Börsen-Zeitung
Wechselhafte Aussichten, Kommentar zur IWF-Frühjahrstagung von Mark Schrörs
Frankfurt (ots) - "Das Dach repariert man, wenn die Sonne
scheint." Mit diesem Zitat John F. Kennedys mahnt IWF-Chefin
Christine Lagarde die politischen Entscheider weltweit schon länger,
den globalen Wirtschaftsaufschwung zu nutzen, um Schwächen im
Wirtschafts- und Finanzsystem auszumerzen. Vor der
IWF-Frühjahrstagung sieht Lagarde dafür nun eine neue Dringlichkeit -
weil sie "dunkle Wolken" am Konjunkturhimmel aufziehen sieht. Für
Schwarzmalerei besteht zwar sicher kein Anlass. Die Warnung ist aber
ebenso berechtigt wie nötig: Jede Selbstgefälligkeit der Politik
wäre jetzt grob fahrlässig.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) prognostiziert für 2018 und
2019 jeweils 3,9 Prozent Wachstum. Das ist aller Ehren wert. Danach
sagt er zwar eine Abschwächung voraus. Aber es ist klar: Auch die
schönste (Konjunktur-)Party währt nicht ewig. Das heißt aber noch
lange nicht, dass dann gleich das böse (Morgen-)Erwachen drohen muss.
Ausschlaggebend ist nun, dass die politischen Entscheider die
existierenden Probleme und Risiken beherzt angehen: Es braucht
entschlossene Strukturreformen, um das Wachstumspotenzial zu stärken.
Es braucht konsequente Schritte, um das Finanzsystem noch
widerstandsfähiger zu machen. Und es braucht mutige Einschnitte, um
die gefährlich hohe Verschuldung weltweit zu reduzieren. Selbst der
IWF sieht das nun als neue Priorität.
scheint." Mit diesem Zitat John F. Kennedys mahnt IWF-Chefin
Christine Lagarde die politischen Entscheider weltweit schon länger,
den globalen Wirtschaftsaufschwung zu nutzen, um Schwächen im
Wirtschafts- und Finanzsystem auszumerzen. Vor der
IWF-Frühjahrstagung sieht Lagarde dafür nun eine neue Dringlichkeit -
weil sie "dunkle Wolken" am Konjunkturhimmel aufziehen sieht. Für
Schwarzmalerei besteht zwar sicher kein Anlass. Die Warnung ist aber
ebenso berechtigt wie nötig: Jede Selbstgefälligkeit der Politik
wäre jetzt grob fahrlässig.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) prognostiziert für 2018 und
2019 jeweils 3,9 Prozent Wachstum. Das ist aller Ehren wert. Danach
sagt er zwar eine Abschwächung voraus. Aber es ist klar: Auch die
schönste (Konjunktur-)Party währt nicht ewig. Das heißt aber noch
lange nicht, dass dann gleich das böse (Morgen-)Erwachen drohen muss.
Ausschlaggebend ist nun, dass die politischen Entscheider die
existierenden Probleme und Risiken beherzt angehen: Es braucht
entschlossene Strukturreformen, um das Wachstumspotenzial zu stärken.
Es braucht konsequente Schritte, um das Finanzsystem noch
widerstandsfähiger zu machen. Und es braucht mutige Einschnitte, um
die gefährlich hohe Verschuldung weltweit zu reduzieren. Selbst der
IWF sieht das nun als neue Priorität.
Ähnliches gilt für das Risiko Nummer 1 dieser Tage - den
Handelskonflikt zwischen den USA und China. Ein regelrechter
Handelskrieg wäre für die Weltwirtschaft extrem schmerzhaft. Bislang
ist de facto noch gar nicht so viel passiert. Noch handelt es sich
mehr um einen Krieg der Worte statt einen Krieg der Taten. Und es
gibt gute Gründe und einige Signale zu hoffen, dass beide Seiten die
finale Eskalation vermeiden. Dafür ist jetzt aber Kooperation
gefragt, nicht Konfrontation. Und auch da drängt die Zeit, bevor die
Scharmützel zum Schaden für das Vertrauen der Wirtschaftsakteure
mutieren.
Die IWF-Tagung kommt da genau zur rechten Zeit. Natürlich, niemand
sollte von der Zusammenkunft der Finanzminister und Zentralbankchefs
der 189 Mitgliedsländer Wunderdinge erwarten. Aber die Diskussionen
in den IWF-Runden tragen hoffentlich zu einer Versachlichung der
durch Tweets und Kommuniqués aufgeheizten Debatte bei - damit am Ende
die ökonomische Logik über den politischen Eigensinn obsiegt. So sehr
US-Präsident Donald Trump auch das Gegenteil verspricht: Ein
Handelskrieg würde wie auch ein Währungskrieg nur Verlierer kennen.
Oder anders ausgedrückt: Am Ende stünden dann alle im Regen.
OTS: Börsen-Zeitung
newsroom: http://www.presseportal.de/nr/30377
newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2
Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de
Handelskonflikt zwischen den USA und China. Ein regelrechter
Handelskrieg wäre für die Weltwirtschaft extrem schmerzhaft. Bislang
ist de facto noch gar nicht so viel passiert. Noch handelt es sich
mehr um einen Krieg der Worte statt einen Krieg der Taten. Und es
gibt gute Gründe und einige Signale zu hoffen, dass beide Seiten die
finale Eskalation vermeiden. Dafür ist jetzt aber Kooperation
gefragt, nicht Konfrontation. Und auch da drängt die Zeit, bevor die
Scharmützel zum Schaden für das Vertrauen der Wirtschaftsakteure
mutieren.
Die IWF-Tagung kommt da genau zur rechten Zeit. Natürlich, niemand
sollte von der Zusammenkunft der Finanzminister und Zentralbankchefs
der 189 Mitgliedsländer Wunderdinge erwarten. Aber die Diskussionen
in den IWF-Runden tragen hoffentlich zu einer Versachlichung der
durch Tweets und Kommuniqués aufgeheizten Debatte bei - damit am Ende
die ökonomische Logik über den politischen Eigensinn obsiegt. So sehr
US-Präsident Donald Trump auch das Gegenteil verspricht: Ein
Handelskrieg würde wie auch ein Währungskrieg nur Verlierer kennen.
Oder anders ausgedrückt: Am Ende stünden dann alle im Regen.
OTS: Börsen-Zeitung
newsroom: http://www.presseportal.de/nr/30377
newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2
Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de