checkAd

    Börsen-Zeitung  748  0 Kommentare Wechselhafte Aussichten, Kommentar zur IWF-Frühjahrstagung von Mark Schrörs

    Frankfurt (ots) - "Das Dach repariert man, wenn die Sonne
    scheint." Mit diesem Zitat John F. Kennedys mahnt IWF-Chefin
    Christine Lagarde die politischen Entscheider weltweit schon länger,
    den globalen Wirtschaftsaufschwung zu nutzen, um Schwächen im
    Wirtschafts- und Finanzsystem auszumerzen. Vor der
    IWF-Frühjahrstagung sieht Lagarde dafür nun eine neue Dringlichkeit -
    weil sie "dunkle Wolken" am Konjunkturhimmel aufziehen sieht. Für
    Schwarzmalerei besteht zwar sicher kein Anlass. Die Warnung ist aber
    ebenso berechtigt wie nötig: Jede Selbstgefälligkeit der Politik
    wäre jetzt grob fahrlässig.

    Der Internationale Währungsfonds (IWF) prognostiziert für 2018 und
    2019 jeweils 3,9 Prozent Wachstum. Das ist aller Ehren wert. Danach
    sagt er zwar eine Abschwächung voraus. Aber es ist klar: Auch die
    schönste (Konjunktur-)Party währt nicht ewig. Das heißt aber noch
    lange nicht, dass dann gleich das böse (Morgen-)Erwachen drohen muss.
    Ausschlaggebend ist nun, dass die politischen Entscheider die
    existierenden Probleme und Risiken beherzt angehen: Es braucht
    entschlossene Strukturreformen, um das Wachstumspotenzial zu stärken.
    Es braucht konsequente Schritte, um das Finanzsystem noch
    widerstandsfähiger zu machen. Und es braucht mutige Einschnitte, um
    die gefährlich hohe Verschuldung weltweit zu reduzieren. Selbst der
    IWF sieht das nun als neue Priorität.

    Ähnliches gilt für das Risiko Nummer 1 dieser Tage - den
    Handelskonflikt zwischen den USA und China. Ein regelrechter
    Handelskrieg wäre für die Weltwirtschaft extrem schmerzhaft. Bislang
    ist de facto noch gar nicht so viel passiert. Noch handelt es sich
    mehr um einen Krieg der Worte statt einen Krieg der Taten. Und es
    gibt gute Gründe und einige Signale zu hoffen, dass beide Seiten die
    finale Eskalation vermeiden. Dafür ist jetzt aber Kooperation
    gefragt, nicht Konfrontation. Und auch da drängt die Zeit, bevor die
    Scharmützel zum Schaden für das Vertrauen der Wirtschaftsakteure
    mutieren.

    Die IWF-Tagung kommt da genau zur rechten Zeit. Natürlich, niemand
    sollte von der Zusammenkunft der Finanzminister und Zentralbankchefs
    der 189 Mitgliedsländer Wunderdinge erwarten. Aber die Diskussionen
    in den IWF-Runden tragen hoffentlich zu einer Versachlichung der
    durch Tweets und Kommuniqués aufgeheizten Debatte bei - damit am Ende
    die ökonomische Logik über den politischen Eigensinn obsiegt. So sehr
    US-Präsident Donald Trump auch das Gegenteil verspricht: Ein
    Handelskrieg würde wie auch ein Währungskrieg nur Verlierer kennen.
    Oder anders ausgedrückt: Am Ende stünden dann alle im Regen.

    OTS: Börsen-Zeitung
    newsroom: http://www.presseportal.de/nr/30377
    newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

    Pressekontakt:
    Börsen-Zeitung
    Redaktion

    Telefon: 069--2732-0
    www.boersen-zeitung.de



    news aktuell
    0 Follower
    Autor folgen
    Verfasst von news aktuell
    Börsen-Zeitung Wechselhafte Aussichten, Kommentar zur IWF-Frühjahrstagung von Mark Schrörs "Das Dach repariert man, wenn die Sonne scheint." Mit diesem Zitat John F. Kennedys mahnt IWF-Chefin Christine Lagarde die politischen Entscheider weltweit schon länger, den globalen Wirtschaftsaufschwung zu nutzen, um Schwächen im …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer