaufen sie ein wie wild. "Konsumkarneval" nennen Forscher das Phänomen.


      Die Verbraucher lassen sich von der tiefsten Rezession seit Gründung der Bundesrepublik die Kauflaune nicht verderben. Für Juni sagten die Marktforscher der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) am Dienstag ein stabiles Konsumklima voraus.

      Warum nur? Die Wirtschaftskrise trifft das Land hart. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank im ersten Quartal 2009 preis-, saison- und kalenderbereinigt um 3,8 Prozent. Der Rückgang war der vierte gegenüber einem Vorquartal und mit Abstand der größte seit Beginn der vierteljährlichen Erhebung im Jahre 1970.

      Trotzdem: Die Leute kaufen. Schon zum Jahresauftakt erwies sich der Konsum als Stabilisator für die Wirtschaft, der private Verbrauch legte um 0,5 Prozent zu. In Deutschland machen private Einkäufe immerhin knapp 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus. So mildert der Konsum den Einbruch bei Exporten und Investitionen - das war in der Vergangenheit oft andersrum: meist glich Exportweltmeister Deutschland die schwache Inlandsnachfrage durch starke Ausfuhren aus.

      Die derzeit sehr niedrige Inflation und auch die Abwrackprämie stützten im Moment die Anschaffungsneigung der Verbraucher, glauben die GfK-Forscher. Dazu komme, dass die Abwrackprämie inzwischen auch von einer Reihe anderer Branchen kopiert werde. Derzeit hätten die Verbraucher - dank der niedrigen Preise für Sprit und Lebensmittel - mehr Geld zur Verfügung.

      Auch die anstehende Rentenerhöhung fördere die Kauflust. "Die Krise schlägt nicht so durch, dass es den Deutschen die Anschaffungsneigung vergällt", sagt GfK-Chef Klaus Wübbenhorst. Die Verbraucher hätten "aufgrund der einen oder anderen Meldung vom anziehenden Aktienmarkt und der Industrie das Gefühl, dass wir die Bodenbildung der konjunkturellen Entwicklung erreicht haben."

      "Normalerweise sind die Deutschen immer die Pessimisten", sagt Konsumverhaltensforscher Hans-Georg Häusel. Ursächlich für den trotz Rezession anhaltenden Konsum seien vor allem die Entscheidungen der Politik. Sie gäben ein Gefühl von Sicherheit. "Die Leute sehen schon die ersten optimistischen Pflänzchen, bevor sie wirklich im Pechbad sitzen." Viele Deutsche fühlten sich nach wie vor von der Krise nicht betroffen. "Das ist natürlich irrational", sagt Häusel. "Aber der Mensch glaubt eben nur, was er in unmittelbarer Nähe erlebt. Solange nicht er selbst oder mindestens der Nachbar arbeitslos wird, glaubt er nicht an die Krise."

      Konsumkarneval und Trotzkonsum

      Außerdem ändere sich die Einstellung zu abstrakten Geldwerten, sagt Stefan Grünewald, Geschäftsführer des Rheingold Instituts für Markt- und Medienanalysen. "Buchwerte können sich über Nacht in Geld auflösen." Da gebe es der Verbraucher lieber aus für Dinge, die er anfassen kann. "Man hat sonst Angst, dass in der nächsten Bankenkrise alles weg ist."

      Die Hauptursache für die Kauflust der Deutschen sieht Grünewald aber an anderer Stelle: Die Leute nehmen täglich die Schreckensmeldungen über die Wirtschaftskrise wahr und befürchten, dass sie sie bald doch im eigenen Portmonee merken. Grünewald nennt das "Konsumkarneval": "Die Leute wollen es nochmal richtig krachen lassen, denn sie fürchten, dass sie danach den Gürtel enger schnallen müssen und die Fastenzeit doch kommt." Den Karneval versüßen "Kamelle vom Staat".

      Außerdem wollten sich die Deutschen nicht durch die Wirtschaftskrise die Lebensfreude nehmen lassen. Und Lebensfreude erhalte man sich eben durch Konsum. "Das ist eine Art Trotzkonsum", sagt Grünewald.

      Quelle: http://www.ftd.de/politik/deutschland/:Mitten-in-der-Kris…
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 19:16:12
      Beitrag Nr. 5.346 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.255.970 von ArthurSpooner am 26.05.09 19:05:57Allerdings muss ich auch sagen, das die Wochen ohne Börse trotzdem in gewisser Weise sehr entspannend waren.

      Es gibt auch ein Leben abseits der Börse. ;)

      Ich persönlich warte nur auf einen "Riß" in den kommenden Monaten und dann werde ich, so Gott will, aussteigen.
      Das habe ich mir fest vorgenommen! Auf Dauer geht das Programm nämlich an die Substanz.
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 19:25:37
      Beitrag Nr. 5.347 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.248.219 von Maraho am 25.05.09 21:37:23In gewisser Weise weiterführend ...

      Was kommt nach der Krise?
      Von Hermann Simon

      Staaten verschulden sich in extremer Weise, und Zentralbanken werfen die Notenpresse an, um die Finanzkrise zu überwinden. Ergebnis wird langfristig eine starke Geldentwertung sein, ist sich Hermann Simon sicher. Unternehmen und Investoren sollten darauf vorbereitet sein: manager-magazin.de präsentiert im dritten Teil Auszüge aus "33 Sofortmaßnahmen gegen die Krise".


      Der gesellschaftlich-politische Rahmen dürfte sich durch die Krise in wesentlichen Punkten verändern. Es sind Fakten entstanden, die mit Sicherheit in die Zukunft hineinwirken. Die enorm angewachsene Verschuldung der Staaten, die Ausweitung der Geldmenge, zunehmende Arbeitslosigkeit und drohender Protektionismus dürften nicht ohne Folgen bleiben.

      Die Krise trifft einzelne Gesellschaftsgruppen, Länder und Regionen unterschiedlich hart. So sagt Christoph Schmidt, Mitglied des Sachverständigenrates: "Hauptsächlich wird es die niedrig Qualifizierten und Geringverdiener treffen. In guten wie in schlechten Zeiten verliert diese Gruppe häufiger die Beschäftigung als die Gruppe der besser Qualifizierten. In der Krise nimmt dieses Ungleichgewicht zum Ungunsten der niedrig Qualifizierten noch zu."

      Die Diskrepanzen im Wohlstandsniveau verschärfen sich. Soziale Spannungen sind eine zwangsläufige Folge dieser Entwicklungen. Bereits heute hat man den Eindruck, dass das gesellschaftliche Klima rauer geworden ist. Mit ansteigender Arbeitslosigkeit wird sich diese Tendenz verstärken. In einer aktuellen Studie gaben 77 Prozent der 5000 Befragten an, dass es einen starken Konflikt zwischen Arm und Reich in Deutschland gebe, vor zehn Jahren meinten dies erst 55 Prozent. Mit einer Zunahme der Kriminalität ist zu rechnen. Die Welt wird durch die Krise unsicherer. Ob die Wähler bei anhaltender Rezession stärker zu radikalen Parteien neigen, bleibt abzuwarten. Diesbezüglich ist die aktuelle Krise allerdings nicht mit der Depression der dreißiger Jahre vergleichbar - zumindest bisher nicht.

      Auch Regionen werden von der Krise sehr unterschiedlich betroffen. Innerhalb der Europäischen Union nehmen die Spannungen zwischen Ost und West zu. In Schwellen- und in Entwicklungsländern gibt es Befürchtungen vor Massenunruhen. So sagte der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao, dass China "rund 8 Prozent" Wachstum brauche, um solche Unruhen zu verhindern. Dominique Strauss-Kahn, Direktor des internationalen Währungsfonds, spricht von einer "dritten Welle", in der aufkeimende Volkswirtschaften zerstört und Fortschritte bei der Armutsbekämpfung zunichte gemacht werden.

      Aus stärkeren sozialen Spannungen erwachsen Konsequenzen für die Unternehmensführung. So können sich in den Unternehmen störende Auswirkungen auf Betriebsklima und Leistungsfähigkeit ergeben. Der Schweizer Unternehmer Michael Pieper, Vorsitzender des Verwaltungsrates der Franke-Gruppe, berichtet: "Wird in guten Zeiten vielleicht einmal im Monat ein Diebstahl in einer Fabrik oder einem Lager gemeldet, so passiert das jetzt oft." Marktseitig nimmt die Nachfrage nach Sicherheitsprodukten und -dienstleistungen zu.

      Umgekehrt dürften Produkte des demonstrativ-öffentlichen Konsums leiden. Luxusautos verkaufen sich in Ländern mit starken sozialen Spannungen vergleichsweise schlecht. Auch Immobilien erfahren durch die Zunahme sozialer Diskrepanzen eine stärkere Preis- und Strukturspreizung - von Elendsvierteln bis zu bewachten Wohnquartieren, sogenannten "Gated Communities", zu denen nur Berechtigte Zutritt haben. Es ist unwahrscheinlich, dass es in Deutschland in Folge der Krise zu solchen Extremerscheinungen kommt, aber Teilentwicklungen in diese Richtung sind nicht auszuschließen. Sorgfältige Beobachtung und passende Vorsichtsmaßnahmen erscheinen angezeigt.

      Von der Deflation zur Inflation

      Kurzfristig werden die unausgelasteten Angebotskapazitäten weiter auf die Preise drücken. Zudem reagierten die Verbraucher bisher auf die Krise mit einer Erhöhung der Sparquote.

      Momentan halten Banken, Unternehmen und Haushalte die zusätzliche Liquidität. Damit wirkt sie sich weder auf die Vermögens- noch die Verbraucherpreise aus", sagt die Sachverständige Beatrice Weder di Mauro. Ein amerikanischer Bekannter schrieb dem Verfasser: "Eine angenehme Folge der Krise ist, dass man in New York problemlos an preisgünstige Theaterkarten kommt. Zudem kosten 3-Gang-Menüs in den besten Restaurants nur noch 35 bis 40 Dollar." Langfristig steht jedoch außer Frage, dass wir eine starke Inflation erleben werden.

      Das ist eine der wenigen Prognosen, die wir in diesem Buch machen und der wir uns sicher sind. Die ungeheure Geldvermehrung im Zuge der explodierenden Staatsverschuldung wird unweigerlich zu starker Geldentwertung führen. In den nächsten Jahren dürfte der Goldpreis ansteigen. Gold und reale Werte wie Immobilien könnten zu bevorzugten Anlageklassen werden, da sie einen Schutz gegen die Inflation bieten.

      Es ist schwer vorstellbar, dass der Staat die Inflation nicht nutzen wird, um sich zu entschulden. Ob wir langfristig eine Währungsreform oder gar eine Rückkehr zum Goldstandard erleben werden, sei offen gelassen.

      Es ist jedenfalls aufschlussreich, das solche Begriffe vermehrt in der öffentlichen Diskussion auftauchen. Henry Kissinger hielt in einem Vortrag ein neues Bretton Woods System für notwendig. Bisher ist dem Verfasser noch niemand begegnet, der eine überzeugende Lösung für die ausufernde öffentliche Verschuldung kannte. Das bedeutet nichts Gutes.

      Diese möglichen bzw. wahrscheinlichen Folgen der Krise stellen die Unternehmen vor neue Herausforderungen. In der Deflation ist es besser, geringe Schulden zu haben, in der Inflation gilt das Umgekehrte. Die Preispolitik erweist sich unter deflationären Bedingungen als schwierig. Die Balance zwischen dem Druck, Preissenkungen mitzumachen, sie aber gleichzeitig möglichst lange hinaus zu zögern, ist schwer zu finden. In der Inflation sollte man unseren Erfahrungen zu Folge als Unternehmen die Preise häufiger und eher über- als unterproportional erhöhen. Aus Projekten in Brasilien wissen wir, dass Verbraucher die Bezugssysteme für die Einordnung von Preisen in Zeiten hoher Inflation teilweise verlieren. Es bringt dann wenig, besonders günstige Angebote zu machen. Besser ist es, die Preise stärker als die Inflationsrate zu erhöhen und mehr Geld in die Werbung zu stecken.

      Quelle und weiteres hierzu: http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,625…
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 19:27:47
      Beitrag Nr. 5.348 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.255.581 von Maraho am 26.05.09 18:22:13:confused:

      Denn mit mehr als 30% Minus hat der Hauspreisverfall eine Dimension erreicht, die vor 3 Jahren nur von Weltuntergangspropheten prognostiziert wurde.

      Wenn die hauspreise vorher um etwa hundert prozent oder mehr gestiegen sind, dann sind die 30%, nennen wir es mal konsoledierung, eigentlich völlig im rahmen und nicht beunruhigend.

      die gefahr geht m.e. deshalb davon aus, dass die hauspreise noch genügend luft haben bis zum anfang der hauspreisinflationierung zurückzufallen.
      wir würden dann preise sehen, wie sie etwa um das jahr 2000 üblich waren. wahrscheinlich auf durchschnittliche werte von etwa 20-30% vom heutigen niveau, abhängig in welcher gegend.

      nach aller erfahrung enden hauspreisinflationen o.a. in sich selber, wenn die kosten zur finanzierung der inflation höher sind als der mögliche gewinn daraus. dies würde zum beispiel dann der fall sein, wenn die kosten zur haltung des spekulativen objektes wesentlich höher werden als die möglichen renditen, z.b. mieten oder pachten usw.

      dies ist klassisch der zeitpunkt, wo kasse gemacht werden muss um die eingegangenen schuldverpflichtungen zu erfüllen.

      Der aus dem dann logischen preisverfall bis hin zur notwendigen deflation ist daher folgerichtig und auch notwendig, weil nur noch derjenige sein objekt los wird, wenn er schneller als andere seine preise senkt um sein objekt zu geld zu machen, oder genauer, um seine schuldenlast zu mindern.

      Erstaunlich ist deshalb für mich, dass es bisher in städtischen gebieten nur zu preissenkugen von etwa 30% gekommen sein soll???

      Entweder sind diese zahlen geschönt oder es wird nur noch darauf losgelogen. Wahrscheinlich und völlig normal wegen der verschuldungssystematik wären jetzt oder etwas später preise wie vor dem anfang der spekulation.


      ich spekuliere darauf, dass dieser völlig normale prozess so und nicht anders ablaufen wird.
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 19:29:58
      Beitrag Nr. 5.349 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.255.989 von Maraho am 26.05.09 19:07:27....ich glaube,der Artikel trifft die Stimmungskomponenten gut....allerdings beschäftigen sich nach wie vor die Wenigsten mit der tieferen Beschaffenheit (und damit den möglichen bedohlichen Verläufen)dieser Krise--spüren aber trotzdem die latente Gefahr der Geldentwertung und handeln nach dem Motto "was ich habe,das habe ich schon mal..."
      Ich denke ,wenn klar wird, dass Lebensversicherungen + Renten bedroht sind,DANN werden die Menschen wirklich beginnen zu sparen...

      Grüsse in die Runde!;)

      PS.....JEDER Mann sollte eine Waschmaschine bedienen können...:laugh:;)
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 19:30:32
      Beitrag Nr. 5.350 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.255.581 von Maraho am 26.05.09 18:22:13Das "manager-magazin" schreibt hierzu ...

      Case-Shiller-Index
      US-Häuserpreise fallen so stark wie nie

      Die Häuserpreise in den 20 größten Ballungsgebieten der USA sind im ersten Quartal so stark gesunken wie noch nie. Der erneute Rückgang des Case-Shiller-Hauspreisindex ist bedenklich, da inzwischen auch Millionen Hausbesitzern der US-Mittelschicht die Zwangsvollstreckung droht.

      Weiteres (mit Überblick auf den Preisverfall in den einzelnen Regionen) ... http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,626973,…
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 19:41:09
      Beitrag Nr. 5.351 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.256.222 von Maraho am 26.05.09 19:25:37:confused:

      Es ist schwer vorstellbar, dass der Staat die Inflation nicht nutzen wird, um sich zu entschulden. Ob wir langfristig eine Währungsreform oder gar eine Rückkehr zum Goldstandard erleben werden, sei offen gelassen.

      der gute hermann simon hat sich schon häufiger dadurch hervorgetan, dass er der einfachheithalber schon mal gerne den üblichen mainstreamquatsch seinen lesern noch einmal als fast food zumutet. wahrscheinlich in der nicht unberechtigten hoffnung, dass es eh niemand liest.

      der staat kann sich nicht dadurch entschulden, indem er seine währung inflationiert. denn wenn er zur inflationierung die schulden erhöht, dann wächst auch natürlicherweise die staatsverschuldung bis zum sankt geht nicht mehr.

      Der einzige , der sich mittels inflation entschulden könnte, wäre der clevere bürger dieses staates als schuldner einem anderen bürger des gleichen staates gegenüber.
      deshalb kann und wird auch auch der staat niemals pleitegehen oder ohne schulden durch inflation dastehen. pleite gehen können nur die bürger dieses staates.
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 19:45:12
      Beitrag Nr. 5.352 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.441.226 von Maraho am 24.01.09 10:24:07Nachdem sich am 24.01. (s.o.) der "Tagesspiegel" damit befasst hat,
      greift nun der "stern", mit Hilfe eines Wirtschaftsmagazins, zur Glaskugel.
      Aber lest selbst ...

      Wirtschaft: Eine Krise - vier Szenarien

      Von Tobias Aigner und Thomas Schmoll

      Was passiert nun mit der Weltwirtschaft? Kommt eine Deflation, eine Inflation oder gar eine Hyperinflation? Noch jagt eine Hiobsbotschaft die nächste, alles erscheint düster, und selbst viele der einschlägigen Experten wagen keinen Ausblick. Vier Szenarien, wie es weitergehen könnte - auch im schlechtesten Fall.


      Mal ist die Nachricht gut, dann ist sie wieder schlecht. Mal vermeldet ein Konzern ein beachtliches Ergebnis oder gar einen Gewinn, dann veröffentlicht der nächste wieder einen Milliardenverlust.

      Mal gibt eine Bank bekannt, dass ihr Minus nicht ganz so horrend ausgefallen ist, wie von Experten prognostiziert worden war - dann warnt der Chef der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Jochen Sanio: "Wir sind uns doch ziemlich sicher, dass unsere Banken in ein paar Monaten die volle Wucht der schärfsten aller bisherigen Rezessionen in ihren Kreditportfolios spüren werden." Und wenn der ifo-Index zum zweiten Mal in Folge gestiegen ist, heißt es gleich wieder: aber nicht so stark wie erhofft.

      So geht das nun seit Wochen - und ein Ende ist nicht in Sicht. So bleibt die Einschätzung der weiteren Entwicklung auch für Fachleute schwierig. Dass Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) wollte für das kommende Jahr gar keine Prognose mehr wagen. Ein Ende der scharfen Rezession zeichne sich zwar ab, 2010 sei eine Erholung drin. Aber eine Vorhersage lehnte DIW-Präsident Klaus Zimmermann ab: "Allein schon die Debatte darüber ist schädlich, denn sie schafft neue Unsicherheiten."

      Wie geht es weiter mit der Konjunktur?

      Die Arbeitslosigkeit steigt. Doch gerade die Deutschen - berühmt für ihre Sparwut - üben sich nicht in übertriebener Kaufzurückhaltung. Im Gegenteil erwarten die Einzelhändler steigende Umsätze. An den Börsen ist seit Wochen ein Aufwärtstrend erkennbar, ohne dass es zu regelrechten Sprüngen kommt. Der Dax schleicht seit Tagen um die 5000-Punkte-Linie. Wagt er den Sprung hinüber, verharrt er kurze Zeit danach wieder unterhalb der Marke. Wie geht es also weiter mit der Konjunktur? Bekommen wir japanische Verhältnisse? Wie wird sich die Preisentwicklung gestalten? Welche Folgen hat die Entwicklung für Investoren und ihre Depots? Und wie können sich Privatanleger schützen? Das Wirtschaftsmagazin Capital hat vier Szenerien erstellt - von der großen Geldvernichtung bis zum kleinsten Übel. Hier zeigen wir Ihnen die Varianten auf.

      Weiterlesen (zu den Szenarien) ... http://www.stern.de/wirtschaft/unternehmen/:Wirtschaft-Ein…
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 19:51:15
      Beitrag Nr. 5.353 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.256.439 von Maraho am 26.05.09 19:45:12:confused:

      Wirtschaft: Eine Krise - vier Szenarien

      hallo maraho,

      aussagekräftig ist mal wieder nur die wirtschaftswoche. die haben sich die bilanzen alller dax unternehmen vorgenommen und festgestellt, fast ausnahmslos alle sind aufgrund der neuen bewertungsmöglichkeiten falsch und getürkt.

      Sollten diese gezeigten scheingewinne in den nächsten jahren als verluste auftauchen, dann gute nacht, lieber deutscher aktienmarkt.

      ich gestatte mir die bemerkung, ich hätte nie geglaubt, dass es heute und im momnet so viele idioten an der börse gibt.
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 19:56:44
      Beitrag Nr. 5.354 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.256.439 von Maraho am 26.05.09 19:45:12Maraho...ein Versuch von Einigkeit ohne Streit.

      Ich würde sagen, "ein voller Erfolg"!
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 19:58:50
      Beitrag Nr. 5.355 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.256.277 von Birgit.Tersteegen am 26.05.09 19:29:58Hallo Birgit,

      falls es Dich interessiert:

      http://markt-daten.de/research/indikatoren/cons-confidence.h…

      Inhalt, Beschreibung und Zuverlässigkeit der Umfrage.
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 20:00:05
      Beitrag Nr. 5.356 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.256.579 von kiska am 26.05.09 19:58:50Danke!;)
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 20:01:41
      Beitrag Nr. 5.357 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.256.496 von Nannsen am 26.05.09 19:51:15Danke Dir für den Hinweis! ;)

      Hier zu dem Artikel ...

      Aktienanalyse
      Blick hinter die Bilanzen

      Eine exklusive Bilanzanalyse der 80 Werte aus Dax und MDax zeigt, welche Unternehmen wirklich Geld verdienen, wer auf der Kippe steht – und welche Aktien sich noch lohnen.

      Weiterlesen ... http://www.wiwo.de/finanzen/blick-hinter-die-bilanzen-3978…
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 20:05:04
      Beitrag Nr. 5.358 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.256.558 von Dorfrichter am 26.05.09 19:56:44Für jeden etwas. Tut nicht weh ...
      Und man ist als Leser genauso schlau wie vorher.

      Aber wir haben mal drüber gesprochen! :laugh:
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 20:07:51
      Beitrag Nr. 5.359 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.256.647 von Maraho am 26.05.09 20:05:04... bzw. geschrieben (in Bezug auf den Artikel. Nicht daß Du denkst, ich meine Dich ;) ).
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 20:26:52
      Beitrag Nr. 5.360 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.249.262 von Maraho am 26.05.09 05:13:44Das gab`s ja heute auch ...

      Steuerleichterungen
      Ein Konjunkturpäckchen für Unternehmen

      Die große Koalition schnürt den Unternehmen und Landwirten ein weiteres Konjunkturpäckchen aus Steuerleichterungen. Durch die befristeten Änderungen an der Unternehmenssteuerreform sollten krisenverschärfende Effekte vermieden werden, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Dienstag in Berlin. Die Entlastungen summieren sich für 2009 und 2010 auf knapp zwei Milliarden Euro. Außerdem gewährt der Fiskus den Firmen einen Aufschub bei der Umsatzsteuer in gleicher Höhe. Finanziert werden die Erleichterungen durch neue Staatsschulden.

      Merkel sprach beim Städte- und Gemeindetag von vertretbaren Änderungen: Es müsse vermieden werden, die Unternehmen durch die Steuerpolitik in eine noch schwierigere Lage zu bringen. Vor allem Handwerk und Mittelstand dringen seit Monaten auf Hilfen.

      Die Lockerung kostet 1,2 Milliarden Euro

      Die Koalition kommt ihnen nun mit einer Entschärfung der Zinsschranke entgegen: Sie können 2009 und 2010 Zinsaufwendungen - etwa für Kredite - bis zu einer Höhe von drei Millionen Euro vom Gewinn abziehen. Regulär liegt die Grenze bei einer Million. Die Maßnahme führt zu Steuerausfällen von 120 Millionen Euro. Zudem können Investoren die Verlustvorträge von Firmen nutzen, die sie zur Sanierung übernehmen. Normalerweise verfallen die Vorträge. Den Staat kostet die Lockerung weitere rund 1,2 Milliarden Euro.

      Zudem sorgt die Koalition dafür, dass kleinere Unternehmen 2010 und 2011 flüssig bleiben: Machen sie weniger als 500.000 Euro Umsatz, müssen sie die Umsatzsteuer erst an das Finanzamt abführen, wenn der Kunde die Rechnung bezahlt hat. Die Grenze liegt in Ostdeutschland bereits auf diesem Niveau, im Westen allerdings bei 250.000 Euro. Der Fiskus verzichtet damit auf rund zwei Milliarden Euro, die aber 2012 an ihn nachfließen. Schließlich werden die Landwirte beim Agrardiesel um rund 570 Millionen Euro entlastet, wie bereits am Montag bekanntwurde.

      Ans Bürgerentlastungsgesetz angehängt

      Die Steueränderungen werden an das Bürgerentlastungsgesetz angehängt. Mit diesem Paragrafenwerk setzt die große Koalition eigentlich ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zur steuerlichen Absetzbarkeit der Beiträge zu einer Basis-Kranken- und Pflegeversicherung ab 2010 um. Dadurch sollen die Bürger um rund neun Milliarden Euro im Jahr entlastet werden. Streit gab es in der Koalition über den Vorschlag des Finanzministeriums, im Gegenzug Abstriche bei der Steuer-Absetzbarkeit von anderen Versicherungsbeiträgen zu machen, etwa für eine Haftpflicht- oder eine Berufsunfähigkeitsversicherung.

      Der jetzt gefundene Kompromiss sieht eine Deckelung vor: Steuerpflichtige, die ihre Krankenversicherung selbst bezahlen müssen, können sonstige Vorsorgeaufwendungen bis zu einer Höhe von 2800 Euro steuerlich geltend machen - inklusive der Beiträge zu einer Basis-Kranken- und Pflegeversicherung. Für alle anderen Steuerzahler gilt eine Obergrenze von 1900 Euro. Liegen die Aufwendungen für die Basis-Kranken- und Pflegeversicherung höher, sind sie aber in jedem Fall voll steuerlich absetzbar.

      Quelle: http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A389A8DC6C23161FE44…
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 20:33:10
      Beitrag Nr. 5.361 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.256.592 von Birgit.Tersteegen am 26.05.09 20:00:05Birgit, da Dich dieses zu interessieren scheint, noch etwas ...

      Konjunktur und Wirtschaftspolitik
      Einbruch der Gewinne, Konsum hält sich noch

      Weiterlesen ... http://blog.zeit.de/herdentrieb/2009/05/26/einbruch-der-gewi…
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 20:53:19
      Beitrag Nr. 5.362 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.241.257 von Maraho am 24.05.09 16:45:40Etwas hierzu.
      Wurde am vergangenen Sonntag mal angerissen, das Thema ...

      Nase voll von Deutschland
      Fachkräfte wandern ab

      Hunderttausende gut ausgebildete Fachkräfte haben Deutschland in den vergangenen Jahren den Rücken gekehrt. Migrationsforscher schlagen Alarm und warnen vor den gravierenden Folgen. Für qualifizierte Zuwanderer ist Deutschland nicht attraktiv genug - sie machen einen Bogen um unser Land.

      Migrationsforscher schlagen Alarm und warnen vor den gravierenden Folgen einer Abwanderung von Fachkräften. Nach einer Studie des Sachverständigenrats für Integration und Migration verlassen jährlich zehntausende Fachkräfte im besten Erwerbsalter Deutschland. Nur wenige kehrten zurück. "Die "Firma" Deutschland hat Personalprobleme", sagte Klaus J. Bade, Vorsitzender des im Oktober 2008 gegründeten Rats, am Dienstag in Berlin.

      Deutschland müsse attraktiver für qualifizierte Zuwanderer werden. Wenn es jetzt in der Wirtschaftskrise nicht gelinge, die negative Wanderungsbilanz zu verbessern, werde der ohnehin harte Weg aus der Krise weiter erschwert. Die Auswanderer seien deutlich besser qualifiziert als die Erwerbsbevölkerung in Deutschland. Die Qualifikation der ausländischen Zuwanderer liege unter diesem Niveau. Die Politik habe die Entwicklung lange verschlafen.

      Seit 2003 sind laut Studie fast 180.000 Fachkräfte - nach Abzug der Rückkehrer - in andere Industriestaaten ausgewandert. "Die Fortzüge deutscher Staatsangehöriger sind in den letzten Jahren rasant gestiegen." Seit über 15 Jahren übersteige die Zahl der Fortzüge diejenige deutscher Rückwanderer. 2007 lag den Angaben zufolge der negative Wanderungssaldo bei 55.000. Beliebte Auswanderungsziele sind nach wie vor Skandinavien, die Schweiz, Australien und Neuseeland.

      Ausgebildete Ärzte gehen

      Ein besonderes Problem seien Mediziner. Allein 2008 seien 3065 vorwiegend in Deutschland ausgebildete Ärzte gegangen. Insgesamt praktizierten derzeit rund 19.000 deutsche Ärzte im Ausland, während in den neuen Ländern der Ärztemangel dramatische Dimensionen annehme. Nach Berechnungen des Münchner ifo-Instituts liegen die fiskalischen Folgekosten pro Arzt bei einer Million Euro. Auch wenn nur ein Drittel der Ärzte im Ausland bleibe, entgingen dem deutschen Staat allein für die 2008 abgewanderten Ärzte und ohne Berücksichtigung der Ausbildungskosten knapp 1,1 Milliarden Euro.

      Der Sachverständigenrat forderte ein flexibles, am Arbeitsmarkt orientiertes Zuwanderungssystem, das die benötigten Fachkräfte nach einem Punktesystem auswählt. Deutschland müsse um hoch qualifizierte Fachkräfte werben. "Wir haben keine Willkommenskultur", sagte Bade. Ausländische Bildungsabschlüsse müssten einfacher anerkannt werden. Wenn ein Feststoffphysiker Taxi fahre, sei das eine Verschleuderung von Humankapital, kritisierte Bade. Deutschland müsse auch darum werben, dass ausländische Absolventen deutscher Hochschulen hier blieben.

      Der Sachverständigenrat, dem neun Wissenschaftler angehören, ist von acht führenden Stiftungen gegründet worden. Er ist von staatlichen Zuwendungen unabhängig und will die Politik kritisch begleiten.

      dpa

      Quelle: http://www.n-tv.de/politik/Fachkraefte-wandern-ab-article307…
      24 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 21:02:29
      Beitrag Nr. 5.363 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.252.643 von Maraho am 26.05.09 13:58:44Das "Handelsblatt" schreibt folgendes ...

      Finanzkrise
      Die unheimliche Macht der Wall-Street-Manager

      von Dietmar Neuerer

      Wer hätte das gedacht, das einmal diejenigen, die die globale Wirtschafts- und Finanzkrise mitverursacht haben, der Politik bei der Eindämmung des Desasters helfen sollen. In den USA ist das der Fall – und es ist wohl auch Tradition, dass die Finanzelite das Sagen hat in Washington. Das könnte schlimme Folgen haben.


      DÜSSELDORF. "Alle Finanzkrisen der jüngeren Geschichte wurden dadurch ausgelöst, dass eine wirtschaftliche Elite zu viel Macht bekam. Die USA unterscheiden sich in dieser Hinsicht nicht von Schwellenländern wie Südkorea oder Indonesien." Harte Worte, ausgesprochen von Simon Johnson, einstiger Chefvolkswirt des Internationalen Währungsfonds (IWF). Der Spitzenökonom weiß, wovon er spricht. Er hat schon viele Finanzkrisen analysiert. Was er über die Verquickung von Wallstreet und politischen Establishment sagt, klingt unheimlich, ja fast so, als gehe es um ein gruseliges Märchen, das ohnehin nicht wahr ist, weil es sich jemand von Anfang bis Ende ausgedacht hat. Doch dass einige Wall-Street-Oligarchen die Politik in Washington unterwandert haben und massiven Einfluss nehmen auf die Reform des US-Finanzsystems, ist nicht ausgedacht, sondern harte Realität.

      Jüngstes Beispiel: Der vor kurzem überraschend positiv ausgefallene Stresstest der 19 größten amerikanischen Banken. Verschiedene führende Wirtschaftsmedien berichteten, die Ergebnisse beruhten nicht auf soliden Berechnungen, sondern auf einem Geschachere zwischen den Finanzinstituten und Regierungsbeamten. Demnach wurden die bei der Prüfung durch die US-Notenbank Fed festgestellte Kapitallücken nach Protesten der betroffenen Banken "geschrumpft". Die "New York Times" fragte sich, "ob die Übung nicht auf eine Schönfärberei der Probleme und Verwundbarkeiten der Banken" hinauslaufe. Seitdem fragen sich viele, inwieweit könnten Top-Banker Einfluss auf die Kriterien der Belastungschecks genommen haben, um sie möglichst stark zu verwässern?

      Dabei sollten die umstrittenen Banken-Stresstests doch eigentlich eine Antwort Washingtons auf die Turbulenzen des Finanzsystems sein. Eigentlich. Tatsächlich haben sie das Vertrauen in die Politik nicht gerade gestärkt. Im Gegenteil: Durch die Krise wird offenkundig, woran das amerikanische System des höher, schneller, weiter krankt: nicht nur die Gewinne des Finanzsektors schossen ins Unermessliche, es wurden auch jegliche Versuche, das Ganze einzudämmen, abgewürgt, so wie der Versuch im Jahre 1998, Credit Default Swaps (CDS) zu regulieren. Diese CDS gelten als einer der Auslöser für den weltweiten Finanzcrash. Gemeint sind Papiere, mit denen Banken und Investoren sich gegen den Ausfall von Krediten absichern können, die aber in den letzten Jahren zunehmend zu Spekulationszwecken eingesetzt wurden. Nach der Pleite von Lehman Brothers kamen Zweifel auf, was diese Versicherungen wert sind.

      Die Problematik, mit der wir es heute zu tun haben, ist nicht neu. Sie begann mit einem Boom der Finanzbranche vor gut 25 Jahren in der Reagan-Ära. Was damals einsetzte, führten die Regierungen Clinton und Bush mit einer weiteren Deregulierung fort. Alles schien möglich und erlaubt, um aus weniger noch mehr Gewinn zu machen. Durch die Erfindung von Verbriefungen, Zinsswaps und Credit Default Swaps stieg das Transaktionsvolumen, an dem man verdienen konnte, weiter an. Was folgte war ein massiver Anstieg der Gehälter in der Finanzbranche mit bösen Folgen. "Es ist ein Fakt, dass die Wall Street mit Millionensummen Wahlkämpfer unterstützt hat, während sich Politiker für den Abbau gesetzlicher Vorschriften stark machten", lautet die nüchterne Analyse des Top-Ökonomen Johnson.

      Und er belegt dies mit Fakten: Der Anteil des Finanzsektors an den Firmengewinnen lag von 1973 bis 1985 nie über 16 Prozent. 1986 gab es dann aber den ersten spüren Anstieg auf 19 Prozent, in den 90er-Jahren gab es noch einmal einen Schub. Die Gewinnen schwankten zwischen 21 und 30 Prozent. Und in diesem Jahrzehnt, so Johnson, erreichte der Anteil die Rekordquote von 41 Prozent. Ebenso dramatisch seien die Gehälter gestiegen. Von 1948 bis 1982 habe sich die Durchschnittsvergütung zwischen 99 und 108 Prozent des Durchschnittswerts aller US-Privatunternehmen bewegt, erklärt Johnson. Von 1983 an sei dieser Wert dann nach oben geschossen, bis auf 181 Prozent im Jahr 2007. "Dieser Reichtum verschaffte den Bankern ein enormes politisches Gewicht", schlussfolgert der Ökonom.

      Nach Johnsons Überzeugung hat sich aus dieser Entwicklung heraus ein neues Glaubensystem in den USA entwickelt: Früher hieß es, was gut ist für General Motors, ist auch gut für das Land. Inzwischen gilt: Was gut ist für die Wall Street, ist auch gut für Amerika. Die Finanzbranche wurde zu einem der größten Wahlkampfspender. Speziell um Goldman Sachs ranken sich viele Geschichten, was die Verstrickung von Politik und Finanzlobby angeht. Zwar steckt darin auch viel verschwörungstheoretisches Gebrabbel. Doch viele Personalien werfen Fragen auf.

