Anlegerverlag
Commerzbank: Erst Konditionsschwäche, dann Abverkauf?
Neue Fakten gibt es bei der Commerzbank (ISIN: DE000CBK1001) seit den ordentlichen, aber nicht gerade begeisternden Quartalszahlen nicht. Nur Gerüchte, die geben sich derzeit fast täglich die Klinke in die Hand. Eng wird es nur, wenn der Gerüchteküche die Banken ausgehen, die angeblich an der Commerzbank oder Teilen davon interessiert sein sollen oder, wie unlängst auch kolportiert, wie die Deutsche Bank mit ihr fusionieren wollen. Bislang verfängt das „Prinzip Vielleicht“ noch: Die Aktie hatte im September kurzzeitig schon Kurse unter zehn Euro gesehen, derzeit liegt sie klar über zwölf Euro. Aber ist die Frage nicht doch erlaubt … wie lange noch?
Ohne diese Gerüchte, die immer wieder für erneute Käufe sorgten, würde die Aktie ohne Wenn und Aber tiefer stehen. Alleine, dass der Kurs mit jedem neuen Gerücht ein Stück höher stieg, ist etwas, das zu denken geben sollte. Denn eine Aktie wird nicht mehr wert, wenn das fünfte Gerücht über eine Übernahme auf das vierte folgt. So langsam wird es vielen Akteuren auch offenbar zu dumm, jedes Mal wie ein Pawlow’scher Hund auf solche „Nachrichten“ zu reagieren, zu denen es nie irgendwelche Bestätigungen gibt: Dem Aufwärtstrend geht die Puste aus, der Optimismus leidet unter Konditionsschwäche. Ein erster Schritt hin zu einer Korrektur?
Grundsätzlich ja. Sicher, man kann ja immer wieder neue Gerüchte fabrizieren, aber deren Wirkung dürfte nachlassen, sofern man sich da nicht der Hilfe charttechnisch motivierter Käufe versichern kann. Was aktuell der Fall wäre, wenn das x-te Gerücht die Aktie über das bisherige Jahres-Verlaufshoch bei 12,47 Euro tragen würde und charttechnisch basierte Trading-Käufe den Kurs dann weiter ziehen würden. Aber ohne solche „Anschubhilfen“ dürfte ein ordentlicher Rücksetzer nicht mehr fern sein. Momentan kann sich der Kurs nicht mehr recht von der September-Aufwärtstrendlinie lösen, ein Signal, das man im Auge behalten muss. Ein Stoppkurs Long knapp unter dem Vorwochen-Verlaufstief bei 11,87 Euro wäre eine Absicherung, die momentan unbedingt zu überlegen wäre.
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