dlg schrieb 27.04.25, 14:00
yok, Du weißt, dass ich es schätze, wenn man objektiv/skeptisch an seine Investments herangeht. Aber in diesem Falle bist Du mMn zu negativ und es liest sich in der Tat ein wenig nach „talk your position“, was Du in Bezug auf Adjustments & Nettoergebnis machst.
So gut wie jede börsennotierte hat seine Adjustments, wichtig ist nur, dass man diese transparent darstellt. Und das macht Evotec mE, siehe baggos Postings. Da kann jeder transparent rauslesen, was adjustiert wurde und kann sich sein eigenes Bild bzw. seine eigenen Adjustments machen. Und dass diese mit der offiziellen Rechnungslegung nicht übereinstimmen, ist ja Sinn & Zweck des Ganzen, deshalb ja meistens auch „non-gaap“ oder so ählich getauft. Wichtig ist auch, dass diese Adjustments konsistent sind und nicht jedes Quartal/Jahr geändert werden. Ich gehe davon aus, dass das bei Evotec der Fall ist (hab’s aber nicht gechecked) und damit stimme ich Deinem „rechnet man nach Gutdünken noch ein paar Posten heraus“ nicht zu. Die Aussagen über „Manipulation“ und „im Report versteckt“ passen nicht – und wenn Kleinaktionäre den GB nicht in die Hand nehmen, kannst Du das nicht der Firma vorwerfen.
Und inhaltlich: Wenn man eine börsennotierte Beteiligung hält und diese im Laufe des Jahres im Wert fällt, ist es für mich nicht nur richtig, sondern angemessen, diesen Wertverfall herauszurechnen (natürlich nicht in den unadjustieren GAAP Zahlen). Das hat nichts mit dem operativen Kerngeschäft zu tun und ich will wissen, wie gut das Kerngeschäft ohne One Offs läuft, das die Basis für die nächsten Jahre darstellt. Und dass im Jahr der größten Restrukturierung des Unternehmens, in dem hunderte von Mitarbeiter gehen und einzelne Standorte komplett geschlossen werden müssen, ein sehr hoher einmaliger Restru-Aufwand entsteht, der die zu Grunde liegende Profitablität deutlich verzerren würde, versteht sich von selbst. Auch hier mE nicht nur möglich, sondern notwendig, das zu adjustieren.
Letzter Gedanke dazu: auch die Analysten konzentrieren sich ja auf das bereinigte EBITDA und selbst die Covenants der FK-Geber sind basierend auf einer adjusted EBITDA Berechnung und nicht auf der reported EBITDA Berechnung. Also wenn sich selbst die Kreditgeber auf diese Zahl fokussieren, kann die Sinnhaftigkeit nicht so schlecht sein, oder?
@Weitblick, meinst Du nicht, dass das Evotec Management in der Gesamtjahresguidance die Besetzung der offenen Stellen berücksichtigt hat? Für mich ist das eher ein positives Zeichen, weil es in der Tat das erwartete/zu erwartende Wachstum - zumindest in diesem Bereich- dokumentiert.
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