      Ein besonders krasser Fall ist Stephen Friedman. Der Vorsitzende der New Yorker Notenbank gab vor kurzem seinen Posten auf, nachdem über Interessenkonflikte des Top-Bankers wegen Beziehungen zur Investmentbank Goldman Sachs berichtet worden war. Die New Yorker Notenbank ist die wichtigste unter den regionalen Notenbanken der USA. Sie spielt bei der Bankenaufsicht und im Kampf gegen die Finanzkrise eine zentrale Rolle. Die Vorwürfe kommen nicht von ungefähr. Friedman war nicht nur Oberkontrolleur der regionalen Notenbank, sondern gleichzeitig auch Aufsichtsrat von Goldman Sachs, die direkt und indirekt massiv von den Staatshilfen enorm profitiert haben. Und Friedman profitierte gleich mit. Er kaufte Aktien des staatlich gestützten Instituts, das er früher einmal geleitet hat, und machte damit Millionengewinne.

      Friedman war auch Aufseher, als der ehemalige Finanzminister Hank Paulson - selbst einst Goldman-Sachs-Chef - sein 700-Milliarden-Dollar-Programm im September 2008 absegnen lassen wollte. Das Geld sollte an die Wall-Street-Institute verteilt werden. Ohne feste Regeln oder Kontrolle durch andere staatliche Einrichtungen. Aber mit der Hilfe der New Yorker Fed.

      Im selben Monat erhielt Goldman Sachs - nicht zuletzt auf Drängen der New Yorker Fed-die Erlaubnis, den Status von einer Investment- hin zu einer Geschäftsbank zu verändern. Dadurch bekam das Institut Zugang zu den Staatshilfen und-garantien. Lehman Brothers dagegen versuchte den ganzen Sommer 2008 über vergeblich die Genehmigung für diese Umwandlung zu bekommen. Die desaströsen Folgen sind bekannt: Lehman ging pleite und die weltweiten Turbulenzen an den Finanzmärkten nahmen ihren Lauf..

      Der Name Goldman fällt auch im Zusammenhang mit Wahlkampfspenden. Der größte Wahlkampfspender bei der Präsidentschaftswahl im vergangenen Jahr war die Bank- und Versicherungsbranche. 130 Millionen Dollar investierte die Finanzwirtschaft. Bei einem Blick auf die direkten Zuwendungen fällt auf, von wem vor allem Obama profitiert hat. Es sind vier Investmentbanken, darunter Goldman, Lehman und JP Morgan.

      Auf diese Weise sichert sich die Wall Street Einfluss auch in der Obama-Admnistration. Allerdings nicht nur über Geldzuwendungen. "Viele Beamte im Finanzministerium haben ja zunächst an der Wall Street Karriere gemacht", erläutert Ökonom Johnson. Die Großbanken bildeten demnach einen wichtigen Teil der politischen Klasse aus. "So brauchen sie sich des Instruments der Bestechung gar nicht zu bedienen", meint Johnson trocken.

      Und tatsächlich: Was sich an Finanzexperten in der Obama-Riege tummelt, liest sich wie ein who is who der Finanzelite der USA. Obamas wichtigester Mann ist Finanzminister Timothy Geithner. Der Ex-Chef der New Yorker Fed hat die Herkulesaufgabe, das Finanzsystem zu reparieren. Geithners Mentor ist Ex-Finanzminister Robert Rubin, der einst Karriere bei Goldman Sachs machte. Anfang des Jahres gab er seinen Job als Topberater der Citigroup auf. Er war über die enormen Verluste bei der Großbank gestolpert, die ohne Staatsmilliarden nicht mehr am Leben wäre. In Washington ist der Einfluss des 70-Jährigen seither aber eher noch gewachsen. Er fungiert als inoffizieller Berater Obamas und zieht im Hintergrund die Strippen - oder spannt andere dafür ein. Rubins Zöglinge sitzen immerhin an den Schaltstellen der Regierung Obama.

      Nicht nur Geithner arbeitete in den 90er Jahren im Finanzministerium unter sein Führung, auch Larry Summers gehört dazu. Er war Stellvertreter und später der Nachfolger von Rubin als Finanzminister in der Clinton-Regierung. Nun ist er Obamas wichtigster Wirtschaftsberater. Auch Summers Unbefangenheit stand zuletzt in Frage. Er galt schon früh als sicherer Kandidat für ein Spitzenamt in der neuen Regierung. Doch seine Wall-Street-Verqickung dürften seine Avancen erheblich ausgebremst haben. Als Summers seine Einnahmen des Jahres 2008 offenlegte, kam heraus, dass er insgesamt 2,7 Millionen Dollar von der Wall Street für Vorträge bekommen hatte. Allein Goldman bezahlte ihm 135.000 Dollar. Für einen eintägigen Besuch. 45.000 Dollar spendete Merrill Lynch für eine Kurzvisite Summers - acht Tage nachdem Obama die Präsidentschaftswahl gewonnen hatte. Dreister geht es kaum. Oder doch?

      Ökonom Johnson jedenfalls sieht die prominenten Fälle allenfalls als Spitze des Eisbergs. Auf den unteren Ebenen der vergangenen drei US-Regierungen "vervielfachen" sich diese persönlichen Verflechtungen noch, ist er sich sicher. Und er stellt unumwunden fest: "Es ist eine Art Tradition geworden, dass Mitarbeiter von Goldman Sachs nach ihrem Ausscheiden in den Staatsdienst wechseln." Auf den Fluren der Macht mischen die Manager kräftig mit und sorgen dafür, dass die Finanzmärkte nicht zu sehr reguliert werden. Das birgt ein gefährliches Potenzial, das süchtig macht. "Die Wall Street ist ein sehr verführerischer Ort, durchtränkt mit der Aura von Macht", erklärt Johnson. Eine ganze Generation von Politikern sei ihr verfallen, weil sie stets davon überzeugt war, dass wahr sein müsse, was immer die Banken sagten. Doch das, betont der Ökonom, war natürlich eine Illusion.

      Quelle: http://www.handelsblatt.com/politik/international/die-un…
      5 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 21:13:40
      Beitrag Nr. 5.364 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.257.214 von Maraho am 26.05.09 21:02:29:confused:

      Es ist eine Art Tradition geworden, dass Mitarbeiter von Goldman Sachs nach ihrem Ausscheiden in den Staatsdienst wechseln." Auf den Fluren der Macht mischen die Manager kräftig mit und sorgen dafür, dass die Finanzmärkte nicht zu sehr reguliert werden.

      tradition klingt ja niedlich und irgendwie solide. wer wäre wohl gegen traditionen???

      tatsächlich handelt es sich um seilschaften von gesellschaftlichen machteliten.
      genau so ist die verfilzung in der industrie. hier ist besonders der die mafia ähnliche personalverstrickung zwischen monsanto und den mitgliedern der amerikanischen regierung beeindruckend.
      von der ölindustrie erst gar nicht zu reden.
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 21:16:43
      Beitrag Nr. 5.365 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.257.331 von Nannsen am 26.05.09 21:13:40tatsächlich handelt es sich um seilschaften von gesellschaftlichen machteliten.
      genau so ist die verfilzung in der industrie. hier ist besonders der die mafia ähnliche personalverstrickung zwischen monsanto und den mitgliedern der amerikanischen regierung beeindruckend.
      von der ölindustrie erst gar nicht zu reden.


      Dem ist nichts hinzuzufügen. Gewachsene Strukturen eben!
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 21:27:54
      Beitrag Nr. 5.366 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.177.812 von Maraho am 14.05.09 18:37:56In Bezug.
      Die Situation in Hamburg ...

      Haushalt
      Höchste Steuerausfälle in Hamburgs Geschichte

      Von Florian Hanauer

      Hamburg wird von den Auswirkungen der Finanzkrise voll erfasst: Die Steuereinnahmen dbrechen nach der Mai-Steuerschätzung in diesem Jahr um 520 Millionen Euro ein und im kommenden um 1289 Millionen. Der Senat muss Kredite aufnehmen: Bis zu 1,8 Milliarden Euro müssen für 2009 und 2010 über ein Sondervermögen finanziert werden.


      Mit ernster Miene betrat Finanzsenator Michael Freytag (CDU) am Dienstagmittag den Sitzungssaal im Rathaus, um den Ernst der Lage zu schildern: „Hamburg erleidet die höchsten Steuerausfälle seiner Geschichte. Die dramatischen Steuereinbrüche verhindern, dass Hamburg wie in den letzten beiden Jahren ohne neue Schulden auskommen kann.“

      7748 Millionen Euro sollen nach der Mai-Schätzung an Steuereinnahmen in Hamburg bleiben, 8268 waren im Haushalt vorgesehen. 7555 Millionen dürften es nach der Prognose im nächsten Jahr sein, hier war der Haushalt noch von 8844 Millionen ausgegangen.

      Freytag betonte, dies sei schmerzlich, aber die Krise dürfe nicht dadurch verschlimmert werden, dass Hamburg „kaputt gespart“ werde. Damit gab Freytag auch gleich die Linie bekannt, wie der Senat den Steuereinbrüchen zu begegnen gedenkt: Es soll keine größeren Einsparungen geben, weder werden Projekte gestrichen noch das Konjunkturprogramm gekürzt.

      Haushaltssperren haben keinen Effekt

      „Es gibt drei Möglichkeiten, mit den Einbrüchen umzugehen“, erklärt Freytag. Die erste sei Sparen, aber der Senat wolle kein Sparprogramm mitten in der Krise beginnen. Es gebe genug historische Beispiele, wo dies schiefgelaufen sei. Freytag deutete aber an, dass es durch alle Ressorts eine „Aufgabenkritik“ geben werde, und er betonte, dass „die Zeit der langen Wunschzettel“ vorbei sei. Auch könnten Haushaltssperren, wie andere Bundesländer sie vornehmen, einen anhaltenden Effekt erzielen.

      Die zweite Möglichkeit sei, die Einnahmen zu verbessern. Aber Landessteuern könne und wolle Hamburg nicht anheben, und es werde auch keine neuen Privatisierungen geben. Bliebe als dritte Möglichkeit, die Nettokreditaufnahme zu erhöhen.

      Sondervermögen als Schuldentopf

      Dafür wird Hamburg ein „Sondervermögen“ einrichten, was eine Art eigener Schuldentopf ist. Bis zu 1,8 Milliarden Euro müssen für 2009 und 2010 auf diese Weise aufgenommen werden. Mit dem Sondervermögen müssen nicht nur die Steuereinbrüche aufgefangen werden, auch der Hamburger Beitrag zum Konjunkturprogramm der Bundesregierung wird so finanziert. Wenn die Wirtschaftskrise anhält, müsste Hamburg im schlimmsten Fall auch für 2011 und 2012 Kredite aufnehmen. Der Schuldentopf könnte dann auf bis zu 4,5 Milliarden Euro anwachsen. Davon geht Freytag allerdings nicht aus. Gewiss seien die Einbrüche für Hamburg dramatisch, da die exportabhängige Wirtschaft der Hansestadt besonders von der Krise betroffen sei. Im Gegenzug rechnet er aber auch damit, dass sich Hamburgs Wirtschaft rascher wieder erholt, wenn die Konjunktur wieder anspringt – und dann auch die Steuereinnahmen steigen.

      Dann solle der Schuldentopf so rasch wie möglich wieder abgebaut werden, was einer „Rückzahlungsautomatik“ gleichkomme. Die Konsequenz sei, dass es auch dann keine Wunschzettel geben könne, wenn die Konjunktur wieder anspringe. Außerdem sollen die Zinsen für die Nettokreditaufnahme komplett aus dem Haushalt finanziert werden.

      Freytag betonte, dass in diesem Jahr die Hälfte der Gesamteinbrüche aus Bundesgesetzen herrühre, etwa aus der Pendlerpauschale, die die Stadt 97 Millionen Euro koste. Unter den Landessteuern wird zum Beispiel im nächsten Jahr die Lohnsteuer um 552 Millionen einbrechen, die Einkommensteuer um 207, Körperschaftsteuer um 235 und die Gewerbesteuer um 240 Millionen Euro. Einen kleinen Vorteil zieht die Hansestadt immerhin: In den Länderfinanzausgleich wird Hamburg als traditionelles „Geberland“ weniger einzahlen müssen, nämlich 350 statt 530 Millionen Euro.

      Geteilte Reaktionen

      Die Einbrüche seien nicht unerwartet, sagt Professor Hans-Jörg Schmidt-Trenz, Hauptgeschäftsführer der Hamburger Handelskammer. „Eine kritische Überprüfung der städtischen Aufgaben-Wahrnehmung und strikte Ausgaben-Disziplin sind unerlässlich. Positiv ist die Absicht des Senats zu bewerten, von vornherein mit der unvermeidlichen Neuverschuldung einen Rückzahlungsmodus für die Tilgung festzulegen.“ Kritisch ist auch der Bund der Steuerzahler: Dem Senat müsse der Vorwurf gemacht werden, an einer kurzsichtigen Finanzpolitik festzuhalten, „obwohl jetzt die Zeit für eine Begrenzung der Betriebsausgaben gekommen ist“, so Frank Neubauer. Schwarz-Grün senke bis 2013 die Investitionen um rund 550 Millionen Euro, im Gegenzug hebe die Koalition die Betriebskosten um rund 960 Millionen Euro an. „Das ist der falsche Weg. Es wird Zeit, dass der Senat aus seiner Realitätsverdrängung erwacht.“

      Der Senat habe zu lange an unrealistischen Steuererwartungen festgehalten und die Betriebsausgaben weiter gesteigert, findet SPD-Haushaltsexperte Peter Tschentscher. Schon im November sei absehbar gewesen, dass die Einnahmen zurückgehen. Der „Tilgungsautomatismus“ sei „ein leeres Versprechen auf die Zukunft“. Einen Sparkurs lehnt die SPD ab, fordert aber die laufenden Ausgaben der Behörden zu begrenzen. Schließlich müsse man die Einnahmeseite stabilisieren und sich gegen Pläne zu Steuersenkungen stellen. Die Linke schließlich ist überzeugt, dass die Haushaltsplanungen kein solides Fundament mehr haben, meint der Haushaltsexperte der Linken, Joachim Bischoff. Er befürchtet, dass sich die Finanzsituation im Jahresverlauf durch zusätzliche Arbeitsmarkt- und Sozialausgaben weiter verschlechtern wird. Bischoff fordert „massive öffentliche Investitionen“.

      Quelle: http://www.welt.de/hamburg/article3807757/Hoechste-Ste…
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 21:28:30
      Beitrag Nr. 5.367 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.257.379 von Maraho am 26.05.09 21:16:43:confused:

      Gewachsene Strukturen eben!


      genau, diese strukturen sorgen dann dafür, dass die amerikanische regierung im sinne von monsanto druck auf andere regierungen ausübt und monsanto zur gentechnischen weltdiktatur verhilft.

      ich habe mich mal mit der verfilzung der amerikanischen rüstungsindustrie mit der politk beschäftigt.
      diese ist inzwischen so global, dass beruhigt davon ausgegangen werden darf, dass im wesentlichen alle, auch die idiotischsten rüstungsbeschaffungsprogramme, besonders der brd oder österreich nur wegen der schmiergeldzahlungen und der späteren versorgungsposten für die dafür verantwortlichen getätigt werden.

      zur zeit wiederholt sich die schützenpanzeraffäre aus strausschen zeiten wieder. ebenso die starfighter geschichte in ähnlicher form.

      wenn viele der hier lesenden wüssten, was für gangster ihnen ihre stimme am wahltag abkaufen, sie würden es nicht glauben wollen.
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 21:39:48
      Beitrag Nr. 5.368 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.191.248 von Maraho am 16.05.09 15:02:15In Bezug.
      Noch etwas hierzu und dann ...

      Ukraine zahlt nicht
      Bald droht Deutschland ein neuer Gas-Lieferstopp

      Von David Schraven

      Die Ukraine bezahlt offene Gasrechnungen an Russland nicht – das Land soll vor einer Staatspleite stehen. Nun rechnen deutsche Gasmanager wieder mit Lieferausfällen auch in Deutschland. Der russische Gazprom-Konzern hat aber eine Idee, wer die Rechnungen der Ukraine bezahlen könnte.


      Der Gasstreit zwischen Europa und Russland verschärft sich zunehmend. Nach erheblichen Einnahmeausfällen fordert der russische Staatskonzern Gazprom von westeuropäischen Energieversorgern wie E.on Ruhrgas, der italienischen Eni und der französischen Gaz de France weitreichende finanzielle Zusagen, um die Energieversorgung Europas abzusichern.

      Aktuell werde die Lage vor allem durch die Ukraine bedroht, sagte Gazprom-Chef Alexej Miller. Das Land sei nicht in der Lage, seine Gasrechnung für Mai zu bezahlen. Wenn nicht der ukrainische Versorger Naftogas in Kürze das Geld überweise, habe Gazprom das Recht, die Lieferungen zu unterbrechen und erst gegen Vorauszahlungen wieder aufzunehmen.

      Russlands Präsident Dmitri Medwedjew hatte zuvor Zweifel an der Zahlungsfähigkeit der Ukraine geäußert. Auch nach Einschätzung westlicher Beobachter droht dem Land der Staatsbankrott. Gazprom musste seit April seine tägliche Produktion wegen des gesunkenen Verbrauchs in Europa um mehr als 30 Prozent drosseln. Zudem fiel der ans Erdöl gebundene Gaspreis um rund 50 Prozent.

      Derzeit ist unklar, wer die Gasrechnungen der Ukraine bezahlen soll. Der ukrainische Versorger Naftogas hat zwischen Januar und April nahezu alle Speicher und Leitungen des Landes leergezapft.

      Aus Kreisen von Gazprom heißt es dazu: „Die Ukrainer haben mehr Gas verbraucht, als sie von Gazprom gekauft haben.“ In deutschen Gaskonzernen ist zu hören, es sei so gut wie kein technisches Gas mehr in der Ukraine vorhanden. Ohne dieses technische Gas aber könnten die Lieferungen in den Westen nicht aufrechterhalten werden.

      Ein deutscher Gas-Manager sagte dazu: „Ich gehe davon aus, dass wir spätestens zum Beginn der Heizperiode eine kritische Situation bekommen. Wir haben derzeit ein kaum lösbares Problem.“ Es fehle Gas im Wert von mehreren Milliarden Euro. Nach Ansicht von Gazprom sollen die westlichen Konzerne sowie die EU-Staaten einen Großteil der Rechnungen bezahlen.

      Zuletzt hatte Gazprom im Januar die Lieferungen an die Ukraine eingestellt. Weil durch die Ukraine die wichtigsten Versorgungspipelines nach Europa laufen, brach die Versorgung weiter Teile Südeuropas zusammen. Mitten im Winter mussten Hunderttausende Menschen auf das Heizen verzichten. Die Europäische Union bezieht mehr als ein Viertel ihres importierten Gases aus Russland, rund 80 Prozent davon werden über die Ukraine geliefert.

      Die Versorgung Deutschlands konnte im Winter nur aufrechterhalten werden, weil die großen Energiekonzerne in der Lage waren, Lieferungen aus Norwegen und den Niederlanden in den Süden umzuleiten. Zudem reichten die Kapazitäten der unterirdischen Gasspeicher aus, um den Lieferstopp zu überbrücken.

      Quelle: http://www.welt.de/wirtschaft/article3808464/Bald-droht-De…
      5 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 26.05.09 21:43:17
      Beitrag Nr. 5.369 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.257.650 von Maraho am 26.05.09 21:39:48... empfehle ich mich für heute.

      Wieder einmal herzlichen Dank euch allen für das Interesse an diesem Dienstag und später denn, eine gute Nacht!

      Maraho
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 01:08:47
      Beitrag Nr. 5.370 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.257.107 von Maraho am 26.05.09 20:53:19Hunderttausende gut ausgebildete Fachkräfte haben Deutschland in den vergangenen Jahren den Rücken gekehrt. Migrationsforscher schlagen Alarm und warnen vor den gravierenden Folgen.

      Naja, ist doch alles hab so wild:

      Für jeden, der diesem Land den Rücken kehrt, kommt doch auch wieder mindestens ein - mehr oder weniger - qualifizierter Zuwanderer.:laugh:
      Die Migrationsbeauftragte kann dies sicherlich bestätigen.:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 01:13:00
      Beitrag Nr. 5.371 ()
      Da gibt es tatsächlich Leute die den Thread-Titel ernst nehmen...

      http://www.labournet.de/diskussion/arbeit/aktionen/2009/fina…
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 05:28:19
      Beitrag Nr. 5.372 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.258.709 von umkehrformation am 27.05.09 01:13:00Guten Morgen umkehrformation,

      Wir wissen, daß die Neo-Nazis darauf warten, die von der neoliberalen Politik Enttäuschten zu
      organisieren und für ihre völkischen, rassistischen und ausländerfeindlichen Ziele zu gewinnen. Helfen wir mit, daß
      die Linke ein anziehender Kraftpol wird, damit die Neo-Nazis keinen Erfolg dabei haben.


      ich frage mich bei solchen Aufrufen immer: Wem nützt es?

      Für mich genauso rückwärtsgewandt wie diejenigen, die sie "bekämpfen".

      Im übrigen stellt sich auch die Frage, warum sich die Linke (und keinesfalls nur die) nicht einmal die Frage stellt, ob ihre Strategie im "Kampf gegen Rechts" denn die richtige war/ist, bzw. ob es nicht auch eigenes Versagen darstellt, daß noch immer, oder auch wieder vermehrt, Menschen der Idee des Nationalsozialismus anhängen.

      Wenig hilfreich diese Art der politischen Agitation und eigentlich in diesem Thread fehl am Platze!
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 05:49:07
      Beitrag Nr. 5.373 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.178.048 von Maraho am 14.05.09 18:59:15Guten Morgen zusammen,
      ein erfolgreicher Tag sei euch gewünscht.

      Beginnen wir mit einer ...

      Kolumne
      Der böse Harry
      von Wolfgang Münchau

      Der deutsche Bankensektor ist insolvent. Das Einzige, was ihn rettet, ist ein fauler Trick: Bad Banks.


      Sie sind Harry, und Sie haben einen Haufen Schulden. Insgesamt 200.000 Euro bei einem Bruttoeinkommen von 100.000 Euro. Vom Gehalt bleiben Ihnen netto etwa 50.000 Euro, und Sie können vielleicht 10.000 Euro pro Jahr abzahlen, maximal 20.000 Euro. Sie bräuchten also 10 bis 20 Jahre.

      Jetzt kommt jemand auf eine scheinbar clevere Idee. Man trennt Sie in einen guten Harry und einen bösen. Der böse Harry nimmt dem guten die Schulden ab, sodass der gute wieder neue Schulden machen darf.

      Der gute Harry ist zwar für den bösen verantwortlich, so wie man für einen abtrünnigen Verwandten halt verantwortlich ist. Vielleicht gewinnt der gute Harry irgendwann einmal im Lotto und kann die Schulden des bösen Harry bezahlen. Wenn nicht, wird sich etwas anderes finden. Oder auch nicht. Jedenfalls ist der Druck für den Moment beseitigt.

      Genial, oder? Die meisten Grundschüler würden diesen Trick durchschauen, aber kaum einer durchschaut das Konzept einer Bad Bank, das genau dasselbe ist - lediglich viel komplizierter. Die schlechte Bank kauft der guten Bank die faulen Wertpapiere ab, und zwar für 90 Prozent des Buchwerts. Im Gegenzug emittiert die schlechte Bank Wertpapiere an die gute Bank, die wiederum durch den Staat abgesichert sind. Somit ist die gute Bank bilanztechnisch aus dem Schneider.

      Gute und schlechte Aktionäre

      Die gute Bank haftet aber für die schlechte Bank. Wenn die schlechte Bank das Zeug nicht loswird, dann kommen die bestehenden Aktionäre der guten Bank dafür auf. Ob die schlechte Bank das Zeug loswird und zu welchen Konditionen, ist nicht klar. Damit ist man genau da, wo man auch jetzt schon ist.

      Damit die gute Bank trotzdem für neues Kapital attraktiv wird, will man die Lasten für die Schulden der Bad Bank nur den alten Aktionären aufbrummen. Der Trick ist also, dass man zwischen bestehenden und neuen Aktionären trennen will. Es soll also gute und schlechte Aktionäre geben. Die schlechten Altaktionäre bekommen auf absehbare Zeit keine Dividenden. Nur die guten werden bedient.

      Was passiert hier? Hier wird Geld von einer Seite zur anderen geschoben in der Hoffnung, dass da keiner so genau hinschaut. So wie damals vor der Krise. Damals hoffte man, aus schlechten Krediten gute Wertpapiere zu machen. Der Trick waren die Ratings. Jetzt bedient man sich cleverer Bilanzierungsregeln.

      Um das Problem zu lösen, reicht es nur leider nicht aus, Geld einfach nur so hin- und herzuschieben. Solange man nicht weiß, wie hoch das Risiko der schlechten Bank ist, wird kaum einer freiwillig der guten Bank Kapital geben. Man braucht neues Geld, und momentan gibt es keine Alternative zum Staat.

      In den USA gibt der Staat großzügige Anreize für Privatinvestoren, damit sie sich an den Auktionen für die faulen Wertpapiere beteiligen. Und selbst da ist es noch nicht klar, ob das funktionieren wird. Bei uns in Deutschland übernimmt der Staat lediglich die Garantie für die von der Bad Bank emittierten Wertpapiere, die er sich zudem noch von der Bad Bank bezahlen lässt.

      Die Sache ist völlig kostenneutral. Finanzminister Peer Steinbrück hat völlig recht, wenn er behauptet, die Sache koste den Steuerzahler keinen Pfennig. Nur gibt es dafür auch keine Gegenleistung. Man erweckt durch Komplexität und Betriebsamkeit den Eindruck, dass etwas unternommen wird.

      Solange das Problem eines unterkapitalisierten Bankensektors ungelöst ist, bleibt die Kreditversorgung beschränkt, und der Aufschwung wird nicht so richtig in Gang kommen. Genau so geschah es in Japan während der 90er-Jahre. Damals konnte sich die japanische Regierung nicht zu einer Rekapitalisierung der Banken durchringen. Da das deutsche Problem heute größer ist als damals das japanische, wäre ein verlorenes Jahrzehnt für Deutschland eher noch ein positives Szenario.

      Für einen Politiker ist es allerdings nicht unbedingt rational, das Problem zu lösen. Wer den Banken Milliarden in den Rachen schiebt, kann politisch in Deutschland nicht punkten. Denn die Rekapitalisierung einer Bank ist im Volk unbeliebt, da die meisten Menschen nicht zwischen Banken und Bankern unterscheiden wollen. Zwar hätten wir den fiskalischen Spielraum. Aber es fehlt der Mut, den Bürgern die Wahrheit zu sagen: Wenn der Steuerzahler die Banken nicht rettet, droht ein Jahrzehnt der Massenarbeitslosigkeit.

      Eine Bankenrettung ist auch aus anderen Gründen unbeliebt. Man würde Besitzstände durcheinanderbringen. Man müsste viele Banken dichtmachen und Mitarbeiter auf die Straße setzen. Man müsste Führungsebenen auswechseln. Man müsste sich wirklich die Hände schmutzig machen, und dazu ist unser herumpolternder Finanzminister nicht bereit.

      Da ist es natürlich opportuner, irgendwelche unbeteiligten Ausländer für die Krise verantwortlich zu machen, seien es Hedge-Fonds oder Steuerparadiese.

      Aber die Krise fand nicht bei den Hedge-Fonds statt, auch nicht in Liechtenstein, sondern bei ínländischen Banken, eben den Institutionen, die am stärksten reguliert waren.

      Und genau diese Banken haben sich mit Giftmüll von mehreren Hunderten Milliarden Euro eingedeckt. Wenn man die faulen Kredite hinzurechnet, die während einer starken Rezession zwangsläufig entstehen, dann reicht das Kapital des gesamten deutschen Bankensektors nicht mehr aus, um die notwendigen Abschreibungen zu tätigen.

      Der deutsche Bankensektor ist insolvent, und das Einzige, was ihn vor dem Kuckuck rettet, sind faule Bilanzierungsregeln für faule Wertpapiere. Und das Publikum gibt tosenden Beifall. Die Deutschen haben den Finanzminister, den sie verdienen.

      Und was passiert mit Harry? Während der böse Harry den Wagen holt und abzischt, glaubt der gute Harry, dass er sich jetzt einen Autokredit leisten kann.

      Und dann geht er zur Bank ...

      Quelle: http://www.ftd.de/meinung/leitartikel/:Kolumne-Wolfgang-M%…
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 05:57:44
      Beitrag Nr. 5.374 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.188.544 von Maraho am 15.05.09 20:43:57Etwas zu GM ...

      Laut Medienbericht
      USA wollen 50 Mrd. Dollar in GM pumpen

      Das US-Finanzministerium will für General Motors (GM) offenbar eine Konkursfinanzierung von rund 50 Mrd. Dollar bereitstellen und im Gegenzug eine deutlich höhere Beteiligung an dem Autokonzern übernehmen als bisher bekannt.


      ebe/HB NEW YORK/BERLIN. Wie die "New York Times" am Dienstag berichtete, sollen 70 Prozent der GM-Anteile in Staatshand übergehen. Eine Stiftung der Auto-Gewerkschaft UAW soll an einem restrukturierten GM-Konzern 17,5 Prozent halten, private Kreditgeber etwa zehn Prozent. Ein Konkursantrag des führenden US-Autokonzerns wird für den 1. Juni erwartet.

      Unterdessen berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Kreise, dass der Konzern mit seinem Anleihetausch-Vorhaben gescheitert ist, das GM Luft bei der Vermeidung einer Insolvenz bringen sollte. Dem Plan zufolge sollten Gläubiger des Konzerns ihre Forderungen in Unternehmensanleihen tauschen.

      Doch nur deutlich weniger als zehn Prozent der GM-Anleihe-Gläubiger hätten den GM-Plänen zugestimmt, ihre Forderungen gegen Teile an einem umstrukturierten Unternehmen einzutauschen, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person am Dienstag zu Reuters. GM hatte im Vorfeld erklärt, von den Gläubigern mit ihren Forderungen von 27 Mrd. Dollar müssten mindestens 90 Prozent für das Vorhaben gewonnen werden. Andernfalls könne GM gezwungen sein, Insolvenz anzumelden.

      Die Abspaltung Opels von GM ist nach Angaben aus Kreisen nahezu vollzogen, berichtet Reuters. Finanziell sei die Tochter von dem kriselnden US-Autobauer bereits getrennt, sagte eine mit der Sache vertraute Person am Dienstag der Nachrichtenagentur. Es werde aber noch an juristischen Details gearbeitet. Ziel ist es, ein neues europäisches Unternehmen unter dem Dach von Opel zu gründen, dem auch die Werke im europäischen Ausland angehören.

      Die bevorstehende Trennung bestätigte am Abend auch der Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Klaus Franz. Er habe das Dokument der Abspaltung selbst gesehen, „das sieht sehr gut aus und läuft alles in die richtige Richtung“, sagte er am Dienstagabend im ZDF-heutejournal. Wichtig sei, dass die Hängepartie bei Opel beendet werde.

      Der einst weltgrößte Autobauer GM hat in den vergangenen vier Jahren 82 Mrd. Dollar Verluste eingefahren und seit Jahresbeginn 2009 rund 19,4 Mrd. Dollar Staatshilfen erhalten. Um weitere Hilfen zu erhalten, hatte die Regierung ein Konzept zur Kostenkürzung und Schuldenreduzierung von GM gefordert. Andernfalls scheint eine Insolvenz unausweichlich. Experten halten einen solchen Schritt noch in dieser Woche für denkbar.

      Von der Entwicklung hängt auch das weitere Vorgehen bei der deutschen GM-Tochter Opel mit ihren rund 25 000 Beschäftigten ab. Dabei könnte Opel an einen Investor abgegeben werden. Die Bundesregierung will bis Mittwochabend entscheiden, wie sie Opels Zukunft sichern will. Die Regierung ist unter Zeitdruck, da sie die Bedingungen für eine eigenständige Opel-Existenz schon vor einer möglichen GM-Insolvenz schaffen will. Interessiert sind der Zulieferer Magna, Fiat und der Finanzinvestor RHJ. Bundeswirtschaftsminister bestätigte am Dienstag Berichte, nach denen auch ein chinesischer Investor Interesse an Opel habe. Kreisen zufolge soll es sich dabei um den Autohersteller BAIC handeln.

      Quelle: http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/usa-wo…
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 06:01:22
      Beitrag Nr. 5.375 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.258.842 von Maraho am 27.05.09 05:57:44Hier der Artikel ...

      U.S. Expected to Own 70% of Restructured G.M.
      http://www.nytimes.com/2009/05/27/business/27auto.html?_r=2&…
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 06:09:13
      Beitrag Nr. 5.376 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.104.378 von Maraho am 06.05.09 07:14:59Weiteres zu diesem "Geschäft" ...

      Obama verspricht Absolventen der Marineakademie - Keine Kriege ohne Ziele
      Der Präsident gelobt, die militärische Weltherrschaft aufrecht zu halten

      Von Jason Ditz

      In seiner Ansprache vor Absolventen der US-Marineakademie versprach Präsident Obama, er würde sie nicht ohne eine Begründung in Kriege senden. Für diesen Fall versprach er, mit „der Strategie, den gut definierten Zielen, der Ausrüstung und der Unterstützung, die ihr braucht, um eure Arbeit zu erledigen“ vorzugehen.

      Obama versprach Gehaltserhöhungen und andere Vergünstigungen für die Soldaten, sowie mehr Kriegsschiffe, Unterseeboote und Kampfflugzeuge, die “sie brauchen werden, um ihre Arbeit auszuführen.” Er gelobte auch, dass die Vereinigten Staaten von Amerika „ihre militärische Dominanz aufrecht erhalten werden.“ Präsident Obama schien sehr eingenommen zu sein von der Vorstellung eines gewaltigen Heeres nach dem, was er bezeichnete als „eine Ära, in der so viele Institutionen und Individuen mit solcher Gier und Rücksichtslosigkeit gehandelt haben.“

      In seiner ersten Ansprache anlässlich einer Abschlussfeier stiessen die Versprechen des Präsidenten auf donnernden Applaus, aber bei genauerem Hinblick hatte er letztlich sehr wenig zu bieten außer mehr vom Gleichen. Alles, was er wirklich offerierte, waren mehr Truppen und mehr Geld.

      Und, vielleicht unbeabsichtigt, einen flüchtigen Blick in die Zukunft. Während Präsident Obama seinen Plan angepriesen hatte, letztlich aus dem Irak abzuziehen, betrieb er eine größere militärische Eskalation im landumschlossenen Afghanistan. Das ist nun kaum ein primäres Einsatzgebiet für die Marine, dennoch verspricht der Präsident neue Schiffe, neue U-Boote usw., um „ihre Arbeit auszuführen.“ Welche Arbeit das sein wird, bleibt abzuwarten, aber nach seinen heutigen Äußerungen könnte man mit einiger Sicherheit annehmen, er habe bereits ein Vorhaben im Auge, das „absolut notwendig“ sei und eine Reihe von „gut definierten Zielen“ aufweise, um die Marine zum Einsatz zu bringen.

      Quelle: http://www.berlinerumschau.com/index.php?set_language=de…
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 06:15:02
      Beitrag Nr. 5.377 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.113.611 von Maraho am 06.05.09 22:06:08Auch ein "Brennpunkt" ...

      Demonstration der Opposition in Georgien füllt Stadion

      Mehrere Zehntausend Menschen haben sich am Tag der Unabhängigkeit Georgiens dem Aufruf der Opposition angeschlossen und sind zur Demonstration ins Fußballstadion in Tbilisi gekommen. Die 60.000 Sitzplätze im Stadion sind alle belegt, meldete der georgische Nachrichtendienst Civil Georgia.

      Beifall für Uznobi

      Der erste Redebeitrag des Tages ging an den Sänger Giorgi Gatschetschiladse. Der Bruder des früheren Präsidentschaftskandidaten Lewan Gatschetschiladse ist mit seiner Sendung „Zelle Nr. 5“ als Uznobi (Unbekannter) zu einem Sprachrohr der Bevölkerung geworden. Er sah in seiner Ansprache das baldige Ende der Regierung Saakaschwili voraus.

      Keine Angst mehr

      Die frühere georgische Parlamentspräsidentin Nino Burdshanadse sagte in ihrer Rede, dies sei der erste 26. Mai, an dem die Bevölkerung die Feiern organisiert habe und es keine Teilnahme des Präsidenten Saakaschwili gegeben habe. An die Demonstranten richtete sie die Worte, dass diese denjenigen Angst eingejagt hätten, die bislang die Bevölkerung in Georgien in Angst versetzt hätten. Sie (die Demonstranten) hätten dem Präsident gezeigt, dass nicht mehr in der Lage sei, Georgien in Angst zu versetzen und zu lähmen. Sie forderte erneut den Rücktritt von Saakaschwili.

