checkAd

    Grüner Fisher  412  0 Kommentare "Die Zinsen steigen!"

    Zuletzt erreichten US-Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit eine Rendite von 1,49 Prozent, dem höchsten Wert seit einem Jahr. Am selben Tag sanken US-Aktien um 2,5 Prozent. Genug Anlass für viele besorgte Anleger...

    Eine Gefahr für die Aktienmärkte?

    Zuletzt erreichten US-Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit eine Rendite von 1,49 Prozent, dem höchsten Wert seit einem Jahr. Am selben Tag sanken US-Aktien um 2,5 Prozent. Genug Anlass für viele besorgte Anleger, hinter den steigenden US-Zinsen einen nachhaltigen Trend zu vermuten. Welchen Einfluss haben die Zinsentwicklung und eine drohende Inflation auf die Aktienmärkte?

    Volatilität ist normal

    Kurzfristige Volatilität ist selbst in den besten Bullenmarktjahren ein typischer Bestandteil der Marktbewegung, deshalb sollten kurzfristige Turbulenzen an den Aktienmärkten grundsätzlich nicht überbewertet werden. Natürlich gilt es aber, steigende Zinsen sorgfältig und kritisch zu überprüfen.

    Angebot und Nachfrage zählen


    Im August 2020 notierten US-Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit noch bei 0,5 Prozent, zum Jahresende bei 0,9 Prozent und der Marktkonsens der Prognosen für 2021 wurde bereits heute leicht übertroffen. Doch daraus zu folgern, dass nun massive Anstiege vor uns liegen, halten wir für übereilt. Wir können derzeit keine massiven Veränderungen des Verhältnisses zwischen Anleiheangebot und -nachfrage erkennen. Insbesondere gibt es derzeit einen Mangel an langfristigen Staatsanleihen.

    Obwohl die Kreditaufnahme der USA im Jahr 2020 aufgrund von Maßnahmen rund um Corona explodierte, entfielen mehr als 80 Prozent der neuen Schulden auf eine Laufzeit von einem Jahr oder weniger. Gemäß den Empfehlungen des zuständigen Beratungsgremiums wird sich auch in absehbarer Zeit nichts daran ändern, dass neue Schulden sehr stark auf das kurze Ende der Laufzeiten konzentriert bleiben. Auch die Nachfrageseite bleibt gesund. Überzeichnete Auktionen zeugen von hohem Anlegerinteresse, zudem bestätigte die Fed gerade wieder ihre lockere Geldpolitik, somit wird sie auch weiterhin als Käufer auftreten.


    Steigende Zinsen, fallende Aktienmärkte?

    Wenn Anleiherenditen steigen, bedeutet dies nicht automatisch, dass die Aktienmärkte fallen. Zwar gab es einige Zeiträume, die mit fallenden Aktienmärkten zusammenfielen, insbesondere zu Zeiten der Großen Depression, doch größtenteils entwickelten sich die Aktienmärkte in Zeiträumen mit steigenden Zinsen positiv. In der Summe existiert kein direkter und eindeutiger Bezug zwischen Zinsbewegungen und Marktzyklen!

    Den Zeithorizont beachten

    Aktienmärkte bewegen sich aufgrund von Unternehmens- und Gewinnentwicklungen der kommenden drei bis 30 Monate. Zwar können Anleiherenditen beispielsweise aufgrund von gesteigerten Fremdkapitalkosten, insbesondere in zinssensitiven Sektoren, einen Einfluss auf die Unternehmensgewinne haben, dieser Einfluss ist jedoch aus unserer Sicht begrenzt. Vor allem zeigen steigende Zinsen meist eine sich verbessernde Wirtschaft an, was wiederum tendenziell gut für die Aktienmärkte ist. Anleihen und Aktien können sich parallel bewegen oder getrennt voneinander – aus eigenen fundamentalen und unabhängigen Gründen.

    Fazit

    Die weitere Zinsentwicklung wird maßgeblich von der fundamentalen Entwicklung von Angebot und Nachfrage bestimmt. Diese sollten dafür sorgen, dass die langfristigen Zinsen gedrückt bleiben. Erst wenn die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes anzieht, könnte dies zu einer steigenden Inflation führen. Tendenziell ist es gut für Aktien, wenn Güter und Dienstleistungen teurer verkauft werden können – aber gleichzeitig wird eben die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Zentralbanken gegensteuern. Und fundamentale Fehler in diesem Gebiet sind eine echte Gefahr für den Bullenmarkt.

    Den aktuellen Kapitalmarktausblick von Grüner Fisher Investments können Sie unter www.gruener-fisher.de kostenlos anfordern.

    Thomas Grüner
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen

    Thomas Grüner ist Gründer und Vice Chairman der Vermögensverwaltung „Grüner Fisher Investments“ mit Sitz in Rodenbach bei Kaiserslautern. Grüner Fisher Investments arbeitet eng mit „Fisher Investments“, einem der größten amerikanischen Vermögensverwalter zusammen. Weitere Informationen unter: www.gruener-fisher.de. Bitte beachten Sie den dort hinterlegten Disclaimer sowie die Nutzungsbedingungen.

    Mehr anzeigen

    Weitere Artikel des Autors



    Anzeige


    Broker-Tipp*

    Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere handeln: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.

    * Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.


    Anzeige


    Verfasst von Thomas Grüner
    Grüner Fisher "Die Zinsen steigen!" Zuletzt erreichten US-Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit eine Rendite von 1,49 Prozent, dem höchsten Wert seit einem Jahr. Am selben Tag sanken US-Aktien um 2,5 Prozent. Genug Anlass für viele besorgte Anleger...