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    Koma-Forschung  1964  0 Kommentare Bewusstseinszustände nach schweren Hirnverletzungen sicher beurteilen und verbessern - Seite 2

    Hightech-Untersuchung des Bewusstseinszustands

    Mit der Magnetresonanz-Tomographie (MRT) steht heute fast allen großen europäischen Krankenhäusern ein sehr gutes, wenn auch teures Hightech-Instrument zur Untersuchung von Bewusstseinszuständen zur Verfügung. Das bildgebende Diagnoseverfahren wird zudem beständig weiterentwickelt. "Wir konnten in einer Studie zeigen, dass die Diffusions-Tensor-Bildgebung hilft, Unsicherheiten in der Diagnose des Bewusstseinszustandes zu beseitigen", berichtet Dr. Laureys. Die Diffusions-Tensor-Bildgebung (DTI, Diffusion Tensor Imaging) ist ein bildgebendes Verfahren, das mithilfe von MRT die Bewegung und auch die Richtungsabhängigkeit der Diffusion von Wassermolekülen in Körpergewebe beziehungsweise im Gehirn erfasst und räumlich aufgelöst darstellt.

    "Wir stehen allerdings vor der Herausforderung, dass die Hightech-Methoden sowie die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse auch die klinische Praxis überall in Europa erreichen", erklärte Prof. Laureys.

    tDCS kann Bewusstseinszustand verbessern

    Der Experte ist überzeugt, dass Patienten, die aufgrund von Verletzungen oder neurologischen Erkrankungen an Störungen des Bewusstseinszustands leiden, in Zukunft von neuen therapeutischen Optionen profitieren können. Eine neue Behandlungsmethode erwies sich beispielsweise in einer kontrollierten klinischen Studie als vielversprechend: "Die transkranielle Gleichstromstimulation tDCS ist ein wichtiges nicht-invasives Instrument für die gesamte Neurologie und Neuropsychiatrie", sagt Prof. Laureys.

    "Wir haben gezeigt, dass eine zwanzigminütige Behandlung mit tDCS helfen kann, den Bewusstseinszustand von Patienten mit Hirnverletzungen zu verbessern. Eine Wiederholung der Stimulation über fünf Tage hinweg führt zu längeren Verbesserungen des Bewusstseinszustands, die bis zu eine Woche nach Behandlungsende andauern", so der Experte. "Wir dürfen den Familien der Betroffenen allerdings keine falsche Hoffnung machen, damit ein neues Wundermittel zu haben. Andererseits ist es auch ein historischer Irrtum zu glauben, es gäbe nichts, was wir für diese Patienten tun könnten."

    Mehr Forschung notwendig

    Einer von drei Europäern ist in seinem Leben von einer Erkrankung oder Verletzung des Gehirns betroffen. Schädel-Hirn-Traumata sind die häufigste Todesursache von Menschen unter 45 Jahren und insbesondere bei jungen Erwachsenen der Hauptgrund für schwere Behinderungen. "Wir sprechen hier von einer Million Patienten in Europa, die aufgrund von Hirnverletzungen im Krankenhaus landen. Davon sterben 75.000. Es ist daher wichtig, der Forschung in diesem Bereich mehr Aufmerksamkeit zu schenken", sagt Prof. Laureys.

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