      Schaut auf diese Menschen

      Zugleich rief Burdshanadse die Welt auf, auf diese Menschen zu schauen und zu verstehen, dass diese Menschen Unabhängigkeit, Demokratie und Freiheit verdienen. Es werde nun keinen Rückschritt mehr geben, sondern der Kampf werde bis zum Ende geführt. Jeder Tag, den Saakaschwili noch im Amt sei, bedeute eine Gefahr für Georgien, so Burdshanadse.

      Recht auf freie Wahlen

      Der frühere Botschafter Georgiens bei der UN, Irakli Alasania, sagte bei seiner Rede, dass man nun der Bevölkerung, der Regierung und der Welt gezeigt habe, dass man zusammenstehe, bis zu es zu einem friedlichen Wechsel der Regierung gekommen sei, bis man das Recht auf freie Wahlen habe.

      Nicht müde werden

      Mehrere weitere Politiker wie Davit Berdsenischwili und Davit Gamkrelidse forderten ebenfalls den Rücktritt von Saakaschwili. Zugleich riefen sie auf, jetzt nicht müde zu werden, der Prozess müsse zu einem Ende gebracht werden. Man werde in einem Georgien ohne Innenminister Merabischwili leben.

      Zur Sameba-Kathedrale

      Giorgi „Uznobi“ Gatschetschiladse kam nach den Politikern ein zweites Mal auf die Bühne. Er rief die Demonstranten auf, zur Sameba-Kathedrale zu ziehen, um am Gottesdienst des Patriarchen Ilia II. teilzunehmen. Ursprünglich sollte die Demonstration weiter zum Rustaweli-Prospekt gehen.

      Gatschetschiladse sagte dazu, Georgien habe zwar keine Regierung, aber einen geistlichen Vater, nämlich den Patriarchen Ilia II. Das georgische Volk solle dorthin gehen, der Patriarch werde alle empfangen und sagen, was das Volk anschließend tun solle, so Gatschetschiladse.

      Civil Georgia, 26.05.2009
      http://www.georgien-nachrichten.de/index.php?rubrik=innenp…
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 06:22:03
      Beitrag Nr. 5.378 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.081.817 von Maraho am 02.05.09 07:40:47In Bezug.

      Pleitewelle
      Die bitteren Folgen der Finanzkrise

      Wegen der Wirtschaftskrise rollt auf Deutschland eine neue Welle von Unternehmenspleiten zu. Der traurige Höhepunkt ist noch längst nicht erreicht.

      Bis zum Jahresende 2009 rechnet der Verband für Wirtschaftsinformationen Creditreform mit einem Zuwachs der Insolvenzen von zehn bis 15 Prozent auf mehr als 35 000 Fälle. Die Bugwelle sei noch nicht erreicht, sagte Carsten Uthoff, Vorstandschef der Creditreform, am Dienstag in Düsseldorf. Im Jahr 2003 hatten die Firmenpleiten mit knapp 40 000 Fällen ihren bisherigen Höchststand erreicht. Mit bis zu 44 Milliarden Euro könnten die Forderungsausfälle um bis zu zehn Prozent höher sein als im Vorjahr, sagte Uthoff.

      Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die Unternehmen sind inzwischen der Auskunftei zufolge deutlich zu spüren. So habe sich das Zahlungsverhalten der Unternehmen spürbar verschlechtert. In allen Wirtschaftsbereichen wachse die Zahl insolvenzgefährdeter Unternehmen. Besonders betroffen seien aber Firmen aus dem Bereich Verkehr/Logistik und Bauunternehmen. Vorstandsmitglied Helmut Rödl warnte jedoch vor Panikmache.

      Mittelständler entdecken Finanzierungsalternative

      Immer mehr Mittelständler nutzten in der Krise den regelmäßigen Verkauf von Forderungen (Factoring), um schneller an ihr Geld zu kommen. Factoring werde bei Mittelständlern inzwischen als alternatives Finanzierungsinstrument immer beliebter. Mit Zuwachsraten von 35 Prozent stecke sehr viel Dynamik in diesem Geschäft. 2008 hatte Creditreform von den Unternehmen 765 Millionen Euro Forderungen abgekauft, einen Zuwachs von 37 Prozent.

      Wirtschaftsauskunftei profitiert

      Creditreform selbst gehört dagegen zu den Gewinnern der Krise. Das Unternehmen erwartet 2009 trotz des schwierigen konjunkturellen Umfeldes eine leichte Umsatzsteigerung. Gerade in den Krisenzeiten steige die Nachfrage nach Bonitätsprüfungen vor dem Abschluss von Verträgen, begründete Rödl die positiven Zukunftsaussichten der Wirtschaftsauskunftei.

      Auch 2008 konnte Creditreform in Deutschland seinen Umsatz um 2,4 Prozent auf 472 Millionen Euro steigern. Weltweit setzte das Unternehmen 520 Millionen Euro um, ein Plus von drei Prozent. Creditreform ist damit nach eigenen Angaben europäischer Marktführer für Dienstleitungen im Bereich Wirtschaftsinformationen und Forderungsmanagement. Insgesamt erteilte das Unternehmen 2008 rund 14,9 Millionen Auskünfte über deutsche Unternehmen und 16 Millionen Auskünfte über Privatpersonen. Mit der Gründung einer Niederlassung in China im Herbst 2008 verfügt Creditreform jetzt über ein Netz von 21 eigenständigen Gesellschaften in 21 Ländern.

      Quelle: http://www.focus.de/finanzen/boerse/finanzkrise/pleitewe…
      4 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 06:59:07
      Beitrag Nr. 5.379 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.096.082 von windei am 05.05.09 09:26:42In Bezug.

      180000 Münchner sind wirklich arm

      Münchens Sozialreferent Friedrich Graffe schlägt Alarm: Laut Sozialbericht leben fast zwölf Prozent aller Kinder bis 14 Jahre in Hartz IV-Haushalten, 108000 Münchner sind massiv verschuldet. Es könnte bald schlimmer kommen.


      MÜNCHEN - Arm in der reichen Stadt – das sind in München rund 180 000 Menschen. Viele andere kommen gerade so über die Runden oder verschweigen ihre finanziellen Probleme. Weil sie sich dafür schämen. Das Sozialreferat trägt jedes Jahr aktuelle Daten für den Bericht „München sozial“ zusammen. Er zeigt auch, wie sich die Armut in der Stadt entwickelt. Gestern sind die Zahlen aus 2008 vorgestellt worden.

      Rund 68 600 Münchner leben von Hartz IV

      Die Finanzkrise hat sich im vergangenen Jahr auf dem Münchner Arbeitsmarkt noch nicht bemerkbar gemacht – die Zahl der Hartz-IV-Empfänger ging im Vergleich zum Vorjahr von 71 561 auf etwa 68 600 zurück. Doch das klingt besser als es ist. Die Realität hat die Zahlen schon überholt. Das Sozialreferat rechnet damit, dass Ende 2009 rund 74 000 Münchner von Hartz IV leben werden. Dann wird die Arbeitslosenquote Schätzungen zufolge bei über sechs Prozent liegen. „Ich habe großen Respekt vor den Auswirkungen der Finanzkrise, die sich am Horizont abzeichnen“, sagt Münchens Sozialreferent Friedrich Graffe. „Ich frage mich, was kommt, wenn die Kurzarbeit beendet wird.“

      Besonders bitter: Es sind immer dieselben Gruppen, die am stärksten von Armut betroffen sind. So ist etwa die Zahl der Kinder und Alleinerziehenden, die Hilfe vom Staat brauchen, leicht gestiegen. Im Oktober 2008 bezogen 19 328 Kinder und fast 7800 Alleinerziehende Hartz IV. Damit lebten fast zwölf Prozent aller Münchner Kinder bis 14 Jahre in Haushalten, die auf staatliche Hilfe (Arbeitslosengeld II, Grundsicherung oder Sozialhilfe) angewiesen sind. Sozialreferent Graffe hofft, dass sich die Situation der Alleinerziehenden verbessert, wenn es ab 2013 einen gesetzlichen Anspruch auf einen Krippenplatz für Kinder bis drei Jahre gibt.

      Immer mehr Aufstocker

      Was stetig steigt, ist auch die Zahl der „Aufstocker“ – also der Menschen, die auf staatliche Hilfe angewiesen sind, obwohl sie arbeiten. Im Mai 2008 gab es in München etwa 9000 Haushalte mit insgesamt 22 000 Personen, in denen das Haushaltseinkommen nicht ausreichte. Das waren etwa 30 Prozent aller Hartz-IV-Empfänger. „Da machen sich die Niedriglöhne bemerkbar“, heißt es im Sozialreferat.

      Auch die Altersarmut wächst. Immer mehr Menschen reicht die Rente nicht zum Leben. Die Zahl der Bezieher von Grundsicherung im Alter stieg auf 10 113. Allein in der Zeit von 2006 bis 2008 machte sie damit einen Sprung um knapp 15 Prozent. Und die Prognosen gehen davon aus, dass es immer noch mehr arme Alte geben wird – 2010 soll die Zahl Schätzungen zufolge bei 11 660 liegen.

      108 000 Münchner sind verschuldet

      Kein Wunder also, dass immer mehr Menschen in München verschuldet sind. Rund 108 000 volljährige Menschen sind in München „von massiver Ver- beziehungsweise Überschuldung“ betroffen, heißt es in einer aktuellen Stadtratsvorlage. Deswegen soll die Schuldnerberatung der Stadt und der Wohlfahrtsverbände nach dem Willen des Sozialreferats ausgebaut werden – die Rede ist von sechs neuen Beratungsfachkräften und eineinhalb zusätzlichen Stellen für die Teamassistenz.

      Jährlich werden rund 4000 betroffene Bürger von den Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen der Stadt und der Verbände intensiv betreut. Die durchschnittliche Schuldenhöhe liegt bei 40 000 Euro. Dabei trifft das Problem ganz unterschiedliche Menschen: 59 Prozent der Schuldner haben eine Berufsausbildung, drei Prozent einen Hochschulabschluss und 36 Prozent keine Berufsausbildung. Die Meisten zögern lange, bevor sie sich helfen lassen.

      Julia Lenders
      http://www.abendzeitung.de/muenchen/108747
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 07:05:18
      Beitrag Nr. 5.380 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.255.641 von Maraho am 26.05.09 18:29:32Weiteres zu dieser Branche.
      Ach deshalb ... . Jetzt wird mir einiges klar. ;)

      In Deutschland natürlich nicht. Hier wird nur Multi-Vitaminsaft getrunken.

      Alkoholkonsum in Medienbranche am höchsten

      Journalisten trinken doppelt so viel wie von Gesundheitsbehörde empfohlen

      London (pte/26.05.2009/13:30) - Mitarbeiter in Medienbetrieben sind nach den einzelnen Berufsgruppen gemessen die stärksten Alkoholkonsumenten. Sie trinken im Durchschnitt umgerechnet mehr als vier Flaschen Wein oder über 19 Halbe-Liter-Gläser Bier pro Woche. Zu diesem ernüchternden Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung des britischen Gesundheitsministeriums Department of Health http://www.dh.gov.uk. Demnach nehmen Mitarbeiter der Medienbranche mit 44 Einheiten wöchentlich rund die doppelte Menge an alkoholhaltigen Getränken zu sich, die in der entsprechenden Empfehlung des nationalen Gesundheitsdienstes vorgesehen ist. Damit liegen sie unangefochten an der Spitze, was das Trinkausmaß betrifft und übertreffen die zweitgereihte Berufsgruppe, die IT-Angestellten, um ganze zehn Einheiten pro Woche. An dritter und vierter Stelle folgen der Dienstleistungssektor mit 33 bzw. der Finanz-, Versicherungs- und Immobilienbereich mit 29 Alkoholeinheiten pro Woche.

      "Dass Angestellte in Medienbetrieben, insbesondere Journalisten, einen stärkeren Bezug zu alkoholhaltigen Getränken haben als andere Berufsgruppen, ist eine Klischeevorstellung, die pauschal so sicher nicht zutrifft", stellt Hendrik Zörner, Pressesprecher des Deutschen Journalisten Verbandes (DJV) http://www.djv.de, im Gespräch mir pressetext fest. Dem DJV-Sprecher zufolge gebe es bislang keinerlei wissenschaftlich ernstzunehmende Untersuchung über den Alkoholkonsum in Redaktionen. "Das Bild des trinkenden Journalisten ist heute eine veraltete Vorstellung, die dem Alltag in den Medienhäusern nicht gerecht wird", betont Zörner. Fest stehe allerdings, dass Journalisten aufgrund des ständigen Zeitdrucks einem enormen Stress ausgesetzt seien. "Der typische Journalist hat mit einer sehr hohen Arbeitsbelastung zu kämpfen. Um mit diesem Druck fertig zu werden, ist der Griff zur Flasche sicherlich oft verlockend", meint Zörner.

      Wie Ben Willmott, Senior Public Policy Advisor beim Chartered Institute of Personnel and Development http://www.cipd.co.uk , gegenüber dem Guardian vermutet, sei zu einem gewissen Teil wohl auch die spezifische Bürokultur in Medienbetrieben für den überdurchschnittlichen Alkoholkonsum verantwortlich. "Die aktuelle Untersuchung zeigt, wie Arbeitskollegen unsere Trinkgewohnheiten beeinflussen können. Es scheint, als tritt dieser Effekt in einigen Branchen stärker zu Tage als in anderen", so die Theorie Willmotts. "Diesen Zusammenhang würde ich eher abstreiten. Redaktionen sind keine instrumentalisierten Kegelvereine. Gruppendynamische Prozesse, wie sie hier angesprochen werden, schließe ich für die große Mehrheit der heutigen Medienbetriebe aus", entgegnet DJV-Sprecher Zörner.

      Laut der britischen Studie sind Medienmitarbeiter nicht nur in puncto Wein- und Bierkonsum an oberster Stelle der einzelnen Berufsgruppen zu finden, sondern auch bei hochprozentigeren Destillaten wie Schnäpsen oder Likören. Als moderateste Trinkergruppe Großbritanniens weist die Untersuchung hingegen Angestellte in den Bereichen Bildung, Transportwesen und Tourismus aus, die im Schnitt rund 24 Einheiten alkoholhaltiger Getränke pro Woche zu sich nimmt.

      Quelle: http://pressetext.de/news/090526034/alkoholkonsum-in-medi…
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 07:11:54
      Beitrag Nr. 5.381 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.244.812 von Maraho am 25.05.09 13:22:21Noch etwas hierzu und dann ...

      Schuldenhaushalt

      Chancellor of the Exchequer - diese klingende Bezeichnung seines britischen Amtskollegen würde Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) nur allzu gern führen, das hat er einmal bekannt. Doch nicht als Schatzkanzler, sondern als Schuldenkönig wird Steinbrück zumindest in die Geschichtsbücher der 16. Legislaturperiode der Bundesrepublik Deutschland eingehen. Denn einen Schatz gibt es für Steinbrück nicht zu hüten. Vielmehr hat die Finanzkrise ein großes Loch in den bislang diszipliniert geführten Haushalt gerissen. Der Entwurf des Nachtragshaushalts, über den das Bundeskabinett heute befindet - schon der zweite seiner Art in diesem Jahr -, sieht für 2009 eine Nettokreditaufnahme von 47,6 Mrd. Euro für den Bundesetat vor. Und das ist auch nur ein Teil der Wahrheit. Bislang hielt Steinbrücks Amtsvorvorgänger Theo Waigel (CSU) den Neuverschuldungsrekord, als er 1996 mit damals noch 78,5 Mrd. DM oder umgerechnet 40,1 Mrd. Euro die Nettokreditaufnahme des Bundes um mehr als die Hälfte nach oben trieb. Vier Jahre dauerte es damals, bis dieser explosionsartige Anstieg sukzessive wieder zurückgeführt werden konnte, bevor 2002 mit dem Einbruch der Konjunktur die Defizite wieder anstiegen. Waigels Nachfolger sowie Steinbrücks Vorgänger, Hans Eichel (SPD), konnte seine anfängliche Konsolidierungspolitik gegen den Widerstand in den eigenen Reihen nicht mehr durchhalten. Steinbrück hat mit seiner Haushaltspolitik seit Amtsantritt enorme Konsolidierungsschritte vollzogen. Von 31,2 Mrd. Euro im Jahr 2005 auf 11,9 Mrd. Euro im Jahr 2008 drückte er die jährliche Neuverschuldung. Dabei halfen ihm die saftige Mehrwertsteuererhöhung gleich zu Beginn der Regierungszeit der großen Koalition sowie eine äußerst günstige Konjunkturentwicklung, die nach langer Zeit nicht nur wieder Überschüsse in den Sozialsystemen produzierte, sondern auch die Steuereinnahmen sprudeln ließ. Aber die politische Kraft, der es bedarf, um Begehrlichkeiten ausgabefreudiger Parteifreunde oder des Koalitionspartners auch bei guter Kassenlage abzuwehren, ist nicht zu unterschätzen. Unterstützung fand Steinbrück bei Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die ebenfalls großen Wert auf eine Kurskorrektur in der Haushaltspolitik legte und ihren Finanzminister - anders als Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) - nie hängen ließ. Die Finanzkrise hat dem hoffnungsvollen Start einer disziplinierten Haushaltspolitik der schwarz-roten Koalition nun einen Strich durch die Rechnung gemacht. Zur Erinnerung: Als am Horizont noch alles blau schien, hatte Steinbrück für dieses Jahr eine Neuverschuldung von nur noch 10,5 Mrd. Euro vorgesehen. Für 2011 war ein ausgeglichener Etat geplant, der nach realistischer Einschätzung auch hätte erreicht werden können. Seine Kritiker warfen ihm sogar zu Recht vor, dass er mit noch etwas mehr Druck dieses Ziel schon früher hätte realisieren können. Denn selbst 2008, als schon die ersten Auswirkungen der Krise zu spüren waren, gelang es dem Bund noch, diese zu kompensieren. So fielen etwa die im Etatplan kalkulierten Privatisierungserlöse aus, nachdem in der desolaten Kapitalmarktsituation mit einer Börsenplatzierung Bundesvermögen verschenkt worden wäre, und auch die Pleite der IKB zeitigte erste finanzielle Konsequenzen. Doch in diesem Jahr kommt es ganz dick. Zusätzlich zu dem erhöhten Defizit im Bundesetat gesellen sich die Ausgaben für die Konjunkturpakete im "Tilgungs- und Investitionsfonds" und im "Finanzmarktstabilisierungsfonds" zur Rettung angeschlagener Banken. Auf insgesamt 80 Mrd. Euro schätzt Haushaltsstaatssekretär Werner Gatzer das tatsächliche Volumen der diesjährigen Neuverschuldung einschließlich der Sonderrechnungen. Die getrennte Rechnungsführung zeigt zwar nicht das ganze Ausmaß des Desasters auf den ersten Blick, hat aber den unschätzbaren Vorteil, dass die Mittel für die Rückführung - dafür sind künftige Bundesbank-Gewinne reserviert - dem Zugriff der Parlamentarier entzogen sind. Die Finanzkrise hat ohne Frage auch für die Haushaltspolitik eine Ausnahmesituation geschaffen. Es ist ein kluger Schritt der Regierung, alles zu unterlassen, was die realwirtschaftlichen Probleme verschärfen könnte - Ausgabenkürzungen wie Steuererhöhungen. Die Gefahr eines weiteren Schuldenkurses auch bei zunehmender Erholung der Wirtschaft ist aber nicht gebannt. Die Entwicklung der Nettokreditaufnahme in den vergangenen Jahrzehnten zeigt zwar auch wieder Jahre der Disziplin, aber das Niveau der Nettokreditaufnahme hat sich dennoch permanent erhöht. Die korrigierten Einnahmen der Steuerschätzer zeigen zudem, dass trotz Wirtschaftskrise das Niveau der Einnahmen in diesem Jahr noch höher sein wird als 2006. Der Staatsbankrott droht auf der Einnahmeseite damit nicht. Bei den Ausgaben summieren sich jedoch zunehmend die Wohltaten für Einzelfälle. Wer Opel rettet, muss vielleicht auch Arcandor vor dem Aus bewahren - und was kommt danach? Folgt der ordentlichen Steuersenkung für die Milchbauern morgen eine für eine andere Gruppe? Diese Einzeleingriffe mit langfristiger Haushaltswirkung gefährden durchaus die Rückkehr auf einen soliden Kurs der Haushaltspolitik.

      (Börsen-Zeitung, 27.5.2009)
      http://www.boersen-zeitung.de/index.php?li=299&artid=20…

      ... bis später.
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 07:51:49
      Beitrag Nr. 5.382 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.256.396 von Nannsen am 26.05.09 19:41:09\"der staat kann sich nicht dadurch entschulden, indem er seine währung inflationiert. denn wenn er zur inflationierung die schulden erhöht, dann wächst auch natürlicherweise die staatsverschuldung bis zum sankt geht nicht mehr.\"


      Der Staat kann sich in unserem Szenario schon dadurch sehr einfach entschulden, indem er das in Umlauf gepumpte Geld bei einem Anziehen der Konjunktur nicht zurückholt.
      Bei einer 5 - 10%igen Inflation p.a. wird er die Gehälter seiner Angestellten und überbezahlten Beamten nicht flux anpassen, so daß auch so ein indirekter Schuldenabbau stattfindet.
      Überhaupt geht es bei der Staaatsentschuldung durch Inflation nicht um die direkte, sondern eine indirekte Entschuldung.

      Und ein Staat kann auch Bankrott gehen.
      Allerdings nur dann, wenn er in fremder Währung verschuldet ist.
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 09:03:48
      Beitrag Nr. 5.383 ()
      Entschuldung durch Inflation vs. Inflation durch Verschuldung:

      http://de.liberty.li/magazine/?id=4406&q=Die+Regierung+und+d…


      Sehr interessanter Artikel, der so einige Fragen beantworten dürfte.....


      Arthur Spooner
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 09:15:17
      Beitrag Nr. 5.384 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.259.395 von ArthurSpooner am 27.05.09 09:03:48GUT!!Danke!;)
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 09:27:07
      Beitrag Nr. 5.385 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.259.022 von maeusefaenger am 27.05.09 07:51:49:confused:

      Hallo maeusefaenger,

      Du meinst also, zitat:

      Bei einer 5 - 10%igen Inflation p.a. wird er die Gehälter seiner Angestellten und überbezahlten Beamten nicht flux anpassen, so daß auch so ein indirekter Schuldenabbau stattfindet.

      zitat ende:

      zunächst mal sind auch diese staatsbediensteten wähler. daraus ergibt sich wie bisher, dass dieses clientel unter allen umständen weiter gehätchelt und gepampert werden wird.
      unabhängig davon, könnten durch einsparungen an deren lohnsumme als staatskosten keine schulden abgebaut werden, sondern max. eine weitere verschuldung etwas verzögert werden.

      Dann weiter:
      zitat:
      Und ein Staat kann auch Bankrott gehen.
      Allerdings nur dann, wenn er in fremder Währung verschuldet ist.

      unsere vorstellung von bankrott beruht auf etwas gewohntem,zum beispiel einer firma, die aufgrund ihrer jahresbilanz eine überschuldung feststellt und damit zwingend die insolvenz erklären muss.Wahrscheinlich führt dies dann zur auflösung und zum verschwinden und damit zur nichtexistenz.

      Der staat führt jede menge bilanzen, jedoch keine haushaltsbilanz im sinne einer rechnungslegung wie bei einer privatfirma.

      hier reicht eine einfache ausgaben einnahmen regelung wie bei einem einfachen trödler mit bauchladen für schnürsenkel usw.(buchführungsmethode der kameralistik)
      Deshalb kann der staat buchhaltungstechnisch auch nicht pleite gehen und dadurch aufhören physisch zu exitieren.

      er kann jedoch seine schulden, die auf der gegenseite immer guthaben von bürgern sind, entweder seiner eigenen oder ausländischen, dadurch auf null stellen, indem er die guthaben für wertlos erklärt. Dann sind die bürger ohne schulden und ohne guthaben. In diesem fall spricht man dann vielleicht von einer staatspleite, weil die bürger von ihrer reichtumsillusion befreit wurden, oder besser, weil sie nun zwangsweise begreifen müssen, dass sie lediglich schuldner ihrer selbst waren und immer unter unserem system sein werden..

      nebenbei bemerkt, ich halte diese lösung in auswegloser lage für die beste überhaupt, denn nur dies ermöglicht einen unbelasteten neuanfang für die bürger und damit den alten staat. Siehe die währungsreformen nach der großen inflation und 1948.
      Ansonsten viele grüße und danke für dein interesse;)
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 09:36:34
      Beitrag Nr. 5.386 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.258.824 von Maraho am 27.05.09 05:28:19Es ging mir, wie aus meiner Einleitung eigentlich zu entnehmen gewesen sein sollte, mehr um den ersten Teil des Flugblatts.
      Sollte der Thread-Titel doch mehr nur Koketterie sein? ;)
      Eine prinzipielle Systemkritik habe ich bisher nicht gefunden.
      Entsprechende vereinzelte Hinweise von mir wurden inhaltlich nicht weiter aufgegriffen oder debattiert.

      P.S.
      Die gängigen Argumente gegen Rechts sind mir zu sehr pro IST-Zustand (aber das ist eine ganz andere Debatte - gerne im eigenen thread debattierbar)
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 09:40:33
      Beitrag Nr. 5.387 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.259.558 von Nannsen am 27.05.09 09:27:07Danke Nannsen, ich schätze Deine an grundsätzlichen Überlegungen orientierten Ausführungen.;)
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 09:53:41
      Beitrag Nr. 5.388 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.259.631 von umkehrformation am 27.05.09 09:36:34Eine prinzipielle Systemkritik habe ich bisher nicht gefunden.
      Entsprechende vereinzelte Hinweise von mir wurden inhaltlich nicht weiter aufgegriffen oder debattiert.


      Ich bitte Dich, hier auf Kritik zu verzichten. So wie ich das begreife, soll das hier ein Info-Thread werden, der Fragen offen läßt wegen der Komplexität des Themas.

      Chronologisch aufgereiht die Nachrichtenfolge.
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 10:04:35
      Beitrag Nr. 5.389 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.259.804 von Dorfrichter am 27.05.09 09:53:411. wäre dann der Titel äußerst ungeschickt gewählt
      2. ist doch spannend, wenn man debattiert, ob die Infos was taugen, was draus zu folgern ist etc.
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 10:10:14
      Beitrag Nr. 5.390 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.259.913 von umkehrformation am 27.05.09 10:04:35Die Quellen sind seriös und mitten aus dem Gemenge gewählt.

      "ist doch spannend, wenn man debattiert, "
      Klar ist das spannend, nur denke ich, Jeder hat eine andere Meinung, wie sich ja immer wieder herausstellt. Und da ist solch ein Thread ganz schnell dann am Ende angelangt.

      Besser ist da eine Chronologier, inder man blättern kann. Jeder Tag findet sich mit all den Meldungen, die paasend zum Thema aufgereiht erschienen sind.
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 10:24:11
      Beitrag Nr. 5.391 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.259.983 von Dorfrichter am 27.05.09 10:10:14seit wann soll den eine debatte, bei der es wirklich nur um inhalte geht verkehrt sein

      "jeder hat eine andere meinung" steht lustigerweise voll im widerspruch dazu, daß infos aus seriösen quellen stammen, - diese aussage unterstellt ja eine inhaltlich erzielbare einigkeit

      warum sollen denkende menschen sich nicht bei argumenten einigen können?

      daß es nicht immer klappt mag sein, aber deswegen auf den verstand verzichten?
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 10:46:26
      Beitrag Nr. 5.392 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.260.116 von umkehrformation am 27.05.09 10:24:11seit wann soll den eine debatte, bei der es wirklich nur um inhalte geht verkehrt sein
      Das seh ich grundsätzlich auch so, nur in einigen Threads ist es besser, lange Diskussionen zu meiden, da sie anders aufgebaut sind als gewöhnliche Threads.

      Einen schönen Tag noch.
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 10:51:35
      Beitrag Nr. 5.393 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.260.317 von Dorfrichter am 27.05.09 10:46:26Hi Dorf

      habe geradfe das allererste posting dieses threads nochmal intensiv gelesen

      sag mir doch bitte, sonst maraho wenn er mit liest, welches der "alte" debattierfreudigere thread ist, sofern noch aktiv...

      thx und gruß

      U
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 11:08:37
      Beitrag Nr. 5.394 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.260.387 von umkehrformation am 27.05.09 10:51:35http://www.wallstreet-online.de/diskussion/1147126-1-10/die-…
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 11:17:53
      Beitrag Nr. 5.395 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.256.592 von Birgit.Tersteegen am 26.05.09 20:00:05Noch eine recht interessante Graphik zum Case-Stiller-Index.
      Differenzierung nach Regionen über 10 Jahre.

      http://seekingalpha.com/article/139652-case-shiller-slightly…
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 11:22:57
      Beitrag Nr. 5.396 ()
      Quelle: sueddeutsche Zeitung von Heute


      Der Protest der Professoren
      Brandbrief gegen Schuldenbremse

      27.05.2009, 7:24

      Von T. Öchsner

      Angst um die Zukunft der Republik: 64 Hochschulprofessoren formulieren einen dramatischen Appell gegen die geplante Schuldenbremse.


      Die Schuldenbremse soll die Ausgaben und damit die Verschuldung eingrenzen - Ökonomen sind entsetzt. Sie bangen um die Zukunft der Republik. (Foto: dpa)

      64 Hochschulprofessoren haben in einem gemeinsamen Aufruf die Bundesregierung aufgefordert, die geplante Schuldenbremse zu stoppen. "Die Schuldenbremse gefährdet die gesamtwirtschaftliche Stabilität und die Zukunft unserer Kinder" , heißt es in dem Appell, der der Süddeutschen Zeitung vorliegt.

      Initiatoren sind der Wirtschaftsweise und Volkswirtschaftsprofessor Peter Bofinger und der Chef des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung, Gustav Horn. "Wir wollen nicht dazu aufrufen, jetzt fröhlich Schulden zu machen", sagte Bofinger. Mit einer einseitigen Fixierung auf Schuldenregeln drohten aber langfristig viel zu niedrige Bildungs- und Infrastrukturausgaben. "Damit setzen wir die Zukunft unseres Landes aufs Spiel."



      Der Appell wurde am Dienstag an alle Bundestagsabgeordneten geschickt. Die geplante Schuldenbremse, die im Grundgesetz verankert werden soll, verbietet den Ländern vom Jahr 2020 an neue Kredite aufzunehmen. Der Bund darf sich zwar weiter verschulden, jedoch nur in sehr engen Grenzen. Der Bundestag will die entsprechende Grundgesetzänderung am Freitag verabschieden.

      In dem Appell heißt es, es sei "unverantwortlich gegenüber den aktiven wie den zukünftigen Generationen, wenn mit der Schuldenbremse einem kaum erprobten Konzept unmittelbar Verfassungsrang eingeräumt werden soll, das mit Ausnahme der Schweiz in keinem anderen Land praktiziert wird". Die Schuldenbremse verkürze "das zentrale Ziel der Zukunftsvorsorge einer Volkswirtschaft auf die Stabilisierung des Schuldenstandes der öffentlichen Hand".

      Mit dieser eindimensionalen Sichtweise falle sie konzeptionell weit hinter die von den meisten Finanzwissenschaftlern und auch vom Sachverständigenrat befürwortete "goldene Regel" zurück. Diese sehe vor, dass neben einer Begrenzung der Schulden, der sogenannten passiven Zukunftsvorsorge, es auch eine aktive Zukunftsvorsorge in Form von teilweise kreditfinanzierten öffentlichen Investitionen geben müsse. "Wenn wir ernsthaft an die Zukunft unserer Kinder denken wollen, müssen wir beides im Auge haben: die passive und die aktive Zukunftsvorsorge", sagte Bofinger.

      Kritisch sehen die Hochschulprofessoren auch Steuersenkungen, wenn sie mit einer Schuldenbremse kombiniert sind: Es könne dann vielleicht erreicht werden, "dass die Schulden nicht weiter ansteigen, aber um den Preis, dass zukünftige Generationen unzureichend ausgebildet sind, über eine abgewirtschaftete Infrastruktur verfügen und in einer schlechten Umwelt leben müssen", heißt es in dem Aufruf.
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 11:25:22
      Beitrag Nr. 5.397 ()
      Alle Welt huldigt dem Fetisch Wachstum.

      Hier ein paar ziemlich gute Argumente zum Thema.

      +++


      Das Wachstum
      „Wir brauchen dringend wieder Wachstum“ (Angela Merkel)

      Es herrscht große Besorgnis: Das Wachstum ist weg; die Wirtschaft schrumpft. Der Staat hält milliardenschwere Konjunkturprogramme für notwendig, damit die Wirtschaft wieder anspringen und uns mit positiven Wachstumszahlen erfreuen möge. Zeit für die Fragen: Was ist das Wachstum und warum ist es so wichtig? Und vor allem: Wer ist das Wir, das laut Merkel dringend wieder Wachstum braucht?

      Die Verfechter der Marktwirtschaft behaupten, deren besonderer Vorzug bestehe – und das hätten schließlich auch die früheren Ostblock-Staaten eingesehen – in der umfangreichen Versorgung mit schönen und nützlichen Gütern, und dafür bräuchte es das Wachstum. Dann ist aber die zurzeit herrschende Besorgnis nicht zu verstehen. Wenn es wirklich um die Bereitstellung von ausreichend vielen nützlichen Gütern geht – wo ist das Problem? Fünf Prozent weniger Wachstum, das entspräche in etwa der Wirtschaftsleistung des Jahres 2006 – und das galt als ein gutes Jahr. Niemand sprach damals von einem Mangel an Computern, Autos, Dienstleistungen usw. Und es wird wohl keiner leugnen, dass man mit derselben Produktion, sofern es denn wirklich um die Versorgung mit Gütern ginge, auch im Jahr 2009 ganz gut über die Runden kommen würde. Aber das ist natürlich eine müßige Überlegung.

      Wie jeder weiß, besteht das Wachstum, um das sich alle Welt jetzt solche Sorgen macht, nicht in der Zunahme nützlicher Güter, sondern in der Zunahme des Bruttosozialprodukts – das ist die entscheidende Kennziffer. In dem werden nicht Stücke, Kilos oder Kalorien zusammengezählt, sondern Preise, und diese Summe, also die Addition von lauter Geldbeträgen, muss von Jahr zu Jahr mehr werden. Da geht es also nicht um Güter, mit denen die Menschheit versorgt werden kann, sondern um Waren. Vor jeder Versorgung steht der Zwang, die Waren bezahlen zu müssen; es geht nicht um Bedürfnis oder Bedarf, sondern ob man über Geld verfügt: Das will der kapitalistische Produzent sehen, bevor er seine Waren herausrückt, und selbstverständlich muss für ihn ein Gewinn herausspringen. Ob Güter produziert werden, hängt also gänzlich davon ab, ob sie als Waren auf dem Markt gewinnbringend verkauft werden können, und was ein Unternehmer produziert, interessiert ihn ausschließlich unter diesem Gesichtspunkt.

      Diese Gleichgültigkeit gegenüber dem Nutzen eines Gutes zeigt sich am schlagendsten, wenn der Unternehmer, weil anderswo ein höherer Gewinn winkt, seine Produktion aufgibt und sein Kapital in eine andere Sphäre wirft. Selbst die eine oder andere Naturkatastrophe oder ein Anstieg der Autounfälle können dem Wachstum sehr förderlich sein, weil das jedes Mal für Kapitalisten eine Geschäftsgelegenheit ist: Da werden zwar Werte vernichtet, aber an ihre Stelle treten Waren oder Dienstleistungen, also Verkäufe von Kapitalisten, mit denen sie ihr Kapital verwerten, und die Verkäufe lassen das Bruttosozialprodukt anschwellen.

      Die Kapitalisten sind die Akteure und Repräsentanten dessen, was in dieser Gesellschaft Reichtum ist: nicht die Anhäufung nützlicher Güter, sondern das Geld, zu dem diese Güter verkauft werden. Alles gesellschaftliche Leben – die Versorgung von Bedürfnissen – sind der Privatmacht des Geldes unterworfen und dienen dessen Zweck, aus Geld mehr Geld zu machen. Das Geld, das der gewöhnliche Mensch in der Tasche hat, ist dazu da und reicht, wenn er Glück hat, sich die Waren zu kaufen, die er fürs Leben braucht – sein Geld ist dann weg und landet mit eherner Regelmäßigkeit bei dem, der diese Waren hergestellt hat. Der setzt seine Produktion fort, wenn sich durch den Rückfluss dieses Geldes seine Geldsumme vermehrt hat, wenn nicht, dann lässt er es bleiben.

      Anders ausgedrückt: Ein Kapitalist veranstaltet eine Produktion nur zu dem Zweck, sein Kapital zu vermehren; ob und welche Güter hergestellt werden, hängt ganz und gar davon ab, ob sie den Dienst der Kapitalvermehrung leisten. Und noch anders ausgedrückt: Die zuvor als müßig bezeichnete Überlegung, dass die Gesellschaft mit der Produktion des Jahres 2006 doch auch ganz gut bedient wäre, ist für den Kapitalisten eine Absurdität: Damit wäre sein Zweck überhaupt nicht erfüllt, im Gegenteil: Wenn sich sein Kapital nicht vermehrt, ist das für ihn gleichbedeutend mit der Vernichtung seines Kapitals.

      Eben das passiert in der Krise und geht logischerweise einher mit einer Absurdität eines ganz anderen Kalibers: Da hat er zu viele, also unverkäufliche Waren, und darin liegt für ihn das eigentliche Problem: Sein Kapital, das er investiert hat, verwertet sich nicht, also ist auch das zu viel. Natürlich denkt er nicht im Traum daran, diese Waren zu verschenken. Sein Umgang mit seinem Problem – alle anderen würden sich über kostenlose Waren, also Güter freuen – ist ein anderer: Er legt die Waren auf Halde, nimmt also lieber einen Qualitätsverlust in Kauf; er geht mit dem Preis herunter, was aber schon eine ziemliche Notmaßnahme ist; und darum fährt er dann die Produktion herunter oder stellt sie ganz ein. Er legt also schon geschaffenen Reichtum und Quellen des Reichtums lahm, weil sie sich nicht als Geldquellen bewähren. Das heißt, dass es auch zu viel Arbeit gibt, nämlich in Gestalt der Leute, die für die Warenproduktion nicht mehr gebraucht werden und deswegen ihren Lebensunterhalt verlieren. Um auf die anfänglich zitierte Behauptung der Freunde der Marktwirtschaft zurückzukommen: Es stimmt nicht nur nicht, dass es das Wachstum wegen der bestmöglichen Versorgung mit Gütern bräuchte, es steht sogar – in der Krise wird es oberdeutlich – in direktem Gegensatz zu dieser Versorgung.

      Eine zweite Behauptung, die die Verfechter der Marktwirtschaft in die Welt setzen, lautet: Mit dem Wachstum und nur mit ihm gibt es einen „Wohlstand für alle“. Voraussetzung dieses „Wohlstands“ ist eine florierende Wirtschaft, also der wachsende Reichtum der Kapitalisten. Dass „wir alle“ dann davon auch abhängig sind, steht damit fest, und eben deswegen soll und muss man sich auch Sorgen machen und dafür sein, dass es mit diesem Wohlstand klappt, die Kapitalisten ihr Wachstum hinkriegen. Dafür müssen sie günstige Bedingungen vorfinden. Eine günstige Bedingung, die die Arbeitgebervertreter ständig anmahnen und deren sich der Staat tatkräftig annimmt, widerspricht freilich dem „Wohlstand für alle“ ganz entschieden: Die Arbeitskraft, die die Unternehmer benutzen wollen, muss rentabel sein, das heißt: sich den Gewinnansprüchen unterwerfen, mit entsprechenden Konsequenzen für Leistungsanforderungen und Lohnansprüche.

      Jetzt ist Krise, was aber für die Arbeitskraft in dieser Hinsicht nur bedeutet, dass alles, was auch sonst kapitalistisches Gebot ist, nun – im Namen der Überwindung der Krise – erst recht greifen muss: niedrige Lohnabschlüsse, flexible Arbeitszeiten, Kurzarbeit, Entlassung von Zeitarbeitern und was es sonst so an kapitalistischen Zumutungen gibt. Zugunsten des Wachstums haben die eigenen Wünsche und Bedürfnisse immer hintanzustehen. Bescheidenheit wird eingefordert, damit die Wirtschaft vorankommt, der „Wohlstand für alle“ ist gleichbedeutend mit dem Verzicht auf den eigenen Wohlstand.

      Bescheidenheit als praktischer Zwang und als eingeforderte Tugend: Kommt nach der Krise die „Erholung“, verträgt die auf gar keinen Fall irgendwelche Lohnforderungen. Und wenn die Wirtschaft so richtig boomt und die Preise auf breiter Front steigen, dann gibt es von Seiten der Arbeitgeberverbände und der Wirtschaftsweisen ein wahres Trommelfeuer: Dieser eine Preis, nämlich der Lohn, darf auf keinen Fall steigen, denn das würde den schönen Boom kaputt machen, und die Bundesbank steuert noch das hochklassige Argument der „Lohn-Preis-Spirale“ bei: Wenn bei allgemein steigenden Preisen auch noch der Lohn steigt, dann können die anderen Preise gar nicht anders, als noch mehr steigen – wenn man also als arbeitender Mensch von steigenden Preisen verschont bleiben will, dann muss man seinen eigenen Preis niedrig halten. Für alle Phasen des Wachstums gilt also die Maxime: „Lohnzurückhaltung!“ Und in allen Phasen gibt es ein und dieselbe Begründung, warum das für die lohnabhängig Beschäftigten gut ist: Nur das sichert die Arbeitsplätze! Das ist ein interessantes Eingeständnis: Wenn sich die Lohnabhängigen etwas vom Wachstum erwarten können, dann ist es eben das – ein Arbeitsplatz. Darin besteht dann ihr „Wohlstand für alle“ und für den haben sie sich unablässig Zurückhaltung aufzuerlegen. Zusammengefasst: In allen Phasen des Geschäftsgangs werden sie als Leute angesprochen, deren höchstes Glück es ist, einen Arbeitsplatz zu „besitzen“, und in dieser trostlosen Figur einer abhängigen Variablen der Kalkulationen derer, die die Arbeitsplätze wirklich besitzen, weil sie sie eingerichtet haben, hat man sich dann auch einzurichten.

      P.S.
      Eine sehr einseitige und verzerrende Darstellung, werden die Verteidiger der Marktwirtschaft sagen. Lohnzurückhaltung hin, Abhängigkeit vom Arbeitsplatz her – der „Wohlstand“ mag nicht übermäßig sein, aber der Lebensstandard dieser Bevölkerung hat sich in den letzten Jahrzehnten doch wohl verbessert. Das sei einem sogenannten „trickle-down Effekt“ zu verdanken: Es tröpfelt oder sickert etwas vom Reichtum von oben nach unten durch. Den Wahrheitsgehalt dieser Behauptung einmal unterstellt, indem die Augen fest zugemacht werden und nicht auf das geschaut wird, was um uns herum wirklich passiert – zwei interessante Auskünfte sind das allemal: Erstens ist der Maßstab immer die Armut von gestern, und falls eine Besserung eingetreten ist, darf man von Glück reden; als Maßstab kommt nicht in Frage, welche der vielen schönen Güter, die es nun mal gibt, man brauchen könnte. Zweitens, und genau passend dazu, muss man also dafür sein, dass die Reichen immer reicher werden, die vielbeklagte „Kluft zwischen Arm und Reich“ immer größer wird, denn nur so kann man auf ein Heruntertröpfeln und – man stelle sich vor – womöglich auf ein zunehmendes hoffen. Auch eine Art, den „abhängigen Variablen“ Trost zu spenden.


      Quelle:

      http://www.contradictio.de/blog/archives/1533
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 12:47:30
      Beitrag Nr. 5.398 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.259.631 von umkehrformation am 27.05.09 09:36:34Sollte der Thread-Titel doch mehr nur Koketterie sein?
      Eine prinzipielle Systemkritik habe ich bisher nicht gefunden.


      Siehe Beitrag 1 bzw. Eröffnungsbeitrag!
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 12:58:38
      Beitrag Nr. 5.399 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.260.387 von umkehrformation am 27.05.09 10:51:35Guten Tag umkehrformation,

      hier ist er, wie Dorfrichter das schon erwähnt hat.
      http://www.wallstreet-online.de/diskussion/1147126-1-10/die-…" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">
      http://www.wallstreet-online.de/diskussion/1147126-1-10/die-…

      Dort ging es irgendwann auch darum, daß nur Text eingestellt würde, die Diskussion darüber aber ausbliebe.

      Aus diesem Grunde habe ich diesen hier eröffnet.
      Vorsorglich habe ich übrigens in Beitrag 1 erwähnt, wie ich mir den Thread vorstelle.

      Interessant ist übrigens, daß im alten Thread Totentanz herrscht.
      Weder wird er weiterbetrieben, noch finden dort Diskussionen statt, wie einst bemängelt.

      Wenn Du möchtest, führe doch Du ihn weiter. Ich hätte nichts dagegen und würde mich sogar freuen, wenn er wieder zum Leben erweckt würde. In Deinem (euren) Sinne.

      Aber ich weiß, das macht Arbeit ... ;)

      Gruß von Maraho
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 12:59:39
      Beitrag Nr. 5.400 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.259.983 von Dorfrichter am 27.05.09 10:10:14Danke Dir!

      Gruß von Maraho
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 13:00:57
      Beitrag Nr. 5.401 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.260.387 von umkehrformation am 27.05.09 10:51:35Hatte ich überlesen. Entschuldigung!
      Jetzt weißt Du ja Bescheid! ;)
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 13:06:28
      Beitrag Nr. 5.402 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.261.429 von Maraho am 27.05.09 12:47:30soweit gebongt, dennoch erweckt der Titel schon etwas andere Erwartungen....
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 13:07:32
      Beitrag Nr. 5.403 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.258.842 von Maraho am 27.05.09 05:57:44Guten Tag zusammen,

      etwas hierzu. Würde mich nicht wundern, wenn die Chinesen sich die Bude schnappen ...

      Eigenständigkeit
      Opel spaltet sich von General Motors ab

      Der deutsche Autobauer ist wieder eigenständig: Die Opel-Mutter GM hat ihr Europa-Geschäft rechtlich abgespalten - und damit den Weg für einen neuen Investor frei gemacht. In das Bieterrennen sind nun auch die Chinesen offiziell eingestiegen.

      Weiterlesen ... http://www.ftd.de/unternehmen/autoindustrie/:Eigenst%E4ndigk…
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 13:12:09
      Beitrag Nr. 5.404 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.249.280 von Maraho am 26.05.09 06:06:00Weiteres hierzu ...

      Kompliziertes Machtverhältnis
      China bockt im Währungsstreit mit USA
      von Christine Mai (Frankfurt)

      Unmittelbar vor dem Besuch von US-Finanzminister Timothy Geithner lässt Peking den Yuan kräftig abwerten. Der Streit um die angeblich zu niedrige Währung dürfte damit weitergehen - zumal er durch ein amerikanisches Gesetzesvorhaben angefacht wird.


      Kurz vor dem Besuch von US-Finanzminister Timothy Geithner hat die chinesische Regierung den Yuan abwerten lassen - und damit signalisiert, dass sie nicht gewillt ist, den amerikanischen Forderungen nach einer Aufwertung nachzukommen. Die Währung erreichte am Mittwoch kurzzeitig 6,8334 pro Dollar und damit den niedrigsten Stand seit sechs Wochen.

      Analysten und Händler sehen darin ein Zeichen an die US-Regierung, die Peking in der Vergangenheit immer wieder vorgeworfen hatte, sie manipuliere den Renminbi und halte ihn künstlich niedrig, um chinesische Exporte zu stützen. "Es scheint, als ob jetzt dasselbe passiert wie im Dezember, als die chinesische Notenbank vor einem Paulson-Besuch einen unerwarteten Fall des Yuan in die Wege leitete", sagte ein Händler einer europäischen Bank in China mit Blick auf eine Visite von Geithners Vorgänger Hank Paulson. So sieht es auch Isaac Meng, Ökononom bei BNP Paribas in Peking. "China glaubt nicht, dass der Yuan noch immer unterbewertet ist, obwohl die USA immer eine Aufwertung fordern", sagte er der Nachrichtenagentur Bloomberg.

      Peking lässt die Währung üblicherweise während eines solchen Besuchs wieder leicht aufwerten, um guten Willen zu zeigen. Die Märkte sind wegen Feiertagen erst wieder am Montag geöffnet, Geithner trifft am Sonntag in China ein. In den vergangenen zwölf Monaten hat der Yuan zum Dollar 1,52 Prozent zugelegt.

      Die Regierung von Präsident Barack Obama verfolgt bisher einen uneinheitlichen Kurs gegenüber China. Noch bei seiner Anhörung vor dem Senat im Januar hatte Geithner der Regierung in Peking Währungsmanipulation vorgehalten. Später ruderte er zurück, zuletzt nahm er Mitte April den Vorwurf in einem Bericht an den Kongress explizit zurück.

      Die Regierung hält den Renminbi allerdings nach wie vor für unterbewertet. Geithner kündigte vergangene Woche an, er werde China dazu drängen, seine Währung stärker aufwerten zu lassen. Beobachter erwarten allerdings nicht, dass die chinesische Regierung ihr Ziel eines stabilen Yuans aufgeben wird - zumal die Exporte zuletzt deutlicher als erwartet eingebrochen sind: Im April gingen die Verschiffungen ins Ausland um 22,6 Prozent zurück.

      Der Währungsstreit verdeutlicht die komplizierte Machtbalance zwischen den beiden Ländern: Die USA sind wegen ihres großen Staats- und Handelsdefizits auf Finanzierung durch die Volksrepublik angewiesen. Allein in diesem Jahr müssen die USA schätzungsweise 2500 Mrd. $ am Kapitalmarkt aufnehmen.

      Umstrittene Importzölle

      China ist der größte Gläubiger der USA, per Ende März hielt das Land 768 Mrd. $ an US-Staatsanleihen. Die Regierung hat sich zwar besorgt gezeigt, die Politik der USA gefährde den Dollar und könne zu einer weltweiten Inflation führen. Sie sieht aber keine Alternative zu den Investitionen in Treasuries.

      Der Konflikt wird angefacht durch einen Gesetzesvorschlag, der im US-Kongress debattiert wird. Abgeordnete wollen amerikanischen Unternehmen das Recht geben, Petitionen für Importzölle einzureichen. So sollen Preisvorteile ausgeglichen werden, die chinesische Firmen aufgrund des angeblich künstlich niedrig gehaltenen Yuans haben. Das hat Peking verärgert: Ein solches Gesetz würde den Welthandel schädigen, kritisierte die Regierung kürzlich.

      Quelle: http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/anleihen_devisen…
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 13:15:05
      Beitrag Nr. 5.405 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.242.747 von Maraho am 25.05.09 07:08:34Oh, oh ...

      Streit mit Nordkorea
      Moskau fürchtet Atomwaffeneinsatz Nordkoreas

      Der Streit um das Atomwaffenprogramm Nordkoreas eskaliert. Nachdem Pjöngjang, einen Atomtest durchgeführt hat, leitet nun Russland erste Sicherheitsmaßnahmen ein. Zu den präventiven Schritten gehörten auch militärische, hieß es im Verteidigungsministerium in Moskau. Man wolle auf einen möglichen Atomkrieg vorbereitet sein.

      Weiterlesen ... http://www.handelsblatt.com/politik/international/moskau-…
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 13:19:29
      Beitrag Nr. 5.406 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.258.924 von Maraho am 27.05.09 07:11:54Na, das ist mal `ne Aussage ...

      Bundeshaushalt
      Steinbrück: Abgerechnet wird zum Schluss

      Angesichts dramatischer Steuerausfälle hat die Bundesregierung eine Erhöhung der Neuverschuldung in diesem Jahr um weitere 10,7 Mrd. auf 47,6 Mrd. Euro beschlossen. Unklar ist, wie hoch die Gesamtverschuldung sein wird. Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) meint, dass lasse sich derzeit nicht beziffern.


      HB BERLIN. Dessen ungeachtet billigte das Kabinett am Mittwoch einen Nachtragshaushalt. Damit wird der bisherige Schuldenrekord von 1996 gebrochen. Der damalige Finanzminister Theo Waigel (CSU) hatte gut 40 Mrd. Euro an frischen Krediten aufgenommen.

      Mit dem Nachtragsetat sollen wegbrechende Steuereinnahmen und deutliche Mehrkosten vor allem für den Arbeitsmarkt in Folge der Wirtschaftskrise aufgefangen werden.

      Auf die Frage, ob sich das Finanzloch in diesem Jahr noch vergrößern wird, sagte Steinbrück im "Morgenmagazin" der ARD: "Das weiß keiner, weil die Folgen aus der Finanzmarktkrise erst am Schluss abgerechnet werden, wenn die Garantien entweder fällig werden oder hoffentlich nicht fällig werden. Das kann ich nicht jetzt sagen. Nicht, weil ich was verschweigen will, sondern weil danach abgerechnet wird."

      Quelle: http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/steinbru…
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 13:20:14
      Beitrag Nr. 5.407 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.260.670 von Dorfrichter am 27.05.09 11:22:57Die Schuldenbremse ist ohnhin der grösste Lacher.
      In 10 Jahren, wenn der Alterungs-Tsuanmi in seinem steilsten Anstiegsbereich ist und die Kranken-, Renten-, und Pflegeversicherung bis auf die Grundmauern unterspült, wenn das Zeitalter der billigen Energie zu Ende geht und die physische Wertschöpfungsgrundlage unserer Gesellschaft zu erodieren beginnt, wenn auf Grund der vorangegangenen Verschuldungsexzesse die staatliche Gesamtverschuldung nicht mehr 68% vom BIP sondern über 150% betragen wird, mit der Konsequenz einer erdrückenden Zinslast - gerade dann will man mit der Neuverschuldung Schluss machen.

      VERGESST ES!!!

      Übrigens: Mitte der 20er Jahre kommen Jahrgangsstärken von 1,2 bis 1,3 Millionen ins Rentenalter, aber nur 670000 ins Erwerbsalter, darunter viele, die auf eine wirklich wertschöpfende Arbeit durch mangelnde Bildung nicht vorbereitet wurden.

      Ein solches Verhältnis zwischen zusätzlichen Kostenverursachern (zu denen ich dann auch gehöre) auf der einen Seite und Neuerwerbstätigen hat es NIE IN DER MENSCHEITSGESCHICHTE jemals gegeben.
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 13:24:40
      Beitrag Nr. 5.408 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.241.577 von Maraho am 24.05.09 18:22:28Neues von der BA ...

      11.49 Uhr: Als Folge der schweren wirtschaftlichen Rezession rechnet die Bundesagentur für Arbeit (BA) in den kommenden Monaten mit einer Verschärfung der Jobkrise. In der nächsten Zeit sei weiter mit einem Beschäftigungsrückgang zu rechnen, prognostizierte die Nürnberger Bundesbehörde am Mittwoch in Nürnberg. Darauf deute die Zahl der Jobangebote hin; diese sei im Mai den siebten Monat in Folge gesunken.

      Weiteres ... http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828…
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 13:26:31
      Beitrag Nr. 5.409 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.261.705 von Triakel am 27.05.09 13:20:14Guten Tag Triakel,

      Übrigens: Mitte der 20er Jahre kommen Jahrgangsstärken von 1,2 bis 1,3 Millionen ins Rentenalter, aber nur 670000 ins Erwerbsalter, darunter viele, die auf eine wirklich wertschöpfende Arbeit durch mangelnde Bildung nicht vorbereitet wurden.

      Die Leute glauben erst, wenn sie sehen ...
      Leider.

      Gruß von Maraho
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 13:36:20
      Beitrag Nr. 5.410 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.839.879 von Maraho am 25.03.09 06:16:46Noch etwas hierzu.
      Wenn man dem Glauben schenken darf ...

      In Japan lässt Absturz der Exporte nach

      Tokio (BoerseGo.de) - In Japan sind die Exporte im April gemäß dem Finanzministerium gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 39,1 Prozent eingebrochen. Im März stürzten die Exporte um 45,5 Prozent ab. Im Februar sanken die Ausfuhren mit dem Rekordtempo von 49,4 Prozent.

      Die Importe fielen um 35,8 Prozent. Daraus ergibt sich ein Rückgang beim Handelsbilanzüberschuss um 85 Prozent auf 69 Milliarden Yen bzw 725 Millionen Dollar. Volkswirte rechneten mit einem Exportrückgang von 42 Prozent und einem Handelsbilanzdefizit von 55 Milliarden Yen.

      Gegenüber den USA stellte sich im Bereich der Exporte im April nach einem 51,4-Prozent-Einbruch von März ein Rückgang von 46,3 Prozent ein. Die Ausfuhren nach China schwächten sich um 25,8 Prozent ab. Im März gingen die chinesischen Ausfuhren um 31,6 Prozent in die Knie. Gegenüber Europa verringerte sich das Abwärtstempo von 56,1 Prozent auf 45,4 Prozent.

      Quelle: http://www.boerse-go.de/nachricht/In-Japan-laesst-Absturz-…

      Bis später ...
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 13:49:30
      Beitrag Nr. 5.411 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.261.833 von Maraho am 27.05.09 13:36:20moin Maraho,

      alles ´ne Frage der Wahrnehmung. Mit "Schmerztabletten" erträgt sich halt Vieles leichter :rolleyes:

      Hab auch mal gegen unfallbedingte Hüftgelenksarthrose jahrelang das "Wundermittel" VIOXX geschluckt. Am Ende stand dann der Herzinfarkt :eek:
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 15:56:24
      Beitrag Nr. 5.412 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.261.698 von Maraho am 27.05.09 13:19:29Höchster Schuldenberg aller Zeiten
      Nachtragsetat gebilligt

      Die Bundesregierung macht weitere Milliarden locker, um die Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise zu dämpfen. Der Nachtragsetat für 2009 sieht eine Rekord-Neuverschuldung von 47,6 Milliarden Euro vor – das sind fast elf Milliarden Euro mehr als zuletzt veranschlagt. Grund sind die dramatisch wegbrechenden Steuereinnahmen und deutliche Mehrkosten vor allem für den Arbeitsmarkt und die Sozialkassen.

      Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) will mit neuen Milliarden-Krediten die Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise dämpfen. Das Bundeskabinett billigte den Entwurf für einen zweiten Nachtragsetat. Er sieht für dieses Jahr eine Rekord- Neuverschuldung von 47,6 Milliarden Euro vor – das sind fast elf Milliarden Euro mehr als zuletzt veranschlagt. Damit sollen die dramatisch wegbrechenden Steuereinnahmen und deutliche Mehrkosten vor allem für den Arbeitsmarkt und die Sozialkassen aufgefangen werden.

      Die Neuverschuldung des Bundes dürfte am Ende jedoch noch weit größer ausfallen. So kommen noch Milliardenlasten aus dem zweiten Konjunkturpaket und den Banken-Hilfen hinzu. Wie viele Schulden der Bund tatsächlich machen wird, ist wegen des unsicheren weiteren Verlaufs der Krise nicht absehbar. Die Opposition warf der der Koalition vor, sie lege einen "Wahlkampf-Haushalt" vor. Die FDP forderte eine sofortige Haushaltssperre und Milliarden-Einsparungen.

      Ausgabenkürzungen nicht angebracht
      Steinbrück sagte zu den höheren Schulden: "Das ist beklagenswert." Die Regierung könne in der tiefsten Wirtschaftskrise in der bundesdeutschen Geschichte aber nicht die Hände in den Schoß legen. Sie versuche, mit kreditfinanzierten Konjunkturprogrammen die "Situation zu erleichtern". In der gegenwärtigen Situation dürfe der Staat nicht dazu beitragen, die Krise durch weitere Ausgabenkürzungen oder Steuererhöhungen noch zu verschärfen.

      Der Minister ließ offen, wie groß das Defizit am Ende sein könnte. Die weitere Konjunkturentwicklung sei nicht vorhersehbar. Es werde erst am Ende abgerechnet. Dann werde sich zeigen, ob und in welcher Höhe staatliche Bürgschaften fällig werden und wieviel Mittel 2009 aus dem Fonds für das zweite Konjunkturpaket abfließen.

      Weitere Schulden absehbar
      Neben der Neuverschuldung schlägt auch die Kreditaufnahme für die Sondervermögen "Finanzmarktstabilisierungsfonds" und "Investitions- und Tilgungsfonds" zu Buche. Das Finanzministerium hatte die für 2009 zu erwartende Gesamtverschuldung vor Wochen auf 70 bis 80 Milliarden Euro beziffert. Die Opposition geht von 100 Milliarden Euro aus.

      Die neuen Schulden ergeben sich vor allem wegen der Steuerausfälle und Mehrausgaben für Langzeitarbeitslose. Allein die Mehrbelastung für das Arbeitslosengeld II und die Unterkunftskosten der Hartz-IV- Empfänger beträgt 1,6 Milliarden Euro. Hinzu kommt ein Darlehen von 4 Milliarden Euro für den Gesundheitsfonds. Die Bundesagentur für Arbeit erwartet, dass ihr Finanzpolster bis Jahresende aufgezehrt sein wird. Auch für 2010 zeichnen sich weiter steigende Schulden ab.

      Opposition schießt quer
      Die bisher höchste Nettokreditaufnahme des Bundes gab es mit rund 40 Milliarden Euro im Jahr 1996 unter dem damaligen Finanzminister Theo Waigel (CSU). Die Linkspartei kritisierte, der Nachtragsetat diene "weniger der Krisenbekämpfung als dem Wahlkampf".

      Die FDP nannte Steinbrück "Gipfelstürmer bei der Verschuldung". Ursache für die hohe Neuverschuldung sei nicht allein die Krise, sondern "ebenso maßlose Ausgabensteigerungen der vergangenen Jahre". Ohne in Leistungsgesetze einzugreifen und Investitionen zu kürzen, müsse es angesichts eines Haushalts von 303,2 Milliarden Euro möglich sein, Einsparungen von 5 bis 7 Milliarden Euro zu realisieren.

      Appell gegen die Schuldenbremse
      In der Auseinandersetzung um eine Schuldenbremse für Bund und Länder haben 64 Hochschulprofessoren einen Stopp der Pläne verlangt. "Die Schuldenbremse gefährdet die gesamtwirtschaftliche Stabilität und die Zukunft unserer Kinder", heißt es in dem Appell, über den die "Süddeutschen Zeitung" berichtet. Initiatoren seien der Wirtschaftsweise und Volkswirtschaftsprofessor Peter Bofinger und der Chef des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung, Gustav Horn. Sie kritisieren, dass die Schuldenbremse künftig Investitionen zum Beispiel in Bildung verhindere.

      dpa

      www.n-tv.de
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 17:43:05
      Beitrag Nr. 5.413 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.261.943 von reimar am 27.05.09 13:49:30Guten Abend reimar,
      ja, ja der Tablettenmißbrauch. Mach` langsam und pass` auf Dich auf. Ich hatte, zum Glück, noch keinen Herzstecker.
      Trotz Nikotin und anderem ...

      Bei dem was kommt, braucht man eine stabile Gesundheit.

      Gruß von Maraho

      P.S.: Ich muß gestehen, erst musste ich wirklich lachen. In dem Zusammenhang ... ;)
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 17:43:54
      Beitrag Nr. 5.414 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.263.298 von Schwabinho am 27.05.09 15:56:24Guten Abend Schwabinho, danke Dir!
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 17:59:25
      Beitrag Nr. 5.415 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.697.750 von Maraho am 04.03.09 13:54:41Guten Abend zusammen,
      dies hier in gewissem Bezug ...

      Die geheimen Risiken teurer Krawatten im Börsengeschäft

      Man macht es sich ganz bestimmt zu einfach, wenn man an der Börse immer das Gegenteil dessen tut, was man in den Medien aus dem Mund von Experten hört. Oder ...? Nun, wenn man sich einen Schnitt aus den Prognosen derjenigen sogenannten Experten bildet, die im Dienste von Finanzinstituten stehen, wäre man mit dieser Methode in den vergangenen Jahren gar nicht so übel gefahren. Der klassische Börsenspruch „die Masse liegt meistens falsch“ trifft leider heute mehr denn je zu. Man könnte, ja sollte ihn ergänzen. Die Masse liegt meistens falsch, weil sie auf die Analysten hört. Viele Banken liegen in ihrem Eigenhandel weitaus besser. Seltsam....

      Weiterlesen ... http://frank-meyer.eu/blog/index.php/2009/05/26/die-geh…
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 18:01:43
      Beitrag Nr. 5.416 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.264.637 von Maraho am 27.05.09 17:43:05danke :D

      mnein implantierter ICD is von Medtronic, hoffentlich springt der auch an, wenn´s mal flimmert.:cry:
      Bei dem Ami-Schrott kannste das nicht wissen :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 18:08:56
      Beitrag Nr. 5.417 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.264.872 von reimar am 27.05.09 18:01:43Das hört sich zwar nicht so gut an (das mit dem amerikanischen Teil), aber ...

      Was kuemmert es die deutsche Eiche, wenn sich ein Eber an ihr wetzt?" Oder so ähnlich.

      Du schaffst das ...
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 18:12:19
      Beitrag Nr. 5.418 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.261.598 von Maraho am 27.05.09 13:07:32Mal wieder etwas dazu ...
      Ein Kommentar von egghat (mit vielen Links) ...

      And the answer is "No"

      Wie bereits zu erwarten war, hat sich keine ausreichende Mehrheit (90%) für das Umtauschangebot an die GM-Gläubiger gefunden. Siehe dazu hier (26.05.09): 50 Mrd Staatsgelder für GM? oder hier (23.5.09): GM Gläubiger sagen "No!" oder hier (28.04.09): CDS werden GM vernichten oder hier (27.4.09): Zahl des Tages (27.04.09): 1% oder hier (22.4.09): Am 1. Juni ist alles vorbei.

      Weiterlesen ... http://egghat.blogspot.com/2009/05/and-answer-is-no.ht…
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 18:14:05
      Beitrag Nr. 5.419 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.264.955 von Maraho am 27.05.09 18:08:56kein Problem Maraho,

      nur die Wut nicht verlieren, oder so ähnlich :D;)
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 18:24:10
      Beitrag Nr. 5.420 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.261.598 von Maraho am 27.05.09 13:07:32Hier hat sich jemand Arbeit gemacht.
      Wen es interessiert ...

      Opel-Mindmap: Interessengeflecht und Einflussnehmer
      Geschrieben von dels

      Für Opel wird ab heute alles anders, schreibt das Handelsblatt. Die Diskussion um Opel ist unter Managementgesichtspunkten faszinierend, weil nämlich kaum noch jemand weiß, wer eigentlich was will.


      Ob am Ende des Verfahren zur Rettung der Adam Opel AG tatsächlich etwas Sinnvolles herauskommt, darf aber bezweifelt werden. Wie komme ich darauf? Ich habe mal eine Mindmap des Interessengeflechts der Einflussnahmen auf die verschiedenen Konzepte erstellt (durch Klick auf die Grafik oder hier gelangt man direkt in die Mindmap http://www.blicklog.com/wp-content/Finanzkrise/Opel/map.ht…). Die große Zahl der Einflussnehmer und deren divergierende Interessen dürfte kaum dazu geeignet sein, dass sich alle in dem gleichen Konzept wieder finden. Und ich denke, in dieser Übersicht, die auf Basis eines aktuellen Pressescreenings entstanden ist, sind nicht einmal alle Einflussnehmer berücksichtigt.

      Quelle: http://www.blicklog.com/2009/05/27/opel-mindmap-interess…
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 18:28:35
      Beitrag Nr. 5.421 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.256.876 von Maraho am 26.05.09 20:26:52Noch mal etwas hierzu.
      Die "FTD" klärt auf ...

      Konjunkturpäckchen
      Mehr Geld für Bürger, Bauern und Betriebe
      von Jens Tartler (Berlin)

      Versicherte, Landwirte und Unternehmer: Sie alle profitieren vom Bürgerentlastungsgesetz, das nun vom Kabinett beschlossen wurde. FTD.de erklärt, wohin die Entlastungen von rund 12 Mrd. Euro im Einzelnen fließen.

      Forderungen nach einem dritten Konjunkturpaket hat die Große Koalition immer zurückgewiesen. Doch jetzt sind mehrere Steuerentlastungen geplant, die sich insgesamt auf 12 Mrd. Euro belaufen. Größter Brocken ist die bessere steuerliche Absetzbarkeit von Vorsorgeaufwendungen, die durch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts erzwungen wurde. Doch haben Union und SPD dieses Bürgerentlastungsgesetz noch durch einige Bonbons für Unternehmen angereichert. Die FTD erklärt, wer wie viel Geld bekommt und was das den Staat kostet.

      Weiterlesen ... http://www.ftd.de/politik/deutschland/:Konjunkturp%E4ckc…
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 19:03:15
      Beitrag Nr. 5.422 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.246.921 von Maraho am 25.05.09 18:16:04Ein weiteres ...

      Interview
      Liqui-Moly-Chef: Mittelstand wird veralbert
      von Florian Brückner

      Ernst Prost ist Chef des Motorölherstellers Liqui Moly. Dass die Bundesregierung den Autobauer Opel mit Staatsgeld helfen könnte, hält er für einen Fehler. Im Interview mit Handelsblatt.com erklärt Prost, warum er sich von der Bundesregierung veralbert fühlt, wieso er sich für Porsche-Chef Wiedeking schämt - und weshalb der Staat Unternehmen wie Arcandor besser untergehen lassen sollte.


      Herr Prost, Sie kritisieren, dass Politiker vor Großkonzernen den Diener machen und sich um den Mittelstand nicht scheren. Jetzt wird die Bundesregierung wohl den Autobauer Opel mit Milliarden helfen. Sehen Sie sich jetzt bestätigt?

      Ja, und es ist dummes Zeug, wenn sich die Politik in jedes wirtschaftliche Sterben einmischt. Wirtschaft bedeutet eben auch, dass ein Unternehmen marode sein und kaputt gehen kann - und muss, um Platz zu schaffen für Neues. Die Politiker im Wahljahr 2009 mögen sich vielleicht gerne als Retter von Arbeitsplätzen sehen, aber es kann nicht sein, dass kleine wie große Unternehmen gerettet werden, die schon lange vor dieser Wirtschaftskrise Probleme hatten. Und da gehört Opel auch dazu. Im gleichen Moment, in dem Politiker versuchen, Opel zu retten, gehen Tausende von Arbeitsplätzen im Mittelstand kaputt. Aber da kräht kein Hahn nach, weil sich das populistisch nicht ausnutzen lässt.

      Klingt so, als ob Sie sich verschaukelt fühlen, oder?

      Ja, aber das ist nichts Neues. Wir Mittelständler werden schon seit zwanzig Jahren veralbert. Wir befinden uns in einer undankbaren Situation. Das war schon bei Altkanzler Gerhard Schröder während der Holzmann-Krise nicht anders. Wenn man sich heute ansieht, wie die Politik Milliarden unter angeblich notleidende Firmen verteilt, muss man sich am Ende die Frage stellen, wer die Zechen zahlen wird. Die Antwort liegt auf der Hand. Die Zeche werden die Steuerzahler zahlen. Diese Wahlgeschenke, die heute in kaputte Unternehmen und Wirtschaftsstrukturen hineingepumpt werden, müssen morgen bezahlt werden.

      Die Begründung für Staatshilfe lautet stets: Es stehen viele Arbeitsplätze auf dem Spiel. Kein gutes Argument?

      Das ist doch Unsinn. Arbeitsplätze, die bei einem Unternehmen verloren gehen, weil der Betrieb heruntergewirtschaftet wurde, sind doch nicht einfach weg. Die Stellen werden bei einem anderen Unternehmen gebraucht. Im Markt verschwindet doch nicht einfach der Bedarf, nur weil ein Betrieb fehlt, der diesen gedeckt hat. Wenn es Karstadt nicht mehr geben sollte, dann kaufen dessen ehemalige Kunden eben in einem anderen Geschäft ein. Dort werden dann wieder neue, zusätzliche Arbeitsplätze etwa im Verkauf geschaffen. Was marode ist, kann nicht ewig mit Steuergeldern am Leben erhalten werden. Wo bleibt da die Gerechtigkeit? Und viel wichtiger: Wo bleibt der Anreiz für die guten Unternehmen? Wenn Unternehmen wie Arcandor, die jahrelang Misswirtschaft betrieben haben, nun mit dem Erhalt von Arbeitsplätzen nach Staatsgeld rufen, dann ist das ein erpresserisches Argument.

      Ist die Opel-Rettung für Sie als Mittelständler ein schlechtes Zeichen?

      Natürlich. Es kann nicht sein, dass der Staat Überproduktion finanziert. Und auf etwas anderes läuft diese Rettung nicht hinaus. In der Automobilindustrie ist auf Teufel komm raus produziert worden, als ob es keine Absatzbeschränkungen gegeben hätte. Man hat sich hohe Gewinne ausbezahlen lassen und ein kommodes Leben geführt. Jetzt steht die Branche mit vollen Halden da und schreit nach dem Staat. Das ist, mit Verlaub gesagt, das Allerletzte. Egal ob Opel oder Schaeffler, dafür habe ich null Verständnis.

      Die Politik sollte also den Markt schalten und walten lassen?

      Ja, die Politik sollte dem Markt freie Hand lassen, aber gleichzeitig mehr Kontrolle ausüben. Die laschen Kontrollen im Bankensystem haben zu einem Raubtierkapitalismus geführt. Wenn Moral, Anstand und Ehre versagen, wenn sowohl die Aufsichtsräte wie auch die Gewerkschaften nicht dazu in der Lage sind, Krisen wie diese zu verhindern, dann muss der Staat mit schärferen Kontrollen eingreifen. Der Staat muss die soziale Marktwirtschaft, die so viel Wohlstand und Frieden gebracht hat, vor Missbrauch schützen. Wir brauchen mehr Transparenz und Kontrolle. Und der Staat muss aufhören, sich überall einzumischen und den Retter spielen zu wollen. Stattdessen sollte der Staat lieber die Steuern senken, damit mehr Geld für Konsum und Investitionen übrig bleibt. Also: Mehr Kontrolle, aber weniger Staat.

      Herr Prost, Ihre eigenen Werbeslogans wie "Deutschland statt China", "Arbeitsplätze statt Aktienkurs" oder "Mittelstand statt Multi" klingen allerdings eher nach Linkspartei denn nach einem freien Unternehmer. Sind Sie unter die Sozialisten gegangen?

      Nein, aber ich bin ein Mensch, der die Gerechtigkeit liebt. Das hat auch nicht mit rechts oder links oder mit Parteien generell zu tun, sondern mit Anstand, Fairness und Gerechtigkeit. Und da sehe ich zurzeit eine große Schieflage in Deutschland.

      Sie fordern auch, dass die Unternehmen den Menschen in den Mittelpunkt der Arbeit stellen sollten. Aber durch reines Samaritertum haben Sie Ihr Unternehmen auch nicht zum Erfolg geführt, oder?

      Wenn Sie mir die saloppe Antwort erlauben: Dummes Zeug. Sie müssen als Unternehmer gut sein zu ihren Leuten, dann werden die Menschen sich auch stark für ihre Firma einsetzen. Eins bedingt das andere. Das ist keine Einbahn-Samariter-Straße.

      Und das zahlt sich auch in einer Krise wie der jetzigen aus?

      Ja natürlich, und zwar sowohl im täglichen betrieblichen Miteinander als auch in den betriebswirtschaftlichen Zahlen bis hin zum Gewinn. Menschen, die von Entlassungen bedroht sind oder der Kurzarbeit zum Fraß vorgeworfen wurden, setzen sich nicht für ihre Firma ein. Meine Mitarbeiter hingegen setzen sich für Liqui Moly auch ein. Und zwar Tag und Nacht.

      Schön und gut. Aber Sie sagen auch: Krisen bekämpft man nicht mit Kurzarbeit, sondern mit mehr Arbeit. Wie soll das funktionieren, wenn bei vielen Unternehmen die Aufträge fehlen?

      Die Finanzkrise war vielleicht der Auslöser, aber wir stecken derzeit in einer Absatzkrise. Und da stellt sich die Frage, wie ein Unternehmen denn seine Produktionskapazitäten auslasten und die Maschinen am Laufen halten will, wenn nicht mehr in den Bereichen Vertrieb, Forschung und Entwicklung gearbeitet wird. Nur mit neuen Produkte, neuen Kunden und neuen Märkte in neuen Ländern kann diese Absatzflaute bekämpft werden. Ich muss also mehr arbeiten anstatt weniger. Zu Hause herumsitzen hilft nicht.

      Aber hätte ein großes Unternehmen wie Daimler wirklich all seine Produktionsstraßen laufen lassen sollen, wenn zeitweise fast 200 000 Autos noch auf Halde standen?

      Nun, vielleicht sind schon im Vorfeld dieser uns alle erschlagenden Absatzkrise Fehler gemacht worden. Es mag zum Beispiel ja sein, dass Arcandor jetzt jammert. Nur: Der restliche Einzelhandel hat offenbar nicht diese Probleme. Warum hat also Arcandor welche? Andere Automobilbauer stecken auch nicht in denselben großen Schwierigkeiten wie Daimler. Anstatt alles auf die Krise zu schieben, sollte man auch mal in der Modellpolitik, in der Vertriebspolitik, im Management des eigenen Hauses nach Fehlern suchen. Das gilt auch für ein deutsches Vorzeigeunternehmen wie Daimler. Ich schäme mich für Manager wie Porsche-Chef Wendelin Wiedeking, die sich in guten Zeiten haben feiern lassen und nun in der Krise nach dem Staat rufen.

      In der neuen Werbeanzeige Ihres Unternehmens heißt es: "Wir haben die Krise für uns beendet." Wie haben Sie denn das geschafft, wo doch fast die ganze Wirtschaft noch mittendrin im Schlamassel steckt?

      Mit unseren eigenen Methoden. Wir haben mehr Leute im Vertrieb eingestellt, die zu unseren Kunden gehen, mehr verkaufen und besseren Service leisten. Wir haben unsere Investitionen für Forschung und Entwicklung erhöht, um neue Produkte zu entwickeln, die wir jetzt auf die Märkte bringen. Im Export haben wir Gas gegeben, zusätzliche Länderreferenten eingestellt und so neue Märkte erschlossen. Wir sind nach Vietnam, wir sind auch nach Tadschikistan gegangen. Heute sind wir erfolgreich in Ländern aktiv, in denen wir es vorher nicht waren. Und schlussendlich haben wir auch Geld in Werbung und Verkaufsförderung gesteckt. Unsere derzeitige Kampagne läuft sehr gut.

      Darin erklären Sie ja vor allem, dass Liqui Moly in Deutschland produziert. Aber nur aus Werbegründen allein unterhalten Sie hier doch keine Produktion.

      Zum einen ist die Produktion in Deutschland ein sehr gutes Marketing-Tool. Made in Germany funktioniert hervorragend, und zwar weltweit. Wir produzieren aber auch in Deutschland, weil man hier nachhaltiger wirtschaften kann. Ganz abgesehen davon, dass wir als Unternehmen und ich persönlich eben auch deutsch sind. Meine Kinder gehen hier zur Schule. Ich persönlich habe diesem Land sehr viel zu verdanken. Warum sollte ich also diesem Land nicht auch etwas zurückgeben, indem ich versuche, Arbeitsplätze hier zu erhalten und Auszubildende zu übernehmen? Wenn jeder nur danach trachtet, Arbeitsplätze ins Ausland zu verlagern, dann kann man hier das Licht ausmachen. Es ist die Aufgabe der Eliten dafür zu sorgen, dass dieses Land oben bleibt - und zwar so, wie man es auch schon die vergangenen 60 Jahre mit Hilfe der sozialen Marktwirtschaft getan hat.

      Keine Kurzarbeit, keine Verlagerung ins Ausland - Sie schwimmen ganz schön gegen den Strom der Wirtschaft.

      Die Wirtschaft gibt es nicht. Ich könnte Ihnen leicht noch 20 weitere Unternehmer wie mich nennen. Das sind alles Familienunternehmer, die mit ihrem Betrieb nicht nur Profit erzielen wollen, sondern auch etwas für das Gemeinwohl tun wollen. Gewinne sind gut und schön, aber bitte nicht zum Preis dafür, Menschen entlassen zu müssen, die in guten Zeiten dazu beigetragen haben, diese Gewinne überhaupt zu ermöglichen.

      Quelle: http://www.handelsblatt.com/unternehmen/macher-des-mittel…
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 19:18:41
      Beitrag Nr. 5.423 ()
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 19:25:56
      Beitrag Nr. 5.424 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.263.298 von Schwabinho am 27.05.09 15:56:24In Bezug.

      Tauchsieder
      Vorsicht: Nationales Interesse!
      Dieter Schnaas (Berlin)

      Neuerdings wandert mein Blick immer Richtung Datum, wenn ich die Zeitung lese oder mich durch die Internet-News klicke. Zur Sicherheit. Irgendwie scheint die Republik sich ja nicht vom Fleck zu bewegen seit dem 1. April – oder was meinen Sie?

      Heute Morgen zum Beispiel: 64 Hochschulprofessoren fordern einen Stopp des geplanten Neuverschuldungsverbots (ab 2020!), darunter auch ein sogenannter Wirtschaftsweiser, Peter Bofinger. „Wir wollen nicht dazu aufrufen, jetzt fröhlich Schulden zu machen“, sagt Bofinger, aber, aber: „Die Zukunft des Landes“, die wolle man nun wieder auch nicht aufs Spiel setzen. Also raus mit dem Geld, was kostet die Welt, wenn nicht mehr fröhlich, dann eben ganz ernsthaft. Es ist zum Totlachen.

      Was einem wirklich Sorge machen kann in diesen Wochen, ist die Sorgenexpansion der Manager und Politiker. Alle blicken sie plötzlich über den eigenen Tellerrand hinaus und mischen sich kraftvoll ein - gesellschaftliches Engagement landauf, landab, Fremdeinfühlung und Fernstenliebe, wohin man blickt.

      Sorge um die Futures statt um die Zukunft

      Bei Porsche zum Beispiel sorgen sie sich um das Geschäft mit Futures statt um das Auto der Zukunft; bei Opel um den Automobil-Standort Deutschland statt um Marktanteile - und bei Karstadt sorgen sie sich neuerdings sogar um das Ausbluten der Innenstädte statt um attraktive Kaufhäuser, um das Wohnumfeld der Menschen statt um schwarze Zahlen. Entschuldigung, aber: Könnte es sein, dass uns am Ende am besten gedient wäre, wenn jeder erst mal vor der eigenen Haustüre…?

      Vor wenigen Wochen schob man noch schamvoll das Argument der „Systemrelevanz“ auf die Rampe, um „staatliche Eingriffe“ in die Marktwirtschaft zu rechtfertigen. Heute schämt sich der CSU-Vorsitzende und Bundespopulist Horst Seehofer nicht einmal mehr zu sagen, auch das Wohlergehen der Bauern sei von „nationalem Interesse“. 300 Millionen Euro also für Trecker-Diesel? Kein Problem.

      Dass ein Schuss Ordnungspolitik von „nationalem Interesse“ sein könnte, dafür scheint in diesen Wochen kaum jemand mehr einen Sinn entwickeln zu können. Am allerwenigsten der Herrschaftsverband der CDU-Ministerpräsidenten, der nicht müde wird, unter zynischem Hinweis auf die „Unabhängigkeit der Tarifpartner“ von Niedriglöhnern und Kleinverdienern mehr „Eigenverantwortung“ zu verlangen – und der gleichzeitig den hoch bezahlten Zockern (und gut verdienenden Angestellten) bei Porsche Milliardenhilfen in Aussicht stellt.

      Wenn das so weitergeht, sind bei der Bundestagswahl Ende September vielleicht sogar 18, 19, 20 Prozent für die FDP noch zu wenig. Die Hauptsache aber wird sein, dass es dennoch nicht reicht fürs „bürgerliche Lager“, damit all’ die ordnungspolitischen Sonntagsredner mal die Gelegenheit bekommen, in Ruhe darüber nachzudenken, ob sie rhetorisch berechenbar sein wollen und politisch beliebig – oder doch lieber: politisch berechenbar und rhetorisch beliebig.

      Quelle: http://www.wiwo.de/politik/vorsicht-nationales-interesse-…
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 19:34:12
      Beitrag Nr. 5.425 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.265.671 von Groupier am 27.05.09 19:18:41Passend. ;)

      Gruß von Maraho
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 19:43:55
      Beitrag Nr. 5.426 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.229.230 von Maraho am 21.05.09 21:03:35Zwei Artikel aus der "wiwo" für die Liebhaber des Goldes ...

      Währungsrisiken
      Globale Gold- und Geldreserven
      Frank Doll / Andreas Toller

      Die Finanz- und Wirtschaftskrise verschärft langfristig die Inflationsrisiken. Weil viele Staaten die Notenpresse anwerfen, steigt die Bedeutung der Währungsreserven und damit auch der Goldreserven. Analysten sind sich jedoch uneins, was das für den Goldpreis und einzelne Währungen bedeutet.

      Weiterlesen ... http://www.wiwo.de/finanzen/globale-gold-und-geldreserven…


      Gold
      US-Dollar bestimmt Goldpreis-Prognosen
      Frank Doll / Andreas Toller

      In ihrer Einschätzung kommen Analysten zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen: Die einen sehen den Preis für Gold unter Druck, andere sehen neue Höhenflüge. Aber fast alle machen ihre Prognose vom Dollar abhängig.

      Weiterlesen ... http://www.wiwo.de/finanzen/us-dollar-bestimmt-goldpreis-p…
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 19:56:11
      Beitrag Nr. 5.427 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.248.219 von Maraho am 25.05.09 21:37:23Mal wieder etwas hierzu ...

      Erstmals seit 22 Jahren
      Inflationsrate auf null Prozent gesunken

      Die Inflationsrate ist in Deutschland auf null Prozent und damit den niedrigsten Stand seit 22 Jahren gesunken. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes kam die Teuerung im Mai zum Stillstand, die Preise lagen auf dem Niveau des Vorjahresmonats. Zuletzt hatte es eine derartige „Null-Inflation“ noch vor der Wiedervereinigung im Mai 1987 gegeben, wie die Statistiker am Mittwoch mitteilten. Der Rückgang ist danach vor allem auf die Entwicklung der Mineralölpreise zurückzuführen.

      Das Bundesamt stützte sich bei seinen Angaben auf Zahlen aus sechs Bundesländern. In Hessen und Rheinland-Pfalz gingen die Verbraucherpreise danach im Mai gegenüber dem Vorjahresmonat sogar um 0,4 beziehungsweise 0,3 Prozent zurück. In Baden-Württemberg lagen die Verbraucherpreise im Mai auf dem Niveau des Vorjahresmonats, in Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Bayern knapp darüber.

      Teuerung dürfte schon bald wieder zunehmen

      Hauptgrund für die moderate Preisentwicklung sind nach übereinstimmenden Angaben der Landesämter die Preissenkungen bei Heizöl und Kraftstoffen. Heizöl verbilligte sich in den vergangenen zwölf Monaten um mehr als 33 Prozent. Kraftstoffe wurden um mehr als 16 Prozent billiger. Rechnet man die Entwicklung bei den Mineralölprodukten aus der Statistik heraus, liegt die Preissteigerungsrate je nach Bundesland zwischen 1,0 und 1,8 Prozent, wie die Statistiker betonten.

      Von einer allgemeinen deflationären Tendenz könne deshalb keine Rede sein, erklärte das Hessische Statistische Landesamt. Bereits in der zweiten Jahreshälfte werde die Inflationsrate voraussichtlich wieder „deutlich in den positiven Bereich zurückkehren“.

      Analysten erwarten für 2009 insgesamt Null-Inflation

      Im vergangenen Sommer hatte die Inflation mit 3,3 Prozent noch auf einem 15-Jahres-Hoch gelegen. Auch damals hatten die Mineralölpreise die entscheidende Rolle gespielt.

      Auch für das gesamte Jahr erwarten Analysten der Commerzbank in Deutschland eine Inflationsrate „bei 0 Prozent“. In den kommenden Monaten werde die Teuerungsrate durch den anhaltenden Rückgang bei den Energiepreisen zunächst weiter sinken, heißt es in der Studie der Commerzbank. Doch schon nach dem Sommer würden die Preise wieder leicht anziehen.

      Text: AP
      Quelle: http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A389A8DC6C23161FE44/…
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 20:15:19
      Beitrag Nr. 5.428 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.257.107 von Maraho am 26.05.09 20:53:19Dieses Thema ist auch der "Welt" einen Artikel wert.
      Recht ausführlich, daher bei Interesse ...

      Studie
      Einwanderung – Wer klug ist, meidet Deutschland
      Von Freia Peters

      Deutschland steckt in einem Dilemma: Jedes Jahr wandern mehr hoch qualifizierte Fachkräfte aus. Während andere Länder von der deutschen Bildungselite profitieren, machen gut ausgebildete Ausländer einen Bogen um die Bundesrepublik. Die Folgen für die Wirtschaft sind fatal.

      Weiterlesen ... http://www.welt.de/politik/article3813806/Einwanderung-W…
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 20:26:18
      Beitrag Nr. 5.429 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.256.607 von Maraho am 26.05.09 20:01:41Darauf hat mich Nannsen gestern hingewiesen.
      Heute schreibt die "Welt" hierüber ...

      Aktienmarkt
      Anleger fürchten Pleitewelle bei deutschen Firmen
      Von Holger Zschäpitz

      Nach anderthalb Jahren schlägt die Finanzkrise nun voll auf die Unternehmensbilanzen durch. Ein Fünftel der 110 größten deutschen Konzerne stehen unter strenger Beobachtung – es droht die Insolvenz. Der Pleiteindikator Z-Faktor zeigt, bei welchen Unternehmen Anleger aufpassen müssen.

      Weiteres ... http://www.welt.de/finanzen/article3811415/Anleger-fuercht…
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 20:39:27
      Beitrag Nr. 5.430 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.531.315 von Maraho am 06.02.09 20:15:15In Bezug. Etwas hierzu.
      Da mit einigen Links versehen, hier nur die Einführung ...

      Prof. Schmelz über die Verflechtung von Finanzindustrie und einschlägiger Wissenschaft
      Verantwortlich: Albrecht Müller

      Wenn unsere Medienschaffenden für ihre Beiträge zur Finanzkrise und zur Börsenentwicklung wissenschaftlich klingende Äußerungen brauchen, dann greifen sie häufig auf Wissenschaftler aus Frankfurt und Umgebung zurück. Dass viele dieser Wissenschaftler direkt mit der Finanzwirtschaft verbunden und von ihrem Geld abhängig sind, wird uns dabei nicht mitgeteilt. Der seit längerem bewährte Kritiker dieser Entwicklung in der Finanzwirtschaft Professor a.D. Dr. jur. Karl-Joachim Schmelz hat dazu einen Text verfasst. Was er beschreibt, erinnert im übrigen sehr viel an das, was Wolfgang Lieb und wir insgesamt in den NachDenkSeiten schon über die Übereignung unserer Wissenschaft an die Wirtschaft beschrieben haben.

      Weiterlesen ... http://www.nachdenkseiten.de/?p=3965#more-3965
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 20:54:18
      Beitrag Nr. 5.431 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.261.698 von Maraho am 27.05.09 13:19:29Die "Berliner Umschau" schreibt hierzu ...

      Wirtschaft:
      Rekordverschuldung 2009
      Bundeskabinett beschließt 2. Nachtragshaushalt

      Von Beate Marcks

      Eigentlich sollte der Bundeshaushalt 2011 ausgeglichen sein. Dabei blieb Bundesfinanzminister Peer Steinbrück auch noch nach Beginn der großen Finanzkrise vor gut einem halben Jahr. Damals weigerte sich der SPD-Politiker auch noch, über Konjunkturprogramme nachzudenken. Das ist alles Schnee von gestern.

      Am Mittwoch beschloß das Bundeskabinett den zweiten Nachtragshaushalt. Dieser sieht offiziell 47 Milliarden Euro Neuverschuldung vor. Klar ist aber: diese Zahlen sind bereits jetzt veraltet.

      Gründe sind vor allem die wegbrechenden Steuereinnahmen wegen der Krise, die jetzt aber auch noch durch weitere Steuervergünstigungen für Geringverdiener und Unternehmen weiter erhöht werden, sowie die Mehrkosten für Konjunkturprogramme und Hartz IV. Hnzu kommen Zahlungen an den Gesundheitsfonds und die Bauern. Doch Minister Steinbrück will sich auf konkrete Zahlen überhaupt nicht festlegen lassen. Ich bin beim besten Willen nicht imstande, eine konkrete Zahl zu nennen erklärte er am Mittwoch vor der Presse. Im Frühstücksfernsehen erklärte er zudem, man stünde in einer noch nicht dagewesenen Krise und könne da nicht einfach die Hände in den Schoß legen.

      Weitere Zahlen werden aber überhaupt nicht im Nachtragshaushalt erfaßt. So stehen rund 100 Milliarden Euro für Hilfen für die Banken und andere Finanzdienstleister bereit sowie weitere 25 Milliarden für Sonderfonds. Weiterhin wird gerechnet, daß die Parlamentsdebatte zusätzliche Mittel mit sich bringen wird. Bereits jetzt gilt als sicher, daß die Neuverschuldung über 50 Milliarden Euro betragen wird.

      Dabei handelt es sich aber nur um die Prolongierung bereits jetzt absehbarer Entwicklungen. Tatsächlich werden allein die in ihrer Höhe unkalkulierbaren Zusatzleistungen zur Rettung wesentlicher Industriezweige einen (mindestens) dritten Nachtragshaushalt erfordern. Alle Einschätzungen von einem baldigen Ende der Krise beruhen auf reinem Wunschdenken.

      Quelle: http://www.berlinerumschau.com/index.php?set_language=d…
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 21:01:24
      Beitrag Nr. 5.432 ()
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 21:07:24
      Beitrag Nr. 5.433 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.261.746 von Maraho am 27.05.09 13:24:40Morgen ...

      Bundesagentur gibt Arbeitslosenzahlen für Mai bekannt

      Nürnberg (AP) Die Bundesagentur für Arbeit (BA) gibt am (morgigen) Donnerstag (10.00 Uhr) in Nürnberg die Arbeitslosenzahlen für Mai bekannt. Trotz Wirtschaftskrise rechnen von der Nachrichtenagentur AP befragte Experten mit einer schwachen Frühjahrsbelebung und einem leichten Rückgang der Arbeitslosenzahl zwischen 20.000 und 80.0000. Grund hierfür sei die milde Witterung, die vor allem den Außenberufen geholfen habe. Im April war die Zahl der Menschen ohne Arbeit um lediglich 1.000 auf 3,585 Millionen gesunken. Die Arbeitslosenquote stagnierte bei 8,6 Prozent.

      Quelle: http://de.news.yahoo.com/1/20090527/tde-bundesagentur-gi…
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 21:21:27
      Beitrag Nr. 5.434 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.232.827 von Maraho am 22.05.09 13:05:20Da werden noch einige fallen ...

      Höchster Stand seit 15 Jahren
      Immer mehr US-Banken von Pleite bedroht

      Die FDIC schlägt Alarm: In den USA sind so viele Finanzinstitute in Schwierigkeiten wie seit 1994 nicht mehr. Auf der "roten Liste" gefährdeter Banken standen Ende März laut staatlicher Einlagensicherung 305 Institute.


      Die US-Einlagensicherung Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) registrierte zum Ende des ersten Quartals rund 20 Prozent mehr Problembanken als zum Jahreswechsel. Damals drohte 252 der noch rund 8300 US-Geschäftsbanken das Aus. Die FDIC nannte keine Namen.

      Zugleich fielen die Mittel der Behörde für die versicherten Spareinlagen im gleichen Zeitraum um gut 4 auf 13 Mrd. $. "Die Banken-Zusammenbrüche haben zugenommen und werden auch weiter zunehmen", sagte FDIC-Chefin Sheila Bair.

      Banken und Sparkassen in den Vereinigten Staaten leiden im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise unter steigenden Ausfällen von Darlehen für privates Wohneigentum und Gewerbeimmobilien sowie bei Kreditkarten. Die wachsende Zahl der Problem-Banken, spiegelt sich auch in der Zunahme der Banken-Zusammenbrüche wider. Allein in diesem Jahr mussten bereits 36 US-Finanzinstitute aufgeben. Im gesamten vergangenen Jahr waren es 25, 2007 nur drei.

      Größter Zusammenbruch einer Geschäftsbank in der US-Geschichte war 2008 der Fall der einst führenden US-Sparkasse Washington Mutual mit einer Bilanzsumme von mehr als 300 Mrd. $. Bei den allermeisten Pleiten konnte die FDIC andere Banken als Käufer finden.

      Die über die FDIC abgesicherten Banken erzielten im ersten Quartal des Jahres insgesamt unter dem Strich einen Gewinn von 7,6 Mrd. $. Für den Rückgang von mehr als 60 Prozent zum Vorjahr sorgten vor allem Milliardenabschreibungen und eine weit höhere Risikovorsorge für womöglich faule Kredite. Die Erholung der Banken mache zwar Fortschritte, sagte FDIC-Chefin Bair. "Wir sind aber noch nicht über den Berg."

      Quelle: http://www.ftd.de/unternehmen/handel_dienstleister/:H%…
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 21:32:48
      Beitrag Nr. 5.435 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.266.053 von Maraho am 27.05.09 19:56:11:confused:

      AnalysVon einer allgemeinen deflationären Tendenz könne deshalb keine Rede sein, erklärte das Hessische Statistische Landesamt. Bereits in der zweiten Jahreshälfte werde die Inflationsrate voraussichtlich wieder „deutlich in den positiven Bereich zurückkehren“.

      Analysten erwarten für 2009 insgesamt Null-Inflation

      Was fällt einem dazu alles ein????

      mich z.b. erinnert dies an wehrmachtsberichte des okw etwa ab 1943, die ich mir mal so vor jahren zum vergnügen und des lern effektes und interesses zum rechtzeitigem erkennen von lügen mal angehört habe.

      Zunächst müssten diese statistiker mal diese ungefähren horrorzahlen kennen.

      2700 milliarden schulden der deutschen industrie, davon etwa 170 milliarden an zinskosten jährlich.

      was sagt uns das????

      genau, die preise können nicht auf dem jetzigen niveau verharren, weil jetzt zinspflichtige zeit vergeht und sich damit die unerbittlichkeit des schultner/gläubiger systems beweisen muss.

      warum??

      ganz einfach deshalb, weil die zinsuhr erbarmungslos tickert und die schuldner daran erinnert, dass sie keine zeit mehr haben und die vorfinanzierten produktionen durch immer schwieriger zu beschaffende liquidität bedient werden muss. würde er einfach abwarten, geht der gute optimist schnell bankrott, einfach durch den von ihm nicht mehr zu beeinflussenden erbarmungslosen zinspflichtigen zeitablauf.

      Was bleibt ihm???

      kommt die lebensnotwendige liqudität nicht durch aufträge und zahlungen nicht wie bisher rechtzeitig herein, muss er gezwungenermaßen das einzige mittel einsetzen, was ihm noch bleibt um nicht sofort bankrott zu gehen.
      der arme teufel muss die liqidität dadurch erzwingen, indem er vor seinen wettbewerbern seine preise senkt um seinen potenziellen zögernden abnehmern einen speziellen deal vorzugaukeln, damit diese nicht länger warten und sofort zuschlagen.

      Das resultat daraus??

      diese erste preissenkung verschlechtert die situation aller anderen unternehmen. um nun ihrerseits im wettbewerb zu bestehen, müssen sie nun ebenfalls mit preissenkungen nachziehen.

      Als ergebnis kommen alle verschuldeten unternehmen immer mehr unter druckund ein gegenseitiges unterbieten muss zwangsmäßig das eigene überleben sichern. wir erleben wirtschaftlichen darwinismus in reinkultur. für mich deshalb ein vorausgesehener prozess und leckerbissen der besonderen art, weil es nicht anders ablaufen kann.

      Denn während inflationen sich systembedingt erst langsam aufschaukeln und aufheizen müssen, läuft die deflation schlagartig und schneller ab, weil sich alle anbieter immer schneller an die tiefer fallenden preise anpassen müssen, damit der eigene untergang herausgezögert werden kann. vielleicht etwas vornehmer ausdrückt, man nennt dies marktbereinigung, erstarken der besonders tüchtigen usw.

      Gääähn, so freunde, nun zum mitschreiben und auswendiglernen, ich bin müde und fasse deshalb noch einmal zusammen:

      der geschilderte prozess ist also keine unverständliche kettenreaktion die bei null auf rätselhafte weise zum stehen kommt,wie uns von interessierter seite vorgeträumt wird, sondern der schlichten tatsache geschuldet, dass die in der inflation oder im aufschwung gemachten übermütigen schulden nach bedienung schreien.
      leider ist diese bedienung immer nur mit weiter und schneller fallenden preisen zu haben. deshalb steht am ende der ökonomische exitus finals.

      übrigens meine freunde, wenn ihr euch wundern solltet, warum plötzlich 67 deutsche professoren die regierung per schreiben vehement und laut aufforden, die schuldenbrmese außer kraft zu setzen.

      ich habe euch oben die erklärung geliefert.

      Damit ,gute nacht und schlaft weiter...äh meinte natürlich gut
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 21:36:41
      Beitrag Nr. 5.436 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.935.913 von Maraho am 07.04.09 18:23:19Zum Schluß (meinerseits) noch etwas hierzu und dann ...

      60. Deutscher Anwaltstag
      Bankmanager müssen mit langen Strafverfahren rechnen
      Von Joachim Jahn

      "Im Prinzip muss Georg Funke stündlich damit rechnen, verhaftet zu werden." Mit diesem markigen Zitat des Strafrechtsprofessors Erich Samson unterstrich der Hamburger Strafverteidiger Gerhard Strate auf dem 60. Deutschen Anwaltstag in Braunschweig, warum er - "als Staatsbürger und Steuerzahler" - kürzlich die Seiten gewechselt und eine Strafanzeige erstattet hat. Nicht gegen Funke zwar, den ehemaligen Chef der Krisenbank Hypo Real Estate (HRE), aber gegen dessen Vorstandskollegen von der HSH Nordbank. Diese hätten Schäden in einer Größenordnung angerichtet, die man sich kaum vorstellen könne, wirft ihnen Strate vor. Der Advokat ist seit langem bekannt als Verteidiger in spektakulären Straf- und Wiederaufnahmeverfahren. Doch in der Bankenkrise wurde er selbst zum Ankläger; er geht gegen die Geldinstitute auf allen Schienen vor - mit Anzeigen, Zivilklagen und sogar einer Verfassungsbeschwerde, die das Bundesverfassungsgericht allerdings abgewiesen hat (F.A.Z. vom 4. April).

      Strafanzeige vom Verteidiger

      Strate glaubt, dass die hanseatischen Banker sich der Untreue schuldig gemacht haben. "Die HSH hat maßgebliche Direktiven der Bankenaufsicht nicht beachtet", wirft er ihnen vor. Bevor sich das Kreditinstitut mit Finanzderivaten im Wert von rund 30 Milliarden Euro eingedeckt habe, sei nicht einmal eine konzernweite Risikokontrolle eingerichtet worden: "Darauf hat man sehenden Auges verzichtet." Eine plastische Umschreibung für das, was Juristen sonst einen Vorsatz nennen. "Derartige Banker sind verantwortlich für das Desaster ihres Unternehmens."

      Dass die Manager der angeschlagenen Geldhäuser es durchaus hätten besser wissen können, untermauert der Advokat mit dem Hinweis auf jene Staats- und Privatbanken, die sich nicht an giftigen Wertpapieren verschluckt haben. Auch den "Dilettantismus" von Aufsichtsräten geißelt Strate, die Vorständen beim Erwerb der Kreditderivate Beifall geklatscht hätten. Nicht jeden im Saal überzeugt freilich, dass ausgerechnet ein Anwalt die vermeintliche Berechtigung seiner Strafanzeige mit dem Satz untermauert: "Die haben sich jedenfalls schon Verteidiger genommen."

      „Unschuldig am Tsunami“

      Der Frankfurter Rechtsanwalt Eberhard Kempf, der schon ganze Kohorten von Wirtschaftskapitänen vor Gericht verteidigt hat, konterte in Braunschweig: "Banker sind zwar nicht die Unberührbaren des Strafrechts - aber sie sind auch nicht Täter oder Gehilfen einer nicht existierenden Straftat namens Finanzkrise." Nur "Neunmalschlaue" wollten jetzt schon immer gewusst haben, was sich da zusammengebraut habe.

      Kempf beruft sich zur Verteidigung der Angeschuldigten auf einen Satz von Jochen Sanio, dem Präsidenten der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), der den Einbruch auf den Kreditmärkten mit einem Tsunami verglichen hat. "Ein solches Unglück baut sich eben auch unterhalb der Wasseroberfläche auf und bleibt unsichtbar, bis jede Rettung zu spät ist."Die Einführung neuer Straftatbestände, wie sie etwa Altbundeskanzler Helmut Schmidt gefordert hat, lehnt Kempf ab: "Eine gute Regulierung durch die Aufsichtsbehörden macht Strafrecht überflüssig", lautet sein Glaubenssatz.

      „Fünf Jahre blockiert“

      Ein Thema, das auch andere Politiker bewegt: Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) hat von der Justiz einen härteren Kurs gegen pflichtwidrige Manager gefordert; Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) verweist dagegen auf die Zuständigkeit der Bundesländer für die Verfahren. Für Verteidiger Kempf ist es "inakzeptabel", dass etwa im Fall HRE Landeskriminalamt und Staatsanwaltschaft angedeutet haben, dass sie die beschlagnahmten Akten frühestens im nächsten Jahr durchgearbeitet hätten. "Funke ist in einem mittleren Alter und will vielleicht noch etwas Berufliches anfangen - aber wenn er jetzt fünf Jahre lang blockiert ist, muss er aufhören, da er nichts anderes gelernt hat."

      Dem Deutschen Anwaltverein, der die Tagung ausrichtete, war es schwergefallen, auch einen Staatsanwalt auf das Podium zu bekommen - schließlich sind nach diversen Razzien in Büros und Privatwohnungen Strafverfolger bundesweit mit Ermittlungen gegen Bankvorstände beschäftigt. Mit Heinrich Kintzi fand sich aber immerhin ein pensionierter Generalstaatsanwalt, um die Perspektive der Anklagebehörden darzulegen. "Bankmanager dürfen auf keinen Fall unter Generalverdacht gestellt werden", sagte Kintzi, der auch im Deutschen Richterbund rechtspolitisch aktiv ist. "Es geht immer nur um konkrete einzelne Personen, nicht um einen ganzen Tätertyp."

      „Dumm oder kriminell?“

      Bankvorständen könne der Straftatbestand der Untreue allerdings durchaus Probleme bereiten, zumal dieser ohne "gewisse Unschärfen" nicht auskomme. "Das von fremder Hand anvertraute Vermögen ist nun einmal schützenswert." Wer seine Macht missbrauche, verursache einen höheren Schaden als die "kleinen Leute". Die Strafverfolger müssten, so Kintzi, jeweils prüfen, ob Bankmanager bewusst die Mindestanforderungen missachtet hätten, die die Bankaufsicht für das Risikomanagement aufgestellt habe - die "MARisk" also, wie die Bafin die deutsche Umsetzung der internationalen Vorgaben ("Basel II") nennt.

      Der ehemalige Generalstaatsanwalt sprach allerdings auch von Bauchschmerzen, die ihm manche Strafen verursachten, die in Wirtschaftsprozessen zwischen Anklägern, Verteidigern und Gericht ausgehandelt würden. "Zwei Jahre mit Bewährung scheinen mir nicht immer der Gerechtigkeit Rechnung zu tragen." Der Präsident der Bundesrechtsanwaltskammer, Axel Filges, gab zu bedenken, dass manche Vorstände bewusst Geschäftsstrukturen ausgewählt hätten, um Risiken in ausländischen Zweckgesellschaften verstecken zu können. "Waren die handelnden Personen besonders dumm oder besonders kriminell?", fragte der Zivilrechtler.

      Vorwürfe gegen Aufsicht

      Schwere Vorwürfe wurden auch gegen die Bankenaufsicht und deren obersten Vorgesetzten, Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD), laut. Hans-Peter Burghof, Wirtschaftswissenschaftler an der Universität Hohenheim, erinnerte daran, dass die große Koalition die Bafin an eine kürzere Leine gelegt habe. "Steinbrück hat die Möglichkeiten der Bankenaufsicht deutlich beschnitten", sagte der Lehrstuhlinhaber. Der Bafin warf Burghof "Versagen auf ganzer Linie" vor und Kunstfehler, die ihn sprachlos machten. "Dadurch haben wir ein ganzes Jahr bei der Bekämpfung der Krise verloren." Der Ökonom stützte auch ausdrücklich die massive Kritik von EU-Kommissar Günther Verheugen an den deutschen Behörden. Burghof will zudem erfahren haben, dass Steinbrücks Staatssekretär ein strengeres Vorgehen gegen die HRE-Tochter Depfa in Irland hinausgezögert habe.

      Quelle: http://www.faz.net/s/RubA5A53ED802AB47C6AFC5F33A9E1AA71…
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 21:39:45
      !
      Dieser Beitrag wurde moderiert.
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 21:40:15
      Beitrag Nr. 5.438 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.267.010 von Nannsen am 27.05.09 21:32:48Danke Dir und gute Nacht!

      Gruß von Maraho
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 21:46:32
      Beitrag Nr. 5.439 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.267.052 von Maraho am 27.05.09 21:36:41... verabschiede auch ich mich für heute!

      Vielen Dank wieder einmal euch allen für das Interesse sowie auch die Beiträge an diesem Mittwoch!

      Eine gute Nacht wünscht nun

      Maraho
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 21:48:49
      Beitrag Nr. 5.440 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.267.085 von Nannsen am 27.05.09 21:39:45Die Kiste läuft doch. Und wie ... :laugh: (Spässle g´macht!)
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 22:01:07
      Beitrag Nr. 5.441 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.267.085 von Nannsen am 27.05.09 21:39:45....;)thanks.

      Dieser thread ist eine Freude zu lesen---falls Ihr mal vom Niveau her das andere Ende des Spektrums lesen wollt,schaut Euch den Infinion -thread an---da verleitet mich schon die sich offenbarende Dummheit der Beiträge dazu die Aktie zu shorten....:D

      Gute Nacht in die Runde;);)
      Avatar
      schrieb am 27.05.09 22:34:31
      Beitrag Nr. 5.442 ()
      Guten Abend

      Hallo Birgit,

      stimme Dir zu - und wo Du gerade von Infineon sprichst...


      Nachricht vom 27.05.2009 | 21:46
      Presse: Infineon will staatliche Bürgschaft über 500 Mio. Euro

      Neubiberg (aktiencheck.de AG) - Aktuellen Presseberichten zufolge hat der Chip-Hersteller Infineon Technologies AG (ISIN DE0006231004/ WKN 623100) eine staatliche Bürgschaft über rund 500 Mio. Euro beantragt.

      http://www.wallstreet-online.de/nachrichten/nachricht/274406…


      ... berichtet die FTD heute spätabends, siehe Link.

      Als Kommentar nehme ich heute mal aus der Fülle der hier zusammengestellten Artikel die von Florian Brückner aus dem Handelsblatt (siehe #5417):

      >Ja, und es ist dummes Zeug, wenn sich die Politik in jedes wirtschaftliche Sterben einmischt. Wirtschaft bedeutet eben auch, dass ein Unternehmen marode sein und kaputt gehen kann - und muss, um Platz zu schaffen für Neues. Die Politiker im Wahljahr 2009 mögen sich vielleicht gerne als Retter von Arbeitsplätzen sehen, aber es kann nicht sein, dass kleine wie große Unternehmen gerettet werden, die schon lange vor dieser Wirtschaftskrise Probleme hatten. Und da gehört Opel auch dazu. Im gleichen Moment, in dem Politiker versuchen, Opel zu retten, gehen Tausende von Arbeitsplätzen im Mittelstand kaputt. Aber da kräht kein Hahn nach, weil sich das populistisch nicht ausnutzen lässt.

      Klingt so, als ob Sie sich verschaukelt fühlen, oder?

      Ja, aber das ist nichts Neues. Wir Mittelständler werden schon seit zwanzig Jahren veralbert. <
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 05:31:25
      Beitrag Nr. 5.443 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.239.993 von Maraho am 24.05.09 08:52:49Guten Morgen zusammen,
      erst einmal wünsche ich allerseits einen angenehmen Tag!

      Was da alles dranhängt ...

      Arcandor-Konzern
      Das droht bei einer Pleite von Karstadt und Co.
      Von Hagen Seidel

      Arcandor steckt in einer Existenzkrise. Zum Konzern gehören Versandhäuser wie Quelle, Touristik und die Karstadt-Warenhäuser. Selbst wenn sich Investoren finden, werden wohl Tausende Mitarbeiter ihre Jobs verlieren – besonders heftig dürfte es Karstadt treffen. Doch es gibt auch Firmenteile, die glimpflich davon kommen könnten.


      Fast jeden Tag warnt Arcandor-Chef Karl-Gerhard Eick, dass sein Konzern in die Insolvenz gehen müsse, falls der Staat nicht für ihn bürgt. Dabei erweckt der Manager den Eindruck, eine Insolvenz sei gleichbedeutend mit dem Verlust von 50.000 Arbeitsplätzen in Deutschland und dem Ende von über 100 Warenhäusern. Doch würde es tatsächlich so schlimm?

      Für die drei Arcandor-Sparten Thomas Cook (Tourismus), Primondo (Versand) und Karstadt (Warenhäuser) und ihre 80.000 Mitarbeiter – 50.000 von ihnen in Deutschland – hätte eine Insolvenz sehr unterschiedliche Folgen.

      Bei Karstadt, die mit 20 Prozent Umsatzanteil zwar die kleinste Sparte, aber das größte operative Problem bei Arcandor darstellt, könnte eine Insolvenz tatsächlich zum Verschwinden der Marke und zum Verlust Tausender Arbeitsplätze führen.

      Eckhard Cordes, Chef der Kaufhof-Mutter Metro, hat sich bereits positioniert und würde gern Karstadt-Häuser und deren Mitarbeiter übernehmen. Allerdings schielt er wohl nur auf die besten Standorte und will kaum deren Schulden und andere Altlasten übernehmen. Eine Insolvenz des Konkurrenten könnte ihm nützen.

      Doch auch für die übrigen Warenhäuser könnte es nach Ansicht von Sirko Siemssen, Handelsexperte bei der Unternehmensberatung Oliver Wyman, eine Zukunft nach einer Insolvenz geben: „Ich glaube nicht, dass allzu viele Quadratmeter aus dem Markt verschwinden würden. Da gibt es sicherlich genügend Nachnutzer aus dem Einzelhandel. Das hat sich bisher immer wieder gezeigt. Diese Nachnutzer brauchen Mitarbeiter.“

      Saturn, der Elektronikhändler aus dem Metro-Konzern, hat schon durchblicken lassen, dass kleinere Karstadt-Häuser auch für ihn interessant sein könnten. „Ich mache mir vor allem Sorgen um die Innenstädte in den kleinen und mittleren Städten“, sagt Siemssen, „wenn dort auch noch der Karstadt verschwindet, droht eine echte Verödung.“

      Viele Städte haben durch die jüngsten Pleiten schon SinnLeffers, Wehmeyer oder Hertie verloren – und mit ihnen noch mehr Attraktivität und Gewerbesteuerzahler. Die Kunden werden in die größeren Nachbarstädte fahren. Schlimmstenfalls bleiben die Häuser leer oder beherbergen im Untergeschoss noch Ramschläden.

      Dagegen wäre Thomas Cook, das mehr als die Hälfte des Konzernsumsatzes erzielt, wohl am wenigsten betroffen. Das Unternehmen arbeitet operativ weitgehend unabhängig vom Essener Mutterkonzern, ist in London an der Börse gelistet, hat ein eigenes Management und eigene Kreditlinien.

      Für die gut 50 Prozent Aktien, die Arcandor hält, würden sich wahrscheinlich schnell Käufer finden, schließlich verdient das Unternehmen Geld. Rewe (Tjaereborg, ITS, Meiers Weltreisen) gilt in der Branche als Interessent, ebenso wie skandinavische Unternehmen. Arcandors Cook-Anteil ist an der Börse gut 1,1 Milliarden Euro Wert. Die Summe würde aber nicht reichen, um die Schulden von über 2,5 Milliarden Euro zu tilgen. Allerdings ist der Großteil der Papiere ohnehin bereits an die Banken verpfändet.

      In der zweitgrößten Konzernsparte, Primondo, haben die Spezialversender die größte Chance, nach einer möglichen Insolvenz weiter bestehen zu können – sei es in einer geschrumpften Arcandor AG oder bei einem neuen Besitzer.

      Dazu gehören Baby Walz, Hess Natur oder Madeleine. Die Spezialversender laufen gut. Otto in Hamburg hat bereits Interesse für Primondo-Marken signalisiert, die auch im Internet aktiv sind – das sind allerdings fast alle.

      Schwieriger könnte es mit der Zukunft des Universalversenders Quelle werden. Quelle hat noch immer Absatz-Probleme, vor allem in Deutschland.

      Nicht nur Arcandor-Mitarbeiter müssten für eine Insolvenz bezahlen – auch die Dienstleister und Lieferanten. Bei den jüngsten Insolvenzen von SinnLeffers und Hertie bekamen sie so gut wie gar nichts von ihren Forderungen ausbezahlt.

      Stark betroffen wäre auch Post-Tochter DHL – 3000 Beschäftigte arbeiten nur für Arcandor. Sollte es zur Abwicklung kommen, könnte der Insolvenzverwalter die Verträge kündigen und auf niedrigere Preise drängen.

      Ganz anders könnten Folgen für DHL aussehen, sollte Karstadt mit Kaufhof zusammengehen. Dann könnte Kaufhof darauf bestehen, die Transportlogistik auf die eigenen Einrichtungen zu übertragen. Die Metro-Tochter arbeitet mit dem Mittelständler Fiege zusammen. „DHL wäre dann die Aufträge in wenigen Monaten los“, sagte der Branchenmanager.

      Auch die Vermieter – Tochterfirmen von Goldman Sachs, Deutscher Bank und Pirelli – müssten Opfer bringen: Sie könnten ihre gut dotierten Verträge nicht mehr durchsetzen und müssten wohl auf Millionen verzichten. Denn der Mieter hat bei einer Insolvenz ein außerordentliches Kündigungsrecht. Deshalb dürften sie sich gegen eine Insolvenz stemmen.

      Unabhängig von der Zahl jener Arcandor-Mitarbeiter, die dauerhaft in die Arbeitslosigkeit müssten, zahlte die Allgemeinheit drei Monate lang Löhne und Gehälter – aus dem Insolvenzgeld-Topf.

      Quelle: http://www.welt.de/wirtschaft/article3815034/Das-droht-…
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 05:39:38
      Beitrag Nr. 5.444 ()
      Ein Blick auf den gestrigen Tag und diese Zeiten ...

      Bizarre Dinge

      Die Börsen sind am Mittwoch gestiegen, weil der Verbraucher in den USA auf Optimismus umgeschwenkt ist und freudestrahlend in die Zukunft schaut, die Ärmel hochkrempelt und was tut? Keine Ahnung! Ich weiß nicht, was er zu sich nimmt, aber von dem Zeug hätte ich auch gerne etwas...

      Und einen Tag später sind die Gewinne wieder weg, weil der Verbraucher so optimistisch gestimmt ist. Wie witzig. Wenn das mit der Verbraucherstimmung so weitergeht, kommt im Juli das Christkind. Nun, ich gebe zu, dass ich es nicht verstehe. Vielleicht handelt es sich auch nur um ein kleines Missverständnis, dass man aus Versehen die Ziffern in der Zahlenfolge vertauscht hat oder den Befragten vor dem Ankreuzen der Fragebögen eine Tüte Gras zukommen ließ. Nein, es passt irgendwie nicht, bewegt aber Märkte und Milliarden.

      Die Arbeitslosigkeit liegt in den USA offiziell bei 16 Prozent, 34 Millionen Menschen bekommen Lebensmittelzuschüsse. Die Staatsfinanzen sind zerrüttet, Hauspreise fallen, Schulden drücken, Kredite werden spärlicher vergeben und dann fangen die Leute auch noch an zu sparen, 14 Milliarden im Monat, schreibt die FTD.

      Ach, und dann beginnen die Zinsen zu steigen. Die Rendite für 10-jährige Anleihen steigen nun auf 3,70 Prozent.

      Gerade habe ich das Fenster geöffnet. Es war so laut auf einmal. Und ich war neugierig. Es war nichts Besonderes, nur das Gebrüll nach Staatshilfen. Arcandor braucht 650 Millionen, die IVG offenbar 300 Mio. Infineon 500 Millionen, Opel etwas mehr als ein paar Millionen. Ist ein Unternehmen für das System erst mal relevant wie die Banken, macht man darum kein Federlesen. Ähnlich ist es bei der Heidelberger Druck. Vielleicht produzieren die ja HighTech-Maschinen zum Drucken von Geld, was die Sache auch verständlich machen sollte. Fenster zu! Fernseher an...

      Opel braucht Milliarden, Arcandor 650 Millionen, Infineon vielleicht 500 Millionen, IVG vielleicht 300 Millionen..

      Fernsehen aus!

      In Berlin hat man heute den zweiten Nachtragshaushalt verabschiedet. Neuverschuldung 2009: 47,6 Milliarden Euro. Umgerechnet auf den Bundesbürger sind das 600 Euro. Das sollte es uns wert sein. Ich bitte Sie! Dafür höre ich sofort mit dem Rauchen auf. Ich rauche ohnehin nur weil ich damit den Terrorismus (sehr erfolgreich!!!) bekämpfe – und meine, der Klimakatastrophe ein Schnippchen zu schlagen. CO2 macht einen schönen Sommer wie eine gute Creme eine schöne Haut.

      Eigentlich habe ich gar keine Zeit, hier irgendetwas zu schreiben, denn ich muss mich auf Beutetour durch die Glühmittel-Fachmärkte machen. Glühmittel-was? Gemeint ist, dass ich ei paar der restlichen Glühbirnen ergattern möchte. Glühbirnen werden im Fachjargon als „Glühmittel“ bezeichnet, als Mittel zum Glühen. Unsere EU-Oberen haben nämlich beschlossen, meine ach so geliebten Glühbirnen ab September zu verbieten. Nicht dass ich 100-Watt-Glühbirnen benutze - es blendet mich. Aber ich sehe das als stillen Protest.

      Dafür darf ich am 7. Juni die neue EU-Regierung wählen. Na so richtig regiert sie ja noch nicht, sie schreibt bloß vor, was ich essen darf und was nicht – was ich kaufen darf, und was nicht. Bald auch was ich denken darf – und was nicht? Naja. Meine Nachbarin hat mich am Briefkasten mal wieder angeplärrt wegen dieser Wahl. „Wenn Wählen etwas ändern würde, wäre es doch längst verboten“ fauchte sie mich an. Über die Gründe ihrer Verstimmung habe ich nichts erfahren, aber ich wurde auf einmal nachdenklich.

      Was hat das mit der Börse zu tun? Nichts. Gar nichts. Und doch auch wieder alles. Es ist eben verrückt, was gerade passiert. Und wenn ich mich so verhielte wie die Börse, man hätte mich längst weggefangen. Die Börse darf das. Ihr schreibt man auch unser aller Seelenheil zu. Wie ver-rückt!

      Quelle: http://frank-meyer.eu/blog/index.php?p=782&more=1&c=1&tb=…
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      schrieb am 28.05.09 05:52:36
      Beitrag Nr. 5.445 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.265.747 von Maraho am 27.05.09 19:25:56In Bezug.

      Hoppla, wir retten die Welt
      von Peter Ehrlich und Timo Pache (Berlin)

      Gestern Opel, heute Arcandor, morgen das ganze Land: Die Regierung spielt zurzeit Helfer in der Not. Die SPD und Frank-Walter Steinmeier preschen voran, Angela Merkels Union hechelt hinterher. An die finanziellen Folgen denkt keiner.


      Tausende Menschen auf einem Platz, Trillerpfeifen und Transparente verfehlen niemals ihre Wirkung. Karl-Theodor zu Guttenberg sieht angespannt aus, als er gegen 14 Uhr aus dem Dienst-BMW steigt, umringt von Polizisten und Leibwächtern. Ernst, das Gesicht leicht gerötet, schaut er auf die Massen vor seinem Ministerium, 6000 oder 7000 Menschen, auf ihren Plakaten steht: "Wir sind ein Stück Deutschland" oder "Ohne Staatsbürgschaft stirbt Karstadt". Es ist die erste große Demonstration gegen ihn.

      Ganz still wird es, als der Bundeswirtschaftsminister auf einen Pritschenwagen steigt. Was die Demonstranten dann in Schachtelsätzen versteckt hören, kann ihnen nicht gefallen. Ja, er habe Verständnis für die Sorgen der Mitarbeiter von Arcandor. Ja, er werde den Antrag der Karstadt-Mutter auf Bürgschaft schnell prüfen. Aber er könne nun mal keinen Unterschied machen, ob ein Unternehmen "groß oder klein, leise oder laut ist". Und er wolle vor "leeren Versprechungen" warnen. Er meint die leeren Versprechungen der Sozialdemokraten. Sie seien schlichtweg Wahlkampf.

      Ein halbwahrer Satz. Wahlkampf betreibt in diesen Tagen nicht nur die SPD, sondern auch die CDU, allen voran Bundeskanzlerin Angela Merkel. Beide Parteien versuchen die Not der Konzerne für ihre Zwecke zu nutzen. Könnte es ein besseres Thema geben in einer Zeit, in der das Land vor der Krise zittert, in der Hunderttausende um ihre Arbeitsplätze fürchten, in der ein Konzern nach dem anderen um Staatsgeld bettelt - Porsche, Schaeffler, Qimonda, Opel, Arcandor und wie sie alle heißen?

      Die Demonstranten sollten sich keine großen Hoffnungen machen, sagt Guttenberg also. Nun, solche Warnungen haben auch die Opel-Mitarbeiter gehört. Vor allem die Union war skeptisch, Angela Merkel ließ durchschimmern, dass der Staat sich besser raushalte. Der Wirtschaftsflügel warnte vor dem "VEB Opel", und viele Abgeordnete fürchteten und fürchten noch immer, dass es kein Halten mehr gibt, wenn einer Firma wie Opel geholfen wird. Aber die Kritiker mussten lernen, dass es hier nicht um wirtschaftliche Vernunft geht, sondern um Macht. Als die SPD anfing, Retter zu spielen, als sie damit begann, bei diesem populären Thema die CDU als kalt und gleichgültig dastehen zu lassen, da konnte die Kanzlerin nicht mehr still halten. Nicht im Wahljahr.

      So richtig begonnen hat der Retterwettkampf Ende vergangenen Jahres. Es ist die Zeit, in der sich Frank-Walter Steinmeier sich ein neues Image zulegen wird. Bis dahin war er der Außenminister, ein Mann ohne großes innenpolitisches Profil. Nicht er, nein Angela Merkel und Finanzminister Peer Steinbrück waren die Handelnden bei der großen Aktion Bankenrettung.

      Beim Thema Opel nun lernen die Deutschen den Kanzlerkandidaten neu kennen. Aus dem Außenminister wird erstmals der tatkräftige Vizekanzler, der Sozialdemokratie in die Wirtschaftspolitik bringt. Steinmeier lädt die Betriebsräte ins Auswärtige Amt und veranstaltet mit ihnen einen Gipfel. Dort wird die Idee der Abwrackprämie geboren. Dort wird deutlich gemacht, dass die SPD Opel helfen will. Dieser erste Vorstoß bringt Steinmeier noch keine gute Presse, er wirkt wie einer, der auch mitspielen will.

      Und Angela Merkel schlägt den Aufstand schnell nieder. Sie bietet dem Opel-Management eine Milliardenbürgschaft an, die "bis Weihnachten" zur Verfügung stehen soll. Große, leere Worte - die vor lauter Krisennachrichten schnell vergessen werden. Die Politik stellt fest, dass sie Opel nicht so schnell helfen kann, weil es Opel gar nicht gibt, sondern nur viele verstreute Teile von General Motors. Aber mit ihrem Versprechen hat Merkel Erwartungen geweckt: Bei Opel und in der Öffentlichkeit.

      Nun ist Steinmeier wieder am Zug. Anfang des Jahres setzt er die Abwrackprämie durch, die Opel mehr hilft als Mercedes oder BMW. Und immer öfter redet er davon, dass die SPD Opel helfen werde. Ende Februar gelingt ihm in Rüsselsheim der große Coup. Er hat nicht vergessen wie sehr es Altkanzler Gerhard Schröder nutzte, als er sich vor den Augen des Volkes als Retter aufspielte, als er sich mit einem Bauhelm auf dem Kopf vor die Holzmann-Mitarbeiter stellte und später mit Gummistiefeln in die Elbfluten - ich lass' euch nicht im Stich, das ist die wohl wichtigste Politiker-Botschaft in Krisenzeiten. Und so klettert der Vizekanzler bei strömenden Regen vor 18.000 Opelanern auf einen Lastwagen und ruft Sätze wie "Opel muss leben." Und: "Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, um euch zu helfen." Und: "Für mich ist das eine Frage des Anstands, in dieser Situation Flagge zu zeigen."

      Natürlich muss nun auch Merkel Flagge zeigen. Sie zögert zuerst, überlegt, ob der geplante eigene Besuch nun wirklich noch sinnvoll ist. Eigentlich soll ja Guttenberg die Verhandlungen führen, der Skeptiker, auf den der Wirtschaftsflügel der Union Hoffnungen setzt. Und schließlich können Hilfen auch Stimmen kosten. Sie verärgern nämlich jene Wähler, die das Gefühl haben, ihnen helfe in der Krise auch niemand.

      Aber dann will Merkel doch als Retterin glänzen und fährt einen Monat später nach Rüsselsheim, wo ihr tausende Arbeiter in gelben "Wir sind Opel"-Shirts gegenübersitzen. Sie sagt "liebe Opelanerinnen und Opelaner", und sie sagt, der Autobauer habe "wunderbare Zukunftsmodelle". Kurz vorher hat US-Präsident Barack Obama GM eine Frist von 60 Tagen gegeben, ein Zukunftskonzept zu ersinnen. Die Lösung solle "nicht am letzten Tag dieser Frist" gefunden werden, aber genauso kommt es.

      Guttenbergs Verhandlungsfreiheit ist da längst eine Farce. Merkels klare Botschaft: Ein Aus für Opel ist nicht vermittelbar.

      Während im April und Mai Beamte über Details brüten, wird in der Politik geschachert. Guttenberg bringt die Idee einer "geordneten Insolvenz" auf, die SPD schimpft ihn dafür einen vaterlandslosen Wirtschaftsminister, den Merkel wohl nicht im Griff habe. Nach und nach teilen sich die Wahlkämpfer auch die möglichen Investoren für ihre Rettung auf, Guttenberg mag Fiat, Steinmeier Magna. Merkel legt sich nicht fest, ihr ist alles Recht. Hauptsache Rettung.

      Längst ist sie in dieser Frage zur Schröder-Holzmann-Kopie geworden. Dabei hatte sie noch im März gesagt, die Aktion bei Holzmann sei "eine kleine Leuchtrakete" gewesen, die schnell verglüht sei.

      Doch schon vor dem großen Gipfel am Mittwochabend, bei dem die Investoren, die Firmenchefs und die Regierung über Opels Zukunft berieten, ist klar: Der Staat ist bei Opel drin, und zwar tiefer als bei Holzmann, wo nie Geld geflossen ist. Bei Opel wird Bundes- und Landesgeld fließen, vielleicht schon nächste Woche, falls Lieferanten nach dem erwarteten Beginn des Insolvenzverfahrens der Mutter General Motors auf Vorkasse bestehen. "Brückenfinanzierung" heißt das Modell und die Brücke soll zum neuen Investor führen.

      Verlorenes Geld, falls die Investoren abspringen. Dann bleiben nur die Sicherheiten: Grundstücke oder Autos. Und die Zerschlagung. Oder doch die Verstaatlichung. Zu viel Emotion, zu viel Politik steckt bereits in dem Thema.

      Soll Arcandor eine Staatsbürgschaft erhalten?

      Das, so hat die Große Koalition vereinbart, solle bei Arcandor nicht passieren. Sachliche Prüfung. Keine Festlegung im voraus. Das ist es was Guttenberg den Demonstranten vermitteln will. Leere Worte. Die SPD hingegen prescht wieder vor. "Es geht um 50.000 Arbeitsplätze, die meisten von Frauen", sagt Steinmeier am Dienstag. Jetzt ist auch diese Hilfe eine Parteienfrage.

      Die Karstadt-Mitarbeiter können wieder hoffen: Bis Dienstag hätte es schlecht für Arcandor ausgesehen, sagt ein Berater, der eng mit dem Vorgang vertraut ist. "Heute sind die Chancen auf Staatshilfen größer als 50 Prozent." Auch Finanzminister Peer Steinbrück sei jetzt voll auf Pro-Arcandor-Kurs, der Widerstand in der Union bröckele. Davon lässt sich Guttenberg, der sich in Berlin unter die Demonstranten gemischt hat, nichts anmerken. Einer Karstadt-Mitarbeiterin, die ihm klarmachen will, wie wichtig das Unternehmen "für den kleinen Mann" sei, wünscht der Minister zum Abschied: "Viel Glück!"

      Quelle: http://www.ftd.de/politik/deutschland/:Agenda-Hoppla-wir…
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 05:58:03
      Beitrag Nr. 5.446 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.266.385 von Maraho am 27.05.09 20:26:18Zum Vergleich.
      Dies schreibt das "Handelsblatt" hierzu ...

      Cash-Flow
      Deutschen Firmen geht das Geld aus
      von Markus Hennes und Susanne Metzger

      Die Erträge deutscher Industrie- und Dienstleistungskonzerne schrumpfen, bei einigen ist der Cash-Flow sogar negativ. Darum wird gespart und geplante Investitionen verschoben. Für viele Unternehmen wird das nicht reichen. Eine Auswertung des Handelsblatts zeigt, welche Unternehmen in der Krise besonders unter Druck geraten.

      Weiterlesen ... http://www.handelsblatt.com/unternehmen/strategie/deutsc…
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 06:01:27
      Beitrag Nr. 5.447 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.267.052 von Maraho am 27.05.09 21:36:41In Anlehnung.

      Finanzkrise
      Outsourcing in Berlin: Die Republik der Anwälte
      von Thomas Hanke

      Voller Inbrunst singt die Große Koalition das Lied vom starken Staat: Die Märkte am Ende, der Staat zieht den Karren aus dem Dreck. Dazu gehört eine gewisse Chuzpe, denn der Bund kann nicht einmal mehr seine hoheitlichen Kernaufgaben wie Gesetzgebung und die Finanzaufsicht leisten, ohne auf die Dienste privater Unternehmen zurückzugreifen. Wo Staat draufsteht, sind häufig Wirtschaftsprüfer und große Anwaltskanzleien drin - das schwächt die Kompetenz von Legislative und Exekutive weiter und kann zu Interessenkonflikten führen.

      Sicher ist es sinnvoll, die Konzepte potenzieller Opel-Investoren von Wirtschaftsprüfern durchleuchten zu lassen. Merkwürdig ist es dagegen, wenn die staatliche Finanzmarktaufsicht BaFin sich auf Dienstleister verlässt, die auch für die arbeiten, die sie prüfen soll. Ans Eingemachte geht es schließlich, wenn keine der großen Finanzmarkt-Rettungsaktionen mehr ohne Einschaltung internationaler Anwaltskanzleien zustande kommt oder komplette Gesetzentwürfe von ihnen formuliert werden. Halten wir uns nicht gerade dafür einen kostspieligen Beamtenapparat?

      Zumindest in der Opposition nimmt die Unzufriedenheit zu. Die FDP-Fraktion hat Anfragen zu Art, Umfang und Kosten der Beratung bei der Finanzmarktgesetzgebung gestellt, die vom Finanzministerium allerdings schnodderig beantwortet wurden: Auch dem Bundestag gebe man weder über die Kosten noch den Umfang der Beratungsleistung Auskunft, da das unter das Geschäftsgeheimnis falle. Warum so viel Geheimniskrämerei? Vielleicht, weil die Vergabe freihändig erfolgt, obwohl der Bundesrechnungshof seit Jahren eine Ausschreibung fordert. Bekannt ist jedenfalls, dass die Anwälte der Großkanzleien einen Tagessatz von 6000 Euro oder mehr berechnen.

      Einsilbig ist auch die Beschreibung der Leistung: Der "gesellschaftsrechtliche und verfassungsrechtliche Sachverstand" der Anwälte werde konsultativ herangezogen. In einer Antwort auf eine Anfrage des FDP-Abgeordneten Frank Schäffler heißt es immerhin schon, die Kanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer habe auch "den Entwurf einzelner Formulierungsvorschläge" beigesteuert. Juristische Fachpublikationen und andere Kanzleien behaupten dagegen, Freshfields habe den kompletten Text des Finanzmarktstabilisierungsergänzungsgesetzes ("HRE-Enteignungsgesetz") geschrieben. Die Kanzlei bezeichnet das als übertrieben. Interessenkonflikte interessieren die Regierung nicht: Da müssten die Anwälte sich drum kümmern. Der Abgeordnete Gerhard Schick von den Grünen aber hält den Interessenkonflikt für "eklatant", es sei nicht kontrollierbar, wen die Bundesregierung warum beauftrage.

      Die Kanzleien selber sagen, dass sie nie in ein und derselben Angelegenheit für beide Seiten arbeiten. Eng betrachtet stimmt das. Wenn sie erst die Hypo Real Estate beim Kauf der Depfa beraten, dann den Finanzinvestor Flowers beim Einstieg in die HRE und schließlich den Bund bei der Enteignung von Flowers, wenn vorgestern der Sonderfonds des Bundes (Soffin), gestern die Commerzbank als Bittsteller beim Soffin und heute wieder der Soffin selber Auftraggeber ist, stellt das für die Kanzleien keinen Interessenkonflikt dar, weil es nicht gleichzeitig geschieht.

      Die Frage ist, ob man das Problem so eng fassen kann. Es geht nicht allein um mögliches Insiderwissen. Interessant ist auch der Einfluss der Großkanzleien auf die großen Entscheidungen in der Finanzmarktkrise - etwa die, nicht dem angelsächsischen Weg zu folgen und notleidende Banken zur Rekapitalisierung durch den Staat zu zwingen, sondern für eine Bad Bank zu optieren. Die Anwälte behaupten, damit hätten sie nichts zu tun - den Weg bestimme immer die Politik, sie sagten nur, was rechtlich gehe und was nicht. Wer mit den Ministerien spricht, wer sieht, wie sehr die Politik zwischen Handlungsoptionen hin und her schwankt, mag nicht an die rein dienende Rolle der Kanzleien glauben. Aber da das Verhältnis komplett intransparent ist, lässt sich hier kein endgültiges Urteil fällen.

      Anders verhält es sich bei der staatspolitischen Betrachtung. Die Finanzkrise ist ausgebrochen, weil die staatliche Regulierung lückenhaft war. Ohne kräftigen Einfluss der Lobby wäre das nicht so gekommen. Nun, da die Krise zu bewältigen ist, lässt die Regierung mit dem Argument des hohen Zeitdrucks externe Berater arbeiten. Müsste der Staat nicht alles daransetzen, seine Sachautorität zurückzugewinnen? Davon ist aber nichts zu sehen, weder im Finanzministerium, wo sich nur ein Dutzend - durchaus qualifizierter - Beamter gegen die Finanzkrise stemmt, noch in anderen Teilen der Exekutive oder im Bundestag.

      Gerade das Parlament müsste nacharbeiten: Es ist ein Witz, dass unserer Legislative die Fähigkeit abgeht, Gesetze zu schreiben. Im US-Kongress wäre undenkbar, was hier die Regel ist: Sogar parlamentarische Änderungswünsche werden in den Ministerien formuliert - falls die den Auftrag nicht an Kanzleien weiterleiten. In den USA ist es selbstverständlich, dass überparteiliche Fachleute des Kongresses dafür bereitstehen.

      Noch nicht einmal billiger ist die externe Lösung. Für den Preis von zwei Tagessätzen ließe sich ein Angestellter einen Monat bezahlen, mit dem Vorteil, dass die Kompetenz im Haus bliebe. Wie man es auch dreht: Die Regierung faselt viel von der Rolle des Staates, doch sie schwächt ihn gerade da, wo die bittere Erfahrung eine Stärkung erforderlich macht: bei der Krisenbewältigung und dem Festlegen neuer Regeln.

      Quelle: http://www.handelsblatt.com/politik/handelsblatt-kommen…
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 06:07:54
      Beitrag Nr. 5.448 ()
      Ohne Bezug. Oder doch?

      Video: Passant stürzt Selbstmörder von Brücke

      Es ist die Geschichte einer ganz besonderen Rettung: Ein Mann will sich im chinesischen Kanton von einer Brücke stürzen, Feuerwehr und Polizei reden auf ihn ein. Vergebens. Plötzlich klettert ein Passant zum Suizidgefährdeten hinauf und stößt ihn in die Tiefe - direkt in ein Rettungskissen. Beide erwartet ein juristisches Nachspiel.

      Zum Video: http://www.stern.de/panorama/:Video-Passant-Selbstm%F6rd…
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 06:15:10
      Beitrag Nr. 5.449 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.994.689 von Maraho am 18.04.09 11:35:13Etwas hierzu ...
      Das wird nicht ausbleiben.

      Transparency: Konjunkturpakete bergen Korruptionsrisiko

      Budapest (AP) Die umfangreichen Konjunkturpakete zur Ankurbelung der Wirtschaft erhöhen nach Ansicht der Organisation Transparency International das Korruptionsrisiko. Sowohl die Höhe der Beträge als auch die Geschwindigkeit, mit der das Geld ausgegeben werde, erleichtere Bestechung, warnte die Vorsitzende von Transparency International, Huguette Labelle, am Mittwoch in einem Interview der Nachrichtenagentur AP. «Es fließt so viel Geld in die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Infrastruktur, und diese Art von Projekten eignet sich meist gut für Bestechung», sagte Labelle während eines Besuchs in Budapest.

      Quelle: http://de.news.yahoo.com/1/20090527/twl-transparency-kon…
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 06:21:34
      Beitrag Nr. 5.450 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.194.643 von Maraho am 17.05.09 18:25:49Mal wieder etwas zur MwST. ...

      DIW-Präsident Zimmermann
      "Mehrwertsteuer auf 25 Prozent zum Schuldenabbau"

      Düsseldorf (RP). Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Klaus F. Zimmermann, hat sich für eine deutliche Erhöhung der Mehrwertsteuer ausgesprochen. "Beim Schuldenabbau wird der Staat um Steuererhöhungen nicht herumkommen", sagte Zimmermann unserer Redaktion. "Ich plädiere dafür, die Mehrwertsteuer ab 2011 um bis zu sechs Prozentpunkte auf 25 Prozent anzuheben." "Wenn man das jetzt schon ankündigt, ziehen die Bürger viele Käufe vor, was in der Krise den Konsum ankurbelt. Im Gegenzug könnten die Lohnnebenkosten weiter gesenkt werden. Das hilft der Wirtschaft und allen Arbeitnehmern."

      Quelle: http://www.rp-online.de/public/kompakt/politik/713660/Me…
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 07:08:58
      Beitrag Nr. 5.451 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.037.703 von Maraho am 24.04.09 19:25:18Ein Beitrag aus der Schweiz ...

      «Im Herbst droht eine Entlassungswelle»
      Von Andreas Flütsch.

      Wird die Wirtschaft nicht besser, gibt es Massenentlassungen. Der Bund müsse der Industrie helfen, Jobs zu retten, fordert Johann Schneider -Ammann, Präsident im Industrieverband Swissmem.


      Wie lange schützt Kurzarbeit die Schweiz noch vor Massenarbeitslosigkeit?

      Der kritische Moment kommt im Herbst. Für viele Firmen ist es nicht praktikabel, Kurzarbeit bis zu 18 Monaten auszureizen, weil zu viel Leistungskultur und Tempo verloren gehen. Nach den Sommerferien werden die ersten Firmen Entlassungen vornehmen, wenn die Aussichten bis dann nicht besser sind.

      Also eine Abbauwelle ab Herbst?

      Das ist leider ein mögliches Szenario. Wenn die Lage sich nicht bessert, droht im Herbst eine Entlassungswelle.

      Am Mittwoch tagten in Brüssel die Präsidenten der europäischen Industrieverbände. Wie schätzen diese die Konjunktur ein?

      Es geht ihnen wie uns: Alle leiden, und keiner weiss, wie es weitergeht. Einigermassen einschätzen lassen sich die nächsten Wochen oder Monate. Darüber hinaus herrscht grosse Unsicherheit.

      Was ist der Tenor punkto Dauer der Krise?

      Im 2009 soll die Finanzwelt stabilisiert werden. Nächstes Jahr wird für die Realwirtschaft sicherlich eine gewisse Stabilisierung bringen und einen bescheidenen Aufschwung vielleicht auch. Aber so richtig rechnet man damit erst im 2011.

      Wie sehen Sie als Präsident die Lage?

      Ich gehe davon aus, dass sie problematisch bleibt und für Einzelne sogar noch schwieriger wird. Der Abschwung hat sich in mehreren Subbranchen verlangsamt, und die Branche als Ganzes hat im April und Mai kaum Fortschritte gemacht. Das dritte Quartal ist wegen der Sommerferien traditionell schwach. Bleiben die Auftragseingänge schwach, fehlen in einem halben Jahr die Umsätze. Das macht uns Sorgen.

      Swissmem hat die Mitgliedfirmen befragt. Diese sehen offenbar ein Leiden bis 2010.

      Alle hoffen, dass die Auftragseingänge in der zweiten Jahreshälfte etwas besser werden. Diese Hoffnung habe ich auch. Das würde bedeuten, dass die Beschäftigung nächstes Jahr etwas besser würde.

      Swissmem appelliert an die Banken, die Kreditvergabe nicht massiv zu verschärfen.

      An sich ist genügend Geld da für die Realwirtschaft. Klar, Banken müssen in Krisen vorsichtiger sein. Aber die Kreditkonditionen haben sich, verglichen mit früher, entscheidend verschlechtert. Zudem muss man deutlich länger verhandeln. All das sind Stressmomente für die KMU, unsere Klein- und Mittelfirmen.

      Gibt es eine Kreditklemme?

      Es geht hier nicht um Begriffe. Ich kenne aber eine Anzahl von Unternehmen, die mit Liquiditätsproblemen kämpfen oder zu kämpfen hatten. Grossbanken und ZKB betonen zwar, es würden alle bedient, die die Voraussetzungen erfüllen. Wenn aber die Konditionen unattraktiv sind, ist das für mich auch eine Einschränkung der Kreditzufuhr.

      Fordert Swissmem, der Bund müsse das Bürgschaftswesen anpassen und mit mehr Bürgschaften einspringen?

      Die Lage wird noch schwieriger. Der Engpass kommt im nächsten halben Jahr auf uns zu und wird höchstwahrscheinlich bis 2010 anhalten. Einzelne Firmen werden Liquiditätsprobleme haben, weil die Einnahmen wegbrechen, die Kosten aber weiterlaufen.

      Wären da Bürgschaften die Lösung?

      Wir sind der Meinung, dass die Limite von 500'000 Franken pro Bürgschaft zu tief ist. Wir sind überzeugt, dass eine Erhöhung auf 2 Millionen das Problem deutlich entschärfen würde. Damit könnte man in 85 Prozent der Fälle temporäre Probleme von KMUs lösen helfen.

      Käme eine Änderung rasch genug?

      Der Bundesrat kann die Änderungen auf dem Verordnungsweg rasch vornehmen. Solche Überlegungen werden meines Wissens im Seco bereits angestellt.

      Wieso fordert Swissmem zusätzlich einen Überbrückungsfonds für die Industrie?

      In der zweiten Hälfte 2009 und 2010 können auch grössere Firmen in Liquiditätsengpässe geraten. Die Schweiz kann es sich nicht leisten, wichtige Industriefirmen zu verlieren. Darum schlagen wir vor, einen Fonds anzulegen, der von der Industrie, den Banken und der Nationalbank gespiesen würde.

      Wird das ein Selbstbedienungsladen?

      Nein. Die Geldgeber bilden ein Kreditgremium, das im eigenen Interesse nach vernünftigen Kriterien zeitlich limitierte Überbrückungskredite spricht. Sobald die Krise entschärft ist, sollen die Gelder, korrekt verzinst, zurückgezahlt werden.

      Sie meinen, der Bund soll nach den Banken zur Abwechslung mal der Industrie helfen?

      In dieser schlimmsten Krise seit Jahrzehnten braucht die Industrie möglicherweise und grundsätzlich ungern auch die Unterstützung des Bundes und des Parlaments. Wir wollen möglichst viele Arbeitsplätze in den Aufschwung retten.

      Sie sind skeptisch gegenüber einem dritten Konjunkturpaket des Bundes. Warum?

      Wir sind wegen der Schuldenbremse skeptisch. Neue Schulden bergen das Risiko, dass man das Problem der nächsten Generation zuschiebt. Für Swissmem sind die von den USA, China, aber auch der EU lancierten Ankurbelungsprogramme für den Export ohnehin viel wichtiger.

      Welche Auswirkungen hat der Besitzerwechsel bei Opel auf Schweizer Zulieferer?

      Auf kurze Sicht hat das keine Auswirkungen. Die absehbare Konsolidierung und Stabilisierung der Autoindustrie sollte aber auch wieder neue Investitionen möglich machen, was gut für Zulieferer ist.

      Die Zahl der Autofirmen wird durch Fusionen und Konkurse schrumpfen. Ist das nicht schlecht für Schweizer Zulieferer?

      Wenn die wenigen Autofirmen, die bleiben werden, kompetitiver sind, wenn sie grössere Stückzahlen bauen können, und man als Zulieferer berücksichtigt wird, dann werden deren Aussichten besser.

      Welche Zulieferer werden leiden?

      Die Firmen, die sich spezialisiert haben und mit Innovationen glänzen, gehören zu den Gewinnern, die Unternehmen mit Nachahmerprodukten dagegen werden aus dem Markt gedrängt.

      Quelle: http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/konjunktur/Im…
      9 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 07:19:21
      Beitrag Nr. 5.452 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.266.773 von Maraho am 27.05.09 21:07:24Noch etwas in Bezug.
      Heute kommen ja die Zahlen raus ...

      Heinrich Alt im Interview
      "Keine Entwarnung"

      Die Konjunktur gibt Anlass zur Hoffnung. Kommt auch der Arbeitsmarkt glimpflicher davon als befürchtet?

      Es wäre schön, wenn es so wäre. Es wäre aber falsch, zu früh Entwarnung zu geben. Die Bundesregierung rechnet mit einem Anstieg der Arbeitslosenzahlen in diesem Jahr auf 3,7 Millionen und im nächsten Jahr auf 4,6 Millionen. Wir tun alles dafür, die Zahlen niedriger zu halten. Aber selbst wenn sich die Konjunktur zu erholen beginnt, müssen wir noch bis weit in das Jahr 2010 hinein mit steigenden Arbeitslosenzahlen rechnen.

      Sorge bereitet vor allem die hohe Langzeitarbeitslosigkeit. Wird sie wieder hochschnellen?

      In den vergangenen Jahren ist es gelungen, die Langzeitarbeitslosigkeit deutlich zu reduzieren. Das ist ein großer Erfolg für die Arbeitsmarktpolitik. Allein 2008 hatten wir einen Rückgang um 20 Prozent. In konjunkturell guten Zeiten ist es also möglich, die Langzeitarbeitslosigkeit zurückzuführen.

      Und in schlechten?

      Der Großteil der Langzeitarbeitslosen ist in der Grundsicherung. Im Moment steigt die Arbeitslosigkeit eher im Bereich der Arbeitslosenversicherung. In die Grundsicherung kommen derzeit noch nicht ungewöhnlich viele Menschen neu hinein. Dies wird sich aber in den kommenden Monaten ändern. Wir haben aber ein Problem bei den Integrationen. Am Markt haben die Menschen, die länger arbeitslos sind, die Vermittlungshemmnisse mit sich bringen, derzeit weniger Chancen. Wir liegen bei dem Ziel Integrationen in den Arbeitsmarkt weit unter Plan, weil die Konjunktur nicht mitspielt. Der Arbeitsmarkt ist für Kunden in der Grundsicherung momentan nicht aufnahmefähig.

      Die Kurzarbeit boomt und wird noch einmal verlängert, jetzt auf zwei Jahre. Wie weit kann das Instrument tragen?

      Die Verlängerung ist richtig. Damit aber sind die Möglichkeiten der Kurzarbeit weitgehend ausgeschöpft. Ein Unternehmen kann Kurzarbeit nur für eine bestimmte Zeit durchhalten. Wenn sich die Auftragslage in dieser Zeit nicht verbessert hat, muss es über andere Wege nachdenken.

      In Deutschland sind wieder 6,5 Millionen Menschen von Hartz IV abhängig, so viel wie vor vier Jahren beim Start der Reform. Hat die nichts gebracht?

      Doch. Man kann der Reform nicht die schlechte Konjunktur vorwerfen. In wirtschaftlich guten Zeiten ist die Arbeitslosigkeit von über fünf Millionen auf unter drei Millionen gesunken. Davon haben auch die Hartz-IV-Empfänger profitiert. Die Jugendarbeitslosigkeit hat sich in den letzten vier Jahren halbiert. Der eigentliche Fortschritt ist aus meiner Sicht, dass wir gemeinsam mit den Betroffenen nach einer beruflichen Perspektive suchen.

      Die Agenda 2010 sollte den Arbeitsmarkt entschlacken. Zeigt sich in der Krise die Kehrseite dieser Flexibilisierung?

      Das kann sein. Die Flexibilisierung hat aber Menschen wieder Chancen am Arbeitsmarkt eröffnet, die sie vorher nicht hatten. Und jetzt bauen wir die Kurzarbeit aus, eben um die Menschen so lange wie möglich in Beschäftigung zu halten.

      Interview: Markus Sievers
      http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wirtschaft/aktu…

      Bis denn ...
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 08:22:19
      Beitrag Nr. 5.453 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.268.398 von Maraho am 28.05.09 06:21:34:mad::mad::mad::mad::mad::mad::mad::mad::mad::mad:!

      Guten Morgen!;)
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 08:39:58
      Beitrag Nr. 5.454 ()
      Bleibt unser Geld stabil? Nein!


      http://www.welt.de/wirtschaft/article3811486/Bleibt-unser-Ge…


      Auszug:

      Die Zentralbanken haben mit ihrer Niedrigzinspolitik ganz entscheidend zur jetzigen Krise beigetragen. Aus meiner Sicht werden daher noch niedrigere Zinsen und noch mehr Geld für die Banken das Problem nicht lösen, sondern es allenfalls in die Zukunft verlagern. Die Kosten der Krisenbewältigung könnten durch solch eine "Aufschubstrategie" sehr hoch werden. Denn eine solche Politik zielt nicht nur darauf ab, den Bankenapparat über Wasser zu halten, sondern auch darauf, die Banken dazu zu bewegen, noch deutlich mehr Kredite zu vergeben.



      Arthur Spooner
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 08:55:12
      Beitrag Nr. 5.455 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.268.781 von ArthurSpooner am 28.05.09 08:39:58:confused:

      sondern auch darauf, die Banken dazu zu bewegen, noch deutlich mehr Kredite zu vergeben.


      Guten morgen arthur,

      meintest du "bewegen"??

      Wie macht man das???

      Gutes zureden damit diese sturen böcke endlich die kohle herausrücken, die sie nicht mehr haben???

      Wieso nicht mehr haben???

      Ganz einfach deshalb, weil diese säcke durch genehmigung der politik das sogenannte fractional banking betreiben durften..

      was issen dat nun schon wieder????

      Wenn du z.b. 20000 euro zur bank gebracht hast, dann durften die geldverwalter bei einem mindestreservesatz von 5 % 400000 euro ausleihen. deine 20000 mäuse brauchten dazu überhaupt nicht mehr bewegt werden, denn diese waren der mindestreservesatz. 5% von 400000 ist 20000

      Wer also bisher angenommen hatte, seine kohle wird nur treuhänderisch weitergereicht, der wird merken, dass sie auf diese art und weise schlicht aufgelöst wurde...

      denn stell dir mal so genießerisch vor, was so eine hebelbewegung im rückwärtsgang auszulösen vermag.

      Da sind schon lediglich minimal verluste und abschreibungen von nur 5% nötig, um diese reserven in luft aufzulösen...

      tja, mein lieber,weil dies so ist und die kohle weg ist, müssen nun die politiker die banker "bewegen" viel vom dem auszuleihen, was schon lange nicht nur nicht mehr vorhanden ist, sondern im gegenteil massenhaft fehlt..
      viel spass beim "bewegen" .... muhahahahah
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 09:15:28
      Beitrag Nr. 5.456 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.268.890 von Nannsen am 28.05.09 08:55:12Hallo Nannsen,

      mit dem Beitrag gehe ich nicht 100 % konform, trotzdem fand ich ihn recht interessant.
      Die Geldvergabe kann schnell geändert werden, indem man den Mindestreservesatz senkt oder sogar aussetzt. Momentan ist das Hauptproblem, das eben der günstige Zins nicht weitergegeben wird. Wir haben z.B. unser Haus mit 4,75 % finanziert. Jetzt ist der Zins um über 2 % gefallen - aber die Bank könnte sich maximal 4,5 % vorstellen. Hätte die Bank den Zins weitergegeben, könnten wir unsere Wirtschaft mit ordentlichen Käufen beglücken...
      Ein System, was auf Zins basiert, muss über kurz oder lang kollabieren. Das ist einfachste Mathematik. Und ein System, was aus dem Nichts Geld erschafft, ist dann am Ende, wenn das Volk den Zaubertrick begriffen hat.
      Und wenn dann das Volk noch versteht, das selbst die erste Schuld nicht zurückzahlbar war - da ja zwangsläufig die Schuld immer den gesamten Geldwert übersteigt - kommt es zum Zusammenbruch.


      Arthur Spooner
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 09:28:07
      Beitrag Nr. 5.457 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.268.674 von Birgit.Tersteegen am 28.05.09 08:22:19Guten Morgen Birgit! ;)

      Bis nachher ...
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 12:11:19
      Beitrag Nr. 5.458 ()
      Was vom Auftragseingang übrig blieb
      Maschinenbau kommt unter die Räder


      Von Trendwende oder gar Licht am Ende des Tunnels keine Spur: Der deutsche Maschinenbau hat im April bei den Auftragseingängen den stärksten Einbruch seiner Geschichte erlebt.

      Im April gingen die Aufträge im Vergleich zum Vorjahresmonat um 58 Prozent zurück. Der Vergleichsmonat im Vorjahr sei allerdings ausgesprochen gut gewesen, wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) am Donnerstag in Frankfurt erklärte. Dennoch Deutschlands Vorzeigebranche bekommt die ganze Breitseite der Krise zu spüren.

      Den Angaben des VDMA zufolge sank das Inlandsgeschäft um 52 Prozent. Bei der Auslandsnachfrage musste die Schlüsselbranche ein Minus von 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahresniveau hinnehmen. Im Vergleich der drei Monate Februar bis April, der weniger von kurzfristigen Schwankungen beeinflusst wird, lag das Minus gegenüber dem Vorjahreszeitraum bei 47 Prozent.

      Im März war der der Auftragseingang im Jahresvergleich um 35 Prozent zurückgegangen, im Februar lag das Minus noch bei 49 Prozent. Vor Beginn der aktuellen Probleme hatte die Branche mit einem fünfjährigen Aufschwung geglänzt. Bis April 2008 hatten die Bestellungen Monat für Monat mit meist zweistelligen Raten zugelegt.

      Einbruch mit Ansage

      Beim Verband hat der dramatische Rückgang der Auftragseingänge im April allerdings keine Panik ausgelöst. "Es war absehbar, dass der April schlechter wird als der März", sagte VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann. Daher rechne der Verband auch weiter mit einem Produktionsrückgang von 10 bis 20 Prozent im Gesamtjahr.

      VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers sagte: "Die Befürchtungen, dass sich die schlechten Nachrichten mit dem Auftragseingang im April fortsetzen, haben sich leider bewahrheitet: Das Rekordergebnis des Vorjahres mit ungewöhnlich vielen Großaufträgen, kombiniert mit einem durch die Osterfeiertage verursachten Kalendereffekt, bescherten dem ohnehin schon gebeutelten Maschinenbau ein Minus von 58 Prozent."

      Anzeichen einer Bodenbildung seien noch nicht auszumachen. "Nur die Frühindikatoren lassen hoffen."

      dpa

      www.n-tv.de
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 12:21:06
      Beitrag Nr. 5.459 ()
      HAMBURG (dpa-AFX) - Dem Autobauer Opel und seiner britischen Schwestermarke Vauxhall droht in diesem Jahr laut einem Zeitungsbericht ein Vorsteuerverlust von drei Milliarden US-Dollar (rund 2,2 Milliarden Euro). Dies gehe aus einem Dokument hervor, das die Bieter für Opel und Vauxhall vergangenen Monat vom angeschlagenen Mutterkonzern General Motors (GM) (Profil) erhalten hätten, schreibt die "Financial Times" (FT/Donnerstag).

      Nach Einschätzung von Experten zeigt diese Prognose, welche enorme Belastung sich ein Käufer von Opel aufhalse. "Daran sieht man, dass es viel Geld kosten wird, Opel weiterzuführen", sagte Analyst Arndt Ellinghorst von der Credit Suisse der Zeitung. "Einen Autobauer schuldenfrei zu bekommen ist eine Sache. Aber darüber hinaus braucht man viel Geld für Investitionen sowie für Forschung und Entwicklung, ganz zu schweigen von den operativen Verlusten."/dct/stw/tw
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 12:44:06
      Beitrag Nr. 5.460 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.270.920 von ArthurSpooner am 28.05.09 12:21:06Lies mal, @Arthur!;)

      http://www.wallstreet-online.de/diskussion/1148629-711-720/o…
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 12:51:44
      Beitrag Nr. 5.461 ()
      WaMu drohen Kreditkartenausfälle von 24 Prozent

      JP Morgan hat was bei seiner Neu-Erwerbung in den Büchern gefunden:

      "Jamie Dimon, JPMorgan Chase chief executive, warned on Wednesday that loss rates on the credit card loans of Washington Mutual, the troubled bank acquired last year by JPMorgan, could climb to 24 per cent by the year end.

      In the past, credit card loss rates have tracked the unemployment rate but that relationship has been breaking down for more troubled credit card portfolios, such as the $25.9bn in WaMu credit card loans."


      http://www.nakedcapitalism.com/2009/05/jp-morgan-says-losses…

      Und nicht nur die haben Probleme!
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 13:18:50
      Beitrag Nr. 5.462 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.267.770 von kevine1 am 27.05.09 22:34:31Hallo kevine1,

      wollte dir schon längst mal für den Artikel zum Tod von John Kenneth Galbraith danken. War gut zu lesen, dass dieser weitsichtige Ökonom doch nicht ganz vergessen worden ist.

      Mahlzeit @all:

      …. Im Hinblick auf eine mögliche Insolvenz von Infineon oder Opel bzw. weitere zu befürchtende Firmenpleiten (siehe u.a. auch #5424 von Maraho) gibt es einen Aspekt, der meines Wissens nach hier noch nicht behandelt worden ist: Was passiert mit den Betriebsrenten?

      So wie es ausschaut, ist der Staat in der Pflicht – ganz egal ob ein Unternehmen gerettet wird oder nicht.
      Dieser Ausschnitt aus einer von mir sehr geschätzten Seite gibt zu denken:

      …. Die Äusserungen des Bundeswirtschafts-Ministers Gutenberg, dass er eine "geordnete Insolvenz" von OPEL befürworten würde, haben nur einen Hintergrund. Mit der Insolvenz gehen 3 bis 4 Milliarden Euro Pensions-Verpflichtungen von OPEL - und damit den evt Investoren - auf den Pensions-Sicherungs-Verein (PSV) über. Die möglichen Investoren in OPEL kennen das Problem und verlangen, dass der Staat die Pensions-Verpflichtungen übernehmen soll. Zusätzlich ist zu erwarten, dass ein Drittel aller 25.000 Mitarbeiter in Deutschland abgebaut werden muss. Viele dieser Mitarbeiter sind schon langjährig bei OPEL angestellt und hätten Abfindungs-Ansprüche im sechsstelligen Euro-Bereich. Das wären weitere Kosten von über 800 Millionen Euro, die der Staat wohl hätte aufbringen müssen. Mit einer "geordneten Insolvenz" schrumpfen diese Ansprüche wohl auf unter 100 Millionen Euro zusammen (Beschränkung der Abfindungen auf 2,5 Monatsgehälter im Insolvenz-Fall).

      Apropos PSV: Diese Organisation ist auch solch ein Karten-Haus, das mit einem Leverage von grösser 1 : 100 die Betriebs-Pensionen absichern soll. Wer mit einer Bilanz-Summe von gut 2 Mrd Euro Pensions-Verpflichtungen von über 300 Mrd Euro absichern soll, der hat kein besseres Geschäftsmodell als AIG oder sonstige Monoliner, die die berühmten CDOs oder anderen Giftmüll versichert haben. Wieviel OPELs kann der PSV ertragen, bis er kollabiert ?

      Gold-Bericht für den 26. Mai 2009: http://www.hartgeld.com/Ziemanns-gold-news.htm
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 13:25:14
      Beitrag Nr. 5.463 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.271.427 von MissB.Hagen am 28.05.09 13:18:50moin Missi,

      hab ja schon die Tage auf dringende Beitragsanhebebungen des Pensionssicherungsvereins "sensibilisiert" :cool:

      www.psvag.de
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 13:47:43
      Beitrag Nr. 5.464 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.271.480 von reimar am 28.05.09 13:25:14Hi reimar .... so trifft man sich also wieder ;)

      Da ist mir wohl (wieder mal) was entgangen; hab mich in den letzten Tagen mehr den schönen Dingen des Lebens - sprich Musik - gewidmet und deine "PSV-Sensibilisierung" leider nicht gesehen.

      Hehre Worte auf der Homepage - wenn man aber "Zahlen & Fakten" anklickt, blickt man auf ein weiteres grosses schwarzes Loch ....
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 13:54:48
      Beitrag Nr. 5.465 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.271.681 von MissB.Hagen am 28.05.09 13:47:43hab eigentlich auch zu wenig Zeit und man kümmere sich auch besser um sein persönliches "The day after", aber das hab ich schon in den letzten Jahren festgezurrt...:D
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 13:58:30
      Beitrag Nr. 5.466 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.268.450 von Maraho am 28.05.09 07:08:58Guten Tag zusammen,
      jetzt gibt es frisches ...

      So wird es uns verkauft.

      Arbeitslosenzahlen für Mai
      Bundesagentur sieht späten Frühling

      Ein Anstieg, aber ein sehr geringer: Saisonbereinigt hat die Zahl der Arbeitslosen im Mai um 1000 zugelegt. Die Bundesagentur spricht von einer verspäteten Frühjahrsbelebung - von einer Trendwende könne aber keine Rede sein.


      Saisonbereinigt ist die Arbeitslosenzahl in Deutschland im Mai um 1000 auf 3,456 Millionen gestiegen. Im Westen habe die um jahreszeitliche Einflüsse bereinigte Erwerbslosenzahl um 14.000 zugenommen, im Osten sei sie um 13.000 gesunken, teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg mit.

      Unbereinigt sank die Zahl der Arbeitslosen im Mai unerwartet deutlich, wenn auch nicht so stark wie in den Vorjahren. Die BA registrierte in diesem Monat 3,458 Millionen Arbeitslose. Dies seien 127.000 weniger gewesen als im April, aber 175.000 mehr als vor einem Jahr. Banken-Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Rückgang der registrierten Arbeitslosenzahl im Monatsvergleich um 50.000 auf etwa 3,53 Millionen gerechnet.

      Abgefedert wird die Arbeitslosigkeit nach wie vor durch die Kurzarbeit. Nach Informationen der Agentur Reuters verzeichnete die BA nach neuesten Zahlen, die ebenfalls am Donnerstag veröffentlicht werden, im März über 1,1 Millionen Beschäftigte in Kurzarbeit.

      Die BA erklärte den Rückgang mit dem verspäteten Einsetzen der Frühjahrsbelebung. "Unter Berücksichtigung aller weiteren Indikatoren des Arbeitsmarktes darf aber auf keinen Fall von einer Trendwende gesprochen werden", sagte der Vorstandsvorsitzende der BA, Frank-Jürgen Weise.

      "Das schafft jetzt ein bisschen Zeit"

      Auch Analysten warnten vor überzogenen Hoffnungen. "Die Zahlen sind deutlich besser als erwartet. Aber das ist noch keine Trendwende", sagte Stefan Mütze von der Helaba. Die Verschlechterung der vergangenen Monate sei zwar zum Stillstand gekommen. "Es ist aber zu befürchten, dass es in der zweiten Jahreshälfte weiter abwärtsgeht." Dazu könne das Auslaufen von Kurzarbeitergeldregelung beitragen, die Unternehmen maximal 24 Monate in Anspruch nehmen können. "Gegen Ende des Jahres werden wir voraussichtlich knapp vier Millionen Arbeitslose haben, Ende 2010 wohl 4,5 Millionen."

      Ulrike Kastens von Sal. Oppenheim sprach ebenfalls von einem temporären Effekt infolge der Kurzarbeit: "Das schafft jetzt ein bisschen Zeit." Dass das wirtschaftliche Umfeld weiterhin ungünstig sei, zeigte der Auftragseingang im Maschinenbau, der im Mai erneut um 58 Prozent einbrach.

      Adreas Scheuler von der Dekabank hob die positive Rolle des Konsum hervor, der sich auch im zweiten Quartal als "große positive Überraschung" erweisen werde. Spätestens im vierten Quartal seien aber auch hier rückläufige Zahlen zu erwarten. "Zuletzt haben sich die Erwartungen verbessert, das ist ein Zeichen dafür, dass es vielleicht nicht ganz so schlimm wird wie befürchtet. Das wird aber nicht so weitergehen, wir werden uns nicht abkoppeln können."

      Quelle: http://www.ftd.de/politik/deutschland/:Arbeitslosenzahle…
      9 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 14:01:58
      Beitrag Nr. 5.467 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.828.531 von Maraho am 23.03.09 19:11:05In Bezug.

      Bilanzmüllentsorgung
      US-Plan zur Bankenrettung stockt

      Kritiker haben es lange befürchtet, nun wird es immer deutlicher: Der Plan der US-Regierung, Institute von faulen Krediten zu befreien, ist offenbar ins Stocken geraten. Käufer und Verkäufer fürchten kurzfristige Regeländerungen - und sehen Banken bereits wieder im Aufwind.


      Ein zentraler Baustein des US-Rettungspakets für Banken wackelt: Die potenziellen Käufer und Verkäufer zögerten, an dem Aufkaufprogramm der US-Regierung für problembehaftete Kredite teilzunehmen, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf informierte Personen. Sie befürchteten, dass die Regeln des Programms noch geändert werden könnten.

      Zudem habe für einige Banken die Auslagerung von notleidenden Krediten an Dringlichkeit verloren, da sie sich mittlerweile wieder stabiler fühlen. Ein Grund dafür ist, dass es den Instituten gelungen ist, im Laufe des zweiten Quartals 40 Mrd. $ an frischem Kapital bei privaten Investoren einzusammeln.

      Sprecher der US-Einlagensicherung (FDIC), die den Teil des Programms zum Aufkauf von Krediten ausarbeitet, waren für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Dem Bericht zufolge könnte ein für Juni geplanter Testlauf für diesen Part verschoben und sogar auf Eis gelegt werden. Der andere, größere Teil des Programms, nachdem unter Federführung des Finanzministeriums problembehaftete Wertpapiere aufgekauft werden sollen, soll hingegen im Sommer anlaufen. Er könnte aber kleiner werden als ursprünglich geplant.

      Das Programm ist Teil der Schritte, die die US-Regierung im März bekanntgegeben hat. Zusammen mit privaten Investoren will die Regierung Banken ihre risikbehafteten Wertpapiere und Kredite abnehmen. Die in der Finanzkrise unverkäuflich und damit faktisch wertlos gewordenen Anlagen sind ein Hauptgrund für die Zurückhaltung der Banken bei der Kreditvergabe, was wiederum die Erholung der Gesamtwirtschaft erschwert.

      Die FDIC registrierte zum Ende des ersten Quartals rund 20 Prozent mehr kollapsgefährdete Banken als zum Jahreswechsel. Damals drohte 252 der noch rund 8300 US-Geschäftsbanken das Aus. Die FDIC nannte keine Namen.

      Zugleich fielen die Mittel der Behörde für die versicherten Spareinlagen im gleichen Zeitraum um gut 4 auf 13 Mrd. $. "Die Banken-Zusammenbrüche haben zugenommen und werden auch weiter zunehmen", sagte FDIC-Chefin Sheila Bair.

      Die wachsende Zahl der Probleminstitute spiegelt sich auch in der Zunahme der Banken-Zusammenbrüche wider. Allein in diesem Jahr mussten bereits 36 US-Finanzinstitute aufgeben. Im gesamten vergangenen Jahr waren es 25, 2007 nur drei.

      Quelle: http://www.ftd.de/politik/international/:Bilanzm%FCllent…
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 14:07:05
      Beitrag Nr. 5.468 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.271.775 von Maraho am 28.05.09 13:58:30Weiterführend ...

      Hilmar Schneider im Interview
      „Kurzarbeit droht nutzlos und teuer zu werden“
      von Heike Anger

      Kurzarbeit kann zu einem "ziemlich teuren Instrument" werden, warnt Hilmar Schneider. Der Direktor für Arbeitsmarktpolitik am Bonner Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) erklärt im Gespräch mit Handelsblatt.com, warum außerdem massive Mitnahmeeffekte zu erwarten sind und warum die Regierung gezwungen sein könnte, Arbeitsmarktreformen teilweise zurückzunehmen.


      Herr Schneider, die Bundesagentur für Arbeit (BA) behauptet, die Kurzarbeit koste deutlich weniger Geld als Arbeitslosigkeit: Für einen Arbeitslosen müsse sie 1 500 Euro im Monat aufwenden, für einen Kurzarbeiter 590 Euro, also rund 900 Euro weniger. Sind solche Berechnungen plausibel?

      Solche Berechnungen gehen von der impliziten Hypothese aus, dass Kurzarbeit Arbeitslosigkeit verhindert. Das ist allerdings eine gewagte Spekulation. Fakt ist, dass niemand weiß, wie viel Arbeitslosigkeit mit Kurzarbeit verhindert wird. Wenn es gelingt, durch Kurzarbeit Entlassungen zu verhindern, ist es tatsächlich ein effektives Instrument. Wenn durch Kurzarbeit der Eintritt der Arbeitslosigkeit nicht verhindert, sondern nur hinausgezögert wird, dann ist es nicht nur ein nutzloses, sondern obendrein auch noch ein ziemlich teures Instrument. Dann zahlt die BA nämlich nicht nur die 1.500 Euro pro Arbeitslosigkeitsmonat, sondern zuvor auch noch 590 Euro pro Monat für die Zeit der Kurzarbeit.

      Auf welches Ausmaß von Kurzarbeit muss sich Deutschland denn einstellen?

      Die Zahl der Anzeigen über bevorstehende Kurzarbeit war zuletzt zwar stark rückläufig, aber immer noch auf einem außerordentlich hohen Niveau. Es ist daher zu erwarten, dass die Kurzarbeit auch in den kommenden Monaten noch zunimmt. Die ursprünglich von der BA für 2009 erwartete Zahl von jahresdurchschnittlich 300.000 Kurzarbeitern dürfte dabei deutlich überschritten werden.

      Halten Sie es für richtig, die Verlängerung des Kurzarbeitergeldes auf bis zu 24 Monate als ein "soziales Konjunkturprogramm" zu bezeichnen, wie es Mitglieder der Bundesregierung getan haben?

      Entscheidend ist nicht die Bezeichnung, sondern die Wirkung. Meine Befürchtung ist, dass die Verlängerung in Verbindung mit dem gleichzeitig beschlossenen Erlass der Sozialabgaben die Gefahr von Mitnahmeeffekten drastisch erhöht. Im Extremfall können Unternehmen, die keine Chance haben, die aktuelle Krise zu überstehen, ihre Mitarbeiterschaft zwei Jahre lang vollständig auf Kosten der BA halten, bevor sie sie in die offene Arbeitslosigkeit entlassen. Die sind dann zwar für einen relativ langen Zeitraum einigermaßen gut abgesichert, aber ob das sozial ist, steht auf einem anderen Blatt. Aus der Vergangenheit wissen wir, dass großzügige Absicherung über einen langen Zeitraum die Hauptursache für die Entstehung von Langzeitarbeitslosigkeit ist. Die psychischen und sozialen Schäden für die Betroffenen sind enorm.

      Wie wird denn nach Ihrer Einschätzung die Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt am Jahresende und nach dem Auslaufen von Kurzarbeit aussehen?

      Es ist schwer vorherzusagen, in welchem Umfang die Unternehmen von der nun geschaffenen Möglichkeit Gebrauch machen werden, Beschäftigte bis zu 24 Monaten fast kostenlos zu halten. Die meisten Beobachter gehen jedoch davon aus, dass es in der zweiten Jahreshälfte für viele Unternehmen zum Schwur kommt. Wenn sich bis dahin kein Ende der Talfahrt abzeichnet, werden sie sich in größerem Umfang von ihren Mitarbeitern trennen müssen. Dann erst werden wir in Deutschland begreifen, welches Ausmaß diese Krise tatsächlich besitzt. Massiver Stellenabbau bedeutet nämlich auch massiver Ausfall bei den Beiträgen zur Sozialversicherungen, was wiederum die sozialen Sicherungssysteme vor enorme Herausforderungen stellen wird. Was in anderen Ländern mit einer stärker kapitalgedeckten Altersvorsorge längst in Form von drastischen Wertverlusten spürbar ist, wird sich dann in Deutschland unvermeidlich in Form von Rentenkürzungen niederschlagen.

      Die Bundesregierung hat gerade eine Rentengarantie ausgesprochen?

      Ich halte die Festlegung der Politik, dass es in Zukunft keine Rentenkürzungen geben wird, für sehr gewagt. Die Kürzungen wird es geben. Da hilft überhaupt kein Wunschdenken.

      Dennoch fordern einige Stimmen, die Rente mit 67 zurückzunehmen. Eine gute Idee?

      Die Rente mit 67 ist gerade in der Krise richtiger denn je. Schließlich mildert sie die zunehmenden Belastungen für Beitragszahler, die durch die steigende Lebenserwartung entstehen. Die aktive Zeit im Job wird verlängert und damit die Spanne, in der Leistungen beansprucht werden können, verkürzt. Das ist meines Erachtens noch die sozial verträglichste Form des Ausgleichs zwischen Beitragszahlern und Leistungsbeziehern. Andernfalls müssten die Beitragszahler höhere Summen entrichten. Aber höhere Beitragssätze bedeuten letztlich höhere Arbeitskosten - und das zerstört die Wurzel, die einen nährt.

      Eigentlich wurde Deutschland mit seinem umlagefinanzierten Sicherungssystem zuletzt als altmodisch belächelt?

      Jetzt zeigen sich die Vorteile. Wer nach Großbritannien oder nach Irland schaut, der kann dort einen massiven Wertverlust registrieren, den die Menschen in der privaten Altersvorsorge erfahren. Häuser sind nichts mehr wert, Vermögenswerte wie Aktien haben dramatisch an Wert verloren. Einige Bürger wissen gar nicht mehr, wovon sie im Alter leben sollen. Alternativen gibt es dort keine.

      Zurück zu Deutschland: Das Bundesarbeitsministerium verfolgt derzeit Pläne, die zum Jahresende 2009 auslaufende Förderung der Altersteilzeit zu verlängern. Halten Sie das für einen sinnvollen Schritt?

      Nein! Man kann Arbeitsmarktprobleme nicht mit einer Prämierung des Ausstiegs aus dem Erwerbsleben lösen. Das führt letztlich nur zu einem Anstieg der Arbeitskosten und gefährdet damit zusätzlich Arbeitsplätze.

      Und was halten Sie von Forderungen aus den Reihen der Gewerkschaften, die Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes I auf bis zu 36 Monate zu verlängern?

      Das wäre die Rückkehr zu den Fehlern der 80er Jahre. Damit würde aus einer vorübergehenden Konjunkturkrise erneut eine dauerhafte Strukturkrise. Das Ergebnis war eine ständig wachsende Sockelarbeitslosigkeit zu Lasten der Schwächsten der Gesellschaft.

      Was wären aus Ihrer Sicht jetzt wichtige Schritte?

      Durch die Arbeitsmarktreformen der Vergangenheit ist der deutsche Arbeitsmarkt so gut aufgestellt wie lange nicht mehr. Dass dies nicht davor schützt, von einem bislang beispiellosen weltweiten Konjunktureinbruch in Mitleidenschaft gezogen zu werden, müssen wir leider hinnehmen. Aber wir haben in dieser Verfassung gute Chancen, den Sturm der über uns hinwegzieht, besser abzuwettern als vergleichbare Länder. Das Beste was Deutschland in der gegenwärtigen Situation tun kann, ist besonnen Kurs zu halten.

      Sehen Sie denn nicht die Gefahr eines Aufweichens der Arbeitsmarktreformen wegen der Finanz- und Wirtschaftskrise?

      Davor bewahrt uns hoffentlich das fehlende Geld.

      Und wenn der Druck auf die Politik zunimmt?

      Sicherlich bergen die Arbeitsmarktreformen eine Menge Sprengstoff. Wenn sich die Krise richtig am Arbeitsmarkt breit macht, dürften viele Menschen selbst bei größter Anstrengung keinen Job mehr finden. Die Kommunen sind nach dem Auslaufen des Anspruchs auf Arbeitslosengeld per Gesetz gezwungen, Vermögensanrechnungen vorzunehmen. Betroffene müssten dann womöglich nach 12 Monaten Arbeitslosigkeit ihr Haus verkaufen. Hier sehe ich am ehesten das Potenzial für starken Unmut in der Bevölkerung. Die Politik dürfte gezwungen sein, darauf mit großzügigeren Regeln für die Vermögensanrechnung zu reagieren. Das heißt aber nicht, dass damit die Reformen insgesamt zur Disposition gestellt werden.

      Quelle: http://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur-nachrich…
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 14:12:51
      Beitrag Nr. 5.469 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.819.941 von Maraho am 22.03.09 13:37:46In Anlehnung.

      Finanzkrise
      Bundesbürger verlieren 140 Milliarden

      Die Finanzkrise hat beim Geldvermögen der Bundesbürger deutliche Spuren hinterlassen. Im vergangenen Jahr büßten die Deutschen laut Bankenverband rund 140 Milliarden Euro ein. Die Verluste entstanden vor allem durch den Absturz am Aktienmarkt.


      Berlin - Die Finanzkrise hat beim Geldvermögen der Bundesbürger deutliche Spuren hinterlassen. Im vergangenen Jahr büßten die Deutschen rund 140 Milliarden Euro ein, das Geldvermögen sank auf 4,4 Billionen Euro, wie der Bundesverband deutscher Banken (BdB) am Donnerstag mitteilte.

      Vor allem das Aktienvermögen ging extrem kräftig zurück: Es betrug Ende 2008 nur noch 166 Milliarden Euro. Ein Jahr zuvor verfügten die privaten Haushalte in Deutschland dagegen noch über Aktienbestände im Wert von 375 Milliarden Euro.

      Beim Sparen und Vorsorgen setzen die Deutschen auf Sicherheit. Gut 1,7 Billionen Euro ruhen in Spar-, Sicht-, Termineinlagen und Bargeld. Die Geldanlagen bei Versicherungen einschließlich Pensionskassen und Pensionsfonds sowie berufsständischen Versorgungswerken betragen knapp 1,3 Billionen Euro. Rund eine halbe Billion Euro sind in Investmentfonds angelegt.

      manager-magazin.de mit Material von dow jones
      http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,62…
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 14:17:50
      Beitrag Nr. 5.470 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.270.834 von Schwabinho am 28.05.09 12:11:19egghat schreibt hierzu ...

      Zahl des Tages (28.05.09): -58%

      Auch wenn ich in der Zahl des Tages nicht dauernd Horrorzahlen bringen möchte, ist heute wieder ein Tag dafür ...

      Der Auftragsrückgang in der Maschinenbaubranchen ist in Deutschland schon die letzten Monate desaströs gewesen. Aber selbst bei der Ausgangsbasis geht es scheinbar immer noch ein Stückchen schlimmer ...

      Um

      58%

      sind die Auftragseingänge das deutschen Maschinenbaus im April gegenüber dem Vorjahresmonat gesunken. Dabei gingen die Aufträge aus dem Ausland mit minus 60% noch etwas stärker zurück.

      Der Durchschnittswert der letzten drei Monate lag um 47% unter der Vorjahresperiode. Der VDMA führt das noch weiter gestiegene Minus auf die Feiertage (Ostern war 2008 im März) und Großaufträge im Vorjahr zurück.

      Übel. Übel.

      Solche Einbrüche fängt auch irgendwann die Kurzarbeit nicht mehr ab. Egal ob es einen Einbruch um 47% oder 58% gibt ... Und dann bekommen wir die üblichen Zweitrundeneffekte durch die Verbraucherzurückhaltung, weil diese den Arbeitsplatz verloren haben bzw. sich davor fürchten.

      Weiteres (2 weitere Artikel darüber) ... http://egghat.blogspot.com/2009/05/zahl-des-tages-280509-58…
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 14:19:41
      Beitrag Nr. 5.471 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.271.749 von reimar am 28.05.09 13:54:48Guten Tag reimar,

      ... man kümmere sich auch besser um sein persönliches "The day after", ...
      da ist wahrlich was dran!

      Gruß von Maraho
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 14:21:13
      Beitrag Nr. 5.472 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.271.973 von Maraho am 28.05.09 14:17:50noch ne Zahl des Tages :D

      http://www.cash.ch/news/front/neue_holdings_die_deutschen_ko…

      froit bestümmt Herrn Steinbrück :laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 14:24:20
      Beitrag Nr. 5.473 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.271.850 von Maraho am 28.05.09 14:07:05Und noch mehr ...

      Frank-Jürgen Weise:
      Zahl sozialversicherungspflichtiger Jobs sinkt deutlich

      Berlin: (hib/CHE) Der Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA) Frank-Jürgen Weise rechnet damit, dass die durchschnittliche Arbeitslosigkeit im Jahr 2009 zwischen fünf und sechs Prozent höher ausfallen wird als im Vorjahr. Momentan verhinderten die Kurzarbeiterregelungen einen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Die meisten Firmen hätten jedoch nur für sechs bis acht Monate Kurzarbeit angemeldet, deshalb würden viele Unternehmen im Herbst über eine weitere Nutzung dieses Instruments entscheiden, sagte Weise in der Sitzung des Ausschusses für Arbeit und Soziales am Mittwochvormittag. "Die entscheidende Frage ist deshalb: Wie lange macht es für die Firmen Sinn, Kurzarbeit anzuwenden." Derzeit gebe es 1,2 Millionen Menschen, die mit 35 Prozent ihrer Arbeitszeit kurzarbeiten würden, führte Weise aus und kündigte für Donnerstag einen Bericht über den Stand der Kurzarbeit an.

      Der BA-Chef stellte weiter fest, dass bei Langzeitarbeitslosen und gering Qualifizierten im SGB-II-Bezug ein "Abgangsproblem" existiere. Diese Personengruppen hätten derzeit auf dem Arbeitsmarkt extrem schlechte Chancen gegenüber anderen Mitbewerbern. "Jetzt in der Krise zeigt sich wieder: Wer wenig Bildung hat, ist benachteiligt", sagte Weise. Er machte aber weitere Risikogruppen aus: "Die Wirtschaftskrise trifft zudem vor allem Jüngere, weil die es schwer haben, einen Ausbildungsplatz zu bekommen und anschließend in einen Beruf einzusteigen." Hinzu komme, dass gerade jüngere Menschen in befristeten Arbeitsverhältnissen arbeiteten, die in der Krise zuerst geopfert würden. Zu den Risikogruppen zählte Weise aber auch ältere Arbeitnehmer und ergänzte: "Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze sinkt derzeit wieder. Der Aufbau von zwei Millionen sozialversicherungspflichtiger Jobs in den vergangenen Jahren geht zurück."

      In Bezug auf regionale Auswirkungen der Wirtschaftskrise stellte Weise "völlig unterschiedliche" Entwicklungen fest. Es gebe derzeit gleichzeitig Regionen mit Fachkräftemangel und andere, im Auto- und Maschinenbau starke Regionen, die besonders von der Krise betroffen seien. Eine Besonderheit würde weiter der Osten des Landes darstellen: "Die neuen Bundesländer sind in einer schlechten Lage und bleiben in einer schlechten Lage. Der Aufschwung der vergangenen Jahre ist dort nicht angekommen", so das Resümee von Weise.

      Zu den Kosten, die der BA aufgrund der aktuellen Entwicklung entstehen, sagte Weise, es gingen der BA 30 Milliarden Euro an Einnahmen allein durch die Beitragsatzsenkung auf 2,8 Prozent verloren. Durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen wie zum Beispiel das Kurzarbeitergeld entstünde eine Mehrbelastung von 6 Milliarden Euro. "Das Defizit von 15 Milliarden Euro im Jahr 2009 können wir, nach derzeitigem Stand aus den Rücklagen decken." Erst im kommenden Jahr würde das Defizit dann wirksam werden, da die Rücklagen der BA dann nur noch 2 bis 3 Milliarden Euro betragen würden. Für die darauffolgenden Jahre könne die BA dagegen nur vage Prognosen anstellen, sagte Weise.

      Quelle: http://www.bundestag.de/aktuell/hib/2009/2009_159/03.htm…
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 14:29:29
      Beitrag Nr. 5.474 ()
      Faber: US-Inflation könnte Tempo von Zimbabwe erreichen
      USA vor einer Hyperinflation? 28.05.2009 10:26

      Laut Börsenguru und «Dr. Doom» Marc Faber kommt es für die USA knüppeldick. Dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten droht eine Inflation ohne Grenzen.

      Von Daniel Hügli


      «Ich bin 100 Prozent sicher, dass den USA eine Hyperinflation bevorsteht», sagt Marc Faber. Wenn die US-Notenbank dereinst die Zinsen erhöhen werde, erfahre die Inflation eine Beschleunigung. Er verweist auch auf den rasch wachsenden Schuldenberg der Vereinigten Staaten.

      Die Preise könnten in einem Tempo zulegen, das «nahe an» die Entwicklung in Zimbabwe herankommt, so Faber zu Bloomberg. Das afrikanische Land verzeichnete 2008 eine Hyperinflation. Die letzte amtliche Statistik bezifferte sie mit 231 Millionen Prozent.

      Faber kritisiert die Politik der Notenbanken, speziell der US Federal Reserve, mit ihrer Tiefzinspolitik und der daraus entstehenden Geldentwertung seit Jahren. Er bezeichnete die Fed-Politiker auch schon als «Verbrecher».


      Seit Dezember hält der geldpolitische Ausschuss der Fed die kurzfristigen Zinsen in einer Spanne zwischen null und 0,25 Prozent, um die Ausleihungen zu stimulieren und die schlimmste Rezession seit 50 Jahren zu beenden.

      Aktienmärkte sind «eher überkauft»

      Faber rät den Anleger seit Jahren, sich mit Käufen von physischem Gold gegen eine steigende Inflation zu schützen. Er riet bereits vor acht Jahren zum Kauf, als das Gold am Anfang einer acht Jahre andauernden Aufwärtsbewegung stand und die Unze bei 300 Dollar notierte. Im Vorjahr kletterte der Goldpreis zeitweise über die 1.000 Dollar-Marke. Er liegt derzeit bei etwa 950 Dollar.

      Ökonomen sind nicht dermassen pessimistisch wie Faber. David Cohen, Leiter der volkswirtschaftlichen Prognose beim Beratungshaus Action Economics in Singapur, räumt zwar ein, dass die hohe Liquidität, die ins Bankensystem gepumpt wurde, durchaus Sorgen hinsichtlich einer Inflationsgefahr begründet.

      Er sagt aber auch: «Ich traue der Fed zu, dass sie eine Strategie hat, wie sie die ganze Liquidität zum angemessenen Zeitpunkt wieder abschöpft.»

      Beim Thema Aktien schlägt Faber zurückhaltendere Töne an als noch vor ein paar Wochen. Die Aktien seine derzeit «eher überkauft» und «nicht mehr billig», sagt Faber. Allerdings würden in diesem Jahr keine neuen Tiefstände an den Börsen mehr erreicht werden.

      Japan ist am attraktivsten

      Anfang April sagte Faber im cash-Interview, die Aktienmärkte würden bis Ende Juni steigen. Und beim Börsentiefstand am 9. März riet er den Anlegern, Aktien zu kaufen.

      Bei der Einschätzung der Attraktivität der regionalen Aktienmärkte bleibt sich Faber treu: «Von allen Regionen der Welt ist Asien nach wie vor bei weitem am attraktivsten», sagte er. Speziell Japan könnte die anderen Märkte über die nächsten fünf Jahre überflügeln.

      Allerdings sieht er die Weltwirtschaft nicht auf den Pfad der «Wohlstands» der Jahre 2006 und 2007 zurückfinden, selbst wenn sich die Wirtschaft von der Rezession erholt.

      http://www.cash.ch/news/topnews/faber_usinflation_koennte_te…
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 14:30:29
      Beitrag Nr. 5.475 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.267.052 von Maraho am 27.05.09 21:36:41Hatte ich gestern Abend reingestellt.
      Hierzu weiteres von den "NachDenkSeiten" ...

      Warum die kriminellen Akte, denen wir einen Teil der Finanzkrise verdanken, vermutlich nie gesühnt werden
      Albrecht Müller

      „Wie würde unsere Gesellschaft aussehen, wenn ‚freie und unabhängige Wissenschaft’ und ‚unabhängige und effektive Rechtsprechung’ nicht zerstört, sondern gepflegt worden wären ? Hätte es dann z.B. eine ‘Finanzkrise’ gegeben ? Ich denke, nein …
      Die wirklichen, mächtigen ‘Feinde und Zerstörer des Rechtsstaats’ üben nicht in irgendwelchen Lagern in Pakistan, sie sitzen auf den Stühlen in den Ministerien und den Parlamenten.
      Und wissen Sie, was das Schlimmste daran ist ? Es ist häufig gar nicht Vorsatz, sondern schlichte Dummheit - denn sie wissen nicht, was sie tun…“

      So endet eine Erläuterung des Problems von Prof. Dr. Schmelz. Interessant, deshalb unseren Lesern zur Kenntnis.

      Quelle: http://www.nachdenkseiten.de/?p=3971#more-3971
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 14:38:49
      Beitrag Nr. 5.476 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.272.091 von Maraho am 28.05.09 14:30:29Hätte es dann z.B. eine ‘Finanzkrise’ gegeben ? Ich denke, nein …

      Da dürfte er daneben liegen. Geht man von der "Lehrmeinung" aus, dann dürfte es keine Finanzkrise geben. Geht man aber davon aus, daß sich JEDES System irgendwann ganz von selbst überholt, dann liegt die Lehrmeinung daneben.

      Ich bin überzeugt, (man muß sich nur umsehen) daß es kein einziges immerwährendes System gibt. Nur welche, die sehr lange halten und welche, die nur ganz kurz überleben.
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 14:39:44
      Beitrag Nr. 5.477 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.247.863 von Maraho am 25.05.09 20:38:10Na also, geht doch ...
      Und wehe, es wird angezweifelt ... :laugh:

      Moody's bekräftigt Bonitätsbestnote für die USA

      New York (Reuters) - Die Ratingagentur Moody's hat ihre Bonitäts-Bestnote für die USA trotz der steigenden Staatsschulden bekräftigt.

      Die US-Wirtschaft dürfte dank ihrer langfristigen Widerstandsfähigkeit und ihrer internationalen Schlüsselrolle nach der gegenwärtigen Rezession wieder stark dastehen, erklärte Moody's am Mittwoch. Daher werde den USA mit der Note AAA weiter eine erstklassige Bonität bescheinigt. Nachdem die Ratingagentur Standard & Poor's den Ausblick für Großbritannien wegen der steigenden Staatsschulden in der vergangenen Woche erstmals seit rund 30 Jahren gesenkt hatte, wuchsen zuletzt am Markt auch die Sorgen um die Kreditwürdigkeit der USA.

      Quelle: http://de.reuters.com/article/economicsNews/idDEBEE54Q…
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 14:45:07
      Beitrag Nr. 5.478 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.272.164 von Maraho am 28.05.09 14:39:44Maraho,

      ist eigentlich allgemein bekannt. Die Führungskräfte aller Ratingagenturen gehen permanent im Weißen Haus ein und aus.
      Das Rating hat sich Moody's teuer bezahlen lassen.
      Ob das Urteil jedoch zutreffend ist, weiß ich nicht. Aber Ratingagenturen sollen ja objektiv bewerten und werden das sicherlich auch tun. Die unterschreiben ja für die Bewertung mit ihrem aus der Vergangenheit entstandenen guten Namen.
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 14:49:40
      Beitrag Nr. 5.479 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.040.431 von Maraho am 25.04.09 14:08:29Dazu noch ein Text ...

      Wirtschaftskrise gefährdet Menschenrechte
      Amnesty International: Auch in Europa wird misshandelt

      Finanzkrise ist Menschenrechtskrise: Wegen der Rezession drohen Unruhen und politische Gewalt, sagt Amnesty International. Die Krise könnte 90 Millionen Menschen zusätzlich in die Armut treiben - und Armut erschwert es, sein Recht durchzusetzen.

      Weiterlesen ... http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/5/0,3672,7591141,00.…


      Bis später ....
      48 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 14:53:27
      Beitrag Nr. 5.480 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.272.220 von kiska am 28.05.09 14:45:07Guten Tag kiska,
      ich fand es irgendwie witzig. So überraschend (zu diesem Zeitpunkt) ... ;)

      Gruß von Maraho
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 14:57:29
      Beitrag Nr. 5.481 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.272.085 von kiska am 28.05.09 14:29:29Kurz noch eine andere Meinung ...

      Hypertrallala

      Jetzt ist auch Marc Faber auf den Hyperinflationszug gestiegen. Die Preise könnten in einem Tempo zulegen, das nahe an die Entwicklung in Zimbabwe herankommt, sagte er in einem Bloomberg-Interview. Gleichzeitig vermeldet Deutschland nach Schätzungen des statistischen Bundesamts eine Inflation von 0.0 % - der tiefste Stand seit Mai 1987.

      Zur Begründung verweist Faber auf den rasch wachsenden Schuldenberg der Vereinigten Staaten. Wenn der Zeitpunkt gekommen sei, wo die Notenbank Fed eigentlich die Zinsen anheben müsste, werde sie sich dagegen sträuben. Dann werde sich die Inflation beschleunigen.

      Weiterlesen ... http://blog.zeitenwende.ch/hansruedi-ramsauer/hypertrall…
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 14:59:03
      Beitrag Nr. 5.482 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.272.150 von Dorfrichter am 28.05.09 14:38:49Guten Tag Dorfrichter,

      Ich bin überzeugt, (man muß sich nur umsehen) daß es kein einziges immerwährendes System gibt. Nur welche, die sehr lange halten und welche, die nur ganz kurz überleben.

      Dem schließe ich mich an!

      So, ich muß. Bis dann!
      Gruß von Maraho
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 15:01:19
      Beitrag Nr. 5.483 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.272.085 von kiska am 28.05.09 14:29:29«Ich bin 100 Prozent sicher, dass den USA eine Hyperinflation bevorsteht», sagt Marc Faber.

      Nicht nur in den USA!


      Aktienmärkte sind «eher überkauft»

      Jau.
      Solche klugen Leute sitzen leider nicht in den Regierungen. ;)
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 15:06:39
      Beitrag Nr. 5.484 ()
      Die fünfte Gewalt
      Rolf-E. Breuer | © DIE Zeit

      Köstliche Lektüre aus dem Jahr 2000!

      http://www.zeit.de/2000/18/200018.5._gewalt_.xml?page=1

      ein kleiner Auszug:
      Eine arbeitsteilige Weltwirtschaft und Wachstum sind ohne moderne Finanzmärkte und die in ihnen agierenden Banken nicht vorstellbar. Banken und Finanzmärkte erfüllen zwei sehr grundlegende wirtschaftliche Funktionen. Sie vermitteln Kapital von Gläubigern zu Schuldnern, und sie verteilen finanzielle Risiken auf diejenigen, die diese am besten tragen können und wollen.;) Alle Studien zur wirtschaftlichen Entwicklung zeigen, dass Länder mit effizienten und freien Finanzmärkten mittelfristig schneller wachsen als solche, deren Finanzsystem unterentwickelt und protektioniert ist.

      Avatar
      schrieb am 28.05.09 15:11:30
      Beitrag Nr. 5.485 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.272.453 von kiska am 28.05.09 15:06:39Noch ein sehr schöner Satz:

      Zugleich müssen Regierungen angesichts der komplexen Zusammenhänge auf die Expertise des Privatsektors zurückgreifen. Dabei zeigt sich gerade im Finanzsektor, dass eine Selbstregulierung der Industrie oft die überlegene Lösung ist. Die Marktdisziplin ist ein mächtiges, wenn auch nicht allmächtiges Instrument, um das Verhalten einzelner Marktteilnehmer zu disziplinieren.

      Offene Märkte, einschließlich der Finanzmärkte, sind - wenn sie in einen angemessenen und leistungsfähigen Ordnungsrahmen eingebunden sind - konstituierendes Element einer marktwirtschaftlichen Ordnung und Grundlage von Wohlstand und Wachstum.
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 15:14:22
      Beitrag Nr. 5.486 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.272.164 von Maraho am 28.05.09 14:39:44Ist ja logisch, dass die ihr AAA-Rating für die USA so lange durchziehen, bis jeder Dummi erkennt, dass diese Bewertung wirklichkeitsfremd ist.
      Staatsraison nennt man so etwas. Die 3 großen Ratingagenturen sind ein Instrument bei der Bewahrung der Hegemonie der USA über die weltweiten Finanzmärkte. Wenn die die US-Bonität abstuften, würden die den Ast absägen, auf dem sie sitzen.

      Dass die Käufer von US-Bonds sich nicht nach dieser Bonitätsnote richten sieht man an den gegenwärtig stark steigenden Zinssätzen bei den US-Staatsanleihen, trotz Null-Leitzins und Null-Inflation.
      Und die Risikoaufschläge werden in den nächsten Monaten weiter steigen, selbst wenn Moddy´s auf "AAAAA+++" erhöht. :-))
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 15:14:56
      Beitrag Nr. 5.487 ()
      USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend gesunken

      In den USA ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche überraschend gesunken. Die Zahl sei um 13.000 auf 623.000 zurückgegangen, teilte das US-Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mit. Volkswirte hatten mit einem leichten Anstieg vom ursprünglichen Wert auf 635.000 Anträge gerechnet. Allerdings wurde der Vorwochenwert von 631.000 auf 636.000 nach oben revidiert.

      Im aussagekräftigeren Vierwochendurchschnitt sank die Zahl der Erstanträge auf um 3.000 auf 626.750. Der Wert der Vorwoche lag bei revidiert 629.750 (zunächst 628.500)./RX/jha/dr

      AXC0146 2009-05-28/14:44
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 15:25:41
      Beitrag Nr. 5.488 ()
      Presse: General Motors-Pleite trifft 51 Länder direkt
      Detroit, MI (aktiencheck.de AG) - Eine Pleite des US-Autoherstellers General Motors Corp. (GM) (ISIN US3704421052/

      Detroit, MI (aktiencheck.de AG) - Eine Pleite des US-Autoherstellers General Motors Corp. (GM) (ISIN US3704421052/ WKN 850000) dürfte nach Einschätzung des Wirtschaftsinformationsdienstes D&B Deutschland Schockwellen in die ganze Welt senden.

      Wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Pressemitteilung des Wirtschaftsinformationsdienstes hervorgeht, ist der US-Autobauer in 51 Ländern mit insgesamt 1.065 Tochtergesellschaften und Niederlassungen vertreten. Das Umsatzvolumen beträgt weltweit 181 Mrd. Dollar. Mit dem Zusammenbruch müssten nach Einschätzung von D&B Deutschland global abertausende Zulieferer und deren Mitarbeiter um ihre Existenz fürchten. Hinzu kommt: Durch die Zahlungsunfähigkeit stünden fast eine Million GM-abhängige Amerikaner und rund 150.000 Menschen in Deutschland im Umfeld von Opel vor einer ungewissen Zukunft.


      "Größe allein schützt nicht vor dem Untergang - auch GM nicht. Der weltgrößte Autokonzern hat sich selbst in diese schier ausweglose Lage manövriert, an deren Ende allen Anzeichen zufolge die baldige Insolvenz steht," erklärt Michael Seifert, Experte für die Automobilbranche bei D&B Deutschland. "Während die Amerikaner der Pleite von GM recht gelassen entgegensehen, wurde in Deutschland der Fall Opel von der Kanzlerin zur Chefsache erklärt. Es bleibt jedoch zum jetzigen Zeitpunkt offen, ob sich dieser Einsatz schlussendlich auch lohnt und welche Absichten ein möglicher Investor mit Opel wirklich verfolgt."

      Zuletzt war der US-Autobauer mit einem Umtauschangebot für Unternehmensanleihen im Gesamtwert von 27,2 Mrd. Dollar an seine Gläubiger gescheitert. Eine Insolvenz des ehemals weltweit führenden Automobilherstellers wird damit immer wahrscheinlicher.
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 15:30:39
      Beitrag Nr. 5.489 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.272.536 von kiska am 28.05.09 15:14:56es fällt halt dem Beobachter auf, daß fast jede Statistik im Nachhinein nach unten revidiert werden muss, siehe Auftragseingänge...http://www.boerse-go.de/nachricht/US-Auftragseingaenge-langl…

      aber was juckt das die Future-Käufer und Stimmungsaufheller New York und Washington :rolleyes:

      A Dollar is Still a Dollar, mal schau´n wie lange noch...:eek:
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 16:09:46
      Beitrag Nr. 5.490 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.272.705 von reimar am 28.05.09 15:30:39"Jubelperser" ääähhh "Cheerleader" durch die 16 Uhr Zahlen gleich wieder eingebremst :laugh:

      http://www.boerse-go.de/nachricht/Eilmeldung-Verkauf-neuer-E…
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 16:55:31
      Beitrag Nr. 5.491 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.272.536 von kiska am 28.05.09 15:14:56Interessant, was ein Teil der Wirtschaftspresse aus der Entwicklung der US-Arbeitslosenzahlen und Erstanträge macht: mehrfach habe ich schon Sätze wie "Entspannung an US-Arbeitsmarkt" oder gar "Besserung am Arbeitsmarkt" gelesen.
      Das ist natürlich kompletter Unsinn. Zur Zeit gibt es PRO WOCHE etwa 230000 Erstanträge mehr, als einem stagnierenden Arbeitsmarkt entsprechen würde. Und ob die Differenz zur Stagnation 250000 oder 230000 beträgt ist sowas von egal, egaler geht´s garnicht.
      Die Lage am US-Arbeitsmarkt ist nach wie vor hochdramatisch.
      Nichts bessert sich, nichts entspannt sich.
      Wenn die Erstanträge bei 400000 liegen, kann man von einer Entspannung auf hohem Niveau sprechen, vorher nicht.
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 18:30:31
      Beitrag Nr. 5.492 ()
      Guten Abend reimar und Triakel,

      für mich ist das alles nur noch fake. Interessant aber, daß noch immer genug Mitspieler anwesend sind, die kein Problem damit zu haben scheinen, sich hin- und hertreiben zu lassen.

      Entweder mutig oder dumm. Mir persönlich ist das alles zu heiß.

      Grüße von Maraho
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 19:06:27
      Beitrag Nr. 5.493 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.272.388 von The Knife am 28.05.09 15:01:19:confused:

      «Ich bin 100 Prozent sicher, dass den USA eine Hyperinflation bevorsteht», sagt Marc Faber.

      eigentlich ist es inzwischen scheißegal, ob der verbraucher letztendlich durch ertrinken oder durch betrinken vor die hunde geht.
      der gute marc hätte sein glaubensbekenntnis uns unbedarften gläubigen an das gute in der welt und an das immer folgende happy- end vielleicht ein wenig ausführlicher erklären müssen um glaubwürdig zu bleiben.

      zunächst sehe ich, oder genauer, alle die sehen wollen,dass der verbraucher-gemeint seit ihr alle- auf seine schultern die gesamte verantwortung für die jetzige phase der, nennen wir es realistisch, frühphase der deflation gelegt bekommt.

      Diese folgende deflation ist das natürliche ergebnis der im aufschwung gemachten verschuldungsorgie. nach allem, was bis jetzt zu sehen und besonders hier im thread zu lesen ist, sind wir im strudel einer m.e. zum finalen kollaps führenden deflation.

      Wenn marc jetzt glaubt, dass wir in einer inflation enden müssen, dann sind wir uns in jedem fall darüber einig,dass wir uns über das überleben des bisherigen finanzsystems ( und in folge vermutlich auch über die demokratischen systeme) keine gedanken mehr zu machen brauchen.

      selbstverständlich gehört in der augenblicklichen finalen phase die politik der stimmungsaufhellung für die masse so lange dazu, bis das establishment und deren cleveres geld auf kosten der dann durch bürgschaften u.ä. ausgeplünderten massen kasse gemacht haben.

      an was die tumbe masse dann wirklich zugrunde geht, an der deflation oder an der inflation, darüber werden dann wie immer völlig überraschte lehrstuhlinhaber trefflich fabulieren, weil dann im rückblick lediglich die ewige frage vom ei und vom huhn wieder neuauflebt.

      wer will, kann diese existenzielle frage dann individuell für sich selber beantworten...
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 19:15:12
      Beitrag Nr. 5.494 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.272.388 von The Knife am 28.05.09 15:01:19Guten Abend The Knife,
      wie unhöflich von mir! Sei willkommen.

      Gruß von Maraho
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 19:22:14
      Beitrag Nr. 5.495 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.273.361 von reimar am 28.05.09 16:09:46Dieser ganze Affenzirkus wird sich bald schon in "Luft auflösen"und mit ihm das vorherschende Geld/Wirtschafts und Finanzsystem. Aber auch Gesellschaftssystem, das nur noch auf Bauerntheaterniveau agiert.
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 19:27:03
      Beitrag Nr. 5.496 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.275.007 von Maraho am 28.05.09 18:30:31:confused:

      Entweder mutig oder dumm. Mir persönlich ist das alles zu heiß.

      Du reagierst damit naturgerecht wie ein frei lebendes reh. das genießt friedlich das leben in der sonne, putzt sich und genießt die schöne welt. aber leider, es taucht gefahr auf und schon ist unser rehlein auf und davon und nicht mehr zu sehen.

      Was ist passiert???

      unser rehlein hat instinktiv gewittert, dass es sich in gefahr befindet und wechselt deshalb schnellstmöglich das revier.

      deshalb für dich lieber maraho:


      "if you panic,please panic first"

      liebe grüße
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 19:27:47
      Beitrag Nr. 5.497 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.265.525 von Maraho am 27.05.09 19:03:15Guten Abend zusammen,
      heute bin ich etwas später dran, da ich eines meiner Schätzchen aus der Werkstatt holen mußte und noch eine kleine Runde gedreht habe.

      Jetzt geht es aber los ...

      Warum eigentlich nicht?

      Die Eigentümer zur Kasse, bitte!
      von Meike Schreiber

      Immer mehr kriselnde Unternehmen fordern Staatshilfe. Dabei haben sie oft selbst Schuld an ihrer Misere und noch dazu finanzkräftige Großaktionäre. Die sind jetzt gefragt.


      Es ist ja verständlich: Aus Angst vor einer Insolvenz ihres Warenhauskonzerns gehen die Arcandor-Beschäftigten in Berlin auf die Straße. Es droht nicht nur eine Großpleite und schlimmstenfalls der Verlust von Tausenden Arbeitsplätzen, es geht auch um die angebliche Verödung der deutschen Innenstädte, wenn dort weniger Kaufhäuser stehen. Gründe genug für Karstadt-Chef Karl-Gerhard Eick zu drohen, ohne Staatsbürgschaft werde sein Unternehmen insolvent gehen. Bis zum 12. Juni muss er einen Kredit über 650 Mio. Euro verlängern. Und in der Hauptstadt wird bereits fieberhaft nach einem Rettungsweg für Arcandor gesucht.

      Doch Berlin ist die falsche Adresse für die Hilfeschreie. Die Arcandor-Mitarbeiter und -Manager sollten sich vielmehr an ihre Haupteigner wenden: die Familie Schickedanz mit 26,7 Prozent der Aktien sowie Sal. Oppenheim. Europas größte Privatbank hat erst im vergangenen September ihren Glauben an Arcandor demonstriert, sich fast 30 Prozent der Anteile über eine Kapitalerhöhung gesichert und dabei auch einen Teil der Schickedanz-Aktien übernommen.

      Glauben oder nicht glauben?

      Angenommen, dieser Glaube ist ungebrochen. Dann sollten die Großaktionäre jetzt noch einmal nachschießen. Zumindest ausreichend Eigenkapital, damit sich die Banken leichter tun, ihre Kredite zu verlängern.

      Wenn Sal. Oppenheim und der Schickedanz-Clan diesen Glauben hingegen verloren haben, sollte auch der Staat nicht helfen. Denn dann hat Arcandors Geschäftsmodell augenscheinlich keine Zukunft.

      Die Eigner müssen nun zur Kasse gebeten werden - oder andernfalls ihr Investment abschreiben. Diese Maxime sollte für jedes Unternehmen gelten. Schließlich ist der Staat an den Grenzen seiner Belastbarkeit angelangt. Er musste schon die Banken retten - nicht um ihrer selbst willen, sondern weil ansonsten der gesamte Geldverkehr zusammengebrochen wäre. Dass nun aber auch nicht systemrelevante Firmen in Berlin anklopfen, deren Geschäftsmodell seit Jahren nicht funktioniert, das ist absurd.

      Selbst bei den Landesbanken hat sich die Bundesregierung ziemlich zurückgehalten. Von diesen Instituten mussten bislang die HSH Nordbank, die BayernLB, die Landesbank Baden-Württemberg und die WestLB mit Kapital oder Garantien aus den öffentlichen Haushalten versorgt werden: Sie alle sind systemrelevante Institute, deren Rettung leider notwendig ist. Der Bund hat aber bisher nur BayernLB und HSH Nordbank Bürgschaften gegeben, mehr nicht.

      Zu Recht hat Berlin gefordert, die Alteigentümer sollten für die Altlasten der Landesbanken aufkommen. Dort hatten die Länder und die Sparkassen das Sagen in den Aufsichtsräten. Sie wollten die Rendite, sie bekamen sie. Heute haben sie die Verluste - und müssen sie selbst ausbaden.

      Zu Recht haben die Sparkassen bei den Hilfen für die Commerzbank und die Dresdner Bank kritisiert, dass der Bund dem Dresdner-Altaktionär Allianz zu wenig abverlangt habe. Die Allianz war verantwortlich für die Risiken der Dresdner Bank; sie hätte stärker bluten sollen. Dieses Beispiel, dass Unternehmen mit solventen Großaktionären Staatshilfe erhalten, darf nun aber keinesfalls Schule machen.

      Sicherlich sind auch der einst hochrentablen Privatbank Sal. Oppenheim Grenzen gesetzt. 2008 hat das Institut aus Luxemburg zum ersten Mal seit Jahrzehnten einen Verlust ausgewiesen. Aber dann müssen eben die 40 Familienaktionäre der Bank einspringen. Zwischen 2000 und 2008 flossen insgesamt 280 Mio. Euro Dividende an die Oppenheim-Aktionäre. Diese haben der Bank gerade einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag zugeschossen. Damit dürfte noch etwas Vermögen übrig sein. Dieses sollte zum Einsatz kommen, bevor Steuergelder fließen.

      In guten wie in schlechten Tagen

      Ähnlich ist die Lage beim Bonner Immobilienkonzern IVG: Dieser gehört zu 20 Prozent Sal. Oppenheim und zu 15 Prozent den Brüdern Strüngmann. Letztere haben 2005 ihren Generikahersteller Hexal für 5,6 Mrd. Euro verkauft und sollten daher über einige Reserven verfügen.

      Auch IVG erwägt einen Antrag auf staatliche Kreditbürgschaften über rund 300 Mio. Euro - obwohl der damals insolvenzgefährdete MDax-Konzern im März wichtige Kredite für einige Jahre verlängern konnte. Aus Sicht des Managements ist so ein Antrag auf Staatshilfe trotz der gelungenen Finanzierung rational, denn er vergünstigt die Refinanzierung des Immobilienunternehmens. Aus Sicht des Steuerzahlers ist das jedoch indiskutabel.

      Wie Arcandor ist auch IVG ein Unternehmen, das lange vor dem Ausbruch der Wirtschaftskrise Probleme hatte - wegen unternehmerischer Fehlentscheidungen. Noch 2007 kaufte der inzwischen geschasste Vorstandschef Wolfhard Leichnitz europaweit Büroimmobilien zu Höchstpreisen ein; anschließend hoffte er vergeblich auf steigende Mieten und Preise. Leichnitz Nachfolger ächzen nun unter hohen Schulden und Abschreibungen. Oppenheim allerdings hat mehrere Jahre lang gut verdient mit IVG. Jetzt sind die mageren Tage da - Zeit für die Alteigentümer, Verantwortung zu beweisen.

      Quelle: http://www.ftd.de/meinung/kommentare/:Kommentar-Die-Eigen…
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 19:29:35
      Beitrag Nr. 5.498 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.275.563 von Nannsen am 28.05.09 19:27:03;)
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 19:32:06
      Beitrag Nr. 5.499 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.275.597 von Maraho am 28.05.09 19:29:35Ist auch besser so. Aber- was sag ich. Ich denke, Du bist schon sehr sehr lange hier. Antworte lieber nicht.
      Avatar
      schrieb am 28.05.09 19:38:23
      Beitrag Nr. 5.500 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 37.275.504 von Dorfrichter am 28.05.09 19:22:14 Aber auch Gesellschaftssystem, das nur noch auf Bauerntheaterniveau agiert.

      Ich gehe sogar soweit zu behaupten: Das gegenwärtige Programm ist unterste Schublade.

      Dagegen sind die Darbietungen eines Bauerntheaters direkt anspruchsvoll.
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